eGym GmbH

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

1. Grundlagen des Konzerns

Die eGym GmbH, München, hat als Mutterunternehmen der EGYM Unternehmensgruppe bis zum 31. Dezember 2021 einen Konzernabschluss nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 macht die Gesellschaft erstmalig von dem Wahlrecht gemäß § 315e Abs. 3 HGB Gebrauch. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

1.1 Geschäftsmodell und Strategie

Die EGYM Unternehmensgruppe (EGYM) ist ein weltweit führender Anbieter intelligenter, technologiegestützter Lösungen für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen. Im Geschäftsbereich Gymtech bietet EGYM ein Produktportfolio an vernetzten Fitnessgeräten und digitalen Produkten und im Geschäftsbereich Wellpass Lösungen für den Bereich Firmenfitness.

Mit seiner umfassenden Palette an vernetzten Fitnessgeräten und digitalen Produkten, die sich nahtlos in die Hard- und Software von Drittanbietern integrieren lassen, macht EGYM im Geschäftsbereich Gymtech das Training smarter und effizienter. Ergebnis ist ein Ökosystem für Fitnesstechnologie: Trainierende profitieren von einem vollständig vernetzten Trainingserlebnis in und außerhalb des Studios mit datengestützten Trainings- und Gesundheitsergebnissen, Betreiber von messbaren Unternehmensresultaten.

Vom smarten Onboarding mit EGYM Fitness Hub, über smartes Krafttraining mit EGYM Smart Strength bis hin zu intelligentem Mobilitätstraining mit EGYM Smart Flex und smarten Kardiotraining mit EGYM Smart Cardio (auf den Cardio Geräten von Drittanbietern) ermöglicht EGYM ein personalisiertes Trainingserlebnis, das genau auf die individuellen Bedürfnisse der Mitglieder zugeschnitten ist. Mit smarten Live-Feedback können Einsteiger in Echtzeit die korrekte Durchführung von Übungen erlernen und Fortgeschrittene ihre Trainingsroutine weiter optimieren. EGYM führt automatisch und in regelmäßigen Abständen Fortschrittsmessungen durch. Eingaben von Trainern und Mitgliedern, Resultate aus automatischen Leistungstests auf EGYM-Produkten sowie Messungen unserer Partnerwaagen bieten so einen akkuraten und umfassenden Überblick über sämtliche Trainingsfortschritte.

Im Geschäftsbereich Wellpass unterstützt EGYM mit seinem Firmenfitness-Netzwerk Unternehmen bei der Planung und Umsetzung eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagement. Dafür bietet Wellpass Firmen und ihren Mitarbeitern mit einer Mitgliedschaft Zugang zu hochwertigen Sport- und Fitnesseinrichtungen. Dazu zählen neben Premium-Fitnessstudios auch Schwimm- und Freizeitbäder, Yogastudios sowie Kletter- und Boulderhallen. Zusätzlich wird den Mitgliedern ein digitales Sportangebot aus Online- und Live-Kursen sowie geführten Meditationen angeboten.

Für die Wachstumsstrategie des Konzerns sollen Synergieeffekte zwischen den Geschäftsbereichen Gymtech und Wellpass durch Cross-Selling-Effekte und technologische Integration auf einer Plattform genutzt werden. Dabei sollen z.B. Fitness- und Gesundheitseinrichtungen sowohl mit Gymtech Geräten ausgestattet als auch in das Partnernetzwerk von Wellpass integriert werden. Die Wachstumsstrategie basiert sowohl auf starkem organischen Wachstum als auch auf weiteren strategischen Akquisitionen z.B. für die Erschließung neuer Märkte im Firmenfitness Bereich.

Zum Konsolidierungskreis gehören zum Stichtag:

Gesellschaft	Standort	Beteiligung
EGYM Wellpass Holding GmbH (ehemals eGym Move GmbH)	München, Deutschland	100%
EGYM Wellpass GmbH (ehemals Qualitrain GmbH)	München, Deutschland	100% ¹⁾
eGym lnc.	Denver, Colorado, USA	100%
EGYM UK Limited	London, Großbritannien	100%
EGYM Australia Pty. Limited	Sydney, Australien	100%
Gymlib SAS	Paris, Frankreich	60% ¹⁾
Gymlib SPRL	Brüssel, Belgien	60% ²⁾

¹⁾ Über die EGYM Wellpass Holding GmbH

²⁾ Über die Gymlib SAS

Mit Kaufvertrag vom 15. März 2022 erwarb EGYM 60% der Geschäftsanteile an der Gymlib SAS ("Gymlib") von den bestehenden Anteilseignern. Für den Erwerb der verbleibenden Geschäftsanteile wurden im Kaufvertrag Call Optionen für den Käufer bzw. Put Optionen für den Verkäufer vereinbart. Der Kaufpreis bestimmt sich in Abhängigkeit von den finanziellen Ergebnissen der Gymlib Gruppe im Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023. Aufgrund der wirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit wird davon ausgegangen, dass eine der beiden Parteien die Option ausüben wird. Dementsprechend kann aus einer wirtschaftlichen Betrachtung der Call- bzw. Put-Optionen bereits fiktiv ein Erwerb von 100% der Geschäftsanteile unterstellt werden.

Mit Eintragungen im Handelsregister am 21. September 2022 wurden die eGym Move GmbH in EGYM Wellpass Holding GmbH sowie die Qualitrain GmbH in EGYM Wellpass GmbH umfirmiert. Die EGYM Wellpass Holding GmbH fungiert als Zwischenholdinggesellschaft und hält 100% der Anteile an der EGYM Wellpass GmbH sowie 60% an der Gymlib SAS. Die Gymlib SPRL ist seit 2018 eine Tochtergesellschaft der Gymlib SAS. Die Tochtergesellschaften der EGYM Wellpass Holding GmbH sind im Geschäftsbereich der Firmenfitness-Lösungen aktiv.

Die EGYM UK Limited ist für die Vermarktung und den Vertrieb der Gymtech-Produkte in Großbritannien zuständig. Die eGym lnc. verantwortet die Entwicklung und den Vertrieb von Software sowie den Vertrieb der Gymtech-Produkte in Nordamerika. Die EGYM Australia Pty. Limited wurde für die künftige Markterschließung in Australien gegründet. Im Geschäftsjahr 2022 hatte die Gesellschaft noch keine wesentlichen Geschäftsaktivitäten. Da die Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaft in Italien seit ihrer Gründung in 2018 deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, wurde die Liquidation der EGYM S.R.L. beschlossen und im Dezember 2022 abgeschlossen.

Neben der Hauptniederlassung in München bestehen zum Bilanzstichtag Betriebsstätten der eGym GmbH in Berlin (DE), Baar (CH), Madrid (ESP) und Paris (FRA). Die ausländischen Betriebsstätten sind für die Vermarktung und den Vertrieb der Gymtech-Produkte in den jeweiligen Ländern zuständig.

1.2 Steuerungssystem

Die Geschäftsführung der eGym GmbH (jeweils einzelvertretungsberechtigt) bestimmt in Abstimmung mit dem Beirat die strategische Ausrichtung des Konzerns. Die jährliche Budgetplanung wird ebenso vom Beirat genehmigt. Beiratssitzungen werden vierteljährlich abgehalten.

Die Richtlinien für das operative Geschäft werden von der Geschäftsführung vorgegeben. Die Zielvereinbarungen mit den Verantwortlichen der einzelnen Gesellschaften basieren auf der jährlichen Budgetplanung. Die laufende Steuerung wird durch ein standardisiertes monatliches Reporting sowie ein rollierendes Forecasting unterstützt. Dabei wird auf insbesondere auf die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse sowie bereinigtes EBITDA abgezielt (siehe Abschnitt 2.8).

Das Finanzmanagement erfolgt zentral durch die Finanzabteilung mit dem Ziel, eine ausreichende Liquidität des Konzerns sowie der in- und ausländischen Tochtergesellschaften zu jeder Zeit sicherzustellen. Hierfür erstellt die Finanzabteilung monatlich detaillierte und vorausschauende Kapitalbedarfsplanung, um Liquiditätsengpässe frühzeitig identifizieren und geeignete Maßnahmen einleiten zu können. Die Finanzierung der Tochtergesellschaften erfolgt primär über konzerninterne Darlehen.

Neben der Geschäftsführung als organschaftliche Leitung wurde das beratende Geschäftsleitungsgremium, das Business Leadership Team ("BLT"), etabliert. Mitglieder des BLT sind Philipp Rösch-Schlanderer (CEO), Patrick Meininger (CFO), Florian Sauter (CTO), Christoph Bischoff (CCO), John Ford (CPO), Jason Bridges (Senior VP Machine Hardware) und Nicolas Stadtelmeyer (Managing Director Wellpass). Das BLT steuert die laufenden operativen Aktivitäten der Unternehmensgruppe, übernimmt jedoch keine organschaftlichen Aufgaben und beschränkt nicht die Pflichten und Befugnisse der Geschäftsführung.

1.3 Wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr 2022

Im Januar 2022 wurde das Vertriebsgeschäft der U.L.C. Management oHG ("ULC"), einem Hauptvertriebspartner der EGYM Wellpass GmbH, übernommen und der Handelsvertretervertrag beendet. Im Rahmen eines Asset-Deals wurden die Kundenbeziehungen übertragen und zwischen einigen ULC-Mitarbeitern und der EGYM Wellpass GmbH neue Arbeitsverträge geschlossen.

Mit Kaufvertrag vom 15. März 2022 erwarb die eGym GmbH 60% der Geschäftsanteile an der Gymlib SAS ("Gymlib") von den bestehenden Anteilseignern. Die Closing-Voraussetzungen des Kaufvertrags wurden am 31. Mai 2022 erfüllt. Gymlib ist im Bereich Firmenfitness in Frankreich und darüber hinaus in Belgien aktiv. Das Firmenfitness-Netzwerk von Gymlib vereint Sport- und Wellnesseinrichtungen, darunter Fitness, Yoga, Schwimmen, Fußball, Boxen, Golf, Klettern etc. ³⁾ Durch die Bündelung von Ressourcen wollen EGYM und Gymlib ihre Marktposition weiter ausbauen und Firmenfitness-Aktivitäten gemeinsam auch in anderen Teilen Europas anbieten. Im schnell wachsendem Markt für Firmenfitness streben wir die Marktführerschaft in Europa an.

³⁾ Quelle: Pressemitteilung EGYM vom 26. April 2022

Mit Gesellschafterbeschluss vom 30. Mai 2022 wurde Christoph Bischoff als zusätzlicher Geschäftsführer bestellt. Damit wurde die Geschäftsführung der eGym GmbH auf vier Mitglieder erweitert.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist das weltweite Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 auf 3,4% im Vergleich zu 6,1% in 2021 zurückgegangen. ⁴⁾ Das globale Wachstum in 2022 war von zunehmenden Risiken geprägt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dämpfte in allen Regionen das Wachstum, erhöhte die Inflation und verstärkte Knappheiten in Einzelmärkten. Von höheren Energiepreisen war Europa besonders betroffen. In ganz Europa kamen ein schwächeres Verbrauchervertrauen und eine verlangsamte Dynamik im Verarbeitenden Gewerbe aufgrund zwar nachlassender, aber immer noch anhaltender Unterbrechungen der Lieferketten und steigender Inputkosten erschwerend hinzu. Unterschiede innerhalb Europas beruhten im Wesentlichen auf unterschiedlichen wirtschaftlichen Strukturen: das Produzierende Gewerbe ist viel stärker von den gestiegenen Energiepreisen betroffen als der Dienstleistungssektor. ⁵⁾

⁴⁾ Quelle: Pressemitteilung IWF vom 12. April 2023

⁵⁾ Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (www.bmwk.de): Bericht vom 28. November 2022

Der wichtigste Absatzmarkt für die Unternehmensgruppe war im Jahr 2022 weiterhin die Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) mit 76% (2021: 78%) der Umsatzerlöse. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland war im Jahr 2022 um 1,9% höher als im Vorjahr. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft damit gut behaupten. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP 2022 um 0,7% höher. ⁶⁾ Auf der Nachfrageseite waren die privaten Konsumausgaben im Jahr 2022 die wichtigste Wachstumsstütze der deutschen Wirtschaft. Sie stiegen preisbereinigt um 4,6% im Vergleich zum Vorjahr und erreichten damit fast das Vorkrisenniveau von 20196. Grund hierfür waren Nachholeffekte im Zuge der Aufhebung fast aller Corona-Schutzmaßnahmen im Frühjahr 2022. ⁶⁾

⁶⁾ Quelle: Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 20 vom 13. Januar 2023

In Folge des Gymlib Erwerbs waren Frankreich und Belgien mit einem Umsatzanteil von 8% (2021: 2%) der zweitgrößte Markt in 2022. Das BIP in Frankreich war im Jahr 2022 um ca. 2,6% höher als im Vorjahr und lag damit leicht über dem Wachstum in Deutschland. ⁷⁾

⁷⁾ Quelle: Statistisches Bundesamt: Veröffentlichung vom 02. Mai 2023

Der drittgrößte Einzelmarkt für EGYM waren im Jahr 2022 die USA, mit einem Umsatzanteil von 7% (2021: 8%). Die Konjunktur in den USA hat sich im Laufe des Jahres 2022 deutlich abgekühlt. Das BIP-Wachstum in den USA ist von 5,9% im Jahr 2021 auf 2,1% im Jahr 2022 zurückgegangen. ⁸⁾

⁸⁾ Quelle: Statistisches Bundesamt: Veröffentlichung vom 02. Mai 2023

2.2 Branchenentwicklung

Der deutsche Branchenverband DSSV geht in seinem Bericht "Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023" von einem Anstieg des Branchenumsatzes in 2022 um 122,7% gegenüber dem Vorjahr aus. ⁹⁾ Haupttreiber dieser Entwicklung ist, dass die Betriebe in 2021 rund ein halbes Jahr geschlossen waren und kein Umsatz generiert wurde. In 2022 wurden, mit Ausnahme des Bundeslands Sachsen, keine coronabedingten Schließungen angeordnet und es konnte für das volle Jahr Umsatz generiert werden. Zudem wurde in 2022 ein erhöhter Mitgliederzuwachs mit einem erhöhten Durchschnittsumsatz pro Mitglied verzeichnet ¹⁰⁾

⁹⁾ Quelle: DSSV Bericht: Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 zählen die Fitness- und Gesundheitsanlagen in Deutschland 10,3 Millionen Mitglieder. ¹⁰⁾ Die Mitgliederzahl erreicht damit den Wert aus Dezember 2020, bleibt aber noch hinter dem Vorkrisenniveau per 31. Dezember 2019 zurück. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich in 2022 ein Plus von 1,0 Millionen Mitgliedern, was einem Mitgliederzuwachs von 10,8% entspricht 10)10. Einzelanlagen zählen im Betrachtungsjahr 3,9 Millionen Mitglieder, Mikroanlagen 0,4 Millionen Mitglieder. Ketten stellen mit 6,0 Millionen Mitgliedern auch im Jahr 2022 die mitgliederstärkste Betriebsform dar. Kettenanlagen verzeichnen mit einem Plus von 1,0 Millionen Mitgliedern den stärksten Zuwachs (+20,0%). ¹⁰⁾

Das kombinierte Volumen des Corporate-Wellness-Markts in Deutschland und Frankreich schätzt EGYM nach einer eigenen mit Unterstützung von Boston Consulting Group erstellten Analyse (BCG-Analyse) auf EUR 1,9 Milliarden. Nach einer Studie von Prescient&Strategic Intelligence umfasste der globale Markt in 2020 ein Gesamtvolumen von ca. USD 50 Milliarden. ¹⁰⁾ Im Rahmen dieser Studie wird erwartet, dass der Markt weltweit bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 7,0% auf eine Gesamtgröße von USD 99 Milliarden anwächst. Als wesentliche Gründe für das Wachstum werden eine zunehmende Fokussierung der Unternehmen auf die Gesundheit der Mitarbeiter, eine erhöhte Nachfrage von Seiten der Angestellten nach Vergünstigungen im Gesundheits- und Wellnessbereich sowie die Prävention vor chronischen Erkrankungen gesehen. ¹¹⁾

¹⁰⁾ Quelle: https://www.psmarketresearch.com/market-analysis/corporate-wellness-market-outlook

2.3 Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2022 konnten die Wachstumsziele der Gruppe erreicht werden. Die Umsatzerlöse des Konzerns nach IFRS stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 66% auf EUR 130,7 Mio. Darin enthalten sind EUR 8,2 Mio. Umsatzerlöse der Gymlib Gruppe für den Zeitraum von Juni bis Dezember. Die Umsatzerlöse im Jahr 2022 lagen leicht über der Vorjahres-Prognose des Konzerns. Die Prognose in Höhe von EUR 120,1 Mio. wurde nach HGB und ohne Berücksichtigung des Gymlib Erwerbs erstellt. Der vergleichbare Ist-Wert für 2022 liegt bei ca. EUR 123,0 Mio. Die Gründe für den Umsatzanstieg werden im Folgenden nach Geschäftsbereichen erläutert.

Im Geschäftsbereich Gymtech sind die Umsatzerlöse in 2022 um 25% auf EUR 64,7 Mio. angestiegen. Der Anstieg resultierte sowohl aus der Gewinnung von Neukunden als auch aus dem Ausbau bestehender Geschäftsbeziehungen. Dabei haben die Fitnessmessen, wie beispielsweise die FIBO in Köln, die Vertriebsaktivitäten in 2022 wieder stark unterstützt, nachdem diese während der Covid-19-Pandemie überwiegend ausgesetzt waren. Nach den Schließungen von Fitness- und Gesundheitseinrichtungen aufgrund der Covid-19-Pandemie in 2021 hat sich auch die Investitionsbereitschaft in neue Fitnessgeräte in 2022 wieder erhöht.

Der Geschäftsbereich Wellpass ist in 2022 mit einem Umsatzanstieg von 145% auf EUR 65,9 Mio. in 2022 sehr stark gewachsen. Darin enthalten sind EUR 8,2 Mio. Umsatzerlöse der Gymlib Gruppe. Der Umsatzanstieg ohne die Gymlib Gruppe beträgt 115%. Grund hierfür waren insbesondere der infolge der Covid-19-Pandemie zunehmende Fokus vieler Unternehmen auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter für eine höhere Produktivität, gesteigertes Wohlbefinden sowie zur Prävention vor chronischen Erkrankungen.

Die Prognose des Konzerns für das bereinigte EBITDA für 2022 in Höhe von EUR -7,0 Mio. wurde nach HGB, nach Bereinigung der Aktivierung von Entwicklungskosten und ohne Berücksichtigung des Gymlib Erwerbs erstellt. Der vergleichbare Ist-Wert für 2022 liegt geschätzt bei ca. EUR -11,9 Mio. Eine exakte Ermittlung ist aufgrund der Überleitung von HGB nach IFRS nicht möglich. Grund für die Abweichung waren insbesondere die anhaltenden Lieferkettenunterbrechungen sowie die hohe Inflation, die sich stark negativ auf die Beschaffungskosten auswirkten und nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden konnten. Zudem sind in 2022 im Geschäftsbereich Wellpass höhere Vertriebsprovisionen angefallen.

Die eGym GmbH ist operativ im Geschäftsbereich Gymtech tätig. Die Umsatzerlöse der eGym GmbH nach HGB stiegen im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 29,5% auf EUR 59,9 Mio. (Vorjahr: EUR 46,2 Mio.). Die Vorjahres-Prognose von EUR 64,5 Mio. konnte nicht erreicht werden. Der Anstieg der Nachfrage an EGYM-Fitnessgeräten in Folge der Erholung der Fitness Branche ist in 2022 noch geringer ausgefallen. Die Prognose für das EBITDA nach Bereinigung der Aktivierung von Entwicklungskosten lag bei EUR -8,0 Mio. Der vergleichbare Ist-Wert für 2022 liegt bei ca. EUR -9,6 Mio. Grund für die Abweichung sind vor allem die geringeren Umsatzerlöse.

2.4 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der EGYM Gruppe nach IFRS

2.4.1 Vermögenslage der EGYM Gruppe nach IFRS

Die Bilanzstruktur stellt sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt dar:

Konzernbilanz (Kurzfassung)

Vermögenswerte in TEUR	31. Dezember 2022	in %	31. Dezember 2021	in %
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	11.698		33.016
Vorräte	8.611		7.686
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	11.958		8.720
Kurzfristige sonstige Vermögenswerte	6.903		3.017
Summe kurzfristige Vermögenswerte	39.169	24%	52.440	44%
Geschäfts- oder Firmenwerte	62.693		23.384
Sonstige immaterielle Vermögenswerte	37.195		19.621
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen	16.692		15.756
Sachanlagen	2.140		2.006
Aktivierte Vertragskosten	2.401		2.657
Langfristige sonstige Vermögenswerte	4.429		2.993
Summe langfristige Vermögenswerte	125.551	76%	66.417	56%
SUMME VERMÖGENSWERTE	164.719		118.856
Eigenkapital und Schulden in TEUR	31. Dezember 2022	in %	31. Dezember 2021	in %
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	14.272		7.234
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten	12.185		6.064
Kurzfristige Rückstellungen	4.155		3.271
Verpflichtungen aus Ertragsteuern	31		76
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten	7.642		8.055
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb nicht-beherrschender Anteile	31.572		0
Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten	9.405		7.248
Summe kurzfristige Verbindlichkeiten	79.263	48%	31.948	27%
Langfristige Rückstellungen	28.791		11.324
Langfristige Kreditverbindlichkeiten	26.419		25.612
Langfristige Vertragsverbindlichkeiten	9.131		8.489
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten	14.547		13.784
Latente Steuerschulden	1.578		0
Summe langfristige Verbindlichkeiten	80.467	49%	59.209	50%
Eigenkapital	4.990	3%	27.700	23%
SUMME EIGENKAPITAL UND SCHULDEN	164.719		118.856

Der Vorratsbestand in Höhe von TEUR 8.611 (Vorjahr: TEUR 7.686) entfällt hauptsächlich auf die eGym GmbH mit TEUR 7.631 (Vorjahr: TEUR 6.897). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einem höheren Bestand an auslieferungsfähigen Fitnessgeräten in Folge der gestiegenen Umsatzerlöse.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 11.958 (Vorjahr: TEUR 8.720) angestiegen. Grund hierfür sind vor allem die Forderungszugänge im Rahmen der Übernahme der Gymlib Gruppe sowie höhere Umsatzerlöse.

Der zum Stichtag bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert umfasst die Aktivierung aus der Erstkonsolidierung der Fle.xx Rückgratkonzept GmbH in Höhe von TEUR 2.041 und der EGYM Wellpass GmbH von TEUR 4.195. Im Zusammenhang mit dem Erwerb von Wirtschaftsgütern von der Netpulse Inc. werden bei der eGym Inc. TEUR 15.998 und bei der EGYM UK TEUR 1.149 ausgewiesen. Aus der Übernahme der Gymlib Gruppe im Geschäftsjahr 2022 ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 39.309. In 2022 wurden keine Wertberichtigungen der Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen.

Der Anstieg der sonstigen immateriellen Vermögenswerte im Geschäftsjahr 2022 resultierte aus den erworbenen Kundenbeziehungen der Gymlib Gruppe von TEUR 14.293 sowie Kundenbeziehungen aus dem Erwerb des Vertriebsgeschäfts der U.L.C. Management oHG in Höhe von TEUR 4.466. Zudem sind aktivierte Entwicklungsleitungen von TEUR 13.872 (Vorjahr: TEUR 12.147) und Software von TEUR 5.119 (Vorjahr: TEUR 6.871) enthalten.

Die sonstigen Vermögenswerte in Höhe von TEUR 11.332 sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5.322 angestiegen. Der Anstieg resultiert aus höheren Sicherheitseinbehalten von Leasinggebern im Zusammenhang mit Finanzierungen für Kunden von TEUR 3.885 (Vorjahr: TEUR 2.454). Weiterhin sind die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten auf TEUR 3.107 (Vorjahr: TEUR 1.163) angestiegen. Grund hierfür war vor allem eine Vorauszahlung für künftige Ausschüttungen an einen Partner im Firmenfitnessnetzwerk. Mit der Gymlib Gruppe wurden sonstige Vermögenswerte von TEUR 2.094übernommen.

Die Konzern-Eigenkapitalquote reduzierte sich aufgrund des Jahresfehlbetrages in 2022 zum Bilanzstichtag auf 3% (Vorjahr: 23,3%). Das Eigenkapital setze sich wie folgt zusammen:

in TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021
Gezeichnetes Kapital	239	222
Kapitalrücklage	181.519	161.937
Bilanzverlust	-177.869	-134.732
Andere Rücklagen	1.101	273
Eigenkapital	4.990	27.700

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betrugen TEUR 14.272 (Vorjahr: TEUR 7.234). In Folge der Umsatzerhöhungen sind die Verbindlichkeiten vor allem für Auftragsfertigung und gegenüber Partnern im Firmenfitness Netzwerk stark angestiegen.

Die kurzfristigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 4.155 (Vorjahr: TEUR 3.271) enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für Boni von TEUR 1.145 (Vorjahr: TEUR 1.168), Gewährleistungsrückstellungen von TEUR 1.023 (Vorjahr: TEUR 908), Urlaubsrückstellungen von TEUR 996 (Vorjahr: TEUR 680) sowie Rückstellungen für Verkaufsprovisionen von TEUR 599 (Vorjahr: TEUR 353). Die langfristigen Rückstellungen betreffen überwiegend Rückstellungen aus anteilsbasierter Vergütung von TEUR 28.406 (Vorjahr: TEUR 11.057). Der Anstieg in 2022 resultierte aus einem im Rahmen der Übernahme der Gymlib Gruppe aufgesetzten Mitarbeiterbeteiligungsprogramm sowie einem deutlich höheren beizulegenden Zeitwert der Verpflichtungen.

Die Kreditverbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus einem Darlehen der European Investment Bank in Höhe von TEUR 24.279 (Vorjahr: TEUR 23.399) sowie Darlehen von Kreos in Summe von TEUR 9.274 (Vorjahr: TEUR 8.278). Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein weiteres Darlehen von Kreos in Höhe von TEUR 6.000 gewährt. Weiterhin sind aus der Übernahme der Gymlib Gruppe Darlehen in Summe von TEUR 8.062 zugegangen.

Die Verbindlichkeiten aus dem Erwerb nicht-beherrschender Anteile in Höhe von TEUR 31.572 resultieren aus vereinbarten Put-Optionen für den Verkäufer aus dem Kaufvertrag zum Erwerb der Gymlib Gruppe.

In den sonstigen Verbindlichkeiten werden die Verbindlichkeiten aus der Nutzung von Leasingverhältnissen in Höhe von TEUR 17.538 (Vorjahr: TEUR 16.248) ausgewiesen. Zudem sind Rückzahlungsverpflichtungen von staatlichen Corona Subventionen von TEUR 2.452 enthalten.

In Bezug auf die Fristigkeit und Besicherung der Verbindlichkeiten wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang verwiesen (Abschnitt 6.11 und 8.1 c)).

2.4.2 Finanzlage der EGYM Gruppe nach IFRS

Die Konzern-Gesellschaften waren im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der Lage ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 11.698 (Vorjahr: TEUR 33.016). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus Mittelabflüssen aus der Investitionstätigkeit in Höhe von TEUR 18.474 (Vorjahr: TEUR 4.471). Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Gymlib Gruppe wurde eine Barvergütung in Höhe von TEUR 14.017 geleistet. Gegenläufig wirkte der Zahlungsmittelzufluss durch die Akquisition in Höhe von TEUR 7.527. Im Rahmen der ULC-Übernahme wurden Kundenbeziehungen in Höhe von TEUR 4.810 erworben. Zudem wurden TEUR 4.871 (Vorjahr: TEUR 2.730) für aktivierte Entwicklungsleistungen aufgewendet. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von TEUR 697 (Vorjahr: TEUR 1.049) betreffen vor allem IT-Ausstattung.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2022 TEUR -8.017 (Vorjahr: TEUR -2.605). Die Veränderung der Vorräte, Forderungen sowie sonstiger Vermögenswerte war im Geschäftsjahr 2022 mit TEUR -6.073 (Vorjahr: TEUR -5.799) trotz des starken Umsatzanstiegs nur leicht höher als im Vorjahr. Die Zunahme der Verbindlichkeiten und sonstigen Schulden um TEUR 24.045 (Vorjahr: TEUR 4.208) ist vor allem auf den Anstieg der Rückstellungen aus anteilsbasierter Vergütung von TEUR 28.406 (Vorjahr: TEUR 11.057) zurückzuführen.

Für den Erwerb der Gymlib Gruppe wurde in 2022 eine Eigenkapitalfinanzierung mit bestehenden Investoren durchgeführt. Demzufolge wurden in 2022 TEUR 12.328 (Vorjahr: TEUR 44.323) an Eigenkapital zahlungswirksam zugeführt. Darüber hinaus wurden von Kreos Capital UK ("Kreos") weitere TEUR 5.583an Darlehen gewährt.

2.4.3 Ertragslage der EGYM Gruppe nach IFRS

in TEUR	2022	2021
Umsatzerlöse	130.677	78.684
Andere aktivierte Eigenleistungen	4.372	2.191
Sonstige betriebliche Erträge	1.415	6.134
Materialaufwand	-79.247	-41.519
Personalaufwand	-45.033	-27.760
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-26.270	-17.132
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)	-14.086	596
Abschreibungen	-12.770	-9.873
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	-26.856	-9.277
Finanzergebnis	-16.444	-3.479
Ergebnis vor Steuern	-43.300	-12.756
Steuern vom Einkommen und Ertrag	163	107
Konzernjahresfehlbetrag	-43.137	-12.649

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

Nach Tätigkeitsbereichen:	TEUR 2022	TEUR 2021
Fitnessgeräte	42.808	31.523
Software für Fitnessgeräte	14.343	13.308
Firmenfitness	65.933	26.852
Digital	6.303	5.809
Sonstige	1.290	1.191
Summe	130.677	78.684
Nach geographischen Märkten:	TEUR 2022	TEUR 2021
DACH	99.291	61.557
Frankreich und Belgien	10.733	1.910
USA	8.853	6.016
UK	2.823	1.879
ROW	8.976	7.321
Summe	130.677	78.684

Der starke Umsatzanstieg im Geschäftsjahr 2022 im Firmenfitness Bereich wurde überwiegend in Deutschland erzielt. Weitere Erläuterungen zur Umsatzentwicklung sind im Abschnitt 2.3 dargestellt.

Die aktivierten Eigenleistungen beinhalten die Entwicklungskosten der Hard- und Software-Produkte von TEUR 4.372 (Vorjahr: TEUR 2.191). Nach Kosteneinsparungen in den Vorjahren aufgrund der Covid-19-Pandemie wurden im Geschäftsjahr 2022 zahlreiche Entwicklungsaktivitäten durchgeführt.

Die sonstigen betrieblichen Erträgen beliefen sich in 2022 auf TEUR 1.415 (Vorjahr: TEUR 6.134). Im Geschäftsjahr 2021 waren staatliche Subventionen aufgrund der Covid-19-Pandemie in Höhe von TEUR 4.088 enthalten (davon TEUR 3.467 in Deutschland und TEUR 621 in den USA). Im Geschäftsjahr 2022 haben wir keine staatlichen Subventionen erhalten.

Die Materialaufwandsquote lag mit 60,6% von den Umsatzerlösen weit über Vorjahresniveau (Vorjahr: 52,8%). Die anhaltenden Lieferkettenunterbrechungen, die hohe Inflation sowie die hohen Energiepreise wirkten sich im Geschäftsjahr 2022 stark negativ auf die Material- und Frachtkosten aus.

Der Personalaufwand erhöhte sich um 62,2% im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg resultierte aus dem geplanten Personalaufbau im Geschäftsjahr 2022, den zusätzlichen Personalaufwendungen aus der Übernahme der Gymlib Gruppe sowie aus einem damit verbundenen starken Anstieg der anteilsbasierten Vergütung. Im Rahmen des Anteilerwerbs an der Gymlib Gruppe wurde für einige Mitarbeiter von Gymlib ein virtuelles Beteiligungsprogramm an der eGym GmbH aufgesetzt.

Die Abschreibungen sind auf TEUR -12.770 (Vorjahr: TEUR -9.873) angestiegen. Darin enthalten sind Abschreibungen für Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von TEUR -2.873 (Vorjahr: TEUR -2.466). In 2022 wurden die Mietverträge der eGym Inc. in Denver (USA) sowie der Gymlib Gruppe in Paris (Frankreich) zusätzlich aktiviert. Die Abschreibungen für immaterielle Vermögenswerte erhöhten sich auf TEUR -9.270 (Vorjahr: TEUR -6.875) vor allem aufgrund von Kundenbeziehungen, die im Geschäftsjahr 2022 erworben wurden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen im Geschäftsjahr 2022 bei TEUR -26.270 (Vorjahr: TEUR -17.132). Darin enthalten sind Abfindungen von TEUR -1.940 für die Beendigung der Handelsvertretervereinbarung im Rahmen der ULC-Übernahme. Darüber hinaus wurden nach Kosteneinsparungen aufgrund der Covid-19-Pandemie in den Vorjahren im Geschäftsjahr 2022 mehr Marketingaktivitäten und Reisetätigkeiten durchgeführt. Bezüglich der Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen wird auf die Ausführungen im Konzernanhang (Abschnitt 7.6) verwiesen.

Das Finanzergebnis beträgt TEUR -16.444 (Vorjahr: TEUR -3.479). Der hohe Verlust resultiert aus Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütung in Höhe von TEUR -11.689 (Vorjahr: TEUR -278) sowie der Aufzinsung der Verbindlichkeiten aus dem Erwerb nicht-beherrschender Anteile in Höhe von TEUR -1.398.

Die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns im Geschäftsjahr 2022 war gekennzeichnet durch die unsichere Markt- und Gesamtwirtschaftssituation, entspricht jedoch im Wesentlichen den Erwartungen der Geschäftsführung (siehe auch Erläuterungen im Abschnitt 2.3).

2.5 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der eGym GmbH nach HGB

2.5.1 Vermögens- und Finanzlage der eGym GmbH nach HGB

Der Jahresabschluss der eGym GmbH wird nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches ("HGB") aufgestellt. Demzufolge beziehen sich die nachfolgenden Darstellungen auf den Jahresabschluss 2022 nach HGB.

Die Bilanzstruktur stellt sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt dar:

Bilanz (Kurzfassung)

Aktiva in TEUR	31. Dezember 2022	in %	31. Dezember 2021
A. Anlagevermögen	53.190	33%	53.124
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	13.780		13.824
II. Sachanlagen	1.902		1.781
III. Finanzanlagen	37.508		37.518
B. Umlaufvermögen	105.505	66%	92.942
I. Vorräte	7.631		6.897
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	93.280		61.896
III. Guthaben bei Kreditinstituten	4.594		24.149
C. Rechnungsabgrenzungsposten	976	1%	656
Summe Aktiva	159.671		146.722
Passiva in TEUR	31. Dezember 2022	in %	31. Dezember 2021
A. Eigenkapital	82.165	51%	93.322
I. Gezeichnetes Kapital	239		222
II. Kapitalrücklage	180.685		160.830
III. Bilanzgewinn/-verlust	-98.759		-67.731
B. Rückstellungen	28.696	18%	3.628
C. Verbindlichkeiten	48.349	30%	49.303
D. Rechnungsabgrenzungsposten	461	0%	469
Summe Passiva	159.671		146.722

Das Anlagevermögen in Höhe von TEUR 53.190 (Vorjahr: TEUR 53.124) entfällt im Wesentlichen auf Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 37.508 (Vorjahr: TEUR 37.518) sowie immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 13.780 (Vorjahr: TEUR 13.824). Die immateriellen Vermögensgegenstände bestehen insbesondere aus aktivierten Entwicklungsleistungen von TEUR 10.796 (Vorjahr: TEUR 10.591), die mit einer Nutzungsdauer zwischen 3 und 7 Jahren abgeschrieben werden. Im Geschäftsjahr 2020 entstand zudem ein Geschäfts- und Firmenwert aus der Verschmelzung der Fle.xx Rückgratkonzept GmbH in Höhe von TEUR 3.670, welcher planmäßig über 10 Jahre abgeschrieben wird und zum Stichtag einen Buchwert in Höhe von TEUR 2.569 (Vorjahr: TEUR 2.936) hat.

Der Vorratsbestand in Höhe von TEUR 7.631 (Vorjahr: TEUR 6.897) entfällt hauptsächlich auf fertige Erzeugnisse und Waren von TEUR 5.477 (Vorjahr: TEUR 5.027). Die Fertigung wird durch externe Dienstleister erbracht. Die Roh,- Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von TEUR 2.154 (Vorjahr: TEUR 1.870) umfassen insbesondere Serviceteile.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 8.378 (Vorjahr: TEUR 7.360), Forderungen gegen verbundene Unternehmen von TEUR 78.991 (Vorjahr: TEUR 50.397) sowie in den sonstigen Vermögensgegenständen Sicherheitseinbehalte im Rahmen von Leasing von TEUR 3.299 (Vorjahr: TEUR 1.851). Der Anstieg der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in 2022 resultiert vor allem aus einem Darlehen an die EGYM Wellpass Holding GmbH zum Erwerb der Gymlib Gruppe.

Die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütung resultieren aus einem virtuellen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm "EGYM Virtual Share Program 2014", welches als Exitbeteiligung und als Differenzgeschäft ausgestaltet ist. Zum 31. Dezember 2022 wurden erstmalig Rückstellungen von TEUR 24.515 gebildet, da die Wahrscheinlichkeit eines Exit-Szenarios aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung als hinreichend wahrscheinlich bewertet wird.

Die Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 48.349 (Vorjahr: TEUR 49.303) gliedern sich hauptsächlich in drei große Posten: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern in Höhe von TEUR 34.545 (Vorjahr: TEUR 33.454), Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 4.488 (Vorjahr: TEUR 8.461) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 5.339 (Vorjahr: TEUR 3.374).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgeber bestehen aus einem langfristigen Darlehen der European Investment Bank von TEUR 25.000 (Vorjahr: TEUR 25.000) sowie Darlehen von Kreos in Summe von TEUR 9.545 (Vorjahr: TEUR 8.454). In 2022 wurde von Kreos ein weiteres Darlehen von TEUR 6.000 gewährt. Gegenläufig erfolgten planmäßige Tilgungen in Höhe von TEUR 4.909. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultiert aus dem Umsatzanstieg und den damit verbundenen Verbindlichkeiten für Auftragsfertigung. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Rückzahlungsverpflichtungen von staatlichen Corona Subventionen von TEUR 2.452 (Vorjahr: TEUR 2.452) enthalten.

Die Gesellschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der Lage ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die liquiden Mittel belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 4.594 (Vorjahr: TEUR 24.149). Der Rückgang der liquiden Mittel resultierte im Wesentlichen aus der Verlustsituation sowie der Finanzierung von Tochtergesellschaften durch die Gewährung von Darlehen. Ungenutzte Kreditlinien bestehen bei einer Bank in Höhe von TEUR 500.

2.5.2 Ertragslage der eGym GmbH

in TEUR	2022	2021
Umsatzerlöse	59.872	46.223
Andere aktivierte Eigenleistungen	3.153	1.938
Sonstige betriebliche Erträge	3.628	7.306
Materialaufwand	-29.695	-21.113
Personalaufwand	-48.276	-18.881
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-19.597	-16.653
Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA)	-30.915	-1.181
Abschreibungen	-4.182	-5.159
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.749	2.559
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-1.025	-947
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen	3.319	2.677
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	28	-33
Sonstige Steuern	-3	-2
Jahresfehlbetrag	-31.028	-2.086

Die Umsatzerlöse der eGym GmbH betrugen TEUR 59.872 (Vorjahr: TEUR 46.223). Der Anstieg resultierte sowohl aus der Gewinnung von Neukunden als auch durch den Ausbau bestehender Geschäftsbeziehungen. Dabei haben die Fitnessmessen wie beispielsweise die FIBO in Köln die Vertriebsaktivitäten in 2022 wieder stark unterstützt. Die Fitnessmessen mussten während der Covid-19-Pandemie überwiegend ausgesetzt werden.

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

Nach geopraphischen Märkten:	TEUR 2022	TEUR 2021
DACH	47.681	35.528
ROW	12.191	10.695
Summe	59.872	46.223
Nach Tätigkeitsbereichen:	TEUR 2022	TEUR 2021
Fitnessgeräte	55.783	41.656
Software	2.107	1.416
Sonstiges	1.982	3.151
Summe	59.872	46.223

Die aktivierten Eigenleistungen beinhalten die Entwicklungskosten der eigenen Hard- und Software-Produkte bei der eGym GmbH in Höhe von TEUR 3.153 (Vorjahr: TEUR 1.938). Nach Kosteneinsparungen in den Vorjahren aufgrund der Covid-19-Pandemie wurden im Geschäftsjahr 2022 zahlreiche Entwicklungsaktivitäten durchgeführt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich in 2022 auf TEUR 3.628 (Vorjahr: TEUR 7.306). Im Geschäftsjahr 2021 waren staatliche Subventionen aufgrund der Covid-19-Pandemie in Höhe von TEUR 2.496 enthalten. Im Geschäftsjahr 2022 gab es keine staatlichen Subventionen.

Der Materialaufwand lag mit 49,6% von den Umsatzerlösen über dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 45,7%). Die anhaltenden Lieferkettenunterbrechungen, die hohe Inflation sowie die hohen Energiepreise wirkten sich im Geschäftsjahr 2022 stark negativ auf die Material- und Frachtkosten aus.

Die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütung von TEUR 24.515 wurden im Geschäftsjahr 2022 in voller Höhe im Personalaufwand ergebniswirksam erfasst. Der Personalaufwand ohne anteilsbasierte Vergütungen erhöhte sich um 25,8% im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg entspricht dem geplanten Personalaufbau im Geschäftsjahr 2022.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen im Geschäftsjahr 2022 bei TEUR 19.597 (Vorjahr: TEUR 16.653). Darin sind im Wesentlichen enthalten: Beratungskosten TEUR 2.965 (Vorjahr: TEUR 5.340), Mietkosten TEUR 2.957 (Vorjahr: TEUR 2.799), Marketingkosten von TEUR 3.198 (Vorjahr: TEUR 1.399), Verkaufsprovisionen in Höhe von TEUR 1.062 (Vorjahr: TEUR 888) und Reisekosten von TEUR 2.195 (Vorjahr:: TEUR 1.215). Nach Kosteneinsparungen aufgrund der Covid-19-Pandemie in den Vorjahren wurden im Geschäftsjahr 2022 mehr Marketingaktivitäten und Reisetätigkeiten durchgeführt.

Die Abschreibungen setzten sich im Wesentlichen aus Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten von TEUR 3.222 (Vorjahr: TEUR 2.704) zusammen.

Die Zinserträge betrugen TEUR 1.749 (Vorjahr: TEUR 2.559). Im Vorjahr wurde eine Korrektur der Zinsverbindlichkeiten von TEUR 1.956 (Zinsertrag) vorgenommen. Die Zinserträge aus Darlehen an Tochtergesellschaften sind auf TEUR 1.733 (Vorjahr: TEUR 568) angestiegen. Grund hierfür ist vor allem das Darlehen an die EGYM Wellpass Holding GmbH für den Erwerb der Gymlib Gruppe. Die Zinsaufwendungen enthalten im Wesentlichen Zinszahlungen von TEUR 1.014 (Vorjahr: TEUR 933) für die ausstehenden Darlehen.

Der Jahresfehlbetrag vor Ergebnisabführung für das Geschäftsjahr 2022 beträgt TEUR -34.347 (Vorjahr: TEUR -4.763). Im Rahmen von im Jahr 2021 geschlossenen Ergebnisabführungsvereinbarungen zwischen der eGym GmbH, EGYM Wellpass Holding GmbH sowie der EGYM Wellpass GmbH wurden TEUR 3.319 (Vorjahr: TEUR 2.677) an die eGym GmbH abgeführt.

Die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der eGym GmbH im Geschäftsjahr 2022 war gekennzeichnet durch die unsichere Markt- und Gesamtwirtschaftssituation, entspricht jedoch im Wesentlichen den Erwartungen der Geschäftsführung (siehe auch Erläuterungen im Abschnitt 2.3) .

2.6 Forschung und Entwicklung

Die Unternehmensgruppe investierte auch in 2022 in die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung bestehender Produkte. Nach Kosteneinsparungen aufgrund der Covid-19-Pandemie in den Vorjahren wurden im Geschäftsjahr 2022 zahlreiche Entwicklungsprojekte umgesetzt. Im Geschäftsjahr 2022 wurden insgesamt TEUR 4.871 (Vorjahr: TEUR 2.730) Entwicklungskosten aktiviert. Die darin enthaltenen aktivierten Eigenleistungen betragen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 4.372 (Vorjahr: TEUR 2.191). In der Gesamtergebnisrechnung sind Forschungs- und Entwicklungskosten von TEUR 1.383 (Vorjahr: TEUR 90) als Aufwendungen erfasst.

2.7 Mitarbeiter

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Konzern betrug zum Bilanzstichtag 451 (Vorjahr: 322). Davon in Deutschland 359, in den USA 31 und im europäischen Ausland 60.

2.8 Finanzielle Leistungsindikatoren

Für die interne Steuerung der Unternehmensgruppe werden folgende wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren herangezogen:

―	Umsatzerlöse
―	Bereinigtes EBITDA

Der Konzern erzielt folgende Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Gymtech:

―	Verkauf von vernetzten Fitnessgeräten, die dem Nutzer smarte und individualisierte Workout-Lösungen ermöglichen
―	Verkauf von digitalen Produkten wie z.B. Apps für Fitnessstudios und Endnutzer

Im Geschäftsbereich Wellpass werden folgende Umsatzerlöse generiert:

―	Für Unternehmen werden Abonnement-basierte Fitness- und Wellness-Lösungen angeboten, die den Beschäftigten Zugang zu hochwertigen Sport- und Gesundheitseinrichtungen sowie EGYM-Trainingsprogrammen eröffnen

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) berechnet sich aus dem EBITDA gemäß Konzernabschluss nach IFRS abzüglich Anpassungen für Sondereffekte. In der Kategorie Personalaufwendungen werden Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung sowie Restrukturierungsaufwendungen erfasst. In der Kategorie M&A werden Kosten erfasst, die im Zusammenhang mit Akquisitionen stehen. Staatliche Subventionen im Rahmen der Covid-19-Pandemie werden in der Kategorie Covid-19-Hilfen ausgewiesen. Mit dem bereinigten EBITDA wird die operative Ertragskraft gemessen.

Die Darstellung des bereinigten EBITDA wurde in 2022 geändert um eine bessere Aussagefähigkeit hinsichtlich der operativen Ertragskraft nach IFRS zu ermöglichen. Im Vorjahresabschluss nach HGB wurde nur die Aktivierung der Entwicklungskosten bereinigt. Die Aktivierung der Entwicklungskosten wurde in 2022 nicht bereinigt.

EBITDA Überleitung	2022 TEUR	2021 TEUR
EBITDA (IFRS)	-14.086	596
Personalaufwendungen	5.661	1.285
davon Anteilsbasierte Vergütung	5.661	1.220
davon Kosten für Restrukturierung	-	65
M&A	2.242	-
davon Abfindung ULC-Vereinbarung	1.940	-
davon Akquisitionskosten	302	-
Covid-19-Hilfen	-	-4.088
Sonstige	109	30
davon Aufwendungen für Rebranding	79	-
davon sonstige Beratungskosten	29	30
Summe Anpassungen	8.011	-2.773
Bereinigtes EBITDA	-6.075	-2.177

Die Summe der Anpassungen für Sondereffekte in 2022 beläuft sich auf TEUR 8.011 (Vorjahr: TEUR -2.773). Darin enthalten sind anteilsbasierte Vergütungen von TEUR 5.661 (Vorjahr: TEUR 1.220), Abfindungen von TEUR 1.940 für die Beendigung der Handelsvertretervereinbarung im Rahmen der ULC-Übernahme, Akquisitionskosten für die Übernahme der Gymlib Gruppe von TEUR 302 sowie Kosten für das Rebranding von Wellpass (ehemals Qualitrain) von TEUR 79. Im Vorjahr wurden staatliche Subventionen aufgrund der Covid-19-Pandemie in Höhe von TEUR 4.088 (davon TEUR 3.467 in Deutschland und TEUR 621 in den USA) als Sondereffekt bereinigt.

Insgesamt bleibt festzustellen, dass die Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 bei der Umsatzentwicklung den Erwartungen der Geschäftsführung entsprach. Anhaltende Lieferkettenunterbrechungen, hohe Energiepreise sowie die hohe Inflation hatten jedoch negative Auswirkungen auf die Ergebnissituation der Unternehmensgruppe. Wir verweisen auch auf die Erläuterungen zum Geschäftsverlauf in Abschnitt 2.3.

Neben den finanziellen Leistungsindikatoren überwacht das Management weitere nicht-finanzielle Leistungsindikatoren wie z.B. die Anzahl der Mitglieder im Firmenfitnessnetzwerk Wellpass (Mitarbeiter der Unternehmenskunden), die Anzahl der Netzwerkpartner oder Auftragseingänge. Die nicht-finanziellen Leistungsindikatoren werden regelmäßig in Sitzungen des Business Leadership Teams (siehe Abschnitt 1.2) besprochen.

3. Chancen- und Risikobericht

3.1 Chancenbericht

Trends in der Fitness- und Gesundheitsbranche:

Trotz der negativen Auswirkungen durch die Covid-19-Pandemie profitiert die Fitnessbranche von einem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung. In einer von Les Mills in 2021 global durchgeführten Studie werden folgende Trends in den Fitnessgewohnheiten und Bedürfnissen beschrieben: 82% der Erwachsenen treiben derzeit Sport oder würden es gerne tun; 75% der regelmäßig Sport treibenden Personen absolvieren mindestens eine studioähnliche Aktivität; Live-Classes sind die beliebteste Aktivität im Fitnessstudio; 2/3 der Studiomitglieder trainieren lieber gemeinsam mit anderen; 80% der Studiomitglieder wollen zukünftig digitale Workouts in ihrem individuellen Trainingsplan integrieren; 60/40 ist der ideale Mix aus Workouts im Studio und zu Hause. ¹¹⁾

¹¹⁾ Quelle: 2021 Les Mills Global Fitness Report

Chancen im Geschäftsbereich Gymtech:

Gemäß der BCG Analyse zeigt sich in der Fitness- und Gesundheitsbranche global weiterhin ein starker Trend zur Digitalisierung von Fitnessangeboten. Konsumenten erwarten immer mehr digitale Trainingserlebnisse mit einem hohen Personalisierungsgrad.

Entsprechend der BCG-Analyse sieht die Gesellschaft mit ihrem Produktportfolio an vernetzten Fitnessgeräten und digitalen Produkten einen möglichen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern und damit große Chancen vom Digitalisierungstrend im starken Ausmaß profitieren zu können.

Die größten Wachstumschancen werden nach Einschätzung der Geschäftsführung im US-Markt gesehen. Nach Angaben in der BCG-Analyse ist der Trend zur Digitalisierung von Fitnessangeboten im deutschen Markt im Vergleich zum US-Markt früher eingetreten. Für den US-Markt wird künftig eine vergleichbare Entwicklung erwartet. Die Gesellschaft sieht große Chancen von dieser Entwicklung profitieren zu können.

Chancen im Geschäftsbereich Wellpass (inklusive Gymlib):

Gemäß der BCG-Analyse fokussieren sich Unternehmen zunehmend auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter für eine höhere Produktivität, gesteigertes Wohlbefinden sowie zur Prävention vor chronischen Erkrankungen. Von Seiten der Angestellten wird eine höhere Nachfrage nach Vergünstigungen im Gesundheits- und Wellnessbereich gesehen. Das Firmenfitness Angebot erreicht insbesondere solche Menschen, die bisher nicht sportlich aktiv waren. Vom positiven Effekt profitieren daher die Netzwerk Partner, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Entsprechend der BCG-Analyse sieht die Geschäftsführung große Chancen in einem schnell wachsenden Markt die Marktposition der Unternehmensgruppe weiter ausbauen zu können. Die größten Wachstumschancen bestehen weiterhin in den bestehenden Kernmärkten in Deutschland und Frankreich. Zudem werden große Chancen in der Erschließung neuer Märkte für das Firmenfitness Geschäft beispielsweise in Österreich oder der Schweiz gesehen.

Chancen im Markt für vorbeugende Gesundheitsmaßnahmen

Durch das kombinierte Angebotsportfolio der Geschäftsbereiche Gymtech und Wellpass werden aus Sicht der Gesellschaft große Chancen in der künftigen Erschließung des Marktes für vorbeugende Gesundheitsmaßnahmen gesehen. Gemäß der BCG-Analyse könnten für die Gymtech Geräte spezielle Trainingsprogramme zur Prävention vor z.B. chronischen Herz- und Kreislauferkrankungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparats entwickelt und in entsprechenden Gesundheitseinrichtungen eingesetzt werden. Die Gesundheitseinrichtungen wie z.B. physiotherapeutischen Praxen könnten in das Wellpass Partner Netzwerk integriert werden, um den Firmenfitness Mitgliedern Zugang zu ermöglichen.

3.2 Risikobericht

Das Risikomanagement der Unternehmensgruppe ist darauf ausgerichtet, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und Maßnahmen zu deren Vermeidung oder Minderung zu ergreifen, um die mittel- und langfristigen Ziele der Unternehmensentwicklung erreichen zu können. Die Risiken werden im Rahmen der regelmäßigen Sitzungen des Business Leadership Teams identifiziert und erfasst (siehe Abschnitt 1.2). Die Verantwortung für das Risikomanagement trägt die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung überwacht in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen insbesondere die bestands- und entwicklungsgefährdende Risiken und verabschiedet geeignete Maßnahmen.

Die Risiken sind nach ihrer monetären Auswirkung (Schadensausmaß) und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit zu bewerten. Bei der Bewertung der monetären Auswirkung werden die Kategorien gering, mittel und hoch unterschieden. Maßgeblich für die Bewertung ist das Schadensausmaß bezogen auf ein Jahr. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird in die Kategorien möglich, wahrscheinlich und sehr wahrscheinlich unterteilt. Die Kombination aus Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit definiert die Risikoklasse, die in ihrer Wirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als gering, mittel und hoch eingestuft wird. Die Risikobewertung erfolgt auf Basis der Bruttobewertung und damit ohne die Auswirkungen von bereits ergriffenen Maßnahmen.

Folgende wesentliche Risiken werden vor Risikobegrenzungsmaßnahmen wie folgt bewertet:

Risiko	Schadensausmaß	Eintrittswahrscheinlichkeit	Risikoklasse
Finanzierungsrisiken	hoch	möglich	hoch
Marktrisiken	hoch	möglich	hoch
Beschaffungsrisiko	hoch	wahrscheinlich	hoch
Technologische Risiken	hoch	möglich	mittel
Finanzielle Risiken	mittel	wahrscheinlich	mittel
Personelle Risiken	mittel	möglich	niedrig

a) Finanzierungsrisiken:

Der Fortbestand der Unternehmensgruppe hängt von der Fähigkeit ab ausreichend finanzielle Mittel für die Finanzierung der Wachstumsstrategie bereitstellen zu können.

Zum 31. Dezember 2022 bestand ein bestandgefährdendes Risiko, da die Sicherstellung der Liquidität vom Abschluss weiterer Finanzierungsmaßnahmen abhängig war.

Mit dem Abschluss der Finanzierungsrunde im Juni 2023 (siehe Abschnitt "5. Wesentliche Ereignisse nach dem Stichtag") wurde dieses Risiko wesentlich gemindert. Mit den Erlösen aus der Finanzierungsrunde soll der Cash Break Even für die Unternehmensgruppe erreicht werden. Es besteht das Risiko, dass bei Planabweichungen weitere Finanzierungsmaßnahmen nötig werden. Um mögliche Abweichungen frühzeitig erkennen zu können, werden regelmäßig Forecasts für die kurzfristige Planung erstellt. Die mittelfristige Finanzplanung wird mindestens jährlich im Rahmen der Budget Planung überarbeitet.

b) Marktrisiken:

Es besteht ein allgemeines Risiko einer geringeren Neukundengewinnung in den verschiedenen Geschäftsbereichen und damit einer Verfehlung des prognostizierten Umsatzwachstums oder sogar eines signifikanten Umsatzrückgangs.

Darüber hinaus bestehen Marktrisiken durch die Auswirkungen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie durch Nachlaufeffekte der Covid-19-Pandemie. Insbesondere könnten eine steigende Inflation oder hohe Energiepreise die generelle Investitionsbereitschaft dämpfen. Fitness- und Gesundheitseinrichtungen könnten hinter den Erwartungen bei der Neukundengewinnung zurückbleiben, was sich negativ auf ihr Investitionsverhalten und damit auf die erzielbaren Umsätze von EGYM auswirken könnte.

EGYM begegnet diesen Risiken mit der ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen. Darüber hinaus findet ein permanentes Monitoring der Verkaufszahlen statt, so dass im Falle niedrigerer Verkäufe unmittelbar geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.

c) Beschaffungsrisiken:

EGYM arbeitet mit externen Zulieferern zusammen, die wesentliche Vorleistungen erbringen. Die Montage der elektronischen Fitnessgeräte erfolgt durch eine geringe Anzahl an externen Auftragsfertigern, die überwiegend auch den Einkauf der direkten Materialien übernehmen.

Es bestehen Risiken, falls diese Zulieferer aufgrund von Versorgungsengpässen benötigte Materialien nicht oder nur zu erhöhten Preisen beschaffen können und die Preiserhöhungen an EGYM weitergegeben werden. Falls die Preisanpassungen von EGYM nur teilweise oder gar nicht an die Kunden weitergegeben können, entstehen negative Ergebnisauswirkungen.

Den Risiken aus der Beschaffung begegnet EGYM mit der Qualifizierung zusätzlicher Lieferanten sowie mit höheren Lagerständen an Materialien (u.a. elektronische Komponenten). Damit konnten trotz der angespannten Versorgungslage bisher Engpässe in der Beschaffung vermieden werden.

d) Technologische Risiken:

Die EGYM Gruppe betreibt eine kontinuierliche Weiter- und Neuentwicklung der Produkte. EGYM ist sich dabei bewusst, dass fehlerhafte oder qualitativ minderwertige Entwicklungen erhebliche negative Auswirkungen auf den Gruppenerfolg haben können.

Um technologische Risiken zu minimieren, findet ein konsequentes Monitoring der Entwicklungsprozesse und -ergebnisse statt. Durch eine agile Steuerung der Entwicklungsaktivitäten kann flexibel auf technologische Entwicklungen und Marktveränderungen reagiert werden. Zudem erfolgt eine permanente Qualitätsüberprüfung durch ein internes Qualitätsmanagement, um fehlerhafte Produktentwicklungen zu vermeiden.

e) Finanzielle Risiken:

EGYM könnte Verluste erleiden, wenn sich die Bonität einzelner Kunden verschlechtert und dadurch Zahlungsverzögerungen oder -ausfälle eintreten, bzw. geplante Absätze nicht realisiert werden können.

Zur Absicherung des Risikos betreibt die Gruppe ein intensives Debitorenmanagement. Die Vertriebs- und Finanzfunktionen der Gruppe verfolgen regelmäßig die wirtschaftliche Lage der Kunden, deren Zahlungsverhalten und die Möglichkeiten zur Absicherung von Risiken.

Die EGYM Gruppe ist aufgrund ihrer Internationalität Währungsrisiken ausgesetzt. Die größten operativen Währungsrisiken resultieren dabei aus Kursänderungen des US-Dollar und des britischen Pfund. Währungsrisiken werden kontinuierlich von der zentralen Finanzabteilung überwacht. Zum 31. Dezember 2022 bestanden aus Sicht der Geschäftsführung keine wesentlichen Währungsrisiken.

Spekulationsgeschäfte, besondere Finanzinstrumente oder sonstige Maßnahmen mit spekulativem Charakter werden im Konzern nicht durchgeführt. Im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten bestehen zum 31. Dezember 2022 aus Sicht der Geschäftsführung keine wesentlichen Risiken.

f) Personelle Risiken:

Um langfristig erfolgreich zu bleiben, benötigt EGYM leistungsfähige Mitarbeiter, die unternehmerisch denken und eigenverantwortlich agieren. Bei der Besetzung von vakanten Stellen könnte es zu Verzögerungen kommen, die sich nachteilig auf die Unternehmensziele wie z.B. die Produktentwicklung auswirken können. Dies gilt insbesondere für Fachkräfte im technischen Bereich.

EGYM begegnet diesem Risiko mit einem eigenem spezialisiertem Recruiting Team. Zudem bietet EGYM eine marktgerechte Vergütung, diverse Zusatzleistungen sowie umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen.

Gesamtaussage zur Risikosituation:

Aus Sicht der Geschäftsführung sind sowohl für die Unternehmensgruppe als auch für die eGym GmbH auf Basis der aktuellen Bewertungen keine der zuvor berichteten Risiken tatsächlich bestandsgefährdend. Darüber hinaus konnten wir keine direkten Auswirkungen erkennen, die zu einer dauerhaften, wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen.

Auch im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Risikolage sieht die Geschäftsführung aus heutiger Sicht keine Gefährdung des Fortbestands der Unternehmensgruppe oder der eGym GmbH.

4. Prognosebericht

Für das Jahr 2023 prognostiziert der IWF ein weiteres schwieriges Jahr für die Weltwirtschaft und erwartet mit 2,8% ein etwas schwächeres Wachstum im Vergleich zu 3,4% in 20224. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine belastet die Wirtschaft weltweit und führt zu hohen Inflationsraten, deutlichen Zinserhöhungen und einem geringeren Wachstum in vielen Ländern. Für Deutschland prognostiziert der IWF sogar einen leichten Rückgang von -0,1% im Vergleich zum Vorjahr4s.

Der deutsche Branchenverband DSSV beschreibt in seinem Bericht "Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023" eine positive Prognose für die deutsche Fitnesswirtschaft im Jahr 202310. Rund zwei Drittel (66,6%) der Betreiber von Fitnesseinrichtungen erwarten, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in den nächsten 12 Monaten verbessern bzw. eher verbessern wird. Im Vorjahr waren es noch 62,8%, die eine solche positive Erwartung hatten.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet der Konzern einen weiteren signifikanten Anstieg bei den Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 50%. Im Folgenden werden die Umsatzprognosen nach Geschäftsbereichen erläutert.

Für den Geschäftsbereich Gymtech wird mit einem Anstieg der Umsatzerlöse von ca. 35% gerechnet. Das größte Wachstum soll dabei im US-Markt erreicht werden. Nach Einschätzung der Geschäftsführung wird aufgrund des zunehmenden Trends zur Digitalisierung im US-Markt eine hohe Anzahl an Neukunden im US-Fitnessmarkt erwartet (siehe Abschnitt 3.1). Für die Entwicklung des US-Marktes wurde in 2022 in Zusammenarbeit mit einem US-Partner mit dem Aufbau einer lokalen Fertigung begonnen. Zudem ist für 2023 die Eröffnung einer ersten Ausstellung der EGYM Fitnessgeräte im US-Markt in Denver geplant.

Für die eGym GmbH (Geschäftsbereich Gymtech) wird von einem Umsatzanstieg in 2023 von ca. 15% ausgegangen. Nach Einschätzung der Geschäftsführung wird die anhaltende Erholung der Fitness Wirtschaft in Deutschland nach der Covid-19-Pandemie in 2023 zu einer erhöhten Nachfrage an EGYM-Produkten führen.

Im Geschäftsbereich Wellpass wird ein Wachstum von ca. 85% angenommen. Darin enthalten sind erstmalig die Umsatzerlöse von Gymlib für ein vollständiges Geschäftsjahr. Das Firmenfitness Geschäft in Deutschland soll um ca. 75% wachsen. Grundlage hierfür ist die Einschätzung der Geschäftsführung, dass die Marktposition in den Kernmärkten in Deutschland und Frankreich weiter ausgebaut werden kann.

Im Geschäftsjahr 2023 wird weiterhin in das Wachstum der Unternehmensgruppe insb. in den Ausbau der Vertriebsorganisationen investiert. Der Konzern erwartet erstmalig eine positive bereinigte EBITDA-Marge von ca. 1% (Vorjahr: -4,6%). Die Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf den Umsatzanstieg zurückzuführen. Für die eGym GmbH wird trotz prognostizierten Umsatzanstieg in 2023 mit einer leicht verschlechterten Ergebnissituation gegenüber dem Vorjahr gerechnet, da hohe Investitionen in das Wachstum wie z.B. in den Ausbau der Vertriebsorganisation geplant sind.

5. Wesentliche Ereignisse nach dem Stichtag

Zur Sicherung der Liquidität und Finanzierung des Wachstums wurde im Juni 2023 eine weitere Finanzierungsrunde mit einem neuen Investor bis zu EUR 200 Mio. abgeschlossen. Im Rahmen dieser Finanzierung werden EUR 100 Mio. sofort bereit gestellt. Weitere EUR 100 Mio. sollen für künftige Investitionen zur Verfügung gestellt werden. Zudem wurden im Januar 2023 gewährte Wandeldarlehen in Höhe von insgesamt TEUR 7.500 (davon TEUR 6.000 von einem nahestehenden Unternehmen) in Geschäftsanteile gewandelt. Auf Grundlage dieser Mittelzuflüsse geht die Geschäftsführung davon aus, dass die Zahlungsfähigkeit der Unternehmensgruppe sowie der Gesellschaft und damit die Going-Concern-Annahme im Prognosezeitraum gegeben ist.

Im Mai und Juni 2023 wurden von der eGym GmbH gegenüber der EGYM UK Ltd. und der Gymlib SAS Patronatserklärungen abgegeben. Mit diesen Patronatserklärungen wird die Finanzierung der Tochtergesellschaften basierend auf den Mittelzuflüssen aus der Finanzierungsrunde vom Juni 2023 für einen Zeitraum von 12 Monaten nach Erstellung der Jahresabschlussprüfungsberichte zugesichert.

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Vermögenswerte in TEUR	Anhang	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	6.1	11.698	33.016	5.194
Vorräte	6.2	8.611	7.686	6.603
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	6.3	11.958	8.720	5.630
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	6.4	996	413	372
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte	6.4	5.907	2.604	2.057
Summe kurzfristige Vermögenswerte		39.169	52.440	19.856
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Geschäfts- oder Firmenwert	6.5	62.693	23.384	23.384
Sonstige immaterielle Vermögenswerte	6.5	37.195	19.621	22.440
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen	6.6	16.692	15.756	17.901
Sachanlagen	6.7	2.140	2.006	1.514
Aktivierte Vertragskosten	6.8	2.401	2.657	2.726
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	6.4	544	539	295
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte	6.4	3.885	2.454	1.355
Summe langfristige Vermögenswerte		125.551	66.417	69.615
SUMME VERMÖGENSWERTE		164.719	118.856	89.471
Eigenkapital und Schulden in TEUR	Anhang	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
KURZFRISTIGE SCHULDEN
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.10	14.272	7.234	5.732
Kreditverbindlichkeiten	6.11	12.185	6.064	3.349
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	6.12	3.132	2.362	1.198
Sonstige Rückstellungen	6.13	1.023	908	1.769
Verpflichtungen aus Ertragsteuern	6.16	31	76	55
Vertragsverbindlichkeiten	6.14	7.642	8.055	7.833
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb nicht-beherrschender Anteile	5	31.572	0	0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	6.15	3.260	2.696	2.255
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	6.15	6.145	4.551	3.109
Summe kurzfristige Schulden		79.263	31.948	25.300
LANGFRISTIGE SCHULDEN
Kreditverbindlichkeiten	6.11	26.419	25.612	30.855
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	6.12	28.406	11.057	9.558
Sonstige Rückstellungen	6.13	385	267	349
Vertragsverbindlichkeiten	6.14	9.131	8.489	9.236
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	6.15	14.547	13.784	15.807
Latente Steuerschulden	6.16	1.578	0	0
Summe langfristige Schulden		80.467	59.209	65.805
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital	6.9	239	222	185
Kapitalrücklage	6.9	181.519	161.937	120.830
Bilanzverlust	6.9	-177.869	-134.732	-122.083
Andere Rücklagen	6.9	1.101	273	-565
Summe Eigenkapital	6.9	4.990	27.700	-1.634
SUMME EIGENKAPITAL UND SCHULDEN		164.719	118.856	89.471

Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022

in TEUR	Anhang	2022	2021
Umsatzerlöse	7.1	130.677	78.684
Andere aktivierte Eigenleistungen	7.2	4.372	2.191
Sonstige betriebliche Erträge	7.3	1.415	6.134
Materialaufwand	7.4	-79.247	-41.519
Personalaufwand	7.5	-45.033	-27.760
Sonstige betriebliche Aufwendungen	7.6	-26.270	-17.132
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)		-14.086	596
Abschreibungen	7.7	-12.770	-9.873
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)		-26.856	-9.277
Zinserträge	7.8	92	34
Zinsaufwendungen	7.8	-4.518	-2.899
Wertminderungsaufwendungen / -erträge auf finanzielle Vermögenswerte	7.8	-329	-335
Sonstiges Finanzergebnis	7.8	-11.689	-278
Finanzergebnis		-16.444	-3.479
Ergebnis vor Steuern		-43.300	-12.756
Steuern vom Einkommen und Ertrag	6.16	163	107
Konzernjahresfehlbetrag		-43.137	-12.649
Posten, die in Folgeperioden in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden können:
Währungsumrechnungsdifferenzen		829	838
Sonstiges Ergebnis der Periode		829	838
Gesamtergebnis der Periode		-42.308	-11.811

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

in TEUR	Anhang	2022	2021
Konzernjahresfehlbetrag		-43.137	-12.649
Abschreibungen	7.7	12.770	9.873
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / (Erträge)		188	-1.123
Zunahme / Abnahme der Vorräte, Forderungen sowie sonstiger Vermögenswerte		-6.073	-5.799
Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten sowie sonstiger Schulden		24.045	4.208
Zinsaufwand / (-ertrag)	7.8	4.427	2.865
Ertragssteueraufwand / (-ertrag)	6.16	-163	-107
Ertragssteuererstattungen (-zahlungen)	6.16	-74	127
Nettomittelzufluss / (-abfluss) aus betrieblicher Tätigkeit		-8.017	-2.605
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte	6.5	-11.287	-3.445
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen	6.7	-697	-1.049
Auszahlungen zum Erwerb von Tochterunternehmen	5	-6.490	0
Erhaltene Zinsen		1	23
Nettomittelzufluss / (-abfluss) aus Investitionstätigkeit		-18.474	-4.471
Einzahlung in die Kapitalrücklage	6.9	12.311	44.285
Einzahlungen von Kapitaleinlagen	6.9	17	38
Zahlungen für mit der Ausgabe von Anteilen verbundene Kosten	6.9	-488	-2.213
Aufnahme von Kreditverbindlichkeiten	6.11	5.583	0
Rückzahlung von Kreditverbindlichkeiten	6.11	-7.921	-3.812
Tilgungsanteil von Leasingzahlungen	6.15	-2.515	-1.977
Zinsanteil der Leasingzahlungen	7.8	-658	-667
Gezahlte Zinsen		-1.184	-933
Nettomittelzufluss / (-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit		5.145	34.721
Nettozunahme / (-abnahme) an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten		-21.345	27.646
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Jahresanfang		33.016	5.194
Währungsgewinne / (-verluste) aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten		26	177
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Jahresende		11.698	33.016

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2022

in TEUR	Anhang	Gezeichnetes Kapital	Eigene Anteile	Kapitalrücklage
Stand: 1. Januar 2021	6.9	187	-2	120.830
Konzernjahresfehlbetrag
Sonstiges Ergebnis der Periode
Gesamtergebnis der Periode
Kapitalerhöhung der Gesellschafter der eGym GmbH	6.9	38		44.285
Transaktionskosten für die Ausgabe eigener Anteile	6.9			-2.213
Übrige Veränderungen	6.9		-1	-965
Stand: 31. Dezember 2021		225	-3	161.937
Stand: 1. Januar 2022	6.9	225	-3	161.937
Konzernjahresfehlbetrag
Sonstiges Ergebnis der Periode
Gesamtergebnis der Periode
Kapitalerhöhung der Gesellschafter der eGym GmbH	6.9	17		19.855
Transaktionskosten für die Ausgabe eigener Anteile	6.9			-488
Bezugsrechtemission	6.11			321
Direkt im Eigenkapital erfasste Steuern	6.16			-107
Stand: 31. Dezember 2022	6.9	242	-3	181.519

in TEUR	Konzernbilanzverlust	Andere Rücklagen (aus Währungsumrechnung)	Summe Eigenkapital
Stand: 1. Januar 2021	-122.083	-565	-1.634
Konzernjahresfehlbetrag	-12.649		-12.649
Sonstiges Ergebnis der Periode		838	838
Gesamtergebnis der Periode	-12.649	838	-11.811
Kapitalerhöhung der Gesellschafter der eGym GmbH			44.323
Transaktionskosten für die Ausgabe eigener Anteile			-2.213
Übrige Veränderungen			-966
Stand: 31. Dezember 2021	-134.732	273	27.700
Stand: 1. Januar 2022	-134.732	273	27.700
Konzernjahresfehlbetrag	-43.137		-43.137
Sonstiges Ergebnis der Periode		829	829
Gesamtergebnis der Periode	-43.137	829	-42.308
Kapitalerhöhung der Gesellschafter der eGym GmbH			19.872
Transaktionskosten für die Ausgabe eigener Anteile			-488
Bezugsrechtemission			321
Direkt im Eigenkapital erfasste Steuern			-107
Stand: 31. Dezember 2022	-177.869	1.101	4.990

Inhalt

1. Grundlegende Informationen

2. Kapitalverhältnisse

3. Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

3.1 Grundlagen der Rechnungslegung

3.2 Erstanwendung der International Financial Reporting Standards

3.3 Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Angaben

3.4 Konsolidierungsgrundsätze

3.5 Konsolidierungskreis

3.6 Unternehmenszusammenschlüsse

3.7 Währungsumrechnung

3.8 Immaterielle Vermögenswerte

3.9 Leasingverhältnisse

3.10 Sachanlagen

3.11 Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

3.12 Finanzinstrumente

a) Finanzielle Vermögenswerte einschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

b) Finanzielle Verbindlichkeiten einschließlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

3.13 Aktivierte Vertragskosten

3.14 Vorräte

3.15 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

3.16 Eigenkapital

3.17 Leistungen an Arbeitnehmer

3.18 Rückstellungen

3.19 Verbindlichkeiten zum Erwerb nicht beherrschender Anteile

3.20 Ertragsteuern

3.21 Umsatzerlöse

3.22 Zuwendungen der öffentlichen Hand

3.23 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

4. Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

4.1 Schätzungsunsicherheiten und Ermessensausübung des Managements

4.2 Wesentliche Schätzungen und Annahmen

a) Immaterielle Vermögenswerte und Schulden im Rahmen des Unternehmenserwerbs

b) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

c) Rückstellungen

d) Leistungen an Arbeitnehmer

e) Latente Steuern

f) Umsatzrealisation

g) Aktivierte Vertragskosten

h) Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes

5. Unternehmenserwerb der Gymlib-Gruppe

6. Angaben zur Konzernbilanz

6.1 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

6.2 Vorräte

6.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

6.4 Sonstige Vermögenswerte

6.5 Immaterielle Vermögenswerte

6.6 Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen

6.7 Sachanlagen

6.8 Aktivierte Vertragskosten

6.9 Eigenkapital

6.10 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

6.11 Kreditverbindlichkeiten

6.12 Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer

6.13 Sonstige Rückstellungen

6.14 Vertragsverbindlichkeiten

6.15 Sonstige Verbindlichkeiten

6.16 Ertragssteuern

7. Angaben zur Konzerngesamtergebnisrechnung

7.1 Umsatzerlöse

7.2 Andere aktivierte Eigenleistungen

7.3 Sonstige betriebliche Erträge

7.4 Materialaufwand

7.5 Personalaufwand

7.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

7.7 Abschreibungen

7.8 Finanzergebnis

8. Finanzrisikomanagement und Finanzinstrumente

8.1 Finanzrisikofaktoren

a) Marktrisiko

b) Kreditrisiko

c) Liquiditätsrisiko

8.2 Kapitalmanagement

8.3 Sonstige Angaben zu Finanzinstrumenten

9. Sonstige Angaben

a) Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

b) Sonstige vertragliche Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten

c) Sicherheiten

d) Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

e) Honorare des Konzernabschlussprüfers

f) Angaben zu den Mitgliedern der Geschäftsführung und des Beirats der eGym GmbH

g) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Anhang zum Konzernabschluss

1. Grundlegende Informationen

Die eGym GmbH (nachfolgend auch EGYM oder die Gesellschaft) ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung und hat ihren Sitz in München. Die Gesellschaft mit der Geschäftsadresse in der Einsteinstraße 172, 81677 München, Deutschland, ist seit dem 31. Januar 2011 im Handelsregister beim Amtsgericht München unter der Nummer HRB 186394 eingetragen.

EGYM ist ein weltweit führender Anbieter intelligenter, technologiegestützter Lösungen für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen. Im Geschäftsbereich Gymtech bietet EGYM ein Produktportfolio an vernetzten Fitnessgeräten und digitalen Produkten und im Geschäftsbereich Wellpass Lösungen für den Bereich Firmenfitness.

Mit seiner umfassenden Palette an vernetzten Fitnessgeräten und digitalen Produkten, die sich nahtlos in die Hard- und Software von Drittanbietern integrieren lassen, macht EGYM im Geschäftsbereich Gymtech das Training smarter und effizienter. Ergebnis ist ein Ökosystem für Fitnesstechnologie: Trainierende profitieren von einem vollständig vernetzten Trainingserlebnis in und außerhalb des Studios mit datengestützten Trainings- und Gesundheitsergebnissen.

Im Geschäftsbereich Wellpass unterstützt EGYM mit seinem Firmenfitness-Netzwerk Unternehmen bei der Planung und Umsetzung eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagement. Dafür bietet Wellpass Firmen und ihren Mitarbeitern mit einer Mitgliedschaft Zugang zu hochwertigen Sport- und Fitnesseinrichtungen. Dazu zählen neben Premium-Fitnessstudios auch Schwimm- und Freizeitbäder, Yogastudios sowie Kletter- und Boulderhallen. Zusätzlich wird den Mitgliedern ein digitales Sportangebot aus Online- und Live-Kursen sowie geführten Meditationen angeboten.

Zur Sicherung der Liquidität und Finanzierung des Wachstums wurde im Juni 2023 eine weitere Finanzierungsrunde mit einem neuen Investor bis zu EUR 200 Mio. abgeschlossen. Im Rahmen dieser Finanzierung werden EUR 100 Mio. sofort bereitgestellt. Weitere EUR 100 Mio. sollen für künftige Investitionen zur Verfügung gestellt werden (siehe Abschnitt 9 g)). Auf Grundlage dieser Mittelzuflüsse geht die Gesellschaft von der Going-Concern-Annahme aus.

EGYM hat seinen Hauptsitz in München mit weiteren Niederlassungen in Berlin (Deutschland), Baar (Schweiz), Madrid (Spanien), Paris (Frankreich), Brüssel (Belgien) und einem US-Sitz in Denver, Colorado.

Der Konzernabschluss wurde am 15. September 2023 durch die Geschäftsführung aufgestellt und durch Beschluss der Gesellschafter zur Veröffentlichung genehmigt.

2. Kapitalverhältnisse

Das gezeichnete Kapital der Muttergesellschaft besteht aus 238.908 (Vorjahr: 222.392 bzw. zum 1. Januar 2021: 185.249) Geschäftsanteilen mit einem Nennwert von EUR 1,00. Zum 31. Dezember 2022 waren alle Geschäftsanteile vollständig einbezahlt und haben den gleichen Rang.

3. Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

3.1 Grundlagen der Rechnungslegung

Die EGYM GmbH hat als Mutterunternehmen seit dem 31. Dezember 2017 aufgrund der Überschreitung der Größenmerkmale des § 293 HGB einen handelsrechtlichen Konzernabschluss nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 macht die Gesellschaft erstmalig von dem Wahlrecht gemäß § 315e Abs. 3 HGB Gebrauch. Der vorliegende Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Alle bis zum Geschäftsjahr 2022 in der EU anwendbaren IFRS und International Accounting Standards (IAS) einschließlich der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) wurden berücksichtigt. Als Kapitalgesellschaft ist die Gesellschaft zur Offenlegung gemäß § 325 HGB verpflichtet.

Für das Geschäftsjahr 2022 nimmt die in diesen Konzernabschluss einbezogene Tochtergesellschaft EGYM Wellpass GmbH mit Sitz in München gem. § 264 Abs. 3 HGB die Befreiungsmöglichkeiten von der Aufstellung von Anhang und Lagebericht, der Prüfung und der Offenlegung des Jahresabschlusses in Anspruch. Zwischen der EGYM Wellpass GmbH und der EGYM Wellpass Holding GmbH sowie zwischen der EGYM Wellpass Holding GmbH und der EGYM GmbH bestehen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge.

Die Konzerngesamtergebnisrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Die Bilanzierung erfolgt unter Annahme der Fortführung des Unternehmens (Going-Concern-Annahme).

Kurzfristige Vermögenswerte werden als solche klassifiziert, wenn diese voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten ab dem Bilanzstichtag realisiert werden. Schulden werden als langfristig eingestuft, solange EGYM das Recht besitzt, die Erfüllung der Verpflichtung auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.

Die funktionale Währung der Muttergesellschaft ist der Euro (EUR, €). Sofern nicht anders erwähnt, werden sämtliche Beträge in Tausend Euro (TEUR, T€) ausgewiesen. Hierbei können geringe Rundungsdifferenzen in den Beträgen und Prozentangaben entstehen.

3.2 Erstanwendung der International Financial Reporting Standards

Die erstmalige Aufstellung dieses IFRS-Abschlusses erfolgt nach den Vorschriften des IFRS 1. Stichtag der Eröffnungsbilanz ist nach den Vorgaben des IFRS 1 der 1. Januar 2021.

Stichtag des letztmalig nach den Vorschriften des HGB aufgestellten Konzernabschlusses war der 31. Dezember 2021.

Die Effekte aus der Erstanwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS 1) auf das Eigenkapital und die Gesamtergebnisrechnung werden in der folgenden Überleitungsrechnung dargestellt:

Überleitungsrechnung des Eigenkapitals zum 1. Januar 2021 und 31. Dezember 2021

in TEUR	Erläuterung	31. Dezember 2021 ^*	1. Januar 2021 ^**
Eigenkapital (HGB)		48.620	17.236
Geschäfts- oder Firmenwert	A	3.398	0
Leasingverhältnisse	B	-492	0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	C	-287	-309
Aktivierte Vertragskosten	D	2.657	2.726
Hybride Finanzinstrumente	E	1.778	3.063
Umsatzrealisation	F	-15.674	-16.747
Anteilsbasierte Vergütung	G	-11.057	-9.558
Währungsumrechnungsdifferenzen (IFRS)	A; C	-1.245	0
Fehlerkorrektur	J	0	1.956
Eigenkapital (IFRS)		27.700	-1.634

^* Stichtag des letztmalig aufgestellten Konzernabschlusses nach den Vorschriften des HGB

^** Übergangszeitpunkt

Überleitungsrechnung der Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2021

in TEUR	Erläuterung	2021
Konzernjahresfehlbetrag (HGB)		-14.057
Geschäfts- oder Firmenwert	A	3.398
Leasingverhältnisse	B	-492
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	C	22
Aktivierte Vertragskosten	D	-68
Hybride Finanzinstrumente	E	-1.285
Umsatzrealisation	F	1.074
Anteilsbasierte Vergütung	G	-1.499
Transaktionskosten für die Ausgabe eigener Anteile	H	2.213
Währungsumrechnungsdifferenzen	I	838
Fehlerkorrektur	J	-1.956
Konzerngesamtergebnis (IFRS)		-11.811

Erläuterungen zur Überleitungsrechnung:

A - Geschäfts- oder Firmenwert

Geschäfts- oder Firmenwerte für vor dem Übergangszeitpunkt erworbene Tochtergesellschaften werden nach HGB über einen Zeitraum von zehn Jahren planmäßig abgeschrieben. Nach IFRS wurde zum Übergangszeitpunkt der nach HGB bilanzierte Buchwert übernommen. In den Folgejahren wird der Geschäfts- oder Firmenwert auf etwaige Wertminderung (impairment) geprüft, es erfolgen keine planmäßigen Abschreibungen. Zum Übergangszeitpunkt am 1. Januar 2021 sowie zum 31. Dezember 2021 wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt. Die EGYM-Gruppe wendet IAS 21 nicht retrospektiv auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus vor dem Übergangszeitpunkt erworbenen Tochterunternehmen an. Geschäfts- oder Firmenwerte, die nicht in der funktionalen Währung der EGYM-Gruppe berichtet wurden, werden als Vermögenswerte der eGym GmbH behandelt, was zu einem Rückgang der Anderen Rücklagen im Eigenkapital in Höhe von TEUR 1.234 führt.

B - Leasingverhältnisse

Nach HGB wurden Miet- und Leasingverträge als Operating-Leases klassifiziert. Zahlungen aus dem Operating-Leasing wurden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen für die Mietdauer erfasst. Gemäß IFRS 16 sind Nutzungsrechte im Zusammenhang mit Leasingobjekten sowie entsprechende Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz zu erfassen. Eigenkapitaleffekte wurden zum Übergangszeitpunkt nicht erfasst. Effekte aus der Folgebewertung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten werden in den Abschreibungen bzw. Zinsen und ähnlichen Aufwendungen innerhalb der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen. Gemäß dem Wahlrecht nach IFRS 1 wurde zur Bewertung des Nutzungsrechts der Betrag angesetzt, der der Leasingverbindlichkeit entspricht, die um den Betrag der für dieses Leasingverhältnis im Voraus geleisteten oder abgegrenzten Leasingzahlungen gemindert wird, der in der dem Übergang auf IFRS unmittelbar vorausgehenden Bilanz ausgewiesen war.

C - Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu bemessen; demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis gemeinsamer Kreditrisikomerkmale und Überfälligkeitstage zusammengefasst. Die erwarteten Verlustquoten beruhen auf Einschätzungen des Managements. Damit wurde die Ermittlung einer Einzel- bzw. Pauschalwertberichtigung nach HGB durch einen zukunftsorientierten Ansatz ersetzt.

Zum Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS hat die Gruppe zusätzliche Wertminderungen auf ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 309 gebildet, was zu einer Verringerung des Eigenkapitals um denselben Betrag führte.

Für die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte wird das Ausfallrisiko grundsätzlich ab dem Zeitpunkt des Zugangs bemessen. Dabei gelten finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte bei Zugang als mit geringem Ausfallrisiko behaftet. Dementsprechend hat die Bemessung des Risikos zunächst keine wesentlichen Auswirkungen auf die Bewertung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte.

D - Aktivierte Vertragskosten

Kosten der Vertragsanbahnung, die an interne Mitarbeiter sowie externe Handelsvertreter für den Abschluss von Verträgen gezahlt werden, wurden im Rahmen des Konzernabschlusses nach HGB als Aufwand erfasst. Gemäß IFRS 15 sind Kosten der Vertragsanbahnung als Vermögenswerte zu erfassen und über die Dauer der Verträge planmäßig abzuschreiben. Zum Übergangszeitpunkt wurden Vertragskosten in Höhe von TEUR 2.726 aktiviert.

E - Hybride Finanzinstrumente

Kreditverbindlichkeiten wurden im Rahmen des Konzernabschlusses nach HGB mit dem Darlehensbetrag angesetzt. Transaktionskosten wurden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Nach IFRS wurden die Kreditverbindlichkeiten mit eingebetteten Bezugsrechten (siehe Abschnitt 6.11) rückwirkend zum Zeitpunkt der Auszahlung der Darlehen gemäß IAS 32 in eine Fremd- als auch eine Eigenkapitalkomponente aufgeteilt. Transaktionskosten wurden proportional auf die Fremd- und Eigenkapitalkomponente allokiert. Die um die Eigenkapitalkomponente und Transaktionskosten reduzierte Kreditverbindlichkeit wird nach IFRS nach der Effektivzinsmethode in den Folgeperioden bewertet. Zum Übergangszeitpunkt wurden Bezugsrechtemission in Höhe TEUR 3.063 nach Abzug von Steuern im Eigenkapital erfasst.

F - Umsatzrealisation

Nach IFRS wurden Verträge mit Kunden im Hinblick auf die Vorschriften des IFRS 15 gewürdigt. Infolgedessen resultiert ein Unterschied hinsichtlich des Zeitpunktes der Umsatzrealisation im Vergleich zu HGB. Die Leistungsverpflichtungen aus dem Verkauf von Fitnessgeräten teilen sich gemäß IFRS 15 auf in Hardware, Software und unspezifische Updates und Upgrades. Umsatzerlöse für unspezifische Updates und Upgrades im Rahmen des Verkaufs von Fitnessgeräten werden nach IFRS über die Nutzungsdauer der integrierten Betriebssoftware realisiert (siehe Abschnitt 7.1), während nach HGB die Umsatzerlöse zeitpunktbezogen realisiert werden. Kumulierte Effekte für vor dem Übergangszeitpunkt beginnende Verträge wurden in Höhe von TEUR 16.747 im Konzernbilanzverlust erfasst.

G - Anteilsbasierte Vergütung

Verpflichtungen aus dem virtuellen Beteiligungsprogramm (virtuelle Anteile) für verschiedene Mitarbeiter wurden nach HGB nicht angesetzt, da ein Exit-Szenario als nicht hinreichend wahrscheinlich bewertet wurde. Nach IFRS sind Verpflichtungen aus dem virtuellen Beteiligungsprogramm (cash-settled transactions; siehe Abschnitt 6.12) zum beizulegenden Zeitwert zu erfassen. Zu jedem folgenden Bilanzstichtag erfolgt eine Neubewertung der Optionen. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden im Finanzergebnis innerhalb der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen.

H - Transaktionskosten für die Ausgabe eigener Anteile

Kosten, welche im Rahmen von Eigenkapitaltransaktionen angefallen sind, sind nach IFRS direkt vom Eigenkapital abzuziehen. Nach HGB wurden Transaktionskosten erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zum 31. Dezember 2021 wurden Transaktionskosten in Höhe von TEUR 2.213 von der Kapitalrücklage abgezogen. Gegensätzlich wurde der Konzernbilanzverlust um den gleichen Betrag reduziert.

I - Sonstiges Ergebnis

IFRS erfordert den Ausweis des sonstigen Ergebnisses, welches zusammen mit der Gewinn- und Verlustrechnung das Gesamtergebnis bildet. Währungsumrechnungsdifferenzen wurden nach HGB direkt im Eigenkapital ausgewiesen.

J - Fehlerkorrektur

Im Geschäftsjahr 2021 erfolgte eine Korrektur der Zinsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.956 für die Jahre 2018 bis 2020. Diese Korrektur wurde bei der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses nach den Vorschriften des IFRS zum 1. Januar 2021, dem Stichtag der Eröffnungsbilanz, erfasst.

K - Kapitalflussrechnung

In der Kapitalflussrechnung nach HGB wurden Leasingzahlungen im Nettomittelzufluss / (-abfluss) aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Durch die erstmalige Anwendung der IFRS weist die EGYM-Gruppe Leasingzahlungen in der Kapitalflussrechnung in Höhe von TEUR 2.644 im Nettomittelzufluss / (-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2021 aus.

3.3 Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Angaben

EGYM wendet sämtliche die allgemeine Geschäftstätigkeit betreffenden und im Geschäftsjahr in der EU verbindlich anzuwendenden neuen und geänderten Standards und Interpretationen, die vom IASB veröffentlicht wurden, an.

Neue Standards und Änderungen von Standards und Interpretationen für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Januar 2023 wurden nicht vorzeitig berücksichtigt. Als voraussichtlicher Erstanwendungszeitpunkt im Konzern wird der verpflichtende Anwendungszeitpunkt angenommen.

In EU-Recht übernommene IFRS

Standard	Thema	Verpflichtender Anwendungszeitpunkt	Auswirkungen auf EGYM-Gruppe
IFRS 17	Versicherungsverträge	1. Januar 2023	Keine Auswirkungen
Änderungen an IFRS 17	Vergleichsinformationen in Bezug auf die Erstanwendung von IFRS 17 und IFRS 9	1. Januar 2023	Keine Auswirkungen
Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2	Angaben über materielle anstatt bedeutende Rechnungslegungsmethoden	1. Januar 2023	Keine wesentlichen Auswirkungen
Änderungen an IAS 8	Einführung einer Definition der rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Klarstellung der Abgrenzung zu Rechnungslegungsmethoden	1. Januar 2023	Keine wesentlichen Auswirkungen
Änderungen an IAS 12	Latente Steuern aus Transaktionen bei denen bei erstmaliger Erfassung betragsgleiche steuerpflichtige und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen	1. Januar 2023	Keine wesentlichen Auswirkungen

Noch nicht in EU-Recht übernommene IFRS

Standard	Thema	Verpflichtender Anwendungszeitpunkt	Auswirkungen auf EGYM-Gruppe
Änderungen an IAS 1	Klassifizierung von Verbindlichkeiten als lang- oder kurzfristig	1. Januar 2024	Keine wesentlichen Auswirkungen
Änderungen an IFRS 10 und IAS 28	Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in sein assoziiertes Unternehmen	n.a.	Keine wesentlichen Auswirkungen
Änderungen an IFRS 16	Leasingverpflichtungen im Rahmen von Sales and Leaseback Transaktionen	1. Januar 2024	Keine wesentlichen Auswirkungen
Änderungen an IAS 12	Internationale Steuerreform - Säule-2-Modellregeln	1. Januar 2023	Keine wesentlichen Auswirkungen
Änderungen an IAS 7 und IFRS 7	Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen	1. Januar 2024	Keine wesentlichen Auswirkungen
Änderungen an IAS 21	Mangel an Umtauschbarkeit	1. Januar 2025	Keine wesentlichen Auswirkungen

3.4 Konsolidierungsgrundsätze

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, die vom Mutterunternehmen durch direkten oder indirekten Anteilsbesitz beherrscht werden. Das Mutterunternehmen beherrscht ein Tochterunternehmen, wenn es die Verfügungsgewalt über das Unternehmen besitzt, eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf variable Rückflüsse aus seinem Engagement in dem Tochterunternehmen vorliegt und der Konzern die Fähigkeit besitzt, seine Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Höhe der variablen Rückflüsse des Tochterunternehmens beeinflusst wird. Die Konsolidierung eines Tochterunternehmens beginnt an dem Tag, an dem der Konzern die Beherrschung über das Unternehmen erlangt. Sie endet, wenn der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert.

Die Abschlüsse der Tochtergesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Konzerninterne Transaktionen, Salden und nicht realisierte Gewinne und Verluste zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Bei den ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen werden die ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern in Ansatz gebracht.

3.5 Konsolidierungskreis

Der Konzernkonsolidierungskreis umfasst die eGym GmbH und folgende Tochtergesellschaften:

Name und Sitz der Gesellschaft	Anteile, die direkt von der Muttergesellschaft gehalten werden	Anteile, die von Tochtergesellschaften gehalten werden
EMEA
EGYM Wellpass Holding GmbH, München, Deutschland	100%	-
EGYM UK Ltd., London, Großbritanien	100%	-
EGYM Wellpass GmbH (vormals qualitrain GmbH), München, Deutschland	-	100%
Gymlib SAS, Paris, Frankreich	-	60%
Gymlib SPRL, Brüssel, Belgien	-	60%
Nordamerika
eGym Inc., Denver, USA	100%	-
APAC
EGYM Australia Pty. Ltd., Sydney, Australien	100%	-

Mit Kaufvertrag vom 15. März 2022 erwarb EGYM 60% der Geschäftsanteile an der Gymlib-Gruppe von den bestehenden Anteilseignern. Für den Erwerb der verbleibenden Geschäftsanteile wurden Call Optionen für den Käufer bzw. Put Optionen für den Verkäufer vereinbart. Da aus einer wirtschaftlichen Betrachtung bereits ein Erwerb von 100% der Geschäftsanteile unterstellt wird (sog. Anticipated Akquisition-Methode), werden keine nicht-beherrschenden Anteile angesetzt (siehe Abschnitt 5).

Die EGYM Australia Pty. Limited ist eine Tochtergesellschaft, die zukünftig für die Markterschließung in Australien dienen soll. Im Geschäftsjahr 2022 hatte die Gesellschaft keine wesentlichen Geschäftsaktivitäten.

Zum 30. Dezember 2022 wurde die EGYM S.R.L, Mailand, Italien liquidiert. Der Gewinn aus Entkonsolidierung beträgt TEUR 10.

3.6 Unternehmenszusammenschlüsse

Für die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen wird die Erwerbsmethode angewendet.

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene identifizierbare Vermögenswerte sowie übernommene Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten werden zunächst zu ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Der Konzern bilanziert nicht beherrschende Anteile an dem erworbenen Unternehmen je Akquisitionstransaktion entweder zum beizulegenden Zeitwert oder mit dem proportionalen Anteil des nicht beherrschenden Anteils am identifizierbaren Reinvermögen des erworbenen Unternehmens.

Erwerbsbezogene Kosten werden als Aufwand erfasst.

Der Überschuss aus der Summe von

―	der übertragenen Gegenleistung,
―	des Betrags des nicht beherrschenden Anteils an dem erworbenen Unternehmen und
―	des zum Erwerbszeitpunkt bestehenden beizulegenden Zeitwerts eines zuvor gehaltenen Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen

über den beizulegenden Zeitwert des erworbenen identifizierbaren Reinvermögens wird als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Sind diese Beträge geringer als der beizulegende Zeitwert des identifizierbaren Reinvermögens des erworbenen Geschäftsbetriebs, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung der Ermittlung unmittelbar erfolgswirksam als Gewinn aus Unternehmenserwerb erfasst.

Erfolgt die Begleichung eines Teils der Zahlung zu einem späteren Zeitpunkt, werden die zukünftig zu zahlenden Beträge auf ihren Barwert zum Erwerbszeitpunkt abgezinst. Der verwendete Abzinsungssatz ist dabei ein risikoadäquater Fremdkapitalkostensatz des Unternehmens.

Eine bedingte Gegenleistung wird entweder als Eigenkapital oder als finanzielle Verbindlichkeit klassifiziert. Eine als finanzielle Verbindlichkeit klassifizierte bedingte Gegenleistung wird in der Folge zu ihrem beizulegenden Zeitwert neu bewertet, spätere Änderungen werden erfolgswirksam erfasst.

3.7 Währungsumrechnung

Der vorliegende Konzernabschluss wird in EUR, der funktionalen Währung der eGym GmbH, dargestellt. Die im Abschluss eines jeden Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis der Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung). Somit bestimmt jedes Konzernunternehmen seine eigene funktionale Währung und bewertet die Posten seines Abschlusses unter Anwendung dieser funktionalen Währung.

Fremdwährungstransaktionen werden mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt oder Bewertungszeitpunkt bei Neubewertungen in die funktionale Währung umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die auf Basis historischer Wechselkurse bewertet werden, werden nicht zum Stichtagskurs umgerechnet. Monetäre Posten (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen und Schulden), die in einer Fremdwährung geführt werden, werden zu Stichtagskursen in die funktionale Währung umgerechnet. Die sich hieraus ergebenden Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten "Sonstige betriebliche Aufwendungen" bzw. "Sonstige betriebliche Erträge", erfasst.

Die Ergebnisse und Bilanzposten aller Konzernunternehmen, die eine von der Berichtswährung des Konzerns (EUR) abweichende funktionale Währung haben, werden in die Berichtswährung des Konzerns (EUR) umgerechnet. Gemäß IAS 21 werden Vermögenswerte und Schulden für jeden Bilanzstichtag mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden für jede Gewinn- und Verlustrechnung mit monatlichen Durchschnittskursen der jeweiligen Berichtsperiode umgerechnet. Die sich aus der Umrechnung der Erträge und Aufwendungen zu Durchschnittskursen und den Vermögenswerten und Schulden zu Stichtagskursen ergebenden Differenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Umrechnungsdifferenz, die sich aus der Umrechnung von Eigenkapitalpositionen zu historischen Kursen ergibt, wird ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst. Die in den sonstigen Rücklagen erfassten Umrechnungsdifferenzen werden in den Gewinn oder Verlust umgegliedert, wenn das betreffende Konzernunternehmen verkauft wird.

Die Wechselkurse für wesentliche Währungen, die als Basis für die Währungsumrechnung verwendet wurden, haben sich wie folgt entwickelt (Werte entsprechen dem Äquivalent einer Einheit des EUR):

Land	Währung	Durchschnittskurs		Stichtagskurs
1 EUR =		2022	2021	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021
Vereinigte Staaten	USD	1,05388	1,18285	1,06660	1,13260
Vereinigtes Königreich	GBP	0,85261	0,85981	0,88693	0,84028
Australien	AUD	1,51736	1,57440	1,56930	1,56150
Schweiz	CHF	1,00517	1,08107	0,98470	1,03310

3.8 Immaterielle Vermögenswerte

Geschäfts- oder Firmenwert

Die Ermittlung des Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgt wie in Abschnitt 3.6 beschrieben. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderungen überprüft bzw. häufiger, wenn Ereignisse oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass sie wertgemindert sein könnten. Sie werden zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte Wertminderungsaufwendungen, bilanziert.

Software, Lizenzen, Patente und ähnliche Rechte

Einzeln erworbene Software, Lizenzen, Patente, Handelsmarken, Kundenbeziehungen und ähnliche Rechte werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen. Software, Lizenzen, Patente und ähnliche Rechte weisen eine begrenzte Nutzungsdauer auf und werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen erfasst. Die Abschreibung erfolgt linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer.

Bei der Aktivierung erworbener Software und Lizenzen werden sowohl Kosten, die durch den Erwerb entstehen, als auch Kosten der Implementierung der Software bis zur Inbetriebnahme mit einbezogen. Diese Kosten werden linear über die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls entsprechend angepasst.

Mit der Übernahme der Gymlib-Gruppe wurden Software, Kundenbeziehungen und aktivierte Entwicklungskosten erworben. Diese werden zum beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bilanziert und zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibung erfasst, da sie eine begrenzte Nutzungsdauer aufweisen. Die Abschreibung erfolgt linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer

Aktivierte Entwicklungskosten

Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Produktentwicklungen im Bereich des Software- und Hardware-Engineering. Im Geschäftsbereich Gymtech werden Entwicklungskosten für das Produktportfolio an vernetzten Fitnessgeräten und digitalen Produkten aktiviert. Für den Geschäftsbereich Wellpass werden Entwicklungskosten für Softwarelösungen aktiviert. Die Vermögenswerte werden entsprechend der Entwicklungsprojekte identifiziert. Im Rahmen der jeweiligen Projektplanungen wird die technische Realisation bis zur wirtschaftlichen Nutzbarkeit geplant. EGYM verfügt über ausreichend interne und externe Ressourcen, um die Entwicklung bis zur Markteinführung durchführen zu können. Die Entwicklungsaktivitäten werden entsprechend in der Finanzplanung berücksichtigt. Die Vermögenswerte werden mit den Herstellungskosten in der Entwicklungsphase angesetzt, wenn die folgenden Kriterien gemäß IAS 38 erfüllt sind:

―	Die neu entwickelten Produkte sind identifizierbare Vermögenswerte.
―	Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes kann technisch so weit realisiert werden, dass er genutzt werden kann.
―	Das Management hat die Absicht das Produkt fertigzustellen und es zu nutzen oder zu verkaufen.
―	Es ist wahrscheinlich, dass das Produkt künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird.
―	Adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen sind verfügbar, um die Entwicklung abzuschließen und das Produkt zu nutzen.
―	Die Aufwendungen während der Entwicklung können erfasst werden.

Die Herstellungskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für eigenes Personal und fremdbezogene Entwicklungsleistungen der Entwicklungsphase der jeweiligen Projekte. Die Zuordnung der Entwicklungsleistung eigener Mitarbeiter erfolgt durch Messung der auf die jeweiligen Projekte anteilig entfallenden Zeiten mittels eines Ticket-Systems für Software- und Hardwareentwicklungen. Die aktivierbaren Personaleinzelkostensätze werden anhand monatlicher Gehaltsstatistiken (inkl. Sozialversicherungsanteile) für die Mitarbeiter mit Leistung für das jeweilige Ticket ermittelt. Fremdleistungen werden anhand der erhaltenen Abrechnungen den Projekten zugeordnet und nach Einzelprüfung der Aktivierbarkeit kapitalisiert.

Sonstige Entwicklungskosten, die die oben genannten Kriterien nicht erfüllen, werden als Aufwand erfasst. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, werden in nachfolgenden Geschäftsjahren nicht als Vermögenswerte aktiviert.

Nach Abschluss des Entwicklungsprojekts erfolgt die planmäßige Abschreibung linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die Gesellschaft hat die Nutzungsdauern für bisherige Aktivierungen regelmäßig auf bis zu sieben Jahre festgelegt und überprüft diese regelmäßig unter Berücksichtigung qualitativer Faktoren.

Im Falle von Produktabkündigungen ("end of life") wird die Abschreibungsdauer auf die verbleibende Nutzungsdauer verkürzt. Falls der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes den Buchwert unterschreitet, wird der Buchwert gemäß IAS 36 auf den erzielbaren Betrag gemindert. Der Bestimmung des erzielbaren Betrags liegt regelmäßig der Nutzungswert des jeweiligen Vermögenswertes bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugrunde. Bei Anzeichen dafür, dass der Grund einer vorher gebuchten Wertminderung nicht länger besteht, wird der Buchwert des Vermögenswertes entsprechend erhöht. Wertminderungen und Wertaufholungen auf bilanzierte Entwicklungskosten, welche noch keine Umsätze generieren, werden in der Konzerngesamtergebnisrechnung den Abschreibungen zugerechnet. Eine Wertaufholung darf den fortgeführten Buchwert eines Vermögenswertes nicht überschreiten.

Während der Entwicklungsphase wird der Vermögenswert zum Bilanzstichtag oder bei Vorliegen von Anhaltspunkten auf Werthaltigkeit geprüft.

Forschungskosten werden im Aufwand erfasst.

Den Abschreibungen der immateriellen Vermögenswerte liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Nutzungsdauer immaterieller Vermögenswerte	Jahre
Software, Lizenzen, Patente und ähnliche Rechte	3 - 7
Aktivierte Entwicklungskosten	3 - 7
Kundenbeziehung	5 - 15

3.9 Leasingverhältnisse

Leasingverhältnisse werden zu dem Zeitpunkt, zu dem der Leasinggegenstand dem Konzern zur Nutzung zur Verfügung steht, als Nutzungsrecht und entsprechende Leasingverbindlichkeit bilanziert. Der Konzern sieht bei Immobilienmietverträgen von einer Trennung der Nicht-Leasingkomponenten ab und bilanziert Leasing- und Nicht-Leasingkomponente als eine einzige Leasingkomponente.

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit entsprechen, angepasst um am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen, zuzüglich etwaiger anfänglicher direkter Kosten sowie der geschätzten Kosten zur Demontage oder Beseitigung des zugrunde liegenden Vermögenswertes oder zur Wiederherstellung des zugrunde liegenden Vermögenswertes bzw. des Standortes, an dem dieser sich befindet, abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize.

Nutzungsrechte werden grundsätzlich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben. Abweichend davon ist die Abschreibung entsprechend über die Laufzeit des dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden Vermögenswerts vorzunehmen, wenn dessen Nutzungsdauer kürzer ist als die Laufzeit des Leasingverhältnisses.

Erstmalig wird die Leasingverbindlichkeit zum Barwert der am Bereitstellungsdatum noch nicht geleisteten Leasingzahlungen, abgezinst mit dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssatz, oder, wenn sich dieser nicht ohne Weiteres bestimmen lässt, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Konzerns. Leasingverbindlichkeiten werden in der Bilanz unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Leasingverbindlichkeiten werden zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen, abgezinst mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers bewertet. Der gewichtete durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz, beträgt für den gesamten Konzern 4%.

Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen

―	feste Zahlungen, einschließlich de facto festen Zahlungen,
―	variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, erstmalig bewertet anhand des am Bereitstellungsdatum gültigen Indexes bzw. (Zins-)Satzes,
―	Beträge, die aufgrund einer Restwertgarantie voraussichtlich zu zahlen sind,
―	den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn der Konzern hinreichend sicher ist, diese auszuüben, Leasingzahlungen für eine Verlängerungsoption, wenn der Konzern hinreichend sicher ist, diese auszuüben, sowie Strafzahlungen für eine vorzeitige Kündigung des Leasingverhältnisses, es sei denn, der Konzern ist hinreichend sicher, nicht vorzeitig zu kündigen.

Die Leasingverbindlichkeit wird zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsmethode bewertet. Sie wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Index- oder (Zins-)Satzänderung verändern, wenn der Konzern seine Schätzung zu den voraussichtlichen Zahlungen im Rahmen einer Restwertgarantie anpasst, wenn der Konzern seine Einschätzung über die Ausübung einer Kauf-, Verlängerungs- oder Kündigungsoption ändert oder sich eine de facto feste Leasingzahlung ändert.

Der Konzern mietet Immobilien, Lagerhallen, Betriebs- und Geschäftsausstattung (Drucker) und Kraftfahrzeuge. Der unkündbare Zeitraum der Leasingverträge beträgt zwischen ein und zehn Jahren. Manche Verträge beinhalten eine Verlängerungsoption. Verlängerungsoptionen (oder Zeiträume nach Kündigungsoptionen) werden nur dann in die Vertragslaufzeit einbezogen, wenn eine Verlängerung oder Fortsetzung des Leasingverhältnisses hinreichend sicher ist.

Die Bewertung wird überprüft, wenn ein wesentliches Ereignis oder eine wesentliche Änderung der Umstände eintritt, welches diese Bewertung beeinflusst. Die Mietkonditionen werden individuell vereinbart. Kreditbedingungen sind nicht enthalten. Die Leasinggegenstände werden nicht als Sicherheit für Kreditaufnahmen verwendet.

Leasingverbindlichkeiten werden grundsätzlich bei jeder Änderung des Leasingverhältnisses (geänderte Leasingrate, Laufzeit etc.) neu bewertet. Die Anpassung wird in den Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen dementsprechend berücksichtigt.

EGYM hat im Zusammenhang mit COVID-19 keine wesentlichen Mietzugeständnisse erhalten.

Der Buchwert eines Vermögenswertes wird unmittelbar auf seinen erzielbaren Betrag wertberichtigt, falls der Buchwert des Vermögenswertes höher ist als sein geschätzter erzielbarer Betrag.

Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert (unter EUR 5.000) zugrunde liegen, sowie für kurzfristige Leasingverhältnisse, einschließlich IT-Ausstattung, werden nicht angesetzt. Der Konzern erfasst die mit diesen Leasingverhältnissen in Zusammenhang stehenden Leasingzahlungen über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Aufwand.

3.10 Sachanlagen

Sämtliche Sachanlagen, einschließlich Mietereinbauten werden zu historischen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen erfasst. Zu den Anschaffungskosten werden Ausgaben hinzugerechnet, die direkt mit dem Erwerb der betreffenden Posten in Verbindung stehen.

Folgekosten werden erst dann in den Buchwert der Vermögenswerte einbezogen bzw. als gesonderter Vermögenswert ausgewiesen, wenn es wahrscheinlich ist, dass der mit dem Vermögenswert verbundene künftige wirtschaftliche Nutzen voraussichtlich der Gruppe zufließen wird und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig bestimmt werden können. Buchwerte von Vermögenswerten, die ersetzt werden, werden ausgebucht. Sonstige Reparatur- und Instandhaltungskosten werden im Abrechnungszeitraum, in dem sie angefallen sind, in der Konzerngesamtergebnisrechnung erfasst.

Die Abschreibungen erfolgen linear über die geschätzte Nutzungsdauer. Mietereinbauten werden über die Mindestmietdauer abgeschrieben.

Nutzungsdauer Sachanlagen	Jahre
Mietereinbauten	3 - 10
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 - 5
Technische Anlagen und Maschinen	3 - 7

Die Restwerte und Nutzungsdauern der Vermögenswerte werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

3.11 Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Zu jedem Abschlussstichtag überprüft der Konzern die Buchwerte der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte, um festzustellen, ob es Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung gibt. Sind solche Anhaltspunkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang eines eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu welcher der Vermögenswert gehört. Wenn eine angemessene und stetige Grundlage zur Verteilung ermittelt werden kann, werden die gemeinschaftlichen Vermögenswerte auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verteilt. Andernfalls erfolgt eine Verteilung auf die kleinste Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, für die eine angemessene und stetige Grundlage der Verteilung ermittelt werden kann.

Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Wenn der geschätzte erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet, wird der Wertminderungsaufwand erfolgswirksam erfasst. Sollte sich der Wertminderungsaufwand in der Folge umkehren, wird der Buchwert auf die jüngste Schätzung des erzielbaren Betrages (maximal Anschaffungskosten) erhöht.

3.12 Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderem zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Bruttowert ausgewiesen. Der Konzern setzt finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten an, wenn ein Unternehmen aus der Gruppe Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Der Ansatz erfolgt zum Handelstag. Eine Saldierung wird nur dann vorgenommen, wenn eine Aufrechnung der Beträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt rechtlich durchsetzbar ist und auch die Absicht besteht, tatsächlich zu saldieren.

a) Finanzielle Vermögenswerte einschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Klassifizierung

Finanzielle Vermögenswerte bei EGYM umfassen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die liquiden Mittel sowie sonstigen finanzielle Vermögenswerte. Sonstige finanzielle Vermögenswerte setzen sich im Wesentlichen aus Vertragsvermögenswerten, Mietkautionen und sonstigen Forderungen zusammen.

Finanzielle Vermögenswerte sind bei erstmaligem Ansatz gemäß IFRS 9 einer der folgenden Bewertungskategorien zuzuordnen:

1. Zu fortgeführten Anschaffungskosten

2. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

3. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert

Für die Zuordnung beinhaltet der Standard entsprechende Vorschriften, die auf das Geschäftsmodell und die vertraglichen Zahlungsströme abstellen. Bei allen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns zielt das Geschäftsmodell auf die Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen ab, wobei diese Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Finanzielle Vermögenswerte werden im EGYM-Konzern grundsätzlich als zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert.

Ansatz und Bewertung

Finanzielle Vermögenswerte, welche nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden bei erstmaliger Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswerts zuzurechnen sind, erfasst. Transaktionskosten von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden sofort im Aufwand erfasst.

Die Folgebewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt in Abhängigkeit von deren Klassifizierung. Bei finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten sind, werden Zinserträge unter Anwendung der Effektivzinsmethode in den Finanzerträgen ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden direkt in der Konzerngesamtergebnisrechnung erfasst und unter Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte ausgewiesen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gem. IFRS 15 mit dem Transaktionspreis bewertet, sofern in der Leistungsverpflichtung keine wesentlichen Finanzierungskomponenten enthalten sind. Die Folgebewertung erfolgt unter Berücksichtigung einer Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste (expected credit loss).

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Für finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte wird das Ausfallrisiko grundsätzlich ab dem Zeitpunkt des Zugangs bemessen. Dabei gelten finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte bei Zugang als mit geringem Ausfallrisiko behaftet. Dementsprechend hat die Bemessung des Risikos zunächst keine Auswirkungen auf die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Vertragsvermögenswerten. Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu bemessen; demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis gemeinsamer Kreditrisikomerkmale und Überfälligkeitstage zusammengefasst. Die erwarteten Verlustquoten beruhen auf Einschätzungen des Managements und werden regelmäßig überprüft.

Der Konzern nimmt bei finanziellen Vermögenswerten und Vertragsvermögenswerten mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an, dass das Ausfallrisiko signifikant ansteigt, wenn der finanzielle Vermögenswert oder Vertragsvermögenswert mehr als 30 Tage überfällig ist. Nach Einschätzung des Managements sind in der Fitness-Wirtschaft bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zahlungsverzögerungen bis zu 60 Tagen für die Bemessung des Ausfallrisikos unwesentlich.

Ausbuchung

Der Konzern bucht finanzielle Vermögenswerte aus, wenn die Rechte auf den Bezug von Zahlungsströmen aus dem finanziellen Vermögenswert erloschen sind oder übertragen wurden und EGYM im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an dem finanziellen Vermögenswert verbunden sind, übertragen hat.

Abschreibung

Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn der Konzern nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist.

Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn

―	es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls vorhanden) zurückgreifen muss, oder
―	der finanzielle Vermögenswert mehr als 360 Tage überfällig ist.

Falls sich ein aufgrund Uneinbringlichkeit ausgebuchter finanzieller Vermögenswert später als einbringlich erweist, wird der entsprechende Betrag im Posten "Wertminderungsaufwendungen / -erträge auf finanzielle Vermögenswerte" innerhalb der Konzerngesamtergebnisrechnung erfasst.

b) Finanzielle Verbindlichkeiten einschließlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Ansatz und Bewertung

Finanzielle Verbindlichkeiten stellen eine vertragliche Verpflichtung zur Lieferung flüssiger Mittel oder anderer finanzieller Vermögenswerte dar und werden nach IFRS 9 grundsätzlich mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode bilanziert.

Die Effektivzinsmethode ist eine Methode zur Berechnung der fortgeführten Anschaffungskosten einer finanziellen Verbindlichkeit und der Zuordnung von Zinsaufwendungen auf die jeweiligen Perioden. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Auszahlungen - einschließlich sämtlicher Gebühren und gezahlten oder erhaltenen Entgelte, die integraler Bestandteil des Effektivzinssatzes sind, Transaktionskosten und andere Agien oder Disagien - über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder eine kürzere Periode auf den Nettobuchwert aus der erstmaligen Erfassung abgezinst wird.

Die finanziellen Verbindlichkeiten im Konzern bestehen im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Kreditverbindlichkeiten. Sie werden nicht zu Handelszwecken gehalten. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stellen Zahlungsverpflichtungen für Güter und Dienstleistungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit dar. Finanzielle Verbindlichkeiten werden den kurzfristigen Verbindlichkeiten zugeordnet, sofern sie innerhalb eines Jahres fällig sind. Andernfalls zählen sie zu den langfristigen Verbindlichkeiten.

Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns werden zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten bewertet.

Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn sie getilgt, aufgekündigt oder ausgelaufen ist. Der Differenzbetrag zwischen dem Buchwert des Abgangs und der erhaltenen oder erwarteten Gegenleistung wird erfolgswirksam erfasst.

Sobald eine finanzielle Verbindlichkeit vom selben Kreditgeber durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit mit substanziell anderen Vertragskonditionen ersetzt wird, oder sich die Konditionen der ursprünglichen Verbindlichkeit wesentlich ändern, wird dies als Ausbuchung behandelt und die Verbindlichkeit durch eine neue ersetzt.

3.13 Aktivierte Vertragskosten

Vertragskosten umfassen Kosten der Vertragsanbahnung (im Wesentlichen Vertriebsprovisionen an Mitarbeiter und Dritthändler im direkten und indirekten Vertriebskanal), welche zu aktivieren sind, wenn davon auszugehen ist, dass die Kosten durch künftige Erlöse aus dem Vertrag kompensiert werden. Kosten der Vertragsanbahnung sind zusätzliche Kosten, die ohne den Vertragsabschluss nicht angefallen wären. Die EGYM-Gruppe macht von dem Wahlrecht Gebrauch, Vertragskosten, deren Abschreibungszeitraum nicht mehr als ein Jahr betragen würde, grundsätzlich sofort als Aufwand zu erfassen.

Die aktivierten Vertragskosten werden grundsätzlich linear über die erwartete Vertragsdauer aufwandswirksam erfasst. Die Aufwendungen werden in der Gesamtergebnisrechnung der EGYM-Gruppe je nach Vertriebskanal als Personalaufwendungen oder sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen.

3.14 Vorräte

Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden auf Basis der gleitenden Durchschnittsmethode bestimmt. Die Herstellungskosten fertiger und unfertiger Erzeugnisse umfassen im Wesentlichen die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, direkte Personalkosten sowie andere direkte Kosten. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös abzüglich der noch anfallenden geschätzten Kosten für die Fertigstellung und für den Vertrieb.

3.15 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, die kurzfristig abrufbaren Bankeinlagen, sonstige hochliquide Anlagen mit einer ursprünglichen Fälligkeit von drei Monaten oder weniger und Kontokorrentkredite. Kontokorrentkredite werden in der Konzernbilanz als Finanzverbindlichkeiten unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen, lagen jedoch in den Geschäftsjahren 2022 und 2021 nicht vor.

3.16 Eigenkapital

Transaktionskosten, die direkt mit einer Eigenkapitaltransaktion zusammenhängen, werden als Abzug vom Eigenkapital unter Berücksichtigung der damit verbundenen Steuern bilanziert.

Unter Kapitalrücklagen werden die Zuzahlungen der Gesellschafter sowie Bezugsrechtsemissionen der eGym GmbH nach IAS 32 ausgewiesen.

Andere Rücklagen enthalten Gewinne und Verluste aus dem Sonstigen Ergebnis der Perioden.

3.17 Leistungen an Arbeitnehmer

Bonusregelung

Für Bonuszahlungen nach Ende des Geschäftsjahres für das vorangegangene Geschäftsjahr wird im Konzernabschluss eine Rückstellung passiviert und der entsprechende Aufwand im Personalaufwand ausgewiesen. Der Rückstellungsbetrag wird für jeden Mitarbeiter, für den entweder eine vertragliche Verpflichtung zur Zahlung eines Bonus besteht oder für den sich aufgrund der Geschäftspraxis der Vergangenheit eine faktische Verpflichtung ergibt, einzeln berechnet.

Anteilsbasierte Vergütungen

Der Konzern gewährt anteilsbasierte Vergütungen, die durch virtuelle Geschäftsanteile ausgeglichen werden. Als Gegenleistung erhält der Konzern Leistungen, die durch den Mitarbeiter erbracht werden. Die Höhe der Vergütung richtet sich nach dem beizulegenden Zeitwert des Instruments zum jeweiligen Bilanzstichtag. Die Kosten werden als Personalaufwendungen über den Zeitraum, in dem die vereinbarten Leistungen erbracht werden müssen (Erdienungszeitraum oder Vesting Periode), verteilt. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Instruments nach der Vesting Periode werden im Finanzergebnis erfasst.

Die Mitarbeiterbeteiligungsprogramme sind als Exitbeteiligung und als Differenzgeschäft ausgestaltet. Der Mitarbeiter setzt kein eigenes Kapital ein und erhält ausschließlich im Rahmen eines Exits (geplanter Gesellschafterwechsel in Form eines Börsengangs oder Unternehmensverkaufs) die zu ermittelnde Exit-Vergütung. Der Nominalbetrag jedes virtuellen Geschäftsanteils beträgt rechnerisch EUR 1. Die Vesting-Periode beträgt 48 Monate oder endet frühzeitig zum Zeitpunkt eines Exits. Im Falle einer Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses während der Vesting Periode verfallen die virtuellen Geschäftsanteile anteilig entsprechend der Anzahl der Monate im Beschäftigungsverhältnis.

Die Bewertung der anteilsbasierten Vergütung wird anhand eines Black-Scholes Modells, unter Berücksichtigung der Bedingungen und Konditionen des Programms, vorgenommen. Für die Ermittlung des risikolosen Zinssatzes wurde die implizite Rendite laufzeitäquivalenter deutscher Staatsanleihen angesetzt. Da die Gesellschaft weder Optionen noch Aktien zum Handel an einer Börse ausgegeben hat, wurde die Volatilität als laufzeitäquivalente historische Volatilität auf Basis der Peer-Group ermittelt. Der berücksichtigten erwarteten Volatilität liegt die Annahme zugrunde, dass von historischer Volatilität auf künftige Trends geschlossen werden kann, so dass die tatsächlich eintretende Volatilität von den getroffenen Annahmen abweichen kann.

Beitragsorientierte Versorgungspläne

Für die beitragsorientierten Versorgungspläne zahlt der Konzern auf verpflichtender, vertraglicher oder freiwilliger Basis Beiträge in öffentlich oder privat verwaltete Rentenversicherungspläne ein. Der Konzern muss keinen weiteren Zahlungsverpflichtungen nachkommen, sobald er diese Beiträge bezahlt hat. Die Beiträge werden, sobald sie fällig sind, als Personalaufwendungen erfolgswirksam erfasst. Früher gezahlte Beiträge werden bis zu der Höhe aktiviert, bis zu der sie zu einer Rückerstattung oder einer Reduktion zukünftiger Zahlungen führen.

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind an Arbeitnehmer zu zahlen, wenn das Arbeitsverhältnis vor dem regulären Pensionierungszeitpunkt beendet wird oder wenn ein Arbeitnehmer im Tausch für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses einem Angebot von Abfindungsleistungen zustimmt. Der Konzern erfasst diese Leistungen zum früheren der folgenden Zeitpunkte: (a) wenn das Unternehmen das Angebot solcher Leistungen nicht mehr zurückziehen kann; und (b) wenn es dazugehörige Restrukturierungskosten erfasst, die den Regelungen des IAS 37 unterliegen. Werden für ein freiwilliges Ausscheiden von Mitarbeitern Abfindungsleistungen angeboten, wird für die Bewertung der Verpflichtung die Anzahl der Mitarbeiter geschätzt, die das Angebot aus Sicht des Unternehmens wahrscheinlich annehmen werden. Leistungen, die nach über zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig werden, werden auf den Barwert diskontiert.

3.18 Rückstellungen

Rückstellungen werden gemäß IAS 37 dann gebildet, wenn die folgenden Bedingungen kumulativ erfüllt sind:

―	Der Konzern hat eine gegenwärtige rechtliche und / oder faktische Verpflichtung.
―	Diese Verpflichtung resultiert aufgrund eines Ereignisses in der Vergangenheit.
―	Der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung ist wahrscheinlich.
―	Die Höhe der Verpflichtung kann verlässlich geschätzt werden

Für zukünftige operative Verluste werden keine Rückstellungen gebildet.

Bei einer Vielzahl ähnlicher Verpflichtungen, wird die Wahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses für sämtliche Verpflichtungen einer Klasse zusammengefasst ermittelt. Eine Rückstellung wird auch dann gebildet, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses für einen einzelnen oder mehrere einzelne Posten innerhalb der Klasse gering ist.

Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt zum Barwert auf Basis der bestmöglichen Schätzung, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Abschlussstichtag erforderlich ist. Langfristige Rückstellungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden auf den Berichtsstichtag abgezinst, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Dabei wird ein Vorsteuerzinssatz, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts sowie die für die Verpflichtung spezifischen Risiken berücksichtigt, zugrunde gelegt. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellungen werden erfolgswirksam in der Konzerngesamtergebnisrechnung unter den Finanzaufwendungen erfasst.

Gewährleistungsrückstellungen

Gewährleistungsrückstellungen werden grundsätzlich zum Zeitpunkt des Verkaufs des Produkts gebildet. Der erstmalige Ansatz beruht auf Erfahrungswerten sowie künftigen Einschätzungen beispielsweise hinsichtlich der Anzahl von Gewährleistungsfällen. Die geschätzten Gewährleistungskosten werden jährlich überprüft. Die Rückstellungen für Gewährleistungskosten, die voraussichtlich zwölf Monate nach Verkauf anfallen, werden als langfristig klassifiziert.

3.19 Verbindlichkeiten zum Erwerb nicht beherrschender Anteile

Verbindlichkeiten zum Erwerb nicht beherrschender Anteile im Rahmen des Erwerbs der Gymlib-Gruppe (siehe Abschnitt 5) beinhalten unbedingte Kaufpreisverpflichtungen zum Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen (sog. non-controlling interests' put option). Diese werden unter Anwendung der sog. Anticipated Acquisition Methode, mit ihrem Present Value of the Redemption Amount (Barwert der Kaufpreisverpflichtung) als Verbindlichkeit erfasst und mit dem WACC abgezinst. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Aufzinsungen und Schätzungsänderungen unbedingter Kaufpreisverbindlichkeiten werden erfolgswirksam erfasst.

3.20 Ertragsteuern

Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden erfolgswirksam in der Konzerngesamtergebnisrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die unmittelbar im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden die Steuern ebenfalls im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst.

Laufende Steuern

Laufende Steuern sind die erwartete Steuerschuld oder Steuerforderung auf das für das Geschäftsjahr zu versteuernde Einkommen oder den steuerlichen Verlust, und zwar auf der Grundlage von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden, sowie alle Anpassungen der Steuerschuld für frühere Jahre. Der Betrag der erwarteten Steuerschuld oder Steuerforderung spiegelt den Betrag wider, der unter Berücksichtigung steuerlicher Unsicherheiten, sofern vorhanden, die beste Schätzung darstellt. Tatsächliche Steuerschulden beinhalten auch alle Steuerschulden, die als Folge der Festsetzung von Dividenden entstehen.

Latente Steuern

Latente Steuern werden im Hinblick auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden für Konzernrechnungslegungszwecke und den verwendeten Beträgen für steuerliche Zwecke erfasst.

Temporäre Differenzen in Bezug auf ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit für ein bestimmtes Leasingverhältnis werden zum Zwecke der Erfassung latenter Steuern zusammengefasst (das Leasingverhältnis) betrachtet.

Ein latenter Steueranspruch wird für noch nicht genutzte steuerliche Verluste, noch nicht genutzte Steuergutschriften und abzugsfähige temporäre Differenzen in dem Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde Ergebnisse zur Verfügung stehen werden, für die sie genutzt werden können. Zukünftig zu versteuernde Gewinne werden auf Basis der Umkehr zu versteuernder temporärer Differenzen ermittelt. Sollte der Betrag nicht ausreichen, um latente Steueransprüche vollständig zu aktivieren, werden die zukünftig zu versteuernden Gewinne - unter Berücksichtigung der Umkehr temporärer Differenzen - auf Basis der individuellen Geschäftspläne der Tochterunternehmen ermittelt. Latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass der damit verbundene Steuervorteil realisiert werden wird; Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn sich die Wahrscheinlichkeit zukünftig zu versteuernder Ergebnisse verbessert.

Die Bewertung latenter Steuern spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Erwartung des Konzerns im Hinblick auf die Art und Weise der Realisierung der Buchwerte seiner Vermögenswerte bzw. der Erfüllung seiner Schulden zum Abschlussstichtag ergeben.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

3.21 Umsatzerlöse

Der Konzern erzielt Umsatzerlöse in den folgenden Bereichen:

―	Verkauf von vernetzten Fitnessgeräten, die dem Nutzer smarte und individualisierte Workout-Lösungen ermöglichen
―	Verkauf von digitalen Produkten wie z.B. Apps für Fitnessstudios und Endnutzer
―	Für Unternehmen werden abonnementbasierte Fitness- und Wellnesslösungen angeboten, die den Beschäftigten Zugang zu Sport- und Gesundheitseinrichtungen sowie EGYM-Trainingsprogrammen eröffnen.

Die Umsatzerlöse werden in Höhe der Gegenleistung bemessen, die der Konzern aus einem Vertrag mit einem Kunden voraussichtlich erhalten wird. Der Konzern handelt bei seinen Umsatztransaktionen grundsätzlich im eigenen Namen bzw. als Prinzipal. Die Umsatzerlöse werden erfasst, wenn die Verfügungsgewalt über ein Produkt oder eine Dienstleistung auf einen Kunden übertragen wird.

Ein Vertragsvermögenswert ist anzusetzen, sofern EGYM aufgrund der Erfüllung einer vertraglichen Leistungsverpflichtung Erlöse erfasst hat, bevor der Kunde eine Zahlung geleistet hat bzw. bevor - unabhängig von der Fälligkeit - die Voraussetzungen für eine Rechnungstellung und damit den Ansatz einer Forderung vorliegen.

Eine Vertragsverbindlichkeit ist anzusetzen, sofern der Kunde eine Zahlung geleistet hat, bevor EGYM eine vertragliche Leistungsverpflichtung erfüllt und damit Erlöse erfasst hat.

a) Verkauf von Fitnessgeräten

Bei den Verträgen mit den Kunden handelt es sich um Mehrkomponentenverträge mit den Leistungsverpflichtungen Verkauf von Geräten, Anlieferung, Inbetriebnahme, Training und Garantieverlängerung. Zusätzlich werden die Geräte-Betriebssoftware, Cloud-Anbindung sowie die ständige Weiterentwicklung der Software-Leistungen als eigenständig abgrenzbare Dienstleistungen angesehen.

Der Gesamttransaktionspreis des Vertrages wird auf Grundlage der anteiligen (ggf. zu schätzenden) Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen aufgeteilt, d. h. der Einzelveräußerungspreis jeder separaten Komponente wird ins Verhältnis zur Summe der Einzelveräußerungspreise der vertraglichen Leistungsverpflichtungen gesetzt. Die Einzelveräußerungspreise der einzelnen Leistungsverpflichtungen sind bis auf Geräte-Betriebssoftware, Cloud-Anbindung und die ständige Weiterentwicklung der Software in den Verträgen mit den Kunden geregelt und bestimmbar. Die Leistungen auf Geräte-Betriebssoftware, Cloud-Anbindung und die ständige Weiterentwicklung der Software werden mit dem jeweiligen Gerätepreis abgegolten. Dementsprechend sind die Einzelveräußerungspreise nicht direkt bestimmbar. Rechnungen sind in der Regel innerhalb von 7 bis 30 Tagen zahlbar.

Die Aufteilung des Transaktionspreises auf die eigenständigen Leistungsverpflichtungen erfolgt auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise. Zur Bestimmung der Transaktionspreise für die Geräte-Betriebssoftware, Cloud-Anbindung und die ständige Weiterentwicklung der Software wird eine Schätzmethode angewendet, die auf einer prozentualen Aufteilung der Materialmarge der Fitnessgeräte basiert. Die Materialmarge basiert auf dem Verkaufspreis der Fitnessgeräte abzüglich dem Einkaufswert eines Auftragsfertigers. Für die Aufteilung zwischen Hardware und Software wird das Verhältnis der Hardware und Software-Entwicklungskosten zugrunde gelegt. Die Aufteilung der Softwaremarge zwischen Geräte-Betriebssoftware, Cloud-Anbindung und der ständigen Weiterentwicklung der Software erfolgt im Verhältnis der aktivierten Entwicklungsleistungen für Software zu den gesamten Entwicklungsleistungen für Software über den typischen Produktlebenszyklus. Die Umsatzrealisation für die ständige Weiterentwicklung der Software erfolgt zeitraumbezogen. Als Indikator hierfür wird der Anteil der aktivierten Software-Entwicklungskosten an den gesamten Software-Entwicklungskosten herangezogen.

Die Bestimmung des Leistungsfortschritts der ständigen Weiterentwicklung der Software erfolgt anhand von outputbasierten Methoden. Bei Anwendung der outputbasierten Methode werden die Umsätze auf Basis des Werts der bisher übertragenen Leistungen im Verhältnis zu den vertraglich zugesagten Leistungen erfasst. Der Anspruch auf Gegenleistung entspricht direkt dem Wert der erbrachten Leistungen, weshalb die EGYM-Gruppe vom praktischen Behelf nach IFRS 15.B16 Gebrauch macht und Umsatzerlöse auf Basis des in Rechnung gestellten Betrags erfasst werden.

Vorauszahlungen werden als Vertragsverbindlichkeiten erfasst und bei Erfüllung der Leistungsverpflichtungen als Umsatzerlöse erfasst. Insbesondere die der ständigen Weiterentwicklung der Software zugeordnete Gegenleistung wird als Vertragsverbindlichkeit abgegrenzt und über einen Zeitraum von vier Jahren als Umsatzerlöse realisiert.

Die Umsatzrealisation für die Hardware, Anlieferung, Inbetriebnahme, Training und den nicht zeitraumbezogenen Softwareanteil erfolgt zeitpunktbezogen, nach erfolgter Lieferung und Abnahme durch den Kunden.

Für die Verpflichtung des Konzerns, fehlerhafte Produkte im Rahmen der gesetzlichen Garantie zu reparieren oder zu ersetzen, werden Rückstellungen gebildet (siehe Abschnitt 6.13). Kunden können darüber hinaus Garantieverlängerungen, die über die gesetzliche Garantie hinausgehen, erwerben. Garantieverlängerungen werden zeitraumbezogen als Umsatz realisiert.

Preisnachlässe werden anteilig auf alle Leistungsverpflichtungen innerhalb eines Vertrages aufgeteilt.

b) Verkauf von digitalen Produkten

Der Verkauf von digitalen Produkten umfasst eine Reihe von digitalen Lösungen wie die EGYM-Trainer-App oder die eigene Studio App (Branded Member App) sowie Schnittstellen zu Apps und Wearables. Durch die EGYM-Software-Lösungen bekommen Kunden die Möglichkeit alle Trainingserfolge außerhalb des Studios vernetzt zu verfolgen.

Die Einzelveräußerungspreise entsprechen den in den Verträgen vereinbarten monatlichen Entgelten für die zugesagten Serviceleistungen. Die Umsatzerlöse werden linear (stetige Leistungserbringung) über die Laufzeit der Verträge zeitraumbezogen realisiert. Zahlungen werden monatlich über das Lastschriftverfahren eingezogen.

Die Bestimmung des Leistungsfortschritts des Verkaufs von digitalen Produkten erfolgt anhand von outputbasierten Methoden. Bei Anwendung der outputbasierten Methode werden die Umsätze auf Basis des Werts der bisher übertragenen Leistungen im Verhältnis zu den vertraglich zugesagten Leistungen erfasst. Der Anspruch auf Gegenleistung entspricht direkt dem Wert der erbrachten Leistungen, weshalb die EGYM-Gruppe vom praktischen Behelf nach IFRS 15.B16 Gebrauch macht und Umsatzerlöse auf Basis des in Rechnung gestellten Betrags erfasst werden.

c) Fitness- und Wellness Lösungen für Unternehmen

Für Unternehmen bietet der Konzern mit dem Geschäftsbereich EGYM Wellpass abonnementbasierte Firmenfitness-Lösungen an. Wellpass ermöglicht den Mitarbeitern seiner Unternehmenskunden alle im Wellpass-Partnernetzwerk angeschlossenen Sport- und Gesundheitsanlagen (Fitnessstudios, Schwimmhallen, Yogastudios, Kletterhallen, etc.) zu nutzen. Die Abrechnung erfolgt monatlich und wird über das Lastschriftverfahren eingezogen. Die Einzelveräußerungspreise entsprechen den in den Verträgen vereinbarten monatlichen Entgelten für den Zugang zu den im Wellpass-Netzwerk angeschlossenen Sport- und Gesundheitsanlagen. Die Umsatzerlöse werden linear (stetige Leistungserbringung) über die Laufzeit der Verträge zeitraumbezogen realisiert.

Die Bestimmung des Leistungsfortschritts im Geschäftsbereich EGYM Wellpass erfolgt anhand von outputbasierten Methoden. Bei Anwendung der outputbasierten Methode werden die Umsätze auf Basis des Werts der bisher übertragenen Leistungen im Verhältnis zu den vertraglich zugesagten Leistungen erfasst. Der Anspruch auf Gegenleistung entspricht direkt dem Wert der erbrachten Leistungen, weshalb die EGYM-Gruppe vom praktischen Behelf nach IFRS 15.B16 Gebrauch macht und Umsatzerlöse auf Basis des in Rechnung gestellten Betrags erfasst werden.

Weitere Informationen zu der Zusammensetzung des Umsatzes nach Umsatzarten werden in Abschnitt 7.1 gegeben.

3.22 Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Zuwendungen, die den Konzern für angefallene Aufwendungen kompensieren, werden planmäßig in den Zeiträumen, in denen die Aufwendungen erfasst werden, als sonstige Erträge im Gewinn oder Verlust erfasst, es sei denn, die Zuwendungsbedingungen werden erst erfüllt, nachdem die zugehörigen Aufwendungen angesetzt wurden. In diesem Fall wird die Zuwendung in der Periode erfasst, in der der Anspruch - nach Erfüllung der Zuwendungsbedingungen - entsteht.

3.23 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

Gemäß IFRS 13 wird folgende Hierarchie zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet:

―	Stufe 1: Notierte Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.
―	Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind.
―	Stufe 3: Verfahren unter Anwendung von Parametern, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist.

4. Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

4.1 Schätzungsunsicherheiten und Ermessensausübung des Managements

Die Aufstellung von in Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlüssen erfordert Schätzungen. Des Weiteren macht die Anwendung der unternehmensweiten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Wertungen des Managements erforderlich. Folgende wesentliche Sachverhalte sind von Schätzunsicherheiten in Bezug auf Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bzw. Ermessensausübungen des Managements betroffen:

―	Bewertung der immateriellen Vermögenswerte und Schulden im Rahmen des Unternehmenserwerbs
―	Beurteilung der Ansatzkriterien zur Aktivierung von selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten
―	Bewertung von Rückstellungen, anteilsbasierter Vergütung und latenter Steuern
―	Abgrenzung von Leistungsverpflichtungen im Rahmen der Umsatzerlösrealisierung sowie Ermessen bei der Aktivierung von Vertragsanbahnungskosten
―	Festlegung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und Ermittlung des erzielbaren Betrags im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts

4.2 Wesentliche Schätzungen und Annahmen

Der Konzern trifft Einschätzungen und Annahmen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse. Die entsprechenden Schätzungen werden naturgemäß in den seltensten Fällen den späteren tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. Die Schätzungen und Annahmen, die ein signifikantes Risiko darstellen, dass Bilanzansätze von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres angepasst werden müssen, werden im Folgenden erläutert.

a) Immaterielle Vermögenswerte und Schulden im Rahmen des Unternehmenserwerbs

Bei der Allokation des Kaufpreises für die Übernahme von Gymlib wurden immaterielle Vermögenswerte wie Kundenbeziehungen und Auftragsbestand identifiziert und bewertet. In Höhe der Differenz des Kaufpreises über dem übernommenen Reinvermögen ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert. Einzelheiten enthält Abschnitt 5.

Die übernommenen immateriellen Vermögenswerte, und damit indirekt der Geschäfts- oder Firmenwert, wurden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Den Bewertungen wurden Annahmen und Prognosen zugrunde gelegt, die neben externen Rahmenbedingungen vor allem auf den von der Geschäftsleitung genehmigten Finanzplänen basieren und einen Zeitraum von fünf Jahren abdecken. Jenseits dieser fünf Jahre wurden branchenübliche Wachstumsprognosen herangezogen. Eventuell erforderliche Anpassungen dieser Rahmenbedingungen, Annahmen und Prognosen können zu Wertminderungen des Geschäfts- und Firmenwerts sowie der sonstigen Vermögenswerte führen und Wertanpassungen erforderlich machen (siehe Abschnitt 5).

b) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Der Konzern prüft an jedem Bilanzstichtag, ob Anzeichen für eine Wertminderung von Sachanlagen oder immateriellen Vermögenswerten vorliegen. Hierbei wird der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswertes geschätzt. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu welcher der Vermögenswert gehört. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder dem Nutzungswert. Zur Ermittlung des Nutzungswertes sind die diskontierten künftigen Zahlungseingänge ("Cashflows") aus dem betreffenden Vermögenswert zu bestimmen. Die Schätzung des diskontierten künftigen Cashflows beinhaltet wesentliche Annahmen, insbesondere hinsichtlich künftiger Verkaufspreise und -stückzahlen, Kosten-, oder Diskontierungszinssätze. Obwohl das Management davon ausgeht, dass die Schätzungen der relevanten erwarteten Nutzungsdauern, die Annahmen bezüglich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Einschätzung der diskontierten künftigen Cashflows angemessen sind, könnte durch deren Veränderung eine Anpassung der Analysen erforderlich werden. Dies könnte zu künftigen Wertminderungen oder Wertaufholungen führen, sollten sich die vom Management prognostizierten Trends umkehren oder die Annahmen und Schätzungen sich als falsch erweisen.

Im Falle aktivierter Entwicklungskosten im Bereich Software- und Hardware-Engineering hat der Konzern den Anteil der Personalkosten im Wesentlichen durch Messung der auf die jeweiligen Projekte anteilig entfallenden Zeiten mittels eines Ticket-Systems für Software- und Hardwareentwicklungen ermittelt. Für die Berechnung der Abschreibung hat EGYM die Nutzungsdauern regelmäßig auf bis zu sieben Jahre festgelegt. Unter Berücksichtigung qualitativer Faktoren kann die Streckung der Restnutzungsdauer erfolgen (siehe Abschnitt 3.8).

Im Falle der sonstigen immateriellen Vermögenswerte - mit Ausnahme des Geschäfts- und Firmenwerts, der Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen und aktivierten Entwicklungsleistungen - wurden Nutzungsdauern zwischen 3 und 15 Jahren angesetzt.

Ausführlichere Informationen befinden sich in den Abschnitten 6.5 und 6.7.

c) Rückstellungen

Ansatz und Bewertung von Rückstellungen sind in erheblichem Umfang mit Einschätzungen verbunden, besonders hinsichtlich Inanspruchnahmewahrscheinlichkeiten und -beträgen. Neue Entwicklungen oder Änderungen in den Einschätzungen können eine Anpassung von Rückstellungen erforderlich machen. Revisionen von Schätzungen und Prämissen können über die Zeit eine wesentliche Auswirkung auf die künftige Ertragslage haben. Ausführlichere Informationen sind im Abschnitt 6.13 zu finden.

d) Leistungen an Arbeitnehmer

Anteilsbasierte Vergütungen

Kosten von anteilsbasierten Vergütungen werden auf Basis des beizulegenden Zeitwerts der virtuellen Geschäftsanteile an jedem Bilanzstichtag ermittelt. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts muss eine geeignete Bewertungsmethode herangezogen werden. Die Wahl der Bewertungsmethode hängt dabei von den Vergabebedingungen der anteilsbasierten Vergütung ab. Für die Bewertung müssen außerdem Eingabeparameter bestimmt werden, die in die Bewertungsmethode einfließen. Diese beinhalten insbesondere die Laufzeit, die Volatilität und den risikofreien Zinssatz sowie die zugrunde liegenden Annahmen. Die Volatilität wird im Fall von EGYM als historische Volatilität über den Durchschnitt vergleichbarer, börsennotierter Unternehmen ermittelt (peer group). Weitere Informationen befinden sich in den Abschnitten 3.17 und 6.12.

e) Latente Steuern

Latente Steueransprüche werden nur bis zur Höhe des erwarteten zu versteuernden Einkommens bilanziert und nur wenn eine Realisierung ausreichend wahrscheinlich erscheint. Die Bestimmung der realisierbaren Höhe der latenten Steueransprüche erfordert vom Management bestmögliche Schätzung, da Erwartungen bezüglich der Höhe und der zeitlichen Verteilung des zu versteuernden Einkommens in der Zukunft einfließen. Weitere Informationen befinden sich in den Abschnitten 3.20 und 6.16.

f) Umsatzrealisation

Für die Umsatzrealisation von Geräteverkäufen sind Schätzungen notwendig, um die Transaktionspreise aller Leistungsverpflichtungen in Mehrkomponentenverträge zu ermitteln. Die Einzelveräußerungspreise für die Geräte-Betriebssoftware, Cloud-Anbindung und die ständige Weiterentwicklung sind in den Verträgen mit den Kunden nicht geregelt und somit nicht direkt bestimmbar. Die Schätzmethode zur Bestimmung der Transaktionspreise basiert auf einer prozentualen Aufteilung der Materialmarge. Daraus resultiert ein Anteil an den Umsatzerlösen für die ständige Weiterentwicklung der Software, der zeitraumbezogen als Umsatz realisiert wird. Die im Rahmen der Schätzmethode zugrunde gelegten Annahmen haben somit Auswirkungen auf den periodengerechten Ausweis der Umsatzerlöse und des Periodenergebnisses. Für weitere Erläuterungen wird auf Abschnitt 3.21 verwiesen.

g) Aktivierte Vertragskosten

Die Kosten der Vertragsanbahnung von Geräteverkäufen werden analog zur Umsatzrealisation prozentual auf die separaten Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Der Anteil der Vertragskosten, welcher der ständigen Weiterentwicklung der Software zugeordnet wird, wird aktiviert und über einen Zeitraum von vier Jahren abgeschrieben. Kosten der Vertragsanbahnung, die sich auf Komponenten beziehen, deren Umsatzerlöse zum Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsgewalt realisiert werden, werden im Jahr der Erfüllung der Leistungsverpflichtungen als Aufwand erfasst (siehe Abschnitt 6.8).

h) Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes

Zur Durchführung eines Impairment Tests ist es zunächst erforderlich, dass ein im Rahmen eines Unternehmenserwerbs erworbener Geschäfts- oder Firmenwert zum Erwerbszeitpunkt auf jene zahlungsmittelgenerierende Einheit (ZGE) bzw. Gruppen von ZGEs verteilt wird, aus denen Synergien aus dem Unternehmenserwerb realisiert werden sollen. Zu beachten ist, dass der Goodwill denjenigen ZGEs zugeteilt wird, die die niedrigste Ebene darstellen, auf der der Goodwill für interne Managementzwecke überwacht wird. Die Festlegung der ZGEs sowie die Ermittlung des erzielbaren Betrags im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts unterliegen Ermessensentscheidungen des Managements.

5. Unternehmenserwerb der Gymlib-Gruppe

Zum 31. Mai 2022 erwarb EGYM 60% der Geschäftsanteile an der Gymlib SAS ("Gymlib") von den bestehenden Anteilseignern. Hierzu zählen sowohl natürliche als auch juristische Personen.

Gymlib ist im Bereich Firmenfitness in Frankreich und darüber hinaus in Belgien aktiv. Durch die Bündelung von Ressourcen wollen EGYM und Gymlib ihre Marktposition weiter ausbauen und Firmenfitness-Aktivitäten gemeinsam auch in anderen Teilen Europas anbieten. In einem schnell wachsenden Markt wird rasch die Marktführerschaft in Europa angestrebt.

Für den Erwerb der verbleibenden Geschäftsanteile an der Gymlib SAS durch EGYM wurden im Kaufvertrag Call Optionen für den Käufer bzw. Put Optionen für den Verkäufer vereinbart. Der Kaufpreis für die verbleibenden Geschäftsanteile bestimmt sich in Abhängigkeit von den finanziellen Ergebnissen der Gymlib-Gruppe im Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023. Da die Anticipated Acquisition Methode unterstellt, dass die Put-Option bereits ausgeübt wurde und die entsprechende Verbindlichkeit wirtschaftlich betrachtet eine Kaufpreisverbindlichkeit für 40% der Anteile darstellt, entfällt eine separate bilanzielle Erfassung der symmetrischen Call-Option.

Für den Erwerb der verbleibenden Anteile wurde zum Erwerbszeitpunkt eine unbedingte finanzielle Verbindlichkeit zum Present Value des Redemption Amounts in Höhe von TEUR 30.174 angesetzt. Dabei wurde der voraussichtliche Redemption Amount mit dem WACC-Zins von 8,07% auf den voraussichtlichen Erwerbszeitpunkt abgezinst. Zum 31 Dezember 2022 ergab sich ein Effekt aus Aufzinsung von TEUR 1.398. Die Überprüfung des Redemption Amounts der Verbindlichkeit zum 31. Dezember 2022 führte zu keiner Anpassung. Zum Erwerbszeitpunkt wurden entsprechend der sog. Anticipated Acquisition Methode keine nicht-beherrschenden Anteile angesetzt.

Der Kaufpreis für 100% der Geschäftsanteile beträgt TEUR 52.063 und enthält den Redemption Amount für 40% der Anteile von TEUR 30.174. Der Kaufpreis für 60% der Geschäftsanteile beträgt TEUR 21.889 und setzt sich aus einer Barvergütung von TEUR 14.017 sowie Geschäftsanteilen an der eGym GmbH im Wert von TEUR 7.872 zusammen.

Der beizulegende Zeitwert der ausgegebenen Geschäftsanteile der eGym GmbH (6.741 Anteile) entspricht dem vertraglich vereinbarten Stückpreis in Höhe von EUR 1.168,58.

Kaufpreisallokation

Die aufgrund des Erwerbs bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

	Erfasste Beträge TEUR
Zahlungsmittel	7.527
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	735
Sachanlagevermögen	71
Immaterielle Vermögenswerte: Kundenbeziehungen	14.293
Immaterielle Vermögenswerte: Auftragsbestand	13
Aktivierte Entwicklungskosten	959
Sonstige Vermögenswerte	2.094
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)	1.326
Latente Steueransprüche	1.913
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(720)
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	(342)
Kreditverbindlichkeiten	(8.062)
Leasingverbindlichkeiten (IFRS 16)	(1.326)
Latente Steuerschulden	(3.576)
Sonstige Verbindlichkeiten	(2.152)
Identifiziertes Reinvermögen	12.754
Zuzüglich: Geschäfts- oder Firmenwert	39.309
Gegenleistung	52.063

Nachstehend sind die zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte jeder Hauptgruppe von Gegenleistungen zusammengefasst:

	TEUR
Zahlungsmittel	14.017
Eigenkapitalinstrumente (Geschäftsanteile eGym GmbH)	7.872
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb nicht-beherrschender Anteile	30.174
Gesamte übertragene Gegenleistung	52.063

Der Geschäfts- oder Firmenwert beinhaltet als wesentlichste Komponenten die Belegschaft, Marktanteil sowie den Zugang zu neuen Märkten, die nicht als selbstständige Vermögenswerte angesetzt werden. Aus Sicht von EGYM werden insbesondere die Expertise der Belegschaft und die bestehende Marktposition als Grundlage für das Wachstumspotential in einem schnell wachsenden Firmenfitness-Markt gesehen. Steuerlich ist der Geschäfts- oder Firmenwert nicht abzugsfähig.

Als wesentliche immaterielle Vermögenswerte wurden die Kundenbeziehungen und aktivierte Entwicklungskosten identifiziert.

Die Kundenbeziehungen und der Auftragsbestand wurden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt bzw. neu bewertet. Aufgrund der langjährigen Geschäftsbeziehungen im Firmenfitness-Markt wurden für die Kundenbeziehungen Restnutzungsdauern von 15 Jahren angenommen.

Aufgrund der jungen Unternehmenshistorie wurde der Marke Gymlib noch kein vom Geschäfts- oder Firmenwert separierbarer Wert beigemessen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen fällige Bruttobeträge der vertraglichen Forderungen von TEUR 898, wovon TEUR 163 zum Erwerbszeitpunkt als voraussichtlich uneinbringlich eingeschätzt wurden.

Im Zeitraum vom 1. Juni bis zum 31. Dezember 2022 erwirtschaftete die erworbene Unternehmensgruppe Umsatzerlöse von TEUR 8.219 und einen Jahresfehlbetrag von TEUR -2.111.

Hätte der Erwerb bereits am 1. Januar 2022 stattgefunden, wären konsolidierte Pro-forma-Umsatzerlöse von TEUR 134.913 und pro-forma ein Konzernjahresfehlbetrag von TEUR -44.700 für das Geschäftsjahr 2022 ausgewiesen worden.

Kaufpreiszahlung

Abfluss von Zahlungsmitteln zum Erwerb der Unternehmensgruppe, ohne erworbene Zahlungsmittel

	TEUR
Barvergütung	14.017
Abzüglich: Erworbene Zahlungsmittel	(7.527)
Nettoabfluss von Zahlungsmitteln - Investitionstätigkeit	6.490

Die mit dem Unternehmenserwerb verbundenen Kosten von TEUR 302 werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie in der Kapitalflussrechnung in dem Mittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen.

Die Kaufpreisallokation wurde im Werterhellungszeitraum für das Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen. Wertaufhellende Ereignisse oder Ereignisse, die eine Wertüberprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts begründen, sind nicht eingetreten.

Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2021 erfolgten keine Unternehmenserwerbe.

6. Angaben zur Konzernbilanz

6.1 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	11.698	33.016	5.194

Die Finanzmittel enthalten einen Betrag von TEUR 382 (Vorjahr: TEUR 377 und bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 231), der Nutzungsbeschränkungen unterliegt, die von bestimmten Lieferanten und für Kreditkarten auferlegt wurden. Während dieser Betrag jederzeit und ohne Strafe von der Bank abgerufen werden kann, verpflichten die vertraglichen Vereinbarungen den Konzern dazu, einen Gesamtbetrag von TEUR 382 auf einem Sichteinlagenkonto zu belassen und diesen Betrag ausschließlich zur Erfüllung von Gewährleistungsansprüchen zu nutzen.

6.2 Vorräte

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.158	1.874	2.088
Fertigerzeugnisse	6.453	5.812	4.515
Vorräte	8.611	7.686	6.603

Die Kosten für Vorräte, die als Materialaufwand erfasst wurden, betrugen TEUR -79.247 (Vorjahr: TEUR -41.519).

Die Fertigerzeugnisse umfassen im Wesentlichen Fitnessgeräte aus Auftragsfertigung sowie Gebrauchtgeräte.

Die erfolgswirksam vorgenommenen Wertminderungen auf Vorräte betrugen zum 31. Dezember 2022 TEUR -35 (Vorjahr: TEUR -204). Die Beträge werden in den Materialaufwendungen erfasst.

6.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind von Kunden geschuldete Beträge für im gewöhnlichen Geschäftsverlauf verkaufte Güter bzw. erbrachte Leistungen. Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und innerhalb eines Jahres fällig.

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, brutto	12.811	9.300	6.383
Abzüglich: Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-854	-580	-753
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto	11.958	8.720	5.630

Hinsichtlich der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verweisen wir auf die Abschnitte 8.1 und 8.3.

6.4 Sonstige Vermögenswerte

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Sonstige Forderungen	996	413	372
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	996	413	372
Aktive Rechnungsabgrenzungen	3.107	1.163	1.280
Geleistete Anzahlungen	2.079	480	119
Steuerforderungen	558	692	301
Sonstige	163	269	357
Kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte	5.907	2.604	2.057
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte	6.903	3.017	2.429
Mietkautionen	544	539	295
Langfristige finanzielle Vermögenswerte	544	539	295
Vertragsvermögenswerte	3.885	2.454	1.355
Langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte	3.885	2.454	1.355
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte	4.429	2.993	1.650

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Zahlungen für noch zu erbringende Leistungen nach dem Bilanzstichtag. Hierbei handelt es sich um im Voraus bezahlte Versicherungen, Wartungs-, Lizenz- und Messekosten.

Zum 31. Dezember 2022 betrugen die Vertragsvermögenswerte TEUR 3.885 (Vorjahr: TEUR 2.454 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 1.355). Die Vertragsvermögenswerte umfassen Sicherheitseinbehalte im Rahmen von Finanzierungsgeschäften über Partnerbanken. Partnerbanken behalten vom Kaufpreis, den sie aufgrund der Vermittlung von EGYM vermittelten Geschäfts an EGYM zu zahlen haben, einen Teil des Anschaffungspreises ein. Im Zusammenhang mit steigenden Finanzierungsgeschäften resultieren höhere Sicherheitseinbehalte von Leasinggebern.

Die erwarteten Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte sind mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unwesentlich.

6.5 Immaterielle Vermögenswerte

in TEUR	Geschäfts- oder Firmenwert	Kundenbeziehungen	Software, Lizenzen, und Ähnliche Rechte	Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte	Anzahlungen auf Immaterielle Vermögenswerte	Summe
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Zum 1. Januar 2022	23.384	2.664	18.700	28.610	159	73.517
Zugänge aus Unternehmenserwerb	39.309	14.306		959		54.574
Währungsunterschiede			1.107			1.107
Zugänge		4.810	1.606	4.871		11.287
Abgänge					-159	-159
Zum 31. Dezember 2022	62.693	21.780	21.414	34.441	0	140.327
Abschreibungen und Wertminderungen
Zum 1. Januar 2022	0	2.220	11.829	16.464	0	30.512
Währungsunterschiede			657			657
Zugänge (Abschreibungen)		1.356	3.809	4.105		9.270
Abgänge
Zum 31. Dezember 2022	0	3.576	16.295	20.569	0	40.439

in TEUR	Geschäfts- oder Firmenwert	Kundenbeziehungen	Software, Lizenzen, und Ähnliche Rechte	Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte	Anzahlungen auf Immaterielle Vermögenswerte	Summe
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Zum 1. Januar 2021	23.384	2.664	16.760	25.880	0	68.688
Zugänge aus Unternehmenserwerb
Währungsunterschiede			1.384			1.384
Zugänge			556	2.730	159	3.445
Abgänge
Zum 31. Dezember 2021	23.384	2.664	18.700	28.610	159	73.517
Abschreibungen und Wertminderungen
Zum 1. Januar 2021	0	1.687	7.842	13.336	0	22.865
Währungsunterschiede			772			772
Zugänge (Abschreibungen)		533	3.215	3.127		6.875
Abgänge			0			0
Zum 31. Dezember 2021	0	2.220	11.829	16.464	0	30.512
Buchwerte
Zum 1. Januar 2021	23.384	977	8.918	12.544	0	45.823
Zum 31. Dezember 2021	23.384	444	6.871	12.147	159	43.004
Zum 31. Dezember 2022	62.693	18.203	5.119	13.872	0	99.888

Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten Goodwill, Kundenbeziehungen, Entwicklungskosten für Entwicklungsprojekte, Software und IT-Lizenzen einschließlich zugehöriger Kosten der Installation und Anpassung der IT-Systeme.

Die Kundenbeziehungen wurden im Rahmen eines Assets Deals von der U.L.C. Management oHG durch die EGYM Wellpass GmbH sowie aus dem Erwerb der Gymlib Gruppe (siehe Abschnitt 5) erworben.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden insgesamt TEUR 4.871 (Vorjahr: TEUR 2.730) Entwicklungskosten aktiviert. Die darin enthaltenen aktivierten Eigenleistungen betragen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 4.372 (Vorjahr: TEUR 2.191). In der Gesamtergebnisrechnung sind Forschungs- und Entwicklungskosten von TEUR 1.383 (Vorjahr: TEUR 90) als Aufwendungen erfasst.

Das Produktportfolio an vernetzten Fitnessgeräten und digitalen Produkten wird der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Gymtech ("ZGE Gymtech") zugeordnet. Das EGYM-Ökosystem bildet die Basis für Gymtech und kombiniert smarte Trainingsgeräte, digitale Apps, Software, Services und die Produkte von angeschlossenen Partnern auf einer offenen Plattform. Die Zahlungsmittelzuflüsse werden aus dem Verkauf von vernetzten Fitnessgeräten sowie dem Verkauf von digitalen Produkten wie z.B. Apps für Fitnessstudios und Endnutzer generiert.

Die Lösungen im Firmenfitness-Bereich werden der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Wellpass ("ZGE Wellpass") zugeordnet. Die Zahlungsmittelzuflüsse resultieren aus Abonnement-basierten Fitness- und Wellness Lösungen, die den Beschäftigten Zugang zu hochwertigen Sport- und Gesundheitseinrichtungen sowie EGYM-Trainingsprogrammen eröffnen.

Für die Überprüfung auf Wertminderung wurden den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ("ZGE") des Konzerns folgende Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet:

in TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Gymtech	19.189	19.189	19.189
Wellpass	43.504	4.195	4.195
Summe	62.693	23.384	23.384

Der erzielbare Betrag dieser ZGEs basiert zum 31. Dezember 2022 auf ihren Nutzungswerten, die durch Diskontierung der aus der fortgesetzten Nutzung der ZGEs geplanten künftigen Cashflows ermittelt wurden.

Die wesentlichen Annahmen, die bei der Schätzung des erzielbaren Betrags verwendet wurden, werden nachstehend dargelegt. Die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung der Geschäftsführung hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen in den relevanten Branchen und basierend auf Vergangenheitswerten sowie von externen und internen Quellen dar.

	Gymtech		Wellpass
	Abzinsungssatz	Nachhaltige Wachstumsrate	Abzinsungssatz	Nachhaltige Wachstumsrate
31. Dezember 2022	10,78%	1,00%	10,78%	1,00%

Der Abzinsungssatz stellt eine Vor-Steuer-Größe dar, die auf Grundlage der historischen branchendurchschnittlich gewichteten Kapitalkosten mit einer Marktrisikoprämie für die relevanten Länder in Höhe von 7,50% geschätzt wurde. Diskontierungszinssätze werden auf Basis externer vom Markt abgeleiteter Größen bestimmt, unter Berücksichtigung der mit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verbundenen Markt- und Länderrisiken. Die Diskontierungszinssätze für die ZGEs Gymtech und Wellpass wurden individuell ermittelt. In der Gesamtbetrachtung gleichen sich jedoch unterschiedliche Chancen und Risiken in den jeweils relevanten Märkten aus, sodass Diskontierungszinssätze in gleicher Höhe angesetzt wurden. Sollten sich künftig wesentliche Veränderungen in den zuvor aufgeführten Annahmen ergeben, so würde dies Einfluss auf die beizulegenden Zeitwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten haben.

In das diskontierte Cashflow-Modell sind Cashflows für einen Zeitraum von fünf Jahren eingegangen. Eine langfristige Wachstumsrate auf unbegrenzte Dauer wurde ermittelt als der durchschnittliche Wert aus den Wachstumsraten in den relevanten Ländern bzw. Regionen, in denen die ZGE tätig ist.

Das geplante EBITDA basierte auf den Erwartungen künftiger Ergebnisse unter Berücksichtigung vergangener Erfahrungen. Das Wachstum der Umsatzerlöse wurde auf Grundlage des geschätzten Umsatzvolumens und Preisanstiegs in den nächsten fünf Jahren prognostiziert. Es wurden entsprechende Informationen von externen Analysten bzgl. langfristiger Marktentwicklungen berücksichtigt.

Aufgrund der aktuell vorliegenden Marktprognosen geht die Gesellschaft in den Planungen der ZGEs von einem starken Umsatzwachstum und einer deutlichen Verbesserung der EBITDA-Marge in den nächsten fünf Jahren aus. Dabei wird für den Geschäftsbereich Wellpass von einem anhaltenden überproportionalen Wachstum ausgegangen. Grund hierfür sind insbesondere der infolge der Covid-19 Pandemie zunehmende Fokus vieler Unternehmen auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter für eine höhere Produktivität, gesteigertes Wohlbefinden sowie zur Prävention vor chronischen Erkrankungen. Für die Wachstumsstrategie des Konzerns sollen Synergieeffekte zwischen den Geschäftsbereichen Gymtech und Wellpass durch Cross-Selling Effekte und technologische Integration auf einer Plattform genutzt werden. Dabei sollen z.B. Fitness- und Gesundheitseinrichtungen sowohl mit Gymtech Geräten ausgestattet als auch in das Partnernetzwerk von Wellpass integriert werden.

Der geschätzte erzielbare Betrag der ZGE Gymtech übersteigt deren Buchwert um TEUR 1.397 und bei der ZGE Wellpass um TEUR 448.027. Bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes auf 10,89% bei der ZGE Gymtech bzw. 45,3% bei der ZGE Wellpass würde der erzielbare Betrag weiterhin dem Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwert tragenden ZGEs entsprechen. Bei einer Reduzierung der nachhaltigen Wachstumsrate auf 0% ergäbe sich kein Wertminderungsbedarf des Buchwertes der ZGE Wellpass. Für den Buchwert der ZGE Gymtech würde sich ein Wertminderungsbedarf des Buchwerts in Höhe von TEUR 2.761 ergeben.

Die erzielbaren Werte der ZGEs zum 31. Dezember 2021 und 1. Januar 2021 wurden basierend auf den beizulegenden Zeitwerten abzüglich Veräußerungskosten ermittelt. Hierfür wurden Bewertungen aus Finanzierungsrunden, die in zeitlicher Nähe zum jeweiligen Stichtag durchgeführt wurden, zugrunde gelegt, da diese die präziseste verfügbare Methode zur Wertermittlung bieten. Der geschätzte erzielbare Betrag der ZGE Gymtech übersteigt deren Buchwert zum 31. Dezember 2021 um TEUR 132.437 und zum 1. Januar 2021 um TEUR 75.019. Der geschätzte erzielbare Betrag der ZGE Wellpass übersteigt deren Buchwert zum 31. Dezember 2021 um TEUR 97.889 und zum 1. Januar 2021 um TEUR 74.415.

Bezüglich der Zugänge aus Unternehmenserwerb verweisen wir auf Abschnitt 5.

6.6 Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen

Die Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen stellen sich wie folgt dar:

in TEUR	Gebäude	Kraftfahrzeuge	Summe
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Zum 1. Januar 2022	17.085	1.137	18.222
Zugänge aus Unternehmenserwerb	1.326		1.326
Währungsunterschiede	-104		-104
Zugänge	2.054	529	2.582
Abgänge
Zum 31. Dezember 2022	20.361	1.666	22.027
Abschreibungen und Wertminderungen
Zum 1. Januar 2022	2.074	392	2.466
Währungsunterschiede	-4		-4
Zugänge (Abschreibungen)	2.318	554	2.873
Abgänge
Zum 31. Dezember 2022	4.388	946	5.334

in TEUR	Gebäude	Kraftfahrzeuge	Summe
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Zum 1. Januar 2021	17.085	816	17.901
Zugänge aus Unternehmenserwerb
Währungsunterschiede
Zugänge		321	321
Abgänge
Zum 31. Dezember 2021	17.085	1.137	18.222
Abschreibungen und Wertminderungen
Zum 1. Januar 2021	0	0	0
Währungsunterschiede
Zugänge (Abschreibungen)	2.074	392	2.466
Abgänge
Zum 31. Dezember 2021	2.074	392	2.466
Buchwerte
Zum 1. Januar 2021	17.085	816	17.901
Zum 31. Dezember 2021	15.011	745	15.756
Zum 31. Dezember 2022	15.973	720	16.692

Die Zugänge zu den Nutzungsrechten während des Geschäftsjahres 2022 betrugen TEUR 2.582 (Vorjahr: TEUR 321, davon TEUR 2.054 für Gebäude aufgrund neuangemieteter Büroräume in Denver (USA) und TEUR 529 für Kraftfahrzeuge. Die Zugänge aus Unternehmenserwerb in Höhe von TEUR 1.326 betreffen angemietete Büroräume der im Geschäftsjahr 2022 erworbenen Gymlib-Gruppe (siehe Abschnitt 5). Die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2022 betrugen TEUR 2.873 (Vorjahr: TEUR 2.466), davon entfallen TEUR 2.318 (Vorjahr: TEUR 2.074) auf Gebäude und TEUR 554 (Vorjahr: TEUR 392) auf Kraftfahrzeuge. Wertminderungen wurden nicht erfasst.

Leasing-Verträge können Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten, die sich maßgeblich auf die Abschreibungsdauer der Nutzungsrechte auswirken können, wenn sie hinsichtlich ihrer Inanspruchnahme als hinreichend sicher bzw. als nicht hinreichend sicher eingeschätzt werden.

Zahlungen im Zusammenhang mit kurzfristigen Leasingverhältnissen in Höhe von TEUR 440 (Vorjahr: TEUR 429) und solchen von geringem Wert in Höhe von TEUR 32 (Vorjahr: TEUR 39) werden im Aufwand erfasst.

Hinsichtlich der Leasingverbindlichkeiten sei auf Abschnitt 6.15 verwiesen.

6.7 Sachanlagen

in TEUR	Mietereinbauten	Technische Anlagen und Maschinen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Summe
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Zum 1. Januar 2022	541	318	3.561	4.420
Zugänge aus Unternehmenserwerb			71	71
Währungsunterschiede		0	16	16
Zugänge		16	681	697
Abgänge			-16	-16
Umbuchungen
Zum 31. Dezember 2022	541	335	4.311	5.187
Abschreibungen und Wertminderungen
Zum 1. Januar 2022	49	56	2.309	2.414
Währungsunterschiede		0	7	7
Zuführungen (Abschreibungen)	61	55	511	627
Abgänge			-1	-1
Umbuchungen
Zum 31. Dezember 2022	110	111	2.826	3.047

in TEUR	Mietereinbauten	Technische Anlagen und Maschinen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Summe
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Zum 1. Januar 2021	131	178	3.106	3.414
Zugänge aus Unternehmenserwerb
Währungsunterschiede		0	23	23
Zugänge	410	157	482	1.049
Abgänge		-16	-50	-67
Umbuchungen
Zum 31. Dezember 2021	541	318	3.561	4.420
Abschreibungen und Wertminderungen
Zum 1. Januar 2021	6	16	1.877	1.900
Währungsunterschiede		0	11	11
Zuführungen (Abschreibungen)	42	42	448	532
Abgänge		-2	-26	-28
Umbuchungen
Zum 31. Dezember 2021	49	56	2.309	2.414
Buchwerte
Zum 1. Januar 2021	124	162	1.229	1.515
Zum 31. Dezember 2021	492	262	1.252	2.006
Zum 31. Dezember 2022	431	224	1.485	2.140

Die Sachanlagen umfassen Mietereinbauten, Betriebs- und Geschäftsausstattung, elektronische Geräte für Forschung und Entwicklung sowie die Computer- und IT-Ausstattung.

Bezüglich der Zugänge aus Unternehmenserwerb verweisen wir auf Abschnitt 5.

Am Konzernabschlussstichtag lagen keine Hinweise auf Wertminderungen nach IAS 36 vor.

6.8 Aktivierte Vertragskosten

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Kosten der Vertragsanbahnung	2.401	2.657	2.726

Zum 31. Dezember 2022 betrugen die aktivierten Vertragskosten TEUR 2.401 (Vorjahr: TEUR 2.657 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 2.726). Der Rückgang resultiert aus geringeren, aktivierungsfähigen Kosten der Vertragsanbahnung im Geschäftsbereich Gymtech. Die Kosten der Vertragsanbahnung beinhalten im Wesentlichen Vertriebsprovisionen an Mitarbeiter und Handelsvertreter im direkten und indirekten Vertriebskanal. Insgesamt wurden Vertragskosten in Höhe von TEUR 1.241 (Vorjahr: TEUR 1.149) linear über die durchschnittliche Laufzeit der Verträge abgeschrieben.

6.9 Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Muttergesellschaft beträgt TEUR 239 (Vorjahr: TEUR 222 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 185) und besteht aus 239.000 Geschäftsanteilen mit einem Nennwert von EUR 1,00. Unter Berücksichtigung der eigenen Anteile beträgt das gezeichnete Kapital TEUR 242 (Vorjahr: TEUR 225 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 187). Die Stimmrechte entsprechen je Geschäftsanteil einer Stimme. Die Gewinnverteilung richtet sich entsprechend der gesetzlichen Gewinnverteilung jeweils nach dem Verhältnis der Geschäftsanteile. Im Geschäftsjahr 2022 wurden TEUR 17 (Vorjahr: TEUR 38) im Rahmen einer Eigenkapitalerhöhung zugeführt.

Die Entwicklung der Anteile an der eGym GmbH wird in der folgenden Tabelle dargestellt:

	Geschäftsanteile		Eigene Anteile
in Tausend Anteile	2022	2021	2022	2021
Zum 1. Januar ausgegeben	225	187	-3	-2
Kapitalerhöhung	17	38
Rückkauf eigener Anteile			0	-1
Zum 31. Dezember ausgegeben - voll eingezahlt	242	225	-3	-3

Im Geschäftsjahr 2021 wurden eigene Anteile zu einem Nennbetrag in Höhe von EUR 1.135 erworben. Davon wurden eigene Anteile zu einem Nennwert von EUR 824 im Zusammenhang mit der Beilegung eines Rechtsstreits sowie eigene Anteile zu einem Nennwert von EUR 311 in Folge des Ausscheidens eines Geschäftsführers erworben. Kostenerstattungsansprüche aus dem Rechtsstreit in Höhe TEUR 963 wurden mit dem Rückkauf verrechnet und die Kapitalrücklage entsprechend verringert.

Die Kapitalrücklage der eGym GmbH beträgt TEUR 181.519 (Vorjahr: TEUR 161.937 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 120.830). Im Geschäftsjahr 2022 wurden TEUR 19.855 (Vorjahr: TEUR 44.285) im Rahmen der Eigenkapitalerhöhung zugeführt. Transaktionskosten, welche im Rahmen der Finanzierungsrunde zur Ausgabe eigener Anteile angefallen sind, wurden in Höhe von TEUR 488 (Vorjahr: TEUR 2.213) von der Kapitalrücklage abgezogen. In der Kapitalrücklage sind Bezugsrechtemissionen, mit dem Recht zum Erwerb von Anteilen der eGym GmbH, aus der Aufnahme von Kreditverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 3.534 (Vorjahr: TEUR 3.320 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 3.320) enthalten. Die in diesem Zusammenhang stehenden passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.727 (Vorjahr: TEUR 1.621 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 1.621) wurden direkt im Eigenkapital erfasst. Bezüglich der Bezugsrechtemissionen verweisen wir auf Abschnitt 6.11.

Der Bilanzverlust enthält den aus der Vergangenheit vorgetragenen Bilanzverlust sowie das Konzerngesamtergebnis der Periode 2022. Darüber hinaus bestehen Effekte aus der Erstanwendung der International Financial Reporting Standards (siehe Abschnitt 3.2).

Die Anderen Rücklagen enthalten zum 31. Dezember 2022 kumulierte Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR 1.101. Die innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesene Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 829 (Vorjahr: TEUR 838) resultiert aus der Umrechnung des auf USD lautenden Jahresabschlusses der eGym Inc, Boulder, USA und des auf GBP lautenden Jahresabschlusses der EGYM UK Limited, London, UK.

Zum 31. Mai 2022 wurden 60% der Anteile an der Gymlib-Gruppe erworben. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurden keine nicht-beherrschenden Anteile im Eigenkapital ausgewiesen (siehe hierzu Abschnitt 5).

Bezüglich der Eigenkapitalentwicklung verweisen wir auf die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung.

6.10 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und innerhalb eines Jahres fällig. Sie beinhalten auch Verbindlichkeiten, für die am Bilanzstichtag noch keine Rechnung vorlag. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben in der Regel eine Fälligkeit zwischen 0 und 60 Tagen.

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	14.272	7.234	5.732

6.11 Kreditverbindlichkeiten

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Kreditverbindlichkeiten	12.185	6.064	3.349
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten	12.185	6.064	3.349
Kreditverbindlichkeiten	26.419	25.612	30.855
Langfristige Kreditverbindlichkeiten	26.419	25.612	30.855

Die Kreditverbindlichkeiten enthalten Bezugsrechte für den Erwerb von Anteilen der eGym GmbH, welche gemäß IAS 32 separat von den Kreditverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 5.262 (Vorjahr: TEUR 4.941 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 4.941) in der Kapitalrücklage innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen werden. Die Erhöhung der Kreditverbindlichkeiten resultiert aus einem weiteren im Mai 2022 aufgenommenen Darlehen in Höhe von TEUR 6.000, welches eine Bezugsrechtemission in Höhe von TEUR 321 enthält. Transaktionskosten wurden zum Zeitpunkt der Erstbewertung von den Kreditverbindlichkeiten abgezogen und werden über die Laufzeit der Darlehen nach der Effektivzinsmethode amortisiert. Weiterhin sind aus der Übernahme der Gymlib-Gruppe Darlehen in Summe von TEUR 8.062 zugegangen. Die planmäßigen Tilgungen betrugen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 7.921 (Vorjahr: TEUR 3.812).

Die ausstehenden Kreditverbindlichkeiten weisen folgende Konditionen auf

Kreditgeber	Währung	Laufzeit	Nominalzins p.a.
European Investment Bank	EUR	2023-2024	0,01 - 4,01%
Kreos Capital VI (UK) Limited	EUR	2025	10,50%
BNP Paribas	EUR	2026-2027	0,75%
Bpifrance Financement	EUR	2024-2027	2,25 - 4,74%
Societe Generale	EUR	2027	0,58 - 2,29%

Folgende Sicherheiten wurden für die Kreditverbindlichkeiten gegeben:

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Software, Lizenzen und Ähnliche Rechte	12.638	12.147	12.544
Fertigerzeugnisse	3.908	3.748	2.251
Bankkonten	7.138	26.567	3.721
Anteile EGYM Wellpass Holding GmbH	5.278	5.278	5.278

6.12 Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Rückstellungen für Boni	1.145	1.168	609
Rückstellungen für Verkaufsprovisionen	599	353	135
Urlaubsrückstellungen	996	680	299
Berufsgenossenschaft	110	117	110
Sonstige	282	44	45
Kurzfristige Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	3.132	2.362	1.198
Rückstellungen aus anteilsbasierter Vergütung	28.406	11.057	9.558
Langfristige Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	28.406	11.057	9.558

Die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütung resultieren aus einem virtuellen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm "EGYM Virtual Share Program 2014" in Höhe von TEUR 24.992 (Vorjahr: TEUR 11.057) sowie einem im Rahmen des Unternehmenserwerbs der Gymlib-Gruppe aufgesetzten virtuellen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm "EGYM Virtual Share Program Gymlib MIP" von TEUR 3.414. Der Anstieg der Rückstellung im Vergleich zum Vorjahr ist auf das in 2022 neu aufgesetzte Gymlib-Mitarbeiterbeteiligungsprogramm sowie auf einen starken Anstieg der beizulegenden Zeitwerte im Rahmen der Neubewertung zurückzuführen.

Die Mitarbeiterbeteiligungsprogramme sind als Exitbeteiligung und als Differenzgeschäft ausgestaltet. Der Mitarbeiter setzt kein eigenes Kapital ein und erhält ausschließlich im Rahmen eines Exits (geplanter Gesellschafterwechsel in Form eines Börsengangs oder Unternehmensverkaufs) die zu ermittelnde Exit-Vergütung. Der Nominalbetrag jedes virtuellen Geschäftsanteils beträgt rechnerisch EUR 1. Die Vesting-Periode beginnt mit Ausgabe der virtuellen Anteile und endet spätestens zum Zeitpunkt eines Exits oder nach 48 Monaten. Im Falle einer Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses während der Vesting Periode verfallen die virtuellen Geschäftsanteile anteilig entsprechend der Anzahl der Monate im Beschäftigungsverhältnis.

Im Rahmen des Anteilerwerbs an der Gymlib-Gruppe (siehe Abschnitt 5) wurde für einige Mitarbeiter von Gymlib ein virtuelles Beteiligungsprogramm an der eGym GmbH aufgesetzt. Die Anzahl der virtuellen Geschäftsanteile ist abhängig von den finanziellen Ergebnissen der Gymlib-Gruppe im Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023. Die Vesting-Periode beginnt am 1. April 2022 und endet spätestens zum Zeitpunkt eines Exits oder nach 48 Monaten. Bei einer Beendigung vor Ablauf der ersten 18 Monate verfallen die virtuellen Geschäftsanteile in voller Höhe ohne Entschädigung.

Die ausstehenden, gewährten und verfallenen virtuellen Anteile stellen sich in den Berichtsperioden wie folgt dar:

2022	EGYM-Programm 2014	Gymlib-Programm	Summe
Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende virtuelle Anteile	25.554	0	25.554
In der Berichtsperiode gewährte virtuelle Anteile	2.109	8.310	10.419
In der Berichtsperiode verwirkte virtuelle Anteile	0	0	0
In der Berichtsperiode verfallene virtuelle Anteile	0	0	0
Am Ende der Berichtsperiode ausstehende virtuelle Anteile	27.663	8.310	35.973

2021	EGYM-Programm 2014	Gymlib-Programm	Summe
Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende virtuelle Anteile	23.055		23.055
In der Berichtsperiode gewährte virtuelle Anteile	2.499		2.499
In der Berichtsperiode verwirkte virtuelle Anteile	0		0
In der Berichtsperiode verfallene virtuelle Anteile	0		0
Am Ende der Berichtsperiode ausstehende virtuelle Anteile	25.554		25.554

Die Bewertung der anteilsbasierten Vergütung wird anhand eines Black-Scholes Modells vorgenommen. Der beizulegende Zeitwert der anteilsbasierten Vergütung wird zu jedem Bilanzstichtag neu bewertet ("cash settled"). Die Vereinbarungen mit den Mitarbeitern beinhalten unterschiedliche Ausübungspreise zwischen EUR 0 und EUR 1.500, die für die Ermittlung der Exit-Vergütung zugrunde gelegt werden. Die Laufzeit ist vertraglich unbestimmt.

Die Bewertung erfolgte mit folgenden Annahmen:

	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Beizulegender Zeitwert Geschäftsanteil in EUR	1.304	736	702
Laufzeit in Jahren	5	6	7
Risikoloser Zinssatz	2,51%	-0,41%	-0,69%
Volatilität (Peergroup)	61,91%	60,49%	59,80%
Dividende	0,00%	0,00%	0,00%

Die beizulegenden Zeitwerte eines virtuellen Geschäftsanteils lagen zum 31. Dezember 2022 zwischen EUR 1.304 und EUR 661, zum 31.Dezember 2021 zwischen EUR 736 und EUR 273 sowie zum 1. Januar 2021 zwischen EUR 702 und EUR 276. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Änderungen der beizulegenden Zeitwerte in Höhe von TEUR -11.689 (Vorjahr: TEUR -278) im Finanzergebnis erfasst.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Personalaufwendungen aus anteilsbasierter Vergütung in Höhe von TEUR 5.661 (Vorjahr: TEUR 1.220) erfasst, davon resultierten TEUR 3.414 (Vorjahr: TEUR 0) aus dem Gymlib-Programm.

6.13 Sonstige Rückstellungen

TEUR	Gewährleistung	Sonstige	Summe
Zum 1. Januar 2022	1.170	6	1.175
davon kurzfristig	908		908
Zuführungen	1.131		1.131
Auflösungen	-910		-910
Verbräuche			0
Zinseffekt	11		11
Zum 31. Dezember 2022	1.402	6	1.408
davon kurzfristig	1.023	0	1.023

Für bereits gelieferte Produkte gibt der Konzern eine Gewährleistung von in der Regel bis zu 24 Monaten nach Auslieferung. Die Gewährleistungsrückstellungen decken die erwarteten Kosten für Reparaturen bzw. den Ersatz der zurückgesendeten Produkte. Außerdem sind für bestimmte Einzelfälle zusätzliche Gewährleistungsrückstellungen gebildet.

Die Zahlungsabflüsse im Zusammenhang mit kurzfristigen bzw. langfristigen Rückstellungen werden innerhalb des nächsten bzw. in dem darauffolgenden Geschäftsjahr erwartet.

6.14 Vertragsverbindlichkeiten

Der Konzern hat die folgenden Vertragsverbindlichkeiten erfasst:

in TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten	7.642	8.055	7.833
Langfristige Vertragsverbindlichkeiten	9.131	8.489	9.236

Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die ständigen Weiterentwicklungen der in den verkauften Fitnessgeräten installierten Software. Der Anteil der erhaltenen Gegenleistung aus dem Verkauf von Fitnessgeräten wird in den Vertragsverbindlichkeiten erfasst und über einen Zeitraum von vier Jahren als Umsatzerlöse realisiert (siehe Abschnitt 3.21). Im Berichtsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 8.055 (Vorjahr: TEUR 7.833) aus den Vertragsverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2021 realisiert. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 8.284 (Vorjahr: TEUR 7.308 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 6.410) für neu abgeschlossene Verträge erfasst. Der Anstieg der Vertragsverbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2022 resultiert aus der Stabilisierung des operativen Geschäfts nach der Covid-19 Pandemie in den Geschäftsjahren 2020 und 2021.

6.15 Sonstige Verbindlichkeiten

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	2.991	2.464	2.094
Abschlussprüfung	241	165	159
Sonstige	28	68	3
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	3.260	2.696	2.255
Verbindlichkeiten aus Zuwendungen der öffentlichen Hand	2.452	2.452	0
Kreditorische Debitoren	146	180	447
Passive Rechnungsabgrenzungsposten	1.601	806	475
Andere Steuerverbindlichkeiten	1.152	621	1.201
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit	358	215	814
Sonstige	435	277	172
Kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	6.145	4.551	3.109
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	14.547	13.784	15.807
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten	14.547	13.784	15.807

In den sonstigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten sind Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von TEUR 2.452 aufgrund von zu viel erhaltenen staatlichen Corona-Subventionen ausgewiesen.

Zinsaufwendungen in Bezug auf Leasingverbindlichkeiten sind als Komponente der Finanzaufwendungen in der Konzerngesamtergebnisrechnung auszuweisen. Zum 31. Dezember 2022 betrugen die Auszahlungen für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten TEUR 2.515 (Vorjahr: TEUR 1.977) und die Zinsaufwendungen aus Leasing TEUR 658 (Vorjahr: TEUR 667). Insgesamt betrugen die Auszahlungen für Leasing einschließlich Leasingverträge von geringem Wert sowie kurzfristige Leasingverhältnisse TEUR 3.645 (Vorjahr TEUR 3.112) In der Konzernkapitalflussrechnung werden Leasingzahlungen unter Nettomittelzufluss / (-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

6.16 Ertragssteuern

In den Ertragssteuern werden die in Deutschland zu entrichtenden Gewerbe- und Körperschaftsteuern zzgl. Solidaritätszuschlag sowie die in den ausländischen Gesellschaften vergleichbaren Ertragsteueraufwendungen erfasst. Bei der Berechnung der latenten Steueransprüche und -schulden werden die Steuersätze angewendet, die in den Perioden der Realisierung der Ansprüche oder Erfüllung der Schulden gelten. Für die deutschen Gesellschaften besteht eine steuerliche Organschaft, für die ein Steuersatz von 32,75% (Körperschaftssteuersatz 15% zzgl. Solidaritätszuschlag 5,5% sowie Gewerbesteuersatz von 16,92%) angesetzt wurde, für die ausländischen Tochtergesellschaften wurden Steuersätze zwischen 15% und 25% angewendet.

Im Gewinn und Verlust erfasste Steuern

TEUR	2022	2021
Tatsächlicher Steueraufwand / (-ertrag)
Tatsächlicher Steueraufwand / (-ertrag)	-29	-37
Steuererstattung für Vorjahre	-	144
Summe	-29	107
Latenter Steueraufwand / (-ertrag)
Aus temporären Differenzen	192	0
Aus Verlustvorträgen	0	0
Summe	192	0
Gesamt Ertragsteuern	163	107

Überleitung des effektiven Steuersatzes

Die Überleitung vom erwarteten Steueraufwand, der dem inländischen Steuersatz des Unternehmens in Höhe von 32,75% entspricht, zum effektiven Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:

TEUR	2022	2021
Ergebnis vor Ertragsteuern	-43.300	-12.756
Erwarteter Ertragsteueraufwand / (-ertrag)	14.181	4.178
Steuererstattung für Vorjahre	0	144
Steuereffekte aus nicht aktivierten Verlustvorträgen	-7.638	-3.618
Nicht angesetzte latente Steueransprüche auf temporäre Differenzen	-6.108	-418
Sonstige Steuereffekte	-185	-178
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand	163	107
Erwarteter Steuersatz (in %)	-32,75%	-32,75%
Effektiver Steuersatz (in %)	-0,38%	-0,84%

Nicht erfasste latente Steueransprüche

Latente Steueransprüche wurden im Hinblick auf folgende Posten nicht erfasst, da es nicht wahrscheinlich ist, dass künftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der Konzern die latenten Steueransprüche verwenden kann.

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Abzugsfähige temporäre Differenzen	9.573	3.466	3.045
Steuerliche Verlustvorträge	39.936	32.298	28.683
Summe	49.509	35.764	31.727

Steuerliche Verlustvorträge

Die steuerlichen Verlustvorträge, die nicht angesetzt wurden, werden im Folgenden dargestellt:

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Unverfallbar	143.135	108.045	93.917

Veränderungen der latenten Steuern in der Bilanz während des Jahres

	31. Dezember 2021
TEUR	Netto	Zugang aus Unternehmenserwerb	Erfolgswirksam erfasste Steuern	Direkt im Eigenkapital erfasste Steuern
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0		25
Immaterielle Vermögenswerte	-3.935	-3.576	-183
Leasingverhältnisse	0		3
Aktivierte Vertragskosten	-849		84
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	2.291		1.121
Vertragsverbindlichkeiten	3.248		-1.291
Emissionsrechte	-575		372	-107
Steuerliche Verlustvorträge	0	1.913	-85
Sonstige	-180		147
Latente Steuern vor Saldierung	0	-1.663	192	-107
Saldierung
Latente Steuern nach Saldierung	0	-1.663	192	-107

	31. Dezember 2022
TEUR	Netto	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	25	25	0
Immaterielle Vermögenswerte	-7.695	43	-7.738
Leasingverhältnisse	3	5.219	-5.216
Aktivierte Vertragskosten	-765	0	-765
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	3.412	3.412	0
Vertragsverbindlichkeiten	1.957	1.957	0
Emissionsrechte	-310	0	-310
Steuerliche Verlustvorträge	1.828	1.828	0
Sonstige	-34	0	-34
Latente Steuern vor Saldierung	-1.578	12.484	-14.062
Saldierung		-12.484	12.484
Latente Steuern nach Saldierung	-1.578	0	-1.578

	1. Januar 2021
TEUR	Netto	Zugang aus Unternehmenserwerb	Erfolgswirksam erfasste Steuern	Direkt im Eigenkapital erfasste Steuern
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0		0
Immaterielle Vermögenswerte	-3.853		-83
Leasingverhältnisse	0		0
Aktivierte Vertragskosten	-876		28
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	2.073		218
Vertragsverbindlichkeiten	3.632		-384
Emissionsrechte	-976		401
Steuerliche Verlustvorträge	0		0
Sonstige	0		-180
Latente Steuern vor Saldierung	0	0	0	0
Saldierung
Latente Steuern nach Saldierung	0	0	0	0

	31. Dezember 2021
TEUR	Netto	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	1	-1
Immaterielle Vermögenswerte	-3.935	151	-4.086
Leasingverhältnisse	0	5.160	-5.160
Aktivierte Vertragskosten	-849	0	-849
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	2.291	2.291	0
Vertragsverbindlichkeiten	3.248	3.248	0
Emissionsrechte	-575	0	-575
Steuerliche Verlustvorträge	0	0	0
Sonstige	-180	0	-180
Latente Steuern vor Saldierung	0	10.850	-10.850
Saldierung		-10.850	10.850
Latente Steuern nach Saldierung	0	0	0

Die direkt im Eigenkapital erfassten passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.727 (Vorjahr: TEUR 1.621 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 1.621) betreffen temporäre Differenzen aus der Aufnahme von Kreditverbindlichkeiten (siehe hierzu Abschnitt 6.11).

7. Angaben zur Konzerngesamtergebnisrechnung

7.1 Umsatzerlöse

Umsatzerlöse mit externen Kunden unterteilt nach Produktgruppen:

TEUR	2022	2021
Fitnessgeräte	42.808	31.523
Software für Fitnessgeräte	14.343	13.308
Firmenfitness	65.933	26.852
Digital	6.303	5.809
Sonstige	1.290	1.191
Summe	130.677	78.684

Umsatzerlöse mit externen Kunden unterteilt nach Verkaufsregionen, bezogen auf den Bestimmungsort der Auslieferungen:

TEUR	2022	2021
DACH	99.291	61.557
Frankreich und Belgien	10.733	1.910
USA	8.853	6.016
UK	2.823	1.879
ROW	8.976	7.321
Summe	130.677	78.684

Im Geschäftsjahr 2022 war ein Teilbetrag in Höhe von TEUR 82.746 (Vorjahr: TEUR 43.201) von den Umsatzerlösen zeitraumbezogen. Die EGYM-Gruppe realisiert zeitraumbezogene Umsatzerlöse linear (stetige Leistungserbringung) über die Laufzeit der Verträge. Umsatzerlöse für den zeitraumbezogenen Softwareanteil für Fitnessgeräte werden über vier Jahre realisiert.

Die Gesamthöhe des Transaktionspreises, der den zum Ende des Berichtsjahres nicht oder teilweise noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zugeordnet wird, wird in der folgenden Tabelle dargestellt:

TEUR	2023	2024	2025	2026	Gesamt
Unspezifische Updates und Upgrades	7.158	4.791	3.208	1.133	16.290
Firmenfitness	21.284	11.444	0	0	32.728
Summe	28.442	16.235	3.208	1.133	49.018

Die EGYM-Gruppe macht grundsätzlich von den Erleichterungsvorschriften des IFRS 15 Gebrauch, wonach ausstehende Leistungsverpflichtungen im Rahmen von Verträgen mit einer erwarteten ursprünglichen Laufzeit von maximal einem Jahr von der Angabepflicht ausgenommen sind.

7.2 Andere aktivierte Eigenleistungen

Die aktivierten Eigenleistungen des Berichtsjahres beliefen sich auf TEUR 4.372 (Vorjahr: TEUR 2.191) und betreffen im Wesentlichen die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung bestehender Produkte.

7.3 Sonstige betriebliche Erträge

TEUR	2022	2021
Erträge aus Rechtstreitigkeiten	554	0
Erträge aus Kostenerstattungsansprüchen für Rechtskosten	0	1.286
Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand	0	4.088
Erträge aus Kostenerstattungen	377	214
Erträge aus Währungsumrechnung	120	24
Erträge aus der Rücknahme von Gebrauchtgeräten	108	17
Sonstige	256	504
Sonstige betriebliche Erträge	1.415	6.134

In den sonstigen betrieblichen Erträgen waren im Geschäftsjahr 2021 staatliche Subventionen in Höhe von TEUR 4.088 aufgrund der Covid-19 Pandemie enthalten. Im Geschäftsjahr 2022 hat die EGYM-Gruppe keine staatlichen Subventionen erhalten.

7.4 Materialaufwand

TEUR	2022	2021
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-28.562	-20.591
Aufwendungen für bezogene Leistungen	-50.685	-20.929
Materialaufwand	-79.247	-41.519

7.5 Personalaufwand

TEUR	2022	2021
Löhne und Gehälter	-33.050	-22.538
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-6.322	-4.002
Aufwendungen aus anteilsbasierter Vergütung	-5.661	-1.220
Personalaufwand	-45.033	-27.760

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Aufwendungen für beitragsorientierte Versorgungspläne in Höhe von TEUR -108 (Vorjahr: TEUR -88) in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Die EGYM-Gruppe beschäftigte im Geschäftsjahr durchschnittlich 451 Arbeitnehmer (7 leitende Angestellte, 411 Angestellte und 33 Teilzeitkräfte). Davon in Deutschland 359, in den USA 31 und im europäischen Ausland 60.

7.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

TEUR	2022	2021
Marketingkosten	-5.758	-2.322
Rechts- und Beratungskosten	-3.569	-4.914
Reise- und Bewirtungskosten	-3.140	-1.351
Vertriebsprovisionen	-2.706	-3.766
Service	-1.342	-357
Software-Lizenzen und Server	-2.362	-1.515
Aufwendungen aus Akquisitionen	-1.940	0
Forschung und Entwicklung	-1.383	-90
Personalbezogene Aufwendungen	-773	-235
Raumkosten	-642	-658
Aufwendungen aus der Währungsumrechnung	-319	-107
Sonstige	-2.335	-1.818
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-26.270	-17.132

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Vermögenswerte der U.L.C. Management oHG durch die EGYM Wellpass GmbH im Rahmen eines Asset Deals erworben. Zur Beendigung des bis dahin bestehenden Handelsvertretervertrags wurden Provisionsansprüche in Höhe von TEUR 1.940 Euro an U.L.C. Management oHG gezahlt.

Unter dem Posten "Sonstige" sind im Wesentlichen Aufwendungen für Bürobedarf mit TEUR -341 (Vorjahr: TEUR -219), Kommunikation mit TEUR -321 (Vorjahr: TEUR -238), Versicherungen mit TEUR -424 (Vorjahr: TEUR -230) sowie Beiträge und Gebühren TEUR -418 (Vorjahr: TEUR -176) enthalten.

7.7 Abschreibungen

TEUR	2022	2021
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte	-9.270	-6.875
Abschreibungen auf Sachanlagen	-627	-532
Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen	-2.873	-2.466
Abschreibungen	-12.770	-9.873

7.8 Finanzergebnis

TEUR	2022	2021
Zinserträge	92	34
Zinsaufwendungen	-4.518	-2.899
davon aus Leasingverhältnissen nach IFRS 16	-658	-667
davon aus Finanzinstrumenten bewertet nach IFRS 9	-3.849	-2.218
davon aus Aufzinsung von Rückstellungen	-11	-14
Wertminderungsaufwendungen /-erträge auf finanzielle Vermögenswerte	-329	-335
Sonstiges Finanzergebnis	-11.689	-278
Finanzergebnis	-16.444	-3.479

In den Zinsaufwendungen für nach IFRS 9 bewertete Finanzinstrumente sind nach der Effektivzinssatzmethode ermittelte Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR -3.849 (Vorjahr: TEUR -2.218) enthalten.

Hinsichtlich der Wertminderungsaufwendungen /-erträge auf finanzielle Vermögenswerte verweisen wir auf die Abschnitte 8.1 und 8.3.

Das sonstige Finanzergebnis enthält Anpassungen des beizulegenden Wertes der Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Abschnitt 6.12.

8. Finanzrisikomanagement und Finanzinstrumente

8.1 Finanzrisikofaktoren

Im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit ist der Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt: dem Marktrisiko in Form von Zins- und Währungsrisiken, dem Kreditrisiko sowie dem Liquiditätsrisiko.

Das Risikomanagement erfolgt durch die zentrale Finanzabteilung mit dem Ziel, negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu minimieren. Die Finanzabteilung identifiziert und bewertet die finanziellen Risiken in Zusammenarbeit mit den operativen Konzernabteilungen. Das Management erstellt Vorgaben sowie Richtlinien für spezifische Risiken wie z. B. Fremdwährungs- oder Kreditrisiken.

Bisher verzichtet der Konzern auf derivative Finanzinstrumente zur Absicherung seiner Risiken.

a) Marktrisiko

Unter dem Marktrisiko wird das Risiko verstanden, dass der beizulegende Zeitwert oder der künftige Cashflow eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zu den Marktrisiken zählen Zinsrisiken, Währungsrisiken und sonstige Preisrisiken.

Währungsrisiken

Wechselkursrisiken entstehen im Zusammenhang mit zukünftigen Handelsgeschäften, verbuchten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie Investitionen in ausländische Betriebseinheiten. Es wird zwischen dem Translations- und Transaktionsrisiko unterschieden.

Das Transaktionsrisiko besteht darin, dass es aufgrund von Wechselkursschwankungen zu Wertänderungen von zukünftigen Fremdwährungszahlungen kommen kann. Der Konzern ist international tätig und infolgedessen einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen der im Verhältnis zu den funktionalen Währungen im Konzern basiert. Es erfolgt keine Sicherung dieses Risikos, da aus Sicht der Geschäftsführung keine wesentlichen Risiken bestehen.

Die Darstellung von Marktrisiken erfolgt mit Hilfe von Sensitivitätsanalysen, welche die Auswirkungen von hypothetischen Änderungen relevanter Risikovariablen auf das Periodenergebnis und das Eigenkapital zeigen. Die folgende Betrachtung berücksichtigt nicht die steuerlichen Effekte.

Im Konzern bestehen Währungsrisiken überwiegend aus Wechselkursschwankungen des USD.

Die Tabelle zeigt die positiven und negativen Auswirkungen für den Fall, dass der USD am Abschlussstichtag gegenüber dem EUR auf- oder abwertet (Änderung um 5%) unter der Annahme, dass alle anderen Parameter konstant bleiben.

Währung in TEUR	Änderung	Effekt einer Aufwertung auf den Konzernjahresfehlbetrag 2022	Effekt einer Abwertung auf den Konzernjahresfehlbetrag 2022
USD	+ / - 5%	1.109	-1.070

Das Risiko des Konzerns aus Wechselkursschwankungen bei allen anderen nicht dargestellten Währungen ist nicht wesentlich.

Zinsänderungsrisiken

Das Zinsrisiko umfasst den Einfluss von Zinsänderungen auf das Ergebnis, Eigenkapital oder den Cashflow der aktuellen oder einer zukünftigen Berichtsperiode. Zinsänderungsrisiken entstehen im Konzern hauptsächlich in Verbindung mit finanziellen Verbindlichkeiten.

In den Berichtsperioden bestehen ausschließlich festverzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten. Hieraus ergeben sich keine Zinsänderungsrisiken.

b) Kreditrisiko

Das Kreditrisiko, oder auch Ausfallrisiko genannt, bezeichnet das Risiko, dass ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenvertrags nicht nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt.

Das Kreditrisiko besteht bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen finanziellen Forderungen sowie Zahlungsmitteln oder Zahlungsmitteläquivalenten. Das maximale Ausfallrisiko entspricht jeweils dem Buchwert zum Bilanzstichtag.

Ausfallrisiken entstehen hauptsächlich aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Kunden. Das Ausfallrisiko aus Forderungen und Lieferungen und Leistungen wird durch die laufende Überwachung des Finanzstatus, der Kreditwürdigkeit sowie der Zahlungshistorie der jeweiligen Kunden kontrolliert. Die nachfolgenden Tabellen enthalten Informationen über Bruttoforderungen und die erwarteten Kreditverluste:

31. Dezember 2022	Bruttobuchwert	Wertberichtigung
in TEUR
Nicht fällig	5.247	0
1-30 Tage	2.993	0
31-60 Tage	1.111	0
61-90 Tage	1.654	70
91-180 Tage	778	67
181-360 Tage	368	156
>360 Tage	660	560
Summe	12.811	854

31. Dezember 2021 in TEUR	Bruttobuchwert	Wertberichtigung
Nicht fällig	3.157	0
1-30 Tage	3.310	0
31-60 Tage	706	0
61-90 Tage	898	38
91-180 Tage	558	47
181-360 Tage	207	89
>360 Tage	465	407
Summe	9.300	580

1. Januar 2021 in TEUR	Bruttobuchwert	Wertberichtigung
Nicht fällig	1.829	0
1-30 Tage	2.388	1
31-60 Tage	596	1
61-90 Tage	359	17
91-180 Tage	294	61
181-360 Tage	429	239
>360 Tage	489	435
Summe	6.383	753

Nachfolgend wird eine Überleitung der Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, vorgenommen:

in TEUR	2022	2021
Wertberichtigung zum 1. Januar	580	753
Im Gewinn und Verlust des Geschäftsjahres erfasste Erhöhung der Wertberichtigung für Kreditverluste	131	37
Aus dem Unternehmenserwerb erfasste Erhöhung der Wertberichtigung für Kreditverluste	166	0
Nicht in Anspruch genommene, aufgelöste Beträge	-24	-210
Wertberichtigung zum 31. Dezember	854	580

Ausstehende Forderungen gegenüber Kunden werden regelmäßig überwacht und durchlaufen ein dreistufiges Mahnverfahren. Die Prüfung und Steuerung erfolgt auf Einzelfallbasis.

Für finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte wird das Ausfallrisiko grundsätzlich ab dem Zeitpunkt des Zugangs bemessen. Dabei gelten finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte bei Zugang als mit geringem Ausfallrisiko behaftet. Dementsprechend hat die Bemessung des Risikos zunächst keine wesentlichen Auswirkungen auf die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Vertragsvermögenswerten. Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu bemessen; demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis gemeinsamer Kreditrisikomerkmale, Überfälligkeitstage und historischen Ausfallraten zusammengefasst.

Der Konzern nimmt bei finanziellen Vermögenswerten und Vertragsvermögenswerten mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an, dass das Ausfallrisiko signifikant ansteigt, wenn der finanzielle Vermögenswert oder Vertragsvermögenswert mehr als 30 Tage überfällig ist. Nach Einschätzung des Managements sind in der Fitness Wirtschaft bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zahlungsverzögerungen bis zu 60 Tagen für die Bemessung des Ausfallrisikos unwesentlich.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Forderungen in Höhe von TEUR 252 (Vorjahr: TEUR 340) ausgebucht. Die Erträge aus in vergangenen Perioden ausgebuchten Forderungen betrugen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 59 (Vorjahr: TEUR 21).

Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Finanzergebnis unter dem Posten Wertminderungsaufwendungen / -erträge auf finanzielle Vermögenswerte dargestellt.

Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie sonstige finanzielle Forderungen wird für die erwarteten Kreditverluste auf die Ausfallerwartung der nächsten zwölf Monate abgestellt, sofern kein erhöhtes Ausfallrisiko für vertragliche Zahlungen besteht. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde kein erhöhtes Ausfallrisiko festgestellt. Erwartete Kreditverluste wurden nicht gebildet.

c) Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beinhaltet das Risiko, dass der Konzern nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu begleichen. Aus diesem Grund besteht das wesentliche Ziel des Liquiditätsmanagements in der Sicherstellung jederzeitiger Zahlungsfähigkeit. Der Konzern überwacht laufend das Risiko möglicher Liquiditätsengpässe mittels kurz- und mittelfristigen Liquiditätsplanungen, welche die erwarteten Zahlungsströme der Geschäftsaktivitäten erfassen.

Ziel des Konzerns ist es, ein Gleichgewicht zwischen der kontinuierlichen Deckung des Finanzmittelbedarfs und Sicherstellung der Flexibilität zu bewahren.

Die folgende Tabelle zeigt die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns nach Fälligkeitsklassen, basierend auf der verbleibenden Restlaufzeit am jeweiligen Bilanzstichtag und bezogen auf die vertraglich vereinbarten undiskontierten Cash-Flows. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühestmöglichen Zeitpunkt zugeordnet.

TEUR	Bis zu 1 Jahr	1 Jahr bis zu 2 Jahre	2 Jahre bis zu 3 Jahre	3 Jahre bis zu 4 Jahre	4 Jahre bis zu 5 Jahre	Über 5 Jahre
Zum 31. Dezember 2022	63.458	25.287	6.755	4.166	3.034	4.418
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb nicht-beherrschender Anteile	31.575
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	14.272
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	269
Leasingverbindlichkeiten	3.439	3.159	3.072	2.992	2.752	4.418
Kreditverbindlichkeiten	13.902	22.128	3.683	1.174	282
Zum 31. Dezember 2021	17.174	14.745	17.490	2.450	2.455	5.573
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.234
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	233
Leasingverbindlichkeiten	2.875	2.734	2.489	2.450	2.455	5.573
Kreditverbindlichkeiten	6.833	12.011	15.001
Zum 1. Januar 2021	13.301	19.896	4.866	17.451	2.450	7.824
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.732
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	162
Leasingverbindlichkeiten	2.591	2.760	2.589	2.450	2.450	7.824
Kreditverbindlichkeiten	4.816	17.135	2.278	15.001

8.2 Kapitalmanagement

Das Ziel des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegt im Wesentlichen in der Aufrechterhaltung und Sicherstellung einer optimalen Kapitalstruktur, um die langfristigen Wachstumsziele des Konzerns zu unterstützen.

Die Reduzierung der Kapitalkosten, Generierung liquider Mittel und das aktive Management des Working Capitals liegen hierbei im Fokus.

Der Konzern überwacht das Kapital mithilfe eines Verhältnisses von Nettoverschuldung zu bereinigtem Eigenkapital. Die Nettoverschuldung umfasst die Kreditverbindlichkeiten (wie in der Bilanz ausgewiesen) abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Das Eigenkapital umfasst alle Bestandteile des Eigenkapitals. Das Verhältnis der Nettoschulden zum Eigenkapital am Abschlussstichtag stellte sich wie folgt dar:

TEUR	31. Dezember 2022	31. Dezember 2021	1. Januar 2021
Kreditverbindlichkeiten	38.604	31.676	34.204
Abzüglich: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	-11.698	-33.016	-5.194
Nettoschulden	26.906	-1.340	29.010
Eigenkapital	4.990	27.700	-1.634
Nettoschulden im Verhältnis zum Eigenkapital	5,39	-0,05	-17,75

Die Gesellschaft unterliegt keinen gesetzlichen Mindestkapitalanforderungen.

8.3 Sonstige Angaben zu Finanzinstrumenten

Die folgende Tabelle umfasst Informationen über die Klasse von Finanzinstrumenten, die Buchwerte und die Einordnung zu den Hierarchiestufen zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert.

TEUR	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	Fortgeführte Anschaffungskosten	Beizulegender Zeitwert Stufe 2
31. Dezember 2022
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	AC		11.698
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC		11.958
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig)	AC		996
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristig)	AC		544	544
Summe			25.196
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb nicht-beherrschender Anteile	AC		31.572
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC		14.272
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten	AC		12.185
Langfristige Kreditverbindlichkeiten	AC		26.419	27.101
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC		269
Summe			84.717

TEUR	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	Fortgeführte Anschaffungskosten	Beizulegender Zeitwert Stufe 2
31. Dezember 2021
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	AC		33.016
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC		8.720
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig)	AC		413
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristig)	AC		539	539
Summe			42.689
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC		7.234
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten	AC		6.064
Langfristige Kreditverbindlichkeiten	AC		25.612	25.436
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC		233
Summe			39.133

TEUR	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	Fortgeführte Anschaffungskosten	Beizulegender Zeitwert Stufe 2
1. Januar 2021
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	AC		5.194
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC		5.630
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig)	AC		372
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristig)	AC		295	295
Summe			11.491
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC		5.732
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten	AC		3.349
Langfristige Kreditverbindlichkeiten	AC		30.855	30.917
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC		162
Summe			40.098

Für die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte und kurzfristige Verbindlichkeiten gelten aufgrund ihrer kurzen Restlaufzeiten die Buchwerte als realistische Einschätzung ihrer beizulegenden Zeitwerte. Die beizulegenden Zeitwerte der langfristigen Kreditverbindlichkeiten beruhen auf den abgezinsten Cashflows, unter Anwendung eines risikoadjustierten Marktzinssatzes für derartige Kreditaufnahmen. Die beizulegenden Zeitwerte der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte werden aufgrund der marküblichen Verzinsung mit dem Buchwert angesetzt. Hinsichtlich der Verbindlichkeiten aus dem Erwerb nicht-beherrschender Anteile wird auf Abschnitt 5 verwiesen.

9. Sonstige Angaben

a) Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde gemäß IAS 7 Kapitalflussrechnung aufgestellt und zeigt die Veränderung des Bestands an liquiden Mitteln im Konzern im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzuflüsse und -abflüsse.

Gemäß IAS 7 werden die Zahlungsströme getrennt nach Herkunft und Verwendung aus betrieblicher Tätigkeit sowie aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die Mittelzuflüsse und -abflüsse aus betrieblicher Tätigkeit werden, ausgehend vom Jahresergebnis des Konzerns, indirekt abgeleitet. Die Mittelzuflüsse und -abflüsse aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden direkt abgeleitet. Der Betrag des Finanzmittelfonds in der Kapitalflussrechnung stimmt mit dem in der Bilanz ausgewiesenen Wert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente überein. Die liquiden Mittel umfassen die frei verfügbaren Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten sowie als Sicherheit begebene Bankguthaben.

Nettomittelabfluss aus operativer Tätigkeit

Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird ermittelt, indem zunächst der Konzernjahresfehlbetrag um Abschreibungen, Wertaufholungen und nicht zahlungswirksame Größen bereinigt wird, ergänzt um die Veränderung der übrigen Vermögenswerte und Schulden. Die Ausgangsgröße der Kapitalflussrechnung, der Konzernjahresfehlbetrag, beträgt TEUR -43.137 (Vorjahr: TEUR 12.649). Im Konzernjahresfehlbetrag sind Abschreibungen in Höhe von TEUR 12.770 (Vorjahr: TEUR 9.873) enthalten. Die Veränderung der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerten hat zu einem Mittelabfluss in Höhe von TEUR -6.073 geführt (Vorjahr: TEUR -5.799). Dagegen hat die Veränderung der Verbindlichkeiten sowie sonstiger Schulden zu einem Mittelzufluss in Höhe von TEUR 24.045 (Vorjahr: TEUR 4.208) geführt. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Ertragsteuern in Höhe von TEUR 74 (Vorjahr: Erstattung TEUR 127) gezahlt. Nach Korrektur des Ertragssteueraufwandes / (-ertrages) in Höhe von TEUR -163 (Vorjahr: TEUR -107) ergibt sich ein Nettomittelabfluss in Höhe von TEUR -8.017 (Vorjahr: TEUR - 2.605).

Nettomittelabfluss aus investiver Tätigkeit

Im Geschäftsjahr 2022 flossen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten TEUR 11.984 (Vorjahr: TEUR 4.494) ab. Im Rahmen des Erwerbs von Tochterunternehmen ergaben sich Auszahlungen in Höhe von TEUR 14.017 (davon erworbene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von TEUR 7.527), die die Akquisition Gymlib-Gruppe betrafen.

Nettomittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit

Die Aufnahme von Finanzschulden steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Aufnahme eines weiteren Darlehens in Höhe von insgesamt TEUR 5.583 (nach Abzug der Bezugsrechtemissionen sowie Transaktionskosten). Im Zusammenhang mit der Eigenkapitalerhöhung aus Finanzierungsrunden sowie Bezugsrechtemissionen wurden der Kapitalrücklage insgesamt TEUR 12.311 (Vorjahr: TEUR 44.285) zugeführt. Im Rahmen der Finanzierungsrunde sind Auszahlungen für die Ausgabe von eigenen Anteilen in Höhe von TEUR 488 (Vorjahr: TEUR 2.213). Die Tilgung von Finanzschulden umfasst insbesondere die Rückführung der Darlehen in Höhe von TEUR 7.921 (Vorjahr: TEUR 3.812) sowie Zahlungen im Rahmen von Leasingverhältnissen in Höhe von TEUR 3.173 (Vorjahr: TEUR 2.644). Zinszahlungen führten zu Mittelabflüssen in Höhe von TEUR 1.184 (Vorjahr: TEUR 933). Insgesamt ergab sich somit ein Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR 5.145 (Vorjahr: TEUR 34.721).

Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit verteilt sich auf die finanziellen Verbindlichkeiten wie folgt:

TEUR	Kreditverbindlichkeiten	Leasingverbindlichkeiten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	Summe
1. Januar 2022	31.676	16.248	233	48.157
Zahlungswirksame Veränderungen	-2.338	-3.173		-5.511
Unternehmenserwerb	8.062	1.326		9.388
Währungseffekte		-103		-103
Leasingverbindlichkeiten Neuzugänge		2.582		2.582
Zinseffekt	1.192	658		1.850
Sonstiges	12		37	49
Zahlungsunwirksame Veränderungen	9.266	4.463	37	13.766
31. Dezember 2022	38.604	17.538	269	56.411

TEUR	Kreditverbindlichkeiten	Leasingverbindlichkeiten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	Summe
1. Januar 2021	36.160	17.901	162	54.223
Zahlungswirksame Veränderungen	-5.768	-2.644		-8.413
Unternehmenserwerb				0
Währungseffekte		3		3
Leasingverbindlichkeiten Neuzugänge		321		321
Zinseffekt	1.285	667		1.952
Sonstiges			71	71
Zahlungsunwirksame Veränderungen	1.285	991	71	2.347
31. Dezember 2021	31.676	16.248	233	48.157

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von TEUR 11.698 (Vorjahr: TEUR 33.016 bzw. zum 1. Januar 2021: TEUR 5.194) umfassen Schecks, Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten.

Zahlungsunwirksame Transaktionen in der Konzernkapitalflussrechnung

Die EGYM-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2022 Vermögenswerte im Wert von TEUR 2.479, im Wesentlichen aus Gebäuden sowie Kraftfahrzeugen, angemietet (siehe Abschnitt 6.6). Darüber hinaus wurden aus dem Erwerb der Gymlib-Gruppe angemietete Gebäude in Höhe von TEUR 1.326 aktiviert (siehe Abschnitt 5). In der Bilanz werden diese Vermögenswerte unter den Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen und die dazugehörigen Verpflichtungen unter den Leasingverbindlichkeiten ausgewiesen. Die künftigen Tilgungen der Verbindlichkeiten werden im Nettozufluss aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Neben der Barvergütung im Rahmen des Erwerbs der Gymlib-Gruppe sind Anteile der eGym GmbH im Kaufpreis enthalten (siehe Abschnitt 5).

b) Sonstige vertragliche Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten

Vertragliche Verpflichtungen

Der Konzern hatte zum 31. Dezember 2022 keine vertraglichen Verpflichtungen für Investitionen in Sachanlagen.

Garantien

Zu den Stichtagen 31. Dezember 2022 und 31. Dezember 2021 bestanden keine Garantievereinbarungen.

Eventualverbindlichkeiten

Es wurden keine Eventualverbindlichkeiten identifiziert.

c) Sicherheiten

Zu den Bilanzstichtagen 31. Dezember 2022 und 31. Dezember 2021 werden keine Sicherheiten vom Konzern gehalten.

d) Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Unternehmen und Personen werden einerseits Unternehmen und Personen betrachtet, die über die Möglichkeit verfügen, den EGYM-Konzern zu beherrschen und einen maßgeblichen Einfluss auf deren Finanz- und Geschäftspolitik auszuüben. Andererseits gelten Unternehmen und Personen, auf welche der EGYM-Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausübt, ebenfalls als nahestehende Unternehmen und Personen. Bei der Bestimmung des maßgeblichen Einflusses, welchen nahestehende Unternehmen und Personen auf die Finanz- und Geschäftspolitik haben, wurden die bestehenden Beherrschungsverhältnisse berücksichtigt.

Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung von Tätigkeiten der EGYM-Gruppe direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind. Für die EGYM-Gruppe sind die Mitglieder der Geschäftsführung und des Beirats Personen in Schlüsselpositionen und damit einschließlich ihrer nahen Familienangehörigen der EGYM-Gruppe nahestehend.

Informationen bezüglich der Gruppenstruktur und der Tochtergesellschaften befinden sich in Abschnitt 3.5. Die eGym GmbH ist die oberste Muttergesellschaft des Konzerns mit Sitz innerhalb Deutschlands. Die Transaktionen der eGym GmbH mit in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sowie zwischen einbezogenen Tochterunternehmen wurden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.

Zur Finanzierung des Erwerbs der Gymlib-Gruppe wurden Anteile der eGym GmbH im Wert von TEUR 7.000 (Bareinlage) von einem nahestehenden Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss auf die eGym GmbH erworben.

Die nachfolgende Tabelle enthält Geschäftsvorfälle mit Unternehmen im Zusammenhang mit Mitgliedern des Beirats der EGYM-Gruppe, über die sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss ausüben. Zum 31. Dezember 2022 sowie zum 31. Dezember 2021 bestanden keine Forderungen und Verbindlichkeiten aus Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen.

TEUR	2022	2021	2022	2021
	Aufwendungen		Erträge
Beratungsleistungen	0	1.500	0	0
Verkauf von Waren	0	0	611	0

Die Mitglieder der Geschäftsführung werden im Rahmen ihrer Tätigkeiten vergütet. Darüber hinaus sind Mitglieder der Geschäftsführung auch am Aktienoptionsprogramm des Konzerns beteiligt (siehe Abschnitt 6.12)

TEUR	2022	2021
Gehälter und kurzfristig fällige Leistungen	952	921
Anteilsbasierte Vergütung	308	327
Summe	1.260	1.248

e) Honorare des Konzernabschlussprüfers

Die Aufwendungen für die Honorare des Abschlussprüfers setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR	2022	2021
Abschlussprüfungsleistungen	507	148
Sonstige Beratungsleistungen	-	109
Summe	329	257

Im Aufwand für die Konzernabschlussprüfung sind keine Aufwendungen enthalten, welche das Vorjahr betreffen.

f) Angaben zu den Mitgliedern der Geschäftsführung und des Beirats der eGym GmbH

Mitglieder der Geschäftsführung der eGym GmbH:

Name	Wohnort
Philipp Rösch-Schlanderer, CEO (seit 23. Juni 2010)	Grünwald
Florian Sauter, CTO (seit 10. März 2011)	München
Patrick Meininger, CFO (seit 07. November 2018)	Straßlach
Christoph Bischoff, CCO (seit 30. Mai 2022)	München

Beiratsmitglieder der eGym GmbH:

Name	Wohnort
Sir George Buckley, Vorsitzender (seit 2018)	London, England
Irena Goldenberg, Highland Europe (seit 2015)	Genf, Schweiz
Manfred Krikke, HPE Growth Capital (seit 2016)	Amsterdam, Niederlande
Tom Proulx, Co-Founder Netpulse Inc.(seit 2018)	Atherton, Kalifornien, USA
Yusuf Hoballah, Mayfair Equity Partners (seit 2021)	London, England
Christin Görlach (seit 2012)	Neu-Ulm
Philipp Rösch-Schlanderer, CEO EGYM Group	Grünwald
Florian Sauter, CTO EGYM Group	München

g) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Zur Sicherung der Liquidität und Finanzierung des Wachstums wurde im Juni 2023 eine weitere Finanzierungsrunde mit einem neuen Investor bis zu EUR 200 Mio. abgeschlossen. Im Rahmen dieser Finanzierung werden EUR 100 Mio. sofort bereitgestellt. Weitere EUR 100 Mio. sollen für künftige Investitionen zur Verfügung gestellt werden. Zudem wurden im Januar 2023 gewährte Wandeldarlehen in Höhe von insgesamt TEUR 7.500 (davon TEUR 6.000 von einem nahestehenden Unternehmen) in Geschäftsanteile gewandelt. Das Wandlungsrecht wurde zum Auszahlungszeitpunkt als finanzielle Verbindlichkeit ausgewiesen. Als Konsequenz der Umwandlung wurden die Verbindlichkeiten erfolgsneutral in das Eigenkapital umgegliedert. Investitionsschwerpunkte sind die Entwicklung weiterer innovativer digitaler Lösungen für das gesundheitsorientierte Training und der starke Ausbau des Firmenfitnessnetzwerks Wellpass.

München, den 15. September 2023

als gesetzliche Vertreter der eGym GmbH, München zeichnen

Philipp Rösch-Schlanderer, Geschäftsführer

Patrick Meininger, Geschäftsführer

Florian Sauter, Geschäftsführer

Christoph Bischoff, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die eGym GmbH, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der eGym GmbH, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "Konzernlagebericht") der eGym GmbH für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌ durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertreter dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertreter dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertreter zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 15. September 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Schieler, Wirtschaftsprüfer

Arnold, Wirtschaftsprüfer

Angaben zur Feststellung nach §328 HGB

Der Jahresabschluss zum 31.12.2022 der eGym GmbH, München, ist von der Gesellschafterversammlung am 28.12.2023 festgestellt worden.