Piettal Operation GmbH

München

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Inhaltsverzeichnis

A. Prüfungsauftrag

B. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

C. Grundsätzliche Feststellungen

I. Stellungnahme zur Lagebeurteilung durch die gesetzlichen Vertreter

II. Unregelmäßigkeiten

D. Prüfungsdurchführung

I. Gegenstand der Prüfung

II. Art und Umfang der Prüfung

III. Unabhängigkeit

E. Feststellungen zur Rechnungslegung

I. Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung

II. Gesamtaussage des Jahresabschlusses

1. Bewertungsgrundlagen

2. Zusammenfassende Beurteilung

F. Schlussbemerkung

Anlagen

1 Bilanz

2 Gewinn- und Verlustrechnung

3 Anhang

4 Lagebericht

5 Rechtliche Verhältnisse

Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt

Allgemeine Auftragsbedingungen

Hinweis: Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten.

A. Prüfungsauftrag

Die Geschäftsführung der Piettal Operation GmbH, München, (im Folgenden kurz: "Gesellschaft" oder "Piettal Operation"), hat uns aufgrund des Beschlusses der Gesellschafterversammlung vom 18. Februar 2021 mit der Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2020 unter Einbeziehung der zugrunde liegenden Buchführung und des Lageberichts beauftragt.

Für diesen Auftrag gelten, auch im Verhältnis zu Dritten, unsere als Anlage beigefügten Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2017. Wir verweisen ergänzend auf die dort in Ziffer 9 enthaltenen Haftungsregelungen und auf den Haftungsausschluss gegenüber Dritten sowie die weiteren Bestimmungen der beigefügten Anlage "Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt".

Der vorliegende Prüfungsbericht richtet sich an die Gesellschaft.

B. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

Zu dem Jahresabschluss und dem Lagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Piettal Operation GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Piettal Operation GmbH, München, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Piettal Operation GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

C. Grundsätzliche Feststellungen

I. Stellungnahme zur Lagebeurteilung durch die gesetzlichen Vertreter

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse halten wir die Darstellung und Beurteilung der Lage des Unternehmens und seiner voraussichtlichen Entwicklung durch die gesetzlichen Vertreter im Jahresabschluss und im Lagebericht für zutreffend.

Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

Hervorzuheben sind insbesondere die folgenden Aspekte:

―	Die negative gesamtwirtschaftliche Entwicklung 2020 wirkte sich auch auf München aus, so dass die Anzahl der Übernachtungen von 18,3 Millionen in 2019 auf 7,0 Millionen in 2020 sank (-61,5 % Veränderung gegenüber Vorjahr).
―	Die Auslastungsrate aller Hotels ist um 55,5 %-Punkte auf 25,1 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Insgesamt wurden in 2020, bei 130.296 möglichen zu verkaufenden Zimmern, 32.706 Zimmer verkauft, was einem Rückgang von 72.015 verkauften Zimmern im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
―	Der REVPAR (Revenue per available room) sank von EUR 94,39 in 2019 auf EUR 20,63 im Berichtsjahr.
―	Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 3.065 sind gegenüber dem Vorjahr (TEUR 13.542) um 77,4% (TEUR -10.477) gesunken. Das Budget für 2020 konnte bei den Umsatzerlösen um TEUR 10.588 nicht erreicht werden. Dieser Umsatzeinbruch ist auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie insbesondere Reiseeinschränkungen sowie Absagen von Messen und anderen Veranstaltungen zurückzuführen.
―	Die prognostizierte Durchschnittszimmerrate für 2020 von EUR 115,98 konnte im Geschäftsjahr um EUR 33,79 nicht erreicht werden.
―	Im Vergleich zum Vorjahr sind die Aufwendungen im Allgemeinen gesunken, in Relation zu den Umsatzerlösen zeigt sich jedoch ein Anstieg der Kosten. Ursächlich für diese Entwicklung ist der Corona-bedingter Umsatzeinbruch.
―	Das EBITDAR (Earnings before Interests, Taxes, Depreciation, Amortization and Rent) ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5.071 auf TEUR 872 gesunken (Vorjahr: TEUR 5.943). Der Rückgang ist auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.
―	Die Gesellschaft erzielte einen Jahresfehlbetrag von TEUR 2.857 (Vorjahr Jahresüberschuss TEUR 983).

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft

Die Darstellung der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im Lagebericht basiert auf Annahmen, bei denen Beurteilungsspielräume vorhanden sind. Wir halten diese Darstellung für plausibel. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf folgende Kernaussagen hinzuweisen:

―	Für das Geschäftsjahr 2021 geht das Management von einer Verbesserung des Geschäftsverlaufes gegenüber dem Geschäftsjahr 2020 aus. Die der Prognose für das Geschäftsjahr 2021 zugrunde liegenden Annahmen umfassen im Wesentlichen weiterhin die staatliche Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld, eine positive Entwicklung der Impfquote und -wirkung, Lockerung der Reise- und Übernachtungseinschränkungen sowie Aufleben von Messen und anderen Veranstaltungen ab Herbst 2021, wenn auch in einem kleineren Ausmaß als im Jahr 2019.
―	Basierend auf den Istwerten für die Monate Januar bis April 2021 sowie auf einer aktuellen Schätzung für die Monate Mai und Dezember werden für das Geschäftsjahr 2021 Umsatzerlöse aus dem reinen Hotelgeschäft im Bereich von EUR 5-7 Mio. erwartet, was einer Steigerung um 63 - 128 % gegenüber dem Jahr 2020 entspricht, jedoch noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 2019 von EUR 13,5 Mio. liegt. Unter denselben Annahmen wird der GOP des Hotelbetriebes für das Geschäftsjahr 2021 auf ca. EUR 2-3 Mio. geschätzt, was einer Steigerung um 45 - 117 % gegenüber dem Jahr 2020 entspricht, allerdings noch deutlich hinter dem GOP des Geschäftsjahres 2019 von EUR 7,2 Mio. zurückbleibt. Die staatliche Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen sowie die mit Geschäftspartnern und Lieferanten verhandelten Kosteneinsparungen haben einen positiven Einfluss auf die Ertragslage.
―	Die Gesellschaft ergreift weiterhin alle nötigen Maßnahmen, um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken. Die auf den Weg gebrachten Maßnahmen der Bundesregierung, u. a. die Flexibilisierung des Kurzarbeitergeldes wurden bzw. werden soweit aus unserer Sicht sinnvoll und möglich in Anspruch genommen. Auch kostenseitige Einsparmaßnahmen sind erfolgt.
―	Neben den zahlreichen Aktivitäten, die den Kosteneinsparungen dienen, hat die Piettal Operation in Höhe von TEUR 1.100 Wirtschaftshilfen für die Monate November und Dezember 2020 sowie Überbrückungshilfe II erhalten sowie im Mai 2021 weitere Zuschüsse im Rahmen der Überbrückungshilfe III in Höhe von TEUR 2.511, die die Finanzlage der Gesellschaft stärken. Darüber hinaus erfolgte im Februar 2021 die vorzeitige Rückzahlung der Gesellschafterdarlehen an die Gesellschaft in Höhe von TEUR 1.600 zur Liquiditätsunterstützung.
―	Angesichts des bereits erreichten Impfniveaus sowie dessen kontinuierlichen Verbesserung erwartet das Management eine wirtschaftliche Erholung ab dem 3. Quartal 2021 und eine noch positivere Auswirkung im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021.

Entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen

In Erfüllung unserer Berichtspflicht i. S. d. § 321 Abs. 1 Satz 3 HGB über Tatsachen, die die Entwicklung des Unternehmens wesentlich beeinträchtigen können, weisen wir besonders auf die von der Geschäftsführung im Nachtragsbericht im Anhang und in den Abschnitten "B. Wirtschaftsbericht'' sowie "C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht" des Lageberichts dargestellten Sachverhalte hin, wonach die seit März 2020 andauernde Pandemie die gesamte Hotelindustrie schwer getroffen hat und zu einschneidenden Veränderungen in der Hotel- und Tourismusbranche führte. Im Jahr 2020 sank der Umsatz im Gastgewerbe nominal um 36,5 % und im Beherbergungsgewerbe um 44,7 % sowie in der Gastronomie um 32,0 %. Dabei gab es die stärksten Umsatzrückgänge im Gastgewerbe in den Lockdown-Monaten April (-74,4 %) und Dezember (-70,8 %). Diese Ergebnisse zeigen deutlich die Folgen der Corona-Krise mit wiederholten Beherbergungsverboten oder -einschränkungen. So war die Aufnahme von Privatgästen nur bis Mitte März und von Mitte Mai bis Mitte Oktober überhaupt möglich. In den für die Branche besonders wichtigen Sommermonaten beeinflussten zudem regionale Beherbergungsverbote für Reisende aus inländischen Risikogebieten das touristische Geschehen. Die negative gesamtwirtschaftliche Entwicklung 2020 wirkte sich auch auf München aus, so dass die Anzahl der Übernachtungen von 18,3 Millionen in 2019 auf 7,0 Millionen in 2020 sank (-61,5 % Veränderung gegenüber 2019)..

Aufgrund der niedrigen Auslastung und der gesunkenen Durchschnittszimmerraten ist der Hotelumsatz der Gesellschaft von TEUR 13.542 um TEUR 10.477 auf TEUR 3.065 in 2020 gesunken. Dieser Umsatzeinbruch ist auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie insbesondere Reiseeinschränkungen sowie Absagen von Messen und anderen Veranstaltungen zurückzuführen. Das EBITDAR ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5.071 auf TEUR 872 gesunken (Vorjahr: TEUR 5.943). Insgesamt erzielte die Gesellschaft in 2020 einen Jahresfehlbetrag von TEUR 2.857 (Vorjahr Jahresüberschuss TEUR 983). Der GOP (Gross Operating Profit before Interests, Taxes, Depreci- ation, Amortization and Rent) des Hotelbetriebes beträgt TEUR 230 (Vorjahr: TEUR 7.234) und liegt 96,8 % hinter dem Vorjahreswert.

Für das Geschäftsjahr 2021 geht das Management von einer Verbesserung des Geschäftsverlaufes gegenüber dem Geschäftsjahr 2020 aus. Die der Prognose für das Geschäftsjahr 2021 zugrunde liegenden Annahmen umfassen im Wesentlichen weiterhin die staatliche Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld, eine positive Entwicklung der Impfquote und -wirkung, Lockerung der Reise- und Übernachtungseinschränkungen sowie Aufleben von Messen und anderen Veranstaltungen ab Herbst 2021, wenn auch in einem geringeren Ausmaß als im Jahr 2019. Insbesondere die positive Entwicklung des Impfquote lässt das Management hoffen, dass die Lage in der Hotelindustrie sich bald kontinuierlich verbessern wird. Basierend auf den Istwerten für die Monate Januar bis April 2021 sowie auf einer aktuellen Schätzung für die Monate Mai Dezember werden für das Geschäftsjahr 2021 Umsatzerlöse aus dem reinen Hotelgeschäft im Bereich von EUR 5 - 7 Mio. erwartet, was einer Steigerung um 63 - 128 % gegenüber dem Jahr 2020 entspricht, jedoch noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 2019 von EUR 13,5 Mio. liegt. Unter denselben Annahmen wird der GOP des Hotelbetriebes für das Geschäftsjahr 2021 auf ca. EUR 2 - 3 Mio. geschätzt was einer Steigerung um 45 - 117 % gegenüber dem Jahr 2020 entspricht, allerdings noch deutlich hinter dem GOP des Geschäftsjahres 2019 von EUR 7,2 Mio. zurückbleibt. Die staatliche Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen sowie die mit Geschäftspartnern und Lieferanten verhandelten Kosteneinsparungen haben einen positiven Einfluss auf die Ertragslage in 2021.

Die Gesellschaft ergreift weiterhin alle nötigen Maßnahmen, um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken. Die auf den Weg gebrachten Maßnahmen der Bundesregierung, u. a. die Flexibilisierung des Kurzarbeitergeldes wurden bzw. werden soweit aus unserer Sicht sinnvoll und möglich in Anspruch genommen. Auch kostenseitige Einsparmaßnahmen sind erfolgt. Neben den zahlreichen Aktivitäten, die den Kosteneinsparungen dienen, hat die Piettal Operation in Höhe von TEUR 1.100 Wirtschaftshilfen für die Monate November und Dezember 2020 sowie Überbrückungshilfe II erhalten, im Mai 2021 hat die Gesellschaft weitere Zuschüsse im Rahmen von Überbrückungshilfe III in Höhe von TEUR 2.511 erhalten, die die Finanzlage der Gesellschaft stärken. Darüber hinaus erfolgte im Februar 2021 die vorzeitige Rückzahlung der Gesellschafterdarlehen an die Gesellschaft in Höhe von TEUR 1.600 zur Liquiditätsunterstützung.

Das Management der Piettal Operation GmbH ist derzeit der Ansicht, dass aufgrund der ergriffenen Maßnahmen, der Eigenkapitalquote sowie der konzerninternen Finanzierungen der Fattal Hotelgruppe keine signifikanten Risiken hinsichtlich der finanziellen Situation zu erwarten sind. Aufgrund der sich laufend verändernden Situation, ist die weitere Entwicklung jedoch nicht abschließend abzuschätzen und ist daher weiterhin laufend zu beobachten.

II. Unregelmäßigkeiten

Sonstige gesetzliche Regelungen

Bei der Durchführung der Abschlussprüfung haben wir die im Folgenden aufgeführten Tatsachen festgestellt, die Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften darstellen oder erkennen lassen:

Der Jahresabschluss und der Lagebericht sind entgegen § 264 Abs. 1 HGB nicht innerhalb der ersten drei Monate nach Abschluss des Geschäftsjahres aufgestellt. Wir haben die Geschäftsführung auf die Aufstellungsfristen hingewiesen.

D. Prüfungsdurchführung

I. Gegenstand der Prüfung

Im Rahmen des uns erteilten Auftrags haben wir gemäß § 317 HGB die Buchführung, den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - und den Lagebericht auf die Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften geprüft.

Die maßgebenden Rechnungslegungsgrundsätze für unsere Prüfung des Jahresabschlusses waren die Rechnungslegungsvorschriften der §§ 242 bis 256a und der §§ 264 bis 288 HGB sowie die Sondervorschriften des GmbH-Gesetzes. Ergänzende Bilanzierungsbestimmungen aus dem Gesellschaftsvertrag ergeben sich nicht. Prüfungskriterien für den Lagebericht waren die Vorschriften des § 289 HGB.

II. Art und Umfang der Prüfung

Unsere Prüfung haben wir in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.

Die Prüfung erstreckt sich nicht darauf, ob der Fortbestand des geprüften Unternehmens oder die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung zugesichert werden kann.

Grundlage unseres risiko- und prozessorientierten Prüfungsvorgehens ist die Erarbeitung einer Prüfungsstrategie. Diese basiert auf der Beurteilung des wirtschaftlichen und rechtlichen Umfelds des Unternehmens, seiner Ziele, Strategien und Geschäftsrisiken. Die Prüfung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und dessen Wirksamkeit ergänzen wir durch Prozess- und Datenanalysen, die wir mit dem Ziel durchführen, die in den relevanten Elementen des Jahresabschlusses und ggf. Lageberichts enthaltenen Fehlerrisiken zu identifizieren sowie unser Prüfungsrisiko einschätzen zu können.

Die Erkenntnisse aus unseren Datenanalysen, der Prüfung der Prozesse und des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems haben wir bei der Auswahl der analytischen Prüfungshandlungen (Plausibilitätsbeurteilungen) und der Einzelfallprüfungen hinsichtlich der Bestandsnachweise, des Ansatzes, des Ausweises und der Bewertung im Jahresabschluss berücksichtigt. Im unternehmensindividuellen Prüfungsprogramm haben wir die Schwerpunkte unserer Prüfung, Art und Umfang der Prüfungshandlungen sowie den zeitlichen Prüfungsablauf und den Einsatz von Mitarbeitern festgelegt. Hierbei haben wir die Grundsätze der Wesentlichkeit und der Risikoorientierung beachtet und daher unser Prüfungsurteil überwiegend auf der Basis von Stichproben getroffen.

Unser Prüfungsprogramm hat folgende Schwerpunkte umfasst:

―	Analyse der Prozesse zur Jahresabschlusserstellung;
―	Analyse des Prozesses der Umsatzrealisierung;
―	Prüfung der Zu- und Abgänge des Anlagevermögens;
―	Prüfung der Angaben im Lagebericht, insbesondere prognostischer Angaben;
―	Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns besonders damit befasst, ob die gesetzlichen Vertreter den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit angemessen angewandt haben. Bei der Beurteilung der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung seiner Tätigkeit haben wir uns insbesondere mit der Planungsrechnung sowie der in der Planung zugrunde gelegten Annahmen prüferisch auseinandergesetzt.

Weiterhin haben wir u. a. folgende Standardprüfungshandlungen vorgenommen:

―	Von der zutreffenden Bilanzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wir uns durch Einholung von Saldenbestätigungen in Stichproben überzeugt.
―	Forderungen und Verbindlichkeiten von verbundenen Unternehmen wurden anhand von Saldenabstimmungen geprüft.
―	Bankbestätigungen haben wir von Kreditinstituten eingeholt. Rechtsanwaltsbestätigungen für ggf. schwebende Rechtsstreitigkeiten haben wir erhalten.
―	Über anhängige Rechtsmittel, strittige Steuerbescheide und bestehende Steuerrisiken haben wir uns vom Steuerberater der Gesellschaft schriftlich berichten lassen.

Alle von uns erbetenen Aufklärungen und Nachweise sind erbracht worden. Die gesetzlichen Vertreter haben uns die Vollständigkeit dieser Aufklärungen und Nachweise sowie der Buchführung, des Jahresabschlusses und des Lageberichts schriftlich bestätigt.

III. Unabhängigkeit

Bei unserer Abschlussprüfung haben wir die anwendbaren Vorschriften zur Unabhängigkeit beachtet.

E. Feststellungen zur Rechnungslegung

I. Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht die Buchführung den gesetzlichen Vorschriften. Die aus weiteren geprüften Unterlagen entnommenen Informationen haben zu einer ordnungsgemäßen Abbildung in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht geführt.

Als zusammenfassendes Ergebnis unserer Prüfung, die sich auf

―	die Ordnungsmäßigkeit der Bestandteile des Abschlusses und deren Ableitung aus der Buchführung,
―	die Ordnungsmäßigkeit der im Anhang gemachten Angaben,
―	die Beachtung der Ansatz-, Ausweis- und Bewertungsvorschriften,
―	die Beachtung aller für die Rechnungslegung geltenden gesetzlichen Vorschriften einschließlich der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und aller größenabhängigen, rechtsformgebundenen oder wirtschaftszweigspezifischen Regelungen und
―	die Beachtung von Regelungen des Gesellschaftsvertrags, soweit diese den Inhalt der Rechnungslegung betreffen, erstreckt hat, haben wir den in Abschnitt B wiedergegebenen Bestätigungsvermerk erteilt.

Die gesetzlichen Vertreter haben die Berichterstattung über die Organbezüge im Anhang unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 4 HGB nach unserer pflichtgemäßen Beurteilung der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse berechtigterweise eingeschränkt.

II. Gesamtaussage des Jahresabschlusses

1. Bewertungsgrundlagen

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie den für die Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden maßgeblichen Faktoren einschließlich etwaiger Auswirkungen von Änderungen an diesen Methoden machen wir folgende Angaben:

Die Bilanzierung und Bewertung im Rahmen des Jahresabschlusses erfolgte auf der Grundlage einer Fortführung der Unternehmenstätigkeit (Going Concern).

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Es werden planmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem Nennwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Im Übrigen verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang zu weiteren Bewertungsgrundlagen.

2. Zusammenfassende Beurteilung

Nach unserer pflichtgemäß durchgeführten Prüfung sind wir zu der in unserem Bestätigungsvermerk getroffenen Beurteilung gelangt, dass der Jahresabschluss insgesamt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

F. Schlussbemerkung

Den vorstehenden Bericht über unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 der Piettal Operation GmbH, München, erstatten wir in Übereinstimmung mit § 321 HGB unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Erstellung von Prüfungsberichten des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V., Düsseldorf (IDW PS 450 n. F.).

Berlin, 1. Juli 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Beckers Klaus, Wirtschaftsprüfer

Marsel Andreas, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	2020	2019
	EUR	EUR
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Engelltich erworbene Lizenzen an gewerblichen Schutzrechten	7,00	7,00
Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen	141.336,00	56.308,00
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.691.652,00	3.252.968,00
	2.832.988,00	3.309.276,00
Finanzanlagen
Ausleihungen an Gesellschafter	1.643.031,82	1.590.404,66
	4.476.026,82	4.899.687,66
UMLAUFVERMÖGEN
Vorräte
Waren	19.653,31	32.889,26
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	18.893,13	339.466,48
Sonstige Vermögensgegenstände	1.818.449,68	322.198,48
	1.837.342,81	661.664,96
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	33.394,84	688.527,04
	1.890.390,96	1.383.081,26
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	8.482,00	15.806,06
	6.374.899,78	6.298.574,98

PASSIVA

	2020	2019
	EUR	EUR
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
Gewinnvortrag	4.455.805,43	3.472.570,95
Jahresfehlbetrag (Vj. Jahresüberschuss)	-2.856.740,85	983.234,48
	1.624.064,58	4.480.805,43
RÜCKSTELLUNGEN
Steuerrückstellungen	0,00	182.137,94
Sonstige Rückstellungen	197.800,90	280.124,98
	197.800,90	462.262,92
VERBINDLICHKEITEN
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	233.857,50	195.987,75
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	135.014,84	317.725,84
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	3.927.849,99	664.354,70
Sonstige Verbindlichkeiten	256.311,97	177.438,34
	4.553.034,30	1.355.506,63
	6.374.899,78	6.298.574,98

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020

	2020	2019
	EUR	EUR
Umsatzerlöse	3.064.611,01	13.541.679,46
Sonstige betriebliche Erträge	1.190.219,17	169.267,59
Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Waren	-140.925,36	-446.433,40
Aufwendungen für bezogene Leistungen	-581.064,39	-1.643.492,22
	-721.989,75	-2.089.925,62
Personalaufwand
Löhne und Gehälter	-803.429,95	-1.521.994,23
Soziale Abgaben	-167.577,70	-308.183,78
	-971.007,65	-1.830.178,01
Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-622.976,02	-614.457,62
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-5.110.583,76	-7.607.861,45
Zinsen und ähnliche Erträge	52.683,16	40.404,66
- davon von verbundenen Unternehmen: EUR 52.627,16 (Vorjahr: EUR 40.404,66)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-365,00	0,00
Ergebnis vor Steuern	-3.119.408,84	1.608.929,01
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	262.667,99	-625.694,53
Jahresfehlbetrag (Vj. Jahresüberschuss)	-2.856.740,85	983.234,48

Anhang zum 31. Dezember 2020

(1) Vorbemerkung

Der Jahresabschluss der Piettal Operation GmbH, München - im Folgenden auch kurz "Gesellschaft" oder "Piettal Operation GmbH" genannt - für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 wurde unter Anwendung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie ergänzend des GmbH-Gesetzes (GmbHG) aufgestellt.

Für die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurde entsprechend § 266 Abs. 2 und 3 HGB bzw. § 275 Abs. 2 HGB das Gesamtkostenverfahren angewandt.

Die Gesellschaft erfüllt zum Bilanzstichtag die Größenmerkmale für eine mittelgroße Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 2 HGB.

Die Gesellschaft betreibt die folgenden 4 Sterne Hotels in München:

•	Leonardo Hotel München City Center mit 80 Zimmern
•	Leonardo Hotel Munich City North mit 80 Zimmern
•	Leonardo Hotel Munich City Olympiapark mit 196 Zimmern

Die Immobilien werden über langfristige Verträge innerhalb des Leonardo Konzernverbunds gepachtet.

Die Piettal Operation GmbH ist eine 50 %ige Tochter der Rennes Holdings S.ä.r.l., Luxemburg. Weitere 50 % werden von David Piekarz gehalten.

Die Piettal Operation GmbH hat ihren Sitz in München und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht München (Register-Nummer HRB 202873).

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Geschäftsjahr blieben die für die Aufstellung des Abschlusses maßgebenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Bilanzierung und Bewertung im Rahmen des Jahresabschlusses erfolgte auf der Grundlage einer Fortführung der Unternehmenstätigkeit (Going Concern).

Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, gemäß der jeweiligen Nutzungsdauer, angesetzt.

Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagengruppen.

Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Hierfür war bisher keine Notwendigkeit gegeben.

Finanzanlagen

Die Bewertung der Ausleihungen erfolgt grundsätzlich zum Nennwert.

Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Börsen- oder Marktpreisen.

Als niedrigerer Marktpreis werden bei Waren die Wiederbeschaffungskosten angesetzt.

Von der Bewertungsvereinfachung gemäß § 256 HGB wird insoweit Gebrauch gemacht, dass unterstellt wird, dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Vermögensgegenstände auch als zuerst verbraucht oder veräußert gelten.

Die Bestände werden jährlich durch eine Stichtagsinventur zum Jahresende ermittelt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Bewertung erfolgt zum Nennwert. Ausfall- und Transferrisiken sowie allgemeine Kreditrisiken werden durch Abschreibungen und Wertberichtigungen berücksichtigt.

Liquide Mittel

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nominalwert angesetzt.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag betreffen.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert bewertet.

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

(3) Angaben zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der Bruttobuchwerte und der Abschreibungen der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel dargestellt.

Ausleihungen an Gesellschafter

Die Ausleihungen an Gesellschafter bestehen i. H. v. TEUR 822 (Vj. TEUR 795) gegen Rennes Holding S.á.r.l., Luxemburg, sowie i. H. v. TEUR 822 (Vj. TEUR 795) gegen David Piekarz.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Wie im Vorjahr beträgt die Restlaufzeit sämtlicher Forderungen weniger als ein Jahr.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus November- und Dezemberhilfen sowie Überbrückungshilfe II i. H. v. TEUR 1.100 (Vj. TEUR 0), Forderungen aus Kurzarbeitergeldern i. H. v. TEUR 51 (Vj. TEUR 0) sowie Umsatzsteuerforderungen i. H. v. TEUR 465 (Vj. TEUR 320).

Darüber hinaus ist in den sonstigen Vermögensgegenständen eine saldierte Steuerforderung i. H. v. TEUR 152 enthalten, die sich aus TEUR 202 Forderung aus Körperschaft- und Gewerbesteuer für das Geschäftsjahr 2019 und TEUR 50 Rückstellung für Körperschaftsteuer für das Geschäftsjahr 2018 zusammensetzt.

Steuerrückstellung

Die Steuerrückstellung über TEUR 182 enthielt im Vorjahr TEUR 61 Körperschaft- und Gewerbesteuer für das Geschäftsjahr 2019 und TEUR 121 Körperschaft- und Gewerbesteuer für das Geschäftsjahr 2018.

Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen sind TEUR 108 (Vj. TEUR 191) Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, TEUR 73 (Vj. TEUR 81) für Personalkosten sowie TEUR 16 (Vj. TEUR 8) für Abschlussprüfung enthalten.

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im nachstehend dargestellten Verbindlichkeitsspiegel zusammengefasst.

	2020 (Vorjahr)	Restlaufzeiten
	gesamt	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	234	234	0	0
	(196)	(196)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	135	135	0	0
	(318)	(318)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	3.928	3.928	0	0
	(664)	(664)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	256	256	0	0
	(177)	(177)	(0)	(0)
- davon aus Steuern	5	5	0	0
	(12)	(12)	(0)	(0)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	82	82	0	0
	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten	4.553	4.553	0	0
gesamt	(1.355)	(1.355)	(0)	(0)

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten TEUR 1.500 (Vj. TEUR 0) Überbrückungsdarlehen und im Übrigen entfallen sie auf Lieferungen und Leistungen.

(4) Angaben zur GuV

Umsatzerlöse

Folgende Tabelle stellt die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Segmenten dar:

	2020	2019	Veränderung zum Vorjahr
Segmente	TEUR	TEUR	TEUR	%
Beherbergung	2.688	12.266	-9.578	-78,1
Speisen	188	799	-611	-76,5
Getränke	41	191	-150	-78,5
Sonstiger Hotelumsatz inkl. Bankett	148	286	-138	-48,3
	3.065	13.542	-10.477	-77,4

Die Neuauslegung der Segmentzuordnung im Jahr 2020 ist ursächlich für kleine Verschiebungen bei den jeweiligen Segmentumsätzen für das Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahresbericht.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten in Höhe von TEUR 1.150 (Vj. TEUR 0) die Zuwendungen im Rahmen von November- und Dezemberhilfen sowie Überbrückungshilfe II. TEUR 40 (Vj. TEUR 169) entfallen auf die Auflösung von Rückstellungen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die periodenfremden Aufwendungen sind in den Kosten enthalten und sind von untergeordneter Bedeutung.

Folgende Tabelle stellt die Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen nach Kostenarten dar:

in TEUR	2020	2019	Veränderung zum Vorjahr
			TEUR	%
Raumkosten	3.731	4.222	-491	-11,6
Managementfees	238	991	-753	-76,0
Kommissionen	237	1.072	-835	-77,9
Prüfungs,-Rechts- und Beratungskosten	191	188	3	1,6
Reparaturen und Instandhaltungen	183	240	-57	-23,8
Werbe- und Reisekosten	142	314	-172	-54,8
Versicherungen, Beiträgen und Abgaben	40	41	-1	-2,4
Fahrzeugkosten	18	32	-14	-43,8
Forderungsverluste	18	1	17	>100,0
Verschiedene betriebliche Kosten	313	507	-194	-38,3
	5.111	7.608	-2.497	-32,8

Die Position verschiedene betriebliche Kosten enthält TEUR 88 (Vj. TEUR 170) Weiterbelastungen von der Managementgesellschaft Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, aufgrund eines Dienstleistungsvertrages für die Abteilungen Human Resources, IT, Finance, Revenue, Einkauf und Management.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Bei erklärungsgemäßer Veranlagung werden für das Geschäftsjahr 2020 keine Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer erwartet. Erträge aus Steuern beinhalten im Wesentlichen die erwartete Körperschaftsteuererstattung 2019 aus dem körperschaftsteuerlichen Rücktrag, der auf Körperschaftssteuer 2019 durch den körperschaftlichen Verlustrücktrag aus 2020.

(5) Sonstige Angaben

Anzahl der Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr 2020 wurden durchschnittlich 58 (Vj. 62) Angestellte, davon 36 (Vj. 37) Vollzeitkräfte, 4 (Vj. 4) Teilzeitkräfte und 18 (Vj. 21) Aushilfen, beschäftigt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus den bestehenden Mietverträgen resultieren finanzielle Verpflichtungen mindestens in Höhe von insgesamt TEUR 47.854. Davon sind TEUR 3.429 innerhalb eines Jahres und TEUR 13.718 zwischen zwei und fünf Jahren fällig. Die Mietverträge laufen zum 30. Juni 2034 für das Hotel "Leonardo Hotel München City Center", zum 31. Dezember 2034 für das Hotel "Leonardo Hotel Munich City North" und zum 31. März 2035 für das Hotel "Leonardo Hotel Munich City Olympiapark".

Außerbilanzielle Geschäfte

Es wurden keine außerbilanziellen Geschäfte getätigt.

Ergebnisverwendung

Der Jahresfehlbetrag wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Nachtragsbericht

Der Ausbruch von COVID-19, der am 11. März 2020 offiziell zu einer Pandemie erklärt wurde, beeinflusste das operative Geschäft der Gesellschaft in Jahr 2020 und wird voraussichtlich auch das Jahr 2021 beeinflussen. Weitere Ausführungen zum Einfluss der Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden im Lagebericht geschildert. Wir verweisen diesbezüglich auf Kapitel "C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht".

Weitere Ereignisse mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

Geschäftsführung

Zum Geschäftsführer der Piettal Operation GmbH, München, sind Daniel Roger (General Manager) und David Piekarz (Kaufmann) bestellt.

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung werden gemäß der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB nicht angegeben.

Berlin, den 30. Juni 2021

Die Geschäftsführung

Daniel Roger

David Piekarz

Brutto-Anlagenspiegel zum 31.12.2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten			Abschreibungen
	01.01.2020	Zugänge	31.12.2020	01.01.2020
	Euro	Euro	Euro	Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Lizenzen an gewerblichen Schutzrechten	17.843,30	0,00	17.843,30	17.836,30
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	93.617,32	100.623,89	194.241,21	37.309,32
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.063.628,73	46.064,13	6.109.692,86	2.810.660,73
	6.157.246,05	146.688,02	6.303.934,07	2.847.970,05
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an Gesellschafter	1.590.404,66	52.627,16	1.643.031,82	0,00
	1.590.404,66	52.627,16	1.643.031,82	0,00
	7.765.494,01	199.315,18	7.964.809,19	2.865.806,35

	Abschreibungen	Buchwert	Buchwert
	Zugänge	31.12.2020	31.12.2019	31.12.2020
	Euro	Euro	Euro	Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Lizenzen an gewerblichen Schutzrechten	0,00	17.836,30	7,00	7,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	15.595,89	52.905,21	56.308,00	141.336,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	607.380,13	3.418.040,86	3.252.968,00	2.691.652,00
	622.976,02	3.470.946,07	3.309.276,00	2.832.988,00
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an Gesellschafter	0,00	0,00	1.590.404,66	1.643.031,82
	0,00	0,00	1.590.404,66	1.643.031,82
	622.976,02	3.488.782,37	4.899.687,66	4.476.026,82

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

A. Grundlagen der Gesellschaft

Die Piettal Operation GmbH, München, betreibt drei Hotels in München: Leonardo Hotel München City Center mit 80 Zimmern, Leonardo Hotel Munich City North mit 80 Zimmern und Leonardo Hotel Munich City Olympiapark mit 196 Zimmern. Die Piettal Operation GmbH gehört zur Fattal Hotelgruppe. Die Immobilien werden über langfristige Verträge innerhalb des Leonardo Konzernverbunds gepachtet.

Fattal Hotel Group

Die Fattal Hotel Group wurde 1998 von David Fattal in Israel gegründet und ist im Hotelgewerbe tätig. Seitdem zählen Gastfreundschaft, Innovation und stetiges Streben nach Exzellenz zu den wichtigsten Unternehmenswerten. Zu der Fattal Hotel Group zählen inklusive geplanter Öffnungen 219 Hotels (Vorjahr: 222) mit ca. 42.000 Zimmern in 19 Ländern und 106 Städten. In Israel ist die Gruppe mit 51 Hotels und 9.241 Hotelzimmern präsent. Leonardo Hotels ist die europäische Marke der israelischen Fattal Hotel Group und bereits in mehreren Europäischen Ländern präsent. Zu der Fattal Hotel Group gehören in Deutschland 66 Hotels (u. a. in München, Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt), in Großbritannien und Irland 53 Hotels (u. a. in London, Edinburgh, Dublin und Manchester), in den Niederlanden 15 Hotels (u. a. Amsterdam), in Spanien 9 Hotels (u. a. in Madrid und Barcelona) und in Italien 5 Hotels (u. a. Mailand und Rom). Weitere Hotels gibt es in Österreich, Belgien, Tschechien, Polen, Ungarn, Griechenland, Zypern und der Schweiz. Getragen ist es durch das Engagement von ca. 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Markenportfolio

Um den individuellen Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden, bietet die Hotelgruppe ein abwechslungsreiches Markenportfolio, zu dem u. a. folgende Marken zählen Leonardo Hotels, Leonardo Royal Hotels, Leonardo Boutique Hotels, NYX Hotels by Leonardo Hotels sowie Jurys Inn, alle angesiedelt im 3- bis 4-Sterne-Superior Segment sowie gleichartigem Niveau.

Die Hotelmarke "Leonardo Hotels" ist in weiten Teilen Europas und Israels registriert. Im Jahr 2017 wurden die Rechte zur Nutzung der Marke "NYX Hotels by Leonardo Hotels" erworben. NYX Hotels ist die neue Lifestyle-Marke der Leonardo Hotel Group in trendigen Metropolen, die vor allem auf Gäste ausgerichtet ist, die einen individuellen Lebensstil pflegen.

Meetingkompetenz

In mehr als 700 lichtdurchfluteten Räumen, ausgestattet mit modernster Technik, schafft die Fattal Hotel Group einen optimalen Rahmen für Veranstaltungen jeglicher Art - von Firmenevents über Messen bis hin zu Konferenzen. Die Gäste erwartet dabei ein vielseitiges Meeting-Angebot mit individuellem Service, maßgeschneiderten Lösungen und einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wachstumsstrategie

Im Fokus der Fattal Hotel Group steht eine intensive Expansionspolitik mit fortlaufender Portfolioerweiterung, die seit der Unternehmensgründung ununterbrochen ist. Dabei stehen attraktive und wirtschaftlich starke Standorte sowie Häuser in erstklassigen Lagen im Fokus. Erklärtes Ziel der Fattal Hotel Group ist es, durch hohes Serviceniveau und Erschließung einer Vielzahl von neuen Destinationen seine Gäste langfristig an die Hotelgruppe zu binden.

Kundenbindungsprogramm Leonardo Advantage Club

Der Leonardo Advantage Club ist ein von der Sunflower angebotenes Kundenbindungsprogramm. Mit der Mitgliedschaft wird den Gästen immer der beste Preis garantiert. Die Mitglieder erhalten Rabatte auf die verfügbaren Tagesraten in allen Leonardo Häusern. Bonuspunkte, die für direkt gebuchte Übernachtung gesammelt werden, können zu jeder Zeit für kostenfreie Hotelaufenthalte in allen Hotels in Europa und Israel umgetauscht werden. Darüber hinaus bietet der Leonardo Advantage Club weitere exklusive Vorteile an. Der Club gewinnt ständig neue Mitglieder und hat zum 31. Dezember 2020 ca. 569 Tausend Teilnehmer (Vorjahr: 504 Tausend).

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Aufgrund der Corona-Pandemie durchlebte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 eine tiefe Rezession, vergleichbar mit der Finanz- und Wirtschaftskrise aus den Jahren 2008-2009. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist um 5,0 % zurückgegangen, nachdem es zehn Jahre in Folge gewachsen war. ¹

Im Jahr 2020 sank der Umsatz im Gastgewerbe nominal um 36,5 % und im Beherbergungsgewerbe um 44,7 % sowie in der Gastronomie um 32,0 %. Dabei gab es die stärksten Umsatzrückgänge im Gastgewerbe in den Lockdown-Monaten April (-74,4 %) und Dezember (-70,8 %). Im Gesamtjahr 2020 gab es deutschlandweit 302,3 Millionen Übernachtungen im Vergleich zu 495,6 Millionen in 2019 (Rückgang um 39,0 %). Damit gab es weniger Übernachtungen als 1992, dem ersten Jahr der Erhebung gesamtdeutscher Zahlen. Die durchschnittliche Zimmerauslastung ist um 25,2% auf 37,8 % zurückgegangen (2019 63,0%). Die Anzahl der Übernachtungen der Inländer sank um 33,4 % auf 270,3 Millionen und der Ausländer um 64,4 % auf 32,0 Millionen. ²

Diese Ergebnisse zeigen deutlich die Folgen der Corona-Krise mit wiederholten Beherbergungsverboten oder -einschränkungen. So war die Aufnahme von Privatgästen nur bis Mitte März und von Mitte Mai bis Mitte Oktober überhaupt möglich. In den für die Branche besonders wichtigen Sommermonaten beeinflussten zudem regionale Beherbergungsverbote für Reisende aus inländischen Risikogebieten das touristische Geschehen. Im enormen Rückgang bei den Übernachtungen ausländischer Gäste zeigen sich darüber hinaus die Einschränkungen des weltweiten Reiseverkehrs, beispielsweise das von Mitte März bis Ende Juni 2020 geltende generelle Einreiseverbot für Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger. ³

¹ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01/PD21_020_811.html
² Dehoga Bundesverband: Zahlenspiegel Q4 2020 vom Februar 2021
³ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/02/PD21_058_45412.html

2. Geschäftsverlauf und Ertragslage

Die negative gesamtwirtschaftliche Entwicklung 2020 wirkte sich auch auf München aus, so dass die Anzahl der Übernachtungen von 18,3 Millionen in 2019 auf 7,0 Millionen in 2020 sank (-61,5 % Veränderung gegenüber Vorjahr). ⁴

Hinsichtlich der Ertragslage der Gesellschaft lassen sich die folgenden Aspekte festhalten, dabei wird die operative Geschäftstätigkeit im Wesentlichen anhand der Auslastung, der Gesamtdurchschnittszimmerrate und des EBITDAR (Earnings before Interests, Taxes, Depreciation, Amortiza- tion and Rent) gemessen.

	2020	Budget	Abw. Budget
			absolut	relativ
Auslastung	25,1 %	80,6 %	-55,5	-68,9 %
Verfügbare Zimmer	130.296	130.296	0	0,0 %
Belegte Zimmer	32.706	105.070	-72.364	-68,9 %
Durchschnittszimmerrate in EUR	82,19	115,98	-33,79	-29,1 %
REVPAR	20,63	93,53	72,90	77,9 %
Umsatz in TEUR
Zimmerumsatz	2.688	12.186	-9.498	-77,9 %
Umsatz Speisen	188	915	-727	-79,5 %
Umsatz Getränke	41	188	-147	-78,2 %
Sonstiger Umsatz inkl. Bankett	148	364	-216	-59,3 %
Total	3.065	13.653	-10.588	-77,6 %

	2019 ^*	Abw. VJ
		absolut	relativ
Auslastung	80,6 %	-55,5	-68,9 %
Verfügbare Zimmer	129.940	356	0,3 %
Belegte Zimmer	104.721	-72.015	-68,8 %
Durchschnittszimmerrate in EUR	117,13	-34,94	-29,8 %
REVPAR	94,39	-73,76	-78,1 %
Umsatz in TEUR
Zimmerumsatz	12.266	-9.578	-78,1 %
Umsatz Speisen	799	-611	-76,5 %
Umsatz Getränke	191	-150	-78,5 %
Sonstiger Umsatz inkl. Bankett	286	-138	-48,3 %
Total	13.542	-10.477	-77,4 %

^* Die Neuauslegung der Segmentzuordnung im Jahr 2020 ist ursächlich für kleine Verschiebungen bei den jeweiligen Segmentumsätzen im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahresbericht.

Die für 2020 budgetierte Auslastung von rund 81 % wurde um 55,5 Prozentpunkte nicht erreicht und der Durchschnittszimmerpreis in Höhe von EUR 82,19 ist um EUR 33,79 kleiner als budgetiert ausgefallen. Das Budget 2020 wurde Ende 2019 ermittelt. Somit sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht berücksichtigt worden. Im Vergleich zum Vorjahr ist die kumulierte Auslastungsrate aller Hotels um 55,5 Prozentpunkte auf 25,1 % und die Durchschnittszimmerrate um EUR 34,94 auf EUR 82,19 gesunken. Insgesamt wurden im Jahr 2020 32.706 von 130.296 zur Verfügung stehenden Zimmern verkauft, was einem Rückgang um 68,8 % im Vergleich zum Vorjahr und zum Budget entspricht. Der REVPAR (Revenue per available room) sank von EUR 94,39 in 2019 auf EUR 20,63 im Berichtsjahr.

Aufgrund der niedrigen Auslastung und der gesunkenen Durchschnittszimmerraten ist der Hotelumsatz um TEUR 10.477 gegenüber dem Vorjahr und um TEUR 10.588 gegenüber dem Budget gesunken. Dieser Umsatzeinbruch ist auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie insbesondere Reiseeinschränkungen sowie Absagen von Messen und anderen Veranstaltungen zurückzuführen.

⁴ Pressemitteilung vom Bayerischen Landesamt für Beherbergungsstatistik vom 10.02.2021

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Aufwendungen im Allgemeinen gesunken, in Relation zu den Umsatzerlösen zeigt sich jedoch ein Anstieg der Kosten. Ursächlich für diese Entwicklung ist der Corona-bedingter Umsatzeinbruch.

Das Verhältnis der Materialaufwendungen zu den Umsatzerlösen hat sich um 8,13 Prozentpunkte verschlechtert (Geschäftsjahr 23,56 %; Vorjahr 15,43 %). Dieser eher moderate Anstieg konnte durch eine rasche Anpassung der Materialkosten an die geänderte Umsatzsituation erreicht werden.

Die Personalaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr im Verhältnis zu den Umsatzerlösen um 18,17 Prozentpunkte (Geschäftsjahr 31,68 %; Vorjahr 13,51 %) gestiegen. Die Kurzarbeitergelder wirken sich kostenmindern auf die Personalaufwendungen des Berichtsjahres.

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gelang die Anpassung der Kosten an die geänderte Umsatzsituation insbesondere aufgrund von Reduzierung der Vermittlungs- und Management Provisionen sowie niedrigeren Pacht- und Raumaufwendungen. Somit konnte ein absoluter Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um TEUR 2.497 bei einem gleichzeitigen Anstieg relativ zu den Umsatzerlösen von 56,18 % im Vorjahr auf 166,76 % im Berichtsjahr.

Das EBITDAR ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5.071 auf TEUR 872 gesunken (Vorjahr: TEUR 5.943). Der Rückgang ist auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Insgesamt erzielte die Gesellschaft in 2020 einen Jahresfehlbetrag von TEUR 2.857 (Vorjahr Jahresüberschuss TEUR 983).

3. Vermögens- und Finanzlage

3.1 Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber der Vorperiode um TEUR 76 erhöht.

Auf der Aktivseite resultiert der Anstieg im Wesentlichen aus der Erhöhung der sonstigen Vermögensgegenstände um TEUR 1.496. Darin enthalten sind in Höhe von TEUR 1.100 Forderungen aus den sogenannten "außerordentlichen Wirtschaftshilfen" für die Monate November und Dezember 2020 sowie Überbrückungshilfe II. Gegenläufig wirken sich die Minderung der liquiden Mittel um TEUR 655, der hauptsächlich abschreibungsbedingte Rückgang des Sachanlagevermögens um TEUR 476 sowie ein um TEUR 321 niedrigerer Saldo der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus.

Auf der Passivseite der Bilanz verzeichnet die Gesellschaft eine Verringerung des Eigenkapitals um den Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 2.857 sowie einen Rückgang der Rückstellungen um TEUR 264 und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 183. Demgegenüber steht der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um TEUR 3.263, der im Wesentlichen in der Aufnahme von Darlehen zur Stärkung der Liquidität begründet ist. Darüber hinaus sind die sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR 79 angestiegen, hauptsächlich wegen der Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen.

Die Eigenkapitalquote sinkt dabei - pandemiebedingt - um 45,66 Prozentpunkte auf 25,48 % (Vorjahr: 71,14 %).

3.2 Finanzlage

Über die Veränderung der Finanz- und Liquiditätslage gibt die folgende Kapitalflussrechnung der Berichtsgesellschaft Aufschluss:

	TEUR
	2020	2019
Periodenergebnis	-2.857	983
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	623	614
+/- Zu-/Abnahme der Rückstellungen	-82	-98
-/+ Zu-/Abnahme der Vorräte	13	3
-/+ Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Vermögensgegenstände	-1.024	-14
-/+ Zu-/Abnahme anderer Aktiva	7	-4
+/- Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten und anderer Passiva	813	-399
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge	-52	-40
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag	-263	626
- Ertragsteuerzahlungen	-72	-728
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-2.894	943
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-147	-204
- Auszahlungen aus der Begebung von langfristigen Gesellschafterdarlehen	0	-950
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-147	-1.154
- Einzahlungen aus der Aufnahme von kurzfristigen Ausleihungen im Konzernverbund	2.385	0
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	2.385	0
= Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes	-656	-211
+ Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres	689	900
= Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres	33	689

Die liquiden Mittel sind im Jahresvergleich um TEUR 656 auf TEUR 33 zurückgegangen.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist - pandemiebedingt - niedriger als im Vorjahr ausgefallen und beträgt TEUR - 2.894. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR - 147 und beinhaltet notwendige Investitionen in das Sachanlagevermögen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt TEUR 2.385 und resultiert aus einem Überbrückungsdarlehen in Höhe von TEUR 1.500 sowie aus weiteren kurzfristigen Ausleihungen in Höhe von TEUR 885. Die Finanzierung innerhalb des Konzernverbunds wurde hauptsächlich zur Begleichung der operativen Zahlungsverpflichtungen ausgereicht, solange die Gesellschaft auf die Auszahlungen aus den sogenannten "außerordentlichen Wirtschaftshilfen" warten.

Die finanzielle Situation der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 wird vom Management positiv eingeschätzt. Alle finanziellen Verpflichtungen wurden vereinbarungsgemäß bedient. Die Gesellschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

3.3 Zusammengefasste Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Die seit März 2020 andauernde Pandemie hat die gesamte Hotelindustrie schwer getroffen und führte zu einschneidenden Veränderungen in der Hotel- und Tourismusbranche. Das Jahresergebnis 2020 fiel um TEUR 3.840 geringer aus als der Jahresüberschuss 2019. Dieser Rückgang ist zu 100 % der Corona-Pandemie mit ihren äußerst schmerzhaften Konsequenzen für die Hotelindustrie verschuldet. Der GOP (Gross Operating Profit before Interests, Taxes, Depreciation, Amortization and Rent) des Hotelbetriebes beträgt TEUR 230 (Vorjahr: TEUR 7.234) und liegt 96,8 % hinter dem Vorjahreswert und unter dem budgetierten Wert (TEUR 7.235).

Dank der positiven Branchenentwicklung in den vergangenen Jahren sowie der zahlreichen Maßnahmen, die das Management zur Bekämpfung der Pandemiefolgen implementiert hat, beurteilt die Geschäftsführung der Piettal Operation GmbH den Geschäftsverlauf des Berichtsjahres unter Berücksichtigung des Gesamtumfeldes der Hotellerie als verkraftbar.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Die im Lagebericht des Vorjahres abgegebene Prognose für das Geschäftsjahr 2020 basierte größtenteils auf den Istwerten, die die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie insbesondere Reiseeinschränkungen sowie Absagen von Messen und anderen Veranstaltungen bereits widerspiegeln. Die Gesellschaft hat für das Geschäftsjahr 2020 Umsatzerlöse aus dem reinen Hotelgeschäft in Höhe von 32 % des Umsatzniveaus des Geschäftsjahres 2019 prognostiziert. Realisiert wurde im Jahr 2020 ein Umsatz in Höhe von 23 % des Niveaus aus 2019. Ursächlich für diese Abweichung ist die Betrachtung der Erträge aus "außerordentlichen Wirtschaftshilfen" in der Vorjahresprognose als Umsatz und in der Gewinn- und Verlustrechnung des Berichtsjahres als sonstiger betrieblicher Ertrag. Der im Lagebericht des Vorjahres für das Jahr 2020 prognostizierte GOP des Hotelbetriebes in Höhe von 22 % des Niveaus des Geschäftsjahres 2019 wurde nur knapp verfehlt. Der in 2020 tatsächlich erreichte GOP des Hotelbetriebes beträgt 19 % des Niveaus aus 2019. Ursächlich für diesen Rückgang ist eine um TEUR 178 niedrigere Summe der Erträge aus "außerordentlichen Wirtschaftshilfen" als erwartet.

Für das Geschäftsjahr 2021 geht das Management von einer Verbesserung des Geschäftsverlaufes gegenüber dem Geschäftsjahr 2020 aus. Die der Prognose für das Geschäftsjahr 2021 zugrunde liegenden Annahmen umfassen im Wesentlichen weiterhin die staatliche Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld, eine positive Entwicklung der Impfquote und -wirkung, Lockerung der Reise- und Übernachtungseinschränkungen sowie Aufleben von Messen und anderen Veranstaltungen ab Herbst 2021, wenn auch in einem geringeren Ausmaß als im Jahr 2019. Insbesondere die positive Entwicklung des Impfquote lässt hoffen, dass die Lage in der Hotelindustrie sich bald kontinuierlich verbessern wird. Basierend auf den Istwerten für die Monate Januar bis April 2021 sowie auf einer aktuellen Schätzung für die Monate Mai und Dezember werden für das Geschäftsjahr 2021 Umsatzerlöse aus dem reinen Hotelgeschäft im Bereich von EUR 5 - 7 Mio. erwartet, was einer Steigerung um 63 - 128 % gegenüber dem Jahr 2020 entspricht, jedoch noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 2019 von EUR 13,5 Mio. liegt. Unter denselben Annahmen wird der GOP des Hotelbetriebes für das Geschäftsjahr 2021 auf ca. EUR 2 - 3 Mio. geschätzt, was einer Steigerung um 45 - 117 % gegenüber dem Jahr 2020 entspricht, allerdings noch deutlich hinter dem GOP des Geschäftsjahres 2019 von EUR 7,2 Mio. zurückbleibt. Die staatliche Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen sowie die mit Geschäftspartnern und Lieferanten verhandelten Kosteneinsparungen haben einen positiven Einfluss auf die Ertragslage in 2021.

Das Investitionsbudget 2021 wird grundsätzlich nur Arbeiten bzw. Investitionen beinhalten, die für die Aufrechterhaltung eines ordnungsgemäßen Hotelbetriebs notwendig sind.

Die Gesellschaft ergreift weiterhin alle nötigen Maßnahmen, um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken. Die auf den Weg gebrachten Maßnahmen der Bundesregierung, u. a. die Flexibilisierung des Kurzarbeitergeldes wurden bzw. werden soweit aus unserer Sicht sinnvoll und möglich in Anspruch genommen. Auch kostenseitige Einsparmaßnahmen sind erfolgt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Fähigkeit der Gesellschaft, die Kostensenkungen durchzuführen, von dem Grad der Zusammenarbeit und der Bereitschaft Dritter abhängt. Neben den zahlreichen Aktivitäten, die den Kosteneinsparungen dienen, hat die Piettal Operation in Höhe von TEUR 1.100 Wirtschaftshilfen für die Monate November und Dezember 2020 sowie Überbrückungshilfe II erhalten, im Mai 2021 hat die Gesellschaft weitere Zuschüsse im Rahmen von Überbrückungshilfe III in Höhe von TEUR 2.511 erhalten, die die Finanzlage der Gesellschaft stärken. Darüber hinaus erfolgte im Februar 2021 die vorzeitige Rückzahlung der Gesellschafterdarlehen an die Gesellschaft in Höhe von TEUR 1.600 zur Liquiditätsunterstützung.

Angesichts des bereits erreichten Impfniveaus sowie dessen kontinuierlichen Verbesserung erwartet das Management eine wirtschaftliche Erholung ab dem 3. Quartal 2021 und eine noch positivere Auswirkung im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021.

Das Management ist der Auffassung, dass die oben beschriebenen Maßnahmen unter den zum Zeitpunkt der Jahresabschlussaufstellung geltenden Bedingungen es der Gesellschaft ermöglichen werden, alle ihre Zahlungsverpflichtungen zumindest, aber nicht beschränkt auf, im kommenden Jahr ab dem Aufstellungsdatum zu erfüllen.

2. Chancen und Risikobericht

Finanzwirtschaftliche Risiken

Der Ausbruch von COVID-19, der am 11. März 2020 offiziell zu einer Pandemie erklärt wurde, stellt ein globales makroökonomisches Risiko dar und sorgt für Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen weltweiten Wirtschaftstätigkeit. Es ist derzeit nicht abzusehen, wann sich das Geschehen in der Hotellerie normalisieren wird. Die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Corona-Pandemie werden vom Management kontinuierlich verfolgt und die Auswirkungen auf das operative Geschäft in Deutschland untersucht. Die Piettal Operation GmbH, München, wird ihre Verkaufsaktivitäten weiterhin dem Marktumfeld anpassen und versuchen, die Auslastung der Hotels und ihr operatives Geschäft zu erhöhen. Gleichzeitig hat die Gesellschaft zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um auf der Kostenseite den Umsatzrückgang aufzufangen und so die Verluste einzuschränken. Zu den wesentlichen Kostensenkungsmaßnahmen gehören die staatliche Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld, Einstellung des Großteils der Investitionen in Sachanlagevermögen, Einschränkung der Marketingausgaben sowie Verhandlungen mit Geschäftspartnern und Lieferanten über Stundung oder Rabattierung.

Das Management der Piettal Operation GmbH ist derzeit der Ansicht, dass aufgrund der ergriffenen Maßnahmen, der Eigenkapitalquote sowie der konzerninternen Finanzierungen der Fattal Hotelgruppe keine signifikanten Risiken hinsichtlich der finanziellen Situation zu erwarten sind. Aufgrund der sich laufend verändernden Situation, ist die weitere Entwicklung jedoch nicht abschließend abzuschätzen und ist daher weiterhin laufend zu beobachten.

Markt- und Wettbewerbsrisiken

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind ein sich wandelndes Ereignis, das nicht unter der Kontrolle der Gesellschaft steht. Faktoren wie die Ausbreitung der Corona-Pandemie, immer wieder neue Mutationen, die Entscheidungen Flüge zu streichen oder das Reisegeschehen anderweitig einzuschränken, beeinflussen die Nachfrage nach Hotelleistungen.

Das Management glaubt daran, dass es wichtig ist - selbst in Zeiten einer niedrigeren Nachfrage - im Markt präsent zu bleiben und versucht zu verhindern, dass Hotels (vorübergehend) schließen müssen. Gleichzeitig werden die notwendigen Wartungen sowie technische Reparaturen durchgeführt, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Gesamtrisikoeinschätzung

Mit Ausnahme der oben aufgeführten, sind keine bestandsgefährdenden Risiken sowie sonstige Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erkennbar, die die Fortführung der Geschäftstätigkeit gefährden könnten. Risikokonzentrationen oder Interdependenzen von Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben, sind derzeit ebenfalls nicht ersichtlich.

Chancen

Durch die Präsenz am Markt - auch in den herausfordernden Zeiten der Pandemie - stärkt die Gesellschaft die Markenwahrnehmung ihrer Gäste und bietet weiterhin den gewohnten Service an. Die Etablierung eines extern zertifizierten und weit über den Standard hinausgehenden Sicherheits- und Hygienekonzeptes sorgen für Einhaltung von einem hohen Hygienestandard. In diesem Bereich wird kontinuierlich an neuen Lösungen gearbeitet. Im Bereich Veranstaltungen bereitet sich die Gesellschaft umfassend auf das "New Normal" vor. Insbesondere Maßnahmen wie smarte Raumanpassungen, große Flexibilität bei Buchungen und Stornierungen, neue Pausenkonzepte, digitale Helfer, verlässliche Partner sowie virtuelle und hybride Veranstaltungsformate umfassen die Angebotsvielfalt der Leonardo Hotels.

Die Verhandlungsposition der Gesellschaft gegenüber den Geschäftspartnern und Lieferanten ist durch den Zentraleinkauf für alle Hotels nicht unbedeutend.

Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeiter und die damit einhergehende Serviceorientierung erlauben es, weiterhin unseren Gästen das Gefühl des "value for money" erfolgreich zu vermitteln.

Berlin, 30. Juni 2021

Daniel Roger

David Piekarz

Rechtliche Verhältnisse

1. Gesellschaftsrechtliche Grundlagen

Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht München unter HRB Nr. 202873 eingetragen. Ein aktueller Handelsregisterauszug vom 24. Juni 2021 mit letzter Änderung vom 9. August 2013 lag uns vor. Auskunftsgemäß haben sich zwischenzeitlich keine eintragungspflichtigen Vorgänge ergeben.

Der Gesellschaftsvertrag vom 7. Januar 2013 wurde zuletzt aufgrund des Beschlusses der Gesellschafterversammlung vom 5. August 2013 geändert. Die Änderungen betrafen den Gegenstand des Unternehmens.

Gegenstand des Unternehmens

Gegenstand des Unternehmens ist Erwerb, Vermietung und Bewirtschaftung von Grundbesitz und Betriebsvorrichtungen sowie alle damit zusammenhängenden Geschäfte.

Geschäftsjahr

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Stammkapital

Das Stammkapital von TEUR 25 ist voll eingezahlt.

Geschäftsführung

Zum Geschäftsführer bestellt sind Daniel Isaac Roger, Berlin, sowie David Piekarz, München.

Gesellschafterversammlungen

In der Gesellschafterversammlung am 18. Februar 2021 wurde der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 festgestellt, der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2019 Entlastung erteilt und die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer des Geschäftsjahres 2020 gewählt.

2. Wesentliche Verträge

Managementvertrag Hotel

Zwischen der Gesellschaft und der Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, bestehen Managementverträge, auf deren Basis die Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, die Hotels operativ und strategisch leitet und kontrolliert. Hierfür schuldet die Gesellschaft ein pauschales Entgelt (Management fee) in Form einer prozentualen Beteiligung am Umsatz und am operativen Ergebnis der Hotels. Außerdem erbringt die Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, für die Hotels zentrale Dienstleistungen (Centralized Services).

Pachtvertrag

Die Gesellschaft hat mit der Senefelder Straße 4 Grundstücks GmbH, München, einen Pachtvertrag über die Räumlichkeiten und das Inventar des "Leonardo Hotel München City Center" abgeschlossen. Das Mietverhältnis begann am 1. Juli 2014 und wurde fest für einen Zeitraum von 20 Jahren abgeschlossen. Während der Dauer des Pachtverhältnisses ist die ordentliche Kündigung des Vertrages ausgeschlossen.

Die Gesellschaft hat mit der Fattal Hotel Mayerhof München GmbH, Berlin, einen Pachtvertrag über die Räumlichkeiten und das Inventar des "Leonardo Hotel Munich City North" abgeschlossen. Das Mietverhältnis begann am 1. Januar 2015 und wurde fest für einen Zeitraum von 20 Jahren abgeschlossen. Während der Dauer des Pachtverhältnisses ist die ordentliche Kündigung des Vertrages ausgeschlossen.

Die Gesellschaft hat mit der Piettal GmbH, München, einen Pachtvertrag über die Räumlichkeiten und das Inventar des "Leonardo Hotel Munich City Olympiapark" abgeschlossen. Das Mietverhältnis begann am 1. April 2015 und wurde fest für einen Zeitraum von 20 Jahren abgeschlossen. Während der Dauer des Pachtverhältnisses ist die ordentliche Kündigung des Vertrages ausgeschlossen.

3. Gesellschafter und Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Zum Bilanzstichtag werden die Anteile zu 50% von der Rennes Holdings S.à.r.l, mit Sitz in Luxemburg, gehalten, deren Anteile wiederum zu 100 % von der Fattal Hotels Ltd., Tel Aviv, Israel, gehalten werden. Die restlichen 50 % werden von David Piekarz, München, gehalten.

4. Steuerliche Verhältnisse

Die Gesellschaft wird beim Finanzamt München unter der Steuernummer 143/ 170/ 95377 geführt.

Die Steuererklärungen sind bis zum Jahr 2019 eingereicht. Eine Veranlagung erfolgte bis einschließlich 2019.

Eine Betriebsprüfung für die Jahre 2013 bis 2015 über Körperschaft-, Gewerbe-, Kapitalertrag- und Umsatzsteuer wurde im Jahr 2019 angekündigt. Bislang gab keine Feststellungen.

Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt

Im Prüfungsbericht fasst der Abschlussprüfer die Ergebnisse seiner Arbeit insbesondere für jene Organe des Unternehmens zusammen, denen die Überwachung obliegt. Der Prüfungsbericht hat dabei die Aufgabe, durch die Dokumentation wesentlicher Prüfungsfeststellungen die Überwachung des Unternehmens durch das zuständige Organ zu unterstützen. Er richtet sich daher - unbeschadet eines etwaigen, durch spezialgesetzliche Vorschriften begründeten Rechts Dritter zum Empfang oder zur Einsichtnahme - ausschließlich an Organe des Unternehmens zur unternehmensinternen Verwendung.

Unserer Tätigkeit liegt unser Auftragsbestätigungsschreiben zur Prüfung der vorliegenden Rechnungslegung einschließlich der "Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften" in der vom Institut der Wirtschaftsprüfer herausgegebenen Fassung vom 1. Januar 2017 zugrunde.

Dieser Prüfungsbericht ist ausschließlich dazu bestimmt, Grundlage von Entscheidungen der Organe des Unternehmens zu sein, und ist nicht für andere als bestimmungsgemäße Zwecke zu verwenden, sodass wir Dritten gegenüber keine Verantwortung, Haftung oder anderweitige Pflichten übernehmen, es sei denn, dass wir mit dem Dritten eine anders lautende schriftliche Vereinbarung geschlossen hätten oder ein solcher Haftungsausschluss unwirksam wäre.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir keine Aktualisierung des Prüfungsberichts und/oder Bestätigungsvermerks hinsichtlich nach der Erteilung des Bestätigungsvermerks eintretender Ereignisse oder Umstände vornehmen, sofern hierzu keine gesetzliche Verpflichtung besteht.

Wer auch immer Informationen dieses Prüfungsberichts zur Kenntnis nimmt, hat eigenverantwortlich zu entscheiden, ob und in welcher Form er diese Informationen für seine Zwecke nützlich und tauglich erachtet und durch eigene Untersuchungshandlungen erweitert, verifiziert oder aktualisiert.