Shire Deutschland GmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2017

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Rechtliche Rahmenbedingungen, Ziele und Strategien des Unternehmens

Die Shire Deutschland GmbH ist als deutsches Tochterunternehmen der Shire plc, St. Helier, Jersey/Kanalinseln, ein bundesweit tätiges, auf Marketing und Vertrieb von Pharmaprodukten spezialisiertes Unternehmen. Ziel ist es, Patienten mit seltenen, speziellen und lebensbedrohlichen Krankheiten durch medikamentöse Unterstützung in Spezialindikationen ein besseres Leben zu ermöglichen. Die fortwährende Steigerung des Bekanntheitsgrades sowie Akquisitionen, Eigenentwicklungen und Lizenzen in der weltweit operierenden Shire-Gruppe ermöglichen es, die Strategie eines schnellen Wachstums zu verfolgen.

Im Juli 2017 hat die Shire Deutschland GmbH ihre 100%-ige Tochtergesellschaft, die Shire Austria GmbH mit Sitz in Wien, an eine andere Gesellschaft des Shire-Konzerns veräußert.

Aufgrund des Verschmelzungsvertrages vom 2. Januar 2018 ist die Shire Deutschland GmbH durch Übertragung ihres Vermögens unter Auflösung ohne Abwicklung als Ganzes auf die Baxalta Deutschland verschmolzen. Im Anschluss an die Verschmelzung wurde die Baxalta Deutschland GmbH in Shire Deutschland GmbH umbenannt. Die neue Gesellschaft ist beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Nummer HRB 191790 B eingetragen.

Im April 2018 hat der japanische Pharmakonzern Takeda ein Übernahmeangebot für den Shire-Konzern abgegeben. Den Aktionären des Shire-Konzerns wurde empfohlen, das Angebot anzunehmen. Durch die Übernahme durch Takeda würde einer der größten Pharmakonzerne weltweit entstehen. Welche konkreten Auswirkungen sich für die Shire Deutschland GmbH ergeben, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.

Die Aktivitäten der Shire Deutschland GmbH konzentrieren sich auf folgende drei Geschäftsfelder:

―	Genetic Diseases,
―	Neuroscience und
―	Internal Medicine.

Neuroscience und Internal Medicine Portfolio (Bereich "Specialty Pharma") umfassen:

•	BUCCOLAM ^® zur Behandlung länger anhaltender, akuter Krampfanfälle im Alter von drei Monaten bis 18 Jahre,
•	ELVANSE ^® zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS),
•	EQUASYM ^® zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms (ADS),
•	FOSRENOL ^®, ein Phosphatbinder zur Behandlung von Hyperphosphatämie bei terminaler Niereninsuffizienz,
•	INTUNIV ^® zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit ADHS,
•	MEZAVANT ^® zur Akuttherapie und Remissionsbehandlung von Colitis Ulcerosa,
•	RESOLOR ^® zur Behandlung von chronischer Obstipation,
•	XAGRID ^® zur Behandlung von essentieller Thrombozytämie.

Diese Produkte werden von der Gesellschaft ausschließlich in Deutschland vertrieben.

Der Bereich "Genetic Diseases" umfasst:

•	CINRYZE ^® zur Behandlung von akuten Attacken und Routineprophylaxe des hereditären Angioödems (ab 2017 auch zur Behandlung von Kindern einsetzbar),
•	ELAPRASE ^® zur Behandlung des Morbus Hunter (Mukopolysaccharidose Typ II),
•	FIRAZYR ^® zur Behandlung von Anfallssymptomen des hereditären Angioödems bei Erwachsenen (HAE),
•	REPLAGAL ^® zur Behandlung des Morbus Fabry,
•	VPRIV ^® zur Behandlung des Morbus Gaucher Typ I,
•	NATPAR ^® zur Behandlung von Hypoparathyreoidismus,
•	PLENADREN ^® zur Behandlung von Nebenniereninsuffizienz,
•	REVESTIVE ^® zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab einem Jahr mit Kurzdarmsyndrom.

Diese Produkte vertreibt die Gesellschaft in Deutschland.

2. Mitarbeiter

Im Vergleich zum Jahr 2016 hat sich der Personalbestand im Jahr 2017 um sechs Mitarbeiter verringert. Einer Aufstockung der Belegschaft von 25 Mitarbeitern im Geschäftsbereich Genetic Diseases steht ein Abgang von 31 Mitarbeitern im Geschäftsbereich Specialty Pharma gegenüber. Die Verteilung der Mitarbeiter basiert im Wesentlichen auf einer internen Umstrukturierung der Geschäftsbereiche der Gesellschaft im Jahr 2017.

3. Forschung und Entwicklung

Die Gesellschaft ist als Vertriebsgesellschaft nicht in den Bereichen der Forschung und Entwicklung tätig.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

1.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hatte bereits im November 2016 im Rahmen seines Jahresgutachtens 2016/2017 eine Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts von 1,3 % für das Jahr 2017 prognostiziert. ¹ Damit lag die Prognose für Deutschland leicht unter den Erwartungen innerhalb des Euro-Raums, für den der Sachverständigenrat ein reales Wachstum von 1,4 % prognostizierte. ² Der leichte Rückgang der Wachstumsraten basiert nach Meinung des Sachverständigenrates im Wesentlichen auf Kalendereffekten. Die grundsätzliche Wirtschaftsdynamik bleibe jedoch weiterhin bestehen. ³ Tatsächlich hat das Statistische Bundesamt nach Auskunft seiner Pressemitteilung vom 11. Januar 2018 ermittelt, dass das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt für das gesamte Jahr 2017 einen Anstieg von 2,2 % zu verzeichnen hat. ⁴ Damit wurde die Prognose des Sachverständigenrates deutlich übertroffen. Die positiven Wachstumsimpulse kamen wie auch im Vorjahr primär aus dem Binnenmarkt. Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 2,0 % und die Konsumausgaben des Staates um 1,4 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die hohen Bruttoanlageinvestitionen zurückzuführen. So stiegen beispielsweise die Bauinvestitionen um 2,6 % und die Investitionen in Maschinen und Fahrzeuge um 3,5 % an. ⁵

Für das Jahr 2018 prognostiziert der Sachverständigenrat nochmals einen kräftigen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 2,2 %. Damit wäre das Wachstum höher als das Potenzialwachstum von 1,4 %. ⁶ Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hatte die Erholung im Euro-Raum. Die damit einhergehende erhöhte Auslandsnachfrage trifft in Deutschland auf Produktionskapazitäten, die aufgrund der robusten Inlandsnachfrage bereits überausgelastet sind. In diesem Umfeld haben die Unternehmen damit begonnen, wieder stärker in Kapazitätserweiterungen zu investieren. Inzwischen sind daher zusätzlich zu den Bauinvestitionen die Ausrüstungsinvestitionen und die Investitionen in Forschung und Entwicklung klar aufwärts gerichtet. ⁷ Insgesamt erscheint die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft robuster als zuvor. Dies ist insbesondere dadurch begründet, dass verschiedene politische Risiken, wie etwa jene rund um die Wahlen in Frankreich und den Niederlanden, nicht eingetreten sind. ⁸

Innerhalb Europas haben die politischen Risiken hinsichtlich des Fortbestands der Währungsunion nach den Wahlausgängen im Jahr 2017 abgenommen. Dennoch unterstreichen vor allem die jüngsten Entwicklungen in Katalonien die weiterhin vorhandenen politischen Spannungen. Zudem ist der Zuspruch für EU- und eurokritische Parteien laut Umfragen weiterhin auf einem hohen Niveau. Ein Wiederaufflammen der Euro-Krise kann somit nicht völlig ausgeschlossen werden. ⁹

Die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und damit auch die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland unterliegen jedoch politischen Risiken - die zuletzt deutlich zugenommen haben. Neben dem weiterhin unsicheren Ausgang der Brexit-Verhandlungen und dem Wahlergebnis in Italien, trägt hierzu insbesondere die angekündigte Zollerhöhung auf Stahl und Aluminium durch die Vereinigten Staaten bei. Für die Fortsetzung des globalen Aufschwungs ist ein funktionierender Welthandel essentiell. Eine spirale protektionistischer Maßnahmen hätte erhebliche negative Auswirkungen auf die globale und damit auch auf die deutsche Wirtschaft. ¹⁰

¹ Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2016/2017, S. 1.

² Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2016/2017, S. 1.

³ Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2016/2017, S. 1.

⁴ Vgl. Statis, Pressemitteilung v. 11.01.2018, S. 1.

⁵ Vgl. Statis, Pressemitteilung v. 11.01.2018, S. 1.

⁶ Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2017/2018, S. 1.

⁷ Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2017/2018, S. 14.

⁸ Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2017/2018, S. 85.

⁹ Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2017/2018, S. 86.

¹⁰ Vgl. Sachverständigenrat, Konjunkturprognose 2017 und 2018, S. 1.

Trotz der oben genannten Risiken sieht der Sachverständigenrat gute Chancen für ein zukünftig noch stärkeres Wachstum der Weltwirtschaft. Eine unerwartet kräftige Investitionsdynamik, vor allem im Euro-Raum, könnte dafür sorgen, dass das Wachstum im Jahr 2018 höher ausfällt als erwartet. Darüber hinaus könnte eine expansive Fiskalpolitik in den USA für zusätzliche positive Impulse sorgen. ¹¹ Daher hob der Sachverständigenrat seine Prognose für das Jahr 2018 leicht an und erwartet nun einen Anstieg des BIP von 3,4 %. ¹²

1.2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Seit dem 1. Januar 2011 ist das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes ("AMNOG") in Kraft. Ziel des Gesetzes ist die Eindämmung der steigenden Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen ("GKV") und die Einschränkung der freien Preissetzung für neue, innovative Produkte.

Mit dem AMNOG werden pharmazeutische Unternehmen verpflichtet, bereits bei Markteinführung eines Produktes in Deutschland bzw. bei der Zulassung neuer Anwendungsgebiete ein Dossier zum Nutzen des Präparates vorzulegen und darin auch den patientenrelevanten Zusatznutzen gegenüber einer vom Gemeinsamen Bundesausschuss ("G-BA") ausgewählten Vergleichstherapie zu dokumentieren. Hiervon ausgenommen sind zunächst Orphan-Arzneimittel, für die nur ein Dossier auf Basis der Zulassungsstudien und ohne Vergleichstherapie vorgelegt werden muss. Diese Ausnahme gilt jedoch nicht, wenn das betreffende pharmazeutische Unternehmen mit dem entsprechenden Orphan-Arzneimittel im Laufe der Vermarktung innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten mehr als Mio. EUR 50 Kosten für das Krankenversicherungssystem verursacht. In diesem Fall ist es dem G-BA überlassen, die Durchführung einer vollständigen Nutzenbewertung anzuordnen (vgl. hierzu § 35a Abs. 1 SGB V).

Durch das GKV-Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (GKV-AMVSG) ergibt sich unter anderem eine wesentliche Änderung für die verpflichtende Nutzenbewertung. Durch die Neufassung des Absatzes 6 in § 35a SGB V eröffnet der Gesetzgeber dem G-BA die Möglichkeit, künftig auch Arzneimittel einer Nutzenbewertung zu unterziehen, deren Wirkstoff nicht als neuer Wirkstoff gemäß § 35a Abs. 1 Satz 1 SGB V gilt. Kriterium dafür ist eine neue Zulassung mit neuem Unterlagenschutz. ¹³ Die Regelung zielt auf Präparate des Bestandsmarktes ab, die bisher bei Zulassungserweiterungen und Neuzulassungen von der Nutzenbewertung ausgenommen waren. Durch diese Neuregelung im Bereich des AMNOG werden die ohnehin bestehenden Marktzugangsbarrieren für einige Produkte weiter verschärft. Dies kann sich auf die Umsätze der Gesellschaft auswirken.

Weiterhin wurde mit dem GKV-Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz das Preismoratorium bis Ende 2022 verlängert (§ 130a Abs. 3a SGB V). ¹⁴ Als Inflationsausgleich soll ab 1. Juli 2018 der Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes bei der Berechnung des Abschlages Berücksichtigung finden. ¹⁵ Die Regelung sieht vor, dass der Preisstand vom 1. August 2009 (oder der Preis des nach diesem Stichtag erstmalig eingeführten Arzneimittels) als Grundlage für die Berechnung des Moratoriumsabschlags erstmals ab dem 1. Juli 2018 und dann jeweils am 1. Juli der Folgejahre um den Betrag angehoben wird, der sich aus der Veränderung des vom Statistischen Bundesamt festgelegten Verbraucherpreisindex für Deutschland (VPI) im Vergleich zum Vorjahr ergibt. Das Statistische Bundesamt hat eine durchschnittliche Veränderung des Verbraucherpreisindex im Vergleich 2016/2017 in Höhe von plus 1,8 % ermittelt. Diese Möglichkeit der Preiserhöhung kann sich positiv auf die Umsätze der Gesellschaft auswirken.

¹¹ Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2017/2018, S. 85f.

¹² Vgl. Sachverständigenrat, Konjunkturprognose 2017 und 2018, S. 2.

¹³ http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/114/1811449.pdf, S. 35f.

¹⁴ http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/114/1811449.pdf, S. 28.

¹⁵ http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/114/1811449.pdf, S. 15.

Darüber hinaus sieht das AMVSG vor, mit Hilfe eines Arztinformationssystems (AIS) den Zugang für Ärzte zu Informationen über die Ergebnisse der frühen Nutzenbewertung in Zukunft zu erleichtern und zu verbessern. Konkrete Vorgaben dazu finden sich im neuen Absatz 3a in § 35a SGB V - Vorgaben für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zur Aufbereitung der Nutzenbewertungsergebnisse - sowie den neuen Absätzen 9 und 10 in § 73 SGB V -Vorgaben für die Anwendung findende Software. ¹⁶ Aufgrund der unbestimmten Formulierung im Gesetzestext bleibt die nähere Ausgestaltung durch den G-BA in seiner Verfahrensordnung sowie das Bundesministerium für Gesundheit in einer Rechtsverordnung abzuwarten.

Die Gesamtentwicklung der Branche lässt sich insgesamt als stabil bezeichnen. Entsprechendes ergibt sich aus statistischen Erhebungen über den GKV-Gesamtmarkt. Die Ausgaben der GKV für Arzneimittel stiegen nach einer Statistik des GKV Spitzenverbandes 2017 um moderate 3,94 % von Mrd. EUR 36,29 auf Mrd. EUR 37,72. ¹⁷

2. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

2.1. Ertragslage

Die Shire Deutschland GmbH konnte im Jahr 2017 ein moderates Umsatzwachstum verzeichnen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Zugewinn von Marktanteilen bei Bestandsprodukten sowie im geringen Umfang auf die Einführung neuer Produkte zurückzuführen. Die Nettoumsatzerlöse haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 4.686 auf TEUR 251.964 erhöht. Bezogen auf die Umsatzerlöse des Vorjahres entspricht dies einer Steigerung von rund 1,9 %.

Die Erhöhung der Aufwendungen für bezogene Waren um TEUR 4.650 auf TEUR 199.830 korrespondiert mit den erhöhten Nettoumsatzerlösen.

Die Personalkosten sind im Berichtsjahr um TEUR 2.016 gegenüber 2016 gestiegen. Die Steigerung resultiert im Wesentlichen aus - gegenüber dem Vorjahr - der allgemeinen Erhöhung der Gehälter. Des Weiteren enthalten die Personalaufwendungen des Berichtsjahres Abfindungskosten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen sind gegenüber 2016 um TEUR 5.047 gesunken. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen durch einen signifikanten Rückgang der konzerninternen Kostenweiterbelastungen zu begründen.

2.2. Vermögenslage

Der Anstieg des Sachanlagevermögens von TEUR 3.974 resultiert im Wesentlichen aus vorgenommenen Mietereinbauten.

Der Bestand der Forderungen von TEUR 51.889 (2016: TEUR 49.007) macht mit rund 67 % (2016: 69 %) wie bisher den wesentlichen Teil der Aktiva von TEUR 77.783 aus. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt um TEUR 3.260 auf nunmehr TEUR 23.286. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gingen um TEUR 379 auf TEUR 28.603 zurück. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren in Höhe von EUR 18.331 (2016: TEUR 17.330) aus einem kurzfristigen Darlehen an die Finanzierungsgesellschaft des Shire-Konzerns sowie in Höhe von TEUR 1.939 (2016: TEUR 4.993) aus sonstigen Forderungen. Zudem bestehen Forderungen aus dem konzernweiten Cash-Pooling von TEUR 8.333 (2016: TEUR 6.659).

¹⁶ http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/114/1811449.pdf, S 9.

¹⁷ https://vvvvvv.gkv-spitzenverband.de/gkv_spitzenverband/presse/zahlen_und_grafiken/gkv_kennzahlen/gkv_kennzahlen.jsp

Die sonstigen Vermögensgegenstände betrugen zum Bilanzstichtag TEUR 882 (2016: TEUR 427).

Mit rund 25 % (2016: 27 %) machen die Vorräte den zweiten wesentlichen Teil der Aktiva aus. Der Anstieg der Bestände gegenüber dem Vorjahresstichtag um TEUR 790 auf TEUR 19.547 ist stichtagsbedingt begründet.

Die Steuerrückstellungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 4.391 aufgrund der Ergebnisse der Betriebsprüfung gestiegen. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen gegenüber 2016 um TEUR 3.611 betrifft im Wesentlichen den Anstieg der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen sowie Rückstellungen für Herstellerrabatte.

Die Verbindlichkeiten sind gegenüber 2016 um insgesamt TEUR 995 gesunken. Dies ist im Wesentlichen durch den stichtagsbedingten Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu erklären.

Die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag beläuft sich auf rund 34 % (2016: 38 %) und bewegt sich damit auf dem Niveau des Vorjahrs. Die Ergebnisanalyse ergibt ein positives EBITDA von TEUR 8.359 (2016: TEUR 4.026).

2.3. Finanzlage

Neben dem Anspruch aus dem Cash-Pooling Vertrag in Höhe von TEUR 8.333 (2016: TEUR 6.659) gegen die Finanzierungsgesellschaft des Shire-Konzerns besteht eine kurzfristige Darlehensforderung von TEUR 18.330 (2016: TEUR 17.330) gegen dieselbe Gesellschaft.

Das Nettogeldvermögen als Ergebnis der Summe aus liquiden Mitteln, den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen abzüglich kurzfristiger Rückstellungen und Verbindlichkeiten hat sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag (TEUR 5.749) um TEUR 3.556 auf TEUR 2.193 verringert.

2.4. Gesamtaussage zum Geschäftsjahr 2017

Die allgemeine Geschäftsentwicklung im Jahr 2017 kann als sehr positiv beschrieben werden, da mit dem Ausbau der Marktanteile von Bestandsprodukten ein moderater Umsatzanstieg verbunden war. Zudem wurde im Jahr 2017 und im Frühjahr 2018 die rechtliche und organisatorische Integration der Baxalta Deutschland GmbH erfolgreich vorangetrieben. Dies betrifft insbesondere die räumliche und organisatorische Eingliederung der ehemaligen Baxalta-Mitarbeiter am nunmehr gemeinsamen Shire-Standort in Berlin. Dementsprechend ist festzuhalten, dass die eingeschlagene Geschäftsstrategie eines kontinuierlichen Wachstums erfolgreich fortgesetzt werden konnte. Im Einklang mit der Prognose im Lagebericht des Vorjahres wurde 2017 ein positives Ergebnis vor Gewinnabführung bei einem moderaten Anstieg der Umsatzerlöse erzielt.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Wenngleich für das kommende Geschäftsjahr 2018 keine verlässlichen Prognosen gemacht werden können, rechnet die Shire Deutschland GmbH mit einem signifikanten Umsatzanstieg. Diese Entwicklung lässt sich im Wesentlichen durch die Integration der Baxalta Deutschland GmbH erklären, wodurch sich die Produktpalette deutlich erweitern wird.

Obgleich sich die vereinbarte Gewinnmarge im kommenden Jahr nicht signifikant ändern wird, rechnet die Gesellschaft mit einem wesentlichen Anstieg des Jahresergebnisses für 2018. Dieser Effekt ist insbesondere durch die Verschmelzung mit der Baxalta Deutschland GmbH und der damit verbundenen Kombination der Geschäftsaktivitäten beider Gesellschaften zu begründen.

2. Risikobericht

2.1. Grundsätzliche Risiken

Risiken im Bereich der gesundheitspolitischen Gesetzgebung, der Regulatory Affairs, der Neuentwicklung und Markteinführung von Konkurrenzprodukten in den Therapiegebieten sowie Zulassungsverzögerungen sind stets vorhanden. Diese Risiken können einen maßgeblichen negativen Einfluss auf die Umsätze und Ergebnisse sowie auf finanzielle Konditionen ausüben. Sie werden kontinuierlich überwacht. Unterstützt wird die Gesellschaft hierbei durch eine konzernübergreifende Risikomanagement-Strategie der Shire-Group.

2.2. Risiken aus Finanzinstrumenten

Risiken aus Finanzinstrumenten sind vornehmlich auf Bonitätsrisiken beschränkt. Die Gesellschaft vertreibt ihre pharmazeutischen Produkte über Distributoren, die über eine entsprechende Liquidität verfügen, an den Pharma-Großhandel sowie an Apotheken und handelt nach klar definierten Bonitätsprüfungsverfahren. Unterstützt wird dieser Prozess durch ein internes Debitorenmanagement-System, das permanent überwacht und überprüft wird.

Das finanzielle Risikomanagement wird durch ein zentrales Treasury-Management übernommen, dessen Grundsätze und Verfahrensanweisungen vom Vorstand der Shire-Group geprüft und genehmigt wurden. Alle Aktivitäten erfolgen in Abstimmung mit den Konzernunternehmen und bewegen sich im Rahmen der genehmigten Verfahrensanweisungen. Entsprechend dieser Anweisungen unternimmt die Shire-Group und somit auch die Gesellschaft keine spekulativen Transaktionen, die ein Wechselkurs- oder Zinsrisiko mit sich bringen würden. Preisänderungsrisiken und Risiken aus Zahlungsstromschwankungen bei Finanzinstrumenten sehen wir aufgrund der Struktur des operativen Geschäftes als nicht wesentlich an. Durch die Einbindung in die Shire-Group und das damit verbundene Cash-Pooling System sehen wir keine wesentlichen Liquiditätsrisiken.

2.3. Marktrisiken

Wie bereits im Lagebericht des Jahres 2016 erwähnt, sind die Produkte Equasym und Mezavant in Festbetragsgruppen eingeordnet. Für beide Präparate wurden zuletzt im April 2014 die Festbeträge abgesenkt. Es besteht grundsätzlich das Risiko einer weiteren Festbetragssenkung. Die entsprechenden Festbeträge werden regelmäßig überprüft und angepasst. Eine weitere Festbetragssenkung für eines der beiden Produkte ist in der Zukunft nicht auszuschließen. Allerdings sind die Festbeträge bereits etabliert und ein dramatischer Abfall der Niveaus ist nicht zu erwarten.

Zudem könnten die Produktumsätze durch Einführung von Wettbewerbsprodukten bedroht werden. Für die Erkrankungen Morbus Gaucher und Morbus Fabry, für deren Behandlung Shire erfolgreich die Produkte VPRIV und REPLAGAL vermarktet, sind mit den Produkten Cerdelga ^® und Galafold ^TM inzwischen neue Therapien mit anderen Wirkmechanismen und anderen Applikationsrouten verfügbar. Ein starkes Wachstum des Marktanteils dieser Produkte könnte sich negativ auf die Umsätze der Gesellschaft auswirken.

Darüber hinaus besteht das Risiko von Marktanteilsverlusten infolge abgelaufener Patente von eigenen und von Konkurrenzprodukten und damit verbundenem Markteintritt von Nachahmer-produkten. Für das Produkt XAGRID wird im Jahr 2018 mit generischem Wettbewerb und infolge dessen mit entsprechend negativen Auswirkungen auf das Umsatzpotenzial gerechnet. Im Jahr 2019 wird ein Konkurrenzprodukt von ELVANSE sowie die FOSRENOL-Kautabletten ihren Patentschutz verlieren. Hierdurch ist mit mehreren Nachahmerprodukten im deutschen Markt und folglich mit entsprechender Erhöhung des Wettbewerbs durch zunehmenden Preisdruck zu rechnen. Dies kann sich negativ auf die Umsätze der Gesellschaft auswirken.

Der Umsatz in Deutschland wird neben den gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen im eigenen Land auch durch die politischen Rahmenbedingungen in anderen Ländern, in denen Shire-Produkte zugelassen sind und vertrieben werden, beeinflusst. Dieser Einfluss ergibt sich beispielsweise durch die Preisbildung auf Basis von Referenzpreisen oder durch politisch erzwungene Preissenkungen in anderen Ländern. Dies kann die von der EU-Gesetzgebung gewollte Parallel-Importquote erhöhen und zu geringeren Umsätzen und Absätzen in Deutschland führen.

Bestandsgefährdende Risiken bestehen unseres Erachtens derzeit für die Gesellschaft nicht.

3. Chancenbericht

Die in Folge der Übernahme des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Baxalta Inc. durch den Shire-Konzern im Jahr 2015 geplante Integration der Baxalta Deutschland GmbH wurde erfolgreich umgesetzt. Durch die Eingliederung der erworbenen Gesellschaft hat sich das Produktportfolio der Shire Deutschland GmbH um mehrere Produkte in den Bereichen Hämatologie, Immunologie und Onkologie vergrößert. Hierdurch soll sich der Marktanteil im Bereich seltene Krankheiten weiter vergrößern. Darüber hinaus erhofft sich die Shire Deutschland GmbH durch die organisatorische Eingliederung des ehemaligen Baxalta-Standortes in den Shire-Standort Berlin weitere Synergieeffekte durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen oder gemeinsamer Vertriebskanäle.

Im zweiten Quartal 2017 wurde zudem die Einführung des Produktes NATPAR erfolgreich durchgeführt, was insbesondere im Jahr 2018 zur Steigerung der Umsatzerlöse beitragen soll.

Darüber hinaus hat die Shire Deutschland GmbH im Jahr 2017 für die Präparate CINRYZE und FIRAZYR die Zulassungen zur Behandlung von Kindern erhalten. Beide Produkte werden seit vielen Jahren erfolgreich zur Behandlung bei erwachsenen Patienten mit der sehr seltenen Erkrankung HAE eingesetzt. Durch die Erweiterung zur Behandlung von Kindern ergeben sich weitere Wachstumschancen in dem Geschäftsbereich.

Berlin, 28. Juni 2018

Heidrun Irschik-Hadjieff

Dr. Uwe Fröhlich

Karsten Meisloch

Bilanz zum 31. Dezember 2017

Aktiva

		31.12.2017	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	790,03		134.671,09
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	836.723,26		1.255.084,90
		837.513,29	1.389.755,99
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.166.430,83		269.958,48
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.077.743,42		0,00
		4.244.174,25	269.958,48
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen		0,00	100.230,54
		5.081.687,54	1.759.945,01
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Fertige Erzeugnisse und Waren		19.547.021,30	18.756.942,53
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	23.285.639,45		20.025.470,64
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	28.602.765,04		28.981.879,05
3. sonstige Vermögensgegenstände	882.144,37		426.670,10
		52.770.548,86	49.434.019,79
		72.317.570,16	68.190.962,32
C. Rechnungsabgrenzungsposten		384.039,66	652.355,69
		77.783.297,36	70.603.263,02
Passiva
		31.12.2017	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		25.564,59	25.564,59
II. Kapitalrücklage		26.465.201,83	26.465.201,83
		26.490.766,42	26.490.766,42
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	452.212,00		427.127,00
2. Steuerrückstellungen	4.407.396,00		16.387,63
3. sonstige Rückstellungen	14.808.494,36		11.197.568,70
		19.668.102,36	11.641.083,33
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.980.614,62		3.390.180,03
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	24.736.681,30		24.886.133,52
3. sonstige Verbindlichkeiten	4.759.215,27		4.195.099,72
davon aus Steuern: EUR 4.413.052,38 (Vorjahr: EUR 4.010.811,55)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 23.350,93 (Vorjahr: EUR 45.743,35)
		31.476.511,19	32.471.413,27
D. Rechnungsabgrenzungsposten		147.917,39	0,00
		77.783.297,36	70.603.263,02

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017

		2017	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		251.963.701,46	247.277.713,36
2. sonstige betriebliche Erträge		3.081.251,62	1.997.723,15
davon aus Währungsumrechnung: EUR 1.070,95 (Vorjahr: EUR 28.767,05)
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	199.830.253,42		195.180.090,05
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	60.583,17		244.114,75
		199.890.836,59	195.424.204,80
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	16.988.504,03		15.292.845,33
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	2.462.346,37		2.142.085,44
davon für Altersversorgung: EUR 461.256,16 (Vorjahr: EUR 417.472,65)
		19.450.850,40	17.434.930,77
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		715.448,90	700.520,78
6. sonstige betriebliche Aufwendungen		27.343.778,27	32.391.261,77
davon aus der Währungsumrechnung: EUR 676,84 (Vorjahr: EUR 29.850,39)
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		4.841,82	10.003,69
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 3.336,82 (Vorjahr: EUR 203,69)
davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: EUR 1.505,00 (Vorjahr: EUR 9.800,00)
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		26.930,38	37.047,43
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 7.202,38 (Vorjahr: EUR 7.805,43)
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: EUR 19.728,00 (Vorjahr: EUR 29.029,00)
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		4.407.395,79	28.646,95
10. Ergebnis nach Steuern		3.214.554,57	3.268.827,70
11. aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter Gewinn		3.214.554,57	3.268.827,70
12. Jahresüberschuss		0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2017

I. Allgemeine Angaben

Die Shire Deutschland GmbH mit Sitz in Berlin ist im Handelsregister beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Nummer HRB 123905 B eingetragen.

Der Jahresabschluss wurde auf Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt.

Die Gesellschaft ist nach den in § 267 Abs. 2 und 3 HGB bezeichneten Größenmerkmalen als große Kapitalgesellschaft einzustufen.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr und umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Gegenstände des Sachanlagevermögens werden, soweit entgeltlich erworben, zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen nach Maßgabe der voraussichtlichen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer angesetzt. Bei einer voraussichtlichen dauerhaften Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert.

Der Geschäfts- und Firmenwert wird entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer über fünf Jahre abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer des im Zuge einer Verschmelzung angesetzten Firmenwertes spiegelt die Kurzfristigkeit des übernommenen Geschäftes wider. Im Rahmen der Geschäftsübernahme wurden Arzneimittel übernommen, die sehr schnell in das Produktportfolio der Shire Deutschland GmbH integriert werden können. Die Integration der Produkte wird nach derzeitigem Kenntnisstand nach fünf Jahren abgeschlossen sein, sodass der ursprüngliche Firmenwert in diesem Zeitpunkt keinen wirtschaftlichen Gehalt mehr für die Gesellschaft darstellt.

Geringwertige Wirtschaftsgüter (bis EUR 410,00) werden in Anlehnung an die steuerlichen Vorschriften im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben und im Anlagespiegel als Abgang behandelt.

Die geleisteten Anzahlungen für Sachanlagevermögen werden mit den Anschaffungskosten aktiviert.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind mit den Anschaffungskosten bilanziert.

Waren sind mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten am Bilanzstichtag angesetzt. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen werden durch angemessene Abwertung berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert ggf. abzüglich einer Pauschalwertberichtigung bewertet. Zweifelhafte Forderungen sind einzeln in ihrem Wert berichtigt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Auszahlungen vor dem Bilanzstichtag, die als Aufwendungen für die Zeit danach zu erfassen sind. Die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Das gezeichnete Kapital ist mit dem Nennwert und in Übereinstimmung mit der Eintragung im Handelsregister ausgewiesen.

Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt worden und berücksichtigen alle am Bilanzstichtag erkennbaren passivierungspflichtigen Risiken in angemessener Höhe. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen werden nach Maßgabe der Vereinfachungsregelung des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten sind gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Aufgliederung der in der Bilanz der Shire Deutschland GmbH zusammengesetzten Anlagepositionen und ihre Veränderung im Geschäftsjahr 2017 sind in der beigefügten "Entwicklung des Anlagevermögens" dargestellt.

Finanzanlagen

Die im Vorjahr unter den Finanzanlagen ausgewiesene 100%-ige Beteiligung an der Shire Austria GmbH, Wien/Österreich, wurde im Berichtsjahr veräußert.

Forderungen

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben wie zum Vorjahresstichtag eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen mit TEUR 18.331 (2016: TEUR 17.330) ein kurzfristiges Darlehen an die Finanzierungsgesellschaft des Shire-Konzerns. Weitere TEUR 8.333 (2016: TEUR 6.659) resultieren aus der Cash-Pool-Vereinbarung mit derselben Gesellschaft. Die restlichen TEUR 1.939 (2016: TEUR 4.993) betreffen sonstige Forderungen. Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen TEUR 1.841 (2016: TEUR 0) gegen die Gesellschafterin.

Am Bilanzstichtag bestehen keine Forderungen in fremder Währung.

Eigenkapital

Das im Handelsregister eingetragene gezeichnete Kapital beträgt DM 50.000.

Pensionsrückstellungen

Rückstellungen für Pensionszusagen werden nach der Projected-Unit-Credit-Methode nach Maßgabe der folgenden Annahmen berechnet:

Rechnungszins	3,68 %
Erwartete Gehaltssteigerungen	Lohn- und 3,00 %
Rententrend	1,00 %
Pensionsalter	65 Jahre
Zugrunde gelegte Sterbetafel	Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck

Der einer Ausschüttungssperre unterliegende Unterschiedsbetrag der Bewertung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz nach dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren beträgt EUR 80.424,00.

Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen von insgesamt TEUR 14.808 umfassen im Wesentlichen am Stichtag noch nicht beglichene Herstellerrabatte mit insgesamt TEUR 6.072 (2016: TEUR 4.452) und Rückstellungen für ausstehende Lieferantenrechnungen in Höhe von TEUR 4.860 (2016: TEUR 3.199). Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern für Boni, Prämien und nicht genommenen Urlaub belaufen sich am Bilanzstichtag auf TEUR 3.542 (2016: TEUR 3.190). TEUR 115 (2016: TEUR 113) entfallen auf die künftige Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen sowie in Höhe von TEUR 191 (2016: TEUR 203) auf Jahresabschlusskosten. Weitere TEUR 28 (2016: TEUR 40) wurden für potenzielle Prozesskosten zurückgestellt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten haben wie zum Vorjahresstichtag eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Der Gesamtbetrag der Schulden, die auf fremde Währung lauten, beträgt am Bilanzstichtag umgerechnet rund TEUR 53 (2016: TEUR 17).

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren mit TEUR 16.907 (2016: TEUR 22.112) aus Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 7.830 (2016: TEUR 2.774) aus dem Ergebnisabführungsvertrag. Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen TEUR 7.830 (2016: TEUR 2.774) gegenüber der Gesellschafterin.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Verpflichtungen bestanden am Bilanzstichtag aus längerfristigen Miet-, und Leasingverträgen über insgesamt TEUR 10.881 (2016: TEUR 3.059), die mit TEUR 2.531 (2016: TEUR 1.751) innerhalb eines Jahres fällig sind.

Mietverträge betreffen im Wesentlichen die Geschäftsräume der Gesellschaft. Leasingverträge beziehen sich überwiegend auf den von der Gesellschaft unterhaltenen Fuhrpark.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(Netto-)Umsatzerlöse werden im Wesentlichen durch den Verkauf von Arzneimitteln in Deutschland erzielt. Der Bereich "Speciality Pharma" machte hierbei etwa 32 % und der Bereich "Genetic Diseases" etwa 68 % der Umsatzerlöse aus.

Im Berichtsjahr wurden sonstige betriebliche Erträge von insgesamt TEUR 3.081 (2016: TEUR 1.998) erzielt. Hiervon entfallen TEUR 1.668 auf frühere Perioden (2016: TEUR 856) und resultieren aus der Auflösung von Rückstellungen. Weitere TEUR 900 entfallen auf die Veräußerung von Finanzanlagen.

Periodenfremde Aufwendungen gab es im Berichtsjahr nicht (2016: TEUR 83).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen Vorjahre.

V. Sonstige Angaben

Arbeitnehmer

2017 beschäftigte die Gesellschaft durchschnittlich insgesamt 154 Mitarbeiter (2016: 156). Davon entfielen zum Bilanzstichtag 104 Angestellte (2016: 135) auf den Geschäftsbereich Speciality Pharma und 46 Angestellte (2016: 21) auf den Geschäftsbereich Genetic Diseases. Die Angaben erfolgen ohne Geschäftsführer und Auszubildende.

Organe der Gesellschaft

Der Geschäftsführung gehörten im Geschäftsjahr an:

•	Herr Dr. Werner Föller, Geschäftsführer der Shire Deutschland GmbH (bis 2. August 2017),
•	Herr Dr. Johannes Matz, Senior Legal Director (bis 15. Februar 2017),
•	Herr Richard O'Brien, Head of Finance, Germany Austria Switzerland (bis 10. Oktober 2017),
•	Herr Dr. Uwe Fröhlich, Head Counsel DACH (ab 15. Februar 2017),
•	Frau Heidrun Irschik-Hadjieff, Geschäftsführerin der Shire Deutschland GmbH (ab 2. August 2017),
•	Herr Karsten Meisloch, Head of Finance DACH (ab 10. Oktober 2017).

Bezüge der Organe der Gesellschaft

Der Geschäftsführer Herr Dr. Uwe Fröhlich ist nicht bei der Gesellschaft angestellt und bezieht daher keine Bezüge. Für die übrigen Geschäftsführer machen wir von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch.

Honorar des Abschlussprüfers

Das Honorar des Abschlussprüfers für die Abschlussprüferleistungen beträgt für 2017 TEUR 52. Weitere Leistungen des Abschlussprüfers an die Gesellschaft wurden im Berichtsjahr nicht erbracht.

Konzernzugehörigkeit

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird in den von Shire plc, St. Helier, Jersey/Kanalinseln, aufzustellenden Konzernabschluss einbezogen. Dieser Konzernabschluss betrifft sowohl den größten als auch den kleinsten Konsolidierungskreis im Sinne von § 291 HGB. Er ist unter www.shire.com und auf Anfrage bei der Shire plc, St. Helier, Jersey/Kanalinseln, SEU 8PX, erhältlich.

Geschäfte mit nahestehenden Personen

Geschäfte mit verbundenen Unternehmen des Konzerns zeigt die folgende Übersicht:

	TEUR
Wareneinkauf	199.690
Bezug von Dienstleistungen	239
Ertrag aus Kostenerstattung	121
Ertrag aus Dienstleistungen	2.430
Zinsaufwand	7
Zinsertrag	3
Veräußerungsgewinn	900

Nachtragsbericht

Durch Verschmelzungsvertrag vom 2. Januar 2018 wurde die Shire Deutschland GmbH (Amtsgericht Charlottenburg, HRB 123905 B) mit Wirkung zum 1. Juli 2017 durch Übertragung ihres Vermögens unter Auflösung ohne Abwicklung als Ganzes auf die Baxalta Deutschland GmbH verschmolzen. Die Gesellschaft wurde anschließend in Shire Deutschland GmbH umbenannt und ist nunmehr beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Nummer HRB 191790 B registriert. Da der Verschmelzungsvertrag erst nach dem 31. Dezember 2017 formwirksam abgeschlossen wurde, liegen zum Bilanzstichtag sowohl der zivilrechtliche als auch das wirtschaftliche Eigentum an den Vermögensgegenständen und Schulden der Shire Deutschland GmbH noch beim übertragenden Rechtsträger.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung sind bisher nicht eingetreten.

Berlin, 28. Juni 2018

Heidrun Irschik-Hadjieff

Dr. Uwe Fröhlich

Karsten Meisloch

Entwicklung des Anlagevermögens

	Anschaffungskosten
	Vortrag 1.1.2017	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2017
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	526.495,60	38,00	0,00	526.533,60
2. Geschäfts- oder Firmenwert	25.045.275,50	0,00	0,00	25.045.275,50
	25.571.771,10	38,00	0,00	25.571.809,10
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.394.972,46	3.120.048,05	216.079,35	4.298.941,16
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	1.077.743,42	0,00	1.077.743,42
	1.394.972,46	4.197.791,47	216.079,35	5.376.684,58
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	100.230,54	0,00	100.230,54	0,00
	27.066.974,10	4.197.829,47	316.309,89	30.948.493,68

	kumulierte Abschreibungen
	Vortrag 1.1.2017	Zugänge	Abgänge	31.12.2017
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	391.824,51	133.919,06	0,00	525.743,57
2. Geschäfts- oder Firmenwert	23.790.190,60	418.361,64	0,00	24.208.552,24
	24.182.015,11	552.280,70	0,00	24.734.295,81
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.125.013,98	163.168,20	155.671,85	1.132.510,33
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.125.013,98	163.168,20	155.671,85	1.132.510,33
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	25.307.029,09	715.448,90	155.671,85	25.866.806,14

	Buchwerte
	Stand 31.12.2017	31.12.2016
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	790,03	134.671,09
2. Geschäfts- oder Firmenwert	836.723,26	1.255.084,90
	837.513,29	1.389.755,99
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.166.430,83	269.958,48
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.077.743,42	0,00
	4.244.174,25	269.958,48
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	100.230,54
	5.081.687,54	1.759.945,01

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Shire Deutschland GmbH, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der Shire Deutschland GmbH, Berlin, den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Berlin, den 29. Juni 2018

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Papesch, Wirtschaftsprüferin

Bender, Wirtschaftsprüferin

Informationen zum Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 der Shire Deutschland GmbH

Ort der Unterzeichnung:	Berlin
Datum der Unterzeichnung:	28. Juni 2018
Unterzeichner:	Frau Heidrun Irschik-Hadjeff, Herr Dr. Uwe Fröhlich, Herr Karsten Meisloch
Datum der Feststellung bzw. Billigung des Jahresabschlusses:	26. September 2018