BSH Betrieb für Sozialeinrichtungen Hagen gem. GmbH

Hagen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Bilanz zum 31. Dezember 2023

Aktivseite

	31.12.2023	31.12.2022
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	44.547,81	11.349,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.085.032,57	12.481.263,84
2. Technische Anlagen und Maschinen	169.563,06	74.894,91
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	863.641,73	998.508,97
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	387.302,10	36.734,01
	13.550.087,27	13.602.751,28
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	43.064,80	28.920,98
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.103.968,20	1.299.858,94
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	204.825,26	1.446.067,41
C. Rechnungsabgrenzungsposten	17.108,86	8.213,81
	14.919.054,39	16.385.812,42

Passivseite

	31.12.2023	31.12.2022
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	1.000.000,00	1.000.000,00
II. Kapitalrücklage	1.195.921,52	1.195.921,52
III. Gewinnvortrag	1.953.465,80	1.352.071,20
IV. Jahresüberschuss	-804.976,19	601.394,60
	3.344.411,13	4.149.387,32
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagenvermögens	196.028,00	206.795,35
C. Rückstellungen	1.200.538,89	1.286.356,19
D. Verbindlichkeiten	10.011.499,73	10.564.369,88
--davon gegenüber Kreditinstituten	8.409.525,34	9.024.373,04
--davon gegenüber verbundenen Unternehmen	242.446,33	4.392,85
--davon gegenüber Gesellschafter	676.439,01	764.676,78
E. Rechnungsabgrenzungsposten	166.576,64	178.903,68
	14.919.054,39	16.385.812,42

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023	2022
	€	€
1. Rohergebnis	15.983.178,60	17.008.823,76
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	10.768.123,27	10.175.217,00
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	2.905.778,69	2.855.320,72
	13.673.901,96	13.030.537,72
--davon für Altersversorgung € 752.244,53 (i. Vj. € 740.306,22)--
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	685.914,97	667.308,65
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen	2.201.340,73	2.482.885,04
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	7.043,61	0,00
--davon aus verbundenen Unternehmen € 7.043,61 (i. Vj. € 0,00)--
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
--davon aus Aufzinsung € 0,00 (i.Vj. € 0,00)--	215.258,58	208.154,59
7. Ergebnis nach Steuern	-786.194,03	619.937,76
8. Sonstige Steuern	18.782,16	18.543,16
9. Jahresüberschuss	-804.976,19	601.394,60

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

Gesetzliche Vorschriften

Die BSH gem. GmbH, eingetragen mit der HRN 8001 (HRB) Amtsgericht Hagen, ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 1 HGB. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde entsprechend dem Gesellschaftsvertrag nach den Vorschriften des Dritten Buches des HGB für große Kapitalgesellschaften unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Die Gesellschaft ist verpflichtet, den Jahresabschluss und den Lagebericht nach §§ 316 ff. HGB sowie die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung nach § 53 HGrG prüfen zu lassen.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Die immateriellen Vermögensgegenstände werden dabei über eine geschätzte, betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 3 Jahren abgeschrieben. Gebäude werden über Nutzungsdauern zwischen 10 bis 50 Jahren, Maschinen und die Betriebs- und Geschäftsausstattungen werden über 5 bis 11 bzw. 5 bis 13 Jahre verteilt abgeschrieben. Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens mit Anschaffungskosten von jeweils mehr als 250,00 € bis 1.000,00 € werden in einem jahresbezogenen Sammelposten eingestellt und über eine Laufzeit von 5 Jahren abgeschrieben. Alle Abschreibungen erfolgen linear.

Vorräte sind mit durchschnittlichen Einstandspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.

Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände, liquide Mittel und das Eigenkapital werden zum Nennwert bilanziert. Mögliche Ausfallrisiken bei Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Als aktive bzw. passive Rechnungsabgrenzungsposten sind Zahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand bzw. Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Die erhaltenen Zuschüsse und Zuwendungen der öffentlichen Hand werden als Sonderposten ausgewiesen. Die Auflösung des Sonderpostens erfolgt entsprechend den Abschreibungen der bezuschussten Anlagengegenstände zugunsten der sonstigen betrieblichen Erträge.

Die Rückstellungen enthalten alle erkennbaren Risiken und sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt und werden bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB abgezinst. In Anlehnung an die Handhabung bei Festwerten wurden die Jubiläumsrückstellungen mit dem Wert aus dem im Geschäftsjahr 2021 mit einer nach § 253 Abs. 2 Satz 2 angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren sowie einem Zinssatz von 1,35 % und einem Gehaltstrend von 2 % fortgeführt.

Verbindlichkeiten sind zu Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist als Anlage zum Anhang beigefügt.

Forderungen

Sämtliche Forderungen sind, wie im Vorjahr, innerhalb eines Jahres fällig.

Gezeichnetes Kapital

Das Stammkapital von 1.000.000 € ist voll eingezahlt.

Die Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG), Hagen, ist mit 94 % am Stammkapital beteiligt. Die restlichen Anteile hält die Stadt Hagen, die auch alleinige Gesellschafterin der HVG ist.

Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens

Der Sonderposten enthält im Wesentlichen Zuschüsse für Baumaßnahmen und Erstausstattung der Kurzzeitpflege. Neue Fördermittel wurden im Berichtsjahr nicht akquiriert.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Urlaubsansprüche und aufgelaufene Überstunden der Mitarbeiter (635 T€), Leistungsentgelte (201 T€), erwartete Energiekostennachberechnungen für die Jahre 2022 und 2023 (131 T€), Archivierungsverpflichtungen (55 T€) sowie Jubiläumsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern (54 T€).

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Verbindlichkeiten betreffen nahezu ausschließlich den Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (241 T€) und resultieren aus Lieferungen und Leistungen sowie der stichtagsbedingten Inanspruchnahme des gewährten Kontokorrentrahmens in Höhe von 270 T€.

Sonstige Verbindlichkeiten

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Darlehen der Gesellschafterin Stadt Hagen mit 676 T€ (Vorjahr: 765 T€) enthalten.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten des Berichtsjahres setzen sich wie folgt zusammen:

	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre		Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter
	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	8.410	623	7.787	4.795	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	242	242	0	0	241
Sonstige Verbindlichkeiten	1.359	773	586	260	676
	10.011	1.638	8.373	5.055	918

Die Verbindlichkeiten des Vorjahres setzen sich wie folgt zusammen:

	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre		Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter
	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	9.024	552	8.472	5.826	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4	4	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	1.536	859	677	325	765
	10.564	1.415	9.149	6.151	766

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren im Berichtsjahr insgesamt 6.846 T€ mit Grundschulden abgesichert (i. Vj.: 7.323 T€). Darüber hinaus bestanden Besicherungen durch Bürgschaften in Höhe von 3.094 T€ (i. Vj.: 3.200 T€).

Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Zahlungseingänge im Dezember 2023 für den Januar 2024 für die Betreuten der Jugendhilfe in Höhe von 40 T€, Renten und Pflegewohngelder der Bewohner des Seniorenzentrums in Höhe von 119 T€ und Mieten in Höhe von 8 T€.

Sonstige Angaben

Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB

Die Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB zum Prüferhonorar werden im Konzernabschluss der Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH gemacht.

Konzernzugehörigkeit

Das Unternehmen wird in den Konzernabschluss der Mehrheitsgesellschafterin Hagener Versorgungs- und Verkehrs- GmbH, Hagen, der gleichzeitig Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis einbezogener Unternehmen ist, einbezogen. Der Konzernabschluss ist am Sitz des Mutterunternehmens erhältlich und wird im Unternehmensregister elektronisch veröffentlicht

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus Leasingverpflichtungen ergeben sich finanzielle Verpflichtungen von 76 T€ bis zum Ende der Verträge im Februar 2028.

Mittelbare Altersvorsorgeverpflichtungen

BSH ist Mitglied der Kommunalen Versorgungskassen Westfalen-Lippe (kvw), Münster. Die hierüber versicherten Mitarbeiter*innen bzw. deren Hinterbliebenen erhalten hieraus Altersversorgungsleistungen, insbesondere Versorgungs- und Versicherungsrenten. Aufgrund der umlagefinanzierten Ausgestaltung der kvw besteht eine Unterdeckung in Form der Differenz zwischen den von der Einstandspflicht der jeweiligen Mitglieder erfassten Versorgungsansprüchen und dem anteiligen, auf BSH als Mitglied entfallenden Vermögen der kvw. Die für eine Rückstellungsberechnung erforderlichen Daten liegen nicht vor; die insoweit bestehende Verpflichtung wird zum Teil über die Rückstellung für die Sanierungsgelder der kvw gedeckt. Der Umlagesatz beträgt 4,5 % der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte. Zusätzlich wird ein Sanierungsgeld von 3,25 % der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte erhoben. Die weitere Entwicklung des Umlagesatzes ist derzeit nicht absehbar. Tendenziell dürfte aufgrund der demographischen Entwicklung aber von steigenden Umlagesätzen auszugehen sein. Die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte betrugen im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 9.537 T€.

Belegschaft

Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer*innen betrug 311 Personen, darüber hinaus befanden sich 19 Personen in einer Ausbildung und 3 Praktikanten im Anerkennungsjahr. Davon sind 130 Personen in der Jugendhilfe, 151 in der Altenpflege und 30 im Service beschäftigt.

Organe der Gesellschaft

Geschäftsführer

Herr Detlef Hörmann und Herr Benedict Delévièleuse.

In der Geschäftsordnung für Geschäftsführer der BSH Betrieb für Sozialeinrichtungen Hagen gem. GmbH ist geregelt, dass u. a. Aufgabengebiete und Geschäftsbereiche der einzelnen Geschäftsführer in einem Geschäftsverteilungsplan zu regeln sind. Gemäß dem aktuellen Geschäftsverteilungsplan zeichnet Herr Detlef Hörmann verantwortlich für den Bereich "Jugendhilfe" und Herr Benedict Delévièleuse für den Bereich "Seniorenzentrum".

Für seine Geschäftsleitungstätigkeit hat Herr Delévièleuse im Geschäftsjahr 2023 in festes Gehalt von 93 T€ (Vj. 86 T€) erhalten. Weiterhin erhielt Herr Delévièleuse einen für die Altersvorsorge zweckdienlich einzusetzenden Betrag in Höhe von 4 T€ (Vj. 4 T€). Im Berichtsjahr hat Herr Delévièleuse eine von der Erreichung vereinbarter Ziele abhängige variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 15 T€ (Vj. 16 €) erhalten.

Aufsichtsrat

			Vergütung
			€
Anja Engelhardt	Pensionärin	Vorsitzende	500
Günther Brandau	Rentner	stellv. Vors.	150
Eva-Maria Fischer	Rentnerin		200
Ulf Koelsch	Pflegehelfer		200
Karin Köppen	Rentnerin		150
Patrick Messerschmidt	Leiter Controlling		250
Daniel Meyer	Kaufm. Angestellter		150
Markus Monßen-Wackerbeck	Geschäftsführer		200
Pina Ribaudo	Pflegedienstleitung		150
Martin Scholz	Kaufm. Angestellter		200
Martina Soddemann	Beigeordnete Stadt Hagen		200
Astrid Weiß	Fachfrau für Belegung / Beschwerde		200

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Ende des Geschäftsjahres nicht ergeben.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von 804.976,19 € auf neue Rechnung vorzutragen.

Hagen, 28. Februar 2024

BSH Betrieb für Sozialeinrichtungen Hagen gem. GmbH

Gez. Detlef Hörmann

Gez. Benedict Delévièleuse

Entwicklung des Anlagevermögens (Anlage zum Anhang)

	Anschaffungs- und Herstellungskosten 01.01.2023	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Anschaffungs- und Herstellungskosten 31.12.2023
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	124.849,22	49.211,10	0,00	0,00	174.060,32
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	21.488.321,86	14.981,18	0,00	0,00	21.503.303,04
2. Technische Anlagen und Maschinen	749.794,22	117.361,45	0,00	0,00	867.155,67
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.261.875,47	101.129,14	31.971,76	0,00	4.331.032,85
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	36.734,01	350.568,09	0,00	0,00	387.302,10
	26.536.725,56	584.039,86	31.971,76	0,00	27.088.793,66
	26.661.574,78	633.250,96	31.971,76	0,00	27.262.853,98

	Abschreibungen 01.01.2023	Abschreibungen Zugänge	Abschreibungen Abgänge	Abschreibungen 31.12.2023
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	113.499,67	16.012,84	0,00	129.512,51
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.007.058,02	411.212,45	0,00	9.418.270,47
2. Technische Anlagen und Maschinen	674.899,31	22.693,30	0,00	697.592,61
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.263.366,50	235.996,38	31.971,76	3.467.391,12
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	12.945.323,83	669.902,13	31.971,76	13.583.254,20
	13.058.823,50	685.914,97	31.971,76	13.712.766,71

	Buchwerte	Buchwerte
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	44.547,81	11.349,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.085.032,57	12.481.263,84
2. Technische Anlagen und Maschinen	169.563,06	74.894,91
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	863.641,73	998.508,97
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	387.302,10	36.734,01
	13.505.539,46	13.591.401,73
	13.550.087,27	13.602.751,28

Lagebericht 2023 der Geschäftsführung

A. Grundlagen der Gesellschaft

Allgemeiner Überblick

Die BSH ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sie ist selbstlos tätig und verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Die Gesellschaftsanteile sind mit 94 % auf die Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG) sowie mit 6 % auf die Stadt Hagen verteilt. Die Gesellschaft erfüllt als kommunales Dienstleistungsunternehmen auf dem Gebiet der Stadt Hagen unter anderem den öffentlichen Zweck der Unterbringung, Versorgung und der pflegerischen, sozialen und erzieherischen Betreuung hilfsbedürftiger Menschen.

Die BSH gliedert sich in die Geschäftsbereiche Seniorenzentrum und Jugendhilfe.

Der Geschäftsbereich "Seniorenzentrum" bietet einen Großteil seiner Dienstleistungen im Sinne einer gesamten Versorgungskette, bestehend aus ambulanten, teilstationären und stationären Leistungen, an. Im Mittelpunkt steht die stationäre Pflegeeinrichtung mit eingestreuten Kurzzeitpflegeplätzen sowie einer angegliederten Kurzzeitpflege. Der hauseigene ambulante Pflegedienst, seniorengerechtes Wohnen und die am Standort befindliche Tagespflege bilden die weiteren tragenden Säulen für das Konstrukt eines Komplexanbieters. Ergänzt werden die komplementären Angebote durch die Fachbereiche Sozialer Dienst, Betreuungsdienst, Verwaltung, Hauswirtschaft, Küche und Cafeteria. Die Verbindung von Wohnen und individueller Pflegeversorgung bietet den relevanten Zielgruppen in den unterschiedlichsten Lebensphasen Struktur und Sicherheit bis hin zum Lebensende.

Der Geschäftsbereich "Jugendhilfe" erbringt Leistungen der Erziehungshilfe und bietet im Verbundsystem mit einem Stammhaus und einer Vielzahl an Außenwohngruppen ein differenziertes Angebot stationärer und teilstationärer sozialpädagogischer Hilfemaßnahmen an. Die Zielgruppe umfasst Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Im Sinne eines inklusiven Ansatzes stehen die Hilfemaßnahmen auch Menschen mit körperlicher, geistiger und seelischer Behinderung zur Verfügung. Des Weiteren werden im Rahmen gemeinsamer Wohnformen Plätze für Mütter, Väter und deren Kinder vorgehalten, welche eine Herausnahme der Säuglinge und Kleinkinder aus den Familien verhindern sollen. Weitere Betreuungsangebote gibt es in Form von sogenannten Sonderpflegen. Es handelt sich hier um individuelle, fallbezogene Vereinbarungen mit den fallzuständigen Jugendämtern z. B. in Form einer Projektstelle "Zirkus" und familienanaloge Wohnformen.

Die BSH ist bestrebt, den zu betreuenden Menschen ein hohes Maß an Eigeninitiative, Selbstverantwortung und Sicherheit zu ermöglichen und ihnen ein Leben "in Hagen zu Hause" zu bieten. Die Ressourcen der uns anvertrauten Menschen sollen erkannt, erhalten und gefördert werden. Gleichzeitig sollen nicht umkehrbare Defizite gemäß den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bestmöglich kompensiert werden. Die Menschen sollen motiviert und ihre Kompetenzen gestärkt werden. Die wesentliche Orientierung jeglichen Handelns ergibt sich aus den eigens entwickelten Unternehmens-, Pflege- und Betreuungsleitbildern. Hiernach liegt als gemeinnütziges Unternehmen die Priorität auf der Erfüllung von Wünschen und Bedürfnissen der Bürger in Hagen, unabhängig von Kultur, Vermögenverhältnissen und Religion. Die Wahrung der Würde eines jeden Einzelnen ist dabei fester Bestandteil des Selbstverständnisses.

Die Beschäftigten der Gesellschaft orientieren sich im Rahmen der Pflege-, Betreuungs- und Spezialgesetze an den Bedürfnissen der Menschen in den jeweiligen Einrichtungen der Geschäftsbereiche. Ziel ist es, ein hohes Maß an Arbeitsqualität, Verbindlichkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang mit den Bedürfnissen der uns anvertrauten Menschen zu bringen und damit den Satzungszweck zu erfüllen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Kompetenzen unserer Beschäftigten gefördert und die zugrundeliegenden Werte unseres Handelns in den Vordergrund gestellt. Eine familienfreundliche Personalpolitik gehört zum organisatorischen Selbstverständnis und ist Teil einer von Wertschätzung geprägten Führungskultur.

B. Wirtschaftsbericht

1) Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

Ergebnis

Die BSH schließt das Geschäftsjahr 2023 mit einem Jahresfehlbetrag von 805 T€ ab.

Geschäftsverlauf sowie Personal- und Sozialwesen

Geschäftsführer des BSH sind Herr Benedict Delévièleuse und Herr Detlef Hörmann. Die Geschäftsführer als gesetzliche Vertreter führen die Geschäfte der Gesellschaft gesamtverantwortlich nach den Gesetzen, dem Gesellschaftsvertrag, der Geschäftsordnung für die Geschäftsführer, dem Geschäftsverteilungsplan sowie den Beschlüssen des Aufsichtsrates und der Gesellschafter. Bezüglich der Geschäfts- und Aufgabenverteilung zeichnen Herr Delévièleuse für den Geschäftsbereich "Seniorenzentrum" (SZ) und Herr Hörmann für den Geschäftsbereich "Jugendhilfe" (JH) verantwortlich. Die Geschäftsführer führen den ihnen jeweils zugeordneten Geschäftsbereich eigenverantwortlich nach einheitlichen - an den Gesellschaftsinteressen orientierten - Zielsetzungen, Plänen und Richtlinien.

Für das Geschäftsjahr 2023 hatten der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung vereinbart, dass die BSH-Aufbauorganisation zur Sicherstellung einer nachhaltigen Unternehmensführung weiterentwickelt werden soll. Basierend auf einer Stärken- und Schwächenanalyse der bisherigen Organisationsstruktur wurde daher durch die Geschäftsführung das Zielbild für eine optimierte Aufbauorganisation entwickelt. Dabei standen insbesondere Nachfolge- und Vertretungsregelungen sowie Funktionen, die in Personalunion besetzt sind, im Fokus. Die Neugestaltungen der Strukturen spiegeln sich in den aktuellen Organigrammen der BSH sowie deren Geschäftsbereiche Jugendhilfe und Seniorenzentrum wider. Die daraus resultierenden zwingend notwendigen personellen Maßnahmen wurden zu Beginn des Geschäftsjahres 2024 weitestgehend umgesetzt.

Insbesondere im Geschäftsbereich Seniorenzentrum war es, wie auch schon in den vergangenen Geschäftsjahren, erforderlich die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen und die Rückkehr in den Normalbetrieb weiter zu forcieren. Es galt, die Novellierung des Infektionsschutzgesetzes angemessen umzusetzen, die zu einer erhöhten Verantwortung der Betreiber bei der Ausgestaltung interner Hygienepläne im Kontext von Infektionserkrankungen wie SARS-CoV-2 führt. Trotz zahlreicher Aufnahmestopps in Folge von COVID-19 Infektionen, die durch das örtliche Gesundheitsamt verhängt wurden, konnte eine Auslastungsquote im vollstationären Bereich von 98,9 % (Plan: 98,0 %) erreicht werden. Allerdings führte das Infektionsgeschehen in den verschiedenen Fachbereichen zu erheblichen Personalausfällen, die einen verstärkten Einsatz von Leasingkräften erforderlich machten. Der dadurch entstandene deutlich gestiegene Materialaufwand hatte einen signifikanten Einfluss auf den Geschäftserfolg. Die Auslastung in der Tagespflege konnte im Vergleich zum Vorjahr um rd. 7,2 % auf 68,2 % gesteigert werden und lag damit über dem Durchschnitt der Hagener Tagespflegeeinrichtungen, blieb jedoch weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Für diesen Bereich wurden umfangreiche Marketingmaßnahmen eingeleitet, die auch im Geschäftsjahr 2024 weiter fortgesetzt werden.

Die geplante Erstzertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 im vollstationären Pflegebereich wurde für das Geschäftsjahr 2023 erfolgreich abgeschlossen. Die ISO 9001 fördert kontinuierliche Verbesserungen. Durch regelmäßige Überprüfungen von Prozessen lassen sich Optimierungen leichter umsetzen, was dem vollstationären Bereich ermöglicht, sich effektiver und effizienter an veränderte Umwelt- und Marktbedingungen anzupassen. Die Zertifizierung unterstützt zudem dabei, rechtliche Konformität sicherzustellen und somit rechtliche Risiken zu minimieren. Die Geschäftsführung verfolgt dabei das zentrale Ziel eines effizienten Qualitätsmanagementsystems (QMS): die Steigerung der Qualität von Prozessen und Dienstleistungen, die Verbesserung der Kundenzufriedenheit und die Maximierung der Ablaufeffizienz. Dadurch trägt das QMS dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit mittel- und langfristig zu gewährleisten.

Im Geschäftsjahr 2023 sah sich der Geschäftsbereich Seniorenzentrum aufgrund der ungewöhnlich hohen Inflationsrate und dem ab 01.01.2023 gültigen Tarifabschluss wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Überdurchschnittliche Preissteigerungen und der abgeschlossene Tarifvertrag machten individuelle Pflegesatzverhandlungen in sämtlichen Pflegebereichen unumgänglich. Im Bereich der Kurzzeitpflege konnte eine Steigerung der Pflegesätze bis zu 30 % je nach Pflegegrad erreicht werden, verbunden mit einer Standardisierung der Sätze für alle Pflegegrade ab dem 1.8.2023. Infolge der Entgelterhöhung reduzierte sich die Anzahl der in Anspruch zu nehmenden Tage von 21 auf 16. Im teilstationären Pflegebereich wurde eine Erhöhung der Pflegesätze um rd. 14 % erzielt. Die vollständige Refinanzierung der Personalkosten konnte erst nach Einleitung eines Schiedsstellenverfahrens erreicht werden. Dies führte dazu, dass das Schiedsstellenverfahren vor dem ersten Gütetermin abgewendet werden konnte. Für den ambulanten Dienst wurde im Januar 2024 eine Steigerung des Punktwerts um mehr als 13 % durchgesetzt. Im vollstationären Pflegebereich konnte keine Einigung im Rahmen der Pflegesatzverhandlungen erzielt werden, da sowohl die Personal- als auch die Sachkosten von den Kostenträgern nicht vollständig akzeptiert wurden. Ein Schiedsstellenverfahren wurde eingeleitet, es betrifft die Pflegesätze ab Oktober 2023. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung lag noch keine entsprechende vertragliche Grundlage zwischen den Parteien vor. Diese werden insbesondere für das Geschäftsjahr 2024 von hoher Bedeutung sein. Ein weiterer maßgeblicher Faktor, der die Pflegesatzverhandlung und auch Pflegeorganisationsprozesse beeinflusst, ist die Einführung des Personalbemessungsverfahrens für vollstationäre Pflegeeinrichtungen nach § 113 c SGB XI ab dem 01.07.2023. Bis zum Jahr 2025 müssen die neuen Personalanhaltswerte erreicht werden, was zu einem signifikanten Personalaufwuchs führt. Dies resultiert in einem signifikanten Anstieg des Personalaufwands, der wiederum über die Pflegesätze refinanziert werden muss. Parallel dazu entfallen die Vergütungszuschläge zur Refinanzierung zusätzlicher Pflegekräfte gemäß § 8 SGB XI und § 85 SGB XI. Die geforderten Personalanhaltswerte konnten bereits ab Oktober 2023 erreicht werden und wurden im fortlaufenden Pflegesatzverfahren entsprechend berücksichtigt.

Im Geschäftsbereich Jugendhilfe sind die Planungen für die Infrastrukturentwicklung am Standort Selbecke weiter vorangeschritten. Die zur Umsetzung der Sanierungsplanung des Haupthauses sowie die Straßen- und Kanalsanierung (Hochwasserereignis 2021) notwendigen Planungsschritte sind erfolgt und die daraus resultierenden Baumaßnahmen sollen im Geschäftsjahr 2024 planmäßig ausgeführt werden. Die Aufsichtsratsbeschlüsse zur Umsetzung der Maßnahmen - gemäß Bauleistungsphasen V bis VIII - sowie zur Finanzierung liegen vor. Eine Finanzierungszusage des Kreditgebers liegt ebenfalls vor. Der Ersatzbau "Liegehalle" hingegen soll aufgrund erheblicher Baukostensteigerungen nicht in der ursprünglich geplanten Ausführung als mehrstöckiges Gebäude erfolgen, sondern sich auf den Bereich der Mehrzweckhalle beschränken. So soll das Konzept der ganzjährigen Sport- und Kulturmöglichkeit für die Bewohnenden weiterverfolgt werden. Das Projekt der "Energieversorgung" ist unmittelbar mit dieser Planungsänderung verknüpft. Daher besteht hier ebenfalls die Notwendigkeit der Anpassung der Planungen im Geschäftsjahr 2024.

Das Angebotsportfolio der Jugendhilfe wird regelmäßig evaluiert und den Bedarfen angepasst. So wurde im Geschäftsjahr 2023 das Angebot Zwergengruppe, welches sich als vollstationäre Wohnform an Kinder im Alter von 4 - 7 Jahren richtete, beendet. Neu eröffnet wurde ein drittes vollstationäres Mutter-Vater-Kind-Angebot, ebenfalls mit 6 Plätzen. Das Eltern-Kind-Angebot der Jugendhilfe wurde als Stufenmodell neu konzipiert, wobei vorgesehen ist, dass die Familien zunächst in einer der Bestandsgruppen intensive Betreuung erfahren und anschließend, nach der erforderlichen Kompetenzerweiterung, in das neue niederschwellige Angebot umziehen können.

Die Wohngruppe Obernahmer war im Berichtsjahr durchgängig an eine Einrichtung zur Betreuung von Geflüchteten verpachtet. Künftig soll dort das Verselbständigungs-Angebot der Jugendhilfe untergebracht werden. Hierfür sollen die zurzeit genutzten Immobilien in der Herrenstr. und in der Piepenstockstr. in Hagen-Hohenlimburg abgemietet werden.

Die in 2022 durch den Gesetzgeber verabschiedete Novellierung des Sozialgesetzbuches VIII "Kinder- und Jugendhilfe" trägt sich zunehmend in die Praxis der Erziehungshilfe. Dementsprechend wurden auch im Geschäftsjahr 2023 weiter diesbezügliche Themenschwerpunkten bearbeitet. Neben der Implementierung und Sicherung der Inhalte des erarbeiteten Partizipations- und Beschwerdekonzeptes, wurden gemeinsam mit den Mitarbeitenden ein medienpädagogisches, ein sexualpädagogisches und ein Konzept zur Elternarbeit erarbeitet. Die entwickelten Bausteine werden Teil des institutionalisierten Schutzkonzeptes. Dessen Rahmenkonstrukt wurde bereits erarbeitet und wird in 2024 im Rahmen einer aufwändigen Risikoanalyse aller Betreuungsbereiche vervollständigt.

Darüber hinaus wurde Mitte 2023 im Rahmen eines Qualitätsentwicklungsprozesses das Dokumentationswesen professionalisiert. Hierfür wurde eine Dokumentationssoftware eingeführt. Sowohl zu den technischen als auch zu den inhaltlichen Voraussetzungen des Dokumentationswesens haben weitreichende Mitarbeiter-Schulungen stattgefunden. Für das Geschäftsjahr sind weitere "Spezial-Schulungen" sowie eine Auditierung der Fachdokumentation vorgesehen.

Im Rahmen des Organisationsentwicklungsprozesses wurde die Stelle "Pädagogische Gesamtleitung" geschaffen, welche zwischen der Einrichtungsleitung und den Pädagogischen Leitungen angesiedelt ist. Der Stelleninhaber ist maßgeblich für die Steuerung aller pädagogischen Prozesse verantwortlich sowie für das Belegungsmanagement. Ziel der Neuorganisation war es, den erheblich gestiegenen Anforderungen der Aufsichtsbehörden an die freien Träger sowie der auf Grundlage der SGB-VIII-Novelle gestiegenen Themeninhalte und -dichte adäquat zu begegnen.

Personal- und Sozialwesen

Gemeinsam mit den Führungskräften des HVG-Konzerns wurde im zurückliegenden Geschäftsjahr ein neues Leitbild für die HVG-Gruppe entwickelt. Hierbei lag der Fokus zunächst auf der Erarbeitung einer Vision und Mission. Nach der gemeinsamen Definition von Zielen und zentralen Werten für Führungskräfte und Mitarbeitende, ist im kommenden Berichtsjahr geplant, die strategischen Ziele für die BSH aus den Gesamtzielen der Konzernmutter abzuleiten.

Im Durchschnitt wurden in diesem Berichtsjahr 311 Mitarbeiter/-innen sowie zusätzlich 19 Auszubildende (5 in der JH und 14 im SZ) und 3 Praktikanten (in der JH) im Anerkennungsjahr bei der BSH gem. GmbH beschäftigt. 1 Auszubildende konnte nach erfolgreicher Ausbildung mit Abschlussprüfung zur examinierten Altenpflegerin in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden. 2 Praktikanten und 1 PiA-Auszubildender konnten nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher übernommen werden. Die Gesamtbeschäftigtenzahl betrug zum Jahresende 319.

Das Personal wurde überwiegend in den Bereichen Pflege, der sozialen Betreuung und im Hauswirtschaftsbereich des Seniorenzentrums sowie im Bereich Erziehungshilfe in der Jugendhilfe eingesetzt. Begründet durch eine erhöhte Ausfallquote musste auch im Jahr 2023 auf den Einsatz von Leiharbeitnehmer/innen zurückgegriffen werden.

Um sich zukünftig im Rahmen der Personalgewinnung auf dem Arbeitsmarkt noch attraktiver zu platzieren, wurde in einem Pilot Projekt für das Seniorenzentrum des BSH eine "Social-Media-Recruiting-Kampagne" initiiert, welche perspektivisch auch in ein Gesamtkonzept der HVG Gruppe einfließen soll. Nach der Aktualisierung der Homepage sowie der Erstellung einer neuen Karriereseite auf der vorgenannten Homepage ist es geplant, durch gezielte Marketingaktionen den Bekanntheitsgrad sowie die Quantität und Qualität der eingehenden Bewerbungen und somit auch die Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Gleiches wird künftig für den Bereich Jugendhilfe des BSH initiiert.

Zum 31.12.2023 betrug der Beschäftigungsstand inkl. Auszubildende und Praktikanten in den Geschäftsbereichen (GB):

GB	VZ-Stellen	MA
SZ	143,03	205
JHS	96,67	135
Gesamt	239,70	340

Zum 31.12.2022 betrug der Beschäftigungsstand inkl. Auszubildende und Praktikanten in den Geschäftsbereichen (GB):

GB	VZ-Stellen	MA
SZ	129,18	186
JH	101,31	141
Gesamt	230,49	327

Die Belegung in dem Geschäftsbereich Seniorenzentrum stellt sich prozentual wie folgt dar:

Sparte	2023	2022
Langzeitpflege	98,9 %	99,2 %
Kurzzeitpflege	89,6 %	86,5 %
Tagespflege	68,2 %	63,6 %

Die Belegung in dem Geschäftsbereich Jugendhilfe stellt sich prozentual wie folgt dar:

Sparte	2023	2022
Fachleistung	1.413 Std.	3.331 Std.
Stationäre Angebote	92,3 %	96,0 %
Teilstationäre Angebote	100,7 %	97,1 %
Gesamt	93,4 %	96,1 %

2) Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage

Ertragslage

Die BSH erzielt im Geschäftsjahr 2023 einen Jahresfehlbetrag von 805 T€ (finanzieller Leistungsindikator).

Die Umsatzerlöse in Höhe von 17.351 T€ liegen leicht unter dem guten Vorjahresniveau (-392 T€). Die Erlöse im Seniorenzentrum liegen mit 8.194 T€ um 180 T€ über dem Vorjahreswert, da sich die zum 01.10.2022 verhandelte Anpassung der Pflegsätze in 2023 erstmals ganzjährig auswirkt. Im Berichtsjahr konnte keine rechtzeitige Einigung mit der Pflegekasse bzw Leistungsträgern zum 1. Oktober 2023 über neue -entsprechend höhere- Pflegesätze für den vollstationären Bereich des Seniorenzentrums erzielt werden, so dass vertragskonform ganzjährig auf Basis der alten Pflegesätze abgerechnet werden musste.

Die Erlöse im Ambulanten Dienst haben sich erneut deutlich positiv entwickelt (+124 T€) und tragen einen Anteil in Höhe von 924 T€ an den Gesamterlösen. Die Zahl der betreuten Patienten des Ambulanten Dienstes betrug im Berichtsjahr durchschnittlich 145 Personen und ist somit gegenüber dem Vorjahr (128 Personen) merklich angestiegen, wodurch sich auch die Umsatzsteigerung erklärt. Bei gleichzeitig unterproportional gestiegenen Kosten ist das Ergebnis aus dem ambulanten Dienst mit - 36 T€ zwar noch defizitär aber bereits spürbar besser als im Vorjahr ( -95 T€)

Die Sparte Jugendhilfe trägt mit 7.933 T€ bei gegenläufiger Entwicklung der einzelnen Belegungsquoten (nichtfinanzieller Leistungsindikator) sowie einer Gesamtbelegungsquote leicht unter dem Vorjahr einen spürbar geringeren Anteil zu den Gesamterlösen bei, als noch im Jahr 2022 (-718 T€). Ursächlich für diese Entwicklung sind neben der geringeren Gesamtbelegungsquote insbesondere Änderungen in der Angebotsstruktur am Standort Selbecke, in dessen Folge die "Zwergengruppe" zu Beginn des Jahres beendet wurde. Im Vorjahr konnten in diesem Segment Umsatzerlöse von 577 T€ erzielt werden, während im Berichtsjahr bis zur Schließung des Angebotes lediglich noch 82 T€ an Umsätzen beigesteuert wurden. Ebenso wurde die Intensivgruppe Obernahmer aufgegeben und die Räumlichkeiten an eine Flüchtlingshilfe vermietet. Durch diese Angebotsänderung sind in 2023 lediglich Mieterlöse in Höhe von 100 T€ erzielt worden, während im Vorjahr Umsatzerlöse von 495 T€ generiert wurden. Bei der Entwicklung der Umsatzlöse muss ebenfalls in Betracht gezogen werden, dass den teilweise massiven Erlösminderungen des Berichtsjahres deutliche Einsparungen im Personalaufwand entgegenstehen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 1.017 T€ deutlich unter dem hohen Niveau des Vorjahres (- 473 T€). Wesentlich für den signifikanten Rückgang sind ganz überwiegend die stark rückläufigen Erstattungen aus dem Pflegerettungsschirm zur Kompensation von Corona bedingten Mindereinnahmen und Mehraufwendungen sowie Erstattungen nach Coronatestverordnung (-445 T€). Während im Vorjahr die entsprechenden Erstattungen noch für ein gesamtes Geschäftsjahr geltend gemacht werden konnten, sind die korrespondierenden Leistungen im Berichtsjahr bereits im Februar eingestellt worden.

Die Erstattung der Ausbildungsvergütung des LWL im Vergleich zum Vorjahr angestiegen (+ 39 T€) und beläuft sich im Berichtsjahr auf 304 T€.

Der Materialaufwand enthält in den Aufwendungen für Roh,- Hilfs- und Betriebsstoffe von insgesamt 1.276 T€ insbesondere die Aufwendungen für Lebensmittel (494 T€) sowie Energie- und Wasserbezüge (589 T€). Die in den Energiebezügen ausgewiesenen Aufwendungen für Fernwärme enthalten die Zuführung zu einer Rückstellung für erwartete Nachzahlungen des Berichtsjahres in Höhe von 56 T€.

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen liegen bei stark gegenläufigen Effekten in Summe mit 1.109 T€ spürbar über dem Vorjahr (+220 T€). Die größten Posten sind weiterhin die um 69 T€ deutlich gestiegenen Reinigungskosten (446 T€) sowie das um 129 T€ ebenfalls deutlich erhöhte Personalleasing (386 T€). Ursächlich für die Entwicklung beim Personalleasing ist insbesondere der signifikant höhere Einsatz von Leihpersonal im Bereich der Sparte Seniorenzentrum (+185 T€) während in der Jugendhilfe die entsprechenden Aufwendungen merklich vermindert werden konnten (- 56 T€). Der spürbare Anstieg der Aufwendungen für Leihpersonal beim Seniorenzentrum liegt in den temporär teilweise massiven krankheitsbedingten Ausfallquoten der eigenen Mitarbeitenden begründet.

Der Personalaufwand der BSH erhöhte sich gegenüber 2022 spürbar um 643 T€. Insbesondere haben sich auch die gezahlten Inflationsausgleichsprämien an Mitarbeitende in Höhe von insgesamt 560 T€ aufwandserhöhend ausgewirkt. Weiterhin wird diese Position durch den im letzten Quartal des Berichtsjahres erfolgten merkbaren Personalaufbau belastet.

Eine lineare Tariferhöhung ist auf Basis des aktuell gültigen Tarifvertrages im Berichtsjahr nicht wirksam geworden.

Die Abschreibungen sind mit 686 T€ nur moderat über dem Vorjahresniveau (19 T€) und überlagern die Investitionen des Berichtsjahres noch merklich (633 T€).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind bei deutlich gegenläufigen Effekten per Saldo um -282 T€ gesunkenen. Ursächlich für den deutlichen Rückgang sind im Wesentlichen die in dieser Position enthaltenen sonstigen Fremdleistungen- und lieferungen, die sich um -414 T€ vermindert zum Vorjahr zeigen. Das Vorjahr war insbesondere belastet durch die Bildung von Rückstellungen für Instandhaltungen, die im Berichtsjahr mit - 233 T€ rückläufig sind.

Eine weitere wesentliche Position in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind die Betreuungsaufwendungen mit 288 T€ (Vj. 447 T€), die sich korrespondierend zu den gesunkenen Umsatzerlösen ebenfalls verringert haben. Gegenläufig ist als bedeutender Posten die Ausbildungsumlage des LWL über Vorjahresniveau mit 265 T€ enthalten (Vj. 234 T€). Ebenfalls angewachsen sind die Rechts- und Beratungskosten (+143 T€), die sich im Berichtsjahr auf insgesamt 236 T€ belaufen. Sie beinhalten u.a. die Aufwendungen für das Einstellungsverfahren einer neuen Einrichtungsleitung für das Seniorenzentrum in Höhe von 40 T€.

Für Schulungen und Seminare wurden 132 T€ (Vj. 99 T€) und für Versicherungsschäden 70 T€ (Vj. 45 T€) aufgewendet.

Des Weiteren wurden 337 T€ von der Muttergesellschaft HVG für die Erbringung von konzerninternen Dienstleistungen an die BSH weiterberechnet. Der Anstieg zum Vorjahr beläuft sich auf 47 T€.

Entscheidend für den merklichen Jahresfehlbetrag sind vorrangig die spürbar angestiegenen Aufwendungen für Personal und Material. Eine Vereinbarung zur Pflegesatzanpassung zum 1. Oktober 2023 lag bis zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung noch nicht vor.

	Ist 2023	Plan 2023	Abw.
	T€
Umsatzerlöse	17.351	17.597	-246
Sonstige betriebliche Erträge	1.017	701	316
Materialaufwand	2.386	1.958	-428
Personalaufwand	13.674	13.376	-298
Abschreibungen	686	679	-7
Sonstige betriebliche Aufwendungen	2.201	1.857	-344
Sonstige Steuern	18	24	6
Finanzergebnis	-208	-248	40
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss	-805	156	-961

Im Vergleich zum Planergebnis von 156 T€ stellt sich das Jahresergebnis des Berichtsjahres mit -805 T€ signifikant schlechter dar. Die Umsatzerlöse liegen in Summe nur moderat unter den Planwerten (-246 T€). Die Umsatzerlöse in der Sparte Seniorenzentrum entwickeln sich gemäß der Planung, wohingegen die Umsatzerlöse in der Sparte Jugendhilfe auslastungsbedingt unter Plan liegen (-242 T€). Die schwer kalkulierbaren sonstigen betrieblichen Erträge liegen gegenläufig deutlich über Plan (+316 T€), insbesondere bedingt durch die gewährten Personalkostenerstattungen der Krankenkassen.

Sämtliche Aufwendungen haben sich im Berichtsjahr spürbar höher entwickelt als im Planansatz. Der Materialaufwand zeigt sich mit 428 T€ erhöht, im Wesentlichen ursächlich durch die unerwartet hohen Aufwendungen für Personalleasing im Bereich des Seniorenzentrums.

Der Personalaufwand liegt mit 298 T€ über dem Planansatz, u.a. durch einen verstärkten Personalaufbau im letzten Quartal des Berichtsjahres.

Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind stärker angewachsen als geplant (344 T€), Bei gegenläufigen Effekten liegen insbesondere die Rechts- und Beratungskosten deutlich über Plan (+220 T€).

Per Saldo werden die leicht positiven Abweichungen der Summe von Erlösen und Erträgen durch die massiven Planabweichungen bei den Aufwendungen signifikant überlagert, so dass der Jahresfehlbetrag um 961 T€ unter dem geplanten Jahresüberschuss liegt.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr bei gegenläufigen Effekten um 1.467 T€ (rd. -9,0 %) merklich vermindert. Das Anlagevermögen verminderte sich bei spürbar über dem Vorjahr liegenden Investitionen von 633 T€ unter Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibungen von 686 T€ per Saldo um -53 T€.

Die kurzfristigen Forderungen zeigen sich bei gegenläufigen Effekten insgesamt deutlich rückläufig zum Vorjahr (-196 T€). Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen die erheblich rückläufigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des Geschäftsbereiches Seniorenzentrum (- 106 T€). Die Forderungen der Sparte Jugendhilfe haben sich ebenfalls stichtagsbedingt um 36 T€ verringert.

Der signifikante Abbau der liquiden Mittel (-1.241 T€) resultiert nur sehr eingeschränkt durch den stichtagsbedingten Abbau von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum Vorjahresstichtag. Vielmehr hat im Berichtsjahr durch die eigenfinanzierten Investitionen in das Anlagevermögen sowie durch stark gestiegene laufende Aufwendungen für den operativen Betrieb der Gesellschaft ein stetiger unterjähriger Liquiditätsverzehr stattgefunden.

In diesem Zusammenhang muss ebenfalls berücksichtigt werden, dass die BSH zum Bilanzstichtag den von der Gesellschafterin HVG zur Verfügung gestellten Kontokorrentrahmen in Höhe von 270 T€ in Anspruch genommen hat.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten hat sich bei gegenläufigen Effekten leicht aufgebaut.

Das kurzfristig gebundene Vermögen hat sich per Saldo auf Grund der zuvor beschriebenen gegenläufigen Effekte insgesamt signifikant vermindert (-1.414 T€).

Auch auf der Passivseite der Bilanz sind im Berichtsjahr deutlich gegenläufige Effekte zu verzeichnen. Die Kreditverbindlichkeiten sind insgesamt durch planmäßige Tilgungen i. H. v. 615 T€ (Vj. 877 T€) zurückgeführt worden; unterjährig wurden keine neuen Darlehen aufgenommen.

Die langfristigen Rückstellungen betreffen die Archivierungsverpflichtung der Gesellschaft zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen (55 T€) sowie die Jubiläumsrückstellung (54 T€) und zeigen sich auf Vorjahresniveau.

Die kurzfristigen Rückstellungen liegen leicht unter dem Vorjahresniveau (-83 T€) und werden weiterhin dominiert von den erneut deutlich gestiegenen Urlaubsrückstellungen mit 635 T€ (Vj. 536 T€) sowie den Rückstellungen für Leistungsentgelte für Mitarbeitende mit 201 T€ (Vj. 200 T€). Für die erwartete Nachzahlung aus der Jahresabrechnung Fernwärme wurde ein Betrag in Höhe von 56 T€ zu der bestehenden Vorjahresrückstellung zugeführt. Da aktuell weder für das Jahr 2022 noch für das Berichtsjahr eine Endabrechnung des Versorgers vorliegt, dotiert die Gesamtrückstellung für Fernwärme nun in Höhe von 131 T€. Gegenläufig sind die Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung im Seniorenzentrum und in der Jugendhilfe von insgesamt 10 T€ massiv unter dem Vorjahreswert (-233 T€).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Wesentlichen stichtagsbedingt spürbar gesunken. Die übrigen Verbindlichkeiten incl. des Rechnungsabgrenzungsposten zeigen sich bei gegenläufiger Entwicklung per Saldo deutlich über dem Vorjahr (328 T€). Sie enthalten im Wesentlichen den Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin HVG (242 T€), u.a. aus der Inanspruchnahme des gewährten Kontokorrentrahmens in Höhe von 270 T€.

Das kurzfristig gebundene Fremdkapital liegt aufgrund der zuvor geschilderten Entwicklung mit 128 T€ über dem Vorjahresniveau.

Die Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital beträgt 24,7 % (i. Vj. 30,5 %). Eigenkapital und langfristig gebundenes Kapital betragen 80,6 % (i. Vj. 83,1 %) der Bilanzsumme.

Durch den deutlichen Jahresfehlbetrag des Berichtsjahres wurde das Eigenkapital entsprechend vermindert und der Gewinnvortrag geschmälert.

Die Gesellschaft war aufgrund der zuvor geschilderten Entwicklungen im Berichtsjahr jederzeit in der Lage den finanziellen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Bilanz

Aktiva

	2023	2022	Abw.
	T€
Immaterielle Vermögensgegenstände	45	11	34
Sachanlagen	13.505	13.592	-87
Langfristig gebundenes Vermögen	13.550	13.603	-53
Vorräte	43	29	14
Forderungen / sonstige VG	1.104	1.300	-196
RAP	17	8	9
Flüssige Mittel	205	1.446	-1.241
Kurzfristig gebundenes Vermögen	1.369	2.783	-1.414
	14.919	16.386	-1.467

Passiva

	2023	2022	Abw.
	T€
Eigenkapital	3.344	4.149	-805
Sonderposten	196	207	-11
Langfristige Rückstellungen	109	111	-2
Lang- u. mittelfristige Verbindlichkeiten	8.373	9.150	-777
Langfristig gebundenes Kapital	12.022	13.617	-1.595
Kurzfristige Rückstellungen	1.092	1.175	-83
Bankverbindlichkeiten	623	552	71
Verbindlichkeiten aus LL.	295	483	-188
Übrige Verbindlichkeiten / RAP	887	559	328
Kurzfristig gebundenes Kapital	2.897	2.769	128
	14.919	16.386	-1.467

C. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

1) Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2024 wird ein Jahresüberschuss in Höhe von 2 T€ erwartet. Das Planergebnis resultiert aus Umsatzerlösen, die sich auslastungsbedingt aus den Pflegesatz-, Punktwert- und Entgeltverhandlungen ergeben. Der aktuelle Tarifvertrag, der für das laufende Berichtsjahr gilt, wird zum Ende des Jahres 2024 auslaufen. Die im Wirtschaftsplan erfassten Personalaufwendungen berücksichtigen die Tarifsteigerung ab dem 01.03.2024. Diese beinhaltet einen Sockelbetrag von 200 € pro Vollzeitkraft sowie eine prozentuale Erhöhung des Tabellenentgelts um 5,5 %, wobei die Mindeststeigerung bei 340 € pro Vollzeitkraft liegt. Im vollstationären Pflegebereich müssen die nach § 113c SGB XI vorgeschriebenen und in den Pflegesatzverhandlungen festgelegten Personalanhaltswerte eingehalten werden. Es ist erforderlich, den Personalbedarf für das Pflege- und Betreuungspersonal gemäß den verhandelten Werten engmaschig und effizient zu steuern.

Bei den Materialaufwendungen wurde insbesondere bei den größten Positionen Energie und Lebensmittel mit deutlichen Preissteigerungen kalkuliert. Personalleasingkosten sind wie in den Vorjahren ebenso berücksichtigt wie allgemeine Preissteigerungen im sonstigen betrieblichen Aufwand.

Das Finanzergebnis wird bei planmäßiger Tilgungsleistung der Bankverbindlichkeiten und gegenläufiger Aufnahme neuer Bankdarlehen mit per Saldo stark steigenden Fremdverbindlichkeiten entsprechend schlechter prognostiziert. Im Planjahr wird die sukzessive Aufnahme von Bankverbindlichkeiten in Höhe von bis zu insgesamt 3,5 Mio. € zur Finanzierung von Erweiterungen und Modernisierungen der Infrastruktur in den Sparten Jugendhilfe und Seniorenzentrum unterstellt.

Nach Überwindung der Pandemie, aber bei sporadischen COVID-19-Infektionsausbrüchen im Seniorenzentrum, bleibt es grundlegend wichtig, unter erschwerten Bedingungen die Pflege-, Hygiene- und Betreuungsqualität dauerhaft zu gewährleisten, um auch die betriebswirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Im Seniorenzentrum werden weiterhin coronabedingte Aufnahmestopps zu den betrieblichen Risiken zählen. Hinzu kommt, dass auch gastroenterologische Ausbrüche zu behördlich angeordneten Aufnahmestopps führen können. Da seit dem 30.06.2022 coronabedingte Mindereinnahmen und Mehrausgaben nicht mehr über den Pflegerettungsschirm nach § 150 (3) und (5a) SGB XI geltend gemacht werden können, gilt es etwaige coronabedingte Aufnahmestopps und deren wirtschaftliche Folgen mit geeigneten Maßnahmen entgegenzuwirken. Erhöhte Aufwendungen im Bereich Hygiene müssen in den Pflegesatzverhandlungen sachgerecht verhandelt werden.

Im Geschäftsbereich "Jugendhilfe" sind die Einnahmen aus den Betreuungstätigkeiten und Erziehungshilfen auch im Geschäftsjahr 2024 auf einem hohen Auslastungsniveau und die Auslastung im Fachbereich "Seniorenzentrum" mindestens auf Planniveau zu steuern. Die Jugendhilfe wird sich auch weiterhin den Herausforderungen für neue soziale Betreuungsangebote der Städte stellen und den Kooperationspartnern Lösungen für sozialpädagogische Hilfemaßnahmen anbieten. Hierbei muss der Novellierung des Sozialgesetzbuches VIII Rechnung getragen werden, welches u.a. die Entwicklung und Umsetzung diverser Fachkonzeptionen vorsieht. Ebenso wird die Umsetzung der inklusiven Jugendhilfe vorangetrieben, in der die Betreuungsangebote Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung zur Verfügung stehen. Die Zusammenführung von Kinder- und Jugendhilfe nach dem Achten Sozialgesetzbuch und Eingliederungshilfe nach dem Neunten Sozialgesetzbuch soll in einem mehrstufigen Verfahren bis zum Jahr 2027 geschehen.

In beiden Geschäftsbereichen muss der Personaleinsatz effizient an den Auslastungsschwankungen bzw. in Abhängigkeit des Pflegegradmixes gelenkt werden und die Steuerung der Aufwandspositionen im richtigen Verhältnis zu den zu erbringenden Leistungen erfolgen. Im Seniorenzentrum sind hierbei die zuvor genannten neuen Personalanhaltswerte ab dem 01.07.2023 zu berücksichtigen.

Mit vorhandenen Instrumenten aus dem Berichtswesen soll auch weiterhin ein umfassendes Kosten- und Liquiditätsmanagement in den Geschäftsbereichen durchgeführt und weiterentwickelt werden. Dabei liegt das Hauptaugenmerk darauf, dass die mit den Vertragspartnern - unter Berücksichtigung der Wettbewerbsfähigkeit - verhandelten Leistungsentgelte nicht nur der Refinanzierung dienen, sondern auch die Weiterentwicklung der betrieblichen Infrastruktur ermöglichen.

Mittels eines Gebäudeinfrastrukturmanagements ist die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dabei gilt es, die Vorschläge aus Maßnahmenplänen durch angemessene Investitionen im Bestand der Senioreneinrichtung weitestgehend zu realisieren und unter sachgerechter Steuerung der finanziellen Mittel, hier insbesondere die Investitionskostenpauschalen, eine zukunftsorientierte Gestaltung der verschiedenen Pflege- und Betreuungszweige sicherzustellen bzw. zu erweitern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass zunächst behördlich veranlasste und altersbedingte Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten Vorrang haben. Hierbei gilt es die demografische Entwicklung, die sich ändernden Kundenbedürfnisse mit den Ergebnissen der Pflegebedarfsplanung im Einzugsgebiet des Seniorenzentrums in Einklang zu bringen. Vorrangig soll die Vermietung und Verpachtung gesichert werden, bevor die Umsetzung möglicher Entwicklungspotentiale erfolgt.

In der Jugendhilfe sollen die beschriebenen Maßnahmen der Entwicklung der Infrastruktur am Hauptstandort voranschreiten. Auch hier sollen Sanierungsmaßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

2) Risikomanagementsystem

Systematisches Risikomanagement ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des dauerhaften Erfolges der BSH. Aus diesem Grund hat die BSH ein Risikomanagementsystem etabliert. Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten sowie Gegenmaßnahmen zu treffen, um so Risiken auf ein Minimum zu begrenzen.

Im Rahmen der jährlichen Risikoinventur werden bestehende Risiken identifiziert und dokumentiert. Darüber hinaus werden diese nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer finanziellen Auswirkung qualifiziert. Risikomanagement ist ein kontinuierlich durchzuführender Prozess, der endogene als auch exogene Einflussfaktoren und Veränderungen berücksichtigt. Plötzlich auftretende Risiken sind unmittelbar mit dem Risikomanager zu kommunizieren. Im Berichtssystem wird regelmäßig über das Risikomanagement berichtet. Es ist somit Bestandteil einer effizienten und wertorientierten Unternehmenssteuerung.

3) Risiko- und Chancenbericht

Risiken

Im September 2023 wurde die jährliche Abfrage bei den im Unternehmen verantwortlichen Mitarbeitern hinsichtlich der bestehenden Risiken durchgeführt. Es wurde abgefragt, ob die bestehende Risikoeinstufung und Eintrittswahrscheinlichkeit weiterhin zutreffend sind, ob bestehende Risiken entfallen können und ob es neu entstandene Risiken gibt. Danach sind für die BSH gem. GmbH aktuell 21 Risiken identifiziert worden. Keines der Risiken wird als existenzbedrohend eingestuft. Existenzbedrohende Risiken liegen grundsätzlich bei einer Größenordnung von mehr als 1 Mio. € vor. Aktuell werden neun Risiken gesehen, die ohne Gegenmaßnahmen für den Fortbestand des Unternehmens als kritisch (Größenordnung von 500 T€ - 1 Mio. €) zu bewerten sind:

Personal- bzw. Fachkräftemangel. Überplanmäßige Steigerung der Personal- und Personalleasingkosten durch Personalmangel aufgrund erhöhter Abwesenheiten und Fluktuation von Mitarbeitern sowie überproportionaler Tarifabschlüsse. Aufrechterhaltung der platzierten Jugendhilfe Angebote nicht möglich aufgrund eines Instandsetzungsstaus; insbesondere am Standort Selbecke. Durch ein Infektionsgeschehen ausgelöste und nicht refinanzierte Erlösminderungen und Aufwandssteigerungen, krankheitsbedingter Ausfall der Mitarbeiter. Nicht ausreichende Liquidität zur Durchführung von Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen. Umweltkatastrophen. Belegungsstopp durch negative Bewertungen des medizinischen Dienstes (vormals MDK) und/oder der WTG-Behörde, Personalmangel und außerordentliches Infektionsgeschehen. Instandsetzungs- und Modernisierungsstau im Seniorenzentrum. Nichterreichung des Auslastungsgrades in der Jugendhilfe.

Gegenmaßnahmen bestehen unter anderem in:

Förderung der Ausbildung, praxisintegrierte Ausbildung, Nachfolgeplanung und Personaleinsatzplanung / Personalrekrutierung / Personalentwicklung / Werbekampagnen. Betriebsvereinbarung "Erhöhung der Anwesenheitsquote, betriebliches Eingliederungs- u. Gesundheitsmanagement" umsetzen, Dienstplangestaltung und Personalrekrutierung; Erstellung und Umsetzung eines Personalmarketingkonzeptes. Pflegesatz u. Entgeltverhandlungen, Einführung eines Anreizsystems zur Vermeidung von Leasingeinsätzen. Bauplanungsphase zwecks Sanierung Selbecke, sowie Neubau der Liegehalle läuft aktuell. Pandemieplanungen, Ausschöpfung gesetzlicher Förder- und Refinanzierungsmöglichkeiten, Refinanzierung durch Vereinbarung mittels Entgelteinpreisung. Liquiditäts- und Investitionskostenplanung und -steuerung, aktive Steuerung der Verbindlichkeiten auf Tilgungsmöglichkeiten, Zinssenkungen und Darlehensaufnahmen. Abschluss von Elementarschadenversicherungen, Überprüfung von Standorten auf mögliche Gefahren. Verbesserung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität/Durchführung eines Pflegerisikomanagements, Ausbau des bestehenden Hygienemanagements. Zweckgebundene Verwendung der Mittel für Investitions-, Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten, aktive Steuerung der Investitionskostenpauschale. Kontaktpflege zu den Vertragspartnern (Städte), Gewinnung neuer Jugendämter, Anpassung der Betreuungsangebote.

Da sich die Verhandlungen über die Pflegesätze der stationären Pflege im Seniorenzentrum zum 1. Oktober 2023 als sehr schwierig erweisen und auch bis zum Jahreswechsel kein auskömmliches Ergebnis erzielt werden konnte, wurde die Risikoeinstufung für das Risiko "Nicht kostendeckende Pflegesätze" von "spürbar" auf "kritisch" gesetzt.

Darüber hinaus finden auch andere Risiken im Risikokatalog besondere Beachtung. Dazu gehören z. B.:

Cyberrisiken. Kündigung des Pachtvertrages (Haus 4) durch Altenpflegefachseminar MaxQ - wg. veränderter Ausbildungsmodalitäten. Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Nichterreichung des geplanten Auslastungsgrades in allen Bereichen des Seniorenzentrums. Rückzahlung von Erstattungsbeträgen aus dem Pflegerettungsschirm. Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit aufgrund zu hoher Heimentgelte. Nichterreichung der geplanten Umsätze Ambulanter Dienst. Höhe der Entgelte, überproportionale Tarifabschlüsse. Überproportionale Kostensteigerungen durch aktuell hohe Inflationsraten und allgemeine Preissteigerungen. Die Möglichkeit eines Energieblackouts.

Auch hierfür sind im Risikomanagementsystem Handlungsempfehlungen zur Vermeidung oder Verminderung einzelner Risiken beschrieben. Stichpunkte hierfür sind z. B.:

Einsatz von Berechtigungskonzepten gegen Angriffe auf Daten, Sicherheitsprüfungen, Mitarbeitertrainings. Neues Mietverhältnis. Umsetzung der DSGVO, Durchführung eines Audits. Verbesserung der MDK-Qualitätsnote - insb. Der Pflegequalität, Umsetzung von Marketingmaßnahmen, Kontaktpflege: Pflegeberatung, soziale Dienste, Krankenhäuser und praktische Ärzte, Personaleinsatzsteuerung. Einhaltung der gültigen Vorschriften zur Antragstellung, zuverlässige Überprüfung der Datenlieferung durch Steuerberater/Wirtschaftsprüfer. Wettbewerbssituation beobachten und bei den Pflegesatzverhandlungen berücksichtigen, Attraktivität und Qualität des Seniorenzentrums steigern. Ausgewogene Patientenauslastung bzw. Akquise zu personeller Ausstattung. Steuerung des Personalaufwandes und der Arbeitszeitkonten, Patientenabrechnung, Erfolgssteuerung und Erfolgskontrolle, individuelle Punktwertverhandlung. Rechtzeitige Verhandlungen mit dem Fachbereich der Stadt Hagen. Berücksichtigung bei den Pflegesatz- und Entgeltverhandlungen. Prüfung der Gebäudeinfrastruktur und ggf. Gegenmaßnahmen entwickeln.

Chancen

•	Konsequente Steuerung der Arbeitsprozesse und der damit verbundenen Personaleinsatz-planung - Personalschlüssel je Auslastungsgrad - in Verbindung mit dem Pflegegrad Seniorenzentrum und der Betriebserlaubnis Jugendhilfe,
•	Kontinuierliche Nutzung der elektronischen Pflegedokumentation im Seniorenzentrum, der Dokumentationssoftware in der Jugendhilfe und Nutzung einer Qualitätsmanagementsoftware für alle Beschäftigten,
•	Weiterentwicklung der Infrastruktur am Standort Seniorenzentrum Buschstraße durch Umbau und Modernisierung innerhalb des Gebäudebestandes,
•	Steuerung der Investitionen, Instandhaltungen, Wartungsarbeiten für das Seniorenzentrum im Rahmen der Investitionskostenpauschalen,
•	Umsetzung der Baumaßnahmen am Standort Jugendhilfe Selbecke. Dadurch erhöht sich die Betreuungsplatzzahl. Des Weiteren wird die Wettbewerbsfähigkeit aufgrund attraktiver Gebäudestruktur/-ausstattung und Bau der Mehrzweckhalle gesteigert und die Doppelzimmerproblematik aufgelöst,
•	Weiterentwicklung der Fachkonzeptionen der Eltern-Kind-Bereiche, mit dem Ziel, Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen, welche die Versorgung beider Elternteile ergänzend zu den in der Betriebserlaubnis genehmigten Plätzen ermöglicht,
•	Steigerung der Betreuungsqualität in der Jugendhilfe durch die Entwicklung und konsequente Umsetzung von ergänzenden Fachkonzepten (z. B. Partizipations- und Beschwerdekonzept sowie sexualpädagogisches-, medienpädagogisches- und institutionalisiertes Schutzkonzept),
•	Konzeptionelle Ausrichtung auf aktuelle und zukünftige Betreuungsbedarfe unter Berücksichtigung der SGB VIII-Reform,
•	Umsetzung des BSH-Organisationsentwicklungsprozesses,
•	Implementierung eines internen Qualitätsmanagements zur Steigerung der Beratungs- und Betreuungsqualität und Optimierung der einzelnen Prozesse der Sparte Jugendhilfe.

Hagen, 28. Februar 2024

BSH Betrieb für Sozialeinrichtungen Hagen gem. GmbH

Gez. Detlef Hörmann

Gez. Benedict Delévièleuse

Der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers bezieht sich auf den Jahresabschluss in der aufgestellten Form. Die Offenlegung erfolgt in verkürzter Form gem. §§ 325 ff. HGB.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die BSH Betrieb für Sozialeinrichtungen Hagen gem. GmbH, Hagen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der BSH Betrieb für Sozialeinrichtungen Hagen gem. GmbH, Hagen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der BSH Betrieb für Sozialeinrichtungen Hagen gem. GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

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vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Essen, den 17. April 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Gez. Hubert Ahlers, Wirtschaftsprüfer

Gez. ppa. Sven Galbarski, Wirtschaftsprüfer

Angaben zur Feststellung

Der Jahresabschluss wurde am 28. Juni 2024 festgestellt.