Pfleiderer Group B.V. & Co. KG (vormals: Pfleiderer Group GmbH)

Neumarkt i.d.OPf.

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

KONZERNLAGEBERICHT UND KONZERNABSCHLUSS

31. DEZEMBER 2020

Konzernlagebericht

1. Allgemeine Informationen über Pfleiderer

1.1. Überblick

Mit seiner mehr als 125jährigen Geschichte ist Pfleiderer mit Sitz in Neumarkt in der Oberpfalz, Deutschland, einer der führenden Hersteller von Holzwerkstoffen und Hochdruckschichtstoffen, die in der europäischen Küchen-, Möbel- und Bauindustrie zum Einsatz kommen. Über Konzernunternehmen Silekol sp.z o.o. ("Silekol") zählt der Konzern außerdem zu den führenden Herstellern von Industrie- und Spezialharzen, die an Kunden in Mittel- und Osteuropa verkauft oder intern in der eigenen Plattenproduktion verwendet werden. Der Konzern betreibt neun Produktionsbetriebe in Deutschland und Polen sowie Vertriebsgesellschaften in Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Österreich und Rumänien.

1.2. Struktur

Bis zu ihrer Rückzug vonder Börse im September 2019 war die Pfleiderer Group S.A. eine Aktiengesellschaft, deren Aktien an der Börse in Warschau gelistet waren. Nach dem Delisting änderte die Pfleiderer Group S.A. ihre Rechtsform von einer polnischen S.A. in eine deutsche GmbH, die anschließend in eine Kommanditgesellschaft ("Co. KG") in Deutschland umgewandelt wurde und eine niederländische B.V. als Komplementär hat. Seit dem 3. Juli 2020 hat die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG ("PGKG") ihren Sitz in Deutschland. Seit dem 30. September 2020 befindet sich der Sitz der PGKG in der Ingolstädter Str. 51 in 92318 Neumarkt, Deutschland. Die Eigentümer der PGKG sind verschiedenen Fonds, die indirekt von Strategic Value Partner LLC beraten oder verwaltet werden.

Pfleiderer ist in drei Geschäftsbereiche gegliedert: Engineered Wood Products (früher bezeichnet als Panel West), Silekol und Panel East. In den Geschäftsbereichen Engineered Wood Products und Panel East werden Holzwerkstoffe in Form von Basisprodukten, Mehrwertprodukten und Produkten mit hoher Wertschöpfung sowie Hochdruckschichtstoffe für Küchen-, Bad- und andere Möbelhersteller, vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz ("DACH"-Region) sowie in Polen, aber auch in vielen sonstigen europäischen und anderen Ländern hergestellt und verkauft. Vom Geschäftsbereich Silekol werden Industrie- und Spezialharze für Kunden in Mittel- und Osteuropa sowie für die Geschäftsbereiche Engineered Wood Products und Panel East hergestellt und geliefert.

Die PGKG ist die Holdinggesellschaft für alle Tochterunternehmen des Pfleiderer-Konzerns und seine drei Geschäftsbereiche. Die Geschäftsbereiche Engineered Wood Products und Panel East werden durch eine Zwischenholding vertreten, die die Anteile an den operativen Vertriebs- und Produktionsunternehmen in diesen Geschäftsbereichen halten.

1.3. Geschäftsmodell

Produkte

Die Produktpalette der Holzwerkstoffen von Pfleiderer umfasst melaminbeschichtete Spanplatten ("MFC"), mitteldichte und hochdichte Faserplatten ("MDF" und "HDF"), Hochdruckschichtstoffe ("HPL") sowie Rohfaserplatten ("RCB") und lackierte Platten.

Zum Produktsortiment von Silekol gehören Aminoharze, einschließlich Harnstoff- und Melaminimprägnierharze, sowie Resolharze, einschließlich Resolimprägnierharze.

Vertrieb

Pfleiderer vermarktet und verkauft Holzwerkstoffe und bietet Kundenservice, vorwiegend in Europa, aber auch international in über 60 Ländern an. Auf den westeuropäischen Kernmärkten unterhält der Geschäftsbereich Engineered Wood Products einen eigenen Vertrieb in Deutschland, arbeitet über Vertriebsbüros (Großbritannien, Niederlande, Schweiz, Frankreich, Italien, Österreich, Südosteuropa) oder beschäftigt Handelsvertreter (Tschechische Republik und Slowakei). Andere geografische Regionen werden durch ein Netzwerk unabhängiger Verkaufsvertreter bearbeitet. Der Geschäftsbereich Panel East verkauft seine Holzwerkstoffe in erster Linie über eigenes Vertriebspersonal in Polen und beschäftigt Handelsvertreter für die präbaltischen und osteuropäischen Märkte.

Der Geschäftsbereich Silekol vermarktet und verkauft seine Produkte direkt bei seinen Kunden in Mittel- und Osteuropa.

Beschaffung und Einkauf von Rohstoffen

Zu den wesentlichen Rohstoffen für die Herstellung von Holzwerkstoffen gehören bei Pfleiderer Holz, Chemikalien (Harze, Klebstoffe und Additive) und Papier. Die primären Rohstoffe im Geschäftsbereich Silekol bestehen aus Harnstoff, Methanol, Melamin und Phenol.

Die Beschaffungsstrategie wird bei Pfleiderer durch Beschaffungsteams koordiniert, die Preislisten und Zahlungskonditionen mit den Schlüssellieferanten des Konzerns aushandeln. Von den Geschäftsbereichen, die Lieferungen empfangen, werden einzelne Bestellungen aufgegeben. Das Einkaufsvolumen wird anhand unseres Budgets gesteuert, wobei Prognosen das gesamte Jahr über fortlaufend aktualisiert werden.

Der Konzern steuert den Kauf seiner wesentlichen Rohstoffe sorgfältig und holt in der Regel Preise von mehreren Lieferanten ein, um sich Verhandlungsspielraum zu bewahren und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Um eine angemessene Versorgung sicherzustellen und Risiken zu verringern, setzen wir auf eine Diversifizierung der Lieferketten und kombinieren bei der Beschaffung von Rohstoffen Groß- und Spot-Einkäufen.

Produktion

Alle Pfleiderer-Standorte sind in der Nähe unserer Schlüsselkunden angesiedelt. Dadurch können wir von niedrigeren Lieferkosten profitieren und besseren Kundenservice durch kürzere Lieferzeiten bieten.

Der Geschäftsbereich Engineered Wood Products unterhält fünf Produktionsbetriebe in Deutschland: in Arnsberg, Baruth, Gütersloh, Leutkirch und Neumarkt. Der Geschäftsbereich Panel East unterhält drei Produktionsbetriebe in Polen: ein Werk in Wieruszów und zwei in Grajewo.

Die Herstellung von Holzwerkstoffen lässt sich in zwei bzw. drei Hauptschritte aufteilen: Im ersten Produktionsschritt stellt Pfleiderer Rohholzplatten wie RCB-, MDF- oder HDF-Platten aus Holz und Harzen her. Pfleiderer produziert außerdem HPL-Platten, bei denen mehrere Schichten von harzimprägniertem Kraftpapier und eine Oberflächenschicht aus einem Dekorpapier oder einer Metallfolie kombiniert werden. Während es sich bei HPL-Platten um Fertigprodukte handelt, die für den Verkauf an Endkunden von Pfleiderer bestimmt sind, werden die meisten Rohholzplatten von Pfleiderer in einem zweiten Schritt zu Mehrwertprodukten bzw. Produkten mit hoher Wertschöpfung verarbeitet. Zu den wesentlichen Technologien, mit denen die Oberflächen der rohen RCB-, MDF- oder HDF-Platten in diesem zweiten Schritt veredelt werden, gehören die Imprägnierung, die Laminierung, die Beschichtung, der Anstrich oder die Lackierung sowie die Kantenanleimung. Für verschiedene Kunden setzt Pfleiderer die eigenen Rohplatten und oberflächenbehandelten Mehrwertplatten bzw. Platten mit hoher Wertschöpfung oder HPL-Platten auch für die Herstellung von Möbelelementen in einem dritten Schritt ein. Pfleiderer erzeugt den überwiegenden Anteil der Energie, die in allen diesen Prozessschritten verbraucht wird, intern mit seinen mit Biomasse befeuerten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

Silekol unterhält einen Betrieb zur Harzproduktion in Kedzierzyn-Kozle, Polen. Das dortige Werk verfügt über drei Formaldehyd-Produktionsstraßen und eine Reihe von Chargenreaktoren für Aminoharze, einschließlich Harnstoff- und Melaminimprägnierharze, sowie Resolharze, einschließlich Resolimprägnierharze.

Lieferkette & Logistik

Die für das integrierte Lieferkettenmanagement zuständige Funktion bei Pfleiderer fungiert als Bindeglied zwischen den Liefer-, Produktions-, Verkaufs- und Vertriebsbetrieben. Das Logistikmanagement des Konzerns konzentriert sich auf die Verbesserung der Service- und Bestandsniveaus entlang unserer Lieferkette, sowohl bei der Bewegung von Rohstoffen und anderen Lieferungen von unseren Lieferanten zu den Pfleiderer-Werken als auch bei der Bewegung der Pfleiderer-Fertigprodukte von den Produktionsstätten und Lagern zu unseren Kunden.

1.4. Strategie

Pfleiderer will seinen Schwerpunkt weiterhin auf Produktinnovation sowie Forschung und Entwicklung legen, um den Anteil seiner Mehrwertprodukte und Produkte mit hoher Wertschöpfung im Produktportfolio zu erhöhen, um das Wachstumspotenzial in diesen Produktsegmenten zu nutzen.

Der Konzern sieht sich gut aufgestellt, um von den Wachstumschancen seiner Holzwerkstoffe zu profitieren, die durch positive langfristige Trendsherbeigeführt werden. Hierzu gehören die stärkere Besinnung auf die eigenen vier Wände ("Cocooning"), das Arbeiten zu Hause, dieder Trend zu hochwertigenKüchenmöbeln sowie Fertighäuser und nachhaltiges Bauen. Gleichzeitig will der Geschäftsbereich Silekol den Absatzanteil bei externen Kunden weiter ausbauen, da die Nachfrage nach Spezialharzen in einer Reihe von attraktiven Endnutzeranwendungen in wesentlichen geografischen Regionen des Geschäftsbereichs wächst.

Des Weiteren ist Pfleiderer entschlossen, seine Fokussierung auf nachhaltige Fertigung und ESG-Aspekte weiter zu stärken. Dazu gehört nicht nur das Ziel, in seinen Holzwerkstoffen einen noch größeren Anteil von Recyclingholz zu verwenden und seine Treibhausgasemissionen zu reduzieren, sondern auch die Anzahl umweltfreundlicher Klebstoffe, die von Silekol hergestellt und verkauft werden, zu erhöhen.

Darüber hinaus will Pfleiderer konsequent weitere Effizienzverbesserungen und Kosteneinsparungen in seinen Betrieben erreichen.

1.5. Forschung und Entwicklung

Innovationsideen werden im gesamten Pfleiderer-Konzern gesammelt, bewertet und priorisiert.

Kunden werden in die verschiedenen Stadien der Produktentwicklung, von der Ideensammlung über die Prototypentwicklung bis zur endgültigen Produktionsfreigabe, eingebunden. Mit seinen Lieferanten fördert Pfleiderer eine enge Partnerschaft und Zusammenarbeit bei der Produktentwicklung, um kurze Entwicklungszyklen zu erreichen.

Durch verschiedene Aktionen mit externen Partnern wie Hochschulen und Forschungsinstituten können wir von dem Know-how eines breiten Spektrums von Spezialisten profitieren und die Effizienz in der Innovation erhöhen.

Im Jahr 2020 hat Pfleiderer das Outdoor-Produkt XTerior compact um eine flammhemmende Qualität ergänzt und damit den Einsatzbereich erweitert.

Im kommenden Jahr wird Pfleiderer die Entwicklungs- und Innovationsprozesse weiter verbessern und danach streben, die, Marktwünsche zu erfüllen und sich im Wettbewerbsumfeld zu behaupten. Nachhaltigkeit und Funktionalität werden die Schwerpunktthemen der Produktentwicklung im Jahr 2021 sein.

2. Bericht über die Geschäftsentwicklung

2.1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Geschäftsverlauf

Nach jüngsten Prognosen ist in der EU-27 das BIP 2020 im Vergleich zum Vorjahr um etwa -7,0% zurückgegangen. Hierbei sank das BIP in Deutschland um -5,8% und in Polen um -3,7%. Ursächlich hierfür waren in erster Linie die Effekte der Covid-19-Pandemie, die sich in Europa seit Februar und März 2020 ausbreitete.

Nach einem starken Jahresauftakt schwächten sich die Nettoumsatzerlöse bei Pfleiderer im 2. Quartal 2020 ab, da mehrere Kunden aufgrund der Covid-19-Pandemie Kurzarbeit einführten oder ihre Produktionsbetriebe sogar vorübergehend schlossen. Im 3. Quartal 2020 erholten sich die Renovierungs- und Neubauaktivitäten spürbar und verzeichneten im 4. Quartal 2020 sogar weiteres Wachstum. Durch die kräftig ansteigende Nachfrage seitens der Wohnungsmärkte im 2. Halbjahr 2020 wurde das immer noch schleppende Auftragsvolumen aus den Bereichen Messebau, Ladeneinrichtungen und Büromöbel mehr als wettgemacht. Die Erholung im 2. Halbjahr 2020 reichte allerdings nicht aus, um den Einbruch der Umsätze aus dem 2. Quartal 2020 auszugleichen.

Gleichzeitig gingen die Rohstoffpreise kontinuiertlichbis zum 3. Quartal 2020 zurück. Pfleiderer reduzierte seine Preise daher entsprechend, bevorim 4. Quartal 2020 wieder eine Anhebung erfolgte, um die Preisanstiege insbesondere bei chemische Rohstoffen auszugleichen

2.2. Steuerungssystem

Wir nutzen verschiedene Kennzahlen zur Steuerung unserer Leistung im Hinblick auf unsere obersten Unternehmensziele. Im finanzbezogenen Bereich haben wir als zentrale Ziele Wachstum und Profitabilität definiert. Daher konzentrieren wir uns auf die Verbesserung von Umsatz und operativem Ergebnis vor Abschreibung (EBITDA). Diese stellen die finanziellen Steuerungsgrößen von wesentlicher Bedeutung dar. Darüber. hinaus streben wir eine Minimierung des Working Capital und eine Verbesserung des Freien Cashflows an.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren haben nur eine untergeordnete Bedeutung für die Steuerung des Konzerns.

2.3. Ertragslage

Die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren des Konzerns sind Umsatz und EBITDA.

Pfleiderer beendete das Geschäftsjahr 2020 mit Nettoumsatzerlösen von EUR 953,6 Mio., die damit um -6,4% gegenüber den EUR 1.018,9 Mio. aus dem Vorjahr zurückgingen. Der rückläufige Umsatz war überwiegend auf eine Senkung der Verkaufspreise zurückzuführen, da Pfleiderer verringerte Rohstoffkosten an seine Endkunden weitergab. Demgegenüber war ein kleinerer Anteil die Folge eines Volumenrückgangs durch den Nachfrageeinbruch im 2. Quartal, den die Covid-19-Pandemie verursachte. Die wichtigsten Umsatztreiber des Konzerns waren melaminbeschichtete Platten (MFB) mit einem Umsatzanteil von 45% (Vorjahr: 45%), Hochdruckschichtstoffe (HPL) und -elemente mit einem Umsatzanteil von 17% (Vorjahr: 17%) und Rohspanplatten mit einem Umsatzanteil von 15% (Vorjahr: 17%). Der Umsatzanteil des Konzerns im Cluster DACH und in Polen belief sich auf 45% bzw. 24% (wie im Vorjahr).

Gleichzeitig gelang es dem Konzern, das ausgewiesene EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) von EUR 109,8 Mio. (10,8% der Nettoumsatzerlöse) im Jahr 2019 um +31,2% auf EUR 144,1 Mio. (15,1% der Nettoumsatzerlöse) in 2020 zu steigern.

Der Anstieg des ausgewiesenen EBITDA ist im Wesentlichen auf eine höhere Bruttomarge im Konzern zurückzuführen, die auf der erfolgreichen Umsetzung der Produktivitätssteigerungsprogramme und Kosteneinsparungsinitiativen insbesondere an den Produktionsstandorten, bei den indirekten Ausgaben sowie in der Logistik beruht. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten in Prozent des Nettoumsatzes stiegen um 0,8 Prozentpunkte von 17,6% auf 18,4%, da der Nettoumsatz stärker zurückging als die Vertriebs- und Verwaltungskosten des Konzerns. Gleichzeitig sanken die nicht wiederkehrenden Beratungs- und ähnlichen Aufwendungen, die im Saldo der sonstigen Erträge und Aufwendungen ausgewiesen werden, von EUR 31,2 Mio. in 2019 auf EUR 13,2 Mio. in 2020.

Mit EUR -39,0 Mio. verschlechterte sich das Finanzergebnis des Konzerns im Jahr 2020 (Vorjahr: EUR -31,7 Mio.) vor allem aufgrund negativer Wechselkurseffekte.

Der Rückgang der Ertragsteueraufwendungen in 2020 ist hauptsächlich auf die Auflösung passiver latenter Steuern infolge einer Änderung der steuerlichen Struktur der deutschen Tochterunternehmen zurückzuführen. Hierbei wurden alle deutschen Gesellschaften, mit Ausnahme der Heller Holz GmbH, mit Wirkung zum 1. Januar 2020 in die steuerliche Organschaft der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG überführt. Infolgedessen werden die steuerlichen Gewinne der deutschen Gesellschaften, die Teil der Organschaft sind, der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG zugerechnet. Da es sich bei der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG um eine Kommanditgesellschaft handelt, unterliegen die Ergebnisse der deutschen Tochtergesellsachften nur der deutschen Gewerbesteuer. Der deutschen Körperschaftsteuer unterliegen die steuerlichen Gewinne nur auf der Ebene der Kommanditisten der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG, die nicht zum Konsolidierungskreis des Konzerns gehören.

Der Jahresüberschuss 2020 stieg auf EUR 23,5 Mio. (Vorjahr: EUR -22,8 Mio.).

Darstellung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Vergleich zum Ausblick des Vorjahres

Da der nach polnischem Recht für das vorherige Geschäftsjahr aufgestellte Konzernlagebericht keine Prognose für das Geschäftsjahr enthielt, entfällt der Vergleich der Vorjahresprognose mit der Darstellung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Vergleich zum Ausblick des Vorjahres.

Trotz ungünstiger Wirtschaftsbedingungen, die durch die Auswirkungen von Covid-19 im Jahr 2020 noch verstärkt wurden, gelang es dem Konzern, sowohl beim Bruttoumsatz als auch beim EBITDA Ergebnisse zu erzielen, die den gesetzten Zielen und prognostizierten Erwartungen entsprachen. Um den reibungslosen Ablauf von Schlüsselbetrieben zu gewährleisten, wurden verschiedene Vorsichtsmaßnahmen und Notfallpläne umgesetzt.

Die Erwartungen in Bezug auf das Konzern-EBITDA haben sich nahezu bestätigt, wenn der ursprüngliche Plan bei der Erreichung des angepassten Prognoseziels, wie es in der zweiten Hälfte des Jahres festgelegt wurde, berücksichtigt wird. Dies war sowohl im Geschäftsbereich Engineered Wood Products als auch im Geschäftsbereich Silekol der Fall. Der Geschäftsbereich East Panel übertraf das Budget in einer zweistelligen Prozentzahl.

2.4. Finanzlage

Kapitalstruktur

Die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020 wies eine Abnahme des Eigenkapitals von EUR 106,2 Mio. Ende 2019 um 10,4% auf EUR 94,2 Mio. Ende 2020 aus. Das Eigenkapital abzüglich Geschäfts- oder Firmenwert belief sich zum 31. Dezember 2020 auf 10,0% (Vorjahr: 7,0%) des Buchwerts der Sachanlagen. Das gesamte um den Geschäfts- oder Firmenwert bereinigte Eigenkapital belief sich Ende 2019 auf 6,0% und Ende 2020 auf 4,6% der Bilanzsumme.

Mit EUR 548,2 Mio. zum 31. Dezember 2020 blieben die langfristigen Schulden stabil (31. Dezember 2019: EUR 570,8 Mio.). Kurzfristige Finanzierungen werden in EUR und PLN mit einer Fälligkeit zum 1. August 2022 zu Marktzinsen eingeräumt.

Investitionen

Im Jahr 2020 wies Pfleiderer Investitionen in Höhe von EUR 47,6 Mio. auf. Sie bezogen sich überwiegend auf Erhaltungs- und Ersatzinvestitionen, einschließlich aktivierter Aufwendungen im Zusammenhang mit den regelmäßigen jährlichen Stilllegungen von Werken des Konzerns für Instandhaltungsmaßnahmen, sowie Investitionen zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen. Zu den wichtigsten Produktivitätsverbesserungen und freiwilligen Umweltinvestitionen des Konzerns im Jahr 2020 gehörten die Engpassbeseitigung der Produktionsbetriebe im Geschäftsbereich Engineered Wood Products in Neumarkt und Baruth sowie der Start eines neuen zweijährigen Projekts, das eine weitere Steigerung des Anteils von Recyclingholz bei den am Standort Neumarkt hergestellten Produkten zum Ziel hat. Der Geschäftsbereich Panel East investierte außerdem in die Verbesserung der Energieeffizienz und Produktivität im Werk Grajewo in Polen.

Liquidität

Pfleiderer finanziert seine Unternehmenstätigkeit aus seinen eigenen Cashflows und zum Teil aus Bankdarlehen. Die Nettofinanzschulden des Konzerns gingen Ende 2020 um EUR -48,3 Mio. auf EUR 368,4 Mio. zurück (Vorjahr: EUR 416,7 Mio.).

Dies war in erster Linie auf höhere Barbestände aufgrund der verbesserten Betriebsergebnisse des Konzerns, ein niedrigeres Nettoumlaufvermögen, niedrigere Investitionen und niedrigere Steuerzahlungen zurückzuführen. Infolgedessen stieg der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit von EUR 130,1 Mio. im Jahr 2019 auf EUR 143,6 Mio. im Jahr 2020. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ging von EUR -72,7 Mio. im Jahr 2019 auf EUR -54,3 Mio. im Jahr 2020 zurück. Gleichzeitig verbesserte sich der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit von EUR -42,9 Mio. auf EUR -34,4 Mio., hauptsächlich aufgrund niedrigerer Zinszahlungen.

Infolgedessen stiegen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von EUR 48,3 Mio. zum 31. Dezember 2019 um EUR +52,9 Mio. auf EUR 101,2 Mio. zum 31. Dezember 2020.

2.5. Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum Berichtsstichtag erhöhte sich nur unwesentlich von EUR 923,5 Mio. zum 31. Dezember 2019 auf EUR 926,5 Mio. zum 31. Dezember 2020.

Die langfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum 31. Dezember 2020 auf 73,8% der gesamten Konzernvermögenswerte im Vergleich zu 81,8% im Jahr 2019. Dies lag in erster Linie daran, dass die Abschreibungsaufwendungen für Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte 2020 höher waren als die Investitionen. Die kumulierte Abschreibungsrate lag 2020 bei 46,5% (Vorjahr: 41,3%). Die meisten Anlagen werden über eine Nutzungsdauer von 15 und 20 Jahren abgeschrieben. Die Zugänge zum Anlagevermögen summierten sich 2020 auf etwa EUR 47,6 Mio.

Bei den kurzfristigen Vermögenswerten verringerten sich die Vorräte Ende 2020 um EUR -4,3 Mio. auf EUR 92,9 Mio. Die Hauptursache hierfür waren die geringeren Rohstoffpreise im Jahr 2020. Der Lagerumschlag im Verhältnis zu den Nettoumsatzerlösen im Jahr 2020 belief sich auf den Faktor 10,3 (Vorjahr: 10,5). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen erhöhten sich im Jahr 2020 um EUR 6,7 Mio. auf EUR 41,3 Mio. Dies lag in erster Linie an höheren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Anzahlungen. Die Forderungslaufzeit lag 2020 bei 15,8 Tagen (Vorjahr: 12,4 Tage). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um EUR 9,5 Mio. auf EUR 188,4 Mio., hauptsächlich aufgrund gestiegener Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Verbindlichkeitslaufzeit auf Basis der Nettoumsatzerlöse stieg von 64,1 Tagen im Jahr 2019 auf 72,1 Tage im Jahr 2020.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente nahmen zum 31. Dezember 2020 um EUR 52,9 Mio. im Vergleich zum 31. Dezember 2019 zu. Die Gründe hierfür waren die verbesserte Rentabilität von Pfleiderer, ein rückläufiges Nettoumlaufvermögen und geringfügig niedrigere Steuerzahlungen.

Zum 31. Dezember 2020 stellten die kurzfristigen Vermögenswerte 93,0% der kurzfristigen Verbindlichkeiten dar (31. Dezember 2019: 73,9%).

2.6. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage des Konzerns

Die Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr war nach Einschätzung der Geschäftsführung als gut zu bewerten. Wiederholt konnten die durch die Marktdynamik das Ergebnis belastenden Effekte, durch das Realisieren von Marktchancen in anderen Bereichen kompensiert werden. Die starke Marktposition der Pfleiderer-Gruppe stellt weiterhin eine belastbare Basis für das weitere Unternehmenswachstum dar.

3. Nichtfinanzielle Kennzahlen

3.1. Personalmanagement

Ende 2020 beschäftigte der Konzern insgesamt 3.424 Mitarbeiter (31. Dezember 2019: 3.542), davon 1.355 außerhalb Westeuropas (31. Dezember 2019: 1.425).

Personalstand (ohne Mitglieder von Aufsichtsgremien und Auszubildende)	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019	Veränderung	Durchschnitt
Engineered Wood Products	2.069	2.117	-48	2.093
Panel East	1.230	1.313	-83	1.272
Silekol	125	112	13	119
Gesamt	3.424	3.542	-118	3.483

Vielfalt der Belegschaft - Geschlechterverteilung 2020	Engineered Wood Products	Panel East	Silekol
Männer	87%	83%	78%
Frauen	13%	17%	22%
(Gesamt	100%	100%	100%

Vollzeitäquivalente	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Management	25	23
Direkte Produktionsmitarbeiter	1.642	1.815
Indirekte Produktionsmitarbeiter	779	760
Verwaltungs-, Büro- und sonstige Mitarbeiter	985	1.042
Gesamt	3.431	3.640
Davon Auszubildende	124	150

3.2. Anteil von eingesetztem Recyclingholz

Anteil von eingesetztem Recyclingholz ⁽¹⁾	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Pfleiderer-Konzern	31,2%	31,9%

⁽¹⁾ Stellt den Anteil des in unseren Produkten enthaltenen Recyclingholzes, gemessen in Tonnen verwendetes Recyclingholz (sowohl Post-Consumer-Material als auch interner Ausschuss), dividiert durch die Tonnen des gesamten eingesetzten Holzes (d. h., die Summe aus Pre- und Post-Consumer-Recycling- und Frischholz), in Prozent dar.

4. Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist seit der Gründung des Unternehmens vor mehr als 125 Jahren bei Pfleiderer fest verankert. Heute nimmt Pfleiderer in seiner Branche eine Vorreiter- und Führungsposition bei der Verwendung von Recyclingholz ein und hat in den letzten Jahrzehnten seine CO ₂ -Emissionen im Einklang mit seinem Ziel der CO ₂-Neutralität deutlich reduziert.

Wälder spielen im natürlichen CO ₂ - und Wasserzyklus sowie beim Schutz und der Verbesserung der biologischen Vielfalt eine wesentliche Rolle. Da der Erhalt unserer Wälder so wichtig ist, hat Pfleiderer schon vor vielen Jahren erkannt, dass eine Kaskadennutzung und das Recycling die einzigen tragfähigen Optionen darstellen, mit denen sich auch in Zukunft eine nachhaltige Fertigung hochwertiger Holzprodukte gewährleisten lässt. Deshalb besteht das Holz in den Holzwerkstoffen von Pfleiderer überwiegend aus Post-Consumer-Recyclingmaterial wie verarbeitete Holzabfälle sowie Pre-Consumer-Recyclingmaterial wie Sägereste vom Sägewerk. Nur ein kleiner Anteil des Holzes in den Holzwerkstoffen von Pfleiderer besteht aus Frischholz wie Durchforstungs- und Restholz, das ausschließlich bei von FSC® und/oder PEFC™ zertifizierten forstwirtschaftlichen Betrieben beschafft wird. Diese Programme stellen sicher, dass Unternehmen nach definierten ökologischen, sozialen und ökonomischen Standards arbeiten. Darüber hinaus konzentriert sich Pfleiderer auf Holzlieferanten im Umkreis von 200 Kilometer um seine Produktionsstandorte. Das vermeidet unnötige lange Transportwege und verringert so die Auswirkungen auf die Umwelt.

Die Reduzierung unserer Treibhausgasemissionen stellt zudem eine wesentliche Komponente unserer Strategie im Kampf gegen den Klimawandel dar. Wir haben es bereits geschafft, die Emissionen aus unseren Produktionsbetrieben deutlich zu senken, indem wir den Strom und die Wärmeenergie, die in unseren Produktionsprozessen zum Einsatz kommen, aus erneuerbaren Trägern erzeugen: Pfleiderer deckt seinen Energieverbrauch überwiegend aus biomassebefeuerten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder anderen biomassebefeuerten Erzeugungsanlagen, in denen Altholz verwendet wird. Infolgedessen hat Pfleiderer den Anteil von fossilen Energieträgern auf ein absolutes Minimum reduziert. Die Energiemanagementsysteme in allen deutschen Pfleiderer-Betrieben sind nach ISO 50001 zertifiziert. Dies ist die führende weltweite Norm für Energiemanagementsysteme.

5. Risiko- und Chancenbericht

5.1 Allgemeine Bewertung von Risiken und Chancen

Insgesamt hat sich die Lage bei Pfleiderer in Bezug auf Risiken und Chancen, einschließlich Pandemie-bezogener Risiken, im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert.

Auf Basis der Maßnahmen, deren Umsetzung zum Zeitpunkt dieses Berichts erfolgt oder geplant ist, können die in den folgenden Abschnitten identifizierten und berichteten Risiken nach bestem Wissen und Gewissen der Geschäftsführung der PGKG das weitere Bestehen von Pfleiderer als Konzern bzw. das weitere Bestehen der PGKG als dessen Muttergesellschaft nicht gefährden.

Angesichts unserer Marktposition, unseres Produktportfolios und unseres Know-hows sind wir zuversichtlich, dass wir die Chancen und Herausforderungen, die aus den im Folgenden dargelegten Risiken resultieren, nutzen bzw. meistern können.

5.2 Risikomanagementsystem

Das Risikomanagementsystem von Pfleiderer ist ein wichtiges Element in der Steuerung der geschäftlichen Aktivitäten des Konzerns. Auf Konzernebene ist das Risikomanagement dem Finanzresort zugeordnet und wird in einer Matrixstruktur, die auf der Organisationsstruktur des Konzerns beruht, durchgeführt.

Die primäre Verantwortung für das Management von Risiken, einschließlich frühzeitiger Identifikation von Risiken und Bewertung von deren Auswirkungen, liegt bei den Geschäftsbereichen und Funktionen. Darüber hinaus sind sie für die Umsetzung angemessener Vorbeugungsmaßnahmen und Kontrollen sowie für die Berichterstattung über Risiken verantwortlich. Auf der Ebene der Geschäftsbereiche und Funktionen sind benannte Risikoeigentümer für das Risikomanagement zuständig. Des Weiteren ist ein zentraler Corporate-Risikomanager für die Koordination und Beaufsichtigung von Prozessen und Systemen verantwortlich.

Im Risikoausschuss führt das Finanzresort den Vorsitz. Dem Gremium gehören der zentrale Corporate-Risikomanager sowie die Mitglieder des Compliance-Ausschusses an. Der Risikoausschuss bestätigt die konzernweite Risikosituation und überprüft, dass sie in der Finanzberichterstattung angemessen widergespiegelt wird. Er beaufsichtigt außerdem das Risikomanagementsystem.

Als Teil der Prozesse für die Risikoidentifikation, -bewertung und -berichterstattung bei Pfleiderer werden Risiken verschiedenen Risikoklassen zugeordnet. Dies erfolgt anhand einer Risikomatrix, bei der die Dimensionen von "potenziellen Verlusten" (weniger als EUR 5 Mio., EUR 5 Mio bis EUR 10 Mio., EUR 10 Mio. bis EUR 20 Mio. und mehr als EUR 20 Mio.) und die "Eintrittswahrscheinlichkeit" (von 1% für "unwahrscheinlich" über sieben Stufen bis 90% "Risikoeintritt steht unmittelbar bevor") herangezogen werden. Anschließend werden diese Risikoklassen je nach Auswirkungen auf Nettovermögenswerte, Finanzlage und Betriebsergebnisse als "gering", "mittel", "erheblich", "gravierend" oder "die weitere Existenz des Konzerns gefährdend" klassifiziert. Gegenmaßnahmen werden festgelegt, und für die identifizierten Risiken und Gegenmaßnahmen erfolgen ein aktives Management und eine regelmäßige Überprüfung.

Im Einklang mit den Risikomanagementrichtlinien von Pfleiderer werden die Geschäftsführung der PGKG sowie der Beirat regelmäßig über Risiken informiert, die erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftsergebnisse der Geschäftsbereiche und des Konzerns haben könnten.

5.3 Risikobericht

Vertriebsbezogene Chancen und Risiken

Generell werden die Kernmärkte von Pfleiderer voraussichtlich wachsen: Die Geschäftsbereiche Engineered Wood Products und Panel East werden von strukturellen Wachstumstreibern profitieren, die eine steigende Nachfrage aus den Bereichen Küchen, Möbel sowie Bau von Wohn- und Nichtwohnimmobilien unterstützen. Hierzu gehören die stärkere Besinnung auf die eigenen vier Wände ("Cocooning"), das Arbeiten zu Hause, die Premiumisierung von Küchenmöbeln sowie nachhaltiges Bauen. Den Produkten des Geschäftsbereichs Silekol kommt die erwartete weiter steigende Nachfrage für Spezialharzanwendungen in Mittel- und Osteuropa zugute.

Gleichzeitig werden die Gesamtnachfrage nach Produkten, die von Pfleiderer hergestellt und verkauft werden, und dementsprechend die Finanzergebnisse von Pfleiderer, durch die gesamtwirtschaftlichen Bedingungenen beeinflusst. Hierzu zählen insbesondere die DACH-Region und Polen. Die gesamtwirtschaftlichen Bedingungen in diesen Regionen können somit Chancen oder Risiken für Pfleiderer bedeuten.

Die wichtigsten Endmärkte der Geschäftsbereiche Engineered Wood Products und Panel East sind die Küchen-, Möbel- und Baubranche, welche von Natur aus zyklisch sind. Die Nachfrage schwankt je nach wirtschaftlichen Bedingungen in den Regionen, in denen die Geschäftsbereiche ihre Produkte verkaufen, und wird in erster Linie beeinflusst durch Faktoren wie Arbeitslosenquote, Haushaltseinkommen, Verbrauchervertrauen, Eigenheimwerten, Inanspruchnahme von Eigenheimkrediten, Konsumverhalten, erreichbare Verbraucherkredite sowie Marktzinsen. Des Weiteren wird die Nachfrage durch sich verändernde Verbraucherpräferenzen sowie Trends bei der Innenausstattung und Außengestaltung von Wohnraum beeinflusst.

Die Nachfrage nach Produkten, die der Geschäftsbereich Silekol herstellt, hängt in erster Linie von der Aktivität in den deutschen und polnischen Holzplatten-produzierenden Branchen sowie von den Verpackungs-, Bau- und Baustoffsektoren ab.

Pfleiderer begegnet diesen Risiken gewährleisten durch eine regelmäßige Beobachtung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes und der Lage Situationin den geografischen und kundenspezifischen Endmärkten, durch das Angebot einer breiten Produktpalette für eine Vielzahl von Endkunden sowie und durch eine ständige Optimierung seiner Kostenstrukturen und der Wettbewerbsposition.

Durch den Wettbewerb entstehende Risiken

Die Pfleiderer-Geschäftsbereiche Engineered Wood Products und Panel East stehen mit großen Herstellern von Holzwerkstoffen und zahlreichen kleineren Produzenten im Wettbewerb. Silekol konkurriert sowohl mit großen als auch mittelgroßen Chemikalienherstellern. Wettbewerber könnten den Konkurrenzdruck durch neue Kapazitäten und aggressive Preispolitik erhöhen, was sich sowohl auf die Verkaufspreise als auch auf das Absatzvolumen von Pfleiderer auswirken könnte.

Pfleiderer versucht, diese Risiken durch eine Fokussierung auf das Premiumsegment bei Holzwerkstoffen sowie den Spezialitätenbereich des Harzmarktes, und durch das Angebot einer breiten Produktpalette für einer großen Anzahl von Endkunden in diesen Märkten, sowie durch den Wettbewerb, der in erster Linie auf Produktqualität und Produktdesign, Servicequalität, Innovation und Nachhaltigkeit beruht. Darüber hinaus ist Pfleiderer bestrebt, seine Kostenstrukturen und Wettbewerbsposition kontinuierlich zu optimieren.

Risiken der Beschaffung

Als Hersteller von Holzwerkstoffen und chemischen Erzeugnissen ist Pfleiderer auf Rohstoffe, Energie sowie Reperatur- und Instandhaltungsmaterialien und Dienstleistungen angewiesen.

Die Verfügbarkeit und die Kosten der meisten Rohstoffe und Dienstleistungen, die Pfleiderer benötigt, richten sich in erster Linie nach den jeweiligen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Prognosen. Des Weiteren werden die Kosten für Rohstoffen durch Angebot und Nachfrage auf den relevanten Rohstoff- und Dienstleistungsmärkten beeinflusst, die wiederum durch die Produktionskapazitäten der Lieferanten oder Anbietern und anderen Faktoren, die außerhalb der Kontrolle von Pfleiderer liegen, beeinflusst werden können.

Änderungen bei Rohstoffpreisen können somit Chancen oder Risiken für Pfleiderer bedeuten.

Pfleiderer ist bestrebt, Risiken aus der Abhängigkeit von Rohstofflieferungen und der Erbringung bestimmter Dienstleistungen zu mindern, indem die Lieferanten- und Lieferantensituation sehr genau beobachtet und ständig alternative Beschaffungsmöglichkeiten aufgebaut werden. Zur Bewältigung von Risiken durch schwankende Rohstoffpreise schließt der Geschäftsbereich Silekol Kundenverträge mit Preisgleitklauseln ab, die eine vertragliche Weitergabe von Rohstoffkosten ermöglichen. In den Geschäftsbereichen Engineered Wood Products und Panel East will Pfleiderer Risiken durch schwankende Rohstoffpreise bewältigen, indem deren Weitergabe aktiv gesteuert wird. Hierzu gehören die fortlaufende Beobachtung der relevanten Beschaffungsmärkte, um potenzielle Änderungen der Rohstoffpreise zu antizipieren, und nach Möglichkeit der Abschluss von Kundenverträgen mit relativ kurzen Laufzeiten, die den Laufzeiten von Preiskonditionen in den Lieferverträgen der betreffenden Rohstoffe entsprechen.

Rechtliche und regulatorische Risiken

Pfleiderer hat es im normalen Geschäftsverkehr mit Rechtsstreitigkeiten zu tun und könnte in Zukunft in weitere Rechts- und Schiedsverfahren involviert werden, die erhebliche Schadenersatzforderungen odersonstige Zahlungen beinhalten können, einschließlich Schadenersatzansprüche von Kunden in Verbindung mit vergangenen oder zukünftigen Verletzungen von wettbewerbsrechtlichen Vorschriften.

Der Ausgang von derzeit anhängigen oder potenziellen künftigen Verfahren lässt sich schwer mit Gewissheit vorhersagen. Im Falle eines negativen Ausgangs eines wesentlichen Gerichts- oder Schiedsgerichtsverfahren, ob auf Basis eines Urteils oder einer Vergleichsvereinbarung, könnte Pfleiderer zu beträchtlichen Zahlungen verpflichtet sein. Außerdem können die Kosten für Rechts- und Schiedsgerichtsverfahren erheblich sein. Wenn sich derartige Risiken realisieren, könnte dies erhebliche negative Auswirkungen auf unsere Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage haben.

Als Antwort auf derartige Schadenersatzansprüche macht Pfleiderer Gebrauch von Rechtsmitteln und Gerichtsverfahren.

Pfleiderer unterliegt des Weiteren einem breiten Spektrum von Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, einschließlich Vorschriften, die die Reinhaltung der Luft und den Gewässerschutz, die Verwendung, den Umgang, die Behandlung, die Lagerung, den Transport und die Entsorgung bei Chemikalien, gefährlichen Stoffen und Abfällen, die Gestaltung unserer Produkte sowie den Schutz der Gesundheit und die Sicherheit des Menschen regeln. Für alle Tätigkeiten von Pfleiderer sind Umweltgenehmigungen und andere Zulassungen erforderlich, die von den ausstellenden Behörden geändert, erneuert oder widerrufen werden können.

Darüber hinaus erzeugt Pfleiderer den überwiegenden Anteil der in seinen Produktionsprozessen verbrauchten Energie in eigenen internen Kraftwerken. Die Kostenlage der Energieerzeugungsbetriebe wird durch die relevanten regulatorischen Rahmenvorgaben für den Energiesektor auf europäischen und nationaler Ebene beeinflusst.

Pfleiderer ist grundsätzlich bestrebt, die regulatorischen Anforderungen, die seine Geschäftstätigkeit betreffen, zu erfüllen. Pfleiderer versucht darüber hinaus, Risiken aus Änderungen relevanter Gesetze oder Vorschriften zu mindern, indem es die verschiedenen relevanten Rahmenbedingungen, die sich auf seine Geschäftstätigkeit auswirken, genau überwacht, einschließlich der regelmäßigen Einholung von externem Fachwissen zu diesen Themen, wo immer interne Ressourcen oder Know-how als nicht ausreichend angesehen werden, um eine rechtzeitige, vollständige und genaue Einhaltung relevanter Gesetze oder Vorschriften zu gewährleisten.

Sofern notwendig, führt Pfleiderer Maßnahmen durch, welche die Einhaltung neuer einschlägiger Vorgaben gewährleisten sollen.

Informationstechnologie betreffende Risiken

Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die interne und externe Kommunikation von Pfleiderer sind von IT-Systemen abhängig. Eine wesentliche technische Störung oder ein Ausfall von IT-Systemen könnte Geschäfts- und Produktionsprozesse erheblich beeinträchtigen. Eine kriminelle oder unbefugte Nutzung und der Diebstahl von elektronischen Daten sowie Internet-Betrug und Erpressung könnten ebenfalls zu schwerwiegenden Bedrohungen für die Aktivitäten des Konzerns führen.

Pfleiderer versucht, solchen Risiken durch technische und organisatorische Vorkehrungen zum Schutz seiner Computer, Server, mobilen Geräte, elektronischen Systeme, Netzwerke und Daten zu begegnen. Des Weiteren existieren bei Pfleiderer Pläne für die Wiederherstellung von Daten und die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs, um die Effekte von potenziellen Cyber-Attacken einzudämmen.

Mitarbeiter betreffende Risiken

Als Hersteller von Holzwerkstoffen und chemischen Erzeugnissen ist Pfleiderer auf qualifizierte und motivierte Mitarbeiter angewiesen.

Um das Risiko einzudämmen, dass Schlüsselmitarbeiter nicht für das Unternehmen gewonnen bzw. im Unternehmen gehalten werden können, prüft Pfleiderer sehr genau die Personalfluktuation an seinen Standorten und versucht, die Mitarbeiterbindung durch ein attraktives Arbeitsumfeld, einschließlich systematischer Mitarbeiterentwicklung und vielfältiger Beschäftigungschancen, sowie eine wettbewerbsgerechte Vergütung zu verbessern.

Gesundheit und Sicherheit einschließlich Arbeitsschutz spielen bei Pfleiderer allgemein eine wichtige Rolle. Zur Verhinderung von Arbeitsunfällen sind alle Pfleiderer-Mitarbeiter in ein präventives Sicherheitskonzept eingebunden, das kritische Situationen vermeiden hilft. Sollten sich Arbeitsunfälle ereigneten, werden sie sorgfältig analysiert und Verbesserungen zur Beseitigung der Unfallursachen durchgeführt. Aufgrund der Covid-19-Pandemie hat Pfleiderer seine Fokussierung auf die Mitarbeitergesundheit verstärkt. Zu den Risikoeindämmungsmaßnahmen, die im Zusammenhang mit der Pandemie ergriffen wurden, gehören die Einführung erhöhter Hygienekonzepte und Regeln für das Abstandhalten sowie die vorgeschriebene Nutzung angemessener persönlicher Schutzausrüstung (d. h. Gesichtsmasken) in allen Betrieben des Konzerns sowie Homeoffice für alle Büromitarbeiter.

Finanzrisiken - Liquiditäts-, Kredit- und Refinanzierungsrisiken

Pfleiderer ist vor allem Liquiditäts-, Kredit- und Refinanzierungsrisiken ausgesetzt.

Der Konzern versucht, diesen Risiken durch angemessene, bewährte und gut dokumentierte Prozesse, die weitgehend zentralisiert sind, zu begegnen.

Der Liquiditätsstatus aller wesentlichen Konzernunternehmen wird fortlaufend geplant und überwacht. Eine wesentlicher Bestandteil ist dabei die Finanzplanung, die als Basis für die Ermittlung des Liquiditätsbedarfs dient. Die Finanzplanung umfasst einen Planungshorizont von 12 Monaten und wird regelmäßig im Rahmen des standardmäßigen Forecastingprozesses im Konzern aktualisiert. Liquidität wird durch Cash-Pooling-Vereinbarungen sowie interne und externe Finanzierungen sichergestellt. Eine revolvierende Kreditfazilität bietet zusätzliche finanzielle Flexibilität.

Kreditrisiken entstehen aus der Möglichkeit, dass Forderungen oder andere finanzielle Vermögenswerte des Konzerns wertgemindert sind, weil Vertragspartien ihren Zahlungs- oder sonstigen Leistungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Zur Steuerung der Kreditrisiken aus Forderungen analysiert der Konzern die Kreditwürdigkeit seiner Kunden und legt angemessene Kreditlimits fest. Der Einsatz von Warenkreditversicherungen zur Abdeckung des Ausfallrisikos von Kunden ist ein wesentliches Instrument des Risikomanagement. Darüber hinaus verkauft Pfleiderer den Großteil seiner Kundenforderungen aus Lieferungen und Leistungen an Finanzinstitute im Rahmen von regresslosen Forderungsverkaufs- und -ankaufprogrammen. Damit kann der Konzern das Kreditrisiko zum Zeitpunkt des Forderungsverkaufs übertragen. Wenn Anhaltspunkte für erwartete erhebliche Zahlungsverzögerungen vorliegen, werden überfällige Forderungen einzeln auf eine gegebenenfalls notwendige zusätzliche Wertberichtigung geprüft und Verlustrisiken werden dementsprechend im Konzernabschluss erfasst.

Pfleiderer ist ferner Refinanzierungsrisiken ausgesetzt, falls die Fremdkapiotalmärkte zum Zeitpunkt der Fälligkeit seiner syndizierten Kreditfazilitäten nicht offen sind oder Finanzierungspartner zur Verfügung stehen. Der Konzern versucht, diesem Risiko zu begegnen, indem er sein Kreditrating sowie die Entwicklung der relevanten Fremdkapitalmärkte regelmäßig überwacht und eine Refinanzierung seiner Kreditfazilitäten deutlich vor ihrer Fälligkeit anstrebt, sofern die Märkte dies zulassen.

Gesamtaussage der Geschäftsführung zur Risikosituation

Die Beurteilung der Gesamtrisikosituation des Konzerns ist das Ergebnis einer konsolidierten Betrachtung der zuvor dargestellten Einzelrisiken. Der Geschäftsführung sind derzeit keine wesentlichen Risiken bekannt, die eigenständig oder in Kombination mit anderen Risiken den Fortbestand des Konzerns gefährden könnten. Wir können jedoch nicht ausschließen, dass in Zukunft Einflussfaktoren, die uns derzeit nicht bekannt sind oder die wir momentan als nicht wesentlich einschätzen, den Fortbestand des Konzerns und deren konsolidierten Gesellschaften beeinflussen können.

6. Ausblick

Die Prognosen für 2021 deuten auf eine kräftige Erholung des BIP weltweit hin, u. a. eine Zunahme des BIP im EU-27-Raum um +5,5% im Jahresvergleich.

Pfleiderer verzeichnet einen signifikanten Anstieg der Nachfrage über alle Geschäftsbereiche hinweg. Dies ist das Resultat der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung von den Beeinträchtigungen durch die Covid-19-Pandemie sowie einer Zunahme von Renovierungsaktivitäten und Neubauprojekten. Diese Erholung hat sich in den ersten Monaten von 2021 fortgesetzt. Gleichzeitig sind die Preise für chemische Rohstoffe weiter gestiegen.

Pfleiderer erwartet, basierend auf dem aktuellen Kundenverhalten und der Marktdynamik, für das Geschäftsjahr 2021 einen Anstieg des Nettoumsatzes im mittleren Zehnprozentbereich aufgrund einer Erholung der Absatzmengen und höherer Produktpreise. Ähnlich wie die übrige Branche wird der Konzern nämlich steigende Rohstoffpreise weiterhin an Endkunden weitergeben. Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet Pfleiderer ferner damit, dass sein ausgewiesenes EBITDA deutlich stärker als seine Nettoumsatzerlöse wachsen wird, insbesondere durch die Verbesserung seiner Kostenstrukturen und seines operativen Leverage sowie durch weitere Kosten- und Effizienzverbesserungspläne in allen Geschäftsbereichen.

Der Unternehmensausblick von Pfleiderer für 2021 geht von einer weiteren schrittweisen Erholung von der Covid-19-Pandemie über den Verlauf des Geschäftsjahres 2021 aus. Entsprechend kann es Veränderungen aufgrund der Covid-19-Situation und auch anderer materieller Unsicherheiten und Eventualitäten geben. Dieser Unternehmensausblick kann bestimmte zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf aktuellen Annahmen, Meinungen, Schätzungen und Prognosen des Managements von Pfleiderer beruhen. Alle Aussagen, mit Ausnahme von Aussagen zu historischer Tatsachen, sind zukunftsgerichtete Aussagen. Solche zukunftsgerichteten Aussagen beinhalten bekannte und unbekannte betriebliche, geschäftliche, wirtschaftliche, regulatorische und andere Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse, Leistungen oder Erfolge wesentlich von den Ergebnissen, Leistungen oder Erfolgen, die durch die zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Unternehmensausblick ausgedrückt oder impliziert genannt werden, abweichen werden. Alle zukunftsgerichteten Aussagen gelten nur zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und spiegeln die aktuellen Ansichten von Pfleiderer bezüglich zukünftiger Ereignisse wider. Sie beruhen notwendigerweise auf zahlreichen Annahmen, die sich, obwohl sie von Pfleiderer zum Zeitpunkt der Erstellung als angemessen erachtet wurden, möglicherweise in Zukunft als unangemessen erweisen können oder nicht stattfinden werden. Pfleiderer weist Adressaten darauf hin, dass alle zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Unternehmensausblick, einschließlich sämtlicher Finanzprognosen, nicht als Tatsachen anzusehen sind und erheblichen Unsicherheiten und Eventualitäten unterliegen, von denen viele außerhalb der Kontrolle von Pfleiderer liegen. Pfleiderer kann keine Zusicherung geben, dass eine bestimmte zukunftsgerichtete Aussage oder Finanzprognose tatsächlich eintreten wird. Pfleiderer weist darauf hin, dass die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse von den prognostizierten Ergebnissen abweichen können und dass etwaige Abweichungen wesentlich sein können. Dieser Unternehmensausblick ist nicht als eine ausdrückliche oder implizite Zusicherung oder Garantie von Pfleiderer in Bezug auf die Richtigkeit, Vollständigkeit, Wahrscheinlichkeit der Erreichung oder Angemessenheit solcher zukunftsgerichteten Aussagen, einschließlich Meinungen, Schätzungen und Prognosen oder ihrer zugrunde liegenden Annahmen oder Meinungen, anzusehen. Pfleiderer schuldet keine Sorgfaltspflicht bezüglich dieser Informationen. Soweit gesetzlich zulässig, wird jegliche Haftung durch Pfleiderer und mit Pfleiderer verbundenen Unternehmen für diese Informationen, einschließlich in Bezug auf direkte oder indirekte Folgeschäden oder Verluste (ob vorhersehbar oder nicht, aufgrund von Fahrlässigkeit, unerlaubter Handlung, Billigkeit oder auf andere Weise), ausdrücklich ausgeschlossen.

Neumarkt in der Oberpfalz, 31 Mai 2021

Pfleiderer Group B.V. & Co. KG
Pfleiderer Group B.V.

Dr. Boris Gorella, Chief Executive Officer

Dr. Mani Herold, Chief Financial Officer

Dr. Frank Hermann, Chief Operating Officer

Stefan Zinn Chief, Commercial Officer

Konzernabschluss

KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG

Tsd. EUR	Anhangangabe	1. Jan. - 31. Dez. 2020	1. Jan. - 31. Dez. 2019
Nettoumsatzerlöse	6.	953.620	1.018.932
Kosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen		-724.456	-804.557
Bruttogewinn		229.164	214.375
Vertriebsaufwendungen		-125.501	-129.973
F&E-Aufwendungen		-1.402	-1.696
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen		-49.878	-48.950
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen	7., 8.	-7.225	-18.529
Betriebsergebnis (EBIT)		45.158	15.227
Finanzerträge		87	303
Finanzaufwendungen		-32.848	-34.095
Sonstiges Finanzergebnis		-6.219	2.053
Finanzergebnis	9.	-38.980	-31.739
Ergebnis vor Steuern		6.178	-16.512
Ertragsteuerertrag/-aufwand	10.	17.314	-6.256
Überschuss/Fehlbetrag der Berichtsperiode		23.492	-22.768

KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG

Tsd. EUR	1. Jan. - 31. Dez. 2020	1. Jan. - 31. Dez. 2019
Überschuss/Fehlbetrag der Berichtsperiode	23.492	-22.768
Neubewertung von Pensionsrückstellung abzüglich Ertragsteuer	-5.624	-4.449
Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden	-5.624	- 4.449
Währungsumrechnungsdifferenzen	-6.722	307
Absicherung von Zahlungsströmen - effektiver Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts nach Steuereffekt	-155	290
Absicherung von Zahlungsströmen - in die Gewinn- und Verlustrechnung des laufenden Jahres umgegliederte Nettoänderung des beizulegenden Zeitwerts nach Steuereffekt	0	-67
Posten, die zukünftig unter bestimmten Bedingungen in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden	-6.877	530
Sonstiges Ergebnis	-12.501	-3.919
Gesamtergebnis für die Periode	10.991	-26.687
Periodenüberschuss/-fehlbetrag, entfallend auf:
Gesellschafter/Aktionäre der Gesellschaft	10.991	-22.687
Gesamtergebnis, entfallend auf:
Gesellschafter/Aktionäre der Gesellschaft	10.991	-26.687

KONZERNBILANZ

VERMÖGENSWERTE

Tsd. EUR	Anhangangabe	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Geschäfts- oder Firmenwert		65.368	67.055
Immaterielle Vermögenswerte	12.	60.881	71.231
Sachanlagen	13.	516.852	559.575
Nutzungsrechte	26.	31.625	35.922
Anzahlungen auf Anlagevermögen	13.	4.151	3.871
Langfristige Anlagen		2	2
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien	14.	785	795
Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand	15.	3.321	2.066
Latente Steueransprüche	16.	689	425
Sonstige langfristige Vermögenswerte		449	461
Langfristige Vermögenswerte		684.123	741.403
Vorräte	17.	92.907	97.179
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	18.	41.280	34.613
Ertragsteuerforderung		572	1.316
Beizulegender Zeitwert von Sicherungsinstrumenten		0	357
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte		6.416	301
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente		101.193	48.334
Kurzfristige Vermögenswerte		242.368	182.100
Vermögenswerte gesamt		926.491	923.503
VERBINDLICHKEITEN UND EIGENKAPITAL
Tsd. EUR		31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Kapitalanteile von Kommanditisten		350.453
Gezeichnetes Kapital			6.692
Kapitalrücklage			146.375
Gesetzliche Rücklage			113.294
Rücklagen		-28.402	-16.257
Gewinnrücklage		-227.815	-143.938
Auf die Eigentümer der Gesellschaft entfallendes Eigenkapital gesamt	19.	94.236	106.166
Eigenkapital gesamt		94.236	106.166
Schulden
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten	21.	454.444	453.164
Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer, langfristig	22.	57.105	56.925
Langfristige Rückstellungen	23.	6.230	3.911
Sonderposten für Zuwendungen der öffentlichen Hand	15.	5.912	4.744
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten		79	77
Latente Steuerschulden	16.	24.417	51.959
Langfristige Verbindlichkeiten		548.187	570.780
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	21.	15.145	11.861
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	19.	22.997	0
Ertragsteuerverbindlichkeit		11.077	7.369
Sonstige Personalverbindlichkeiten	21.	28.315	26.422
Kurzfristige Rückstellungen	23.	17.596	21.639
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	24.	188.353	178.894
Beizulegender Zeitwert von Sicherungsinstrumenten		123	16
Sonderposten für Zuwendungen der öffentlichen Hand	15.	462	356
Kurzfristige Verbindlichkeiten		284.068	246.557
Verbindlichkeiten gesamt		832.255	817.337
Eigenkapital und Verbindlichkeiten gesamt		926.491	923.503

(alle Beträge in Tsd. EUR)

KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020

Tsd. EUR	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gesetzliche Rücklage	Neubewertungsrücklage
1. Januar 2020	6.692	146.375	113.294	145
Gesamtergebnis für die Periode
Fehlbetrag
Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis für die Periode gesamt	0	0	0	0
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Rückzahlung eigener Geschäftsanteile	-1.339		1.339
Fehlerkorrektur
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern gesamt	-1.339	0	1.339	0
30. Juni 2020	5.353	146.375	114.633	145

Tsd. EUR	Währungsumrechnungsdifferenzen	Bonusprogram
1. Januar 2020	-9.531	163
Gesamtergebnis für die Periode
Fehlbetrag
Sonstiges Ergebnis	-3.805	0
Gesamtergebnis für die Periode gesamt	-3.805	0
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Rückzahlung eigener Geschäftsanteile
Fehlerkorrektur
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern gesamt	0	0
30. Juni 2020	-13.336	163

Tsd. EUR	Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	Absicherung von Zahlungsströmen	Verlustvortrag	GESAMT
1. Januar 2020	-7.342	308	-143.938	106.166
Gesamtergebnis für die Periode
Fehlbetrag			-10.572	-10.572
Sonstiges Ergebnis		-333		-4.138
Gesamtergebnis für die Periode gesamt	0	-333	-10.572	-14.710
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Rückzahlung eigener Geschäftsanteile				0
Fehlerkorrektur			-837	-837
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern gesamt	0	0	-837	-837
30. Juni 2020	-7.342	-25	-155.347	90.619

Umwandlung in GmbH (2. Juli 2020) Tsd. EUR	Stammkapital	Kapitalrücklage	Gesetzliche Rücklage	Neubewertungsrücklage
Gesamtergebnis für die Periode
Fehlbetrag
Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis für die Periode gesamt	0	0	0	0
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Angleichung an registrierte Anzahl	-353
Einstellung in Kapitalrücklage		114.633	-114.633
Rückkauf von Geschäftsanteilen	-2.798	-93.666
Summe per 31. Juli 2020 - GmbH	2.202	167.342	0	145

Umwandlung in GmbH (2. Juli 2020) Tsd. EUR	Währungsumrechnungsdifferenzen	Bonusprogram
Gesamtergebnis für die Periode
Fehlbetrag
Sonstiges Ergebnis	4.041	3
Gesamtergebnis für die Periode gesamt	4.041	3
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Angleichung an registrierte Anzahl	353
Einstellung in Kapitalrücklage
Rückkauf von Geschäftsanteilen
Summe per 31. Juli 2020 - GmbH	-8.942	166

Umwandlung in GmbH (2. Juli 2020) Tsd. EUR	Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	Absicherung von Zahlungsströmen	Verlustvortrag	GESAMT
Gesamtergebnis für die Periode
Fehlbetrag			-3.111	-3.111
Sonstiges Ergebnis	-1.037	66		3.073
Gesamtergebnis für die Periode gesamt	-1.037	66	-3.111	-38
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Angleichung an registrierte Anzahl				0
Einstellung in Kapitalrücklage				0
Rückkauf von Geschäftsanteilen			-83.536	-180.000
Summe per 31. Juli 2020 - GmbH	-8.379	41	-241.994	-89.419

Umwandlung in B. V. KG (27. August 2020) Tsd. EUR	Kapitalanteile von Kommanditisten	Kapitalrücklage	Gesetzliche Rücklage	Neubewertungsrücklage
Gesamtergebnis für die Periode
Überschuss (August-Dezember)
Sonstiges Ergebnis (August-Dezember)
Gesamtergebnis für die Periode	0	0	0	0
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Umbuchung in Eigenkapitaleinlage von Kommanditisten	167.342	-167.342
Einlage eines Gesellschafterdarlehens	180.909
Gewinnzuweisung an die Gesellschafter
31. Dezember 2020	350.453	0	0	145

Umwandlung in B. V. KG (27. August 2020) Tsd. EUR	Währungsumrechnungsdifferenzen	Bonusprogram
Gesamtergebnis für die Periode
Überschuss (August-Dezember)
Sonstiges Ergebnis (August-Dezember)	-6.958	0
Gesamtergebnis für die Periode	-6.958	0
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Umbuchung in Eigenkapitaleinlage von Kommanditisten
Einlage eines Gesellschafterdarlehens
Gewinnzuweisung an die Gesellschafter
31. Dezember 2020	-15.900	166

Umwandlung in B. V. KG (27. August 2020) Tsd. EUR	Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	Absicherung von Zahlungsströmen	Verlustvortrag	GESAMT
Gesamtergebnis für die Periode
Überschuss (August-Dezember)			37.176	37.176
Sonstiges Ergebnis (August-Dezember)	-4.587	112		-11.433
Gesamtergebnis für die Periode	-4.587	112	37.176	25.743
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Umbuchung in Eigenkapitaleinlage von Kommanditisten				0
Einlage eines Gesellschafterdarlehens				180.909
Gewinnzuweisung an die Gesellschafter			-22.997	-22.997
31. Dezember 2020	-12.966	153	-227.815	94.236

Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2019

Tsd. EUR	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Rücklage für eigene Aktien	Gesetzliche Rücklage
1. Januar 2019	6.692	146.375	54.790	24.601
Gesamtergebnis für die Periode
Fehlbetrag	0	0	0	0
Sonstiges Ergebnis	0	0	0	0
Gesamtergebnis für die Periode	0	0	0	0
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
In Eigenkapitalinstrumenten abgegoltene anteilsbasierte Vergütungen	0	0	0	0
Übertragung eines Teils des Jahresüberschusses 2018 in die Kapitalrücklage	0	0	0	33.903
Auflösung von Rücklage für eigene Aktien	0	0	-54.790	54.790
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern gesamt	0	0	-54.790	88.693
31. Dez. 2019	6.692	146.375	0	113.294

Tsd. EUR	Neubewertungsrücklage	Währungsumrechnungsdifferenzen
1. Januar 2019	145	-9.838
Gesamtergebnis für die Periode
Fehlbetrag	0	0
Sonstiges Ergebnis	0	307
Gesamtergebnis für die Periode	0	307
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
In Eigenkapitalinstrumenten abgegoltene anteilsbasierte Vergütungen	0	0
Übertragung eines Teils des Jahresüberschusses 2018 in die Kapitalrücklage	0	0
Auflösung von Rücklage für eigene Aktien	0	0
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern gesamt	0	0
31. Dez. 2019	145	-9.531

Tsd. EUR	Bonusprogram	Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	Absicherung von Zahlungsströmen	Gewinnrücklage	Gesamt
1. Januar 2019	580	-2.893	85	-87.267	133.270
Gesamtergebnis für die Periode
Fehlbetrag	0	0	0	-22.768	-22.768
Sonstiges Ergebnis	0	-4.449	223	0	-3.919
Gesamtergebnis für die Periode	0	-4.449	223	-22.768	-26.687
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
In Eigenkapitalinstrumenten abgegoltene anteilsbasierte Vergütungen	-417	0	0	0	-417
Übertragung eines Teils des Jahresüberschusses 2018 in die Kapitalrücklage	0	0	0	-33.903	0
Auflösung von Rücklage für eigene Aktien	0	0	0	0	0
Im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern gesamt	-417	0	0	-33.903	-417
31. Dez. 2019	163	-7.342	308	-143.938	106.166

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Tsd. EUR		1. Jan. -31. Dez. 2020	1. Jan. -31. Dez. 2019
Überschuss der Berichtsperiode	Anhangangabe	23.492	-22.768
Abschreibungen		98.989	94.605
Finanzergebnis	9.	38.980	31.739
Ertragsteuern	10.	-17.314	6.256
Sonstige		992	-748
Zunahme/Abnahme:
Zunahme/(Abnahme) von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen		-6.277	9.671
(Zunahme)/Abnahme von Vorräten		1.149	19.176
(Zunahme)/ Abnahme von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten		15.114	-2.006
Zunahme/(Abnahme) von Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer		-2.003	-295
Zunahme/(Abnahme) von Rückstellungen		-1.259	7.201
Aus betrieblicher Tätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel		151.863	142.831
Gezahlte Ertragsteuern		-8.223	-12.721
Nettomittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit		143.640	130.110
Abgang von Sachanlagen		57	391
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten		-4.783	-4.000
Erwerb von Sachanlagen		-46.138	-69.383
Erhaltene Zinsen		62	297
Eingeräumtes Darlehen		-3.504	0
Nettomittelabfluss aus Investitionstätigkeit		-54.306	-72.695
Rückzahlung von Fremdkapitalaufnahmen und anderen Schuldinstrumenten		-157	0
Zunahme der Fremdkapitalaufnahmen und anderen Schuldinstrumente		0	-4.380
Finanzierungs-Leasing		-11.982	-10.681
Gezahlte Zinsen		-20.376	-23.815
Sonstige Finanzierungstätigkeiten		-1.885	-4.016
Nettomittelabfluss) aus Finanzierungstätigkeit		-34.400	-42.892
Cashflows gesamt		54.934	14.523
Abnahme/Zunahme von Zahlungsmitteln		54.934	14.523
Zahlungsmittel zu Beginn der Periode		48.334	33.495
Effekt von Wechselkursveränderungen auf Zahlungsmittelbestand		-2.075	316
Zahlungsmittel zum Ende der Periode		101.193	48.334

Anhang zum Konzernabschluss

Grundsätze und Methoden

1. Allgemeine Informationen

Dieser Konzernabschluss der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG (vormals Pfleiderer Group S.A.) ("Gesellschaft" oder "Muttergesellschaft) umfasst die Finanzinformationen der Gesellschaft und ihrer Töchter (zusammen "Konzern" genannt).

Zum 31. Dezember 2020 befindet sich der Sitz der Gesellschaft in Neumarkt in der Ingolstädter Str. 51, Deutschland, eingetragen beim Amtsgericht Nürnberg, HRA 18958.

Der Konzern ist hauptsächlich mit der Herstellung und Furnierung von Holz und holzbasierten Produkten und der Papierverarbeitung sowie mit dem Handel seiner Produkte im In- und Ausland befasst.

Die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG war bis zum 2. Juli 2020 ein in Polen ansässiges Unternehmen.

Im Rahmen der Betriebs- und Rechtsübertragung wurde die ehemalige Pfleiderer Group S.A. von Polen nach Deutschland verlagert. Parallel änderte sich die Rechtsform von einer polnischen S.A. in eine deutsche GmbH und später dann in die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG.

Am 31. Oktober 2019 stellte die Gesellschaft ihre operative Tätigkeit in Polen ein. Nachdem ab dem 1. November 2019 der effektive Standort der Geschäftsführung der Gesellschaft nach Deutschland übertragen wurde, änderte sich der steuerliche Sitz der Gesellschaft von Polen nach Deutschland. Auf Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung am 27. November 2019 wurde die Geschäftsführung der Gesellschaft ermächtigt, Maßnahmen für den Beginn einer Umwandlung der Gesellschaft aus einer Aktiengesellschaft polnischen Rechts in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung deutschen Rechts zu ergreifen. Dazu sollte ihre Rechtsform gemäß den einschlägigen polnischen und deutschen Rechtsvorschriften über grenzüberschreitende Umwandlungen geändert werden. Die Umwandlung erfolgte ohne vorherige Auflösung und Liquidation der Gesellschaft, so dass die Rechtspersönlichkeit der Gesellschaft nach deutschem Recht fortgeführt wird. Die folgenden Konzernunternehmen machen so weit wie möglich Gebrauch von den Befreiungen laut § 264 III HGB (Aufstellung von Anhang, Lagebericht und Offenlegung des Abschlusses):

―	Jura Spedition GmbH, Neumarkt i.d.OPf.,
―	Pfleiderer Arnsberg GmbH, Neumarkt i.d.OPf.,
―	Pfleiderer Baruth GmbH, Neumarkt i.d.OPf.,
―	Pfleiderer Deutschland GmbH, Neumarkt i.d.OPf.,
―	Pfleiderer Gütersloh GmbH, Neumarkt i.d.OPf.,
―	Pfleiderer Leutkirch GmbH, Neumarkt i.d.OPf.,
―	Pfleiderer Neumarkt GmbH, Neumarkt i.d.OPf.,
―	PCF GmbH, Neumarkt i.d.OPf.

Das folgende Unternehmen macht so weit wie möglich Gebrauch von den Befreiungen laut § 264 b HGB (Aufstellung von Anhang, Lagebericht und Offenlegung des Abschlusses):

―	Pfleiderer Group B.V. & Co. KG, Neumarkt i.d.OPf.

2. Financial Reporting Standards und Interpretationen

Struktur und Zusammensetzung des Pfleiderer-Konzerns

Zum 31. Dezember 2020 war die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG die Muttergesellschaft der folgenden Tochtergesellschaften:

Panel East		31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Jura Polska Sp. z o.o.	Grajewo	100%	100%
Pfleiderer Grajewo Sp. z o.o.	Grajewo	100%	100%
Pfleiderer MDF Sp. z o.o.	Grajewo	100%	100%
Pfleiderer Prospan S.A.	Wieruszów	100%	100%
Pfleiderer Polska Sp. z o.o.	Wroclaw	100%	100%
PFL Recykling Sp. z o.o.	Wieruszów	100%	100%
Unifloor Sp. z o.o. (in Liquidation)	Wieruszów	100%	100%

Engineered Wood Products		31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
PCF GmbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
Pfleiderer Austria GmbH	Wien, Osterreich	100%	100%
Pfleiderer Southeast Europe S.R.L.	Bukarest, Rumänien	100%	100%
Pfleiderer Deutschland GmbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
Pfleiderer Neumarkt GmbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
Pfleiderer Gütersloh GmbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
Pfleiderer Leutkirch GmbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
Pfleiderer Erwerbergesellschaft mbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
Pfleiderer Arnsberg GmbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
Pfleiderer Baruth GmbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
Heller Holz GmbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
JURA-Spedition GmbH	Neumarkt, Deutschland	100%	100%
Pfleiderer France S.A.S.	Reims, Frankreich	100%	100%
Pfleiderer Benelux B.V.	Deventer, Niederlande	100%	100%
Pfleiderer Suisse AG	Rapperswil, Schweiz	100%	100%
Pfleiderer UK Ltd.	Macclesfield, Großbritannien	100%	100%
Pfleiderer Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG (1)	Neumarkt, Deutschland	n.a.	n.a.
Allgäuer Holzindustrie und Imprägnierwerk Aulendorf GmbH (i.L.)	Aulendorf, Deutschland	100%	100%
Blitz 11-446 GmbH (in Liquidation) ⁽²⁾	Neumarkt, Deutschland	n.a.	n.a.

Silekol		31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Pfleiderer Silekol Sp. z o.o.	Kçdzierzyn-Kozle	100%	100%

⁽¹⁾ Die Pfleiderer Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG wurde 2019 mit der PCF GmbH verschmolzen.
⁽²⁾ Die Blitz 11 -446 GmbH wurde 2019 liquidiert.

Die folgenden Gesellschaften werden aufgrund von Unwesentlichkeit seit dem 1. Januar 2016 nicht konsolidiert:

―	Pfleiderer Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG, Neumarkt (in Insolvenz)
―	Pfleiderer Infrastrukturtechnik Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf (in Insolvenz)
―	Allgäuer Holzindustrie und Imprägnierwerk Aulendorf GmbH (in Liquidation)

Keine Gesellschaft oberhalb der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG stellt einen Konzernabschluss auf.

a) Entsprechenserklärung

Dieser Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards ("EU-IFRS") und den Vorschriften von § 315e (1) des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. Seine Veröffentlichung wurde von der Geschäftsführung der Gesellschaft am 14. Mai 2021 genehmigt.

Einzelheiten zu den Rechnungslegungsgrundsätzen des Konzerns sind in Anhangangabe 3 enthalten.

Die folgenden neuen Standards, Änderungen an bestehenden Standards und neuen Interpretationen, die vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben und von der EU gebilligt wurden, sind für die aktuelle Berichtsperiode gültig:

Anwendung neuer und überarbeiteter Standards

IFRS 3	Definition eines Unternehmens
IAS 1 und IAS 8	Definition von Wesentlichkeit
IFRS 9 und IFRS 7	Reform der Referenzzinssätze - Phase 1

Die Umsetzung dieser Standards hatte keine bedeutsamen Auswirkungen auf die Finanzdaten des Konzerns.

Eine Reihe neuer Standards, Änderungen an Standards und Interpretationen wurden veröffentlicht, waren aber für das am 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr noch nicht gültig und wurden daher im Konzernabschluss nicht angewendet. Der Konzern beabsichtigt ihre Anwendung in Perioden, in denen sie erstmalig verpflichtend anzuwenden sind.

In der Berichtsperiode veröffentlichte, von der EU übernommene und geltende IFRS

―

IFRS 16 ("Covid-19-bedingte Mietzugeständnisse") - Im zweiten Quartal 2020 veröffentlichte das International Accounting Standards Board eine Änderung an IFRS 16 ("Covid-19-bedingte Mietzugeständnisse"). Leasingnehmer können hiernach bei der Bilanzierung von Mietzugeständnissen, die aufgrund der Covid-19-Pandemie gewährt wurden, eine Erleichterung heranziehen. Die Gruppe macht von dieser praktischen Erleichterung für Leasingnehmer keinen Gebrauch.

Standards, Änderungen an Standards und Interpretationen, die von der Europäischen Union übernommen wurden, aber noch nicht gültig sind:

―

IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 and IFRS 16 - Reform der Referenzzinssätze (Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7) - Die Änderungen regeln Sachverhalte im Zusammenhang mit der Anwendung der Reform und ihren Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung für Leasingverträge, Sicherungsbeziehungen und andere Finanzinstrumente, die durch die Ablösung bestehender Referenzzinssätze durch alternative Referenzzinssätze entstehen. Die Änderungen gelten für alle Unternehmen und sind verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen.

Standards, Änderungen an Standards und Interpretationen, die nicht von der Europäischen Union übernommen wurden:

―	IAS 1 Einstufung von Verbindlichkeiten als kurzfristig oder langfristig - Verschiebung des Inkrafttretens (Änderungen an IAS 1) - Die Änderungen an IAS 1 beziehen sich auf Anpassungen an den Bewertungskriterien für die Einstufung von Verbindlichkeiten als kurzfristig oder langfristig. Die Änderungen klären die Einstufung von Schulden, wenn das Unternehmen das Recht hat, die Begleichung der Schulden um mindestens zwölf Monate zu verschieben. Im Juli 2020 wurde der Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung um ein Jahr auf Berichtsperioden verschoben, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen.
―	IAS 8 - Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen - IAS 8 wird geändert, indem die Definition einer Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen durch eine Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen ersetzt wird. Laut der neuen Definition sind rechnungslegungsbezogene Schätzungen "monetäre Beträge im Abschluss, die mit Bewertungsunsicherheiten behaftet sind". Die Änderungen sind für Geschäftsjahre gültig, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen.
―	IFRS 3 - Verweise auf das Rahmenkonzept - Die Änderungen an Verweisen auf das Rahmenkonzept (Änderungen an IFRS 3):

i. betreffen eine Aktualisierung von IFRS 3, sodass auf das Rahmenkonzept 2018 statt auf das Rahmenkonzept 1989 verwiesen wird;

ii. ergänzen zu IFRS 3 eine Vorschrift, dass bei Geschäften oder anderen Ereignissen innerhalb des Anwendungsbereichs von IAS 37 oder IFRIC 21 ein Erwerber IAS 37 oder IFRIC 21 (anstelle des Rahmenkonzepts) anwendet, um die von ihm bei einem Unternehmenszusammenschluss übernommenen Verbindlichkeiten zu identifizieren; und

iii. fügen zu IFRS 3 eine explizite Erklärung hinzu, dass ein Erwerber bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbene Eventualforderungen nicht erfasst.

Die Änderungen sind für Geschäftsjahre gültig, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen.

―	IAS 16 - Erlöse vor der beabsichtigten Verwendung - Die Änderung stellt klar, dass Erlöse, die ein Unternehmen aus dem Verkauf von Sachen erhält, die während der Vorbereitung eines Vermögenswerts für seine beabsichtigte Verwendung hergestellt wurden, und die zugehörigen Kosten ergebniswirksam erfasst werden sollten. Vorbehaltlich der Umsetzung in EU-Recht sind die Änderungen auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen.
―	IAS 37 Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrages - In den Änderungen geht es insbesondere um Kosten, die ein Unternehmen als Kosten für die Erfüllung eines Vertrages mit aufnehmen sollte, wenn es beurteilt, ob ein Vertrag belastend ist. Vorbehaltlich der Umsetzung in EU-Recht sind die Änderungen auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen.
―	Jährliche Verbesserungen - Zyklus 2018-2020 - Die folgenden Standards wurden infolge der jährlichen Verbesserungen an IFRS geändert.

i. In IFRS 1 wird Tochterunternehmen, die Textziffer D16(a) von IFRS 1 erstmals anwenden, gestattet, kumulierte Umrechnungsdifferenzen mit den von dem Mutterunternehmen ausgewiesenen Beträgen zu bewerten.

ii. Die Änderung an IFRS 9 stellt klar, welche Gebühren bei der Prüfung auf 10% (Textziffer B.3.3.6 von IFRS 9) bei der Beurteilung, ob eine finanzielle Verbindlichkeit ausgebucht werden soll, zu berücksichtigen sind.

iii. In IFRS 16 wird die Beschreibung der Erstattung von Mietereinbauten in dem erläuternden Beispiel 13 von IFRS 16 gestrichen.

iv. In IAS 41 wurde das Verbot, Steuerzahlungen bei der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zu berücksichtigen, gestrichen.

Vorbehaltlich der Umsetzung in EU-Recht sind die Änderungen auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen.

―

IFRS 17 - Änderung an IFRS 4 Versicherungsverträge - (Verschiebung von IFRS 9) - IFRS 17 wird den aktuell anwendbaren IFRS 4 ersetzen. Er schafft mehr Transparenz und Vergleichbarkeit mit der Erfassung, dem Ansatz, der Darstellung und dem Ausweis von Versicherungsverträgen bei dem Versicherer. Die Anwendung von IFRS 17 ist für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, verpflichtend.

Die Auswirkungen der obigen Standards, Interpretationen und Änderungen an Standards wurden vom Konzern analysiert. Die Umsetzung dieser Standards wird voraussichtlich keine bedeutsamen Auswirkungen auf die Finanzdaten des Pfleiderer-Konzerns haben. Außerdem wurden weitere Standards und Interpretationen vom International Accounting Standards Board genehmigt, von denen keine bedeutsamen Auswirkungen auf die Finanzdaten des Pfleiderer-Konzerns zu erwarten sind.

Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Die Geschäftsleitung hat nach wie vor die berechtigte Erwartung, dass der Pfleiderer-Konzern über angemessene Mittel verfügt, um den Betrieb zumindest die nächsten 12 Monate aufrechtzuhalten, und dass es weiterhin angemessen ist, von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit auszugehen. Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie und die von den Regierungen in Europa ergriffenen Maßnahmen zu deren Eindämmung haben sich auf die Gesellschaft ausgewirkt. Auch wenn dies unterjährig negative Effekte auf die Ertragslage und Liquidität hat, weist der Pfleiderer-Konzern für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020 einen Überschuss von EUR 23.492 Tsd. auf. Die kurzfristigen Vermögenswerte des Pfleiderer-Konzerns beliefen sich zum 31. Dezember 2020 auf EUR - 41.700 Tsd. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des Pfleiderer-Konzerns sowie andere hochgradig liquide Vermögenswerte und nicht in Anspruch genommene Kreditlinien, die zum Zeitpunkt der Genehmigung dieses Abschlusses zur Verfügung standen, beliefen sich auf EUR 101.193 Tsd. Nach wie vor besteht Unsicherheit, wie die zukünftige Entwicklung der Pandemie die Geschäfte des Pfleiderer-Konzerns und die Kundennachfrage nach seinen Produkten beeinflussen. Die Angemessenheit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit als Bilanzierungsgrundsatz hängt von der weiteren Verfügbarkeit von Fremdkapitalaufnahmen durch die Einhaltung von Kredit-Covenants ab. Der Pfleiderer-Konzern hat nach dem Jahresende sich mit 750 Mio. EUR Bond refinanziert, die die Einhaltung von Covenants erfordern. Laut den Prognosen der Unternehmensleitung ist der Pfleiderer-Konzern in der Lage, seine Schulden-Covenants zumindest die nächsten 12 Monate zu erfüllen oder zu übertreffen. Zum Zeitpunkt der Genehmigung des Abschlusses verfügte der Pfleiderer-Konzern bei seinen Kreditfazilitäten über genügend Spielraum. Als Reaktion auf ein Szenario, bei dem von einer gravierenden Abwärtsentwicklung ausgegangen wird, kann die Unternehmensleitung außerdem die folgenden Eindämmungsmaßnahmen ergreifen, um Kosten zu senken, den Cashflow der Gesellschaft zu optimieren und ihre Liquidität zu erhalten:

―	Reduzierung von nicht wesentlichen Investitionsaufwendungen und Verschiebung oder Streichung von im Ermessen liegenden Ausgaben;
―	Einfrierung von nicht wesentlichen Personalneueinstellungen; undVerringerung der Marketingausgaben. Auf Basis dieser Faktoren hat die Unternehmensleitung die Erwartung, dass der Pfleiderer-Konzern über angemessene Mittel und ausreichend Spielraum bei seinen Kreditfazilitäten verfügt.

b) Grundlage des Abschlusses

Der Konzernabschluss wurde auf Grundlage der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Davon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden.

c) Funktionale Währung und Berichtswährung

Die Berichtswährung für diesen Konzernabschluss ist der Euro (EUR), und alle Beträge wurden auf das nächste Tausend (Tsd. EUR) gerundet, sofern nichts anderes angegeben ist.

Die funktionale Währung der Gesellschaft ist seit dem 2. Juli 2020 der Euro, davor war dies der polnische Zloty. Ungefähr zwei Drittel der Konzernumsatzerlöse werden vom Geschäftsbereich Engineered Wood Products in Euro erwirtschaftet. Zusätzlich wird ein mehr als unwesentlicher Anteil der polnischen Verkaufs- und Einkaufstransaktionen ebenfalls in Euro getätigt. Auf den Geschäftsbereich Engineered Wood Products entfallen mehr als zwei Drittel der Konzernvermögenswerte (wie Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Vorräte) sowie die meisten Konzernverbindlichkeiten. In Anbetracht des Anteils von auf Euro lautenden Geschäften, Vermögenswerten und Verbindlichkeiten hat der Pfleiderer-Konzern mit Wirkung zum 1. Januar 2016 den Euro als Berichtswährung für seinen Konzernabschluss ausgewählt.

d) Schätzungen und Ermessensentscheidungen

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses hat das Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die die Anwendung der Konzernrechnungslegungsmethoden und der ausgewiesenen Beträge von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Erträgen und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.

Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden fortlaufend überprüft. Änderungen an Schätzungen werden prospektiv erfasst.

Ermessensentscheidungen

Informationen über Ermessensentscheidungen bei der Anwendung von Rechnungslegungsmethoden, die die größten Effekte auf die im Konzernabschluss erfassten Beträge haben, sind in den folgenden Anhangangaben enthalten:

―	Anhangangabe 19 - Ausbuchung von Factoring-Vereinbarungen unterliegenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - basierend auf einer Analyse des Risiko- und Chancenübergangs, der Zurückbehaltung der Verfügungsgewalt und des Beteiligungsgrades.

Annahmen und Schätzungsunsicherheiten

Informationen über Annahmen und Schätzungsunsicherheiten, die ein signifikantes Risiko von erheblichen Anpassungen am Buchwert von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im nächsten Geschäftsjahr darstellen, sind in den folgenden Anhangangaben enthalten:

―	Anhang zum Konzernabschluss - Anhangangabe 4 Abschnitt d (v), e (iv) - Nutzungsdauer von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten - bestimmt anhand der geschätzten Nutzungsdauer von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten und zumindest jährlich überprüft,
―	Anhangangaben 11 und 12 - Geschäfts- oder Firmenwert, erzielbarer Betrag von nicht finanziellen langfristigen Vermögenswerten - falls Wertminderung vorliegt, ist der erzielbare Betrag der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert (basierend auf diskontierten Cashflows),
―	Anhangangaben 15 und 16 - Forderungen aus Ertragsteuern und Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand - Erfassung von latenten Steueransprüchen; Verfügbarkeit zukünftiger zu versteuernder Gewinne, die mit steuerlichen Verlustvorträgen verrechnet werden können; Verfügbarkeit zukünftiger zu versteuernder Gewinne, die mit Ansprüchen aus Zuwendungen der öffentlichen Hand verrechnet werden können,
―	Anhangangabe 22 - Bewertung von Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Plänen für Mitarbeiter -Leistungen an Arbeitnehmer werden von einem Versicherungsmathematiker bewertet. Die Bewertung basiert auf Annahmen im Hinblick auf Zinssätze, Entgeltsteigerungen, Inflationsrate und Personalfluktuation,
―	Anhangangaben 23 und 28 - Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten - Erfassung von Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten erfordern die Schätzung des wahrscheinlichen Abflusses eines wirtschaftlichen Nutzens und die bestmögliche Schätzung der Ausgaben, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Abschlussstichtag erforderlich sind,
―	Anhangangabe 25 - Bewertung von Finanzinstrumenten - der Zeitwert von Finanzinstrumenten wird mit Hilfe von Bewertungsmodellen für Finanzinstrumente bestimmt.

Bemessung des beizulegenden Zeitwerts

Bei verschiedenen Rechnungslegungsmethoden und Angaben des Konzerns müssen beizulegende Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bestimmt werden.

Der Konzern hat einen Kontrollrahmen zur Bemessung von beizulegenden Zeitwerten eingeführt. Der Konzern überprüft regelmäßig wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren und Wertberichtigungen. Wenn externe Informationen wie z. B. Maklernotierungen und Daten von Kurslieferanten zur Ermittlungen von beizulegenden Zeitwerten genutzt werden, stützt der Konzern mit Hilfe der von Dritten erhaltenen Nachweise die Schlussfolgerung, dass diese Bewertungen den IFRS-Anforderungen entsprechen. Hierzu gehört auch die Stufe in der Fair-Value-Hierarchie, in die die Bewertungen eingeordnet werden sollen.

Wenn der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit bestimmt wird, zieht der Konzern so weit wie möglich beobachtbare Marktdaten heran. Beizulegende Zeitwerte sind wie folgt in verschiedene Stufen in einer Bemessungshierarchie eingeordnet sind. Grundlage hierfür sind die Inputfaktoren, die in den Bewertungstechniken herangezogen werden.

―	Stufe 1 : notierte (nicht berichtigte) Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden.
―	Stufe 2: andere als die auf Stufe 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld unmittelbar (d. h. durch Preise) oder mittelbar (d. h. abgeleitet aus Preisen) zu beobachten sind.
―	Stufe 3: Inputfaktoren für den Vermögenswert oder die Schuld, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen (unbeobachtbare Inputfaktoren).

Wenn die zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswerts oder einer Schuld herangezogenen Inputfaktoren in verschiedene Stufen der Fair-Value-Hierarchie fallen, wird die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts insgesamt in die gleiche Stufe wie der für die Gesamtbemessung wesentliche Inputfaktor der niedrigsten Stufe eingeordnet.

Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair-Value-Hierarchie erfasst der Konzern am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist.

Weitere Informationen über Annahmen, die bei der Bemessung von beizulegenden Zeitwerten getroffen werden, sind in folgenden Anhangangaben enthalten:

―	Anhangangabe 25 - Finanzinstrumente.

3. Rechnungslegungsmethoden und Bewertungsgrundsätze

Die Rechnungslegungsgrundsätze des Konzerns wurden in allen in diesem Konzernabschluss dargestellten Perioden und von allen Konzernunternehmen stetig angewendet.

a) Finanzinstrumente - Klassifizierung und Ansatz

(i) Nicht derivative Finanzinstrumente

Der Konzern klassifiziert seine nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte in folgende Kategorien: Bewertung ,zu fortgeführten Anschaffungskosten', ,erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet' und ,erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet'.

Der Konzern klassifiziert seine nicht derivativen finanziellen Verbindlichkeiten in die Kategorie der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten und setzt sie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet an.

Kredite und Forderungen werden vom Konzern erstmals zu dem Zeitpunkt, zu dem sie entstehen, erfasst. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten werden erstmals an dem Handelstag, wenn das Unternehmen Partei der vertraglichen Bestimmungen des Instruments wird, erfasst.

Der Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Ansprüche auf die Cashflows aus dem Vermögenswert enden oder er die Rechte auf Erhalt der vertraglichen Cashflows in einem Geschäft überträgt, bei dem im Wesentlichen alle mit dem Eigentum an dem finanziellen Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden, oder er weder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum an dem übertragenen Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen überträgt noch die Verfügungsgewalt über den übertragenen Vermögenswert behält. Anteile an derartigen ausgebuchten finanziellen Vermögenswerten, die der Konzern begründet oder behält, werden als separate Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten erfasst.

Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn seine vertraglichen Pflichten erfüllt oder aufgehoben werden oder enden.

Ein finanzieller Vermögenswert und eine finanzielle Verbindlichkeit werden gegeneinander aufgerechnet und der Nettobetrag in der Bilanz dargestellt, wenn und nur dann wenn ein Unternehmen:

―	ein juristisch durchsetzbares Recht auf Aufrechnung der erfassten Beträge hat und
―	entweder auf Nettobasis abrechnen oder den Vermögenswert und die Verbindlichkeit gleichzeitig realisieren bzw. begleichen will.

Wenn die Übertragung eines finanziellen Vermögenswerts, die nicht die Voraussetzungen für eine Ausbuchung erfüllt, bilanziert wird, nimmt das Unternehmen keine Aufrechnung des übertragenen Vermögenswerts und der zugehörigen Verbindlichkeit vor.

(ii) Nicht derivative finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden bei der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert auf Basis von Folgendem angesetzt:

―	Geschäftsmodell des Unternehmens für das Management der finanziellen Vermögenswerte sowie
―	Merkmale der vertraglichen Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert.

Ein finanzieller Vermögenswert wird mit fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:

―	Der finanzielle Vermögenswert wird innerhalb eines Geschäftsmodells gehalten, bei dem das Ziel darin besteht, vertragliche Zahlungsströme zu vereinnahmen, und
―	die vertraglich festgelegten Bedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu bestimmten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungen und Zinsen auf das ausstehende Kapital darstellen.

Ein finanzieller Vermögenswert wird erfolgsneutral mit dem beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis angesetzt, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:

―	Der finanzielle Vermögenswert wird innerhalb eines Geschäftsmodells gehalten, bei dem das Ziel darin besteht, vertragliche Zahlungsströme zu vereinnahmen und finanzielle Vermögenswerte zu verkaufen, und
―	die vertraglich festgelegten Bedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu bestimmten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungen und Zinsen auf das ausstehende Kapital darstellen.

Ein finanzieller Vermögenswert wird erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, sofern er nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert angesetzt wird.

(iii) Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten werden erstmals mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten und bei der Folgebewertung mit fortgeführten Anschaffungskosten unter Heranziehung der Effektivzinsmethode angesetzt.

Die mit fortgeführten Anschaffungskosten angesetzten finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen Fremdkapitalaufnahmen und sonstige Schuldinstrumente sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten.

Für Angabenzwecke wird der beizulegende Zeitwert anhand des Barwerts von zukünftigen Zahlungsströmen aus der Tilgung von Kapital und Zinsen bestimmt, die zum Abschlussstichtag mit Hilfe des Marktzinssatzes abgezinst werden.

(iv) Derivative Finanzinstrumente

Der Konzern nutzt Finanzderivate, hauptsächlich Termingeschäfte, zur Absicherung seiner Wechselkursrisiken im Zusammenhang mit seiner betrieblichen Tätigkeit oder Investitionstätigkeit.

Derivate werden erstmals mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Transaktionskosten werden in der Periode, in der sie anfallen, erfolgswirksam erfasst. Nach der erstmaligen Erfassung setzt der Konzern Derivate mit dem beizulegenden Zeitwert an. Änderungen am beizulegenden Zeitwert werden generell erfolgswirksam erfasst. Wenn Finanzderivate jedoch als Sicherungsinstrumente eingestuft sind, hängt die Erfassung von Gewinnen und Verlusten aus dem Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert von der Art des mit diesen Derivaten gesicherten Grundgeschäfts ab.

Bei der erstmaligen Erfassung eines derivativen Finanzinstruments als Sicherungsinstrument wird die Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft von dem Konzern formell dokumentiert. Die Dokumentation umfasst sowohl den Zweck des Risikomanagements, die Sicherungsstrategie und das abgesicherte Risiko als auch die Methoden, die der Konzern nutzen wird, um die Wirksamkeit des Sicherungsinstruments zu bewerten.

b) Sachanlagen

(i) Im Eigentum befindliche Sachanlagen

Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaigem Wertminderungsaufwand bewertet.

Anschaffungskosten umfassen den Preis, der für einen bestimmten erworbenen Vermögenswert gezahlt wurde (d. h., der Betrag, der dem Verkäufer geschuldet wird, abzüglich etwaiger abzugsfähiger Steuern: Umsatzsteuer und Verbrauchssteuer), öffentlicher Abgaben (im Falle von Importen) und Kosten, die direkt mit dem Kauf und der Anpassung des Vermögenswerts für die Nutzung in Verbindung stehen, einschließlich der Kosten für Transport, Be- und Entladung sowie Lagerung. Rabatte, Skonti und ähnliche Abzüge vermindern die Anschaffungskosten der Sachanlage. Die Herstellungskosten von Sachanlagen oder Anlagen im Bau umfassen alle dem Konzern für den Bau, die Installation, die Anpassung oder die Verbesserung dieser Anlagen, einschließlich nicht abzugsfähiger Umsatzsteuer oder Verbrauchssteuern, bis zu dem Tag angefallenen Kosten, zu dem die Anlage in der vom Management beabsichtigten Weise zur Verfügung steht. Zu den Herstellungskosten gehören auch die geschätzten Kosten für die Demontage und Beseitigung von Sachanlagen sowie deren Wiederherstellung in den ursprünglichen Zustand, falls eine derartige Verpflichtung besteht. Zusätzlich beinhalten die Herstellungskosten Fremdkapitalkosten im Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Herstellung einer Sachanlage oder einer Anlage im Bau.

Falls wesentliche Teile einer Sachanlage eine jeweils unterschiedliche Nutzungsdauer aufweisen, werden sie als separate Komponenten (bedeutende Komponenten) der Sachanlage bilanziert.

Gewinne oder Verluste aus dem Abgang einer Sachanlage werden als Differenz zwischen dem Erlös aus dem Abgang und dem Buchwert der Sachanlage ermittelt und ergebniswirksam erfasst.

(ii) Umgliederung in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Wenn der Konzern die Nutzung einer Immobilie für eigene Zwecke einstellt und für die Investitionstätigkeit bestimmt, wird die Immobilie mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt und in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umgegliedert. Aus einer solchen Neubewertung entstehende Gewinne werden ergebniswirksam erfasst, soweit ein früherer Wertminderungsaufwand aus der konkreten Immobilie hierdurch aufgeholt wird. Gegebenenfalls verbleibende Gewinne werden im sonstigen Ergebnis in der Neubewertungsrücklage erfasst. Etwaige Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

(iii) Nachträgliche Ausgaben

Nachträgliche Ausgaben werden nur dann aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass der mit dem Aufwand verbundene zukünftige wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließt. Aufwendungen für die Instandsetzung und -haltung von Sachanlagen werden bei Anfall ergebniswirksam erfasst.

(iv) Abschreibungen von Sachanlagen

Abschreibungen von Sachanlagen bzw. wesentlichen Einzelkomponenten werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer unter Berücksichtigung des Restwerts berechnet und generell ergebniswirksam erfasst. Geleaste Anlagen werden über die Leasinglaufzeit oder ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer, sofern kürzer, abgeschrieben, sofern nicht hinreichend sicher ist, dass sie am Ende des Leasingverhältnisses in das Eigentum des Konzerns übergehen. Grundstücke werden nicht abgeschrieben.

Bei Sachanlagen legt die Konzern für die laufende Periode und Vergleichsperioden jeweils folgende Nutzungsdauer zugrunde:

Gebäude	5 - 33 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung	2 - 30 Jahre
Fahrzeuge	3 - 20 Jahre
Sonstige Sachanlagen	3 - 20 Jahre

Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauern und Restwerte werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.

c) Immaterielle Vermögenswerte

(i) Geschäfts- oder Firmenwert

Unternehmenszusammenschlüsse mit Ausnahme von Zusammenschlüssen von Unternehmen unter gemeinsamer Beherrschung werden nach der Erwerbsmethode bilanziert.

Geschäfts- oder Firmenwert wird zu dem Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung erlangt wird, erfasst als:

―	beizulegender Zeitwert der übertragenen Gegenleistung zuzüglich
―	erfasster Umfang von etwaigen nicht beherrschenden Anteilen an dem erworbenen Unternehmen zuzüglich
―	bei einem sukzessiven Unternehmenszusammenschluss beizulegender Zeitwert der vorher an dem erworbenen Unternehmen gehaltenen Kapitalbeteiligung abzüglich
―	der erfasste Nettobetrag (im Allgemeinen beizulegender Zeitwert) der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird Geschäfts- oder Firmenwert mit den Erwerbskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwand dargestellt.

(ii) Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Vom Konzern erworbene sonstige immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden mit den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und gegebenenfalls kumulierter Wertminderungsaufwand angesetzt.

Immaterielle Vermögenswerte, deren Nutzungsdauer der Konzern zum Zeitpunkt des Erwerbs nicht bestimmen kann, werden als Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer eingeordnet und deshalb nicht abgeschrieben. Der Konzern unterzieht die restliche Nutzungsdauer dieser Vermögenswerte einer jährlichen Überprüfung. Wenn eine begrenzte Nutzungsdauer eintritt, beginnt die Abschreibung über die restliche Nutzungsdauer. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden unabhängig von Anhaltspunkten für Wertminderung jährlich auf Wertminderung geprüft.

(iii) Nachträgliche Ausgaben

Nachträgliche Ausgaben werden nur dann aktiviert, wenn sich der zukünftige wirtschaftliche Nutzen aus dem konkreten Vermögenswert erhöht. Alle sonstigen Aufwendungen, einschließlich Aufwendungen für selbst geschaffene Geschäfts- oder Firmenwerte und Marken, werden bei Anfall erfolgswirksam erfasst.

(iv) Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten

Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer berechnet, sofern sie keine unbegrenzte Nutzungsdauer aufweisen, und grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden nicht abgeschrieben. Sie werden am Ende jedes Geschäftsjahres oder häufiger, falls Ereignisse oder Umstände auf eine potenzielle Wertminderung hindeuten, auf Wertminderung geprüft. Sonstige immaterielle Vermögenswerte werden von dem Zeitpunkt an abgeschrieben, zu dem sie zur Nutzung verfügbar sind.

Bei immateriellen Vermögenswerten wird jeweils folgende geschätzte Nutzungsdauer herangezogen:

Lizenzen	1 - 7 Jahre
Computersoftware	2 - 7 Jahre
Kundenbeziehungen	8 Jahre
Ansprüche auf EEG-Vergütung	5 - 7 Jahre

Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauern und Restwerte werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.

d) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien dienen zur Erzielung von Mieteinkünften und/oder Wertsteigerungen. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden weder zu Verkaufszwecken im Rahmen der normalen operativen Tätigkeiten gehalten noch im Produktionsprozess, für die Lieferung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen oder für administrative Zwecken eingesetzt. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden erstmalig mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten und in der Folge mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, wobei Veränderungen hieran erfolgswirksam erfasst werden.

Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien (berechnet als Differenz zwischen dem Erlös aus dem Abgang und dem Buchwert der Immobilie) werden ergebniswirksam erfasst. Beim Verkauf von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die vorher als Sachanlagen eingeordnet waren, werden zugehörige Beträge, die in der Neubewertungsrücklage enthalten sind, in die Gewinnrücklage übertragen.

e) Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem geschätzten Verkaufspreis im normalen Geschäftsgang abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.

Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten werden auf folgende Weise bestimmt:

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelsgüter - zu Anschaffungskosten; auf Basis der gewichteten Durchschnittsmethode.

Fertigerzeugnisse und unfertige Erzeugnisse - Kosten von direkten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und Lohnkosten sowie ein angemessener Anteil der Produktionsgemeinkosten auf Basis einer normalen Betriebskapazität; auf Basis der gewichteten Durchschnittsmethode.

f) Wertminderung

(i) Nicht derivative finanzielle Vermögenswerte

Alle wesentlichen finanziellen Vermögenswerte werden zu jedem Abschlussstichtag auf Wertminderung geprüft. Sonstige finanzielle Vermögenswerte werden in Gruppen mit ähnlichem Kreditrisiko aufgeteilt und zusammen auf Wertminderung geprüft.

Wertminderungsaufwand wird ergebniswirksam erfasst und auf einem Wertberichtigungskonto abgebildet.

Verringert sich die Wertminderung in einer späteren Periode und lässt sich diese Verringerung objektiv mit einem Ereignis nach Erfassung der Wertminderung in Verbindung bringen, so wird die zuvor erfasste Wertminderung in der Ergebnisrechnung zurückgebucht.

Zu jedem Abschlussstichtag bewertet der Konzern, ob sich das Ausfallrisiko eines Finanzinstruments seit dem erstmaligen Ansatz wesentlich erhöht hat. Hierbei bestimmt der Konzern, wie sich das Ausfallrisiko über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments verändert, statt wie sich die Höhe der erwarteten Kreditverluste verändern. Dazu vergleicht der Konzern das Risiko eines Ausfalls bei dem Finanzinstrument zum Berichtsstichtag mit dem Risiko eines Ausfalls bei dem Finanzinstrument zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes und berücksichtigt angemessene und belastbare Informationen, die ohne unangemessenen Kosten- oder Zeitaufwand verfügbar sind und auf eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz hindeuten.

Zu jedem Abschlussstichtag bemisst der Konzern die Wertberichtigung für ein Finanzinstrument in einer Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste, wenn sich das Ausfallrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat.

Der Zweck der Wertminderungsvorschriften besteht in der Erfassung der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste aus allen Finanzinstrumenten, bei denen sich das Ausfallrisiko - ob individuell oder kollektiv beurteilt - unter Berücksichtigung aller angemessenen und belastbaren Informationen, einschließlich zukunftsorientierter Informationen, signifikant erhöht hat.

Der Konzern zieht einen vereinfachten Ansatz für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, vertragliche Vermögenswerte und Leasingforderungen heran - über die Laufzeit erwartete Kreditverluste werden anhand der Tabelle mit der Altersstruktur überfälliger Forderungen beurteilt und:

―	basieren auf Erfahrungen aus der Vergangenheit
―	festgelegten Prozentsätzen für Wertberichtigungen.

(iii) Nicht finanzielle Vermögenswerte

Zu jedem Abschlussstichtag prüft der Konzern, ob der Buchwert seiner nicht finanziellen Vermögenswerte (ausgenommen als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, Vorräte und latente Steueransprüche) auf Hinweise für Wertminderung. Wenn solche Hinweise vorliegen, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswerts geschätzt. Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden mindestens jährlich auf Wertminderung geprüft.

Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert.

Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der in der Bilanz erfasste Buchwert eines Vermögenswerts oder einer ZGE höher als sein/ihr erzielbarer Betrag ist. Eine Zahlungsmittel generierende Einheit ist die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Zahlungsmittelzuflüsse generiert, die weitgehend unabhängig von den Zahlungsmittelzuflüssen anderer Gruppen von Vermögenswerten sind.

Wertminderungsaufwand wird erfolgswirksam erfasst. Er wird zunächst der Verminderung des Buchwerts von der ZGE zugeordnetem Geschäfts- oder Firmenwert und dann der Verminderung der Buchwerte der anderen Vermögenswerten in der ZGE anteilig zugerechnet.

Ein sich auf Geschäfts- oder Firmenwert beziehender Wertminderungsaufwand wird nicht aufgelöst. Bei anderen Vermögenswerten wird jeweils zum Abschlussstichtag in früheren Perioden erfasster Wertminderungsaufwand auf Anhaltspunkte geprüft, ob der Wertminderungsaufwand nicht mehr existiert oder sich verringert hat. In früheren Perioden erfasster Wertminderungsaufwand wird rückgängig gemacht, wenn sich die Schätzungen, mit deren Hilfe der erzielbare Betrag des Vermögenswerts bestimmt wurde, geändert haben. Wertminderungsaufwand wird nur so weit rückgängig gemacht, dass der Buchwert des Vermögenswerts den Buchwert, der nach Abzug von Abschreibungen bestimmt worden wäre, wenn kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre, nicht übersteigt.

g) Eigenkapital

(i) Eigenkapitaleinlagen

Die Einlagen der Kommanditisten werden als Eigenkapital ausgewiesen. Die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG ist kein börsennotiertes Unternehmen und daher nicht verpflichtet, das Ergebnis je Geschäftsanteil gemäß IAS 33 ,Ergebnis je Aktie' ("IAS 33") auszuweisen.

(ii) Dividenden

Dividenden werden in der Periode, in der der Dividendenbeschluss angenommen wurde, als Verbindlichkeiten erfasst. Die Gewinnanteile der Kommanditisten werden als Verbindlichkeit zum Bilanzstichtag ausgewiesen.

h) Leistungen an Arbeitnehmer

(i) Kurzfristige Leistungen an Arbeitnehmer

Kurzfristige Leistungen an Arbeitnehmer werden als Aufwand erfasst, wenn die zugehörige Arbeitsleistung erbracht wird. Eine Verbindlichkeit wird in Höhe des zu zahlenden Betrags erfasst, wenn der Konzern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zur Zahlung dieses Betrags aufgrund von Arbeitsleistungen eines Arbeitnehmers in der Vergangenheit obliegt und die Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann.

(ii) Beitragsorientierter Plan

Der Konzern ist nach geltenden Vorschriften zur Einbehaltung und Zahlung von Beiträgen für zukünftige Pensionsleistungen seiner Mitarbeiter verpflichtet. Der beitragsorientierte Plan bezieht sich auf das staatliche Programm, zu dessen Finanzierung Beiträge vom Konzern und vom Arbeitnehmer an einen Pensionsfonds geleistet werden. In diesem Zusammenhang werden Verbindlichkeiten des Konzerns für jede Periode auf Basis der in einer bestimmten Periode zu zahlenden Beiträge erfasst.

(iii) Leistungsorientierte Pläne

Die Nettoverpflichtung des Konzerns in Bezug auf leistungsorientierte Pläne wird berechnet, indem die Höhe zukünftiger Leistungen, die Arbeitnehmer in der laufenden und in vergangenen Perioden erdient haben, geschätzt und abgezinst wird.

Die Berechnung leistungsorientierter Verpflichtungen erfolgt jährlich durch einen qualifizierten Versicherungsmathematiker nach der Methode der laufenden Einmalprämien.

Neubewertungen der leistungsorientierten Nettoverbindlichkeit, die versicherungsmathematische Gewinne und Verluste umfassen, werden umgehend im sonstigen Ergebnis erfasst. Der Konzern bestimmt den Nettozinsaufwand auf die leistungsorientierte Nettoverbindlichkeit für die Periode durch Anwendung des Abzinsungssatzes, mit dessen Hilfe die leistungsorientierte Verpflichtung zu Beginn des Geschäftsjahres bestimmt wurde. Berücksichtigt werden dabei Veränderungen der leistungsorientierten Nettoverbindlichkeit während der Periode infolge von Leistungszahlungen. Der Nettozinsaufwand und sonstige mit leistungsorientierten Plänen in Zusammenhang stehende Aufwendungen werden erfolgswirksam erfasst.

Bei einer Änderung der Leistungen eines Plans oder einer Plankürzung wird die daraus resultierende Änderung an Leistungen, die sich auf erdiente Ansprüche beziehen, oder Gewinne oder Verluste aus der Kürzung unmittelbar erfolgswirksam erfasst. Der Konzern erfasst Gewinne oder Verluste aus der Abgeltung eines leistungsorientierten Plans, wenn die Abgeltung erfolgt.

(iii) Sonstige langfristige Leistungen an Arbeitnehmer

Im Einklang mit dem Vergütungssystem des Konzerns haben Mitarbeiter der Geschäftsbereiche Panel East und Silekol - Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o., Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o., Silekol Sp. z o.o., Jura Polska Sp. z o.o., Pfleiderer Grajewo Sp. z o.o. und Pfleiderer Polska Sp. z o.o. - Anspruch auf Altersversorgungsleistungen (Einmalzahlung bei Eintritt in den Ruhestand).

Die Altersversorgungsverpflichtungen des Konzerns werden durch Schätzung der zukünftigen Vergütung des Mitarbeiters bei Eintritt in den Ruhestand und durch Schätzung des auf den Barwert abgezinsten Betrags der zukünftigen Leistung, die Mitarbeiter in der laufenden und in früheren Perioden erdient haben, ermittelt.

Die Berechnung von Altersversorgungsverpflichtungen erfolgt jährlich durch einen qualifizierten Versicherungsmathematiker nach der Methode der laufenden Einmalprämien. Die Mitarbeiterfluktuation wird anhand von Daten aus der Vergangenheit und Projektionen zukünftiger Beschäftigtenzahlen geschätzt.

Alle Veränderungen zwischen den Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer zu Beginn und zum Ende der Berichtsperiode, die nicht aus Leistungszahlungen resultieren, werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

i) Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn für den Konzern eine (rechtliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund von Ereignissen aus der Vergangen besteht und zur Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen wahrscheinlich ist und die Höhe der Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann.

Die Erfassung von Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten erfordert die Schätzung des wahrscheinlichen Abflusses eines wirtschaftlichen Nutzens und die bestmögliche Schätzung der Ausgaben, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Abschlussstichtag erforderlich sind. Rückstellungen werden auf Basis bestmöglicher Schätzungen der Leitungsorgane des Konzerns gebildet. Alle Schätzungen sind mit wesentlichen Annahmen und Schätzungsrisiken verbunden, die zu einer erheblichen Änderung an ihren Buchwerten führen könnten. Für zukünftige betriebliche Verluste wird keine Rückstellung gebildet.

Eine Rückstellung für Umstrukturierungsmaßnahmen wird erfasst, wenn der Konzern einen detaillierten und formalen Umstrukturierungsplan genehmigt hat und die Umstrukturierung begonnen oder öffentlich bekannt gegeben wurde.

Wirkt sich der Zeitwert des Geldes in erheblichem Maße aus, wird die Höhe von Rückstellungen durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme mit einem Vor-Steuer-Satz abgezinst, der die aktuellen Marktansätze des Zeitwerts des Geldes und die spezifischen Risiken der Verbindlichkeit reflektiert. Bei Anwendung der Abzinsungsmethode wird eine durch den Zeitfaktor entstehende Erhöhung der Rückstellungen im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Verpflichtung für die Zuteilung der CO ₂ -Emissionsrechte durch die betreffende staatliche Behörde wird in der Bilanz bei der Zuteilung angesetzt und in den Folgeperioden erfasst.

Erträge aus dem Verkauf von zugeteilten Rechten werden als sonstige betriebliche Erträge erfasst.

Wenn der Konzern zum Abschlussstichtag nicht über ausreichende Rechte für sämtliche CO ₂ -Emissionen in einer Periode verfügt, bildet er eine Rückstellung für die fehlenden Rechte.

j) Leasingverhältnisse

Definition:

Bei Beginn eines Vertrages bestimmt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Ein Vertrag begründet oder beinhaltet ein Leasingverhältnis, wenn der Vertrag das Recht verleiht, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerten für einen bestimmten Zeitraum gegen ein Entgelt zu kontrollieren.

Darstellung:

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Leasingnehmer ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit.

Die folgenden Kommentare beschränken sich auf Vereinbarungen, bei denen der Konzern ausschließlich als Leasingnehmer und nicht als Leasinggeber auftritt.

Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten (kurz- und langfristige) werden in der Bilanz von den sonstigen Vermögenswerten/Verbindlichkeiten getrennt dargestellt.

Die geleasten Vermögenswerte werden abhängig von ihren Merkmalen als Sachanlagen ausgewiesen. Außerdem werden die Mindestleasingzahlungen und der Zinsanteil als Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing dargestellt. Bei den Verbindlichkeiten wird zwischen einem kurzfristigen Anteil und einem langfristigen Anteil differenziert.

Ansatz:

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Leasingnehmer ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit. Die Anforderungen des Standards werden nicht angewendet auf:

―	kurzfristige Leasingverhältnisse - das bedeutet Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von 12 Monaten oder weniger, bei denen keine Kaufoption besteht;
―	Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringerem Wert zugrunde liegen; für den Konzern handelt es sich hierbei um Vermögenswerte mit einem Wert von weniger als 5.000 USD für neue Vermögenswerte (unabhängig vom Alter des geleasten Vermögenswerts).

Das Recht auf Nutzung eines zugrunde liegenden Vermögenswerts ist eine separate Leasingkomponente, wenn die beiden folgenden Kriterien erfüllt sind:

―	der Leasingnehmer kann aus der Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts entweder gesondert oder zusammen mit anderen Ressourcen, die für ihn jederzeit verfügbar sind, einen Nutzen ziehen; und
―	der zugrunde liegende Vermögenswert ist weder in hohem Maße von anderen Vermögenswerten im Vertrag abhängig noch mit diesen eng verbunden.

Das Bereitstellungsdatum des Leasingverhältnisses ist das Datum, an dem ein Leasinggeber einen zugrunde liegenden Vermögenswert zur Nutzung durch einen Leasingnehmer verfügbar macht.

Die Leasinglaufzeit ist der unkündbare Zeitraum eines Leasingverhältnisses zusammen mit:

―	Zeiträumen, die von einer Option auf Verlängerung des Leasingverhältnisses abgedeckt sind, wenn der Leasingnehmer hinreichend sicher ist, dass er diese Option wahrnimmt; sowie
―	Zeiträumen, die von einer Option auf Kündigung des Leasingverhältnisses abgedeckt sind, wenn der Leasingnehmer hinreichend sicher ist, dass er diese Option nicht wahrnimmt.

Bei der Bestimmung der Leasinglaufzeit und der Länge der unkündbaren Grundlaufzeit eines Leasingverhältnisses legt ein Unternehmen die Definition von Vertrag zugrunde und bestimmt den Zeitraum, währenddessen der Vertrag bindend ist. Ein Leasingverhältnis ist nicht mehr bindend, wenn sowohl der Leasingnehmer als auch der Leasinggeber das Leasingverhältnis ohne Zustimmung der anderen Vertragspartei beenden kann und in diesem Fall allenfalls eine geringe Strafzahlung entrichten muss.

Bei Vereinbarungen von unbestimmter Dauer sollten die Vertragsbedingungen analysiert und die Leasinglaufzeit ermittelt werden als:

―	Zeitraum, für denen eine Option auf Kündigung des Leasingverhältnisses besteht, wenn der Leasinggeber die Vereinbarung jederzeit ohne wesentliche Strafzahlung kündigen kann; oder
―	Zeitraum, der von der für den Vertrag verantwortlichen Abteilung oder vom Management als hinreichend sicher bestimmt wurde.

Am Bereitstellungsdatum beurteilt die für den Vertrag verantwortliche Abteilung/das Management, ob sie/es auf Basis von Geschäftsplänen und betrieblicher Übung hinreichend sicher ist, eine Option auf Verlängerung des Leasingverhältnisses oder Kauf des zugrunde liegenden Vermögenswerts wahrzunehmen.

Bewertung:

Erstmalige Bewertung:

Am Bereitstellungsdatum setzt ein Leasingnehmer das Nutzungsrecht mit den Anschaffungskosten an. Die Kosten des Nutzungsrechts umfassen:

den Betrag der Leasingverbindlichkeit

+ vor der Bereitstellung geleistete Leasingzahlungen

+ anfängliche direkte Kosten

+ geschätzte Kosten, die bei der Demontage oder Beseitigung des Vermögenswerts anfallen

- Leasinganreiz

Am Bereitstellungsdatum wird die Leasingverbindlichkeit mit dem Barwert der zu diesem Zeitpunkt noch nicht geleisteten Leasingzahlungen angesetzt. Die Leasingzahlungen werden zu dem dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssatz abgezinst, sofern sich dieser ohne Weiteres bestimmen lässt. Lässt sich dieser Satz nicht ohne Weiteres bestimmen, ist der Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers heranzuziehen.

Am Tag der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 wird die Leasingverbindlichkeit mit dem Barwert der noch verbleibenden Zahlungen angesetzt, die mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Konzerns abgezinst werden.

Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird auf Basis der externen Finanzierungskosten berechnet (für die Geschäftsbereiche Engineered Wood Products, Panel East und Silekol jeweils getrennt). Der Konzern bestimmt seinen Grenzfremdkapitalzinssatz, indem er die externen Finanzierungskosten zugrunde legt und die Bedingungen des Leasingverhältnisses und die Art des geleasten Vermögenswerts berücksichtigt.

Leasingzahlungen, die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einfließen, umfassen die folgenden Zahlungen für das Recht auf Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts während der Leasinglaufzeit, die zum Bereitstellungsdatum noch nicht geleistet wurden:

Feste Zahlungen

+ Variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-) Satz gekoppelt sind

+ Restwertgarantien

+ Ausübungspreis einer Kaufoption

+ Strafzahlungen für eine Kündigung des Leasingverhältnisses

- noch zu empfangende Leasinganreize

Folgebewertung:

Nach dem Bereitstellungsdatum wird das Nutzungsrecht anhand eines Anschaffungskostenmodells bewertet.

Will ein Leasingnehmer nach dem Anschaffungskostenmodell verfahren, muss er das Nutzungsrecht zu Anschaffungskosten bewerten:

―	abzüglich aller kumulierten Abschreibungen (IAS 16 Sachanlagen)
―	abzüglich aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen
―	berichtigt um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeit

Das Nutzungsrecht wird über den folgenden Zeitraum abgeschrieben:

―	über die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswerts, wenn das Eigentum an dem zugrunde liegenden Vermögenswert am Ende der Leasinglaufzeit übertragen wird;
―	bis zum Ende seiner Nutzungsdauer oder - sollte dies früher eintreten - bis zum Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses, wenn das Eigentum nicht übertragen wird.

Nach dem Bereitstellungsdatum wird die Leasingverbindlichkeit wie folgt bewertet:

―	der Buchwert wird erhöht, um den Zinsen für die Leasingverbindlichkeit Rechnung zu tragen;
―	der Buchwert wird vermindert, um den geleisteten Zahlungen Rechnung zu tragen; und

der Buchwert wird neubewertet, um jeder Neubewertung oder Änderung des Leasingverhältnisses oder geänderten, de facto festen Leasingzahlungen Rechnung zu tragen.

k) Erträge

(i) Nettoumsatzerlöse aus dem Verkauf von Fertigerzeugnissen/Handelswaren und Dienstleistungen

Ein Unternehmen darf einen Vertrag mit einem Kunden nur bilanziell erfassen, wenn alle folgenden Kriterien erfüllt sind:

―	die Vertragsparteien haben dem Vertrag (schriftlich, mündlich oder gemäß anderer Geschäftsgepflogenheiten) zugestimmt und zugesagt, ihre vertraglichen Pflichten zu erfüllen;
―	das Unternehmen kann für jede Vertragspartei feststellen, welche Rechte diese hinsichtlich der zu übertragenden Güter oder Dienstleistungen besitzt;
―	das Unternehmen kann die Zahlungsbedingungen für die zu übertragenden Güter der Dienstleistungen feststellen;
―	der Vertrag hat wirtschaftliche Substanz (d. h., das Risiko, der Zeitpunkt oder die Höhe der zukünftigen Zahlungsströme des Unternehmens wird sich infolge des Vertrags voraussichtlich ändern); und
―	das Unternehmen wird die Gegenleistungen, auf die es im Austausch für die auf den Kunden zu übertragenden Güter oder Dienstleistungen Anspruch hat, wahrscheinlich erhalten. Bei der Bewertung, ob der Erhalt einer Gegenleistung wahrscheinlich ist, trägt das Unternehmen ausschließlich der Fähigkeit und Absicht des Kunden auf Zahlung des entsprechenden Betrags bei Fälligkeit Rechnung. Bei variabler Gegenleistung kann der Betrag, der dem Unternehmen als Gegenleistung zusteht, auch niedriger sein als der im Vertrag angegebene Preis, da das Unternehmen dem Kunden einen Preisnachlass gewähren kann.

Der Transaktionspreis ist die Gegenleistung, die ein Unternehmen im Austausch für die Übertragung zugesagter Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden voraussichtlich erhalten wird. Hiervon ausgenommen sind Beträge, die im Namen Dritter eingezogen wurden (z. B. Umsatzsteuer). Die in einem Vertrag mit einem Kunden zugesagte Gegenleistung kann feste oder variable Beträge oder beides enthalten.

Nettoumsatzerlöse aus Waren beinhalten hauptsächlich den Verkauf von holzbasierten Produkten, die in Grundprodukte, Mehrtwertprodukte und Produkte mit hoher Wertschöpfung unterteilt werden. Weniger als 10% der Umsatzerlöse stammen aus dem Verkauf von Chemikalien.

Nettoumsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen beinhalten im Wesentlichen Transportdienstleistungen, die nach Abschluss der Dienstleistung erfasst werden (d. h., die Güter sind an den Empfänger geliefert).

Nettoumsatzerlöse werden auf Basis der in einem Vertrag mit einem Kunden festgelegten Gegenleistung bewertet. Der Konzern erfasst Nettoumsatzerlöse, wenn er die Verfügungsgewalt über ein Gut oder eine Dienstleistung auf einen Kunden überträgt.

Die folgende Tabelle enthält Informationen über die Art und den Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen in Verträgen mit Kunden, einschließlich wesentlicher Zahlungsziele, und die zugehörigen Vorschriften für die Erfassung von Nettoumsatzerlöse:

Art des Produkts/ der Dienstleistung	Art und den Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen, einschließlich wesentlicher Zahlungsziele	Grundsätze für die Erfassung von Nettoumsatzerlösen
Verkauf von Fertigzeugnissen	Leistungsverpflichtungen werden zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt; Zahlungsziele zwischen 14-90 Tagen, im Schnitt bis zu 30 Tagen	Die Nettoumsatzerlöse werden erfasst, wenn die Leistungsverpflichtung mit der Übertragung des zugesagten Guts auf einen Kunden erfüllt ist. Ein Gut ist übertragen, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über dieses Gut erlangt. Die Übertragung der Verfügungsgewalt wird hauptsächlich durch die vereinbarten Incoterms bestimmt.

(ii) Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand dürfen nur dann bilanziert werden, wenn angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und der Konzern die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Zuwendungen, die dem Konzern zum Ausgleich von entstandenen Aufwendungen gewährt werden, werden systematisch im Gewinn oder Verlust in den Perioden, in denen die Aufwendungen angesetzt werden, unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Zuwendungen, die zum Ausgleich von Kosten für Vermögenswerte gewährt werden, werden systematisch über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswerts unter den sonstigen Erträgen erfasst.

Neben monetären Zuwendungen der öffentlichen Hand erfasst der Konzern auch Zuwendungen der öffentlichen Hand in Form einer Ertragsteuerbefreiung als Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand und passive Rechnungsabgrenzungsposten (Zuwendungen der öffentlichen Hand) im Zusammenhang mit Tätigkeiten einer Tochtergesellschaft in einer Sonderwirtschaftszone. Die Zuwendung der öffentlichen Hand in Form einer Ertragsteuerbefreiung besteht bis zum früheren der beiden folgenden Ereignisse: Ausschöpfung der Steuervergünstigung für Investitionen (anhand der Vorschriften für Sonderwirtschaftszonen berechneter Höchstbetrag) oder Erlöschen der Sonderwirtschaftszone. Bei der Bestimmung der Zuwendung der öffentlichen Hand, die in den folgenden Geschäftsjahren genutzt werden kann, schätzt der Konzern den Gesamtbetrag der potenziellen Steuerverbindlichkeit auf den steuerfreien Ertrag, den er aus Geschäften in der Sonderwirtschaftszone erzielt, anhand der genehmigten Budgets für die folgenden Geschäftsjahre. Änderungen an dem geschätzten Vorteil, der sich aus der Steuerbefreiung ergibt, werden als Anpassung gegen den passiven Rechnungsabgrenzungsposten und Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand erfasst. Der Konzern schreibt die Zuwendungen der öffentlichen Hand den sonstigen Erträgen zu. Zu diesem Zweck erstellt der Konzern eine Liste der Sachanlagen (mit den herangezogenen Abschreibungssätzen), aus der die Investitionsaufwendungen für diese Anlagen in den betreffenden Jahren hervorgehen. Diese werden bei der Berechnung der Höhe von Zuwendungen der öffentlichen Hand in der Periode, in der Geschäften in der Sonderwirtschaftszone nachgegangen wurde, berücksichtigt. Auf Basis dieser Daten schätzt der Konzern den gewichteten durchschnittlichen Abschreibungssatz für die Sachanlagen. In den Folgeperioden schreibt der Konzern die als passive Rechnungsabgrenzungsposten erfassten Zuwendungen der öffentlichen Hand ab. Dazu zieht er die für die Sachanlagen, deren Anschaffung als Grundlage für die Bestimmung der Höhe der Zuwendungen der öffentlichen Hand gedient hat, berechnete gewichtete durchschnittliche Abschreibungsrate heran.

Der Konzern bucht außerdem die Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand aus (Steuerforderung vermindert um die in der Berichtsperiode genutzte Zuwendung der öffentlichen Hand) und weist die Veränderung bei dem Anspruch im Ertragssteueraufwand aus (Anhangangabe 18).

l) Nettofinanzerträge und -aufwendungen

Finanzerträge beinhalten Zinserträge aus Geldanlagen des Konzerns, Dividendenerträge, erfolgswirksam erfasste Gewinne aus Sicherungsinstrumenten, Fremdwährungsgewinne (ausgenommen Gewinne aus Währungsdifferenzen, die als sonstige betriebliche Erträge aus Forderungen als Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmitteln sowie Erlösen aus dem Erwerb oder Abgang von Anlagevermögen eingeordnet sind) und Umgliederungen von bisher im sonstigen Ergebnis erfassten Nettogewinnen. Zinserträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst.

Finanzaufwendungen beinhalten Zinsaufwand auf Fremdkapitalaufnahmen, Aufzinsung von Rückstellungen und aufgeschobenen Zahlungen, erfolgswirksam erfasste Verluste aus Sicherheitsinstrumenten, Fremdwährungsverluste (ausgenommen Verluste aus Währungsdifferenzen, die als sonstige betriebliche Erträge eingeordnet sind) und Wertminderungsaufwand bei finanziellen Vermögenswerten (ausgenommen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen), und Umgliederungen von bisher im sonstigen Ergebnis erfassten Nettoverlusten. Zinsaufwand, der nicht direkt der Anschaffung, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zuzuordnen ist, wird nach der Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Fremdwährungsgewinne und -verluste werden auf Nettobasis entweder als Finanzerträge oder Finanzaufwendungen oder als sonstige Erträge erfasst, wenn sie betriebliche Währungsdifferenzen betreffen.

m) Ertragsteuern

Ertragsteueraufwendungen umfassende tatsächliche Steuern und latente Steuern. Tatsächliche und latente Ertragsteuer werden im Einklang mit IAS 12 (Ertragsteuern) erfasst. Die deutschen Töchter der Pfleiderer PCF Group sind Mitglieder der Organschaft mit der Pfleiderer B.V. & Co. KG.

Ertragsteuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, außer sie beziehen sich auf Posten, die direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst wurden.

Die tatsächlichen Ertragsteuern umfassen die voraussichtlichen Steuerverbindlichkeiten oder -forderungen auf das zu versteuernde Ergebnis des Geschäftsjahres und etwaige Anpassungen an Steuerverbindlichkeiten oder -forderungen für Vorjahre. Die tatsächliche Steuerverbindlichkeit oder -forderung entspricht der bestmöglichen Schätzung des Steuerbetrags, in dessen Höhe eine Zahlung oder Erstattung erwartet wird. Hierbei wird gegebenenfalls der Unsicherheit bei Ertragsteuern Rechnung getragen. Ihre Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gelten oder im Wesentlichen verabschiedet sind.

Latente Steuern werden für alle temporären Differenzen zwischen den steuerlichen Buchwerten von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und den in der Konzernbilanz erfassten Beträgen erfasst.

Latente Steueransprüche und -schulden werden nur saldiert, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen beziehende latente Steuern werden im Eigenkapital erfasst.

Keine Erfassung von latenten Steueransprüchen erfolgt für:

―	temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten und Schulden in einem Geschäftsvorfall, bei dem es sich nicht um einen Unternehmenszusammenschluss handelt und der weder das bilanzielle noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst;
―	temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochtergesellschaften, assoziierten Unternehmen und gemeinsamen Vereinbarungen in dem Umfang, in dem der Konzern den Zeitpunkt der Auflösung der temporären Differenz steuern kann und eine Auflösung der temporären Differenz in absehbarer Zeit unwahrscheinlich ist;
―	zu versteuernde temporäre Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz von Geschäfts- oder Firmenwert entstehen (nur latente Steuerschuld).

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Differenzen sowie ungenutzte steuerliche Verlustvorträge in der Höhe erfasst, in der verfügbare zukünftige zu versteuernde Ergebnisse wahrscheinlich sind, gegen die sie genutzt werden können. Latente Steueransprüche werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Maße vermindert, in dem eine Realisierung des damit verbundenen Steuervorteils nicht mehr wahrscheinlich ist; solche Verminderungen werden aufgelöst, wenn sich die Wahrscheinlichkeit von zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen bessert.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden sind anhand der Steuersätze zu bewerten, deren Gültigkeit für den Zeitpunkt, zu dem ein Vermögenswert oder eine Schuld erfüllt werden, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuervorschriften) verwendet, die zum Abschlussstichtag gültig oder angekündigt sind.

Die Bewertung von latenten Steuern hat die steuerlichen Konsequenzen zu berücksichtigen, die daraus resultieren, in welcher Art und Weise der Konzern zum Abschlussstichtag erwartet, den Buchwert seiner Vermögenswerte zu realisieren oder seiner Schulden zu erfüllen.

4. Währungsumrechnung

a) Fremdwährungen

(i) Fremdwährungsgeschäfte

Geschäfte in Fremdwährungen werden mit dem zum Zeitpunkt der Geschäfte gültigen Umrechnungskurs in die jeweiligen funktionalen Währungen der Konzerngesellschaften umgerechnet.

Auf Fremdwährungen lautende monetäre Vermögenswerte und Schulden werden zum Stichtagskurs in die funktionale Währung umgerechnet.

In Fremdwährungen ausgewiesene nicht monetäre Vermögenswerte und Schulden, die mit den historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet sind, werden mit den zum Transaktionszeitpunkt gültigen Wechselkursen umgerechnet.

Gewinne oder Verluste aus der Abrechnung von Geschäftsvorfällen in Fremdwährungen und aus der Umrechnung von auf Fremdwährungen lautenden monetären Vermögenswerten und Schulden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung der Periode, in der sie entstehen, erfasst.

(ii) Ausländische Geschäftsbetriebe

Zum Abschlussstichtag werden Vermögenswerte und Schulden von ausländischen Geschäftsbetrieben mit dem Stichtagskurs in die funktionale Währung umgerechnet. Die Erträge und Aufwendungen von ausländischen Geschäftsbetrieben werden mit den zum Zeitpunkt der Transaktionen geltenden Wechselkursen umgerechnet. Fremdwährungsdifferenzen werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Zum Zeitpunkt der Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebs werden kumulierte Währungsumrechnungsdifferenzen als Teil des Veräußerungsgewinns oder -verlusts in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen.

(iii) Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung in die Berichtswährung

Die nachfolgende Erläuterung war nur bis zur Verlagerung der Gesellschaft nach Deutschland relevant (siehe hierzu die Erklärung weiter oben).

Umrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen aus der funktionalen Währung in die Berichtswährung werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Methode für die Umrechnung in eine Berichtswährung stimmt mit der Umrechnung eines ausländischen Geschäftsbetriebs für Konsolidierungszwecke überein. Umrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung aus der funktionalen Währung in die Berichtswährung werden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen.

Für die Umrechnung von Posten der Bilanz herangezogene Wechselkurse:

	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
PLN	4,5597	4,2568
GBP	0,8990	0,8508
CHF	1,0802	1,0854
RON	4,8683	4,7830

Für die Umrechnung von Posten der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. Gesamtergebnisrechnung herangezogene Wechselkurse:

	2020	2019
PLN	4,4434	4,2974
GBP	0,8891	0,8774
CHF	1,0704	1,1127
RON	4,8380	4,7455

5. Konsolidierungskreis

a) Konsolidierungsgrundlage

(i) Unternehmenszusammenschlüsse

Der Konzern bilanziert Unternehmenszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode, wenn die Beherrschung auf den Konzern übergeht.

Die bei dem Erwerb übertragene Gegenleistung sowie die identifizierbaren erworbenen Nettovermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Gegebenenfalls entstehender Geschäfts- oder Firmenwert wird jährlich auf Wertminderung geprüft.

Ein Gewinn aus einem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert wird sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Transaktionskosten werden bei Anfall als Aufwand erfasst, ausgenommen sie stehen mit der Ausgabe von Schuldoder Eigenkapitalinstrumenten in Zusammenhang.

Die übertragene Gegenleistung enthält keine Beträge im Zusammenhang mit Erfüllungen von zuvor bestehenden Beziehungen. Derartige Beträge werden grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Eine bedingte Gegenleistung wird mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Wenn eine Verpflichtung zur Zahlung einer bedingten Gegenleistung, die der Definition eines Finanzinstruments entspricht, als Eigenkapital eingestuft ist, dann erfolgt keine Neubewertung und die Abrechnung wird im Eigenkapital bilanziert. Andernfalls wird eine sonstige bedingte Gegenleistung zu jedem Berichtsstichtag neu bewertet, und zukünftige Änderungen am Zeitwert der bedingten Gegenleistung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

(ii) Tochtergesellschaften

Tochtergesellschaften werden von der Gesellschaft beherrscht. Eine Beherrschung liegt vor, wenn der Gesellschaft eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus ihrem Engagement in dem Unternehmen entstehen und sie die Fähigkeit besitzt, ihre Verfügungsgewalt über das Unternehmen dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Höhe ihrer Rendite beeinflusst wird. Die Jahresabschlüsse von Tochtergesellschaften werden von dem Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung beginnt, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung endet, in den Konzernabschluss einbezogen.

(iii) Verlust der Beherrschung

Verliert der Konzern die Beherrschung über eine Tochtergesellschaft, bucht er die Vermögenswerte und Schulden der Tochtergesellschaft sowie zugehörige nicht beherrschende Anteile und die sonstigen Eigenkapitalkomponenten aus. Ein anfallender Gewinn oder Verlust ist in der Gewinn- und Verlustrechnung anzusetzen. Jede zurückbehaltene Beteiligung an der ehemaligen Tochtergesellschaft wird zu dem Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung wegfällt, mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt.

(iv) Bei der Konsolidierung eliminierte Transaktionen

Salden und Transaktionen sowie nicht realisierte Erträge und Aufwendungen zwischen kombinierten Unternehmen werden eliminiert.

Anhang zur Konzerngewinn- und -verlustrechnung

6. Nettoumsatzerlöse

Der Konzern erzielt Nettoumsatzerlöse in erster Linie aus dem Verkauf von holzbasierten Produkten an seine Kunden. Weitere Umsätze stammen vor allem aus dem Verkauf von Chemikalien, Strom und Schrott.

Geografische Angaben

Bei der Darstellung der folgenden Informationen basieren die Bruttoumsatzerlöse auf dem geographischen Standort des Kunden:

LAND Tsd. EUR	1. Jan. - 31. Dez. 2020	1. Jan. - 31. Dez. 2019
Deutschland	387.850	416.816
Polen	223.264	237.659
Großbritannien	49.716	59.988
Niederlande	38.758	41.386
Frankreich	37.816	34.410
Italien	20.963	27.419
Schweiz	19.481	19.513
Schweden	18.787	20.599
Osterreich	13.941	15.824
Norwegen	11.790	9.467
Dänemark	9.881	9.308
Belgien	7.836	9.516
Tschechische Republik	10.730	12.572
Slowakei	2.202	2.632
Sonstige	78.311	80.912
GESAMT	931.326	998.021

Produkte und Dienstleistungen

UMSATZ AUS PRODUKTEN Tsd. EUR	1. Jan. - 31. Dez. 2020	1. Jan. - 31. Dez. 2019
Zwischensumme Kerngeschäft
Grundprodukte gesamt	185.021	195.263
Mehrwertprodukte gesamt	220.175	239.788
Produkte mit hoher Wertschöpfung gesamt	465.227	493.099
Produkte ohne Cluster-Zuordnung	7.423	9.535
Chemikalien	53.454	60.331
Sonstige	26	5
Umsatz aus Produkten (brutto)	931.326	998.021
Umsatzschmälerungen ⁽¹⁾	-32.286	-33.573
Umsatz aus Produkten (netto)	899.040	964.448
Strom	35.383	35.807
Schrott	11.885	7.492
Sonstige	7.312	11.185
Sonstige	54.580	54.484
Verkauf an nahestehende Personen und Unternehmen	0	0
GESAMT	953.620	1.018.932

⁽¹⁾ Umsatzschmälerungen beinhalten Kundenboni, Skonti und Rückerstattungen.

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Nettoumsatzerlöse beziehen sich ausschließlich auf Nettoumsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden, die gemäß IFRS 15 erfasst sind.

Informationen über Großkunden

In den Jahren 2020 und 2019 wurden keine Großkunden im Pfleiderer-Konzern ermittelt, deren Umsatz mehr als 10% des gesamten Konzernumsatzes ausmachte.

Vertragssalden

Es bestehen keine vertraglichen Vermögenswerte oder vertraglichen Verbindlichkeiten.

7. Sonstige betriebliche Erträge

Tsd. EUR	1. Jan. - 31. Dez. 2020	1. Jan. - 31. Dez. 2019
Vereinnahmte Entschädigungen und Pönalen ⁽¹⁾	3.805	6.906
Verkauf von überschüssigen CO ₂ -Emissionsrechten	1.587	385
Betriebliche Wechselkursgewinne	1.726	1.626
Zuwendungen und Beihilfen der öffentlichen Hand	341	544
Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen	152	629
Gewinn aus der Veräußerung von Sachanlagen	20	48
Sonstige Erträge	6.264	5.115
GESAMT	13.895	15.253

⁽¹⁾ Entschädigungen beziehen sich 2020 und 2019 zum Teil auf die Entschädigung für den Brandschaden in Baruth.

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Tsd. EUR	1. Jan. - 31. Dez. 2020	1. Jan. - 31. Dez. 2019
Verlust aus Fremdwährungsdifferenzen	5.295	2.648
Strategische Projekte ⁽¹⁾	10.383	17.417
Sachschäden	1.720	1.594
Abschreibung von Forderungen	369	1.690
Umstrukturierungskosten	320	7.598
Sonstige Aufwendungen	3.033	2.834
GESAMT	21.120	33.781

⁽¹⁾ Strategische Projekte beinhalten in den Jahren 2020 und 2019 hauptsächlich Beratungskosten für Verbesserungsprojekte.

9. Finanzerträge und -aufwendungen

Tsd. EUR	1. Jan. - 31. Dez. 2020	1. Jan. - 31. Dez. 2019
Zinserträge	87	303
Finanzerträge	87	303
Zinsaufwendungen ⁽¹⁾	-28.264	-28.381
Refinanzierungskosten	-2.684	-2.715
Sonstige Finanzaufwendungen	-1.900	-2.999
Finanzaufwendungen	-32.848	-34.095
Fremdwährungen und sonstige	-6.219	2.053
Sonstiges Finanzergebnis	-6.219	2.053
GESAMT	-38.980	-31.739

⁽¹⁾ Die Zinsaufwendungen enthalten: - Zinsen für langfristiges Bankdarlehen, so genanntes Term Loan B (TLB) - EUR 22.559 Tsd. im Jahr 2020 (2019: EUR 22.559 Tsd.) - Leasingzinsen (gemäß IFRS 16) - EUR 1.380 Tsd. im Jahr 2020 (2019: EUR 1.430 Tsd.- alle Leasingkosten sind in den Betriebskosten erfasst) - sonstige Zinsaufwendungen (Zinsen auf Kontokorrentkredite, Versicherungen, Zinsen auf Factoring) -EUR 4.325 Tsd. im Jahr 2020 (2019: EUR 4.392 Tsd.)

10. Ertragsteueraufwand

Tsd. EUR	ANHANGANGABE	1 Jan. - 31. Dez. 2020	1 Jan. - 31. Dez. 2019
Ertragsteueraufwand
Kurzfristiger Teil der Ertragsteuer		-13.365	-11.210
Steuer für Vorjahre		-194	-1.165
		-13.559	-12.375
Latente Ertragsteuer
Aus der Entstehung und Auflösung von temporären Differenzen		30.973	6.057
Nutzung eines Vermögenswerts aus steuerlichem Verlustvortrag		-99	62
	16	30.873	6.119
IN DER KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG ERFASSTER STEUERAUFWAND		17.314	-6.256

Die Summe der gezahlten Steuern, die im Konzernabschluss für das Jahr 2020 dargestellt ist (EUR 8.223 Tsd.), beinhaltet neben den Steuern für das laufende Jahr (EUR 5.586 Tsd.) auch Steuern für die Jahre 2016 bis 2019.

Die tatsächlichen Steuern für Vorjahre beziehen sich hauptsächlich auf Steuerfestsetzungen und -vorauszahlungen für deutsche Unternehmen.

Überleitung des auf das Ergebnis vor Steuern mit dem gesetzlichen Steuersatz berechneten Ertragsteueraufwands auf die tatsächliche Ertragsteuer und den daraus resultierenden effektiven Steuersatz:

Tsd. EUR		1. Jan. - 31. Dez. 2020	1. Jan. - 31. Dez. 2019
Ergebnis vor Steuern		6.178	-16.512
Herangezogener Konzernsteuersatz		13%	19%
Erwarteter Konzernsteuersatz	13,00%	-803	3.137
Effekt von ausländischen Steuersätzen	21,56%	-1.332	779
Effekt von Steuersatzänderungen	-436,87%	26.990	25
Steuereffekt von permanenten Differenzen:	107,35%	-6.632	-5.328
Nicht abzugsfähige Aufwendungen	78,24%	-4.834	-5.031
Empfangene Dividende von verbundenen Unternehmen	16,62%	-1.027	0
Sonstige permanente Differenzen	12,48%	-771	-297
Steuerfreie Erträge	-4,22%	261	216
Steuerschuld für Vorjahre	0,05%	-3	-3.730
Abschreibung von latenten Steueransprüchen	16,02%	-990	-1.347
Sonstige	0,09%	-177	-8
IN DER KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG AUSGEWIESENE ERTRAGSTEUERN		17.314	-6.256
Effektiver Steuersatz		-280%	-32%

Die Zunahme des effektiven Steueraufwands und des effektiven Steuersatzes ist hauptsächlich auf den verminderten Ertragsteuersatz für die deutschen Berichtseinheiten infolge des Ergebnisabführungsvertrages mit der PGKG zurückzuführen. Diese unterliegt lediglich der deutschen Gewerbesteuer von etwa 13%. Dies führt zu einem Neuansatz der latenten Steuerschulden des Vorjahres mit einem Steuersatz von etwa 13% anstatt rund 29% (deutscher Gewerbesteuersteuersatz plus Körperschaftsteuersatz).

Die Umstellung von dem Konzernsteuersatz von 19% aus dem Vorjahr auf den neuen Konzernsteuersatz von etwa 13% erklärt den Steueraufwand im Hinblick auf den höheren ausländischen (= polnischen) Steuersatz. Der Steueraufwand aus konzerninternen Dividenden bezieht sich auf Dividenden, die die PCF GmbH von Silekol empfangen hat. Diese sind in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig.

Anhang zur Konzernbilanz

11. Geschäfts- oder Firmenwert

Die folgende Tabelle stellt den Geschäfts- oder Firmenwert des Konzerns dar:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Engineered Wood Products	29.804	29.804
Panel East	31.714	33.428
Silekol	3.823	3.823
[gesamt	65.368	67.055

Wertminderungsprüfung von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE), in denen Geschäfts- oder Firmenwerte bestehen

ZGE im Konzern

Der Konzern bestimmt die zahlungsmittelgenerierende Einheit anhand der aktuellen Berichtsstruktur - dies ist die niedrigste Ebene, auf der Geschäfts- oder Firmenwerte für interne Managementzwecke überwacht werden. Bis zum Jahr 2019 erfasste der Konzern zwei ZGE: Engineered Wood Products und Panel East. Während der weiteren Reorganisation des Konzerns im Jahr 2019 separierte die Unternehmensleitung einen dritten Geschäftsbereich - Silekol - aus dem Geschäftsbereich Panel East. Der Geschäfts- oder Firmenwert für Silekol wurde zum 31. Dezember 2019 anhand der jeweiligen beizulegenden Zeitwerte bestimmt und rückwirkend für die Vergleichsperiode zugrunde gelegt.

In den dargestellten Perioden wurde der Geschäfts- oder Firmenwert auf Basis der ZGE-Struktur auf Wertminderung geprüft. Wertminderung wurde für Geschäfts- oder Firmenwert nicht erfasst.

Die erzielbaren Beträge der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden durch die Berechnung ihrer beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Berechnungen erfolgten auf Basis von Cashflowprojektionen, die in den von der Geschäftsführung genehmigten Fünfjahresbudgets zugrunde gelegt wurden. Der beizulegende Zeitwert wurde nach der Nettobarwertmethode bestimmt.

Die Werte, die den wesentlichen Annahmen zugeordnet wurden, stellen die Einschätzung zukünftiger Trends in den betreffenden Branchen aufseiten des Managements dar. Sie beruhen auf historischen Daten aus externen und internen Quellen.

Die Anwendung des Abzinsungssatzes erfolgte, um den spezifischen Risiken einer bestimmten ZGE Rechnung zu tragen. Die Rendite von 10-jährigen Staatsanleihen wurde als risikoloser Zinssatz angenommen. Für die Geschäftsbereiche Engineered Wood Products, Panel East und Silekol wurden jeweils gesonderte risikolose Zinssätze zugrunde gelegt. Bei der Berechnung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten wurden folgende Hauptannahmen getroffen:

Engineered Wood Products

	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Endwert für Wachstumsrate nach dem durch das Budget abgedeckten Fünfjahreszeitraum	1,00%	1,00%
Risikoloser Zinssatz	-0,10%	-0,33%
Marktrisikoprämie	7,75%	6,50%
Abzinsungssatz	6,90%	6,46%

Silekol

	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Endwert für Wachstumsrate nach dem durch das Budget abgedeckten Fünfjahreszeitraum	2,00%	1,00%
Risikoloser Zinssatz	-0,10%	1,99%
Inflationsdelta	1,3%	0,00%
Marktrisikoprämie	7,75%	6,50%
Abzinsungssatz	9,2%	8,91%

Panel East

	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019 I
Endwert für Wachstumsrate nach dem durch das Budget abgedeckten Fünfjahreszeitraum	2,00%	1,00%
Risikoloser Zinssatz	-0,10%	1,99%
Inflationsdelta	1,3%	0,00%
Marktrisikoprämie	7,75%	6,50%
Abzinsungssatz	9,2%	8,91%

Bei allen drei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gehörten die Nettoumsatzerlöse und betrieblichen Aufwendungen in jeder Prognoseperiode zu den wesentlichen Annahmen. Diese Annahmen beruhten auf einem formalisierten Budget- und Finanzplanungsprozess im Konzern. Der geplante Umsatz sollte den vom Konzernmanagement erwarteten Markttrends folgen, was durch ihre Einschätzungen von Branchenanalysen und Marktforschung gestützt wird. Die Aufwendungen basierten u. a. auf Erfahrungswerten aus der Vergangenheit und erwarteten Trends bei Marktpreisen für die vom Konzern eingesetzten Rohstoffe. Die Annahmen für Silekol wurden aus der ehemaligen ZGE "Panel East" des Konzerns, der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet war, abgeleitet und sind 2019 in die neue zahlungsmittelgenerierende Einheit Silekol eingeflossen.

Für die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts legte der Konzern bei beiden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten die Methodik für Stufe 3 zugrunde.

12. Immaterielle Vermögenswerte

Bruttowert Tsd. EUR	Lizenzen, Computersoftware und Sonstige	Emissionsrechte	Markenname	Kundenbeziehungen ⁽²⁾	Ansprüche auf EEG-Vergütung ⁽³⁾	Gesamt
1. Jan. 2019	29.599	3.615	19.498	53.441	16.443	122.596
Zugänge	4.026	688	0	0	0	4.714
Abgänge	-1.134	0	0	0	0	-1.134
Umgliederungen	199	0	0	0	0	199
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-4.532	0	0	0	0	-4.532
31. Dez. 2019	28.158	4.303	19.498	53.441	16.443	121.843
1. Jan. 2020	28.158	4.303	19.498	53.441	16.443	121.843
Zugänge	4.749	0	0	0	0	4.749
Abgänge	-1.490	-379	0	0	0	-1.869
Umgliederungen	141	0	0	0	0	141
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-1.145	0	0	0	0	-1.145
31. Dez. 2020	30.413	3.924	19.498	53.441	16.443	123.719
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwand
1. Jan. 2019	14.263	0	0	20.040	9.114	43.417
Abschreibungen	4.195	0	0	6.680	2.403	13.278
Abgänge	-1.343	0	0	0	0	-1.343
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-4.740	0	0	0	0	-4.740
31. Dez. 2019	12.375	0	0	26.720	11.517
1. Jan. 2020	12.375	0	0	26.720	11.517	50.612
Abschreibungen	4.860	0	0	6.680	2.403	13.943
Abgänge	-1.169	0	0	0	0	-1.169
Umgliederungen	-1	0	0	0	0	-1
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-547	0	0	0	0	-547
31. Dez. 2020	15.518	0	0	33.400	13.920	62.838
Nettowert
31. Dez. 2019	15.783	4.303	19.498	26.721	4.926	71.231
31. Dez. 2020	14.895	3.924	19.498	20.041	2.523	60.881

⁽¹⁾ Der Konzern ist der Ansicht, dass der bei der Übernahme am 19. Januar 2016 erworbene Markenname "Pfleiderer" eine unbegrenzte Nutzungsdauer hat. Der erworbene Markenname stellt das hauptsächliche Branding des Konzerns und seiner Produkte dar. Als solches ist seine Nutzungsdauer an die Geschäftsbetriebe des Konzerns in seiner Gesamtheit gebunden. Der Konzern erwartet deswegen, über einen langen Zeitraum wirtschaftlichen Nutzen aus dieser Marke zu ziehen. Daher ist die Bestimmung ihrer Nutzungsdauer derzeit nicht relevant.
^{(2), (3)} Bei dem Erwerb am 19. Januar 2016 erfasste der Konzern außerdem die folgenden immateriellen Vermögenswerte:
• Kundenbeziehungen
- der Konzern identifizierte nicht vertragsgebundene Kundenbeziehungen in zwei Geschäftsbereichen: "Handel" (als "Premium-Partner" definierte Einzelhandelspartner, die einzeln angesprochen werden) und "Industrie" (Topkunden, denen verschiedene gezielte Leistungen angeboten werden);
• Ansprüche auf EEG-Vergütung
- die Einheiten im Geschäftsbereich Engineered Wood Products erzeugen Strom, der in das öffentliche Netz eingespeist und nach den Bestimmungen des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz ("EEG") vergütet wird.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
	Bruttobuchwert	Bruttobuchwert
Marke "Pfleiderer"	19.498	19.498

Die restliche Nutzungsdauer der oben beschriebenen wesentlichen immateriellen Vermögenswerte stellte sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar:

	31. Dez. 2020		31. Dez. 2019
Tsd. EUR	Bruttobuchwert	Restliche Nutzungsdauer (Jahre)	Bruttobuchwert	Restliche Nutzungsdauer (Jahre)
Kundenbeziehungen Handel	37.727	3	37.727	4
Kundenbeziehungen Industrie	15.714	3	15.714	4
Anspruch auf EEG-Vergütung Baruth	8.841	2	8.841	3
Anspruch auf EEG-Vergütung Gütersloh	5.698	> 1	5.698	1

Die Abschreibung von Kundenbeziehungen und Ansprüchen auf EEG-Vergütung ist in den Kosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen enthalten. Die Abschreibung von Lizenzen, Software und Sonstige ist in den jeweiligen Funktionskosten wie z. B. Kosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen, F&E-Aufwendungen, allgemeine Verwaltungsaufwendungen und Vertriebsaufwendungen enthalten.

Die F& E-Aufwendungen belaufen sich auf EUR 1.402 Tsd. im Geschäftsjahr 2020 (EUR 1.696 Tsd. in 2019). Wertminderung von nicht finanziellen langfristigen immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer

In den Jahren 2020 und 2019 prüfte das Management immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer auf Wertminderung.

Der erzielbare Betrag der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wurde anhand des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Berechnung erfolgte auf Basis von 5-jährigen Cashflowprojektionen, die in den von der Geschäftsführung genehmigten Budgets zugrunde gelegt wurden. Für die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts zog der Konzern die Methodik für Stufe 3 heran.

Bei der Berechnung des beizulegenden Zeitwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurden folgende Hauptannahmen getroffen:

Engineered Wood Products

―	Endwert für Wachstumsrate nach dem durch das Budget abgedeckten Fünfjahreszeitraum - 1% für 2020 (1% für 2019);
―	Risikoloser Zinssatz - -0,1% für 2020 (-0,33% für 2019);
―	Marktrisikoprämie - 7,75% für 2020 (6,5% für 2019);
―	Abzinsungssatz - 6,9% für 2020 (6,46 % für 2019).

Die durchgeführten Prüfungen zeigen, dass hinreichender Spielraum besteht und dass keine bei vernünftiger Betrachtung mögliche Änderung an einer Hauptannahme zu Wertminderungsaufwand führen würde. Deswegen wurde keine Wertminderung erfasst.

13. Sachanlagen

Bruttowert Tsd. EUR	Grundstücke und Gebäude	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Sonstige	Sachanlagen im Bau	Gesamt
1. Jan. 2019	246.166	600.731	17.763	43.244	907.904
Zugänge	3.650	45.107	1.251	23.320	73.328
Abgänge	-106	-3.985	-339	-49	-4.479
Umgliederungen	3.767	36.258	503	-42.920	-2.392
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-4.486	-16.098	-739	117	-21.206
31. Dez. 2019	248.991	662.013	18.439	23.712	953.155
1. Jan. 2020	248.991	662.013	18.439	23.712	953.155
Zugänge	5.862	27.239	1.430	8.336	42.867
Abgänge	-49	-3.715	-630	-21	-4.415
Umgliederungen	5.646	12.457	56	-18.304	-145
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-5.759	-18.787	-648	-496	-25.690
31. Dez. 2020	254.691	679.207	18.647	13.227	965.772

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwand Tsd. EUR	Grundstücke und Gebäude	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Sonstige	Sachanlagen im Bau	Gesamt
1. Jan. 2019	70.071	267.403	11.843	0	349.317
Abschreibungen	11.361	58.136	2.265	0	71.762
Abgänge	-42	-3.734	-329	0	-4.105
Umgliederungen	-242	0	0	0	-242
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-5.046	-17.349	-757	0	-23.152
31. Dez. 2019	76.102	304.456	13.022	0	393.580
1. Jan. 2020	76.102	304.456	13.022	0	393.580
Abschreibungen	11.544	60.355	1.953	0	73.852
Abgänge	-50	-3.450	-615	0	-4.115
Umgliederungen	-26	0	1	0	-25
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-2.838	-11.056	-478	0	-14.372
31. Dez. 2020	84.732	350.305	13.883	0	448.920
Nettowert
31. Dez. 2019	172.889	357.557	5.417	23.712	559.575
31. Dez. 2020	169.959	328.902	4.764	13.227	516.852

Die Anzahlungen für Sachanlagen beliefen sich zum 31. Dezember 2020 auf EUR 4.151 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 3.871 Tsd.).

Sachanlagen im Bau

Investitionsprojekte

Der Konzern setzte 2020 ein langfristiges Investitionsprogramm fort, das seine Produktionskapazitäten an Markterfordernisse anpassen sowie seine Kosteneffizienz und Produktivität steigern soll. Die Investitionsaufwendungen beliefen sich für das zum 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr auf EUR 47.896 Tsd. (einschließlich Anzahlungen) und für das zum 31. Dezember 2019 endende Geschäftsjahr auf EUR 73.453 Tsd.

Zum 31. Dezember 2020 bestanden im Konzern Abnahmeverpflichtungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Diese Verpflichtungen beziehen sich auf Verträge, die Konzerngesellschaften im Zusammenhang mit zukünftigen Investitionsplänen unterzeichnet haben.

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Sachanlagen	8.653	3.516
Immaterielle Vermögenswerte	538	81
Abnahmeverpflichtungen	9.191	3.597

14. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Zum 31. Dezember 2020 erfasste der Konzern als Finanzinvestition gehaltene Immobilien in einer Höhe von EUR 785 Tsd. (umgerechnet PLN 3.580 Tsd.) (31. Dezember 2019: EUR 795 Tsd., umgerechnet PLN 3.386 Tsd.).

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfassen ein Grundstück im Rahmen von ewigem Nießbrauch in der Bolesfawiecka in Wieruszów mit einer Gesamtfläche von 2,7835 Hektar, das Ende 2020 nicht für Produktionszwecke, den Verkauf von Gütern, die Erbringung von Dienstleistungen oder Verwaltungszwecke genutzt wurde und das im Rahmen der normalen Geschäftsgangs des Konzerns nicht zum Verkauf bestimmt war.

Bis zum 22. November 2010 wurde es als landwirtschaftliche Fläche klassifiziert. Aber wegen der Bauplanung für die Autobahn S-8 in der unmittelbaren Nachbarschaft sieht die Geschäftsführung des Konzerns in dem Grundstück eine mögliche Quelle für zukünftige Mieterträge und erwartet eine beträchtliche Wertsteigerung der Immobilie.

Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wurde durch externe unabhängige Immobiliengutachter bestimmt, die entsprechende anerkannte berufliche Qualifikationen aufweisen und aktuelle Erfahrung mit der Lage und der Art der zu bewertenden Immobilien mitbringen. Die unabhängigen Gutachter bestimmen jedes Jahr den Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien des Konzerns.

Zum 31. Dezember 2020 betrug der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien nach Ansicht der Gutachter unter Berücksichtigung aktueller Markt- und Wirtschaftsbedingungen PLN 3.386 Tsd., was umgerechnet EUR 785 Tsd. entspricht (eingeordnet in Stufe 2 der Bewertungshierarchie).

Veränderungen bei beizulegenden Werten werden in den ,sonstigen betrieblichen Aufwendungen' erfasst.

15. Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand und Sonderposten im Zusammenhang mit Zuwendungen der öffentlichen Hand

Der Konzern hat im Rahmen der folgenden Vereinbarungen zwei Zuwendungen der öffentlichen Hand als Wirtschaftshilfe erhalten:

1) Im Zuge einer Vereinbarung über eine gemeinschaftliche Projektfinanzierungsvereinbarung zwischen der Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o. (eine Konzerngesellschaft) und dem polnischen Wirtschaftsminister vom 30. Oktober 2006 erhielt die Tochtergesellschaft EUR 6.017 Tsd. als Investitionszuwendung für den Bau eines MDF-Werkes mit einem mit Biomasse befeuerten Kesselhaus.

Die Zuwendung bestand aus EUR 5.795 Tsd. für die Sachinvestitionen und EUR 222 Tsd., mit denen die Arbeitskosten über einen Zeitraum von zwei Jahren nach Schaffung von 55 neuen Arbeitsplätzen abgedeckt werden sollten. Der Konzern erhielt 2007 den Gesamtbetrag, der als passiver Rechnungsabgrenzungsposten erfasst wurde. Der Betrag von EUR 5.795 Tsd. wird über die Nutzungsdauer der Sachanlagen, auf die sich die Zuwendung bezieht, in die sonstigen Erträge abgeschrieben.

Der Betrag von EUR 222 Tsd. wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren ab dem 1. Januar 2007 in die sonstigen Erträge abgeschrieben.

2) Am 10. November 2005 erhielt das Tochterunternehmen Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o. die Genehmigung, geschäftlichen Aktivitäten in der Sonderwirtschaftszone Suwafki ("SWZS") nachzugehen. Damit kam das Tochterunternehmen für eine zusätzliche staatliche Unterstützung in Form einer Befreiung von der Körperschaftsteuer in Frage, sofern es bestimmte Bedingungen erfüllt (weiter unten erörtert).

Nutzungsbedingungen und -zeitraum

Die Genehmigung wurde bis zum 1. September 2016 unter der Maßgabe erteilt, dass bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Der polnische Wirtschaftsminister stellte mit Entscheidung vom 7. November 2014 fest, dass die Genehmigung für die Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o., geschäftlichen Aktivitäten in der SWZS nachzugehen, bis zur Einstellung der SWZS (derzeit geplant am Zeit 31. Dezember 2026) Gültigkeit hat. Zu den mit der Genehmigung verbundenen Bedingungen gehören das Erfordernis, bis zum 31. Dezember 2009 mindestens EUR 78 Mio. in Sachanlagen zu investieren, bis zum 1. Januar 2010 mindestens 120 Mitarbeiter einzustellen, bis zum 31. Dezember 2014 die Zahl der Beschäftigten aufrechtzuhalten und sonstige Anforderungen nach Maßgabe der für die SWZS geltenden Rechtsvorschriften zu erfüllen.

Ende 2019 und 2020 wurden alle wesentlichen Anforderungen von dem Unternehmen eingehalten. Die Steuerbefreiung gilt für Folgejahre, bis das Unternehmen 50% der Sachinvestitionen bis zu einer Höhe von EUR 50 Mio., 50% des hälftigen Betrags der Investitionen bis zu einer Höhe zwischen EUR 50 Mio. und EUR 100 Mio. und 34% des hälftigen Betrages der Investitionen über EUR 100 Mio. zurückerhalten hat.

Der Konzern erfasste Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand und einen korrespondierenden passiven Rechnungsabgrenzungsposten (kurz- und langfristig). Der Konzern realisierte seine Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand durch die entsprechende Befreiung von der Körperschaftsteuer.

Der Wert der 2020 realisierten Zuwendung der öffentlichen Hand belief sich auf EUR 341 Tsd. Zum 31. Dezember 2020 nahm der Konzern im Zusammenhang mit dem aktualisierten Budget der Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o. eine Neubewertung der Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand in einer Höhe von EUR 1.945 Tsd. vor.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten für Zuwendungen der öffentlichen Hand werden auf Basis des gewichteten durchschnittlichen Abschreibungssatzes der Sachanlagen, für die die Zuwendungen der öffentlichen Hand gewährt wurden, abgeschrieben.

Die folgende Tabelle stellt die Struktur der passiven Rechnungsabgrenzungsposten für Zuwendungen der öffentlichen Hand und die 2020 bzw. 2019 in die sonstigen Erträge aufgelösten Beträge dar.

Art der staatlichen Unterstützung Tsd. EUR	Investitionszuwendung	Körperschaftsteuerbefreiung	Gesamt
1. Jan. 2019	2.646	4.033	6.679
Abschreibungen	-190	-238	-428
Neubewertung von Zuwendungen der öffentlichen Hand	0	-1.207	-1.207
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	25	31	56
31. Dez. 2019	2.481	2.619	5.100
1. Jan. 2020	2.481	2.619	5.100
Abschreibungen	-184	-230	-414
Neubewertung von Zuwendungen der öffentlichen Hand	0	1.945	1.945
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-160	-97	-257
31. Dez. 2020	2.137	4.237	6.374
Langfristiger Anteil	1.958	3.954	5.912
Kurzfristiger Anteil	179	282	462
GESAMT	2.137	4.237	6.374

Zum 31. Dezember 2020 führte der Konzern eine Analyse und Neubewertung der Zuwendungen der öffentlichen Hand durch. Infolge der Analyse änderte der Konzern den Buchwert von Zuwendungen der öffentlichen Hand in Form einer Körperschaftsteuerbefreiung. Die Ansprüche und Schulden aus Zuwendungen der öffentlichen Hand erhöhten sich 2020 um EUR 1.945 Tsd. Die Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von EUR 3.321 Tsd. stellen die geschätzte Körperschaftsteuerentlastung auf Basis der Befreiung für die geschäftlichen Aktivitäten des Konzerns in der SWZS in zukünftigen Jahren dar. Der Betrag wurde auf Basis der aktualisierten Budgetprojektionen geschätzt, die die Geschäftsführung jedes Jahr genehmigt. Die Geschäftsführung legte Budgetannahmen zugrunde, die die Basis für die Schätzung von Zuwendungen der öffentlichen Hand anhand von Ergebnissen der Vergangenheit und Erwartungen an Marktentwicklungen darstellen. Die Wachstumsrate ist nicht höher als die durchschnittliche langfristige Wachstums des verarbeitenden Gewerbes in Polen. Der geschätzte Betrag für Zuwendungen der öffentlichen Hand wird nicht abgezinst.

Die folgende Tabelle stellt die Struktur der Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand dar.

Tsd. EUR	Ansprüche aus Zuwendungen der öffentlichen Hand
1. Jan. 2019	3.251
Realisierung	0
Neubewertung von Zuwendungen der öffentlichen Hand	-1.207
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	22
31. Dez. 2019	2.066
1. Jan. 2020	2.066
Realisierung	-568
Neubewertung von Zuwendungen der öffentlichen Hand	1.945
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	-122
31. Dez. 2020	3.321
Langfristiger Anteil	3.321
Kurzfristiger Anteil	0
GESAMT	3.321

16. Latente Ertragsteueransprüche und -schulden

Tsd. EUR	Latente Steueransprüche	Latente Steuerschulden	Netto	Latente Steueransprüche	Latente Steuerschulden	Netto
	31. Dez. 2020			31. Dez. 2019
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen	693	25.610	-24.917	2.762	52.825	-50.063
Immaterielle Vermögenswerte	238	8.543	-8.304	1.169	19.253	-18.084
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien	0	0	0	0	0	0
Sonstige langfristige Vermögenswerte	41	0	41	87	0	87
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	0	726	-726	0	1.084	-1.084
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	344	29	315	276	55	221
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	856	739	117	16	343	-327
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	4.306	447	3.859	12.079	1.495	10.584
Beizulegender Zeitwert von Sicherungsinstrumenten	0	0	0	0	68	-68
Langfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen	679	36	643	635	20	615
Finanzschulden	1.379	394	985	3.128	1.211	1.917
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	86	0	86	97	0	97
Pensionsrückstellungen	4.091	0	4.091	8.454	215	8.239
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	1.287	3.276	-1.989	1.858	7.956	-6.098
Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer	946	231	715	614	596	18
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	1.078	1	1.077	2.297	0	2.297
Steuerliche Verlustvorträge gesamt	280	0	280	115	0	115
Latente Ertragsteueransprüche/schulden	16.304	40.032	-23.728	33.587	85.121	-51.534
Verrechnung von latenten Steueransprüchen mit Steuerverbindlichkeiten	-15.615	-15.615	0	-33.162	-33.162	0
GESAMT	689	24.417		425	51.959

Veränderungen bei temporären Differenzen während der Berichtsperiode:

Tsd. EUR	1. Jan. 2020	Im Gewinn oder Verlust erfasst	Im sonstigen Ergebnis erfasst	Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung und sonstige Anpassungen am Eigenkapital	31. Dez. 2020
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen	-50.063	24.556		589	-24.917
Immaterielle Vermögenswerte	-18.084	9.821		-42	-8.305
Sonstige Vermögenswerte	87	60		-106	41
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	-1.084	355		3	-726
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	221	102		-8	315
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	-327	339		105	117
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	10.584	-6.530		-195	3.859
Beizulegender Zeitwert von Sicherungsinstrumenten	-68	65		3	0
Langfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen	615	24		4	643
Finanzschulden	1.917	-934		2	985
Sonstige Verbindlichkeiten	97	-11		0	86
Pensionsrückstellungen	8.239	-699	-3.445	-3	4.091
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	-6.098	4.068		41	-1.989
Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer	18	716		-19	715
Sonstige Verbindlichkeiten	2.297	-1.225		5	1.077
Steuerliche Verlustvorträge gesamt	115	165		0	280
Gesamt	-51.534	30.873	-3.445	378	-23.728

Tsd. EUR	1. Jan. 2019	Im Gewinn oder Verlust erfasst	Im sonstigen Ergebnis erfasst	Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	31. Dez. 2019
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen	-45.708	-4.355			-50.063
Immaterielle Vermögenswerte	-20.137	2.053			-18.084
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien	-109	109			0
Sonstige Vermögenswerte	-1.489	1.576			87
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	0	-1.084			-1.084
Sachanlagen	-45.708	-4.355			-50.063
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	226	-5			221
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	-8	-319			-327
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	9.304	1.280			10.584
Beizulegender Zeitwert von Sicherungsinstrumenten	-14	-54		-51	-119
Langfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen	1.251	-636			615
Finanzschulden	-3.222	5.139			1.917
Sonstige Verbindlichkeiten	14	83			97
Pensionsrückstellungen	6.940	-294	1.730	-96	8.280
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	-6.856	758			-6.098
Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer	810	-792		10	28
Beizulegender Zeitwert von Sicherungsinstrumenten	1	-1			0
Sonstige Verbindlichkeiten	0	2.297			2.297
Steuerliche Verlustvorträge gesamt	0	115			115
GESAMT	-59.246	6.119	1.730	-137	-51.534

Für die deutsche Organschaft wurden latente Steueransprüche in Höhe von EUR 2.117 Tsd. nicht erfasst, da in absehbarer Zukunft nicht mit einer Nutzung gegen Nettozinserträge gerechnet wird. Die Zinsvorträge verfallen nicht.

17. Vorräte

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Handelswaren	50.952	53.285
Halbfertigerzeugnisse und unfertige Erzeugnisse	1.994	1.025
Fertigerzeugnisse	39.844	42.857
Geleistete Anzahlungen	116	12
[GESAMT	92.907	97.179

Vorräte werden in der Konzernbilanz zum Nettoveräußerungswert ausgewiesen, d. h. nach Abzug von Wertberichtigungen in Höhe von EUR 11.406 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 9.453 Tsd.).

18. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	20.692	16.051
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen	19	23
Kurzfristige Anzahlungen und Rechnungsabgrenzungsposten	3.959	1.142
Kurzfristige Umsatzsteuerforderungen	5.902	5.243
Sonstige Forderungen	10.708	12.154
GESAMT	41.280	34.613

In den sonstigen Forderungen in Höhe von EUR 10.708 Tsd. zum 31. Dezember 2020 (31. Dezember 2019: EUR 12.154 Tsd.) sind unter anderem enthalten:

―	EUR 4.828 Tsd. für das "continuing involvement" beim Factoring zum 31. Dezember 2020 (31. Dezember 2019: EUR 4.806 Tsd.); dieser Betrag stellt die Risikoreserve des FactoringUnternehmens dar;
―	EUR 4.864 Tsd. aus Forderungen im Zusammenhang mit der Rückerstattungsansprüchen basierend auf Regulierungsvorschriften des Energiemarktes zum 31. Dezember 2020 (31. Dezember 2019: EUR 3.432 Tsd.).

Zum 31. Dezember 2020 erfolgte eine Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 2.994 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 2.864 Tsd.).

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen enthalten folgende Finanzforderungen:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	20.692	16.051
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen	19	23
Sonstige Forderungen	4.828	7.998
[GESAMT	37.535	24.072

Factoring von Forderungen

Zum 31. Dezember 2020 bzw. 31. Dezember 2019 wurden die als Teil eines Verbriefungsprogramms im Geschäftsbereich Engineered Wood Products verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgebucht. Davon ausgenommen waren bestimmte einbehaltene Kaufpreisminderungen, mit denen das Risiko für den Käufer der Forderungen minimiert werden sollte. Das Factoring-Programm für Panel East erfolgt im Rahmen einer Factoring-Vereinbarung ohne Regress, deren Bedingungen zufolge verkaufte Forderungen zum 31. Dezember 2020 bzw. 31. Dezember 2019 mit Ausnahme des "continuing involvement" ausgebucht wurden.

Verbriefungsprogramm

Engineered Wood Products

Die Pfleiderer Deutschland GmbH, die Pfleiderer Arnsberg GmbH, die Pfleiderer Neumarkt GmbH, die Pfleiderer Leutkirch GmbH, die Heller Holz GmbH, die JURA-Spedition GmbH, die Pfleiderer Gütersloh GmbH und die Pfleiderer Baruth GmbH sind Parteien eines von der Commerzbank Aktiengesellschaft arrangierten Verbriefungsprogramms über die Asset-Backed-Commercial-Paper- und Medium-Term-Note-Programme in dem Special Purpose Vehikel Silver Tower S.A. Die Teilnahme beruht u. a. auf einer Forderungskauf- und Servicing-Vereinbarung und Substitute Servicing-Vereinbarungen, die allesamt ursprünglich vom 15. Oktober 2012 stammten und von Zeit zu Zeit geändert wurden.

Pfleiderer Deutschland koordiniert das Programm für den Geschäftsbereich Engineered Wood Products. Das Verbriefungsprogramm bietet ein Finanzierungsvolumen von bis zu EUR 70,0 Mio. im Geschäftsbereich Engineered Wood Products für verkaufsfähige Forderungen. Vom Geschäftsbereich Engineered Wood Products wurden weder alle wesentlichen mit dem Eigentum an den Forderungen verbundenen Risiken und Chancen aufgrund variabler Kaufpreisminderungen, mit denen das Risiko für den Käufer der Forderungen minimiert werden sollte, übertragen noch selbst getragen. Der Geschäftsbereich Engineered Wood Products erfasst die Forderungen weiterhin bis zu Höhe seiner weiteren Beteiligung an dem finanziellen Vermögenswert.

Zum 31. Dezember 2020 waren aus dem Verbriefungsprogramm im Geschäftsbereich Engineered Wood Products Forderungen in Höhe von EUR 29 Mio. verkauft worden (31. Dezember 2019: EUR 33 Mio.).

Silekol und Panel East

Am 4. Dezember 2017 wurde eine neue Factoring-Vereinbarung mit der Bank Millennium S.A. geschlossen und im Laufe von 2018 weiter geändert. Von Panel East wurden, aufgrund teils weiter bestehender Ausfallrisiken der Forderungen, weder alle wesentlichen mit dem Eigentum an den Forderungen verbundenen Risiken und Chancen aufgrund der Bürgschaft für einen Teil des Kreditrisikos übertragen noch selbst getragen. Die Beherrschung über die übertragenen Vermögenswerte wird aufgrund der Tatsache, dass das Factoring-Unternehmen Forderungen praktisch nicht weiterverkaufen kann, selbst getragen. Der Geschäftsbereich Panel East erfasst die Forderungen weiterhin bis zu Höhe seiner weiteren Beteiligung an dem finanziellen Vermögenswert.

Bis auf weiteres werden Vereinbarungen geschlossen, wobei Factoring-Linien für 12 Monate eingeräumt werden und jeweils jährliche Erneuerungen erfordern. Zum 31. Dezember 2020 stellten sich die Bedingungen und Kreditlimits der Vereinbarungen wie folgt dar:

1 Forderungsverkäufer:	Ablaufdatum:	Forderungskäufer:	Limit:
Pfleiderer Polska Sp. z o.o.	Laufzeit unbegrenzt	Bank Millennium S.A.	PLN 280.000 Tsd.
Silekol Sp. z o.o.	Laufzeit unbegrenzt	Bank Millennium S.A.	PLN 40.000 Tsd.

Zum 31. Dezember 2020 waren aus dem Factoring-Programm im Geschäftsbereich Silekol Forderungen in Höhe von EUR 2,4 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 4 Mio.) und im Geschäftsbereich Panel East Forderungen in Höhe von EUR 25,4 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 30,8 Mio.) verkauft worden.

Gesamtgruppe

Die folgende Tabelle stellt die im Rahmen der Factoring-Vereinbarungen verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die Buchwerte der Forderungen sowie die zugehörigen Verbindlichkeiten dar, die weiter in der Bilanz erfasst werden:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Ausbuchung verkaufter Forderungen gesamt	77.850	83.626
Aus der Bilanz ausgebuchte Forderungen	-57.158	-67.575
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	20.692	16.051
Davon Buchwert in Höhe der weiteren Beteiligung	3.632	4.465
Verrechnung von Factoring-Dienstleistungen
Selbst getragenes Risiko (zugehörige Verbindlichkeit)	3.632	4.465
Kundenzahlungen, die nicht an den Forderungskäufer weitergeleitet wurden	33.629	23.836
Sonstige Verrechnungen mit dem Forderungskäufer - durchlaufende Gelder	0	9.114
Factoring-Verbindlichkeiten am Ende der Berichtsperiode	37.261	37.415

19. Eigenkapital

Eigenkapital der KG

Die Pflichteinlage der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG beläuft sich auf EUR 2.202 Tsd., die weiteren Kapitaleinlagen summieren sich auf EUR 348.251 Tsd. Das Eigenkapital ist zum 31. Dezember 2020 voll eingezahlt und gehört der Strategic Value Partners LLC indirekt über die Rathcoole S.à r.l. und die Ravenhill S.à r.l. (74,8945% / 25,1055%).

Rechtliche Umwandlung

Bis zu ihrer Rückzug von der Börse im September 2019 war die Pfleiderer Group S.A. eine Aktiengesellschaft mit an der polnischen Börse notierten Aktien. Nach dem Delisting änderte die Pfleiderer Group S.A. ihre Rechtsform von einer polnischen S.A. in eine deutsche GmbH, die anschließend in eine "B.V. & Co. KG" in Deutschland umgewandelt wurde. Seit dem 3. Juli 2020 hat die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG ("PGKG") ihren Sitz in Deutschland. Seit dem 30. September 2020 befindet sich der Sitz der PGKG in der Ingolstädter Str. 51 in 92318 Neumarkt, Deutschland.

Am 27. November 2019 fasste die außerordentliche Hauptversammlung der Pfleiderer Group S.A. einen Beschluss über die freiwillige Rückzahlung von 12.940.201 dematerialisierten eigenen Aktien mit einem Nennwert von jeweils PLN 0,33, die von der Gesellschaft im Rahmen der Aktienrückkaufprogramme erworben worden waren. Die Aktien wurden nach Maßgabe von Artikel 359.3.1 des polnischen Handelsgesellschaftsgesetzes im Wege einer Herabsetzung des Gezeichneten Kapitals der Gesellschaft zurückgezahlt. Infolgedessen verminderte sich das Gezeichnete Kapital der Gesellschaft um PLN 4.270.266,33 auf PLN 17.081.065,98. Der Beschluss wurde bei Eintragung der betreffenden Änderungen an der Satzung der Gesellschaft in der Handelsabteilung des nationalen Gerichtsregisters wirksam, d. h. am 13. Januar 2020.

Am 2. Juli 2020 wurde die Pfleiderer Group GmbH beim Registergericht in Nürnberg, Deutschland, mit einem Stammkapital von 5.000.000 EUR und einem Nennwert von 1 EUR je Geschäftsanteil eingetragen. Die Umwandlung erfolgte ohne vorherige Auflösung und Liquidation der Gesellschaft, so dass die Rechtspersönlichkeit der Gesellschaft nach deutschem Recht fortgeführt wird.

Am 30. Juli 2020 führte die Pfleiderer Group GmbH einen Rückkauf ihrer Geschäftsanteile durch. Dabei erwarb sie 2.100.500 Geschäftsanteile von der Volantis Bidco B.V. und 697.094 Geschäftsanteile von der Volantis Newco B.V. Infolge dieser Transaktion hielten die Volantis Bidco B.V. 1.649.480 Geschäftsanteile der Gesellschaft, die Volantis Newco B.V. 552.926 Geschäftsanteile und die Pfleiderer Group GmbH 2.797.594 Geschäftsanteile. Der Gesamtwert der Transaktion belief sich auf EUR 180.000 Tsd. und wurde durch neue Gesellschafterdarlehen finanziert.

Am 19. August 2020 wurde eine Umwandlung der Pfleiderer Group GmbH in eine Kommanditgesellschaft beschlossen. Dies trat am 27. August 2020 mit der Eintragung beim Registergericht in Nürnberg, Deutschland, in Kraft.

Der Komplementär ist die Pfleiderer B.V., eine niederländische Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Kommanditgesellschaft firmiert unter Pfleiderer Group B.V. & Co. KG. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Neumarkt in der Ingolstädter Str. 51, Deutschland, eingetragen beim Amtsgericht Nürnberg, HRA 18958. An diesem Status hat sich zum 31. Dezember 2020 nicht geändert.

Am 18. September 2020 beschlossen die Kommanditisten Rathcoole S.à r.l. und Ravenhill S.à r.l., ihre Rückzahlungsansprüche aus den Darlehen mit allen aufgelaufenen Zinsen an die Kommanditgesellschaft abzutreten. Die Einlage in einer Gesamthöhe von EUR 180.909.027,78 wurde in das Kapitalkonto II der Gesellschaft eingestellt. Am 2. Oktober 2020 wurde die Pfleiderer Group S.A. aus dem nationalen Gerichtsregister in Polen gelöscht.

Art und Zweck von Rücklagen

(ii) Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung

Der Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung umfasst alle Fremdwährungsdifferenzen, die aus der Umrechnung von Abschlüssen im Geschäftsbereich Silekol aus der funktionalen Währung in die Berichtswährung entstehen.

(iii) Rücklage für die Absicherung von Zahlungsströmen

Die Rücklage für die Absicherung von Zahlungsströmen umfasst den wirksamen Teil der kumulierten Nettoveränderung am beizulegenden Zeitwert von Sicherungsinstrumenten, die zur Absicherung von Zahlungsströmen genutzt werden, bis zur späteren Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung, wenn die gesicherten Zahlungsströme oder Grundgeschäfte den Gewinn oder Verlust berühren.

Gesellschafterstruktur

Die Gesellschafterstruktur stellt sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar:

Beteiligungsstruktur	% des Eigenkapitals	Stimmrechte
Strategic Value Partners LLC (indirekt über Rathcoole S.à r.l.)	74,9%	74,9%
Strategic Value Partners LLC (indirekt über Ravenhill S.à r.l.)	25,1%	25,1%
¡GESAMT	100,0%	100,0%

Die Gesellschafterstruktur stellt sich zum Zeitpunkt dieses Berichts wie folgt dar:

Beteiligungsstruktur	% des Eigenkapitals	Stimmrechte
Strategic Value Partners LLC (indirekt über Rathcoole S.à r.l.)	74,9%	74,9%
Strategic Value Partners LLC (indirekt über Ravenhill S.à r.l.)	25,1%	25,1%
¡GESAMT	100,0%	100,0%

Entnahme des Jahresgewinns

Laut Gesellschaftsvertrag der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG ist der handeslrechtliche Jahresüberschuss dem Verrechungskonto der Kommandisten gutzuschreiben. Daher wurde der handelsrechtliche Gewinn von EUR 22 997 Tsd. als Verbindlichkeit gegenüber Gesellschaftern ausgewiesen.

20. Kapitalmanagement

Das Kapitalmanagement des Konzerns wurde während der Berichtsperioden von der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG durchgeführt. Darin berücksichtigt werden gesetzliche Eigenkapitalvorschriften und Liquiditätsanforderungen der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG und des Konzerns in den dargestellten Perioden. Die Gruppe strebt grundsätzlich eine robuste Kapitalstruktur an, die das Vertrauen bei Interessensgruppen und Märkten aufrechterhält und die zukünftige Entwicklung des Unternehmens unterstützt. Der Konzern überwacht das Kapital mit Hilfe eines Verhältnisses von ,Nettoschulden' zu ,Eigenkapital'. Die Nettoschulden errechnen sich aus finanziellen Verbindlichkeiten (laut Ausweis in der Bilanz) abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Zum Eigenkapital gehören sämtliche Eigenkapitalkomponenten.

Grundsätzlich will der Konzern ein optimales Verhältnis von Eigenkapital zu Schulden (abhängig vom Zinsumfeld) aufrechthalten, um die durchschnittlichen Kapitalkosten zu reduzieren.

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten	454.444	453.164
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	15.145	11.861
Abzüglich: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	101.193	48.334
Nettoschulden	368.396	416.691
Eigenkapital gesamt	117.233	106.166
Nettoschulden zu Eigenkapital	3,14	3,92

21. Finanzielle Verbindlichkeiten

Bankdarlehen

Kreditlinienvereinbarung (Senior Facilities Agreement) - in Kraft getreten am 1. August 2017

Am 13. April 2017 schlossen die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG (früher Pfleiderer Group S.A.), die PCF GmbH und bestimmte ihrer deutschen und polnischen Tochtergesellschaften eine Kreditlinienvereinbarung über EUR 450.000.000, die erstmals am 1. August 2017 in Anspruch genommen wurde. Der Konzern nutzte diese Beträge zur Rückzahlung der am 27. Juni 2014 ausgegebenen vorrangigen besicherten Anleihen (PCF GmbH) und der ursprünglich auf den 4. Juli 2014 datierten bestehenden Kreditlinienvereinbarungen sowie für allgemeine Unternehmenszwecke und den Working Capital Bedarf der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG (früher Pfleiderer Group S.A.). Die EUR 450.000.000 sind aufgeteilt in einen Term Loan B ("TLB") in Höhe von EUR 350.000.000 (PCF GmbH) mit einer Laufzeit von sieben Jahren - vollständig in Anspruch genommen - und revolvierende Kreditfazilitäten mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einer Höhe von EUR 50.000.000 (revolvierende Fazilität 1) bzw. PLN 211.480.000 (revolvierende Fazilität 2). Zum 31. Dezember 2020 sind die Kreditlinien innerhalb der revolvierenden Fazilitäten 1 und 2 in Höhe von EUR 62.293.243 der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG und in Höhe von EUR 34.087.001 weiteren polnischen Tochtergesellschaften der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG (früher Pfleiderer Group S.A.) zugeordnet.

Am 31. Juli 2018 wurde die ursprünglich auf den 13. April 2017 datierte Kreditlinienvereinbarung geändert und neu aufgesetzt. Der Gesamtbetrag des vorrangigen besicherten Term Loan B erhöhte sich von EUR 350 Mio. um EUR 95 Mio. auf EUR 445 Mio. Das Volumen der revolvierenden Kreditfazilitäten blieb unverändert. An den endgültigen Fälligkeitsterminen in der Kreditlinienvereinbarung änderte sich nichts.

Langfristige Fremdkapitalaufnahmen und andere Schuldinstrumente:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Bankkredite	433.852	429.275
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	20.592	23.889
[gesamt	454.444	453.164

Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	10.443	10.712
Kurzfristiger Anteil von Bankkrediten	4.512	989
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten	190	160
[gesamt	15.145	11.861

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten beziehen sich hauptsächlich auf Kontokorrentkredite.

Änderungen bei Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit:

		Zahlungsunwirksame Änderungen
Tsd. EUR	1. Jan. 2020	Neue Verträge	Aufgelaufene Zinsen	Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (Auflösung von Fremdkapitalkosten)	Änderungen am beizulegenden Zeitwert	Umgliederungen und sonstige Änderungen
Langfristiger Anteil von Bankkrediten	429.275			4.577
Kurzfristiger Anteil von Bankkrediten	989		23.899
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	23.889	4.051	953			-8.301
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	10.712	3.821	427			7.465
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten	160					-9
Schulden gesamt	465.025	7.872	25.279	4.577	0	-845

Tsd. EUR	Cashflows	31. Dez. 2020
Langfristiger Anteil von Bankkrediten		433.852
Kurzfristiger Anteil von Bankkrediten	-20.376	4.512
Langfristige Leasingverbindlichkeiten		20.592
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	-11.982	10.443
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten	39	190
Schulden gesamt	-32.319	469.589

		Zahlungsunwirksame Änderungen
Tsd. EUR	1. Jan. 2019	Neue Verträge	Aufgelaufene Zinsen	Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (Auflösung von Fremdkapitalkosten)	Änderungen am beizulegenden Zeitwert	Umgliederungen und sonstige Änderungen
Langfristiger Anteil von Bankkrediten	425.875			3.400
Kurzfristiger Anteil von Bankkrediten	1.669		23.135
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	23.915	7.886				-7.912
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	10.365	3.418				7.610
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten	4.542					-2
Schulden gesamt	466.366	11.304	23.135	3.400	0	-304

Tsd. EUR	Cashflows	31. Dez. 2019
Langfristiger Anteil von Bankkrediten		429.275
Kurzfristiger Anteil von Bankkrediten	-23.815	989
Langfristige Leasingverbindlichkeiten		23.889
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	-10.681	10.712
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten	-4.380	160
Schulden gesamt	-38.876	465.025

EUR-KREDITFAZILITÄTEN (ausgenommen Verbriefungsprogramm, Factoring und Leasingverhältnisse)

Tsd. EUR					31. Dez. 2020
Kreditgeber	Währung	Zinssatz	Laufzeit von	Laufzeit bis	Kreditlimit	In Anspruch genommener Betrag
Revolvierende Kreditfazilität
(EUR)
Alior Bank S.A.	EUR	EURIBOR + Marge	01. Aug. 2017	01. Aug. 2022	5.000	0
Bank of China	EUR	EURIBOR + Marge	01. Aug. 2017	01. Aug. 2022	10.000	0
Commerzbank AG ^*)	EUR	EURIBOR + Marge	01. Aug. 2017	01. Aug. 2022	12.842	0
Goldman Sachs Bank USA ^**)	EUR	EURIBOR + Marge	02. Aug. 2018	01. Aug. 2022	15.000	0
BNP Paribas Bank Polska S.A.	EUR	EURIBOR + Marge	01. Aug. 2017	01. Aug. 2022	5.000	0
Garantien, Akkreditive und Limit für Kreditkarten Panel East
Commerzbank AG	EUR		01. Aug. 2017	01. Aug. 2022	2.158	2.158
Bankgarantie in EUR					2.001	2.001
Bankgarantie in PLN					157	157
Akkreditiv in EUR					0	0
Sonstige Schuldinstrumente
Term Loan B (TLB)	EUR		01. Aug. 2017	01. Aug. 2024	445.000	445.000
Kreditfazilitäten EUR GESAMT					495.000	447.158

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Kreditgeber	Verfügbarer Betrag	Kreditlimit	In Anspruch genommener Betrag	Verfügbarer Betrag
Revolvierende Kreditfazilität
(EUR)
Alior Bank S.A.	5.000	5.000	0	5.000
Bank of China	10.000	10.000	0	10.000
Commerzbank AG ^*)	12.842	12.832	0	12.832
Goldman Sachs Bank USA ^**)	15.000	15.000	0	15.000
BNP Paribas Bank Polska S.A.	5.000	5.000	0	5.000
Garantien, Akkreditive und Limit für Kreditkarten Panel East
Commerzbank AG	0	2.168	2.168	0
Bankgarantie in EUR		2.046	2.046
Bankgarantie in PLN		122	122
Akkreditiv in EUR		0	0
Sonstige Schuldinstrumente
Term Loan B (TLB)	0	445.000	445.000	0
Kreditfazilitäten EUR GESAMT	47.842	495.000	447.168	47.832

^*) Das Gesamtlimit der revolvierenden Kreditfazilität bei der Commerzbank AG beträgt EUR 15 Mio., wenn man die Barlinie und akzessorische Sicherheiten für Garantien addiert.
^**) Übertragung/Abtretung des Anteils der Deutschen Bank AG an der revolvierenden Kreditfazilität auf die Goldman Sachs Bank USA (EUR 15 Mio.) am 2. August 2018.

PLN-KREDITFAZILITÄTEN (ausgenommen Verbriefungsprogramm, Factoring und Leasingverhältnisse)

Tsd. EUR					31. Dez. 2020
Kreditgeber	Währung	Zinssatz	Laufzeit von	Laufzeit bis	Kreditlimit	In Anspruch genommener Betrag
Revolvierende Kreditfazilität
(PLN)
Bank Millennium S.A. ^*)	PLN	WIBOR + Marge	01. Aug. 2017	01. Aug. 2022	17.545	0
Alior Bank S.A.	PLN	WIBOR + Marge	01. Aug. 2017	01. Aug. 2022	17.293	0
BNP Paribas Bank Polska S.A.	PLN	WIBOR + Marge	01. Aug. 2017	01. Aug. 2022	7.156	0
Garantien, Akkreditive und Limit für Kreditkarten Panel East
Bank Millennium S.A.	PLN		01. Aug. 2017	01. Aug. 2022	4.021	4.021
Bankgarantie(n) in PLN					2.368	2.368
Bankgarantie(n) in EUR					0	0
Akkreditiv(e) in EUR					1.653	1.653
Kreditkarten East in EUR zum Bilanzstichtag					0	0
Kreditfazilitäten PLN GESAMT					46.015	4.021

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Kreditgeber	Verfügbarer Betrag	Kreditlimit	In Anspruch genommener Betrag	Verfügbarer Betrag
Revolvierende Kreditfazilität
(PLN)
Bank Millennium S.A. ^*)	17.545	18.793	0	18.793
Alior Bank S.A.	17.293	18.524	0	18.524
BNP Paribas Bank Polska S.A.	7.156	7.665	0	7.665
Garantien, Akkreditive und Limit für Kreditkarten Panel East
Bank Millennium S.A.	0	4.698	2.571	2.127
Bankgarantie(n) in PLN		0	2.116
Bankgarantie(n) in EUR		0	0
Akkreditiv(e) in EUR		0	455
Kreditkarten East in EUR zum Bilanzstichtag		0	0
Kreditfazilitäten PLN GESAMT	41.994	49.680	2.571	47.109

^*) Kreditlinie über PLN 100.000 Tsd., reduziert um Unterlimit von PLN 20.000 Tsd. für Garantien, Akkreditive und Kreditkarten

22. Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer

Für die am 31. Dezember endenden Geschäftsjahre setzten sich die Pensionsrückstellungen wie folgt zusammen:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Leistungsorientierte Verpflichtung (Engineered Wood Products)	54.249	54.107
Langfristige Ruhestandsprämien (Geschäftsbereich Silekol)	74	71
Langfristige Ruhestandsprämien (Panel East)	2.782	2.747
[gesamt	57.105	56.925

Geschäftsbereich Engineered Wood Products:

Der Pfleiderer-Konzern gewährt seinen Mitarbeitern von Fall zu Fall leistungsorientierte Pensionszusagen. Außerdem bestehen noch frühere Zusagen aus verschiedenen Pensionssystemen, die Altersversorgungs-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen beinhalten. Die Pensionsfonds wurden am oder vor dem 31. Mai 1986 für neue Mitglieder geschlossen.

Im Pfleiderer-Konzern existieren mehrere leistungsorientierte Pensionspläne und Einzelzusagen für aktuelle und ehemalige Mitarbeiter. Einige leistungsorientierte Pensionspläne beruhen auf dem letzten Arbeitsentgelt, andere sehen feste Pensionsbeträge vor. Die Höhe der Pensionszahlungen richtet sich außerdem nach der Dauer der Unternehmenszuhörigkeit des Berechtigten. Alle Pensionspläne unterliegen den Bestimmungen des deutschen Betriebsrentengesetzes. Unter anderem sieht dieses Gesetz vor, dass von Beginn an die ausgezahlten Leistungen entsprechend der Entwicklung des allgemeinen Verbraucherpreisindexes anzupassen sind. Da die Pensionsverpflichtung an den Verbraucherpreisindex gekoppelt ist, unterliegt der Pensionsplan Risiken aufgrund von Änderungen bei Inflation, Zinsen und Lebenserwartung der Pensionsberechtigten.

Leistungen, die im Rahmen von leistungsorientierten Pensionsplänen in Deutschland gezahlt werden, hängen hauptsächlich von der Anzahl der Dienstjahre, dem Alter und dem Arbeitsentgelt der betreffenden Person ab. Die Kosten und Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen werden anhand von versicherungsmathematischen Gutachten nach der Methode der laufenden Einmalprämien bestimmt. Diese Methode berücksichtigt die von den Mitarbeitern bis zum Bewertungstag bereits geleisteten Dienstzeiten und enthält auch Schätzungen zukünftiger Entgelt- und Pensionstrends. Bei der Bewertung zum 31. Dezember wurden für die leistungsorientierten Pläne die folgenden Annahmen getroffen:

	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Abzinsungssatz	0,50%	0,84%
Entgeltsteigerungsrate	2,50%	2,50%
Pensionsanpassung	1,80%	1,80%

Der herangezogene Abzinsungssatz entspricht in etwa dem Zinssatz, der zum Zeitpunkt der Bewertung der Leistungsverpflichtung am Markt für festverzinsliche erstklassige Unternehmensanleihen (mit AA-Rating) mit einer entsprechenden Laufzeit erzielt werden konnte. Bei der Berechnung von Pensionsansprüchen wurden die jährliche Entgeltsteigerungsrate und die Pensionsanpassungen berücksichtigt.

Bei leistungsorientierten Plänen ist der Pfleiderer-Konzern verpflichtet, aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern zugesagte Leistungen zu zahlen.

Die folgende Tabelle erläutert die Veränderung bei der leistungsorientierten Verpflichtung, die im Konzernabschluss zum 31. Dezember ausgewiesen ist. Planvermögen gibt es nicht. Die Rückstellung entsprach daher der Pensionsverpflichtung (Unterdeckung).

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Eröffnungssaldo Engineered Wood Products	54.107	49.607
Laufender Dienstzeitaufwand	263	241
Zinsaufwendungen	320	866
Zwischensumme, in der GuV für die Periode ausgewiesen	584	1.107
Pensionszahlungen	-2.540	-2.512
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aufgrund von Änderungen an demografischen Annahmen	0	0
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aufgrund von Änderungen an finanziellen Annahmen	2.529	6.323
Anpassungen aufgrund von Erfahrungswerten	-430	-418
Zwischensumme, im sonstigen Ergebnis ausgewiesen	2.099	5.905
Leistungsorientierte Verpflichtung	54.249	54.107

Der Barwert der zum Abschlussstichtag nicht durch Planvermögen abgedeckten leistungsorientierten Verpflichtung betrug EUR 54.249 Tsd. (Unterdeckung) (31. Dezember 2019: EUR 54.107 Tsd.).

Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die Anpassungen an Leistungsverpflichtungen aufgrund von Erfahrungswerten auf EUR -430 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 418 Tsd.) und die versicherungsmathematischen Verluste aufgrund von Änderungen an finanziellen Annahmen auf EUR 2.529 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 6.323 Tsd.).

Zum Ende der Berichtsperiode betrug die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung 13 Jahre.

Die Leistungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2019 und 31. Dezember 2020 wurden anhand der Heubeck-Sterbetafeln 2018 G berechnet.

Eine quantitative Sensitivitätsanalyse der wesentlichen Annahmen zum Berichtstag findet sich im Folgenden.

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Effekt auf leistungsorientierte Verpflichtung
Zunahme der Zinsen um 0,25%	-1.784	-1.774
Abnahme der Zinsen um 0,25%	1.885	1.875
Zunahme der zukünftiger Pensionen um 0,25%	1.562	1.568
Abnahme der zukünftigen Pensionen um 0,25%	-1.494	-1.499
Zunahme der Lebenserwartung von Pensionsempfänger um 1 Jahr	3.771	3.615

Die obigen Sensitivitätsanalysen wurden gezielt und einzeln bewertet; die Werte sind nicht das Ergebnis eines Schätzprozesses. Die Fluktuationswahrscheinlichkeit stellt keine wesentliche versicherungsmathematische Annahme dar, da die Pensionsfonds am oder vor dem 31. Mai 1986 für neue Mitglieder geschlossen wurden und die Fluktuationswahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter gegen Null tendiert.

Panel East und Silekol

Altersversorgungsverpflichtungen

Nach den Vergütungsplänen in den Geschäftsbereichen Panel East und Silekol haben Konzernmitarbeiter Anspruch auf Altersversorgungsleistungen, die nach einer bestimmten Anzahl von Dienstjahren an die Mitarbeiter zu zahlen sind, sowie auf Prämien, die bei Eintritt in den Ruhestand gezahlt werden. Die Höhe der Ruhestandsprämie und der Pensionsleistungen hängt von der Anzahl Dienstjahre und der durchschnittlichen Vergütung eines Mitarbeiters ab.

Jeder Mitarbeiter, der das Rentenalter erreicht (60 Jahre für Frauen und 65 Jahre für Männer - laut den vom polnischen Präsidenten am 19. Dezember 2016 unterzeichneten Übergangsvorschriften) und die geforderten Dienstjahre nachweisen kann, hat Anspruch auf Rentenzahlungen. Mitarbeiter, bei denen eine dauerhafte Erwerbsunfähigkeit vorliegt und denen Erwerbsunfähigkeitsleistungen aus der gesetzlichen Sozialversicherung zustehen, haben Anspruch auf Invaliditätsabfindungen. Die Höhe der Rentenzahlung bzw. Invaliditätsabfindung berechnet sich nach dem Monatsentgelt eines Mitarbeiters. Die Höhe der Prämie oder Abfindung steigt nach zehnjähriger Dienstzeit im Konzern um 10% des Basisentgelt für jedes über zehn Jahre hinaus gehende Dienstjahr bzw. 20% für jedes über 20 Jahre hinaus gehende Dienstjahr. Laut Artikel 921 § 1 des polnischen Arbeitsgesetzes dürfen Ruhestandsprämien und Invaliditätsabfindungen nicht niedriger als ein Monatsentgelt des Mitarbeiters sein.

Verpflichtungen aus Altersversorgungszahlungen und Invaliditätsabfindungen wurden von einem qualifizierten Versicherungsmathematiker nach der Methode der laufenden Einmalprämien ermittelt.

Für die Berechnung der Ruhestandsprämien im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020 herangezogene Annahmen:

―	Daten für die Mitarbeiterfluktuation wurden aus Statistiken von Unternehmen in den Geschäftsbereichen Panel East und Silekol sowie dem Versicherungsmathematiker HALLEY.PL AKTUARIUSZE Sp. z o.o. vorliegenden Statistiken abgeleitet. Bei der Mitarbeiterfluktuation wurde unterstellt, dass sie mit zunehmendem Alter der Mitarbeiter abnimmt.
―	Für die zukünftige Sterberate wurde die Sterbewahrscheinlichkeit in Abhängigkeit des Alters zugrunde gelegt. Sie beruht auf veröffentlichten Statistiken und Informationen aus Sterbetafeln für Polen, die das zentrale Amt für Statistik zusammengestellt hat. Dies sind die in Polen allgemein anerkannten Sterbetafeln. Für die Konzernmitarbeiter wurde eine ähnliche Sterberate wie in den Sterbetafeln mit einer Anpassung um einen Sterblichkeitsfaktor angenommen. Zusätzlich wurde angenommen, dass sich die Sterberate während des ganzen Jahres konstant verhält.
―	Die Invaliditätswahrscheinlichkeit wurde anhand von historischen Daten des Sozialversicherungsträgers und von Schätzungen des Versicherungsmathematikers HALLEY.PL AKTUARIUSZE Sp. z o.o. berechnet. Nach den allgemein verfügbaren Daten und der internen Analyse wurde für die Wahrscheinlichkeit ein fester Wert unabhängig von Alter, Dienstjahren oder Geschlecht festgelegt. Das Modell weist keine wesentliche Sensitivität gegenüber leichten Veränderungen dieses Parameters auf.
―	Das Rentenalter beträgt 60 Jahre für Frauen und 65 Jahre für Männer (laut den vom polnischen Präsidenten am 19. Dezember 2016 unterzeichneten Übergangsvorschriften).
―	Alle Leistungen wurden zu Beginn eines jeden Kalenderjahres unter der Annahme, dass sie alle regelmäßig über das Jahr verteilt sind, berechnet.
―	Bei Löhnen und Gehältern wurde eine Steigerung von 3,0% pro Jahr angenommen.
―	Als Abzinsungssatz für zukünftige Leistung wurde 1,51% angenommen.

(ii) Sonstige Personalverbindlichkeiten

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Löhne und Gehälter	4.792	4.939
Persönliche Einkommensteuer	3.611	3.283
Sozialversicherung	1.612	1.650
Sozialleistungsfonds	476	491
Rückstellung für Urlaubsansprüche	2.400	1.789
Rückstellung für Mitarbeiterboni	7.945	5.509
Sonstige Personalverbindlichkeiten	7.479	8.761
¡GESAMT	28.315	26.422

(iii) Personalaufwendungen

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Löhne und Gehälter	150.349	156.080
Kosten der sozialen Sicherheit	27.738	29.787
Altersversorgung	5.432	3.644
[GESAMT	183.519	189.511

Personalstand (ohne Mitglieder von Aufsichtsgremien und Auszubildende)	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019	Veränderung	Durchschnitt
Engineered Wood Products	2.069	2.117	-48	2.093
Panel East	1.230	1.313	-83	1.272
Silekol	125	112	13	119
Gesamt	3.424	3.542	-118	3.483

Vergütungsprogramm

Im Jahr 2017 wurde ein anteilsbasiertes Vergütungsprogramm für ausgewählte Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat aufgelegt ("Manager"). Das Programm unterstellte, dass Manager Optionen zum Kauf von Aktien der Pfleiderer S.A. erhalten, sofern gewisse Ziele erreicht werden. Im Jahr 2020 wurde das anteilsbasierte Programm aufgehoben und alle Optionen verfielen.

Der beizulegende Zeitwert der Optionen belief sich um 31. Dezember 2020 auf EUR 0 Tsd. und zum 31. Dezember 2019 auf EUR 163 Tsd. Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020 erfasste der Konzern weder Erträge noch Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Programm (im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2019 wurden in Verbindung mit dem Programm Erträge in Höhe von EUR 417 Tsd. im Posten Löhne und Gehälter in der obigen Tabelle erfasst).

Im Jahr 2019 wurden alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, die das Programm verließen, als aus nicht akzeptierten Gründen Ausscheidende ("Bad Leavers") angesehen. Deswegen wurde keine weitere Vergütung erfasst.

Die Anzahl und die gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreise der Aktienoptionen stellten sich für die Aufsichtsratsmitglieder im Rahmen des Aktienoptionsprogramms wie folgt dar:

	Anzahl Optionen	Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis
Am 1. Januar 2019 ausstehend	283.067	30
Unterjährig verwirkt	-283.067	30
Unterjährig ausgeübt	0	n.a.
Unterjährig gewährt	0	n.a.
Am 31. Dezember 2019 ausstehend	0	n.a.
Am 31. Dezember 2019 ausübbar	0	n.a.

Die Anzahl und die gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreise der Aktienoptionen stellten sich für das Management im Rahmen des Aktienoptionsprogramms wie folgt dar:

	Anzahl Optionen	Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis
Am 1. Januar 2020 ausstehend	1.188.879	40
Unterjährig verwirkt	-1.188.879	40
Unterjährig ausgeübt	0	n.a.
Unterjährig gewährt	0	n.a.
Am 31. Dezember 2020 ausstehend	0	0
Am 31. Dezember 2020 ausübbar	0	n.a.

	Anzahl Optionen	Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis
Am 1. Januar 2019 ausstehend	1.915.853	40
Unterjährig verwirkt	-1.519.560	40
Unterjährig ausgeübt	0	n.a.
Unterjährig gewährt	792.586	40
Am 31. Dezember 2019 ausstehend	1.188.879	40
Am 31. Dezember 2019 ausübbar	0	n.a.

23. Rückstellungen

Tsd. EUR	1. Jan. 2020	Umgliederung	Zugänge	Inanspruchnahme	Auflösung	Währungsdifferenz
Langfristige
Umstrukturierungskosten ⁽¹⁾	1.828	0	1.510	-463	0	0
Abfindungszahlungen ⁽²⁾	1.031	0	1.628	-989	86	0
Jubiläumsgratifikationen	0	0	455	0	0	0
Sonstige Rückstellungen	1.052	-12	150	-8	-8	-30
Langfristig gesamt	3.911	-12	3.743	-1.460	78	-30
Kurzfristig
Gerichtsverfahren	4.700	0	1.514	-938	0	0
Bußgelder an die polnische Kartellbehörde (OCCP) und damit verbundene Kosten ⁽³⁾	8.636	0	0	0	0	-514
Umstrukturierungskosten ⁽¹⁾	6.272	0	438	-3.075	-1.762	0
Emissionsrechte	2.031	0	294	0	0	0
Kurzfristig gesamt	21.639	0	2.246	-4.013	-1.762	-514
GESAMT	25.550	-12	5.989	-5.473	-1.684	-544

Tsd. EUR	31. Dez. 2020
Langfristige
Umstrukturierungskosten ⁽¹⁾	2.875
Abfindungszahlungen ⁽²⁾	1.756
Jubiläumsgratifikationen	455
Sonstige Rückstellungen	1.144
Langfristig gesamt	6.230
Kurzfristig
Gerichtsverfahren	5.276
Bußgelder an die polnische Kartellbehörde (OCCP) und damit verbundene Kosten ⁽³⁾	8.122
Umstrukturierungskosten ⁽¹⁾	1.873
Emissionsrechte	2.325
Kurzfristig gesamt	17.596
GESAMT	23.826

Tsd. EUR	1. Jan. 2019	Zugänge	Inanspruchnahme	Auflösung	Währungsdifferenz	31. Dez. 2019
Langfristige
Umstrukturierungskosten ⁽¹⁾	0	1.828	0	0	0	1.828
Abfindungszahlungen ⁽²⁾	890	589	-363	-85	0	1.031
Sonstige Rückstellungen	996	71	-10	-9	4	1.052
Langfristig gesamt	1.886	2.488	-373	-94	4	3.911
Kurzfristig
Gerichtsverfahren	4.700	0	0	0	0	4.700
Bußgelder an die polnische Kartellbehörde (OCCP) und damit verbundene Kosten ⁽³⁾	8.594	0	-47	0	89	8.636
Umstrukturierungskosten ⁽¹⁾	1.138	6.272	-223	-915	0	6.272
Emissionsrechte	1.941	0	506	-416	0	2.031
Kurzfristig gesamt	16.373	6.272	236	-1.331	89	21.639
GESAMT	18.259	8.760	-137	-1.425	93	25.550

⁽¹⁾ Rückstellung für Umstrukturierungskosten - die Rückstellung betrifft Abfindungszahlungen aufgrund der laufenden Konzernumstrukturierung und wurde aufgrund der Vereinbarung mit dem deutschen Gesamtbetriebsrat gebildet. Die Abrechnung erfolgt bei Kündigung der einzelnen Beschäftigungsverhältnisse.
⁽²⁾ Rückstellungen für Abfindungen - Sozialpläne für Mitarbeiter, die sich für den Vorruhestand entschieden haben. Die Abrechnung erfolgt bei Kündigung der einzelnen Beschäftigungsverhältnisse.
⁽³⁾ Einzelheiten über die Rückstellung für Bußgelder an die polnische Kartellbehörde (OCCP) und damit verbundene Kosten sind Anhangangabe 28 zu entnehmen.

24. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	116.306	102.546
Rückstellung für Verkaufsrabatte	11.996	11.622
Verbindlichkeiten aus Factoring-Vereinbarungen	37.261	37.415
Umsatzsteuerverbindlichkeiten	4.781	846
Verbindlichkeiten für Investitionsaufwendungen	2.618	5.419
Sonstige Verbindlichkeiten	15.391	21.045
¡GESAMT	188.353	178.894

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzten sich zum 31. Dezember 2020 in der Hauptsache wie folgt zusammen:

(1) Verbindlichkeit aus der Grunderwerbsteuer im Zusammenhang mit dem Erwerb in Höhe von EUR 7.832 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 7.861 Tsd.),

(2) Rückstellungen für die Kosten von Emissionsrechten in Höhe von EUR 2.031 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 2.031 Tsd.),

(3) Kapitalertragsteuer in Höhe von EUR 2.638 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 0 Tsd.),

(4) sonstige Steuerverbindlichkeiten in Höhe von EUR 688 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 203 Tsd.) und

(5) Rückstellungen für sonstige Kosten in Höhe von EUR 3.196 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 2.859 Tsd.):

―	Abschlussprüfungskosten in Höhe von EUR 535 Tsd. (2019: EUR 531 Tsd.)
―	Rechtsberatungskosten in Höhe von EUR 290 Tsd. (2019: EUR 290 Tsd.)
―	Gewährleistungskosten in Höhe von EUR 197 Tsd. (2019: EUR 169 Tsd.)
―	Sonstige in Höhe von EUR 2.174 Tsd. (2019: EUR 1.869 Tsd.).

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen enthalten folgende Finanzverbindlichkeiten:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	116.306	102.546
Rückstellung für Verkaufsrabatte	11.996	11.622
Verbindlichkeiten aus Factoring-Vereinbarungen	37.261	37.415
Verbindlichkeiten für Investitionsaufwendungen	2.618	5.419
Sonstige Verbindlichkeiten	964	748
Igesamt	169.145	157.750

25. Finanzinstrumente

Vom Konzern zugrunde gelegte Ziele und Methoden des Finanzrisikomanagements

Das Management des Konzerns trägt die übergeordnete Verantwortung für die Einrichtung und Beaufsichtigung des Risikomanagementrahmens .der Pfleiderer Gruppe

Mit den vorhandenen Konzernrichtlinien für das Finanzrisikomanagement sollen für den Konzern bestehende Risiken ermittelt und analysiert, angemessene Risikogrenzen und -kontrollmaßahmen aufgestellt sowie Risiken und die Einhaltung von Grenzen überwacht werden. Risikomanagementrichtlinien und -systeme werden regelmäßig überprüft, um veränderten Marktbedingungen und Konzernaktivitäten Rechnung zu tragen.

Die Geschäftsbetriebe des Konzerns sind folgenden Risiken ausgesetzt:

―

Kreditrisiko

―

Marktrisiko einschließlich:

―	Devisenrisiko und
―	Zinsrisiko

―

Liquiditätsrisiko.

Ziel des Kreditrisikomanagements ist, potenzielle Verluste des Konzerns infolge des Ausfalls oder der Verschlechterung von Kundenforderungen zu reduzieren. Dieses Risiko wird durch den Einsatz von Kreditversicherungs- und Factoring-Vereinbarungen und durch das Verbriefungsprogramm eingedämmt.

Das Marktrisiko ist das Risiko, dass Änderungen an Marktpreisen - wie Wechselkursen und Zinssätzen - die Erträge des Konzerns oder den Wert seiner Finanzinstrumente beeinträchtigen. Ziel des Marktrisikomanagements ist, ungünstige Effekte von Veränderungen bei Marktrisikofaktoren auf Cashflows und Finanzergebnisse zu vermindern.

Das Marktrisikomanagement erfolgt mit Hilfe von derivativen Instrumenten, die ausschließlich eingesetzt werden, um das Risikos von Veränderungen bei beizulegenden Zeitwerten und Cashflows zu reduzieren.

Derivatgeschäfte (Devisentermingeschäfte) werden nur mit zuverlässigen Partnern geschlossen, die zur Teilnahme an Transaktionen durch die Anwendung geeigneter Verfahren und Unterzeichnung einschlägiger Dokumentation berechtigt sind.

Ziel des Devisenrisikomanagements ist, Verluste aus ungünstigen Veränderungen von Wechselkursen zu minimieren. Der Konzern überwacht seine Devisenposition aus der Cashflow Perspektive. Für sein Devisenrisikomanagement nutzt er als erstes das Natural Hedging und macht erforderlichenfalls Gebrauch von Termingeschäften. Der Zeitrahmen, der für die Positionsüberwachung und Sicherungsgeschäfte zugrunde gelegt wird, wird von Fall zu Fall analysiert.

Ziel des finanziellen Liquiditätsmanagements ist, den Konzern vor der Insolvenz zu schützen. Verfolgt wird dieses Ziel durch die regelmäßige Projektion von Zahlungsmitteln und Verschuldungsgraden über einen Fünfjahreszeitraum und die Beschaffung entsprechender Finanzierungen.

Der Konzern ist im normalen Geschäftsbetrieb dem Kredit-, Zins- und Devisenrisiko ausgesetzt. Finanzderivate werden zur Absicherung des Risikos durch Wechselkursschwankungen eingesetzt.

a. Kreditrisiko

Das Kreditrisiko besteht aus dem Risiko eines potenzielles finanziellen Verlustes für den Konzern, wenn ein Kunde oder eine Gegenpartei eines Finanzinstruments seine/ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt. Es entsteht hauptsächlich aus den Forderungen des Konzerns gegen Kunden.

Transaktionen, die den Konzern einem Kreditrisiko aussetzen, umfassen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Vorstands wird das Kreditrisiko des Konzerns fortlaufend überwacht.

Das Kreditrisiko bei Bankeinlagen stuft der Konzern als gering ein, da er sein Vermögen ausschließlich bei Finanzinstituten mit hoher kurzfristiger Bonitätsbewertung anlegt.

Das Kreditrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist begrenzt, da der Kundenkreis sehr groß und das Risiko breit gestreut sind. Deswegen ist die Kreditrisikokonzentration unerheblich. Darüber hinaus betreibt der Konzern eine konsequente Forderungsmanagementpolitik. Hierbei wird das Kundeninsolvenzrisiko durch den Einsatz von Kreditversicherungen und Factoring (Geschäftsbereich Panel East und Silekol) sowie das Verbriefungsprogramm (im Geschäftsbereich Engineered Wood Products) gemindert. Im Jahr 2020 waren ca. 94% der Forderungen des Konzerns aus Lieferungen und Leistungen versichert (2019: 95%). Im Falle der Insolvenz eines versicherten Kunden zahlt die Versicherung eine Entschädigung. Für jeden Kunden gilt ein Kreditlimit (üblicherweise durch ein Versicherungslimit abgedeckt).

Dem Konzern sind durch Kundenausfälle keine erheblichen Verluste entstanden. Wertberichtigungen werden für nicht versicherte Forderungen und für Selbstbehalte des Konzerns bei versicherten Kundenforderungen auf Basis einer detaillierte Wertminderungsanalyse der Forderungen erfasst.

Der Buchwert jedes finanziellen Vermögenswerts einschließlich Finanzderivate stellt das maximale Kreditrisiko dar.

Das gesamte Kreditrisiko stellte sich wie folgt dar:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Langfristige Anlagen	449	461
Ausgereichte Kredite und Forderungen	25.539	20.880
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	101.193	48.334
GESAMT	127.181	69.675

Die Altersstruktur von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellte sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar:

	31. Dez. 2020
Tsd. EUR	Bruttowert	Wertminderungsaufwand
Nicht überfällig	76.184	172
Überfällig um:
0 - 180 Tage	1.235	259
180 - 360 Tage	423	54
Mehr als 360 Tage	3.071	2.560
Factoring	-57.158	n.a.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Abzug von Verkaufsrabatten GESAMT	23.754	3.044

Auf Basis des Länderrisikos und der Erfahrungen mit Kreditverlusten aus den letzten Jahren schätzt der Konzern seinen Verlustrisiko auf 1% bis 3% der Forderungen ohne Factoring ein.

Die Altersstruktur von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellte sich zum 31. Dezember 2019 wie folgt dar:

	31. Dez. 2019
Tsd. EUR	Bruttowert	Wertminderungsaufwand
Nicht überfällig	74.635	239
Überfällig um:
0 - 180 Tage	8.821	229
180 - 360 Tage	70	86
Mehr als 360 Tage	2.987	2.311
Factoring	-67.576	n.a.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Abzug von Verkaufsrabatten GESAMT	18.938	2.864

Veränderungen bei der Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellten sich in den Jahren 2020 und 2019 wie folgt dar:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Saldo am Anfang der Periode	2.864	2.856
Zunahme	273	430
Inanspruchnahme der Wertberichtigung	1	0
Auflösung	-115	-428
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung	21	6
¡GESAMT	3.044	2.864

b. Zinsrisiko

Der Konzern besitzt Gelder auf Bankkonten und Verbindlichkeiten aus Bankkrediten und TLB. Außerdem entstehen dem Konzern Zinsaufwendungen aus Factoring-Vereinbarungen. Das Zinsrisiko bezieht sich auf Zinszahlungen mit variablen Zinssätzen. Zurzeit sichert der Konzern das Zinsrisiko nicht ab.

Der Konzern überwacht regelmäßig die Höhe der Zinsaufwendungen.

Die folgende Tabelle stellt die Konzernvermögenswerte und -verbindlichkeiten, aus denen Zinserträge und -aufwendungen auf Basis von variablen Zinssätzen entstehen, dar:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Finanzielle Vermögenswerte	30.004	21.890
Finanzielle Verbindlichkeiten	-469.588	-465.025
[GESAMT	-439.585	-443.135

Sensitivitätsanalyse von Cashflows bei variabelverzinslichen Finanzinstrumenten

Die nachfolgenden Zinsänderungen wurden anhand beobachteter Zinsschwankungen in den Jahren 2020 und 2019 berechnet.

Wenn sich die Zinssätze um 100 Basispunkte (1 %) ändern würden, hätte dies eine Veränderung des Überschusses in der unten dargestellten Höhe zur Folge. Die Analyse beruht auf der Annahme, dass andere Variablen, insbesondere Wechselkurs, unverändert bleiben. Die folgende Analyse bezieht sich auf Cashflows:

	1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020		1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019
	Zunahme 1%	Abnahme 1%	Zunahme 1%	Abnahme 1%
Variabel verzinsliche Finanzinstrumente und Effekt auf Ergebnis vor Steuern	-308	308	-295	295
Effekt auf Eigenkapital ohne GuV-Effekt	-	-	-	-

Sensitivitätsanalyse von beizulegenden Zeitwerten bei festverzinslichen Finanzinstrumenten

Der Konzern besitzt keine erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzten finanziellen Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten oder Zinsderivate als Sicherungsinstrumente.

Daher hätte eine Änderung der Zinssätze zum Abschlussstichtag über Änderungen am beizulegenden Zeitwert von Finanzinstrumenten keine Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung und das sonstige Ergebnis.

Währungsrisiko - Transaktionsrisiken

Der Konzern ist Währungsrisiken hauptsächlich deswegen ausgesetzt, weil Unterschiede zwischen den Währungen von Handelsgeschäften, bezogenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Handelswaren sowie Fremdkapitalaufnahmen und den jeweiligen funktionalen Währungen der Konzerngesellschaften bestehen. Die funktionale Währung von Konzerngesellschaften ist in erster Linie der Euro (EUR) und der polnische Zloty (PLN). Die hauptsächlichen Währungen, auf die Fremdwährungsgeschäfte lauten, sind Euro, US-Dollar und Pfund Sterling (GBP). Allerdings gleichen sich Wechselkursgewinne oder -verluste aus Kursschwankungen überwiegend gegenseitig aus (Natural Hedging).

Darüber hinaus entstehen im Konzern Investitionsaufwendungen in Fremdwährungen. Der Konzern überwacht seine Devisenpositionen fortlaufend und sichert sein Währungsrisiko aus offenen Positionen durch Termingeschäfte ab. Der Konzern nutzt Termingeschäfte zur Absicherung seines Währungsrisikos durch Handelsgeschäfte (Warenexport). Die Termingeschäfte, die im Geschäftsbereich Panel East zur Absicherung von Handelsgeschäften des Konzerns genutzt werden, bestehen aus dem Verkauf von EUR zu im Voraus festgelegten Kursen. Dies hilft, die Margen aus Exportgeschäften zu sichern, und vermindert das Risiko, dass sich eine Aufwertung des polnischen Zloty negativ auf die Margen auswirkt.

Termingeschäfte und Swap-Kontrakte werden jeweils zum Monatsende bewertet.

Das zu den am Abschlussstichtag geltenden Wechselkursen berechneten Währungspositionen für den Konzern stellt sich wie folgt dar:

	31. Dez. 2020
Tsd. EUR	EUR	USD	PLN	GBP	SEK	DKK
Zahlungsmittel	15.202	2	29.491	882	0	0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	6.863	0	9.098	0	0	0
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	0	0	0	0	0	0
Eingeräumte Darlehen	0	0	0	0	0	0
Sonstige Forderungen	0	0	474	0	0	0
Leasingverbindlichkeiten	-1.173	0	0	0	14	0
Verbindlichkeiten aus Fremdkapitalaufnahmen und anderen Schuldinstrumenten	-2.094	0	-6.847	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Investitionen und FactoringVerbindlichkeiten	-17.986	-24	-60.816	-8	-3	0
Sonstige Verbindlichkeiten	-110	0	-384	0	0	0
Bilanzrisiko, brutto	702	-22	-28.983	875	11	0
Geschäfte mit derivativen Instrumenten:	0	0	0	0	0	0
Termingeschäfte	-6.078	0	0	0	0	0
GESAMT	-5.375	-22	-28.983	875	11	0

	31. Dez. 2019
Tsd. EUR	EUR	USD	PLN	GBP	SEK	DKK
Zahlungsmittel	19.854	23	27	0	0	0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.769	0	0	0	0	0
Sonstige Forderungen	0	0	0	0	0	0
Leasingverbindlichkeiten	-1.807	0	0	0	-24	-9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Investitionen und Factoring-
Verbindlichkeiten	-18.719	-376	0	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	-10.975		0	0	0	0
Bilanzrisiko, brutto	-8.878	-353	27	0	-24	-9
Geschäfte mit derivativen Instrumenten:
Termingeschäfte	-7.061
GESAMT	-15.939	-353	27	0	-24	-9

Sensitivitätsanalyse für Wechselkursänderungen

Wenn sich der Wert einer Fremdwährung um 5% gegenüber EUR ändern würde, ergäben sich die nachfolgend dargestellten Änderungen beim Ergebnis vor Steuern und beim Eigenkapital. Die Analyse beruht auf der Annahme, dass andere Variablen, insbesondere Zinssätze, unverändert bleiben.

	31. Dez. 2020
Tsd. EUR	5%	-5%
EUR	204	-204
USD	-1	1
PLN	1.475	-1.475
SEK	0	0
DKK	-1	1
EFFEKT AUF ERGEBNIS VOR STEUERN	1.677	-1.677
EFFEKT AUF EIGENKAPITAL	0	0

	31. Dez. 2019
Tsd. EUR	5%	-5%
EUR	-797	797
USD	-18	18
PLN	1	-1
SEK	-13	13
DKK	-3	3
EFFEKT AUF ERGEBNIS VOR STEUERN	-476	476
EFFEKT AUF EIGENKAPITAL	-353	353

Die Sensitivitätsanalyse basierte auf den folgenden Paritäten zwischen EUR und anderen Währungen.

I Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
EUR	1,0000	1,0000
RUB	91,4671	79,7153
PLN	4,5597	4,3014
USD	1,2271	1,1450
GBP	0,8990	0,8945

c. Liquiditätsrisiko

Zum Abschlussstichtag stellten sich restlichen Vertragslaufzeiten von finanziellen Verbindlichkeiten wie folgt dar:

	31. Dez. 2020
Tsd. EUR	Buchwert	Vertragliche Cashflows	Weniger als 6 Monate	6 - 12 Monate	1 - 2 Monate	2 - 5 Monate
Verbindlichkeiten aus Fremdkapitalaufnahmen und anderen Schuldinstrumenten	469.589	568.577	16.837	16.393	28.437	492.830
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	169.145	169.145	169.131	1	3	7
GESAMT	638.734	737.722	185.968	16.394	28.440	492.837

	31. Dez. 2020
Tsd. EUR	Mehr als 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Fremdkapitalaufnahmen und anderen Schuldinstrumenten	14.080
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	3
GESAMT	14.083

	31. Dez. 2019
Tsd. EUR	Buchwert	Vertragliche Cashflows	Weniger als 6 Monate	6 - 12 Monate	1 - 2 Monate	2 - 5 Monate
Verbindlichkeiten aus Fremdkapitalaufnahmen und anderen Schuldinstrumenten	465.102	591.341	17.507	16.727	30.018	514.230
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	157.750	157.750	157.731	2	3	8
GESAMT	622.852	749.091	175.238	16.729	30.021	514.238

	31. Dez. 2019
Tsd. EUR	Mehr als 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Fremdkapitalaufnahmen und anderen Schuldinstrumenten	12.859
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	6
GESAMT	12.865

Zum 31. Dezember 2020 betrugen die ausstehenden Schulden des Konzerns aus Fremdkapitalaufnahmen bei Banken EUR 445.000 Tsd. und die nicht in Anspruch genommenen Kreditfazilitäten beliefen sich auf EUR 89.836 Tsd. Außerdem besaß der Konzern Zahlungsmittel in Höhe von EUR 101.193 Tsd.

Liquiditäts- und erhebliches Cashflowstörungsrisiko

Die Muttergesellschaft und die Tochtergesellschaften sind durch den Liquiditätsbestand des Konzerns und jederzeit verfügbare Kreditfazilitäten gegen erhebliche Cashflowstörungen geschützt. Auch aufgrund der Kundenstreuung sind erhebliche Cashflowstörungen unwahrscheinlich. Alle außerordentlichen Ausgaben werden frühzeitig geplant und im Liquiditätsmanagementprozess berücksichtigt.

Der Konzern überwacht sowohl seine kurz- als auch seine langfristige Liquidität fortlaufend.

Beizulegender Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2020 und 31. Dezember 2019 entspricht der beizulegende Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in etwa den Buchwerten.

d. Ansatz von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit dem beizulegenden Zeitwert

Zum 31. Dezember 2020 besaß der Konzern sechs offene Termingeschäfte, bei denen sich das nominale Risiko auf EUR 6.000 Tsd. belief. Der beizulegende Zeitwert der offenen Geschäfte betrug EUR 123 Tsd. (Schulden) auf Basis von Inputfaktoren der Stufe 2.

Zum 31. Dezember 2019 besaß der Konzern 13 offene Termingeschäfte, bei denen sich das nominale Risiko auf EUR 7.000 Tsd. belief. Der beizulegende Zeitwert der offenen Geschäfte betrug EUR 357 Tsd. (Forderungen) bzw. EUR 16 Tsd. (Verbindlichkeiten) auf Basis von Inputfaktoren der Stufe 2.

Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Devisentermingeschäften werden Marktvergleichstechniken eingesetzt. Der beizulegende Zeitwert beruht auf Notierungen von Maklern. Ähnliche Geschäfte werden auf einem aktiven Markt gehandelt, und die Notierungen spiegeln die tatsächlichen Geschäfte mit ähnlichen Instrumenten wider.

26. Leasingverhältnisse

Der Konzern least Immobilien, Produktionsanlagen, Fahrzeuge und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie den ewigen Nießbrauch von Grundstücken. Die Leasingverhältnisse haben bei Immobilien eine Laufzeit von 2-20 Jahre und enden in den Jahren 2020-2026. Bei Produktionsanlagen, Fahrzeugen und sonstiger Betriebs- und Geschäftsausstattung laufen sie in der Regel 2-10 Jahre und enden in den Jahren 2020-2025 aus. Beim ewigen Nießbrauch von Grundstücken beträgt die Laufzeit 89 Jahre, die 2095 endet.

Tsd. EUR	Grundstücke und Gebäude	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Sonstige	Gesamt
Stand am 1. Januar 2020	19.337	2.419	14.166	35.922
Abschreibungsaufwand für das Geschäftsjahr	-3.080	-1.112	-6.985	-11.177
Zugänge zu Nutzungsrechten	2.867	1.150	4.012	8.029
Ausbuchung von Nutzungsrechten	-106	0	-232	-338
Differenzen aus der Fremdwährungsumrechnung	-510	-117	-184	-811
Stand am 31. Dezember 2020	18.508	2.340	10.777	31.625

Tsd. EUR	Grundstücke und Gebäude	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Sonstige	Gesamt
Stand am 1. Januar 2019	18.944	2.095	13.241	34.280
Abschreibungsaufwand für das Geschäftsjahr	-2.679	-818	-6.068	-9.565
Zugänge zu Nutzungsrechten	3.574	1.124	6.606	11.304
Ausbuchung von Nutzungsrechten	-438	0	-131	-569
Fremdwährungsumrechnung und Sonstiges	160	18	294	472
Stand am 31. Dezember 2019	19.561	2.419	13.942	35.922

Nutzungsrechte im Zusammenhang mit geleasten Immobilien, die nicht der Definition von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien entsprechen, werden als Grundstücke und Gebäude ausgewiesen.

Die Leasingverbindlichkeiten stellten sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar:

Tsd. EUR	Zukünftige Mindestleasingzahlungen	Zinsen	Barwert von Mindestleasingzahlungen
Weniger als 1 Jahr	10.886	1.078	9.808
Zwischen 1 und 5 Jahren	14.342	1.924	12.418
Mehr als 5 Jahre	18.154	9.346	8.808
GESAMT	43.382	12.347	31.035

Für das Geschäftsjahr 2020 in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Abschreibungen	11.194	9.654
Zinsaufwand auf Leasingverbindlichkeiten	1.380	1.430
Aufwendungen im Zusammenhang mit kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen, sowie vom Anwendungsbereich von IFRS 16 ausgeschlossene	1.446	3.444

Für das Geschäftsjahr 2020 in der Kapitalflussrechnung erfasste Beträge:

I Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Mittelabfluss für Leasingverhältnisse und zugehörige Kosten gesamt	13.970	14.125

Verlängerungsoptionen:

Einige Immobilien-Leasingverhältnisse enthalten Verlängerungsoptionen, die vom Konzern bis zu einem Jahr vor dem Ende der unkündbaren Grundlaufzeit wahrgenommen werden können. Der Konzern versucht, nach Möglichkeit in neue Leasingverhältnisse Verlängerungsoptionen aufzunehmen, um betriebliche Flexibilität herbeizuführen. Die bestehenden Verlängerungsoptionen können nur vom Konzern und nicht von den Leasinggebern wahrgenommen werden. Der Konzern beurteilt am Bereitstellungsdatum, ob die Wahrnehmung der Verlängerungsoptionen hinreichend sicher ist. Er beurteilt bei wesentlichen Verträgen erneut, ob die Wahrnehmung der Optionen hinreichend sicher ist, wenn ein signifikantes Ereignis oder eine signifikante Änderung von Umständen eintritt, das bzw. die innerhalb seiner Kontrolle liegt.

Sonstige Informationen

27. Sicherheiten und sonstige verpfändete Vermögenswerte

Am 13. April 2017 wurden von der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG Refinanzierungsvereinbarungen über vorrangige besicherte Kreditfazilitäten in Höhe von EUR 450,0 Mio. unter Dach und Fach gebracht. Diese setzen sich folgt zusammen:

―

aus einem "Covenant-Lite" Term B Loan über EUR 350,0 Mio. mit einer Laufzeit von 7 Jahren, verzinst mit dem Euribor + Marge (Euribor-Untergrenze: 0,75%) und 99,0 OID undaus der neuen revolvierenden Kreditfazilität über EUR 100,0 Mio. mit einer Laufzeit von 5 Jahren, verzinst mit dem Euribor + Marge (Euribor-Untergrenze: 0%).

Die Erlöse aus den Fazilitäten wurden zur kompletten Rückzahlung der vorrangigen besicherten Anleihen, die von der PCF GmbH (früher Pfleiderer GmbH) ("Anleihen") im Umfang von EUR 321.684.000 ausgegeben worden waren, zur Refinanzierung der bestehenden vorrangigen besicherten revolvierenden Kreditfazilität, zur Begleichung der Prämie für die vorzeitige Rückzahlung und der zugehörigen Aufwendungen, für allgemeine Unternehmenszwecke und für den Working-Capital-Bedarf verwendet.

Am 31. Juli 2018 wurde die ursprünglich auf den 13. April 2017 datierte Kreditlinienvereinbarung geändert und neu aufgesetzt. Der Gesamtbetrag des vorrangigen besicherten Term Loan B erhöhte sich von EUR 350 Mio. um EUR 95 Mio. auf EUR 445 Mio. Das Volumen der revolvierenden Kreditfazilitäten blieb unverändert. An den endgültigen Fälligkeitsterminen in der Kreditlinienvereinbarung änderte sich nichts.

Sicherheitsrechte aus der auf den 13. April 2017 datierten und neu aufgesetzten und geänderten Kreditlinienvereinbarung (deutsche Unternehmen)

Zwecks Absicherung der neuen Verpflichtungen aus der auf den 13. April 2017 datierten und neu aufgesetzten und geänderten Kreditlinienvereinbarung (eine ausführliche Beschreibung der Kreditlinienvereinbarung findet sich in Anhangangabe 19 Finanzielle Verbindlichkeiten) wurden die folgenden Sicherheitsrechte zu Gunsten der Kreditgeber errichtet:

(1) Die PCF GmbH, die Pfleiderer Deutschland GmbH zusammen mit der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG (früher Pfleiderer Group S.A.) räumten als Pfandgeber Pfandrechte an den Geschäftsanteilen der PCF GmbH, der Pfleiderer Deutschland GmbH, der Pfleiderer Neumarkt GmbH, der Pfleiderer Leutkirch GmbH, der Pfleiderer Gütersloh GmbH, der Pfleiderer Arnsberg GmbH und der Pfleiderer Baruth GmbH ein.

(2) Die PCF GmbH, die Pfleiderer Deutschland GmbH, die Pfleiderer Neumarkt GmbH, die Pfleiderer Leutkirch GmbH, die Pfleiderer Gütersloh GmbH, die Pfleiderer Arnsberg GmbH und die Pfleiderer Baruth GmbH räumten als Pfandgeber Pfandrechte an ihren bedeutenden Bankkonten ein.

(3) Die PCF GmbH, die Pfleiderer Deutschland GmbH, die Pfleiderer Neumarkt GmbH, die Pfleiderer Leutkirch GmbH, die Pfleiderer Gütersloh GmbH, die Pfleiderer Arnsberg GmbH und die Pfleiderer Baruth GmbH traten als Zessionare ihre Forderungen aus konzerninternen Darlehen, wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Versicherungsansprüchen als Sicherheit ab.

(4) Die bestehenden deutschen Grundschulden wurden an den neuen Sicherheitentreuhänder abgetreten.

Sicherheitsrechte aus der auf den 13. April 2017 datierten und neu aufgesetzten und geänderten Kreditlinienvereinbarung (polnische Unternehmen)

Zwecks Absicherung der neuen Verpflichtungen aus der auf den 13. April 2017 datierten und geänderten neu aufgesetzten Kreditlinienvereinbarung errichtete die Pfleiderer Group S.A. am 1. August 2017 ein finanzielles Pfandrecht und ein eingetragenes Pfandrecht an den Geschäftsanteilen der Pfleiderer Polska Sp. z o.o. Nach Maßgabe des eingetragenen Pfandrechts wurde die Vollmacht zur Ausübung des Verfügungsrechts an den verpfändeten Geschäftsanteilen zu Gunsten der Trigon Dom Maklerski S.A. ("polnischer Sicherheitentreuhänder") erteilt.

Nach der erstmaligen Inanspruchnahme der Fazilitäten aus der auf den 13. April 2017 datierten und neu aufgesetzten und geänderten Kreditlinienvereinbarung wurden die von den polnischen Pfleiderer-Unternehmen eingeräumten bestehenden Sicherungsrechte, die die Rückzahlung von Forderungen der Commerzbank Aktiengesellschaft, Filiale Luxemburg, in ihrer Eigenschaft als Sicherheitentreuhänder ("Sicherheitentreuhänder") aus den parallelen Schulden laut Gläubigervereinbarung vom 4. Juli 2014 (in der geänderten und neu aufgesetzten Fassung) in Verbindung mit den EUR 60 Mio. und PLN 200 Mio. laut RCF-Vertrag vom 4. Juli 2014 (in der geänderten und neu aufgesetzten Fassung) u. a. zwischen der Pfleiderer Group S.A. und bestimmten Tochtergesellschaften als Kreditnehmern, dem Sicherheitentreuhänder und bestimmten Finanzinstituten als ursprünglichen Kreditgebern sowie der am 1. August 2017 fälligen, von der PCF GmbH ausgegebenen vorrangigen besicherten Anleihen in Höhe von EUR 321.684 Tsd. sichern sollten, freigegeben.

Zur Absicherung der neuen Verpflichtungen aus der auf den 13. April 2017 datierten und neu aufgesetzten und geänderten Kreditlinienvereinbarung wurden zu Gunsten der Kreditgeber die folgenden Sicherheiten eingeräumt:

(1) Die Pfleiderer Group S.A. schloss Vereinbarungen über finanzielle und eingetragene Pfandrechte an den Geschäftsanteilen der Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. (früher Pfleiderer Prospan S.A.), der Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o., der Pfleiderer Grajewo Sp. z o.o. und der Silekol Sp. z o.o. und erteilte Vollmachten zur Ausübung der Verwertungsrechte an den verpfändeten Geschäftsanteilen dieser Unternehmen zu Gunsten der Trigon Dom Maklerski S.A. ("polnischer Sicherheitentreuhänder").

(2) Die Pfleiderer Group S.A., die Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. (früher Pfleiderer Prospan S.A.), die Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o., die Pfleiderer Grajewo Sp. z o.o., die Pfleiderer Polska Sp. z o.o. und die Silekol Sp. z o.o. schlossen Vereinbarungen über finanzielle und eingetragene Pfandrechte an bedeutenden Bankkonten und erteilten Vollmachten zur Ausübung der Verfügungsrechte an ihren Bankkonten zu Gunsten des polnischen Sicherheitentreuhänders.

(3) Die Pfleiderer Group S.A., die Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. (früher Pfleiderer Prospan S.A.), die Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o., die Pfleiderer Grajewo. Sp. z o.o., die Pfleiderer Polska Sp. z o.o. und die Silekol Sp. z o.o. schlossen Vereinbarungen über Sicherheitsabtretungen von Rechten an kaufmännischen Verträgen, konzerninternen Darlehensverträgen und Versicherungsverträgen.

(4) Die folgenden Grundschulden wurden zu Gunsten des polnischen Sicherheitentreuhänders bestellt:

―	Grundschuld auf Immobilien und ewige Nießbrauchrechte der Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. (früher Pfleiderer Prospan S.A.) in Wieruszów, Wieruszów/Klatka i Wieruszów/Pieczyska;
―	Grundschuld auf ewige Nießbrauchrechte der Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o. in Grajewo; und
―	Grundschuld auf Immobilien und ewige Nießbrauchrechte der Silekol Sp. z o.o. in Kçdzierzyn-Kozle.

(5) Die Pfleiderer Group S.A., die Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. (früher Pfleiderer Prospan S.A.), die Pfleiderer MDF Grajewo Sp. z o.o., die Pfleiderer Grajewo Sp. z o.o., die Pfleiderer Polska Sp. z o.o. und die Silekol Sp. z o.o. fertigten Unterwerfungen unter die Zwangsvollstreckung zu Gunsten des Sicherheitentreuhänders aus.

28. Eventualverbindlichkeiten

Die Konzerntochtergesellschaften sind Parteien bei Rechtsstreitigkeiten, bei denen der Vorstand die Chancen, das Verfahren zu verlieren, auf weniger als 50% einschätzt. Diese stellen Eventualverbindlichkeiten dar.

Panel East und Silekol:

Am 28. Dezember 2017 erging vonseiten des Präsidenten der Behörde für Wettbewerb und Verbraucherschutz (im Folgenden als "OCCP-Präsident" bezeichnet) die Entscheidung Nr. DOK-3/2017 (im Folgenden als "Entscheidung" bezeichnet). Hierin wurde eine Vereinbarung der Kronospan Szczecinek Sp. z o.o., der Kronospan Mielec Sp. z o.o., der Swiss Kronos Sp. z o.o. (früher Kronopol Sp. z o.o.), der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG (früher Pfleiderer Group S.A.; Pfleiderer Grajewo S.A.) und der Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. (früher Pfleiderer Prospan S.A.), mit welcher der Wettbewerb auf dem Inlandsmarkt beim Verkauf von Spanplatten und Holzfaserplatten eingeschränkt wurde, als wettbewerbswidriges Verhalten gewertet. Dies bestand aus:

―	der Festsetzung von Preisen für Spanplatten und Holzfaserplatten - hierdurch werden die Verbote laut Art. 6 Absatz 1 Nr. 1 des Wettbewerbs- und Verbraucherschutzgesetzes sowie Art. 101 Absatz 1a) des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verletzt; und
―	dem Austausch von kaufmännischen Informationen über Verkaufsbedingungen für Spanplatten und Holzfaserplatten - hierdurch werden die Verbote laut Art. 6 Absatz 1 Nr. 1 des Wettbewerbs- und Verbraucherschutzgesetzes sowie Art. 101 Absatz 1a) des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verletzt.
―	Der Entscheidung zufolge bestand die Vereinbarung von Anfang 2008 bis zum 7. September 2011.

Der OCCP-Präsident verhängte eine Geldbuße über PLN 15.958 Tsd. gegen die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG bzw. PLN 19.805 Tsd. gegen die Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o.

Mit der Entscheidung wurde das 2012 vom OCCP-Präsidenten eingeleitete Kartellverfahren beendet. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig. Am 29. Januar 2018 legten die Gesellschaft und die Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. beim Wettbewerbs- und Verbraucherschutzgericht Einspruch gegen die Entscheidung ein.

Von der Gesellschaft und der Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. wurden Rückstellungen für die voraussichtlichen Rechtskosten im Zusammenhang mit dem Einspruch und die möglichen Geldbußen für den Fall gebildet, dass die Gesellschaft und die Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. zur Zahlung der in der Entscheidung festgelegten Geldbußen verpflichtet sind. Zum 31 Dezember 2020 beliefen sich die Rückstellungen auf EUR 8.122,5 Tsd. Ferner führt die Entscheidung zu einem Risiko durch Schadenersatzansprüche gegen die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG und die Pfleiderer Wieruszów Sp. z o.o. Dieses Risiko lässt sich anhand der derzeit vorliegenden Anhaltspunkte und Informationen nicht quantifizieren.

Geschäftsbereich Engineered Wood Products:

Die Konzerntochtergesellschaften sind Parteien bei Rechtsstreitigkeiten, bei denen die Geschäftsführung des Konzerns die Chancen, das Verfahren zu verlieren, auf weniger als 50% einschätzt. Diese stellen Eventualverbindlichkeiten dar.

Mehrere Kunden haben Schadenersatz aufgrund wettbewerbswidriger Preisabsprachen bei Holzrohstoffen, darunter unbeschichtete und beschichtete Spanplatten, sowie MDF- und HDF-Platten geltend gemacht, die von Konzernunternehmen verkauft wurden. Der Ausgang der betreffenden außergerichtlichen Verhandlungen oder Verfahren ist schwer vorherzusagen. Nach bestem Wissen schätzte das Management zum 31. Dezember 2020 die Rückstellungen für die Kartellrechtsverletzungen auf Tsd. EUR 3.775 Tsd. inklusive der Rechtskosten für das Verfahren mit der W. Classen GmbH & Co. KG ("Classen") sowie der Rechtskosten und der Kosten für gütliche Vergleiche über Ansprüche mit der Oeseder Möbel-Industrie Mathias Wiemann GmbH & Co. KG ("Oeseder"). Die Rückstellungen im Zusammenhang mit Gerichtsverfahren beliefen sich zum 31. Dezember 2019 auf EUR 4.150 Tsd. inklusive der Kosten für das Rechtsverfahren mit Classen sowie der Rechtskosten und der Kosten der gütlichen Vergleiche mit Oeseder.In Dezember 2012 reichte die W. Classen GmbH & Co. KG ("Classen") beim Landgericht Düsseldorf Klage gegen die Pfleiderer Baruth GmbH (früher: Pfleiderer Faserplattenwerk Baruth GmbH) auf Schadenersatz in einer derzeitigen Höhe von etwa EUR 55,4 Mio. (zuzüglich Zinsen) ein. Mit einem Urteil in der Sache vom 9. August 2019 entschied das Landgericht Düsseldorf, Pfleiderer Baruth sei grundsätzlich haftpflichtig für die Schäden durch die Verletzung, ohne jedoch über die Höhe der Forderung zu befinden. Am 10. Februar 2021 bestätigte das Oberlandesgericht Düsseldorf das Urteil in der Sache und ließ keine weiteren Rechtsmittel beim Bundesgerichtshof zu. Die Pfleiderer Baruth legte am 17. März 2021 beim Bundesgerichtshof Beschwerde gegen das Oberlandesgericht wegen Rechtsmittelversagung ein. Der Ausgang des Verfahrens, insbesondere die Höhe des Schadenersatzes, den Pfleiderer Baruth - gegebenenfalls - an Classen zu zahlen, lässt sich nicht vorhersagen, da er von separaten Verfahren über die Höhe abhängig ist, die nach einem rechtskräftigen Urteil in der Sache beginnen.

Im Dezember 2012 erhob die Oeseder Möbel-Industrie Mathias Wiemann GmbH & Co. KG ("Oeseder") beim Landgericht Hannover Klage auf Schadenersatz gegen die Sonae Arauco Deutschland GmbH ("Sonae", vormals: Glunz AG) in Höhe von etwa EUR 26 Mio. (zuzüglich Zinsen). Oeseder verlangt unter anderem Schadenersatz für Spanplatten, die beim Konzern gekauft wurden. Die Verpflichtung der PCF GmbH ergibt sich möglicherweise aus einem Gesamtschuldnerinnenausgleichsanspruch auf Basis der Gesamtschuld der PCF GmbH, falls die Sonae zur Zahlung von Schadenersatz an Oeseder verpflichtet wird. Deswegen ist die PCF GmbH dem Verfahren als Nebenintervenient beigetreten. Mit einem Urteil in der Sache vom 31. Mai 2016 entschied das Landgericht Hannover, Sonae sei haftpflichtig für die Schäden durch die Verletzung. Das Berufungsverfahren ist zurzeit beim Oberlandesgericht Celle anhängig, das erklärt hat, es werde das Urteil in der Sache weitgehend (aber nicht vollständig) aufrechthalten und auch über die Höhe entscheiden. Das Oberlandesgericht hat einen Vergleich über EUR 10 Mio. vorgeschlagen, der auf der einfachen Gegenübersetzung von durchschnittlichen EUWID-Preisen vor dem Kartell, während des Kartells und nach dem Kartell basiert. Die nächste mündliche Verhandlung ist für den 22. Juni 2021 anberaumt. Die potenziellen indirekten Kosten, die aus diesem Rechtsstreit entstehen können, oder der Schadenersatz, der unter Umständen zu zahlen ist, können nicht beziffert werden.

Die Pfleiderer Deutschland GmbH (Pfleiderer) erhielt ein auf den 24. Juli 2018 datiertes Schreiben vom Insolvenzverwalter der Alno Aktiengesellschaft (Alno), in dem er alle Zahlungen, die Alno für die Lieferung von Pfleiderer-Produkten zwischen dem 30. Juni 2014 und dem 6. Juli 2017 in einer Gesamthöhe von EUR 19.346 Tsd. geleistet hat, in Frage stellte. Bei allen Zahlungen, die innerhalb von drei Monaten vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Alno erfolgt sind, argumentiert der Insolvenzverwalter, dass sie dem dreimonatigen Rückforderungsrecht unterliegen (§ 130 des deutschen Insolvenzgesetzes). Im Hinblick auf die übrigen Zahlungen, die innerhalb von vier Jahren vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Alno erfolgt sind, argumentiert der Insolvenzverwalter, dass sie dem Rückforderungsrecht wegen vorsätzlicher Benachteiligung unterliegen (§ 133 des deutschen Insolvenzgesetzes). Pfleiderer hat in einem Brief an den Alno-Insolvenzverwalter die Forderungen zurückgewiesen. Anhand der bisher bekannten Fakten lässt sich nicht zuverlässig einschätzen, ob die Forderung überwiegende Aussichten auf Erfolg hat oder die Höhe des angeblichen Rückforderungsanspruchs, dessen Zahlung durch Pfleiderer eher wahrscheinlich ist, bestimmen. Im 4. Quartal 2020 nahmen Pfleiderer und der Alno-Insolvenzverwalter Gespräche über einen Vergleich auf. Pfleiderer bildete für die Fälle Alno und Wellmann (weiter unten beschrieben) 31. Dezember 2020 eine Rückstellung in Höhe von EUR 1 500 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 550 Tsd.). Am 25. März 2021 unterzeichneten die Parteien eine Vergleichsvereinbarung; Pfleiderer hat den Vergleichsbetrag bereits bezahlt.

Mit einem Schreiben vom 8. Dezember 2020 stellte der Insolvenzverwalter der Gustav Wellmann GmbH & Co. KG (Wellmann) alle Zahlungen, die Wellmann für die Lieferung von Pfleiderer-Produkten zwischen dem 4. November 2016 und dem 4. April 2017 in einer Höhe von EUR 2.572 Tsd. sowie zwischen dem 12. April 2017 und dem 7. Juli 2017 in einer Höhe von EUR 941 Tsd. geleistet hat, in Frage. Bei allen Zahlungen, die innerhalb von drei Monaten vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Wellmann erfolgt sind, argumentiert der Insolvenzverwalter, dass sie dem dreimonatigen Rückforderungsrecht unterliegen (§ 130 des deutschen Insolvenzgesetzes). Im Hinblick auf die übrigen Zahlungen, die innerhalb von vier Jahren vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Wellmann erfolgt sind, argumentiert der Insolvenzverwalter, dass sie dem Rückforderungsrecht wegen vorsätzlicher Benachteiligung unterliegen (§ 133 des deutschen Insolvenzgesetzes)). Am 4. Januar 2021 wies Pfleiderer die Forderungen mit einem Schreiben seines Rechtsanwalts an Wellmann zurück. Anhand der bisher bekannten Fakten lässt sich nicht zuverlässig einschätzen, ob die Forderung überwiegende Aussichten auf Erfolg hat oder die Höhe des angeblichen Rückforderungsanspruchs, dessen Zahlung durch Pfleiderer eher wahrscheinlich ist, bestimmen. Im 4. Quartal 2020 nahmen Pfleiderer und der Wellmann-Insolvenzverwalter Gespräche über einen Vergleich auf. Pfleiderer bildete für die Fälle Alno und Wellmann zum 31. Dezember 2020 eine Rückstellung in Höhe von EUR 1 500 Tsd. (31. Dezember 2019: EUR 550 Tsd.). Am 25. März 2021 unterzeichneten die Parteien eine Vergleichsvereinbarung; Pfleiderer hat den Vergleichsbetrag bereits bezahlt.

29. Vergütung für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen

Zum 31. Dezember 2020 gehörten der Geschäftsführung Zbigniew Prokopowicz (Vorsitzender und CEO), Dr. Nico Reiner (Chief Financial Officer), Dr. Frank Herrmann (Chief Operating Officer) und Stefan Zinn (Chief Commercial Officer) an.

Die Vergütung für Mitglieder der Geschäftsführung/des Vorstands und des Aufsichtsrats der Gesellschaft einschließlich bereits gezahlter oder noch zu zahlender Boni stellt sich für die Berichtsperiode wie folgt dar:

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Vergütung der Geschäftsführung/des Vorstands	4.406	3.072
Vergütung des Beirats (früher Aufsichtsrat)	139	198
[GESAMT	4.545	3.270

Die Vergütung für Führungskräfte umfasst sämtliche Zahlungen aller Konzernunternehmen an die Geschäftsführung/den Vorstand. Kein Mitglied der Geschäftsführung der Gesellschaft schuldete dem Konzern Gelder aus Darlehen.

Kein Mitglied der Geschäftsführung und des Beirats des Pfleiderer-Konzerns hielt Aktien der Muttergesellschaft.

Veränderungen in der Geschäftsführung

Am 4. Januar 2021 bestellten die Gesellschafter der Pfleiderer B.V. Dr. Mani Herold mit Wirkung zum 1. Januar 2021 als Geschäftsführer.

Am 4. Januar 2021 bestellten die Gesellschafter der Pfleiderer B.V. Dr. Boris Gorella mit Wirkung zum 1. Februar 2021 als Geschäftsführer.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses gehörten der Geschäftsführung die folgenden Mitglieder an:

1 Name	Mitglied seit	Verantwortlichkeiten
Dr. Boris Gorella	1. Februar 2021	Vorsitzender der Geschäftsführung
Dr. Mani Herold	1. Januar 2021	Chief Financial Officer
Dr. Frank Hermann	1. Mai 2019	Chief Operating Officer
Stefan Zinn	9. April 2019	Chief Commercial Officer

Beirat

Am 2. Juli 2020 wurde die Pfleiderer Group S.A. in die deutsche Pfleiderer Group GmbH umgewandelt. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Aufsichtsrat der Pfleiderer Group S.A. eingestellt. Am 27. August 2020 wurde die Pfleiderer Group GmbH in die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG umgewandelt. Der Komplementär der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG ist die niederländische Pfleiderer Group B.V. Gesellschafter von Kommanditgesellschaften mit ausländischen Komplementären sind nach dem deutschen Mitbestimmungsgesetz nicht verpflichtet, einen mitbestimmten Aufsichtsrat einzusetzen und zu wählen. Anstelle eines nicht verpflichtenden Aufsichtsrats richteten die Gesellschafter der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG am 20. September 2020 freiwillig einen Beirat mit fünf Mitgliedern ein (laut Gesellschafterbeschluss vom 26. Januar 2021 wurde die Anzahl der Mitglieder auf sieben erhöht). Der Beirat fungiert als Aufsichts- und Beratungsorgan mit ähnlichen Regeln, die für einen verpflichtenden Aufsichtsrat gelten würden.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses gehörten dem Beirat die folgenden Mitglieder an:

Name	Mitglied seit	Verantwortlichkeiten
Zbigniew Prokopowicz	1. Februar 2021	Mitglied des Beirats
Miguel Kohlmann	20. September 2020	Vorsitzender des Beirats
John Brantl	20. September 2020	Mitglied des Beirats
Anthony O'Carroll	20. September 2020	Mitglied des Beirats
Julian von Martius	1. Februar 2021	Mitglied des Beirats
Matthew Espe	20. September 2020	Mitglied des Beirats
Julius Kling	1. Februar 2021	Mitglied des Beirats

30. Aufwendungen des Abschlussprüfers

Tsd. EUR	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
Abschlussprüfungskosten	386	472
Sonstige Prüfungsleistungen (Comfort Letter usw.)	350	352
Sonstige Leistungen	39	45
¡GESAMT	775	869

31. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Refinanzierung

Am 22. April 2021 wurde die Kreditlinienvereinbarung (Senior Facilities Agreement) vollständig refinanziert und ersetzt durch 2026 fällige, von der PCF GmbH ausgegebene vorrangige besicherte Anleihen mit einem Gesamtkapital in Höhe von EUR 750.000.000 ("VBA") und eine revolvierende Super-Senior-Kreditfazilität in Höhe von EUR 65.000.000, die für Ziehungen durch die PCF GmbH, die Pfleiderer Deutschland GmbH und die Silekol s.p. z.o.o. zur Verfügung steht, (diese Fazilität wird als "SS-RKF" und diese Kreditnehmer werden als "SS-RKF-Kreditnehmer bezeichnet. Separat unterzeichneten die Unternehmen im Geschäftsbereich Panel East eine Vereinbarung über eine neue lokale revolvierende Kreditfazilität in Höhe von PLN 200 Mio., bei der die Bank Millenium als ursprünglicher Kreditgeber PLN 100 Mio. zusagte und sich die Zusagen von anderen beitrittsberechtigen Banken auf bis zu PLN 100 Mio. beliefen. Der Fälligkeitstermin ist der 22. April 2024.

Freigabe von Garantien und Sicherheiten

Im Zusammenhang mit der Refinanzierung der Kreditlinienvereinbarung am 22. April 2021 wurden alle zu Gunsten der betreffenden Kreditgeber gestellten Garantien und Sicherheiten freigegeben.

Die von der PCF GmbH ausgegebenen VBA sind vorrangig von der Pfleiderer Deutschland GmbH, der Pfleiderer Neumarkt GmbH, der Pfleiderer Gütersloh GmbH, der Pfleiderer Baruth GmbH und der Silekol sp.z o.o. garantiert und durch erstrangige Sicherungsrechte (i) am Stammkapital der (A) PCF GmbH, das von der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG gehalten wird, (B) der Pfleiderer Deutschland GmbH bzw. der Silekol sp.z o.o, das von der PCF GmbH gehalten wird, und (C) der Pfleiderer Neumarkt GmbH, der Pfleiderer Gütersloh GmbH bzw. der Pfleiderer Baruth GmbH, das von der Pfleiderer Deutschland GmbH gehalten wird, (ii) an den wesentlichen Bankkonten der PCF GmbH, der Pfleiderer Deutschland GmbH und der Silekol Sp. z o.o und (iii) und an etwaigen Forderungen aus strukturellen konzerninternen Darlehen der PCF GmbH und der Garantiegeber unterlegt.

Rechtsstreitigkeiten und Vergleiche

Vergleich im Fall Wellmann und Alno

Die Pfleiderer Deutschland GmbH hat am 25. März 2021 einen Vergleich im Fall Wellmann mit einer Zahlung von EUR 1,3 Mio. geschlossen. Zurzeit stellt die Pfleiderer Deutschland GmbH der Rückforderungsversicherung die notwendigen Informationen für die Regulierung des Versicherungsanspruchs zur Verfügung.

Im Fall Alno (ohne Versicherung) erfolgte am gleichen Tag ein Vergleich in Höhe von EUR 1,3 Mio.

Schadenersatzsforderung im Geschäftsbereich Panel East

Am 28. Dezember 2020 reichte die Fabryka Mebli Forte S.A. ("Forte") beim Amtsgericht in Sieradz, Polen, einen Antrag auf Vergleichsverhandlung gegen die Wieruszów Sp. z o.o., die Pfleiderer Grajewo Sp. z o.o., die Pfleiderer Polska Sp. z o.o., die Kronospan Polska Sp. z o.o., die Kronospan Mielec Sp. z o.o. und die Swiss Krono Sp. z o.o. ("Beklagte") ein. Dieser Antrag wurde dem Konzern im Januar bekannt. Hierbei geht es um Schadenersatzforderungen in Bezug auf die Beklagten. Pfleiderer Group B.V. & Co. KG soll hierbei gesamtschuldnerisch für die involvierten Pfleiderergesellschaften haften ("Schadenersatzanspruch"). Der Schadenersatzanspruch resultiert aus einem Schaden, den Forte angeblich im Zusammenhang mit der mutmaßlichen wettbewerbswidrigen Absprache zwischen einigen der Beklagten auf den polnischen Märkten für Spanplatten und Schichtstoff erlitten hat; hierbei ging es um die Festsetzung von Preisen und den Austausch von wettbewerbssensiblen Informationen im Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2008 und dem 7. September 2011, wie dies in der Entscheidung des Präsidenten der Behörde für Wettbewerb und Verbraucherschutz vom 28. Dezember 2017 dargelegt wurde.

Rückzahlung von Eigenkapitalkonten

Am 21. April 2021 beschloss die Gesellsachfterversammlung der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG, EUR 313 Mio. an die Kommanditisten der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG zurückzuzahlen. Zur Durchführung der Rückzahlung tätigten die Kommanditisten am 22. April 2021 Entnahmen aus ihren jeweiligen Kapitalkonten.

Einleitung des Verkaufs des Geschäftsbereichs Panel East

Am 16. Mai 2021 schloss die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG einen finalen Vertrag über den Verkauf des Geschäftsbereichs Panel East ab, der noch der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden bedarf. Die Parteien haben vereinbart, über die Bedingungen dieses Verkaufs Stillschweigen zu bewahren. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Zeitplan bis zum Abschluss der Transaktion noch nicht klar.

Neumarkt in der Oberpfalz, 31 .Mai 2021

Pfleiderer Group B.V. & Co. KG
Pfleiderer Group B.V.

Dr. Boris Gorella, Chief Executive Officer

Dr. Mani Herold, Chief Financial Officer

Dr. Frank Hermann, Chief Operating Officer

Stefan Zinn, Chief Commercial Officer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Pfleiderer Group B.V. & Co. KG, Neumarkt i.d.OPf. (vormals Pfleiderer Group GmbH, Neumarkt i.d.OPf.; Pfleiderer Group S.A., Wroclaw, Polen)

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG, Neumarkt i.d.OPf. (vormals Pfleiderer Group GmbH, Neumarkt i.d.OPf.; Pfleiderer Group S.A., Wroclaw, Polen), und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der KonzernKapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Pfleiderer Group B.V. & Co. KG, Neumarkt i.d.OPf. (vormals Pfleiderer Group GmbH, Neumarkt i.d.OPf.; Pfleiderer Group S.A., Wroclaw, Polen), für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Beirats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Beirat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 1. Juni 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Gerd Kreuzburg, Wirtschaftsprüfer

Stefan Otto, Wirtschaftsprüfer