AWO Integra gGmbH Gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Arbeit

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Bilanz zum 31. Dezember 2019

AKTIVA

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	23.286,54	26.930,00
II. Sachanlagen	3.340.882,32	3.530.555,54
III. Finanzanlagen	56.113,92	56.113,92
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	90.944,53	30.264,67
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.396.138,13	2.640.011,78
III. Kassenbestand	53.395,82	79.248,54
C. Rechnungsabgrenzungsposten	5.384,87	0,00
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	1.735,12	0,00
	6.967.881,25	6.363.124,45

PASSIVA

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	26.000,00	26.000,00
II. Kapitalrücklagen	589.903,16	589.903,16
III. Gewinnrücklagen	333.307,51	333.307,51
IV. Jahresfehlbetrag	-363.995,21	0,00
B. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen	1.134.713,00	1.253.200,00
C. Rückstellungen	272.993,26	316.435,17
D. Verbindlichkeiten	4.661.215,63	3.639.974,83
E. Rechnungsabgrenzungsposten	313.743,90	204.303,78
	6.967.881,25	6.363.124,45

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR
1.-5. Rohergebnis	14.738.300,88	14.218.960,47
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	7.059.086,52	6.682.418,69
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	4.121.291,10	3.985.966,40
- davon für Altersversorgung: EUR 494.632,42 (EUR 482.389,51)	11.180.377,62	10.668.385,09
7. Abschreibungen	286.618,92	287.091,90
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	3.515.765,17	3.187.370,39
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	41,72	3.027,20
- davon an verbundene Unternehmen: EUR 0,00 (EUR 2.100,69)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	109.397,50	72.204,29
- davon an verbundene Unternehmen: EUR 24.322,60 (EUR 76.603,00)
11. Ergebnis nach Steuern	-353.816,61	6.936,00
12. Sonstige Steuern	10.178,60	6.936,00
13. Jahresüberschuss	-363.995,21	0,00

Anhang

1. Allgemeine Angaben

Die AWO Integra gGmbH, Kruppstr. 105, Frankfurt am Main, wird im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 104605 geführt.

Zweck der Gesellschaft ist der Betrieb von Behindertenwerkstätten, Wohnheimen und Einrichtungen für betreutes Wohnen sowie die Organisation von Offenen Hilfen.

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 HGB eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanz zum 31. Dezember 2019 sowie die Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 wurden entsprechend den Gliederungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des GmbH-Gesetzes für große Kapitalgesellschaften erstellt.

Alle Bilanzposten wurden unter Beachtung der handelsrechtlich vorgeschriebenen Grundsätze vorsichtig bewertet. Die Bewertungsmethoden wurden im Wesentlichen unverändert beibehalten.

Die Bewertung der Aktiva und Passiva erfolgte nach den Vorschriften der §§ 252 bis 256 sowie der §§ 264 bis 289 des Handelsgesetzbuches.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, bewertet. Die Gegenstände des Anlagevermögens wurden zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungen wurden linear vorgenommen und erfolgten im Rahmen der voraussichtlichen Nutzungsdauer. Gebrauchsgüter werden im Jahr des Zugangs bis EUR 800,00 ohne Umsatzsteuer in voller Höhe abgeschrieben.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten oder dem voraussichtlich dauerhaft niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Für Investitionszuschüsse zum Sachanlagevermögen wurde ein Sonderposten für Investitionszuschüsse passiviert, der entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagegüter aufgelöst wird.

Die Vorräte wurden zu Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Sie umfassen Lebens- und Pflegemittel sowie Reinigungs- und Verbrauchsmaterial und den Heizölbestand.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert angesetzt. Die sonstigen Rückstellungen sind so bemessen, dass sie allen erkennbaren Risiken und Verpflichtungen Rechnung tragen.

Die Verbindlichkeiten wurden mit ihren Erfüllungsbeträgen ausgewiesen.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Gesonderte Angabe von Posten bei verkürzter Offenlegung der Bilanz:

	31.12.2019	31.12.2018
	EUR	TEUR
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Baute auf fremden Grundstücken	2.951.768,71	3.086
Technische Anlagen und Maschinen	145.486,72	151
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	243.626,89	293
Anteile an verbundenen Unternehmen	50.001,00	50
Beteiligungen	6.112,92	6
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	901.931,04	949
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.913.699,77	1.842
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.675.829,59	819

Anlagevermögen

Der Ausweis des Anlagevermögens erfolgt nach der erweiterten Bruttomethode.

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlagepositionen und deren Entwicklung im Wirtschaftsjahr 2019 wurden in dem als Anlage zum Anhang abgedruckten Anlagespiegel dargestellt. Die Anteile an verbundenen Unternehmen, die zu jeweils 100% gehalten werden, setzen sich wie folgt zusammen:

	Anteil	Eigenkapital 31.12.2019	Ergebnis 2019	Eigenkapital 31.12.2018	Ergebnis 2018
	%	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
AWO Integra Dienstleistungen gGmbH	100	251,4	-8,4	259,8	41,3
AWO Integra Catering GmbH	100	-1.439,4	-324,1	-1.115,3	460,6
AWO Integra Bildung gGmbH	100	-77,7	-127,7	50,0	0,0

Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind bis auf das Darlehen gegen die AWO miteinander gGmbH kurzfristig fällig.

Das Darlehen von TEUR 899 an die AWO miteinander gGmbH wird nicht getilgt und nicht verzinst. Insofern entspricht die Darlehensüberlassung an eine Gesellschaft in der AWO Gruppe nicht marktüblichen Konditionen.

Eigenkapital

Das Eigenkapital betrug zum 31. Dezember 2019 insgesamt TEUR 585,2 (Vj. TEUR 949,2) und beinhaltet das gezeichnete Kapital von TEUR 26,0, die Kapitalrücklage von TEUR 589,9 (Vj. TEUR 589,9), andere Rücklagen von TEUR 333,3 (Vj. TEUR 333,3), den Gewinnvortrag in Höhe von TEUR 0,0 (Vj. TEUR 0,0) und den Jahresfehlbetrag 2019 in Höhe von TEUR -364,0 (Vj. TEUR 0,0).

Die Gesellschaft hat gegenüber der AWO Integra Bildung gGmbH und der AWO Integra Catering gGmbH Patronatserklärungen abgegeben dergestalt, dass beide Gesellschaften finanziell so ausgestattet werden, dass diese ihre finanzielle Verpflichtungen erfüllen können. Beide Gesellschaften sind auch in Zukunft auf finanzielle Unterstützung durch die AWO Gruppe angewiesen, die auch in der Vergangenheit gewährt wurde.

Sonderposten für Investitionszuschüsse zu Sachanlagen

Investitionsposten	Stand zum 31.12.2018	Abgänge	Auflösung	Stand zum 31.12.2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Bundesrepublik Deutschland	529,6		35,2	494,4
Land Hessen	181,6		14,2	167,4
Odenwaldkreis	37,2		3,7	33,5
Aktion Mensch	166,6		11,2	155,4
LWV Hessen	298,2		16,7	281,5
Spenden	3,0		0,5	2,5
Photovoltaikanlage	37,0	37,0		0,0
Sonderposten gesamt	1.253,2	37,0	81,5	1.134,7

Die Sonderposten wurden wie im Vorjahr entsprechend der Nutzungsdauer der korrespondierenden Anlagegüter aufgelöst.

Sonstige Rückstellungen

Die Rückstellungen für Altersteilzeit ist aktivisch ausgewiesen, da der Aktivwert den Rückstellungsbetrag um TEUR 1,7 übersteigt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr bestehen in Höhe von TEUR 3.712,2, mit einer Restlaufzeit von 1 - 5 Jahren in Höhe von TEUR 410,4 und mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren in Höhe von TEUR 728,5. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit Grundpfandrechten, Globalzession und Sicherungsübereignungen von Anlagen und Maschinen besichert.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Darlehen gegenüber dem Landeswohlfahrtsverband von TEUR 274,3 (Vj. TEUR 298,2). In den sonstigen Verbindlichkeiten sind enthalten solche aus Steuern von TEUR 70,3 und solche aus Sozialversicherung von TEUR 44,6.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die Rechnungsabgrenzungsposten betreffen vorausgezahlte Leistungen von Sozialträgern und Bewohnern für 2020.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Im Rahmen der Migration der Software wurden Kontonummern teilweise mit neuem Inhalt belegt und Kontoinhalte aufgeteilt und anders zusammengefasst. Dies führte zu Verschiebungen zwischen dem Materialaufwandskonten und den Konten der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. In diesem Bereichen ist die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr eingeschränkt.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse von insgesamt TEUR 15.525,6 (Vj. 14.628,3) setzen sich aus Pflegesatzerlösen, Weiterberechnung von Personalkosten, auch für Behinderte, aus dem Verkauf von produzierten Waren und Mieterträgen zusammen.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen TEUR 198,4 (Vj. 482,7). Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen periodenfremde Erträge von TEUR 39,7, Erstattungen von Personalkosten von TEUR 31,0 und Erträge aus der Auflösung von Sonderposten von TEUR 121,2. Im Vorjahr waren Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von TEUR 353,2 enthalten. Diese betrafen zurückgestellte Leistungsentgelte, die durch eine Vereinbarung mit den Mitarbeitern hinfällig wurde.

Personalaufwand/ Mitarbeiter

Der Personalaufwand beträgt TEUR 11.180,4 (Vj. TEUR 10.668,4). Im Durchschnitt waren auf 216 (Vj. 210) Mitarbeiter und 8 Azubis beschäftigt. Hier sind wie im Vorjahr die Sozialabgaben für die behinderten Beschäftigten enthalten, die sich in den Umsatzerlösen in nahezu gleicher Höhe wieder finden. (TEUR 2.250,0). Zum 31.12.2019 beschäftigte die Gesellschaft 228 Mitarbeiter, davon 153 weiblich und 75 männlich.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen von TEUR 3.515,8 (Vj. TEUR 3.187,4) enthalten Raumkosten von TEUR 599,6, Versicherungen und Beiträge von TEUR 122,0, Reparaturen von TEUR 199,6, Fahrzeugkosten von TEUR 105,7, Betreuungskosten von TEUR 707,2 und übrige betriebliche Kosten von TEUR 1.753,4. Die Betreuungskosten enthalten Fahrtkosten von TEUR 686,6. Die übrigen betrieblichen Kosten enthalten im wesentlichen die Weiterbelastungen aus der AWO Verbundgruppe für Dienstleistungen in der Verwaltung, die Leitungskosten, Personalgestellung und die Reinigung durch die AWO Dienstleistungs gGmbH (TEUR 844,9). Weiter enthalten sind Leasingkosten, Prüfungs- und Beratungskosten und Fortbildungskosten wie auch der periodenfremde Aufwand.

Der periodenfremde Aufwand in Höhe von TEUR 187,3 (Vj. TEUR 70,8) enthält neben Nebenkostenabrechnungen für Gebäude und Versicherungsaufwand für Vorjahre eine Ausbuchung von TEUR 40 für kalkulatorische Kosten und eine Ausbuchung von TEUR 31,7 bezüglich einer Forderung gegen einen Kunden aus Vorjahren, die durch eine geänderte Abrechnungsmethode hinfällig wurde.

Des Weiteren war im Vorjahr der Förderbeitrag an den AWO BV in Höhe von TEUR 133,1 enthalten.

Zinsergebnis

Vom Zinsaufwand betreffen verbundene Unternehmen mit TEUR 24,3.

5. Sonstige Angaben

5.1 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen Miet- und Leasingaufwendungen mit einem jährlichen Gesamtaufwand in Höhe von TEUR 719,3. Die Aufwendungen betreffen überwiegend Mieten für fremde Gebäude.

5.2 Haftungsverhältnisse

Bürgschaften für Einzelforderungen in Höhe von TEUR 2.050 wurde für die Tochtergesellschaft AWO Integra Catering gGmbH gegeben.

Zusätzlich wurden in Höhe von TEUR 1.640 Grundschulden eingeräumt. Neben der Sicherungsübereignung der Küche in Mümling Grumbach gibt es weitere Sicherungsübereignungen für die PV Anlage in Erbach und Mümling Grumbach und die Telefonanlage. Die Außenstände aus der Einspeisevergütung der Photovoltaikanlage in Erbach und Mümling Grumbach wurden abgetreten wie auch durch eine Globalzession alle Außenstände.

Mit einer Inanspruchnahme aus den gegebenen Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten wird nicht gerechnet.

5.3 Geschäftsführungsbezüge und Aufwandsersatz Aufsichtsrat

Die Geschäftsführer erhielten im Geschäftsjahr keine Bezüge von der Gesellschaft. In den Umlagen in Höhe von TEUR 214,2 sind Geschäftsführerbezüge und Aufwandsersätze für den Aufsichtsrat enthalten.

6. Organe

Als Geschäftsführer war im Berichtsjahr bestellt:

•	Michael Albers, Magister Erziehungswissenschaften, Hofheim/Ts.
•	Karl-Heinz Fausel, Dipl. Volkswirt, Reichelsheim (bis 30. April 2020)
•	Sebastian Jung, Diplom Betriebswirt, Pohlheim (ab 1. Mai 2020).

Die Geschäftsführer sind gemeinsam vertretungsberechtigt. Als Generalbevollmächtigter war bis 31. Mai 2019 Herr Torsten Hammann, Bad König, berufen. Er war allein vertretungsberechtigt.

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtszeitraum an:

•	Herr Erwin Schmidt, Vorsitzender, Bürgermeister a.D.
•	Herr Josef Bernhardt, stv. Vorsitzender, Bankaufmann i.R.
•	Herr Manfred Thrun, Geschäftsführer i.R.
•	Herr Wilhelm Jost, Stadtkämmerer a.D.
•	Herr Torsten Noack, Lebenshilfe Odenwaldkreis
•	Frau Carmen Kellermann, Betriebsrat
•	Frau Kerstin Hannes, Betriebsrat

7. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Ein wertbegründendes Ereignis nach dem Stichtag ist die Ausbreitung des neuartigen Corona Virus (SARS-CoV-2) weltweit. Diese hat im Frühjahr 2020 zu weitreichenden gesundheitspolitischen Maßnahmen geführt, in deren Zuge es zu Einschränkungen sozialer Kontakte kam. Es ist aktuell schwer absehrbar, wie lange Maßnahmen in Kraft bleiben müssen. Die Unsicherheit über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung hält derzeit weiter an.

8. Gewinnverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 363.995,21 auf neue Rechnung vorzutragen.

Frankfurt, 9. Juni 2020

gez. Michael Albers, Geschäftsführer

gez. Sebastian Jung, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens

	Entwicklung der Anschaffungskosten
	01.01.2019	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	355.782,22	0,00	0,00	0,00	355.782,22
Software	355.782,22	0,00	0,00	0,00	355.782,22
II. Sachanlagen	11.061.632,44	127.292,43	0,00	-557.698,05	10.631.226,82
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.290.752,05	25.486,01	5.729,52	-33.093,54	8.288.874,04
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.770.880,39	101.806,42	-5.729,52	-524.604,51	2.342.352,78
III. Finanzanlagen	56.113,92	0,00	0,00	0,00	56.113,92
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	50.000,00	0,00	0,00	0,00	50.000,00
2. Beteiligungen	6.113,92	0,00	0,00	0,00	6.113,92
Gesamt	11.473.528,58	127.292,43	0,00	-557.698,05	11.043.122,96

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2019	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	328.852,22	3.643,46	0,00	0,00	332.495,68
Software	328.852,22	3.643,46	0,00	0,00	332.495,68
II. Sachanlagen	7.531.076,90	282.975,46	0,00	-523.707,86	7.290.344,50
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.204.645,03	132.343,32	5.729,52	-5.612,54	5.337.105,33
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.326.431,87	150.632,14	-5.729,52	-518.095,32	1.953.239,17
III. Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Gesamt	7.859.929,12	286.618,92	0,00	-523.707,86	7.622.840,18

	Nettobuchwerte
	31.12.2019	31.12.2018
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	23.286,54	26.930,00
Software	23.286,54	26.930,00
II. Sachanlagen	3.340.882,32	3.530.555,54
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.951.768,71	3.086.107,02
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	389.113,61	444.448,52
III. Finanzanlagen	56.113,92	56.113,92
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	50.000,00	50.000,00
2. Beteiligungen	6.113,92	6.113,92
Gesamt	3.420.282,78	3.613.599,46

Lagebericht

1. Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

Die AWO Integra gGmbH gehört zum Unternehmensverbund des AWO Bezirksverbands Hessen-Süd e.V.

Die Gesellschaft ist gemeinnützig. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und wohltätige Zwecke. Die Gremien bestehen neben der Geschäftsführung aus dem Aufsichtsrat.

Leisätze und strategische Ziele

Zur Darstellung unserer Leitsätze und strategischen Ziele verweisen wir auf unsere Darstellung im Internet unter www.awo-hs.org und den Geschäftsbericht.

Die AWO Integra erbringt in erster Linie Rehabilitations- und Eingliederungshilfeleistungen für Menschen mit Behinderung. Für die Betroffenen sind dies soziale Dienstleistungen, die sich in der Regel aus gesetzlichen Ansprüchen ergeben. Es werden Leistungen erbracht, die sich nach den Sozialgesetzbüchern SGB IX und XII definieren und im SGB IX, dort unter der Überschrift "Rehabilitation und Teilhabe", genauer beschrieben sind. Zur Umsetzung dieser Hilfen unterhält die AWO integra Werkstätten und Wohnungen.

Änderungen durch das Bundesteilhabegesetz

Im September 2018 hat der Hessische Land tag dem Gesetzesentwurf zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) in Hessen in dritter Lesung zugestimmt. Dieses Gesetz besteht insbesondere aus einem Hessischen Ausführungsgesetz zum Neunten Buch Sozialgesetzbuch und einem Hessischen Ausführungsgesetz zum Zwölften Buch Sozialgesetzbuch. Ein wesentlicher Punkt wurde in § 94 Absatz 1 SGB IX war die Festlegung der Träger der Eingliederungshilfe. Die kreisfreien Städte und Landkreise bleiben Träger der Eingliederungshilfe. Überörtlicher Träger der Eingliederungshilfe ist nach langem politischen Tauziehen der Landeswohlverband Hessen.

Damit wurde endlich Planungssicherheit für alle relevanten Akteure geschaffen. Das Jahr 2019 musste die formalen Voraussetzungen schaffen, denn es ändern sich mit der Einführung des Bundesteilhabegesetzes zum 1. Januar 2020 viele Leistungen für Menschen mit Beeinträchtigungen. Hauptsächlich geht es hierbei um Leistungen für Menschen, die im stationären Wohnen (zukünftig: besondere Wohnformen) leben. Um der größten und wichtigsten Reformschritt umzusetzen, mussten die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die sogenannte Eingliederungshilfe von den Grundsicherungsleistungen (Sozialhilfe) getrennt werden kann. Die Eingliederungshilfe wechselt von dem SGB XII in das SGB IX. Sie wir zu einer Teilhabeleistung und ist keine Sozialhilfeleistung mehr. Die Grundsicherungsleistungen bleiben SGB XII.

Für die Wohnanlage mussten daher in sogenannten Abgrenzungstabellen die Kosten für Wohnen und Verpflegung ermittelt und dem LWV übersandt werden. Der LWV reduzierte die Pflegesatzerlöse um den ermittelten Betrag und die Grundsicherungsbehörden wurden angewiesen, dies Kosten für Wohnen, Verpflegung und Taschengeld auszuzahlen. Dazu war es notwendig, in einem aufwendigen Verfahren sogenannte Mietbescheinigungen für jeden Bewohner zu erstellen, die dann bei der Behörde eingereicht wurden. Weiterhin musste mit jedem Bewohner bzw. dessen Betreuer ein sogenannter Wohn- und Betreuungsvertrag abgeschlossen werden. Damit dieses in der Kürze der Zeit umgesetzt werden konnte, waren viele Einzelgespräche und mehrere Angehörigenabende nötig.

Im Werkstattbereich wurde 2019 das Thema Mehrbedarf/ gemeinsame Mittagsverpflegung angegangen. Denn das BTHG sah für 2020 vor, dass die Teilnahme an der gemeinsamen Mittagsverpflegung kein Bestandteil der Eingliederungshilfe mehr ist. Das Mittagsessen zählt dann zu den existenzsichernden Leistungen und fällt somit aus der Zuständigkeit des Trägers der Eingliederungshilfe heraus. Zur Zahlung des Mittagsessen haben Grundsicherungsempfänger*innen (§30 SGB XII) einen Anspruch auf pauschalen Mehrbedarfszuschlag. Dieser ist beim Träger der Sozialhilfe zu beantragen.

Das bedeutete für die drei Werkstätten in der vorbereitenden Umsetzung zahlreiche individuelle Gespräche und Unterstützungsangebote bei der Antragstellung sowie gemeinsam mit der Grundsicherungsbehörde durchgeführte Infoveranstaltungen.

Im Bereich der Offenen Hilfen wurden unrentable Angebote aufgeben, Entgelterhöhungen erreicht und rechtssichere Verträge mit den Kunden geschlossen.

Der Prozess der Konsolidierung der Offenen Hilfen wurde abgeschlossen, vor allem das Angebot der Teilhabeassistenz wurde stark nachgefragt. Die Angebote der sogenannten Inklusionsmaßnahmen verblieben im defizitären Bereich, genauso wie die Angebote des Betreuten Wohnens.

Das Geschäftsjahr 2019 schließt mit einem Jahresfehlbetrag von TEUR 364,0 (Vj. TEUR 0,0 vor geleistetem Förderbeitrag von TEUR 133,3), die Umsatzerlöse betragen TEUR 15.525,6 (Vj. TEUR 14.628,3). Das Ergebnis liegt unter dem Planansatz von TEUR + 161,3. Die Verfehlung des Plans ist auf nicht berücksichtigte Kosten wie Fahrtkostenerhöhung und Mieterhöhung und periodenfremden Aufwand zurückzuführen.

2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

2.1 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Geschäftsführung und Aufsichtsrat sind mit der Entwicklung im Jahr 2019 insgesamt nicht zufrieden. Unser Budget sah einen Überschuss von TEUR 161 vor, wir haben mit einem Jahresfehlbetrag von TEUR 364 das wirtschaftliche Ziel erreicht. aufgrund der neu verhandelten Entgelte und weiterer weiter unten beschriebenen Maßnahmen sind wir zuversichtlich, dass die bislang zusammengetragenen Erfahrungen eine solide Basis für eine nachhaltige, positive Geschäftsentwicklung und die Nutzung vielfältiger Chancen bietet.

2.2 Leistungsindikatoren

Die Geschäftsführung sieht die kontinuierliche Weiterführung der Angebote als Ziel. Ziel ist es ebenfalls, die Angebote wirtschaftlich effektiv durchzuführen.

Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren sind für uns der Bekanntheitsgrad der Angebote und die Zufriedenheit unserer Kunden wie auch die hohe Qualifizierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir legen im Rahmen der Personalentwicklung großen Wert auf regelmäßige Supervision und die Teilnahme an Fortbildungen.

2.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 604,8 auf TEUR 6.967,9.

Der Rückgang bei den Sachanlagen um TEUR -189,7 beruht auf den Abschreibungen, die die Zugänge übersteigen. Die Vorräte sind stichtagsbedingt um TEUR 60,7 höher als im Vorjahr.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um TEUR 854,6 höher als im Vorjahr. Die Forderungserhöhung betrifft insbesondere die Forderungen gegen den LWV Hessen. Der Saldo beträgt TEUR 2.299,7, im Vorjahr TEUR 1.197,2. Da bis dato, in den vergangenen zwei Jahren, keine Abstimmung mit dem LWV über das in der Vergangenheit genutzte Portal erfolgte, sind hier die Forderungen von ca. zwei Jahren enthalten und nicht ausgeglichen. Geschuldet ist dieses Versäumnis einem Personalwechsel und dem Übergang von der Software Micos auf die Software Navision. Die eingebuchten Forderungen gegen die Sozialträger basieren auf Bescheiden und sind daher nicht wertzuberichtigen. Die Struktur der Forderungen gegen die Industriekunden zeigt ebenfalls keine wertzuberichtigenden Forderungen an.

Eigenkapital der Gesellschaft ist um den Jahresfehlbetrag geringer als im Vorjahr (TEUR 585,2). Die Gesellschaft erwirtschaftete einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 364,0.

Der Sonderposten mit Rücklagenanteil wurde wie in den Vorjahren ratierlich aufgelöst.

Der Anstieg der Bankverbindlichkeiten beläuft sich auf TEUR 71,5.

Die Verbundverbindlichkeiten sind um TEUR 856,6 höher als im Vorjahr. Hier musste die Liquiditätslücke aus der hohen LWV Forderung gedeckt werden.

2.4 Finanzlage

Die Gesellschaft ist während des gesamten Berichtszeitraumes durch Nutzung des Verrechnungskontos im Verbund ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen. Der AWO BV wird auch in Zukunft die Gesellschaft mit Liquidität stützen müssen.

2.5 Ertragslage

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres liegen bei TEUR 15.525,6. Die Umsätze stiegen um TEUR 897,3 oder 6,1%, der Personalaufwand stieg um TEUR 512,0 und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen zusammen mit dem Materialaufwand um TEUR 503,9. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses und der sonstigen Steuern entstand ein Jahresfehlbetrag von TEUR 364.

Die Umsätze betreffen im Wesentlichen Erlöse aus Pflege und den Offenen Hilfen von TEUR 11.569,7 (Vj. TEUR 10.610,4), Erstattungen der Sozialversicherungsbeiträge der behinderten Beschäftigten von TEUR 2.250,0 (Vj. TEUR 2.163,8), Verkäufe aus Werkstätten TEUR 1.300,3 (Vj. TEUR 1.441,4), Mieterträge und Nebenkosten TEUR 149,1 (Vj. 135,6), Weiterbelastungen an AWO Gesellschaften TEUR 254,4 (Vj. TEUR 35,0).

Insgesamt werden in den Werken, im Wohnheim, im Betreuten Wohnen und in der Tagesstruktur 438 Menschen mit Behinderung umsorgt, durchschnittlich vier Köpfe mehr als im Vorjahr. Eine Umsatzsteigerung ist weiterhin auf die Erhöhung der Weiterbelastungen im Verbund zurückzuführen. Eine weiterer wesentlicher Faktor bei der Umsatzsteigerung ist die Ausweitung der Offenen Hilfen mit TEUR 345,7.

In dem Tätigkeitsfeld Produktion ergab sich im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Umsatzrückgang, der hauptsächlich im Bereich Garten- und Landschaftsbau auf den Wegfall des Auftrages eines Spediteurs zurückzuführen ist. Eine Umsatzsteigerung fand in 2019 im Werk 2 statt, da hier Produktionsmaschinen ausfielen und Ersatzanschaffungen getätigt werden mussten, die deutlich leistungsstärker sind. Ein kleiner Umsatzrückgang war weiterhin im Produktionsbereich der Außenstelle Evonik festzustellen.

Der Personalaufwand ist von TEUR 10.668,4 auf TEUR 11.180,4 gestiegen. Im Durchschnitt waren um gerechnet in Vollzeitstellen 145,3 Mitarbeiter (ohne Azubis und Geringbeschäftigte) beschäftigt im Vergleich zu 142,2 im Vorjahr. Hier sind wie im Vorjahr die Sozialabgaben für die behinderten Beschäftigten enthalten, die sich in den Umsatzerlösen in gleicher Höhe wieder finden. Die Erhöhung ist auf die Tariferhöhung, Gehaltssteigerungen wie auch auf den Anstieg der Beschäftigten zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind zusammen mit dem Materialaufwand um TEUR 430,4 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Fahrtkosten für Beschäftigte waren in 2018 mit TEUR 686,6 um TEUR 112 höher als im Vorjahr. Die Umlagen der Verbundgesellschaften waren in Geschäftsjahr TEUR 641, also um TEUR 379 höher als im Vorjahr. Zusätzlich waren die Mietaufwendungen höher (+TEUR 97) als im Vorjahr.

In 2019 sind periodenfremde Aufwendungen von TEUR 187,3 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Im Vorjahr war hier der Förderbeitrag an den AWO BV in Höhe von TEUR 133,1 enthalten.

3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Eine mögliche Konkurrenz durch die sog. "Anderen Anbieter", die ohne die strikten Werkstattauflagen im Eingangsbereich und Berufsbildungsbereich tätig werden können, ist bislang nicht zu befürchten. Auch das "Budget für Arbeit" mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung verstärkt in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen, hat bislang noch nicht zu einem Rückgang der Zahl der Werkstattbeschäftigten geführt. Die demographische Entwicklung wird jedoch zu einem allgemeinen Rückgang der Zahl der Werkstattbeschäftigten führen. Mit der Modularisierung der Angebote kann zu- künftig ein breiterer Personenkreis erreicht werden.

Das Risiko im Bereich der demographischen Entwicklung (stark reduzierte Zahl von Beschäftigten in den Werkstätten) wird folgerichtig zu einer Verschärfung des Wettbewerbs unter den Trägern der Werkstätten in den nächsten Jahren führen. Neben laufenden Maßnahmen zur Personal- und Sachkostenanpassung müssen die Werkstätten attraktiver vor allem für die Schulabgänger werden. Daher ist es unumgänglich, dass der Berufsbildungsbereich neu konzeptioniert wird. Auch die Arbeitsbegleitenden Maßnahmen müssen neu ausgerichtet werden. Weiterhin gilt es für Werk 1, die Einzelbetreuten (neue Zielgruppe) in den Werkstattalltag konzeptionell einzubinden. Weiter Chancen für die Steigerung der Attraktivität liegen im Ausbau der Tagesförderstätte, Ende Herbst 2019 hat der LWV den Planungen hierfür zugestimmt. Weiterhin gab es in 2019 den Startschuss für den Baubeginn der Wohnprojekte für Menschen mit Beeinträchtigungen in Bad König.

Wie stabil und robust das Zusammenwirken zwischen Trägern der Eingliederungshilfe und den Trägern der Einrichtungen ist, zeigte sich seit März 2020 in der Bewältigung der Corona-Krise. Mit der Verkündung eines Betretungsverbots der Werkstätten hatte der LWV gleichzeitig die vollumfängliche Übernahme der Finanzierung/ Leistungsentgelte zugesagt. Somit entstanden bis auf einen leichten Rückgang in der Produktion keine negativen finanziellen Auswirkungen.

Durch eine intensive Einbindung der Betriebsärztin in alle relevanten Prozesse konnten wirksame Notfallpläne und Gefährdungsbeurteilungen für die Wohnanlage erstellt werden. Die Bereitstellung von den wichtigen Arbeitsschutzmitteln gestaltete sich (wie generell bundesweit) schwierig, konnte aber größtenteils gewährleistet werden, da ein Zentrallager in Mümling-Grumbach aufgebaut wurde.

4. Prognosebericht

Trotz der Corona-Krise wird die Entwicklung der AWO Integra gGmbH in 2020 als positiv bewertet. Die durch gute Verhandlungsergebnisse mit der Vertragskommission für 2020 erreichte Erhöhung der Leistungsentgelte um 4,25% (4,6% für Betreutes Wohnen) wird eine deutliche Steigerung des Ertrags bewirken. Weiterhin werden die Verhandlungen mit dem LWV im Bereich Fahrdienstbudget zu einer auskömmlichen Finanzierung führen. Ein Wechsel des Fahrdienstunternehmens wird vorgenommen.

Die Auftagsbücher im Bereich Produktion sind vor allem durch Anschaffungen von Investitionen in Maschinen im Werk 2 gut gefüllt. Die Maschinen wurden geleast.

Der ausgelagerte Produktionsstandort Evonik/Röhm konnte durch gute Nachverhandlungen wirtschaftlich stabilisiert werden und es wird an dieser Stelle ein deutlicher Überschuss für 2020 erwartet. Die Abrechnungen mit der Firma Röhm wurden umgestellt von pauschal und auftragsbezogen auf nur noch Pauschalabrechnung. Dadurch wird der Umsatzanteil, der auftragsbezogen ist und den Marktschwankungen unterliegt, kalkulierbar.

Positiv wird weiterhin der erfolgreiche Abschluss einer neuen Entgeltvereinbarung mit dem Jugend- und Sozialamt des Odenwaldkreises für die Offenen Hilfen/ Teilhabeassistenz bewertet. Die Entgeltsteigerungen greifen ab 1. April 2020.

Durch Beantragung von Kurzarbeitergeld und Mitteln aus dem Sozialdienstleister-Einsatzgesetz konnten in den Offenen Hilfen betriebswirtschaftliche Einbrüche bedingt durch die Corona-Krise aufgefangen werden.

Für das Geschäftsjahr 2020 wird mit Umsätzen von TEUR 16.385 (Vj. TEUR 14.776) und einem Überschuss von TEUR 200 (Vj. TEUR 161) gerechnet.

Frankfurt, den 9. Juni 2020

gez. Michael Albers, Geschäftsführer

gez. Sebastian Jung, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

An die AWO Integra gGmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der AWO Integra gGmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der AWO Integra gGmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Hinweis zur Hervorhebung eines Sachverhalts

Ohne diese Beurteilung zu modifizieren, weisen wir darauf hin, dass bei Ausfall der Forderungen gegen die AWO miteinander gGmbH in Höhe von TEUR 899 und damit einhergehendem Wertberichtigungsbedarf ein bestandsgefährdendes Risiko der Gesellschaft besteht. Für die AWO Integra Catering gGmbH und die AWO Integra Bildung gGmbH wurden Patronatserklärungen abgegeben. Alle drei Gesellschaften erwirtschaften operativen keinen Überschuss und werden auch künftig auf Liquidität durch Gesellschaften der AWO Gruppe angewiesen sein.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Seeheim-Jugenheim, 9. Juni 2020

WP Koehler GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Ralph Koehler, Wirtschaftsprüfer

Der vorstehende Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständigen Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 der AWO Integra gGmbH, Frankfurt am Main, und nicht auf den verkürzt offengelegten Jahresabschluss.