Grasdorf GmbH

Holle

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

		Stand am 31.12.2018
	EUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	59.153,00	38
II. Sachanlagen	2.176.261,04	2.390
III. Finanzanlagen	3.247.054,48	3.551
	5.482.468,52	5.979
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	8.176.197,06	7.401
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	2.233.858,85	1.492
(davon Forderungen gegen verbundene Unternehmen: 99.257,10 EUR; i.V. 164 TEUR)
III. Kassenbestand. Guthaben bei Kreditinstituten	39.742,25	130
	10.449.798,16	9.023
C. Rechnungsabgrenzungsposten	52.798,51	57
	15.985.065,19	15.059

Passiva

			Stand am 31.12.2018
	EUR	EUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital (Stammkapital)		834.000,00	834
II. Kapitalrücklage		2.902.378,75	2.902
III. Gewinnrücklagen		5.733.069,64	5.733
IV. Verlustvortrag		-2.783.209,63	-2.300
V. Jahresfehlbetrag		-1.640.358,27	-483
		5.045.880,49	6.686
B. Sonderposten
I. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen	12.952,42		17
II. Sonderposten mit Rücklageanteil	5.661,00		9
		18.613,42	26
C. Rückstellungen		999.086,89	513
D. Verbindlichkeiten		9.920.261,89	7.833
(davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: 4.355.362,43 EUR; i. V: 3.887 TEUR)
(davon Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen: 352.477,52 EUR; i. V. 344 TEUR)
E. Rechnungsabgrenzungsposten		1.222,50	1
		15.985.065,19	15.059

In der Gesellschafterversammlung am 15. Juni 2020 wurde der Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2019 festgestellt und beschlossen, den Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.640.358,27 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

			Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
1. Rohergebnis		7.544.082,15	7.940
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	3.512.016,52		3.148
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung (davon für Altersversorgung: 39.943,54 EUR; i. V. 54 TEUR)	697.269,37		698
	4.209.285,89		3.846
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	354.332,33		362
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	4.456.227,73		4.045
		9.019.845,95	8.253
		-1.475.763,80	-313
5. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (aus verbundenen Unternehmen)	37.118,94		113
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	3.901,76		1
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	173.858,77		242
(davon an verbundene Unternehmen: 0,00 EUR; i. V. 6 TEUR)
		-132.838,07	-128
		-1.608.601,87	-441
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		8,22	21
9. Ergebnis nach Steuern		-1.608.610,09	-462
10. sonstige Steuern		31.748,18	21
11. Jahresfehlbetrag		-1.640.358,27	-483

Anhang 2019

A. Angaben zur Identifikation der Gesellschaft

Firmenname laut Registergericht:	Grasdorf GmbH
Firmensitz laut Registergericht:	Holle
Registereintrag:	Handelsregister
Registergericht:	Hildesheim
Register-Nr.:	HRB 350

B. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss der Grasdorf GmbH wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den Bestimmungen der §§ 266 und 275 HGB. Die Bilanz ist in Kontoform, die Gewinn- und Verlustrechnung in Staffelform nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.

C. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

I. Allgemeine Grundsätze

Die Wertansätze der Eröffnungsbilanz des Geschäftsjahres stimmen mit denen der Schlussbilanz des vorhergehenden Geschäftsjahres überein.

Im Jahresabschluss sind sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Aufwendungen und Erträge enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.

Die Bilanzierungsverbote nach § 248 Abs.1 bis 2 HGB wurden beachtet.

Die Vermögensgegenstände und Schulden sind einzeln bewertet worden. Es ist vorsichtig bewertet worden. Namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, berücksichtigt, selbst wenn diese erst zwischen Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind.

Rückstellungen sind nur im Rahmen des § 249 Abs.1 HGB gebildet. Die Auflösung der Rückstellungen erfolgte, sofern eine Inanspruchnahme nach bestimmungsgemäßem Verbrauch nicht gegeben und mit ihr auch nicht mehr zu rechnen war.

Gewinne wurden nur berücksichtigt, soweit diese am Abschlussstichtag realisiert waren. Aufwendungen und Erträge sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss erfasst.

Bei der Bewertung wird von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen. Dem stehen weder tatsächliche noch rechtliche Gründe entgegen.

Währungsumrechnungen sind mit dem Devisenkassamittelkurs durchgeführt worden.

II. Aktiva

Erworbene Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und - soweit ihre Nutzung zeitlich begrenzt ist- um planmäßige lineare bzw. degressive Abschreibung entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern nach den aktuellen steuerlichen AfA-Tabellen vermindert. Der Übergang von der degressiven zur linearen Abschreibung erfolgt in den Fällen, in denen dies zu einer höheren Jahresabschreibung führt.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bewertet. Hinsichtlich der Angaben zu den wesentlichen Beteiligungen verweisen wir auf Buchstaben E des Anhangs.

Die Aufgliederung und Entwicklung der Anlagewerte ist aus dem nachfolgenden Anlagenspiegel zu entnehmen.

Entwicklung des Anlagevermögens

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2019	Zugang	Abgang	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
(entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten)	596.308,54	46.816,25	0,00	643.124,79
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	6.937.188,19			6.937.188,19
2. technische Anlagen und Maschinen	269.690,84		2,00	269.688,84
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.858.783,99	166.928,08	275.366,51	1.750.345,56
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	52.030,85	11.992,50		64.023,35
	9.117.693,87	178.920,58	275.368,51	9.021.245,94
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.897.642,19		608.960,15	2.288.682,04
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1.261.089,44		303.467,00	957.622,44
3. Genossenschaftsanteile	750,00			750,00
	4.159.481,63	0,00	912.427,15	3.247.054,48
Summe I. - III.	13.873.484,04	225.736,83	1.187.795,66	12.911.425,21

	Abschreibungen
	Stand am 01.01.2019	Zugang	Abgang	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
(entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten)	558.535,54	25.436,25	0,00	583.971,79
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	5.269.171,50	151.415,00		5.420.586,50
2. technische Anlagen und Maschinen	53.203,84	45.475,00		98.678,84
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.405.219,99	132.006,08	211.506,51	1.325.719,56
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00			0,00
	6.727.595,33	328.896,08	211.506,51	6.844.984,90
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	608.959,15		608.959,15	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00			0,00
3. Genossenschaftsanteile	0,00			0,00
	608.959,15	0,00	608.959,15	0,00
Summe I. - III.	7.895.090,02	354.332,33	820.465,66	7.428.956,69

	Buchwerte
	Stand am 01.01.2019	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
(entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten)	37.773,00	59.153,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	1.668.016,69	1.516.601,69
2. technische Anlagen und Maschinen	216.487,00	171.010,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	453.564,00	424.626,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	52.030,85	64.023,35
	2.390.098,54	2.176.261,04
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.288.683,04	2.288.682,04
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1.261.089,44	957.622,44
3. Genossenschaftsanteile	750,00	750,00
	3.550.522,48	3.247.054,48
Summe I. - III.	5.978.394,02	5.482.468,52

Bei den Vorräten erfolgte die Aktivierung der Hilfs- und Betriebsstoffe sowie des Bestandes an Handelswaren zu Anschaffungskosten. Entsprechende Wertabschläge aus Ungängigkeit wurden vorgenommen.

Die geleisteten Anzahlungen wurden mit dem Nominalwert bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert unter Berücksichtigung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen bewertet.

Von den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen haben sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 8.084,80 EUR (i.V. 5 TEUR) eine Restlaufzeit von über einem Jahr, sämtliche sonstigen Posten haben - wie bereits im Vorjahr - eine Laufzeit von unter einem Jahr.

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten wurden mit dem Nennwert aktiviert.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Auszahlungen, soweit sie Aufwand für eine spätere Periode darstellen.

Von dem Wahlrecht gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde Gebrauch gemacht und auf den Ansatz von aktiven latenten Steuern verzichtet.

III. Passiva

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag angesetzt.

In den Sonderposten wurden Investitionszuschüsse zur Finanzierung von Anlagevermögen sowie Beträge in Höhe von steuerlichen Sonderabschreibungen auf Anlagevermögen eingestellt. Die Auflösung erfolgt ratierlich entsprechend der Abschreibung der zugrundeliegenden Anlagengegenstände.

Die Rückstellungen für Pensionen werden mit dem Planvermögen in Form von an die Zusageempfänger abgetretenen Rückdeckungsversicherungen verrechnet. Das Planvermögen wurde mit dem Zeitwert der verpfändeten Rückdeckungsversicherungen angesetzt, der aus dem am Schluss der Versicherungsperiode berechneten Deckungskapital bzw. aus dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital abgeleitet wird. Der Zeitwert entspricht den Anschaffungskosten. Der Zeitwert des verrechneten Deckungskapitals beträgt 172.069,11 EUR, der Erfüllungsbetrag der Rückstellung beträgt 556.356,00 EUR. Es werden Erträge aus Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 3.495,21 EUR (i.V. 3 TEUR) mit Aufwendungen aus der Abzinsung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 16.537.00 EUR (i.V. 17 TEUR) verrechnet und der verbleibende Betrag in Höhe von 13.041,79 EUR (i.V. 14 TEUR) unter den Zinsaufwendungen ausgewiesen.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen erfolgte nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method (PUC)) bzw. der Barwertmethode unter Beachtung der biometrischen Rechnungsgrundlagen gemäß Richttafeln "2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die Verpflichtungen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Oktober bez. Dezember 2019 veröffentlichten Marktzinssatz der vergangenen

10 Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Der Zinssatz beträgt 2,79 bzw. 2,71 %. Weiterhin wurde bei der Berechnung eine erwartete Gehalts- bzw. Rentensteigerung von 2 bzw. 0 % zugrunde gelegt.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz aus den vergangenen sieben Jahren beträgt zum 31. Dezember 2019 insgesamt 68.730,00 EUR und ist ausschüttungsgesperrt.

Aufgrund der geänderten Bewertungsvorgaben für Altersversorgungsverpflichtungen durch das BilMoG zum 1. Januar 2010 ergab sich gegenüber dem Wertansatz zum 31. Dezember 2009 für diese Verpflichtungen nach altem Recht ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 100 TEUR (Zuführungsbedarf), von dem gemäß Artikel 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB nur der Mindestbetrag von einem Fünfzehntel (6 TEUR) zugeführt wurde. Der verbleibende Zuführungsbetrag in Höhe von 26 TEUR wird bis zum 31.12.2024 jährlich in Höhe von mindestens 1/15 zugeführt.

Die Sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Der Ansatz erfolgte in Höhe der wahrscheinlichen Inanspruchnahme zum Erfüllungsbetrag.

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet und haben folgende Restlaufzeiten:

		davon mit einer Restlaufzeit
Verbindlichkeiten	Stand am 31.12.2019	bis 1 Jahr	über 1 Jahr
	EUR	EUR	EUR
1. gegenüber Kreditinstituten	4.355.362,43	3.031.069,72	1.324.292,71
	(3.887.096,93)	(2.465.570,67)	(1.421.526,26)
2. aus Lieferungen und Leistungen	4.735.768,56	4.735.768,56
	(2.889.136,58)	(2.889.136,58)
3. gegenüber verbundenen Unternehmen	352.477,52	352.477,52
	(343.631,39)	(343.631,39)
4. sonstige	476.653,38	386.653,38	90.000,00
	(712.818,57)	(547.818,57)	(165.000,00)
	9.920.261,89	8.505.969,18	1.414.292,71
	(7.832.683,47)	(6.246.157,21)	(1.586.526,26)

Die in kursiv in Klammern dargestellten Zahlen betreffen das Vorjahr.

Von den Verbindlichkeiten haben 707.489,59 EUR (i.V. 858 TEUR) eine Laufzeit von über 5 Jahren.

Verbindlichkeiten in Höhe von 4.327.461,34 EUR sind durch Grundschulden in Höhe von 1,5 Mio. EUR auf der Gewerbeimmobilie in Holle, durch Globalzession der Forderungen, durch Sicherungsübereignung des Warenlagers, durch Sicherungsübereignung der Betriebs-und Geschäftsausstattung und der Maschinen sowie durch Sicherungsübereignung eines Radladers gesichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von 16.729,25 (i.V. 68.676,16) EUR unsere Gesellschafterin.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Einzahlungen, soweit sie Ertrag für eine spätere Periode darstellen.

In Höhe von 1.478.871,48 EUR bestehen Haftungsverhältnisse aus der Gestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten durch gemeinschaftliche Kreditaufnahme mit der Grasdorf-Rad GmbH (verbundenes Unternehmen).

Die bei der Grasdorf-Rad GmbH begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen werden fortgeführt und gefestigt, so dass laut Planung in 2020 die Kreditlinien eingehalten werden und ein positives Ergebnis erwirtschaftet wird, so dass die Gesellschaft davon ausgeht, dass die Grasdorf-Rad GmbH ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann und nicht aus der Sicherheit in Anspruch genommen wird.

D. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Kursverluste in Höhe von 13 (i. V. 12 TEUR) und periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 255 (i.V. 12) TEUR.

Die Zinsaufwendungen enthalten 16.537,00 EUR aus der Abzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen.

E. Beteiligung im Sinne des § 271 Abs. 1 HGB

besteht an:

Grasdorf-Rad GmbH, Holle

Beteiligungsquote der Grasdorf GmbH	100%
Eigenkapital am 31.12.2019	249.818,53 EUR
Jahresfehlbetrag 2019	16.839,88 EUR

F. Sonstige Angaben

Während des abgelaufenen Geschäftsjahrs wurden die Geschäfte des Unternehmens durch folgende Personen geführt:

Geschäftsführer:	Herr Dr. Martin Heckmann, Agrarökonom (seit 01.01.2019)
	Herr Erik Mol, Kaufmann, Produktionsleiter
	Herr Peter Mol, Kaufmann

Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren, neben den drei Geschäftsführern, während des Geschäftsjahrs im Unternehmen beschäftigt:

Arbeitnehmergruppen	Zahl
Arbeiter	34
Angestellte	49
Aushilfen	3
	86
Auszubildende	8
	94
Die Gesamtzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer gemäß § 267 Abs. 5 HGB beträgt damit	86

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beläuft sich auf 742 TEUR und entfällt auf Miete von Geschäftsräumen sowie auf Miet- bzw. Leasingverträgen für Geschäftsausstattung, Personen- und Lastkraftwagen und Stapler.

Die Leasingverträge werden i. d. R. zur Verbesserung der Liquidität und der Reduzierung der Bilanzsumme abgeschlossen. Mit ihnen wurden bis auf die Zahlungsverpflichtungen keine besonderen Risiken eingegangen.

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der PEW Holding BV, Heinkenszand, Niederlande einbezogen. Der Abschluss ist beim niederländischen Unternehmensregister (www.kvk.nl) erhältlich.

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und nicht in der Bilanz oder Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt worden sind, sind nicht eingetreten.

G. Ergebnisverwendungsvorschlag:

Der Jahresfehlbetrag beträgt 1.640.358,27 EUR und soll auf die neue Rechnung vorgetragen werden.

Holle, den 23. März 2020

Grasdorf GmbH

gez. Peter Mol

gez. Erik Mol

gez. Dr. Martin Heckmann

Geschäftsführer

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

1. Grundlage des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

Die Grasdorf GmbH ist tätig als Reifengroßhändler für Fahrzeuge aus den Bereichen Landwirtschaft, Forst, Bauwirtschaft und Industrie. Durch die vom 100 prozentigen Tochterunternehmen Grasdorf-Rad GmbH produzierten Felgen sowie eine hohe Beratungs- und Servicekompetenz der hochqualifizierten Mitarbeiter im Unternehmen ist man in der Lage über Standardware hinaus auch technisch aufwändige Sonderlösungen zu liefern. Vor diesem Hintergrund hat sich die Grasdorf GmbH neben einem reinen Handelsunternehmen im Laufe der Jahre auch als OE-Zulieferer etabliert.

Neben der gesamten Bandbreite an Reifen, Schläuchen, Rädern und Zubehör für die oben genannten Fahrzeugtypen und hochwertigen Rädern und Doppelrädern aus eigener Produktion umfasst das Angebot der Grasdorf GmbH außerdem alle erforderlichen Montage- und Logistikdienstleistungen bis hin zur Steuerung kompletter Supply-Chains mit Just-In-Sequenz-Belieferung. In Summe werden auf diese Weise mehrere zehntausend komplettmontierte Räder pro Jahr sowie zahlreiche lose Reifen und Felgen verkauft. Ein Großteil des Gesamtumsatzes entfällt direkt auf landwirtschaftliche Kunden oder nachgelagerte Bereiche, weshalb der Unternehmenserfolg sehr stark von der Konjunktur der Agrarmärkte abhängig ist.

1.2 Allgemeiner Rückblick

Gerade bei den OE-Kunden ist seit einigen Jahren eine zunehmende Globalisierungsstrategie und eine Konzentration zu immer größeren Konzernstrukturen zu beobachten. Dieser Trend erhält auch mehr und mehr Einzug in den Landmaschinen- und Reifenhandel, wo sich der Strukturwandel hin zu immer größeren, teils international agierenden Handelsketten in den konjunkturschwachen Jahren 2018 und 2019 weiter beschleunigt hat. Treibende Faktoren sind die aufeinanderfolgenden, dürrebedingten Missernten sowie die intensiv geführte Klimadebatte, die zu starken Umsatz- und Stimmungseinbrüchen in der Agrarbranche geführt haben. Für die Grasdorf GmbH ergaben sich abgesehen von der negativen Konjunkturentwicklung des Gesamtmarktes dennoch auch Chancen.

Zunächst einmal haben wachsende Konzernstrukturen im OE Bereich dazu geführt, dass bestehende Kunden der Grasdorf GmbH neue Märkte erschließen konnten, durch die das Auftragsvolumen aber auch der Bedarf an landestypischen Speziallösungen, weiter gestiegen sind.

Nach der bis vor Kurzem einseitigen Fokussierung auf den Räderbau und gleichzeitigen Vernachlässigung des in der Vergangenheit sehr erfolgreichen Großhandelsgeschäftes arbeitet die Grasdorf GmbH nun unter Beibehaltung der Kompetenzen im Räderbau intensiv an einer breiter aufgestellten Unternehmensausrichtung sowie der Erschließung neuer Kundenkreise und dem Wiederaufbau des verloren gegangenen Images als leistungsstarker Reifengroßhändler. Durch diese Strategie konnte trotz schwieriger Marktbedingungen durch Kooperationen im Reifenbereich und die Etablierung eigener Hausmarken die Entwicklung vorangetrieben und zusätzliche Marktanteile im Bereich des Großhandelsgeschäfts gewonnen werden.

Trotz der aus Unternehmenssicht erfolgreichen internen Umstrukturierung konnten die ergriffenen Maßnahmen den allgemeinen Marktrückgang nur z. T. kompensieren, sodass der Umsatz des Vorjahres um rund 10 Prozent unterschritten wurde. Auf den ersten Blick entspricht dies ziemlich genau den statistischen Marktdaten für Agrarreifen (BRV, 2020). Die genauere Analyse erfolgt im Rahmen der Erläuterung der Ertragslage.

Nach dem Dürrejahr 2018 mit Ertragseinbußen von durchschnittlich mehr als 20 Prozent (DBV, 2018), welche zu dramatischen Umsatzeinbrüchen beim Hauptkundenklientel in der Landwirtschaft geführt hatten, gingen alle Prognosen zum Jahresende 2018 davon aus, dass sich eine solch außergewöhnliche Dürre statistisch betrachtet im Folgejahr nicht wiederholen würde. Demzufolge gingen auch die Prognosen der wichtigsten Berufsverbände wie der VDMA, die CEMA, der BRV oder des Deutschen Bauernverbands weiter von einem leichten Umsatzwachstum für die das kommende Geschäftsjahr aus. Diese Annahme wurde durch eine zum damaligen Zeitpunkt überdurchschnittlich hohe Auftragslage innerhalb der Grasdorf GmbH und gute Monatsumsätze zum Jahresbeginn bestätigt. Alle Fachleute gingen zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass es nach den konjunkturell schwachen Vorjahreszahlen zu einem Investitionsstau innerhalb der Landwirtschaft gekommen sei, der durch steigende Investitionen im Folgejahr behoben werden könne.

Im Laufe des Frühjahrs zeigte sich jedoch, dass dringend benötigte Niederschläge weiter ausblieben (DWD, 2020) und es erneut zu einer Missernte kommen würde. Dies Annahme bestätigte sich im weiteren Jahresverlauf. Die Erntemengen lagen im zweiten Jahr in Folge mit einem Minus von 9,6 Prozent im Vergleich zum Mittel der Jahre 2013 - 2018 (BMEL, 2019) auf einem wiederholt niedrigen Niveau.

Etwa zum gleichen Zeitpunkt setzte zum Jahresende die immer intensiver geführte Klima- und Umweltdebatte gepaart mit der Ankündigung einschneidender Gesetzesverschärfungen in der Düngemittel- und Pflanzenschutzgesetzgebung ein. All dies führte zu einer rapide absinkenden Stimmungslage, fehlender Planungssicherheit und letztendlich sinkender Investitionsbereitschaft innerhalb der Branche. In Folge brach der Gesamtmarkt im Reifenhandel nach einem positiven Jahresbeginn zum Jahresende rückblickend auf das Gesamtjahr um rund 10 Prozent (BRV, 2020) ein.

2. Wirtschaftsbericht 2019

Die einseitige Unternehmensausrichtung der Grasdorf GmbH auf den Bereich OE führte zu einer schleichenden Konzentration der Umsätze auf wenige aber dafür stark wachsende Kunden und einer größeren Abhängigkeit von ebendiesen. Im Zuge des massiven Markteinbruchs in der Landwirtschaft sind die Umsätze von drei bedeutenden Kunden der Grasdorf GmbH im Bereich OE ebenfalls eingebrochen. Die oben beschriebene Abhängigkeit von wenigen großen Kunden konnte im Geschäftsjahr 2019 durch 422 neu dazu gewonnene Kunden aus dem Bereich des Reifengroßhandels zwar reduziert und damit der konjunkturbedingte Umsatzrückgang teilweise kompensiert werden, aber die erzielten Erfolge reichten nicht mehr aus, um den Umsatzeinbruch der größten Kunden im OE Bereich zu kompensieren.

(1) Ertragslage

Vor diesem Hintergrund lag die Gesamtleistung der Grasdorf GmbH mit 34.951 T€ um 4.006 T€ bzw.

10 Prozent unterhalb des Vorjahresergebnisses. Ca. 90 Prozent des Umsatzeinbruchs sind auf Umsatzrückgänge mit zwei Großkunden zurückzuführen. Dem ersten Großkunden sind aufgrund der für ihn schlechten Rahmenbedingungen am Markt die eigenen Geschäftsfelder weggebrochen. Hier tritt die Grasdorf GmbH jedoch weiterhin als Exklusivlieferant auf, so dass bei einer Erholung der Märkte damit gerechnet wird, dass der verlorene Umsatz teilweise zurückgeholt werden kann. Bei dem zweiten großen OE Kunden hat die Grasdorf GmbH durch mangelnde Kundenbetreuung während des Inhaberwechsels im Jahr 2016 und der damals nicht vorhandenen Führungsstruktur durch die man im Ausschreibungsverfahren über neue Lieferverträge für die Folgejahre nicht präsent war, einen großen Rahmenauftrag verloren.

Dass der Gesamtmarkt im gleichen Zeitraum um rund 10 Prozent rückläufig war, und die übrigen Unternehmensumsätze nahezu konstant gehalten werden konnten, sind ein deutliches Zeichen, dass die eingeschlagene Strategie der Ausweitung des Großhandelsgeschäftes trotz schwieriger Marktbedingungen erfolgversprechend ist.

Trotz einer um ca. 0,9 Prozent-Punkte gegenüber dem Vorjahr verbesserten Materialaufwandsquote und leicht über dem Vorjahresniveau liegenden sonstigen betrieblichen Erträgen liegt das Rohergebnis um 433 T€ unter dem Vorjahreswert. Aufgrund der starken Umsatzrückgänge und nachdem sich die Aussichten am Markt durch die im zweiten Halbjahr immer intensiver geführte Klima- und Umweltdebatte zunehmen verschlechtert haben, wurde ein Maßnahmenplan beschlossen, der in den nächsten Jahren zu Kosteneinsparungen von ca. 1,2 Mio. € führen soll. Von diesem Maßnahmenpaket wurde Ende 2019 die Schließung des Standortes Stuhr mit dem damit einhergehenden Personalabbau umgesetzt. Die hierfür erforderlichen, einmalig anfallenden Kosten für die Freistellung der Mitarbeiter belaufen sich auf rund 220 T€. Die weitere Steigerung der Personalkosten um 151 T€ (d.h. Kostensteigerung insgesamt 363 T€) trotz einer geringeren Mitarbeiterzahl resultiert im Wesentlichen aus individuellen Gehaltsanpassungen sowie Ersatz von niedrig dotierten durch höherdotierte Mitarbeiter.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 411 T€ an. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist eine Drohverlustrückstellung nach § 249 HGB in Höhe von 253 T€ für die bis Juni 2025 langfristig angemietete Immobilie des geschlossenen Standorts Stuhr enthalten. Aufgrund der Option zur Untervermietung dieser Immobile ist beabsichtigt, die bestehende Immobilie möglichst zeitnah weiter zu vermieten und so einen möglichst hohen Anteil dieses Betrags zukünftig auszugleichen.

Weitere Kostensteigerungseffekte in Höhe von 239 T€ ergaben sich im Bereich der Werbe- und Reiseaufwendungen durch die Teilnahmen an der innerhalb der Branche bedeutendsten und für den Geschäftserfolg essentiellen, alle zwei Jahre stattfindenden Fachmesse, der Agritechnica, sowie der alle drei Jahre stattfinden, weltweiten Leitmesse im Baumaschinenbereich, der Bauma und der Tatsache, dass beide Großveranstaltungen im gleichen Jahr stattgefunden haben.

Unter Berücksichtigung von auf Vorjahresniveau liegenden Abschreibungen und Finanzergebnis schloss das Geschäftsjahr damit mit einem Fehlbetrag von 1.640 T€ (i.V. 491 T€) ab.

(2) Finanzlage

Die Finanzlage stellt sich anhand folgender Kapitalflussrechnung, die die Zahlungsmittelströme auf Basis des Finanzmittelfonds (flüssige Mittel) nach der indirekten Methode darstellt und den Grundsätzen des deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 21 (DRS 21) entspricht, wie folgt dar:

	TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-449
Cashflow aus Investitionstätigkeit	82
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-362
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-729
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-2.209
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-2.938

Da der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit bereits negativ ausfiel, konnten die Investitionen des laufenden Geschäftsjahres auch nicht aus dem Cashflow gedeckt werden.

Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war das ganze Jahr gegeben. Dabei stehen der Gesellschaft neben den bestehenden Kreditlinien weitere Möglichkeiten zur Verfügung. So sind mit diversen Lieferanten langfristige Zahlungsziele vereinbart worden, die bei Bedarf ausgenutzt werden können. Es besteht die Möglichkeit, das Warenlager temporär zu reduzieren, um damit kurzfristig Liquidität zu generieren. Des Weiteren kann das Unternehmen auf kurzfristige Darlehen eines Hauptlieferanten sowie des Gesellschafters zurückgreifen.

Das Anlagevermögen ist zu 92,4 % durch Eigenkapital gedeckt. In 2019 erfolgten bei den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen lediglich Ersatzinvestitionen, außerdem wurden an das Tochterunternehmen gewährte Ausleihungen zurückgeführt, so dass das Anlagevermögen insgesamt zurückging. Durch den Jahresfehlbetrag von 1.640 T€ sank bei gleichzeitig gestiegener Bilanzsumme die Eigenkapitalquote um 12,8 %-Punkte auf 31,6 % der Bilanzsumme.

(3) Vermögenslage

Im Geschäftsjahr 2019 stieg die Bilanzsumme um 926 T€ bzw. 6,1 % an. Der Rückgang des Anlagevermögens um 496 T€ resultiert aus den die Investitionen übersteigenden Abschreibungen sowie aus der Tilgung der an die Tochter gewährten Ausleihungen.

Bei den Vorräten (+775 T€) erfolgte eine Aufstockung der Waren, um die Lieferfähigkeit für das Frühjahrsgeschäft sicherzustellen.

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände resultiert der Anstieg stichtagsbedingt bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+628 T€) aus hohen Umsätzen im Dezember sowie durch Forderungen aus Umsatzsteuer.

Die Rückstellungen stiegen durch höhere Personalkostenrückstellungen im Wesentlichen für Freistellungskosten sowie infolge der Drohverlustrückstellung für den langfristigen Mietvertrag des Standortes Stuhr um 466 T€ an. Auch die Verbindlichkeiten stiegen insgesamt um 2.087 T€ an. Zum einen erhöhten sich die Finanzschulden - auch zur Finanzierung des Fehlbetrages - um 468 T€, des Weiteren stiegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen insbesondere infolge der Aufstockung des Lagers um 1.847 T€.

2.3 Finanzielle Leistungsindikatoren

Aufgrund der schwierigen Situation der zurückliegenden Geschäftsjahre lag der Fokus 2019 darauf, die Umsatzlage weiter zu stabilisieren und verlorengegangene Marktanteile zurückzugewinnen. In diesem Kontext sind die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzentwicklung, monatliche Betriebsergebnisse und Einhaltung der Liquidität von zentraler Bedeutung. Letztgenannte kann durch eine kurzfristige Lageranpassung und vorausschauende Planung gewährleistet werden. Zur internen Unternehmenssteuerung ziehen wir die Umsatzrendite und den Cashflow heran.

Die Umsatzrendite fällt mit minus 4,6 Prozent negativ aus und liegt unterhalb des geplanten Jahresziels von + 0,8 %. Die Umsatzerlöse lagen um 8,8 Mio. € unter dem geplanten Umsatz und ca. 4 Mio. € unter dem Vorjahresumsatz. Bedingt durch die starken Umsatzeinbrüche bei den Großkunden der Erstausrüstung konnten die monatlichen Umsatzerwartungen trotz stabiler Umsätze bei den verbleibenden Kunden und einer erfolgreichen Neukundenakquise von 422 neuen Kunden nicht erreicht werden. Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr hätte aber noch schlechter ausfallen können. Er liegt mit minus 10 % auf dem durch die üblichen Indikatoren der Fachverbände (BRV, 2020) geschätzten Konjunkturrückgang der Branche. Gemäß einer Pressemitteilung des VDMA (VDMA, 2019) liegen die Auftragseingänge der deutschen Landtechnikhersteller im 1. Halbjahr 2019 bei minus 10 Prozent insgesamt und bezogen auf den für die Grasdorf GmbH wichtigen Kernmarkt in Deutschland sogar bei minus 14 Prozent. Gleichzeitig sank die Stimmungslage innerhalb der Branche im zweiten Halbjahr spürbar ab (DBV, 2020).

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war mit -449 T€ negativ. Für 2020 soll der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wieder die Investitionen in das Anlagevermögen abdecken.

Für 2020 sieht der Plan unter Berücksichtigung von Einsparungsmaßnahmen und eines stark veränderten Marktumfeldes nochmals eine negative Umsatzrendite von 0,7 % und ein Umsatzwachstum auf 36.500 T€ vor. Als Ergebnis nach Steuern ist ein Fehlbetrag von 240 T€ geplant.

2.4 Gesamtaussage

Vor dem Hintergrund der massiven Veränderungen im Markt, der schwierigen Ausgangssituation nach den Vorjahren und der demgegenüber stehenden, positiven Effekte der internen Umstrukturierungsmaßnahmen schätzen wir unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage rückblickend für das Jahr 2019 als nicht zufriedenstellend ein.

Positiv ist anzumerken, dass trotz eines spürbaren Konjunktureinbruchs das Unternehmen in der Lage war, neue Kunden zu gewinnen, Marktanteile im Großhandelsbereich zu steigern und für das Jahr 2020 neue Rahmenaufträge in der Erstausrüstung abzuschließen. Die Geschäftsleitung hofft, die starken Umsatzeinbrüche zweier Großkunden aus dem OE Bereich kurz- bis mittelfristig kompensieren zu können. Es wird davon ausgegangen, dass darüber hinaus die Standortschließung in Stuhr und der beschlossene Maßnahmenkatalog dazu beitragen wird, die Kostenstruktur im Unternehmen signifikant zu verbessern. Durch die in den zurückliegenden zwei Jahren neu aufgebaute Führungsstruktur sowie zahlreicher interner Prozessoptimierungen wird man unserer Ansicht nach in der Lage sein, die Aufgaben der freigesetzten Mitarbeitervollumfänglich am Hauptstandort in Sottrum zu übernehmen und den Personalabbau ohne Umsatzeinbußen zu verkraften. Zahlreiche innerbetriebliche Umstrukturierungsmaßnahmen in allen Bereichen des Unternehmens, die seit 2017 umgesetzt wurden, lassen darauf hoffen, dass das Unternehmen wieder in eine langfristig stabile und gewinnbringende Geschäftslage zurückkehren wird.

3. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

Durch die neu etablierte Führungsstruktur, zahlreiche Investitionen und interne Prozessoptimierungen sowie die für das Geschäftsjahr 2020 deutlich optimierte Kostenstruktur nach der Standortschließung in Stuhr sehen wir mittel- bis langfristig Chancen und gute Aussichten für eine positive Unternehmensentwicklung.

Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Einstellung eines neuen Vertriebsleiters mit langjähriger internationaler Branchenerfahrung in Q.3 2018 sowie eine erfolgreich umgesetzte Lagerbereinigung und Etablierung starker Kernmarken mit hoher Marktdurchdringung. Durch diese Maßnahmen wird unseres Erachtens gerade das in früheren Zeiten vernachlässigte Reifengroßhandelsgeschäft unabhängig von üblichen Marktschwankungen weiterwachsen. Für das kommende Geschäftsjahr steht darüber hinaus seit Dezember 2019 ein neuer Webshop zur Verfügung, der die aus dem Jahre 2005 stammenden und stark veraltete Vorgängerversion ersetzen wird. Auch dies sollte einen positiven Effekt auf die Umsätze im Reifenhandel haben.

Wesentliche Herausforderungen sind steigende Kundenanforderungen in Bezug auf eine Professionalisierung in der technischen Kundenbetreuung, eine digitale Integration in konzernübergreifende Wertschöpfungsketten sowie der Aufbau entsprechender Lieferkapazitäten, die an die neuen Kundenstrukturen im OE Bereich aber auch auf Handelsebene angepasst sind. Wenn dies gelingt, bestehen langfristig betrachtet sehr gute Entwicklungsperspektiven in der Ausweitung der Vertriebsaktivitäten und Integration in neu entstehenden, internationale Vertriebsnetzwerke, die weniger anfällig für regional begrenzte Konjunkturschwankungen und jahreszeitlich bedingte Saisonschwankungen sind.

Die Corona Pandemie hat Auswirkungen auf die Grasdorf GmbH, die derzeit für die kurzfristigen Prognosen unkalkulierbar sind. Unter der Annahme, dass das Tochterunternehmen weiterhin produzieren und ausliefern kann und die Lieferketten zu den wichtigsten Vorlieferanten nicht länger als 6-8 Wochen am Stück abreißen, sieht sich das Unternehmen in der Lage, die gesteckten Umsatzziele zu erfüllen und die bereits vorhandenen Aufträge aus dem tendenziell oberhalb des Vorjahresniveaus liegenden Auftragseingang zu beliefern. Der im Vorjahr optimierte Lagerbestand mit leistungsstarken Kernmarken, die damit einhergehende Ausweitung des Kundenstamms sowie der neu eingeführte Webshop haben bereits zu einer Belebung des Reifenhandels geführt.

Das große Risiko, welches derzeit für die gesamte Branche, vielleicht auf die gesamte europäische Wirtschaft zutrifft, liegt darin, dass die zunehmend globalisierten Lieferketten aufgrund staatlich angeordneter Quarantäne Maßnahmen kollabieren und es zu Lieferengpässen bis hin zu einem kompletten Stillstand kommt. Dies kann einerseits dadurch geschehen, dass wichtige Reifenhersteller oder Lieferanten von Rohkomponenten für die Felgenproduktion ihre Werke schließen und die Tochtergesellschaft somit die Felgen nicht liefern kann oder dadurch, dass es zu einer längerfristigen Betriebsschließung auf der Kundenseite kommt.

Trotz aller Risiken, die sich aus der Corona-Krise, extremen Wetterbedingungen oder der fehlenden politischen Planungssicherheit für die landwirtschaftliche Branche ergeben, zeichnen sich auch neue Chancen für die Grasdorf GmbH ab. Wenn Warenströme aus weit entfernten Billiglohnländern abreißen, wird es zu einer Angebotsverknappung im Reifenmarkt kommen, welcher in den letzten Jahren durch ein massives Überangebot und daraus resultierenden Dumpingpreisen gekennzeichnet war. Der Druck durch aggressive Angebote mit günstigen Importmarken, die durch zahlreiche kleinere Händler ohne nennenswerte Lagerbestände im Online-Direktgeschäft vertrieben werden, wird vermutlich abnehmen. Dieser Effekt wird unseres Erachtens den Großhandel, der über eigene Lagerkapazitäten und feste Abnahmeverträge zu den namenhaften Reifenherstellern verfügt, begünstigen, da dieser auch kurzfristige Lieferschwankungen bei seinen Vorlieferanten über einen gewissen Zeitraum puffern kann und mit einem geringeren Wettbewerbsdruck im Markt konfrontiert wird.

Nachdem die Landwirtschaft aufgrund drohender Engpässe in der Lebensmittelversorgung durch die Bundesregierung als "systemrelevant" deklariert und die Umsetzung der massiven Verschärfungen aus der geplanten Düngeverordnung im Zuge der Krisensituation vertagt wurden, sind die gesellschaftliche Bedeutung und die Stimmungslage innerhalb der Branche gestiegen. Dies wird sich unserer Ansicht nach auch in einer steigenden Investitionsbereitschaft niederschlagen. Wir gehen davon aus, dass die Grasdorf GmbH aufgrund ihres breit gefächerten Lieferantennetzwerkes und der geringen Abhängigkeit von einem einzigen Großlieferanten anders als viele Marktbegleiter besser in der Lage sein wird, auf Quarantänemaßnahmen in den für die Reifenproduktion wichtigen Ländern wie Indien oder China zu reagieren und Lieferengpässe durch den Wechsel auf andere Lieferanten zu vermeiden.

Wir halten es für nicht unwahrscheinlich, dass die Grasdorf GmbH auch während der Corona-Krise ihre Umsätze stabil halten und nach dem Neustart der wirtschaftlichen Aktivitäten Versorgungslücken durch eingebrochenen Lieferketten der Wettbewerber schließen kann. Dies würde sich auch positiv auf die Umsatzentwicklung im Unternehmen auswirken. Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr günstigeren Witterung in den Wintermonaten stellt sich das Risiko für eine erneute Missernte derzeit geringer dar, als in den zurückliegenden beiden Jahren. Auch der politische Druck auf verschärfte Umweltauflagen, der zum Jahresende 2019 zu einem spürbaren Stimmungseinbruch in der Branche geführt hat, hat seit Einsetzen der Corona Krise nachgelassen.

Ob und in welcher Ausprägung die genannten Szenarien eintreffen werden, kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht prognostiziert werden. Zwar überwiegen die aus der Corona-Krise entstehenden Chancen, jedoch kann nicht vollumfänglich ausgeschlossen werden, dass auch das solide Lieferantennetzwerk der Grasdorf GmbH bei dauerhaft aufrecht erhaltenen Quarantäne Maßnahmen einbrechen und es zu Engpässen kommt. Auch besteht trotz strenger Hygienemaßnahmen und räumlicher Mitarbeitertrennung im Unternehmen immer die Gefahr, dass sich Mitarbeiter mit dem Corona Virus infizieren und es zu Produktions- und Arbeitsausfällen kommt und dass extreme Wetterereignisse ähnlich der zurückliegenden beiden Jahre zu einem Konjunkturrückgang innerhalb der Branche führen.

Trotz aller Risiken stellt sich die aktuelle Auftragslage positiv dar und es ergeben sich auch Chancen, die in diesem Abschnitt ausführlich erläutert wurden. Diese Chancen erfordern ein flexibles und schnelles Handeln sowie eine klare Führung und einen engen Zusammenhalt im Unternehmen. Genau diese Punkte zählen zu den großen Stärken im Unternehmen und können sich in Krisenzeiten wie dieser bezahlt machen. Somit gehen wir auch unter Berücksichtigung der finanziellen Lage, die nach den Verlusten der zurückliegenden Jahre weiterhin angespannt bleibt, davon aus, dass wir die Corona Krise gut überstehen und mit Blick auf die aktuelle Auftragslage sowie die zahlreichen innerbetrieblichen Umstrukturierungen der letzten drei Jahre, das Unternehmen zurück in die Gewinnzone führen können und den Strukturwandel innerhalb der Branche bewältigen.

Bei allem Optimismus und unabhängig von kurzfristigen Sondereffekten aus der Corona Krise müssen die in Abschnitt 3 genannten Herausforderungen, die sich durch den Strukturwandel innerhalb der Branche ergeben, weiter konsequent umgesetzt werden. Der langfristige Erfolg des Unternehmens wird maßgeblich davon abhängen, steigende Kundenanforderungen aus einer beschleunigten Marktkonsolidierung zu erfüllen und eigene Leistungen in neu entstehende, konzernübergreifende Wertschöpfungsketten zu integrieren. Je schneller es gelingt, eigene Kapazitäten auszudehnen, interne Prozesse effizienter zu gestalten und Kernprojekte im Bereich der Digitalisierung voranzutreiben, desto schneller wird man die genannten Ziele erreichen können.

Was einerseits eine große Chance für das Unternehmen ist, kann in dem Moment zu einem Risiko werden, wenn sich die Umsetzung der geplanten Maßnahmen dauerhaft durch Sondereffekte wie extreme Wetterbedingungen, massive Richtungswechsel in der Politik oder auch Ereignisse wie der Corona-Pandemie verzögern und man von der Entwicklungsgeschwindigkeit des Markts abgehängt wird.

Holle, den 30. März 2020

Grasdorf GmbH

(gez. Peter Mol)

(gez. Erik Mol)

(gez. Dr. Martin Heckmann) Geschäftsführer

Quellen:

BMEL, 2019:	Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): "Ernte 2019 - Mengen und Preise"
BRV, 2020:	Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV): Studien und Veröffentlichungen; https://www.bundesverband-reifenhandel.de/mitglieder/service/studien/; Stand 31.03.2020
DBV, 2020:	Deutscher Bauernverband: "Konjunkturbarometer"; https://www.bauernverband.de/presse-medien/pressemitteilungen/pressemitteilung/stimmung-in-der-landwirtschaft-noch-schlechter-geworden; Stand 15.01.2020
DWD, 2020:	Deutscher Wetterdienst: Klimaüberwachung; https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaueberwachung/klimaueberwachung_node.html; Stand 01.04.2020
VDMA, 2019:	Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau: Traktoren-Zulassungen in Deutschland 2018; https://www.vdma.org; Stand 01.02.2019

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss (Bilanz, GuV, und Anhang) handelt es sich um die gemäß § 327 HGB für Offenlegungszwecke bestimmte verkürzte Fassung. Zum vollständigen Jahresabschluss und zum Lagebericht wurde der folgende Bestätigungsvermerk erteilt:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Grasdorf GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Grasdorf GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Grasdorf GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Braunschweig, den 17. April 2020

PKF Fasselt Schlage
Partnerschaft mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Rechtsanwälte

Troch, Wirtschaftsprüferin

Villwock, Wirtschaftsprüfer