MYR GmbH

Martinsried (vormals: Burgwedel)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVSEITE

	31.12.2022	Vorjahr
	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	7.791,00
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	0,00	61.395,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	20.584,03
	0,00	81.979,03
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	50.000,00
	0,00	139.770,03
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
Waren	0,00	209.953,36
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	81.434.50	866.944,34
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.457.708,73	5.935.504,11
3. Forderungen gegen Gesellschafter	6.435.917,08	16.561.004,04
4. sonstige Vermögensgegenstände	586.247,74	1.888.246,23
	8.561.308,05	25.251.698,72
III. Guthaben bei Kreditinstituten	65.700.688,63	39.722.849,64
	74.261.996,68	65.184.501,72
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	52.366,38	31.219,61
D. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG	176.806.458,31	179.523.375,86
	251.120.821,37	244.878.867,22

PASSIVSEITE

	31.12.2022	Vorjahr
	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	203.674,00	203.674,00
II. Kapitalrücklage	108.946.894,11	108.946.894,11
III. Verlustvortrag	(288.673.943,97)	(281.495.626,74)
IV. Jahresüberschuss/-fehlbetrag	2.716.917,55	(7.178.317,23)
V. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	176.806.458,31	179.523.375,86
	0,00	0,00
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	2.693.189,00	0,00
2. sonstige Rückstellungen	75.628.091,58	82.553.615,95
	78.321.280,58	82.553.615,95
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	772.911,10	731.610,41
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	172.025.642,50	161.192.917,24
3. sonstige Verbindlichkeiten	987,19	400.723,62
	172.799.540,79	162.325.251,27
	251.120.821,37	244.878.867,22

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022	Vorjahr
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	24.781.151,90	32.179.484,96
2. sonstige betriebliche Erträge	2.028.297,94	76.539,99
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	(244.603,02)	(564.908,64)
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	(5.668.520,72)	(12.940.479.90)
	(5.913.123,74)	(13.505.388,54)
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	(68.886,57)	(2.501.022,30)
b) soziale Abgaben	(15.446,63)	(480.429,51)
	(84.333,20)	(2.981.451,81)
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	(4.547,03)	(37.932,07)
6. sonstige betriebliche Aufwendungen	(12.273.722,27)	(21.648.782,59)
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,00	26.870,00
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	(3.125.369,58)	(1.285.925,67)
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(2.691.375.47)	0,00
10. Ergebnis nach Steuern	2.716.978,55	(7.176.585,73)
11. sonstige Steuern	(61,00)	(1.731,50)
12. Jahresüberschuss/-fehlbetrag	2.716.917,55	(7.178.317.23)

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der MYR GmbH (Registergericht: München, Sitz in Martinsried, Registernummer: HRB 280793) für das am 31. Dezember 2022 abgeschlossene Geschäftsjahr ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) aufgestellt.

Die MYR GmbH ist gem. § 267 Abs. 2 HGB eine mittelgroße Kapitalgesellschaft. Die größenabhängigen Erleichterungen wurden teilweise in Anspruch genommen.

Sofern Angaben wahlweise in der Bilanz oder im Anhang gemacht werden können, werden die Angaben grundsätzlich im Anhang vorgenommen.

Von bestehenden Ansatzwahlrechten wird nur Gebrauch gemacht, soweit aufgrund steuerrechtlicher Vorschriften eine Aktivierungs- bzw. Passivierungspflicht besteht.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sowie der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden sind wir von dem Grundsatz der Unternehmensfortführung gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB ausgegangen. Die Gesellschaft hat in der Vergangenheit keine Jahresüberschüsse erzielt. Es handelte sich hierbei um planmäßige Anlaufverluste, die sich durch die Entwicklungskosten für das Arzneimittel "Hepcludex" (vormals "Bulevirtide" oder "Myrcludex B" genannt) zur Behandlung von Hepatitis D Patienten sowie durch die vorbereitenden Maßnahmen für den Markteintritt des jungen Unternehmens ergeben. Zudem wurde mit Vertrag vom 9./10. Dezember 2020 der Verkauf sämtlicher Geschäftsanteile von den bisherigen Gesellschaftern an die Gilead Sciences, Inc. (USA) vereinbart. Die Gesellschaft hatte in der Vergangenheit mit diversen Parteien Vereinbarungen abgeschlossen, die die Gesellschaft dazu verpflichtet Ausgleichszahlungen an die Vertragspartner zu leisten, sofern es zu einem Wechsel der kontrollierenden Gesellschafter kommt (Change of Control Verpflichtungen). In diesem Zusammenhang wurden im Geschäftsjahr 2020 Rückstellungen in Höhe von 243.836 TEUR gebildet. Diese wurden im Geschäftsjahr 2021 zu großen Teilen verbraucht. Zum 31.12.2022 beträgt die für diese Zwecke verbleibende Rückstellung 52.675 TEUR. Zur Finanzierung der dargestellten Verpflichtungen wurde am 5. März 2021 ein Rahmendarlehensvertrag in Höhe von bis zu USD 300 Mio. mit der Gilead Sciences, Inc. abgeschlossen. Der Darlehensvertrag sieht eine grundsätzliche Laufzeit von fünf Jahren vor. Die aus dem Darlehensbetrag offenen Beträge sind spätestens zum Ablauf des Darlehens zurückzuzahlen. Zum 31. Dezember 2022 beläuft sich die Darlehensverbindlichkeit auf 169.638 TEUR. Die Verbindlichkeiten aus Zinsen zu diesem Darlehen betragen zum 31. Dezember 2022 2.388 TEUR. Zudem hat sich Gilead Sciences, Inc. schriftlich dazu verpflichtet für die zum 31. Dezember 2022 bestehenden Verpflichtungen der Gesellschaft einzustehen. Die Verpflichtung gilt zunächst bis Dezember 2024.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

a. Sachanlagen, immaterielle Vermögensgegenstände und Finanzanlagen

Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungsminderungen bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen über die betriebsbedingte Nutzungsdauer bewertet.

Hierbei wurden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden über eine Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern des Sachanlagevermögens betragen zwischen 2 und 15 Jahren. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Wert von 800 EUR werden im Jahr des Zugangs in voller Höhe als Betriebsausgaben abgezogen.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden mit den Anschaffungskosten, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen, bilanziert.

b. Vorräte

Der Bestand an Waren wurde mit Anschaffungskosten angesetzt. Die Bewertung erfolgt nach dem strengen Niederstwertprinzip § 253 Abs. 4 HGB. Die fertigen und unfertigen Waren wurden mit den Herstellungskosten angesetzt. Die Bilanzierung der Anzahlungen erfolgte zum Nennwert.

c. Forderungen und sonstige Aktiva

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Erkennbaren Risiken wird durch Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert Rechnung getragen.

Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nominalwert angesetzt.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden vor dem Bilanzstichtag geleistete Zahlungen ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Der Ansatz erfolgte zum Nennwert.

d. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.

e. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Angaben zur Bilanz

a. Brutto-Anlagenspiegel

Die Aufgliederung und Entwicklung der Anlagenwerte ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen.

Die Geschäftsjahresabschreibung je Posten der Bilanz ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen. Die Sofortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird als Zugang und Abgang ausgewiesen. Die Geschäftsjahresabschreibung enthält damit diese Beträge nicht.

Der Betrag der in den kumulierten Abschreibungsbeträgen nicht enthaltenen Sofortabschreibungen beläuft sich auf 0,00 EUR.

b. Angaben zu Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (§ 42 Abs. 3 GmbHG / § 246c Abs. 1 HGB)

Gegenüber Gesellschaftern bestehen die nachfolgenden Forderungen und Verbindlichkeiten:

Sachverhalte	2022	2021
	EUR	EUR
Forderungen	6.435.917,08	16.561.004,04
Verbindlichkeiten	172.025.642,50	161.192.917,24

Die Forderungen resultieren dabei aus von der Gesellschaft erbrachten Leistungen. Die Verbindlichkeiten resultieren aus dem oben dargestellten Darlehensverhältnis.

c. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 8.561.308,05 EUR (Vorjahr: 25.251.698,72 EUR) haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen wurden Verrechnungskonten aus dem Factoring sowie Umsatzsteuerforderungen erfasst.

d. Rückstellungen

Für die zweite Kaufpreiszahlung aus ihren Change of Control Verpflichtungen hat die Gesellschaft 52.675 TEUR zurückgestellt, da die Gesellschaft den Eintritt eines bestimmten Ereignisses als wahrscheinlich ansieht. Die Verpflichtungen aus der zweiten Kaufpreiszahlung werden voraussichtlich im Jahr 2023 fällig.

e. Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten in Höhe von 987,19 EUR (Vorjahr: 397.918,45 EUR) Verbindlichkeiten aus dem Factoring mit der Deutschen Factoring Bank.

Angabe zu Restlaufzeitvermerken

Verbindlichkeiten	Gesamtbetrag	Bis zu einem Jahr	Von mehr als einem Jahr	Von mehr als fünf Jahren	Gesamtbetrag	Bis zu einem Jahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
	31.12.2022	31.12.2022	31.12.2022	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2021
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	772.911,10	772.911,10	0,00	0,00	731.610,41	731.610,41
Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern	172.025.642,50	2.387.625,58	169.638.016,92	0,00	161.192.917,24	1.129.303,61
Sonstige Verbindlichkeiten	987,19	987,19	0,00	0,00	400.723,62	400.723,62
	172.799.540,79	3.161.523,87	169.638.016,92	0,00	162.325.251,27	2.261.637,64

Haftungsverhältnisse aus sonstigen nicht bilanzierten finanziellen Verpflichtungen

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 0,00 EUR (Vorjahr: 340.417,39 EUR).

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

a. Periodenfremde Erträge

In der Erfolgsrechnung sind periodenfremde Erträge in Höhe von 109.714,18 EUR und Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 1.759.694,08 EUR enthalten. Die Erträge wurden im Posten übrige sonstige betriebliche Erträge erfasst.

b. Periodenfremde Aufwendungen

In der Erfolgsrechnung sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 741.737,85 EUR und Aufwendungen für die Währungsumrechnung in Höhe von 10.417.648,47 EUR enthalten. Die Aufwendungen wurden im Posten übrige sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst.

Sonstige Angaben

a. Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 5 Mitarbeiter/-innen beschäftigt.

b. Konzernzugehörigkeit

Die MYR GmbH wurde in den Konzernabschluss der Gilead Sciences Inc., Foster City, USA einbezogen. Der Konzernabschluss der Gilead Sciences Inc. kann im Internet unter www.gilead.com eingesehen werden.

c. Geschäftsführer

Als Geschäftsführer waren im Jahr 2022 bzw. sind aktuell bestellt:

•	Dr. Rudolf Ertl, Senior Vice President of Gilead Sciences Inc., Foster City, USA, Pfaffenhofen (wirksam ab 01.01.2022, abberufen mit Wirkung zum 10.11.2022)
•	Herr Dr. Christian Macher, München (wirksam ab 11.11.2022).
•	York-Julian Stücker, Vice President International Legal, Pfaffenhofen a.d. Ilm (wirksam ab 07.02.2023, abberufen mit Wirkung zum 17.05.2023)
•	Brett Pletcher, Executive Vice President, General Counsel, Chief Compliance Officer and Corporate Secretary of Gilead Sciences Inc., Foster City, USA, Anacortes, Washington, USA (abberufen mit Wirkung zum 14.03.2023)
•	Andrew Dickinson, Executive Vice President & Chief Financial Officer of Gilead Sciences Inc., Foster City, USA, San Anselmo, California, USA (abberufen mit Wirkung zum 14.03.2023)
•	John Jorden, Vice President Commercial Finance, San Francisco, California, USA (wirksam ab 15.03.2023)
•	Janet Dorling, Senior Vice President Global Commercial Product Strategy, Redwood City, California, USA (wirksam ab 15.03.2023)

Dr. Rudolf Ertl, Brett Pletcher, York-Julian Stücker und Andrew Dickinson waren jeweils befugt, die Gesellschaft alleine zu vertreten. Dr. Christian Macher, John Jorden und Janet Dorling sind ebenfalls befugt, die Gesellschaft alleine zu vertreten.

d. Vergütungen der Mitglieder der Unternehmensorgane

Als Vergütung für die geleisteten Tätigkeiten im Berichtsjahr wurde den aktuellen Geschäftsführern 0,00 EUR gewährt.

e. Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt in Übereinstimmung mit den Gesellschaftern die folgende Ergebnisverwendung vor: der Jahresüberschuss beträgt 2.716.917,55 EUR und wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Martinsried, den 7. Juni 2023

MYR GmbH

Dr. Christian Macher, Geschäftsführer

John Jorden, Geschäftsführer

Janet Dorling, Geschäftsführerin

Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand am 1.1.2022	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	12.303,24	0,00	-12.303,24	0,00
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	62.559,50	0,00	-62.559,50	0,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	44.872,94	0,00	-44.872,94	0,00
	107.432,44	0,00	-107.432,44	0,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	50.000,00	0,00	-50.000,00	0,00

	Abschreibungen
	Stand am 1.1.2022	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.512,24	1.640,00	-6.152,24	0,00
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	1.164,50	1.043,00	-2.207,50	0,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	24.288,91	1.864,03	-26.152,94	0,00
	25.453,41	2.907,03	-28.360,44	0,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2022	Stand am 31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	7.791,00
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	0,00	61.395,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	20.584,03
	0,00	81.979,03
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	50.000,00

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1 Geschäftstätigkeit und Rahmenbedingungen

1.1 Geschäftstätigkeit der MYR GmbH

Die MYR GmbH ist Lizenzinhaber für Hepcludex (Wirkstoff: Bulevirtid). Hepcludex wird zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit einer chronischen Hepatitis-Delta-Virus (HDV)- Infektion eingesetzt.

Zum 01. Juni 2022 hat die Gesellschaft Ihren Sitz nach Martinsried verlegt. Die Betriebsstätte in Bad Homburg wurden geschlossen.

Im Jahr 2022 war Herr Dr. Rudolf Ertl vom 01. Januar 2022 bis 10. November 2022 als Geschäftsführer der Gesellschaft bestellt. Als neuer Geschäftsführer wurde mit Wirkung ab dem 11. November 2022 Herr Dr. Christian Macher bestellt.

Im Jahr 2023 wurden per 14. März 2023 die Herren Andrew Dickinson und Brett Pletcher abbestellt. Als neue Geschäftsführer wurden mit Wirkung ab dem 15. März 2023 Herr John Jorden und Frau Janet Dorling bestellt.

1.2 Übernahme durch Gilead Sciences, Inc.

Mit Kaufvertrag vom 9./10. Dezember 2020 wurde der Verkauf sämtlicher Geschäftsanteile der MYR GmbH von den bisherigen Gesellschaftern an die Gilead Sciences, Inc. (USA) vereinbart. Am 4. März 2021 wurde der Verkauf abgeschlossen.

Aus der Vermarktung von Hepcludex durch andere Tochtergesellschaften der Gilead Sciences, Inc. und Hepatera LLC erzielte die MYR GmbH im Jahr 2022 Lizenzerlöse. Hepatera LLC, Moskau, Russische Föderation ist Sublizenzinhaber für die Vermarktung von Hepcludex in den GUS-Staaten. Ab dem 01. Januar 2022 ist die MYR GmbH ausschließlich in der Rolle des Lizenzgebers von Hepcludex tätig.

1.3 Allgemeine Geschäftsentwicklung

Die Einführung und Verwendung von Hepcludex in Europa entwickelte sich im Geschäftsjahr 2022 weiterhin positiv. Der größte Markt, Frankreich, wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 26%. Der zweitgrößte Markt, Deutschland, wuchs um 143%. Diese zwei Ländern machten im Geschäftsjahr 2022 84% des Gesamtumsatzes des Gilead Konzerns mit Hepcludex aus. Die MYR GmbH profitierte indirekt von der Entwicklung durch gestiegene Lizenzerlöse.

2 Darstellung der Lage

2.1 Ertragslage

Der wichtigste finanzielle Leistungsindikator für den Erfolg von Hepcludex und der MYR GmbH ist der Umsatz.

Die MYR GmbH schloss das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von 24,8 Mio. EUR (Vorjahr: 32,2 Mio. EUR) ab. Die Bruttoumsätze aus dem Verkauf des verbliebenen Lagerbestands betrugen 373 TEUR (Vorjahr: 40,4 Mio. EUR). Die Kostenerstattungen durch die Muttergesellschaft betrugen 3,4 Mio. EUR (Vorjahr: 12,3 Mio. EUR). Die Lizenzerlöse betrugen 21,0 Mio. EUR (Vorjahr: 7,0 Mio. EUR).

Die MYR GmbH hatte für das Geschäftsjahr 2022 mit einer Zulassung von Hepcludex in den USA und steigenden Lizenzerlösen gerechnet. Da die Zulassung von Hepcludex in den USA nicht erfolgt ist, war die Umsatzentwicklung nicht so gut wie erwartet, aber aufgrund der positiven Umsatzentwicklung in Deutschland und Frankreich durchaus zufriedenstellend.

Der Gewinn vor Steuern für das Kalenderjahr 2022 beläuft sich auf 5,4 Mio. EUR (Vorjahr: -7,2 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Steuern wurde hauptsächlich mit Lizenzerlösen sowie Kostenerstattungen durch die Muttergesellschaft erwirtschaftet. Die Lizenzerlöse sowie die Kostenerstattungen basieren auf drei Intercompany Verträgen, die zwischen der MYR GmbH und der Gilead Sciences, Inc. in 2021 geschlossen wurden: (1) MYR IP License Agreement, (2) R&D Services Agreement und (3) Operational Support Services Agreement.

Die um 2,9 Mio. EUR gesunkenen Personalaufwendungen sind überwiegend begründet durch den Verkauf der Gesellschaft an Gilead Sciences, Inc. und der ausschließlichen Tätigkeit der Gesellschaft als Lizenzgeber. Einhergehend damit beschäftigt die Gesellschaft seit dem 01.04.2022 keine Angestellten mehr.

Die Anzahl festangestellter Mitarbeiter belief sich einschließlich der Geschäftsleitung im Durchschnitt auf 5 Mitarbeiter, 17 weniger als im Vorjahr (Vorjahr: 22 Mitarbeiter). Davon waren im Durchschnitt 5 Mitarbeiter im Innendienst beschäftigt.

Die um 9,4 Mio. EUR gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind überwiegend durch den Verkauf der Gesellschaft an Gilead Sciences, Inc. und den damit verbundenen geringeren Aufwendungen aus der operativen Tätigkeit begründet. Des Weiteren waren die Währungskursaufwendungen deutlich geringer im Vergleich zum Vorjahr.

Trotz des hohen Verlustvortrags i. H. v. 274,9 Mio. EUR greift die Mindestbesteuerung gem. § 10d EStG. Deshalb ergibt sich im Jahr 2022 eine Belastung mit Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag i. H. v. 0,9 Mio. EUR, und eine Belastung mit Gewerbesteuer i. H. v. 0,7 Mio. EUR. Zusätzlich wurden Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und Ertrag aus Vorjahren i.H.v. 1,1 Mio. EUR erfasst.

Unter Berücksichtigung der vorstehend genannten ergebnisbeeinflussenden Faktoren ergibt sich im Jahr 2022 ein Jahresüberschuss in Höhe von 2,7 Mio. EUR (Vorjahr -7,2 Mio. EUR).

2.2 Vermögenslage

Der Kassenbestand der MYR GmbH hat sich im Geschäftsjahr um 26,0 Mio. EUR erhöht (siehe auch Erläuterungen zur Finanzlage).

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben sich im Geschäftsjahr um 16,7 Mio. EUR verringert. Die Abnahme der Forderungen gegenüber Gesellschaftern und verbundenen Unternehmen um 14,6 Mio. EUR resultiert aus der Übertragung des operativen Geschäfts auf andere Konzerngesellschaften und der damit verbundenen geringeren Rechnungen im Rahmen der Abrechnung des R&D Services Agreement und dem Operational Support Services Agreement für das Geschäftsjahr 2022 zum Jahresende. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben sich um 1,3 Mio. EUR verringert und bestehen im Wesentlichen aus Forderungen aus dem Factoring Vertrag mit der Deutschen Factoring Bank GmbH & Co. KG sowie der Kaution für das Büro in der Thomasstraße.

Im Rahmen der Übergabe der Vermarktung von Hepcludex an andere Konzerngesellschaften der Gilead Sciences, Inc. wurden die Vorräte der MYR GmbH im Geschäftsjahr komplett verkauft, sodass der Bestand zum Jahresende einen Saldo von 0,00 Euro aufweist.

Die französische Tochtergesellschaft, MYR France SAS wurde mit Wirkung zum 09.01.2022 aufgelöst. Die MYR France SAS war im Geschäftsjahr für die Distribution von Hepcludex in Frankreich verantwortlich. Sämtliche verbleibenden Vermögensgegenstände und Schulden wurden im Rahmen der Auflösung auf die MYR GmbH übertragen. Hieraus resultierte ein Übernahmegewinn in Höhe von T€ 52, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten ist.

Die Abnahme der Rückstellungen um 4,2 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus einer Teilzahlung für die rückwirkende Reduktion des Verkaufspreises für Hepcludex in Frankreich i. H. v. 4,6 Mio. EUR. Weitere 21,7 Mio. EUR sind weiterhin für diese rückwirkende Reduktion zurückgestellt. Die zum 31.12.2022 bestehende Rückstellung von 52,7 Mio. EUR ist für weitere Change of Control Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und ehemaligen Lizenzgebern, die bei Zulassung von Hepcludex durch die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel, "U.S Food and Drug Administration" (FDA) fällig sind, gebildet. Die Zulassung war für das 2. Halbjahr 2022 geplant. Die Zulassung durch die FDA wurde im erwarteten Zeitraum nicht erteilt, weshalb die Rückstellung unverändert im Jahresabschluss zum 31.12.2022 enthalten ist. Die Zulassung durch die FDA wird für 2023 erwartet.

2.3 Finanzlage

Am 5. März 2021 wurde mit der Muttergesellschaft Gilead Sciences, Inc. ein Rahmendarlehensvertrag in Höhe von bis zu 300 Mio. USD geschlossen. Der Darlehensvertrag sieht eine grundsätzliche Laufzeit von fünf Jahren vor. Die aus dem Darlehensvertrag offenen Beträge sind spätestens bis zum Ablauf des Darlehens zurückzuzahlen. Die Verbindlichkeiten aus den Darlehen betragen per 31.12.2022 172,0 Mio. EUR. Davon sind 169,6 Mio. EUR am 5. März 2026 fällig. Die Zinsen für das Geschäftsjahr betragen 3,1 Mio. EUR, wovon zum Stichtag 2,4 Mio. EUR noch nicht beglichen sind. Diese sind in 2023 fällig. Der Zinssatz lag im Geschäftsjahr zwischen 0,87% und 4,67%.

Am 15. Dezember 2021 wurde von der Gilead Sciences, Inc. beschlossen, durch Abtretung eines Teils der Darlehensforderung gegen die MYR GmbH, eine Einlage in Höhe von 77,3 Mio. USD in die Kapitalrücklage der Gesellschaft zu leisten. Damit wurde das Eigenkapital der MYR GmbH in 2021 um 68,3 Mio. EUR gestärkt.

Zudem hat sich die Gilead Sciences, Inc. verpflichtet, für die zum 31. Dezember 2022 bestehenden Verpflichtungen der MYR GmbH einzustehen. Die Verpflichtung gilt zunächst bis Dezember 2024.

Damit ist die Finanzierung der Gesellschaft auf absehbare Zeit gesichert.

Der Finanzmittelfonds weist zum Ende des Geschäftsjahres einen Saldo in Höhe von 65,7 Mio. EUR aus (Vorjahr 39,7 Mio. EUR).

Der Cash-Flow weist in 2022 einen Zufluss in Höhe von 26,0 Mio. EUR (Vorjahr Zufluss 35,0 Mio. EUR) aus.

Die hauptsächlichen Gründe für die Entwicklung des positiven Cash-Flows aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 27,8 Mio. EUR sind:

•	der Jahresüberschuss vor Abschreibungen und unrealisierten Währungseffekten von 10,5 Mio. EUR
•	die Abnahme der sonstigen Rückstellungen um 6,9 Mio. EUR
•	die Abnahme der Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie anderer Aktiva i. H. v. 16,2 Mio. EUR

Hauptsächlicher Grund für den negativen Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 3,1 Mio. EUR ist der Mittelabfluss im Rahmen der Zinszahlungen für das Gesellschafterdarlehen

Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag reduzierte sich per 31. Dezember 2022 auf 176,8 Mio. EUR (Vorjahr: 179,5 Mio. EUR). Hauptgrund für die Reduktion ist das positive Jahresergebnis i. H. v. 2,7 Mio. EUR.

3 Forschung und Entwicklung

Die MYR GmbH hat im Geschäftsjahr internationale klinische Studien durchgeführt. Die dafür anfallenden Aufwendungen haben sich auf 4,5 Mio. EUR reduziert (Vorjahr: 6,5 Mio. EUR).

4 Nachtragsbericht

Die aktuellen Entwicklungen um die Corona-Pandemie und den Russland-Ukraine Konflikt werden genau verfolgt und im Detail analysiert, inwieweit diese Auswirkungen auf den weiteren Geschäftsverlauf haben könnten. Im Moment sind keine direkten Auswirkungen erkennbar.

Ansonsten haben sich nach dem Abschlussstichtag keine weiteren berichtspflichtigen Ereignisse zugetragen.

5 Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken

Risikomanagement:

Das Unternehmen wird durch den Mutterkonzern, im Rahmen der monatlichen Berichterstattung überwacht. Dieser unterstützt die Geschäftsleitung, Risiken zu erkennen und wirksame Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Marktbezogene Chancen/Risiken:

Die MYR GmbH bekommt für die Gewährung der Hepcludex Lizenz an Tochtergesellschaften von Gilead Sciences, Inc. und Hepatera LLC einen Anteil der erwirtschafteten Umsätze. Der Umsatz wird durch die Tochtergesellschaften der Gilead Sciences, Inc. in den jeweiligen Ländern erwirtschaftet. Geplante Markteinführungen in neuen Ländern können sich durch die strengen Zulassungsanforderungen an Arzneimittel verzögern. Die für 2022 geplante Zulassung durch die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel, "U.S Food and Drug Administration" (FDA) ist nicht erfolgt, da die Behörde Bedenken gegenüber dem Herstellungs- und Lieferprozess von Hepcludex hat. Die Sicherheit und die Wirksamkeit von Hepcludex wurden hingegen nicht in Frage gestellt. Die Zulassung durch die FDA wird für 2023 erwartet.

Die Corona Krise, sowie der Russland-Ukraine Konflikt, der in zahlreichen Ländern die Liefer- und Produktionsketten beeinflusst, könnte grundsätzlich auch Einfluss auf die Geschäftsentwicklung nehmen. Die Dauer und die geografischen Auswirkungen einer durch das Coronavirus oder den Russland-Ukraine Konflikt verursachten Betriebsunterbrechung und den damit verbundenen finanziellen Auswirkungen können zum jetzigen Zeitpunkt nicht angemessen abgeschätzt werden. Die MYR GmbH wäre davon indirekt, d.h. über geringere Lizenzerlöse von den Tochtergesellschaften der Gilead Sciences, Inc. und Hepatera LLC betroffen.

Politische Risiken:

Der Russland-Ukraine Konflikt könnte Probleme nach sich ziehen, da in Russland durch die Muttergesellschaft Gilead Sciences, Inc klinische Studien mit Hepcludex durchgeführt werden. Von einer Einschränkung der klinischen Studien wäre die MYR GmbH gegebenenfalls im Rahmen der Zulassung von Hepcludex in neuen Märkten betroffen. Weiterhin besteht für die Vermarktung von Hepcludex in den GUS-Staaten ein Sublizenz- Vertrag mit Hepatera LLC, Moskau, Russische Föderation, der vom Russland-Ukraine Konflikt betroffen sein könnte.

Preisrisiken:

In den meisten Ländern werden mit den Krankenkassen oder nationalen Behörden Preisverhandlungen über den Erstattungspreis von Arzneimitteln geführt. Die Verhandlungen über den Erstattungspreis von Hepcludex werden von den Tochtergesellschaften der Gilead Sciences, Inc. in den jeweiligen Ländern geführt. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Preis von Hepcludex in der Zukunft verringert. Eine Reduktion der Preise würde die Lizenzeinnahmen der MYR GmbH verringern.

Regulatorische Risiken:

Es besteht die Gefahr, dass unerwünschte Nebenwirkungen von Hepcludex erst nach der Zulassung beziehungsweise Registrierung entdeckt werden und eine Einschränkung der Zulassung zur Folge haben.

Rechtliche Risiken:

Als international tätiges Unternehmen ist die MYR GmbH einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht sowie Patentrecht gehören.

Steuer- und Sozialversicherungsrisiken:

MYR GmbH könnte Steuer- und Sozialversicherungsrisiken im Zusammenhang mit früheren Veranlagungszeiträumen ausgesetzt sein.

6 Risiken aus Finanzinstrumenten

Die MYR GmbH ist im Hinblick auf ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nur einem geringfügigen Ausfall- und Liquiditätsrisiko ausgesetzt, da diese Forderungen fast ausschließlich gegenüber Konzerngesellschaften der Gilead Sciences, Inc. bestehen.

7 Prognosebericht

Für das kommende Jahr ist mit einem positiven operativen Cash Flow zu rechnen. Die MYR GmbH plant keine nennenswerten Investitionen.

Unter der Voraussetzung, dass eine Zulassung von Hepcludex in den USA erfolgt, rechnet die MYR GmbH mit leicht steigenden Einnahmen aus Lizenzerlösen und einem dementsprechenden positiven Effekt auf die Umsatzerlöse. Da sich die Betriebsaufwendungen bereits im Geschäftsjahr 2022 stark reduziert haben, erwartet die MYR GmbH in 2023 wieder ein positives Ergebnis.

Martinsried, den 7. Juni 2023

MYR GmbH

Dr. Christian Macher, Geschäftsführer

John Jorden, Geschäftsführer

Janet Dorling, Geschäftsführerin

6.1.6 BESTÄTIGUNGSVERMERK

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MYR GmbH, Martinsried:

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der MYR GmbH, Martinsried, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der MYR GmbH, Martinsried, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, den 12. Juni 2023

Rödl & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

PETER STRAMITZER, Wirtschaftsprüfer

Timo Maximilian Schönhals, Wirtschaftsprüfer