Johanniter-Dienste Sachsen GmbH

Leipzig

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVSEITE

	31.12.2022		31.12.2021
	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		2,00	2,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	597.132,07		459.555,07
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	493.041,00		365.924,00
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	26.337,05		1.666,73
		1.116.510,12	827.145,80
		1.116.512,12	827.147,80
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		16.882,90	9.937,45
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	51.925,49		54.300,07
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	113.645,84		99.729,89
davon gegen den Gesellschafter € 113.645,84			(99.729,89)
3. Sonstige Vermögensgegenstände	211.832,78		39.725,56
		377.404,11	193.755,52
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		1.062.550,04	1.146.347,72
		1.456.837,05	1.350.040,69
C. Rechnungsabgrenzungsposten		13.020,00	1.860,00
		2.586.369,17	2.179.048,49

PASSIVSEITE

	31.12.2022		31.12.2021
	€	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000,00
II. Gewinnvortrag	1.313.348,76		1.227.191,15
III. Jahresüberschuss	164.352,20		86.157,61
		1.502.700,96	1.338.348,76
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens		155.000,00	0,00
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	40.500,00		0,00
2. Sonstige Rückstellungen	262.949,00		297.669,00
		303.449,00	297.669,00
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	171.000,00		183.000,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 12.000,00			(12.000,00)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	114.291,87		55.334,35
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 114.291,87			(55.334,35)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	262.821,99		245.014,29
davon gegenüber dem Gesellschafter € 262.821,99			(245.014,29)
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 262.821,99			(245.014,29)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	77.105,35		59.682,09
davon aus Steuern € 29.076,07			(19.112,73)
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 77.105,35			(59.682,09)
		625.219,21	543.030,73
		2.586.369,17	2.179.048,49

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022		2021
	€	€	€
1. Umsatzerlöse	6.941.495,80		5.691.956,56
2. Sonstige betriebliche Erträge	223.946,73		62.949,06
		7.165.442,53	5.754.905,62
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	457.519,86		351.814,21
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	389.279,61		334.247,73
		846.799,47	686.061,94
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	4.483.580,72		3.611.671,70
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	905.144,97		743.491,17
davon für Altersversorgung € 10.375,07			(8.154,25)
		5.388.725,69	4.355.162,87
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	122.231,03		122.026,37
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	569.114,27		465.877,72
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	51,56		45,03
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	2.694,50		2.871,50
		- 2.642,94	- 2.826,47
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		71.576,49	36.558,35
10. Ergebnis nach Steuern		164.352,64	86.391,90
11. Sonstige Steuern		0,44	234,29
12. Jahresüberschuss		164.352,20	86.157,61

Anhang

Allgemeine Angaben

1. Allgemeines

Die Johanniter-Dienste Sachsen GmbH, Leipzig, ist unter der Nummer HRB 22352 B im Handelsregister beim Amtsgericht Leipzig eingetragen.

Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft entsprechend Absatz 1 der Größenklassenkriterien des § 267 HGB. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Gliederungs-, Bewertungs- und Ausweisvorschriften des dritten Buches des HGB unter Beachtung der ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften erstellt. Von den Erleichterungsmöglichkeiten für kleine Kapitalgesellschaften wurde hinsichtlich der Gliederungs- und Ausweisbestimmungen teilweise Gebrauch gemacht.

Veränderungen der Bewertungsmethoden wurden nicht vorgenommen.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanz enthält sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gemäß § 275 Absatz 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Bei der Bewertung von Vermögensgegenständen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen sind die gesetzlichen Vorschriften (§§ 252 bis 256 HGB) beachtet worden. Sämtliche zu bilanzierende Vermögenswerte und Schulden wurden einzeln bewertet. Die Bewertung der Vermögens- und Schuldposten trägt allen erkennbaren Risiken nach den Grundsätzen vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung Rechnung.

Zu den Methoden der planmäßigen Abschreibungen und zu der Ausübung von Bewertungswahlrechten werden nachstehend Angaben bei den einzelnen Posten der Bilanz gemacht.

3. Einzelangaben zur Bilanz

Das Anlagevermögen ist zu Anschaffungskosten abzüglich der bisher aufgelaufenen und im Geschäftsjahr 2022 planmäßig fortgeführten Abschreibungen bewertet. Es kommt ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Gebäudes beläuft sich auf 33 Jahre. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Betriebs- und Geschäftsausstattung richtet sich nach den amtlichen steuerlichen AfA-Tabellen.

Die geringwertigen Wirtschaftsgüter mit einem Wert über € 251 bis € 1.000 netto werden in einen Sammelposten eingestellt und über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren linear abgeschrieben. Wirtschaftsgüter mit einem Wert bis € 250 werden sofort als Aufwand erfasst.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Die Forderungen sowie die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Von den Forderungen wurde eine Wertberichtigung von T€ 2,2 abgesetzt.

Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelt es sich ausschließlich um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit ihren Nominalbeträgen angesetzt.

Die Investitionszuschüsse und die für Investitionen verwendeten zweckgebundenen Spendenmittel werden in einen Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens eingestellt. Der Sonderposten wird nach Maßgabe der Abschreibungen der bezuschussten Anlagegegenstände erfolgswirksam aufgelöst.

Der Wertansatz der sonstigen Rückstellungen berücksichtigt alle am Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung nach Maßgabe der voraussichtlichen Inanspruchnahme in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet.

Die Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag passiviert.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich ausschließlich um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben € 159.000,00 (Vorjahr: € 171.000,00) eine Restlaufzeit über einem Jahr. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch eine Buchgrundschuld in Höhe von € 240.000,00 besichert.

Die übrigen Verbindlichkeiten (€ 454.219,21) haben analog zum Vorjahresstichtag sämtlich eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die übrigen Verbindlichkeiten sind sämtlich nicht besichert.

4. Sonstige Angaben

Die Ausübung der Geschäftsführung in allen unternehmerischen Funktionsbereichen der Gesellschaft erfolgte durch Herrn Carsten Herde aus Dresden und Herrn Dietmar Link aus Leipzig.

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 332 Arbeitnehmer.

Zum 31. Dezember 2022 wird der Jahresabschluss im Wege der Vollkonsolidierung in den freiwilligen Konzernabschluss des Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Berlin, einbezogen. Der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Berlin, ist Alleingesellschafter der Johanniter-Dienste Sachsen GmbH.

Leipzig, am 27. April 2023

Johanniter-Dienste Sachsen GmbH

Carsten Herde, Geschäftsführer

Dietmar Link, Geschäftsführer

Lagebericht nach § 289 HGB für das Geschäftsjahr 2022

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

a) Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Die drei Jahre andauernde Pandemie SARS-CoV-2 und die damit verbunden verschiedensten Einschränkungen und LockDowns haben in der Wirtschaft erhebliche Spuren hinterlassen. Wie tiefgreifend die Folgen sein werden, wird sich erst in den nächsten Jahren herausstellen. Zudem sind die massiven Auswirkungen der aktuellen Kriegsgeschehnisse in der Ukraine auf die gesamtwirtschaftliche Lage der nächsten Jahre zum jetzigen Zeitpunkt schwer abschätzbar.

Im Bereich Reinigung/Hausmeisterdienste ist unverändert eine Dynamik in den Tarifabschlüssen zu verzeichnen, die zusätzlich durch die Pandemie befördert wurde. Bereits im November 2020 verständigten sich die Tarifparteien auf Lohnsteigerungen im Reinigungsgewerbe bis zum Jahr 2023, mit deren Ausmaß nicht zu rechnen war. Die mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 beschlossene Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns hatte ebenfalls eine deutliche Steigerung des Reinigungstarifs und des Lohngefüges insgesamt zur Folge.

Da eine Minderung der Qualität nicht den Unternehmenszielen entspricht, führen die gestiegenen Löhne unweigerlich zu höheren Kosten, die nicht durch eine Erhöhung der Leistungswerte der Mitarbeitenden kompensiert werden kann.

Die Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung ist trotz fortlaufend gestiegenem Mindestlohn in der Branche schwieriger geworden. Es ist daher umso wichtiger, die Entwicklungen der Arbeitsmarktsituation fortlaufend im Blick zu haben sowie Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung und zur Bindung von neuen und Bestandsmitarbeitern umzusetzen.

Im Bereich Catering ist ebenfalls ein hoher Konkurrenz- und Kostendruck zu verzeichnen, der sich durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Kostensteigerungen u. a. im Lebensmittelbereich weiter verschärft hat. Die JoDi produziert überwiegend für die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH), der Anteil der Verpflegung für andere Einrichtungen ist mit drei Kindertageseinrichtungen relativ gering, ebenso wie in den Bereichen Reinigung und Haustechnik.

Die Auslastung der Küche in Leipzig hatte zwischenzeitlich die Kapazitätsgrenze erreicht, so dass die Anmietung eines alternativen Küchenobjektes zur Zubereitung von gesunden, regionalen Speisen für Kinder im September erfolgt ist.

b) Geschäftsverlauf der Gesellschaft

Die Johanniter-Dienste Sachsen GmbH (JoDi) hat sich als Dienstleister für die JUH etabliert. Schwerpunkte der Arbeit sind weiterhin neben den Reinigungs-, Hauswirtschafts- und Hausmeisterdiensten der Bereich Catering und die Immobilienverwaltung.

Genauso wie alle andere Unternehmungen musste sich die JoDi auch im Jahr 2022 weiterhin den fortbestehenden wirtschaftlichen Verwerfungen durch die SARS-CoV-2 Pandemie sowie den weitreichenden Auswirkungen und inflationären Herausforderungen durch den Ukraine-Krieg stellen.

Im Bereich Catering fielen im ersten Quartal durch vereinzelte Gruppenschließungen in den Kindertagesstätten infolge positiv auf das Corona-Virus getesteter Kinder und der vergleichsweise hohen Krankenstände abermals Umsätze in dem Bereich der Mittagsversorgung weg, wenn auch deutlich geringer als in den Jahren 2020 und 2021. Die pandemiebedingten Umsatzeinbußen konnten durch den Abschluss zusätzlicher Leistungsverträge und Kapazitätsausweitungen aufgefangen werden.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bereiche Reinigung und Haustechnik sind im Vergleich zu den Vorjahren in ihrer Ausprägung deutlich zurückgegangen. Dennoch waren die beiden Bereiche weiterhin unterschiedlich von den Folgen der Pandemie betroffen. Während Reinigungsleistungen seitens der JoDi aufgrund von Corona-bedingten Personalmangel teilweise nicht geleistet werden konnten bzw. mit hohen Personalaufwendungen durch Vertretungsleistungen einhergingen, war der Bereich der Haustechnik nicht so stark betroffen.

Der Bereich der Immobilienverwaltung war von der Pandemie grundsätzlich nicht betroffen. Jedoch erschwerten Kontaktbeschränkungen die Betreuung der Objekte vor Ort. Der Bereich wurde unter Nutzung der hierzu angeschafften Software weiter professionalisiert.

2. Ertragslage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbesserte sich das Jahresergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich. Die Ertragslage stellt sich wie folgt dar:

	2022	2021	Veränderung 2021/2022
	T€	T€	T€
Betriebsergebnis	238	126	112
Finanzergebnis	-3	-3	0
Steuern	-71	-37	-34
Jahresergebnis	164	86	78

Das Jahresergebnis der JoDi i. H. v. T€ 164 liegt mit T€ 52 über dem Planansatz 2022.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich gegenüber 2021 um T€ 112. Das Betriebsergebnis hat unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses und der Steuern zu einem Jahresüberschuss von T€ 164 geführt, der mit T€ 78 deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegt. Das Finanzergebnis bleibt mit T€ 3 unverändert zum Jahr 2021.

Die Umsatzrendite beträgt dabei 2,37% nach 1,51% im Vorjahr.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Umsätze und das Betriebsergebnis haben ungeplante Erträge, insbesondere im Bereich Asyl. Darüber hinaus konnten die Erträge in den Bereichen Haustechnik und Reinigung infolge von Leistungsausweitungen und der im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Inanspruchnahme von Sonderleistungen gesteigert werden.

Bis auf die Immobilienwirtschaft weisen alle Bereiche, einschließlich dem von der Pandemie in besonderem Maße betroffenen Bereich Catering, jeweils positive Bereichsergebnisse aus.

Die in den Jahren 2021 und 2022 erfolgten Erhöhungen der Stundenverrechnungssätze in den Bereichen Reinigung, Haustechnik und Essensausgabe sorgte für eine Abmilderung der Pandemie- und Kriegs-bedingten Auswirkungen. Zudem mussten im Bereich Haustechnik geplante Vertretungen nicht vollumfänglich geleistet werden.

Im Bereich Catering waren ebenfalls Preisanpassungen im Jahr 2022 erforderlich, um die gesteigerten Aufwendungen für den Wareneinkauf aufzufangen.

Bis auf die Bereiche Reinigung und Immobilienwirtschaft liegen alle Bereiche über den Planansätzen für 2022.

Durch Kapazitätserweiterungen für die neuen Kindertagesstätten in Leipzig, konsequentes Controlling des Wareneinsatzes sowie nicht angefallene Anlaufkosten für die neue Küche in Leipzig ist es im Bereich Catering gelungen, den Planwert deutlich zu übertreffen. Im Zuge der Mietvertragsverhandlungen konnte mit dem Vermieter ein Baukostenzuschuss für erforderliche Umbaumaßnahmen und Geräteanschaffungen vereinbart werden, der sich entsprechend entlastend auf das Bereichsergebnis auswirkt. Darüber hinaus konnte die vorzeitige Mietvertragsbeendigung der bisherigen Küche in Leipzig zum Jahresende 2022 erfolgreich verhandelt werden. Für die entfallenden Mieteinnahmen bis Jahresmitte 2025 konnte eine Abstandszahlung vereinbart werden, die ebenso die Abgeltung aller Betriebskostenabrechnungen für die Jahre 2017 bis 2022 umfasst. Die Hauptleistungen liegen dennoch weiterhin Pandemie-bedingt hinter dem Planwert zurück, da sich die geplanten Steigerungen der Kinderzahlen und damit der Essenportionen für die neuen Leipziger JUH-Kitas verzögern.

Der Bereich Reinigung weist deutlich gesteigerte Personalaufwendungen infolge von Vertretungsleistungen zur Kompensation Corona-bedingter Personalausfälle aus. Darüber hinaus wurde ab Oktober 2022 die fachliche und finanzielle Angleichung der Hauswirtschaftskräfte an die Reinigungskräfte vorgenommen, um den Einsatz und die Vertretbarkeit der Mitarbeitenden vor Ort in den Einrichtungen weiter zu optimieren. Zudem werden alle Mitarbeitenden in den Bereichen Reinigung/Hauswirtschaft und Haustechnik seit Oktober übertariflich entlohnt, um hierdurch einen Wettbewerbsvorteil am hart umkämpften Arbeitsmarkt zu erzielen.

Ungeplante Personalaufwendungen, u. a. für die Fachkraftentwicklung in Form einer BA-Studentin, und gesteigerte Rechtsanwaltskosten führen zu einer geringfügigen Abweichung im Bereich Immobilienwirtschaft.

In 2022 wird eine Personalaufwandsquote von 75,2% (Vorjahr: 75,7%) ausgewiesen.

Die Hauptleistungen gliedern sich wie folgt auf:

Bereich	2022	2021	Abweichung
	T€	T€	T€
Reinigungsleistung	3.862	3.189	673
Haustechnikdienstleistung	1.910	1.525	385
Catering	1.047	850	197
Sonstige	122	128	-6
Umsatzerlöse	6.941 €	5.692	1.249

3. Finanzlage

Die Finanzlage der Gesellschaft stellte sich im Jahr 2022 weiterhin gut dar. Es bestand zu jeder Zeit Liquidität und Zahlungsfähigkeit. Die Liquiditätsrechnung zeigt eine gegenüber 2022 um T€ 8 verbesserte Überdeckung von T€ 692. Zum Bilanzstichtag standen Flüssige Mittel in Höhe von T€ 1.063 zur Verfügung.

4. Vermögenslage

Auf der Aktivseite sind 43,2% der Bilanzsumme im Anlagevermögen gebunden. Demgegenüber stehen langfristige Finanzmittel von 70,4% der Bilanzsumme, so dass sich eine fristenkongruente Finanzierung ergibt. Im Geschäftsjahr wurden Investitionen von T€ 414 realisiert, davon T€ 152 für Einbauten in gemieteten Räumen, T€ 103 im Bereich Fahrzeuge, T€ 1 im Bereich Betriebsbauten und T€ 25 für Anzahlungen und Anlagen im Bau sowie T€ 133 für Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Das Eigenkapital erhöhte sich von T€ 1.338 auf T€ 1.503 bzw. unter Hinzurechnung der Sonderposten aus Zuwendungen auf T€ 1.658 (Eigenmittel). Die Eigenkapitalquote verringerte sich auf 58,1%; die Eigenmittelquote steigerte sich auf 64,1% (Vorjahr: 61,5%); die Fremdkapitalquote (kurzfristig) beläuft sich auf 29,6% (Vorjahr: 30,5%); die Fremdkapitalquote (langfristig) beträgt 6,3% (Vorjahr: 8,0%).

5. Risikobericht (Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung)

Chancen werden insbesondere in der Einbindung der Gesellschaft in den JUH Verbund und in der Möglichkeit der Kapazitätserweiterung im Bereich der Reinigungs- und Hausmeisterdienstleistungen und der Menüversorgung von Kindertagesstätten gesehen.

Der neue Küchenstandort in Leipzig bietet darüber hinaus deutliche Wachstumsmöglichkeiten im Bereich der Mahlzeitenbelieferung und der Kantinenversorgung vor Ort im Objekt sowie eine Erweiterung des Speisenangebots u. a. in Form von vegetarischer Kost. Zudem können Küchenabläufe im Sinne der Nachhaltigkeit weiter optimiert und die Lieferwege zu den beliefernden Kindertagesstätten deutlich verringert werden.

Mit der Vorverlegung der Essenabbestellzeiten und die Ausweitung der Bestell-App auf den Küchenstandort in Zwickau können Prozessoptimierungen vorgenommen und Überproduktionen von Mahlzeiten vermieden werden, um die Abgabepreise trotz steigender Einkaufspreise für Lebensmittel möglichst weitestgehend stabil halten zu können.

Aufgrund der anhaltend hohen Flüchtlingsströme nach Deutschland wird die JUH im Rahmen ihrer humanitären Verantwortung ihre Aktivitäten im Bereich der Flüchtlingsarbeit- und Unterbringung voraussichtlich weiter ausbauen. Für die Unterhaltung der hierfür erforderlichen Unterkünfte werden im Bedarfsfall zusätzliche Dienstleistungen der JoDi in Anspruch genommen werden.

Die globalen Auswirkungen der Pandemie SARS-CoV-2 und des Ukraine-Kriegs haben weiterhin einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Dennoch sind keine Risiken mit bestandsgefährdendem Charakter erkennbar.

Die weiter anstehenden Erhöhungen des gesetzlichen Mindestlohns und die damit verbundenen Auswirkungen auf andere Lohngefüge werden Einfluss auf die künftige Kostenentwicklung und damit verbundener Preiskalkulationen mit sich bringen.

6. Prognosebericht (Voraussichtliche Entwicklung)

Der Wirtschaftsplan 2023 weist einen Überschuss in Höhe von T€ 41 aus.

Für das Wirtschaftsjahr 2023 ist eine Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 14,9 %, bei gleichfalls angenommenen deutlichen Kostensteigerungen, geplant.

Im November 2021 wurde mit Wirkung zum 21.01.2022 eine gemeinnützige Satzung der JoDi beschlossen. Ausschlaggebend hierfür war die Regelung des § 57 Abs. 4 in der Abgabenordnung, wonach für Servicegesellschaften von gemeinnützigen Organisationen im Sinne der AO ebenfalls die Gemeinnützigkeit eröffnet wurde. Der Gesetzgeber trägt damit der starken Einbindung von Servicegesellschaften in die steuerbegünstigten Zweckbetriebe der Muttergesellschaft Rechnung. Mit erfolgter Feststellung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt Leipzig im Dezember 2022 unterliegt die JoDi seit Jahresbeginn 2023 entsprechenden Steuervergünstigungen.

Diese beschränken sich auf den Zweckbetreib und damit auf die Ertragssteuerbefreiung für innerhalb der Johanniter-Organschaft getätigte Dienstleistungen. Alle Aktivitäten im Bereich des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs sind hiervon ausgenommen und unterliegen unverändert der Ertragssteuerpflicht.

Der Fokus der Gesellschaft liegt auf der Leistungserbringung gegenüber der JUH und nicht auf externes Wachstum. Aus diesem Grund wird von der Re-Zertifizierung im Bereich Reinigung vorerst abgesehen.

Die Erfahrungen und die dynamischen Entwicklungen der letzten Monate haben eine Anpassung der Organisationsstruktur der JoDi entsprechend den Erfordernissen notwendig gemacht. Die ungeplante Stelle der kaufmännischen Leitung, mit personeller Verantwortung für die Bereichsleitungen, wurde ab dem 01.04.2022 erneut besetzt.

Leipzig, den 27. April 2023

Geschäftsführung

Carsten Herde

Dietmar Link