ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG

München

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.06.2020 bis zum 31.05.2021

Inhaltsverzeichnis

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Rechnungslegung

Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt

Allgemeine Auftragsbedingungen

Hinweis:

Den nachfolgenden Bestätigungsvermerk haben wir, unter Beachtung der gesetz-lichen und berufsständischen Bestimmungen, nach Maßgabe der in der Anlage "Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt" beschriebenen Bedingungen erteilt.

Falls das vorliegende Dokument in elektronischer Fassung für Zwecke der Offenlegung gemäß § 325 HGB verwendet wird, sind für diesen Zweck daraus nur die Dateien zur Rechnungslegung und im Falle gesetzlicher Prüfungspflicht der Bestätigungsvermerk resp. der diesbezüglich erteilte Vermerk bestimmt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG

Prüfungsurteilen

Wir haben den Jahresabschluss der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG, München, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Mai 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juni 2020 bis zum 31. Mai 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Juni 2020 bis zum 31. Mai 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a Abs. 1 HGB geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Mai 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juni 2020 bis zum 31. Mai 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a Abs. 1 HGB geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, 16. April 2024

EY GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Collie, Wirtschaftsprüfer

Weiß, Wirtschaftsprüferin

Bilanz zum 31. Mai 2021

Aktiva

			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	423.360,20		27.581,81
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00		0,00
		423.360,20	27.581,81
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.251.740,22		6.955.773,06
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	337.264.962,49		254.503.484,18
3. Anlagen im Bau	19.497.194,36		11.895.921,15
		363.013.897,07	273.355.178,39
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	8.618.650,19		8.614.355,34
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	277.570.177,20		277.884.346,04
		286.188.827,39	286.498.701,38
		649.626.084,66	559.881.461,58
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	9.754.483,99		9.964.209,47
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	13.752.410,70		45.527.585,47
3. Sonstige Vermögensgegenstände	101.251.245,62		106.032.966,17
		124.758.140,31	161.524.761,11
II. Guthaben bei Kreditinstituten		107.242.709,53	103.970.817,79
		232.000.849,84	265.495.578,90
C. Rechnungsabgrenzungsposten		273.167,44	250.003,23
D. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile		0,00	340.860.109,25
		881.900.101,94	1.166.487.152,96

Passiva

			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteile
1. Persönlich haftender Gesellschafter	0,00		0,00
2. Kommanditisten	83.004.398,53		2.568.735,65
		83.004.398,53	2.568.735,65
II. Rücklagen		3.732.170,41	3.732.170,41
III. Gewinnvortrag		85.325.313,46	84.799.634,31
IV. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss		-77.294.644,39	525.679,15
		94.767.238,01	91.626.219,52
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	136.165.807,67		125.416.554,53
2. Steuerrückstellungen	68.280.537,95		0,00
3. Sonstige Rückstellungen	65.911.418,51		41.317.775,63
		270.357.764,13	166.734.330,16
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.633.459,69		6.210.939,94
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	445.850.671,59		832.628.966,78
3. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern TEUR 62.810 (Vj. TEUR 68.124)	62.921.804,64		68.213.652,46
		515.405.935,92	907.053.559,18
D. Rechnungsabgrenzungsposten		1.369.163,88	1.073.044,10
		881.900.101,94	1.166.487.152,96

Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Juni 2020 bis 31. Mai 2021

			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	420.051.252,80		395.786.968,43
2. Sonstige betriebliche Erträge	8.939.286,89		10.498.945,91
davon Erträge aus der Währungsumrechnung TEUR 52 (Vj. TEUR 11)
		428.990.539,69	406.285.914,34
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen	- 6.032.654,97		- 10.591.188,80
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	- 167.583.581,77		- 156.172.982,30
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	- 14.956.272,69		- 14.700.820,37
davon für Altersversorgung TEUR 10 (Vj. TEUR -1.045)
5. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	- 138.033.394,43		- 101.115.284,88
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	- 77.321.214,83		- 86.131.281,27
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung TEUR 1.228 (Vj. TEUR 119)
		- 403.927.118,69	- 368.711.557,62
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	138.567,38		53.508,35
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 20 (Vj. TEUR 32)
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	- 34.257.200,22		- 36.844.592,51
davon an verbundene Unternehmen TEUR 12.303 (Vj. TEUR 24.101)
davon aus Abzinsung TEUR 12.688 (Vj. TEUR 12.744)
		- 34.118.632,84	- 36.791.084,16
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		- 68.239.432,55	- 257.593,41
10. Ergebnis nach Steuern		- 77.294.644,39	525.679,15
11. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss		- 77.294.644,39	525.679,15

Anhang für das Geschäftsjahr 2020/2021

ALLGEMEINE HINWEISE

Sitz der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG (nachfolgend auch die "Gesellschaft" oder "ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG" genannt) ist in München. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HRA 95603 im Register des Amtsgerichts München eingetragen.

Der Jahresabschluss der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG zum 31. Mai 2021 wurde gemäß §§ 242ff. und §§ 264ff. HGB aufgestellt. Die Gesellschaft erfüllt die Größenkriterien einer großen Kapitalgesellschaft. Die Gliederung entspricht dem in § 266 Abs. 2 und 3 HGB vorgesehenen Gliederungsschema. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist in Übereinstimmung mit dem in § 275 Abs. 2 HGB enthaltenen Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Mit Wirkung zum 01. Juni 1997 schloss die ORACLE EMEA Ltd., Dublin, Irland als Hauptvertriebshändler, mit der ORACLE Deutschland GmbH, der Rechtsvorgängerin der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG, eine Intercompany-Vereinbarung. Ein entsprechender Vertrag, der den Hardware Geschäftszweig abdeckt, wurde zwischen den beiden genannten Partnern mit Wirkung zum 30. Juni 2010 vereinbart. Die beiden Intercompany-Vereinbarungen wurden mit Wirkung zum 01. Juni 2013 angepasst bzw. neu gefasst.

ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG verkauft demnach im Wesentlichen in eigenem Namen auf Rechnung der ORACLE EMEA Ltd. verschiedene Software- und Nicht-Software bezogene Produkte und Dienstleistungen, einschließlich neuer Softwarelizenzen, Softwarelizenz-Updates und Produktsupport, Cloud SaaS-, PaaS- und IaaS-Angebote, Hardwareprodukte, Hardware-Support, erweiterte Kundensupport-Dienstleistungen und Schulungen.

Die Gesellschaft erbringt zudem Beratungsleistungen (Consulting) und sonstige Leistungen für eigene Kunden und Oracle Group Gesellschaften auf eigene Rechnung.

Der Jahresabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert zum Vorjahr die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen werden unter Anwendung der linearen Abschreibungsmethode ermittelt.

Der entgeltliche erworbene Geschäfts- oder Firmenwert wird grundsätzlich planmäßig innerhalb von fünf Jahren abgeschrieben. Bei Anzeichen einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Soweit eine dauerhafte Wertminderung besteht, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Geringwertige Anlagegüter, die insgesamt von untergeordneter Bedeutung sind, wurden im Jahr des Zugangs sofort im Aufwand erfasst bzw. abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibungsdauer für das Sachanlagevermögen beträgt im Wesentlichen zwischen 3 und 5 Jahren.

Das Finanzanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert angesetzt. Forderungen an Kunden, die aus dem Vertrieb der Produkte resultieren, die in den Intercompany-Vereinbarungen mit ORACLE EMEA Ltd. beschrieben sind, werden im Rahmen der vertraglichen Bestimmungen an die ORACLE EMEA Ltd. übertragen und sind somit mit den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen verrechnet. Allen risikobehafteten Posten ist durch Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die Rückstellungen für Pensionen werden nach der projizierten Einmalbeitragsmethode unter Verwendung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Für die Abzinsung wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre in Höhe von 2,12% verwendet. Die auf der Versorgungsordnung basierenden Zusagen wurden mit einem durchschnittlichen Gehaltstrend von 2,0%, erwartete Rentensteigerungen wurden mit 1,75% und die Dynamik der Beitragsbemessungsgrenze wurde mit 2,5% berücksichtigt. Die Fluktuation wurde mit der Towers Watson Standard-Fluktuationstabelle zu Grunde gelegt.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst.

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Angaben zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

2. Finanzanlagen

2.1 Anteilsbesitz

	Währung	Beteiligung	Eigenkapital	Jahresergebnis	Letzter Jahresabschluss
		%
Inland
Peoplesoft Unterstützungskasse GmbH, München	TEUR	100,0	123	-13	31.12.2020
MICROS Retail Deutschland mbH, Berlin	TEUR	100,0	8.542	-246	30.06.2020
Tourismus Akademie Ostbayern Betriebs GmbH, Cham	TEUR	37,5	77	-12	31.12.2020
Ausland	TEUR	100,0	412	-44	31.12.2020
OOO Aconex, Russland	TRUB		36.983	-3.965

2.2 Ausleihungen an verbundene Unternehmen

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen umfassen ein Darlehen an Oracle Finland Oy, Espoo, Finnland, über TEUR 277.570 (Vj. TEUR 277.884) mit einer Laufzeit bis 2024.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	31.05.2021		31.05.2020
	Gesamt	davon über 1 Jahr	Gesamt	davon über 1 Jahr
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	9.755	-	9.964	-
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	13.752	-	45.528	-
Sonstige Vermögensgegenstände	101.251	83.988	106.033	81.597

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Lieferungs- und Leistungsverkehr in Höhe von TEUR 2.335 (Vj. TEUR 128) und der Rest bezieht sich auf sonstige Forderungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände größer ein Jahr beinhalten im Wesentlichen Rückdeckungsversicherungsansprüche in Höhe von TEUR 83.988 (Vj. TEUR 81.597).

4. Rückstellungen

4.1 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Gesellschaft hat folgende leistungsorientierte Versorgungsverpflichtungen:

•	Betriebliche Altersversorgung durch den Sun Versorgungsplan vom 1. Juli 1986
•	Betriebliche Altersversorgung durch den Sun Versorgungsplan vom 1. Januar 1980
•	Betriebliche Altersversorgung durch den Sun Deferred Compensation Plan
•	Betriebliche Altersversorgung der PeopleSoft Unterstützungskasse
•	Betriebliche Altersversorgung der ehemaligen Aconex AG

Den Pensionsrückstellungen wurden im Berichtsjahr die handelsrechtlich notwendigen Beträge zugeführt.

Aus der Verwendung des Durchschnittszinssatzes der vergangenen zehn Geschäftsjahre im Vergleich zu einem Durchschnittszinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre ergibt sich ein Unterschiedsbetrag von TEUR 16.878 (Vj. TEUR 16.931).

Der Fehlbetrag wegen nicht bilanzierter Pensionsverpflichtungen aus mittelbaren Zusagen im Sinne von Artikel 28 Abs. 2 EGHGB beläuft sich auf TEUR 13.000 (Vj. TEUR 9.887).

Das Deckungsvermögen des Deferred Compensation Plans ist dem Zugriff anderer Gläubiger entzogen und wurde daher mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet. Im Geschäftsjahr ergab sich aus der Verrechnung des Deckungsvermögens, dessen Aktivwert von der Versicherung ermittelt wurde, mit einem beizulegenden Zeitwert (entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten) von TEUR 77 und dem Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 79 ein passivischer Überhang von TEUR 2.

Eine Verrechnung der übrigen Pensionsverpflichtungen mit dem Deckungsvermögen wurde aufgrund der fehlenden wirksamen Verpfändung der Rückdeckungsversicherung an die Versorgungsberechtigten nicht vorgenommen. Die verrechneten Aufwendungen und Erträge sind unwesentlich.

4.2 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.05.2021	31.05.2020
	in TEUR	in TEUR
Restrukturierungen	45.757	20.186
Provisionen/Boni an Mitarbeiter	8.244	7.472
Ausstehende Rechnungen	6.118	5.008
Urlaubsansprüche	4.280	4.629
Berufsgenossenschaft	154	973
Gewährleistungen	120	190
Rückbaukosten für Büros sowie Abstandszahlungen	52	487
Rechtsstreitigkeiten	23	931
Sonstige	1.163	1.442
	65.911	41.318

Die Rückstellungen für Restrukturierungen in Höhe von TEUR 45.757 wurden im Wesentlichen für Abfindungen und Freistellungen gebildet, welche in Zusammenhang mit der Restrukturierung ausgewählter Geschäftsbereiche der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG stehen.

5. Verbindlichkeiten

Die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten nach ihrer Art und ihrer Restlaufzeit ist nachfolgend in einem Verbindlichkeitenspiegel dargestellt.

In TEUR	31.05.2021				31.05.2020
	Restlaufzeit			Gesamt	Restlaufzeit			Gesamt
Art der Verbindlichkeit	bis 1 Jahr	1-5 Jahre	über 5 Jahre		bis 1 Jahr	1-5 Jahre	über 5 Jahre
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.633	-	-	6.633	6.211	-	-	6.211
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	445.851*	-		445.851	832.629 ^*	-		832.629
3. Sonstige Verbindlichkeiten	62.922	-	-	62.922	68.214	-	-	68.214
	515.406	-	-	515.406	907.054	-	-	907.054

^* Es besteht eine Rangrücktrittsvereinbarung über TEUR 428.976. Im Vorjahr bestand eine Rangrücktrittsvereinbarung über TEUR 811.872 auf den Großteil der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Sämtliche Verbindlichkeiten sind unbesichert.

Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag ein Eigenkapital (im Vj. unter Berücksichtigung der nicht durch Vermögensanteile gedeckten Verlustanteile) in Höhe von TEUR 94.767 (Vj. TEUR -249.234) aus. Das negatives Eigenkapital (unter Berücksichtigung der nicht durch Vermögenseinlagen gedeckten Verlustanteile) aus dem Vorjahr von TEUR 249.234 wurde vollständig ausgeglichen. Die Kommanditistin, Oracle Netherlands B.V., Utrecht hat im Geschäftsjahr eine Forderung in Höhe von TEUR 421.296 in ihr Kapitalkonto II bei ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG eingelegt. Die Darlehensverbindlichkeit der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG gegenüber der Oracle Luxembourg S.A.R.L. wurde mit dieser korrespondierenden Forderung verrechnet und unter Zahlung des verbleibenden Betrages durch die ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG damit ausgeglichen.

Die ORACLE Deutschland und ihre Schwestergesellschaft, die ORACLE EMEA Ltd., Dublin, Irland, haben mit Datum vom 09. Juni 2020 eine Rangrücktrittsvereinbarung abgeschlossen. Nach dieser tritt die ORACLE EMEA Ltd. mit Forderungen zum 31. Mai 2019 in Höhe von EUR 385 Mio. zuzüglich künftig entstehender Forderungen, gegenüber der Gesellschaft im Range hinter allen anderen Gläubigern zurück. Zahlungen auf diese Forderungen können nur aus einem künftigen Bilanzgewinn, einem Liquidationsüberschuss oder aus sonstigem freien Vermögen der Gesellschaft verlangt werden bzw. geleistet werden, wenn dadurch die Gesellschaft nicht zahlungsunfähig oder überschuldet ist oder durch eine Zahlung Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung droht.

Zahlungen von Oracle Deutschland B.V. & Co. KG zur teilweisen oder vollständigen Befriedigung der nachgeordneten Ansprüche der ORACLE EMEA Ltd. sind möglich, sofern und soweit keine Überschuldung oder eine Zahlungsunfähigkeit im insolvenzrechtlichen Sinne besteht oder durch die Zahlung zu entstehen droht.

Da das Geschäftsmodell im Zusammenhang mit den Intercompany-Vereinbarungen auf ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern abzielt, trägt die bestehende Rangrücktrittsvereinbarung, die auch künftig entstehende Forderungen der ORACLE EMEA Ltd. einschließt, dazu bei, Liquiditätsbedarfe, die z.B. aus der Investitionstätigkeit entstehen, die Fortführung der Gesellschaft nicht gefährden und dass ausreichende Liquidität zur Finanzierung des Geschäftsbetriebs im Unternehmen bleibt. Investitionen werden überwiegend über die ORACLE EMEA Ltd. getätigt.

5.1 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

	31.05.2021			31.05.2020
	Restlaufzeit unter 1 Jahr	1 - 5 Jahre	über 5 Jahre	Restlaufzeit unter 1 Jahr	1 - 5 Jahre	über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Lieferungen und Leistungen	435.314	-	-	422.433	-	-
Kredit	10.537			410.196	-	-
	445.851	-	-	832.629	-	-

6. Latente Steuern

Aktive latente Steueransprüche resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen Handels- und Steuerbilanz im Anlage-, Umlaufvermögen und bei den Rückstellungen. Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein Steuersatz von 16,12% zugrunde.

Unter Ausübung des Wahlrechts nach § 274 HGB wird der Überhang der aktiven latenten Steueransprüche nicht angesetzt.

7. Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt:

	2020/2021	2019/2020
	TEUR	TEUR
Provisions-/Lizenzerlöse	372.278	350.811
Product Development	14.456	9.375
Consulting	32.423	34.584
Sonstige	894	1.017
	420.051	395.787

Die ORACLE Provisionserlöse resultieren im Wesentlich aus den Intercompany-Vereinbarungen mit der ORACLE EMEA Ltd., Dublin, Irland.

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach geographisch bestimmten Märkten wie folgt:

	2020/2021	2019/2020
	TEUR	TEUR
Inlandsumsätze	33.317	35.601
Auslandsumsätze	386.734	360.186
	420.051	395.787

Die Auslandsumsätze betreffen im Wesentlichen die Provisionen von ORACLE EMEA Ltd., Dublin, Irland, die im Zusammenhang mit dem Provisionsgeschäft mit inländischen Kunden erzielt werden, und Entwicklungsleistungen für verbundene Unternehmen der ORACLE-Gruppe.

8. Aufwendungen für bezogene Leistungen

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von TEUR 6.033 (Vj. TEUR 10.591) beinhalten im Wesentlichen Kosten für Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Consultingprojekten.

9. Außergewöhnliche Erträge und Aufwendungen

Für die erwarteten Auswirkungen der Betriebsprüfung für den Betriebsprüfungszeitraum 2011 bis 2019 sowie Nachfolgeperioden wurden Rückstellungen für Gewerbesteuern sowie Zinsen gebildet. Insgesamt wurden zusätzliche Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von TEUR 68.300 sowie Zinsen von TEUR 8.676 erfasst. Von diesen Aufwendungen entfallen TEUR 68.620 auf Vorjahre und sind damit periodenfremd.

Aufgrund der Übertragung von Geschäftsaktivitäten auf die ORACLE Global Services Germany GmbH, München wurde im Geschäftsjahr 2019/20 ein Einmaleffekt aus der Übertragung der Geschäftsaktivitäten erfolgswirksam erfasst. Davon wurden TEUR 3.622 unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und TEUR 4.848 unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

10. Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen des Vorjahres in Höhe von TEUR 1.528 (Vj. TEUR 1.373) ausgewiesen.

Darüber hinaus sind Umsatzerlöse von TEUR 368 betreffend Vorjahre enthalten.

Im Übrigen verweisen wir auf die periodenfremden Effekte, die unter 9. Außergewöhnliche Erträge und Aufwendungen dargestellt sind.

Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse

Aufgrund des Übergangs der Mietverhältnisse für die Bürogebäude in München, Potsdam, Düsseldorf, Karlsruhe und Walldorf auf die ORACLE Global Services Germany GmbH per 01. Januar 2020 hat ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG Patronatserklärungen abgegeben. Sie trägt dafür Sorge, dass die ORACLE Global Services Germany GmbH ihre finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem jeweiligen Vermieter erfüllen kann. Die Patronatserklärungen gelten bis zum Ende der Mietverträge. Die bestehenden und künftigen finanziellen Verpflichtungen aus diesen Verträgen belaufen sich zum Stichtag auf rd. EUR 10,1 Mio. (Vj. EUR 14,6 Mio.).

Die Gesellschaft geht derzeit davon aus, dass die ORACLE Global Services Germany GmbH ihre Verpflichtungen aus den Mietverträgen selbst erfüllen kann, daher schätzt sie das Risiko einer Inanspruchnahme als unwahrscheinlich ein.

Hinsichtlich der Höhe der nicht bilanzierten mittelbaren Pensionsverpflichtungen verweisen wir auf Abschnitt 4.1 unter den Angaben zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen und außerbilanzielle Geschäfte

Die finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen setzen sich wie folgt zusammen:

	2021/2022	2022/2023	2023/2024	2025/2026ff	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Miete Geschäftsräume	260	0	0	0	260	20
Leasing KFZ	3. 203	1.731	375	0	5.309
	3.463	1.731	375	0	5.569

Für die Geschäftsstellen in Berlin und Nürnberg bestehen Mietverträge über Büroräume.

Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2021 und 2024.

Die Vorteile aus den betreffenden Miet-/Leasingverträgen bestehen in der geringen Kapitalbindung bei gleichbleibenden Nutzungsmöglichkeiten. Ein weiterer Vorteil der Miet-/Leasingverträge besteht im fehlenden Vermarktungsrisiko am Ende der Leasingzeit. Als Risiko sehen wir die finanziellen Verpflichtungen über die Vertragslaufzeit, wenn Standorte nicht mehr oder nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden können.

ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG nutzt teilweise Mietflächen der ORACLE Global Services Germany GmbH. Die Kosten hierfür werden anteilig an die ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG verrechnet. Das Volumen beträgt jährlich rund EUR 4,5 Mio.

Darüber hinaus bestehen finanzielle Verpflichtungen aus abgeschlossenen Service-Verträgen, zur Erbringung von Cloudleistungen. Die Kosten hierfür beliefen sich im Geschäftsjahr 2020/2021 auf ein Volumen von rund EUR 44 Mio. Die Verträge haben in der Regel mehrjährige Laufzeiten. Entsprechend der Geschäftsentwicklung der Clouddienstleistungen werden in den nachfolgenden Jahren Aufwendungen in vergleichbarer, tendenziell ansteigender Größenordnung erwartet.

3. Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer betrug 1.151 (Vj. 1.293).

Leitende Angestellte	20
Angestellte	1.131

4. Abschlussprüferhonorar

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt:

	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	195

5. Mitglieder der Geschäftsführung

Die Geschäftsführung wird durch die Komplementärin, die ORACLE Deutschland Verwaltung B.V. mit Sitz in den Niederlanden (Utrecht) wahrgenommen. Diese wird vertreten durch:

Herrn van der Ven, Alexander Emile Bernard Maria

Senior Director Legal

Herrn Maher, Val John

Vice President Finance, bis 22. Februar 2023

Frau Regan, Sandra Mary

Vice President Finance, ab 22. Februar 2023

Herrn Schultheiss, Pieter Johannes

Assistant General Counsel

Die Geschäftsführung hat im Geschäftsjahr - mit Ausnahme der Haftungsvergütung i.H.v. EUR 900 - keine Bezüge erhalten.

6. Persönlich haftender Gesellschafter

Kommanditisten der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG sind die ORACLE Nederland B.V., Utrecht, Niederlande, die MICROS Systems Holding GmbH, Neuss sowie die Aconex Holding GmbH, München. Komplementärin ist die ORACLE Deutschland Verwaltung B.V. mit Sitz in den Niederlanden (Utrecht); das gezeichnete Kapital der Komplementärin beläuft sich auf TEUR 18.

7. Konzernverhältnisse

Alle Gesellschafter sind verbundene Unternehmen zu der Konzernobergesellschaft Oracle Corporation, 2300 Oracle Way, Austin, Texas, USA. Die Oracle Deutschland B.V. & Co. KG ist damit verbundenes Unternehmen zur Oracle Corporation, 2300 Oracle Way, Austin, Texas, (Registiert in Delaware/USA) USA, im Sinne von § 271 HGB, welche den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen aufstellt, in den die ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG einbezogen wird. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Konzernobergesellschaft erhältlich.

Die ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG ist gemäß § 290 Abs. 5 HGB i.V.m. § 296 HGB von der Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses befreit, da die Tochterunternehmen der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG für die Verpflichtung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln, von untergeordneter Bedeutung sind.

8. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten sind und bisher weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt waren, haben sich nicht ereignet.

9. Gewinnverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Verlust des Geschäftsjahres in Höhe von EUR 77.294.644,39 zusammen mit dem Gewinnvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Dublin/Utrecht, 11. April 2024

ORACLE Deutschland Verwaltungs B.V., Utrecht/Niederlande

Geschäftsführende Komplementärin

vertreten durch

Alexander Emile Bernard Maria van der Ven, Geschäftsführer

Sandra Mary Regan, Geschäftsführer

Pieter Johannes Schultheiss, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens 2020/2021

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.06.2020	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.05.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	564.776,39	642.477,50	0,00	2.840,13	1.204.413,76
2. Geschäfts- oder Firmenwert	24.560.892,30	0,00	0,00	0,00	24.560.892,30
	25.125.668,69	642.477,50	0,00	2.840,13	25.765.306,06
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	15.811.223,47	2.751.901,10	0,00	4.134.717,29	14.428.407,28
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	482.501.972,63	213.789.438,39	11.895.921,15	20.481.361,83	687.705.970,34
3. Anlagen im Bau	11.895.921,15	19.497.194,36	-11.895.921,15	0,00	19.497.194,36
	510.209.117,25	236.038.533,85	0,00	24.616.079,12	721.631.571,98
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenene Unternehmen	14.178.998,62	4.294,85	0,00	0,00	14.183.293,47
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	277.884.346,04	19.913,44	0,00	334.082,28	277.570.177,20
	292.063.344,66	24.208,29	0,00	334.082,28	291.753.470,67
	827.398.130,60	236.705.219,64	0,00	24.953.001,53	1.039.150.348,71

	Kumulierte Abschreibungen
	01.06.2020	Zugänge	Abgänge	31.05.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	537.194,58	246.699,11	2.840,13	781.053,56
2. Geschäfts- oder Firmenwert	24.560.892,30	0,00	0,00	24.560.892,30
	25.098.086,88	246.699,11	2.840,13	25.341.945,86
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.855.450,41	2.421.682,62	3.100.465,97	8.176.667,06
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	227.998.488,45	135.365.012,70	12.922.493,30	350.441.007,85
3. Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	236.853.938,86	137.786.695,32	16.022.959,27	358.617.674,91
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenene Unternehmen	5.564.643,28	0,00	0,00	5.564.643,28
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	5.564.643,28	0,00	0,00	5.564.643,28
	267.516.669,02	138.033.394,43	16.025.799,40	389.524.264,05

	Buchwerte
	31.05.2021	31.05.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	423.360,20	27.581,81
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
	423.360,20	27.581,81
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.251.740,22	6.955.773,06
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	337.264.962,49	254.503.484,18
3. Anlagen im Bau	19.497.194,36	11.895.921,15
	363.013.897,07	273.355.178,39
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenene Unternehmen	8.618.650,19	8.614.355,34
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	277.570.177,20	277.884.346,04
	286.188.827,39	286.498.701,38
	649.626.084,66	559.881.461,58

Lagebericht für 2020/2021

A. Geschäft und Rahmenbedingungen

1. Wirtschaftliche Grundlagen

Die ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG (nachfolgend ORACLE Deutschland genannt) ist Teil des Oracle Corporation Konzernverbunds (nachfolgend: ORACLE oder ORACLE Gruppe) mit dem letztendlich kontrollierenden Mutterunternehmen Oracle Corporation, 2300 Oracle Way, Austin, Texas USA, eine Gesellschaft, gegründet und registriert im Bundesstaat Delaware, USA.

ORACLE Deutschland bietet Produkte und Dienstleistungen an, die alle Aspekte von Unternehmensinformationstechnologie (IT)-Umgebungen abdecken - Anwendungen, Plattformen und Infrastruktur.

Die Cloud-Angebote des Unternehmens bieten einen umfassenden und integrierten Stapel von Anwendungen und Infrastrukturdiensten, die über ein Cloud-basiertes Bereitstellungsmodul bereitgestellt werden. Oracle Cloud Services integriert die Software, Hardware und andere Dienstleistungen im Namen des Kunden in einer Cloud-basierten IT-Umgebung, die Oracle für den Kunden implementiert, aktualisiert, unterstützt und verwaltet.

ORACLE bietet weltweit Produkte und Dienstleistungen für Unternehmen verschiedener Größenordnungen, Regierungsbehörden, Bildungseinrichtungen und Wiederverkäufer an, die direkt über eine weltweit agierende Vertriebsorganisation und indirekt über das Oracle Partner Netzwerk vertrieben werden.

Diese Produktpalette wird durch ORACLE Deutschland in Deutschland im Rahmen eines Kommissionsvertrages für den Kommittenten ORACLE EMEA Ltd., Dublin, Irland vertrieben. ORACLE Deutschland erbringt zudem Beratungsleistungen (Consulting) und sonstige Leistungen für eigene Kunden und Oracle Group Gesellschaften auf eigene Rechnung.

Am 31. Mai 2021 beschäftigte die ORACLE Gruppe rund 132.000 Vollzeit-Mitarbeiter weltweit, davon ca. 35.000 in Vertrieb und Marketing, etwa 19.000 in unseren Cloud Services und Lizenz-Support Funktionen, ungefähr 3.000 in Hardware, rund 23.000 im Bereich Services, etwa 40.000 in Forschung und Entwicklung sowie rund 12.000 in allgemeinen und administrativen Positionen. Von diesen Mitarbeitern wurden rund 45.000 in den Vereinigten Staaten und etwa 87.000 international eingesetzt.

2. Organisatorische / Strukturelle Veränderungen im Geschäftsjahr 2020/2021

Im Geschäftsjahr 2020/2021 fanden keine wesentlichen organisatorischen oder strukturellen Veränderungen statt.

3. Forschung und Entwicklung

Die ORACLE Gruppe entwickelt einen Großteil ihres Produktangebots intern. Zusätzlich werden das Produktangebot und das geistige Eigentum durch Akquisitionen von Unternehmen und Technologien erweitert. Darüber hinaus werden unter bestimmten Umständen auch geistige Eigentumsrechte erworben oder lizenziert. Die interne Entwicklung ermöglicht es ORACLE, die technische Kontrolle über das Design und die Entwicklung der Produkte zu behalten. ORACLE verfügt über eine Reihe von Patenten und Patentanmeldungen in den Vereinigten Staaten und im Ausland, welche sich auf verschiedene Aspekte der Produkte und Technologien beziehen.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung der ORACLE Gruppe beliefen sich auf 6,5 Milliarden US-Dollar, 6,1 Milliarden US-Dollar bzw. 6,0 Milliarden US-Dollar in den Geschäftsjahren 2021, 2020, und 2019 bzw. 16 % des Gesamtumsatzes in den Geschäftsjahren 2021, sowie rund 15 % des Gesamtumsatzes im Geschäftsjahr 2020 und 2019.

Schneller technologischer Fortschritt in der Cloud-, Hard- und Softwareentwicklung, Entwicklung von Standards in den Bereichen Computer-Hardware- und Softwaretechnologie, veränderte Kundenbedürfnisse und häufige Produktneueinführungen und -erweiterungen prägen die Märkte, in denen ORACLE im Wettbewerb steht. Die ORACLE Gruppe plant weiterhin, einen beträchtlichen Teil ihrer Ressourcen in Forschung und Entwicklung zu investieren, um unser aktuelles Produkt- und Serviceangebot aufrechtzuerhalten und zu verbessern.

ORACLE Deutschland erbringt keine Forschungs- und Entwicklungsleistungen für eigene Zwecke.

4. Geschäftsstellen

Die ORACLE Deutschland unterhält Geschäftsstellen (nicht selbständige Niederlassungen) in den wesentlichen wirtschaftlichen Schwerpunktregionen Deutschlands (in alphabetischer Reihenfolge):

Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Karlsruhe, München (Hauptsitz der Gesellschaft) und Nürnberg. Die Geschäftsstellen in Potsdam, Stuttgart und Walldorf wurden während des Geschäftsjahres geschlossen.

5. Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Branchenentwicklung

Laut BITKOM (Stand: Juli 2021) wurden 2020 in Deutschland mit Hardware, Software und IT-Services Umsatzerlöse von rund 95,5 Milliarden EUR und somit 0,2 % mehr als im Vorjahr erzielt. Verantwortlich für diese positive Entwicklung ist vor allem das Segment Hardware (+6,4 %), während in den Bereichen Software und IT-Services mit jeweils -1 % bzw. -3,2 % ein Umsatzrückgang zu verzeichnen ist.

Für das Jahr 2021 wird im Bereich Informationstechnologie ein Umsatz von 101,8 Milliarden EUR erwartet. Dies wäre ein Wachstum von 6,6 % im Vergleich zu 2020. Die IT-Hardware wird mit voraussichtlich 10,9 % auf 33,2 Miliarden EUR das größte Wachstum verzeichnen. Die IT-Services bilden mit einem Anteil von 41,1 Milliarden EUR (+3,7 %) auch in 2021 den größten Anteil des IT-Marktes ab. Die Ausgaben für Software steigen im laufenden Jahr um 6,0 % auf 27,5 Milliarden EUR.

Internationale Wirtschaftsentwicklung

Gemäß dem Monatsbericht November 2020 der Deutschen Bundesbank, erholte sich die Weltwirtschaft von dem pandemiebedingten Einbruch im März und April 2020 und machte in den Sommermonaten weitere Fortschritte, wenn auch mit etwas abgeschwächtem Tempo. In den USA und im Euroraum erholte sich die Wirtschaftsleistung deutlich in den Sommermonaten 2020 und erreichte fast 97 % bzw. knapp 96% des Vorkrisenstandes (siehe Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom November 2020).

Gemäß dem Monatsbericht Mai 2021 der Deutschen Bundesbank hat sich die Weltwirtschaft im Winterhalbjahr trotz neuer Infektionswellen weiterhin auf einem Expansionskurs bewegt, jedoch mit gedrosseltem Tempo. Dies lag nicht zuletzt an der Industrie, die erheblich von den durch die Pandemie ausgelösten Nachfrageverschiebungen profitierte. Zuletzt wurde die zunächst noch schwungvolle Expansion der Industrie durch Angebotsknappheiten gebremst.

Gemäß Bundesbankbericht vom August 2021 gewann die Erholung der Weltwirtschaft im zweiten Vierteljahr 2021 an Schwung. Das Wachstum verstärkte sich vor allem in den Industrieländern, die bei der Pandemiebekämpfung vorankamen.

Wirtschaftliche Entwicklung Deutschland

Gemäß dem Monatsbericht vom November 2020 der Deutschen Bundesbank erholte sich die deutsche Wirtschaft kräftig im Sommer nach dem Einbruch durch die Corona Pandemie. Das reale Bruttoinlandsproduct (BIP) expandierte im dritten Vierteljahr 2020 gegenüber dem Vorquartal sehr stark mit 8,2 %.

Laut Bericht der Bundesbank von Februar 2021 kam im letzten Quartal 2020 die wirtschaftliche Erholung in Deutschland bedingt durch das verstärkte Infektionsgeschehen und die stufenweise verschärften Eindämmungsmaßnahmen zum Erliegen. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich laut Schnellmeldung des Statistischen Bundesamtes saison- und kalenderbereinigt nur leicht um 0,1 %. Die Einbußen betrafen insbesondere Kontaktintensive Bereiche, während die Industrie ihr Produktion kräftig steigern konnte.

Im ersten Vierteljahr 2021 ging laut Monatsbericht vom Mai 2021 der Deutschen Bundesbank ging die gesamtwirtschaftliche Leistung in Deutschland kräftig zurück. Gemäß den Daten des Statistischen Bundensamtes verringerte sich das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 1,7 %. Der Rückgang lässt sich im Wesentlichen darauf zurückführen, dass die Corona- Schutzmaßnahmen strikter ausfielen und länger anhielten als im Vorquartal. Dies traf insbesondere einige Dienstleistungsbranchen hart.

B. Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

1. Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2020/2021 erhöhten sich die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 6 % auf TEUR 420.051 (Vj. TEUR 395.787).

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt:

	2020/2021	2019/2020
	TEUR	TEUR
Provisions-/Lizenzerlöse	372.278	350.811
Product Development	14.456	9.375
Consulting	32.423	34.584
Sonstige	894	1.017
	420.051	395.787

Die ORACLE Provisionserlöse resultieren im Wesentlichen aus den Intercompany-Vereinbarungen mit der ORACLE EMEA Ltd., Dublin, Irland.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich auf TEUR 8.939 (Vj. TEUR 10.499). Der Rückgang ist im Wesentlichen in einem Ertrag aus der Übertragung der Geschäftsaktivitäten auf die Oracle Global Services Germany GmbH von TEUR 3.622 im Vorjahr begründet. Dieser Einmaleffekt aus dem Vorjahr wird teilweise ausgeglichen durch einen Anstieg der Erträge aus der Verrechnung von globalen Consultingprojekten von TEUR 2.200.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl verringerte sich von 1.293 im Vorjahr auf 1.151 im laufenden Geschäftsjahr 2020/2021.

Die Personalkosten erhöhten sich um rund 7 % von TEUR 170.875 auf TEUR 182.540. Grund für den Anstieg sind im Wesentlichen die höheren Restrukturierungsaufwendungen, welche den Rückgang infolge geringerer Mitarbeiterzahlen überkompensierten.

Die Abschreibungen sind von TEUR 101.115 um TEUR 36.918 auf nunmehr TEUR 138.033 angestiegen. Diese Erhöhung in 2020/2021 resultiert im Wesentlichen aus den Investitionen in Hardware für Cloud-Dienstleistungen von ca. EUR 223 Millionen, die planmäßig über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren abgeschrieben werden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen der ORACLE Deutschland verringerten sich auf insgesamt TEUR 77.321 (Vj. TEUR 86.131). Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Aufwendungen für Geschäftsreisen, Firmenwagen und Marketing, welche im Geschäftsjahr 2020/2021 um TEUR 12.803 gesunken sind, zurückzuführen. Der Grund für den Rückgang liegt im Wesentlichen in den Einschränkungen durch COVID-19. Darüber hinaus sind die Aufwendungen für Bürogebäude aufgrund von Büroschließungen und Verringerungen von Mietflächen um TEUR 3.555 gesunken. Die Verluste aus dem Abgang bzw. Transfer von Anlagevermögen und Rückstellungen verringerten sich um TEUR 1.675. Der Rückgang ist im Wesentlichen in den höheren Aufwendungen im Vorjahr aus der Übertragung von Pensionsverpflichtungen auf die Oracle Global Services begründet. Dem gegenüber sind die Unterhalts- und Betriebskosten für die Erbringung von Cloud-Dienstleistungen im Geschäftsjahr von TEUR 32.437 auf TEUR 44.011 gestiegen.

Die Zinserträge stiegen im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 54 auf TEUR 139.

Die Zinsaufwendungen verringerten sich von TEUR 36.845 im Vorjahr auf TEUR 34.257 im Geschäftsjahr 2020/2021. Der Rückgang liegt darin begründet, dass das Darlehen zwischen Oracle Luxembourg S.A.R.L. und ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG im Geschäftsjahr ausgeglichen wurde. Gegenläufig wurden TEUR 8.676 erwartete Zinsen für erwartete Betriebsprüfungseffekte erfasst.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind von TEUR 258 im Geschäftsjahr 2019/2020 auf TEUR 68.239 im Geschäftsjahr 2020/2021 gestiegen.

Die Steueraufwendungen beinhalten Steueraufwendungen im Zusammenhang mit erwarteten Auswirkungen der Betriebsprüfung in Höhe von TEUR 68.300.

Das Geschäftsjahr 2020/2021 schließt mit einem Verlust ab. Der Jahresfehlbetrag beträgt TEUR -77.295 (Vj. Jahresüberschuss von TEUR 526).

Geschäftsergebnis

Im ORACLE-Konzern wird das operative Geschäft regionenübergreifend nach Geschäftsbereichen gesteuert. Wir sehen als bedeutsamste Kenngrößen/Leistungsindikatoren für die ORACLE Deutschland in Bezug auf den handelsrechtlichen Jahresabschluss den Umsatz und das EBIT, berechnet als Summe aus Jahresergebnis zuzüglich Steueraufwand, Zinsaufwand und abzüglich Zinsertrag.

Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 6 % während das EBIT um 33 % von TEUR 37.574 auf TEUR 25.063 gefallen ist. Die Hauptfaktoren für die leicht unter den Erwartungen des Vorjahres liegende Entwicklung des EBIT von 2019/20 auf 2020/21 waren der Rückgang der Lizenzerlöse sowie ein Anstieg der zusätzlichen Restrukturierungskosten.

Die Kernaktivitäten Vertrieb und Service sind unverändert geblieben. Die Umsatzerlöse haben unsere Erwartungen erfüllt und liegen leicht über dem Vorjahr.

Beschaffung

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von TEUR 6.033 (Vj. TEUR 10.591) beinhalten im Wesentlichen Kosten für Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Consultingprojekten.

Personal- und Sozialbereich

Die durchschnittliche Anzahl der ORACLE Deutschland Mitarbeiter veränderte sich von 1.293 im Vorjahr auf 1.151 im Geschäftsjahr 2020/2021.

Die Aufwendungen für Abfindungen und Freistellungen in Zusammenhang mit der Re-strukturierungen ausgewählter Geschäftseinheiten der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich von TEUR 19.024 auf TEUR 41.282.

2. Finanzlage

Der Cashflow aus operativer Tätigkeit war positiv (TEUR 230.600; Vj. TEUR 110.629). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit (TEUR -226.417; Vj. TEUR -131.420) ist aufgrund der Investitionen in das Sachanlagevermögen negativ. Der Großteil der Investitionen wurde im Ausbau der Datacenter betätigt. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist leicht negativ (TEUR -911; Vj. EUR 0). Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich von TEUR 103.971 per 31. Mai 2020 auf TEUR 107.243 zum 31. Mai 2021.

3. Vermögens- und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme verringerte sich um TEUR 284.587 auf TEUR 881.900.

Das Vermögen der Gesellschaft besteht in Höhe von TEUR 649.626 (Vj. TEUR 559.881) aus Anlagevermögen, welches mit TEUR 363.014 (Vj. TEUR 273.355) auf das Sachanlagevermögen und in Höhe von TEUR 286.189 (Vj. TEUR 286.499) auf das Finanzanlagevermögen entfällt. Letzteres beinhaltet in Höhe von TEUR 277.570 (Vj. TEUR 277.884) ein bis 2024 laufendes Darlehen an ein verbundenes Unternehmen.

Das Umlaufvermögen in Höhe von TEUR 232.001 (Vj. TEUR 265.496) beinhaltet Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen für Pensionen in Höhe von TEUR 83.988 (Vj. TEUR 81.597), welche eher langfristigen Charakter haben. Im Übrigen besteht das Umlaufvermögen im Wesentlichen aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 13.752 (Vj. TEUR 45.528) sowie Bankguthaben in Höhe von TEUR 107.243 (Vj. TEUR 103.971).

Der Zuwachs des Sachanlagevermögens um TEUR 89.659 ist im Wesentlichen auf hohe Investitionen in Hardware für unsere Datenzentren zurückzuführen.

Zum Bilanzstichtag bestehen Rückstellungen in Höhe von TEUR 270.358 (Vj. TEUR 166.734), welche im Wesentlichen aus Pensionsverpflichtungen bestehen (TEUR 136.166, Vj. TEUR 125.417). Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 65.911 (Vj. TEUR 41.318) bestehen im Wesentlichen aus Personalbezogenen Verpflichtungen, welche teilweise mittelfristigen Charakter haben.

Die Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 515.406 (Vj. TEUR 907.054) bestehen im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 445.851, Vj. TEUR 832.629) sowie Sonstigen Verbindlichkeiten (TEUR 62.922, Vj. TEUR 68.214).

Das Eigenkapital (ggf. unter Berücksichtigung der nicht durch Vermögenseinlagen gedeckten Verlustanteile der Kommanditisten) beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 94.767 (Vj. TEUR -249.234). Die Kommanditistin, Oracle Netherlands B.V., Utrecht hat im Geschäftsjahr eine Forderung in Höhe von TEUR 421.296 in ihr Kapitalkonto II bei ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG eingelegt. Die Darlehensverbindlichkeit der ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG gegenüber der Oracle Luxembourg S.A.R.L. wurde mit dieser korrespondierenden Forderung verrechnet und unter Zahlung des verbleibenden Betrages durch die ORACLE Deutschland B.V. & Co.KG damit ausgeglichen.

Die Gesellschaft finanziert sich im Wesentlichen durch Eigenkapital sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, wovon TEUR 428.976 (Vj. TEUR 811.872) im Range zurückgetreten sind.

Die ORACLE Deutschland und ihre Schwestergesellschaft, die ORACLE EMEA Ltd., Dublin, Irland, hat mit Datum vom 09. Juni 2020 eine Rangrücktrittsvereinbarung abgeschlossen. Nach diesen tritt die ORACLE EMEA Ltd. mit Forderungen zum 31. Mai 2019 in Höhe von EUR 385 Mio. zuzüglich künftig entstehender Forderungen gegenüber der Gesellschaft im Range hinter allen anderen Gläubigern zurück. Zahlungen auf diese Forderungen können nur aus einem künftigen Bilanzgewinn, einem Liquidationsüberschuss oder aus sonstigem freien Vermögen der Gesellschaft verlangt werden bzw. geleistet werden, wenn dadurch die Gesellschaft nicht zahlungsunfähig oder überschuldet ist oder durch eine Zahlung Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung droht.

Zahlungen von Oracle Deutschland B.V. & Co. KG zur teilweisen oder vollständigen Befriedigung der nachgeordneten Ansprüche der ORACLE EMEA Ltd. sind möglich, sofern und soweit keine Überschuldung oder eine Zahlungsunfähigkeit im insolvenzrechtlichen Sinne besteht oder durch die Zahlung zu entstehen droht.

Da das Geschäftsmodell im Zusammenhang mit den Intercompany-Vereinbarungen auf ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern abzielt, trägt die bestehende Rangrücktrittsvereinbarung, die auch künftig entstehende Forderungen der ORACLE EMEA Ltd. einschließt, dazu bei, Liquiditätsbedarfe, die z.B. aus der Investitionstätigkeit entstehen, die Fortführung der Gesellschaft nicht gefährden und dass ausreichende Liquidität zur Finanzierung des Geschäftsbetriebs im Unternehmen bleibt. Investitionen werden überwiegend über die ORACLE EMEA Ltd. getätigt.

Wir sind davon überzeugt, dass zum Bilanzstichtag keine Gefahr für den Fortbestand des Unternehmens besteht und auch kein Risiko für die Zukunft besteht.

4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage der Gesellschaft

Der operative Geschäftsverlauf ist weitestgehend planmäßig verlaufen. Das Jahresergebnis ist jedoch ungünstig beeinflusst durch die voraussichtlichen Auswirkungen der Betriebsprüfung. Die Lage der Gesellschaft sehen wir als stabil und sehen derzeit kein Risiko im Hinblick auf den Fortbestand des Unternehmens.

C. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten sind und bisher weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt waren, haben sich nicht ereignet.

D. Risikobericht

1. Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung

Das Unternehmen ist als Vertriebs- und Servicegesellschaft insbesondere vom Entwicklungserfolg der ORACLE abhängig. Aufgrund des klaren Bekenntnisses des Managements der ORACLE Corporation erwarten wir eine kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Produktangebotes. Die Risiken und Chancen für ORACLE Deutschland werden für interne Zwecke nicht quantifiziert.

a. Produkte

Der Erfolg der ORACLE Deutschland hängt im Wesentlichen vom Erfolg der ORACLE ab, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, im Rahmen von Übernahmen erworbene Produkte und Dienstleistungen zu integrieren und unsere bestehenden Produkte und Dienstleistungen zu erweitern. Der schnelle technologische Fortschritt, veränderte Liefermodelle und sich entwickelnde neue Standards in der Computerhardware- und Softwareentwicklung sowie der Kommunikationsinfrastruktur, wechselnde und anspruchsvoller werdende Kundenanforderungen und häufige Produktneueinführungen und Verbesserungen prägen unsere Branche. Vor diesem Hintergrund zielt ORACLE darauf ab, die Wettbewerbssituation im Vergleich zu den ebenfalls weltweit agierenden Hauptkonkurrenten zu verbessern und sieht sich einem weiterhin scharfen Wettbewerbsdruck gut gewachsen. Wenn ORACLE es nicht gelingt, neue oder ausreichend differenzierte Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, das Produktangebot und Support-Services rechtzeitig zu verbessern und auszuweiten, marktgerecht zu positionieren und zu bepreisen, besteht das Risiko, dass Kunden unsere Software, Hardware und Cloud-Angebote nicht wie geplant nachfragen oder abonnieren und unseren Software-Support, Hardware-Support bzw. oder Cloud-Subscriptions nicht verlängern. Kundenbefragungen und -zufriedenheitsanalysen werden genutzt, um das Leistungsangebot stetig zu verbessern.

Durch ein breit gefächertes Produktportfolio welches kontinuierliche angepasst wird, einschließlich neuer Angebote unserer Cloud-Produkte und -Services, besteht keine wesentliche Abhängigkeit unseres Geschäftserfolgs von der wirtschaftlichen Entwicklung einer bestimmten, begrenzten Gruppe von Kunden.

b. Personal

Wir bauen auf die Anstellung qualifizierten Personals. Die Rekrutierung von neuem Personal und die Bewahrung und Motivation von vorhandenem Personal ist eine permanente Herausforderung. Der Verlust von qualifizierten Fachkräften und Führungskräften kann unsere Geschäftstätigkeit beeinflussen. Dieses Risiko wird jedoch durch Personalentwicklungsprogramme reduziert. Zudem wird versucht durch Mitarbeiterbefragungen frühzeitig Entwicklungen in der Mitarbeiterzufriedenheit zu identifizieren und mit entsprechenden Maßnahmen zu reagieren. Hierdurch will ORACLE als Arbeitgeber, qualifiziertes Personal langfristig an das Unternehmen zu binden.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung unserer Geschäftsaktivitäten (z.B. dem Wachstum des Cloud-Geschäfts), aber auch im Zuge der Integration im Rahmen von Akquisitionen reorganisieren wir permanent unsere Mitarbeiterstrukturen, um unseren Kunden den bestmöglichen Service liefern zu können und unsere Wirtschaftlichkeit zu optimieren.

c. Risiken und Chancen aufgrund von Akquisitionen

Um das Geschäft zu erweitern, hat ORACLE in der Vergangenheit sowohl Unternehmen als auch Produkte und Technologien zugekauft. ORACLE wird auch weiterhin investieren, um Unternehmen, Produkte, Dienstleistungen und Technologien zu erwerben und plant auch weiterhin Firmenübernahmen, da Übernahmen ein wichtiges Element der Unternehmensstrategie sind.

Übernahmen stellen zu den in oben genannten Kategorien zusätzliche Risiken dar. Risiken ergeben sich aus der Integration übernommener Technologien, Produkte, Dienstleistungen und damit in Zusammenhang stehender Lieferketten in unsere bestehenden Geschäftsbereiche und Supply Chain Management. Neben dem Halten von wichtigen Fach- und Führungskräften können sich auch übernommene Forderungen oder Verpflichtungen, Technologie und andere Risiken, die mit einer Firmenübernahme verbunden sind, nachteilig auswirken, unter anderem bestehende Vertragsbeziehungen, die wir ansonsten nicht eingegangen wären, nachteilige Umsatzanerkennung oder sonstige bilanzielle Darstellung der durch Firmenübernahmen übertragenen Geschäftspraktiken einschließlich Finanzierungsverpflichtungen sowie Werthaltigkeitsrisiken. Hieraus könnte sich, auch in Abhängigkeit des Geschäftsmodells, das Risiko eines wesentlichen Einflusses auf unsere Geschäftstätigkeit, unsere Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage oder unsere Cashflows ergeben, insbesondere im Falle einer größeren Akquisition oder mehrerer gleichzeitiger Akquisitionen.

ORACLE Corporation begegnet den Risiken in Bezug auf Akquisitionen durch eine Vielzahl von methodischen und organisatorischen Maßnahmen. Diese reichen von einer ausführlichen technischen, operativen, finanziellen und rechtlichen Due-Diligence-Prüfung des zu erwerbenden Unternehmens oder einzelner Vermögensgegenstände und einer vor Abschluss jedes Erwerbs durchgeführten ganzheitlichen Risikobewertung zur Ermittlung wesentlicher Transaktions- und Integrationsrisiken bis zu einer detaillierten standardisierten Integrationsplanung und deren Durchführung durch spezielle Integrationsteams.

Mit dem Wachstum unseres Cloud-Geschäfts werden wir unsere Ressourcen kontinuierlich angleichen und unser Geschäft neu strukturieren, mit dem Ziel, die Servicequalität gegenüber unseren Kunden zu verbessern.

d. Risiken und Chancen aufgrund von Steuern

Als multinationales Unternehmen fallen bei uns sowohl Einkommenssteuern als auch nicht einkommensbezogene Steuern (wie Lohn-, Umsatz-, Nutzungs-, Vermögens- und Mehrwertsteuern) an. Es bestehen erhebliche Unsicherheiten in Bezug auf die Anwendung der verschiedenen Steuern auf die Geschäfte, in denen wir tätig sind, so dass wir bei der Ermittlung unserer Steuerverbindlichkeiten und der Rückstellung für Ertragsteuern oft Ermessensentscheidungen treffen müssen.

Wir werden regelmäßig von Steuerbehörden geprüft, was zu Meinungsverschiedenheiten über die Behandlung verschiedener Posten geführt hat, einschließlich unserer konzerninternen Verrechnungspreise und Berechnungen sowie die Anwendbarkeit von Quellensteuern auf unsere grenzüberschreitenden Transaktionen. Jede nachteilige Lösung dieser Steuerprüfungen und Kontroversen könnte dazu führen, dass unsere Steuerverbindlichkeiten ansteigen und sich wesentlich und nachteilig auf unsere Steuerrückstellungen und den effektiven Steuersatz auswirken.

Obwohl wir der Ansicht sind, dass unsere Schätzungen der einkommens- und ertragsunabhängigen Steuern angemessen sind, gibt es keine Garantie, dass die endgültige Entscheidung von Steuerprüfungen oder Rechtsstreitigkeiten nicht von dem abweicht, was sich in unseren Rückstellungen für Ertragsteuern und Steuerrückstellungen widerspiegelt.

Chancen können sich hieraus durch mögliche nachträgliche und zusätzliche Kommissionsvergütungen ergeben.

e. Zusammenfassung

Insgesamt halten wir die Risiken der Gesellschaft für überschaubar und beherrschbar. Die vorhandenen Chancen ermöglichen eine für uns eine weitere, konsequente Bearbeitung des deutschen Marktes. Operative Risiken und Chancen wirken sich durch das Geschäftsmodel nur eingeschränkt auf die finanzielle und operative Entwicklung der Gesellschaft aus. Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden, werden derzeit nicht gesehen. Wir verweisen auch auf die Angaben im Abschnitt "3. Vermögens- und Kapitalstruktur" zur bestehenden Rangrücktrittsvereinbarung.

2. Risikomanagement

ORACLE verfügt über ein internes Risikomanagement, in dem die Gesellschaft eingebunden ist, um Risiken und Chancen zu identifizieren und proaktiv zu steuern. Zu den Bestandteilen des Risikomanagement gehören u.a. die Prozessabläufe in der Produktbeschaffung, Kostenkontrolle sowie Versicherungen, Geschäftsrichtlinien und Organisationsstrukturen, um Risiken zu begrenzen. Darüber hinaus werden die Handelsaktivitäten der Geschäftsbereiche und sonstige Entwicklungen des Unternehmens überwacht, um Kredit-, Liquiditäts-, Finanzrisiken und andere Risiken rechtzeitig zu identifizieren und diesen zu begegnen.

3. Finanzinstrumente

Die bestehenden Ausfallrisiken bei Forderungen übersteigen nicht das branchenübliche Maß. Diese Risiken werden laufend analysiert und durch entsprechende Wertberichtigungen im Jahresabschluss abgebildet.

Bedeutsame Währungsrisiken bestehen weder bei Forderungen noch bei Verbindlichkeiten.

Derivative Finanzinstrumente werden nicht eingesetzt.

E. Prognosebericht

Dieser Bericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf gegenwärtigen Annahmen und Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen beruhen. Derartige Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die die ORACLE Deutschland nicht kontrollieren und präzise einschätzen kann. Sollten Unwägbarkeiten eintreten oder Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, sich als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von diesen Aussagen abweichen.

Die Geschäftsleitung beabsichtigt, die laufenden Aktivitäten des Unternehmens künftig weiterzuentwickeln. Durch die Nachfrage in unsere Cloud Services sind für 2021/2022 erneut wesentliche Investitionen durchgeführt worden, insbes. im Bereich Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Diese werden über den operativen Cashflow und bei Bedarf über die Ausweitung der im Rang zurückgetretenen Verbindlichkeiten finanziert.

Auf dieser Basis erwarten wir für die Jahre 2021/22, 2022/23 und 2023/24 sukzessiv leicht ansteigende Umsatzerlöse und gehen davon aus, dass unter Berücksichtigung der im Abschnitt "Geschäftsergebnis" dargestellten Effekte das EBIT für 2021/22 leicht höher als in 2020/21 und für 2022/23 und 2023/24 auf vergleichbarem Niveau wie 2021/22 ausfallen wird.

Utrecht/Dublin, 11. April 2024

ORACLE Deutschland Verwaltungs B.V., Utrecht/Niederlande

Geschäftsführende Komplementärin, vertreten durch

Alexander Emile Bernard Maria van der Ven, Geschäftsführer

Val John Maher, Geschäftsführer, bis 22. Februar 2023

Sandra Mary Regan, seit 22. Februar 2023, Geschäftsführer

Pieter Johannes Schultheiss, Geschäftsführer

Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt

Wir, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, haben unsere Prüfung der vorliegenden Rechnungslegung im Auftrag der Gesellschaft vorgenommen. Neben der gesetzlichen Funktion der Offenlegung (§ 325 HGB) in den Fällen gesetzlicher Abschlussprüfungen richtet sich der Bestätigungsvermerk ausschließlich an die Gesellschaft und wurde zu deren interner Verwendung erteilt, ohne dass er weiteren Zwecken Dritter oder diesen als Entscheidungsgrundlage dienen soll. Das in dem Bestätigungsvermerk zusammengefasste Ergebnis von freiwilligen Abschlussprüfungen ist somit nicht dazu bestimmt, Grundlage von Entscheidungen Dritter zu sein, und nicht für andere als bestimmungsgemäße Zwecke zu verwenden.

Unserer Tätigkeit liegt unser Auftragsbestätigungsschreiben zur Prüfung der vorliegenden Rechnungslegung einschließlich der "Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften" in der vom Institut der Wirtschaftsprüfer herausgegebenen Fassung vom 1. Januar 2017 zugrunde.

Klarstellend weisen wir darauf hin, dass wir Dritten gegenüber keine Verantwortung, Haftung oder anderweitige Pflichten übernehmen, es sei denn, dass wir mit dem Dritten eine anders lautende schriftliche Vereinbarung geschlossen hätten oder ein solcher Haftungsausschluss unwirksam wäre.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir keine Aktualisierung des Bestätigungsvermerks hinsichtlich nach seiner Erteilung eintretender Ereignisse oder Umstände vornehmen, sofern hierzu keine rechtliche Verpflichtung besteht.

Wer auch immer das in vorstehendem Bestätigungsvermerk zusammengefasste Ergebnis unserer Tätigkeit zur Kenntnis nimmt, hat eigenverantwortlich zu entscheiden, ob und in welcher Form er dieses Ergebnis für seine Zwecke nützlich und tauglich erachtet und durch eigene Untersuchungshandlungen erweitert, verifiziert oder aktualisiert.