Boizenburg Fliesen GmbH

Boizenburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2020 bis zum 30.09.2021

Lagebericht 2021

Inhalt

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

2. Forschung und Entwicklung

II Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Lage

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen Fliesenmarkt

3. Baukonjunktur 2021

4. Prognose für 2022

5. Geschäftsverlauf 2021

III. Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

1. Ertragslage

2. Finanzlage

3. Vermögenslage

IV. Nachtragsbericht

V. Prognosebericht

VI. Chancenbericht

VII. Risikobericht

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Boizenburg Fliesen GmbH in Boizenburg/Elbe, ist ein 1903 gegründeter Traditionshersteller von Wand- und Bodenfliesen mit einer Produktionskapazität von ca. 5,5 Mio. m ² p.a. (abhängig vom Formatmix) und dem Fokus des Sortiments im Bereich der Wohnkeramik.

Das Unternehmen arbeitet seit 2016 mit der t.trading GmbH - The Tile Company in der "Keramischen Partnerschaft Boizenburg" zusammen. Beide Firmen konnten seitdem zahlreiche Synergien generieren.

2. Forschung und Entwicklung

Im Jahr 2021 hat die Abteilung Forschung und Entwicklung in Boizenburg eine Reihe an Material-Tests zur Oberflächen-Vergütung an Bodenfliesen durchgeführt. Ziel waren neben der Optik und Haptik der keramischen Oberfläche, die optimale Abbildung verschiedener Effekte.

Im Mittelpunkt stand dabei die Entwicklung hochwertiger Keramik in einer exklusiven Konzeptserie der Produktmarke BOIZENBURG-Design: Meisterwerk.

Der stetige Austausch im Bereich Trendanalyse, Design- und Materialentwicklung spiegelt den Prozess im Jahr 2021 sehr gut wider.

Die Schonung von Ressourcen sowie die Evaluierung von Energieeinsparmöglichkeiten begleiteten dabei jede Maßnahme.

II Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Lage

Die deutsche Volkswirtschaft war auch im Jahr 2021 durch die Corona-Pandemie geprägt. Trotz der andauernden Pandemiesituation und zunehmender Liefer- und Materialengpässen konnte sich die deutsche Wirtschaft erholen, was sich in einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 2,7% widerspiegelt. Die konjunkturelle Entwicklung im Jahresverlauf des Jahres 2021 war weiterhin stark abhängig vom Infektionsgeschehen und den damit einhergehenden Corona-Schutzmaßnahmen. So führte die 2. Coronawelle und der hierdurch bedingte Lockdown im ersten Quartal 2021 zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Mit dem Rückgang der Beschränkungen erholte sich die deutsche Wirtschaft spürbar. Durch die zunehmenden Liefer- und Materialengpässe und die 4. Corona-Welle wurde die Erholung zum 4. Quartal 2021 gedämpft. Eine Folge der weltweiten Pandemie sind gestörte globale Lieferketten, diese wirkten sich durch Transportschwierigkeiten und steigende Transportkosten vor allem auf die Industrieproduktion aus. Der Arbeitsmarkt entwickelte sich stabil und befindet sich in etwa auf dem Vorjahres Niveau. Der Arbeitsmarkt wurde auch 2021 in erheblichen Umfang durch den Einsatz von Kurzarbeit gestützt. Die Inanspruchnahme hat aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgenommen.

Die Wirtschaftsleistung hat sich, im Vergleich zum Vorjahr, in fast allen Bereichen erhöht. Lediglich im Baugewerbe ging die Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 geringfügig zurück, das Baugewerbe war aber von den Pandemie bedingten Auswirkungen kaum betroffen. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 zeigt sich, dass mit Ausnahme des Baugewerbes und der Informations- und Kommunikationsbranche das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht ist.

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen Fliesenmarkt

Der Fliesenmarkt in Deutschland ist im Jahr 2021 um 3,6% auf 135,3 Mio. m ² gewachsen. Prognosen für das Jahr 2022 sind aufgrund der stark gestiegenen Material- und Energiekosten durch den Ukraine Krieg schwer zu erstellen. Es ist zu erwarten, dass das Umsatzvolumen aufgrund von weitergereichten Material- und Energiekosten steigt, das Auftragsvolumen in der Baubranche hingegen abnimmt.

Seit 2010 ist der Fliesenverbrauch von 110 Mio. m ² auf über 135 Mio. m ² gestiegen. Dies zeigt sich auch am gestiegenen Marktanteil der keramischen Fliese an Bodenbelägen, die innerhalb von zehn Jahren von 14% auf circa 24% (2018) angewachsen ist. Es zeigt sich, dass keramische Fliesen ein beliebtes Gestaltungselement im Haus- und Wohnungsbau geworden sind. In bestimmten Marktsegmenten ist eine durchgehende Bodengestaltung mit Fliesen heute bereits häufig anzutreffen.

In Bereichen, in denen die Verlegearbeiten von anderen Gewerken mit übernommen werden, erobert die Fliese weiter neue Märkte. Ein Beispiel ist der Garten und Landschaftsbau, wo die neuen Outdoor-Fliesen beziehungsweise Platten in Zwei-Zentimeter-Stärke seit einigen Jahren mit wachsendem Erfolg andere Belagsmaterialien verdrängen.

3. Baukonjunktur 2021

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ist der Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe 2021 um 1,00% gegenüber dem Jahr 2020 gestiegen. Damit erzielte das Bauhauptgewerbe trotz der Corona-Krise im neunten Jahr in Folge einen Umsatzanstieg. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,4% gegenüber dem Vorjahr. Unter den umsatzstärksten Wirtschaftszweigen innerhalb des gesamten Bauhauptgewerbes konnten die Zimmerei mit +6,4% und "sonstige spezialisierte Bautätigkeiten anderweitig nicht genannt" mit +9,1% die größten Umsatzsteigerungen im Jahr 2021 verzeichnen. Der Rohrleitungstiefbau und der Kläranlagenbau verbuchte mit -5,7% einen Rückgang.

Eintrübungen können durch den stärker werdenden Fachkräftemangel, die ausgebuchten Kapazitäten von Handwerkern und die stark gestiegenen Rohstoffpreise hervorgerufen werden.

4. Prognose für 2022

Eine Prognose für das Jahr 2022 ist, aufgrund des Ukraine Kriegs und die hierdurch stark gestiegenen Material- und Energiepreise, sowie einer weiterhin angespannten Lage bei den internationalen Lieferketten, sehr schwer.

Die Kosten werden auf die Kunden abgewälzt werden müssen, die sich jedoch auf eine steigende Inflation und steigende Finanzierungszinsen einstellen.

Ein positives Signal ist das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neuen Wohnungen zu schaffen. Anreize für Bauherrn sind die geplante Erhöhung der linearen Abschreibung auf Immobilien von 2% auf 3% sowie die geplante Beschleunigung der Bauantragsverfahren.

Real sank die Anzahl der Auftragseingänge im Baugewerbe gegenüber dem Vorjahr um 3,8% (Destatis, Pressemitteilung 407).

5. Geschäftsverlauf 2021

Das Geschäftsjahr war weiter geprägt durch die Corona- Pandemie, verbunden mit der starken Unsicherheit der weiteren wirtschaftlichen globalen Entwicklung. Als Maßnahme haben wir die Lagerbestände an Rohstoffen erhöht, um eventuellen Lieferschwierigkeiten entgegenzuwirken und die Produktionsfähigkeit zu gewährleisten. Durch neuentwickelte Rezepturen konnten Lieferschwierigkeiten bei diversen Masserohstoffen kompensiert werden.

Ein im Vorjahr begonnenes Projekt zur Reduzierung der Glasurlieferantenvielfalt (Alleinstellung eines Lieferanten mit Serviceleistungen) wurde erfolgreich abgeschlossen.

Weiter wurde die Projektierung für ein vorliegendes Konzept "zur Energieeinsparung für ein energieeffizientes und innovatives Fliesenwerk" begonnen und Teile der Studie werden umgesetzt.

Durch den Austausch der Entlademaschinen im Bereich Sortierung und des Austausches der Sortierungen 7 und 8 gegen eine deutlich leistungsfähigere Anlage, konnten sowohl die Sortierleistung als auch die Qualität gesteigert werden.

Ein Projekt zur Lagerverwaltung, wurde begonnen. Zukünftig kann damit der gesamte Prozess der Warenbewegung digital abgebildet werden. Hierzu wurden bereits Stapler umgerüstet und der Innen- und Außenbereich vollständig mit WLAN abgedeckt. Dies ermöglicht ein schnelleres Be- und Entladen im gesamten Lagerbereich und führt damit zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz.

Die Boizenburg Fliesen GmbH und die t.trading GmbH treten seit dem 01.01.2021 nur noch unter der Marke "Boizenburg Fliesen GmbH" im Markt auf. Für unsere Kunden bedeutet dies:

•	klarere Strukturen
•	einfachere und schnellere Kommunikationswege von der Bestellung bis zur Auslieferung
•	nur noch ein Ansprechpartner im Vertriebsaußendienst.

Dadurch erhöht sich der Handelsumsatz und ein Vergleich mit den Vorjahreszahlen hinsichtlich Materialeinsatzquoten und Personaleinsatzquoten ist nur bedingt möglich.

III. Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

1. Ertragslage

Die Umsatzerlöse konnten gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Trotzdem hat sich die Ertragslage vor dem Hintergrund der drastischen Erhöhung der Energiepreise verschlechtert. So haben sich, bei vergleichbarer Produktionsmenge zum Vorjahr, die Kosten für Erdgas von TEUR 1.454 auf TEUR 4.019 fast verdreifacht.

Es wurde die Größenabhängige Erleichterung nach § 276 HGB in Anspruch genommen, insoweit entfällt eine Analyse der Umsatzerlöse.

Als Rohergebnis konnten im Wirtschaftsjahr TEUR 16.433 erzielt werden. Im Vorjahr (Rumpfwirtschaftsjahr) waren es TEUR 12.232 (in 9 Monaten).

Die Personalaufwandsquote konnte durch Steigerung der Gesamtleistung und den Abbau der Mitarbeiterzahl inkl. Auszubildenden auf einen Durchschnitt zum Bilanzstichtag von 170,0 Mitarbeiter (Vorjahr 179,1) um 9%-Punkte gesenkt werden.

Der Jahresfehlbetrag beläuft sich auf TEUR - 642 und liegt damit deutlich unter dem Vorjahresergebnis.

2. Finanzlage

Die Gesellschaft konnte während des Geschäftsjahres jederzeit durch Inanspruchnahme der Kontokorrentkredite und durch das Ausschöpfen der Zahlungsziele bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen.

3. Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum 30. September 2021 beträgt TEUR 33.350. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr (30.09.2020 = TEUR 21.037) infolge weiterer Investitionen ins Anlagevermögen und dem Aufbau von Umlaufvermögen erhöht. Die Anlagenintensität beträgt 24%. Die Vorräteintensität stieg leicht auf 58%, ebenso die Forderungsquote, die nunmehr rund 17% beträgt.

Die Verbindlichkeitenquote insgesamt stieg um 9%-Punkte, die Verbindlichkeitenquote aus Lieferungen und Leistungen um fast 27%-Punkte.

Das Anlagevermögen beträgt TEUR 7.848 (Vorjahr TEUR 6.557), die Vorräte konnten ebenfalls gesteigert werden und betragen TEUR 19.349 (Vorjahr TEUR 11.605). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen TEUR 8.941 (Vorjahr TEUR 9.216), die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen TEUR 19.509 (Vorjahr TEUR 6.704) und die übrigen Verbindlichkeiten betragen TEUR 1.291 (Vorjahr TEUR 1.046).

Der Eigenkapitalanteil verringerte sich im Wirtschaftsjahr 2020/21. Die Eigenkapitalquote sank auf 6,0% (Vorjahr 12,5%). Für ein verbliebenes Darlehen des Gesellschafters ARS Boizenburg Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von TEUR 718 liegt eine Rangrücktrittsvereinbarung vor. Unter Berücksichtigung des Gesellschafterdarlehens ergäbe sich eine Eigenkapitalquote von 8,1%.

IV. Nachtragsbericht

Eventuelle Folgen durch die Corona-Pandemie sind zurzeit noch nicht abzuschätzen. Ebenso sind die negativen Auswirkungen des 2022 erfolgten Überfalls Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen langfristigen globalen Folgen ungewiss. Die Boizenburg Fliesen konnte im folgenden Geschäftsjahr aufgrund eines Forderungsverzichts einen außerordentlichen Ertrag in Höhe von TEUR 2.010 generieren. Auch wurde zur Stärkung der Liquidität ein LFI-Darlehen in Höhe von T€ 3.500 in Anspruch genommen.

Im Geschäftsjahr 2021/2022 wurde zweimal die Produktion angehalten und Kurzarbeit angemeldet. Gründe hierfür waren zum einen die SARS-CoV-2-Pandemie (15. Dezember 2021 bis 24. Januar 2022) und im Spätsommer (08. August 2022 bis zum 24. Oktober 2022) durch im Ukraine-Krieg liegenden Gründe.

Durch die Vereinbarung eines energiepreisabhängigen Verkaufspreises ("Gaspreiskorridor") mit unseren Kunden, konnten wir kurzfristig auf Preisschwankungen beim Gaspreis reagieren; die Handelsimportpreise wurden ebenfalls angepasst.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.

V. Prognosebericht

Die Rahmenbedingungen auf dem Markt verschlechtern sich. Zwar herrscht weiterhin knapper Wohnraum in Ballungszentren bei einem fortwährenden Bevölkerungswachstum vor, was durch das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr der Bundesregierung angegangen werden soll. Hingegen wirken sich steigende Finanzierungszinsen und eine hohe Inflation negativ auf die Nachfrage aus. Insbesondere die hohen Energiekosten, welche zumindestens zum Teil an die Endkunden weitergereicht werden müssen, sorgen auch bei uns für steigende Preise. Dieses wird voraussichtlich durch den Gaspreisdeckel der Bundesregierung ab dem Frühjahr 2023 abgemildert.

Wir sind gut und breit aufgestellt, um vielen Markttendenzen, Nachfragen und Marktsegmenten gerecht zu werden. Der Mix aus Eigenfertigung und flexiblen Import kombiniert mit einem zentralen Logistikkonzept zeigt hier Stärke.

Dies bietet uns die Möglichkeit die Sortimente besser zu strukturieren und die internen Logistik-Abläufe zu verschlanken, was mittelfristig zu einer noch besseren Verfügbarkeit der Waren und zu schnelleren Auslieferungen führt.

Aufgrund der anhaltenden Lieferschwierigkeiten durch die Sars-Cov-2 Pandemie sowie der gestiegenen Preise auf dem Energiemarkt und den gestiegenen Transportkosten ist eine abschließende Beurteilung nicht möglich.

VI. Chancenbericht

Die Fokussierung auf die Marke "Boizenburg Fliesen GmbH", wird weiter zu einer besseren Wahrnehmung am nationalen sowie internationalen Fliesenmarkt führen. Interne Abläufe werden dadurch weiter gestrafft und vereinheitlicht! Dadurch werden wir schneller und flexibler und damit gut für mögliche Marktveränderungen in der Handelslandschaft ausgestattet. Die Stärken durch Vertrieb, Produktion und Import unterstützen weiter unsere Marktpositionierung. Hierdurch wird dem Großhandel ein zuverlässiger Partner an die Seite gegeben.

Im Werk gibt es noch große Potenziale, die ausgeschöpft werden können. Durch weitere Investitionen wird die Fertigung stabiler, flexibler, energieeffizienter und leistungsfähiger. Die Ausschöpfung der technischen Produktionskapazität stellt in der Zukunft einen großen Effizienzgewinn dar.

Neue Vertriebswege und neue Märkte sind weitere Potenziale. Chancen bieten sich hier durch exklusive Konzeptserien, verbunden mit der weiter fokussierten Sortimentsänderung. Kurze Entscheidungswege, schnelle Lieferungen und Cl-gerechte Produkte tragen weiter zum Erfolg bei. Das Unternehmen verfügt über alle notwendigen Mittel, um in diesem Markt dauerhaft attraktive Produkte anzubieten.

VII. Risikobericht

Die für das Unternehmen Boizenburg Fliesen GmbH wesentlichen wirtschaftlichen Risiken sind vor allem in der konjunkturellen Entwicklung und die Preisentwicklung auf dem Energiemarkt zu sehen. Die starken Preissteigerungen speziell auf dem Energiesektor können zu einer Reduzierung der Inlandsnachfrage bei den privaten Haushalten führen.

Die hohe Inflation insbesondere auf dem Energiemarkt durch den Ukraine Krieg und den Wirtschaftssanktionen der EU gegenüber Russland sowie Fachkräftemangel stellen Hürden dar, die es zu meistern gilt. Konjunkturelle Eintrübungen aus dem Ausland können die deutsche Wirtschaft in Gänze betreffen, so dass die Bereitschaft zum Geldausgeben sinken kann. Die keramische Fliese gehört aufgrund ihrer Verwendung zu den investiven und dekorativen Mitteln mit Langfristigkeitsanspruch, wodurch hier Bau- und Renovierungsmaßnahmen zeitlich verschoben werden können.

Ziel der verschiedenen Maßnahmen zur Risikoidentifizierung und -minimierung ist es, frühzeitig und umfassend alle erkennbaren Risiken zu erfassen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten, um eine hohe Reduzierung von Risiken zu gewährleisten. Hierbei sollen allerdings auch die Chancen in einem möglichst großen Umfang erkannt und genutzt werden. Die konservative Risikopolitik der Boizenburg Fliesen GmbH unterstützt die Erreichung der mittel- und langfristigen Unternehmensziele.

Boizenburg/Elbe, 10. November 2022

Alexander Stenzel, Geschäftsführer

Bilanz zum 30. September 2021

AKTIVA

	30.09.2021	30.09.2021	30.09.2020
	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte		171.590,00	191.128,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.133.977,26		800.127,45
2. Technische Anlagen und Maschinen	4.314.997,00		4.421.904,00
3. Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung	888.123,00		731.069,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.339.640,10		413.555,65
		7.676.737,36	6.366.656,10
		7.848.327,36	6.557.784,10
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	3.823.016,11		3.443.010,17
2. Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen	1.011.281,27		1.036.854,32
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	14.515.010,14		7.125.422,44
		19.349.307,52	11.605.286,93
II. Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstande
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.628.318,59		1.945.210,69
2. Sonstige Vermögensgegenstände	1.045.021,23		503.850,14
		5.673.339,82	2.449.060,83
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		422.278,70	189.805,52
		25.444.926,04	14.244.153,28
C. Rechnungsabgrenzungsposten		56.869,45	235.500,15
		33.350.122,85	21.037.437,53

PASSIVA

	30.09.2021	30.09.2021	30.09.2020
	€	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	100.000,00		100.000,00
II. Gewinnvortrag	2.531.313,70		1.564.978,89
III. Jahresfehlbetrag (Vorjahr Jahresüberschuss)	-642.380,21		966.334,81
		1.988.933,49	2.631.313,70
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen		271.522,00	317.306,00
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	159.928,24		359.596,37
2. Sonstige Rückstellungen	1.188.569,55		763.312,20
		1.348.497,79	1.122.908,57
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	8.941.397,65		9.215.768,56
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	19.508.859,94		6.704.177,16
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	717.666,23		724.504,14
4. Sonstige Verbindlichkeiten	573.245,75		321.459,40
davon aus Steuern € 61.216,03 (Vorjahr € 293.697,56)
davon i.R.d. sozialer Sicherheit € 0,00 (Vorjahr € 0,00)
		29.741.169,57	16.965.909,26
		33.350.122,85	21.037.437,53

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021

	2021	2021	2020
	€	€	€
1. Rohergebnis		16.433.431,68	12.232.184,98
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	5.381.094,14		3.874.341,77
b) Soziale Abgaben	1.162.518,12		865.166,84
		6.543.612,26	4.739.508,61
3. Abschreibungen		1.047.048,65	764.044,98
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		9.433.574,88	5.133.185,53
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		206,71	7.766,57
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		177.062,34	168.338,59
7. Steuern vom Einkommen und Ertrag		-128.465,95	466.438,03
8. Ergebnis nach Steuern		-639.193,79	968.435,81
9. Sonstige Steuern		3.186,42	2.101,00
10. Jahresfehlbetrag (Vorjahr Jahresüberschuss)		-642.380,21	966.334,81

ANHANG zum 30. September 2021

der Boizenburg Fliesen GmbH

Boizenburg/Elbe

1. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage der Gliederungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften wurden die Regelungen des GmbH-Gesetzes beachtet.

Nach den in § 267 Abs. 2 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.

Die geltenden handelsrechtlichen Bewertungsvorschriften wurden unter Berücksichtigung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit beachtet.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde unverändert gegenüber den Vorjahren das Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) gewählt.

Die übrigen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden blieben gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich unverändert.

Wegen der Umstellung des Wirtschaftsjahres auf den Zeitraum 01.10. bis 30.09 ist das Vorjahr ein Rumpfwirtschaftsjahr. Das vorliegende Wirtschaftsjahr bildet hingegen volle 12 Monate ab.

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht

Firmenname laut Registergericht:	Boizenburg Fliesen GmbH
Firmensitz laut Registergericht:	Boizenburg
Registereintrag:	Handelsregister
Registergericht:	Schwerin
Register-Nr.:	HRB 10999

2. Bilanzierungsmethoden und Bewertungsmethoden

Das Anlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet.

Grundlage der planmäßigen Abschreibung war die voraussichtliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes.

Die Vorräte wurden zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, sofern ein entsprechender Sachverhalt vorlag, wurde auf den niedrigeren Börsen- und Marktpreis am Abschlussstichtag abgeschrieben. Soweit ein Börsen- oder Marktpreis nicht feststellbar war, wurde auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Die in Vorjahren gebildeten Gängigkeitsabschläge bestehen unverändert fort.

Die Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel wurden grundsätzlich mit dem Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Das allgemeine Kreditrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde durch eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag ausgewiesen. Sofern die Tageswerte über den Erfüllungsbeträgen lagen, wurden die Verbindlichkeiten zum höheren Tageswert angesetzt.

Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt ermittelt. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.

Beim Jahresabschluss konnten die bisher angewandten Bilanzierung- und Bewertungsmethoden übernommen werden.

3. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Die Entwicklung und Gliederung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist aus dem nachfolgenden Anlagenspiegel ersichtlich, ebenso die Abschreibungen des Geschäftsjahres.

Die Forderungen und Sonstigen Vermögensgegenstände haben bis auf T€ 20 eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten folgende Positionen:

	01.10.2020	Verbrauch/ Auflösung/ Abzinsung	Zuführung/ Aufzinsung	30.09.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
Steuerrückstellungen	359.596,37	199.668,13	0,00	159.928,24
Sonstige Rückstellungen	192.626,42	184.125,42	106.036,24	114.537,24
davon:
- Zinsrisiken	1,00	0,00	0,00	1,00
- noch ausstehende Rechnungen	115.722,96	115.722,96	32.176,24	32.176,24
- Zinsen HVB und CoBa	16.800,00	16.800,00	16.800,00	16.800,00
- Rückstellungen für Strom und Gas	35.802,46	35.802,46	0,00	0,00
Sonstige RS Personal	291.461,50	255.177,50	276.739,70	313.023,70
davon:
- Urlaub	126.630,00	97.446,00	99.866,00	129.050,00
- Gleitzeit (Mehrarbeit/Flexzeit)	42.119,00	42.119,00	67.383,30	67.383,30
- Berufsgenossenschaft	35.250,00	35.250,00	43.700,00	43.700,00
Umsatzboni	279.224,28	279.224,28	761.008,61	761.008,61
Gesamt	1.122.908,57	918.195,33	1.143.784,55	1.348.497,79

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten betragen:

	bis zu einem Jahr	ein bis fünf Jahre	mehr als fünf Jahre	Gesamt
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	6.436.701,93	2.029.616,61	475.079,71	8.941.398,25
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	19.508.859,94	0,00	0,00	19.508.859,94
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	0,00	717.666,23	0,00	717.666,23
Sonstige Verbindlichkeiten	573.245,15	0,00	0,00	573.245,15
Gesamt	26.518.807,02	2.747.282,84	475.079,71	29.741.169,57

Für die Kreditverbindlichkeiten wurden folgende Sicherheiten bestellt:

•	Selbstschuldnerische Höchstbetragsbürgschaft von T€ 250 und T€ 500 von Alexander Stenzel.
•	Abtretung der Ansprüche aus einer Risiko-Lebensversicherung von Alexander Stenzel
•	Grundschulden in Höhe von T€ 2.300
•	Sicherungsübereignung von Anlagengegenständen
•	Pfandrecht an den von der ARS Beteiligungsgesellschaft gehaltenen Anteilen
•	Globalzession der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Es besteht eine Verbindlichkeit gegenüber dem Gesellschafter in Höhe von € 717.666,23, für die eine Rangrücktrittserklärung vorliegt.

4. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Es wurde die größenabhängige Erleichterung nach § 276 HGB in Anspruch genommen.

5. Sonstige Angaben

Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt 170,0 Arbeitnehmer. Davon entfielen auf die Gruppen:

Angestellte	42,3
(davon leitende Angestellte	2,0)
gewerbliche Arbeitnehmer	112,9
Auszubildende	9,3
Geringfügig Beschäftigte	0,8
Teilzeitbeschäftigte	4,7
	170,0

Folgende finanzielle Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3 und 3 a HGB bestehen:

	Fällig in 2021	Fällig 2022-2025
	EUR	EUR
Miete unbewegliche Wirtschaftsgüter	280.822,68	923.468,04
Miete bewegliche Wirtschaftsgüter	190.369,68	190.086,16
Gesamt	471.192,36	1.113.554,20

Geschäftsführer:

Alexander Stenzel, Harvestehuder Stieg 25, 20149 Hamburg.

Die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung unterbleibt gemäß § 286 Abs. 4 HGB.

Das Geschäftsjahr 2021 schließt mit einem Jahresfehlbetrag i.H.v. TEUR -642 ab; dieser soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Der Jahresabschluss wurde unter Berücksichtigung der von der Geschäftsführung vorgeschlagenen Ergebnisverwendung aufgestellt.

6. Nachtragsbericht

Eventuelle Folgen durch die Corona-Pandemie sind zurzeit noch nicht abzuschätzen. Ebenso sind die negativen Auswirkungen des 2022 erfolgten Überfalls Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen langfristigen globalen Folgen ungewiss. Die Boizenburg Fliesen konnte im folgenden Geschäftsjahr aufgrund eines Forderungsverzichts einen außerordentlichen Ertrag in Höhe von TEUR 2.010 generieren. Auch wurde zur Stärkung der Liquidität ein LFI-Darlehen in Höhe von T€ 3.500 in Anspruch genommen.

Im Geschäftsjahr 2021/2022 wurde zweimal die Produktion angehalten und Kurzarbeit angemeldet. Gründe hierfür waren zum einen die SARS-CoV-2-Pandemie (15. Dezember 2021 bis 24. Januar 2022) und im Spätsommer (08. August 2022 bis zum 24. Oktober 2022) durch im Ukraine-Krieg liegenden Gründe.

Durch die Vereinbarung eines energiepreisabhängigen Verkaufspreises ("Gaspreiskorridor") mit unseren Kunden, konnten wir kurzfristig auf Preisschwankungen beim Gaspreis reagieren; die Handelsimportpreise wurden ebenfalls angepasst.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.

Boizenburg/Elbe, 10. November 2022

Alexander Stenzel, Geschäftsführer

Anlagenspiegel zum 30. September 2021

	Anschaffungskosten
	01.10.2020	Zugänge	Abgänge	Umgliederung	30.09.2021
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	310.939,00	30.120,26	0,00	0,00	341.059,26
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	865.414,32	388.308,15	0,00	0,00	1.253.722,47
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.972.409,37	612.760,62	0,00	0,00	7.585.169,99
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.363.755,79	339.325,21	0,00	40.993,22	1.744.074,22
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	413.555,65	967.077,67	0,00	-40.993,22	1.339.640,10
	9.615.135,13	2.307.471,65	0,00	0,00	11.922.606,78
	9.926.074,13	2.337.591,91	0,00	0,00	12.263.666,04

	Abschreibungen
	01.10.2020	Zugänge	Abgänge	30.09.2021
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	119.811,00	49.658,26	0,00	169.469,26
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	65.286,87	54.458,34	0,00	119.745,21
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.550.505,37	719.667,62	0,00	3.270.172,99
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	632.686,79	223.264,43	0,00	855.951,22
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	3.248.479,03	997.390,39	0,00	4.245.869,42
	3.368.290,03	1.047.048,65	0,00	4.415.338,68

	Buchwerte
	30.09.2021	30.09.2020
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	171.590,00	191.128,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.133.977,26	800.127,45
2. Technische Anlagen und Maschinen	4.314.997,00	4.421.904,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	888.123,00	731.069,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.339.640,10	413.555,65
	7.676.737,36	6.366.656,10
	7.848.327,36	6.557.784,10

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Boizenburg Fliesen GmbH, Boizenburg/Elbe:

Prüfungsurteile

Ich habe den Jahresabschluss der Boizenburg Fliesen GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 30. September 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus habe ich den Lagebericht der Boizenburg Fliesen GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. September 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Ich habe meine Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteile ich die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteile ich den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle.

Rostock, den 10. November 2022

Jörg Ketelsen, Wirtschaftsprüfer