Eisenwerk Brühl GmbH

Brühl

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

1. Geschäftsentwicklung

Die Eisenwerk Brühl GmbH ("Gesellschaft", "Unternehmen") ist am internationalen Markt für Eisenguss ein bedeutender Hersteller von Werkstücken aus verschiedenen Eisenwerkstoffen, mit einem Schwerpunkt auf technisch anspruchsvolle Zylinderkurbelgehäuse ("ZKG", "Zylinderblock").

Markt

Nach den für die Automobilindustrie schwierigen letzten Jahren, bedingt durch die Covid Pandemie und dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, entwickelte sich der Jahresstart 2023 vielversprechend. Mit dem Abflauen des Halbleitermangels und den deutlich resilienteren Lieferketten erfolgten - neben einer Normalisierung des Marktes - auch Nachholeffekte, die die Produktion und den Absatz zusätzlich stärkten. So stieg die Fahrzeugproduktion weltweit deutlich um 16,6% gegenüber dem Vorjahr. Im für das Eisenwerk wichtigen Markt Europa kletterte die Produktion in 2023 um 12,2% auf 14,7 Mio. Einheiten. Dass sich Europa im Vergleich zum Gesamtmarkt schlechter entwickelte, ist auf die spürbaren Kosten- und in der Folge Preiserhöhungen in allen Wirtschaftsbereichen zurückzuführen, da mit dem Angriffskrieg neue Lieferanten für die Öl- und Gasbelieferungen für Europa gefunden werden mussten, um die Energieversorgung sicher zu stellen. Die Produktion im USMCA vormals NAFTA-Raum konnte sich im Vergleich zu 2022 um 15,7% steigern und hat damit die Wachstumserwartungen erfüllt. Vergleichsweise schlecht kam Chinas Autoindustrie 2023 durch die Krisen. Die Fahrzeugproduktion erhöhte sich dort nur um + 10% gegenüber dem Vorjahr.

PKW Fahrzeugproduktion (Mio.St.)	2022	2023	Änd. Vj %
Gesamtmarkt	68,1	79,4	16,6%
davon Europa	13,1	14,7	12,2%
USMCA (NAFTA)	13,5	15,6	15,6%
Japan	6,4	7,7	20,3%
Asien ohne Japan	30,4	34,9	14,8%

Quelle: VDA

Die Eisenwerk Brühl GmbH konnte nicht vollumfänglich von den gestiegenen europäischen Fahrzeugproduktionssteigerungen profitieren. Während im ersten Halbjahr 2023 der Absatz deutlich über der Größenordnung des entsprechenden Vorjahreszeitraums lag, lag der Absatz im zweiten Halbjahr nur noch marginal über dem Vergleichszeitraum 2022. Diese deutliche Verschlechterung im Vergleich zum ersten Halbjahr ist u.a. auf ein Starkregenereignis bei einem Lieferanten unseres größten Kunden zurückzuführen, wodurch dieser die Produktion über Wochen nur sehr eingeschränkt aufrechterhalten konnte und damit die Teileversorgung unseres Kunden bis Jahresende deutlich erschwert wurde.

Absatz- u. Umsatzentwicklung	2022	2023	Änd. Vj %
Absatz (in 1.000 t)	168,1	179,8	+ 7,0
Umsatz (brutto, in Mio.€)	387,1	441,5	+ 14,1

Insgesamt stieg der Absatz gegenüber dem Vorjahr gemessen in Anzahl der Bauteile um 6,4% und gemessen an der Tonnage um 7,0%, wobei sich der Umsatz der Gesellschaft um rd. 14,1% gegenüber dem Vorjahr steigerte. Bestimmend hierfür sind die höheren Rohstoffpreise im Berichtsjahr. Hinzu kommen spürbar angehobene Vergütungen seitens unserer Kunden und ein geänderter Produktmix, hin zu komplexeren, technisch anspruchsvolleren und damit auch teureren Bauteilen.

Im Gegensatz zum europäischen Markt konnte der US Markt beim Wachstum gegenüber dem Vorjahr deutlicher zulegen, und hatte auch für das Eisenwerk eine unterstützende Wirkung auf den Absatz des Gesamtjahres. Hervorzuheben sind Lieferungen für den Überseebedarf an VW (Mexiko) und GM.

Die Eisenwerk Brühl GmbH beliefert von ihrem Standort Brühl aus grundsätzlich direkt oder indirekt jeden Kontinent, in dem PKWs produziert werden. Mit 53,6% des Bruttoumsatzes (Vorjahr 49%) ist Europa (außer Deutschland) der wichtigste Markt für die Eisenwerk Brühl GmbH. Es folgen Deutschland mit 31,9% (Vorjahr 36%), USMCA (NAFTA) mit 14% (Vorjahr 14%), sowie Südafrika mit 0,5% (Vorjahr 1%). Wir beliefern die Motorenwerke, deren Produkte anschließend an weltweiten Standorten in Fahrzeuge verbaut werden.

Speziell in Nordeuropa haben auch 2023 Fahrzeuge mit Elektroantrieb Marktanteile gewonnen. Unsere Zylinderkurbelgehäuse werden auch in Hybridantriebe verbaut. In weiten Teilen der Welt ist an eine CO ₂ -neutrale Stromladeinfrastruktur für reine Elektrofahrzeuge noch lange nicht zu denken, so dass der globale Bedarf, auch für konventionelle Antriebe, weiterwächst.

Zudem hat die Debatte über die Einführung von eFuels - Motorentreibstoffe, die klimaneutral hergestellt werden und mit denen konventionelle Verbrennungsmotoren, einschließlich der Bestandsflotte, CO ₂ -neutral gefahren werden können - während des Jahres 2023 an Bedeutung gewonnen. Die OEMs befassen sich auch mit eFuels, die teils schon im Einsatz sind. Wir als Eisenwerk Brühl engagieren uns im Rahmen der eFuels alliance und im Rahmen unseres entsprechenden Netzwerks.

Wir haben zudem das Nutzfahrzeugsegment stärker in den Blick genommen, wo unserer Einschätzung nach Elektromobilität oder andere Antriebsformen später und in geringerem Umfang Marktanteile gewinnen werden.

Unsere ohnehin schon starke regionale Diversifizierung verstärken wir mit neuen Projekten gerade auf dem nordamerikanischen Markt, womit wir mit unserem aktuellen Hauptprodukt, dem Zylinderkurbelgehäuse, die Abhängigkeit vom europäischen Markt weiter vermindern.

Da alternative Antriebslösungen dem Verbrennungsmotor Marktanteile abnehmen, haben wir in 2018 damit begonnen, Eisengussprodukte in das Portfolio aufzunehmen, die nicht zum Spektrum des Verbrennungsmotors gehören. Dabei haben wir und werden auch weiterhin Werkstücke einbeziehen, die nicht in der Automobilbranche Verwendung finden. Um die Zukunftsfähigkeit der Eisenwerk Brühl GmbH zu erhöhen, werden wir diesen Erneuerungs- und Erweiterungsprozess in den Folgejahren konsequent fortführen und ausweiten.

Produktion

Wir sehen die Eisenwerk Brühl GmbH als eines der weltweit führenden Unternehmen bei dünnwandigen Zylinderkurbelgehäusen aus Eisenguss. Mit Wandstärken von unter drei Millimetern gelingt es uns, bei Zylinderkurbelgehäusen annähernd das Gewichtsniveau von vergleichbaren Aluminium-Bauteilen zu erreichen, bei geringeren Ausmaßen und höherer Festigkeit. Zudem ist der Energieverbrauch bei der Eisengussproduktion im Vergleich zur Aluminiumfertigung deutlich geringer. Ferner sind die Werkstoffe der Eisenwerk Brühl GmbH durch eine Recyclingquote von grundsätzlich 100% bei den metallischen Einsatzstoffen sehr ressourcenschonend.

Im Hauptgeschäft Zylinderkurbelgehäuse haben wir die Ausrichtung der Fertigung hin zu gewichtsreduzierten und komplexen Zylinderkurbelgehäusen insbesondere unter prozesstechnischen Gesichtspunkten erfolgreich vollzogen. Weiterhin arbeiten wir an der Erhöhung der Anlagenverfügbarkeiten und an konstant hoher Gussqualität. Darüber hinaus flexibilisieren wir die Fertigung zur Herstellung von Werkstücken außerhalb des Verbrennungsstranges.

Die Produktion lag im Geschäftsjahr 2023 über dem Niveau des Vorjahres. Unsere Kunden konnten im Laufe des Jahres 2023 die Beschaffungsprobleme aus dem Halbleitermangel und Ausfälle von Zulieferern in Folge des Ukraine-Konfliktes lösen, so dass auch die Nachfrage nach unseren Produkten wieder anstieg.

Produktionsentwicklung	2022	2023	Änd. Vj %
Produktion (netto in 1.000 t)	172,1	179,8	+4,5
Produktion (netto in Mio. Stück.)	3,0	3,2	+5,4

Im Jahr 2023 ist die Gesamtzahl der Unfälle auf 1 Mio. Std. gerechnet im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch die Zahl der meldepflichtigen Unfälle (Ausfallzeit > 3 Tage) auf 1 Mio. Std. stieg von 41 (2022) auf 53 (2023).

Bei der Unfallschwere gab es glücklicherweise keine schweren Unfälle, jedoch stieg die Zahl der Ausfalltage/1 Mio. Std., aufgrund der Anzahl der Unfälle auf 1.883 Ausfalltage/1 Mio. Stunden.

In 2023 trugen gemeinsame Betriebsbegehungen der Geschäftsführung mit Vertretern der jeweiligen Abteilungen, der Arbeitssicherheit und dem Betriebsrat dazu bei, weitere Verbesserungen in Bezug auf Arbeitssicherheit, Brandschutz sowie bei Ordnung und Sauberkeit in der Eisenwerk Brühl GmbH zu erreichen. Ebenfalls kam es zu Begehungen mit der Berufsgenossenschaft. Des Weiteren wurden interne Messungen durchgeführt, wodurch die Einhaltung der Arbeitsplatzgrenzwerte kontrolliert und bestätigt wurde. Auch wurden fortlaufend die Gefährdungsbeurteilungen aktualisiert und die Betriebsanweisungen überarbeitet oder neu erstellt.

Die Wirksamkeit unserer Managementsysteme wurde in 2023 erneut durch externe Zertifizierer bestätigt. So wurde auch unser Energiemanagementsystem nach ISO 50001 durch den TÜV erfolgreich auditiert.

Das Qualitätsmanagementsystem nach IATF 16949 und unser Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 wurden 2023 ebenfalls vom TÜV zertifiziert. Die Zertifikate behalten bis 2024 ihre Gültigkeit (ISO 50001 bis 2026).

Die Eisenwerk Brühl GmbH ist seit 2013 emissionshandelspflichtig. Die aktuelle, vierte Handelsperiode umfasst die Jahre 2021 bis 2030. Ein erneuter Zuteilungsantrag kostenloser Zertifikate nach § 9 TEHG (Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz) für die vierte Handelsperiode muss in 2024 bezüglich des zweiten Zuteilungszeitraumes für die Jahre 2026 bis 2030 der vierten Handelsperiode an die DEHSt (Deutsche Emissionshandelsstelle) gestellt werden.

Personal

Die Eisenwerk Brühl GmbH beschäftigte im Berichtsjahr im Sinne von § 267 Abs. 5 HGB 1.492 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ohne Geschäftsführer und Auszubildende) gegenüber 1.457 im Vorjahr. Somit ist die Zahl um 35 Beschäftigte (2,4%) gestiegen.

Die Beschäftigungsquote der schwerbehinderten und gleichgestellten behinderten Menschen liegt bei der Eisenwerk Brühl GmbH bei 9,66% und damit weit über dem bundesweiten Durchschnitt, dieser liegt bei privaten Arbeitgebern bei 3,9 % (Quelle: Agentur für Arbeit Beschäftigungsstatistik schwerbehinderter Menschen 2022, Blickpunkt Arbeitsmarkt Mai 2023).

Im Eisenwerk Brühl sind Beschäftigte aus rd. 40 verschiedene Nationen in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Wir fördern das Verständnis und die Wertschätzung für verschiedene Kulturen und Lebenssituationen. Die Gleichbehandlung unserer Beschäftigten ist dabei grundlegend - unabhängig von Geschlecht, Alter, nationaler Herkunft, sexueller Identität, gesundheitlichem Zustand oder Religion.

Im Berichtsjahr wurden mit dem Tarifpartner IG Metall Tarifverträge zur schrittweisen Entgeltanpassung verhandelt. So werden die tariflichen Entgelte in einem Zeitraum von 3 Jahren insgesamt um 8,5 % (5,2 % zum 01.08.2023; 2,0 % zum 01.05.2024; 1,3 % zum 01.01.2025) erhöht, zudem erhalten die Beschäftigten in 2023 und 2024 Inflationsausgleichsprämien von insgesamt 2.000,00 EUR netto sowie ein Transformationsgeld (T-Geld). Im Jahr 2023 und 2024 beträgt das T-Geld 12,3 % des jeweils gültigen Grundentgelts der Entgeltgruppe EG 8 / der regelmäßigen Ausbildungsvergütung und ab dem Jahr 2025 beträgt das T-Geld 18,4 % des monatlichen regelmäßigen Arbeitsentgelts / der regelmäßigen Ausbildungsvergütung.

10 neue Auszubildende in vier unterschiedlichen Ausbildungsberufen konnten ihre Ausbildung im Berichtsjahr starten. Mit allen Auszubildenden sind in diesem Jahr zwei Aktionstage zum Themenkomplex Arbeitssicherheit / Erste Hilfe / Brandschutz durchgeführt worden. Im Berichtsjahr haben 11 Auszubildende erfolgreich ihre Ausbildung in fünf unterschiedlichen Berufsbildern abgeschlossen und ihnen konnte ein Beschäftigungsverhältnis angeboten werden.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten wurden unsere Aktivitäten auf social media- Kanälen intensiviert und Kooperationen mit Weiterbildungsträgern eingegangen. Für interessierte Schülerinnen und Schüler wurden Berufsfelderkundungstage, Girlsday und Praktika angeboten. Auch präsentierte sich die Eisenwerk Brühl GmbH auf Job- und Ausbildungsmessen sowie Speed Datings als moderner Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie und rekrutierte dort geeignetes Personal.

Neben der fachlichen Weiterentwicklung der Beschäftigten stand die Fortsetzung des Führungskräfte-Entwicklungsprogramms TEAM 100 mit den individuell hergeleiteten Qualifizierungsmaßnahmen auch 2023 im Fokus. Das Angebot reichte von der Basisschulung zum Führungsverhalten über Kommunikations- und Rhetorikschulungen bis hin zum Konflikttraining und Einzelcoaching.

Im Berichtsjahr konnten im festlichen Rahmen insgesamt 71 Beschäftigte ihr Firmenjubiläum feiern, das Eisenwerk ehrte drei Beschäftigte mit 50-jähriger Betriebszugehörigkeit, 39 mit 40-jähriger und 29 Beschäftigte mit 25-jähriger Betriebszugehörigkeit.

Das Mitarbeiterbindungsprogramm "eb-plus" ist weiter ausgebaut worden. Neben einer arbeitgeberbezuschussten Fitness- und Wellnesskarte und interessanten Einkaufsrabatten, wird nun auch ein bezuschusstes Fahrradleasing angeboten. Ein weiterer "eb-plus" Baustein in der betrieblichen Altersvorsorge ist für 2024 in Vorbereitung. Das Mitarbeiterbindungsprogramm "eb-plus" soll weiterhin die Arbeitgeberattraktivität nach innen und außen stärken.

ESG

Wir haben unsere Anstrengungen im Bereich ESG (Environmental, Social, Governance) nochmals erheblich ausgeweitet. So sind Maßnahmen im Bereich Umwelt im Berichtsjahr massiv verstärkt worden. Hier wurde eine mehrjährige Roadmap zur konkreten Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen entwickelt und befindet sich bereits in der Umsetzung. Primäres Ziel ist die Reduktion von Emissionen. Darüber hinaus haben wir auf Basis unseres Carbon Footprint Anstrengungen unternommen, unsere CO ₂ -Bilanz zu verbessern und beschäftigen uns mit Versuchen und Forschung an der Optimierung unserer CO ₂ -relevantesten Prozesse, auch mit langfristigem Einfluss. Auch unsere Anstrengungen zur Forcierung umweltfreundlicher, CO ₂ -neutraler Treibstoffe für Verbrennungsmotoren im Rahmen unserer Arbeit mit der eFuels Alliance sind unseren Umweltanstrengungen zuzuordnen.

Als Arbeitgeber von Beschäftigten mit sehr unterschiedlichen geografischen und sozialen Hintergründen, sind wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und arbeiten aktiv an der Integration der Mitarbeiter und ihrer Familien. Nach Ende der Corona-Pandemie stehen uns wieder mehr Möglichkeiten zur Verfügung. So haben wir unser traditionelles Sommerfest und den Familiennachmittag wieder aufgenommen. Mit unserem vom LVR ausgezeichneten BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) haben wir sehr erfolgreich Lösungen für eine Vielzahl an Mitarbeitern gefunden, die ihre bisherigen Tätigkeiten nicht mehr ausüben konnten. Als Familienunternehmen hat auch die Gesellschafterin ein besonderes Interesse an einem respektvollen Umgang mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Aufrichtige Unternehmensführung leben wir mit entsprechenden Werten bewusst in unserer Zusammenarbeit mit Lieferanten, Kunden, Gesellschaftern, Behörden, Finanzierern, Umfeld und Belegschaft. Wir arbeiten strikt nach diesen Werten und haben unsere diesbezüglichen Richtlinien im Berichtsjahr aktualisiert. Auch im Bereich Finanzierung haben wir uns sehr bewusst für einen entsprechend zertifizierten Finanzierungsbaustein entschieden.

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2023 hat die Gesellschaft in Anlagenzugänge i.H.v. 5,2 Mio. € investiert. Die Schwerpunkte lagen im Bereich Ersatzteile (0,80 Mio.), Umwelt (0,82 Mio.); IT (0,67 Mio.) und einer Kapazitätserweiterung (0,42 Mio.). Weiterhin wurde in diverse kleine Projekte investiert.

Zu den größeren Themen im Bereich Umwelt gehörte die weitestgehende Fertigstellung der Adiabatik-Kühlung für einen E-Ofen inklusive Umrichter und einen Warmhalteofen mit 0,45 Mio.€. Im Bereich IT wurden u.a. die Server und Netzwerkspeicher erneuert. Das Projekt "Kapazitätserweiterung der Lagerflächen am HRL2" konnte vollständig abgeschlossen und in Betrieb genommen werden.

Für das Jahr 2024 sind insgesamt rund 18,6 Mio. € an Investitionen eingeplant. Hiervon sind mit 10 Mio. € vor allem Investitionen in Bezug auf Umweltmaßnahmen, insbesondere aufgrund von behördlichen Vorgaben, vorgesehen. Weiterhin sind rund 1,4 Mio. € für weitere IT-Maßnahmen, insbesondere das Thema MES-Integration in der Produktion, berücksichtigt. Die restlichen 7,2 Mio. € teilen sich in diverse Projekte für Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen, strategische Neuentwicklungen, Überträge aus 2023 sowie für Ersatzteile und GWG's auf.

Ertragslage

Die im Vorjahr aufgetretenen Verwerfungen auf den Energiemärkten führten auch im Geschäftsjahr 2023 zu erheblich angestiegenen Beschaffungskosten für Energien, insbesondere bei Strom und Erdgas. Im Durchschnitt stiegen unsere Energiekosten im Vergleich zum Vorjahr um 52% an (Strom +26%, Erdgas +107%). Die Preise für Form- und Kernstoffe, Fremdleistungen sowie weitere Bezugskosten stiegen zum Teil weiter an. Auch die Personalkosten sind deutlich gestiegen, unter anderem durch seit August 2023 wirksame Tariferhöhungen in der Metallindustrie von +5,2%. Dagegen wirkten insbesondere sinkende Schrottpreise und Logistikkosten kostenmindernd.

Auch im Geschäftsjahr 2023 fanden intensive Gespräche mit unseren Hauptkunden zu erforderlichen Preiserhöhungen oder Einmalzahlungen statt. Aus den mit den Kunden getroffenen Vereinbarungen wurden letztendlich für das Geschäftsjahr 2023 Preiserhöhungen oder Kostenübernahmen in Höhe von insgesamt 92,9 Mio. € realisiert.

Der Absatz des Berichtsjahres übertraf das Vorjahr (Anzahl Werkstücke +6,4%, in Tonnen +7,0%). Unser Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 13,7%. Dabei stieg der Umsatz mit Gusserzeugnissen um 13,6%. Der Umsatz aus Handel stieg gegenüber dem Vorjahr um +59,2%, die sonstigen Erlöse gingen um -2,6% zurück.

Das Ergebnis der Gesellschaft enthält verschiedene nicht operative Sondereffekte. Ergebnismindernd wirkten sich insbesondere ein Aufwand i.H.v. 5,6 Mio. € aufgrund von Prämissenänderungen bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen, sowie ein Aufwand i.H.v.5,2 Mio.€ aufgrund des Verlustes einer gegebenen Sicherheit im Zusammenhang mit der Insolvenz der Eisenwerk Hasenclever & Sohn GmbH sowie eines Forderungsausfalles in Höhe von 0,4Mio.€ aus. Die Auswirkungen der Insolvenz der Hasenclever & Sohn GmbH sind im Jahresabschluss 2023 vollumfänglich berücksichtigt. Dagegen führte ein Ertrag i.H.v. 3,4 Mio. € aus Versicherungserstattungen für einen im Jahr 2021 aufgetretenen Brandschaden zu einem positiven Ergebniseffekt.

Insbesondere aufgrund der vereinnahmten 92,9 Mio. € Preiserhöhungen oder Kostenübernahmen für 2023 konnte ein positives betriebswirtschaftliches EBITDA von 24,3 Mio. € und ein positives Ergebnis vor Ertragsteuern von 8,4 Mio. € erzielt werden.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme ist im Berichtsjahr um 18,0 Mio. € auf 165,5 Mio. € gestiegen. Der Wert des Anlagevermögens sank aufgrund niedriger Investitionstätigkeit um 2,3 Mio. €. Das Umlaufvermögen nahm um 19,2 Mio. € zu, aufgrund von 12,6 Mio. € höherer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, 5,9 Mio. € mehr Vorräten für Handelsgeschäfte und um 6,9 Mio. € gestiegenen Sonstigen Vermögensgegenständen. Die liquiden Mittel betrugen zum Bilanzstichtag 22,9 Mio. €, im Vergleich zu 31,2 Mio. € Ende 2022. Mit einer Eigenkapitalquote von 24,3% bzw. einer Eigenmittelquote von 28,3% war die Gesellschaft weiterhin ausreichend kapitalisiert.

Die Summe der Rückstellungen ist insbesondere aufgrund höherer Rückstellungen für Pensionen und für Steuern im Vergleich zu 2022 um 13,0 Mio. € gestiegen. Die Verbindlichkeiten in Summe sind um 1,0 Mio. € gestiegen, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten fielen gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Mio. €.

Finanzlage

Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 0,8 Mio. € (Vj.14,6 Mio.€). Für die, im Vergleich zum Vorjahr ungünstigere Liquiditätsentwicklung, sind vorrangig die Finanzierung des Anstieges der Vorräte und die sonstigen Forderungen verantwortlich.4,8 Mio. € wurden für Investitionen verwendet. Nach Tilgungsleistungen und Zinszahlungen für Kredite i.H.v. 4,4 Mio. € ergab sich ein Finanzmittelbestand zum Jahresende von 22,7 Mio. € (Vj.31,2 Mio.€).

Die Finanzierung der Eisenwerk Brühl GmbH erfolgte im Geschäftsjahr durch Eigenkapital, ein Gesellschafterdarlehen sowie durch Darlehen von Kreditinstituten i.H.v. 3,5 Mio. € zum Ende der Periode mit Laufzeiten bis März 2026. Während Tilgungen auf das Gesellschafterdarlehen nicht erfolgten, wurden die Bankdarlehen vertragsgemäß zurückgeführt. Während des gesamten Jahres wurde das Factoring Programm für einen Teil des Forderungsbestandes genutzt.

2. Forschung und Entwicklung

Der Krieg in der Ukraine hatte für unser Unternehmen gravierende Auswirkungen. Neben stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie haben wir die Zusammenarbeit mit einem Kunden aus Russland beendet. Damit konnte die hier vorgesehene Entwicklung im Bereich der schwereren Nutzfahrzeuge nicht wie geplant vorangetrieben werden.

Für alle Serienteile, die wir bei Eisenwerk Brühl in großer Stückzahl fertigen, gibt es mittlerweile Nachfolge-Projekte in der Entwicklung mit SOPs (start of production) in 2025 oder 2026. Für einen wesentlichen Teil dieser Nachfolgeprojekte ist das Eisenwerk bereits beauftragt. Bei unseren Kunden werden aktuell die Vorbereitungen für die neuen Emissionsanforderungen (EU7) getroffen. Wir stehen kurz davor, eine vom Eisenwerk Brühl entwickelte Werkstoffvariante für Zylinderkurbelgehäuse in Serie einzuführen. Dieser Werkstoff ist speziell für höhere Leistungsklassen, bei denen auch signifikant höhere Festigkeiten im Bauteil gefordert sind. Mittels einer Wärmebehandlung wird eine Zugfestigkeit von > 350 [N/mm ² ] erreicht und so eine weitere Leistungsverdichtung ermöglicht.

Wir sind Partner in einem Konsortium für die Entwicklung eines Wasserstoffmotors, wo wir die Entwicklung des Zylinderkurbelgehäuses unterstützen und dieses herstellen. In diesem Projekt soll ein spezielles Verbrennungsverfahren, mit der Nutzung von Wasserstoff als alternativem Kraftstoff, entwickelt werden. In 2023 soll ein erster Versuchsmotor arbeiten.

Das Eisenwerk Brühl verzeichnet immer mehr Anfragen für Zylinderkurbelgehäuse in Kleinserien. Die Kunden und potentiellen Kunden bedienen zum einen den Aftermarket für PKW, vornehmlich im Ausland, zum anderen handelt es sich um Hersteller von Flugzeugmotoren oder sonstige industrielle Anwendungen. Die Stückzahl dieser Kleinserien liegt zwischen 250 und 20.000 Stück/Jahr. Wie bei Großserien muss für jedes Bauteil ein Werkzeugkonzept und ein Fertigungsprozess entwickelt werden. Es ist erfolgreich gelungen, die hierfür erforderliche, viel höhere Flexibilität in Entwicklung und Datenhandling mit der bestehenden Mannschaft zu erreichen.

Im Non-Combustion Bereich (nicht Motoren Guss) haben wir den Werkstoff Gusseisen mit Kugelgraphit (GJS) in einem hierfür üblichen Festigkeitssegment von 400 - 600 [N/mm ² ] etabliert. Allerdings stehen in diesem Bereich die Preise unter Druck. Wir greifen Anfragen auf, die wirtschaftlich vorteilhaft und fertigungslogistisch darstellbar sind, und profitieren von den Erfahrungen der letzten Jahre dabei, das Geschäft weiter auszubauen.

3. Chancen- und Risiken

Die Eisenwerk Brühl GmbH ist aufgrund ihrer internationalen Lieferbeziehungen und infolge des nach wie vor intensiven Wettbewerbs einer Anzahl von Risiken ausgesetzt, die unvermeidlich mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Die bekannten Risiken aus dem operativen Geschäft werden in unserem monatlichen Managementinformationssystem berichtet und stehen damit sowohl Beirat, Aufsichtsrat und Gesellschafterin, als auch den Führungskräften des Unternehmens zur Verfügung.

Die Corona-Pandemie, die auch im Berichtsjahr noch Folgen hatte, hat gezeigt, dass Infektionen nach wie vor erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Ein monatelanger Lockdown würde unvermeidlich zu bestandsgefährdenden Situationen für viele Unternehmen, auch im Automotive-Bereich, führen. Als Alleinlieferant wesentlicher Bauteile unserer Kunden ist die Fertigung der Eisenwerk Brühl GmbH zu einem hohen Grad systemrelevant, so dass auch bei geringer Automobilnachfrage die Fertigung aufrechterhalten werden würde und der Bestand der Gesellschaft als gesichert eingeschätzt wird.

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat gezeigt, dass Kriege in Europa wieder Realität sind. Sie können größtmögliche Implikationen auf Volkswirtschaften und das Unternehmen haben.

Das Eisenwerk Brühl ist gezwungen, die gestiegenen Kosten, die über den vereinbarten Preisen liegen, an die Automobilhersteller weiterzugeben. Grundsätzlich besteht das Risiko, dass nicht alle Kunden die Kostensteigerungen in voller Höhe kompensieren. Die wesentlichen Kunden haben Preiserhöhungen zugestimmt oder entsprechende Absichtserklärungen abgegeben, diese Kostensteigerungen zu kompensieren. Hinzu kommt, dass ein Wechsel zu einem anderen Lieferanten nicht allzu schnell möglich wäre, so dass auch die OEM's eine große Abhängigkeit vom Eisenwerk haben.

Mittelfristig können neue Antriebskonzepte für Fahrzeuge, wie insbesondere elektrische Antriebe, Verbrennungsmotoren ergänzen oder teilweise verdrängen. Welche der neuen Antriebsarten global dominieren wird, ist noch nicht eindeutig absehbar, ebenso wenig, wie die für die Verbrenner-Technologien verbleibenden Marktanteile. Die Gesellschaft strebt an, die Abhängigkeit vom Hauptprodukt PKW-Zylinderkurbelgehäuse gezielt zu reduzieren, ohne jedoch auf dem Weltmarkt weiterhin bestehende Chancen für dieses Produkt außer Acht zu lassen. Studien zeigen, dass aufgrund des weltweit erwarteten Wachstums der PKW-Neuzulassungen insgesamt, die Stückzahlen an Verbrennungsmotoren vorerst stagnieren, oder nur leicht sinken werden. Der Schwerpunkt der Absicherung für die Zukunft liegt jedoch in der Verbreiterung des Produktportfolios durch umfassende Marktbearbeitung und Produktentwicklung in anderen Bereichen.

Risiken im operativen Bereich können darüber hinaus insbesondere in der spezifikationskonformen Belieferung unserer Kunden gesehen werden, wo wir über konsequente Nutzung statistischer Methoden eine 0-Fehler Belieferung unserer Kunden gewährleisten müssen. Durch die deutliche Zunahme von dünnwandigen Teilen steigt die Herausforderung an das Qualitätsmanagement.

Im Bereich behördliche Auflagen sind weitere Risiken zu verzeichnen. Im Zuge eines Wechsels der Zuständigkeit seitens der Bezirksregierung in 2019 wurde bei Betriebsbegehungen und Aktenanalyse festgestellt, dass Genehmigungsverfahren aus Vorjahren noch nicht abgeschlossen sind und es bei einigen Themen eine engere Auslegung der rechtlichen Vorgaben durch die nun zuständige Aufsichtsbehörde gibt. Ferner sind Umweltvorgaben strenger geworden. Um alle Genehmigungen, Anzeigen und Anlagen auf den aktuellen Stand zu bringen, werden in den nächsten 3-4 Jahren in erheblichem Umfang Investitionen erforderlich, die anschließend auch laufende Betriebsaufwendungen nach sich ziehen werden. Die Finanzierung der Umweltinvestitionen ist für das Jahr 2024 gesichert. Die Verhandlungen für die Finanzierung der Investitionen der Jahre 2025 und 2026 laufen aktuell. Das Unternehmen kann entsprechende Anforderungen nur finanziell begrenzt und zeitlich gestreckt verkraften.

In diesem Sinne können politische Einflüsse Absatzchancen in einzelnen Bereichen positiv oder negativ beeinflussen. Die Eisenwerk Brühl GmbH sieht sich durch ihre breite Produktpalette im Markt für Zylinderkurbelgehäuse, sowie durch die begonnenen Aktivitäten in anderen Bereichen gut gerüstet, derartigen Einflüssen zu widerstehen. Hinzu kommt, dass die langfristigen Verträge mit Kunden feste Absatzvolumina in definierten Bandbreiten vorsehen und abweichende Kundenabrufe finanzielle Kompensationen auslösen würden.

Die EU-Taxonomie und die Ausrichtung der Finanzierungsbedingungen hieran können die Fremdfinanzierung des Unternehmens erschweren. Dies sowohl, weil der weiterhin bestehende Schwerpunkt Verbrennungsstrang, als auch die CO ₂ -Emissionen insbesondere des Kupolofens Felder sind, die der Ausrichtung der EU zu Klimaneutralität in der Beurteilung einiger Häuser entgegenstehen. Um dem zu begegnen, hat sich die Eisenwerk Brühl GmbH sehr bewusst den ESG-Kriterien verschrieben. Wir zeichnen uns etwa durch die Recyclingquote von 100% bei metallischen Einsatzstoffen als Unternehmen der Circular Economy aus. Wir haben sehr zukunftsorientierte Überlegungen und Maßnahmen, den CO ₂ -Ausstoss sukzessive zu begrenzen. Gleichzeitig könnte die zunehmende Akzeptanz von eFuels als CO ₂ -neutraler Treibstoff für Verbrennungsmotoren - Eisenwerk Brühl ist auf diesem Feld engagiert - die Beurteilung des Absatzmarktes des Unternehmens deutlich verbessern.

Die Struktur der für uns schwerpunktmäßig relevanten Absatzmärkte stellt ein Risiko insofern dar, als dass sich die Nachfrageseite auf wenige relevante Automobilhersteller konzentriert. Naturgemäß ist daher die Abhängigkeit vom einzelnen Kunden relativ hoch, wobei aufgrund unserer Position als regelmäßiger Alleinlieferant von ZKG Typen diese Abhängigkeit auch durchaus als wechselseitig zu bezeichnen ist.

Im Beschaffungsbereich liegen Risiken in der jederzeitigen Verfügbarkeit von Rohstoffen und Vorprodukten, sowie in der nachfragebedingt aktuell gestiegenen Volatilität der Preise von Rohstoffen und Energien, die derzeit nur zum Teil an Kunden über Materialteuerungszuschläge weitergegeben werden können. Dem Risiko der Verfügbarkeit wird durch entsprechende, teils langfristige Bezugsverträge, sowie ausreichend Vorlauf in Produktion und Absatz Rechnung getragen.

Die Betreiberpflichten sind durch ein wirksames Delegationssystem verantwortlichen Mitarbeitern bekannt und von diesen anerkannt. Das bestehende Umweltmanagementsystem sowie das Energiemanagementsystem werden durch den TÜV Rheinland überprüft, und im Rahmen der ISO 14001 sowie 50001 zertifiziert.

Weitere Risiken können in Phasen schnell steigender Absatzmengen in der zeitgerechten Bereitstellung der hierfür notwendigen Fertigungskapazitäten bestehen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund einer deutlichen Zunahme der Komplexität unserer Produkte, aber auch der logistischen Prozesse bei der Versorgung mit und Entsorgung von Rohstoffen.

Ein weiteres Risiko besteht mit Hinblick auf die Verfügbarkeit unserer Anlagen, die sowohl vom technischen Zustand dieser Anlagen, als auch von den Qualifikationen des bedienenden Personals abhängt. Hier wurde, beispielsweise aufgrund der Ersatzteilsituation bei älteren Maschinensteuerungen, seitens der Geschäftsführung ein gesondertes Programm zum kontinuierlichen Austausch dieser Steuerungen angestoßen und gesonderte Mittel bereitgestellt.

Grundsätzlich gehen wir, basierend auf OEM-Informationen und internationalen Studien (u.a. IHS) davon aus, dass die Verbrennungsmotoren auch in den kommenden Jahren den dominierenden Fahrzeugantrieb darstellen werden. Die seitens der Gesellschaft hierfür zur Verfügung gestellten dünnwandigen Kurbelgehäuse sind geeignet, weitere Vorteile für dieses Antriebskonzept zu ermöglichen. Auch wenn die technische Umsetzung dieser dünnwandigen Gussteile eine Herausforderung für die Eisenwerk Brühl GmbH darstellt, sind wir mit dieser Technologie ein wichtiger Partner für unsere Kunden bei der Entwicklung zukünftiger Antriebskonzepte. Denn die Bewältigung der aus dieser technischen Komplexität verursachten Herausforderungen, bietet der Eisenwerk Brühl GmbH auch ein Unterscheidungsmerkmal zu Wettbewerbern auf dem europäischen Markt und insbesondere zu solchen aus Niedriglohnländern weltweit. Dazu bieten wir kurze Lieferwege zu unseren überwiegend in Mitteleuropa ansässigen Kunden, schnelle Reaktionszeiten, sind robuster gegen die Auswirkungen von Logistikkrisen und schonen die Umwelt durch deutlich weniger CO ₂ -Emissionen.

Zylinderkurbelgehäuse werden aus Eisen oder Aluminium gefertigt. Hieraus haben sich in der Vergangenheit Chancen und Risiken durch Substitution des jeweiligen Werkstoffes ergeben. Durch die zurzeit fokussierte Weiterentwicklung der bestehenden ZKGs ergibt sich die Chance für das Eisenwerk Brühl, das bestehende, weiterzuentwickelnde Produktvolumen dauerhaft langfristig zu fertigen. Die Möglichkeiten für den Werkstoff Eisen sind dabei konsequent weiter zu entwickeln.

Im Bereich LKW und Nutzfahrzeuge sehen wir noch einige Wachstumspotentiale. Auch die globale Ausweitung des Geschäftes birgt weiterhin Chancen. Neukunden aus den USA für Kleinserien wurden bereits akquiriert und beliefert.

Um auf Absatzschwankungen zu reagieren ist es unser Ziel, den Anteil flexibler Arbeitsverhältnisse so zu gestalten, dass diesen Absatzschwankungen mit entsprechenden Personalanpassungen begegnet werden kann.

Unsere Produkte werden in einer großen Anzahl von Fahrzeugplattformen unserer Kunden eingesetzt. Damit ist auch die Chance verbunden, an dem weltweiten Wachstum unserer Kunden in der Fahrzeugindustrie teilhaben zu können. Insgesamt besteht für die Gesellschaft die Herausforderung, sich in einem weiterhin sehr intensiven Kostenwettbewerb durch produktivitätssteigernde Maßnahmen weiter erfolgreich zu stellen.

Insgesamt sieht sich die Eisenwerk Brühl GmbH gut in der Lage, auch unter schwierigen Marktbedingungen, Chancen zu nutzen und Risiken erfolgreich zu bewältigen.

4. Ausblick

Im Lagebericht 2022 hatten wir das Ziel formuliert, eine EBITDA-Marge von 2-3% zu erzielen. Dieses Ziel wurde, trotz der von unserer Schwestergesellschaft verursachten negativen Sondereffekte, übertroffen.

Markt

Die Herausforderungen des Marktes in 2024 bleiben gegenüber dem Vorjahr weiterhin auf hohem Niveau. Neben dem Angriffskrieg, den Russland in der Ukraine führt, sind weitere Konflikte hinzugekommen, die die globale Wirtschaftsentwicklung belasten, wie der Nah-Ost Konflikt zwischen Palästina und Israel, oder auch der Angriff der Huthi's auf Frachtschiffe im Suezkanal. In der Folge führt dies u.a. auch wieder zu Materialmangel, da die Reedereien Alternativrouten für die Frachtschiffe wählen, welche dann deutlich verspätet die Zielhäfen erreichen. So musste beispielsweise Tesla bereits Anfang des Jahres die Produktion für 2 Wochen, aufgrund fehlender Bauteile, in Deutschland unterbrechen.

So erwartet auch der VDA für dieses Jahr bei der PKW-Inlandsproduktion lediglich eine Seitwärtsbewegung und moniert zudem die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, u.a. aufgrund fehlender wettbewerbsfähiger Energiepreise oder auch, weil eine überbordende Bürokratie hohe Kosten in den Wirtschaftsunternehmen verursacht und deren Flexibilität einschränkt. Im Einklang geht nun auch die Bundesregierung nur noch von einem Wirtschaftswachstum von 0,2% in diesem Jahr aus.

Diese Gemengelage verunsichert die potentiellen Fahrzeugkäufer. So wird vielfach der Fahrzeugkauf auf die Zukunft vertagt, oder es wird, auch aufgrund des abrupten Auslaufs der E- Fahrzeugprämie in Deutschland, eher ein Fahrzeug mit konventionellem Antrieb gekauft, welches deutlich günstiger im Vergleich zu einem E-Fahrzeug ist. Dies kommt dem Eisenwerk aktuell entgegen, da auch unsere Kunden derzeitig verstärkt Bauteile abrufen.

So fällt es auch in diesem Jahr nicht leichter eine Prognose über den Geschäftsverlauf 2024 abzugeben. Es ist aktuell nicht absehbar, wie lange der Krieg und weitere Konflikte anhalten werden, und welche Auswirkungen dies auf die Wirtschaftsentwicklung, die Automobilhersteller und auch die Zulieferer haben werden. Vorbehaltlich dieser Unsicherheiten gehen wir davon aus, dass unsere Kunden die gestiegenen Kosten der Einsatzstoffe übernehmen werden und der Umsatz in 2024 in einer Größenordnung zwischen 380 und 410 Mio. Euro liegen wird und somit, auch aufgrund sinkender Inflation, unterhalb des Umsatzes 2023.

Ergebnis

Aufgrund deutlich rückläufiger Preise für Strom und Gas erwarten wir im Geschäftsjahr 2024 niedrigere Energiekosten. Unsere Vereinbarungen mit den Kunden zu Preiserhöhungen und Kostenübernahmen sehen jedoch vor, dass wir die entsprechenden Einsparungen an die Kunden weiterreichen. Wir streben an, im Geschäftsjahr 2024 einen Jahresüberschuss von knapp einer Mio.€ zu erzielen. Im ersten Quartal liegen wir leicht hinter den Erwartungen zurück. Dies liegt zum einem an einem relativ hohen Krankenstand und an einer zu hohen Ausschussquote.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Gesellschaft hat für Personengruppen und Gremien im Sinne vom §76 Absatz 4 Satz 1 und §111 Absatz 5 Satz 1 AktG einen Frauenanteil von nicht unter 20% bis zum 31.12.2024 angestrebt.

2023 waren im Vergleich zum Vorjahr 2 Frauen weniger, folglich jetzt 35 Frauen beschäftigt, das entspricht einer Frauenquote von 2,3 % (Vorjahr 2,4%). In der ersten Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung beträgt der Frauenanteil 20%. Der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung sind derzeit nur männlich besetzt.

Grundsätzlich ist das Unternehmen bemüht, durch das Angebot von Praktika während der Schul- oder Studienzeit oder der Teilnahme am Girlsday, sowie Berufsfelderkundungstagen schon früh Frauen oder Mädchen einen Einblick in die MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) Berufe zu geben und für das Eisenwerk zu gewinnen.

Brühl, im Mai 2024

Eisenwerk Brühl GmbH

Geschäftsführung

M. Pampus-Meder

T. Friedrich

Bilanz zum 31.12.2023

Aktiva

	31.12.2023		31.12.2022
	€		€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
-. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte		26.671,00	51.866,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	21.498.079,06		22.735.971,06
2. Technische Anlagen und Maschinen	16.491.253,85		18.110.974,82
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.226.369,00		2.372.397,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.430.511,84		1.679.394,38
		42.646.213,75	44.898.737,26
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	10.632.772,04		8.524.126,17
2. Unfertige Erzeugnisse	17.410.540,85		17.749.516,91
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	18.288.408,85		10.879.199,13
4. Geleistete Anzahlungen	0,00		266.946,80
5. Erhaltene Anzahlungen	-1.702.033,46		-878.475,08
		44.629.688,28	36.541.313,93
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	23.579.790,94		10.932.325,24
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0,00		291.232,27
3. Sonstige Vermögensgegenstände	21.513.698,27		14.580.739,49
		45.093.489,21	25.804.297,00
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		22.938.448,25	31.159.684,76
C. Rechnungsabgrenzungsposten		162.235,91	509.439,84
D. Aktive latente Steuern		9.983.500,00	8.473.400,00
		165.480.246,40	147.438.738,79

Passiva

	31.12.2023		31.12.2022
	€		€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	35.800.000,00		35.800.000,00
II. Kapitalrücklage	1.460.760,90		1.460.760,90
III. Gewinnrücklagen	10.601.160,57		10.601.160,57
IV. Bilanzverlust	-7.603.553,51		-11.650.616,51
		40.258.367,96	36.211.304,96
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	43.650.900,00		39.286.100,00
2. Steuerrückstellungen	5.259.184,22		1.309.406,79
3. Sonstige Rückstellungen	43.256.130,00		38.577.300,00
		92.166.214,22	79.172.806,79
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.526.219,34		5.840.583,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	14.412.574,90		10.739.906,78
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6.500.000,00		7.019.633,38
Davon gegenüber Gesellschaftern: € 6.500.000,00 (Vj. T€ 7.020)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	8.616.219,98		8.445.252,10
Davon aus Steuern: € 1.373.116,33 (Vj. T€ 1.223)
Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: € 0,00 (Vj. T€ 65)
		33.055.014,22	32.045.375,26
D. Rechnungsabgrenzungsposten		650,00	2.150,00
E. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen		0,00	7.101,78
		165.480.246,40	147.438.738,79

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 31.12.2023

	2023		2022
	€		€
1. Umsatzerlöse		440.266.763,94	387.112.811,46
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		1.156.216,77	6.157.700,37
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		3.277,02	14.104,48
4. Sonstige betriebliche Erträge		12.095.788,25	7.216.511,58
Davon Erträge aus der Währungsumrechnung: € 884,72 (Vj. T€ 23)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-242.748.056,17
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-50.534.594,01	-293.282.650,18	-251.265.080,44
-. Rohergebnis		160.239.395,80	149.236.047,45
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-87.945.252,58
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-23.805.034,61
Davon für Altersversorgung: € 6.444.243,21 (Vj. T€ 789)		-111.750.287,19	-98.989.506,24
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-7.354.533,50	-7.594.893,63
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-30.999.819,19	-30.885.319,06
Davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung: € 51.489,32 (Vj. T€ 103)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		404.388,87	27.857,76
Davon aus Abzinsungen: € 21.200,00 (Vj. T€ 0)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-1.848.491,95	-2.317.452,52
Davon an verbundene Unternehmen: € 681.194,58 (Vj. T€ 496)
Davon aus Aufzinsungen: €455.663,00 (Vj. T€ 1.229)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-4.332.605,88	-881.375,12
Davon Ertrag aus latenten Steuern: € 1.510.100,00 (Vj. T€ 498)
12. Ergebnis nach Steuern		4.358.046,96	8.595.358,64
13. Sonstige Steuern		-310.983,96	-392.567,06
14. Jahresüberschuss		4.047.063,00	8.202.791,58
15. Verlustvortrag		-11.650.616,51	-19.853.408,09
16. Bilanzverlust		-7.603.553,51	-11.650.616,51

Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023

(AG Köln, HRB 43238)

1. Rechnungslegungsvorschriften

Die Eisenwerk Brühl GmbH erstellt als GmbH ihren Jahresabschluss nach den Rechnungslegungsvorschriften der §§ 238 ff. HGB, insbesondere nach den §§ 264 ff. HGB für Kapitalgesellschaften.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände erfolgen entsprechend der Nutzungsdauer von 1 bis 5 Jahren nach der linearen Methode.

Die aktivierten Sachanlagen mit zeitlich begrenzter Nutzungsdauer werden entsprechend ihrer betriebsindividuellen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Prognose der Nutzungsdauern orientiert sich an den maßgebenden steuerlichen AfA-Tabellen für Gießereien. Die Abschreibungen auf im Geschäftsjahr neu angeschaffte bewegliche Wirtschaftsgüter werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter (€ 250 bis € 1.000) werden in einem Sammelposten erfasst und über 5 Jahre abgeschrieben.

Die Bewertung der Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt unter Beachtung des niedrigeren Marktwerts zu durchschnittlichen Einstandspreisen. Auf Magazinmaterialien mit längerer Lagerdauer werden pauschale Abschläge vorgenommen.

Unfertige sowie fertige Erzeugnisse werden grundsätzlich zu Herstellungskosten nach § 255 Abs. 2 HGB oder gegebenenfalls mit dem niedrigeren Marktpreis bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst war. Handelswaren werden zu Anschaffungskosten unter Einbeziehung von Anschaffungsnebenkosten oder gegebenenfalls mit dem niedrigeren Marktpreis bewertet. CO ₂ -Emissionsberichtigungen werden, soweit sie entgeltlich erworben werden, zu Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten und, soweit sie unentgeltlicher zugeteilt werden, mit € 0 bewertet.

Der Ansatz von Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt zum Nominalwert abzüglich aller erforderlichen Wertberichtigungen (Einzel- und Pauschalwertberichtigungen). Die Guthaben bei Kreditinstituten sowie der Kassenbestand sind mit dem Nominalwert angesetzt.

Die Rückstellungen wurden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Angesetzt wurden hierbei die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbeträge gem. § 253 Abs. 1 HGB. Alle Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten fristenkongruenten durchschnittlichen Marktzinssätzen abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB).

Der Rückstellung für Pensionsverpflichtungen liegt ein versicherungsmathematisches Gutachten unter Anwendung der "Projected-Unit-Credit-Methode" zugrunde. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck verwendet. Dabei wurde auf Grundlage der von der Deutschen Bundesbank vorgegebenen durchschnittlichen Marktzinsen ein Zinssatz von 1,83% bei der Bewertung angewendet. Gehalts- und Rentenanpassungen sind mit 2,5% p.a. bzw. 2,0% p.a. eingerechnet. Die Anhebung der Rentenanpassungen im Vergleich zum Vorjahr (0,7% => 2,0% p.a.) erfolgte aufgrund geänderter Einschätzungen zur langfristigen Entwicklung. Im Vergleich zu einer Berechnung auf Grundlage der Vorjahresparameter führt dies zu einer Anhebung der Pensionsrückstellung um T€ 5.636. Eine Unterdeckung im Sinne von Artikel 67 Absatz 1 EGHGB besteht am Bilanzstichtag nicht Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB zwischen dem Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beläuft sich im Berichtsjahr auf T€ 428. in Höhe dieses Betrages besteht eine Ausschüttungssperre.

Im Rahmen der Rückstellung für Altersteilzeit wurden die unentziehbaren Möglichkeiten der Arbeitnehmer zur Inanspruchnahme der Altersteilzeitregelung berücksichtigt. Die Bewertung erfolgt in Höhe der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme sowie der voraussichtlich entstehenden Aufstockungsbeträge und der Erfüllungsrückstände. Als Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck verwendet. Gehalts- und Rentenanpassungen sind mit 2,50 % p.a. eingerechnet. Der Barwert wird mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten fristkongruenten Marktzinssatz, der sich gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung ergibt, ermittelt.

Die Rückstellung für Jubiläumsverpflichtungen wird nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels des Teilwertverfahrens bewertet. Als Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck verwendet. Die Gehaltsanpassungen sind mit 2,50 % p.a. eingerechnet.

Bei der Bemessung der Rückstellung für Drohverluste aus Lieferverträgen werden je Motortyp die aktuell vertraglich vereinbarten Preise unter Berücksichtigung voraussichtlicher zukünftiger Preisanpassungen den voraussichtlichen Kosten gegenübergestellt. Basis für die Kostenermittlung sind die Vollkosten ohne allgemeine, produktübergreifende Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie ohne Fremdkapitalzinsen.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist dem beigefügten Anlagespiegel (Blatt 6) zu entnehmen. Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um entgeltlich erworbene Software-Lizenzen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Sicherheitseinbehalte einer Factoringgesellschaft (T€ 13.200), Abrechnungsguthaben bei einer Factoringgesellschaft (T€ 3.615) sowie Forderungen aufgrund Energiesteuerrückzahlungen (T€ 1.343).

Die aktiven latenten Steuern resultieren in Höhe von T€ 9.984 aus Wertansatzdifferenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz bei den Pensionsrückstellungen (T€ 20.729) sowie bei den sonstigen Rückstellungen (T€ 10.543). Für die Berechnung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz von 31,925 % zugrunde gelegt.

Der Bilanzverlust von € 7.603.553,51 setzt sich zusammen aus dem Verlustvortrag aus dem Vorjahr von € 11.650.616,51 und dem Jahresüberschuss 2023 von € 4.047.063,00.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen insbesondere Verpflichtungen aus dem Personalbereich (T€ 7.910), und zwar in der Hauptsache für Urlaubsansprüche, Tantieme, Arbeitszeitkonten, Berufsgenossenschaft, Jubiläumszuwendungen, Altersteilzeit und Abfindungen, sowie für ausstehenden Rechnungen (T€ 13.503). Darüber hinaus werden hier Verpflichtungen für drohende Verluste aus langfristigen Lieferverträgen (T€ 9.262), Verpflichtungen aus Werkzeugverträgen (T€ 1.216) und Verpflichtungen aus Gewährleistungen (T€ 5.305) ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten setzen sich nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen:

Verbindlichkeiten (T€)	Restlaufzeit
	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	davon 1-5 Jahre	davon > 5 Jahre
Verb. geg. Kreditinstituten	1.684	1.842	1.842	0
(Vorjahr)	(2.525)	(3.316)	(3.316)	(0)
Verb. aus Lief. u. Leist.	14.413	0	0	0
(Vorjahr)	(10.740)	(0)	(0)	(0)
Verb. geg. verbund. Untern.	0	6.500	6.500	0
(Vorjahr)	(7.020)	(0)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	8.610	6	0	6
(Vorjahr)	(8.442)	(3)	(0)	(3)
Gesamt	24.707	8.348	8.342	6
(Vorjahr)	(28.726)	(3.319)	(3.316)	(3)

Verbindlichkeiten (T€)	31.12.2023	31.12.2022

Verb. geg. Kreditinstituten	3.526	5.841
(Vorjahr)	(5.841)	(15.463)
Verb. aus Lief. u. Leist.	14.413	10.740
(Vorjahr)	(10.740)	(10.784)
Verb. geg. verbund. Untern.	6.500	7.020
(Vorjahr)	(7.020)	(6.500)
Sonstige Verbindlichkeiten	8.616	8.445
(Vorjahr)	(8.445)	(6.046)
Gesamt	33.055	32.045
(Vorjahr)	(32.045)	(38.794)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von T€ 3.316 durch Grundschulden auf Grundstücken und durch die Sicherungsübereignung von Maschinen und Anlagen besichert.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich in Höhe von T€ 6.500 um sonstige Verbindlichkeiten in Form eines Darlehens der Gesellschafterin.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse		2023		2022
		T€	T€	T€	T€
Gussprodukte	Inland	140.444		133.969
	EU-Ausland	218.462		184.389
	Drittland	75.343	434.249	63.894	382.252
Modell-/Maschinenbau	Inland	211		484
	EU-Ausland	1.881		0
	Drittland	1.056	3.148	1.493	1.977
Sonstige	Inland	1.300		1.604
	EU-Ausland	0		3
	Drittland	1.570	2.870	1.277	2.884
gesamt			440.267		387.113

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 3.400 aus Versicherungserstattungen für einen Schadensfall aus Vorjahren, aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 3.592 sowie aus der Strompreiskompensation für 2022 in Höhe von T€ 326 enthalten.

In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von T€ 221 (Vj. 0) enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind außergewöhnliche Aufwendungen aus der Inanspruchnahme einer gestellten Sicherheit in Höhe von TE 4.818 ausgewiesen.

5. Sonstige Angaben

Die Anzahl der Arbeitnehmer im Sinne von § 267 Abs. 5 HGB war im Jahresdurchschnitt wie folgt:

	2023	2022
Lohnempfänger	1.344	1.317
Gehaltsempfänger	148	140
Gesamt Personalstand	1.492	1.457

Am Bilanzstichtag betrug das Bestellobligo für Investitionsmaßnahmen T€ 3.799. Weitere finanzielle Verpflichtungen von T€ 2.969 bestehen aus langfristigen Leasing- und Mietverträgen.

Die Gesellschaft nutzt zur Verbesserung der Finanzstruktur und Liquidität die Finanzinstrumente des Factorings von Kundenforderungen sowie auch des Leasings von Sachanlagevermögen. Bei den Leasingvereinbarungen handelt es sich um Standard-Leasingverträge mit Bilanzierung des Anlagegutes beim Leasingnehmer. Am Bilanzstichtag waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 18.757 Gegenstand des Factorings, für die unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesene Sicherungseinbehalte von Factoringgesellschaften in Höhe von T€ 13.200 bestanden.

Die Vergütungen der Mitglieder des Aufsichtsrates beliefen sich im Jahr 2023 auf insgesamt T€ 130, die der Mitglieder des Gesellschafterbeirats im Jahr 2023 auf T€ 220.

Hinsichtlich der Angabe der Geschäftsführerbezüge wird von der Schutzklausel gem. § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht. Ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung erhielten im Geschäftsjahr Bezüge von T€ 463. Für diesen Personenkreis sind Pensionsverpflichtungen von T€ 3.527 zurückgestellt.

Die Gesellschaft ist ein 100%-iges Tochterunternehmen der ERW Industrieverwaltung GmbH, Battenberg/Eder und wird in den Konzernabschluss dieser Gesellschaft einbezogen. Der Konzernabschluss wird von der Konzernmuttergesellschaft im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Auf die Angabe des Gesamthonorars des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da die Angaben im Konzernabschluss der ERW Industrieverwaltung GmbH, Battenberg/Eder, enthalten sind.

Zum 31.12.2023 unterliegen nach § 268 Abs. 8 HGB die in der Bilanz ausgewiesenen "Aktiven latenten Steuern" in Höhe von T€ 9.984 einer Ausschüttungssperre. Weitere Beträge im Sinne von § 268 Abs. 8 HGB liegen nicht vor.

Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2023:

	Rüdiger von Waldow, Brühl (Vorsitzender) Ass. Jur., Geschäftsführer der ERW Industrieverwaltung GmbH
	Max Stangier, Essen Master of Arts in Global Affairs, Unternehmensberater
	Christian Hoffert, Wachtberg Diplom-Kaufmann, Geschäftsführer der ERW Industrieverwaltung GmbH
	Dr. Kurt Demmer, Langenfeld Diplom-Volkswirt, Unternehmensberater
	Norbert Schrader, Willich Diplom-Ingenieur, Unternehmensberater
	Bernhard Beck, Biebergemünd Industriekaufmann, Unternehmensberater
	Ismail Sahin, Köln Gießer, Betriebsratsvorsitzender der Eisenwerk Brühl GmbH
	Ralf Heiden, Meckenheim Fachführungskraft für Prozess- und Automatisierungsoptimierung Arbeitnehmervertreter der Eisenwerk Brühl GmbH

Geschäftsführung:

Matthias Pampus-Meder, Ennepetal

Diplom-Ingenieur, techn. Geschäftsführer

Wilm Papke, Essen (bis 28.04.2023)

Diplom-Kaufmann, kfm. Geschäftsführer

Thomas Friedrich (ab 01.05.2023)

Dipl.-Betriebswirt, kfm. Geschäftsführer

Ergebnisverwendung:

Der Bilanzverlust von € 7.603.553,51, bestehend aus dem Verlustvortrag von € 11.650.616,51 und dem Jahresüberschuss von € 4.047.063,00 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Brühl, 22.05.2024

Eisenwerk Brühl GmbH

Die Geschäftsführung

M. Pampus-Meder

Th. Friedrich

Feststellungsdatum des Jahresabschlusses 2023

Die Gesellschafterversammlung am 25.06.2024 hat den Jahresabschluss 2023 in der vorliegenden Form genehmigt und festgestellt.

Entwicklung des Anlagevermögens 2023

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	01.01.2023	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2023
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	1.755.123,16	18.189,04	58.311,06	3.206,97	1.718.208,11
	1.755.123,16	18.189,04	58.311,06	3.206,97	1.718.208,11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	101.425.746,33	0,00	0,00	2.688,09	101.428.434,42
2. Technische Anlagen und Maschinen	279.338.457,08	2.620.464,13	1.235.167,80	891.975,05	281.615.728,46
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	28.373.109,45	604.648,23	3.947.971,61	306.816,99	25.336.603,06
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.679.394,38	1.955.804,56	0,00	-1.204.687,10	2.430.511,84
Zwischensumme II.	410.816.707,24	5.180.916,92	5.183.139,41	-3.206,97	410.811.277,78
Anlagevermögen insgesamt	412.571.830,40	5.199.105,96	5.241.450,47	0,00	412.529.485,89

	Abschreibungen
	01.01.2023	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2023
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	1.703.257,16	46.591,01	58.311,06	0,00	1.691.537,11
	1.703.257,16	46.591,01	58.311,06	0,00	1.691.537,11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	78.689.775,27	1.240.580,09	0,00	0,00	79.930.355,36
2. Technische Anlagen und Maschinen	261.227.482,26	5.015.748,18	1.118.755,83	0,00	265.124.474,61
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	26.000.712,45	1.051.614,22	3.942.092,61	0,00	23.110.234,06
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Zwischensumme II.	365.917.969,98	7.307.942,49	5.060.848,44	0,00	368.165.064,03
Anlagevermögen insgesamt	367.621.227,14	7.354.533,50	5.119.159,50	0,00	369.856.601,14

	Buchwerte
	31.12.2023	31.12.2022
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	26.671,00	51.866,00
	26.671,00	51.866,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	21.498.079,06	22.735.971,06
2. Technische Anlagen und Maschinen	16.491.253,85	18.110.974,82
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.226.369,00	2.372.397,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.430.511,84	1.679.394,38
Zwischensumme II.	42.646.213,75	44.898.737,26
Anlagevermögen insgesamt	42.672.884,75	44.950.603,26

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Eisenwerk Brühl GmbH, Brühl

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Eisenwerk Brühl GmbH, Brühl, - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Eisenwerk Brühl GmbH, Brühl, für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, den inhaltlich geprüften Angaben im Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Neuss, den 22.05.2024

Dr. Glade, König und Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dr. Carsten Bentlage, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2023

Der Aufsichtsrat wurde von der Geschäftsführung regelmäßig mündlich und schriftlich über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat alle wesentlichen Angelegenheiten der Gesellschaft mit der Geschäftsführung beraten und bei den Entscheidungen im Rahmen der ihm obliegenden Aufgaben mitgewirkt.

Der Jahresabschluss zum 31.12.2023 sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 sind von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Glade, König & Partner GmbH, Neuss, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk vom 22.05.2024 versehen worden.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht geprüft. Von dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer hat er zustimmend Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sieht der Aufsichtsrat keinen Anlass, Einwendungen zu erheben.

Der Aufsichtsrat billigt den von der Geschäftsführung vorgestellten Jahresabschluss 2023, der eine Bilanzsumme von 165.480.246,40 € und einen Jahresüberschuss in Höhe von 4.047.063 € ausweist.

Brühl, den 25.06.2024

Der Aufsichtsrat

vertreten durch den Vorsitzenden

Rüdiger on Waldow