Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW"

Annaberg-Buchholz

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

1 Geschäftsmodell

Seit 1995 hat die Gesellschaft die Erfüllung der Aufgabe der Wasserversorgung im Versorgungsgebiet des Trinkwasserzweckverbandes Mittleres Erzgebirge übernommen. Die hoheitliche Aufgabe der Wasserversorgung selbst liegt beim Zweckverband. Die vertraglichen Beziehungen sind in einem Betreiber- und Geschäftsbesorgungsvertrag geregelt. Die Umsetzung der Trinkwasserversorgung erfolgt mit Hilfe der Errichtung und durch das Betreiben verschiedener baulicher Anlagen, wie z. B. Aufbereitungsanlagen oder Pumpstationen sowie die anschließende permanente Bedienung, Kontrolle und Instandhaltung. Die Geschäftstätigkeit der Erzgebirge Trinkwasser GmbH umfasst die Versorgung von rund 135.100 Einwohnern in ihrem Versorgungsgebiet mit 2.126 km Leitungsnetz.

2 Wirtschaftsbericht

Das Trinkwasser ist eine lebensnotwendige Existenzgrundlage und ein Gut, welches geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss (EU-Wasserrahmenrichtlinie).

Diese sehr umfangreiche Aufgabenstellung erfordert ein hohes Maß an Aufwendungen, die durch den Verkauf des Trinkwassers gedeckt werden müssen. Dabei sollen die erreichten hohen Standards erhalten und weiterentwickelt werden und die Entgelte der Kunden angemessen gestaltet werden.

Die demographische Entwicklung sowie das Gebrauchsverhalten der Kunden sind dabei eine wichtige Einflussgröße. Die Umsätze aus dem Wasserverkauf sind gegenüber dem Jahr 2019 gestiegen. Die verkaufte Trinkwassermenge lag 94 Tm ³ unter dem Wert des Vorjahres. Die Einschränkungen auf Grund der Corona-Pandemie führten dazu, dass in den Kundengruppen Industrie/Gewerbe und öffentliche Einrichtungen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war, während in der Kundengruppe Bevölkerung ein Anstieg des Wasserverkaufs stattfand. Dieser Anstieg konnte aber die Minderung in den anderen Bereichen nicht kompensieren. Der pro Kopf Trinkwassergebrauch im Versorgungsgebiet stieg von 78,3 Liter/Einwohner/Tag auf 81,1 Liter/Einwohner/Tag, dennoch liegt er weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 123 Liter/Einwohner/Tag.

Die Erzgebirge Trinkwasser GmbH konnte im Jahr 2020 ihren Aufgaben trotz der Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie uneingeschränkt nachkommen.

2.1 Geschäftsverlauf

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Trinkwasser sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 591 gestiegen. Zum 1. Januar 2020 erfolgte eine Preisanpassung. Damit sollen ein erhöhtes Investitionsvolumen und höhere Aufwendungen abgedeckt werden. Durch Neuanschlüsse konnten TEUR 10 höhere Grundpreiseinnahmen gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Der Trinkwasserumsatz war um TEUR 317 höher als im Wirtschaftsplan vorgesehen war. In der Planung wurde von einem höheren Rückgang in der Abgabemenge aufgrund der negativen Bevölkerungsentwicklung ausgegangen.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Trinkwasser in TEUR

	2018	2019	2020	Plan 2020
	14.805	14.708	15.299	14.982

Sonstige Umsatzerlöse (einschließlich der Erträge aus der Auflösung der empfangenen Ertragszuschüsse) in TEUR

	2018	2019	2020	Plan 2020
	920	829	796	655

Trotz wirtschaftlicher Einbrüche konnte der Umsatz gegenüber dem Planansatz gesteigert werden.

Die Wasserabgabe hat sich in 2020 gegenüber dem Vorjahr um 94 Tm ³ verringert.

Trinkwasserabgabe in Tm ³

	2017	2018	2019	2020
	5.251	5.402	5.350	5.256

Beschaffung

Die Wasserverluste stiegen 2020 geringfügig, was mit der Trockenheit in den Böden zu erklären ist.

Entwicklung Fernwasserbezug / Eigenaufkommen in Tm ³

	2017	2018	2019	2020
Eigenaufkommen	2.115	1.957	2.017	2.162
Fernwasser	3.879	4.258	4.137	3.934

Die Wasserbezugsrechte betrugen im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 128 l/s (Vj.124,82 l/s).

Der Anteil des Eigenaufkommens ist im Vergleich zu 2019 weiter gestiegen. Es wurde weniger Fernwasser bezogen als im Vorjahr. Das festgelegte Bezugsrecht wurde für 2020 nicht überschritten. Für den Bezug von Trinkwasser sowie die Zahlung des gesetzlich festgelegten Wassernutzungsentgeltes mussten TEUR 2.548 (TEUR 2.678 im Jahr 2019) aufgewendet werden.

Investitionen

Das Investitionsgeschehen im Geschäftsjahr 2020 war geprägt von planmäßig erforderlichen Rohrnetzerneuerungen. Es wurden Maßnahmen zur Stabilisierung der Wasserversorgung umgesetzt, um eine nachhaltige, stabile Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Zudem wurden Baugebiete erschlossen.

In Kooperation mit anderen Ver- und Entsorgern, dem Straßenbauamt sowie den Kommunen konnten bei der gemeinsamen Durchführung von Maßnahmen Kosten optimiert werden. Insgesamt betrug das Investitionsvolumen TEUR 3.957 (Vj. TEUR 3.308). Für die Finanzierung wurden die erwirtschafteten Abschreibungen eingesetzt. Die von Kunden geleisteten Baukostenzuschüsse betrugen im Berichtsjahr TEUR 187 (Vj. TEUR 169). Zudem sind für einige Maßnahmen Zuschüsse aus dem Förderprogramm öTIS beantragt und bewilligt worden. Deren Auszahlung erfolgt erst nach Beendigung der Baumaßnahmen.

Personalentwicklung

Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW" ohne Auszubildende 91 Mitarbeiter (davon 43 Angestellte und 48 Arbeiter).

Die Aus- und Weiterbildung ist auch weiterhin ein wichtiges Thema im Unternehmen. So kann bei Wiederbesetzung von freiwerdenden Stellen auf eigenes ausgebildetes Fachpersonal zurückgegriffen werden. Im August 2020 haben zwei Auszubildende ihre Ausbildung bei der Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW" begonnen. Zwei weitere Auszubildende haben ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen. Schulungsmaßnahmen wurden wegen der Pandemiesituation größtenteils als Online-Seminare durchgeführt. Interne Schulungen wurden in kleineren Gruppen absolviert.

Umweltschutz

Durch planmäßige Rohrnetzkontrollen und Rohrnetzerneuerungen sowie die konsequente, umgehende Beseitigung der Rohrschäden werden die Wasserverluste auf möglichst geringem Niveau gehalten. Damit sollen die Ressourcen geschont und es können negative Umwelteinflüsse verringert werden.

Der Einsatz eines internen Energiemanagements soll die Energiebilanz optimieren. Den steigenden Kosten im Energiebezug soll besonders durch Effizienzsteigerungen von Pumpenanlagen entgegengewirkt werden.

Durch regelmäßige Probenahmen wird die Qualität des Wassers engmaschig kontrolliert, um jederzeit ordnungsgemäß Trinkwasser liefern zu können.

Kennzahlen zum Geschäftsverlauf

	Jahr 2020	Jahr 2019	Jahr 2018
Fremdfinanzierung	17,83 %	19,09 %	22,35 %
Eigenkapitalquote ^*	66,82 %	65,06 %	62,24 %
Effektivverschuldung	237,20 %	226,00 %	212,18 %
Eigenkapitalrendite	1,57 %	1,51 %	1,95 %
Pro-Kopf-Umsatz	EUR 176.873	EUR 168.884	EUR 171.977

^* einschließlich 70 % Sonderposten/Ertragszuschüsse

Der Geschäftsverlauf im Jahr 2020 ist als gut zu bewerten. Es gab keine außerordentlichen Geschäftsvorfälle.

2.2 Darstellung der Lage

Wie in den vergangenen Jahren besteht das oberste Ziel der "ETW" GmbH darin, jederzeit qualitativ einwandfreies Trinkwasser in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen.

Die demografische Entwicklung im Versorgungsgebiet ist zwar nicht mehr so stark negativ, zeigt jedoch eine anhaltend sinkende Tendenz. Gleichzeitig sind künftig auf der Aufwandsseite weiter Preissteigerungen für Energie, Materialien und Leistungen sowie Tarifsteigerungen zu erwarten. Die ETW konnte durch Optimierung der Prozessabläufe die erwarteten Steigerungen im Aufwandsbereich etwas minimieren.

Vermögenslage

Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeiten lag im Geschäftsjahr 2020 wiederum in der Erneuerung des Rohrnetzes der Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW". Außerdem wurden Maßnahmen zur Stabilisierung und Sicherung der Wasserversorgung umgesetzt.

Im Jahr 2020 wurde für ein Darlehen in Höhe von TEUR 2.200 nach der Zinsbindungsfrist eine Anschlussfinanzierung vereinbart. Es wurden keine neuen Darlehensverträge abgeschlossen. Die Zahlungsfähigkeit der ETW war jederzeit gesichert.

Für die Herstellung und Erneuerung von Sachanlagen wurden insgesamt TEUR 3.957 (Vj. TEUR 3.308) eingesetzt. Das Anlagevermögen war vollständig durch langfristig zur Verfügung stehendes Kapital finanziert.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Vermögens- und Kapitalstruktur.

Hierzu werden für die Vermögensübersicht die Bilanzposten der Aktivseite dem langjährig bzw. dem mittel- und kurzfristig gebundenen Vermögen zugeordnet.

Zur Darstellung der Kapitalstruktur werden die Bilanzpositionen der Passivseite dem Eigenkapital bzw. Fremdkapital zugeordnet, wobei innerhalb des Fremdkapitals eine Zuordnung nach lang-, mittel- und kurzfristiger Bindung erfolgt.

Vermögens- und Kapitalstruktur

AKTIVA

	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR	31.12.2018 TEUR	31.12.2017 TEUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	192	219	232	184
Sachanlagen	57.042	57.208	58.028	59.470
	57.234	57.427	58.260	59.654
Umlaufvermögen
Vorräte	198	160	166	170
Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen	1.032	1.143	1.237	984
an Gesellschafter	0	0	0	0
Übrige	667	628	415	388
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	4.165	4.904	6.813	6.676
	6.062	6.835	8.631	8.218
Rechnungsabgrenzungsposten	80	74	78	62
Aktive latente Steuern	232	213	207	210
	63.608	64.549	67.176	68.144
PASSIVA
Eigenkapital	32.027	31.334	30.665	29.824
Erhaltene Zuwendungen	11.263	11.832	12.727	13.483
Empfangene Ertragszuschüsse	3.702	3.396	3.195	3.060
Darlehen und langfristige Schulden	11.726	12.702	15.396	16.711
Langfristig zur Verfügung stehendes Kapital	58.718	59.264	61.983	63.078
Rückstellungen	1.992	2.213	1.921	2.094
Kurzfristige Schulden (ohne Darlehen)	2.569	2.745	2.917	2.619
Rechnungsabgrenzungsposten	0	2	4	1
Passive latente Steuern	329	325	351	352
	63.608	64.549	67.176	68.144

Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2020 gab es keinerlei Liquiditätsprobleme.

Zum Bilanzstichtag betrugen die Darlehen TEUR 11.725, im Vorjahr TEUR 12.702. Es wurden TEUR 977 (Vj. TEUR 2.694) Tilgungszahlungen geleistet. Aus Anlagen von kurzfristig verfügbaren Mitteln wurden Zinserträge (TEUR 5) erzielt.

Für die finanzwirtschaftliche Beurteilung eines Unternehmens sind die von dem Unternehmen erwirtschafteten und die ihm von außen zugeflossenen Finanzierungsmittel und ihre Verwendung von Bedeutung. Dazu wird eine Kapitalflussrechnung erstellt, die zusätzlich zur Bilanz-, Gewinn- und Verlustrechnung und zum Anhang ergänzende Angaben über die finanzielle Entwicklung eines Unternehmens liefert. Sie stellt Zahlungsströme dar und gibt Auskunft darüber, wie das Unternehmen finanzielle Mittel erwirtschaftet hat und welche Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen vorgenommen wurden.

Die Eckpunkte aus der Kapitalflussrechnung sind in der nachfolgenden Darstellung aufgezeigt. Zunächst wird der Mittelzufluss dargestellt, danach erfolgt der Ausweis der Mittelabflüsse aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Abschließend ergibt sich die Änderung des Finanzmittelbestandes, mit dessen Hilfe der Endbestand der Finanzmittel zum 31. Dezember ermittelt wird.

	2020 TEUR	Plan 2020 TEUR	2019 TEUR	2018 TEUR
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit	3.452	3.846	3.832	4.150
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit	-3.942	-6.220	-3.283	-2.519
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit	-249	461	-2.458	-1.494
Änderung der Finanzmittel	-739	-1.913	-1.909	137
Entwicklung der Liquidität:
Finanzmittel 01.01.	4.904	5.577	6.813	6.676
Veränderung der Liquidität	-739	-1.913	-1.909	137
Finanzmittel 31.12.	4.165	3.664	4.904	6.813

Ertragslage

Einen Überblick über die Ertragslage der Gesellschaft gibt die nachstehende Ergebnisrechnung. Die Zahlen sind aus der Gewinn- und Verlustrechnung abgeleitet.

	2020 TEUR	Plan 2020 TEUR	2019 TEUR	2018 TEUR
Gesamtleistung	16.539	16.029	15.967	16.409
Betriebsergebnis	994	1.096	1.150	1.325
Zinsergebnis	-145	-145	-257	-401
Neutrales Ergebnis	96	-40	19	246
Ergebnis vor Ertragsteuern	945	911	912	1.170
Jahresergebnis	666	611	636	814

Insgesamt wurde ein positives Jahresergebnis (vor Einstellung in andere Gewinnrücklagen) von TEUR 666 (Vj. TEUR 636) erzielt.

Die Umsatzerlöse aus dem Trinkwasserverkauf sind gestiegen. Die Einnahmen des Grundpreises liegen leicht über dem Vorjahresniveau, die Einnahmen aus dem Wasserverkauf sind aufgrund der seit 1. Januar 2020 neu gültigen Mengenpreise höher.

Der mengenmäßige Verkauf war in den Kundenbereichen Industrie/Gewerbe, Landwirtschaft und öffentliche Einrichtungen rückläufig. Im Kundenbereich der Bevölkerung stieg die Verkaufsmenge. Hier liegt der pro-Kopf-Gebrauch Trinkwasser bei 81,1 l pro Tag (Vj. 78,3 l pro Tag).

Die Erlöse für Reparaturleistungen, insbesondere im Hausanschlussbereich, sind mit TEUR 244 (Vj. TEUR 241) etwas gestiegen. Durch den Verkauf von Grundstücken und Fahrzeugen konnten Buchgewinne in Höhe von TEUR 4 (Vj. TEUR 11) erzielt werden.

Für Reparatur- und Instandsetzungsleistungen für das Trinkwassernetz und der baulichen Anlagen wurden im Geschäftsjahr TEUR 2.550 (Vj. TEUR 2.043) aufgewendet.

Die Ausgaben für Löhne und Gehälter sind aufgrund der tariflichen Anpassungen gestiegen.

Die Abschreibungen erhöhten sich um TEUR 17.

Die sonstigen Aufwendungen liegen mit TEUR 871 über dem Vorjahresniveau (Vj. TEUR 793).

Das Zinsergebnis konnte durch kontinuierliche Darlehenstilgungen sowie Umschuldungen von Darlehen verbessert werden.

Das Geschäftsjahr 2020 schließt mit einem positiven Ergebnis ab. Hierfür spielten die folgenden Faktoren die größte Rolle:

- höhere Trinkwassererlöse als im Planansatz und

- geringere Zinsaufwendungen.

3 Risiko- und Prognosebericht

3.1 Risikobericht

Um den hohen Anforderungen an eine qualitäts- und quantitätsgerechte Wasserversorgung gerecht zu werden, wird an der permanenten Weiterführung und Verbesserung des eingeführten Qualitätsmanagementsystems gearbeitet. Im Geschäftsjahr 2020 wurde im Rahmen eines Überwachungsaudits die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des QM-Systems sowie die Überleitung in die neue Norm ISO:9001:2015 durch externe Auditoren geprüft. Somit soll auch weiter sichergestellt werden, dass mit möglichst optimalen Arbeitsabläufen sowie mit qualifiziertem und leistungsfähigem Fachpersonal die künftigen Aufgaben und Ziele verwirklicht werden können.

Im technischen Bereich werden zahlreiche wasserwirtschaftliche Anlagen sowie ein Rohrnetz von Versorgungs- und Hausanschlussleitungen mit einer Gesamtlänge von ca. 2.126 km betrieben. Damit bestehen technische Risiken, wie Störungen oder Ausfälle von Anlagen. Zum Management dieser Risiken wird ein zertifiziertes Technisches Sicherheitsmanagement (TSM) unterhalten. Das Zertifikat belegt die Einhaltung von gesetzlichen und technischen Anforderungen.

Ebenso wurde das Risikomanagementsystem einer Überprüfung unterzogen und die Festlegungen der Maßnahmen zur Risikosteuerung geprüft. Es wurden die erfassten Risiken und neue mögliche Risiken nach Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit geprüft bzw. bewertet, um eine frühzeitige Identifikation, Analyse und Steuerung von Risiken zu erreichen. Hierbei handelt es sich besonders um Risiken, die durch Unternehmensentscheidungen aktiv beeinflusst werden können. Der wichtigste Punkt ist dabei die Gewährleistung der Versorgungssicherheit und der Qualität des Trinkwassers. Ein weiteres Risiko, das genauerer Betrachtung unterworfen wird, ist die Umsatzentwicklung. Hierfür erfolgen eine Beobachtung der Bevölkerungsentwicklung und der Entwicklung der Kundenzahl sowie eine interne permanente Überwachung der Kosten- und Erlösentwicklung, insbesondere der Wasserbezugs- und Energiekosten, im Rahmen des Planüberwachungssystems.

In der Modernisierungsstrategie nehmen das Benchmarking und die Anwendung von Kennzahlen eine zentrale Rolle ein. Das Benchmarking ist dabei als ein systematischer und kontinuierlicher Prozess zur Identifizierung, zum Kennenlernen und zur Übernahme erfolgreicher Instrumente, Methoden und Prozesse vergleichbarer Wasserversorgungsunternehmen definiert. Die Zielsetzung des Benchmarking besteht darin, Optimierungspotenziale zu ermitteln und durch eine nachfolgende Ursachenanalyse realisierbare Maßnahmen herauszuarbeiten. Benchmarking eignet sich als effektives Instrument zur Optimierung der technischen und kaufmännischen Prozesse. Es hat die Steigerung der Kundenzufriedenheit, der Qualität, der Ver- und Entsorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit im Sinne einer Gesamteffizienz unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit der Ver- und Entsorgung zum Ziel. Es soll auch in Zukunft weiter an verschiedenen Benchmarkprojekten teilgenommen werden. Die Ergebnisse fließen in die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens.

Für ein laufendes Klageverfahren im Bereich von Bauleistungen (Baunachträgen) wurde im Jahr 2011 vorsorglich eine Rückstellung gebildet. Da der Rechtsstreit noch nicht beigelegt werden konnte, wurde die Rückstellung 2020 entsprechend angepasst.

Besonderes Augenmerk galt im Jahr 2020 der Talsperre Cranzahl. Von hier aus werden ca. 60.000 Einwohner im Raum Annaberg versorgt. Seit Jahresbeginn 2019 sanken aufgrund fehlender Niederschläge die Pegel der Zuflüsse. Zudem waren die Böden deutlich zu trocken, die Grundwasserstände lagen vielerorts unter den langjährigen Monatsmittelwerten. Das führte in der Talsperre Cranzahl zu einem deutlich geringeren Füllstand. Da die Talsperre Cranzahl nicht im Talsperrenverbund inbegriffen ist, kann hier kein Ausgleich über andere Talsperren erfolgen. Daher wurde unter der Leitung der Landesdirektion Sachsen mit allen Partnern - der Landestalsperrenverwaltung, dem Landratsamt, dem Fernwasserversorger und dem Wasserversorgungsunternehmen - nach kurz- und langfristigen Lösungen gesucht, um die Ressourcen in der Talsperre Cranzahl zu schonen. Zum einen hat die Erzgebirge Trinkwasser GmbH soweit möglich eigene Dargebote in stärkerem Maße genutzt und hierzu beispielsweise Investitionen in Form von Überleitungen in andere Versorgungsgebiete getätigt. Zum anderen wurden durch den Zweckverband Fernwasser sowie durch die Landestalsperrenverwaltung Beileitungen zur Talsperre Cranzahl errichtet, um den Zulauf zu erhöhen.

Um künftigen Zinsänderungsrisiken wirksam zu begegnen, ist das vorhandene Kreditportfolio weiter zu optimieren und den Marktveränderungen anzupassen. Dabei besteht die Möglichkeit der festen oder variablen Verzinsung von Darlehen. Variable Darlehen sind von Vorteil, um vom fallenden Zinsniveau zu profitieren. Feste Zinssätze bieten eine klare Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Wegen der anhaltenden Niedrigzinsperiode wurde dazu übergegangen, auslaufende Zinsbindungen mit fester Verzinsung weiter zu finanzieren. Damit soll das niedrige Zinsniveau möglichst bis zum Ende der Laufzeit der Darlehen gesichert werden.

Zur Absicherung sonstiger Schadensfälle und Haftungsrisiken hat die Gesellschaft Versicherungen in angemessener Höhe abgeschlossen. Soweit sonstige Risiken bekannt sind, wird hierfür im Jahresabschluss entsprechende Vorsorge getroffen.

Wesentliche bestandsgefährdende Risiken oder Risiken, welche die Entwicklung der Gesellschaft wesentlich beeinträchtigen könnten, bestehen für die Gesellschaft nicht.

3.2 Prognosebericht

Die Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW" als Wasserversorgungsunternehmen im Bereich des Erzgebirgskreises und Landkreises Mittelsachsen stellt sich auch weiterhin der Aufgabe, die Kunden mit qualitätsgerechtem Trinkwasser zu versorgen. Große Beachtung wird der Kundenorientierung, der Umwelt und den regionalen Gegebenheiten geschenkt.

Künftige Kostensteigerungen, vor allem bei Energie, bezogenen Leistungen, Dienstleistungen und Tarifsteigerungen wurden in der Wirtschaftsplanung berücksichtigt.

Der Bezug von Trinkwasser vom Zweckverband Fernwasser Südsachsen wurde für 2021 mit einem Bezugsrecht von 128 l/s vereinbart. Damit soll dem gestiegenen Bedarf beim Fernwasserbezug Rechnung getragen werden.

Für das Geschäftsjahr 2021 wurde von einer geplanten Absatzmenge von 5,2 Mio. m ³ ausgegangen. Bei gleichzeitig steigenden Betriebsaufwendungen sollen im Ergebnis TEUR 549 Überschuss erwirtschaftet werden.

Der Überschuss soll weiterhin in die Gewinnrücklage des Unternehmens eingestellt werden. Diese Finanzmittel stehen zukünftig für die Erneuerungen von Trinkwasseranlagen, die mit Zuschüssen errichtet wurden und somit keine Abschreibungsmittel einbringen, zur Verfügung. Des Weiteren sollen die erwirtschafteten Finanzmittel zum Schuldenabbau bzw. zur Tilgung von aus der Zinsbindung auslaufenden Darlehen eingesetzt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt im Investitionsprogramm 2021 ist neben der zielgerichteten, planmäßigen Erneuerung von Trinkwasserleitungen die Optimierung der Anlagenstrukturen. Es besteht weiterhin Investitionsbedarf, insbesondere für zustandserhaltende Maßnahmen.

Vom Land Sachsen wurde ein Förderprogramm für die Ablösung von Brunnen bewilligt, somit werden die entsprechenden Investitionen aus dem Investitionsprogramm umgesetzt.

Für die aus Eigenmitteln und Zuschüssen finanzierten Investitionen stehen im Jahr 2021 TEUR 6.644 zur Verfügung. Die zu erwirtschaftenden Abschreibungen nach Verrechnung mit den Erträgen aus der Auflösung von Sonderposten in Höhe von TEUR 3.342 werden zum Teil für die planmäßige Schuldentilgung (1.070 TEUR) eingesetzt.

Als leistungsfähiges kommunal bestimmtes Wasserversorgungsunternehmen ist es im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge notwendig, den in der Region angesiedelten Unternehmen Dienstleistungen anzubieten und Kooperationsmöglichkeiten zu erschließen.

Für das Jahr 2021 ist aufgrund des Pandemiegeschehens mit einem merklich geringeren Wasserverkauf zu rechnen, da durch die Schließung von Hotel-, Restaurant- und Bäderbetrieben der Tourismus besonders hohe Einbußen zu verzeichnen hatte. Wegen der fehlenden Gäste in der Wintersaison 2020/2021 besteht insbesondere in der Kommune Oberwiesenthal als bekanntes Wintersportgebiet nicht der übliche Wasserbedarf, was sich bei der Wasserabsatzmenge der Erzgebirge Trinkwasser GmbH entsprechend auswirkt.

Die Liquiditätsplanung zeigt kein Liquiditätsrisiko. Die Gesellschaft geht von einer positiven Geschäftsentwicklung aus.

Die aktuelle Lage in Deutschland im Zusammenhang mit der anhaltenden Verbreitung des Corona-Virus erfordert auch von der Erzgebirge Trinkwasser GmbH besonderes Augenmerk. Durch grundsätzliche Vorkehrungsmaßnahmen und die Erstellung eines Pandemieplanes ist gewährleistet, dass auch in der derzeitigen Situation die Versorgung der Menschen im Versorgungsgebiet mit Wasser zuverlässig und vollumfänglich sichergestellt ist.

4 Sonstige Angaben nach § 99 Abs. 3 SächsGemO

Der Trinkwasserzweckverband Mittleres Erzgebirge hält 100 % Anteile an der Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW".

Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung.

Mitglieder des Aufsichtsrates sind:

Herr Michael Brändel, Bürgermeister Thum, Vorsitzender

Herr André Heinrich, Oberbürgermeister Marienberg, Stellvertreter

Herr Rolf Schmidt, Oberbürgermeister Annaberg-Buchholz

Frau Silke Franzl, Bürgermeisterin Ehrenfriedersdorf

Herr Jens Haustein, Bürgermeister Drebach

Frau Berit Schiefer, Bürgermeisterin Thermalbad Wiesenbad

Herr Sebastian Martin, Bürgermeister Crottendorf

Geschäftsführerin ist Frau Dr. Carla Schneider.

Bestellter Abschlussprüfer ist die DONAT WP Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH, Dresden.

Annaberg-Buchholz, den 29. März 2021

gez. Dr. Carla Schneider, Geschäftsführerin

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020

AKTIVA

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	57.233.747,22	57.426.665,89
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	191.850,76	219.312,14
II. Sachanlagen	57.041.896,46	57.207.353,75
B. UMLAUFVERMÖGEN	6.061.830,22	6.835.320,40
I. Vorräte	197.751,35	160.219,98
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.699.106,19	1.770.647,61
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	4.164.972,68	4.904.452,81
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	79.864,51	74.205,49
D. AKTIVE LATENTE STEUERN	232.140,40	213.114,32
	63.607.582,35	64.549.306,10
PASSIVA
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. EIGENKAPITAL	32.026.713,63	31.333.880,55
I. Gezeichnetes Kapital	600.000,00	600.000,00
II. Kapitalrücklage	21.697.045,54	21.670.045,54
III. Gewinnrücklagen	9.393.835,01	8.727.834,08
IV. Bilanzgewinn	335.833,08	336.000,93
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND UND FÜR DIE UNENTGELTLICHE ÜBERNAHME VON GEGENSTÄNDEN DES ANLAGEVERMÖGENS	11.262.754,75	11.832.234,89
C. EMPFANGENE ERTRAGSZUSCHÜSSE	3.702.273,64	3.395.661,13
D. RÜCKSTELLUNGEN	1.992.180,36	2.212.700,25
E. VERBINDLICHKEITEN	14.294.465,99	15.447.977,94
- davon aus Steuern: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 33.353,82)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 1.500,00 (Vorjahr: EUR 1.500,00)
F. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	0,00	1.854,16
G. PASSIVE LATENTE STEUERN	329.193,98	324.997,18
	63.607.582,35	64.549.306,10

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

	2020 EUR	2019 EUR
1. Rohergebnis	10.155.360,01	10.074.688,72
2. Personalaufwand	-4.902.859,59	-4.865.332,75
a) Löhne und Gehälter	-4.006.158,70	-3.915.979,34
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-896.700,89	-949.353,41
- davon für Altersversorgung: EUR 102.848,11 (Vorjahr: EUR 154.262,87)
3. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuwendungen der öffentlichen Hand und für die unentgeltliche Übernahme von Gegenständen des Anlagevermögens	866.980,14	894.363,04
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-4.143.039,29	-4.126.298,32
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-870.916,35	-793.416,07
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	9.779,89	10.940,72
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-154.523,40	-267.829,69
- davon Zinsen an Gesellschafter: EUR 11.504,08 (Vorjahr: EUR 11.504,08)
8. Ergebnis vor Steuern	960.781,41	927.115,65
9. Steuern aus Einkommen und Ertrag	-279.397,60	-275.586,01
- davon latente Steuern: EUR 14.829,28 (Vorjahr: EUR 32.019,35)
10. Ergebnis nach Steuern	681.383,81	651.529,64
11. Sonstige Steuern	-15.550,73	-15.528,71
12. Jahresüberschuss	665.833,08	636.000,93
13. Einstellung in andere Gewinnrücklagen	-330.000,00	-300.000,00
14. Bilanzgewinn	335.833,08	336.000,93

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

I. ALLGEMEINE ANGABEN

Der Jahresabschluss für die Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW", Annaberg-Buchholz, Rathenaustraße 29, geführt beim Handelsregistergericht Chemnitz unter HRB 11896 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften aufgestellt. Die ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes und des Gesellschaftsvertrags wurden beachtet.

Die Gliederung der Bilanz erfolgt nach den Vorschriften des § 266 HGB. Die Bilanzgliederung wurde wie folgt erweitert:

Das Sachanlagevermögen wurde unter Berücksichtigung der spezifischen Verhältnisse der Gesellschaft um die Position "Wasserverteilungsanlagen" ergänzt.

Ebenso wurden folgende Ergänzungen der Passivseite vorgenommen:

•	Sonderposten aus Zuwendungen der öffentlichen Hand und für die unentgeltliche Übernahme von Gegenständen des Anlagevermögens,
•	Empfangene Ertragszuschüsse.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gemäß § 275 Abs. 2 HGB das Gesamtkostenverfahren gewählt. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde um die Position "Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuwendungen der öffentlichen Hand und für die unentgeltliche Übernahme von Gegenständen des Anlagevermögens" ergänzt.

Des Weiteren wurde gemäß § 265 Abs. 5 HGB das Ergebnis vor Steuern eingefügt.

II. ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSVERFAHREN

Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden mit den Anschaffungskosten bewertet. Der Wertansatz wurde um planmäßige, lineare Abschreibungen gemäß den gültigen AfA-Tabellen (Höchstwerte) verringert, soweit abnutzbare Vermögensgegenstände vorliegen. Nicht abnutzbare immaterielle Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen Grunddienstbarkeiten.

Das Sachanlagevermögen wurde mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erfasst. Dabei wurden angemessene Gemeinkostenzuschläge bei selbst hergestellten Anlagen berücksichtigt. Der Wertansatz der abnutzbaren Sachanlagen wurde um planmäßige, lineare Abschreibungen gemäß den gültigen AfA-Tabellen (Höchstwerte) verringert. Soweit erforderlich erfolgten in Vorjahren außerplanmäßige Abschreibungen.

Die (un-)beweglichen Vermögensgegenstände werden linear entsprechend der aktuellen AfA-Tabellen abgeschrieben. Der Jahresabschreibungsbetrag wird zeitanteilig bei Zugang verrechnet. Geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis EUR 800 werden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben.

Die Bewertung der unentgeltlich übernommenen Anlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investors, vermindert um bis zum Übergabezeitpunkt planmäßig angefallene Abschreibungen. Die übernommenen Anlagen wurden als Zuschuss in einem entsprechenden Sonderposten eingestellt.

Das Vorratsvermögen wurde mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten (permanente Durchschnittsbewertung) unter Berücksichtigung niedrigerer beizulegender Werte (Marktwerte) bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Das Risiko von Zahlungsausfällen wurde durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen erfasst.

Bankguthaben und Kassenbestände werden mit dem Nominalwert bewertet.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

In einem Sonderposten aus Zuwendungen der öffentlichen Hand wurden die Zuschüsse eingestellt, die für bereits abgeschlossene Investitionen des Anlagevermögens gewährt wurden. Der Posten wird entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände aufgelöst.

Ebenfalls in diesem Sonderposten eingestellt wurde der Wert der unentgeltlichen von Kommunen übernommenen Anlagen. Die Auflösung erfolgt nach Maßgabe der Nutzungsdauer.

Die empfangenen Ertragszuschüsse enthalten Baukostenzuschüsse sowie Hausanschlusskostenerstattungen der Anschlussnehmer. Bis zum Geschäftsjahr 2002 wurden die Ertragszuschüsse mit 5,0 % p. a. aufgelöst. Ab dem Geschäftsjahr 2003 erfolgte die Auflösung entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände.

Die ab 2003 vereinnahmten Baukostenzuschüsse sowie Hausanschlusskostenerstattungen werden im Berichtsjahr analog zu den bis 2002 erhaltenen Ertragszuschüssen unter der Position "Empfangene Ertragszuschüsse" ausgewiesen.

Die Rückstellungen beinhalten alle erkennbaren Risiken sowie unterlassene Instandhaltungen. Die Bewertung erfolgte nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages.

Rückstellungen, deren Restlaufzeit länger als ein Jahr ist, wurden entsprechend ihrer Restlaufzeit mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Bewertung der Rückstellung für Firmenjubiläen erfolgt nach dem Pauschalwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Rechnungszinsfuß gemäß § 253 Abs. 2 S. 1 HGB.

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf der Passivseite werden als Rechnungsabgrenzungsposten Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

III. ANGABEN ZU EINZELNEN POSITIONEN DER BILANZ UND DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) im Einzelnen dargestellt.

Von den sonstigen Vermögensgegenständen entfallen TEUR 43 (Vj. TEUR 70) auf noch nicht verrechenbare Vorsteuer aus Eingangsrechnungen, die wirtschaftlich das Geschäftsjahr 2020 betreffen, aber erst Anfang 2021 eingegangen sind, sowie TEUR 1 (Vj. TEUR 1) auf abgegrenzte Festgeldzinsen aus über den Bilanzstichtag laufenden Anlagen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben Restlaufzeiten bis zu einem Jahr.

Aktive latente Steuern wurden im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 232 (Vj. TEUR 213) aufgrund unterschiedlicher Wertansätze in der Steuer- bzw. Handelsbilanz beim Anlagevermögen sowie sonstigen Rückstellungen gebildet. Die aktiven latenten Steuern haben sich wie folgt entwickelt:

Stand zum 1. Januar 2020:	EUR 213.114,32
Zuführung:	EUR 19.026,08
Stand zum 31. Dezember 2020:	EUR 232.140,40

Das gezeichnete Kapital in Höhe von TEUR 600 blieb im Jahr 2020 unverändert.

Durch die Einlage des Gesellschafters in Höhe von TEUR 27 hat sich die Kapitalrücklage auf TEUR 21.697 (Vj. TEUR 21.670) erhöht.

In die anderen Gewinnrücklagen wurden im Berichtsjahr der Bilanzgewinn 2019 in Höhe von TEUR 336 mit Gesellschafterbeschluss 01/2020 vom 9. September 2020 eingestellt. Des Weiteren hat die Geschäftsführerin gemäß § 18 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrags einen Betrag in Höhe von TEUR 330 in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Die Steuerrückstellungen betreffen die Gewerbesteuer des Vorjahres (TEUR 13).

Die Verbindlichkeiten sowie deren Laufzeiten sind in folgender Tabelle dargestellt:

		Davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag 31.12.2020 EUR	bis zu einem Jahr EUR	über einem Jahr EUR	von mehr als fünf Jahren EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	11.341.608,31	1.574.408,31	9.767.200,00	6.176.400,00
Vorjahreswerte	12.319.248,42	3.151.348,42	9.167.900,00	5.881.100,00
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	180.995,74	180.995,74	0,00	0,00
Vorjahreswerte	164.069,12	164.069,12	0,00	0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.481.842,91	1.481.842,91	0,00	0,00
Vorjahreswerte	1.768.262,69	1.768.262,69	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	383.468,91	0,00	383.468,91	0,00
Vorjahreswerte	383.468,91	0,00	383.468,91	0,00
Sonstige Verbindlichkeiten	906.550,12	906.550,12	0,00	0,00
Vorjahreswerte	812.928,80	812.928,80	0,00	0,00
	14.294.465,99	4.143.797,08	10.150.668,91	6.176.400,00
Vorjahreswerte	15.447.977,94	5.896.609,03	9.551.368,91	5.881.100,00

Von den Verbindlichkeiten sind TEUR 9.339 (Vj. TEUR 10.162) durch unentgeltliche Bürgschaften des Gesellschafters gesichert. Von den Verbindlichkeiten sind TEUR 1.992 (Vj. TEUR 2.142) durch eine Globalabtretung der Forderungen aus Wasserlieferungen bzw. durch Negativerklärungen gesichert.

Ein festverzinsliches Darlehen wurde 2020 umgeschuldet, es unterliegt weiter einer festen Verzinsung.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter betreffen sonstige Verbindlichkeiten aus einem Darlehen vom Trinkwasserzweckverband Mittleres Erzgebirge, Annaberg-Buchholz.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten TEUR 858 (Vj. TEUR 684) Kundenguthaben aus der Jahresverbrauchsabrechnung.

Die passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 329 (Vj. TEUR 325) resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen in der Steuer- bzw. Handelsbilanz im Zusammenhang mit dem zum 31. Dezember 2010 in die anderen Gewinnrücklagen umgegliederten Sonderposten mit Rücklageanteil. Die Bewertung erfolgte mit dem individuellen Steuersatz zum Abschlussstichtag in Höhe von 30,0 %.

Die passiven latenten Steuern haben sich wie folgt entwickelt:

Stand zum 1. Januar 2020:	EUR 324.997,18
Zuführung:	EUR 30.016,05
Auflösung:	EUR - 25.819,25
Stand zum 31. Dezember 2020:	EUR 329.193,98

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse von TEUR 16.095 (Vj. TEUR 15.537) beinhalten mit TEUR 15.299 (Vj. TEUR 14.708) Erlöse aus Trinkwasserverkäufen. Die übrigen Umsatzerlöse betreffen in erster Linie Bauleistungen und Auflösungen von empfangenen Ertragszuschüssen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen mit TEUR 34 (Vj. TEUR 31) Auflösungen von Rückstellungen, mit TEUR 18 (Vj. TEUR 14) Auflösungen von Wertberechtigungen, mit TEUR 4 (Vj. TEUR 11) Gewinne aus Anlagenabgängen sowie mit TEUR 12 (Vj. TEUR 8) Versicherungserstattungen/Schadenersatz.

Der Materialaufwand enthält u. a. die Aufwendungen für den Wasserbezug, den Strombezug, den Materialverbrauch für Instandhaltungen und Weiterberechnungen sowie Fremdleistungen für Instandhaltungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen mit TEUR 11 (Vj. TEUR 18) Zuführungen zu Wertberichtigungen auf Forderungen sowie mit TEUR 1 (Vj. TEUR 11) Verluste aus Anlagenabgängen.

IV. NACHTRAGSBERICHT

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, haben sich nicht ergeben.

V. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Für 2021 sind nach den Planungen der Gesellschaft Investitionen in Höhe von TEUR 6.644 vorgesehen, für die im üblichen Umfang Vorbereitungsarbeiten begonnen wurden. Für einige Maßnahmen wurden Fördermittel beantragt. Deren Zuwendungsbescheide sind 2020 eingegangen.

Darüber hinaus wurden von der Gesellschaft die branchenüblichen Bauverträge abgeschlossen, um das beschlossene Investitionsprogramm planmäßig umsetzen zu können (Bestellobligo: TEUR 355).

Außerdem bestanden Zahlungsverpflichtungen aus abgeschlossenen Verträgen in einer Höhe von TEUR 14 für Mieten und Pachten, von TEUR 171 für Wartungen und von TEUR 3 für den arbeitsmedizinischen Dienst. Die Verträge haben unterschiedliche Kündigungsfristen und -termine. Angegeben ist jeweils der Jahresbetrag.

VI. SONSTIGE ANGABEN

Es gibt noch keine Prognosen über die weitere Entwicklung des Beitragssatzes und des Umlagesatzes der Zusatzversorgungskasse des Freistaates Sachsen. Die Summe des umlagepflichtigen Arbeitnehmerentgeltes lag im Geschäftsjahr 2020 bei TEUR 3.698 (Vj. TEUR 3.622).

Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW" (ohne Auszubildende) 91 Mitarbeiter (davon 43 Angestellte und 48 Arbeiter).

Geschäftsführerin ist Frau Dr. Carla Schneider.

Die Angaben der Gesamtbezüge der Geschäftsführerin sind in Anwendung von § 286 Abs. 4 HGB unterblieben.

Mitglieder des Aufsichtsrates sind:

Herr Michael Brändel, Bürgermeister Thum, Vorsitzender

Herr Andre Heinrich, Oberbürgermeister Marienberg, Stellvertreter

Herr Rolf Schmidt, Oberbürgermeister Annaberg-Buchholz

Frau Silke Franzl, Bürgermeisterin Ehrenfriedersdorf

Herr Jens Haustein, Bürgermeister Drebach

Frau Berit Schiefer, Bürgermeisterin Thermalbad Wiesenbad

Herr Sebastian Martin, Bürgermeister Crottendorf

Die für die Tätigkeit des Aufsichtsrates gewährten Gesamtbezüge betrugen TEUR 1 (Vj. TEUR 1).

Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2020 ist unter teilweiser Gewinnverwendung aufgestellt. Gemäß § 18 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrags hat die Geschäftsführerin vom Jahresüberschuss in Höhe von EUR 665.833,08 einen Betrag in Höhe von EUR 330.000,00 bereits in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Die Geschäftsführerin schlägt der Gesellschafterversammlung gemäß § 18 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrags vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von EUR 335.833,08 ebenfalls in die Gewinnrücklagen einzustellen.

Annaberg-Buchholz, den 29. März 2021

gez. Dr. Carla Schneider, Geschäftsführerin

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2020 EUR	Zugänge EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	31. Dez. 2020 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.295.294,07	9.279,27	0,00	4.538,86	2.300.034,48
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.206.613,05	134.829,06	1.071,29	0,00	23.342.513,40
Wasserverteilungsanlagen	119.735.072,62	3.016.483,51	72.120,47	2.479,76	122.821.196,84
Technische Anlagen und Maschinen	12.530.075,21	404.891,74	1.347,48	24.824,71	12.911.489,72
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.420.849,05	273.535,34	0,00	123.069,42	2.571.314,97
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	335.933,89	117.716,10	-74.539,24	5.785,11	373.325,64
	158.228.543,82	3.947.455,75	0,00	156.159,00	162.019.840,57
	160.523.837,89	3.956.735,02	0,00	160.697,86	164.319.875,05

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31. Dez. 2020 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.075.981,93	36.740,65	4.538,86	2.108.183,72
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.690.599,63	608.168,74	0,00	13.298.768,37
Wasserverteilungsanlagen	75.162.943,96	3.105.276,50	2.479,76	78.265.740,70
Technische Anlagen und Maschinen	11.235.331,33	208.726,27	23.995,42	11.420.062,18
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.932.315,15	184.127,13	123.069,42	1.993.372,86
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	101.021.190,07	4.106.298,64	149.544,60	104.977.944,11
	103.097.172,00	4.143.039,29	154.083,46	107.086.127,83

	NETTOBUCHWERTE
	31. Dez. 2020 EUR	31. Dez. 2019 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	191.850,76	219.312,14
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10.043.745,03	10.516.013,42
Wasserverteilungsanlagen	44.555.456,14	44.572.128,66
Technische Anlagen und Maschinen	1.491.427,54	1.294.743,88
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	577.942,11	488.533,90
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	373.325,64	335.933,89
	57.041.896,46	57.207.353,75
	57.233.747,22	57.426.665,89

Der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers bezieht sich auf den Jahresabschluss in der aufgestellten Form. Die Offenlegung erfolgt in verkürzter Form gemäß §§ 325 ff. HGB.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW", Annaberg-Buchholz

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW", Annaberg-Buchholz, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW", Annaberg-Buchholz, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrates für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

•

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

•

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

•

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Dresden, den 7. Mai 2021

DONAT WP GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Donat, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2020

Der Aufsichtsrat wurde durch regelmäßige mündliche und schriftliche Berichterstattungen der Geschäftsführerin über die Lage und die Entwicklung des Unternehmens sowie über wichtige Einzelvorgänge des Unternehmens informiert.

Im Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat zwei Mal getagt. Dabei wurde die Entwicklung in der Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW" gemeinsam mit der Geschäftsführung erörtert.

Bei der Betrachtung der wirtschaftlichen Vorgänge im Unternehmen wurden Themen, wie die Entwicklung des Wassergebrauchs, die Ablösung von privaten Brunnenanlagen im Rahmen der Förderrichtlinie öTIS, die Personalentwicklung, die Entwicklung der Fremdleistungsvergabe, die Risiken der Qualitätssicherung der Trinkwasserversorgung bei stark schwankenden Umwelteinflüssen, die Rohwasserbereitstellung aus Talsperren und die erfolgreiche Fortführung der positiven Unternehmensentwicklung behandelt. Die Gesellschaft konnte ihre Trinkwasserversorgung in Qualität und Quantität einschließlich der erforderlichen Baumaßnahmen trotz Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie uneingeschränkt sichern.

Der Wirtschafts- und Finanzplan und das Investitionsprogramm waren zentrale Themen der Beratungen.

Die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den Jahresabschluss der Gesellschaft und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 einschließlich der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführungsorganisation geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Der Bericht des Abschlussprüfers wurde dem Aufsichtsrat ausgehändigt.

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach dem Gesetz sowie dem Gesellschaftsvertrag obliegenden Pflichten und Überwachungsfunktionen jederzeit ausgeübt. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung stimmt der Aufsichtsrat dem Jahresabschluss 2020 mit dem Lagebericht zu und empfiehlt der Gesellschafterversammlung, diesen festzustellen.

Aufsichtsrat und Geschäftsführung schlagen vor, den erzielten Bilanzgewinn zur Abdeckung künftiger Risiken in die Rücklage einzustellen.

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit.

Annaberg-Buchholz, den 27.05.2021

Michael Brändel, Aufsichtsratsvorsitzender

Beschluss zur Feststellung des Jahresabschlusses 2020 sowie zur Verwendung des Bilanzgewinnes 2020

Die Gesellschafterversammlung stellt den Jahresabschluss der Erzgebirge Trinkwasser GmbH "ETW" für das Jahr 2020 fest. Dem Vorschlag des Aufsichtsrates, der Verbandsversammlung und der Geschäftsführung, den Bilanzgewinn 2020 in Höhe von 336 TEUR in die Gewinnrücklage der Gesellschaft einzustellen, wird von der Gesellschafterversammlung zugestimmt.

Annaberg-Buchholz, den 25.06.2021

Proksch, Verbandsvorsitzender des Trinkwasserzweckverbandes Mittleres Erzgebirge