Polytrade GmbH

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2008 bis zum 31.12.2008

Bilanz zum 31. Dezember 2008

Aktiva

	31.12.2008		31.12.2007
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	11.520		6.701
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.846		22.754
		30.366	29.455
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Waren		711.228	998.151
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	8.322.292		6.875.974
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0		200.000
3. Sonstige Vermögensgegenstände	218.250		126.473
		8.540.542	7.202.447
III. Sonstige Wertpapiere		0	23.829
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		1.523.790	1.227.375
		10.775.560	9.451.802
C. Rechnungsabgrenzungsposten		7.813	22.595
		10.813.739	9.503.852
Passiva
	31.12.2008		31.12.2007
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	3.000.000		3.000.000
II. Gewinnrücklagen	460.000		188.053
III. Bilanzgewinn	55.874		279.803
		3.515.874	3.467.856
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen	93.124		94.870
2. Steuerrückstellungen	42.517		216.650
3. Sonstige Rückstellungen	482.562		945.167
		618.203	1.256.687
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.225.295		0
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 3.225.295 (VJ EUR 0)
2. Erhaltene Anzahlungen	83.451		19.332
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 83.451 (VJ EUR 19.332)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.602.134		4.692.415
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 2.602.134 (VJ EUR 4.692.415)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	598.207		0
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 598.207 (VJ EUR 0)
5. Sonstige Verbindlichkeiten	170.575		67.562
davon ans Steuern: EUR 14.764 (VJ EUR 17.585)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 648 (VJ EUR 1.219)
davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 170.575 (VJ EUR 67.562)
		6.679.662	4.779.309
		10.813.739	9.503.852

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008

	1.1.2008-31.12.2008		1.1.2007-31.12.2007
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		32.459.173		45.863.417
2. Sonstige betriebliche Erträge		736.916		1.499.093
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für bezogene Waren	-29.050.026		-42.565.734
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-1.140.201		-766.584
		-30.190.227		-43.332.318
4. Rohergebnis		3.005.862		4.030.192
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-799.109		-813.298
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-127.245		-143.108
(davon für Altersversorgung EUR -7.386; VJ EUR 2.475)
		-926.354		-956.406
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-11.313		-23.327
b) auf Vermögensgegenstande des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft	-334.000		0
üblichen Abschreibungen überschreiten		-345.313		-23.327
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-1.592.356		-2.723.258
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	223.355		193.064
(davon aus verbundenen Unternehmen EUR 7.400; VJ EUR 118.006)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-291.247		-130.559
(davon an verbundene Unternehmen EUR 0; VJ EUR 0)
		-67.893		62.505
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		73.947		389.706
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-25.821		-108.824
12. Sonstige Steuern		-108		-1.079
13. Jahresüberschuss		48.018		279.803
14. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr		279.803		188.053
15. Einstellung in andere Gewinnrücklagen		-271.947		-188.053
16. Bilanzgewinn		55.874		279.803

Anhang

I. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss wird nach den handelsrechtlichen Vorschriften über die Rechnungslegung von Gesellschaften mit beschränkter Haftung aufgestellt.

Der Vorjahresabschluss der Polytrade GmbH wurde beim elektronischen Handelsregister eingereicht und im Bundesanzeiger veröffentlicht.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Vergleich zum Vorjahr grundsätzlich beibehalten worden.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, die der voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechen, bewertet. Geringwertige Anlagegegenstände mit Anschaffungskosten von EUR 150 bis EUR 1.000 werden im Jahr des Zugangs mit 20% linear abgeschrieben und der Gesamtbetrag nach 5 Jahren als Abgang erfasst.

Die Vorräte werden mit den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert abzüglich erforderlicher Einzelwertberichtigungen bewertet. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Die Pensionsrückstellungen sind gemäß § 6a EStG nach versicherungsmathematischen Berechnungen unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 6 % sowie der Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck mit ihrem Teilwert angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen werden so bemessen, dass sämtliche bekannten, der Höhe oder dem Grund nach jedoch ungewissen Risiken in angemessenem Umfang berücksichtigt werden.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.

Fremdwährungsforderungen wurden mit den historischen Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Stichtagskurs angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten wurden zu Anschaffungskosten oder zum höheren Stichtagskurs angesetzt. Verluste aus Devisentermingeschäften wurden auf wandswirksam erfasst. Zum 31. Dezember 2008 existiert ein positiver Zeitwert in Höhe von TEUR 6 (i.Vj. TEUR 32) und ein negativer Zeitwert in Höhe von TEUR 23 (i.Vj. TEUR 59). In Höhe des negativen Zeitwerts wurde eine Rückstellung für zu erwartende Kursverluste in Höhe von TEUR 23 (i.Vj. TEUR 59) passiviert. Der Nominalwert der abgesicherten Fremdwährungsforderungen bestand in Höhe von TUSD 6.739 (i.Vj. TUSD 4.903) und der abgesicherten Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von TUSD 888 (i.Vj. TUSD 4.910).

Die Devisentermingeschäfte werden zur Vermeidung von Fremdwährungsrisiken abgeschlossen. Es werden Grundgeschäfte und geplante Grundgeschäfte jeweils als Bewertungseinheit 1:1 gesichert. Es kann jedoch vorkommen dass abgesicherte Zahlungsströme nicht fristenkongruent zum Sicherungsgeschäft eingehen. In diesem Fall wird über entsprechende Voroder Nach-Swaps eine Übereinstimmung von Zahlung und Devisentermingeschäft hergestellt.

IV. Erläuterung zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus beiliegender Anlage 1 zum Anhang.

2. Vorräte

Da die Marktpreise einiger Produkte zum Bilanzstichtag unter den Anschaffungskosten lagen, wurden entsprechende Abwertungen in Höhe von TEUR 49 (i.Vj. TEUR 34) vorgenommen.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind sämtlich innerhalb eines Jahres fällig.

4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestanden im Vorjahr gegen die Gesellschafterin Zoom Developers (P) Limited, Mumbai, Indien, aus einem kurzfristigen Verrechnungsbetrag.

5. Sonstige Rückstellungen

Die Entwicklung der Sonstigen Rückstellungen ergibt sich aus beiliegender Anlage 2 zum Anhang.

6. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Mit zwei Kreditinstituten bestehen Rahmenkreditvereinbarungen in Höhe von jeweils TEUR 7.000. Diese sind durch Garantien der Gesellschafterin sowie durch Globalzession der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Abtretung von Import-Akkreditiv-Ansprüchen gesichert.

7. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten sind, wie im Vorjahr, sämtlich innerhalb eines Jahres fällig.

8. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Der Posten betrifft ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von TEUR 598 und resultiert aus hinterlegten Sicherheitenleistungen.

V. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsätze entfallen mit TEUR 2.868 (i.Vj. TEUR 6.744) auf das Inland und mit TEUR 29.591 (i.Vj. TEUR 39.119) auf das Ausland.

2. Sonstige betriebliche Erträge

Der Posten enthält neben Schadenersatzbeträgen von TEUR 106 und Erträgen ans Kostenweiterbelastungen von TEUR 169 (i.Vj. TEUR 35) vor allem Kursgewinne in Höhe von TEUR 53 (i.Vj. TEUR 926) und periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 362 (i.Vj. TEUR 492).

3. Personalaufwand / Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Der Zinsanteil des Zuführungsbetrages zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 5 (i.Vj. TEUR 5) wird nicht unter den Aufwendungen für Altersversorgung, sondern unter den Zinsaufwendungen ausgewiesen.

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Der Posten enthält, neben den als üblich einzuschätzenden betrieblichen Aufwendungen, vor allem Kursverluste in Höhe von TEUR 237 (i.Vj. TEUR 1.222) und Versicherungen von TEUR 160 (i.Vj. TEUR 119) sowie Bankspesen von TEUR 349 (i.Vj. TEUR 294) und spezielle Beratungskosten im Kreditengagement von TEUR 42.

VI. Derivative Instrumente

An derivativen Instrumenten werden grundsätzlich nur Devisentermingeschäfte zu Sicherungszwecken angewandt.

VII. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aufgrund eines im Geschäftsjahr ausgereichten L/Cs und zugunsten eines wichtigen Lieferanten ist POLYTRADE Haftungsschuldner gegenüber der State Bank on India in Paris. Der Betrag der L/C-Inanspruchnahme belauft sich auf USD 2,8 Mio. Eine zukünftige Belastung von POLYTRADE aus diesem Haftungssachverhalt wird nicht erwartet.

Es bestehen Verpflichtungen aus Miet- und Leasing verträgen in Höhe von TEUR 270 (i.Vj. TEUR 287). Davon sind TEUR 189 innerhalb eines Jahres und TEUR 12 zwischen zwei und fünf Jahren fällig.

VIII. Eigenkapital, Gewinnverwendung und Angaben zum Mutterunternehmen

Das gezeichnete Kapital in Höhe von EUR 3.000.000,00 wird in voller Höhe von der Zoom Developers (P) Limited, Mumbai, Indien, gehalten.

Der Gesellschafterversammlung wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von EUR 55.874 EUR 50.000 den Gewinnrücklagen zuzuführen und den verbleibenden Betrag von EUR 5.874 auf neue Rechnung vorzutragen.

IX. Konzernzugehörigkeit

Die Zoom Developers (P) Limited, Mumbai, Indien, stellt als Mutterunternehmen einen Konzernabschluss für den kleinsten sowie den größten Teil von Unternehmen auf, in den die Polytrade GmbH einbezogen wird,

X. Geschäftsführung

Michael Strätling, Diplom-Kaufmann, Bochum

Katrin Freienstein, Kauffrau, Frankfurt am Main

Knut Balzer, Kaufm. Angestellter, Leverkusen (vom 1. November 2007 bis 27. März 2008)

Thoralf Kickuth, Diplom-Ingenieur, Münster (vom 1. Februar 2009 an)

Im Geschäftsjahr unterbleibt die Angabe der Geschäftsführerbezüge nach § 285 Nr. 9 Buchstabe a HGB gemäß § 286 (4) HGB.

Im Jahresdurchschnitt waren bei der Gesellschaft vierzehn (i.Vj. dreizehn Mitarbeiter / Angestellte) beschäftigt.

Frankfurt am Main, den 13. Februar 2009

Katrin Freienstein

Thoralf Kickuth

Michael Strätling

Anlagespiegel für das Geschäftsjahr 2008

	Anschaffungskosten
	Anfangsbestand 1.1.2008 EUR	Zugang EUR	Abgang EUR	Endbestand 31.12.2008 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	76.310,38	9.811,20	0,00	86.121,58
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	83.636,22	2.412,48	0,00	86.048,70
Summe Anlagevermögen	159.946,60	12.223,68	0,00	172.170,28

	Abschreibungen
	Anfangsbestand 1.1.2008 EUR	Zugang EUR	Abgang EUR	Endbestand 31.12.2008 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	69.609,97	4.991,64	0,00	74.601,61
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	60.661,89	6.320,94	0,00	67.202,83
Summe Anlagevermögen	130.491,86	11.312,58	0,00	141.804,44

	Buchwerte
	Bestand 31.125008 EUR	Bestand 31.12.2007 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	11.519,97	6.700,41
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.845,87	22.754,33
Summe Anlagevermögen	30.365,84	29.454,74

Rückstellungsspiegel für das Geschäftsjahr 2008

	Anfangsbestand 1.1.2008 EUR	Verbrauch EUR	Zuführung EUR	Auflösung EUR	Endbestand 31.12.2008 EUR
Ausstehende Lieferantenrechnungen	471.458,79	168.883,65	180.486,09	280.540,01	202.521,22
Kosten Rechtsstreit	140.000,00	32.294,72	0,00	7.705,28	100.000,00
Gratifikationen und Tantiemen	101.083,10	81.713,30	61.831,50	19.369,80	61.831,50
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften	59.432,62	59.432,62	23.414,10	0,00	23.414,10
Gewährleistungen	54.772,44	0,00	0,00	54.772,44	0,00
Altersteilzeit	23.277,00	23.277,00	0,00	0,00	0,00
Urlaub	33.700,62	33.700,62	29.478,73	0,00	29.478,73
Entgeltumwandlung	24.293,00	0,00	2.774,00	0,00	27.067,00
Übrige Rückstellungen	36.000,00	2.915,00	4.100,00	85,00	37.100,00
Steuernachzahlungen laut Betriebsprüfung	1.149,47	0,00	0,00	0,00	1.149,47
Summe sonstiger Rückstellungen	945.167,04	402.216,91	302.084,42	362.472,53	482.562,02

Lagebericht

A. Überblick

POLYTRADE ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der ZOOM Developers (P) Ltd., Mumbai, Indien. Schwerpunkt der Tätigkeit ist der Handel mit Polyester für die Verpackungs- und Textil-Industrie sowie für technische Kunststoffe, mit Rohstoffen für die Herstellung von Polyester und Additiven für die Polyester-Flaschen- und Textilindustrie und mit High Density Polyethylene (HDPE) für die Herstellung von Flaschenverschlüssen. Das Portfolio soll sukzessive um neue Produkte für Nischenmärkte wie zum Beispiel Polyester Chemikalien oder Additive zur Eigenschaftsverbesserung von technischen Kunststoffen erweitert werden. In den wichtigsten Märkten herrscht unverändert eine polypolistische Wettbewerbssituation sowohl auf der Anbieter- als auch auf der Abnehmerseite.

B Darstellung des Geschäftsverlaufs

1. Marktentwicklung:

―	Rückschau 2008
―	Weitere Entwicklung

Das Jahr 2008 war in Bezug auf das Wetter für die PET-Flaschenherstellung besser als das Jahr 2007, wird aber als sehr schlechtes Jahr für die gesamte Polyester-Industrie in die Geschichte eingehen. Trotz anfänglich verhaltener Nachfrage konnte es POLYTRADE dennoch gelingen, bis zur Jahreshälfte wie geplant das Geschäft in Osteuropa auszubauen. Ab ca. Juli/August musste die Geschäftstätigkeit allerdings nahezu eingestellt werden, da durch verspätete und nicht geleistete Zahlungen von kreditversicherten Kunden die Cash-Kredit-Linien bei den beiden die POLYTRADE finanzierenden Banken überschritten wurden.

Alle nicht geleisteten Zahlungen waren mit einem Selbstbehalt von 10% zu Lasten POLYTRADE bei der Euler Hermes Kreditversicherung versichert, infolge der Kreditlinienüberschreitungen bei den Banken kam es zu Störungen im Zahlungsverkehr der POLYTRADE und bei der Gewährung von Akkreditiven, was Einkäufe von Handelsgütern durch POLYTRADE stark behinderte und somit unter anderem auch zu einer Verfehlung der für 2008 budgetierten Umsatzzahlen führte.

Marketing I

Im Verlauf des Jahres wurden aus strategischen Gründen die drei Standard-Produkte textile Granulate, Stapelfaser und PTA aus dem Bereich Marketing II zu Marketing 1 verschoben, da es sich bei diesen Produkten auch um Commodities handelt, für die im wesentlichen Marketing I zuständig ist.

Das Jahr 2008 war aufgrund von kundenseitig mit in das Jahr geführten hohen Lagerbeständen aus 2007 zum einen und aufgrund der Finanzkrise zum anderen ein äußerst schlechtes Jahr für den Markt von Polyester Flaschengranulat. Die jährlichen durchschnittlichen Wachstumsraten werden von neutralen Experten daher für die nächsten Jahre verhaltener eingeschätzt, bewegen sich allerdings mit ca. 4-6% im Branchenvergleich immer noch sehr positiv.

Trotz der hohen Lagervorräte der Kunden aus 2007 ist es POLYTRADE bis Mitte 2008 gelungen, das Geschäft wie geplant in Osteuropa auszubauen. Erfolgreich war die POLYTRADE vor allem in Bulgarien mit dem 2007 auf- und ausgebauten PET-Lieferanten im Iran. In Russland und GUS war POLYTRADE mit chinesischer Ware ebenfalls sehr erfolgreich.

Durch intensive Bemühungen und eine Positionsnahme zu Beginn des Jahres konnte der Rohertrag im Bereich Flaschengranulat leicht verbessert werden, jedoch begannen ab etwa Mai 2008 die osteuropäischen Kunden verspätet zu zahlen oder stellten (wegen Devisenverknappungen) die Zahlungen weitgehend ein, so dass weiteres Geschäft der POLYTRADE wegen der bestehenden Kunden-Kreditlimits bei der Exportversicherung unmöglich geworden war.

Generell charakteristisch und jahresunabhängig für den Flaschengranulatmarkt Ist weiterhin ein starker Wettbewerb unter den Flaschengranulat-Produzenten In der EU, welcher grundsätzlich und gemeinsam mit Anti-Dumping-Zöllen weiterhin die Attraktivität asiatischer Importe abschwächt. Durch einen verschärften Konsolidierungsprozess innerhalb der EU könnten aber asiatische Importmengen zukünftig doch wieder in erhöhtem Umfang benötigt werden. Die Bemühungen der POLYTRADE, alternative Lieferanten für den Import in die EU zu finden, gehen daher weiter. So wurde bereits 2008 der Kontakt zu einem 2009 in Betrieb gehenden Polyesterflaschengranulat-Produzenten im Oman wieder aufgenommen.

Erfolgreich war auch die langjährige Suche nach einem alternativen Produzenten im Bereich des Spezialproduktes HDPE für Flaschenverschlüsse. Es konnte eine Kooperation mit einem thailändischen Unternehmen gestartet werden, welches die Auflagen für den Import in die EU erfüllt. Diese Zusammenarbeit soll in 2009 weiter ausgebaut werden.

Die ehrgeizige Planmenge bei HDPE konnte aufgrund der eingangs genannten Finanzierungsschwierigkeiten der POLYTRADE zwar nicht erreicht werden, d.h. das Niveau von 2007 wurde knapp verfehlt, jedoch konnte der Absatz von 2006 übertroffen werden.

Polyester Chips für textile Anwendungen wurden im Vergleich zu 2007 mit leicht gesteigerter Marge verkauft, jedoch lag POLYTRADE angesichts der Finanzkrise und dem Markteinbruch Ende 2008 weit hinter dem ambitionierten Budget zurück. Im Bereich Stapelfaser ist der bis dato wichtigste Kunde in Insolvenz gegangen. Ein Ausgleich konnte aufgrund der finanziellen Behinderungen durch die Banken nicht gesucht werden.

Im Bereich PTA wurde verstärkt auf die Kooperation mit dem iranischen Hersteller gesetzt, der in 2007 entwickelt wurde, jedoch startete dieser gleich mit einer Explosion in der Anlage ins Jahr 2008. Damit kam es bis zur Jahresmitte zu erheblichen Einschränkungen in der Verfügbarkeit des Produktes. Ab Jahresmitte konnte der ausgefallene PTA-Umsatz jedoch aus den schon geschilderten Gründen nicht mehr aufgeholt werden. Insgesamt sind aber in der ersten Hälfte des Jahres immer noch 50% der budgetierten Menge erreicht worden.

Marketing II

Im Marketing II verbleiben nach der Umschichtung von textilem Granulat, Stapelfaser und PTA zu Marketing I die Spezialitäten, auf die sich POLYTRADE in Zukunft mehr konzentrieren will, da mit ihnen bessere Margen erzielt werden. Bei dem Additiv U1 konnte das Preisniveau in 2008 stabil gehalten werden, die Planmenge wurde nur knapp unterschritten, der Rohertrag konnte nach erfolgreichen Verhandlungen In der Rohstoffbeschaffung für U1 nahezu gehalten werden.

Die extrem ambitionierte Planung für TI02 des interimistisch tätigen Geschäftsführers der POLYTRADE wurde komplett verfehlt. Dies trifft auch für weitere Produkte zu, deren Umsätze in Zusammenhang mit Kontakten zu einer Firma in Spanien geplant worden waren.

Im Zuge der Finanzkrise und dem dadurch hervorgerufenen Einbruch in der Automobilbranche konnte nur halb so viel Tonnage an PBT abgesetzt werden wie geplant.

2. Umsatz

Der erzielte Umsatz des Geschäftsjahres (EUR 32,5 Mio) liegt um 29% unter dem des Vorjahres (EUR 45,9 MIO).

Der deutliche Rückgang des Umsatzes hat im Wesentlichen die folgenden vier Ursachen:

2.1 Alle Märkte der POLYTRADE haben sich ab etwa Mitte des Jahres 2008 sehr negativ entwickelt.

Der Markt für textile Granulate litt mehr und mehr unter dem Einbruch der "Downstream-Industrie", insbesondere der Automobilindustrie.

Der Verbrauch von Flaschengranulat hat insbesondere in Osteuropa (Russland, Ukraine, Serbien, Bulgarien etc.) infolge einer schlechten Auftragslage für Preforms nachgelassen, weswegen Kunden dazu übergegangen sind, keine neuen Aufträge zu platzieren, sondern zunächst ihre relativ hohen Lagerbestände aufzubrauchen.

2.2 Viele der die Kunden der POLYTRADE finanzierenden Banken haben, infolge der Bankenkrise und bedingt durch Devisenknappheiten der jeweiligen Zentralbanken, die kurz- und mittelfristige Finanzierung eingestellt, ja sogar bestehende Kreditvereinbarungen nicht mehr erfüllt. Infolgedessen konnten diese Kunden (insbesondere in Russland, Ukraine und Serbien) keine oder kaum neue Bestellungen tätigen und auch die Altforderungen der POLYTRADE nicht mehr begleichen.

2.3 infolge der Störungen im Zahlungsverkehr der POLYTRADE und der Schwierigkeiten beim Erhalt von Akkreditiven konnte in der zweiten Jahreshälfte 2008 nur noch reduziert eingekauft werden, weswegen auch ein Umsatz in Höhe von etwa EUR 5 Mio ausfiel.

Infolge fehlender Akkreditive konnten auch die Möglichkeiten von Positionsnahmen nicht genutzt werden, um Einkäufe zu Tiefstpreisen zu tätigen und spätere Hochpreisperioden zu guten Erträgen zu nutzen. Diese Tatsache beeinflusst auch schon das aktuelle GJ 2009.

2.4 Das von POLYTRADE seit zwei Jahren in das Portfolio aufgenommene Baumwollgeschäft hat auch in 2008 noch keine Fahrt aufgenommen. Der Eigentümer der POLYTRADE, die ZOOM Developers, Mumbai, besitzt in Zimbabwe ein Unternehmen zur Erzeugung von Baumwolle. POLYTRADE erhielt 2007 von diesem Unternehmen die Mitteilung, dass 6.000 to erzeugt würden und verkauft werden müssten. Tatsächlich wurden jedoch nur knapp 1.300 to geliefert, was einem Umsatzausfall für POLYTRADE von etwa EUR 4,7 Mio gleichkommt.

Im Zuge des Baumwollprojektes wurde von POLYTRADE bei der State Bank of India in Paris (SBI) ein L/C in Höhe von USD 4,8 Mio eröffnet, Hierauf wurde als Sicherheit ein Betrag von TUSD 713 durch die Gesellschafterin hinterlegt. Der Baumwollproduzent, ein Unternehmen der Zoom-Gruppe aus Zimbabwe, hat für die Vorfinanzierung der Baumwollproduktion 90 % des L/C Betrages ausgeschöpft. Durch inzwischen erfolgte Lieferungen von Baumwolle konnte das L/C auf USD 2,8 Mio reduziert und eine neue Laufzeit bis Ende Februar 2009 (mit Verlängerungsoption) vereinbart werden. Derzeit wird davon ausgegangen, dass das L/C durch weitere Baumwolllieferungen abgelöst werden kann; gegebenenfalls wäre die SBI aber auch bereit, den ausstehenden Betrag in ein Darlehen umzuwandeln.

3. Überfälligkeiten

Wie bereits beschrieben, hatten wichtige Kunden der POLYTRADE Zahlungsschwierigkeiten durch Ausfall der Kreditierungszusage ihrer finanzierenden Banken infolge der weitweiten Finanz- und Bankenkrise.

Folgende Beträge waren per 31.12.2008 überfällig:

Gesamt im Dezember 2008:	TEUR	6.060
- vor Dezember 2008 zum Inkasso eingereicht:	TEUR	695
Verbleiben per 31.12.2008:	TEUR	5.365

Mit den säumigen Kunden wurden insbesondere in den Monaten November und Dezember 2008 Verhandlungen und intensive Gespräche mit dem Ziel geführt, Zahlungen zu erhalten oder zumindest Zahlungspläne zu vereinbaren sowie Verzugszinsen anerkannt zu bekommen. POLYTRADE konnte danach einige geringe Zahlungseingänge feststellen und mit einem Hauptschuldner, der Firma Europlast Center, Moskau, einen Zahlungsplan vereinbaren, der sich jedoch bis zum Oktober 2009 erstreckt.

Ebenfalls im Dezember 2008 teilte der Kreditversicherer Euler Hermes mündlich mit, den Kreditvertrag ab dem 1. Juni 2009 nicht mehr verlängern zu wollen, was aufgrund der Fristsetzungen in der Police bedeutet, dass alle noch nicht zum Inkasso eingereichten Überfälligkeiten bis spätestens zum 28. Februar 2009 einzureichen sind.

Die Geschäftsführung der POLYTRADE hat sich daher bereits im Dezember 2008 entschlossen, wie folgt vorzugehen:

Überfällig per 31.12.2008:	TEUR	5.365
- Einreichung zum Inkasso bis 15. Feb. 2009:	TEUR	4.068
Verbleiben:	TEUR	1.297

Vom verbleibenden Betrag wurden in 2009 TEUR 463 bezahlt. Bei TEUR 623 wird noch im Februar 2009 gemeinsam mit dem Kunden nach Möglichkeiten der Zahlung bzw. Zahlungsabsicherung gesucht. Falls das nicht gelingt, wird auch dieser Betrag bis Ende Februar 2009 noch zum Inkasso eingereicht.

4. Neue Aktivitäten

Die vor zwei Jahren in das Portfolio aufgenommene Aktivität Baumwolle stagniert Immer noch bei 1.300 to pro Jahr. Geplant waren etwa 5.000 bis 10.000 to/Jahr. Es wird jedoch nach wie vor angestrebt, die ursprünglich geplante Tonnage nach und nach zu erreichen.

Weiterhin werden alle Anstrengungen unternommen, den Marketingbereich II um weitere spezielle Chemikalien und Additive zu erweitern, die höhere Margen erwarten lassen.

5. Mitarbeiter

POLYTRADE hatte zum Jahresende 2008 15 Mitarbeiter.

Der im November 2007 eingetretene Geschäftsführer ist im ersten Quartal 2008 auf eigenen Wunsch wieder ausgeschieden. An seiner Stelfe hat ab Februar 2009 ein neuer Geschäftsführer seine Tätigkeit in der POLYTRADE aufgenommen.

Der Bereichsleiter für Marketing I sowie ein Mitarbeiter aus Marketing II haben das Unternehmen inzwischen verlassen, so dass auch unter Einbeziehung anderer Personalmaßnahmen per 1. März 2009 nur noch 13 Mitarbeiter in der POLYTRADE tätig sind.

Die Geschäftsführung hat beschlossen, die ausgeschiedenen Mitarbeiter solange nicht zu ersetzen, bis sich die Geschäftslage der Polytrade entscheidend verbessert hat. Zur weiteren Kostenreduzierung wird aktuell auch Kurzarbeit erwogen.

6. Finanzierung der POLYTRADE

POLYTRADE benötigt zur Durchführung des Geschäfts kurzfristige Finanzierungen und insbesondere Akkreditive zum Einkauf von Handelsgütern, da die Lieferanten der POLYTRADE sich größtenteils in Ländern befinden, in denen derartige Zahlungssicherheiten verlangt werden.

Die mit den beiden Hausbanken der POLYTRADE, der Commerzbank und der Hypovereinsbank, abgeschlossenen Kreditverträge laufen Ende Mai 2009 aus, so dass über Anschlussfinanzierungen ab diesem Zeitpunkt verhandelt werden muss.

Mit der schwedischen SEB wurde bereits 2008 ein Factoringvertrag abgeschlossen, der jedoch nicht in Kraft treten konnte, da sich die Hausbanken der POLYTRADE weigerten, aus der Globalzession der POLYTRADE-Forderungen an Kunden diejenigen Forderungen an SEB freizugeben, welche bei dieser Bank zum Factoring hätten gegeben werden können. Hierbei ist ausdrücklich und klar anzumerken, dass POLYTRADE eingeräumte Kreditlimits nicht hätte überschreiten müssen, hätten die Hausbanken der Abtretung dieser Forderungen an SEB zugestimmt.

Zielsetzung für 2009 wird es sein, das Factoring mit der SEB in Gang zu setzen, was den Kreditbedarf der POLYTRADE erheblich senken wird.

C Darstellung der Lage

1. Ergebnis

POLYTRADE hat in 2008 ein Ergebnis vor Steuern von TEUR 74 erzielt. Das vergleichbare Vorjahresergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von TEUR 390 wurde somit um TEUR 316 verfehlt.

Wesentliche Gründe hierfür waren:

―	Der gegenüber 2007 um EUR 13,4 Mio geringere Umsatz, wovon mindestens EUR 5 Mio auf die NichtVerfügbarkeit von Importakkreditiven entfallen. Der fehlende Ergebnisbeitrag ist dabei mit etwa TEUR 100 anzusetzen.
―	Das geringe Baumwollgeschäft (siehe B. 2.4) hat einen negativen Ergebniseffekt von etwa TEUR 200 hervorgerufen.
―	Im Zuge des Disputs von POLYTRADE mit den Hausbanken wegen der Überziehung der Kreditlimits verlangte die Hypovereinsbank die Erstellung eines Gutachtens nach IDW-Standard FAR 1/91. Die hierfür angefallenen Kosten beliefen sich auf ca. TEUR 50.
―	Im Zuge von Inkassostellungen von Forderungen sind TEUR 334 als zusätzliche Abschreibungen angefallen.

2. Wirtschaftliche Lage

2.1 Ertragslage

Die Ertragslage wurde wesentlich bestimmt durch den gegenüber Vorjahr um 29,2 % gesunkenen Umsatz, der im Wesentlichen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres eingebrochen ist. Der Materialeinsatz hat sich entsprechend um 30,3% vermindert. Demgegenüber stehen nahezu unveränderte Aufwendungen für Personal (verbunden mit einer im Verlaufe des Vorjahres von 14 auf 15 gestiegenen Mitarbeiterzahl) und mit TEUR 334 angefallene Abschreibungen auf Lieferforderungen. Aufgrund von Überfälligkeiten führten entsprechende Inkasso-Maßnahmen hier zum Ausfall in Höhe der 10%-igen Selbstbeteiligung kreditversicherter Warenforderungen.

Die Verminderung der sonstigen betrieblichen Erträge um TEUR 762 beruht Im Wesentlichen auf gegenläufigen Effekten: Kursgewinne haben sich aufgrund der gebildeten Bewertungseinheiten um TEUR 873 ebenso vermindert wie der Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 130). Andererseits wurden Erträge aus Schadenersatzleistungen (TEUR 106) ebenso vereinnahmt wie höhere Erträge aus weiterberechenbaren Leistungen (TEUR 134).

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist ein Rückgang um TEUR 1.131 zu verzeichnen. Hier spielen deutlich gesunkene Rechtskosten (TEUR 165) sowie niedrigere Kursverluste (TEUR 985) und die im Vorjahr erstmalig gebildete Archivierungsrückstellung eine Rolle, während bei der im Sommer 2007 abgeschlossenen Warenkreditversicherung für das Gesamtjahr 2008 ein entsprechender Anstieg des Aufwandes zu verzeichnen war.

Ein schlechteres Zinsergebnis (minus TEUR 68 In 2008 ggü. plus TEUR 63 in 2007) in Folge von um TEUR 147 angestiegenen Bankzinsen führt letztlich dazu, dass das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr um 81,0 % auf TEUR 74 eingebrochen ist.

2.2 Vermögens- und Finanzlage

Zum Bilanzstichtag befanden sich 942 Tonnen Handelsware einschließlich schwimmender Ware auf Lager, von denen bereits 776 Tonnen verkauft sind, der entsprechende Umsatz aber erst in 2009 realisiert wird.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich von TEUR 6.876 in 2007 auf TEUR 8.322 in 2008 deutlich erhöht. Hierbei sind die Selbstbehalte der zum Inkasso angemeldeten warenkreditversicherten Forderungen abgesetzt. Mit dem Kunden Europiast-Center, Moskau, ist ein mittelfristiger Zahlungsplan unter zusätzlicher Berücksichtigung entsprechender Verzugszinsen vereinbart worden, so dass hier auf die bilanzielle Berücksichtigung eines Selbstbehaltes verzichtet worden ist.

Bedingt durch den Anstieg der Forderungen ist die Bilanzsumme um 13,8% von TEUR 9.504 auf TEUR 10.814 angestiegen.

Ausschließlich wegen verspäteter Übertragung von vom Gesellschafter rechtzeitig bereitgestellten Finanzmitteln durch die Royal Bank of India (RBI) kam es Ende 2006 zu einer angespannten Liquiditätslage. Zum 31.12.2007 wurden die Konten der POLYTRADE wieder auf Guthabenbasis in Höhe von T€ 1.227 geführt. Aufgrund der oben beschriebenen Finanzierungsengpässe der Kunden hat sich zum 31.12.2008 ein vollständig durch gewährte Sicherheiten abgedeckter Finanzierungsbedarf von T€ 3.225 ergeben. Den ausgewiesenen Bankguthaben (State Bank of India (SBI) -Niederlassung Paris) stehen entsprechend gesicherte Verbindlichkeiten gegenüber.

Die Rückstellungen für Pensionen und Altersteilzeit wurden planmäßig gemäß Gutachten von Watson Wyatt Heissmann GmbH dotiert. Der Rückgang bei den sonstigen Rückstellungen ist zum einen stichtagsbedingt und zum anderen durch die ertragswirksame Auflösung einer Rückstellung aus einem Rechtsstreit begründet.

Gegenläufig hat die erneute Rückführung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu einer Verminderung des Anstiegs der Bilanzsumme beigetragen.

Insgesamt hat sich, bedingt durch den Anstieg der Bilanzsumme um 13,8%, die Eigenkapitalquote von 36,5 % auf 32,5 % verringert.

Ein positiver Abschluss der anstehenden Kreditverhandlungen für die Zeit nach dem 31. Mai 2009 ist Voraussetzung für die Weiterentwicklung und den Fortbestand der POLYTRADE.

3. Besondere Ereignisse des Geschäftsjahres

3.1 Stammkapital, Bilanzgewinn

Das Stammkapital der POLYTRADE beträgt unverändert € 3.000.000, die Gewinnrücklagen werden (nach Zuführung von € 271.947 aus dem Ergebnis 2007) mit € 460.000 ausgewiesen.

Der 2008 erwirtschaftete Jahresüberschuss von €48.018 wird zusammen mit dem Gewinnvortrag von € 7.856 als Bilanzgewinn ausgewiesen. Aus diesem Bilanzgewinn soll ein Betrag in Höhe von € 50.000 wiederum den Gewinnrücklagen zugeführt werden.

3.2 Schiedsgerichtsverfahren Plexus / Liverpool gegen POLTRADE

Plexus / Liverpool hat aufgrund der Weigerung von POLYTRADE, einen behaupteten mündlichen Vertragsabschluss über die Lieferung von 1.000 Tonnen Baumwolle zu einem bestimmten Preis anzuerkennen, bei der "International Cotton Association Ltd.", Liverpool, gegen POLYTRADE ein Schiedsgerichtsverfahren eingeleitet. Plexus macht die Differenz zwischen einem bei Dritten getätigten Kauf von 1.000 Tonnen Baumwolle und dem angeblich mit POLYTRADE vereinbarten niedrigeren Preis geltend. POLYTRADE bestreitet den Vertragsabschluss vollumfänglich und erkennt weder das Schiedsgericht als nicht vereinbart noch dessen Durchführungsregeln an.

POLYTRADE hatte per 31.12.2007 rein vorsorglich ausreichende Rückstellungen sowohl über den Wert eines möglichen Schadensersatzes sowie für Anwaltskosten gebildet.

2008 hat das von POLYTRADE nicht anerkannte Schiedsgericht (wurde dem Schiedsgericht schriftlich vorgetragen, aber nicht von diesem erörtert) in zweiter Instanz der Plexus erneut einen Schadensersatz von US$267.000 zugesprochen. Um diesen Betrag jedoch bei POLYTRADE einzutreiben, benötigt Plexus einen vom OLG Frankfurt/ Main zu gewährenden Titel.

Der Schiedsgerichtsexperte des Rechtsanwaltsbüros Beiten Burkhardt in Frankfurt a.M-, welcher von POLYTRADE eingeschaltet wurde, gibt einem solchen OLG-Verfahren keine Aussicht auf Erfolg für Plexus, da

―	ein Schiedsgerichtsverfahren mit Plexus nicht explizit vereinbart wurde und
―	das Schiedsgericht keinerlei mündliche Anhörung einer Partei zugelassen hat, obwohl beide Parteien das gefordert haben. Ein solches Vorgehen Ist in Deutschland grundgesetzwidrig.

POLYTRADE hat die Rückstellung zum Fall Plexus mit EUR 100.000 für Anwaltskosten beibehalten, weiche anfallen könnten, falls es zu einem Verfahren beim OLG bzw. in einer Revision beim BGH kommen sollte.

3.3 Zahlungsausfallversicherung

POLYTRADE hat 2007 mit der Euler Hermes Kreditversicherungs AG (EH) einen Vertrag zur Absicherung von Zahlungsausfällen geschlossen, der das Zahlungsausfallrisiko der POLYTRADE wesentlich reduziert hat.

EH hat infolge der hohen Forderungsausfallquote bei POLYTRADE mündlich . angekündigt, den Vertrag nicht über den 31. Mai 2009 hinaus verlängern zu wollen.

POLYTRADE hat daher inzwischen bereits andere Kreditversicherer zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert.

Weitere Möglichkeiten zur Absicherung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Auslandskunden bestehen auch über Factoring-Banken, weiche automatisch eine Kreditversicherung im Hintergrund haben, wenn Forderungen zum Factoring übernommen werden.

E Ausblick, Risiken und Chancen

Nach wie vor wird ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum im Marketing-Bereich II angestrebt, wobei dessen Portfolio noch um spezielle Chemikalien und Additive erweitert werden soll. inwieweit dieses bereits 2009 greifen kann, muss abgewartet werden, da die Neueinführung von Produkten in depressiver Weltwirtschaftslage zeitlich schlecht eingeschätzt werden kann.

Der im Lagebericht 2007 erwähnte erhebliche Verwaltungs- und Kostenaufwand durch die Chemikalienverordnung "REACH" wird auch weiterhin auf POLYTRADE zukommen. Es ist zu hoffen, dass sich weltweit größerer Widerstand gegen diesen Verwaltungs-Moloch der Europäischen Gemeinschaft erhebt. Erste Zeichen in diese Richtung sind zu erkennen.

Infolge der Banken- und Wirtschaftskrise war auch POLYTRADE gezwungen, das Budget 2009 zu überarbeiten. Da weder POLYTRADE selbst noch sonstige Experten eine Aussage zur Marktentwicklung von 2009 machen können, sondern allgemein nur mit erheblichen Einbrüchen gerechnet wird, ist das revidierte Budget mit aller Vorsicht neu konzipiert worden. Der Planumsatz wird nur noch mit EUR 27,3 Mio angesetzt, das EBT (Ergebnis vor Steuern) mit EUR 55.000.

Sobald eine Besserung der Wirtschaftslage erkennbar ist, wird unverzüglich wieder Personal aufgestockt, um einer Umsatzerhöhung über die geplanten EUR 27,3 Mio hinaus gewachsen zu sein.

Infolge des weltweiten Einbruchs der wirtschaftlichen Entwicklung, welcher POLYTRADE ebenso trifft, wird die Geschäftsführung neben dem Erreichen der revidierten Planziele größten Wert auf Kostensenkungen und auch auf die Realisierung eines großen Teils der infolge Überfälliger Kundenzahlungen zu berechnenden Säumniszinsen legen.

Wichtigstes Thema wird sein, wie die Kunden der POLYTRADE sich in dieser Wirtschaftskrise entwickeln, ob sie Produkte und Lieferungen bei POLYTRADE nachfragen, und natürlich auch, ob sie in der Lage sein werden, ihre jeweiligen Rechnungen zu bezahlen, und bzw. ob POLYTRADE wieder entsprechende Kreditversicherungen abschließen kann.

Darüber hinaus wird für den Geschäftserfolg von POLYTRADE eine wichtige Voraussetzung sein, den eigenen Lieferanten entweder Vorauskasse und bzw. oder Import-Akkreditive (L/Cs) anbieten zu können.

Eine wesentliche, ja entscheidende Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung der POLYTRADE, bis hin zur Sicherung des Unternehmensfortbestandes, wird der erfolgreiche Verhandlungsabschluss im Hinblick auf die ab Juni 2009 erforderlichen Anschlussfinanzierungen sein.

Frankfurt am Main, den 19. Mai 2009

Katrin Freienstein

Thoralf Kickuth

Michael Strätling

POLYTRADE GMBH