IDV Dämmstoff-Vertriebs GmbH

Langenhagen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht

A. Grundlage des Unternehmens

Die IDV Dämmstoff-Vertriebs GmbH (kurz: IDV Vertrieb) betreibt vorrangig den Handel und Vertrieb von Trockenbau- und Dämmsystemen, Bauelementen sowie Innenputz-, Wärmedämmverbund- und Estrichsystemen wie auch Produkten aus dem konventionellen Hochbau und zudem die Produktion von Dachbodenelementen, Tonelementen und die Konfektion von Dämmstoffen.

Die Vertriebstätigkeiten der IDV Dämmstoff-Vertriebs GmbH werden an den Standortniederlassungen
1. Am Hafen 40, 38112 Braunschweig sowie in
2. Ziegeleistraße 3, Desbrocksriede 5 30855 Langenhagen betrieben.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Wirtschaftsjahr 2023 wurde im Wesentlichen durch die politischen und wirtschaftlichen Folgen des bis heute anhaltenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, anhaltend hohe Bauerstellungskosten und einem hohen Zinsniveau für Immobilienkredite geprägt.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2023 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,3 % niedriger als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung 0,1 %. "Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland kam im Jahr 2023 im nach wie vor krisengeprägten Umfeld ins Stocken", sagte Ruth Brand bei der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2023 für Deutschland" in Berlin. "Die trotz der jüngsten Rückgänge nach wie vor hohen Preise auf allen Wirtschaftsstufen dämpften die Konjunktur. Hinzu kamen ungünstige Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen und eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland. Damit setzte sich die Erholung der deutschen Wirtschaft vom tiefen Einbruch im Corona-Jahr 2020 nicht weiter fort", so Brand weiter. Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP 2023 um 0,7 % höher.

(…) Im Baugewerbe machten sich neben den weiterhin hohen Baukosten und dem Fachkräftemangel insbesondere die zunehmend schlechteren Finanzierungsbedingungen bemerkbar. Hiervon war vor allem der Hochbau betroffen. Dagegen konnte die Produktion im Tiefbau und im Ausbaugewerbe gesteigert werden. Insgesamt erreichte das Baugewerbe 2023 preisbereinigt ein kleines Plus von 0,2 %.

(…) Der private Konsum nahm im Jahr 2023 preisbereinigt um 0,8 % gegenüber dem Vorjahr ab und entfernte sich damit wieder vom Vorkrisenniveau des Jahres 2019 (-1,5 %). Dies dürfte vor allem auf die hohen Verbraucherpreise zurückzuführen sein. Von Rückgängen waren vor allem die Bereiche betroffen, in denen die Preise im Jahresverlauf entweder auf dem hohen Niveau des Vorjahres verharrten oder sogar noch weiter anstiegen. Besonders stark sanken die preisbereinigten Ausgaben für langlebige Güter wie Einrichtungsgegenstände und Haushaltsgeräte (-6,2 %). Auch der Staat reduzierte im Jahr 2023 erstmals seit fast 20 Jahren seine preisbereinigten Konsumausgaben (-1,7 %). Das lag vor allem am Wegfall staatlich finanzierter Corona-Maßnahmen wie Impfungen und Ausgleichszahlungen für freie Bettenkapazitäten in Krankenhäusern. Durch solche Maßnahmen hatte der Staatskonsum in den Jahren ab 2020 die Wirtschaftsleistung gestützt.

Die Bauinvestitionen sanken im Jahr 2023 preisbereinigt um 2,1 %. Neben den hohen Baupreisen wirkten sich die spürbar gestiegenen Bauzinsen aus, die insbesondere den Woh- nungsbau bremsten. Positive Signale kamen lediglich vom Ausbaugewerbe, was unter anderem an den stark nachgefragten energetischen Sanierungen gelegen haben dürfte. In Ausrüstungen - das sind vor allem Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - wurde dagegen preisbereinigt deutlich mehr investiert als im Jahr 2022 (+3,0 %). Dazu trug vor allem der Anstieg der gewerblichen Pkw-Neuzulassungen bei, der durch den bis August 2023 geltenden Umweltbonus für Elektroautos im Firmenwagenbereich verstärkt wurde.

(Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis). Pressemitteilung 019/24 vom 15.Januar 2024)

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe erreichte 2023 ca. 162,6 Mrd. €. Nominal stieg der Umsatz in allen Betrieben damit um 1,3 %, real verlor er ca. 5 % zum Vorjahr. Es war das dritte Jahr infolge mit deutlich realen Verlusten. Für 2024 rechnet der ZDB mit einem weiteren Rückgang bei der Umsatzentwicklung um real 3 % und einem Beschäftigungsrückgang von bis zu 30.000 auf ca. 900.000 Beschäftigte.

Die Umsatzentwicklung war weiter stark preisgetrieben, aber mit im Jahresverlauf deutlich fallender Tendenz. Während zu Beginn des Jahres 2023 die Preisentwicklung für Bauleistungen gegenüber dem Vorjahr noch bei knapp +16 % lag, wies der Deflator zum Jahresende eine Dynamik von nur noch knapp +2 % auf. Zum einen hat hierbei die Preisentwicklung auf der Einkaufsseite nachgegeben, auch wenn das Preisniveau immer noch deutlich über dem Ausgangsniveau von vor der Corona-Pandemie liegt. So lag der Erzeugerpreisindex im Jahresmittel 2023 gegenüber 2020 bei energieintensiven Produkten wie Zement noch um 64 % höher. Auch Mineralölerzeugnisse (+59 %), Betonstahl (+52 %), Dämmung (+43 %), Ziegel, Kies und Sand (+35 %) und auch Bauholz (+34 %) verfehlten weit das Ausgangsniveau von 2020.
(Quelle: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB): Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe 2023 - Prognose 2024 URL: https://www.zdb.de/baukonjunktur/konjunkturprognose-2023)

2. Geschäftsverlauf und Geschäftsergebnisse 2023

Zum 01.01.2023 ist die IDV Vertrieb als Gesellschafterin in den neuen Einkaufsverband mit der EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Karlsruhe, (kurz: Eurobaustoff) eingetreten. Ein in hohem Maß positiver Input für alle Geschäftsbereiche, einkaufs- und vertriebsseitig wie auch strategisch positive Auswirkungen auf unser Unternehmen waren umgehend zu verzeichnen. Hier sind zu nennen, die mögliche Nutzung von Serviceleistungen innerhalb des Dienstleistungscampus der Eurobaustoff, die zentralisierte Faktura und die Unterstützung durch Fachabteilungen zum weiteren Ausbau der Digitalisierung unserer Geschäftsprozesse. Die Erstellung einer hochwertigen Homepage, die Nutzung des strategischen Einkaufs für technische Güter, schnell zu realisierende Themen wie der Anschluss der IDV Vertrieb an Eurobaustoff per EDI-Schnittstelle sind mit Unterstützung des Dienstleistungscampus schnell und effektiv umgesetzt worden. Bereits bestehende Rahmenvereinbarungen mit allen relevanten Lieferanten und der Zugriff auf Handelspartner deutschlandweit erleichtern so das Tagesgeschäft.

Das Geschäftsjahr 2023 ist besonders geprägt von der stark rückläufigen Bautätigkeit. Ein hohes Zinsniveau, unzureichende Förderungen und Anreize für Investoren stehen in direktem Zusammenhang mit politischen Entscheidungen der Bundesregierung und ihrer Umstrukturierung Deutschlands zu einer möglichst CO2-neutralen Energieerzeugung und ihrer damit verbundenen baubranchenfremden Haltung und schwierigen Rahmenbedingungen für den Bausektor.

Die Pläne der Bundesregierung zur Dekarbonisierung der Industrie wurden entsprechend beschleunigt, die Industrie gab die Kosten für Energie an den Markt weiter.

Der politische Wunsch der aktuellen Bundesregierung nach bezahlbarem Wohnraum und die Absage zu Einfamilienhäusern, wie auch die schwankenden Aussagen zur Energiepolitik verunsicherten Investoren, die sich von Bauvorhaben zurückzogen oder schon in der Planungsphase absagten.

Aus der Erfahrung der letzten Jahre lernend, sorgten Handel wie Handwerk vor und bauten Läger auf. Die Läger waren auch in 2023 aufgrund des mangelnden Absatzes noch gut gefüllt, die Industrie weitestgehend lieferfähig, die Nachfrage auf geringem Niveau. Dies führte zu einem Wettbieten der Händler und entsprechende Preiseinbrüche, die sich bis heute fortsetzen. Erheblicher Preisdruck für Rohstoffe und Energie auf Herstellerseite standen dem gegenüber und ließen Deckungsbeiträge abschmelzen. Zudem war Ware durchweg verfügbar, zur besseren Planung der Produktionsketten versuchte die Industrie dennoch, Preise an Abnahmemengen zu koppeln, nicht immer gelang die Entkoppelung von Preis und Menge, sodass sich Lagerbestände nur langsam senken ließen.

Warenimporte aus Russland blieben aufgrund der weltpolitischen Lage aus, besonders Stahl- und Bitumenprodukte stiegen im Preis, wie auch energieintensive Produkte aus Mineralwolle oder Zemente. Der Logistikmarkt entwickelte sich aufgrund der weiterhin angespannten Personalsituation weiterhin rückläufig, Frachtraum zum Transport der Güter wurde noch knapper und teurer. Die Industrie setzte dies in Form von größeren Abnahmemengen um, damit wurden die Läger nicht entlastet.

Aufgrund der stark abgeflachten Nachfrage im Hochbau, insbesondere im Einfamilienhausbau, wurden energieintensive Produktionsstätten wie z.B. für Ziegel geschlossen. Damit reagierte die Industrie auf die vorherrschenden Marktgegebenheiten und politischen Vorgaben. Natürlich reagierte auch der Wettbewerb auf die sinkende Nachfrage im Neubausektor und konzentrierte sich auf "Sanierung", was für die meisten Baustoffhändler mit dem Thema Trockenbau und Dämmsysteme einherging. Dies betrifft unsere Kernsortimente. Der Wettbewerb stieg dadurch überproportional. Ein Abfluss der Mengen aus unserem Kernsortiment war unvermeidlich, was sich besonders im Dämmstoff-Sortiment bemerkbar machte.

Der in 2022 begonnene Absatzrückgang hielt also weiter an. Die sinkenden Mengen konnten aufgrund des Wettbewerbs nicht durch steigende Verkaufspreise kompensiert werden. Die nur moderat steigenden Materialeinkaufspreise führten in diesem Zusammenhang zu einem Deckungsbeitragseinbruch.

Die Standorte Braunschweig und Langenhagen haben somit im Jahr 2023 eine Betriebsleistung (Umsatzerlöse und Bestandsveränderungen) von TEUR 20.505 zu TEUR 26.792 im Jahr 2022 erreicht.

In der Niederlassung Langenhagen wurde weiterer Lagerraum durch den Abriss des früheren Brennofens der Ziegelei geschaffen. Unsere Lagerkompetenz ist dadurch deutlich gestärkt.

Die Niederlassungen verfügen über einen festen Mitarbeiterstamm, sodass wir weiterhin in der Lage sind, die bestehenden Kernsegmente Trockenbau, Bauelemente, Estrich und Wärmedämmverbundsysteme mit gewohnter Kompetenz zu bearbeiten. Wir sehen unsere Mitarbeiter als wichtigstes Unternehmenskapital. Im Jahr 2023 erfolgten weitere Qualifikationslehrgänge, besonders über den der Eurobaustoff angegliederten Dienstleistungscampus für die Weiterentwicklung unseres Fachpersonals, wie auch Schulungen und Seminare bei Herstellern. Diesen Trend der Fachqualifikation werden wir weiterführen.

Insgesamt haben wir uns aufgrund der äußerst schwierigen und nicht vorhersehbaren Situation am Bau und die damit verbundene erhebliche Wettbewerbssituation mit markantem Umsatz- und Erlöseinbrüchen mit dem Verlauf des Jahres abgefunden und stellen das Unternehmen für weitere schwierige Jahre ein.

3. Lage des Unternehmens

3.1 Vermögenslage

Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr um TEUR 563 von TEUR 7.535 auf TEUR 6.972 gesunken. Der Rückgang der Bilanzsumme beruht im Wesentlichen auf dem gegenüber dem Vorjahr deutlich geringeren Bestand an Vorräten sowie flüssigen Mitteln.

Das Vermögen der Gesellschaft besteht im Wesentlichen zu 20,9% (Vorjahr 16,5%) aus Anlagevermögen sowie zu 43,2% (Vorjahr 49,1%) aus Vorräten und zu 35,5% (Vorjahr 27,6%) aus Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen, insbesondere 6,7% (Vorjahr 10,0%) aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und 19,5% (Vorjahr 1,0%) Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Der Anteil der Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, ist aufgrund der Forderungen gegen die EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG gegenüber dem Vorjahr erhöht. In 2023 werden Boniforderungen in Höhe von TEUR 957 ausgewiesen, welche seit dem Beitritt der IDV zur Eurobaustoff im Wesentlichen mit der Eurobaustoff abgerechnet werden. In Vorjahren wurden die Boniforderungen in den sonstigen Vermögensgegenständen (Vorjahr TEUR 777) ausgewiesen.

Aufgrund des geänderten Ausweis der Boniforderungen sind die sonstigen Vermögensgegenstände gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.

Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote inklusive Gesellschafterverbindlichkeiten zum 31.12.2023 beträgt 41,0% (Vorjahr 44,3%).

Die Verbindlichkeiten insgesamt (inklusive Gesellschafterverbindlichkeiten) betragen zum Bilanzstichtag TEUR 4.173 (Vorjahr TEUR 4.126), die anteilsmäßig 59,9% (Vorjahr 54,2%) der Bilanzsumme ausmachen.

3.2 Finanzlage

Die bilanzielle Eigenkapitalquote zum 31.12.2023 hat sich gegenüber dem Vorjahr von 41,8% auf 37,2% verringert.

Das Fremdkapital setzt sich aus mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 1.468 (Vorjahr TEUR 1.764) sowie mittel- und langfristige sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 63 (Vorjahr TEUR 112), kurzfristigen Rückstellungen (im Vorjahr inklusive Steuerrückstellungen) in Höhe von TEUR 135 (Vorjahr TEUR 257), kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 1.060 (Vorjahr TEUR 323), erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr TEUR 39), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 168 (Vorjahr TEUR 714), Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von TEUR 484 (Vorjahr TEUR 0) sowie kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 744 (Vorjahr TEUR 989) zusammen.

In den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, werden Verbindlichkeiten gegenüber der Eurobaustoff in Höhe von TEUR 481 ausgewiesen. Diese betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Position der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist dementsprechend gegenüber dem Vorjahr deutlich geringer.

Der Cashflow entwickelte sich im laufenden Geschäftsjahr im Einzelnen wie folgt:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	181	713
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-411	-689
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-1.000	327
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes	-1.230	351
Finanzmittel am Anfang der Periode	473	122
Finanzmittel am Ende der Periode	-757	473

Der Finanzmittelfonds setzt sich aus dem Kassenbestand (TEUR 1; Vorjahr TEUR 3) und dem Guthaben/Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten (TEUR -758; Vorjahr TEUR 470) zusammen.

Das Forderungsmanagement ist stabil.

Die Liquidität der Gesellschaft war im abgelaufenen Jahr jederzeit ausreichend. Laufende Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten wurden fristgerecht bezahlt.

3.3 Ertragslage

Im Berichtsjahr wurde ein Jahresüberschuss von TEUR 13 (Vorjahr TEUR 1.371) erzielt.

Die Betriebsleistung verringerte sich von TEUR 26.792 auf TEUR 20.505.

Die Umsatzerlöse (TEUR 20.555) sind gegenüber dem Vorjahr (TEUR 26.734) deutlich gesunken. Hier spiegeln sich die gegenüber dem Vorjahr sinkenden Verkaufspreise wider. Zudem ist der Absatz gegenüber dem Vorjahr aufgrund der erheblich gesunkenen Nachfrage im Neubau von Einfamilienhäusern und Gewerbebauten und deutlich gestiegenen Zinsen für Baukredite zurückgegangen.

In den Bestandsveränderungen werden die Veränderungen der Bestände an fertigen Erzeugnissen in Höhe von TEUR -50 ausgewiesen.

Entsprechend dem Rückgang der Umsatzerlöse ist auch der Materialaufwand von TEUR 15.215 (Vorjahr TEUR 19.701) rückläufig.

Dieses führt im Ergebnis zu einer Margenverminderung von 0,49%-Punkten (2023 25,98%; 2022 26,47%). Der Deckungsbeitrag I hat sich in 2023 gegenüber dem Vorjahr von 26,5 % auf 25,8 % verändert. Hier ist vor allem die Entwicklung des Einkaufspreises zu nennen. Ware im Lagerbestand war zu hohen Preisen eingekauft; Einkaufspreise der neu zu kaufenden Waren sinken nicht entsprechend der Geschwindigkeit des stark sinkenden Absatzniveaus und können nicht den schnell fallenden Verkaufspreisen angepasst werden. Zudem forderte die Industrie weiterhin hohe Mengenabschlüsse für günstige Preise, diese Gewohnheit aus vergangenen Jahren legte man erst gegen Ende 2023 langsam ab.

Der Anstieg der Personalaufwendungen (TEUR 3.149, Vorjahr TEUR 2.828) beruht auf einer höheren Mitarbeiterzahl, gestiegenen Gehältern sowie Prämien. Aufgrund der außerordentlich guten Geschäftsjahre 2020 bis 2022 sind Gehälter exponentiell erhöht worden. Personal wurde eingestellt, um die außerordentlich gute Entwicklung auch bearbeiten zu können und möglichst neue Geschäftsbereiche zu fördern. Der Fachkräftemangel in allen Bereichen führt ebenfalls zu hohen Vergütungen von bestehenden Fachkräften, um entsprechendes Personal halten zu können. Zugesagte Prämien wurden ausgeschüttet.

Das Betriebsergebnis vor periodenfremden/neutralen Erträgen und Aufwendungen (TEUR 27; Vorjahr TEUR -93) liegt damit bei TEUR 54 (Vorjahr TEUR 2.182).

Das Finanzergebnis beträgt TEUR -69 (Vorjahr TEUR -45).

3.4 Finanzielle Leistungsindikatoren

Wichtige Größen sind für die IDV der Umsatz und das Jahresergebnis vor Steuern. Die Erläuterungen dieser Größen sind vorstehend erfolgt.

C. Bericht über die zukünftigen Entwicklungen und Chancen des Unternehmens

1. Chancen- und Risikobericht

Als Gesellschafter der Eurobaustoff werden Anforderungen und Veränderungen des Marktes, die für die Gesellschafter relevant sind, mit fachgerechten Lösungen und Informationen hinterlegt, die dem Gesellschafter Platz für sein Tagesgeschäft lassen.

Gesetzliche Anforderungen an Unternehmen, die die internen Abläufe durch Analysen und Recherche belasten würden, werden mundgerecht aufgearbeitet. So werden Themen wie die EDI-Umsetzung, elektronischer Rechnungsversand und -empfang, oder die Koordination der Bonusströme vorbereitet und mit überschaubarem Aufwand umsetzbar gemacht. Gekoppelt mit dem Thema IT-Entwicklung können Fachkräfte sich um das Wesentliche, den Vertrieb von Ware, kümmern.

Die Kooperation mit der Eurobaustoff bietet für IDV gute Chancen, sich als Vertriebsorganisation zu entwickeln. So ist durch die Kooperation unser Vertriebsnetz durch gleichgesinnte Unternehmen gewachsen, wodurch sich Synergien entwickeln und damit überregionale Absatzmärkte für IDV ausgebaut werden können.

IDV tritt ab 2024 auch als Lieferant der Eurobaustoff auf, damit können wir das Handels-Handels-Geschäft weiter ausbauen.

Der Trend zu erneuerbaren Energien bietet Chancen für energieeffizientes Bauen, wo hochwertige und hochdämmende Baustoffe zum Einsatz kommen. Dadurch bleibt unser Kerngeschäft weiter ein wichtiger Bestandteil der Bautätigkeit. Die politischen Rahmenbedingungen für energieeffizientes Bauen werden kontinuierlich verschärft, sodass unsere Entwicklungschancen positiv sind.

Der Wunsch der Bevölkerung nach den eigenen vier Wänden, die ein wichtiger Bestandteil der Lebensplanung vieler bleibt und damit ein wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge ist, sorgt für generelle Nachfrage.

Auch ist das verfügbare Einkommen privater Haushalte gemäß statistischem Bundesamt weiterhin gestiegen…
(Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Bruttonationaleinkommen, verfügbares Einkommen und Volkseinkommen)

…und der Erschwinglichkeitsindex in 2023 wieder leicht gesunken.

(Quelle: IW Institut der deutschen Wirtschaft, IW Kurzbericht Nr.78 / 2023).

Die Inflationsrate ist weiterhin gesunken, der Bauüberhang bleibt aufgrund der zwar politisch gewünschten aber nicht erstellten Wohneinheiten mit rund 826.800 Wohnungen hoch, wobei hier bereits 390.900 Wohnungen im Bau sind.

(Quelle: Destatis, Pressemitteilung Nr. 203 vom 23.05.2024).

Aktuelle Zuwanderung erzeugt zusätzlichen Wohnbedarf und Baunachfrage.

Förderprogramme werden nach und nach wieder aufgelegt, "Wohneigentum für Familien", "Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment" oder "Jung kauft alt" sind dafür Beispiele.

Eine Chance bietet weiterhin der Bereich der Sanierung von Gebäuden im Bestand, da hier für die aktuell geförderte Technik erst Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, wie die Dämmung der Gebäudehülle. Allerdings wird von der Planung über die Finanzierung der aktuell sehr teuren Maßnahmen bis zur Ausführung Zeit vergehen.

Das Bauen in Ballungsräumen wie Hannover und Braunschweig stößt für den reinen Neubau an Grenzen, da schlicht die Flächen in den Städten fehlen, fehlender Wohnraum wird durch Ausbau und leichte Konstruktionen aus Holz auf bestehende Gebäude realisiert, sodass wir auch hier mit unserer Kernkompetenz trockener Ausbau gut aufgestellt sind.

Weitere Hemmnisse können sich aus dem schwer zu durchschauenden Überregulierungs-Dickicht am Bau und der Intransparenz von rechtlichen Beziehungen des Bauherren zum jeweiligen Vertragspartner ergeben. Der Bauherr, der früher seine Beziehung zum Architekten, Bauunternehmer und eventuellen Prüfingenieuren hatte, sieht sich heute Projektsteuerern, Energieberatern, Auditoren, Architekten, Bauunternehmern, Subunternehmern, diversen Fachplanern gegenüber. Diese Situation kann sich auf den Baupreis niederschlagen.

Weiterer maßgebender Faktor für die Entscheidung zur Erstellung einer Immobilie ist das Zinsniveau, das auch in 2023 noch weiterhin auf über 4% steigt und Ende 2023 wieder leicht fällt.

(Quelle: www.statista.com Entwicklung der Bauzinsen in Deutschland von Januar 2011 bis Juli 2024).

Das lässt vermuten, dass die Spitze der Zinserhöhung hinter uns liegen könnte, was den Bauwillen begünstigen könnte.

Der Fachkräftemangel hat sich im Baugewerbe zum großen Risiko entwickelt. Dies gilt für alle beschäftigten Gruppen, sowohl für Handwerk, Handel und Industrie. Das Umwerben gut ausgebildeter Personen von der finanzstärkeren Gruppe, z.B. vom Handel zur Industrie bewirkt stark steigende Personalkosten ohne Zugewinn von Arbeitskraft.

So wird die Akquise und Ausbildung von Personal und das anschließende Halten der Menschen im Unternehmen eine der größten Herausforderungen sein. Die Arbeits- und Dienstleistungsmodelle im Baustoffhandel müssen stetig überdacht und angepasst werden.

Die Dekarbonisierung der Industrie und der andauernde Krieg in der Ukraine werden weiterhin als Argument der Industrie genutzt, Preiserhöhungen umzusetzen. Aufgrund oben genannter Faktoren gehen wir davon aus, dass der Absatz jedoch weiter rückläufig sein wird, die Baustoffindustrie wird ihre Preisfindung dem Absatz anpassen.

Das Risiko der Entwertung von Lagerware besteht, dem muss durch konsequente Reduktion der Lagermengen und ständige Verhandlungen mit der Industrie entgegengewirkt werden.

Verwerfungen an den Finanzmärkten und die Zinspolitik stellen ein großes gesamtwirtschaftliches Risiko dar. Ein Währungsrisiko schließen wir aus, da die Abwicklung auf Kunden- und Lieferantenseite in Euro erfolgt.

Aufgrund des sinkenden Absatzes ist ein Anstieg des Wettbewerbs unter den Baustoffhändlern zu erwarten, sinkende Verkaufspreise und entsprechender Margenverlust könnten die Konsequenz sein. Die Flucht des Baustoffhandels-Generalisten vom klassischen Hochbau, der nur eingeschränkt laufen wird, in unsere Kernkompetenz der Ausbauthemen wird diese Entwicklung beschleunigen.

Die sich hier für die IDV bietende Chance ist das professionelle und familiäre Umfeld der Mitarbeiter zueinander und die gebotenen Möglichkeiten innerhalb des Unternehmens für die jeweils eigene Entwicklung sowohl fachlich als auch im jeweiligen Team.

Aufgrund der anhaltenden Materialknappheit treten weiche Faktoren wie die gute und jahrelang gepflegte Geschäftsbeziehung zu Lieferanten in den Fokus, wodurch ein Ausfall unserer Lieferfähigkeit unwahrscheinlich ist.

Ebenso verfügen wir über einen breiten und viele Jahre gepflegten Kundenstamm, eine Abhängigkeit besteht aktuell nicht von einzelnen Kunden.

2. Prognosebericht

Aufgrund der aktuell ungewissen gesamtwirtschaftlichen Lage, getrieben durch Rohstoffmangel, Lieferengpässe, Produktionsabbau, Fachkräftemangel und eine undurchsichtige politische Lage ist eine Prognose für das Jahr 2024 schwierig.

Für das Jahr 2024 gehen wir nach bisher vorliegenden Zahlen von weiter sinkenden Absatz- und Umsatzzahlen aus. Wir rechnen mit einem weiteren Abflauen der Baukonjunktur insgesamt und sehen für das Jahr 2024 keine nennenswerten Impulse, die für ein Beleben des Marktes sprechen. Für 2024 erwarten wir Umsatzerlöse in Höhe von ca. EUR 20 Mio. und aufgrund geringerer Personalkosten ein leicht erhöhtes Ergebnis vor Steuern als 2023.

Wir gehen von einem weiterhin sinkenden Preisniveau aus und erwarten weitere Preissenkungen der Industrie. Die Warenbevorratung bei Handel und Handwerk ist weitestgehend ausgesetzt. Die Industrie hat die Produktionsmengen in den letzten Jahren angepasst, es findet zu wenig Absatz statt, die Industrie wird darauf mit Preisreduktion und Produktionsmengenanpassungen reagieren, nicht jedoch in dem Ausmaß, in dem in den letzten Jahren die Preise gestiegen sind. Das Einkaufspreisniveau bleibt also hoch.

Der erhebliche Verfall der Verkaufspreise findet aktuell in einer deutlich höheren Geschwindigkeit statt, als die Industrie bereit ist, Preise zu senken. Somit wird unsere Branche gemeinschaftlich bei sinkendem Absatz den Umsatz weiterhin kontinuierlich absenken.

Das Unternehmen arbeitet weiterhin an der Ausrichtung in Richtung klassische Baustoffe, wobei das Kerngeschäft und der hohe Spezialisierungsgrad im Bereich Trockenbau und Dämmstoffe beibehalten und weiter forciert werden muss, um die anhaltende positive Entwicklung im Bereich Sanierung fortzuführen.

Größere Investitionen in beispielsweise die LKW-Flotte werden geprüft, aktuell aber eher zurückgestellt. Investitionen in IT hingegen werden weiter forciert, um schlankere und effektivere Abwicklung der firmeninternen Prozesse zu schaffen.

Moderne Medien werden verstärkt genutzt, um Kunden auf IDV aufmerksam zu machen, um den immer enger werdenden Markt auch von der elektronischen Seite zu bespielen. Hier leistet die Investition in unsere Firmenhomepage und entsprechende Tools bereits gute Dienste, zu sehen unter www.idv-daemmstoffe.de.

Für die Umsetzung unserer Ziele werden wir auch den Personalstamm betrachten müssen. Jede Fachkraft ist herzlich eingeladen, mit Einsatz, Kreativität und Fachwissen das Unternehmen durch diese schwierige Zeit zu manövrieren.

Die IDV behält sich den positiven Glauben an die eigenen Leute, die Lieferanten, Partner des Unternehmens und natürlich an den soliden Baustoffmarkt prinzipiell bei und ist grundsätzlich optimistisch. Bestandsgefährdende Risiken werden nicht gesehen.

Langenhagen, 09.07.2024

IDV Dämmstoff-Vertriebs GmbH

gez. Bernd Bodnariuk, geschäftsführender Gesellschafter

gez. Frank Bodnariuk, geschäftsführender Gesellschafter

gez. Markus Horn, Geschäftsführer

Bilanz

Aktiva
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Anlagevermögen	1.453.393,13	1.243.594,38
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	1.796,00	1,00
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.796,00	1,00
II. Sachanlagen	1.382.769,52	1.235.793,38
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	189.383,38	189.383,38
2. technische Anlagen und Maschinen	2.211,00	2.776,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.181.348,00	607.119,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.827,14	436.515,00
III. Finanzanlagen	68.827,61	7.800,00
1. Beteiligungen	51.027,61	0,00
2. Genossenschaftsanteile	17.800,00	7.800,00
B. Umlaufvermögen	5.500.686,04	6.249.775,21
I. Vorräte	3.015.302,32	3.696.171,28
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	2.478.207,29	2.080.537,90
1. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.362.961,41	76.847,30
2. sonstige Vermögensgegenstände	1.115.245,88	2.003.690,60
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	7.176,43	473.066,03
C. Rechnungsabgrenzungsposten	18.189,92	41.217,59
Bilanzsumme, Summe Aktiva	6.972.269,09	7.534.587,18

Passiva
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital	2.665.099,71	3.152.061,69
I. Gezeichnetes Kapital / Kapitalkonto/ Kapitalanteile	255.800,00	255.800,00
II. Gewinnvortrag	2.396.261,69	1.524.983,75
III. Jahresüberschuss	13.038,02	1.371.277,94
B. Rückstellungen	134.515,00	256.666,45
C. Verbindlichkeiten	4.172.654,38	4.125.859,04
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.528.179,26	2.086.858,02
2. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	484.373,18	0,00
3. sonstige Verbindlichkeiten	1.160.101,94	2.039.001,02
Bilanzsumme, Summe Passiva	6.972.269,09	7.534.587,18

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2023 - 31.12.2023 EUR	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR
1. Rohergebnis	5.713.183,34	7.271.987,79
2. Personalaufwand	3.149.035,19	2.827.838,86
a) Löhne und Gehälter	2.622.150,24	2.363.487,62
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	526.884,95	464.351,24
davon für Altersversorgung	9.312,84	9.287,84
3. Abschreibungen	249.746,15	223.701,35
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	249.746,15	223.701,35
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	2.208.483,56	2.115.811,26
5. Erträge aus Beteiligungen	0,00	117,78
6. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	279,00	279,00
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	24.569,05	27.724,36
davon aus verbundenen Unternehmen	576,36	572,06
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	93.882,62	72.627,24
9. Steuern vom Einkommen und Ertrag	6.254,68	672.521,24
10. Ergebnis nach Steuern	30.629,19	1.387.608,98
11. sonstige Steuern	17.591,17	16.331,04
Jahresüberschuss	13.038,02	1.371.277,94

Anhang

1.   Allgemeine Angaben

Die IDV Dämmstoff-Vertriebs GmbH hat ihren Sitz in Langenhagen und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Hannover unter der Registernummer HRB 8887.

2. Angabe der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1. Angaben zur Bilanzierung

Der Jahresabschluss wurde unter Berücksichtigung der allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Berücksichtigung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt. Die Gesellschaft erfüllt zum Bilanzstichtag die Voraussetzungen einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB. Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgt unter dem Grundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (Going-Concern-Prinzip gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

Fehlende Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr, § 265 Abs. 2 Satz 2 HGB

Seit dem 01.01.2023 ist die IDV Dämmstoff-Vertriebs GmbH Gesellschafterin der EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG. Nunmehr wird der überwiegende Anteil der aus den Geschäftsbeziehungen entstehenden Bonusansprüche direkt von der EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG geschuldet. Zum Bilanzstichtag offene Boniansprüche gegen Eurobaustoff bestehen in Höhe von TEUR 957 und sind im Posten Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten. Zudem werden TEUR 306 Boniansprüche unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. In 2022 erfolgte der Ausweis der Boniansprüche insgesamt unter den sonstigen Vermögensgegenständen (TEUR 777).

Aus gleichem Grund werden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG in 2023 mit TEUR 481 unter den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, ausgewiesen. Im Vorjahr wurden diese Verbindlichkeiten noch unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

2.2. Angaben zur Bewertung
Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen werden ausschließlich nach der linearen Methode auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer zwischen 3 und 25 Jahren vorgenommen.

Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens bis zu einem Wert von EUR 800,00 netto werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Die Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt und bewertet.

Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Herstellungskosten beinhalten Materialkosten, Fertigungskosten und zurechenbare notwendige Gemeinkosten. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden, soweit erforderlich, Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen vorgenommen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

Für geleistete Zahlungen, die Aufwendungen zukünftiger Perioden betreffen, sind aktive Rechnungsabgrenzungsposten gebildet worden.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert angesetzt.

Die Rückstellungen wurden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Anzusetzen ist hierbei der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendige Erfüllungsbetrag gem. § 253 Abs. 1 HGB. Auf eine Abzinsung der Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz (§ 253 Abs. 2 HGB) wurde wegen Geringfügigkeit verzichtet.

Die Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Latente Steuern werden auf Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Es bestehen aktive latente Steuer zum 31.12.2023 in Höhe von TEUR 120, passive latente Steuern bestehen nicht. Vom Wahlrecht der Nichtangabe in der Bilanz wurde Gebrauch gemacht, § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB.

3. Erläuterungen zur Bilanz

3.1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus der gesonderten Aufstellung (Anlagenspiegel).

3.2. Beteiligungsangaben
Die Gesellschaft ist seit 01.01.2023 als Kommanditistin an der EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Karlsruhe, beteiligt. Der letzte vorliegende Jahresabschluss der EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG zum 31.12.2023 weist ein Eigenkapital von TEUR 22.656 und einen Jahresüberschuss von TEUR 1.693 aus.

3.3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Von den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen bestehen TEUR 77 (Vorjahr: TEUR 77) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr, alle übrigen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Einzelrisiken im Forderungsbestand waren erkennbar und wurden in der Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 58 (TEUR 101) wertberichtigt.

Die Pauschalwertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde unverändert gegenüber dem Vorjahr mit 1,0 % auf nicht einzelwertberichtigte Forderungen gebildet.

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen in Höhe von TEUR 406 (Vorjahr: TEUR 77) solche gegen Gesellschafter.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von TEUR 158 (Vorjahr: TEUR 236) enthalten.

3.4. Verbindlichkeiten
Von dem Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten entfallen TEUR 2.642 (Vj. TEUR 2.250) auf eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr und TEUR 1.531 (Vj. TEUR 1.876) auf eine Restlaufzeit von über einem Jahr. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen in Höhe von TEUR 525 (Vj. TEUR 659).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in voller Höhe durch Grundschulden sowie Bürgschaften der Gesellschafter besichert.

Die Grundschulden und Bürgschaften der Gesellschafter haften ebenfalls für Verbindlichkeiten der Gesellschafterin Ziegelwerk Hannover-Hainholz GmbH.

In den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind in Höhe von TEUR 4 (Vorjahr TEUR 0) solche gegenüber Gesellschaftern enthalten.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von TEUR 185 (Vorjahr: TEUR 185) enthalten.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt worden.

5. Sonstige Angaben

5.1. Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft sind:

·  Bernd Bodnariuk, Kaufmann
·  Frank Bodnariuk, Kaufmann
·  Markus Horn, Kaufmann
Betreffend der Angabe gem. § 285 Nr. 9a HGB wird die Schutzklausel gem. § 286 Abs. 4 HGB in Anspruch genommen.

Einem Geschäftsführer wurde im Geschäftsjahr 2016 ein Darlehen gewährt, § 285 Nr. 9c HGB. Zum Bilanzstichtag beträgt die Darlehensforderung inklusive Zinsen TEUR 158. Das Darlehen ist besichert, hat eine unbestimmte Laufzeit und wird mit 4,25 % p.a. verzinst. Es kann mit einer Frist von zwei Monaten zum Monatsende gekündigt werden. Im Geschäftsjahr erfolgten Rückzahlungen in Höhe von TEUR 89.

5.2. Personal

Die nach § 267 Abs. 5 HGB berechnete durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer - mit Ausnahme der zu ihrer Berufsausbildung Beschäftigten sowie der Mitglieder der Geschäftsführung - während des Geschäftsjahres beträgt 55,5 (Vorjahr 50,25).

	Angestellte	gewerbliche Arbeitnehmer	Aushilfen	gesamt
männlich	15,50	27,00	3,00	45,50
weiblich	10,00	0,00	0,00	10,00
gesamt	25,50	27,00	3,00	55,50

5.3. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Aus Mietverträgen resultieren am Bilanzstichtag Verpflichtungen in Höhe von TEUR 486 p.a.

Haftungsverhältnisse gemäß §§ 251, 268 Abs. 7 HGB bestehen ausschließlich für Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, wie folgt:

Der Grundbesitz der Gesellschaft ist mit Grundschulden belastet, die auch als Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten dienen.

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation des Hauptschuldners ist das Risiko einer Inanspruchnahme derzeit als gering einzuschätzen. Risiken der Inanspruchnahme bezüglich des Nebenschuldners wurde bereits durch Abwertung bestehender Forderungen begegnet.

5.4. Ergebnisverwendung
Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss 2023 in Höhe von TEUR 13 zusammen mit dem Gewinnvortrag in Höhe von TEUR 2.396 auf neue Rechnung vorzutragen.

5.5. Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

Langenhagen, 09.07.2024

gez. Bernd Bodnariuk

gez. Frank Bodnariuk

gez. Markus Horn

Anlagespiegel

		Anschaffungskosten/	Herstellungskosten
	01.01.2023	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2023
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte	4.312,00	2.019,00	0,00	0,00	6.331,00
	4.312,00	2.019,00	0,00	0,00	6.331,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich der
Bauten auf fremden Grundstücken	1.855.841,14	0,00	0,00	0,00	1.855.841,14
2. technische Anlagen und Maschinen	1.316.098,95	0,00	0,00	14.316,17	1.301.782,78
3. andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung	2.869.560,10	387.466,15	436.515,00	302.046,69	3.391.494,56
4. geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau	436.515,00	9.827,14	-436.515,00	0,00	9.827,14
	6.478.015,19	397.293,29	0,00	316.362,86	6.558.945,62
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	51.027,61	0,00	0,00	51.027,61
2. Genossenschaftsanteile	7.800,00	10.000,00	0,00	0,00	17.800,00
	7.800,00	61.027,61	0,00	0,00	68.827,61
	6.490.127.19	460.339,90	0,00	316.362,86	6.634.104,23

		Abschreibungen
	01.01.2023	Zugänge	Abgänge	31.12.2023
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte	4.311,00	224,00	0,00	4.535,00
	4.311,00	224,00	0,00	4.535,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich der
Bauten auf fremden Grundstücken	1.666.457,76	0,00	0,00	1.666.457,76
2. technische Anlagen und Maschinen	1.313.322,95	564,00	14.315,17	1.299.571,78
3. andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung	2.262.441,10	248.958,15	301.252,69	2.210.146,56
4. geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	5.242.221,81	249.522,15	315.567,86	5.176.176,10
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	5.246.532,81	249.746,15	315.567,86	5.180.711,10

	Buchwert	Buchwert
	31.12.2023	31.12.2022
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte	1.796,00	1,00
	1.796,00	1,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich der
Bauten auf fremden Grundstücken	189.383,38	189.383,38
2. technische Anlagen und Maschinen	2.211,00	2.776,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung	1.181.348,00	607.119,00
4. geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau	9.827,14	436.515,00
	1.382.769,52	1.235.793,38
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	51.027,61	0,00
2. Genossenschaftsanteile	17.800,00	7.800,00
	68.827,61	7.800,00
	1.453.393,13	1.243.594,38

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 10.07.2024 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

Der folgende Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den aufgestellten und geprüften Jahresabschluss. Im Rahmen der Offenlegung wurden Erleichterungen in Anspruch genommen.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die IDV Dämmstoff-Vertriebs GmbH
Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der IDV Dämmstoff-Vertriebs GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der IDV Dämmstoff-Vertriebs GmbH für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
· entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 und
· vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
· identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

· gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

· beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

· ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

· beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

· beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

· führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hannover, 10.07.2024

Anochin, Roters & Kollegen
GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. ppa. Mustafa Bozkurt, Wirtschaftsprüfer