Sana Kliniken AG

Ismaning

Konzernabschluss zum 31.12.2020

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Sana Kliniken AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Sana Kliniken AG, Ismaning, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Sana Kliniken AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die im Konzernlagebericht unter Abschnitt H. enthaltene Konzernerklärung zur Unternehmensführung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats nach § 171 Abs. 2 AktG verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen folgende, für den Geschäftsbericht vorgesehene Bestandteile, von denen wir eine Fassung bis zur Aufstellung des Bestätigungsvermerks erlangt haben: Vorwort des Vorstands, Grußwort des Aufsichtsratsvorsitzenden, Bericht des Aufsichtsrates, die Organe der Sana Kliniken AG, Klinikkompass und Adressen, 5-Jahres-Übersicht, Impressum sowie Adresse. Die sonstigen Informationen umfassen außerdem die auf unter Abschnitt H. des Konzernlageberichts enthaltene Konzernerklärung zur Unternehmensführung.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
―	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Stuttgart, 3. März 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Söhnle, Wirtschaftsprüfer

Rauser, Wirtschaftsprüfer

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG für das Geschäftsjahr 2020

Gewinn- und Verlustrechnung	Anhang	2020 TEUR	2019 angepasst ^* TEUR
Umsatzerlöse	6	2.927.152	2.841.228
Sonstige betriebliche Erträge	6	99.855	113.051
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen	6	4.060	5.438
Summe Erlöse und betriebliche Erträge		3.031.067	2.959.717
Personalaufwand	6	1.854.787	1.776.393
Materialaufwand		691.355	688.158
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte	15	8.235	4.435
Sonstige betriebliche Aufwendungen	6	262.200	250.379
EBITDA		214.490	240.352
Abschreibungen und Wertminderungen	9/10	112.424	135.850
Operatives Ergebnis EBIT		102.066	104.502
Finanzerträge	6	937	1.338
Finanzaufwendungen	6	14.956	15.308
Beteiligungsergebnis		-552	317
Ergebnis vor Steuern		87.495	90.849
Ertragsteueraufwand	7	27.656	25.420
KONZERNJAHRESÜBERSCHUSS		59.839	65.429
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens		55.688	59.871
Nicht beherrschender Anteil		4.151	5.558
		59.839	65.429

^* Werte weichen vom Konzernabschluss 2019 ab. Details können Anhangangabe 3 entnommen werden.

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG für das Geschäftsjahr 2020

Gesamtergebnisrechnung	Anhang	2020 TEUR	2019 angepasst ^* TEUR
KONZERNJAHRESÜBERSCHUSS		59.839	65.429
Sonstiges Ergebnis
Komponenten, die nicht in die GuV umklassifiziert werden können
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen	19	118	-2.493
Darauf entfallende Ertragsteuern	7	-1	464
Zwischensumme erfolgsneutrale Ergebnisbestandteile, die nicht in der GuV recycelt werden		117	-2.029
Komponenten, die in die GuV umklassifiziert werden können
Erfolgsneutrale Änderung des beizulegenden Zeitwertes der erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten Vermögenswerte	17	-79	150
Effektiver Teil aus Sicherungsinstrumenten zum Zweck der Absicherung von Zahlungsströmen	29	444	-865
Kosten von Sicherungsinstrumenten zum Zweck der Absicherung von Zahlungsströmen	29	4	-41
Darauf entfallende Ertragsteuern	7	-104	212
Zwischensumme erfolgsneutrale Ergebnisbestandteile, die später in der GuV recycelt werden		265	-544
Sonstiges Ergebnis nach Steuern		382	-2.573
Gesamtergebnis		60.221	62.856
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens		56.097	57.367
Nicht beherrschender Anteil		4.124	5.489
		60.221	62.856

^* Werte weichen vom Konzernabschluss 2019 ab. Details können Anhangangabe 3 entnommen werden.

KONZERN-BILANZ zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	Anhang	2020 TEUR	2019 angepasst ^* TEUR	1.Januar 2019 angepasst ^* TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen	9	1.083.725	1.132.929	1.116.481
Immaterielle Vermögenswerte	10	429.583	409.939	419.389
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen	11	111.166	107.463	101.160
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz		33.404	30.602	77.444
Andere finanzielle Vermögenswerte	12	31.501	32.272	11.824
Übrige Vermögenswerte	13	6.552	7.770	1.189
Latente Steueransprüche	7	23.914	21.978	19.872
		1.719.845	1.742.953	1.747.359
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	14	78.881	58.731	53.806
Vertragsvermögenswerte	23	22.942	31.608	31.525
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	15	415.668	495.774	440.409
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz		41.578	88.866	53.307
Steuererstattungsansprüche		11.913	12.320	5.464
Andere finanzielle Vermögenswerte	12	122.076	37.199	90.022
Übrige Vermögenswerte	13	7.112	5.713	5.069
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	16	114.135	88.472	127.833
		814.305	818.683	807.435
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	26	4.545	0	600
BILANZSUMME		2.538.695	2.561.636	2.555.394
PASSIVA
	Anhang	2020 TEUR	2019 angepasst ^* TEUR	1. Januar 2019 angepasst ^* TEUR
Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzuordnendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital		480.000	380.000	380.000
Kapitalrücklage		19.173	19.173	19.173
Gewinnrücklage		559.377	542.046	526.653
Sonstige Rücklagen		-9.188	-9.597	-7.093
	17	1.049.362	931.622	918.733
Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital		78.278	76.398	70.285
Gesamtsumme Eigenkapital		1.127.640	1.008.020	989.018
Langfristige Schulden Finanzschulden
Bankverbindlichkeiten	18	427.582	440.387	424.959
Sonstige Finanzschulden	18	194.881	199.300	219.445
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	19	13.813	14.942	13.529
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz		0	0	49.911
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente		3.669	3.373	2.212
Sonstige Rückstellungen	20	22.005	26.155	31.827
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	21	38.280	34.432	36.375
Übrige Verbindlichkeiten	22	18.142	19.602	21.634
Latente Steuerschulden	7	9.975	11.615	11.384
		728.347	749.806	811.276
Kurzfristige Schulden
Finanzschulden
Bankverbindlichkeiten	18	29.860	111.539	101.628
Sonstige Finanzschulden	18	23.256	22.900	26.053
Steuerschulden		23.299	22.737	20.939
Vertragsverbindlichkeiten	23	5.314	6.229	1.394
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	21	108.159	161.599	130.914
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz		147.054	160.374	122.850
Sonstige Rückstellungen	20	32.890	16.690	32.768
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	21	271.949	257.304	273.038
Übrige Verbindlichkeiten	22	40.927	44.438	44.996
		682.708	803.810	754.580
Gesamtsumme Schulden		1.411.055	1.553.616	1.565.856
Zur Veräußerung gehaltene Schulden	26	0	0	520
BILANZSUMME		2.538.695	2.561.636	2.555.394

^* Werte weichen vom Konzernabschluss 2019 ab. Details können Anhangangabe 3 entnommen werden.

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG für das Geschäftsjahr 2020

	Den Anteilseignern des		Mutterunternehmens zuzuordnendes Eigenkapital
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklage TEUR	gesetzliche Rücklage TEUR	andere Gewinnrücklagen TEUR	Sonstige Rücklagen TEUR	Summe TEUR
Saldo zum 31. Dezember 2018	380.000	19.173	9.494	531.438	-7.093	933.012
IFRS 16-Anpassungen	0	0	0	-1.137	0	-1.137
Sonstige Anpassungen	0	0	0	-13.142	0	-13.142
Saldo zum 01. Januar 2019 ^*	380.000	19.173	9.494	517.159	-7.093	918.733
Erfolgsneutrale Ergebnisbestandteile	0	0	0	0	-2.504	-2.504
Jahresüberschuss	0	0	0	59.871	0	59.871
Gesamtes Periodenergebnis	0	0	0	59.871	-2.504	57.367
Dividendenausschüttungen	0	0	0	-38.000	0	-38.000
Dividendenausschüttungen der Tochtergesellschaften	0	0	0	0	0	0
Einstellung in gesetzliche Rücklage	0	0	665	-665	0	0
Veränderungen Konsolidierungskreis	0	0	0	0	0	0
Ergebniszuordnung	0	0	0	280	0	280
Sonstige Veränderungen	0	0	0	-6.758	0	-6.758
Saldo zum 31. Dezember 2019 / 01. Januar 2020 ^*	380.000	19.173	10.159	531.887	-9.597	931.622
Erfolgsneutrale Ergebnisbestandteile	0	0	0	0	409	409
Jahresüberschuss	0	0	0	55.688	0	55.688
Gesamtes Periodenergebnis	0	0	0	55.688	409	56.097
Dividendenausschüttungen	0	0	0	-30.400	0	-30.400
Dividendenausschüttungen der Tochtergesellschaften	0	0	0	0	0	0
Einstellung in gesetzliche Rücklage	0	0	1.783	-1.783	0	0
Veränderungen Konsolidierungskreis	0	0	0	0	0	0
Kapitaleinzahlung	100.000	0	0	-640	0	99.360
Ergebniszuordnung	0	0	0	-346	0	-346
Sonstige Veränderungen	0	0	0	-6.971	0	-6.971
Saldo zum 31. Dezember 2020	480.000	19.173	11.942	547.435	-9.188	1.049.362

	Nicht beherrschender Anteil TEUR	Summe Eigenkapital ^** TEUR
Saldo zum 31. Dezember 2018	65.904	998.916
IFRS 16-Anpassungen	-381	-1.518
Sonstige Anpassungen	4.762	-8.380
Saldo zum 01. Januar 2019 ^*	70.285	989.018
Erfolgsneutrale Ergebnisbestandteile	-69	-2.573
Jahresüberschuss	5.558	65.429
Gesamtes Periodenergebnis	5.489	62.856
Dividendenausschüttungen	0	-38.000
Dividendenausschüttungen der Tochtergesellschaften	-1.029	-1.029
Einstellung in gesetzliche Rücklage	0	0
Veränderungen Konsolidierungskreis	2.560	2.560
Ergebniszuordnung	-280	0
Sonstige Veränderungen	-627	-7.385
Saldo zum 31. Dezember 2019 / 01. Januar 2020 ^*	76.398	1.008.020
Erfolgsneutrale Ergebnisbestandteile	-27	382
Jahresüberschuss	4.151	59.839
Gesamtes Periodenergebnis	4.124	60.221
Dividendenausschüttungen	0	-30.400
Dividendenausschüttungen der Tochtergesellschaften	-869	-869
Einstellung in gesetzliche Rücklage	0	0
Veränderungen Konsolidierungskreis	-1.943	-1.943
Kapitaleinzahlung	0	99.360
Ergebniszuordnung	346	0
Sonstige Veränderungen	222	-6.749
Saldo zum 31. Dezember 2020	78.278	1.127.640

^* ^* Werte weichen vom Konzernabschluss 2019 ab. Details können Anhangangabe 3 entnommen werden.
^** ^** Details können Anhangangabe 0 entnommen werden.

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG für das Geschäftsjahr 2020

		2020 TEUR	2019 angepasst ^* TEUR
Betriebliche Tätigkeit
Ergebnis vor Steuern		87.495	90.849
Anpassungen zur Überleitung des Ergebnisses vor Steuern auf Netto-Cashflows
Zahlungsunwirksam:
Abschreibungen, Wertminderungen und -aufholungen	9/10	112.424	135.850
Verlust/ Gewinn aus Anlageabgängen		-2.381	1.147
Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen und Beteiligungserträge	6	-3.508	-5.755
Netto-Zinsaufwand		14.019	13.970
Veränderung der langfristigen Rückstellungen und Pensionsrückstellungen	19/20	-5.531	-7.112
Veränderung des Nettoumlaufvermögens:
Zunahme Forderungen, Vorräte und Vertragsvermögenswerte		74.872	-56.875
Abnahme der Schulden		-18.437	-18.294
Gezahlte Ertragsteuern		-29.988	-26.492
Netto-Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit		228.965	127.288
Investitionstätigkeit
Erlöse aus der Veräußerung von langfristigen Vermögenswerten		8.459	4.985
Erwerb von Sachanlagen	9	-64.187	-109.506
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten	10	-16.077	-13.899
Erwerb von / Rückzahlung aus anderen finanziellen Vermögenswerten		-8.046	-4.442
Auszahlungen für Unternehmenszusammenschlüsse nach Abzug der erworbenen Zahlungsmittel		-8.147	-32.920
Erhaltene Zinsen		526	823
Anlagen in kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	12	-95.447	-13.916
Rückzahlungen aus anderen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten	12	14.703	67.391
Erwerb von gefördertem Anlagevermögen		-104.070	-83.659
Erhaltene Zuwendungen der öffentlichen Hand		133.805	85.210
Netto-Cashflows aus Investitionstätigkeit		-138.481	-99.933
Finanzierungstätigkeit
Einzahlung aus Einlagen der Gesellschafter		100.165	0
Erwerb nicht beherrschender Anteile		-2.324	-9.600
Tilgung von Schulden aus Leasing	18	-22.923	-22.350
Zahlungseingänge aus der Aufnahme von Darlehen	18	0	20.000
Tilgung von Darlehen	18	-9.039	-99.638
Gezahlte Zinsen		-14.443	-16.098
An die Anteilseigner des Mutterunternehmens gezahlte Dividenden	8	-30.400	-38.000
An die Gesellschafter ohne beherrschenden Einfluss gezahlte Dividenden		-869	-1.029
Netto-Cashflows aus Finanzierungstätigkeit		20.167	-166.715
Nettozu-/-abnahme des Finanzmittelfonds		110.651	-139.361
Finanzmittelfonds zum 1. Januar		-11.528	127.833
Finanzmittelfonds zum 31. Dezember		99.123	-11.528

Der Finanzmittelfond setzt sich aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten von TEUR 114.135 (Vj.: TEUR 88.472) sowie kurzfristig in Anspruch genommenen Kreditlinien von TEUR 15.012 (Vj.: TEUR 100.000) zusammen

^* Werte weichen vom Konzernabschluss 2019 ab. Details können Anhangangabe 3 entnommen werden.

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

1 Informationen zum Unternehmen

Die Sana Kliniken AG (nachfolgend "Sana" oder "Gesellschaft"), ihre Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen (nachfolgend "Sana Konzern") betreiben Krankenhausgesellschaften verschiedener Fachrichtungen im Inland, insbesondere Akut-Krankenhäuser und Rehabilitations- sowie Senioreneinrichtungen.

Sana ist eine nach deutschem Recht errichtete Aktiengesellschaft, deren Aktien nicht öffentlich gehandelt werden. Sitz und Geschäftsadresse der Gesellschaft ist Oskar-Messter-Straße 24 in Ismaning, Deutschland. Die Gesellschaft ist unter der Firma Sana Kliniken AG mit Sitz in Ismaning im Handelsregister des Amtsgerichts München unter der Nummer HRB 170700 eingetragen.

Sana übt als oberste Konzerngesellschaft im Wesentlichen die Funktion einer operativen Holding für die Unternehmen des Sana Konzerns aus.

Der Konzernabschluss der Sana Kliniken AG, der das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 umfasst, wurde am 3. März 2021 durch Beschluss des Vorstands zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

2 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

2.1 Grundlagen der Erstellung des Abschlusses

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf Basis einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die mit Ausnahme der in Anhangangabe 3 beschriebenen Sachverhalte stetig fortgeführt wurden. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt und umfasst auch nur in Euro bilanzierende Tochtergesellschaften und assoziierte Unternehmen. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte auf TEUR gerundet. Bei der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

2.1.1 Erklärung zur Übereinstimmung mit IFRS

Der Konzernabschluss der Sana Kliniken AG und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember 2020 ist in Ausübung des Wahlrechts des § 315e Abs. 3 HGB in Übereinstimmung mit den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Committee (IFRIC), die in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Darüber hinaus wurden die ergänzenden handelsrechtlichen Vorschriften gemäß § 315e Abs. 1 HGB angewendet.

2.1.2 Anwendung von neuen Standards im Geschäftsjahr 2020

Im Geschäftsjahr sind die nachfolgenden neuen Standards beziehungsweise Änderungen an bestehenden Standards, aus denen sich jedoch keine wesentlichen Änderungen für den Konzernabschluss ergeben haben, anzuwenden gewesen:

―	Reform der Referenzzinsätze (Änderungen an IAS 39, IFRS 7 und IFRS 9)
―	IAS 1 und IAS 8 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler (Definition von wesentlich)
―	IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse (Definition eines Geschäftsbetriebs)
―	IFRS 4 Versicherungsverträge (Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von der Anwendung von IFRS 9)
―	IFRS 16 Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzessionen
―	Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in den IFRS-Standards

2.1.3 Neue, noch nicht in Kraft getretene bzw. von der EU im Rahmen des Komitologieverfahrens noch nicht übernommene Standards und Interpretationen

Die nachfolgenden neuen Standards sind im Geschäftsjahr noch nicht anzuwenden gewesen. Es ist geplant, die Änderungen bzw. Neuerungen ab dem Zeitpunkt der pflichtmäßigen Umsetzung anzuwenden. Aus ihrer zukünftigen Anwendung werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. Informationen zum aktuellen EU-Endorsement-Status können den offiziellen EFRAG Publikationen (https://www.efrag.org/Endorsement) entnommen werden.

―	Reform der Referenzzinssätze - Phase 2 (Änderungen an IAS 39, IFRS 4, IFRS 7, IFRS 9 und IFRS 16)
―	IAS 1 Darstellung des Abschlusses
―	IAS 1 und IFRS-Leitliniendokument 2: Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
―	IAS 8 Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
―	IAS 16 Sachanlagen
―	IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen
―	IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse
―	IFRS 17 Versicherungsverträge (ersetzt IFRS 4)
―	"Verbesserungen an den IFRS - Zyklus 2018-2020" zu den Standards IAS 41 Landwirtschaft, IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards, IFRS 9 Finanzinstrumente und IFRS 16 Leasingverhältnisse

2.2 Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der Sana Kliniken AG und ihrer beherrschten Tochterunternehmen sowie den Konzernanteil am Reinvermögen assoziierter Unternehmen zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres.

Änderungen der Beteiligungsquote der Gesellschaft an einem Tochterunternehmen, die nicht zum Verlust oder zur Erlangung der Beherrschung führen, werden erfolgsneutral als Eigenkapitaltransaktion erfasst.

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens.

Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen, Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert.

Nicht beherrschende Anteile werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und in der Konzern-Bilanz separat ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzern-Bilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt vom auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapital. Das Gesamtergebnis wird den Anteilseignern des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen auch dann zugeordnet, wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen.

2.3 Konsolidierungskreis

Tochtergesellschaften werden ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.

Ein Investor beherrscht ein Beteiligungsunternehmen, wenn er die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen hat sowie eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist und er die Fähigkeit hat, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Höhe der Rendite des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird. Dies ist in der Regel begleitet von einem Stimmrechtsanteil von mehr als 50 %. Im Sana Konzern gibt es Fälle, in denen trotz fehlender Stimmrechtsmehrheit aufgrund von vertraglichen Vereinbarungen mit dem formalen Mehrheitsgesellschafter zur Besetzung der Geschäftsführung und zur Bestimmung der relevanten Aktivitäten mit Einfluss auf die variablen Rückflüsse Beherrschung vorliegt.

Eine Anteilsbesitzliste wird in Anhangangabe 32 des Konzernanhangs dargestellt. Bei der Aufstellung der Gesellschaftsliste wurde von § 313 Abs. 3 HGB Satz 1 Gebrauch gemacht.

2.3.1 Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwert oder Gewinn aus einem Erwerb zu einem Preis unter Marktwert

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert.

Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden werden zum beizulegenden Zeitwert am Erwerbszeitpunkt bewertet.

Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden alle nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierten Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet.

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses werden die zum Erwerbszeitpunkt erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden - soweit erforderlich - bestimmt und eingestuft, sodass anschließend weitere IFRS angewendet werden können. Die Bestimmung und Einstufung basieren auf Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Bedingungen, der Geschäftspolitik oder den Rechnungslegungsmethoden sowie anderen zum Erwerbszeitpunkt gültigen Bedingungen.

Im Rahmen eines sukzessiven Unternehmenszusammenschlusses werden die gehaltenen Eigenkapitalanteile mit dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Ein gegebenenfalls daraus resultierender Gewinn oder Verlust wird ergebniswirksam erfasst.

Übertragene bedingte Gegenleistungen werden zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwertes einer bedingten Gegenleistung nach dem Erwerbszeitpunkt innerhalb des Bewertungszeitraumes nach IFRS 3.45 werden in diesem Zeitraum als Berichtigung erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwertes einer bedingten Gegenleistung außerhalb des Bewertungszeitraumes in der Einstufung als Vermögenswert oder Verbindlichkeit werden in Übereinstimmung mit IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert bewertet und entweder im Gewinn oder Verlust oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Bedingte Gegenleistungen, die nicht unter den IFRS 9 fallen, werden gemäß IAS 37 oder anderen zugrunde gelegten Standards bilanziert. Als Eigenkapital eingestufte bedingte Gegenleistungen werden nicht neu bewertet und nach ihrer Erfüllung im Eigenkapital bilanziert.

Eventualverbindlichkeiten im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung erfolgt bis zur Begleichung, Aufhebung oder Erlöschen der Verbindlichkeit gemäß IFRS 3.23 i. V. m. IFRS 3.56.

Nach IFRS 3.32 ergibt sich ein Geschäfts- oder Firmenwert aus einem positiven Saldo aus den nachstehenden Ziffern 1. und 2. bzw. ein Gewinn aus einem Erwerb zu einem Preis unter Marktwert ergibt sich aus einem negativen Saldo aus den nachstehenden Ziffern 1. und 2.:

1. Summe aus

―	der zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Wert bewerteten übertragenen Gegenleistung,
―	dem Betrag aller nach IFRS bewerteten nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen,
―	gegebenenfalls dem beizulegenden Zeitwert derjenigen Anteile am erworbenen Unternehmen, die bereits vor dem Erwerbsstichtag von Sana gehalten wurden.

2. Saldo der zum Erwerbszeitpunkt bestehenden nach IFRS 3 bewerteten Beträge der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. In Folgeperioden wird er mindestens einmal jährlich sowie immer dann auf Wertminderung getestet, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert gemindert sein könnte.

Besteht im Erwerbszeitpunkt ein Überschuss des erworbenen Nettovermögens über die Anschaffungskosten (Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert), erfolgt gemäß IFRS 3.36 eine erneute Beurteilung der korrekten und vollständigen Identifizierung aller Vermögenswerte und Schulden. Weiterhin erfolgt dann eine Überprüfung der angewendeten Bewertungsverfahren, um die Vollständigkeit der berücksichtigten Informationen zum Erwerbszeitpunkt zu gewährleisten.

Der nach den erneuten Beurteilungen noch verbleibende Unterschiedsbetrag wird gemäß IFRS 3.34 sofort erfolgswirksam aufgelöst.

Bei unvollständigen Unternehmenszusammenschlüssen zum Ende der Berichtsperiode werden für die Posten mit unvollständiger Bilanzierung vorläufige Beträge angegeben.

Bei Unternehmenszusammenschlüssen von unter 100 % der Anteile, bei denen dem Veräußerer ein Recht bzw. eine Option eingeräumt wird, die noch gehaltenen Anteile jederzeit zu veräußern, erfolgt die Bilanzierung dieses Rechts bzw. dieser Option als Fremdkapital. Damit stellt dieses Recht bzw. diese Option eine Verpflichtung zum Erwerb eigener Eigenkapitalinstrumente dar und wird gemäß IAS 32.23 zum Barwert des Rückkaufbetrags als finanzielle Verbindlichkeit abgebildet. Für den Fall, dass der Konzern bereits die Stellung als Eigentümer hat, werden für den betreffenden Anteil keine nicht beherrschenden Anteile ausgewiesen. Sind die eigentümertypischen Rechte an diesen Anteilen hingegen noch nicht Sana zuzurechnen, erfolgt, unter der Fiktion, dass die Option zum Bilanzstichtag ausgeübt wird, eine Umgliederung der nicht beherrschenden Anteile in die finanziellen Verbindlichkeiten. Notwendige Anpassungen dieser an den beizulegenden Zeitwert werden wie Eigenkapitaltransaktionen mit konzernfremden Dritten erfolgsneutral erfasst.

Die mit Unternehmenszusammenschlüssen verbundenen Kosten werden periodengerecht als Aufwand erfasst.

2.3.2 Anteile an assoziierten Unternehmen

Die Anteile an Unternehmen, auf die Sana einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden nach der Equity-Methode zu Anschaffungskosten zuzüglich nach dem Erwerb eingetretener Änderungen des Konzernanteils am Reinvermögen der Unternehmen bilanziert. Der mit assoziierten Unternehmen verbundene Geschäfts- oder Firmenwert ist im Buchwert der Anteile enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Gewinn- und Verlustrechnung enthält den Konzernanteil am Erfolg der assoziierten Unternehmen. Veränderungen im sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen werden in Höhe der Anteile auch im sonstigen Ergebnis von Sana erfasst.

Der Bilanzstichtag sowie die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für ähnliche Geschäftsvorfälle und Ereignisse assoziierter Unternehmen und des Konzerns stimmen überein.

2.4 Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.4.1 Allgemeine Grundsätze

Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz entsprechend ihrer Fristigkeit als kurz- oder langfristige Positionen dargestellt. Vermögenswerte und Schulden werden als kurzfristig klassifiziert, sofern sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Ende des Berichtzeitraums realisiert werden oder fällig sind. Vorräte sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden grundsätzlich als kurzfristige Positionen gezeigt.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips mit Ausnahme der Derivate, der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente sowie der Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, die grundsätzlich zu Zeitwerten angesetzt werden.

2.4.2 Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Wesentliche Erneuerungen und Verbesserungen werden aktiviert. Dabei wird der Komponentenansatz gemäß IAS 16 angewendet. Bei Durchführung jeder größeren Maßnahme werden die Kosten im Buchwert der Sachanlage als Ersatz erfasst, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind.

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Gebäude	15 bis 33 Jahre
Andere Baulichkeiten	15 bis 30 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	5 bis 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	3 bis 12 Jahre

Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

2.4.3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungskosten bewertet. Danach wendet der Konzern das Anschaffungskostenmodell an und bewertet die Immobilien nach den Vorschriften des IAS 16. Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden linear über die Laufzeit der Mietverhältnisse realisiert.

2.4.4 Immaterielle Vermögenswerte

Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten eines immateriellen Vermögenswerts, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, entsprechen seinem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Nach erstmaligem Ansatz werden immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich jeder kumulierten Abschreibung und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen.

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Standardprogramme	3 Jahre
Individualprogramme	5 Jahre

Abschreibungszeitraum und -methode werden für jeden immateriellen Vermögenswert mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer umfassen erworbene Geschäfts- und Firmenwerte. Hierunter fallen auch erworbene Arztsitze.

2.4.5 Andere finanzielle Vermögenswerte

Beim erstmaligen Ansatz werden finanzielle Vermögenswerte entweder als zu Fortgeführte Anschaffungskosten, Fair Value Through Profit or Loss (FVTPL) oder Fair Value Through Other Comprehensive Income (FV OCI) bewertet klassifiziert. Die Klassifizierung von Finanzinstrumenten hängt beim Inhaber der Instrumente von zwei wesentlichen Sachverhalten ab. Erstens vom Geschäftsmodell des Unternehmens, dem das Finanzinstrument unterliegt. Zweitens von den vertraglich vereinbarten Zahlungsströmen, die das Instrument aufweist. Eine nachträgliche Änderung der Klassifizierung findet nicht statt, außer der Konzern ändert das der Verwaltung dieser Instrumente zugrunde liegende Geschäftsmodell. Alle Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, können bei ihrem bilanziellen Erstansatz davon abweichend unwiderruflich als zu Fair Value Through Other Comprehensive Income (FV OCI) bewertet designiert werden. Sana hat von diesem Wahlrecht bislang für keines seiner Eigenkapitalinstrumente Gebrauch gemacht.

Beizulegender Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf organisierten Märkten gehandelt werden, wird durch Bezugnahme auf den an der Börse notierten Geldkurs am Bilanzstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden ermittelt. Zu diesen gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Geschäftspartnern, der Vergleich mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert eines anderen im Wesentlichen identischen Finanzinstruments sowie die Verwendung von Discounted-Cashflow-Methoden. Sofern kein Wert ermittelbar ist, erfolgt ein Ansatz zu Anschaffungskosten. Bei marktüblichen Käufen und Verkäufen erfolgt die Bilanzierung zum Erfüllungstag.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte

Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn die nachfolgenden beiden Bedingungen kumulativ erfüllt sind und bei Vorliegen eines Accounting Mismatch keine freiwillige Designation als erfolgswirksam zum Fair Value bewertet erfolgt:

―	Der finanzielle Vermögenswert wird mit dem ausschließlichen Ziel gehalten, diesen bis zur Endfälligkeit zu halten und die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen und
―	dieser umfasst ausschließlich Zahlungsströme mit festen Fälligkeitsterminen aus vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen auf einen ausstehenden Kapitalbetrag.

Der erstmalige Ansatz eines zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerts erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich aller Transaktionskosten, die direkt dessen Erwerb zugerechnet werden können. In der Folgebewertung wird die Effektivzinsmethode angewendet. Zinserträge, Wertminderungen und Wertaufholungen sind direkt im Periodenergebnis zu erfassen. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung eines zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerts sind ebenfalls im Periodenergebnis einzustellen.

Zu Fair Value Through Other Comprehensive Income (FV OCI) bewertete finanzielle Vermögenswerte

Ein finanzieller Vermögenswert wird erfolgsneutral zum Fair Value bewertet, wenn die nachfolgenden beiden Bedingungen kumulativ erfüllt sind und bei Vorliegen eines Accounting Mismatch keine Designation als erfolgswirksam zum Fair Value bewertet erfolgt:

―	Der finanzielle Vermögenswert wird nicht ausschließlich mit dem Ziel gehalten, diesen bis zur Endfälligkeit zu halten und die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen, sondern auch, diesen unter Umständen vorzeitig zu veräußern und
―	dieser umfasst ausschließlich Zahlungsströme mit festen Fälligkeitsterminen aus vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen auf einen ausstehenden Kapitalbetrag.

Die erstmalige Bewertung eines erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerts wird zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich aller Transaktionskosten, die direkt dessen Erwerb zugerechnet werden können, vorgenommen. Die Folgebewertung erfolgt ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert, wobei alle Marktwertschwankungen im sonstigen Ergebnis zu erfassen sind. Zinserträge werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt und erfolgswirksam vereinnahmt. Alle Wertminderungen und Wertaufholungen sind erfolgswirksam gegen das sonstige Ergebnis zu buchen. Bei finanziellen Vermögenswerten, die keine Eigenkapitalinstrumente darstellen, werden die kumulativ im sonstigen Ergebnis erfassten Marktwertschwankungen bei Ausbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Zu Fair Value Through Profit or Loss (FVTPL) bewertete finanzielle Vermögenswerte

Alle verbleibenden finanziellen Vermögenswerte, die nicht als zu Fortgeführten Anschaffungskosten oder als zu Fair Value Through Other Comprehensive Income (FV OCI) bewertet klassifiziert wurden, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Ein finanzieller Vermögenswert kann auch gewillkürt unwiderruflich als zu Fair Value Through Profit or Loss (FVTPL) bewertet designiert werden, wenn dadurch ein signifikanter Accounting Mismatch vermieden werden kann. Transaktionskosten sind nicht zu aktivieren, sondern erfolgswirksam zu erfassen. Im Rahmen der Folgebewertung werden Marktwertschwankungen unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht.

Bewertung des Geschäftsmodells

Bei Sana werden nicht alle finanziellen Vermögenswerte im Rahmen eines einheitlichen Geschäftsmodells verwaltet. Stattdessen kommen für unterschiedliche Arten finanzieller Vermögenswerte, unterschiedliche Geschäftsmodelle zum Einsatz. Die Bewertung dieser Modelle wird auf Portfoliobasis vorgenommen. Dabei berücksichtigt der Konzern folgende Informationen:

―	Die mit einem Portfolio finanzieller Vermögenswerte verbundenen und in verbindlichen Richtlinien dokumentierten Ziele, die beschreiben, ob der Fokus einer operativen Tätigkeit auf der Vereinnahmung vertraglich vereinbarter Zins- und Tilgungszahlungen, auf der vorzeitigen Veräußerung finanzieller Vermögenswerte oder auf einer Kombination beider Strategien liegt sowie
―	die Frequenz, das Volumen und der Zeitpunkt von in der Vergangenheit getätigten vorzeitigen Verkäufen finanzieller Vermögenswerte, sowie die Gründe für diese Verkäufe und Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Verkaufsaktivitäten.

Der Konzern hält die meisten seiner finanziellen Vermögenswerte im Wesentlichen, um die vereinbarten Zins- und Tilgungsleistung zu vereinnahmen (Geschäftsmodell Halten). Lediglich im Rahmen des konzernweiten Liquiditäts- und Zinsmanagements werden Finanzinstrumente zwar häufig, aber nicht ausschließlich, mit dem Ziel erworben, diese bis zur Endfälligkeit zu halten, sondern diese auch vorzeitig wieder zu veräußern (Geschäftsmodell Halten und Verkaufen).

Bewertung des Zahlungsstromkriteriums

Die Bewertung, ob die mit einem finanziellen Vermögenswert verbundenen Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf einen ausstehenden Kapitalbetrag darstellen, berücksichtigt vollumfänglich alle zu einem Finanzinstrument gehörenden Vertragsbestimmungen. Unter Kapitalbetrag wird der beizulegende Zeitwert eines finanziellen Vermögenswerts im Zeitpunkt des bilanziellen Erstansatzes verstanden. Zinsen sind das (gegebenenfalls auch negative) Entgelt für die Bereitstellung von Geld über einen bestimmten Zeitraum unter Berücksichtigung des Kreditrisikos und eines eventuellen Liquiditätsrisikos. Die vertraglichen Bestimmungen werden dahingehend geprüft, ob mit einem Finanzinstrument Regelungen verknüpft sind, die Zeitpunkt oder Höhe von Zahlungsströmen verändern. Dies umfasst Bedingungen zur Anpassung vereinbarter Coupons einschließlich Bestimmungen zu variablen Zinsen sowie Vorauszahlungsregelungen und Verlängerungsoptionen oder aber auch Bedingungen, die das Zahlungsstromprofil eines Finanzinstruments nach Eintritt eines ungewissen Ereignisses verändern.

Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte

Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Cashflows aus diesem Vermögenswert ausgelaufen sind.

Wertminderungsmodell

Auf alle finanziellen Vermögenswerte, die entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu Fair Value Through Other Comprehensive Income (FV OCI) bewertet werden, ist ein Wertminderungsmodell anzuwenden, das auf erwartete Kreditverluste (Risikovorsorge) zur Abbildung von Bonitätsrisiken abstellt. Diesem liegt ein dreistufiges Vorgehen zur Allokation von Wertminderungen zugrunde:

―	Stufe 1: Die erste Stufe des Wertminderungsmodells umfasst alle finanziellen Vermögenswerte, deren Kreditrisiko seit erstmaliger Erfassung nicht wesentlich angestiegen ist. Darunter sind regelmäßig neue Verträge und solche Finanzinstrumente, deren Zahlungen weniger als 31 Tage überfällig sind, zu subsumieren. Ausgenommen hiervon sind jedoch Vertragsvermögenswerte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diese werden bereits bei erstmaliger Erfassung der Stufe 2 zugeordnet. Die Bemessung der erwarteten Kreditverluste für Finanzinstrumente der Stufe 1 erfolgt mit der Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls in den kommenden zwölf Monaten.
―	Stufe 2: Die zweite Stufe umfasst finanzielle Vermögenswerte, deren Kreditrisiko sich seit der erstmaligen Erfassung wesentlich erhöht hat, deren Bonität aber noch nicht beeinträchtigt ist. Eine wesentliche Kreditrisikoerhöhung wird bei Sana maßgeblich durch Überfälligkeitsinformationen bestimmt. Darüber hinaus gehören der zweiten Stufe bereits ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung Vertragsvermögenswerte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an. Die Berechnung der erwarteten Kreditverluste basiert jeweils auf einer Ausfallwahrscheinlichkeit, die sich auf die Gesamtlaufzeit der zu betrachtenden Finanzinstrumente bezieht.
―	Stufe 3: Die dritte Stufe umfasst nur solche finanziellen Vermögenswerte, deren Bonität beeinträchtigt ist. Objektive Hinweise, die auf eine beeinträchtigte Bonität schließen lassen, sind im Allgemeinen eine Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen bzw. bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Besonderen eine Überfälligkeit von mehr als 180 Tagen sowie darüber hinaus verfügbare Informationen über finanzielle Schwierigkeiten eines Schuldners.

Sana wendet die Ausnahme von der Stufenzuordnung für finanzielle Vermögenswerte mit niedrigem Kreditrisiko wenn immer möglich an und ordnet diese stets der Stufe 1 zu. Hierunter fallen vor allem Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Einlagen bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von über drei Monaten sowie Schuldinstrumente, die ein Investment Grade Rating besitzen. In den Stufen 1 und 2 des Wertminderungsmodells wird der Effektivzinsertrag basierend auf dem Bruttobuchwert ermittelt. In Stufe 3 erfolgt die Berechnung des Effektivzinsertrags auf Basis des Nettobuchwerts, also dem Bruttobuchwert abzüglich der Risikovorsorge.

Weitere Einzelheiten zum Wertminderungsmodell können Anhangangabe 2.4.7 entnommen werden.

Zinserträge

Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind (unter Verwendung der Effektivzinsmethode, d. h. des Kalkulationszinssatzes, mit dem geschätzte künftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden).

Nettogewinne

Nettogewinne und -verluste im Sinne von IFRS 7 sind für alle Kategorien nach IFRS 9 Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung und dem Abgang von Finanzinstrumenten. Laufende Zinserträge und Aufwendungen sowie Dividendenerträge werden einbezogen.

2.4.6 Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten noch anfallenden Veräußerungskosten. Eine Wertaufholung wird vorgenommen, wenn die Gründe entfallen.

Die Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden nach der Durchschnittskostenmethode ermittelt.

2.4.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Forderungen, die in der Regel eine Laufzeit von 30 bis 60 Tagen haben, werden mit dem ursprünglichen Rechnungsbetrag abzüglich einer Wertberichtigung für zweifelhafte Forderungen angesetzt. Hier werden auch Ansprüche nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht ausgewiesen, sofern ein weitgehender Anspruch gegenüber den Kostenträgern aus der gesetzlichen Normierung, insbesondere dem Krankenhausentgeltgesetz und der Bundespflegesatzverordnung, besteht. Wertminderungen werden sowohl zur Berücksichtigung von Bonitäts- als auch von, sich aus branchenspezifischen Sachverhalten ergebenden Veritätsrisiken gebildet.

Ermittlung allgemeiner Bonitätsrisiken

Da das Ausfallrisiko einer Forderung mit der Dauer der Überfälligkeit ansteigt, erfolgt zum Zwecke der Risikosteuerung eine Gruppierung von Forderung in Zeitbändern, abhängig von ihrer Überfälligkeit. Die erwarteten Kreditverluste können anschließend mit einer Wertberichtigungsmatrix ermittelt werden, die auf den definierten Zeitbändern und den historischen Ausfallquoten je Zeitband basiert. Historische Ausfallquoten antizipieren, mit welcher Wahrscheinlichkeit Forderungen einer bestimmten Überfälligkeit zukünftig wahrscheinlich ausfallen werden. Darüber hinaus fließen in das Modell externe Prognosen hinsichtlich der zukünftigen allgemeinwirtschaftlichen Entwicklung und Kreditinformationen zu Gegenparteien ein, sofern diese ohne unangemessenen Aufwand und Kosten verfügbar sind. Die Forderungsbestände werden so laufend überwacht mit der Folge, dass der Konzern keinem wesentlichen Bonitätsrisiko ausgesetzt ist.

Branchenspezifische Veritätsrisiken

Veritätsbedingte Wertberichtigungen werden im Wesentlichen auf Forderungen gegenüber den Kostenträgern der Krankenversicherung gebildet. Diesen Wertberichtigungen liegen Forderungen zugrunde, die wegen anhaltender Prüfverfahren durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) von den Krankenkassen zurückgehalten werden oder deren Bestandskraft aufgrund nicht abschließend geklärter Abrechnungsvoraussetzungen ungewiss ist. Darüber hinaus werden unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten auch Verbindlichkeiten gegenüber den Kostenträgern der Krankenversicherung ausgewiesen, sofern aus Prüfungen des MDK für bereits beglichene Rechnungen Rückzahlungen zu erwarten sind.

Ausbuchung von Forderungen

Forderungen werden erst dann ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung nicht mehr davon auszugehen ist, dass diese ganz oder teilweise realisiert werden können. Hierzu erfolgt in der Regel eine detaillierte Einzelfallprüfung. Gründe, die zu einer Ausbuchung führen können, sind unter anderem die Beendigung eines Insolvenzverfahrens oder die Beilegung einer gerichtlichen Auseinandersetzung.

2.4.8 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Vertragsvermögenswerte stellen bedingte Rechte des Konzerns auf den Erhalt von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten dar und beziehen sich auf von Sana erbrachte Leistungen, die bis zum Bilanzstichtag noch nicht abgerechnet werden konnten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Ansprüche, die sich nach dem Krankenhausentgeltgesetz und der Bundespflegesatzverordnung ergeben. Diese entstehen für Patientenbehandlungen, die bis zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossen worden sind (Überlieger). Die Überliegerbewertung erfolgt durch Multiplikation des jeweiligen Landesbasisfallwertes mit dem den einzelnen am Bilanzstichtag anwesenden Patienten zuzuordnenden Case Mix, wobei der Case Mix Anteil für die Hauptleistung dem Jahr zugeordnet wird, in dem die Leistung tatsächlich erbracht wurde. Der verbleibende Anteil wird danach entsprechend der Anzahl der Aufenthaltstage den jeweiligen Geschäftsjahren zugeordnet. Vertragsvermögenswerte werden in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgebucht, sobald die Ansprüche des Konzerns unbedingt geworden sind. Dies ist in der Regel im nächsten Geschäftsjahr der Fall. Die Umsatzrealisierung erfolgt jedoch bereits mit Aktivierung der Vertragsvermögenswerte. Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken auf Vertragsvermögenswerte werden entsprechend den Bilanzierungsgrundsätzen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gebildet.

Vertragsverbindlichkeiten entstehen durch Anzahlungen, die dem Konzern in Form von Zahlungsmitteln oder Zahlungsmitteläquivalenten bis zum Bilanzstichtag zugeflossen sind. Diese werden beim erstmaligen Bilanzansatz mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bewertet. Konzernfremde Dritte erwerben hierdurch von Sana einen Anspruch auf Leistungserfüllung. Diese erfolgt in der Regel zusammen mit der Umsatzrealisierung im nächsten Geschäftsjahr.

2.4.9 Forderungen und Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz und Zuwendungen der öffentlichen Hand

Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz beinhalten Forderungen aus der Fördermittelzusage der Fördermittelbehörde, die bei Vorliegen des Fördermittelbescheids bilanziert werden. Somit werden die Zuwendungen der öffentlichen Hand erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das betreffende Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Mit der Verbuchung dieser Ansprüche werden gleichzeitig Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz angesetzt, die bei zweckentsprechender Verwendung der Mittel verbraucht werden. Im Falle von aufwandsbezogenen Zuwendungen werden diese planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Bezieht sich die Zuwendung auf einen Vermögenswert, wird diese von den Anschaffungs- und Herstellungskosten des geförderten Vermögenswerts abgesetzt und (indirekt über die verringerte Abschreibung des Vermögenswerts) über die erwartete Nutzungsdauer des betreffenden Vermögenswerts linear erfolgswirksam aufgelöst.

Im Berichtsjahr erhielten nach § 21 Abs. 5 KHG zugelassene Krankenhäuser, die mit Genehmigung der für die Krankenhausplanung zuständigen Landesbehörden zusätzliche intensivmedizinische Behandlungskapazitäten mit maschineller Beatmungsmöglichkeit schufen oder durch Einbeziehung von Betten aus anderen Stationen vorhielten, für jedes bis zum 30. September 2020 aufgestellte oder vorgehaltene Bett einmalig einen Betrag in Höhe von TEUR 50 aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds. Die Auszahlung der Mittel des Bundes erfolgt gemäß Ausgleichszahlungsvereinbarung nach § 21 Abs. 5 KHG i.V.m. § 21 Abs. 4 KHG über die Länder. Die hieraus noch nicht verwendeten Zuwendungen werden unter den Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz bilanziert.

2.4.10 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen in der Bilanz umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu drei Monaten.

Für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente die oben definierten Zahlungsmittel und kurzfristigen Einlagen sowie kurzfristige Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten.

2.4.11 Finanzverbindlichkeiten

Bei der erstmaligen Erfassung von Darlehen werden diese mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung nach Abzug der mit der Kreditaufnahme verbundenen Transaktionskosten bewertet.

Nach der erstmaligen Erfassung werden die verzinslichen Darlehen anschließend unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schulden zum Bilanzstichtag erfolgt über das Discounted-Cashflow-Verfahren unter Anwendung des aktuellen Marktzinses.

Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Schulden ausgebucht werden sowie im Rahmen von Amortisationen.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrundeliegende Verpflichtung erfüllt oder erloschen ist. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird auch dann ausgebucht, wenn sich deren vertragliche Bedingungen sowie damit einhergehend deren Zahlungsströme signifikant ändern. In diesem Fall wird basierend auf den neuen vertraglichen Bedingungen eine neue finanzielle Verbindlichkeit passiviert.

2.4.12 Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Der Konzern verfügt zum einen über leistungsorientierte Pensionspläne (Defined Benefit Plans), bei denen die Verpflichtung des Konzerns in der Gewährung einer zugesagten Leistung besteht, und zum anderen über beitragsorientierte Pensionspläne (Defined Contribution Plans), bei denen der Konzern festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einrichtung entrichtet und weder rechtlich noch faktisch über die Beitragspflicht hinaus zu weiteren Leistungen verpflichtet ist.

Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen für leistungsorientierte Pläne beruht auf dem in IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method). Die Aufwendungen für die im Rahmen der leistungsorientierten Pläne gewährten Leistungen werden gesondert für jeden Plan unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Der Barwert der Defined Benefit Obligation (DBO) wird berechnet, indem die erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse mit dem Zinssatz von hochklassigen Industrieanleihen, deren Laufzeiten denen der Pensionsverpflichtung entsprechen, abgezinst werden. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Nachzuberechnende Dienstzeitaufwendungen werden unmittelbar und vollumfänglich bei ihrer Entstehung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die erwartete Rendite aus dem Planvermögen wird mit dem Diskontierungssatz der Pensionsverpflichtung ermittelt und mit den Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsverpflichtung saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung im Finanzergebnis ausgewiesen. Die Zinsdifferenz zum tatsächlich erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen wird erfolgsneutral über das Sonstige Ergebnis verbucht.

Bei den beitragsorientierten Plänen werden die laufenden Beträge als Aufwand erfasst. Rückständige Beiträge werden erfolgswirksam abgegrenzt. Im Rahmen tarifvertraglicher Bestimmungen zahlt der Sana Konzern für einen definierten Kreis von Mitarbeitern Beiträge an die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) oder an öffentlich-rechtliche Zusatzversorgungskassen (ZVK) in einem Umlageverfahren. Insofern handelt es sich um einen gemeinschaftlichen Plan mehrerer Arbeitgeber, die sich als Versorgungsträger Beitrags- und Finanzierungsrisiken sowie biometrische Risiken teilen. Weil die Arbeitnehmer einen Rechtsanspruch auf die satzungsmäßigen Leistungen unabhängig von ihren tatsächlich geleisteten Beiträgen haben, sind diese Altersversorgungsleistungen nach IAS 19 als leistungsorientierter Pensionsplan einzustufen. Grundsätzlich besteht somit eine Subsidiaritätsverpflichtung des Sana Konzerns, da sich der Anspruch der Mitarbeiter gegen die VBL oder ZVK richtet. Falls das Vermögen der VBL oder ZVK nicht zur Deckung der Verpflichtung ausreichen würde, wäre somit eine Rückstellung beim Sana Konzern zu passivieren. Angaben über die mögliche Deckungslücke im Sinne von IAS 19 für die dem Sana Konzern zuzurechnenden Versorgungsberechtigten waren seitens der VBL und ZVK nicht möglich. Es fehlen daher ausreichende Informationen für die Berechnung von zukünftigen Verpflichtungen. Aus diesem Grund werden diese gemeinschaftlichen Pläne wie beitragsorientierte Pläne bilanziert.

Darüber hinaus leistet Sana als Arbeitgeber Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung und an Direktversicherungen, die als beitragsorientierte Pläne bilanziert werden.

2.4.13 Sonstige Rückstellungen

Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn der Konzern eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besitzt, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert nur dann erfasst, wenn die Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand zur Bildung der Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung nach Abzug der Erstattung ausgewiesen. Ist die Wirkung des Zinseffekts wesentlich, werden Rückstellungen zu einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, der gegebenenfalls die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Zinsaufwand erfasst.

2.4.14 Leasingverhältnisse

Bei Vertragsbeginn wird beurteilt, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren, liegt ein Leasingverhältnis im Sinne von IFRS 16 vor.

Mit der Ausnahme von Verträgen über Immaterielle Vermögenswerte, kurzfristigen Leasingverhältnissen (bis zu zwölf Monaten) und solchen, bei denen der zugrundeliegende Vermögenswert von geringem Wert ist, werden alle Leasingverhältnisse nach einem einzigen Modell erfasst und bewertet. Ein Leasingverhältnis von geringem Wert liegt vor, wenn die Leasingzahlungen über die Mindestvertragslaufzeit einen Wert von EUR 5.000 nicht überschreiten. Bei der Bilanzierung geleaster Kraftfahrzeuge kommt der Portfolioansatz zur Anwendung.

Für die Bewertung des Nutzungsrechts werden grundsätzlich die Leasingzahlungen ohne Nebenkosten sowie die Vertragslaufzeit unter Berücksichtigung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen einbezogen. Im Zeitpunkt des Erstansatzes werden sowohl der Barwert der Leasingverbindlichkeit als auch des Vermögenswerts, an dem ein Nutzungsrecht besteht, in der Bilanz erfasst. Die Folgebewertung der nach IFRS 16 aktivierten Vermögenswerte erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Diese werden planmäßig linear über die erwartete Nutzungsdauer eines Leasingverhältnisses abgeschrieben. Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und solche von geringem Wert werden direkt als Aufwand erfasst. Leasingverhältnisse über immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IFRS 16.3e und 16.4 nicht bilanziert.

Bei Vertragsbeginn werden die Leasingverbindlichkeiten zum Barwert erfasst, der sich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses ermittelt.

Die Leasingzahlungen beinhalten feste und variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder Zinssatz gebunden sind, werden aufwandswirksam erfasst. Es bestehen grundsätzlich keine Kaufoptionen sowie Beträge im Rahmen von Restwertgarantien, die in den Leasingzahlungen zu berücksichtigen sind. Alle Leasingzahlungen werden einheitlich ohne Nebenkosten mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Sana Konzerns abgezinst, da der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende Zinssatz im Regelfall nicht ohne weiteres bestimmt werden kann. Nachfolgend werden Leasingverbindlichkeiten um den Zinsaufwand erhöht und um die geleisteten Leasingzahlungen verringert. Darüber hinaus verändert sich der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten aufgrund von geänderten Leasinglaufzeiten oder -zahlungen. Leasingverbindlichkeiten werden unter den Finanzschulden ausgewiesen.

2.4.15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden erfasst, wenn durch Übertragung von Vermögenswerten eine Leistungsverpflichtung erfüllt wurde. Die Übertragung von Vermögenswerten gilt als abgeschlossen und die Leistungsverpflichtung als erfüllt, sobald ein Kunde die Verfügungsgewalt über diese erlangt hat.

Die Verfügungsgewalt über einen Vermögenswert wird über einen bestimmten Zeitraum übertragen, wenn eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:

―	Dem Kunden fließt der Nutzen aus einer Leistung zu und er nutzt diese Leistung gleichzeitig bereits während der Leistungserbringung;
―	es wird ein Vermögenswert erstellt oder verbessert und der Kunde erhält Verfügungsgewalt über diesen, während der Erstellungs- bzw. Verbesserungsprozess noch andauert;
―	es wird ein Vermögenswert erstellt, der keine alternative Nutzungsmöglichkeit für das leistungserbringende Unternehmen zulässt, während gleichzeitig ein Rechtsanspruch auf den Erhalt einer Gegenleistung bereits vorliegt.

Wird eine Leistung nicht zeitraumbezogen erbracht, handelt es sich um eine zeitpunktbezogene. Zur Bestimmung, wann hierbei die Verfügungsgewalt als übertragen anzusehen ist, sind nachfolgende Indikatoren zu berücksichtigen:

―	Es besteht ein gegenwärtiger Zahlungsanspruch gegenüber dem Kunden;
―	das rechtliche Eigentum an einem Vermögenswert ist auf den Kunden übergegangen;
―	der physische Besitz an einem Vermögenswert wurde auf den Kunden übertragen;
―	die wesentlichen eigentümertypischen Risiken und Chancen des Vermögenswerts sind auf den Kunden übergegangen;
―	der Vermögenswert wurde durch den Kunden abgenommen.

Bei zeitraumbezogenen Leistungen sind die in diesem Zusammenhang erzielten Erlöse entsprechend dem Leistungsfortschritt zu realisieren. Eine Umsatzrealisierung bedingt in jedem Fall, dass zwischen den Leistungsbeziehern und Sana ein Vertrag mit durchsetzbaren Rechten und Pflichten existiert und dass der Erhalt der vereinbarten Gegenleistung wahrscheinlich ist.

Erlöse aus der Erbringung von Krankenhaus- und ambulanten Leistungen

Sana erzielt seinen mit Abstand größten Umsatzanteil aus der Erbringung von Krankenhausleistungen und dies insbesondere aus der voll- und teilstationären Krankenhausbehandlung von gesetzlich krankenversicherten Patienten. Die Vergütung allgemeiner Krankenhausleistungen erfolgt gemäß Krankenhausentgeltgesetz. In der Vergangenheit wurden die meisten Krankenhausleistungen allein über einheitlich auf Bundesebene vereinbarte Fallpauschalen, sogenannte Diagnosis Related Groups (DRG), vergütet. Seit dem Jahr 2020 werden die Pflegepersonalkosten der Krankenhäuser aus den DRG-Fallpauschalen ausgegliedert und parallel über ein krankenhausindividuelles Pflegebudget nach dem Selbstkostendeckungsprinzip finanziert. Die Fallpauschalen ohne Pflegepersonalkosten firmieren durch die Umstellung unter aDRG ("a" für "ausgegliedert"). Die hierüber abrechenbaren Leistungen bleiben der Höhe nach jedoch unverändert durch ein Erlösbudget limitiert, das jährlich zwischen Krankenhaus- und Sozialleistungsträgern zu vereinbaren ist. Bei Abweichungen von den vereinbarten Budgets erfolgt über eine gesetzlich vorgeschriebene Erlösausgleichsermittlung grundsätzlich ein Zu- oder Abschlag der Vergütung.

Erlöse aus Krankenhausleistungen resultieren somit im Wesentlichen aus gesetzlich festgelegten Transaktionspreisen. Auf die Offenlegung des den verbleibenden Leistungsverpflichtungen zuzuordnenden Transaktionspreises wird gemäß IFRS 15.121 verzichtet, da Behandlungsverträge in der Regel eine ursprünglich erwartete Dauer von einem Jahr nicht überschreiten.

Der vom Krankenhaus gegenüber einem versicherten Patienten zu erbringende Leistungsumfang wird grundsätzlich nach SGB V geregelt. Die Umsatzrealisierung aus Krankenhausleistungen basiert auf einem Behandlungsvertrag zwischen Krankenhaus und Patient. Die hieraus erbrachten Leistungen werden aber in der Regel von der Krankenkasse des Patienten vergütet. Das Krankenhaus erbringt für den Patienten eine im Sinne von IFRS 15 nicht trennbare Behandlungsleistung, die der Wiedererlangung der Gesundheit des Patienten dienen soll. Mit der Behandlungsleistung des Krankenhauses fließt dem Patienten kontinuierlich Nutzen zu. Daraus folgt eine zeitraumbezogene Gewinnrealisierung.

Darüber hinaus erbringt Sana ambulante Leistungen für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherungen, die nach dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) vergütet werden. Der EBM wird von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem GKV-Spitzenverband im Bewertungsausschuss der Ärzte auf Bundesebene vereinbart und bildet die Abrechnungsgrundlage für alle vertragsärztlichen ambulanten Leistungen. Neben den gesetzlich versicherten Patienten versorgt Sana im ambulanten Bereich Patienten auch auf der Basis privater Behandlungsverträge. Die Vergütung erfolgt in der Regel nach der Gebührenordnung für Ärzte (GoÄ).

In den Erlösen aus der Erbringung von Krankenhaus- und ambulanten Leistungen des Geschäftsjahres sind Erlöse gemäß dem Gesetz zum Ausgleich COVID-19-bedingter finanzieller Belastungen der Krankenhäuser und weiterer Gesundheitseinrichtungen ("COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz") enthalten. Einen wesentlichen Bestandteil bilden die finanziellen Ausgleiche für Krankenhäuser für verschobene planbare Operationen und Behandlungen, um Kapazitäten für die Behandlung von Patienten mit einer Coronavirus-Infektion freizuhalten in Höhe von TEUR 239.056. Darüber hinaus wurde der für das Jahr 2020 geltende "vorläufige Pflegeentgeltwert" von EUR 146,55 ab dem 1. April 2020 auf EUR 185,00 erhöht, um Erlöseinbußen auf Grund der Sondersituation zu kompensieren und den Krankenhäusern Liquidität zur Verfügung zu stellen.

Erlöse aus dem Beschaffungsgeschäft

Über seinen Einkaufsverbund stellt Sana Krankenhäusern vorverhandelte Einkaufskonditionen mit Industriepartnern zur Verfügung. In Abhängigkeit der über den Verbund bestellten Waren zahlen die beteiligten Industriepartner eine umsatzabhängige Vergütung (Provision) an Sana. Die Höhe dieser Vergütungen vereinbart Sana mit seinen Industriepartnern in einem rechtlich bindenden Vertrag. Somit sind nach IFRS 15 nicht die am Verbund teilnehmenden Krankenhäuser, sondern die beteiligten Industriepartner Kunden. Sana erbringt in diesem Zusammenhang eine zeitraumbezogene Leistung, da die Kunden einen kontinuierlichen Nutzen aus den Verbundleistungen ziehen. Am Geschäftsjahresende werden mit einem Prognosemodell die über den Einkaufsverbund umgeschlagenen Warenmengen zum Bilanzstichtag geschätzt und basierend darauf eine Erlösabgrenzung vorgenommen. Die Genauigkeit des Modells wird jährlich einer ausführlichen Evaluation unterzogen. Die abschließende Abrechnung der dem Konzern zustehenden Provisionen erfolgt im Januar des Folgejahres.

Erlöse aus dem Waren- und Logistikgeschäft

Das Waren- und Logistikgeschäft ist im Wesentlichen durch den Warenverkauf gekennzeichnet. Es handelt sich hierbei um eine zeitpunktbezogene Leistung, da Sana keine Waren selbst herstellt oder in irgendeiner Form weiterverarbeitet. Ein Vertrag kommt in der Regel mit Warenbestellung zustande. Mit dem Warenversand gehen die eigentümertypischen Risiken und Chancen an den versendeten Waren auf die Kunden über. Auch der Zahlungsanspruch des Konzerns entsteht mit Absendung der Ware. Umsatzerlöse werden entsprechend bereits mit Versandaufgabe realisiert.

Im Rahmen von Kommissionsgeschäften überträgt Sana Waren zwar im eigenen Namen jedoch für Rechnung eines Dritten. Die Leistungserbringung erfolgt hierbei im Wesentlichen durch von Sana beauftragte Dritte, die sowohl das Bestands- und Ausfallrisiko an den zu übertragenden Waren tragen als auch die Preise für diese selbstständig festlegen. Sana erbringt hierbei eine Vermittlungsleistung. In solchen Fällen entspricht der als Umsatzerlös auszuweisende Transaktionspreis lediglich einer vereinbarten Kommissionsprovision. Bei Geschäften auf eigenen Namen und auf eigene Rechnung verbleibt die Verfügungsgewalt über Waren hingegen bis zum Versand bei Sana. In diesem Fall trägt der Konzern das Bestands- und Ausfallrisiko an den zu übertragenden Waren selbst und bestimmt darüber hinaus auch den Transaktionspreis, der sich aus dem Warenwert und einer Marge zusammensetzt.

Es werden keine über die gesetzlichen Gewährleistungspflichten hinausgehenden Garantien vergeben. Die gesetzliche Gewährleistung rechnet Sana direkt mit den Warenherstellern ab. Retoursendungen werden ebenfalls unter Einbeziehung der Warenhersteller abgewickelt. Da die genannten Risiken somit in der Regel durch die Warenhersteller getragen werden müssen, werden keine umsatzmindernden Rückerstattungsverpflichtungen gebildet.

2.4.16 Steuern

Tatsächliche Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bewerten, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die am Bilanzstichtag gelten oder in Kürze gelten werden.

Die Bilanzierung von Steuerpositionen, die von den jeweiligen lokalen Steuergesetzen sowie den einschlägigen Verwaltungsauffassungen bestimmt wird, ist komplex und unterliegt möglicherweise einer abweichenden Interpretation durch Steuerpflichtige und Finanzbehörden. Eine unterschiedliche Auslegung von Steuergesetzen kann zu nachträglichen Steuerzahlungen oder aber auch -erstattungen für vergangene Jahre führen. Ist es nach Auffassung des Konzerns unwahrscheinlich, dass die Finanzbehörden eine unsichere steuerliche Behandlung akzeptieren werden, so werden bei der Bestimmung des zu versteuernden Gewinns (steuerlichen Verlusts), der steuerlichen Basis, der noch nicht genutzten steuerlichen Verluste oder der noch nicht genutzten Steuergutschriften die Auswirkung der Unsicherheit berücksichtigt. Die Auswirkung der Unsicherheit wird als wahrscheinlicher Betrag oder als Erwartungswert ermittelt, je nachdem, welcher der beiden Werte für die Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit besser geeignet erscheint. Hierbei werden die Empfehlungen des IFRIC 23 berücksichtigt. Bei der Einschätzung von Eintrittswahrscheinlichkeiten und der Bewertung von Steuerpositionen werden auch Fragestellungen aus laufenden steuerlichen Betriebsprüfungen herangezogen. Die abschließende Beurteilung hierüber obliegt der Unternehmensleitung.

Latente Steuern

Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode auf alle zum Bilanzstichtag bestehenden temporären Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz. Es finden diejenigen Steuersätze Anwendung, deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird. Bei der Ermittlung der latenten Steuern wurde ein Körperschaftsteuersatz von 15,0 % (Vj.: 15,0 %) zzgl. Solidaritätszuschlag von 5,5 % (Vj.: 5,5 %) berücksichtigt. Bei gewerbesteuerpflichtigen Konzerngesellschaften wird ein Steuersatz von 30,0 % (Vj.: 30,0 %) angewendet.

In Bezug auf die latenten Steuerschulden gibt es folgende Ausnahmen:

Die latente Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.

Die latente Steuerschuld aus temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede sowie noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das diese verwendet werden können. Hierzu gibt es folgende Ausnahmen:

―

Latente Steueransprüche aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.

―

Latente Steueransprüche aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen stehen, werden nur in dem Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit umkehren werden und ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Bisher nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht. Für die latenten Steueransprüche aus Verlustvorträgen wurden lediglich die geplanten Ergebnisse der folgenden drei Jahre berücksichtigt.

Ertragsteuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden im Eigenkapital und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden.

Umsatzsteuer

Umsatzerlöse, Aufwendungen und Vermögenswerte werden nach Abzug von Umsatzsteuern erfasst. Hierzu gibt es folgende Ausnahmen:

―	Wenn eine beim Kauf von Gütern oder Dienstleistungen angefallene Umsatzsteuer von den Steuerbehörden nicht eingefordert werden kann, wird die Umsatzsteuer als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswerts bzw. als Teil der Aufwendungen erfasst. Leasingverträge im Anwendungsbereich von IFRS 16 werden jedoch in jedem Fall auf Basis von Nettoleasingzahlungen bilanziert.
―	Forderungen und Schulden werden mitsamt dem darin enthaltenen Umsatzsteuerbetrag angesetzt. Der Umsatzsteuerbetrag, der von der Steuerbehörde erstattet wird oder an diese abgeführt wird, wird unter den übrigen Vermögenswerten oder übrigen Verbindlichkeiten in der Bilanz erfasst.

2.4.17 Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte

Derivative Finanzinstrumente werden zu dem Zeitpunkt, zu dem der entsprechende Vertrag abgeschlossen wird, zunächst mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt und nachfolgend mit ihren beizulegenden Zeitwerten erfolgswirksam neu bewertet. Ausnahmen bestehen für solche Derivate, die als Sicherungsinstrument in einer effektiven Sicherungsbeziehung designiert wurden. Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv, und als Schulden, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist. In finanziellen Vermögenswerten eingebettete Derivate werden nicht vom Basiswert separiert und damit auch nicht eigenständig bilanziert.

Der Konzern verwendet Zinsswaps und Zinscaps als selbstständige derivative Finanzinstrumente, um sich gegen Zinsrisiken abzusichern. Der beizulegende Zeitwert der Zinsswapkontrakte wird auf Basis einer anerkannten und geprüften Bewertungsmethode ermittelt. Dabei wird aus den Marktdaten des Bewertungsstichtags (EUR-Swapkurve) mittels Bootstrapping eine Zerokurve (synthetische Zinskurve) ermittelt, d. h. die aktuelle Zinskurve wird an die entsprechenden künftigen Zinstermine und Restlaufzeiten der gehaltenen Kontrakte individuell angepasst. Anschließend werden die erwarteten fixen und variablen Cashflows mithilfe der Zerokurve diskontiert. Der Zeitwert ergibt sich sodann aus den saldierten diskontierten Zahlungsströmen unter Berücksichtigung von Kreditrisiken. Zur Bestätigung der Fair Values der Zinscaps werden Bankbestätigungen herangezogen.

Sicherungsgeschäfte werden als Cashflow Hedges klassifiziert, wenn es sich um die Absicherung von Risiken aus schwankenden Cashflows handelt, die einem erfassten Vermögenswert, einer erfassten Schuld oder einer vorhergesehenen Transaktion zugeordnet werden können und Auswirkungen auf das Periodenergebnis haben könnten. Der effektive Teil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsinstrument wird direkt im Eigenkapital erfasst, während der ineffektive Teil erfolgswirksam gebucht wird.

Die im Eigenkapital erfassten Beträge werden in der Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, in der die abgesicherte Transaktion das Periodenergebnis beeinflusst, beispielsweise dann, wenn abgesicherte Finanzerträge oder -aufwendungen erfasst oder vorhergesehene Verkäufe oder Käufe durchgeführt werden.

Für Zinscaps designiert der Konzern nur die Veränderungen des inneren Werts als Cashflow Hedges, die damit direkt im Eigenkapital zu erfassen sind. Der Zeitwert stellt hingegen Kosten der Absicherung dar und wird über die Kontraktlaufzeit linear in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Sonstige Zeitwertänderungen von Zinscaps werden erfolgsneutral erfasst.

Wenn das Sicherungsinstrument ausläuft oder veräußert, beendet oder ohne Ersatz oder ein Überrollen eines Sicherungsinstruments in ein anderes Sicherungsinstrument ausgeübt wird, verbleiben die zuvor ausgewiesenen Beträge so lange als gesonderter Posten im Eigenkapital, bis die vorhergesehene Transaktion eingetreten ist. Wird mit dem Eintritt der erwarteten Transaktion nicht mehr gerechnet, so wird der Betrag ergebniswirksam erfasst.

2.4.18 Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden grundsätzlich in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Ausnahmen davon stellen nur die Fremdkapitalkosten dar, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können. Diese werden als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten des betreffenden Vermögenswerts aktiviert.

2.4.19 Forschungs- und Entwicklungskosten

Der Konzern betreibt keine Forschung und Entwicklung, unterstützt jedoch wissenschaftliche Aktivitäten. Damit sollen einerseits das Wissen und die Fähigkeiten von Mitarbeitenden gefördert, andererseits die Reputation der Sana im wissenschaftlichen Bereich gestärkt werden. Aktivierungspflichtige Entwicklungsaufwendungen liegen nicht vor.

2.4.20 Wertminderung von Vermögenswerten

Der Konzern beurteilt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Liegen solche Anhaltspunkte vor oder ist eine jährliche Überprüfung eines Vermögenswerts auf Wertminderung erforderlich, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags vor.

Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand ist abgesehen von Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer (wie Geschäfts- und Firmenwerten) dann aufzuheben, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung in den Schätzungen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden. Die Schätzung des erzielbaren Betrags wird auf Basis des Nutzungswertes oder beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten vorgenommen. Wenn dies der Fall ist, ist der Buchwert des Vermögenswerts auf seinen erzielbaren Betrag zu erhöhen. Dieser erhöhte Buchwert darf nicht den Buchwert übersteigen, der sich nach Berücksichtigung der Abschreibungen ergeben würde, wenn in den früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Eine solche Wertaufholung wird sofort im Periodenergebnis erfasst.

2.4.21 Finanzgarantien

Vom Konzern ausgereichte Finanzgarantien sind Verträge, die zur Leistung von Zahlungen verpflichten, die den Garantienehmer für einen Verlust entschädigen, der entsteht, weil ein bestimmter Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen gemäß den Bedingungen eines Schuldinstruments nicht fristgemäß nachkommt. Diese Finanzgarantien werden so lange als Eventualverbindlichkeiten bilanziert, bis es wahrscheinlich ist, dass eine Inanspruchnahme erfolgt. Ist dies der Fall, wird die entsprechende Verpflichtung bilanziert.

Sana wendet bei der Bilanzierung von Finanzgarantien die Nettomethode an.

2.4.22 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte, Veräußerungsgruppen und aufgegebene Geschäftsbereiche

Ein langfristiger Vermögenswert oder eine Sachgesamtheit aus Anlagegegenständen, Umlaufvermögen oder Verbindlichkeiten, eine sogenannte Veräußerungsgruppe, gelten als zur Veräußerung verfügbar, wenn ihr Nutzenbeitrag aus einer Verkaufstransaktion und nicht aus einer kontinuierlichen Verwendung erzielt werden soll und gleichzeitig die nachfolgenden Bedingungen erfüllt sind:

―	Verfügbarkeit zur sofortigen Veräußerung im gegenwärtigen Zustand;
―	hohe Wahrscheinlichkeit der Veräußerung. Eine Veräußerung gilt nur dann als hoch wahrscheinlich, wenn ein Abgang binnen zwölf Monaten ab Klassifizierung als zur Veräußerung verfügbar erwartet wird.

Zur Einzelveräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen sind mit dem niedrigeren der beiden folgenden Werte anzusetzen:

―	dem Buchwert vor Klassifizierung als zur Veräußerung verfügbar;
―	oder dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.

Aufgegebene Geschäftsbereiche sind hingegen dadurch gekennzeichnet, dass ein wesentlicher Geschäfts- bzw. geografischer Bereich entweder stillgelegt oder veräußert werden soll. Sana hat keine Geschäftsfelder als aufgegeben klassifiziert.

2.5 Schätzungen und Annahmen, Ermessensentscheidungen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe der zum Stichtag ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie die Angabe von Eventualschulden auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können Ergebnisse entstehen, die in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwertes der betroffenen Vermögenswerte und Schulden führen.

2.5.1 Schätzungen und Annahmen

Sämtliche vom Konzern getroffenen Schätzungen und Annahmen werden fortlaufend überprüft, basierend auf Erfahrungswerten und weiteren beeinflussenden Faktoren. Des Weiteren finden die Wahrscheinlichkeiten von künftigen möglichen Ereignissen Berücksichtigung.

Die getroffenen Zukunftseinschätzungen des Konzerns betreffen im Wesentlichen:

―	Parameter der Wertminderungstests für Geschäfts- oder Firmenwerte
―	Annahmen bei Pensionsverpflichtungen
―	Rückstellungen für die Nachhaftung aus Kommunalem Schadensausgleich
―	Ausgleichsrisiken aufgrund nicht genehmigter Entgeltvereinbarungen
―	Schätzungen der Rückzahlungsforderungen der Kostenträger
―	Schätzungen von Ausfallrisiken finanzieller Vermögenswerte
―	Schätzung des Grenzfremdkapitalzinssatzes für Leasingverhältnisse
―	Schätzung zur Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein könnte, werden im Folgenden erläutert.

Parameter der Wertminderungstests für Geschäfts- oder Firmenwerte

Der Konzern überprüft mindestens einmal jährlich, ob Geschäfts- oder Firmenwerte wertgemindert sind. Dies erfordert eine Schätzung des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Zur Schätzung des Nutzungswertes muss der Konzern die voraussichtlichen künftigen Cashflows aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und darüber hinaus einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln. Weitere Einzelheiten hierzu sind in Anhangangabe 10 dargestellt.

Annahmen bei Pensionsverpflichtungen

Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen und anderen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen zu Abzinsungssätzen, erwarteten Erträgen aus Planvermögen, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und den künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten. Weitere Einzelheiten hierzu sind in Anhangangabe 19 dargestellt.

Rückstellungen für die Nachhaftung aus Kommunalem Schadensausgleich

Der Konzern haftet auch nach seinem Austritt aus dem Verein Kommunaler Schadensausgleich (KSA) für Schadensfälle, die vor dem Zeitpunkt des Austritts eingetreten sind. Insofern wird der Konzern in den kommenden Jahren mit einer entsprechenden Nachhaftungsumlage für Schadensfälle, die bis zum Zeitpunkt des Austritts entstanden sind, belastet. Der Verlauf der Schadensaufwendungen des KSA und die daraus resultierenden Nachhaftungen des Konzerns sind schwer abschätzbar. Die Rückstellungen wurden auf Basis einer exponentiellen Abnahme der Wahrscheinlichkeit von möglichen Schadensfällen gebildet. Weitere Einzelheiten hierzu sind in Anhangangabe 20 dargestellt.

Ausgleichsrisiken aufgrund nicht genehmigter Entgeltvereinbarungen

Die Krankenhäuser des Sana Konzerns unterliegen den gesetzlichen Regelungen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes sowie des Krankenhausentgeltgesetzes und der Bundespflegesatzverordnung. Die stationären Krankenhausleistungen sind im Rahmen von vereinbarten Budgets der Höhe nach festgelegt. Bei Budgetmehr- bzw. Budgetminderleistungen innerhalb des Vereinbarungszeitraums werden nach den gesetzlichen Regelungen die sogenannten Erlösausgleiche zum Bilanzstichtag ermittelt und umsatzwirksam bilanziert. Für das Geschäftsjahr 2020 waren bei den meisten Krankenhäusern des Sana Konzerns die Entgeltvereinbarungen nicht final genehmigt. Vereinzelt sind auch Vorjahre noch nicht final vereinbart. In diesen Fällen erfolgt auf Basis von jeweils aktuellen Einschätzungen der erwarteten Budgetabschlüsse die umsatzwirksame Berücksichtigung eventuell bestehender Budgetrisiken. Diese werden in Anhangangabe 21 ausgewiesen.

Schätzungen der Rückzahlungsforderungen der Kostenträger

Die Abrechnung der Leistungen gegenüber den Kostenträgern erfolgt auf Basis von pauschalierten Entgelten sowie in bestimmten Teilbereichen auf Basis tagesgleicher Pflegesätze. Die Krankenkassen sind verpflichtet im Rahmen von standardisierten Stichproben oder bei Zweifeln an der Rechtmäßigkeit der Abrechnung der erbrachten Leistungen in Bezug auf Voraussetzung, Art und Umfang die bereits erfolgten Abrechnungen im Nachgang durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) überprüfen zu lassen. Die sich daraus ergebenden eventuellen Rückzahlungsforderungen der Kostenträger, die in Anhangangabe 21 ausgewiesen werden, beeinflussen die Höhe der realisierten Umsätze und werden durch geeignete standardisierte Schätzverfahren kalkuliert und bei Bedarf angepasst. Im Rahmen dieser Berechnungsmethodik werden jeweils für das abgelaufene Geschäftsjahr und Vorjahre die Anzahl der von den Kostenträgern angefragten Fälle und der erwartete Rückzahlungsbetrag pro Fall geschätzt.

Schätzungen von Ausfallrisiken finanzieller Vermögenswerte

Wertminderungen auf Finanzinstrumente werden nicht erst bei Vorliegen eines objektiven Indikators für ein Ausfallrisiko gebildet. Stattdessen wird auf erwartete Ausfälle abgestellt. Im Sana Konzern werden langfristige finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme von Einlagen bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von über drei Monaten sowie Ausleihungen an Gesellschaften, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, nur in unwesentlichem Umfang bilanziert. Bonitätsrisiken konzentrieren sich daher im Wesentlichen auf den Bereich der kurzfristigen Finanzinstrumente und hier vor allem auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht innerhalb des deutschen Krankenversicherungssystems entstehen, sowie der sonstigen kurzfristigen Forderungen. Der Konzern geht davon aus, dass aus den Forderungsausfällen der Vergangenheit auf zukünftige Bonitätsrisiken geschlossen werden kann. Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken werden daher primär auf der Basis historischer Ausfallquoten ermittelt, wobei diese um in die Zukunft gerichtete Informationen ergänzt werden, von denen angenommen wird, dass diese Hinweise auf die Entwicklung der Zahlungsfähigkeit unserer Kontrahenten geben können. Diese werden zentral vom Management vorgegeben und spiegeln Prognosen hinsichtlich der zukünftigen allgemeinwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland wider.

Schätzung des Grenzfremdkapitalzinssatzes für Leasingverhältnisse

Der Konzern kann den Zinssatz, der einem Leasingverhältnis zugrunde liegt, nicht immer ohne weiteres bestimmen. Die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten erfolgt daher in der Regel mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Sana Konzerns. Dieser Zins spiegelt den Zins wider, den der Konzern zahlen müsste, wenn er für einen Vermögenswert Mittel am Kapitalmarkt für eine vergleichbare Laufzeit mit vergleichbarer Sicherheit aufnehmen müsste. Die Zinsfestlegung erfolgt kapitalmarktorientiert auf Basis von laufzeitadäquaten Swap-Sätzen und Margen. Für kurzfristige Bestandsverträge mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren wurde ein Zins von 0,57 %, für mittelfristige Bestandsverträge mit einer Laufzeit von sechs bis 14 Jahren ein Zins von 1,72 % sowie für Bestandsverträge mit einer Laufzeit von über 15 Jahren ein Zins von 2,84 % festgelegt. Für zwei zu Beginn des Geschäftsjahres zugegangene Leasingverhältnisse aus Erbbaurechtsverhältnissen wurde ein Zins von 2,00 % festgelegt. Für die neuen Kraftfahrzeugleasingverhältnisse wurde ein Zins von 0,27 % gewählt. Es ergibt sich gemessen an der Höhe der durchschnittlichen Leasingverbindlichkeit ein gewichteter Grenzfremdkapitalzins in Höhe von 2,18 % (Vj.: 2,14 %).

Schätzung zur Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen

Latente Steueransprüche werden für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das diese verwendet werden können. Zur Ermittlung, ob und in welchem Maße aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen bilanziert werden, werden die Planzahlen der kommenden drei Jahre herangezogen. Sofern die jeweilige Gesellschaft in diesem Zeithorizont ein positives Ergebnis erwartet, werden (gegebenenfalls anteilig) aktive latente Steuern bilanziert. Weitere Einzelheiten hierzu sind in Anhangangabe 2.4.16 dargestellt.

2.5.2 Ermessensentscheidungen

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden hat das Management folgende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen.

Beurteilung von Beteiligungsverhältnissen hinsichtlich ihrer Einbeziehung in den Konzernabschluss

Eine Gesellschaft ist als vollkonsolidierte Tochtergesellschaft in den Konzernabschluss einzubeziehen, wenn diese beherrscht bzw. kontrolliert werden kann. Hat Sana nur einen maßgeblichen Einfluss, erfolgt eine Bilanzierung nach der Equity-Methode. Alle sonstigen Beteiligungen sind als Finanzinstrumente nach IFRS 9 zu bewerten. Weitere Einzelheiten hierzu werden in Anhangangabe 2.3 erläutert. Die Art des im Einzelfall vorliegenden Einflusses auf ein konkretes Beteiligungsverhältnis kann nicht nur von der Höhe des gehaltenen Stimmrechtsanteils abhängen, sondern auch von vertraglichen Bestimmungen oder dem Vorliegen von Verkaufsoptionen Dritter für Anteile, die im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht durch Sana gehalten werden. Im Rahmen der Beurteilung, ob Gesellschaften in den Konsolidierungskreis des Konzerns einzubeziehen sind, sind durch Sana unter Berücksichtigung aller zum Bilanzierungsstichtag vorliegenden entscheidungsrelevanten Faktoren Ermessensentscheidungen zu treffen gewesen. Eine Evaluierung dieser Entscheidungen erfolgt mindestens einmal jährlich.

Beurteilung von Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen von Leasingverhältnissen

Sana bestimmt die Laufzeit von Leasingverhältnissen unter Zugrundlegung der unkündbaren Grundlaufzeit eines Leasingverhältnisses und bezieht die Zeiträume ein, die sich aus der hinreichend gesicherten Ausübung einer Option zur Verlängerung oder Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben. Es wurden mehrere Leasingverträge abgeschlossen, die Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten. Im Rahmen der Beurteilung, ob eine Verlängerungs- oder Kündigungsoption hinreichend sicher ausgeübt werden wird, hat der Konzern unter Einbeziehung von betriebswirtschaftlichen und entscheidungsrelevanten Faktoren Ermessensentscheidungen getroffen.

Für gemietete Klinik-, Verwaltungs- und Logistikgebäude werden üblicherweise Verlängerungsoptionen in den Leasingzeitraum einbezogen, um den Geschäftszweck über einen mittel- bis längerfristigen Zeitraum von acht bis 15 Jahren sichern zu können.

Bei Leasingverträgen für Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung (BGA) sowie für Kraftfahrzeuge werden grundsätzlich keine Verlängerungszeiträume in die Leasinglaufzeit einbezogen. Die Leasinglaufzeit für BGA erstreckt sich von zwei Jahren bis maximal zehn Jahren, Kraftfahrzeuge werden in der Regel mit einer Leasinglaufzeit von drei Jahren angemietet.

Nach dem Ansatzzeitpunkt bestimmt der Konzern die Laufzeit eines Leasingverhältnisses erneut, wenn signifikante Ereignisse oder Umstände eintreten, die Anlass für eine Neueinschätzung der Vertragslaufzeit geben.

3 Anpassungen gegenüber dem Vorjahr

3.1 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden

Die Sana Kliniken AG hatte am 4. Dezember 2018 bekannt gegeben, alle Anteile an der Sana Kliniken Ostholstein GmbH verkaufen zu wollen. Dadurch sollte der Konzern die Beherrschung über die Gesellschaft und deren Tochtergesellschaften Ausbildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen GmbH und Sana Therapeuten Ostholstein und Lübeck GmbH sowie seinen maßgeblichen Einfluss auf die Gesellschaft Gesundheitsnetz östliches Holstein Management GmbH verlieren. Gleichzeitig wurde die Veräußerung von Teilbetrieben aus dem tertiären Bereich sowie von Grundstücken und darauf befindlichen Gebäuden geplant, die im Rahmen der Transaktion aus den Gesellschaften Sana DGS pro.service GmbH, Sana-Medizintechnisches Servicezentrum GmbH, Sana IT Services GmbH, Sana TGmed GmbH, Sana Immobilien Service GmbH und Sana-Catering-Service GmbH ausgegliedert werden sollten.

Bundespolitische Vorgaben zur Spezialisierung und der Wunsch nach regional abgestimmten Versorgungskonzepten gaben ursprünglich den Anstoß zur Verkaufsabsicht. Die mit dem Kaufinteressenten getroffene Vereinbarung stand unter dem Vorbehalt der Kartellamtszustimmung. Die Transaktionspartner sahen keine wesentlichen Hindernisse für eine Freigabe des Verkaufs. Jedoch hat das Kartellamt, trotz eines kontinuierlichen Austauschs und immer wieder entsprechend angepasster Planungen, wettbewerbsrechtliche Bedenken geäußert. Infolgedessen hat der Käufer seine Anmeldung zum Hauptprüfungsverfahren Mitte 2020 zurückgenommen und vom Erwerb Abstand genommen.

In den Jahresabschlüssen 2018 und 2019 wurden die von der Verkaufsabsicht betroffenen Vermögenswerte und Schulden als zur Veräußerung verfügbar bilanziert und in der Konzernbilanz entsprechend als gesonderte Posten innerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen. Durch die Beendigung der Veräußerungsabsicht ist eine rückwirkende Änderung dieser Darstellung und der damit verbundenen Bewertungen nach IFRS 5 erforderlich. Alle Vorjahresvergleichszahlen werden daher so dargestellt, als wären die betroffenen Vermögenswerte und Schulden nie als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert worden.

Ausweisänderungen im Eigenkapital

Im Rahmen der erstmaligen Klassifizierung als zur Veräußerung verfügbar, wurden alle betroffenen Vermögensgegenstände und Schulden als Veräußerungsgruppe zu ihrem gemeinsamen beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet und Abschreibungen in Höhe von TEUR 18.173 erfolgswirksam erfasst. Darüber hinaus waren Rückstellungen in Höhe von TEUR 2.561 zu bilden. Durch die Aufgabe der Veräußerungsabsicht sind sowohl die Abschreibungen als auch die Rückstellungen wieder zu stornieren gewesen. Anschließend erfolgte, rückwirkend zum 1. Januar 2019, eine Bewertung aller einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden der ehemaligen Veräußerungsgruppe auf Basis allgemeiner Bilanzierungs- und Bewertungsnormen, woraus sich gegenläufige Abschreibungen, im Wesentlichen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, in Höhe von TEUR 18.113 ergaben. Das Eigenkapital zum 1. Januar 2019 ändert sich entsprechend in Höhe der Differenz aus diesen Sachverhalten um TEUR 2.621. Die Veränderungen im Jahresüberschuss des Jahres 2019 werden im nachfolgenden Absatz über die Ausweisänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erläutert.

	Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzuordnendes Eigenkapital
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklage TEUR	gesetzliche Rücklage TEUR	andere Gewinnrücklagen TEUR	Sonstige Rücklagen TEUR	Summe TEUR
Saldo zum 1. Januar 2019	0	0	0	3.491	0	3.491
Jahresüberschuss	0	0	0	-616	0	-616
Gesamtes Periodenergebnis	0	0	0	-616	0	-616
Saldo zum 31. Dezember 2019	0	0	0	2.875	0	2.875

	Nicht beherrschender Anteil TEUR	Summe Eigenkapital TEUR
Saldo zum 1. Januar 2019	-870	2.621
Jahresüberschuss	-79	-695
Gesamtes Periodenergebnis	-79	-695
Saldo zum 31. Dezember 2019	-949	1.926

Ausweisänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung

Im Jahr 2019 wurde im sonstigen betrieblichen Aufwand eine weitere Abschreibung für die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte auf ihren beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 1.105 erfasst. Diese darf aufgrund der rückwirkend zum 1. Januar 2019 zu bilanzierenden Aufgabe der Veräußerungsabsicht nicht mehr wie im Vorjahreszeitraum erfasst vorgenommen werden. Die planmäßigen jahreskumulierten Abschreibungen der von der Veräußerungsabsicht betroffenen Vermögensgegenstände wurden hingegen während der Klassifizierung als zur Veräußerung verfügbar ausgesetzt und sind mit TEUR 1.800 rückwirkend nachgeholt worden. Dadurch ergeben sich die nachfolgenden Ausweisänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres:

	2019 TEUR
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-1.105
EBITDA	1.105
Abschreibungen und Wertminderungen	1.800
Operatives Ergebnis EBIT	-695
KONZERNJAHRESÜBERSCHUSS	-695
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens	-616
Nicht beherrschender Anteil	-79
	-695

Ausweisänderungen in der Bilanz

Durch die Beendigung der Veräußerungsabsicht sind alle betroffenen Vermögenswerte und Schulden aus den beiden Posten zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und zur Veräußerung gehaltene Schulden in die jeweils originären Bilanzposten umzubuchen. Dadurch ergeben sich nachfolgende Ausweisänderungen in der Vorjahresbilanz:

AKTIVA

	31. Dezember 2019 TEUR	1. Januar 2019 TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen	14.605	14.974
Immaterielle Vermögenswerte	267	433
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz	11.410	14.209
Andere finanzielle Vermögenswerte	13	13
Kurzfristige Vermögenswerte	26.295	29.629
Vorräte	1.681	1.425
Vertragsvermögenswerte	2.199	1.969
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	9.965	8.940
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz	1.481	1.480
Steuererstattungsansprüche	0	3
Übrige Vermögenswerte	54	49
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	231	114
	15.611	13.980
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	-42.495	-43.503
BILANZSUMME	-589	106

	31. Dezember 2019 TEUR	1. Januar 2019 TEUR
PASSIVA@@Passivamarker@@
Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzuordnendes Eigenkapital
Gewinnrücklage	2.875	3.491
	2.875	3.491
Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital	-949	-870
Gesamtsumme Eigenkapital	1.926	2.621
Langfristige Schulden
Finanzschulden
Bankverbindlichkeiten	11.410	14.209
Sonstige Rückstellungen	46	46
Latente Steuerschulden	136	106
	11.592	14.361
Kurzfristige Schulden
Finanzschulden
Bankverbindlichkeiten	1.480	1.480
Steuerschulden	5	18
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.544	1.398
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz	870	1.016
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	5.314	4.707
Übrige Verbindlichkeiten	1.072	905
	11.285	9.524
Gesamtsumme Schulden	22.877	23.885
Zur Veräußerung gehaltene Schulden	-25.392	-26.400
BILANZSUMME	-589	106

Ausweisänderungen in den Sachanlagen

Die Beendigung der Veräußerungsabsicht hat zur Umgliederung nachfolgender Beträge aus den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in die Sachanlagen geführt:

TEUR	Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	Technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Anzahlungen und Anlagen im Bau	Summe
Anschaffungskosten
Stand 1. Januar 2019	35.631	3.846	7.857	2.185	49.519
Zugänge	852	14	7	460	1.333
Abgänge	0	0	327	24	351
Umgliederungen	0	47	6	-53	0
Stand 31. Dezember 2019	36.483	3.907	7.543	2.568	50.501
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 1. Januar 2019	24.691	2.735	5.087	2.032	34.545
Zugänge	464	160	551	459	1.634
Abgänge	0	0	283	0	283
Stand 31. Dezember 2019	25.155	2.895	5.355	2.491	35.896
Nettobuchwert Stand 1. Januar 2019	10.940	1.111	2.770	153	14.974
Nettobuchwert Stand 31. Dezember 2019	11.328	1.012	2.188	77	14.605

Die kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen zum 1. Januar 2019 enthalten Abschreibungen in Höhe von TEUR 14.253, die aufgrund der Aufgabe der Veräußerungsabsicht und der rückwirkenden Bewertung nach den allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungsnormen vorgenommen wurden.

Ausweisänderungen in den Immateriellen Vermögenswerten

Die Beendigung der Veräußerungsabsicht hat zur Umgliederung nachfolgender Beträge aus den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in die immateriellen Vermögenswerte geführt:

TEUR	Patente und Lizenzen	Geschäfts- oder Firmenwert	Summe
Anschaffungskosten
Stand 1. Januar 2019	650	2.703	3.353
Stand 31. Dezember 2019	650	2.703	3.353
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 1. Januar 2019	217	2.703	2.920
Zugänge	166	0	166
Stand 31. Dezember 2019	383	2.703	3.086
Nettobuchwert Stand 1. Januar 2019	433	0	433
Nettobuchwert Stand 31. Dezember 2019	267	0	267

Die kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen zum 1. Januar 2019 enthalten Abschreibungen in Höhe von TEUR 2.703, die aufgrund der Aufgabe der Veräußerungsabsicht und der rückwirkenden Bewertung nach den allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungsnormen vorgenommen wurden.

Ausweisänderungen in der Kapitalflussrechnung

Die Veränderung im Kassenbestand von TEUR +117 im Geschäftsjahr 2019 aufgrund der nicht mehr als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte entfallen mit plus TEUR 51 auf die betriebliche und mit plus TEUR 66 auf die investive Tätigkeit.

	2019 TEUR
Netto-Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit	51
Netto-Cashflows aus Investitionstätigkeit	66
Nettoab-/-zunahme des Finanzmittelfonds	117
Finanzmittelfonds zum 1. Januar	114
Finanzmittelfonds zum 31. Dezember	231

3.2 Optionen auf nicht beherrschende Anteile

Für eine Tochtergesellschaft, für die der Konzern ein Gewinnbezugsrecht von weniger als 100 % besitzt, wurden in der Vergangenheit nicht beherrschende Anteile im Eigenkapital ausgewiesen. Die Sana Kliniken AG ist jedoch Stillhalter einer Verkaufsoption für sämtliche Minderheitsanteile dieser Gesellschaft und hatte im Rahmen der Erstkonsolidierung das Wahlrecht ausgeübt, Veränderungen der diesbezüglichen nicht beherrschenden Anteile nur teilweise zu erfassen (sogenannte "Partial Recognition Methode"). Bei unverändertem Zeitwert des Ausübungspreises der Verkaufsoption hätte eine jährliche Umgliederung der auf den Mitgesellschafter entfallenden Anteile am Jahresergebnis in das den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzuordnende Eigenkapital erfolgen müssen. Daher wurde in diesem Jahr, rückwirkend zum 1. Januar 2019, eine Anpassung des Eigenkapitalausweises vorgenommen:

	Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzuordnendes Eigenkapital
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklage TEUR	gesetzliche Rücklage TEUR	andere Gewinnrücklagen TEUR	Sonstige Rücklagen TEUR	Summe TEUR
Saldo zum 1. Januar 2019	0	0	0	-6.192	0	-6.192
Ergebniszuordnung	0	0	0	280	0	280
Saldo zum 31. Dezember 2019	0	0	0	-5.912	0	-5.912

	Nicht beherrschender Anteil TEUR	Summe Eigenkapital TEUR
Saldo zum 1. Januar 2019	6.192	0
Ergebniszuordnung	-280	0
Saldo zum 31. Dezember 2019	5.912	0

3.3 Finanzielle Verbindlichkeiten aus Garantiedividenden

Die Sana Kliniken AG hat in der Vergangenheit, in selten Fällen, im Rahmen des Erwerbs von Tochtergesellschaften, mit den nach der Transaktion verbleibenden Minderheitsgesellschaftern feste, im Voraus vereinbarte Dividendenzahlungen vereinbart. Solche Verpflichtungen sind im Rahmen der Erstkonsolidierung als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten passiviert worden. Zwei dieser so gebildeten Verbindlichkeiten wurden zu einem späteren Zeitpunkt wieder ausgebucht, da die betroffenen Tochtergesellschaften die vereinbarten Garantieausschüttungen über einen längerfristigen Zeitraum hinweg aus eigener Kraft finanzieren konnten. Da jedoch aus Konzernsicht die Zahlungsverpflichtung unabhängig von der Finanzierung besteht, hätte eine Ausbuchung nicht erfolgen dürfen.

Daher erfolgte in diesem Jahr, rückwirkend zum 1. Januar 2019, eine erneute Passivierung der beiden beschriebenen Verpflichtungen aus Garantiedividenden in Höhe von TEUR 11.000. Davon entfallen TEUR 560 auf kurz- und TEUR 10.440 auf langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.

Ausweisänderungen im Eigenkapital

Von den zum 1. Januar 2019 bilanzierten nicht beherrschenden Anteilen entfielen TEUR 560 auf den beschriebenen Sachverhalt und betrafen die im Jahr 2019 auszuschüttenden Dividenden. Im Rahmen der Vorjahresanpassung wurden diese in die kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten umgegliedert. Die langfristigen Ansprüche aus den beiden Garantiedividenden wurden gegen die anderen Gewinnrücklagen als langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten eingebucht.

Die im Jahr 2019 dann tatsächlich ausgeschütteten Garantiedividenden wurden ursprünglich als Dividendenausschüttungen der Tochtergesellschaften ausgewiesen. Aufgrund der erfolgten Anpassungen sind diese nun jedoch als Reduzierung von sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten darzustellen. Daher erfolgte eine Anpassung des Ausweises der Dividendenausschüttungen der Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2019.

Die jährliche Auszahlung der Garantiedividenden entspricht der Höhe nach der ebenfalls jährlich vorzunehmenden Aufzinsung der dafür passivierten Verbindlichkeiten. In der angepassten Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2019 entsteht so ein zusätzlicher, auch in Folgejahren anfallender, Finanzaufwand in Höhe von TEUR 560.

	Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzuordnendes Eigenkapital
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklage TEUR	gesetzliche Rücklage TEUR	andere Gewinnrücklagen TEUR	Sonstige Rücklagen TEUR	Summe TEUR
Saldo zum 1. Januar 2019	0	0	0	-10.440	0	-10.440
Jahresüberschuss	0	0	0	0	0	0
Gesamtes Periodenergebnis	0	0	0	0	0	0
Dividendenausschüttungen der Tochtergesellschaften	0	0	0	0	0	0
Saldo zum 31. Dezember 2019	0	0	0	-10.440	0	-10.440

	Nicht beherrschender Anteil TEUR	Summe Eigenkapital TEUR
Saldo zum 1. Januar 2019	-560	-11.000
Jahresüberschuss	-560	-560
Gesamtes Periodenergebnis	-560	-560
Dividendenausschüttungen der Tochtergesellschaften	560	560
Saldo zum 31. Dezember 2019	-560	-11.000

Ausweisänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung

	2019 TEUR
Finanzaufwendungen	560
Ergebnis vor Steuern	-560
KONZERNJAHRESÜBERSCHUSS	-560
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens	0
Nicht beherrschender Anteil	-560
	-560

Ausweisänderungen in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten

	31. Dezember 2019 TEUR	1. Januar 2019 TEUR
Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Ausstehende Kaufpreiszahlungen	10.440	10.440
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Ausstehende Kaufpreiszahlungen	560	560

Ausweisänderungen in der Kapitalflussrechnung

	2019 TEUR
Netto-Cashflows aus Investitionstätigkeit	-560
Netto-Cashflows aus Finanzierungstätigkeit	560

4 Unternehmenszusammenschlüsse

Sana Krankenhaus Gottesfriede Woltersdorf gemeinnützige GmbH

Im Dezember 2019 wurden 74,9 % der Anteile an der Sana Krankenhaus Gottesfriede Woltersdorf gemeinnützige GmbH (ehemals Evangelisches Krankenhaus "Gottesfriede" in Woltersdorf gemeinnützige GmbH) erworben. Die Bilanzierung der beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte und Schulden erfolgte im letzten Jahr auf Basis der dem Management zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Informationen. Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Bilanzstichtag waren die angesetzten Werte als vorläufig anzusehen. Diese wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut geprüft und finalisiert. Gegenüber dem letztjährigen Ansatz reduziert sich der beizulegende Zeitwert des erworbenen Nettovermögens um TEUR 8.451 auf TEUR 2.630 (Vj.: TEUR 11.081). Gleichzeitig erhöht sich der für die Gesellschaft im Konzern bilanzierte Geschäfts- und Firmenwert auf TEUR 6.330 (Vj.: TEUR 0). Der beizulegende Zeitwert der bereits im Vorjahr übertragenen Gegenleistung beläuft sich auf TEUR 8.300.

Sanitätshaus Helmut Haas GmbH

Die Sana Future GmbH hat zum 7. Dezember 2020 70,0 % der Anteile an der Sanitätshaus Helmut Haas GmbH erworben.

Es besteht eine Verkaufsoption, die durch den Minderheitsgesellschafter im Zeitraum vom 1. Januar 2025 bis 30. Juni 2025 ausgeübt werden kann. Der Ausübungspreis der Option entspricht dem 6-fachen des im Durchschnitt der Geschäftsjahre 2023 und 2024 erzielten EBITDA abzüglich der Nettofinanzverbindlichkeiten, die zum 31. Dezember 2024 bestehen.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung wird ein Geschäfts- und Firmenwert für die Minderheitsanteile aktiviert. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dieser entspricht dem prognostizierten Ausübungspreis der Verkaufsoption, der aus der erwarteten Geschäftsentwicklung, und damit mit Inputparametern des Levels 3, abgeleitet wurde.

Die vorläufigen beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden sowie die bisherigen Buchwerte unmittelbar vor dem Erwerbszeitpunkt stellen sich wie folgt dar:

	Bisheriger Buchwert TEUR	Anpassungsbetrag TEUR	Beizulegender Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt TEUR
Vermögenswerte
Anlagevermögen	2.976	-2.274	702
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	364	3	367
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	1.333	0	1.333
Übrige Vermögenswerte	765	0	765
Latente Steuern	0	677	677
Schulden
Finanzschulden	-12	0	-12
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-165	0	-165
Rückstellungen	-212	14	-198
Übrige Schulden	-21	0	-21
Erworbenes Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert			3.448
./. übertragene Gegenleistung zum beizulegenden Zeitwert			-3.956
./. beizulegender Zeitwert der nicht beherrschenden Anteile			-1.622
Geschäfts- und Firmenwert			-2.130

Die Bilanzierung der beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte und Schulden erfolgte auf der Basis der dem Management derzeit vorliegenden Informationen. Aufgrund der zeitlichen Nähe des Unternehmenszusammenschlusses zum Bilanzstichtag sind diese jedoch unvollständig. Die Zeitwerte im Rahmen der erstmaligen Bilanzierung sind daher als vorläufig zu betrachten.

Der Kaufpreis in Höhe von TEUR 3.956 wurde im Geschäftsjahr vollständig übertragen.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- und Firmenwert spiegelt die Erlös- und Kosteneinsparungspotentiale im Rahmen von Synergieeffekten durch die Einbindung der Gesellschaft in den Sana Konzern wider.

Wäre die Gesellschaft bereits zum 1. Januar 2020 erworben worden, hätte die Gesellschaft mit TEUR 7.000 zu den Konzernumsatzerlösen bzw. mit einem Jahresfehlbetrag von TEUR 400 zum Konzernergebnis beigetragen.

Sonstige Unternehmenszusammenschlüsse

Im vierten Quartal 2020 wurden drei der Gesundheitsbranche zuzuordnende, aber nicht im Kerngeschäft der Sana tätige Dienstleistungsunternehmen erworben. Von den ausschließlich aus Zahlungsmitteln bestehenden Kaufpreisen in Höhe von TEUR 3.312 wurden TEUR 3.162 im Geschäftsjahr übertragen.

Hierdurch wurden Vermögenswerte mit einem Zeitwert von TEUR 905 (Buchwert: TEUR 905) und Schulden mit einem Zeitwert von TEUR 246 (Buchwert: TEUR 261) erworben.

Unter Berücksichtigung von nicht beherrschenden Anteilen entstanden im Konzern Geschäfts- und Firmenwerte von TEUR 2.831. Diese spiegeln die Erlös- und Kosteneinsparungspotentiale wider, die durch die Einbindung der Gesellschaften in den Sana Konzern im Rahmen von Synergieeffekten im Tertiärbereich erreicht werden sollen.

Der Umsatzerlösbeitrag der Dienstleistungsgesellschaften beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf TEUR 275. Ihre Ergebnisse beeinflussen in Höhe von TEUR 33 das Konzernergebnis 2020. Wären die Gesellschaften bereits zum 1. Januar 2020 erworben worden, hätten diese TEUR 2.735 zu den Konzernumsatzerlösen bzw. TEUR 643 zum Konzernergebnis beigetragen.

Die Bilanzierung der beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte und Schulden erfolgte auf Basis der dem Management derzeit vorliegenden Informationen. Aufgrund der teilweise zeitlichen Nähe der Unternehmenszusammenschlüsse zum Bilanzstichtag können diese Informationen noch unvollständig sein. Die Buchwerte im Rahmen der erstmaligen Bilanzierung sind daher als vorläufig zu betrachten.

5 Auswirkungen von Beteiligungsänderungen

Im zweiten Quartal hat die Sana Kliniken Lübeck GmbH zusätzliche 10,0 % der Anteile an der Sana Operationszentrum Lübeck GmbH erworben und hält seitdem 100,0 % der Anteile der Gesellschaft. Die Differenz in Höhe von TEUR -58 zwischen dem Betrag, um den die nicht beherrschenden Anteile angepasst wurden und dem beizulegenden Zeitwert der übertragenen Gegenleistung in Höhe von TEUR 3 ist unmittelbar im Eigenkapital in den Gewinnrücklagen erfasst worden.

6 Betriebliche Erträge und Aufwendungen

6.1 Umsatzerlöse

Die Umsätze im Konzern haben sich wie folgt entwickelt:

		2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Erlöse aus Krankenhausbetrieb		2.583.048	2.490.481
davon:	Krankenhausleistungen	2.439.477	2.327.552
	Wahlleistungen	57.632	69.770
	Ambulanz	70.974	75.880
	Nutzungsentgelte	14.965	17.279
Altenheim- und Pflegeleistungen		34.959	36.453
Beschaffung und Logistik		124.905	127.034
Medizinische Versorgungszentren		53.548	63.302
Sonstige		130.692	123.958
Summe		2.927.152	2.841.228

Die Umsatzerlöse des Konzerns umfassen ausschließlich Erlöse aus Verträgen mit Kunden. Veränderungen von Schätzgrößen im Zusammenhang mit nicht genehmigten Entgeltvereinbarungen und möglichen Rückzahlungsforderungen der Kostenträger sowie die finanziellen Ausgleiche für Krankenhäuser für verschobene planbare Operationen und Behandlungen, um Kapazitäten für die Behandlung von Patienten mit einer Coronavirus-Infektion freizuhalten, werden in den Erlösen aus Krankenhausbetrieb ausgewiesen. Nach einer im Laufe des Jahres erfolgten Angleichung in den lokalen Abrechnungssystemen bei drei Konzerngesellschaften war es angezeigt, eine Umgliederung bei den Vorjahresdaten vorzunehmen. Leistungen in Höhe von TEUR 6.009, die früher bei den Nutzungsentgelten ausgewiesen wurden, werden zur besseren Vergleichbarkeit nun richtigerweise in den Wahlleistungen gezeigt. Die sonstigen Umsatzerlöse enthalten neben den Umsätzen der

Dienstleistungsgesellschaften auch die von Krankenhäusern erbrachten Umsätze aus Hilfs- und Nebenbetrieben.

6.2 Sonstige betriebliche Erträge

	2020 TEUR	2019 TEUR
Vergütungen, Erstattungen und sonstige Erträge	50.042	49.795
Sonstige periodenfremde Erträge	21.941	18.384
Erträge aus Vermietung und Verpachtung	14.151	16.145
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen	3.871	1.567
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	3.740	21.208
Aktivierte Eigenleistungen	3.534	3.502
Zuwendungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand	2.576	2.348
Ertrag aus Entkonsolidierung	0	102
Sonstige betriebliche Erträge	99.855	113.051

Die Erträge aus Vergütungen und Erstattungen beinhalten Erträge aus Personalkostenerstattungen in Höhe von TEUR 25.029 (Vj.: TEUR 18.593). Die Zuwendungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand werden für laufende Betriebsaufwendungen gewährt. Im Zusammenhang mit diesen Zuwendungen bestehen keine unerfüllten Bedingungen oder sonstigen Unsicherheiten.

6.3 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen setzt sich wie folgt zusammen:	2020 TEUR	2019 TEUR
Anteiliges Jahresergebnis	6.873	7.665
Ergebniseffekt aus Kapitalveränderungen	0	-99
Abwertung der Beteiligung auf Fair Value	-2.813	-2.128
	4.060	5.438

6.4 Personalaufwand

	2020 TEUR	2019 TEUR
Löhne und Gehälter	1.522.395	1.454.375
Kosten der sozialen Sicherheit	260.186	248.990
Kosten der Altersversorgung	57.665	55.714
Aufwendungen für Beihilfen und Unterstützungen	469	539
Sonstige Personalaufwendungen	14.072	16.775
	1.854.787	1.776.393

6.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Instandhaltungen	63.436	57.465
Verwaltungsbedarf	49.830	53.165
EDV-Aufwand	41.469	38.764
Versicherungen und Beiträge	32.011	28.812
Honorare und Prüfungskosten	23.000	21.632
Periodenfremde Aufwendungen	12.559	9.450
Sonstige Mietaufwendungen einschl. Betriebsnebenkosten	9.995	8.288
Aufwendungen der Fort- und Weiterbildung	6.270	9.799
Abgaben und Gebühren	5.435	4.897
Aufwendungen für Ausbildungsstätten	1.682	1.890
Sonstige Steuern	574	655
Aufwand aus Entkonsolidierung	0	2.083
Sonstige Aufwendungen	15.939	13.479
	262.200	250.379

6.6. Finanzerträge

	2020 TEUR	2019 TEUR
Zinserträge	910	829
Realisierte Erträge aus der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum Fair Value bewertet	25	509
Unrealisierte Erträge aus der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum Fair Value bewertet	2	0
	937	1.338

6.7 Finanzaufwendungen

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Zinsen Kreditinstitute und andere Zinsen	6.873	6.647
Schuldzinsen aus Leasingverhältnissen	4.786	5.040
Zinsaufwand aus Gesellschafterdarlehen	1.580	1.626
Aufwand aus Auf- oder Abzinsung	1.470	1.918
Zinsaufwand aus Steuernachforderungen	165	71
Realisierte Verluste aus der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum Fair Value bewertet	2	0
Unrealisierte Verluste aus der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum Fair Value bewertet	80	6
	14.956	15.308

7 Ertragsteuern

Die wesentlichen Bestandteile des Ertragsteueraufwands für die Geschäftsjahre 2020 und 2019 setzen sich wie folgt zusammen:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Tatsächliche Ertragsteuern
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand	-34.104	-27.414
Anpassungen von in Vorjahren angefallenen tatsächlichen Ertragsteuern	3.069	5.104
Latente Ertragsteuern
Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen	4.179	-3.110
Veränderung von latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge	-800	0
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesener Ertragsteueraufwand	-27.656	-25.420
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Latente Ertragsteuern in Bezug auf Posten, die direkt dem Eigenkapital belastet oder gutgeschrieben wurden
Steueraufwand (Vj.: -ertrag) aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten	-1	464
Steueraufwand (Vj.: -ertrag) aus Netto-Gewinn/-Verlust aus der Neubewertung der Sicherungsgeschäfte zur Absicherung des Cashflows	-104	212
Im Eigenkapital erfasster Ertragsteueraufwand (Vj.: -ertrag)	-105	676

Die Überleitungsrechnung zwischen dem Ertragsteueraufwand und dem Produkt aus bilanziellem Periodenergebnis und dem anzuwendenden Steuersatz des Konzerns für die Geschäftsjahre 2020 und 2019 setzt sich wie folgt zusammen:

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Ergebnis vor Steuern	87.495	90.849
Ertragsteueraufwand zum Steuersatz in Deutschland von 15,825 % (Vj.: 15,825 %) (Körperschaftsteuer plus Solidaritätszuschlag)	-13.846	-14.377
Steuermehrungen aus Gewerbesteuerbelastung
(Dienstleistungsgesellschaften)	-8.708	-8.093
Auswirkung der noch gemeinnützigen Krankenhausgesellschaften	-2.341	228
Erfolgswirksam erfasster Überschuss aus Erstkonsolidierung, Ergebnis assoziierter Unternehmen und Überschuss bei Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen (steuerfreie Erträge)	533	715
davon aus assoziierten Unternehmen TEUR 533 (Vj.: TEUR 715)
Steuereffekt auf Goodwillabschreibungen	0	-2.651
Periodenfremde Steuererträge/-aufwendungen	2.866	5.166
Nichtansatz von latenten Steuern	-6.722	-5.080
Ansatz von latenten Steuern auf bereits im Vorjahr bestehende Verlustvorträge	370	438
Nutzung bisher nicht angesetzter Verlustvorträge	172	985
Nicht abzugsfähige Aufwendungen	-290	-3.060
Sonstige Abweichungen	310	309
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesener
Ertragsteueraufwand zum effektiven Steuersatz von 31,6 % (Vj.: 28,0 %)	-27.656	-25.420

Der gesetzliche Körperschaftsteuersatz in Deutschland betrug für den Veranlagungszeitraum 2020 15,0 % (Vj.: 15,0 %) zzgl. eines Solidaritätszuschlages von 5,5 % (Vj.: 5,5 %). Verschiedene Dienstleistungsgesellschaften sowie Medizinische Versorgungszentren unterliegen zudem der Gewerbesteuer. Dadurch ergibt sich bei diesen Gesellschaften eine Steuerbelastung von 30,0 % (Vj.: 30,0 %). Einzelne Unternehmen sind wegen der noch bestehenden Gemeinnützigkeit steuerbefreit.

Latente Ertragsteuern

Die latenten Ertragsteuern setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

		Konzern-Bilanz		Erfolgsneutrale Veränderungen		Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR	1.1.2019 angepasst TEUR	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR	2020 TEUR
Latente Ertragsteuerschulden
Langfristige Vermögenswerte	-44.169	-43.337	-46.978	-346	2.881	-486
Kurzfristige Vermögenswerte	-215	-333	-214	6	-10	112
Schulden	-2	-8	-5.042	-4	3.009	10
	-44.386	-43.678	-52.234	-344	5.880	-364
Saldierung	34.411	32.063	40.850	-107	-2.301	2.455
	-9.975	-11.615	-11.384	-451	3.579	2.091
Latente Ertragsteueransprüche
Langfristige Vermögenswerte	7.661	9.449	8.730	702	-324	-2.490
Kurzfristige Vermögenswerte	2.357	1.482	1.117	30	-59	845
Schulden	46.326	40.418	48.531	-280	-860	6.188
Steuerliche Verlustvorträge	880	1.680	1.680	0	0	-800
Zinssicherung	1.101	1.012	664	89	348	0
	58.325	54.041	60.722	541	-895	3.743
Saldierung	-34.411	-32.063	-40.850	107	2.301	-2.455
	23.914	21.978	19.872	648	1.406	1.288
Latenter Ertragsteuerertrag (Vj.: -aufwand)						3.379

	Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
	2019 angepasst TEUR
Latente Ertragsteuerschulden
Langfristige Vermögenswerte	760
Kurzfristige Vermögenswerte	-109
Schulden	2.025
	2.676
Saldierung	-6.486
	-3.810
Latente Ertragsteueransprüche
Langfristige Vermögenswerte	1.043
Kurzfristige Vermögenswerte	424
Schulden	-7.253
Steuerliche Verlustvorträge	0
Zinssicherung	0
	-5.786
Saldierung	6.486
	700
Latenter Ertragsteuerertrag (Vj.: -aufwand)	-3.110

Im Geschäftsjahr wurden von den aktivierten latenten Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen aus Vorjahren TEUR 449 (Vj.: TEUR 783) realisiert. In Deutschland können steuerliche Gewinne jährlich bis zu einem Betrag in Höhe von EUR 1,0 Mio. in vollem Umfang sowie der EUR 1,0 Mio. übersteigende Gesamtbetrag der Einkünfte zu 60,0 % mit steuerlichen Verlustvorträgen verrechnet werden.

Steuerliche Verlustvorträge, für die keine latente Steuer angesetzt wurde, bestehen in Höhe von EUR 190,0 Mio. (Vj.: EUR 154,3 Mio.), die dem Konzern unbegrenzt zur Verrechnung mit künftigem zu versteuerndem Ergebnis der Unternehmen zur Verfügung stehen, in denen die Verluste entstanden sind. Unter Berücksichtigung der Ertragserwartungen der betroffenen Gesellschaften der kommenden drei Jahre werden im Geschäftsjahr latente Steuererstattungsansprüche für Verlustvorträge aus Vorjahren in Höhe von TEUR 370 (Vj.: TEUR 438) aktiviert.

Auf nicht abgeführte Gewinne von Tochterunternehmen und auf die in assoziierten gemeinnützigen Krankenhausgesellschaften aufgelaufenen Gewinne waren zum 31. Dezember 2020 wie im Vorjahr keine latenten Ertragsteuerschulden erfasst, weil:

―	der Konzern festgelegt hat, dass in absehbarer Zukunft die bislang nicht ausgeschütteten Gewinne seiner Tochterunternehmen nicht ausgeschüttet werden;
―	die betreffenden assoziierten Unternehmen zurzeit den Status der Gemeinnützigkeit haben, sodass die Gewinne dieser assoziierten Unternehmen erst dann ausgeschüttet werden, wenn dieser - unter Zustimmung von Sana - aufgehoben wird.

Auf die nicht ausgeschütteten Gewinne bestehen nicht bilanzierte Ertragsteuerlatenzen aus der Ausschüttungsbelastung in Höhe von TEUR 5.755 (Vj.: TEUR 6.586).

Aus der Ausschüttung von Dividenden durch die Sana Kliniken AG an die Anteilseigner ergeben sich keine ertragsteuerlichen Konsequenzen.

8 Gezahlte und vorgeschlagene Dividenden

	2020 TEUR	2019 TEUR
Während des Geschäftsjahres ausgeschüttet Dividende pro Aktie: 8,00 Cent (Vj.: 10,00 Cent)	30.400	38.000
Auf der Hauptversammlung zur Genehmigung vorgeschlagen Dividende pro berechtigter Aktie: 4,00 Cent (Vj.: 8,00 Cent)	15.200	30.400

9 Sachanlagen

31. Dezember 2020

TEUR	Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	Technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Anzahlungen und Anlagen im Bau	Summe
Anschaffungskosten
Stand 1. Januar 2020	1.294.485	166.114	420.769	101.122	1.982.490
Zugänge aus Erstkonsolidierung	280	29	488	0	797
Zugänge	30.496	2.358	20.027	35.070	87.951
Abgänge	4.023	280	19.524	22.382	46.209
Sonstige Veränderungen Konsolidierungskreis	-3.681	-74	166	-3	-3.592
Umgliederung in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte	-4.465	-1.088	-128	0	-5.681
Umgliederungen	20.087	4.192	6.777	-31.056	0
Stand
31. Dezember 2020	1.333.179	171.251	428.575	82.751	2.015.756
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 1. Januar 2020	458.963	101.090	286.912	2.596	849.561
Zugänge	57.073	9.710	36.997	0	103.780
Umgliederung in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte	-794	-308	-34	0	-1.136
Abgänge	651	149	17.855	1.519	20.174
Umgliederungen	-62	-22	82	2	0
Stand 31. Dezember 2020	514.529	110.321	306.102	1.079	932.031
Nettobuchwert Stand 1. Januar 2020	835.522	65.024	133.857	98.526	1.132.929
Nettobuchwert Stand 31. Dezember 2020	818.650	60.930	122.473	81.672	1.083.725

Der Konzern verfügt über gefördertes Anlagevermögen in Höhe von TEUR 454.946 (Vj.: TEUR 407.774). Die Förderquote für die im Konzern getätigten Investitionen beträgt 49,8% (Vj.: 36,4 %).

In den Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken sind als zur Finanzinvestition gehaltene Immobilien mit einem Buchwert von TEUR 636 (Vj.: TEUR 676) enthalten.

Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Grundstücke und Gebäude in Höhe von TEUR 198 (Vj.: TEUR 9.648), auf Technische Anlagen in Höhe von TEUR 0 (Vj.: TEUR 77), auf Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 84 (Vj.: TEUR 89) sowie auf Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von TEUR 0 (Vj.: TEUR 105) vorgenommen, da deren Werthaltigkeit nicht mehr ausreichend gegeben ist.

Im Geschäftsjahr wurden Eigenleistungen in Höhe von TEUR 3.534 (Vj.: TEUR 3.502) sowie Zinsaufwendungen mit einem Finanzierungskostensatz von 1,9 % (Vj.: 1,8 %) in Höhe von TEUR 518 (Vj.: TEUR 957) aktiviert. Aktivierte Zinsaufwendungen entfallen ausschließlich auf Betriebsbauten.

Der Gesamtbuchwert des zur Sicherung von Bankdarlehen mit Grundpfandrechten belasteten Grundvermögens beträgt TEUR 31.592 (Vj.: TEUR 63.769).

31. Dezember 2019 (angepasst) TEUR	Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	Technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Anzahlungen und Anlagen im Bau	Summe
Anschaffungskosten
Stand 1. Januar 2019	1.195.687	161.617	385.695	134.883	1.877.882
Zugänge aus Erstkonsolidierung	15.934	351	3.436	26	19.747
Zugänge	40.704	1.731	28.036	63.259	133.730
Abgänge aus Entkonsolidierung	12.301	359	2.062	92	14.814
Abgänge	8.627	3.482	7.791	13.979	33.879
Umgliederungen	63.088	6.256	13.455	-82.975	-176
Stand 31. Dezember 2019	1.294.485	166.114	420.769	101.122	1.982.490
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 1. Januar 2019	407.252	94.797	257.319	2.033	761.401
Zugänge	63.524	9.856	37.024	563	110.967
Abgänge aus Entkonsolidierung	4.652	291	1.178	0	6.121
Abgänge	7.274	3.269	6.263	0	16.806
Umgliederungen	113	-3	10	0	120
Stand 31. Dezember 2019	458.963	101.090	286.912	2.596	849.561
Nettobuchwert Stand 1. Januar 2019	788.435	66.820	128.376	132.850	1.116.481
Nettobuchwert Stand 31. Dezember 2019	835.522	65.024	133.857	98.526	1.132.929

10 Immaterielle Vermögenswerte

31. Dezember 2020 TEUR	Patente und Lizenzen	Geschäfts- oder Firmenwerte	Praxiswerte	geleistete Anzahlungen immaterielle Vermögenswerte	Summe
Anschaffungskosten
Stand 1. Januar 2020	91.065	383.654	19.586	5.781	500.086
Zugänge aus Erstkonsolidierung	18	4.961	0	0	4.979
Zugänge	5.511	944	5.328	5.257	17.040
Sonstige Veränderungen aus Konsolidierungskreis	-20	6.505	0	0	6.485
Abgänge	4.687	0	45	63	4.795
Umgliederungen	3.823	0	400	-4.223	0
Stand 31. Dezember 2020	95.710	396.064	25.269	6.752	523.795
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 1. Januar 2020	69.839	19.453	485	370	90.147
Zugänge	8.644	0	0	0	8.644
Sonstige Veränderungen aus Konsolidierungskreis	-2	0	0	0	-2
Abgänge	4.577	0	0	0	4.577
Umgliederungen	1	0	0	-1	0
Stand 31. Dezember 2020	73.905	19.453	485	369	94.212
Nettobuchwert Stand 1. Januar 2020	21.226	364.201	19.101	5.411	409.939
Nettobuchwert Stand 31. Dezember 2020	21.805	376.611	24.784	6.383	429.583

31. Dezember 2019 (angepasst) TEUR	Patente und Lizenzen	Geschäfts- oder Firmenwerte	Praxiswerte	geleistete Anzahlungen immaterielle Vermögenswerte	Summe
Anschaffungskosten
Stand 1. Januar 2019	82.402	380.238	19.142	6.135	487.917
Zugänge aus Erstkonsolidierung	165	19.887	224	0	20.276
Zugänge	8.126	0	4.895	3.597	16.618
Abgänge aus Entkonsolidierung	97	16.471	4.702	0	21.270
Abgänge	260	0	303	193	756
Umgliederungen	729	0	330	-3.758	-2.699
Stand 31. Dezember 2019	91.065	383.654	19.586	5.781	500.086
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 1. Januar 2019	64.945	2.703	495	385	68.528
Zugänge	8.131	16.750	0	0	24.881
Abgänge aus Entkonsolidierung	60	0	0	0	60
Abgänge	199	0	10	0	209
Umgliederungen	-2.978	0	0	-15	-2.993
Stand 31. Dezember 2019	69.839	19.453	485	370	90.147
Nettobuchwert Stand 1. Januar 2019	17.457	377.535	18.647	5.750	419.389
Nettobuchwert Stand 31. Dezember 2019	21.226	364.201	19.101	5.411	409.939

Geschäfts-, Firmen- und Praxiswerte

Geschäfts-, Firmen- und Praxiswerte unterliegen einem jährlichen Wertminderungstest für ihre jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units, CGU). Diese Impairment-Tests werden jährlich nach Beendigung der Drei-Jahres-Planung im Oktober/November durchgeführt. Eine Überprüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse und gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Validierung der Wertminderungstests erfolgt über den Vorstand erneut zum Jahresende. Für das Geschäftsjahr 2020 wurden keine Abweichungen festgestellt. Die COVID-19 Pandemie wurde im Rahmen der Wertminderungstests beachtet, stellte jedoch für keine zahlungsmittelgenerierende Einheit einen Anhaltspunkt für eine Wertminderung (sogenanntes "Triggering Event") dar, da die mittel- bis langfristigen Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle aller Einheiten als gering eingeschätzt werden.

Im Rahmen der Wertminderungstests wird der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit mit dem erzielbaren Betrag der Einheit verglichen. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten fassen eine Gruppe von rechtlich selbstständigen Gesellschaften zusammen. Als Gruppierungskriterium dient die wirtschaftliche Verflechtung der Gesellschaften untereinander. So bilden in der Regel die medizinischen Einrichtungen einer Region auch eine gemeinsame Cash Generating Unit. Für die Bildung zahlungsmittelgenerierender Einheiten im Bereich unserer Dienstleistungsgesellschaften sind hingegen gemeinsame Anknüpfungspunkte entlang der vertikalen Konzernwertschöpfungskette von ausschlaggebender Bedeutung.

Im Rahmen des Wertminderungstests von Geschäfts- und Firmenwerten wird der Nutzungswert von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf der Grundlage eines zahlungsstromorientierten Discounted-Cashflow-Verfahrens ermittelt. Der betreffende Barwert wird dabei auf Basis einer Mehrjahresplanung unter Berücksichtigung einer ewigen Rente und eines Wachstumsabschlages von 1,00 % (Vj.: 1,00 %) berechnet. Für das Beschaffungs- und Logistikgeschäft wurde ein Abzinsungssatz von 4,58 % (Vj.: 4,32 %) verwendet. Für alle anderen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten kam ein Abzinsungssatz von 4,27 % (Vj.: 4,31 %) zur Anwendung.

Die Plausibilisierung bilanzierter Praxiswerte erfolgt auf der Basis von beizulegenden Zeitwerten, die auf der Grundlage der aktuellen durchschnittlichen Marktpreise bestimmt werden. Dabei werden die Erlösdaten einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den veröffentlichten Erlösdaten konkurrierender zahlungsmittelgenerierender Einheiten gegenübergestellt. Unter Berücksichtigung des daraus resultierenden Quotienten erfolgt eine Gewichtung gegenüber dem durchschnittlichen Marktpreis.

Die Drei-Jahres-Planung ist ein grundlegender Bestandteil der Unternehmensplanung und spiegelt die Erwartungen der Geschäftsführungen, die nicht wesentlich von externen Marktdaten abweichen, entsprechend den gesetzlichen Rahmenbedingungen jeder Einheit wider. Der wesentliche Fokus der Mehrjahresplanung liegt hierbei auf den Leistungs- bzw. Erlös-, Cashflow- und Investitionsplanungen. Dabei sind zentral vom Management vorgegebene makroökonomische Planungsprämissen, die auf aktuellen gesetzlichen, allgemeinwirtschaftlichen und marktspezifischen Entwicklungen und Rahmenbedingungen sowie der Beurteilung deren zukünftiger Weiterentwicklung basieren, verbindlich vorgegeben und durch die Einrichtungen des Konzerns zu berücksichtigen. Für die Leistungs- und Erlösplanung werden die jeweiligen Landesbasisfallwerte zentral ermittelt und für jedes Bundesland vorgegeben. Die zur Kostenentwicklung getroffenen Annahmen orientieren sich an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Einrichtungen und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Bei den Investitionen werden die anstehenden Ersatzbeschaffungen unter Einbeziehung der konzerneigenen Spezialisten für Gebäude- und Medizintechnik hochgerechnet. Bei neuen Gesellschaften erfolgt die sukzessive Umsetzung der Sana Standards bei der Infrastruktur, die sich zum Teil aus kaufvertraglichen Investitionsverpflichtungen ergeben.

Im Folgenden die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit den signifikantesten Geschäfts- und Firmenwerten im Vergleich zum Gesamtbuchwert:

	2020 TEUR	2019 TEUR
CGU Leipziger Land	92.349	92.349
CGU Rummelsberg	47.367	47.367
CGU Hameln	39.909	39.909
CGU Regio Kliniken	29.739	29.739
CGU Herzzentrum Dresden	28.013	28.013
Übrige Geschäfts- und Firmenwerte	139.234	126.824
	376.611	364.201

Im Rahmen einer durchgeführten Sensitivitätsanalyse der Geschäfts- und Firmenwerte hätten sich bei Veränderungen des Diskontierungssatzes bzw. des Cashflows der ewigen Rente nachstehende Impairment-Auswirkungen ergeben:

	Unterschied zwischen Nutzwert und Buchwert In TEUR	Impairment ab Erhöhung des Diskontierungszinssatzes um in %-Punkten	Cashflow der ewigen Rente in TEUR	Impairment ab Verminderung des Cashflows der ewigen Rente um in TEUR
CGU Regio	10.281	0,24	6.760	2.132
CGU Rügen	2.090	0,72	393	81
CGU Düsseldorf	25.503	0,79	4.463	985

Für die anderen Geschäfts- und Firmenwerte gibt es keine realistische für möglich gehaltene Änderung einer wesentlichen Annahme, die zu einer Abwertung führen würde.

11 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Der Konzern hält zum Bilanzstichtag Anteile an den nachfolgenden Gesellschaften, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:

Name	Sitz	Beteiligungsquote in %
Krankenhausbetriebsgesellschaft Bad Oeynhausen mbH	Bad Oeynhausen	50,00%
Med 360° AG	Leverkusen	35 84%
Med 360° Sana GmbH	Leverkusen	64,78% ¹⁾
Med 360° Sana Nord GmbH (ehem.: Sana Nord GmbH)	Wismar	50,42% ²⁾
Vereinigte Gesundheitseinrichtungen Mittelsachsen GmbH	Freiberg	26,00%
ZfPA GmbH	Immenstadt	45,00%

¹⁾ Die Sana-Klinikum Remscheid GmbH hält direkt 49,00 % der Anteile. Die Med 360° AG hält mittelbar 51,00 % der Anteile.
²⁾ Die Sana HANSE-Klinikum Wismar GmbH und die Sana Kliniken Lübeck GmbH halten jeweils direkt 12,45 % der Anteile. Die Med 360° AG hält mittelbar 75,10 % der Anteile.

Auf die sonstigen Beteiligungen über 20 %, die nicht nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird entweder kein maßgeblicher Einfluss ausgeübt oder die jeweilige Gesellschaft hat nur für einzelne Krankenhäuser bzw. in eng abgegrenzten Regionen eine lokale Bedeutung, wodurch die Geschäftsbeziehungen für den Konzern als insgesamt nicht wesentlich einzuschätzen sind.

Durch den Status der Gemeinnützigkeit können die mittelbaren und unmittelbaren Beteiligungen an den Krankenhausgesellschaften keine Gewinnausschüttungen vornehmen.

Zusammengefasste Finanzinformationen zur Beteiligung an der Med 360° AG

	2020 TEUR	2019 TEUR
Kurzfristige Vermögenswerte	15.754	14.376
Langfristige Vermögenswerte	104.500	84.418
Bilanzsumme	120.254	98.794
Kurzfristige Schulden	19.447	18.594
Langfristige Schulden	82.501	64.753
Summe Schulden	101.948	83.347
Anteiliges Netto-Reinvermögen	18.306	15.447
Erlöse und Jahresergebnis gesamt:
Erlöse	190.098	167.848
Jahresergebnis	7.978	11.833
Anteil an den Erlösen und dem Jahresergebnis:
Erlöse	68.131	60.157
Jahresergebnis	2.859	4.241
Buchwert der Beteiligung	78.090	75.231

Der Unterschied zwischen dem anteiligen Netto-Reinvermögen und dem Buchwert der Beteiligung beruht auf dem Geschäfts- und Firmenwert aus der Beteiligung.

Zusammengefasste Finanzinformationen zu sonstigen assoziierten Unternehmen

	2020 TEUR	2019 TEUR
Kurzfristige Vermögenswerte	97.060	91.536
Langfristige Vermögenswerte	44.876	45.863
Bilanzsumme	141.936	137.399
Kurzfristige Schulden	32.119	31.897
Langfristige Schulden	32.520	31.885
Summe Schulden	64.639	63.782
Anteiliges Netto-Reinvermögen	77.297	73.617
Erlöse und Jahresergebnisse der sonstigen assoziierten Unternehmen gesamt:
Erlöse	359.805	341.715
Jahresergebnisse	8.711	7.592
Anteil an den Erlösen und Jahresergebnissen der sonstigen assoziierten Unternehmen:
Erlöse	162.044	154.038
Jahresergebnisse	4.014	3.424
Buchwert der Beteiligungen	33.076	32.232

Der Unterschied zwischen dem anteiligen Netto-Reinvermögen und dem Buchwert der Beteiligungen beruht auf der Abwertung der Beteiligung an der Krankenhausbetriebsgesellschaft Bad Oeynhausen mbH auf den beizulegenden Zeitwert sowie dem Geschäfts- und Firmenwert aus der Beteiligung an der Med 360° Sana GmbH. Zur Ermittlung des genannten beizulegenden Zeitwertes wurden "Transaction Multiples" aus internen Analysen als Inputparameter des Levels 3 verwendet.

Entwicklung der Beteiligungsbuchwerte der assoziierten Unternehmen

	2020 TEUR	2019 TEUR
Stand 1. Januar	107.463	101.160
Zugänge	6	1.125
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen	4.060	5.438
Ausschüttungserträge	-363	-260
Stand 31. Dezember	111.166	107.463

Im Vorjahr entsprechen die Zugänge der Veränderung aus einer Kapitalerhöhung. Der Zugang in Höhe von TEUR 6 in 2020 resultiert aus der erstmaligen Einbeziehung der Med 360° Sana Nord GmbH. Weitere Einzelheiten zum Ergebnis aus assoziierten Unternehmen können Anhangangabe 6.3 entnommen werden.

12 Andere finanzielle Vermögenswerte

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Beteiligungen	12.190	9.629
Ausleihungen	16.252	16.113
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente	3	29
Sonstige langfristige Forderungen	1.698	1.309
Termingelder	1.085	5.000
Langfristige Kautionen	273	192
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	31.501	32.272
Wertpapiere	55.056	23.636
Termingelder	67.020	13.563
	122.076	37.199

Die Veränderung der Wertpapiere setzt sich im Geschäftsjahr aus Abgängen in Höhe von TEUR 13.725 (Vj.: TEUR 58.391), Zugängen in Höhe von TEUR 45.312 (Vj.: TEUR 10.200) und einer Wertveränderung in Höhe von TEUR -167 (Vj.: TEUR 805) zusammen.

Die Entwicklung der Beteiligungen setzt sich im Geschäftsjahr aus Abgängen in Höhe von TEUR 25 (Vj.: TEUR 234), Zugängen in Höhe von TEUR 2.775 (Vj.: TEUR 8.162) und Veränderungen aufgrund von Konsolidierungskreisänderungen in Höhe von TEUR -189 (Vj.: TEUR -230) zusammen.

13 Übrige Vermögenswerte

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Langfristige übrige Vermögenswerte
Rechnungsabgrenzung	6.552	7.770
	6.552	7.770
Kurzfristige übrige Vermögenswerte
Forderungen gegen Finanzbehörden	812	520
Rechnungsabgrenzung	6.300	5.193
	7.112	5.713

14 Vorräte

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	63.664	48.578
Fertige Erzeugnisse und Waren	15.217	10.153
	78.881	58.731

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren befinden sich im Eigentum des Sana Konzerns. Abtretungen und Verpfändungen liegen nicht vor.

15 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen (kurzfristig)

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	288.979	385.277
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	92.110	77.802
Forderungen an Gesellschafter	2.542	3.546
Andere sonstige Forderungen	32.037	29.149
	415.668	495.774

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Aufgrund der Systematik zur Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens sind die Krankenkassen die wesentlichen Kontrahenten des Konzerns. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen teilen sich wie folgt auf Forderungen gegenüber den Kostenträgern der Krankenversicherung, Forderungen aus privaten Behandlungsverträgen sowie übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf:

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Forderungen gegenüber Kostenträgern der Krankenversicherung	244.114	341.689
Forderungen aus privaten Behandlungsverträgen	26.257	28.431
davon Forderungen mit inländischer Rechnungsadresse	24.471	26.716
davon Forderungen mit ausländischer Rechnungsadresse	1.786	1.715
	270.371	370.120
Übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	85.752	73.726
davon Forderungen aus Beschaffungs- und Logistikgeschäft	45.896	51.854
davon Forderungen aus sonstigen Bereichen	39.856	21.872
	356.123	443.846
Darauf entfallende Wertberichtigungen	-67.144	-58.569
davon Wertberichtigungen für das Bonitätsrisiko	-15.185	-14.435
davon Wertberichtigungen für das Veritätsrisiko	-51.959	-44.134
	288.979	385.277

Die Wertberichtigungen für das Bonitätsrisiko haben sich wie folgt entwickelt:

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Stand 1. Januar	14.435	13.925
Verbrauch	2.211	1.783
Auflösungen	535	685
Abgänge aus Entkonsolidierung	0	61
Zuführungen	3.496	3.039
Stand 31. Dezember	15.185	14.435

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nachfolgende Kreditrisiken enthalten:

	2020			2019 angepasst
	Bruttobuchwert TEUR	Wertberichtigung für das Bonitätsrisiko TEUR	Gewichtete Ausfallrate %	Bruttobuchwert TEUR	Wertberichtigung für das Bonitätsrisiko TEUR	Gewichtete Ausfallrate %
Nicht fällig	213.049	962	0,5 %	296.338	643	0,2 %
1 - 30 Tage	24.998	705	2,8 %	20.810	561	2,7 %
31 - 90 Tage	13.727	708	5,2 %	16.102	1.237	7,7 %
91 - 180 Tage	13.291	810	6,1 %	15.701	1.161	7,4 %
mehr als 180 Tage	91.058	12.000	13,2 %	94.895	10.833	11,4 %
	356.123	15.185		443.846	14.435

Im Geschäftsjahr wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.682 (Vj.:TEUR 1.717) aufwandswirksam ausgebucht. Dementgegen stehen Zahlungseingänge aus bereits abgeschriebenen Forderungen in Höhe von TEUR 159 (Vj.: TEUR 202) und Zinserträge aus Forderungen in Höhe von TEUR 214 (Vj.: TEUR 178).

Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht

Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht (im Wesentlichen Krankenhausentgeltgesetz und Bundespflegesatzverordnung) enthalten unbestrittene Forderungen ohne jegliches Kreditrisiko, bei denen die Abwicklung bevorsteht.

Forderungen an Gesellschafter und andere sonstige Forderungen

Forderungen an Gesellschafter betreffen im Wesentlichen Forderungen gegenüber einer rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts, für deren Verbindlichkeiten in letzter Instanz das zuständige Bundesland haftet (Gewährträgerschaft) sowie gegenüber einem Landkreis. In den anderen sonstigen Forderungen sind Forderungen an Ärztepools, debitorische Kreditoren sowie übrige Forderungen enthalten. Die hierauf gebildeten Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Stand 1. Januar	1.797	1.437
Verbrauch	33	23
Auflösungen	15	36
Abgänge aus Entkonsolidierung	0	14
Zuführungen	2.407	433
Stand 31. Dezember	4.156	1.797

Die Forderungen an Gesellschafter und die sonstigen Forderungen umfassen nachfolgende Kreditrisiken:

	2020			2019 angepasst
	Bruttobuchwert TEUR	Wertberichtigung für das Bonitätsrisiko TEUR	Gewichtete Ausfallrate %	Bruttobuchwert TEUR	Wertberichtigung für das Bonitätsrisiko TEUR	Gewichtete Ausfallrate %
Nicht fällig	30.802	141	0,5 %	31.374	47	0,1 %
1 - 30 Tage	2.718	49	1,8 %	335	1	0,3 %
31 - 90 Tage	1.837	1.152	62,7 %	94	1	1,1 %
mehr als 90 Tage	3.377	2.814	83,3 %	2.689	1.748	65,0 %
	38.734	4.156		34.492	1.797

Der starke Anstieg der Wertberichtigungen für das Bonitätsrisiko sowie der bis zu 30 Tage überfälligen Bruttoforderungen lässt sich zum überwiegenden Teil darauf zurückführen, dass der externe Apotheken-Abrechnungsdienstleister eines Standortes im September 2020 einen Insolvenzantrag gestellt hat.

Im Geschäftsjahr wurden sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 350 (Vj.: TEUR 179) aufwandswirksam ausgebucht.

16 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand	113.417	87.750
Kurzfristige Einlagen	718	722
	114.135	88.472

Täglich fällige Guthaben bei Kreditinstituten werden marktgerecht verzinst. Kurzfristige Einlagen erfolgen für unterschiedliche Zeiträume und werden ebenfalls mit den jeweils gültigen Zinssätzen verzinst. Die kurzfristigen Einlagen unterliegen geringen Wertschwankungen und stellen jederzeit verfügbare Zahlungsmittel dar.

Zum 31. Dezember 2020 verfügte der Konzern über nicht in Anspruch genommene Kontokorrentkreditlinien in Höhe von TEUR 114.408 (Vj.: TEUR 31.264) sowie eine nicht in Anspruch genommene syndizierte Kreditfazilität von TEUR 175.000 (Vj.: TEUR 100.000).

Von den Zahlungsmitteln entfallen TEUR 16.490 (Vj.: TEUR 13.337) auf die Konzerngesellschaften, die auf absehbare Zeit gemeinnützig sind. Durch den Status der Gemeinnützigkeit ist der Konzern in der freien Verfügbarkeit dieser Zahlungsmittel eingeschränkt, da diese nicht ohne weiteres für Zwecke verwendet werden können, die nicht der Erfüllung des gemeinnützigen Zwecks dienen.

17 Eigenkapital

Das Grundkapital setzt sich aus 480.000.000 (Vj.: 380.000.000) auf den Inhaber lautende Stückaktien ohne Nennwert zusammen, daraus ergibt sich ein rechnerischer Nennwert von EUR 1,00 pro Stückaktie. Mit Genehmigung des Aufsichtsrats vom 6. August 2020 wurde das Grundkapital im abgelaufenen Geschäftsjahr um 100.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien erhöht. Die neuen Anteile sind ab dem 1. Januar 2021 gewinnberechtigt. Die zur Durchführung der Kapitalerhöhung notwendigen Transaktionskosten in Höhe von TEUR 640 wurden erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

Darüber hinaus hat die Hauptversammlung ein genehmigtes Kapital in Höhe von TEUR 100.000 beschlossen. Damit ist der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das Grundkapital bis zum 9. August 2025 gegen Bareinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu TEUR 100.000 zu erhöhen.

Im Berichtsjahr wurden aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres gemäß § 150 AktG TEUR 1.783 (Vj.: TEUR 665) in die gesetzliche Rücklage eingestellt, damit diese zusammen mit der Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 19.173 zukünftig den zehnten Teil des Grundkapitals erreicht. Die Satzung der Sana Kliniken AG sieht keinen abweichenden höheren Betrag vor.

Von der Gewinnrücklage, die aus den nicht ausgeschütteten Gewinnen entstanden ist, entfallen insgesamt TEUR 44.141 (Vj.: TEUR 41.181) auf langfristig bestehende gemeinnützige Konzerngesellschaften. Durch den Status der Gemeinnützigkeit ist der Konzern in der Verwendung dieses Teils der Gewinnrücklage eingeschränkt.

Die sonstigen Rücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Sonstige Rücklagen, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umklassifiziert werden können
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen	-8.872	-9.024
Darauf entfallende Ertragsteuern	1.571	1.579
	-7.301	-7.445
Sonstige Rücklagen, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umklassifiziert werden können
Änderung des beizulegenden Zeitwertes der erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten Vermögenswerte	-129	-50
Effektiver Teil aus Sicherungsinstrumenten zum Zweck der Absicherung von Zahlungsströmen	-2.501	-2.945
Kosten von Sicherungsinstrumenten zum Zweck der Absicherung von Zahlungsströmen	-55	-59
Darauf entfallende Ertragsteuern	798	902
	-1.887	-2.152
Summe sonstige Rücklagen	-9.188	-9.597

In die Rücklage für Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr über das Periodenergebnis ein Gewinn in Höhe von TEUR 15 (Vj.: TEUR 200) sowie ein erfolgsneutraler Verlust in Höhe von TEUR 94 (Vj.: TEUR 50) zugeführt.

Von den nicht beherrschenden Anteilen am Eigenkapital entfallen insgesamt TEUR 44.884 (Vj.: TEUR 41.943) auf langfristig bestehende gemeinnützige Konzerngesellschaften. Durch den Status der Gemeinnützigkeit sind auch die konzernfremden Gesellschafter in der Verwendung ihres Anteils am Eigenkapital eingeschränkt. Die Veränderung des Jahres entspricht der anteiligen Zuordnung der relevanten Jahresergebnisse zu den nicht beherrschenden Anteilen.

Darüber hinaus gibt es Tochtergesellschaften, für die der Konzern ein von der Beteiligungsquote abweichendes Gewinnbezugsrecht von 100,0 % besitzt. Auf diese Gesellschaften entfallen nicht beherrschende Anteile in Höhe von TEUR 4.462 (Vj.: TEUR 4.337).

Die verbleibenden, nicht den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzuordnenden Anteile am Eigenkapital in Höhe von TEUR 28.932 (Vj.: TEUR 30.118) verändern sich im Wesentlichen aufgrund der anteiligen Zuordnung von Jahresergebnissen in Höhe von TEUR 1.210 (Vj.: TEUR 2.145), den Dividendenausschüttungen der Tochtergesellschaften in Höhe von TEUR -869 (Vj.: TEUR -1.029) sowie durch Anpassungen aufgrund von Konsolidierungskreisänderungen.

Im Folgenden die Tochtergesellschaften mit den signifikantesten nicht beherrschenden Anteilen im Vergleich zum Gesamtbuchwert:

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH	43.928	41.070
Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH	9.777	8.651
Sana Kliniken Leipziger Land GmbH	5.674	5.794
Karl-Olga-Krankenhaus GmbH	5.359	4.859
Übrige Tochtergesellschaften	13.540	16.024
	78.278	76.398

18 Finanzschulden

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Langfristige Finanzschulden
Bankverbindlichkeiten/Schuldverschreibungen	427.582	440.387
Sonstige Finanzschulden
Schulden aus Leasingverhältnissen	143.499	147.240
Gesellschafterdarlehen	51.382	52.060
	194.881	199.300
	622.463	639.687
Kurzfristige Finanzschulden
Bankverbindlichkeiten	29.860	111.539
Sonstige Finanzschulden
Schulden aus Leasingverhältnissen	22.577	22.217
Gesellschafterdarlehen	676	645
Andere verzinsliche Darlehen	3	38
	23.256	22.900
	53.116	134.439
Summe Finanzschulden	675.579	774.126

Von den Bankverbindlichkeiten entfallen TEUR 30.890 (Vj.: TEUR 32.713) auf nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz geförderte Darlehen.

Die mit durchschnittlich 2,2 % verzinsten Gesellschafterdarlehen stehen dem Sana Konzern langfristig zur Verfügung, dies ist unter anderem mit der im Geschäftsjahr 2013, teilweise vorzeitigen, Verlängerung in Höhe von TEUR 34.000 bis 2022 respektive 2023 unterlegt.

Entwicklung der Finanzschulden

TEUR	Bankverbindlichkeiten/ Schuldverschreibungen	Gesellschafterdarlehen	Andere verzinsliche Darlehen	Zwischensumme
Stand 1. Januar 2019	526.588	53.431	329	580.348
Veränderung geförderter Darlehen	-822	0	0	-822
Zugänge aus Erstkonsolidierung	5.163	0	0	5.163
Abgänge aus Entkonsolidierung	0	0	0	0
Nettozugänge aus Leasingverhältnissen	0	0	0	0
Veränderung abgegrenzter Zinsen	-485	0	0	-485
Sonstige Veränderungen	104	0	0	104
Zahlungsunwirksame Veränderung	4.782	0	0	4.782
Zahlungswirksame Veränderung aus Finanzierungstätigkeit	21.378	-726	-291	20.361
Stand 31. Dezember 2019/ 1. Januar 2020	551.926	52.705	38	604.669
Veränderung geförderter Darlehen	-1.823	0	0	-1.823
Zugänge aus Erstkonsolidierung	448	0	3	451
Nettozugänge aus Leasingverhältnissen	0	0	0	0
Veränderung abgegrenzter Zinsen	-18	0	0	-18
Sonstige Veränderungen	263	0	0	263
Zahlungsunwirksame Veränderung	693	0	3	696
Zahlungswirksame Veränderung aus Finanzierungstätigkeit	-93.354	-647	-38	-94.039
Stand 31. Dezember 2020	457.442	52.058	3	509.503

TEUR	Schulden aus Leasingverhältnissen	Summe
Stand 1. Januar 2019	191.737	772.085
Veränderung geförderter Darlehen	0	-822
Zugänge aus Erstkonsolidierung	614	5.777
Abgänge aus Entkonsolidierung	-7.620	-7.620
Nettozugänge aus Leasingverhältnissen	7.076	7.076
Veränderung abgegrenzter Zinsen	0	-485
Sonstige Veränderungen	0	104
Zahlungsunwirksame Veränderung	70	4.852
Zahlungswirksame Veränderung aus Finanzierungstätigkeit	-22.350	-1.989
Stand 31. Dezember 2019/ 1. Januar 2020	169.457	774.126
Veränderung geförderter Darlehen	0	-1.823
Zugänge aus Erstkonsolidierung	3.655	4.106
Nettozugänge aus Leasingverhältnissen	15.887	15.887
Veränderung abgegrenzter Zinsen	0	-18
Sonstige Veränderungen	0	263
Zahlungsunwirksame Veränderung	19.542	20.238
Zahlungswirksame Veränderung aus Finanzierungstätigkeit	-22.923	-116.962
Stand 31. Dezember 2020	166.076	675.579

Die zahlungswirksame Veränderung der Finanzschulden ohne die Veränderung der Schulden aus Leasingverhältnissen beträgt TEUR 94.039 und betrifft planmäßige Ratentilgungen in Höhe von TEUR 9.039 und die Rückführung der Inanspruchnahme kurzfristiger Kreditlinien in Höhe von TEUR 85.000. Die Tilgungsleistungen aus Leasingverhältnissen beträgt TEUR 22.923 nach TEUR 22.350 im Vorjahr.

Die Vergabe geförderter Darlehen nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz ist stets zweckgebunden und erfolgt zur Deckung von Investitionskosten. Die darauf erfolgenden Tilgungen und Zinszahlungen werden von der Förderbehörde regelmäßig direkt an die jeweilige Bank überwiesen.

19 Pensionen und andere Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Der Konzern hat in sieben Krankenhäusern, zwei Dienstleistungsunternehmen sowie in der Sana Kliniken AG leistungsorientierte Pensionspläne für Mitarbeiter aufgesetzt. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um unmittelbare Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen aufgrund von beamtenrechtlichen Vorschriften, Ruhegeldordnungen sowie Betriebsvereinbarungen. Die Leistungen des Konzerns variieren je nach Ausgestaltung des Pensionsplans und hängen in der Regel von der Beschäftigungsdauer und dem Entgelt der Mitarbeiter ab. Die Finanzierung der Verpflichtungen erfolgt intern über die Dotierung von Rückstellungen auf Basis versicherungsmathematischer Berechnungen.

Daneben erbringt der Sana Konzern Beitragszahlungen an die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) oder öffentlich-rechtliche Zusatzversorgungskassen (ZVK) sowie sonstige beitragsorientierte Leistungen. Im Geschäftsjahr wurden Beitragszahlungen an die VBL und ZVK in Höhe von TEUR 56.821 (Vj.: TEUR 55.465) und sonstige beitragsorientierte Leistungen in Höhe von TEUR 3.295 (Vj.: TEUR 3.011) erfolgswirksam erfasst. Die Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung betragen im Geschäftsjahr TEUR 112.619 (Vj.: TEUR 106.327).

Für das Geschäftsjahr 2021 werden Beitragszahlungen an die VBL und ZVK, sonstige beitragsorientierte Leistungen und Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung auf Vorjahresniveau erwartet.

In den folgenden Tabellen werden die Bestandteile der in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendungen für leistungsorientierte Versorgungsleistungen und die in der Konzern-Bilanz für die jeweiligen Pläne angesetzten Beträge dargestellt.

19.1 Schulden aus leistungsorientierten Verpflichtungen

Die Entwicklung des Barwertes der Leistungsverpflichtung stellt sich wie folgt dar:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Leistungsverpflichtung zum 1. Januar	15.183	13.759
Zugang aus Erstkonsolidierung	0	19
Laufender Dienstzeitaufwand	151	50
Zinsaufwand für erworbene Versorgungsansprüche	66	253
Geleistete Rentenzahlungen durch Arbeitgeber	-1.255	-1.338
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste	-96	2.444
Sonstige Veränderungen	0	-4
Leistungsorientierte Verpflichtung zum 31. Dezember	14.049	15.183

Die versicherungsmathematischen Gewinne des Geschäftsjahres (Vj. Verluste) resultieren grundsätzlich aus erfahrungsbedingten Anpassungen sowie Veränderungen von finanziellen und demografischen Annahmen. Im Vorjahr entstanden relativ hohe versicherungsmathematische Verluste aus erfahrungsbedingten Anpassungen, da trotz hohem durchschnittlichen Alter von Versorgungsempfängern die Rentenleistung nicht wesentlich abnahm.

Die durchschnittliche Laufzeit der Leistungsverpflichtungen beträgt sieben Jahre.

Die leistungsorientierte Verpflichtung wird weiterhin zu ca. 13 % (Vj.: 13 %) mit Planvermögen finanziert. Das Planvermögen besteht aus Kapitallebensversicherungen mit Kapital- bzw. Rentengarantien. Die Lebensversicherungsgesellschaft legt das Kapital zu einem überwiegenden Anteil in festverzinsliche Wertpapiere an.

Die Rendite auf das Planvermögen beträgt 1,0 % (Vj. 1,5 %) und setzt sich aus Garantie- und Überschusszinsen zusammen.

Die zum 1. Januar 2020 und 31. Dezember 2020 zu bilanzierende Netto-Pensionsverpflichtung ergibt sich unter Abzug des Planvermögens wie folgt:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Barwertverpflichtung 1. Januar	15.183	13.759
Planvermögen 1. Januar	-241	-230
Netto-Pensionsverpflichtung 1. Januar	14.942	13.529
Barwertverpflichtung 31. Dezember	14.049	15.183
Planvermögen 31. Dezember	-236	-241
Netto-Pensionsverpflichtung 31. Dezember	13.813	14.942

Die Netto-Pensionsverpflichtung hat sich wie folgt entwickelt:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Netto-Pensionsverpflichtung 1. Januar	14.942	13.529
Zugang aus Erstkonsolidierung	0	19
Aufwendungen für Versorgungsleistungen	216	299
Geleistete Rentenzahlungen durch Arbeitgeber	-1.255	-1.338
Erstattungen aus Planvermögen	11	10
Neubewertungen	-118	2.493
Sonstige Änderungen	17	-70
Netto-Pensionsverpflichtung 31. Dezember	13.813	14.942

Die Neubewertungen betreffen im Wesentlichen die versicherungsmathematischen Gewinne (Vj. Verluste) aus der Veränderung von Bewertungsparametern (insbesondere des Rechnungszinses) sowie aus den erfahrungsbedingten Anpassungen von versicherungsmathematischen Annahmen, die im Rahmen der Ermittlung der Barwertverpflichtung entstanden sind. Diese werden unter dem sonstigen Ergebnis ausgewiesen.

19.2 Grundannahmen

Nachfolgend werden die Grundannahmen zur Ermittlung der Pensionsverpflichtungen aus Versorgungsplänen des Konzerns dargestellt:

	2020 %	2019 %
Rechnungszins	0,51	0,45
Gehaltstrend	2,50	2,50
Rententrend	1,75	1,75

Für Sterblichkeit und Invalidität wurden im Jahr 2020 die "Richttafeln 2018 G" von Professor Dr. Klaus Heubeck verwendet. Die Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden gesellschaftsspezifisch ermittelt.

20 Sonstige Rückstellungen

	Nachhaftungsrisiken KSA	Sterbegelder und Jubiläen	Strukturelle Anpassungen	Vertragsverpflichtungen
Stand 1. Januar 2019 (angepasst)	13.599	5.034	17.889	5.157
Inanspruchnahme	265	214	4.370	719
Auflösung	0	60	5.284	3.103
Zuführung	0	547	4.368	227
Zugänge aus Erstkonsolidierung	0	50	200	0
Abgänge aus Entkonsolidierung	0	0	0	0
Zinseffekt	0	42	0	0
Stand 31. Dezember 2019 (angepasst)	13.334	5.399	12.803	1.562
Inanspruchnahme	464	320	3.284	0
Auflösung	0	343	2.778	298
Zuführung	173	805	13.111	439
Zugänge aus Erstkonsolidierung	0	285	55	0
Zinseffekt	0	2	0	0
Stand 31. Dezember 2020	13.043	5.828	19.907	1.703

	Fördermittelrisiken	Übrige Rückstellungen
Stand 1. Januar 2019 (angepasst)	8.083	14.833
Inanspruchnahme	8	3.613
Auflösung	7.749	5.008
Zuführung	34	2.737
Zugänge aus Erstkonsolidierung	0	402
Abgänge aus Entkonsolidierung	0	156
Zinseffekt	192	0
Stand 31. Dezember 2019 (angepasst)	552	9.195
Inanspruchnahme	0	2.224
Auflösung	0	321
Zuführung	2.090	5.117
Zugänge aus Erstkonsolidierung	0	5
Zinseffekt	0	0
Stand 31. Dezember 2020	2.642	11.772

	Summe
Stand 1. Januar 2019 (angepasst)	64.595
Inanspruchnahme	9.189
Auflösung	21.204
Zuführung	7.913
Zugänge aus Erstkonsolidierung	652
Abgänge aus Entkonsolidierung	156
Zinseffekt	234
Stand 31. Dezember 2019 (angepasst)	42.845
Inanspruchnahme	6.292
Auflösung	3.740
Zuführung	21.735
Zugänge aus Erstkonsolidierung	345
Zinseffekt	2
Stand 31. Dezember 2020	54.895

Rückstellungen für strukturelle Anpassungen umfassen im Wesentlichen Belastungen aus Restrukturierungs- und Personalmaßnahmen sowie Risiken, die im Zusammenhang mit der geplanten Aufgabe der Gemeinnützigkeit von derzeit noch gemeinnützigen Tochtergesellschaften stehen.

Unter den Rückstellungen für Vertragsverpflichtungen werden Belastungen aus Verträgen zusammengefasst, zu deren Erfüllung Sana verpflichtet ist, bei denen die Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Pflichten jedoch höher als der noch zu erwartende Nutzen sind.

Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt nach Fristigkeiten auf:

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Bis zu einem Jahr	32.890	16.690
Mehr als ein Jahr	22.005	26.155
Sonstige Rückstellungen	54.895	42.845

21 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Ausstehende Kaufpreiszahlungen	31.228	32.332
Andere sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	816	857
Verbindlichkeiten Zusatzversorgungskasse	1.396	1.243
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	4.840	0
	38.280	34.432
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig)	108.159	161.599
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Personalbezogene Schulden	96.938	92.788
Andere sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	30.688	30.951
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	125.286	121.824
Ausstehende Kaufpreiszahlungen	15.384	8.689
Verbindlichkeiten aus Drittmitteln	3.653	3.052
	271.949	257.304
Summe Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	418.388	453.335

Die ausstehenden Kaufpreiszahlungen umfassen vereinbarte, nicht veränderbare Kaufpreisraten in Höhe von TEUR 20.913 (Vj.: TEUR 24.006), variable Kaufpreisbestandteile in Höhe von TEUR 1.735 (Vj.: TEUR 1.585), mögliche Verpflichtungen aus Verkaufsoptionen für nicht beherrschende Anteile, bei denen Sana Stillhalter ist, in Höhe von TEUR 23.614 (Vj.: TEUR 15.080) sowie mögliche Verpflichtungen aus vereinbarten Verkaufsoptionen für sonstige Finanzbeteiligungen, bei denen Sana ebenfalls Stillhalter ist, in Höhe von TEUR 350 (Vj.: TEUR 350).

22 Übrige Verbindlichkeiten

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Langfristige übrige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Altersteilzeitvereinbarungen	1.283	1.322
Sonstige übrige Verbindlichkeiten	16.859	18.280
	18.142	19.602
Kurzfristige übrige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden	33.748	37.269
Rechnungsabgrenzung	2.825	3.151
Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsträgern	996	633
Sonstige übrige Verbindlichkeiten	3.358	3.385
	40.927	44.438
Summe übrige Verbindlichkeiten	59.069	64.040

Die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten umfassen die im Rahmen von Kaufpreisallokationen angesetzten Verpflichtungen für ungünstige Vertragsverhältnisse, die gegenüber den am Markt beobachtbaren Konditionen nachteilig sind.

23 Vertragssalden

	2020 TEUR	2019 angepasst TEUR
Vertragsvermögenswerte
Nach Krankenhausentgeltgesetz und Bundespflegesatzverordnung	22.036	31.271
Übrige Vertragsvermögenswerte	906	337
	22.942	31.608
Vertragsverbindlichkeiten
Gegenüber Patienten	237	403
Übrige Anzahlungen	5.077	5826
	5.314	6.229

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich die Vertragssalden wie folgt verändert:

TEUR (angepasst)	Vertragsvermögenswerte	Vertragsverbindlichkeiten
Stand 1. Januar 2019	31.525	1.393
Zugänge	31.231	2.775
Umsatzrealisierung	0	1.545
Umbuchung in die Forderungen	31.682	0
Zugänge aus Erstkonsolidierung	606	0
Veränderung Konsolidierungskreis	0	3.611
Abgänge aus Entkonsolidierung	72	0
Abgänge	0	5
Stand 31. Dezember 2019	31.608	6.229
Zugänge	22.840	1.302
Umsatzrealisierung	0	2.098
Umbuchung in die Forderungen	31.608	0
Zugänge aus Erstkonsolidierung	3	0
Veränderungen Konsolidierungskreis	99	0
Abgänge	0	119
Stand 31. Dezember 2020	22.942	5.314

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Wertberichtigungen für Vertragsvermögenswerte vorgenommen (Vj.: TEUR 0).

24 Leasingverhältnisse

Der Konzern hat für verschiedene Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung, für Kraftfahrzeuge und medizinische Geräte Leasingverträge mit einer Laufzeit von 2 bis 10 Jahren abgeschlossen. Weiterhin bestehen Mietverträge über Grundstücke und Gebäude, Arztpraxen und andere Räumlichkeiten über eine Laufzeit von 8 bis 15 Jahren. Darüber hinaus liegen Erbbaurechtsverträge mit einer Laufzeit von bis zu 98 Jahren vor.

In folgenden Tabellen sind die Buchwertveränderungen der bilanzierten Nutzungsrechte während der Berichtsperiode und des Vorjahres dargestellt:

TEUR	Grundstücke	Betriebsbauten	Wohnbauten	Technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung und Kraftfahrzeuge	Summe
Stand 1. Januar 2020	23.724	98.611	1.117	792	9.906	134.150
Zugänge aus Erstkonsolidierung	2.584	799	0	0	272	3.655
Zugänge	108	10.429	889	6	5.837	17.269
Abschreibungen	-797	-14.729	-576	-38	-5.481	-21.621
Abgänge	392	181	4	0	804	1.381
Stand 31. Dezember 2020	25.227	94.929	1.426	760	9.730	132.072

TEUR	Grundstücke	Betriebsbauten	Wohnbauten	Technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung und Kraftfahrzeuge	Summe
Stand 1. Januar 2019	24.756	125.033	1.167	824	10.780	162.560
Zugänge aus Erstkonsolidierung	0	456	0	0	158	614
Zugänge	69	2.512	342	18	4.412	7.353
Abschreibungen	-762	-22.123	-391	-37	-5.421	-28.734
Abgänge aus Entkonsolidierung	339	7.216	0	0	0	7.555
Abgänge	0	51	1	13	23	88
Stand 31. Dezember 2019	23.724	98.611	1.117	792	9.906	134.150

Korrespondierend zu den bilanzierten Nutzungsrechten haben sich die Leasingverbindlichkeiten wie folgt entwickelt:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Stand 1. Januar	169.457	191.737
Zugänge aus Erstkonsolidierung	3.655	614
Zugänge	17.268	7.353
Abgänge aus Entkonsolidierung	0	7.620
Abgänge	1.381	277
Zinszuwachs	4.786	5.040
Zahlungen	-27.709	-27.390
Stand 31. Dezember	166.076	169.457
davon kurzfristig	22.577	22.217
davon langfristig	143.499	147.240

Die Leasingverbindlichkeiten sind wie folgt fällig:

	2021	2022	2023	2024	2025	2026 und später
TEUR	22.577	19.903	15.182	14.174	13.856	80.384

	Summe
TEUR	166.076

Im Vorjahr waren die Leasingverbindlichkeiten wie folgt fällig:

	2020	2021	2022	2023	2024	2025 und später
TEUR	22.217	18.770	14.462	12.973	12.664	88.371

	Summe
TEUR	169.457

In der Berichtsperiode wurden folgende Beträge erfolgswirksam erfasst:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Abschreibungsaufwand für die Nutzungsrechte	21.621	28.734
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	4.786	5.040
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse	2.821	2.244
Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert	3.732	2.521
Variable Leasingzahlungen	229	332
Erfolgswirksam erfasster Gesamtbetrag	33.189	38.871

Die Zahlungsmittelabflüsse des Konzerns für Leasingverhältnisse betrugen TEUR 34.491 (Vj.: TEUR 32.487) und beinhalten die Mittelabflüsse für variable Leasingzahlungen, kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse von geringem Wert. Die künftigen Zahlungsmittelabflüsse aus unkündbaren Leasingverträgen, die noch nicht begonnen haben, betragen zum Bilanzstichtag TEUR 235 (Vj.: TEUR 814). Hiervon entfallen TEUR 45 auf das Jahr 2021 und TEUR 190 auf die Jahre 2022 bis 2025. Im Geschäftsjahr wurden Erträge aus Unterleasingverhältnissen in Höhe von TEUR 2.114 (Vj.: TEUR 1.297) erzielt. Bisher nicht berücksichtigte Verlängerungsoptionen könnten in Zukunft Zahlungsmittelabflüsse in Höhe von TEUR 14.691 (Vj.: TEUR 18.762) verursachen.

25 Sonstige Verpflichtungen

25.1 Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen

Zum 31. Dezember 2020 besteht ein Bestellobligo für den Erwerb von Sachanlagen in Höhe von TEUR 37.675 (Vj.: TEUR 62.112). Darüber hinaus bestehen vertraglich vereinbarte Investitionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 57.382 (Vj.: TEUR 100.838).

25.2 Garantien

Zum Bilanzstichtag besteht aus Sicht des Sana Konzerns eine Eventualschuld aus Mithaft in Höhe von TEUR 5.500 (Vj.: TEUR 5.500) sowie Höchstbetragsbürgschaften über TEUR 10.331 (Vj.: TEUR 13.536). Die Höchstbetragsbürgschaften umfassen Haftungsverhältnisse gegenüber assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 2.331 (Vj.: TEUR 2.414).

25.3 Latente Verpflichtung zur Rückzahlung von Fördermitteln

Die im Rahmen von Kaufpreisallokationen mangels Schuldcharakter nicht passivierten Sonderposten aus Fördermitteln nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz betragen zum 31. Dezember 2020 TEUR 271.949 (Vj.: TEUR 282.530). Im Falle des Ausscheidens der betreffenden Kliniken aus dem Krankenhausplan entstünde eine Rückzahlungsverpflichtung gegenüber der jeweiligen Fördermittelbehörde. Ein Ausscheiden aus dem Krankenhausplan wird seitens Sana ausgeschlossen.

26 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Regio Kliniken GmbH ihre am Krankenhausstandort Wedel betriebenen Fachabteilungen nach Elmshorn und Pinneberg verlegt. Die Gesellschaft wirkt aktiv darauf hin, das dadurch nicht mehr als Krankenhaus genutzte Gebäude, mit diesem verbundene Anlagen sowie das betroffene Grundstück zu veräußern. Die Transaktion wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Geschäftsjahr abgeschlossen werden können. Die in diesem Zusammenhang als zur Veräußerung verfügbar bilanzierten Vermögenswerte umfassen Grundstücke und Bauten mit einem Buchwert von TEUR 3.671 sowie sonstige Sachanlagen mit einem Buchwert von TEUR 874.

Zum 1. Januar 2019 wurden die Vermögenswerte und Schulden der Gesellschaft Leben am Park GmbH als zur Veräußerung verfügbar bilanziert. Alle Anteile an der Gesellschaft wurden im Jahr 2019 verkauft.

Es mussten keine Abschreibungen für die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte auf ihren beizulegenden Zeitwert erfasst werden. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes wurden Inputparameter des Levels 2 verwendet.

27 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die folgende Tabelle enthält die Gesamtbeträge aus Transaktionen zwischen nahestehenden Unter nehmen und Personen für das betreffende Geschäftsjahr:

Nahestehende Unternehmen und Personen	Erlöse aus Managementverträgen		Erlöse aus sonstigen Geschäftsvorfällen		Aufwendungen aus sonstigen Geschäftsvorfällen
	2020 TEUR	2019 TEUR	2020 TEUR	2019 TEUR	2020 TEUR	2019 TEUR
Assoziierte Unternehmen
Krankenhausbetriebsgesellschaft Bad Oeynhausen mbH	0	0	372	418	2	2
Med 360° AG	0	0	154	0	1.665	0
Med 360° Sana GmbH	0	0	24	321	2.881	2.999
Med 360° Sana Nord GmbH (ehem.: Sana Nord GmbH)	0	0	0	0	1.200	0
Vereinigte Gesundheitseinrichtungen Mittelsachsen GmbH	1.154	1.276	0	0	0	1
ZfPA GmbH	87	72	0	0	110	13
Kreiskrankenhaus Freiberg gGmbH	0	0	110	28	2	0
Kreiskrankenhaus Freiberg Service GmbH	0	0	22	11	0	0
Fachklinik 360° GmbH	0	0	0	101	0	0
Med 360° Bayern GmbH	0	0	389	264	769	291
Med 360° Köln GmbH (ehem.: orthoteam MVZ GmbH)	0	0	1	0	0	0
Med 360° Praxisklinik GmbH (ehem.: Med 360° Praxisklinik im Südpark GmbH)	0	0	1	0	0	0
Med 360° Rheinland GmbH	0	0	0	0	237	9
Med 360° Service GmbH	0	0	174	166	0	0
Medizinisches Versorgungszentrum Freiberg GmbH	0	0	0	12	0	0
Sanitätshaus 360° GmbH	0	0	350	0	0	0
üBAG Med 360° GbR	0	0	0	0	0	176
Sonstige Beteiligungen
7pat GmbH	0	0	221	0	1.528	1.576
Diakonie-Hospitz-Woltersdorf GmbH	0	0	5	0	0	0
Evangelisches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Stuttgart gGmbH	0	0	0	0	439	601
Forum Gesundheit gGmbH	0	0	0	0	10	10
Gourmet-Werkstatt Rhein-Main-Wetterau GmbH	0	0	41	326	3.051	3.461
Hochfränkisches Bildungszentrum für Gesundheit und Pflege gemeinnützige GmbH (ehem.: Sana Klinikum Hof Schulen gGmbH)	0	0	40	0	17	0
MRT-Kooperations-GmbH	0	0	0	0	285	114
MVZ Diagnostikzentrum Borna GmbH	0	0	0	0	1.260	0
MVZ Medzentrum Roth GmbH	0	0	75	0	0	0
Policum Berlin MVZ GmbH (ehem.: POLIKUM Berlin MVZ GmbH)	0	0	751	0	3	0
Praxisgemeinschaft Wolfgang Schweiger + MVZ Sulzbacher Straße 42 GbR	0	0	0	0	118	0
Sana Klinik Pegnitz MVZ GbR	0	0	349	1.276	271	288

Die nicht besicherten Forderungen an nahestehenden Unternehmen betragen zum Bilanzstichtag TEUR 5.415 (Vj.: TEUR 475) und umfassen ein kurzfristiges verzinsliches Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 gegenüber der Med 360° AG sowie sonstige laufende unverzinsliche Forderungen in Höhe von TEUR 415. Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von TEUR 308 (Vj.: TEUR 957).

Zum 31. Dezember 2020 hat der Konzern wie im Vorjahr keine Wertberichtigung auf Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen gebildet. Die Notwendigkeit des Ansatzes einer Wertberichtigung wird jährlich überprüft, indem die Finanzlage des nahestehenden Unternehmens oder der Person und der Markt, in dem diese tätig sind, beurteilt werden.

28 Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements

Die wesentlichen durch den Konzern verwendeten Finanzinstrumente umfassen Schuldschein-, Bank- und Gesellschafterdarlehen, Kontokorrentkredite, Leasingverträge, Zahlungsmittel, Einlagen und Wertpapiere. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit. Der Konzern verfügt über verschiedene weitere finanzielle Vermögenswerte und Schulden wie zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die unmittelbar im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit entstehen.

Darüber hinaus geht der Konzern auch derivative Geschäfte ein, und zwar ausschließlich in Form von Zinssicherungsgeschäften, die durch den Konzernvorstand genehmigt werden müssen. Zweck dieser derivativen Finanzinstrumente ist die Steuerung von Zinsrisiken, die sich aus der Geschäftstätigkeit des Konzerns und seinen Finanzierungsquellen ergeben. Die Höhe und Laufzeit der Zinssicherungsgeschäfte orientiert sich an den geplanten Zinszahlungen. Sicherungsmaßnahmen werden zentral durch den Bereich Treasury & Corporate Finance durchgeführt. Es ist eine verbindliche Vorgabe des Konzerns, dass keine Spekulation mit Finanzinstrumenten betrieben wird.

Aus den beschriebenen Finanzinstrumenten ergebend sich im Wesentlichen die nachfolgenden Risiken:

―	zinsbedingte Cashflow-Risiken
―	Ausfallrisiken
―	Liquiditätsrisiken

Fremdwährungsrisiken bestehen nur in sehr geringem Umfang, da der Konzern überwiegend in Deutschland tätig ist. Der Vorstand erstellt und überprüft Richtlinien zum Risikomanagement für jedes der genannten Risiken.

28.1 Zinsbedingte Cashflow-Risiken

Das Zinsänderungsrisiko, dem der Konzern ausgesetzt ist, entsteht hauptsächlich aus den finanziellen Schulden mit einem variablen Zinssatz. Gemäß der konzerninternen Treasury-Richtlinie müssen mindestens 50 % der Finanzschulden mit einer Festzinsvereinbarung versehen oder einem adäquaten Derivat gesichert sein. Unter Berücksichtigung der abgeschlossenen Zinssicherungsderivate weisen zum 31. Dezember 2020 ca. 84 % der Finanzschulden eine quasi feste Verzinsung auf. Die Finanzierungen und gegenläufigen Sicherungsgeschäfte sind nach wie vor mit dem EURIBOR als variablem Referenzzins abgeschlossen.

Der Finanzierungsbedarf im Sana Konzern wird im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses ermittelt. Die mittel- und langfristigen Finanzierungen werden durch Gesellschafterdarlehen, Schuldscheindarlehen sowie Bankfinanzierungen sichergestellt. Die Steuerung der Zinsaufwendungen des Konzerns erfolgt durch eine Kombination von festverzinslichem und variabel verzinslichem Fremdkapital. Zur kosteneffizienten Gestaltung dieser Kombination schließt der Konzern in Einzelfällen Zinsderivate in Form von Zinsswaps und Zinscaps ab.

Alle Derivate werden zu Marktwerten auf der Basis anerkannter Bewertungsmodelle mit aktuellen Marktdaten angesetzt. Eine Überwachung und Steuerung erfolgt über den Bereich Treasury & Corporate Finance in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand.

Zinsswaps

Durch Zinsswaps tauscht der Konzern in festgelegten Zeitabständen die unter Bezugnahme auf einen vereinbarten Nennbetrag ermittelte Differenz zwischen festverzinslichen und variabel verzinslichen Beträgen mit seinem Vertragspartner aus. Die wesentlichen Bedingungen von Grund- und Sicherungsgeschäft stimmen bei Erwerb des Derivats stets überein. Die Effektivität von Zinsswaps wird anhand der Zahlungsströme während der jeweiligen Zinsperioden gemessen, in denen den Zahlungen aus einem Zinsswap die Zahlungen aus der Finanzierung gegenüberstehen. Die Bestimmung der Effektivität des Sicherungszusammenhangs erfolgt mittels der hypothetischen Derivate-Methode.

Zinscaps

Durch Zinscaps vermeidet der Konzern das Risiko eines Zinsanstiegs in künftigen Zinsperioden und daraus resultierender Zinsaufwendungen. Auch hier wird bei Abschluss des Derivats stets darauf geachtet, dass die wesentlichen Bedingungen von Grund- und Sicherungsgeschäft übereinstimmen. Die Effektivität von Zinscaps lässt sich anhand der Summe der künftigen Ausgleichszahlungen messen, die den Zinszahlungen aus der Finanzierung, die die Zinsobergrenze überschreiten, gegenüberstehen. Die Bestimmung der Effektivität des Sicherungszusammenhangs erfolgt mittels der hypothetischen Derivate-Methode.

Sensitivitätsanalyse

Mögliche Marktzinserhöhungen bzw. -verminderungen in Höhe von 25 Basispunkten würden den Zeitwert der Zinssicherungsgeschäfte und somit die im Eigenkapital gebildeten Rücklagen für die Sicherung und der damit verbundenen Kosten zum 31. Dezember 2020 nach Steuern um TEUR 473 erhöhen (Vj.: TEUR 582) bzw. um TEUR 478 vermindern (Vj.: TEUR 612). Eine solche Veränderung des Marktzinses hätte keine wesentlichen Auswirkungen auf das Jahresergebnis gehabt. Die für möglich gehaltene Zinssatzänderung wurde im Geschäftsjahr aufgrund des niedrigen Zinsniveaus bei 25 Basispunkten belassen.

28.2 Ausfallrisiken

Unter Ausfallrisiko oder auch Bonitätsrisiko wird die Gefahr verstanden, dass ein Schuldner aufgrund von Zahlungsunfähigkeit seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen kann. Solche Ausfallrisiken existieren für den Konzern vor allem im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht innerhalb des deutschen Krankenversicherungssystems entstehen sowie der sonstigen kurzfristigen Forderungen. Aus den finanziellen Vermögenswerten des Konzerns besteht bei Ausfall des Kontrahenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des Buchwerts der entsprechenden Instrumente. Bei Finanzgarantien entspricht das maximale Ausfallrisiko der Höhe der angegebenen Eventualschulden. Im Konzern bestehen keine wesentlichen Ausfallrisikokonzentrationen.

Vertragsvermögenswerte

Die Vertragsvermögenswerte des Konzerns stellen im Wesentlichen die am Jahresende noch nicht abgeschlossenen und damit auch noch nicht abgerechneten Patientenbehandlungen dar. Die Rechnungsstellung erfolgt in der Regel im Folgejahr. Mit dieser erfolgt eine Umgliederung in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die mit bestimmten Forderungsgruppen verbundenen Kreditrisiken gelten auch für die im Vorfeld zu bilanzierenden Vertragsvermögenswerte.

Forderungen gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen

Der Konzern erbringt im Wesentlichen Krankenhausleistungen, die überwiegend mit den Kostenträgern der gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet werden. Krankenhausleistungen unterliegen gesetzlichen Entgeltregelungen und werden im Regelfall innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist beglichen. Das Ausfallrisiko des Konzerns gegenüber den Kostenträgern der gesetzlichen Krankenversicherung ist insgesamt unwesentlich, da alle gesetzlichen Krankenkassen in einem Haftungsverbund organisiert sind, wodurch alle gesetzlichen Krankenkassen für die Verbindlichkeiten geschlossener Kassen haften müssen. Für Forderungen gegenüber den Kostenträgern der gesetzlichen Krankenversicherung wurde daher keine bonitätsbedingte Risikovorsorge gebildet.

Forderungen aus privaten Behandlungsverträgen

Im Konzern entstehen in geringerem Umfang Forderungen aus medizinischen Leistungen an Patienten, die nicht dem gesetzlichen Krankenversicherungssystem angehören. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um solche Patienten, die ihren Hauptwohnsitz in Deutschland haben und über private Krankenversicherungsunternehmen versichert sind. Diese sind in der Regel Pflichtmitglieder im deutschen Sicherungsfonds der Krankenversicherung. Das Bundesministerium der Finanzen hat der ehemals freiwilligen Auffanggesellschaft Medicator AG die Aufgaben und Befugnisse dieses Sicherungsfonds übertragen. Pflichtmitglieder sind alle Versicherungsunternehmen mit Sitz in Deutschland, die zum Betrieb einer substitutiven Krankenversicherung zugelassen sind sowie die deutschen Niederlassungen von Krankenversicherern mit Sitz in einem Drittstaat, also außerhalb der Europäischen Union oder des Europäischen Wirtschaftsraums. Eine Krankenversicherung gilt als substitutiv, wenn sie die gesetzliche Krankenversicherung ganz oder teilweise ersetzt. Hierunter versteht man namentlich die Krankheitskostenvollversicherung, die Krankentagegeldversicherung und die private Pflegepflichtversicherung. Der deutsche Sicherungsfonds der Krankenversicherung wird von seinen Pflichtmitgliedern finanziert und von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht beaufsichtigt. Er zahlt im Sicherungsfall keine Entschädigungsleistungen an Versicherte aus, sondern führt die betroffenen Versicherungsverträge fort. Der Zahlungsanspruch von Sana besteht entweder gegenüber den privaten Krankenversicherungsunternehmen, wobei hier aufgrund der Absicherung über die Medicator AG in der Regel ein nur geringes Ausfallrisiko entsteht, oder gegenüber den behandelten Patienten selbst. Diese sogenannten Selbstzahler erhalten eine Rechnung über ihre erhaltenen medizinischen Leistungen und lassen sich die Behandlungskosten von den privaten Versicherern erstatten. Für bestimmte Berufsgruppen von Bund, Ländern und Gemeinden beteiligt sich zudem der Dienstherr an Krankheits-, Pflege- und Geburtskosten. Der Zahlungsanspruch von Sana entsteht jedoch auch bei diesen Beihilfepatienten direkt gegenüber den Patienten. Da die Beihilfe auch nur einen Teil der anfallenden Behandlungskosten abdeckt, wird durch Betroffene zur Deckung der Versorgungslücke normalerweise eine zusätzliche private Restkostenversicherung abgeschlossen.

Patienten, die ihren Hauptwohnsitz nicht in Deutschland, aber einem anderen Staat der Europäischen Union oder des Europäischen Wirtschaftsraums haben, können medizinische Leistungen bei einem vorübergehenden Aufenthalt in Deutschland mit der Europäischen Krankenversicherungskarte oder einer provisorischen Ersatzbescheinigung in Anspruch nehmen. Der im Ausland Versicherte wählt hierzu eine deutsche gesetzliche Krankenkasse als aushelfende Krankenkasse, zu deren Lasten Sana die erbrachten Leistungen abrechnen kann. Diese Kasse lässt sich die Behandlungskosten wiederum vom ausländischen Krankenversicherungsträger des Patienten erstatten. Darüber hinaus gibt es Länder mit bilateralen Abkommen über Soziale Sicherheit, bei denen Sana die Abrechnung bei Vorliegen bestimmter Bedingungen entsprechend vornehmen kann. Für alle anderen ausländischen Patienten, vor allem solche aus Drittstaaten, entsteht der Zahlungsanspruch in der Regel direkt gegenüber den Patienten beziehungsweise bei Vorliegen einer Kostenübernahmebescheinigung gegenüber einem in- oder ausländischen Versicherungsunternehmen.

Im Vorfeld einer stationären oder ambulanten Behandlung findet bei Sana keine systematische Kreditwürdigkeitsprüfung von selbstzahlenden Patienten statt. Dem allgemeinen Bonitätsrisiko wird in diesem Bereich durch die Erhebung von Anzahlungen auf den voraussichtlich abzurechnenden Rechnungsbetrag begegnet. Es hat sich gezeigt, dass dadurch dem möglichen Ausfallrisiko in ausreichendem Maße Rechnung getragen werden kann.

Überfällige Forderungen aus privaten Behandlungsverträgen werden im Rahmen eines standardisierten Mahnwesens bearbeitet. Zunächst werden überfällige Forderungen bis zu zweimal durch die konzerninternen Debitorenbuchhaltungen angemahnt. Nach erfolgter zweiter Mahnung noch nicht abschließend ausgeglichene Forderungen werden zur weiteren Bearbeitung an auf das Einziehen kaufmännisch ausgemahnter, noch nicht gerichtlich geltend gemachter Forderungen spezialisierte Unternehmen (Inkassodienstleister) übergeben. Wenn auch der externe Dienstleister ausstehende Forderungen nicht einbringen kann, wird ein Vollstreckungsverfahren eröffnet. Hiervon sind in der Regel Forderungen betroffen, die mehr als 180 Tage überfällig sind. Eine Überfälligkeit von mehr als 180 Tagen stellt daher für Forderungen aus privaten Behandlungsverträgen einen objektiven Hinweis für eine beeinträchtigte Bonität dar. Bei der Verwaltung wesentlicher ausstehender Forderungen gegenüber internationalen Patienten werden alle Einrichtungen des Konzerns von einem konzerneigenen International Office unterstützt, in dem Sana die hierfür notwendigen fachlichen und kulturellen Ressourcen zentral vorhält.

Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen (kurzfristig)

Darüber hinaus werden im Konzern Forderungen aus der Erbringung von Dienstleistungen im Sekundär- und Tertiärbereich sowie sonstige kurzfristige Forderungen bilanziert. Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entstehen im Wesentlichen im Rahmen des Sana Einkaufsverbunds sowie durch das Waren- und Logistikgeschäft von Sana.

Über seinen Einkaufsverbund stellt Sana Krankenhäusern vorverhandelte Einkaufskonditionen mit Industriepartnern zur Verfügung. In Abhängigkeit der über den Verbund bestellten Waren zahlen letztere eine umsatzabhängige Vergütung (Provision) an Sana. Mit den wirtschaftlich bedeutendsten Verbundlieferanten bestehen langjährige Geschäftsbeziehungen, aufgrund derer Ausfallrisiken innerhalb des Einkaufsverbunds mit ausreichender Sicherheit selbstständig eingeschätzt werden können. Zum Bilanzstichtag liegen keine Anzeichen für wesentliche Risiken vor. Mit neuen Lieferanten wird in der Regel anfangs nur ein geringer Umsatz generiert und damit einhergehend auch nur kleine Forderungspositionen aufgebaut. Diesen stehen gleichzeitig nur unwesentliche Vorleistungen von Sana gegenüber. Aus Gründen der Wirtschaftlich- und Wesentlichkeit erfolgte bislang keine systematische Kreditwürdigkeitsprüfung neuer Industriepartner. Dies ist in naher Zukunft auch nicht geplant.

Im Waren- und Logistikdienstleistungsgeschäft hat Sana einen standardisierten Prozess implementiert, um Ausfallrisiken zu minimieren. Neukundenaufträge werden zunächst nur gegen Vorkasse angenommen. Bestandskunden kann zwar ein Order Limit gewährt werden, im Vorfeld erfolgt jedoch eine umfassende Kreditwürdigkeitsprüfung durch externe und auf die Kreditwürdigkeitsprüfung spezialisierte Dienstleister. Treten bei Bestandskunden Ereignisse ein, die auf Zahlungsschwierigkeiten hindeuten, beispielsweise aufgrund signifikanter Zahlungsverzögerungen, werden Bestellungen wieder nur gegen Vorkasse angenommen. In bestimmten Situationen kann ein vollständiger Lieferstopp verhängt werden. Forderungen werden regelmäßig auf ihre Überfälligkeit hin überprüft und bei Bedarf angemahnt. Wie im Krankenhausbereich sieht Sana auch im Waren- und Logistikdienstleistungsgeschäft eine beeinträchtigte Bonität ab einer Überfälligkeit von mehr als 180 Tagen als gegeben an.

Fremdkapitalinstrumente als finanzielle Vermögenswerte

Sana erwirbt Wertpapiere häufig, aber nicht ausschließlich, um diese bis zur Endfälligkeit zu halten und die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen. Vorzeitige Verkäufe erfolgen unter anderem zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Liquidität, aber auch als Reaktion auf geänderte Marktverhältnisse, wenn sich dadurch Verbesserungen im Rahmen des konzernweiten Liquiditäts- und Zinsmanagements erreichen lassen. Alle Wertpapiere, die ausschließlich Zahlungsströme aus vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen aufweisen, werden daher erfolgsneutral zum Fair Value bilanziert. Diese werden als Finanzinstrumente mit geringem Ausfallrisiko eingestuft, da jedes einzelne Instrument eine anlagewürdige Bonität (Investment Grade) ausweisen kann. Somit werden erwartete Kreditverluste mit der Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls in den nächsten zwölf Monaten berechnet. Für die Folgebilanzierung kann auf die Untersuchung eines signifikanten Anstiegs des Ausfallrisikos verzichtet werden. Um jedoch mögliche Kreditverluste einschätzen und minimieren zu können, beobachtet der Konzern die Entwicklung der extern vergebenen Kreditbewertungen und ergänzt diese laufend um aktuelle, eigene Marktbeobachtungen. Diese umfassen unter anderem relevante, frei zugängliche Preisinformationen, die Indikatoren für Veränderungen der Kreditwürdigkeit darstellen sowie Presse- und Branchenveröffentlichungen. Für Schuldinstrumente wurde im Geschäftsjahr keine Risikovorsorge bilanziert, da diese für den Konzern aufgrund der anlagewürdigen Bonität als unwesentlich eingestuft werden konnte.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des Konzerns werden bei unterschiedlichen Banken gehalten. Diese haben entweder ein Investment Grade Rating oder befinden sich in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden daher ebenfalls als Finanzinstrumente mit geringem Ausfallrisiko eingestuft. Für die quantitative Bewertung der Ausfallrisiken greift Sana auf Statistiken führender Rating Agenturen zurück, die Ausfallwahrscheinlichkeiten für kurzfristige Anlagehorizonte abbilden. Für Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente wurde im Geschäftsjahr keine Risikovorsorge bilanziert, da diese für den Konzern als unwesentlich eingestuft werden konnte.

Einlagen bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von über drei Monaten

Der Konzern hält Einlagen bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von über drei Monaten bei unterschiedlichen mit einem Investment Grade Rating ausgestatteten Banken. Auch diese Einlagen können somit als Finanzinstrumente mit geringem Ausfallrisiko eingestuft werden. Für die quantitative Bewertung der hiermit verbundenen Ausfallrisiken greift Sana ebenfalls auf Ausfallstatistiken führender Rating Agenturen zurück. Die erwarteten Kreditverluste werden mit der Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls in den nächsten zwölf Monaten berechnet. Das so bewertete Ausfallrisiko konnte für den Konzern als unwesentlich eingestuft werden. Daher wurde im Geschäftsjahr keine Risikovorsorge für Einlagen bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von über drei Monaten gebildet.

28.3 Liquiditätsrisiken

Die Steuerung und Sicherstellung der Konzernliquidität sowie die Koordination der gesamten Finanzierungstätigkeit des Konzerns werden durch den Bereich Treasury & Corporate Finance systemgestützt in einer zentralen Treasury-Applikation durchgeführt. In dieser erfolgen der tägliche Finanzstatus sowie die Liquiditätsberichterstattung auf Monatsbasis unter Zugrundelegung der erwarteten Zahlungsströme aus der Geschäftstätigkeit sowie der Finanzinvestitionen unter Berücksichtigung von Laufzeiten. Anhand von Liquiditätsberichten werden regelmäßig Abweichungsanalysen sowohl auf Tochter- als auch auf Konzernebene durchgeführt. Der Finanzvorstand der Sana Kliniken AG erhält im Anschluss einen aggregierten Konzernliquiditätsbericht. Darüber hinaus wird vierteljährlich der Aufsichtsrat über die Liquiditätsentwicklung informiert.

Ein Ziel des Konzerns ist es, das Gleichgewicht zwischen der kontinuierlichen Deckung des Finanzmittelbedarfs und der Sicherstellung der Flexibilität in Form von Guthaben, Kontokorrentkrediten, Darlehen und anderen Finanzierungsformen zu wahren.

Liquiditätsüberschüsse werden angelegt - hierbei steht im Vordergrund, marktgerechte Zinsen zu erhalten.

Zur Vermeidung von Risikokonzentrationen arbeitet Sana mit verschiedenen Banken zusammen. Darüber hinaus erfolgt eine Diversifizierung nach Laufzeiten, Instrumenten und Märkten.

28.4 Kapitalmanagement

Der Sana Konzern verfolgt im Rahmen seiner Finanzierungsstrategie sehr konservative Ziele. Diese sind vor allem an der Sicherung der Liquidität sowie einem Höchstmaß an Planungssicherheit bezüglich der Refinanzierungskosten ausgerichtet. Ausgehend von einer rollierenden Mehrjahresplanung wird der Kapitalbedarf für den Konzern inklusive Wachstumsfinanzierung abgeleitet. Die zur Steuerung der Verschuldung sowie der Kapitaleffizienz verwendeten Kennzahlen bilden den Rahmen eines kontinuierlichen Kapitalmanagementprozesses.

Der ROCE (Return on Capital Employed) spiegelt die Kapitalrendite des langfristig investierten Kapitals wider. Kurzfristig gebundenes Vermögen wird in dieser Kennzahl nicht berücksichtigt. Der ROCE ermittelt sich als Quotient aus dem EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) nach Steuern und dem investierten Kapital. Das investierte Kapital setzt sich aus dem Eigenkapital, den Finanzschulden abzüglich der Zahlungsmittel, den Pensionen und den sonstigen langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten zusammen. Für die interne Steuerung werden die Geschäfts- und Firmenwerte konsequenterweise herausgerechnet, da diese die zumindest teilweise mit Fördermitteln finanzierten Vermögensgegenstände im Rahmen von Unternehmenskäufen repräsentieren. Ziel von Sana ist es, einen ROCE von mindestens dem 1,5-fachen des Kapitalkostensatzes zu erreichen. Aufgrund neu akquirierter Krankenhäuser oder, wie im Jahr 2020 erlebt, außergewöhnlicher, nicht vorhersehbarer gesamtgesellschaftlicher Krisensituationen kann es hierbei zu Schwankungen kommen. Für das Geschäftsjahr ergibt sich ein ROCE von 4,8 % (Vj.: 6,2 %). Das selbstgesteckte Ziel, das 1,5-fache des Kapitalkostensatzes zu erwirtschaften, wurde damit nicht erreicht.

Der von Sana beschrittene Weg des profitablen Wachstums kann nur umgesetzt werden, wenn die Finanzierungsstrukturen genügend Flexibilität und Spielraum zur Nutzung von Wachstumspotentialen zulassen. In diesem Zusammenhang spielt einerseits die Verschuldung (Net Gearing) eine Rolle. Andererseits wird die Verschuldungsrelation im Verhältnis zu dem operativen Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) gesteuert.

Für die interne Steuerung des Konzerns wurde eine Obergrenze für das Net Gearing von 100 % gesetzt, wobei diese nur im Ausnahmefall, d. h. als Folge der Übernahme von großen Akquisitionen, zum Tragen kommen soll.

29 Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten nach IFRS 7

29.1 Informationen zu Finanzinstrumenten nach Kategorien

Nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente nach IFRS 7:

31.12.2020 (alle Werte in TEUR)		Bewertungskategorie
Klassen gemäß IFRS 7	Buchwert	zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet	verpflichtend zum Fair Value bewertet (Sicherungsbeziehungen)	verpflichtend erfolgswirksam zum Fair Value bewertet (sonstiges)
Finanzielle Vermögenswerte
Beteiligungen (Level 3)	12.190			12.190
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	19.308	17.983
Wertpapiere nicht börsennotiert (Level 2)	28.895			3.009
Wertpapiere börsennotiert (Level 1)	26.161			7.484
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)	3		3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	288.979	288.979
Sonstige kurzfristige Forderungen	126.689	126.689
Kurzfristige Termingelder	67.020	67.020
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	114.135	114.135
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bankverbindlichkeiten	457.442	457.442
Sonstige Finanzschulden	52.061	52.061
Leasingverpflichtungen	166.076
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)	3.669		3.669
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	108.159	108.159
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	310.229	310.229
Summe je Kategorie		1.542.697	3.672	22.683

31.12.2020 (alle Werte in TEUR)	Bewertungskategorie
Klassen gemäß IFRS 7	erfolgsneutral zum Fair Value bewertet (Fremdkapitalinstrumente)	n/a
Finanzielle Vermögenswerte
Beteiligungen (Level 3)
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte		1.325
Wertpapiere nicht börsennotiert (Level 2)	25.886
Wertpapiere börsennotiert (Level 1)	18.677
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige kurzfristige Forderungen
Kurzfristige Termingelder
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bankverbindlichkeiten
Sonstige Finanzschulden
Leasingverpflichtungen		166.076
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Summe je Kategorie	44.563	167.401

31.12.2020 (alle Werte in TEUR)
Klassen gemäß IFRS 7	Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte
Beteiligungen (Level 3)	12.190
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	19.308
Wertpapiere nicht börsennotiert (Level 2)	28.895
Wertpapiere börsennotiert (Level 1)	26.161
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)	3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	288.979
Sonstige kurzfristige Forderungen	126.689
Kurzfristige Termingelder	67.020
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	114.135
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bankverbindlichkeiten	473.079
Sonstige Finanzschulden	55.590
Leasingverpflichtungen	166.076
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)	3.669
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	108.159
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	336.467
Summe je Kategorie

Die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente nach IFRS 7 für das Vorjahr stellen sich wie folgt dar:

31.12.2019 angepasst (alle Werte in TEUR)		Bewertungskategorie
Klassen gemäß IFRS 7	Buchwert	zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet	verpflichtend zum Fair Value bewertet (Sicherungsbeziehungen)	verpflichtend erfolgswirksam zum Fair Value bewertet (sonstiges)
Finanzielle Vermögenswerte
Beteiligungen (Level 3)	9.629			9.629
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	22.614	21.314
Wertpapiere nicht börsennotiert (Level 3)	700			700
Wertpapiere nicht börsennotiert (Level 2)	12.986			2.986
Wertpapiere börsennotiert (Level 1)	9.950
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)	29		29
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	385.277	385.277
Sonstige kurzfristige Forderungen	110.497	110.497
Kurzfristige Termingelder	13.563	13.563
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	88.472	88.472
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bankverbindlichkeiten	551.926	551.926
Sonstige Finanzschulden	52.743	52.743
Finanzierungsleasing	169.457
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)	3.373		3.373
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	161.599	161.599
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	291.736	291.736
Summe je Kategorie		1.677.127	3.402	13.315

31.12.2019 angepasst (alle Werte in TEUR)	Bewertungskategorie
Klassen gemäß IFRS 7	erfolgsneutral zum Fair Value bewertet (Fremdkapitalinstrumente)	n/a
Finanzielle Vermögenswerte
Beteiligungen (Level 3)
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte		1.300
Wertpapiere nicht börsennotiert (Level 3)
Wertpapiere nicht börsennotiert (Level 2)	10.000
Wertpapiere börsennotiert (Level 1)	9.950
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige kurzfristige Forderungen
Kurzfristige Termingelder
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bankverbindlichkeiten
Sonstige Finanzschulden
Finanzierungsleasing		169.457
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Summe je Kategorie	19.950	170.757

31.12.2019 angepasst (alle Werte in TEUR)
Klassen gemäß IFRS 7	Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte
Beteiligungen (Level 3)	9.629
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	22.614
Wertpapiere nicht börsennotiert (Level 3)	700
Wertpapiere nicht börsennotiert (Level 2)	12.986
Wertpapiere börsennotiert (Level 1)	9.950
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)	29
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	385.277
Sonstige kurzfristige Forderungen	110.497
Kurzfristige Termingelder	13.563
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	88.472
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bankverbindlichkeiten	565.841
Sonstige Finanzschulden	57.145
Finanzierungsleasing	169.457
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente (Level 2)	3.373
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	161.599
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	297.651
Summe je Kategorie

Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren:

•	Level 1: Notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.
•	Level 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind.
•	Level 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

Zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten, Bankverbindlichkeiten, sonstigen Finanzschulden und sonstiger finanzieller Verbindlichkeiten für Angabezwecke wurden Inputparameter des Levels 2 verwendet. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes erfolgte unter Verwendung von Discounted-Cashflow-Methoden auf Basis aktueller Marktzinsen.

Für kurzfristige Vermögenswerte und Schulden wird vereinfachend angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen. Auf Angaben zum beizulegenden Zeitwert dieser Klassen wird gemäß IFRS 7.29 (a) verzichtet. Für die Bewertung nicht börsennotierter Wertpapiere (Level 2) werden externe Bankbewertungen herangezogen.

Für die bilanzierten Beteiligungen sind die Anschaffungskosten in der Regel der beste Schätzwert für den beizulegenden Zeitwert, da für diese kein liquider Markt existiert und valide Daten über vergleichbare Transaktionen nicht zur Verfügung stehen. Bei der Beurteilung, ob die Anschaffungskosten repräsentativ für den beizulegenden Zeitwert sind, wurde IFRS 9 B5.2.4 berücksichtigt.

29.2 Nettoergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten

Das Nettoergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten beinhaltet im Wesentlichen Zinsaufwendungen für finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, in Höhe von TEUR 7.734 (Vj.: TEUR 8.498), Zinserträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 228 (Vj.: TEUR 313) sowie Aufwendungen für Abschreibungen in Höhe von TEUR 25.384 (Vj.: TEUR 13.360).

Darüber hinaus wurden Zinsen aus Wertpapieren, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden, in Höhe von TEUR 78 (Vj.: TEUR 89), Zinsen aus Wertpapieren, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, in Höhe von TEUR 98 (Vj.: TEUR 72) sowie Erträge aus Wertpapieren, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, in Höhe von TEUR 54 (Vj.: TEUR 179) vereinnahmt.

Das Nettoergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten umfasst zudem unrealisierte und realisierte Verluste und Erträge aus der Bewertung und dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden. Im Geschäftsjahr entstanden entsprechend unrealisierte Verluste in Höhe von TEUR 80 (Vj.: TEUR 6), realisierte Verluste in Höhe von TEUR 2 (Vj.: TEUR 0), unrealisierte Erträge in Höhe von TEUR 2 (Vj.: TEUR 0) sowie realisierte Erträge in Höhe von TEUR 25 (Vj.: TEUR 509).

Der Konzern vereinnahmte Ausschüttungserträge aus finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, in Höhe von TEUR 158 (Vj.: TEUR 317).

29.3 Geplante Zahlungsabflüsse der ausgewiesenen finanziellen
Verbindlichkeiten gemäß IFRS 7

Folgende Tabelle zeigt die geplanten Zahlungsabflüsse der finanziellen Verbindlichkeiten:

Geschäftsjahr in TEUR	2021	2022	2023	2024	2025 und später	Summe
Finanzschulden	38.656	155.075	28.710	186.205	136.196	544.842
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	380.109	7.460	2.183	2.708	26.315	418.775
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente	939	939	714	694	362	3.648
Finanzgarantien ¹	15.831	0	0	0	0	15.831

Geschäftsjahr in TEUR	Enthaltene Zinsanteile
Finanzschulden	35.339
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	387
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente	-21
Finanzgarantien ¹	0

Im Vorjahr stellten sich die geplanten Zahlungsabflüsse finanzieller Verbindlichkeiten wie folgt dar:

Geschäftsjahr in TEUR	2020	2021	2022	2023	2024 und später	Summe
Finanzschulden	120.337	23.842	155.093	28.544	321.020	648.836
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	418.903	4.341	2.206	2.158	25.903	453.511
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente	799	753	670	499	651	3.373
Finanzgarantien ²	19.036	0	0	0	0	19.036

Geschäftsjahr in TEUR	Enthaltene Zinsanteile
Finanzschulden	44.167
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	176
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente	0
Finanzgarantien ²	0

¹ Darstellung der Zahlungsabflüsse aus Finanzgarantien bei maximaler Inanspruchnahme zum frühestmöglichen Zeitpunkt.
² Darstellung der Zahlungsabflüsse aus Finanzgarantien bei maximaler Inanspruchnahme zum frühestmöglichen Zeitpunkt.

29.4 Sicherungsgeschäfte zur Absicherung der Cashflows

Der Konzern bilanziert nachfolgende Zinsderivate, die als Sicherungsgeschäfte eingestuft werden, zur Absicherung der Zinszahlungen variabel verzinster Schuldscheintranchen:

	2020		2019		Ausweis
	Zinsswaps	Zinscaps	Zinsswaps	Zinscaps
Anzahl	4	2	4	2	-
Nominalbetrag gesamt (in TEUR)	70.000	25.000	70.000	25.000	-
Zeitwert gesamt (in TEUR)	-3.669	3	-3.373	29	-
davon positiv	0	3	0	29	Andere finanzielle Vermögenswerte (langfristig) Langfristige Schulden
davon negativ	-3.669	0	-3.373	0
Ineffektivität gesamt (in TEUR)	-1.168	-420	-428	-420	-
Veränderung der Ineffektivität im Geschäftsjahr (in TEUR)	-740	0	-296	-129	Finanzaufwendungen
Durchschnittlicher Zinssatz	1,06 %	0,00 %	1,04 %	0,00 %	-

Die den bilanzierten Zinsderivaten zuzuordnenden Grundgeschäfte haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

	2020		2019
	Zinsswaps	Zinscaps	Zinsswaps	Zinscaps
Zeitwert gesamt (in TEUR)	-2.389	0	-2.832	0
davon positiv	0	0	0	0
davon negativ	-2.389	0	-2.832	0

Die wesentlichen Konditionen der Zinsderivate entsprechen im Wesentlichen den Konditionen der zugrundeliegenden Verpflichtungen aus den variabel verzinsten Finanzschulden. Alle Derivate sichern ein zeitraumbezogenes Grundgeschäft ab. Zahlungsströme aus den Sicherungsgeschäften wirken sich bis 2022 respektive 2025 aus. Es kommt zu einer Ineffektivität bei den Zinsswaps aufgrund gegenläufiger Zahlungsströme aus den Grund- und Sicherungsgeschäften, die sich bis zum Abschlussstichtag aufgrund eines Floors im Grundgeschäft nicht vollständig ausgeglichen haben. Die Ineffektivität der Zinscaps resultiert aus einem positiven inneren Wert im Erwerbszeitpunkt. Trotzdem sind alle Sicherungsgeschäfte gemäß der Critical-Term-Match-Betrachtung effektiv. Die Grundgeschäfte sind durch die eingesetzten Zinsderivate zu 100,0 % abgesichert.

Im Eigenkapital hat Sana die nachfolgenden Rücklagen im Zusammenhang mit Sicherungsgeschäften gebildet. Diese umfassen keine Werte für solche Zinsderivate, für die eine Bilanzierung als Sicherungsgeschäft beendet wurde.

TEUR	Effektiver Teil aus Sicherungsinstrumenten zum Zweck der Absicherung von Zahlungsströmen	Kosten von Sicherungsinstrumenten zum Zweck der Absicherung von Zahlungsströmen	Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung	Darauf entfallende Ertragsteuern	Summe
Stand 1. Januar 2019	-2.080	-18		630	-1.468
Umbuchung in das Periodenergebnis	759	30	Finanzaufwendungen	-237	552
Veränderung über das sonstige Ergebnis	-1.624	-71		509	-1.186
Stand 31. Dezember 2019	-2.945	-59		902	-2.102
Umbuchung in das Periodenergebnis	1.516	30	Finanzaufwendungen	-464	1.082
Veränderung über das sonstige Ergebnis	-1.072	-26		329	-769
Stand 31. Dezember 2020	-2.501	-55		767	-1.789

30 Sonstige Angaben

30.1 Mitarbeiter

Im Jahresdurchschnitt beschäftigte der Sana Konzern folgende Mitarbeiter:

	2020	2019
Krankenhäuser
Ärztlicher Dienst	4.735	4.930
Pflegedienst	10.009	9.647
Medizinisch-technischer Dienst	3.828	3.915
Funktionsdienst	3.221	3.340
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	135	162
Technischer Dienst	93	109
Verwaltungsdienst	1.592	1.675
Sonstiges Personal	669	532
Dienstleistungsunternehmen	5.795	5.833
Altenheime	497	495
Gesamt	30.574	30.638

Der Sana Konzern beschäftigt 2.352 (Vj.: 2.312) Auszubildende in den unterschiedlichen Dienstarten.

30.2 Organe

30.2.1 Vorstand

Dipl.-Kfm. Thomas Lemke, Dresden (Vorsitzender des Vorstands)

Dipl.-Kfm. (FH) Dr. rer. medic. Jens Schick (MPH), Berlin

Mag. rer. soc. oec. Jan Stanslowski, Dresden

Diplom-Kauffrau Irmgard Wübbeling, Berlin

30.2.2 Aufsichtsrat

Vorsitzender

Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände, SIGNAL IDUNA Gruppe, Diplom-Kaufmann, Dortmund

1. stellv. Vorsitzende

Sylvia Bühler, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, Bundesfachbereichsleiterin des Fachbereichs Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen, ver.di Bundesverwaltung, Berlin

2. stellv. Vorsitzender

Dr. Sebastian Rapsch, Mitglied des Vorstands, ERGO Deutschland AG, Diplom-Physiker, Meerbusch

Mitglieder

Ilka-Patricia Bernhart, Bereichsleiterin Treasury & Corporate Finance, Sana Kliniken AG, Betriebswirtin (VWA), München

Dr. Karl-Josef Bierth, Mitglied des Vorstands, SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a. G., Diplom-Mathematiker, Herdecke

Bernhard Burger, Abteilungsleiter OP, Sana Kliniken des Landkreises Cham GmbH, Cham (seit 30.04.2020)

Ralf Degenhart, Mitglied der Vorstände, Debeka Versicherungen, Diplom-Betriebswirt, Cochem

Dr. Jan Esser, Mitglied des Vorstands, Allianz Private Krankenversicherungs-AG, Diplom-Mathematiker, München

Dr. Andreas Eurich, Vorsitzender der Vorstände, Barmenia Versicherungen, Diplom-Kaufmann, Wuppertal

Thomas Hasselbach, Qualitätsmanagementbeauftragter, Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik, Dresden

Dr. Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender, Continentale Versicherungsverbund a. G., Diplom-Kaufmann, Düsseldorf

Manuela Kiechle, Mitglied des Vorstands, Bayerische Beamtenkrankenkasse AG, Diplom-Kauffrau, Haar (bis einschließlich 3.12.2020)

Steffen Kühhirt, Landesfachbereichsleiter ver.di, ver.di Landesbezirk Nord, Groß Tessin

Dr. Bernd Kutter, Oberarzt in der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, RKU -Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH, Senden / Iller

Herta Laages, Vorsitzende des Betriebsrats, Regio Kliniken GmbH, Krankenschwester, Elmshorn

Isabella Martorell Naßl, Bereichsleitung Betrieb mit Steuerung Operations, Versicherungskammer Bayern, Generalbevollmächtigte Feuersozietät Berlin Brandenburg Versicherung AG und Saarland Versicherung AG, Diplom-Betriebswirtin, München (seit 18.12.2020)

Susanne Quast, Vorsitzende des Betriebsrats, Sana Kliniken Düsseldorf GmbH, Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin, Leverkusen

Dr. Florian Reuther, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Verbandsdirektor, Verband der Privaten Krankenversicherung e.V., Jurist, Bonn

Holger Renke, Vorsitzender des Betriebsrats, Sana Klinikum Offenbach GmbH, Betriebswirt (VWA), Offenbach

Martin Rohm, Mitglied des Vorstands, HALLESCHE Krankenversicherung a.G., Jurist, Ahlen

Dr. Christoph Schmöcker, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH, Neuruppin

30.3 Vergütungen der Personen in Schlüsselpositionen des Konzerns

Die kurzfristig fälligen Leistungen an Mitglieder des Vorstands betragen im Geschäftsjahr TEUR 3.642 (Vj.: TEUR 3.848). Die langfristig fälligen Leistungen betragen TEUR 0 (Vj.: TEUR 0).

Für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung ergeben sich Pensionsverpflichtungen (Defined Benefit Obligation) in Höhe von TEUR 1.581 (Vj.: TEUR 1.680).

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betrugen im Geschäftsjahr TEUR 300 (Vj.: TEUR 300).

30.4 Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beläuft sich auf TEUR 2.199 (Vj.: TEUR 2.196) für Abschlussprüfungsleistungen und auf TEUR 392 (Vj.: TEUR 310) für Bestätigungsleistungen.

30.5 Befreiung von der Offenlegung

Für folgende Tochtergesellschaften wurde für das Geschäftsjahr durch Gesellschafterbeschluss von der Befreiung von der Offenlegungspflicht nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht:

―	Gesundheitscampus Wilhelmstraße GmbH, Hameln
―	Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik, Dresden
―	Medizinisches Versorgungszentrum Sana Hürth GmbH, Hürth
―	Sana DGS pro.service GmbH, Ismaning
―	Sana Einkauf & Logistik GmbH, Ismaning
―	Sana Herzchirurgie Stuttgart GmbH, Stuttgart
―	Sana Immobilien Service GmbH, Ismaning
―	Sana IT Services GmbH, Ismaning
―	Sana Management Service GmbH, Ismaning
―	Sana Ohre-Klinikum GmbH, Ismaning
―	Sana Personal Service GmbH, Ismaning
―	Sana Rechnungswesen GmbH, Remscheid
―	Sana Sterilgut Service GmbH, Ismaning
―	Sana TGmed GmbH, Ismaning
―	Sana-Catering-Service GmbH, Ismaning
―	Sana-Herzzentrum Cottbus GmbH, Cottbus
―	Sana-Krankenhaus Hürth GmbH, Hürth
―	Sana-Medizintechnisches Servicezentrum GmbH, Ismaning

Darüber hinaus sind diese Tochtergesellschaften durch Gesellschafterbeschluss nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. nach gesetzlichen Vorschriften wegen Größenklassen von der Aufstellung und Prüfung des Anhangs und des Lageberichts befreit.

31 Nachtragsbericht

Die Hauptversammlung der Med 360° AG, Leverkusen, hat am 25. Januar 2021 die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft durch Ausgabe von neuen auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen beschlossen. Die Sana Kliniken AG hat am 4. und 22. Februar 2021 insgesamt 226.094 Aktien gezeichnet, übernommen und die Bareinlage geleistet. Die Beteiligungsquote erhöht sich dadurch auf 37,91 %. Die Eintragung im Handelsregister und somit auch die Zahlung des Aufgelds in Höhe von TEUR 30.297 ist zum heutigen Tag noch nicht erfolgt.

Mit notariellem Vertrag vom 23. Februar 2021 beabsichtigt die Sana Kliniken AG 51,00 % der Anteile an der Klinikum Niederlausitz GmbH zu erwerben. Die Vollzugsbedingungen sind noch nicht eingetreten.

32 Aufstellung des Anteilsbesitzes

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes enthält alle verbundenen und assoziierten Unternehmen. Auf die Angaben zu sonstigen Beteiligungen wird verzichtet, da sie für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Lage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind.

Name	Sitz	Beteiligungsquote in %
		2020
Verbundene Unternehmen
Ausbildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen GmbH	Eutin	94,80 ¹⁾
Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe am Krankenhaus Rummelsberg gGmbH	Schwarzenbruck	100,00 ¹⁾
Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH am Seenland Klinikum	Hoyerswerda	49,00 ^{1) 2)}
Evangelisches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Stuttgart gGmbH	Stuttgart	57,99 ^{1) 3)}
Fachklinik für Neurologie Dietenbronn GmbH Akademisches Krankenhaus der Universität Ulm	Schwendi	60,00
Gesundheitscampus Wilhelmstraße GmbH	Hameln	100,00
Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH	Hameln	51,00
GHC Wilhelmstraße Verwaltungs GmbH	Hameln	100,00 ¹⁾
Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik	Dresden	100,00
HospiGate GmbH	Essen	100,00 ¹⁾
Johannis Hospiz gemeinnützige GmbH	Elmshorn	55,43 ¹⁾
Karl-Olga-Krankenhaus GmbH	Stuttgart	74,00
KDSD - Klinikum Dahme-Spreewald Dienstleistungsgesellschaft mbH	Lübben	49,00 ^{1) 2)}
KDSR Klinikum Dahme-Spreewald Reinigungsgesellschaft mbH	Lübben	49,00 ^{1) 2)}
Klinikum Dahme-Spreewald GmbH	Lübben	49,00 ²⁾
Krankenhaus Rummelsberg GmbH	Schwarzenbruck	100,00
Krankenhaus vom Roten Kreuz Bad Cannstatt GmbH Fachklinik für Innere Medizin und Rehabilitation	Stuttgart	74,00
Lausitz Catering GmbH	Hoyerswerda	49,00 ^{1) 2)}
Lausitz Clean GmbH	Hoyerswerda	49,00 ^{1) 2)}
Lausitz Med GmbH	Hoyerswerda	49,00 ^{1) 2)}
Lausitzer Seenland Klinikum GmbH	Hoyerswerda	49,00 ²⁾
Medizinisches Versorgungszentrum am Sana Klinikum Offenbach GmbH	Offenbach am Main	90,00 ¹⁾
Medizinisches Versorgungszentrum Brüel GmbH	Brüel	94,00 ¹⁾
Medizinisches Versorgungszentrum Dahme-Spreewald GmbH	Königs Wusterhausen	49,00 ^{1) 2)}
Medizinisches Versorgungszentrum Duisburg Süd GmbH	Duisburg	99,00 ¹⁾
Medizinisches Versorgungszentrum für spezialärztliche Versorgung Professor Dr. Friedrichs GmbH	Duisburg	99,00 ¹⁾
Medizinisches Versorgungszentrum Gadebusch GmbH	Gadebusch	94,00 ¹⁾
Medizinisches Versorgungszentrum GmbH am Seenland Klinikum	Hoyerswerda	49,00 ^{1) 2)}
Medizinisches Versorgungszentrum Grevesmühlen GmbH	Grevesmühlen	94,00 ¹⁾
Medizinisches Versorgungszentrum Sana Bad Wildbad GmbH	Bad Wildbad	100,00 ¹⁾
Medizinisches Versorgungszentrum Sana Hürth GmbH	Hürth	100,00 ¹⁾
MVZ "RosDOC" GmbH	Hohenfelde	100,00 ¹⁾
MVZ Am Lettowsberg GmbH	Hohenfelde	100,00 ¹⁾
MVZ Leipziger Land GmbH	Borna	90,00 ¹⁾
MVZ Medizinisches Versorgungszentrum Wismar GmbH	Wismar	94,00 ¹⁾
MVZ Pinneberg GmbH	Elmshorn	74,90 ¹⁾
MVZ Rummelsberg GmbH	Schwarzenbruck	100,00 ¹⁾
MVZ Uetersen GmbH	Elmshorn	74,90 ¹⁾
Neurologisches Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad GmbH	Bad Wildbad	63,54
Orthopädie Schuh + Technik Lampalzer GmbH	Feucht	100,00 ¹⁾
ORTHOTechnik Rummelsberg GmbH	Schwarzenbruck	100,00 ¹⁾
Paritätische Gesundheitszentrum GmbH	Berlin	75,13 ¹⁾
PNZ GmbH	Stuttgart	74,00 ¹⁾
POLIKUM Leipzig MVZ GmbH	Borna	90,00 ¹⁾
Privatklinik Leipziger Land GmbH	Borna	90,00 ¹⁾
Regio Alten- und Pflegeheim Haus Elbmarsch GmbH	Elmshorn	74,90 ¹⁾
Regio Kliniken GmbH	Elmshorn	74,90
Regio Reha GmbH	Elmshorn	74,90 ¹⁾
reha team Nordbayern - Gesundheitstechnik GmbH	Bayreuth	90,00 ¹⁾
RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH	Ulm	50,00 ²⁾
RKU Ambulant Rehabilitation und Therapie gemeinnützige GmbH	Ulm	50,00 ^{1) 2)}
RKU Invest GmbH	Ulm	50,00 ²⁾
Roeser Medical GmbH	Essen	100,00 ¹⁾
Sana Arztpraxen Remscheid GmbH	Remscheid	94,90 ¹⁾
Sana Arztpraxen Rügen GmbH	Bergen auf Rügen	100,00 ¹⁾
Sana Berlin-Brandenburg Immobilienmanagement GmbH	Berlin	75,13 ¹⁾
sana centru.medis GmbH	Hameln	100,00
Sana DGS pro.service GmbH	Ismaning	100,00 ¹⁾
Sana Dreifaltigkeits-Krankenhaus Köln GmbH	Köln	100,00
Sana Einkauf & Logistik GmbH	Ismaning	100,00
Sana Fabricius-Klinik Remscheid GmbH	Remscheid	100,00
Sana Future GmbH	Ismaning	100,00
Sana Geriatriezentrum Zwenkau GmbH	Zwenkau	90,00 ¹⁾
Sana Gesundheit GmbH	Berlin	100,00
Sana Gesundheitszentren Berlin-Brandenburg GmbH	Berlin	75,13 ¹⁾
Sana Gesundheitszentrum Cham GmbH	Cham	74,90 ¹⁾
Sana Gesundheitszentrum Niedersachsen GmbH	Hameln	51,00 ¹⁾
Sana HANSE-Klinikum Wismar GmbH	Wismar	94,00
Sana Herzchirurgie Stuttgart GmbH	Stuttgart	100,00
Sana Holding Bad Oeynhausen GmbH	Bad Oeynhausen	100,00
Sana Immobilien Service GmbH	Ismaning	100,00
Sana IT Services GmbH	Ismaning	100,00
Sana Klinik Bethesda Stuttgart gGmbH	Stuttgart	100,00
Sana Klinik München GmbH	München	100,00
Sana Klinik Nürnberg GmbH - Am Birkenwald	Nürnberg	100,00
Sana Klinik Pegnitz GmbH	Pegnitz	100,00
Sana Klinik Service GmbH	Essen	100,00
Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH	Berlin	75,13
Sana Kliniken des Landkreises Cham GmbH	Cham	74,90
Sana Kliniken des Landkreises Cham Schulen gGmbH	Cham	74,90 ¹⁾
Sana Kliniken Duisburg GmbH	Duisburg	99,00
Sana Kliniken Düsseldorf GmbH	Düsseldorf	74,90
Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH	Biberach an der Riß	74,90
Sana Kliniken Leipziger Land GmbH	Borna	90,00
Sana Kliniken Lübeck GmbH	Lübeck	94,80
Sana Kliniken Ostholstein GmbH	Eutin	94,80
Sana Klinikum Hof GmbH	Hof	100,00
Sana Klinikum Offenbach GmbH	Offenbach am Main	90,00
Sana Krankenhaus Bad Doberan GmbH	Hohenfelde	100,00
Sana Krankenhaus Gottesfriede Woltersdorf gemeinnützige GmbH (ehem.: Evangelisches Krankenhaus "Gottesfriede" in Woltersdorf gemeinnützige GmbH)	Woltersdorf	74,90
Sana Krankenhaus Radevormwald gGmbH	Radevormwald	100,00
Sana Management Service GmbH	Ismaning	100,00 ¹⁾
Sana Medizinisches Versorgungszentrum Düsseldorf GmbH	Düsseldorf	74,90 ¹⁾
Sana MVZ Landkreis Biberach GmbH	Laupheim	74,90 ¹⁾
Sana MVZ NRW GmbH	Remscheid	94,90 ¹⁾
Sana MVZ Stadt Biberach GmbH (ehem.: Sana MVZ Biberach GmbH)	Biberach an der Riß	74,90 ¹⁾
Sana Ohre-Klinikum GmbH	Ismaning	100,00
Sana Operationszentrum Lübeck GmbH	Lübeck	94,80 ¹⁾
Sana Parkraum Duisburg GmbH & Co. KG	Ismaning	100,00 ¹⁾
Sana Parkraum Management GmbH	Ismaning	100,00 ¹⁾
Sana Parkraum West GmbH & Co. KG	Ismaning	100,00 ¹⁾
Sana Personal Service GmbH	Ismaning	100,00
Sana Realinvest GmbH	Bad Wildbad	100,00
Sana Rechnungswesen GmbH	Remscheid	100,00
Sana Rehabilitationsklinik Sommerfeld GmbH	Berlin	75,13 ¹⁾
Sana Seniorenzentren Duisburg GmbH	Duisburg	99,00 ¹⁾
Sana Sterilgut Service GmbH	Ismaning	100,00 ¹⁾
Sana Talents gGmbH	Ismaning	100,00
Sana TGmed GmbH	Ismaning	100,00 ¹⁾
Sana Therapeuten Ostholstein und Lübeck GmbH (verschmolzen auf Sana Kliniken Ostholstein GmbH)	Süsel	-
Sana Vitalis GmbH	Schwarzenbruck	100,00 ¹⁾
Sana-Catering-Service GmbH	Ismaning	100,00 ¹⁾
Sana-Herzzentrum Cottbus GmbH	Cottbus	100,00
Sana-Kliniken Bad Wildbad GmbH	Bad Wildbad	100,00
Sana-Klinikum Remscheid GmbH	Remscheid	94,90
Sana-Krankenhaus Hürth GmbH	Hürth	100,00
Sana-Krankenhaus Rügen GmbH	Bergen auf Rügen	100,00
Sana-Medizintechnisches Servicezentrum GmbH	Ismaning	100,00
Sanitätshaus Helmut Haas GmbH	Borna	70,00 ¹⁾
Schnorrenberg Chirurgiemechanik GmbH	Wandlitz	100,00 ¹⁾
Zentrum für Älterenmedizin im Landkreis Biberach GmbH	Laupheim	44,94 ¹⁾
Assoziierte Unternehmen
Krankenhausbetriebsgesellschaft Bad Oeynhausen mbH	Bad Oeynhausen	50,00 ¹⁾
Med 360° AG	Leverkusen	35,84
Med 360° Sana GmbH	Leverkusen	64,78 ^{1) 4)}
Med 360° Sana Nord GmbH (ehem.: Sana Nord GmbH)	Wismar	50,42 ^{1) 5)}
Vereinigte Gesundheitseinrichtungen Mittelsachsen GmbH	Freiberg	26,00
ZfPA GmbH	Immenstadt	45,00 ¹⁾

¹⁾ Quote gibt die mittelbare Beteiligung wieder.
²⁾ Beherrschung gemäß IFRS 10.6 ff.
³⁾ Verbundene Unternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht konsolidiert werden.
⁴⁾ Die Sana-Klinikum Remscheid GmbH hält direkt 49,00 % der Anteile. Die Med 360° AG hält mittelbar 51,00 % der Anteile.
⁵⁾ Die Sana HANSE-Klinikum Wismar GmbH und die Sana Kliniken Lübeck GmbH halten jeweils direkt 12,45 % der Anteile. Die Med 360° AG hält mittelbar 75,10 % der Anteile.

Ismaning, 3. März 2021

T. Lemke

Dr. J. Schick

J. Stanslowski

I. Wübbeling

KONZERNLAGEBERICHT

A. CORONA-PANDEMIE PRÄGTE DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

Das Jahr 2020 war nicht nur für die Sana Kliniken AG, sondern auch für das gesamte Gesundheitswesen von massiven Veränderungen geprägt. Waren zu Jahresbeginn 2020 noch die regulatorischen und gesetzlichen Neuerungen und Weiterentwicklungen, wie beispielsweise die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten aus dem DRG-System mit der damit verbundenen erstmaligen Ermittlung und Vereinbarung eines Pflegebudgets auf Klinikebene oder die Weiterentwicklung der Pflegepersonaluntergrenzen die prägenden Themenstellungen, so stellte sich ab dem zweiten Quartal 2020 die einsetzende Corona-Pandemie und die damit verbundenen Auswirkungen als die zentrale Herausforderung dar.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben bei Sana 35.971 Mitarbeiter in 51 Akut- und Fachkrankenhäusern, 28 Medizinischen Versorgungszentren, drei Rehablitationskliniken und vier Pflegeheimen 1.831.959 stationäre und ambulante Patienten versorgt. Das sind 380.516 Patienten weniger als im Vorjahr. Während in der stationären Versorgung mit 459.230 Patienten 75.633 Patienten weniger als im Vorjahr behandelt wurden, ging der Anteil der 1.372.729 ambulant behandelten Patienten um 304.883 Patienten zurück.

Der leistungsbedingte Rückgang der Erlöse konnte nur teilweise durch die gesetzlichen Maßnahmen zur Sicherung der Krankenhäuser aufgefangen werden. Darüber hinaus gingen auch in unseren erweiterten Geschäftsbereichen wie Einkauf, Handel und Logistik sowie den Sanitätshäusern die Umsatzerlöse coronabedingt zurück, so dass das Konzernjahresergebnis nach Steuern mit EUR 59,8 Mio. (Vorjahr: EUR 65,4 Mio.) hinter unseren ursprünglichen Erwartungen zurückblieb.

B. GRUNDLAGEN DES KONZERNS

1. Geschäftsmodell

Die Sana Kliniken AG ist ein privater Anbieter von integrierten Gesundheitsdienstleistungen. Hierzu betreiben wir im Kerngeschäft deutschlandweit Akut- und Fachkrankenhäuser, Rehabilitationskliniken sowie Medizinische Versorgungszentren (MVZ). Neben der Behandlung von weitverbreiteten Krankheitsbildern fokussieren wir uns auf spezialisierte Behandlungsschwerpunkte, wie beispielsweise der Herz- und Gefäßmedizin, der Orthopädie, der Neurologie und der Geriatrie.

Insbesondere bei den Grund- und Regelversorgern zeichnet sich ein zunehmender Trend zur Ambulantisierung und zur sektorübergreifenden Versorgung ab. Diesem Trend Rechnung tragend, haben wir die entsprechenden Strukturen ausgebaut und unser ambulantes Geschäftsfeld insbesondere durch Zukäufe von MVZs oder Arztsitzen erweitert.

Insgesamt betreiben wir deutschlandweit 44 Akutkrankenhäuser, drei Herzzentren, vier Orthopädische Fachkliniken, drei Rehablitationskliniken, vier Pflegeheime und 28 Medizinische Versorgungszentren.

Um unseren Patienten eine möglichst umfassende Versorgung anzubieten, haben wir unser Kerngeschäft, die ambulante und stationäre Versorgung, um Angebote aus dem Bereich medizinische Hilfsmittel erweitert. Der Markt medizinischer Hilfsmittel ist aufgrund der allgemeinen demographischen Entwicklung weiter wachsend. Er umfasst über die reine Produktdistribution hinaus eine umfangreiche Betreuung, Pflege und Versorgung von Patienten.

Zusätzlich zur Versorgung der Patienten mit medizinischen Hilfsmitteln wird die akutstationäre und ambulante Patientenversorgung durch ein Dienstleistungsportfolio flankiert. Bei steigenden Anforderungen an Qualität, Service und Zuverlässigkeit und immer komplexer werdenden Prozessen betreiben und optimieren die Sana Dienstleistungsunternehmen den Sekundär- und Tertiärbereich. Dazu gehören beispielsweise die Medizintechnik, Sterilgutversorgung, Einkauf und Logistik. Von der Bündelung und Vernetzung dieser Expertise und der damit einhergehenden Professionalisierung dieser Bereiche profitieren nicht nur die konzerneigenen Einrichtungen. Insbesondere der Sana Einkaufsverbund, aber auch die Sana Klinik Service GmbH stellen ihr Know-how externen Kunden zur Verfügung. Dabei gewinnt das Portfolio-Management an Bedeutung. Es treibt die Standardisierung differenziert nach den spezifischen Klinikanforderungen voran und bündelt Warengruppen kundenorientiert.

Zunehmende regulatorische Rahmenbedingungen sowie komplexe Handlungsvorgaben durch Politik, Gesellschaft und Krankenkassen haben die Anforderungen an das Krankenhausmanagement deutlich verändert. Belastbare und agile Strukturen gewinnen immer mehr an Bedeutung - egal, ob es um Therapie und Diagnostik, Personalbeschaffung und -management, Finanzen und Controlling oder Beschaffung und Logistik geht. Diesen steigenden Anforderungen entsprechend bieten wir Kliniken unterschiedlicher Trägerschaft ein funktional integriertes Management an. Dabei können unsere Kunden nicht nur auf einen qualifizierten Krankenhausmanager, sondern auch auf die gesamte Organisations- und Prozessstruktur und den Erfahrungs- und Wissensschatz eines großen Gesundheitsunternehmens zugreifen.

35.971 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ¹ bei der Sana Kliniken AG kümmern sich um das Wohl von mehr als 1,8 Mio. Patienten. Dabei legt Sana Wert auf eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Der Konzern setzt zudem auf eine deutschlandweite Vernetzung, einen regelmäßigen Dialog und einen permanenten Erfahrungsaustausch zwischen den Angehörigen der jeweiligen medizinischen Fachabteilungen und Berufsgruppen.

¹ Als Beschäftigte gelten hier, wer zum Stichtag im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes als Angestellter, Arbeiter oder zur Berufsausbildung beschäftigt ist. Geschäftsführer und leitende Angestellte werden der Anzahl der Beschäftigten hinzugerechnet.

2. Aktionärsstruktur ist die Basis des erfolgreichen Geschäftsmodells

Das Aktienkapital befindet sich zu 100 Prozent im Besitz von 25 privaten Krankenversicherungen. Seit der Gründung sichert diese stabile Aktionärsstruktur die unternehmerische Unabhängigkeit der Sana Kliniken AG. Sie eröffnet dem Management Gestaltungsmöglichkeiten, um die Stärken des Geschäftsmodells für ein nachhaltiges, langfristiges und profitables Wachstum zu nutzen. Diese erfolgreiche Symbiose zwischen Leistungserbringung einerseits und Krankenversicherung andererseits feiert dieses Jahr ihr 45-jähriges Bestehen.

3. Effektive Konzernführung und dezentrale Ergebnisverantwortung

Die Sana Kliniken AG fungiert als strategische Holdinggesellschaft für die Unternehmen des Konzerns. Der Sana Konzern setzte sich zum Bilanzstichtag neben der Sana Kliniken AG aus weiteren insgesamt 122 Gesellschaften zusammen, über die das Holdingunternehmen faktisch die Kontrolle ausübt. Der Sitz des Unternehmens ist in Deutschland. Die Konzernzentrale befindet sich in Ismaning bei München.

Der Aufsichtsrat der Sana Kliniken AG ist im Sinne der aktienrechtlichen Vorschriften das oberste Kontroll- und Überwachungsorgan des Unternehmens. Er berät und kontrolliert die Konzernführung und bestellt die Mitglieder des Vorstands.

Dem Vorstand des Sana Konzerns gehören neben dem Vorstandsvorsitzenden (CEO), dem Finanzvorstand (CFO) und dem Personalvorstand (CLO), der als Arbeitsdirektor fungiert, ein weiteres Vorstandsmitglied für die operativen Bereiche des Kerngeschäfts (COO) an.

Die operativen Einheiten der Sana Kliniken AG sind regional zusammengefasst und stehen unter gemeinsamer Leitung einer Regionalgeschäftsführung. Diese fungiert als verlängerter Arm des Vorstands. Gleichzeitig vertritt sie die Region in der obersten Konzernführung. In der Matrix-Organisation sind darüber hinaus funktional ausgerichtete Generalbevollmächtigte für die Kernbereiche Recht & Compliance, Mergers & Acquisitions (M & A), Managementverträge sowie Einkauf & Logistik verantwortlich.

Die zentralen Funktionsbereiche beobachten kontinuierlich Marktentwicklungen sowie neue gesetzliche Veränderungen und erarbeiten Maßnahmen, um die sich daraus ergebenden Risiken für den Konzern zu minimieren und Chancen frühzeitig zu identifizieren.

Die einzelnen Einrichtungen des Konzerns werden dezentral geführt. Für die Umsetzung der medizinischen und pflegerischen Qualität sowie der Dienstleistungsqualität sind die Geschäftsführungen der Einrichtungen vor Ort verantwortlich. Sie tragen auch die Verantwortung für das wirtschaftliche Ergebnis der rechtlich selbstständigen Tochtergesellschaften.

C. UNTERNEHMENSZIELE UND STRATEGIE DER SANA KLINIKEN AG

1. Umfassende Gesundheitsversorgung aus einer Hand als qualitativer

Wachstumsfaktor

Der demographische Wandel in unserer Gesellschaft sowie der Fachkräftemangel wird die Herausforderungen in unserem Marktumfeld wesentlich beeinflussen. Die Zunahme altersbedingter Erkrankungen, wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bösartige Neubildungen, aber auch die Zunahme an multimorbiden geriatrischen Patienten werden die steigenden Anforderungen an Medizin und vor allem Pflege maßgeblich prägen. Da die Patienten zunehmend aufgeklärter sind, steigen die Ansprüche an die Gesundheitsversorgung. Der wissenschaftliche und technische Fortschritt geht weiter, so dass sowohl eine hochwertige Medizin als auch die Qualität der medizinischen Leistungserbringung stärker in den Fokus rücken.

Gleichzeitig erfährt das Gesundheitswesen seit geraumer Zeit einen Paradigmenwechsel, der von mehreren Faktoren beeinflusst wird. Patienten fragen zunehmend Versorgungsangebote aus einer Hand nach und regulatorische Rahmenbedingungen setzen vermehrt Anreize für sektorenübergreifende Angebote. Die durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) ausgerufene Digitalisierungsoffensive wird diesen Trend beschleunigen.

Aus diesem Grunde verfolgen wir auch mit unseren Akquisitionsbemühungen konsequent eine qualitative Wachstumsstrategie, indem wir im Kerngeschäft unser Portfolio gezielt mit dem Blick auf eine fachbezogene, vollumfängliche, sektorübergreifende Versorgung anpassen.

Menschen sind bereit, mehr für ihr individuelles Gesundheitsbefinden zu tun. Dies unterstreicht auch die Entwicklung, dass mittlerweile jeder vierte Euro der Gesundheitswirtschaft für individualisierte Leistungen ausgegeben wird.

Gesundheit rückt folglich als ganzheitlicher Ansatz in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus der Bevölkerung. Nach dem deutschen Werte-Index setzte sich der Wert Gesundheit im Jahre 2020 wieder an die Spitze des Rankings, wie bereits in den Jahren 2014 und 2016. Seit 2009 erheben und veröffentlichen die Herausgeber Professor Peter Wippermann und Jens Krüger gemeinsam mit dem Forschungsteam von Kantar und dem Trendbüro alle zwei Jahre diesen Werte-Index. Demnach wird die lebensbegleitende Versorgung mit einem hohen präventiven Charakter zukünftig noch an Bedeutung gewinnen.

Bereits seit 2017 zeigt der Krankenhausmarkt insbesondere durch den zunehmenden Trend der Ambulantisierung eine stagnierende bzw. rückläufige Leistungsentwicklung. ² Darüber hinaus ist die Branche über Jahrzehnte von zahlreichen regulatorischen Veränderungen geprägt, wobei die Geschwindigkeit der regulatorischen Eingriffe deutlich zunimmt. ³

Im Allgemeinen lässt sich feststellen, dass der vom Gesetzgeber über das KHSG angestoßene und durch die Einführung von Pflegepersonaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen und nicht zuletzt auch durch das am 1. Januar 2019 in Kraft getretene Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) fortgeführte Prozess zur Bereinigung von Überkapazitäten im Bereich der stationären Versorgung, den Wettbewerb der Kliniken untereinander, insbesondere in überversorgten Ballungsgebieten, aus unserer Sicht deutlich verschärft hat und der deutsche Krankenhausmarkt vor tiefgreifenden Veränderungen steht.

² RWI, Pressemitteilung vom 22.05.2019
³ Mutaree-Change-Barometer 6, S. 5

Diese sich ändernden Rahmenbedingungen, die gestiegene Nachfrage nach umfassenden Gesundheitsangeboten seitens unserer Kunden als auch die Abrundung von vor- und nachgelagerten Leistungen in der ambulant-stationären Versorgung haben uns veranlasst, im Sinne unserer qualitativen Wachstumsstrategie verstärkt in die Bereiche Heil- und Hilfsmittel, analoge und digitale Präventionsangebote sowie in Aktivitäten im digitalen Bereich zu investieren.

Den Ausbau unserer Angebote im Bereich Sanitätshäuser rund um unsere Kliniken werden wir weiter vorantreiben. Die Sana Kliniken AG hat in 2020 zusätzlich 14 Sanitätshäuser erworben, ist nun bereits an 30 Standorten vertreten und rundet damit ihr lokales Angebot ab. Darüber hinaus soll das Präventionsangebot deutlich erweitert werden. Neben dem Aufbau eigener Präventionszentren konnte ein weiteres Präventionszentrum erworben werden. Ziel ist es, dieses Leistungsangebot deutschlandweit zu etablieren. Zum klassischen analogen Präventionsangebot werden wir auf Basis einer strategischen Partnerschaft das digitale Massengeschäft vorantreiben.

Wir verfolgen die regulatorischen und technologischen Entwicklungen innerhalb des Gesundheitsmarktes sehr genau, um durch gezielte Akquisitionen unsere Marktposition auszubauen und im Bereich der Klinikservices im Sinne einer umfassenden Patientenversorgung weiterzuentwickeln.

Mit dem in der Vergangenheit wiederholt angewandten Konzept der Krankenhausakquisition und -integration sieht sich Sana gut gerüstet, um flexibel auf die Bedürfnisse potenzieller Partner - egal ob kommunaler, freigemeinnütziger oder privater Trägerschaft - eingehen zu können. Wir bauen dabei auf ein partnerschaftliches und verlässliches Miteinander. Durch diesen auf Integration und Zusammenarbeit ausgerichteten Akquisitionsansatz konnten wir in jüngster Vergangenheit trägerübergreifend überzeugen und stellen auch für Portfolioveränderungen anderer privater Träger eine Alternative dar.

Dennoch führt die COVID-19-Pandemie und die wieder aufkommende Diskussion zur Privatisierung von Krankenhäusern zu einer verhaltenen Entwicklung im Akquisitionsmarkt, wobei gleichzeitig die Nachfrage nach Managementleistungen im Krankenhaus zunimmt. Finanzieller Druck sowie schwierige gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen stellen hohe Ansprüche an das Krankenhausmanagement. Diese Herausforderungen können heute nur mit einem multiprofessionellen Team bewältigt werden. Um in diesen schwierigen Zeiten Krankenhausträger beim Managen von Krankenhäusern zu unterstützen, haben wir unsere Geschäftsbereiche um die Managementberatung von Krankenhäusern erweitert. In unserem Konzept stellen wir unseren Kunden nicht nur einen erfahrenen Krankenhausmanager zu Seite, sondern greifen in unserer Managementleistung auf die gesamte Organisations- und Prozessstruktur eines großen Gesundheitsunternehmens zurück. Mit diesem ausdifferenzierten und ganzheitlichen, praxisnahen Ansatz wollen wir uns als verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner in diesem Markt etablieren.

2. Dienstleistungen aus einer Hand - Kompetenzen bündeln auch für externe Kunden Sana bietet mit ihren Tochtergesellschaften traditionell ein umfassendes Leistungsspektrum sämtlicher Dienst- und Serviceleistungen rund um den Krankenhausbetrieb aus einer Hand an. Aufgrund von vermehrten komplexen Handlungsvorgaben seitens des Gesetzgebers aber auch aufgrund zunehmender regulatorischer Rahmenbedingungen sehen wir einen zunehmenden Bedarf an krankenhausnahen Dienstleistungen und Management, so dass wir neben unserem Bereich Handel sowie Einkauf und Logistik insbesondere auch unsere Dienstleistungen aus den Bereichen Medizintechnik, Sterilgutaufbereitung und Chirurgiemechanik externen Kunden zur Verfügung stellen. Wir sind davon überzeugt, dass in Zukunft in diesen Bereichen nicht mehr Einzeldienstleistungen, sondern ganzheitliche aufeinander abgestimmte Dienstleistungsportfolien nachgefragt werden. Aus diesem Grunde haben wir diesbezüglich unser Leistungsspektrum in den letzten Jahren erweitert und erleben hierhin eine steigende Nachfrage.

Unsere Tochtergesellschaft Sana Einkauf & Logistik GmbH steht seit Jahren für fortwährend optimierte Beschaffungsprozesse zur Verbesserung der Patientenversorgung und Wirtschaftlichkeit für Sana eigene Kliniken und Kooperationseinrichtungen. Im Kern steht das Portfolio-Management, das die Standardisierung differenziert nach den spezifischen Klinikanforderungen vorantreibt und Warengruppen kundenorientiert bündelt. Eine anhaltend starke Nachfrage am Markt bestätigt unser Vorgehen, so dass der Sana Einkaufsverbund im Jahr 2020 erneut einen Zuwachs an Kliniken und Klinikgruppen verzeichnen konnte.

Wir wollen speziell in diesem Bereich unsere Marktposition auch über die Grenzen Deutschlands hinaus ausbauen und unseren Kunden Dienstleistungen aus einer Hand anbieten.

3. Qualität als Wachstumstreiber

Eine hohe Patientenzufriedenheit und eine hohe Qualität der Leistungserbringung gestalten wir unter der Leitlinie "Eine Medizin, mehrere Standorte", unter der bei Sana bereits seit geraumer Zeit kooperative Versorgungsstrukturen aufgebaut werden. Im Sinne unserer qualitativen Wachstumsstrategie bündeln wir Kompetenzen, um für unsere Patienten eine vollumfassende Versorgungsqualität zu erreichen. Dabei fokussieren wir uns insbesondere in unseren großen Häusern, in Ballungszentren und Fachzentren auf spezialisierte Leistungen mit den Schwerpunkten "Herz- und Kreislauf", "Neurologie" sowie "Orthopädie". Bei unseren Häusern der Grund- und Regelversorgung gewährleisten wir durch Vernetzung und Kooperationen mit internen und externen Partnern auch für unsere Patienten auch im ländlichen Raum eine hohe Versorgungsqualität.

Die strukturierte Weiterentwicklung unseres medizinischen Qualitätsmanagements hat dabei einen unverändert hohen Stellenwert. In den Zeiten der COVID-19-Pandemie zeigt sich einmal mehr, dass sich die bereits in den Vorjahren getroffenen Maßnahmen und Programme zur systematischen Stärkung der Infektions- und Resistenzprävention in den Sana Gesundheitseinrichtungen bewährt haben.

4. Fachkräftesicherung - Sana als moderner Ausbildungsbetrieb ein wesentlicher Erfolgsfaktor

Unsere kompetenten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine Stärke unseres Unternehmens. Dies hat sich im Jahr der SARS-CoV-2-Pandemie mehr denn je gezeigt.

Unabhängig von der Einführung der Pflegepersonaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen zum 1. Januar 2019 sowie deren Ausweitung in den Jahren 2020 und 2021 ist der Bedarf an Pflegekräften in der Bundesrepublik Deutschland unverändert hoch. Das Angebot attraktiver Ausbildungsangebote ist der Sana Kliniken AG ist deshalb ebenso wichtig wie die langfristige Bindung unserer Fachkräfte.

Sana kann als moderner Ausbildungsbetrieb überzeugen. Auch das hat sich in der SARS-CoV-2-Pandemie einmal mehr offenbart. Durch die Beschränkungen der Pandemie konnte kein Präsenzunterricht stattfinden. Trotzdem galt es, die Durchführung der Abschlussprüfungen sicherzustellen. In einem konzernweiten Projekt wurden 109 digitale Klassenräume angelegt und im Jahr 2020 insgesamt 455 Lehrkräfte und 1.926 Auszubildende im technischen Umgang geschult. Bereits nach drei Wochen Projektlaufzeit konnten 1.600 Pflegeschüler aus 18 Pflegeschulen im Homeschooling unterrichtet werden. Die Sana Kliniken AG gewinnt mit diesem Konzept im Oktober 2020 den Deutschen Change Award. Das vom BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit initiierte Projekt wurde inzwischen an die Initiative für Change Management im Gesundheitswesen übergeben.

Parallel zu den Ausbildungseinrichtungen hat die Sana Kliniken AG die Digitalisierung im Bildungsmanagement weiter vorangetrieben. Dazu hat Sana die E-Learning Plattform "Sana E-Campus" im Jahr 2020 ausgebaut. Über diese Plattform können sowohl regelmäßige Pflichtschulungen als auch Fortbildungen angeboten werden. Im Jahr 2020 wurden konzernweit bereits rund 15.000 Schulungen online über diese Plattform absolviert.

Ein weiteres wesentliches Element mit positiver Auswirkung auf den Wissenstransfer war die Sana Online-Bibliothek, die einer umfassenden Erneuerung unterzogen wurde. Als aktuelles Angebot wurde ein spezieller Bereich mit wissenschaftlicher Literatur zu Corona und assoziierten Erkrankungen aufgebaut, der sich nicht zuletzt dank zusätzlicher Angebote der Verlage großer Beliebtheit erfreute. Daneben wurde das Bücher- und Zeitschriftenportfolio weiter ausgebaut, wobei sich die Nachfrage neben der aktuellen COVID-19-Literatur auf digitale Buchangebote konzentrierte. Ebenso wurde die englischsprachige wissenschaftliche medizinische Datenbank eines amerikanischen Verlages implementiert, mit der allen Mitarbeitern von internationalen Experten aufbereitete Literatur zur Verfügung gestellt werden konnte.

5. Erhöhung der Profitabilität, finanzielle Stabilität und Solidität

Die Steuerung der Kapitaleffizienz und Liquidität bildet die Grundlage für eine langfristig gute Ertragslage sowie für die soliden und nachhaltigen Finanzierungsstrukturen des Konzerns. Der Anspruch ist, den laufenden Geschäftsbetrieb sowie Investitionen, Fremdkapitalzinsen und Dividenden grundsätzlich aus dem operativen Cashflow heraus zu finanzieren und von diesem Grundsatz nur in Jahren mit einem notwendigen hohen Investitionsvolumen abzuweichen. Des Weiteren legt Sana auch in einem sich verändernden Marktumfeld bei Akquisitionen stets strenge Kriterien an die Sanierungs- und Integrationsfähigkeit der jeweiligen Einrichtungen an, um ein nachhaltiges Konzernwachstum und eine Wertsteigerung des Unternehmens für seine Aktionäre sicherzustellen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Zusammenhang mit der Akquisition von Kliniken entstehen, werden jährlich auf der Grundlage von Impairment-Tests auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Im Rahmen einer mehrstufigen Überprüfung werden dabei Cashflow-Potentiale für die betreffenden Einrichtungen errechnet. Dies erfolgt auf der Basis rollierender Mehrjahresplanungen der Häuser. Danach werden die so ermittelten Cashflow-Potentiale unterschiedlichen, Stresstests unterzogen und mit den zu Grunde liegenden Kapitalkosten verprobt.

6. Innovationsmanagement - Erfolg durch Veränderung

Das Gesundheitswesen befindet sich im Umbruch. Geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen treiben den Wandel in der Branche genauso an wie der medizinische Fortschritt und die Digitalisierung.

Wir möchten Mitarbeiterpotentiale entdecken und richtig nutzen, um die Innovationskraft im Konzern zu erhöhen. Eine Grundvoraussetzung dafür ist eine offene Innovationskultur. Hierzu haben wir im Rahmen unseres Innovationsmanagements eine Ideenplattform eingerichtet, auf der die Mitarbeiter Ideen und Projekte einreichen können, die dann veröffentlicht werden. Anschließend haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit, diese Ideen zu bewerten. Mit dieser Ideenplattform wollen wir eine ernsthafte und professionelle Auseinandersetzung mit Ideen und Innovation anstoßen und den Kulturwandel fördern.

Darüber hinaus stellen die Medizinischen Fachgruppen ein wichtiges Element für die Medizinstrategie dar. Die Fachgruppen diskutieren und entscheiden über die Einführung sinnvoller Innovationen.

Einen Fokus bildete die Überlegung, wie die Weiterbildung der Assistenzärzte durch geeignete Simulationssysteme, auch mit Hilfe von virtueller Realität und künstlicher Intelligenz, weiter optimiert werden kann. In enger Zusammenarbeit mit Sana Digital wurden verschiedene Systeme getestet und beschafft, wie etwa das Operationssimulationssystem von Fundamental VR und eine Simulationsinstallation für Herzkatheteruntersuchungen. Daneben wurde die OP-Technik weiter auf den modernsten Stand gebracht, unter anderem mit der Beschaffung von zwei OP-Robotern in den Kliniken in Hof und Borna, die vorwiegend für besonders schonende urologische Eingriffe genutzt werden. In den orthopädischen Kliniken und Fachabteilungen wurde das Projekt "Rapid Recovery" initiiert, welches eine intensive Einbindung der Patienten in den Behandlungsprozess bereits vor dem eigentlichen Eingriff vorsieht. Die Verbindung von besonders schonenden Operationstechniken und einer sehr raschen Mobilisation der Patienten in der Regel bereits am Operationstag fördert den Heilungsprozess und die Zufriedenheit der Patienten und senkt gleichzeitig die Krankenhausverweildauer.

7. Informationstechnologie und Digitalisierung

Sana hat bereits Ende 2016 die Bedeutung und Tragweite der digitalen Transformation erkannt und daher den Bereich "Sana Digital" geschaffen. Dieses Projektbüro dient als zentraler Anlaufpunkt insbesondere für innovative Start-ups aus dem Bereich Digital Health und als bereichsübergreifende Schnittstelle zu den Sana Krankenhäusern, den Unternehmensbereichen der Konzernzentrale und den Tochtergesellschaften. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Flying Health werden innovative Lösungen sowie Anwendungen mit disruptivem Potenzial, vorwiegend von Start-ups, zentral gesucht. Gemeinsam mit Fachexperten werden sie evaluiert sowie gegebenenfalls anschließend im Rahmen von Pilotprojekten auf ihren Mehrwert im Falle eines umfangreicheren Einsatzes bei Sana analysiert.

Die Pandemie hat der digitalen Transformation bei Sana einen großen zusätzlichen Schub gegeben und sie weiter beschleunigt. Die digitale Transformation besteht aus drei eng miteinander verzahnten Handlungssträngen: die Digitalisierung der administrativen, kaufmännischen und logistischen Bereiche, die Digitalisierung der ambulanten und stationären Behandlungs- und medizinischen Versorgungsprozesse sowie die Umsetzung und Erfüllung der regulatorischen Vorgaben.

Im Vordergrund der digitalen Transformation der administrativen, kaufmännischen und logistischen Bereiche stehen die Finanz-, eHealth-Supply-Chain- und HR-Systeme. Daneben konnte die IT-Basisinfrastruktur in kurzer Zeit erweitert und umgebaut werden, so dass ein Großteil der üblicherweise im Büro administrativ tätigen Mitarbeiter ihre Tätigkeiten pandemisch bedingt ins Homeoffice verlagern konnten.

Eine Vielzahl von Projekten beschreibt den Fortschritt bei der Digitalisierung der ambulanten und stationären Behandlungs- und medizinischen Versorgungsprozesse. Die Projekte reichen von der Implementierung eines Hygiene-Dokumentations- und Controllingsystems bis hin zur Etablierung der regionsübergreifenden, telemedizinischen Verfahren der Digitalen Pathologie. Durch die Corona-Pandemie hat die Telemedizin einen enormen Schub bekommen. ⁴ So stieg die Zahl der in Anspruch genommenen Videosprechstunden bei der Techniker Krankenkasse im Jahr 2020 enorm. ⁵ Auch Sana hat ihren Teil dazu beigetragen, indem innerhalb kürzester Zeit an allen Sana Standorten die technischen Möglichkeiten zur Nutzung der Videosprechstunde bereitgestellt wurden.

Auch in der Umsetzung und Erfüllung der regulatorischen Vorgaben unterstützen wir mit unserem Know-how. In einem Pilotprojekt mit dem Bundesgesundheitsministerium, der gematik GmbH und der Industrie konnte das Sana Krankenhaus in Berlin-Lichtenberg - als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland - Ende 2020 den Testbetrieb der gesetzlichen, elektronischen Patientenakte EPA aufnehmen.

⁴ https://www.aerzteblatt.de/archiv/195617/Telemedizin-Strategien-fuer-den-Innovationstransfer
⁵ https://www.tk.de/presse/themen/digitale-gesundheit/telemedizin/corona-als-treiber-der-vidosprechstunden-2099190

Nicht zuletzt durch die COVID-19-Pandemie hat auch der Gesetzgeber die Notwendigkeit erkannt, die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter voranzutreiben und hat das am 29. Oktober 2020 in Kraft getretene "Krankenhauszukunftsgesetz" auf den Weg gebracht. ⁶ Dieses Gesetz soll unter anderem dazu dienen, einerseits den jahrelang bemängelten und vorrangig von den Ländern immer weiter aufgeschobenen Investitionsstau der deutschen Krankenhäuser zu verringern, andererseits soll es aber auch helfen, die Einrichtungen mit zukunftsfähiger Technologie auszustatten. Dafür stellen Bund und Länder insgesamt EUR 4,3 Milliarden bereit, um mit diesem Geld Projekte in elf unterschiedlichen Bereichen zu fördern. ⁷

Das Krankenhauszukunftsgesetz bietet die große Chance, die in der Digitalisierungsstrategie der Sana Kliniken verankerten Projekte durch die bereitgestellten Fördermittel in einem deutlich verkürzten Zeitraum bis Ende 2024 durchzuführen. Schwerpunkte werden hierbei auf die externe, interoperable Vernetzung mit Patienten, ambulanten und stationären Leistungserbringern und Krankenkassen gelegt sowie auf die Binnen-Digitalisierung innerhalb der Sana Krankenhäuser. Basis für die externe, interoperable Vernetzung ist das Portal "Meine Sana". Im Fokus der Binnen-Digitalisierung stehen die automatisierte, papierlose Dokumentation, Steuerung und Abrechnung der pflegerischen und ärztlichen Leistungen, die mobile Verfügbarkeit aller zum Diagnose- und Behandlungsprozess benötigten Daten sowie die Steigerung der Patientensicherheit durch digitale Medikationsdokumentation und Arzneimitteltherapiesicherheit.

D. UNTERNEHMENSSTEUERUNG UND LEISTUNGSINDIKATOREN

Basis der Unternehmenssteuerung ist ein fest verankertes Kennzahlensystem. Damit sichern wir zum einen langfristig die Interessen unserer Anteilseigner und Kreditgeber, zum anderen dient dieses Kennzahlensystem der Messbarkeit der Unternehmensziele und ermöglicht damit der Unternehmensführung eine kontinuierliche Überwachung des Geschäftsverlaufs. Die Steuerung des Konzerns basiert im Kern auf den nachfolgend beschriebenen ökonomischen Kennziffern, welche die finanziellen Leistungsindikatoren darstellen, und den hier beschriebenen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren.

1. Finanzielle Leistungsindikatoren

Kontinuierliches Wachstum

In einem sich verändernden Gesundheitsmarkt legen wir unsen Fokus auf ein qualitatives Wachstum. Wir wollen Patienten durch ein hoch qualifiziertes, sektorübergreifendes und weitreichendes Gesundheitsangebot gewinnen und binden. Dabei achten wir auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen organischem und anorganischem Wachstum, denn beide sind zentrale Stützen unserer qualitativen Wachstumsstrategie: Organisches Wachstum ist ein Indiz für unsere konsequente Patientenorientierung und die Fähigkeit durch unsere ganzheitlichen Versorgungsangebote, das Vertrauen der Patienten zu gewinnen Bei entsprechenden Opportunitäten passen wir darüberhinaus unser Portfolio selektiv an, um unser Leistungsangebot als Anbieter integrierter Gesundheitsleistungen zu schärfen und auszubauen. Die finanzielle Messgröße für den Erfolg unserer Wachstumsstrategie ist die CAGR (Compound Annual Growth Rate). Diese Kennziffer zeigt das langfristige durchschnittliche Umsatzwachstum des Konzerns pro Jahr. Das von uns definierte Basisjahr ist das Jahr 2000. Im Rahmen unserer Geschäftsfeldentwicklung und unserer qualitativen Wachstumsstrategie wird insbesondere unser anorganisches Wachstum stärker auf eher umsatzschwächere aber gleichzeitig ertragsstärkere Akquisitionen ausgerichtet sein. Daher verlassen wir unser ursprüngliches Ziel von einer durchschnittlichen zweistelligen Wachstumsrate im Konzernumsatz. Wir streben zukünftig eine Wachstumsrate im Konzernumsatz von durchschnittlich acht bis zehn Prozent an.

⁶ https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl120s2208.pdf __bgbl__%2F%2F ^* %5B%40attr_id%3D%27bgbl120s2208.pdf%27 %5D 1611250217591
⁷ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/krankenhauszukunftsgesetz.html?fbclid=IwAR2PM1LNvFmf0Hv3NTWqxOZYazFiLww4fpQeI0jMj9nmZk5kmTJ6sbNsBfs

Stabile positive Ergebnisentwicklung

Zunehmende regulatorische Rahmenbedingungen sowie komplexe Handlungsvorgaben treiben den Wandel im Gesundheitswesen voran. Diesem Wandel begegenen wir aktiv mit unserer qualitativen Wachstumsstrategie und der selektiven Erweiterung unserer Wertschöpfungskette. Darüber hinaus steht die Optimierung von Prozessen im Fokus unseres täglichen Handelns. Eine unserer wesentlichen finanziellen Steuerungsgrößen und zugleich Ausdruck für die operative Ertragskraft des Unternehmens ist das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Unseren Erfolg messen wir dabei in einer stabilen Margenentwicklung.

Kapitaleffizienz - Kapitalrendite beträgt mindestens das 1,5-fache der Kapitalkosten Ein effizienter Kapitaleinsatz bestätigt unsere umsichtige Steuerung des Konzerns. Wir wollen proaktiv den Gesundheitsmarkt mitgestalten und auch für wachsende Herausforderungen gewappnet sein. Daher verfolgen wir konsequent die Strategie einer hohen Kapitaleffizienz. Angesichts der auf Nachhaltigkeit und Wertsteigerung ausgerichteten Unternehmensziele beeinflusst insbesondere die Rendite auf das investierte Kapital die Konzernsteuerung. Die Gesamtkapitalrendite, gemessen als RoCE (Return on Capital Employed), reflektiert die Kapitalrendite des langfristig investierten Kapitals. Kurzfristig gebundenes Vermögen wird in dieser Kennzahl nicht berücksichtigt.

Der RoCE errechnet sich als Quotient aus dem Gewinn vor Zinsen sowie dem langfristig investierten Kapital. Das langfristig investierte Kapital setzt sich, orientiert an der Passivseite der Bilanz, aus dem Eigenkapital, den Finanzschulden abzüglich der Zahlungsmittel, den Pensionen und den sonstigen langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten zusammen. Für unsere interne Steuerung bereinigen wir Geschäfts- und Firmenwerte, da diese die zumindest teilweise mit Fördermitteln finanzierten Vermögenswerten im Rahmen von Akquisitionen darstellen. Die so ermittelte Kapitalrendite wird den gewichteten Kapitalkosten gegenübergestellt. Übersteigt der RoCE die Kapitalkosten, setzt das Unternehmen das Kapital effizient ein und schafft Werte.

Ein finanzstrategisches Ziel der Sana Kliniken AG ist daher, dass der RoCE den gewichteten Kapitalkostensatz um mindestens die Hälfte übersteigt. Es sei denn, Akquisitionen oder außergewöhnliche Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie in 2020 führen zu temporären Schwankungen.

Kapitalstruktur und Verschuldung - Net Gearing überschreitet nicht die Grenze von 100 Prozent

Ein finanzieller Grundpfeiler für die Wachstumsstrategie ist eine solide Finanzierungsstruktur, die dem Unternehmen zu jeder Zeit ausreichend Flexibilität und Spielraum zur Nutzung von Wachstumspotentialen bietet. Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die zinstragende Nettoverschuldung in Relation zur Ertragskraft. Wir steuern die Verschuldungsrelationen im Verhältnis zum operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Für die interne Steuerung des Konzerns haben wir uns darüber hinaus eine Obergrenze von 100 Prozent für das Net Gearing (Verhältnis der zinstragenden Nettoverschuldung zum Eigenkapital) gesetzt. Diese Obergrenze wird nur im Ausnahmefall als Folge großer Akquisitionen überschritten.

Liquiditätssteuerung - Liquidität für Investitionen und Dividenden

Die Erwirtschaftung stabiler Cashflows ist für die Sana Kliniken AG von zentraler Bedeutung, um ihre anderen finanziellen Leistungsindikatoren, wie kontinuierliches Wachstum, Kapitaleffizienz und eine gedeckelte Verschuldung, zu erreichen. Bei der Steuerung stellen wir diesbezüglich vor allem auf den Free Cashflow (FCF) und die Funds From Operations (FFO) ab, die jeweils in Relation zur Gesamtverschuldung (Total Debt) betrachtet werden. Der FFO reflektiert das erwirtschaftete Konzernergebnis vor nicht liquiditätswirksamen Komponenten, wie beispielsweise den Abschreibungen. Dieser Cashflow dient dem Unternehmen zur Zahlung von Dividenden und steht für Investitionen zur Verfügung. Die nachhaltige unternehmerische Ausrichtung der Sana Kliniken AG sieht vor, dass ein wesentlicher Anteil des Cashflows für Investitionen zur langfristigen Werterhaltung und Wertsteigerung des Unternehmens eingesetzt wird.

Der Free Cashflow, also der erwirtschaftete Liquiditätszufluss, der nach getätigten Investitionen und Ausschüttung im Unternehmen verbleibt, steht dem Unternehmen zur Stärkung der Bilanzstruktur und zur Erhöhung des künftigen finanziellen Spielraums zur Verfügung. Er errechnet sich also aus den FFO, vermindert um die Investitionen und Dividenden. Wir streben eine Bandbreite des "FFO / Total Debt" zwischen zehn Prozent und 25 Prozent an. Die Zielspanne für den Quotienten "FCF / Total Debt" beträgt drei Prozent bis 20 Prozent. Diese Grenze kann in Ausnahmefällen als Folge hoher Investitionen insbesondere in Krankenhausneubauten unterschritten werden.

2. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Neben den finanziellen Steuerungsgrößen, mit denen wir den Unternehmenserfolg messen, gibt es weitere, nichtfinanzielle Indikatoren, die maßgeblich für die zukünftige Entwicklung der Sana Kliniken AG sind. Diese nichtfinanziellen Leistungsindikatoren beziehen sich vor allem auf das Forschungs- und Innovationsmanagement, die Qualität und die Transparenz der medizinischen Leistungserbringung, Risikoprävention Hygiene, auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auf ein nachhaltiges Handeln.

Forschung und Innovationsmanagement

Die Förderung und Entwicklung der Innovationskraft unseres Konzerns ist ein wesentliches Unternehmensziel. Hierbei vertrauen wir auf eine offene Innovationskultur. Zur weiteren Umsetzung haben im Zuge unseres Innovationsmanagements in 2020 eine digitale Ideenplattform eingerichtet.

Durch die seit 2006 existierende Wissenschaftsförderung werden junge Wissenschaftler gefördert, die Vorträge auf renommierten Kongressen halten oder Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichen. Auch Promotionen und Habilitationen werden unterstützt. 2020 wurden trotz zahlreicher abgesagter Kongresse und Tagungen insgesamt 101 wissenschaftliche Aktivitäten mit einem Betrag in Höhe von EUR 60.100 gefördert, darunter 32 Promotionen und zwei Habilitationen.

Qualität der medizinischen Leistungen

Die Weiterentwicklung des Qualitätsmanagement- und klinischen Risikomanagementsystems

Die strukturierte Weiterentwicklung der medizinischen Qualität genießt einen unverändert hohen Stellenwert.

Hierbei greifen wir in ausgewählten Fällen auf das Instrument der Fallanalysen zurück und führen Peer Reviews durch. In jeder medizinischen Fachgruppe haben sogenannte Kernteams die Aufgabe übernommen, die Ergebnisse zu analysieren und in den Treffen der Fachgruppen zur Diskussion zu stellen. Peers analysieren Unterlagen über ausgewählte Patientenfälle und leiten Verbesserungsmaßnahmen ab. Durch die weitere Verlagerung dieser Verantwortung in die medizinischen Fachgruppen konnte eine intensivere Auseinandersetzung mit den Qualitätsergebnissen erreicht werden.

Die Sana Kliniken AG führt seit Jahren regelmäßig in allen Krankenhäusern klinische Sicherheitsaudits in Form von Fremdbewertungen durch. Alle sieben für 2020 geplanten Audits konnten auch unter den aktuellen Umständen durchgeführt werden. Viele Einrichtungen haben ihr klinisches Risikomanagementsystem einer Selbstbewertung unterzogen, die durch den zentralen Bereich validiert wurde. Der Zielwert für den Sana Sicherheitsindex beträgt derzeit 85 Prozent. Zahlreiche Einrichtungen konnten diesen Wert auch 2020 nachweisen.

In 51 entsprechenden Fallkonstellationen wurden strukturierte Fallanalysen durchgeführt. Diese Fallanalysen dienen dazu, die Umsetzung geeigneter Sicherheitsmaßnahmen in den Patientenfällen zu untersuchen, in denen es zu einem unerwünschten Ereignis gekommen ist bzw. beinahe gekommen wäre.

Um die Auseinandersetzung mit der medizinischen Qualität zu intensivieren, wurde ein Dashboard mit Kennzahlen entwickelt, das die Grundlage für quartalsweise Qualitätsgespräche zwischen den Geschäftsführungen der Krankenhäuser und den Chefärztinnen und Chefärzten bildet. Diese Qualitätsgespräche wurden 2019 pilothaft in einzelnen Einrichtungen und 2020 flächendeckend durchgeführt. Ziel der Qualitätsgespräche ist die proaktive Steuerung der medizinischen Qualität durch regelmäßige Bewertung der erreichten Ergebnisse. Inhalt des Dashboards sind deshalb Kennzahlen, die neben besonders relevanten Ergebnissen auch die Aktivitäten zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung widerspiegeln.

Risikoprävention Hygiene

Infektionsprävention und Begrenzung der Pandemiefolgen

Die Fortführung der Initiativen und Programme zur systematischen Stärkung der Infektionsund Resistenzprävention in den Sana-Gesundheitseinrichtungen stand schon im ersten Quartal durch die schnell aufkommende Coronavirus-Pandemie unter neuen Vorzeichen. Die Herausforderungen des Jahres 2020 für alle Beteiligten im Gesundheitswesen konnten gut bewältigt werden. Zum einen durch die frühzeitige Etablierung eines übergreifenden und regional bzw. lokal organisierten Krisenstab-Systems, zum anderen durch die vernetzte Kooperation durch den großen persönlichen Einsatz der Beteiligten auf allen Ebenen kam es zu keinen längerfristig kritischen Entwicklungen. Die Versorgung mit Hygiene-Schutzausrüstung - insbesondere medizinischer Mund-Nasen-Schutz, FFP2-Masken und Schutzkittel - war zeitweilig nur mit flexiblen temporären Lösungen sicherzustellen. Gerade hier hat sich die konzernweite Bündelung der Aktivitäten sehr bewährt, aber auch in Bezug auf die Bereitstellung von essenziellen Informationen und den Austausch von hygienischem Know-how in schneller Folge. Wegen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie kommt nun routinemäßig die web-basierte Kommunikation zum Einsatz.

Der in den Vorjahren eingeleitete Wandel in den krankenhaushygienischen Sana-weiten Aktivitäten - von der reinen Infektionskontrolle hin zu einer patientenzentrierten und risikoadaptierten Prozessbegleitung - wurde trotz des schwierigen Umfelds weitergeführt. Durch die systematisch erhobenen Surveillancedaten und deren gemeinsame klinischepidemiologische Analyse mit den beteiligten Akteuren, werden weitere Verbesserungspotentiale eruiert und zur Umsetzung gebracht. Ein wesentlicher Schritt zur Systematisierung im gesamten Sana Krankenhausumfeld ist die Einführung einer speziellen, professionellen Hygienesoftware in den Kliniken mit einem festen Roll-out-Plan, sowie die Datenübermittlung aus den lokalen Systemen an die sich im Aufbau befindliche zentrale Sana Surveillance Datenbank.

Antibiotic Stewardship - verantwortungsvoller Umgang mit einer besonders wertvollen Ressource

Die in den letzten Jahren weltweit gestiegenen Risiken durch hochresistente Krankenhauskeime erfordern insbesondere einen rationalen Einsatz von Antibiotika in den Gesundheitseinrichtungen. Nachhaltige, an wissenschaftlichen Standards orientierte Therapiestrategien wurden etabliert und die Initiativen zum Antibiotic Stewardship (Handlungskonzept zum verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika) wurden durch die Qualifizierung von ABS-Experten (Ärztinnen und Ärzte) sowie von 'Antibiotikabeauftragten Ärztinnen und Ärzten' weiter gestärkt. Leider mussten Präsenzkurse abgesagt bzw. auf das kommende Jahr verschoben werden, so dass die Möglichkeiten für künftig web-basierte Kurse ausgelotet werden. Der Erfolg der Anstrengungen liegt in im ersten Halbjahr weiterhin stabilen oder im Vergleich zu den Vorjahren leicht rückläufigen Verbrauchszahlen. Allerdings zeigten sich für viele Antibiotikaklassen im zweiten Halbjahr Zunahmen, die vor allem im Zusammenhang mit den deutlich gestiegenen intensivmedizinischen Behandlungen aufgrund von COVID-19 zu beurteilen sind.

Personalmanagement - Sana bietet attraktive Arbeitsbedingungen

Grundlage eines attraktiven Arbeitsumfeldes bildet ein moderner Tarifvertrag mit einer marktgerechten Vergütung. Im Jahr 2020 konnte der Konzerntarifvertrag mit beiden Tarifpartnern, der Gewerkschaft Marburger Bund für die ärztlichen Mitarbeiter und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für alle nichtärztlichen Mitarbeiter neu abgeschlossen werden.

Neben den allgemeinen Anpassungen des Lohnniveaus konnten auch Einmalzahlungen vereinbart werden, die als Anerkennung für die Belastungen in den Pandemiephasen gezahlt werden. Für ärztliche Mitarbeiter konnten Regelungen gefunden werden, die zu einer höheren Zeitsouveränität und Planungssicherheit beitragen. Für die Berufsgruppe der Pflege wurde eine eigenständige Vergütungstabelle erarbeitet. Mit dieser Systematik setzt Sana Akzente auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere bei Berufseinsteigern in der Pflege.

Die tarifvertraglichen Angebote ergänzt Sana mit diversen Sozialleistungen, so wurde 2020 die Gesundheits-App "Humanoo" angeboten. Durch die Kooperation mit der Krankenkasse DAK-Gesundheit können unsere Mitarbeiter kostenfrei auf vielfältige Angebote der Ernährungsberatung, Entspannungsübungen, Trainingspläne und auf Anleitungen zu körperlichem Training zugreifen. Dieses Angebot ergänzt gleichzeitig unsere Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Weiterentwicklung des konzernweiten Gesundheitsmanagements im Jahr 2020 zeigt eines ganz besonders: Die Gesundheit der Mitarbeiter liegt der Sana Kliniken AG besonders am Herzen. In Zusammenarbeit mit der Betriebskrankenkasse Mobil Oil werden vielfältige Maßnahmen an den einzelnen Standorten der Konzerngesellschaften angeboten. Zudem wurden zahlreiche Kurse - in Folge der Corona-Pandemie - auf Online-Formate umgestellt. Der Austausch unter den Koordinatoren des betrieblichen Gesundheitsmanagements wurde durch regelmäßige Treffen intensiviert. Mit dem im Jahr 2020 erstmals veröffentlichten Sana weiten Gesundheitsbericht hat Sana ein sehr solides Fundament für das betriebliche Gesundheitsmanagement der kommenden Jahre gelegt.

Nachhaltigkeit im Einklang mit hoher Qualität der Leistungserbringung

Unser zentrales Ziel ist eine umfassende Versorgung unserer Patienten nach höchsten medizinischen Standards. Hierbei verankern wir Nachhaltigkeit in unserem täglichen Handeln.

Basis für eine sichere Patientenversorgung ist eine stabile Energie- und Wasserversorgung. Deshalb ist die Versorgungssicherheit der Sana Kliniken AG besonders wichtig.

Der Energieverbrauch ist abhängig vom strukturellen und baulichen Zustand der Einrichtungen. Sana investiert kontinuierlich in bauliche Maßnahmen, wie Modernisierungen oder Neubauten, um neben der Verfügbarkeit der Anlagen u. a. auch einen möglichst effizienten Energieeinsatz zu gewährleisten. Um den Energieverbrauch zu steuern, setzt Sana auf eine Energiemanagementsoftware. Insgesamt konnte der Stromverbrauch von 2018 auf 2019 um 1,8 Prozent reduziert werden. Bei der Beschaffung von Strom haben wir den Anteil erneuerbarer Energien von 55,7 Prozent in 2018 auf 60,5 Prozent in 2019 erhöht und liegt damit 16,2 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Darüber hinaus leisten unsere 19 Sana Blockheizkraftwerke durch die hohe Effizienz und den Betrieb mit umweltschonenden Brennstoffen einen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung.

Sana Einkauf & Logistik steht für fortwährend optimierte Beschaffungsprozesse zur Verbesserung der Patientenversorgung und Wirtschaftlichkeit für Sana-eigene Kliniken und Kooperationseinrichtungen. Im Kern steht das Portfolio-Management, das die Standardisierung differenziert nach den spezifischen Klinikanforderungen vorantreibt und Warengruppen kundenorientiert bündelt. Neben den konzerneigenen Einrichtungen partizipieren im Sana Einkaufsverbund auf diese Weise auch externe Einrichtungen und Kooperationspartner an den vorteilhaften Entwicklungen rund um den strategischen Einkauf, die Beschaffung und die Logistik. Eine konsequente Standardisierung und Bündelung von Einkaufsvolumina für die 54 Kliniken im Sana Konzern und für acht Logistikstandorte hat positive Effekte auf die Ökologie. Mit einer verkleinerten Produktpalette und reduziertem Lieferantenportfolio lassen sich Emissionen und Kosten senken und die Komplexität reduzieren.

Versorgungsengpässe bei Schutzausrüstung, Arzneimitteln und Medizinprodukten begleiten Sana Einkauf & Logistik seit Jahren. In der Pandemie 2020 haben sie sich massiv zugespitzt. Auf der Suche nach Lösungen hat Sana Einkauf & Logistik den Austausch mit den Kooperationskliniken und Geschäftspartnern der Industrie gesucht. Die materialwirtschaftliche Klinikversorgung wurde damit trotz erhöhter Anforderungen sichergestellt. Durch die eigene Infrastruktur konnten zur Planungssicherheit große Mengen an kritischen Produktgruppen bei der Industrie erworben und eingelagert werden. Durch die Einrichtung einer Corona-Hotline und neuer Logistikprozesse ist es gelungen, auch Kooperationspartner und darüber hinausgehende Einrichtungen des Gesundheitswesens kurzfristig mit benötigtem Schutzmaterial zu versorgen.

Bei der Beschaffung achten wir auf die Nutzung von Mehrweg-Produkten. In der Speisenversorgung legen wir Wert auf regionale Lieferanten und achten auf einen saisonalen Speiseplan. In der Wäscheversorgung setzen wir auf Mehrweg-Systemlösungen und verwenden ausschließlich von unabhängigen Organisationen schadstoffgeprüfte Textilien.

Im Bereich der Mobilität fördern wir den Ausbau der Infrastruktur für die E-Mobilität mit E-Autos. Außerdem setzen wir Anreize für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel oder die Nutzung von Fahrrädern, für welche wir beispielsweise Leasing-Angebote bereithalten. Zudem bieten wir mobiles Arbeiten. Zur Verbesserung in der klinikinternen Logistik entwickeln wir auf Krankenhäuser angepasste Verfahren, um durch ein digitales Geräte- und Bettenmanagement die Ausnutzung des medizinischen Geräteparks zu erhöhen und die Verkehrslogistik zu optimieren.

E. WIRTSCHAFTSBERICHT

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft nach einer zehnjährigen Wachstumsphase in eine tiefe Rezession gestürzt, ähnlich der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat in ersten Berechnungen einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,0 Prozent ermittelt. Damit fiel der konjunkturelle Einbruch weniger stark aus als 2009 mit -5,7 Prozent. ⁸

Die Stimmung der deutschen Wirtschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Im Dezember liegt der ifo Geschäftsklimaindex bei 92,1 Punkten. Zu Jahresbeginn betrug der Wert noch 95,3 Punkte. Dabei schätzen die Unternehmen ihre aktuelle Lage mit 91,3 Punkten wesentlich schlechter ein als noch Anfang des Jahres (Januar 2020: 99,1 Punkte). Allerdings blicken die Unternehmen weniger skeptisch auf das kommende halbe Jahr. Vor diesem Hintergrund sind die Erwartungen auf 92,8 Punkte gestiegen. ⁹

Der Arbeitsmarkt ist weiterhin unter Druck. Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember angestiegen, allerdings fiel dieser Anstieg weniger stark aus als sonst üblich. Auch die Anzeigen für Kurzarbeit haben zugenommen, jedoch nur in begrenztem Umfang. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosenzahl um 480.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote verzeichnet im Vergleich zum Dezember des vorigen Jahres damit ein Plus von 1,0 Prozentpunkt auf 5,9 Prozent. ¹⁰

Die Inflationsrate lag im Dezember ersten Berechnungen zufolge 0,3 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Ein Grund dafür ist die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer zum 1. Juli 2020, die sich dämpfend auf die Verbraucherpreise ausgewirkt hat. Waren verbilligten sich um 1,8 Prozent, wofür insbesondere die Preisrückgänge bei Energieprodukten ursächlich sind (- 6,0 Prozent). Insgesamt rechnet das Statistische Bundesamt auf Basis der bisher vorliegenden Ergebnisse im Jahresdurchschnitt 2020 mit einer Inflationsrate von 0,5 Prozent. ¹¹

Der Leitzins liegt weiterhin auf seinem historischen Tiefstwert von 0,0 Prozent. Damit bleibt der zentrale Zinssatz auch nach dem Wechsel der EZB-Präsidentschaft von Mario Draghi zu Christine Lagarde unberührt und stagniert seit Frühjahr 2016. ¹²

2. Branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das deutsche Gesundheitswesen, insbesondere die Krankenhäuser, aber auch die Krankenkassen, sind seit dem ersten Quartal 2020 massiv geprägt von der Corona-Pandemie. Mit Blick auf die finanzielle Belastung wird das Ausmaß für die Krankenkassen erst in der zweiten Jahreshälfte 2020 deutlich werden. Im zweiten Quartal haben zahlreiche Patienten Arzt- und Krankenhausbesuche ausgesetzt, so dass die Krankenkassen entlastet wurden. Maßnahmen seitens der Politik, wie die Freihaltepauschale und die Erhöhung der Intensivkapazitäten, wurden aus Steuermitteln finanziert. Durch das Kurzarbeitergeld gibt es auch auf der Einnahmeseite der Kassen noch keine nennenswerten Ausfälle. Der für die branchenbezogene Entwicklung zentrale Indikator ist die Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenkassen. Mit der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit vom 19. August 2020 ist das vorläufige Finanzergebnis für das zweite Quartal der gesetzlichen Krankenkassen veröffentlicht worden. Dieses erreicht im ersten Halbjahr 2020 einen Überschuss in Höhe von EUR 1,3 Milliarden. Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen, die sie durch Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds erhalten, stiegen um 4,2 Prozent auf rund EUR 129,9 Milliarden. Die Ausgaben für Leistungen und

⁸ Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung Nr. 020 vom 14. Januar 2021
⁹ ifo Geschäftsklimaindex - Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen, Dezember 2020
¹⁰ Bundesagentur für Arbeit, Presseinfo Nr. 1 vom 5. Januar 2021
¹¹ Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung Nr. 006 vom 6. Januar 2021
¹² European Central Bank - Key ECB interest rates (abgerufen am 16. November 2020)

Verwaltungskosten stiegen bei einem Anstieg der Versichertenzahlen von rund 0,3 Prozent um 4,2 Prozent auf EUR 128,6 Milliarden.

Im ersten Halbjahr war ein Rückgang der planbaren Leistungen zu verzeichnen. Dies hat dazu geführt, dass die Krankenhausausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent zurückgegangen sind, Vorsorge- und Reha-Maßnahmen sogar um 15,2 Prozent. Zuwachsraten gab es allerdings im Bereich von Krankengeldausgaben (+14,2 Prozent) und Ausgaben für Arzneimittel (+7,4 Prozent), für die Vorzieheffekte festzustellen sind.

Um die Einnahmeentwicklung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Liquiditätssituation des Gesundheitsfonds zu verbessern, wurde bereits im Juni 2020 vom Bundeskabinett ein Zuschuss in Höhe von EUR 3,5 Milliarden beschlossen. Die Entwicklungen werden durch das BMG und den GKV-Spitzenverband beobachtet und eventuelle weitere zusätzliche Bundesmittel werden beschlossen.

Im Durchschnitt liegen die Finanzreserven nach wie vor deutlich über den gesetzlich geforderten Mindestreserven und belaufen sich zum zweiten Quartal immer noch auf EUR 20,8 Milliarden. ¹³

Die Corona-Pandemie bestimmt auch in wesentlichem Umfang die krankenhausspezifische Entwicklung des Jahres 2020. Spätestens seit die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Mitte März 2020 die Verbreitung des neuartigen Virus SARS-CoV-2 als Pandemie eingestuft hat, stehen Krankenhäuser vor der Herausforderung, freie Kapazitäten und insbesondere Intensivkapazitäten durch die Verschiebung von planbaren Operationen und Eingriffen vorzuhalten, um die Versorgung von COVID-19-Patienten sicherzustellen. Bund und Länder haben gleichzeitig Schutzmaßnahmen als Rettungsschirm erlassen, um die wirtschaftlichen Folgen für die Krankenhäuser in Teilen auszugleichen.

Während der Geltungszeitraum für die im Frühjahr beschlossenen Kernelemente wie etwa Freihaltepauschalen oder die Förderung zum Aufbau von Intensivkapazitäten bis zum 30. September 2020 festgelegt war, hat die Bundesregierung mit den exponentiell wachsenden Infektionszahlen im Herbst 2020 weitere Maßnahmen zur finanziellen Sicherung der Krankenhäuser beschlossen bzw. bereits getroffene Maßnahmen verlängert.

Zur Entlastung der Krankenhäuser wurde die Finanzierung für die persönliche Schutzausrüstung über Pauschalen mit der Coronamehrkostenzuschlagsvereinbarung vom 7. Oktober 2020 bis zum 31. Dezember 2020 verlängert. Ausgleichszahlungen sollen zunächst bis zum 31. Januar 2021 die noch zu Beginn des Jahres gezahlten Freihaltepauschalen ablösen. Welche Kliniken diese Ausgleichszahlungen erhalten bestimmt eine Vorhaltestufen-Kaskade.

Zusätzlich stellt der Bund mit einer Kofinanzierung der Länder im Rahmen des "Zukunftsprogramms Krankenhäuser" Mittel zur Verfügung, um den Ausbau moderner Notfallkapazitäten, eine verbesserte digitale Infrastruktur, die Stärkung der IT-Sicherheit und eine Verbesserung regionaler Versorgungsstrukturen zu fördern.

Unabhängig von der derzeitigen Pandemiesituation durch COVID-19 ist das Jahr 2020 geprägt von der Umsetzung der Reformen und Gesetzesvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums. Diese reichen von den Änderungen im Prüfmechanismus der Krankenhausabrechnungen im MDK-Reformgesetz über das PflegepersonalStärkungsgesetz (PpSG) bis hin zur Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV).

¹³ Bundesministerium für Gesundheit, Finanzentwicklung der GKV im 1. Halbjahr 2020, 19. August 2020

Ein wesentlicher Bestandteil des PpSG ist hierbei die Umstellung der Finanzierung der Pflegepersonalkosten der Krankenhäuser ab dem Jahr 2020 auf eine neue, von den Fallpauschalen unabhängige, krankenhausindividuelle Vergütung. Die Finanzierung des Pflegebudgets erfolgt über den krankenhausindividuellen Pflegeentgeltwert, der im Rahmen der Leistungs- und Entgeltverhandlungen vereinbart wird.

Mit Inkrafttreten des MDK-Reformgesetzes zum 1. Januar 2020 ist die bisherige Organisationsform des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) als eine Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen durch eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts ersetzt worden. Zusätzlich wurde die Prüfung der Krankenhausabrechnungen neu geregelt. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurde die Prüfquote in 2020 von 12,5 Prozent auf 5 Prozent gesenkt. Darüber hinaus wurde die Prüfung von Strukturvoraussetzungen ausgesetzt.

Für die Intensivmedizin, die Geriatrie, Kardiologie, Unfallchirurgie, Neurologie und Herzchirurgie wurden mit der PpUGV Pflegepersonaluntergrenzen festgelegt. Das Bundesministerium für Gesundheit hatte vor dem Hintergrund der besonderen Herausforderungen durch das Corona-Virus die Pflegepersonaluntergrenzen ab 1. März 2020 zunächst bis auf weiteres ausgesetzt. Mit Wirkung zum 1. August 2020 hat der Bundesminister für Gesundheit die Untergrenzen für die Intensivmedizin und die Geriatrie wieder in Kraft gesetzt.

Insgesamt steht die Krankenhauslandschaft und das Gesundheitswesen einer Herausforderung gegenüber, deren Ausmaß heute nicht abzuschätzen ist. Die Politik hat die Herausforderung erkannt und reagiert mit Maßnahmen, um einer Bestandsgefährdung entgegenzuwirken.

3. Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2020 ist der Konzernumsatz der Sana Kliniken AG um 3,0 Prozent auf EUR 2.927,2 Mio. gestiegen (Vj.: EUR 2.841,2 Mio.).

Standen zu Beginn des Jahres 2020 noch die Neuerungen in der Krankenhausfinanzierung im Fokus von Anpassungsprozessen der Krankenhausbetreiber, so beherrschte und beherrscht noch immer die Corona-Pandemie den Alltag in der gesamten Branche und bei Sana. Mit den exponentiell wachsenden Infektionszahlen in den vergangenen Monaten ist die zweite Welle angekommen. Als Hilfeleistung standen befristet bis zum 30. September 2020 Ausgleichzahlungen zur Verfügung. Mit Beginn der zweiten Welle wurden neue Kriterien mit Wirkung ab dem 18. November 2020 definiert. Demnach sollten nur noch Kliniken mit bestimmten Notfallstufen - und dies wiederum gekoppelt an lokale Inzidenzwerte - Unterstützungszahlungen erhalten. Das Instrument der sog. Freihaltepauschale konnte die Umsatzverluste im reinen stationären Bereich nicht vollständig kompensieren. Für rückläufige Erlöse aus Wahlleistungen, für Behandlungen in Krankenhausambulanzen und aus abzuführenden Nutzungsentgelten sieht der Rettungsschirm keine Kompensation vor. In diesen Bereichen ist der Umsatz um 11,9 Prozent gesunken. Im rein stationären Bereich konnten die Erlöse aus Krankenhausleistungen um 4,8 Prozent ansteigen, was aber mit 1,4 Prozentpunkten auf Portfolioeffekte zurück zu führen ist.

Der Rückgang bei den Umsätzen der Medizinischen Versorgungszentren resultiert im Wesentlichen aus dem Portfolioeffekt des Teilverkaufs des Berliner POLIKUM-Netzwerkes und konnte ansonsten durch die zum Rettungsschirm gehörenden Garantien für die ambulante Versorgung der niedergelassenen Ärzte weitestgehend kompensiert werden. Die Steigerung der sonstigen Umsatzerlöse resultiert insbesondere aus der selektiven Erweiterung des Kerngeschäfts entlang der Wertschöpfungskette - konkret aus der Einbeziehung der Sanitätshäuser und der Chirurgiemechanik.

Die Erlöse aus dem Servicebereich entwickelten sich in Summe rückläufig. Im Beschaffungs- und Logistikgeschäft gingen die Erlöse aufgrund gesunkener Warenumsätze in Folge der Pandemie im gesamten Einkaufsverbund zurück. Die Umsätze aus der Aufgabe der Krankenhausvollversorgung fielen am Standort Essen weg und konnten nicht durch die Umsätze mit den zwei Anfang des Jahres neu gewonnenen externen Kunden kompensiert werden. Darüber hinaus entwickelten sich die Erlöse der Cafeterien sowie aus der Instrumentenaufbereitung rückläufig.

Der rückläufigen Leistungsentwicklung konnte auf der Kostenseite nur begrenzt begegnet werden. Die Krankenhäuser haben ihre Leistungsbereitschaft zur Behandlung von COVID-19-Patienten sicherzustellen bzw. aufzubauen, so dass bei den Personalkosten keine wesentlichen Anpassungen möglich gewesen sind. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass Sana von vornherein auf die Inanspruchnahme von Kurzarbeiterregelungen in den Bereichen der stationären und ambulanten Versorgung verzichtet hat. Zusätzlich zu den portfoliobedingten Effekten in Höhe von EUR 11,9 Mio. stieg der Personalaufwand um EUR 66,5 Mio. oder 3,7 Prozent. Die Materialkosten konnten im Verhältnis zum Leistungsrückgang nur unterproportional gesenkt werden. Dem Rückgang bei den Kosten für Implantate und OP-Bedarf standen Kosten- und Mengensteigerungen für Schutzkleidung sowie Laboruntersuchungen gegenüber.

Das EBITDA beträgt im Geschäftsjahr 2020 EUR 214,5 Mio. und ist damit um EUR 25,9 Mio. niedriger ausgewiesen als im Vorjahr. Entsprechend reduziert sich die EBITDA-Marge von 8,5 Prozent auf 7,3 Prozent. Die EBIT-Marge verschlechtert sich hingegen nur leicht von 3,7 Prozent auf 3,5 Prozent, da das EBIT des Vorjahres durch einmalige außerplanmäßige Abschreibungen belastet war.

Die Finanzlage ist vor dem Hintergrund der Unsicherheiten und Herausforderungen des Jahres 2020 als relativ stabil zu bezeichnen. Der Gesetzgeber hat direkt zu Beginn der COVID-19-Pandemie Maßnahmen zur Unterstützung unserer systemrelevanten Branche getroffen: Verkürzung der Zahlungsziele der Krankenkassen auf einheitlich fünf Tage - normalerweise liegen diese nach Bundesland unterschiedlich bei zwei bis vier Wochen, unbürokratische Festlegung der pauschalen Erstattungsbeträge, die die angeordnete Freihaltung von Kapazitäten abmildert und ebenfalls kurzfristige Zahlungsziele hatte, und die Prämien zur Schaffung und Vorhaltung von Intensivkapazitäten. Diese Maßnahmen wirken sich positiv auf den Operativen Cashflow aus, der im Berichtsjahr um EUR 105,2 Mio. gestiegen ist. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Finanzlage aufgrund der Rückkehr zu den normalen Zahlungszielen zum 1. Juli 2021 belastet wird.

Die Investitionen im Jahre 2020 lagen mit EUR 22,8 Mio. unterhalb des Vorjahres aber mit EUR 184,3 Mio. weiterhin auf hohem Niveau. Beim investiven Cashflow sind die Auszahlungen für eigenfinanziertes Anlagevermögen erheblich niedriger als im Vorjahr, da die Förderquote von 40,4 Prozent im Vorjahr auf 56,5 Prozent in 2020 gesteigert werden konnte.

Hervorzuheben ist, dass die Anteilseigner der Sana Kliniken AG trotz der alles beherrschenden Pandemiekrise weiteres Eigenkapital in Höhe von EUR 100,0 Mio. zur Verfügung gestellt haben. Darüber hinaus wurde ein genehmigtes Kapital in gleichem Umfang beschlossen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit spiegelt die Eigenkapitalmaßnahme wider. Darüber wurden planmäßige Zinszahlungen und Tilgungen geleistet, die Zahlungen aus den nach IFRS 16 bilanzierten Leasingverträgen abgeführt sowie die Dividenden ausgeschüttet. In Summe ist die Finanzlage solide, was die stabilen Kennzahlen zur Vermögens- und Finanzlage bestätigen.

Gemessen an unseren finanziellen Leistungsindikatoren konnten wir im vergangenen Geschäftsjahr unsere definierten strategischen Ziele erreichen:

Compound Annual Growth Rate (CAGR)

Die Compound Annual Growth Rate (CAGR) des Konzernumsatzes stellt unseren internen Maßstab zur Messung und Steuerung des längerfristigen Wachstums dar. Mit der Entwicklung des Jahres 2020 haben wir unsere Wachstumsziele erfüllt.

	2020	2019	2018	2017	2016
Umsatz in EUR Mio.	2.927,2	2.841,2	2.703,3	2.572,6	2.404,2
CAGR in Prozent	12,5	13,1	13,5	14,0	14,5

Neben einem realisierten organischen Wachstum von 3,4 Prozent im Kerngeschäft haben wir mit unserem Ansinnen eines qualitativen Wachstums innerhalb unserer Versorgungscluster und der Erweiterung im Bereich der Sekundär- und Tertiärprozesse zwei wichtige Ziele erreicht und damit unser Wachstumsziel von acht bis zehn Prozent übertroffen.

Behandelte Patienten

Die Fallzahlen im stationären Bereich sind seit 2017 bundesweit rückläufig. ¹⁴ Wesentlicher Treiber dieser Stagnation ist der Trend zur Ambulantisierung. ¹⁵ Der Leistungsrückgang im Jahr 2020 ist im Wesentlichen pandemiebedingt.

¹⁴ Destatis - Gesundheit - Grunddaten der Krankenhäuser, vom 14.09.2018, korrigiert am 01.11.2018, Seite 8
¹⁵ Roland Berger Krankenhausstudie 2019, S. 6

	2020	2019	2018	2017	2016
Anzahl der behandelten Patienten	1.832.000	2.212.000	2.157.000	2.231.000	2.243.000

Die Anzahl der behandelten Patienten ist im Jahr 2020 mit insgesamt rund 1.832.000 gegenüber dem Vorjahr (2.212.000) zurückgegangen. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen bei der Behandlung ambulanter Patienten zu verzeichnen und betrifft - neben den insbesondere in den Notaufnahmen coronabedingten Fallzahlrückgängen - mit rd. 192.000 ambulanten Fällen der Policum Berlin MVZ GmbH, die zum 31. Dezember 2019 entkonsolidiert wurde.

Insbesondere bedingt durch die Corona-Pandemie auf der anderen Seite lag im Jahr 2020 die Anzahl der behandelten stationären Patienten 14,1 Prozent unter Vorjahr. Allerdings stieg die Fallschwere der stationär behandelten Patienten. Verbunden mit einer Steigerung der Landesbasisfallwerte konnten Erlösrückgange so abgemildert werden.

Entwicklung des EBITDA

Eine unserer wesentlichen finanziellen Steuerungsgrößen und zugleich Ausdruck für die operative Ertragskraft des Unternehmens ist das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA).

	2020	2019	2018	2017	2016
EBITDA in EUR Mio.	214,5	240,4	240,9	225,9	221,6
EBITDA-Marge in Prozent	7,3	8,5	8,9	8,8	9,2

Das EBITDA ist im Geschäftsjahr 2020 um EUR 25,9 Mio. auf EUR 214,5 Mio. gesunken. Hilfsleistungen aus dem Corona-Rettungsschirm konnten die Umsatzrückgänge in den Sekundär- und Tertiärbereichen nicht vollständig kompensieren. Zugleich belasten Steigerungen in den Material- und Personalkosten die EBITDA-Marge, die infolgedessen auf 7,3 Prozent sinkt.

Entwicklung des Operativen Cashflows

	2020	2019	2018	2017	2016
Operativer Cashflow in EUR Mio.	259,0	153,8	153,9	166,0	236,9
Operativer Cashflow / Umsatz in Prozent	8,8	5,4	5,7	6,5	9,9

Der Operative Cashflow des abgelaufenen Geschäftsjahres ist gegenüber dem Vorjahr um EUR 105,2 Mio. auf EUR 259,0 Mio. gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf die Verkürzung der Zahlungsziele auf bundeseinheitlich fünf Tage zurückzuführen, die diesen Anstieg fast vollständig erklären. Gegenläufig wirken jedoch gestiegene Ausgleichsforderungen, die sich auch in 2021 fortsetzen und den Operativen Cashflow des Jahres 2021 belasten werden. Darüber hinaus ist ab Juli 2021 mit einem deutlichen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu rechnen, die sich zusätzlich negativ auf den Operativen Cashflow auswirken werden. Hintergrund ist, dass ab dem 1. Juli 2021 wieder die landesspezifischen Zahlungsziele in Kraft treten werden.

4. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung - wesentliche Eckdaten

Gezielte Portfolioveränderungen hin zu einem integrierten Gesundheitsdienstleister Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unserer Strategie entsprechend den Weg der strategischen und selektiven Geschäftsfelderweiterung entlang der Wertschöpfungskette hin zu einem integrierten Gesundheitsdienstleister fortgesetzt. Nach dem Erwerb der Schnorrenberg Chirurgiemechanik GmbH im April 2019 wurden im zweiten Halbjahr 2020 mehrere kleinere Akquisitionen in den an das Kerngeschäft angrenzenden Geschäftsfeldern getätigt. So wurde beispielsweise der Bereich Sanitätshäuser mit dem Erwerb der Sanitätshaus Helmut Haas GmbH weiter ausgebaut. Im vorangegangenen Geschäftsjahr ist das Kerngeschäft durch die unterjährigen Akquisitionen der Sana Krankenhaus Bad Doberan GmbH (ehem. Krankenhaus Bad Doberan GmbH) und der Sana Krankenhaus Gottesfriede Woltersdorf gGmbH (ehem. Evangelisches Krankenhaus "Gottesfriede" in Woltersdorf gemeinnützige GmbH) erweitert worden. Die Altenheimeinrichtung Leben am Park GmbH und die Policum Berlin MVZ GmbH (ehem.: POLIKUM Berlin MVZ GmbH) wurden erst Ende 2019 veräußert und sind in den Vorjahreszahlen entsprechend noch enthalten. Wenn im Folgenden auf die "vergleichbare Basis" verwiesen wird, sind die Konzernzahlen der beiden Jahre um die hier beschriebenen Portfolioeffekte bereinigt worden. Das "organische Wachstum" in absoluten Zahlen ergibt sich auf dieser Basis.

Umsatz- und Leistungsentwicklung

Zukäufe und organisches Wachstum

Der Konzernumsatz steigt im Geschäftsjahr 2020 insgesamt um EUR 86,0 Mio. oder 3,0 Prozent und wurde in den nachfolgenden Leistungsbereichen erwirtschaftet:

	2020	2019	Veränderung
in EUR Mio.		angepasst	Absolut	in Prozent
Krankenhausleistungen	2.439,5	2.327,6	111,9	4,8%
Wahlleistungen	57,6	69,8	-12,2	-17,5%
Ambulanz	71,0	75,9	-4,9	-6,5%
Nutzungsentgelte	14,9	17,2	-2,3	-13,4%
Erlöse aus Krankenhausbetrieb	2.583,0	2.490,5	92,5	3,7%
Altenheim- und Pflegeleistungen	35,0	36,5	-1,5	-4,1%
Beschaffungs- und Logistikdienstleistungen	124,9	127,0	-2,1	-1,7%
MVZ	53,5	63,3	-9,8	-15,5%
Sonstige	130,8	123,9	6,9	5,6%
Konzernumsatz	2.927,2	2.841,2	86,0	3,0%

Die Veränderung des Gesamtumsatzes setzt sich aus einem organischen Wachstum von 2,3 Prozent und einem Wachstum aus Portfolioveränderungen von 0,7 Prozent zusammen:

		Portfolio Veränderung		Organisches Wachstum
in EUR Mio.	2019 angepasst	absolut	in Prozent	absolut	in Prozent	2020
Krankenhausleistungen	2.327,6	32,4	1,4%	79,5	3,4%	2.439,5
Wahlleistungen	69,8	0,1	0,1%	-12,3	-17,6%	57,6
Ambulanz	75,9	1,0	1,3%	-5,9	-7,8%	71,0
Nutzungsentgelte	17,2	0,1	0,6%	-2,4	-14,0%	14,9
Erlöse aus Krankenhausbetrieb	2.490,5	33,6	1,3%	58,9	2,4%	2.583,0
Altenheim- und Pflegeleistungen	36,5	-2,9	-7,9%	1,4	3,8%	35,0
Beschaffungs- und Logistikdienstleistungen	127,0	0,0	0,0%	-2,1	-1,7%	124,9
MVZ	63,3	-12,6	-19,9%	2,8	4,4%	53,5
Sonstige	123,9	2,2	1,8%	4,7	3,8%	130,8
Konzernumsatz	2.841,2	20,3	0,7%	65,7	2,3%	2.927,2

Kernleistung wächst organisch aufgrund branchenspezifischer Sondereffekte Krankenhäuser waren im Frühjahr 2020 und teilweise auch im vierten Quartal 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie aufgefordert, grundsätzlich alle planbaren Aufnahmen, Operationen und Eingriffe - soweit medizinisch vertretbar - zu verschieben oder auszusetzen. Dies und die Tatsache, dass Patienten pandemiebedingt trotz akuter Beschwerden den Besuch in einem Krankenhaus mieden, führte, vor allem im zweiten und vierten Quartal, zu einem starken Rückgang der stationären Fallzahlen. Die Erlöse aus Krankenhausleistungen sind gegenüber dem Vorjahr trotzdem um EUR 111,9 Mio. oder 4,8 Prozent gestiegen. Der hierin enthaltene Umsatzbeitrag aus Portfolioveränderungen beläuft sich auf EUR 32,4 Mio. Damit ergab sich ein moderates organisches Wachstum von EUR 79,5 Mio. bzw. 3,4 Prozent. Dieses ist auf unterschiedliche folgende Faktoren zurückzuführen.

Bei rückläufigen stationären Fallzahlen ließ sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ein gegenläufiger Trend zu höheren Fallschweregraden erkennen. Die Höhe der abrechenbaren Vergütung steigt in der Regel mit der Komplexität eines medizinischen Eingriffs an. Darüber hinaus trug die Erhöhung der Landesbasisfallwerte von durchschnittlich 3,4 Prozent zum Umsatzanstieg bei. Nachdem im COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz der Ausschluss des Fixkostendegressionsabschlags aus der Budgetverhandlung 2020 angekündigt wurde, folgte mit dem Krankenhauszukunftsgesetz die benötigte Konkretisierung. Die eigentlich zu zahlenden Raten auf den Fixkostendegressionsabschlag entfallen im Jahr 2020 ersatzlos. Dies betrifft auch die nachlaufenden Abschläge für die Jahre 2018 und 2019, was sich ebenfalls gegenüber dem Vorjahr erlössteigernd auswirkte.

Zur Abfederung der finanziellen Belastungen, die sich aus der politisch geforderten Freihaltung von Bettenkapazitäten zur Versorgung von COVID-19-Patienten ergaben, erhielten Krankenhäuser bis zum 30. September 2020 einen Ausgleichsbetrag aus dem Rettungsschirm des COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetzes. Dieser richtete sich danach, wie stark die Zahl der täglich stationär behandelten Patienten von der Zahl der im Jahr 2019 durchschnittlich täglich stationär behandelten Patienten abwich. Ab dem 18. November 2020 erhalten Kliniken eine modifizierte Form dieser Freihaltepauschale, deren Anspruch u. a. von der regionalen 7-Tages-Inzidenz der SARS-CoV-2-Fälle abhängt. Aus diesen Regelungen erzielte Erlöse haben zur Stabilisierung der Erlöse aus Krankenhausleistungen beigetragen, konnten die Erlösrückgänge aufgrund gesunkener Leistungen aber nicht vollständig kompensieren. Aufgrund der rückläufigen Patientenzahlen sanken auch die Erlöse aus Wahlleistungen, Krankenhausambulanzen und Nutzungsentgelten. Für diese Leistungseinbußen sah das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz keine Kompensation vor.

Die ambulanten Fallzahlen sind im Jahresvergleich um 18,2 Prozent zurückgegangen. Dies ist auf zwei unterschiedliche Sachverhalte zurückzuführen. Zum einen wurde die Policum Berlin MVZ GmbH (ehem.: POLIKUM Berlin MVZ GmbH) zum 31. Dezember 2019 entkonsolidiert, die im Vorjahr ca. 192.000 ambulante Fälle versorgte. Zum anderen hat die Ausnahmesituation der letzten Monate dazu geführt, dass Erkrankte, trotz akuter Beschwerden, auch ambulante Arztbesuche gemieden haben. Diese Fallverluste sind im Wesentlichen im Bereich der klinischen Notfallambulanzen und der ermächtigten Klinikärzte zu verzeichnen gewesen und führten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einem Rückgang der entsprechenden, um Portfolioveränderungen bereinigten Erlöse um rund EUR 5,9 Mio. Die Bundesregierung hatte durch das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz auch für die ambulante Versorgung der niedergelassenen Ärzte einen Rettungsschirm etabliert. Dieser sieht grundsätzlich einen Ausgleich fehlender Erlöse auf ein Niveau von 90 Prozent des Vorjahresquartals vor. Daher haben sich im Jahresvergleich, auf vergleichbarer Basis, die Erlöse der Medizinischen Versorgungszentren relativ stabil gehalten. Der Rettungsschirm deckt allerdings, und darauf soll klarstellend nochmals hingewiesen werden, nicht die ambulante Versorgung durch klinische Notfallambulanzen und ermächtigte Klinikärzte ab.

Der Erlösrückgang aus Altenheim- und Pflegeleistungen ist auf den Verkauf der Leben am Park GmbH im vierten Quartal des Vorjahres zurückzuführen.

Die Umsatzerlöse im Bereich der Beschaffungs- und Logistikdienstleistungen konnten nicht ganz auf Vorjahresniveau gehalten werden. Hierfür zeigen sich zum einen pandemiebedingt leicht rückläufige Warenumsätze im Einkaufsverbund verantwortlich. Zum anderen wirkt sich im Jahresvergleich die im Vorjahr vollzogene Abkehr der Roeser Gruppe von der Krankenhausvollversorgung stark negativ auf die Umsätze aus. Dieser Rückgang konnte jedoch größtenteils durch Zuwächse im Logistikbereich der Sana Einkauf & Logistik GmbH ausgeglichen werden, die auf im Jahresverlauf 2019 neu angebundene Kunden zurückzuführen sind.

Die sonstigen Umsatzerlöse umfassen Umsätze, die Krankenhäuser in ihren Hilfs- und Nebenbetrieben wie Apotheken und Cafeterien oder durch die notärztliche Versorgung erzielen. Außerdem gehören Erlöse aus Managementverträgen, Umsätze aus neuen Geschäftsfeldern wie dem Bereich der Sanitätshäuser sowie Umsätze unserer konzerneigenen Dienstleistungsgesellschaften dazu. Der Fokus letzterer liegt im Wesentlichen auf der effizienten Versorgung der eigenen Kliniken im Tertiärbereich. Diese haben darüber hinaus nur in geringem Maße Leistungen für konzernfremde Gesellschaften erbracht, vor allem im Bereich der Speisenversorgung und durch die Betreuung von Medizintechnik.

Sonstige betriebliche Erträge

Zu den regelmäßig entstehenden sonstigen betrieblichen Erträgen zählen im Wesentlichen die Erträge aus Vermietung und Verpachtung in Höhe von EUR 14,2 Mio. (Vj.: EUR 16,1 Mio.) sowie Vergütungen, Erstattungen und sonstige Erträge in Höhe von EUR 50,0 Mio. (Vj.: EUR 49,8 Mio.). Ebenfalls wiederkehrende Positionen sind die aktivierten Eigenleistungen in Höhe von EUR 3,5 Mio. (Vj.: EUR 3,5 Mio.) sowie Zuwendungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, die nicht im Fördermittelergebnis saldiert ausgewiesen werden, in Höhe von EUR 2,6 Mio. (Vj.: EUR 2,3 Mio.).

Darüber hinaus werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen periodenfremde und neutrale Positionen von insgesamt EUR 29,6 Mio. (Vj.: EUR 41,3 Mio.) ausgewiesen. Im Jahresvergleich sind die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen um EUR 17,5 Mio. zurückgegangen. Der größte Einzelposten im Vorjahr betraf die Auflösung einer Fördermittelrückstellung. Gegenläufig wirken ein Anstieg bei den Erträgen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen, im Wesentlichen aufgrund des Verkaufs eines nicht mehr betriebsnotwendigen Grundstücks, und den sonstigen periodenfremden Erträgen, überwiegend begründet in der finalen Abrechnung der Krankenhausrückvergütung für das Geschäftsjahr 2019 bei der Sana Klinik Einkauf & Logistik GmbH. Die Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen belaufen sich auf EUR 3,4 Mio. (Vj.: EUR 0,6 Mio.), die sonstigen periodenfremden Erträge auf EUR 21,9 Mio. (Vj.: EUR 18,4 Mio.).

Personalaufwand

Der Personalaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent oder EUR 78,4 Mio. an:

	2020	2019	Veränderung absolut	Veränderung in Prozent
Personalaufwand in EUR Mio.	1.854,8	1.776,4	78,4	4,4 %
Personalaufwandsquote in Prozent	63,4	62,5

Die Veränderung des Personalaufwands enthält Aufwendungen in Höhe von EUR 11,9 Mio., die direkt auf Portfolioveränderungen zurückgeführt werden können. In den Bestandseinrichtungen stieg der Personalaufwand somit um EUR 66,5 Mio. bzw. 3,7 Prozent an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben Sana Dienstleistungsgesellschaften vereinzelt Kurzarbeitergelder beantragt. Die daraus erzielten Erstattungen sind aus Konzernsicht jedoch unwesentlich geblieben.

Die Personalaufwandsquote ist im Jahresvergleich um 0,9 Prozentpunkte angestiegen. Zwar konnten die durch das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetzes erhaltenen finanziellen Mittel pandemiebedingte Umsatzeinbußen aus allgemeinen Krankenhausleistungen teilweise ausgleichen, der branchenweit erkennbare Trend zu ansteigenden Personalkosten, bedingt durch einen anhaltenden Fachkräftemangel, der durch das Pflegepersonalstärkungsgesetz und der dort verankerten Personaluntergrenzen noch intensiviert wurde, ließ sich unter diesen Bedingungen jedoch nicht vollständig refinanzieren.

Adjustierte Personalaufwandsquote steigt nur leicht an

Der Einsatz von Fremdpersonal und Honorarkräften, der komplementär zum angestellten Personal den täglichen Betrieb unserer Einrichtungen sicherstellt und flexibler an die Leistungsentwicklung vor Ort angepasst werden kann, ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um EUR 11,3 Mio. zurückgegangen. Bei einer Zuordnung dieser Aufwendungen in den Personalaufwand ergibt sich eine gegenüber dem Vorjahr nur leicht angestiegene adjustierte Personalkostenquote von 65,3 Prozent (Vj.: 64,9 Prozent).

Materialaufwand

Der Materialaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent oder EUR 3,2 Mio. an:

	2020	2019	Veränderung absolut	Veränderung in Prozent
Materialaufwand in EUR Mio.	691,4	688,2	3,2	0,5 %
davon Aufwendungen aus RHB	510,7	508,6	2,1	0,4 %
davon Bezogene Leistungen	180,7	179,6	1,1	0,6 %
Materialaufwandsquote in Prozent	23,6	24,2

Veränderung der Materialaufwandsquote nur bedingt aussagekräftig

Die Materialaufwandsquote ist jahreskumuliert um 0,6 Prozentpunkte auf 23,6 Prozent zurückgegangen. Da die Entwicklung der Konzernumsätze durch die im COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz geregelten Maßnahmen jedoch wesentlich von den fallzahlenabhängigen Materialaufwendungen entkoppelt wurde, ist diese Quote zurzeit nur bedingt aussagefähig. Die Veränderung des Materialaufwands setzt sich im Jahresvergleich wie folgt aus Portfolioveränderungen, den Beschaffungs- und Logistikdienstleistungen und den sonstigen Bestandseinrichtungen zusammen:

	Veränderung in EUR Mio.	in Prozent
Summe Portfolioveränderungen	4,4	0,7 %
Veränderung durch Beschaffungs- und Logistikdienstleistungen	2,3	0,3 %
Veränderung durch sonstige Bestandseinrichtungen	-3,5	-0,5 %
	3,2	0,5 %

Die Materialaufwendungen in den sonstigen Bestandseinrichtungen gehen gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt leicht zurück. Je Case-Mix-Punkt ist jedoch ein signifikanter Anstieg des Materialaufwands von über 10 Prozent festzustellen. Dieser ist im Wesentlichen auf die gestiegenen Fallschweregrade bei stationär behandelten Patienten, die meist mit einem erhöhten Materialeinsatz verbunden sind sowie auf pandemiebedingt erhöhte Kosten für Schutzkleidung und Laborbedarf zurückzuführen. Die in der Umsatz- und Leistungsentwicklung beschriebenen Veränderungen innerhalb der Beschaffungs- und Logistikdienstleistungen spiegeln sich nicht direkt im korrespondierenden Materialaufwand wider, da auch Umsatzrückgänge im Kommissionsgeschäft erlitten wurden, für die kein Wareneinsatz, sondern nur eine vereinbarte Provision bilanziert wird.

Sonstiger betrieblicher Aufwand

Das Verhältnis von sonstigem betrieblichen Aufwand zu Umsatzerlösen liegt mit 9,0 Prozent (Vj.: 8,8 Prozent) nur leicht über dem Vorjahresniveau. Der sonstige betriebliche Aufwand erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um insgesamt EUR 11,8 Mio., wobei die Veränderung der Instandhaltungsaufwendungen den mit Abstand größten Einzelposten bildet. Hierin sind unter anderem umfangreiche Brandschutz- und Gebäudesanierungsmaßnahmen, letzteres aufgrund von Wasser- und Brandschäden, an den Standorten Lichtenberg und Offenbach enthalten.

in EUR Mio.	Veränderung
Sonstiger betrieblicher Aufwand 2019	250,4
	8,8 % vom Umsatz
Veränderungen:
Portfolioveränderungen	1,6
Instandhaltungsaufwendungen	5,0
Versicherungen und Beiträge	2,9
EDV und Organisationsaufwendungen	2,4
Bestandseinrichtungen (sonstiges)	-0,1
Sonstiger betrieblicher Aufwand 2020	262,2
	9,0 % vom Umsatz

Abschreibungen

in EUR Mio.	2020	2019 angepasst	Veränderung absolut	Veränderung in Prozent
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte	8,6	24,9	-16,3	-65,5 %
Abschreibungen auf Sachanlagen	103,8	110,9	-7,1	-6,4 %
	112,4	135,8	-23,4	-17,2 %
davon außerplanmäßige Abschreibungen	0,3	26,7	-26,4	-98,9 %

Abschreibungen dieses Jahr ohne wesentliche Sonderbelastungen

Im Vorjahr wurden die Abschreibungen durch Sondereffekte belastet. Diese umfassten die Abwertung des für die Roeser Gruppe bilanzierten Geschäfts- und Firmenwerts und die außerplanmäßige Abschreibung von Sachanlagevermögen an einem Krankenhaus- und einem Logistikstandort. Im Jahresvergleich erhöhen sich die planmäßigen, also um Sondereffekte bereinigten Abschreibungen, aufgrund der im Vorjahr starken

Investitionstätigkeit, um EUR 3,0 Mio. Die Abschreibungsquote liegt unverändert zum Vorjahr bei 3,8 Prozent.

Im Rahmen der nach IFRS 3 durchgeführten Kaufpreisallokation werden die vorhandenen Sonderposten aus Fördermitteln nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz mangels Schuldcharakter nicht passiviert. Dies führt in der Konsequenz zur Aufdeckung stiller Reserven und höherem Abschreibungsaufwand, der sich ergebnismindernd in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung niederschlägt. Dieser Effekt belief sich im Berichtsjahr auf EUR 12,1 Mio. nach EUR 9,9 Mio. im Vorjahr.

Finanzergebnis

in EUR Mio.	2020	2019 angepasst	Veränderung absolut	Veränderung in Prozent
Zinsertrag	1,0	1,3	-0,3	-23,1 %
Zinsaufwand	15,0	15,3	-0,3	-2,0 %
Beteiligungsergebnis	-0,6	0,3	-0,9	-300,0 %
	-14,6	-13,7	-0,9	6,6 %

Beteiligungsabschreibung belastet das Finanzergebnis

In Zeiten eines weiterhin niedrigen Zinsumfelds, mit dem Ziel der Begrenzung von Guthabengebühren, legt Sana im Rahmen einer konservativen Anlagestrategie temporär nicht benötigte Guthaben in mittelfristigen Termingeldern sowie in Wertpapieren an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten so Zinserträge in Höhe von EUR 0,8 Mio. (Vj.: EUR 0,7 Mio.) erzielt werden. Im Vorjahr wurden im Zinsertrag nicht wiederkehrende realisierte Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren in Höhe von EUR 0,5 Mio. ausgewiesen.

Der Zinsaufwand für die kurz- und langfristigen Finanzschulden in Form von Schuldschein- und Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 8,5 Mio. (Vj.: EUR 8,3 Mio.) hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Ein Anteil von 16 Prozent der Finanzschulden ist variabel verzinst. Die Durchschnittsverzinsung der Finanzschulden beläuft sich auf 1,92 Prozent (Vj.: 1,78 Prozent). Die im Rahmen der Barwertermittlung langfristiger Schulden entstehenden Aufwendungen für Aufzinsung beliefen sich im Geschäftsjahr auf EUR 1,5 Mio. (Vj.: EUR 1,9 Mio.). Die sonstigen Zinsaufwendungen entstehen im Wesentlichen im Rahmen der Leasingbilanzierung.

Das Beteiligungsergebnis wird gegenüber dem Vorjahr durch die Abwertung einer Finanzbeteiligung auf ihren beizulegenden Zeitwert in Höhe von EUR 0,7 Mio. (VJ.: EUR 0,0 Mio.) belastet.

Steuern

in EUR Mio.	2020	2019	Veränderung absolut	Veränderung in Prozent
Laufende Steuern	31,0	22,3	8,7	39,0 %
Latente Steuern	-3,4	3,1	-6,5	-209,7 %
	27,6	25,4	2,2	8,7 %

Die Steuerquote ist im Geschäftsjahr auf 31,6 Prozent (Vj.: 28,0 Prozent) angestiegen. Im Jahresvergleich wirken vor allem die fehlende Möglichkeit, Verluste der noch gemeinnützigen und nicht gemeinnützigen Krankenhausgesellschaften steuerlich anzusetzen, sowie eine Erhöhung der Gewerbesteuerbelastung negativ auf die Steuerquote ein, während sich sonstige Veränderungen gegenseitig weitestgehend neutralisieren. So gehen im direkten Jahresvergleich im laufenden Steueraufwand die Anpassungen für frühere Geschäftsjahre zurück, während der latente Steueraufwand des Vorjahres durch einen Sondereffekt aus einem Unternehmensverkauf belastet war.

Margenentwicklung

Die durch die COVID-19-Pandemie hervorgerufene Krisensituation und das dadurch notwendige, teils fast vollständige Herunterfahren des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens hat auf die deutsche Volkswirtschaft große negative Auswirkungen entfaltet, deren Folgen heute noch immer nicht mit letzter Gewissheit abgeschätzt werden können. Auch der Krankenhaussektor sieht sich durch die Pandemie großen Herausforderungen ausgesetzt. Die damit verbundenen Ergebnisbelastungen sind signifikant, allerdings im Vergleich zu anderen Branchen nicht existenzgefährdend.

Während die Umsatzeinbußen aufgrund der rückläufigen Patientenzahlen in einem erheblichen Umfang durch den COVID-19-Rettungsschirm der Bundesregierung kompensiert werden konnten, belasten die rückläufigen Wahlleistungserlöse, rückläufige Leistungen der Notfallversorgung und Nutzungsentgelte der Ärzte, aber auch Umsatzverluste der Sekundär- und Tertiärleistungen das Konzernergebnis. Auf der Kostenseite war aufgrund der unsicheren Umsatzentwicklung und der deutlichen Kostensteigerungen ein Gegensteuern nur bedingt möglich. Diese Entwicklung hat die Margen deutlich belastet. Die EBITDA-Marge geht infolgedessen gegenüber dem Vorjahr von 8,5 Prozent auf 7,3 Prozent zurück. Die EBIT-Marge verschlechtert sich hingegen nur leicht von 3,7 Prozent auf 3,5 Prozent, da das EBIT des Vorjahres durch außerplanmäßige Abschreibungen belastet war, die in 2020 entfielen.

Die COVID-19 Pandemie hat spürbare ökonomische Auswirkungen entfaltet. Unabhängig davon wurde die Handlungsfähigkeit des Unternehmens erhalten und auch an der Weiterentwicklung gearbeitet. Die Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Entwicklung bremst allerdings weiterhin sowohl das Investitionsverhalten als auch mögliche Portfolioveränderungen des Konzerns.

5. Finanzlage

Die Finanzmittel im Konzern bestehen aus den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von EUR 114,1 Mio. (Vj. EUR 88,4 Mio.), den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 15,0 Mio. (Vj. EUR 100,0 Mio.) sowie den im Rahmen der Liquiditätssteuerung eingesetzten Wertpapieren und Termingeldern in Höhe von EUR 123,2 Mio. (Vj. EUR 42,2 Mio.), die in der Bilanz unter den anderen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen sind. Die Finanzmittel belaufen sich auf EUR 222,3 Mio. nach EUR 30,7 Mio. zum Ende des Vorjahres und haben somit im Geschäftsjahr um EUR 191,6 Mio. zugenommen nach dem sie im Vorjahr um EUR 195,7 Mio. abgenommen haben.

in Mio. EUR	2020	2019 angepasst
Operativer Cashflow	259,0	153,8
Gezahlte Ertragsteuern	-30,0	-26,5
Netto-Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit	229,0	127,3
Erwerb von Anlagevermögen	-80,3	-123,4
Auszahlungen für Unternehmenszusammenschlüsse abzgl. der erworbenen Zahlungsmittel	-8,1	-32,9
Sonstige Cashflows aus Investitionstätigkeit	30,9	0,0
Netto-Cashflows aus langfristigen Vermögenswerten	-57,5	-156,3
Einzahlungen aus Einlagen der Gesellschafter	100,2	0,0
Zahlungseingänge aus der Aufnahme von Darlehen	0	20,0
Tilgung von Darlehen	-9,0	-99,6
Gezahlte Zinsen	-14,5	-16,1
Gezahlte Dividenden	-31,3	-39,0
Sonstige Cashflows aus Finanzierungstätigkeit	-25,3	-32,0
Netto-Cashflows aus Finanzierungstätigkeit	20,1	-166,7
Nettoab-/zunahme der Finanzmittel	191,6	-195,7
Finanzmittel zum 1. Januar	30,7	226,4
Finanzmittel zum 31. Dezember	222,3	30,7

Verkürztes Zahlungsziel beflügelt den Operativen Cashflow

Der Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit beträgt EUR 229,0 Mio. nach EUR 127,3 Mio. im Vorjahr. Die auf den Operativen Cashflow einwirkenden beschriebenen Sondereffekte bestimmen diese Entwicklung entscheidend. So hat die sich aus dem COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz ergebende Verkürzung der Zahlungsziele der gesetzlichen Krankenkassen auf einheitlich fünf Tage einen Operativen Cashflow von ca. EUR 100 Mio. bewirkt. Hinzu kommt ein Aufbau von Schulden insbesondere bei den ergebnisbelastenden Risikovorsorgen im Budgetbereich. Gegenläufig wirken gestiegene Ausgleichsforderungen. Letztere Entwicklung wird sich auch in 2021 fortsetzen und den Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit des Jahres 2021 belasten. Darüber hinaus wird es ab Juli 2021 wieder zu einem deutlichen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und damit zu einer Belastung des Operativen Cashflows kommen, da die Verkürzung der Zahlungsziele der Krankenkassen auf fünf Tage nach momentaner Gesetzeslage nur bis zum 30. Juni 2021 gelten und ab dem 1. Juli 2021 die landesspezifischen Zahlungsziele wieder in Kraft treten werden.

Investitionstätigkeit weiterhin auf hohem Niveau

Trotz der COVID-19-Pandemie haben wir die Investitionstätigkeit bei einem gegenüber dem Vorjahr um EUR 22,8 Mio. niedrigeren Investitionsvolumen mit EUR 184,3 Mio. auf hohem Niveau stabilisiert. Die Unternehmenszusammenschlüsse des Geschäftsjahres führten zu Netto-Zahlungen von EUR 5,4 Mio. und die nachlaufenden Zahlungen aus früheren Jahren betrugen EUR 2,7 Mio. und werden zum überwiegenden Teil auch in den folgenden Jahren zu leisten sein. Die sonstigen Cashflows aus Investitionstätigkeit valutieren mit EUR +30,9 Mio. während sich im Vorjahr alle Zahlungen per Saldo gegeneinander aufgehoben haben. Im Wesentlichen ist hier der Überhang der erhaltenen Fördermittel über die Auszahlungen für gefördertes Anlagevermögen in Höhe von EUR 29,7 Mio. nach EUR 1,6 Mio. im Vorjahr zu nennen. Darüber hinaus konnten Erlöse aus der Veräußerung von langfristigen Vermögenswerten und Rückzahlungen aus anderen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von EUR 9,2 Mio. (Vj.: EUR 8,4 Mio.) realisiert werden. Die Investitionen in sonstige Beteiligungen wurden in Höhe von EUR 8,8 Mio. getätigt, nach EUR 7,9 Mio. im Vorjahr.

Stammkapitalerhöhung und Ermächtigung für weitere 100 Millionen Euro sind Beweis für langfristiges Engagement der Anteilseigner der Sana

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist geprägt von der im Juli erfolgten Kapitaleinzahlung der Gesellschafter der Sana in Höhe von EUR 100,0 Mio. nach der auf der Hauptversammlung beschlossenen Stammkapitalerhöhung. Darüber hinaus ermächtigte die Hauptversammlung den Vorstand, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, das Grundkapital von Sana in den nächsten fünf Jahren, durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlagen, einmalig oder mehrmals, insgesamt jedoch höchstens um weitere EUR 100 Mio., zu erhöhen. Im Geschäftsjahr erfolgten laufende Ratentilgungen in Höhe von EUR 9,0 Mio. nach EUR 14,6 Mio. im Vorjahr; außerdem wurden im Vorjahr drei Schuldscheintranchen von in Summe EUR 83,0 Mio. planmäßig getilgt. Im Juni erfolgte die Auszahlung der Dividenden an die Sana Aktionäre und die Minderheitsgesellschafter in den Konzernunternehmen von EUR 31,3 Mio. nach EUR 39,0 Mio. im Vorjahr. In den sonstigen Cashflows aus Finanzierungstätigkeit sind die Tilgungszahlungen aus der Leasingbilanzierung in Höhe von EUR 22,9 Mio. (Vj. EUR 22,4 Mio.) und die der Finanzierungstätigkeit zuzurechnenden Zahlungen für den Erwerb nicht beherrschender Anteile enthalten.

Verschuldung

Nettoverschuldung sinkt

Die zinstragende Nettoverschuldung beträgt zum Stichtag EUR 355,3 Mio. und liegt damit mit EUR 202,7 Mio. niedriger als vor einem Jahr (EUR 558,0 Mio.). Analog ist auch der Quotient für die Verschuldungsrelation "Zinstragende Nettoverschuldung / EBITDA", der als Covenant gegenüber einigen Fremdkapitalgebern den Grenzwert von 3,50 : 1 nicht überschreiten darf, gesunken und liegt bei 1,66 nach einem Wert von 2,32 vor einem Jahr. Der stark gestiegene operative Cashflow und die Einzahlung der Kapitalerhöhung führen im Wesentlichen zu dieser Entwicklung. Mit dem verbesserten aktuellen Wert bleiben wir stabil unter dem Grenzwert.

Verbesserte Cashflow-Kennzahlen

Die definierten Cashflow-Kennzahlen "Funds from operations" (FFO) und "Free Cashflow" (FCF) werden ebenfalls stark von der guten Finanzlage beeinflusst:

in Prozent	2020	2019 angepasst	Definierte Zielbandbreite
FFO / Total Debt	44,9	34,0	10 - 25
FCF / Total Debt	8,0	1,3	3 - 20

Das als Nenner der Quotienten definierte "Total Debt" geht analog zur Verschuldung um EUR 203,8 Mio. zurück. Gegenläufig wirken allerdings die aus den Ergebniszahlen abgeleiteten gesunkenen FFO und lassen die Kennzahl "FFO / Total Debt" auf 44,9 ansteigen, nach 34,0 im Vorjahr, beides Werte oberhalb der definierten Zielbandbreite. Bei der Messzahl "Free Cashflow" schlagen sich die im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Investitionen und die an die Entwicklung der Ergebnisse angepasste Ausschüttung an die Gesellschafter zusätzlich positiv aus. Der Quotient "FCF / Total Debt" liegt mit 8,0 nach drei Jahren erstmals wieder stabil in der Zielbandbreite. Mit seiner langfristig ausgelegten und soliden Finanzierungsstruktur ist der Konzern weiterhin gut aufgestellt.

6. Vermögenslage

Bilanzstruktur

Aktiva

	31. Dez 2020		31. Dez 2019 angepasst
	in Mio. EUR	in Prozent	in Mio. EUR	in Prozent
Langfristige Vermögenswerte	1.719,8	67,7	1.743,0	68,0
Kurzfristige Vermögenswerte	818,9	32,3	818,6	32,0
	2.538,7	100,0	2.561,6	100,0
Passiva
Eigenkapital	1.127,6	44,4	1.008,0	39,4
Gesellschafterdarlehen	52,1	2,1	52,7	2,1
Langfristige Schulden	677,0	26,7	697,7	27,2
Kurzfristige Schulden	682,0	26,8	803,2	31,3
	2.538,7	100,0	2.561,6	100,0

Die Bilanzsumme verändert sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig

Die langfristigen Vermögenswerte haben sich gegenüber dem letzten Bilanzstichtag in Summe um EUR 23,2 Mio. reduziert. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Abgänge und Abschreibungen in den Sachanlagen die unterjährigen Zugänge um EUR 49,2 Mio. übersteigen. Der mit Abstand größte Einzelposten unter den Sachanlagenabgängen (EUR 17,0 Mio.) stellt eine Umgliederung aus den im Bau befindlichen Betriebsbauten in das mit Fördermitteln finanzierte Anlagevermögen dar und betrifft den noch nicht abgeschlossenen Klinikneubau im Landkreis Biberach.

Ein gegenläufiger Anstieg bei den immateriellen Vermögensgegenständen resultiert unter anderem aus der Aktivierung von Geschäfts- und Firmenwerten, die durch die Finalisierung der Kaufpreisallokation für die bereits im Vorjahr erworbene Sana Krankenhaus Gottesfriede Woltersdorf gGmbH (ehem. Evangelisches Krankenhaus "Gottesfriede" in Woltersdorf gemeinnützige GmbH) und den unterjährigen Erwerb mehrerer kleinerer Dienstleistungsgesellschaften entstanden sind, sowie aus dem Erwerb von Arztsitzen zur Stärkung unserer Position im ambulanten Sektor. Durch anteilige Gewinnzuschreibungen sind die Beteiligungsbuchwerte unserer assoziierten Unternehmen um EUR 3,7 Mio. angestiegen. Im Berichtszeitraum getätigte strategische Investitionen in Start-up Unternehmen aus dem Health-Care-Sektor führten zu einer Erhöhung der sonstigen Finanzbeteiligungen um insgesamt EUR 2,6 Mio.

Die kurzfristigen Vermögenswerte verändern sich in Summe kaum gegenüber dem Vorjahr. Es sind jedoch Veränderungen in ihrer Zusammensetzung festzustellen. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie die im Rahmen der Liquiditätssteuerung eingesetzten Wertpapiere sind im Geschäftsjahr um EUR 110,5 Mio. angestiegen. Gleichzeitig wurden im Jahresverlauf Forderungen in Höhe von EUR 80,1 Mio. abgebaut. Hierin sind ein Anstieg der Forderungen aus Ausgleichen und Zuschlägen in Höhe von EUR 14,3 Mio. sowie ein Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 96,3 Mio. enthalten. Während die Entwicklung der Ausgleichsforderungen im Wesentlichen den Zuschlag für die Notfallversorgung bzw. den Sicherstellungszuschlag aufgrund fehlender Budgetvereinbarungen betrifft, sinken die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Jahresverlauf, weil durch das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz die Zahlungsfrist der gesetzlichen Krankenkassen bis Juni 2021 auf fünf Tage verkürzt wurde. Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz sinken, im Wesentlichen durch den Baufortschritt in Biberach, um EUR 47,3 Mio. Das Vorratsvermögen und hier vor allem die Vorräte des medizinischen Sachbedarfs steigen hingegen um EUR 20,2 Mio. an.

Kapitalerhöhung durch die Anteilseigner stärkt das Eigenkapital

Der moderate Rückgang der langfristigen Schulden lässt sich auf einen Abbau der Leasingverpflichtungen und der Bankverbindlichkeiten zurückführen. Letzteres spiegelt im Wesentlichen die seit dem letzten Bilanzstichtag veränderten Fristigkeiten der Schulden wider, die sich jedoch allein aus dem Zeitverlauf ergeben. Die gute Liquiditätssituation im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde zur Rückführung kurzfristiger Bankverbindlichkeiten sowie von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen genutzt.

Das Eigenkapital hat sich durch die im Juli durchgeführte Kapitalerhöhung gegenüber dem letzten Bilanzstichtag signifikant erhöht. Dies ergibt im Zusammenspiel mit einem Rückgang der Verschuldung eine um 5,0 Prozentpunkte verbesserte Eigenkapitalquote von 44,4 Prozent.

Veränderungen in der Finanzierungsstruktur verbessern das Net Gearing

Das Verhältnis von zinstragender Nettoverschuldung zu Eigenkapital (Net Gearing) fiel im Geschäftsjahr auf 31,5 Prozent (Vj.: 55,4 Prozent). Der Return on Capital Employed (RoCE) lag aufgrund der COVID-19-bedingten Herausforderungen für den gleichen Zeitraum bei lediglich 4,8 Prozent (Vj.: 6,2 Prozent).

Investitionen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden EUR 184,3 Mio. für Investitionen ausgegeben. Im Vorjahr betrug dieser Wert EUR 207,1 Mio. Der Anteil der durch Fördermittel finanzierten Anlagengüter stieg von 40,4 Prozent auf 56,5 Prozent.

Der Schwerpunkt lag in 2020 in der kontinuierlichen Optimierung der baulichen Infrastruktur an Standorten sowohl der Maximal- als auch der Grund- und Regelversorger. Bedeutsame Projekte sind hier insbesondere der zügig fortschreitende Neubau in Biberach, der Bau eines Interventionszentrums in Hof, welches wichtige Funktionsabteilungen wie z.B. die Endoskopie, den Herzkatheter oder die urologische und neurologische Funktion räumlich zusammenfasst, als auch die Erweiterungen in Lichtenberg, Templin und in den Regio Kliniken.

7. Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage

Das Geschäftsjahr 2020 ist maßgeblich von den Auswirkungen und regulatorischen Maßnahmen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geprägt.

Auf der Leistungsseite ist insbesondere der Rückgang der Patientenzahlen zu erwähnen. Gingen im stationären Bereich die Fallzahlen im Wesentlichen coronabedingt zurück, so ist der Rückgang im ambulanten Bereich im Wesentlichen auf Portfolio-Effekte zurückzuführen. Im stationären Bereich milderte ein Anstieg der Fallschwere sowie die Steigerung der Landesbasisfallwerte die Erlösrückgänge ab.

Die mit dem COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz eingeführten Freihaltepauschalen konnten den Umsatzverlust im stationären Bereich zwar begrenzen, allerdings den Umsatzrückgang bei den Erlösen aus Wahlleistungen, für Behandlungen in Krankenhausambulanzen, aus abzuführenden Nutzungsentgelten und in den Servicebereichen, wie der Instrumentenaufbereitung, den Cafeterien und dem Einkaufsverbund nicht kompensieren.

Zusätzlich zu den beschriebenen Effekten konnte auf der Kostenseite insbesondere auch aufgrund der unsicheren Umsatzentwicklung bei gleichzeitiger Kostensteigerung für persönliche Schutzausrüstung und Laborleistungen zeitlich wie prozessual nur eingeschränkt gegengesteuert werden, was die EBITDA-Marge belastet. Sie sinkt infolgedessen um 1,2 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent. Die EBIT-Marge verschlechtert sich aufgrund einer einmaligen außerplanmäßigen Abschreibung im Vorjahr nur um 0,2 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent.

Der Operative Cashflow ist wesentlich durch die Sondereffekte in Zusammenhang mit dem COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz - insbesondere durch die Verkürzung der Zahlungsziele auf einheitlich fünf Tage - beeinflusst und steigt auf EUR 259,0 Mio. nach EUR 153,8 Mio. im Vorjahr. Hier gilt es jedoch zu bedenken, dass diese Sondereffekte nur zeitlich befristet wirken. Ab 1. Juli 2021 gelten dann z. B. wieder die regulären Zahlungsfristen der Krankenkassen, die einen erheblichen negativen Effekt haben werden.

Ferner rechnen wir mit einer verschlechterten Liquiditätslage aufgrund verschobener Budgetverhandlungen. Erst mit Abschluss der Verhandlungen bzw. Genehmigung werden die Finanzierungsmechanismen des Pflegebudgets greifen und gestiegene Ansprüche aus Ausgleichsbeträgen zur Auszahlung kommen. Die unsicheren Ergebnisse erschweren somit eine valide Aussage zu künftigen Zahlungsströmen.

Trotz aller Herausforderungen des Jahres 2020 und der sich daraus ergebenden Effekte auf die wirtschaftliche Lage der Sana Kliniken AG bewertet der Vorstand diese und den Geschäftsverlauf als verhältnismäßig zufriedenstellend.

F. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

1. Sana Governance Organisation

Die verschiedenen Risikopräventionssysteme, die bei der Sana Kliniken AG angewandt werden, sollen in besonderem Maße eine nachhaltige, rechtskonforme und risikoadjustierte Unternehmensführung ermöglichen. Als Sana Governance unterstützen sie den Vorstand ebenso wie die Geschäftsführungen der Beteiligungsgesellschaften in ihrer täglichen Arbeit, Risiken zu minimieren und mögliche Schäden abzuwenden. Die gemeinsame Governance Organisation besteht aus den Bereichen Betriebswirtschaftliches Risikomanagement, Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement, (Tax) Compliance Management, Datenschutz und Datensicherheit sowie Internes Kontrollsystem und Konzernrevision. Der systematische Austausch zwischen diesen soll die sichere, ordnungsgemäße, zweckmäßige und wirtschaftliche Unternehmensführung ermöglichen. Es existieren in den Bereichen unterschiedliche Risikopräventionssysteme, die gemeinsam als Sana Governance mögliche Schäden vorbeugen und Risiken für das Unternehmen minimieren sollen. Im Rahmen der Governance Organisation bleiben die einzelnen Risikopräventionssysteme in ihrer jeweiligen etablierten und anerkannten Form erhalten, sollen aber durch einen strukturierten Austausch untereinander gemeinsam für eine abgestimmte und empfängerorientierte Berichterstattung mit sowohl qualitativen als auch quantitativen Risikoeinstufungen sorgen.

Die regelmäßige Berichterstattung erfolgt quartalsweise sowohl an den Vorstand als auch an den Aufsichtsrat der Sana Kliniken AG. Darüber hinaus wird regelhaft im Prüfungsausschuss über die Risikosituation berichtet. Ein weiteres zur Verfügung stehendes Instrument ist die Ad-hoc-Risikoberichterstattung. Mittels dieser werden kritische Themen frühzeitig berichtet und Auswirkungen können minimiert werden. Durch diese mehrstufige Systematik kann gewährleistet werden, dass alle Verantwortlichen und Entscheidungsträger zeitnah und gleichzeitig vollumfänglich über risikobehaftete Sachverhalte informiert sind.

2. Risikomanagementsystem

Das Risikomanagementsystem der Sana Kliniken AG zielt darauf ab, Risiken frühzeitig zu identifizieren und aktiv dagegenzusteuern. Die Risikoerfassung auf zentraler und dezentraler Ebene führt zu einem umfassenden Überblick über die konzernweite Risikosituation. In der Risikoberichterstattung werden zentral Risikobereiche definiert und gleichzeitig Marktentwicklungen, politische Initiativen und konkrete Gesetzgebungen in deren Auswirkungen in Bezug auf die konkrete Risikosituation bewertet. Auf dezentraler Ebene sind alle Tochtergesellschaften der Sana Kliniken AG eingebunden. Die Geschäftsführungen bewerten die Risikolage für ihre jeweilige Gesellschaft und steuern das Risiko nach den individuellen Erfordernissen. Unterstützt werden sie von einem dezentralen Risikomanagementausschuss, in den zentrale Schnittstellen und kaufmännische Bereiche eingebunden sind, um fachübergreifend Risiken vor Ort zu identifizieren. Gleichzeitig erhalten sie Unterstützung von der zentralen Risikoorganisation. Dieses Vorgehen soll das zeitnahe Eingreifen durch zielgerichtete Steuerungsmöglichkeiten im Bedarfsfall gewährleisten. Drohender Schaden für das Unternehmen und eine Bestandsgefährdung kann damit verhindert werden.

Nach Prüfung aller Risikomeldungen wird die Risikosituation in Berichtsform an den Vorstand und an den Aufsichtsrat gemeldet. Wesentliche und bestandsgefährdende Risiken sind nach dem Grad ihrer Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sana Kliniken AG gegliedert. Damit ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit Chancen und Risiken gegeben, indem Strategien zur Vorgangsweise mit den jeweiligen Themenstellungen abgeleitet werden.

3. Risikomanagementprozess

Der Risikomanagementprozess soll gewährleisten, dass Risiken frühzeitig erkannt und gesteuert werden können, so dass sich negative Auswirkungen am effizientesten minimieren lassen und die Erreichung strategischer, operativer und wirtschaftlicher Ziele nicht gefährdet ist. Dazu wurde der Risikomanagementprozess der Sana Kliniken AG wie folgt definiert:

Risikoidentifikation

Es ist ein strukturierter Prozess in Form eines Top-Down-Ansatzes festgelegt, innerhalb dessen alle Gesellschaften ihre Risiken erkennen können. Anhand des zentral festgelegten Risikoatlas können die Gesellschaften strukturiert ihre Risiken erkennen und abbilden. Der Risikoatlas ist unterteilt nach Handlungsfeldern, die systematisch die relevanten Bereiche und Risikosituationen darstellen. Gleichzeitig ist er jedoch nicht abschließend und erlaubt die Beschreibung individueller und neuer Risiken. Damit ist er ein lebendes System, das neuen Situationen und Anforderungen Rechnung trägt. Unterstützt werden die Verantwortlichen dabei von einer Risikomanagementsoftware, die definierte Strukturen an die Hand gibt. Darüber hinaus zeigen die Handlungsfeldverantwortlichen durch die Formulierung von Zentralrisiken Felder auf, in denen vor Ort individuelles Handeln erforderlich ist, für die aber auch auf Konzernebene übergreifende Strategien erarbeitet werden.

Risikobewertung

Die Risikobewertung der identifizierten lokalen Einzelrisiken ist abhängig von der jeweiligen Situation für die einzelnen Gesellschaften und kann von Gesellschaft zu Gesellschaft sehr unterschiedlich ausfallen. Daher werden die Einzelrisiken dezentral bewertet. Die Quantifizierung und Priorisierung der Risiken erfolgt anhand des jeweiligen Schadenserwartungswerts, der sich aus dem Produkt der Eintrittswahrscheinlichkeit und der finanziellen Auswirkung errechnet. Die Eintrittswahrscheinlichkeit gibt an, in welchem Zeitraum das Risiko voraussichtlich eintreten wird. Die finanzielle Auswirkung folgt dem mittelbaren oder unmittelbaren Effekt auf das wirtschaftliche Ergebnis, das nicht bereits in anderen Systemen berichtet wird.

Die durch die Handlungsfeldverantwortlichen identifizierten Zentralrisiken werden auch durch sie bewertet. Die Einschätzung erfolgt anhand der themen- und marktspezifischen Risikosituation in Abstimmung mit dem zentralen Risikomanagement.

Die branchenspezifischen Risiken werden aufgrund vielschichtiger Sachverhalte qualitativ beschrieben und nicht unmittelbar monetär bewertet. Dennoch werden umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die eine Risikominimierung zur Folge haben. Diese Maßnahmen können zu Prozessanpassungen führen, um der Komplexität gerecht zu werden.

Risikosteuerung

Die Ergreifung geeigneter Steuerungsmaßnahmen für sämtliche Risiken obliegt unter Beachtung der Wesentlichkeit und der Auswirkung den Risikoverantwortlichen auf Ebene der Einzelgesellschaft. Hierzu zählen Maßnahmen zur Risikovermeidung, zum Risikotransfer auf Dritte oder zur Risikominderung, mit dem Ziel, die Eintrittswahrscheinlichkeit oder die finanzielle Auswirkung zu minimieren. Die Bewertung der Risiken, aber auch der Maßnahmen bildet hierbei die Entscheidungsbasis. Bei den Zentralrisiken werden die erforderlichen Steuerungsmaßnahmen durch die Handlungsfeldverantwortlichen und das Konzernrisikomanagement vorgegeben bzw. abgestimmt.

Risiko-Controlling

Die Aktualität, die Eintrittswahrscheinlichkeit und die finanzielle Auswirkung der identifizierten Risiken unterliegen einer kontinuierlichen Prüfung. Diese erfolgt unter Berücksichtigung lokaler sowie politischer Rahmenbedingungen, die eine veränderte Risikoeinschätzung zur Folge haben kann. Auch der lokale Steuerungsprozess und die bereits durchgeführten Maßnahmen beeinflussen die bestehende Risikoeinschätzung und sind daher ebenfalls zu berücksichtigen. Die Verknüpfung von Risikomanagement und operativem Controlling findet hier unmittelbar statt, da eine Bewertung erfolgt, ob und in welcher Höhe Risiken oder Kosten für entsprechende Maßnahmen im Forecast oder in der Planung abzubilden sind. Ist der Risikoeintritt sicher oder sehr wahrscheinlich, hat dies eine bilanzielle Abbildung des Risikos zur Folge, wodurch das Risiko aufgrund seiner Monetarisierung keine Berücksichtigung mehr in der Risikoberichterstattung findet.

4. Internes Kontrollsystem (IKS)

Das interne Kontrollsystem im Sana Konzern (Sana IKS) ist darauf ausgerichtet, die Einhaltung der Geschäftspolitik, die Ordnungsmäßigkeit des Rechnungswesens und die Vorbeugung vor Vermögensschäden durch funktionierende interne Kontrollen mit hinreichender Sicherheit zu gewährleisten. Die gesetzlichen Anforderungen werden hierbei als Mindestanforderung betrachtet.

In der Konzernrichtlinie Sana IKS werden der Rahmen und die wesentlichen zentralen Bestandteile im Sana Konzern definiert, um ein funktionierendes und wirksames internes Kontrollsystem sicherstellen zu können. Zentrale Grundsätze für Kontrollmaßnahmen, wie zum Beispiel Risikoprävention, Verhältnismäßigkeit und Transparenz, sind darin genauso verbindlich verankert, wie auch Anforderungen, dass das Sana IKS in allen Gesellschaften auf allen Stufen als integraler Bestandteil der Geschäftsprozesse zu implementieren ist. Darüber hinaus sind explizite Mindeststandards für prozessimmanente Kontrollen definiert, die in allen Unternehmensbereichen risikobehaftete Prozesse sicher gestalten sollen. Anzuführen sind beispielweise Verfahren und Methoden zur Funktionstrennung, des Vieraugenprinzips, festgelegte Dokumentationspflichten, definierte Kompetenzen und Freigabeverfahren oder die Umsetzung von IT-Berechtigungskonzepten.

Die vorgegebenen Mindestkontrollmaßnahmen im Sana Konzern werden jährlich überprüft und gepflegt. Im Jahr 2020 wurde dabei mit der Spezifizierung von eigenständigen Varianten des IKS-Mindeststandardkatalogs für die stationäre Versorgung, ambulante Versorgung und Services begonnen sowie Kontrollanforderungen für die Datenerfassung im Umfeld des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes (PpSG) aufgenommen.

Für die Implementierung der Kontrollen sowie deren Einhaltung ist die Geschäftsführung jeder Einheit verantwortlich, die durch dezentrale IKS-Koordinatoren unterstützt wird. Die Geschäftsführungen stellen damit die Etablierung eines Mindestkontrollniveaus in der eigenen Gesellschaft sicher. Als prozessunabhängige Überwachungsinstanz prüft die Konzernrevision im Auftrag des Vorstands regelmäßig die Einhaltung von Gesetzen, Vorgaben sowie Richtlinien und trägt durch ihre Tätigkeit zu einer kontinuierlichen Verbesserung des konzernweiten Risikomanagement- und Kontrollsystems bei. Übergreifend erfasst, bündelt und bewertet das Sana Governance Board in seinen quartalsweisen Sitzungen die Risikolagen im Sana Konzern und stimmt damit verbundene konzernweite Maßnahmen zur Steuerung der Risiken ab.

In der Gesamtbetrachtung wird das übergreifende Sana interne Kontrollsystem auf Basis der Ergebnisse der dezentral durchgeführten IKS-Selbstaudits, der Erkenntnisse aus Prüfungen der Konzernrevision und sonstiger unabhängiger Auditinstanzen überwacht und als wirksam eingestuft.

5. Risikolage nach Handlungsfeldern

Wie bereits im Risikomanagementprozess beschrieben, werden die Risiken nach Handlungsfeldern strukturiert, um eine Übersichtlichkeit der Risiken und eine Einschätzung der gesamten Risikolage nach zu gewährleisten. So lassen sich Entwicklungen schneller erkennen und übergeordnete Steuerungsmaßnahmen definieren. Der Prognosehorizont orientiert sich dabei eng an unserem Drei-Jahres-Planungszeitraum.

Zur Strukturierung der verschiedenen Risikobereiche wurden zwölf Handlungsfelder definiert, die jeweils einem Handlungsfeldverantwortlichen als Experte zugeordnet sind. Die Handlungsfeldverantwortlichen erarbeiten mit ihrem Fachwissen und ihrer Expertise Strategien und Handlungsempfehlungen, um den größtmöglichen Nutzen aus den sich bietenden Chancen bei einer gleichzeitigen Vermeidung oder Minimierung der Risiken zu ziehen. Dort, wo es geboten scheint, können weitere Experten unterstützend hinzugezogen werden. Nachfolgend werden die einzelnen Handlungsfelder nach ihrem Anteil am Gesamt-Schadenserwartungswert zum 31. Dezember 2020 dargestellt. Keines dieser Handlungsfelder birgt ein existenzielles Risiko für die Sana Kliniken AG, wodurch die Unternehmensfortführung gegeben ist.

fig. Rangfolge der Handlungsfelder nach Anteil am Gesamt-Schadenserwartungswert zum 31.12.2020

Personalmanagement

Die Abbildung oben zeigt die Bedeutung des Handlungsfeldes Personalmanagement im Vergleich zu den anderen Handlungsfeldern. In den vergangenen Jahren und Monaten wurde die Bedeutung, insbesondere des Pflegepersonals im Gesundheitswesen, auch auf politischer Ebene stark hervorgehoben. Das PpSG und nicht zuletzt die PpUGV sollten dazu führen, dass mehr Pflegepersonal eingesetzt werden kann. Für viele Fachbereiche gilt mittlerweile eine Pflegepersonaluntergrenze. Was als Stärkung der Pflege gedacht war, stellt jedoch die Kliniken aufgrund des bundesweiten Fachkräftemangels vor erhebliche Herausforderungen. Besonders in städtischen Regionen stellt der Arbeitsmarkt nur eine begrenzte Anzahl an Fachkräften zur Verfügung. Mit der Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Personal stehen auch unsere Kliniken vor gestiegenen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel ist berufsgruppenübergreifend und fokussiert sich nicht ausschließlich auf die Pflegeberufe. Der vermehrte Einsatz von Fremdpersonal und Honorarkräften ist häufig die Folge. Im Vergleich zur Stammbelegschaft fallen die Personalkosten ungleich höher aus.

Die Sana Kliniken AG befindet sich dauerhaft in einem Wettbewerb um ausreichend und gut qualifiziertes Personal. Ein Erfolgsfaktor ist das Angebot einer fundierten Ausbildung und ein weitreichendes Angebot zur Fortbildung und Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter. In zahlreichen Kliniken werden Krankenpflegeschulen betrieben oder trägerübergreifende Kooperationen umgesetzt.

Um als Sana Kliniken AG stärker bei den Mitarbeitern vor Ort in den Fokus zu rücken, werden unterschieden nach Berufsgruppen zielgruppenorientierte Schulungs- und Personalentwicklungsprogramme angeboten, die zu einer langfristigen Bindung der Mitarbeiter und zur Steigerung unserer Attraktivität als Arbeitgeber führen sollen. Flexible, lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle sind gängige Praxis.

Zusätzlich führen wir regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durch und leiten aus den daraus gewonnen Erkenntnissen entsprechende Maßnahmen ab. Eckpfeiler unseres Personalmanagements sind ebenfalls die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ein konzernweites betriebliches Gesundheitsmanagement. Um praktische Lösungen anzubieten, haben wir vor mehreren Jahren das Programm "Beruf und Familie" initiiert, das auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Mitarbeiter an den einzelnen Standorten eingeht.

Trotz der angespannten Arbeitsmarktsituation gelingt es Sana konzernweit Mitarbeiter für sich zu gewinnen, so dass es in diesem Handlungsfeld zu keinem bestandsgefährdenden Risiko kommt.

Bau und Technische Verwaltung

Auch das Handlungsfeld Bau und Technische Verwaltung stellt eine große Herausforderung dar. Die Gründe dafür sind mehrschichtig. Zum einen kommen bekanntlich die Bundesländer ihren Investitionsverpflichtungen für die Infrastruktur der stationären Krankenhausversorgung nicht nach, so dass es zu einem Investitionsstau in den Kliniken kommt. Dies schlägt sich nicht zuletzt in der Bausubstanz der Häuser nieder. Das hat zur Folge, dass teilweise unplanmäßige Investitionsmaßnahmen durchzuführen sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Handlungsfeld ist der sehr hohe Auftragsstand in der Baubranche. Dies führt dazu, dass beschlossene Bauvorhaben nicht immer im Zeitplan umgesetzt werden können oder dass mit steigenden Kosten zu rechnen ist. Risiken sind Verzögerungen und Unterbrechungen von Bauprojekten, die zu Erlösausfällen oder Mehrkosten führen können. Die Geschäftsführung der einzelnen Gesellschaften wird bei der Bearbeitung der komplexen Themen hinsichtlich rechtlicher und fachlicher Verpflichtungen durch die Sana Immobilien Service GmbH unterstützt, wodurch die Planungs- und Umsetzungsrisiken minimiert werden.

Unternehmensentwicklung

Das Kerngeschäft der Sana Kliniken AG ist der Betrieb von Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen. Dabei stellt die bestmögliche Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Qualitätsniveau die oberste Maxime des täglichen Handelns für Sana dar. Veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen und gesamtwirtschaftliche Entwicklungen üben einen großen Einfluss auf den Gesundheitsmarkt aus. Zusätzlich arbeitet die Sana Kliniken AG an einer Geschäftsfelderweiterung, um sich breiter aufzustellen und die Versorgungskette umfassender bedienen zu können. Durch die vertikale Erweiterung des Leistungsangebotes beteiligt sich Sana an der gesamten Wertschöpfungskette rund um die stationäre Versorgung von Patienten. Die Zielsetzung dabei ist, mit optimierten Abläufen und durchdachten Dienstleistungen aus einer Hand sowohl die Versorgungsqualität für die Patienten als auch die Prozessqualität für die Krankenhäuser zu steigern.

Neben den strukturellen, politisch initiierten Veränderungen kommen Herausforderungen auf lokaler Ebene durch strategische Allianzen, Zusammenschlüsse und neue Leistungsangebote der Mitbewerber, die eine Verschärfung der Wettbewerbssituation bedeuten, hinzu. Um den damit einhergehenden Risiken frühzeitig präventiv entgegenzuwirken, findet eine fortlaufende Beobachtung der wirtschaftlichen, gesellschaftspolitischen und regulatorischen Entwicklung statt. Zudem wirken wir aktiv an der Gestaltung des wettbewerblichen Marktumfelds mit, indem wir zum Beispiel Portfoliooptimierungen durch Akquisitionen tätigen oder strategische Kooperationen eingehen.

Die Maßnahmen im Bereich Unternehmensentwicklung und M&A stehen stets unter einer strikten Beachtung der Risikolage sowie der Abwägung, ob wir dadurch unsere qualitative wie quantitative Zielerreichung fördern. Zur Vermeidung von Risiken und Fehlentscheidungen, der Minimierung von Integrationsrisiken sowie einer frühzeitigen Hebung potentieller Synergie- und Skaleneffekte, führen wir bereits im Vorfeld eine intensive Due Diligence durch spezialisierte Fachbereiche innerhalb des Sana Konzerns durch, die von professionalisierten Dienstleistungsbereichen begleitet werden kann.

Unseren Führungsstil kennzeichnet die effiziente, verantwortungsbewusste und auf den langfristigen Unternehmenserfolg gerichtete Handlungsweise. Um Gefahren von Rechtsverstößen, Korruptionsvorfällen und weiteren Compliance-Risiken vorzubeugen und dabei unserer ethischen und rechtlichen Verantwortung gerecht zu werden, gilt für alle Mitarbeiter ein Verhaltenskodex, der einen Handlungsrahmen festlegt. Diese formulierten Grundsätze und Regeln fördern und stellen durch deren Einhaltung das rechtmäßige, verantwortungsbewusste und nachhaltige Handeln unserer Mitarbeiter sicher.

Medizinische Leistungserbringung

Das Kerngeschäft der Sana Kliniken AG ist der Betrieb von Krankenhäusern. Die vertikale Differenzierung dient einerseits der Erweiterung des Geschäftsfeldes, aber auch der Unterstützung der medizinischen Leistungserbringung, ambulant wie stationär. Dieses Handlungsfeld spielt daher inhaltlich die zentrale Rolle. Der Fachbereich Medizinstrategie organisiert die konzernweite Zusammenarbeit der medizinischen Leistungsträger, den Austausch zwischen Experten und erarbeitet gemeinsam mit diesen Standards zur Best Practice, um moderne und innovative Medizin anbieten zu können, bei bestmöglicher Qualität. Zu diesem Zweck tagen in regelmäßigem Abstand Fachgruppen diverser medizinischer Bereiche. Es geht dabei einerseits um medizinische Fragestellungen, was Behandlungsmethoden angeht, sowie um Prozesse im Rahmen der Patientenversorgung wie auch um die Verbindung zwischen Ökonomie und Medizin. Als Messgröße dienen unter anderem Patienten- und Einweiserzufriedenheit. Der Fachbereich Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement ist verantwortlich dafür, die Risiken aus Qualität in der medizinischen Leistungserbringung zu reduzieren. Zu diesem Zweck wurde ein Qualitätsinformationssystem aufgebaut, das eine verdichtete Darstellung qualitätsbezogener Ergebnisse der Patientenversorgung bietet und eine Informationsgrundlage für die Schwerpunkte von durchzuführenden Peer Reviews im medizinischen Bereich darstellt. Darüber hinaus ist auch der Bereich Hygiene eine relevante Säule zur Reduktion von Qualitätsrisiken, indem klar strukturierte Handlungsanweisungen sowie die Durchführung von Präventivmaßnahmen umgesetzt werden. Die Weiterbildung und Qualifizierung von Personal im ärztlichen und pflegerischen Bereich sowie Begehungen vor Ort stellen erprobte Instrumente zur Vermeidung von Risiken in diesem Bereich dar.

Trotz höchster Qualitätsansprüche an die medizinische und pflegerische Versorgung verbleibt ein geringes Maß an Restrisiken. Zur Absicherung dieser Risiken sind vertragliche Vereinbarungen getroffen sowie Versicherungspolicen im Rahmen von Betriebshaftpflichtversicherungen mit hohen Deckungssummen abgeschlossen worden.

Informationstechnologie

Branchenübergreifend gewinnt das Thema der IT-Sicherheit an Bedeutung. Das kontinuierliche Wachstum und die zunehmende Komplexität der Konzernstrukturen erhöhen auch die Ansprüche an umfassende und funktionsfähige IT-Systeme. Einrichtungen im Gesundheitswesen sind in der Vergangenheit immer wieder zur Zielscheibe von Hackerangriffen und Cyberkriminalität geworden. Der moderne Behandlungsprozess des Patienten von der Aufnahme, über Diagnostik und Behandlung, bis zur Entlassung und Dokumentation ist heutzutage IT-gestützt. Ein Ausfall der Systeme könnte teilweise zu einer massiven Einschränkung in der Leistungserbringung führen . Vor dem Einsatz neuer Technologien und Verfahren werden daher umfassende Evaluierungen und Tests durchgeführt. Die regelmäßige Wartung und Kontrolle der eingesetzten Hard- und Software findet durch die Sana IT Services GmbH statt, ebenso wie der Austausch und die Modernisierung der Komponenten. Nicht zuletzt durch die neuen Möglichkeiten des mobilen Arbeitens werden neue Anforderungen an die IT-Landschaft von Unternehmen gestellt.

Außerdem besteht immer das Risiko des Verlustes vertraulicher personenbezogener Informationen durch Angriffe von außen. Der Schutz sensibler Patienten- und Mitarbeiterdaten soll bei Sana unter anderem durch den Chief Information Security Officer sowie durch die Konzernabteilung Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet sein.

Patientenmanagement und -abrechnung

Die Risiken und Chancen im Handlungsfeld Patientenmanagement und -abrechnung sind stark von externen Faktoren geprägt. Mit seiner impliziten Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sana Kliniken AG messen wir diesem Handlungsfeld einen hohen Stellenwert bei. Von Seiten der Kostenträger werden Einsparungen, Kürzungen oder Rückzahlungen auf Kosten der Erbringer von Gesundheitsleistungen forciert. Zahlreiche Gesetzgebungen in den letzten Jahren, wie die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten, die Einführung der Personaluntergrenzen, aber auch die Änderungen durch das MDK-Reformgesetz und die Tendenz, stationäre Leistungen wo möglich ambulant zu erbringen, zeigt ordnungspolitische Neigungen, insbesondere die Vergütung von Krankenhausleistungen im Rahmen von Preis- und Leistungsanpassungen anzupassen und die Budgets der Krankenhäuser zu reduzieren.

Es wird daher wesentlich sein, die Abrechnungs- und Kodierprozesse zu optimieren und korrekt umzusetzen. Das MDK-Reformgesetz gibt Prüfquoten vor, die sich an der Abrechnungsqualität orientieren und damit eine Erhöhung der Präzision erforderlich machen. Die einzelnen Kliniken des Sana Konzerns erfahren eine zentrale Unterstützung durch den Konzern bei der sach- und fristgerechten Prüfung und der daraus abgeleiteten Umsetzung von Handlungsempfehlungen im Umgang mit den Anforderungen aus den sich ergebenden Entwicklungen.

Medizintechnik

Für sämtliche Fragen rund um die Medizintechnik kümmert sich die Sana Medizintechnisches Servicezentrum GmbH. Die Sicherstellung einer funktionierenden Medizintechnik auf dem Stand neuster Technologie ist essenziell für eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Dies wollen wir unseren Patienten stets anbieten können. Ein Ausfall von Medizintechnik ist daher für die Behandlung der Patienten problematisch und birgt auch ein enormes wirtschaftliches Risiko, wenn Leistungen nicht wie geplant erbracht werden können und aufwendige Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich werden. Gut geschulte Mitarbeiter sind stets im Einsatz, um die Risiken in diesem Bereich möglichst gering zu halten und negative Auswirkungen in jeder Hinsicht zu minimieren.

Budget

Die hervorragende medizinische Leistungserbringung in einem hochkompetitiven Marktumfeld ist die wichtigste Säule der Sana Kliniken AG. Gleichzeitig jedoch muss mit den Kostenträgern die Abrechenbarkeit der Leistungen verhandelt werden. Dabei geht es zum einen darum, die bereits in den Vorjahren verhandelten Budgets weiter zu entwickeln, jedoch auch das optimierte Leistungsportfolio im Rahmen von Verhandlungen budgetseitig umzusetzen. Insbesondere der Ausbau von Kapazitäten, die Einführung innovativer Therapieformen sowie ambulant und stationär vernetzte Versorgungsangebote bedürfen strukturierter und mit Fakten untermauerter Verhandlungen mit den Kostenträgern. Der komplexe Prozess der jährlichen Budgetverhandlung beinhaltet häufig strittige Sachverhalte, woraus sich Risiken für unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben können. Um diesen Risiken präventiv entgegenzutreten und sie minimal zu halten, hat Sana den Konzernbereich Budgetmanagement etabliert, dessen Fachleute mit ihrer Expertise diesen Themenstellungen begegnen.

Künftig steigen die Anforderungen an die Budgetverhandlungen, da der Umfang sich inhaltlich deutlich steigert. Neben den bisherigen Verhandlungsbestandteilen werden die Verhandlungen um die Aspekte, die mit dem PpSG einhergehen, erweitert. So wird das Pflegebudget mit einbezogen, aber auch Bestandteile wie Zusatzentgelte, die bislang in der Regel fortgeschrieben wurden, müssen ebenfalls durch die Ausgliederung der Pflege vollständig neu verhandelt werden. Nicht zuletzt die Gesetzgebung im Rahmen der COVID-19-Pandemie hat die Verhandlungssituation zusätzlich erschwert.

Materialwirtschaft und Einkaufsverbund

Der Einkaufsverbund der Sana Kliniken AG ist einer der größten in Deutschland. Dabei verlassen sich die Kliniken trägerübergreifend auf die Kompetenz der Sana im Bereich Einkauf von klinischen und nichtklinischen Verbrauchsgütern, Investitionsgütern und Arzneimitteln. In den letzten Jahren hat sich der allgemeine Kostendruck zunehmend verschärft. Die Größe ist dabei ein entscheidender Vorteil, um optimale Preise zu erzielen. Unsere Expertise unterstützt die Kliniken in Bezug auf Planung und Steuerung eines bedarfsgerechten Portfolios und berücksichtigt dabei den gesamten Versorgungsprozess für eine optimale Patientenversorgung. Der Sana Einkaufsverbund sorgt durch kontinuierliche Markt- und Produktbeobachtungen für ein attraktives und qualitativ hochwertiges Leistungsangebot, so dass Risiken für die Kontinuität, Lieferfähigkeit und Investitionssicherheit bei Beschaffungen minimiert oder vermieden werden können.

Finanzwesen

Das Handlungsfeld Finanzwesen betrachtet die Betriebs- und Investitionskostenfinanzierung, die Gesetzgebung und Rechtsnormen in diesem Bereich sowie Kredit-, Liquiditäts- und Marktrisiken. Zur Steuerung identifizierter Risiken bündeln spezialisierte Fachbereiche des Finanzwesens der Sana Kliniken AG zentral und regional Kompetenzen, um die Organisationseinheiten des Sana Konzerns zu beraten und zu begleiten. Auf diese Weise werden zum Beispiel die Vorbereitung und Durchführung der Budget- und Entgeltverhandlungen durch eine entsprechende Unterstützung und Optimierung gewährleistet.

Kreditrisiko

Aufgrund der Systematik zur Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens sind die Krankenkassen die wesentlichen Geschäftspartner des Sana Konzerns. Auf die Krankenkassen entfällt der überwiegende Teil der Forderungen aus den von Sana erbrachten Leistungen. Ein Bonitätsrisiko besteht in diesem Zusammenhang nicht. Der Sana Konzern führt für ausgewählte und langlaufende Forderungen entsprechende Wertberichtigungskonten, über die entsprechende Risiken verbucht werden. Aus heutiger Sicht geht der Vorstand nicht davon aus, dass Kreditrisiken auftreten werden, welche die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage wesentlich beeinflussen.

Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken

Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn Finanzmittel oder Fremdkapital nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen, um fällige Zahlungsverpflichtungen vollumfänglich und fristgerecht bedienen zu können. Darüber hinaus besteht das Risiko, bei außerordentlichen und ungeplanten Liquiditätsengpässen nachteilige Finanzierungskonditionen akzeptieren zu müssen. Im Sana Konzern werden das Liquiditäts- und Anlagemanagement sowie das Finanzierungsportfolio durch den Konzernbereich Treasury und Corporate Finance kontinuierlich überwacht und aktiv gesteuert. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Finanzmittel der Sana Kliniken AG auf EUR 216,1 Mio. (Vj.: EUR 124,8 Mio.). Darüber hinaus stehen der Gesellschaft nicht in Anspruch genommene Kontokorrentkreditlinien in Höhe von TEUR 114.408 (Vj.: TEUR 31.264) sowie eine nicht in Anspruch genommene syndizierte Kreditfazilität von TEUR 175.000 (Vj.: TEUR 100.000) zur Verfügung.

Der Sana Konzern steuert nach konservativen Finanzzielen. Dabei stehen die Sicherung der Liquidität sowie die Planungssicherheit zur Optimierung der Refinanzierungskosten dauerhaft im Fokus. Basis ist eine auf Langfristigkeit ausgerichtete Finanzierungsstruktur sowie eine solide kurz- bis mittelfristige, nicht ausschließlich renditeorientierte, Anlagestrategie. Zur Risikovermeidung erfolgt eine Diversifizierung nicht nur nach Laufzeiten und Banken, sondern auch nach verschiedenen Finanzinstrumenten und Märkten. Die hierfür erforderlichen Parameter sind in der Anlagerichtlinie des Konzerns manifestiert und werden regelmäßig an die aktuellen Marktbedingungen adjustiert. Im Rahmen von Fremdkapitaltransaktionen hat sich die Sana Kliniken AG gegenüber den Kreditgebern zur Einhaltung einer Verschuldungskennziffer in Form eines marktüblichen Covenants verpflichtet. Dieser referenziert auf das operative Ergebnis (EBITDA) in Relation zur Nettoverschuldung. Der Vorstand geht auf der Basis aktueller Planungen davon aus, den Covenant auch in den Folgeperioden mit ausreichend Spielraum einzuhalten.

Vor diesem Hintergrund sowie aufgrund des soliden Geschäftsmodells schätzt der Vorstand die Eintrittswahrscheinlichkeit von Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken als sehr gering und steuerbar ein.

Zinsrisiken

Die konservative Zinsstrategie wird im Sana Konzern ebenfalls aktiv gesteuert. Die Finanzschulden sind mit ca. 84 Prozent fest verzinst oder mit Derivaten abgesichert sind, so dass im Geschäftsjahr 2020 wiederum nur ein moderates Zinsrisiko bestand.

Die kurzfristig zur Verfügung stehenden liquiden Mittel wurden in Form von Termingeldanlagen, festverzinslichen Wertpapieren, Geldmarktfonds und Commercial Papers mit einwandfreier Bonität sowie Kontokorrentkonten bei den Kernbanken vorgehalten. Im Geschäftsjahr 2020 konnte eine Durchschnittsverzinsung von 0,263 Prozent erreicht werden. Die erzielte Rendite lag damit aber wiederholt über dem vergleichbaren, durchschnittlichen Drei-Monats-EURIBOR des Jahres 2020, der negativ notiert hat. Negative Anlagezinsen bzw. Verwahrgebühren konnten aufgrund der Marktgegebenheiten auch im Geschäftsjahr 2020 nicht vermieden werden. Inwieweit das auf die Folgeperiode übertragbar ist, hängt von den dann gültigen Marktbedingungen ab. Sana wird dennoch auch in Zukunft an der seitens des Vorstands vorgegebenen konservativen Anlage- und Finanzierungsstrategie festhalten. Dies manifestiert sich auch in der verbindlichen Vorgabe, dass keine Spekulation mit Finanzinstrumenten betrieben wird.

Wir haben die Auswirkung von Veränderungen unserer wichtigsten Zinssätze auf Gewinn und Eigenkapital analysiert. Dabei wurden ebenfalls Zinsrisiken aus den beizulegenden Zeitwerten von Schuldscheindarlehen, die mit Cashflow-Hedges abgesichert sind, berücksichtigt. Die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte der abgesicherten Positionen und der Zinssicherungsinstrumente führten im Geschäftsjahr 2020 zu marktüblichen Effekten in der Gewinn- und Verlustrechnung. Weiterhin haben wir eine Zinssensitivitätsanalyse vorgenommen. Nach Einschätzung des Vorstands stellt die Zinssatzanalyse eine realistische Beurteilung unseres derzeitigen sehr geringen Zinsrisikos dar.

Da die Geschäftstätigkeit des Sana Konzerns überwiegend auf Deutschland ausgerichtet ist, bestehen Fremdwährungsrisiken nur in sehr geringem Umfang.

Die Finanzmärkte unterliegen stetig schwankenden Rahmenbedingungen, die sich auch auf die Finanzierungskosten auswirken können. Der Vorstand geht jedoch unverändert davon aus, dass wesentliche Effekte, in Form von Schwankungen im Marktzinsniveau und auch bei den Risikospreads, durch die aktive Steuerung und Überwachung sowie die konstant gute Bonität des Sana Konzerns kompensiert werden können.

Tertiärprozesse

Neben der täglichen medizinischen und pflegerischen Arbeit unmittelbar am Patienten, fallen auch im Hintergrund Tätigkeiten im sogenannten Tertiärbereich an. Hier hat Sana für die Bereiche Informationstechnologie, Medizintechnik, Einkauf, Logistik, Speisenversorgung, Reinigung, Transportdienste, Zentralsterilisation und Wäscheversorgung spezialisierte Servicegesellschaften etabliert. Die konzernweite Ausrichtung der Gesellschaften erlauben Best Practices und innovative Ansätze, die allen Einrichtungen der Sana Kliniken AG zu Gute kommen.

Dieser Bereich gewinnt im Rahmen der vertikalen Geschäftsfelderweiterung zunehmend an Bedeutung. Die Konzentration von Know-how, die Zusammenarbeit mit erfahrenen Branchenspezialisten sowie Effekte durch die Bündelung von Mengen führen zu weiteren Vorteilen für die Gesellschaften. Die Prozesse der Tertiärleistungen stehen in direkter Wahrnehmung unserer Patienten und unterliegen strengen und komplexen Anforderungen im Bereich Hygiene und Versorgungsqualität. Die transparente Risikolage erlaubt eine kurze Reaktionszeit bei sich abzeichnenden Fehlentwicklungen, so dass von keiner signifikant nachteiligen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ausgegangen wird.

Unternehmenskommunikation und Social Media

Als einer der größten Akteure im deutschen Gesundheitswesen befindet sich die Sana Kliniken AG stets in der öffentlichen Wahrnehmung. Dabei steht Sana für eine transparente und an der Sache orientierten Kommunikation. Die eigenen Positionen, die Unternehmensziele sowie die eigenen Werte werden unverkennbar dargestellt.

Insbesondere die private Trägerschaft bei Krankenhäusern wird häufig kritisch gesehen. Nicht zuletzt durch die COVID-19-Pandemie wurden Grundsatzfragen in Bezug auf die Krankenhauslandschaft und die Finanzierung aufgeworfen. Das macht es zusätzlich notwendig, proaktiv auf die Öffentlichkeit, auf potentielle Patienten und Einweiser zuzugehen. Die Zielsetzung ist, die eigene Leistung im Rahmen der nationalen Gesundheitsversorgung, aber auch der regionalen Verantwortung transparent und öffentlichkeitswirksam darzustellen und dabei die Medien als Katalysator zu nutzen. Dies läuft zum einen über die traditionellen Medien, wie auch über Social-Media-Kanäle. Sie bieten Chancen und Risiken gleichermaßen und die Auswirkungen können in jedem Fall weitreichend sein. Sana hat sich in den letzten Jahren gut aufgestellt und nutzt Facebook, LinkedIn, Twitter und Instagram. Über diese Wege kann allgemeine Pressearbeit gemacht werden, ebenso kann Sana sich als innovativer Arbeitgeber darstellen und sich potentiellen, vorwiegend jungen Mitarbeitern präsentieren. Zusätzlich ist die Online-Präsenz wichtig für die Ansprache von Patienten, Angehörigen und der sonstigen interessierten Öffentlichkeit, die sich über verschiedene Erkrankungen, Gesundheitsthemen und Behandlungsalternativen informieren möchten. Gleichzeitig ist es so möglich, öffentlichkeitswirksame Maßnahmen der Bevölkerung bekannt zu machen und die Stärken der Sana Kliniken AG aktiv nach außen darzustellen.

6. Gesamtbeurteilung der Risikosituation

Es ist zu jederzeit möglich, dass einzelne oder mehrere Risiken gleichzeitig eintreten, die sich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Sana Konzerns auswirken. Der Vorstand stellt jedoch fest, dass aus heutiger Sicht in Bezug auf die Zentralrisiken und lokalen Einzelrisiken kein identifiziertes Risiko innerhalb des Sana Konzerns existiert, das aufgrund seiner Bewertung eine existenzielle Gefahr für die Sana Kliniken AG darstellt und die Unternehmensfortführung gefährden könnte. Das implementierte Risikomanagementsystem stellt somit die Beherrschung der identifizierten und dargestellten Risiken sicher.

7. Unternehmerische Chancen

Die Gesundheitsbranche und insbesondere das Krankenhauswesen sind in den letzten Jahren von verschiedenen regulatorischen Eingriffen geprägt gewesen, die viele neue grundlegende Regelungen für die Organisation der Krankenhäuser mit sich gebracht haben. Folge dieser Entwicklung sind auch gravierende Auswirkungen auf das Finanzierungssystem. Gleichzeitig gibt es einen enormen Wettbewerbsdruck, insbesondere um personelle Ressourcen. Daher werden gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Entwicklungen analysiert und bewertet und in einem systematischen Austausch zwischen den Unternehmensbereichen im Strategie- und Planungsprozess abgebildet. Eine kurze Reaktionszeit auf die Veränderungen ermöglicht einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. Zusätzlich können Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet, vertieft und genutzt werden. So ist es möglich die Herausforderungen positiv zu nutzen.

Der Vorstand der Sana Kliniken AG sieht den Konzern hier in einer guten Ausgangssituation für die kommenden Aufgaben. Dabei spielt es eine wesentliche Rolle, Chancen und Risiken zu erkennen und zu nutzen. Nicht zuletzt ergeben sich dadurch auch Synergiepotentiale, die durch den regelmäßigen internen Austausch der einzelnen Bereiche angehoben werden können.

Nachhaltiges qualitatives Wachstum - Intern und Extern

Der Sana Konzern strebt ein kontinuierliches und nachhaltiges qualitatives Wachstum an. Die sich abzeichnende Entwicklung auf dem Gesundheitsmarkt, insbesondere der demographische Ausblick, die steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen bei einem gleichzeitigen Trend zur Ambulantisierung sowie der wissenschaftliche und technische Fortschritt, bietet zusätzliche Potentiale für den Sana Konzern. Daraus lassen sich aufgrund der aktiven Marktbeobachtung und der langjährigen Erfahrung bei der Steuerung organischen und anorganischen Wachstums Chancen für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung mit zusätzlichen Synergien und Skaleneffekten generieren. Gleichzeitig hat sich die Lage innerhalb der politischen Situation insofern geändert, dass die Politik durch die verschiedenen aktuell erlassenen Gesetze einen Konsolidierungskurs eingeschlagen hat, hin zu Zentrenbildung. Einzelne Gesellschaften - und dazu zählen auch kleinere Kliniken der Sana - müssen sich stabilisieren und können nicht mehr länger den bisherigen Wachstumskurs verfolgen.

Gezielte Akquisitionen neuer Gesellschaften und strategische Partnerschaften führen zudem zu einer Festigung und Stärkung der Marktposition des Sana Konzerns. Zusätzlich wird das Leistungsportfolio vertikal weiter ausgebaut. Die frühzeitige Anbindung und Expertise bei der Integration an den Gesamtkonzern hebt weitere Synergiepotentiale.

Der Sana Konzern hat bereits frühzeitig auf die sich ändernden Rahmenbedingungen reagiert und seine Geschäftsfelder entlang der Wertschöpfungskette selektiv erweitert. Mit dem Kauf des Medizinprodukte-Dienstleisters Schnorrenberg Chirurgiemechanik GmbH ergänzt Sana sein Spektrum rund um den Instrumentenkreislauf und die Aufbereitung von Medizinprodukten, um allumfassende Lösungsangebote auch in komplizierten Themenfeldern wie Medizintechnik bzw. rund um den OP anbieten zu können. Auf die zunehmende Ambulantisierung von stationären Leistungen hat der Sana Konzern schon frühzeitig durch die Beteiligung an der Med 360° AG und der Akquisition von MVZs reagiert. Herstellung und Erhalt der Versorgungssicherheit im Bereich der bildgebenden Diagnostik für unsere Kliniken als auch der Ausbau ambulanter Versorgungsmodelle eröffnen uns neue strategische Potentiale. Dies wiederum gibt die Möglichkeit, im ambulanten Markt strukturiert zu wachsen und den Patienten damit eine vollumfängliche sektorenübergreifende Versorgung anzubieten.

Die zunehmende Digitalisierung bietet die Chance, durch digitale Lösungen die Steuerung, Diagnose, Therapie und Betreuung von Patienten zu verbessern, um diese nach höchstem medizinischen Standard ganzheitlich versorgen zu können und gleichzeitig Effizienzpotentiale zu erschließen. Die Zusammenarbeit mit dem Flying Health Incubator ermöglicht es Start-ups, ihre Produkte schneller marktorientiert zu entwickeln und in den ersten Gesundheitsmarkt zu bringen. Sana kann damit frühzeitig und unmittelbar von Innovationen profitieren.

Strikte Qualitätsorientierung

Qualität als Maßstab für die Versorgung von Patienten normativ zu setzen, zeigt die Bedeutung dieses Merkmals in der öffentlichen und gesetzgeberischen Wahrnehmung. Die stetige Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Qualität sowie die Etablierung von Netzwerkstrukturen zur Entwicklung standortübergreifender Versorgungsangebote können zu einer möglicherweise höher als ursprünglich geplanten Leistungserbringung und -entwicklung führen. Regelmäßig durchgeführte Audits und Zertifizierungen, die Erhebung und Analyse von Kennzahlen, interne und externe Benchmarks sind nur einige der Steuerungs- und Gestaltungsinstrumente zur Erfüllung des Qualitätsanspruchs von Sana. Konzernweite Projektteams sowie medizinische und pflegerische Fachgruppen unterstützen dabei die Bereiche "Qualitätsmanagement und Klinisches Risikomanagement" sowie "Hygiene und Infektiologie" des Sana Konzerns. Praktische Erkenntnisse lassen sich so systematisch strukturieren und im gesamten Konzern nutzbar machen, um die Patientenzufriedenheit und -sicherheit weiter zu steigern. Auch der Gesetzgeber zielt mit neuen Gesetzgebungen auf eine verbesserte Qualität und eine Sicherstellung von pflegerischen Mindeststandards in der Personalbesetzung. Die Konzernstruktur schafft in diesem Bereich enorme Vorteile und kann sich so gegenüber Wettbewerbern abheben.

Laufende Analysen im Bereich Finanzen

Das Finanzberichtswesen der Sana Kliniken AG ist ein fundamentales Instrument zur Unternehmenssteuerung. Die Einzelgesellschaften liefern ihr Reporting an die Konzernbereiche Finanzen, Konzerncontrolling, Medizincontrolling, Treasury und Budgetmanagement, so dass stets ein detaillierter Überblick über die wirtschaftliche und strukturelle Situation der Einzelgesellschaften vorliegt. Daraus können sich Hinweise ergeben und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die als Best Practice in den Einrichtungen des Sana Konzerns umgesetzt werden.

Insbesondere die Ausgliederung der Pflegekosten hat wesentliche Anpassungen im Berichtswesen erforderlich gemacht. Der Erweiterung der Geschäftsfelder wird durch die Erweiterung der Berichterstattung und Kennzahlen nach Geschäftsfeldern Rechnung getragen.

Finanzielle Stabilität

Die langfristige Strategie der Sana Kliniken AG beinhaltet eine konservativ ausgerichtete Finanzpolitik, welche die Basis für langfristiges und solides Wachstum darstellt. Die Entwicklungen am Finanzmarkt werden durch den Bereich Treasury nach Maßgabe des Vorstands beobachtet und die Strategie der Sana entsprechend umgesetzt. Dem liegt eine risikoaverse Haltung des Unternehmens zugrunde, aus der eine konservativen Anlage- und Finanzierungsstrategie verfolgt wird. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen werden auch finanzwirtschaftliche Chancen genutzt.

G. PROGNOSEBERICHT

Erläuterung und Beurteilung der voraussichtlichen Entwicklung

Die COVID-19-Pandemie, die das gesamte Gesundheitswesen 2020 geprägt hat, wird die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser weiter verschärfen. Um Versorgungskapazitäten zur Behandlung von COVID-19-Patienten freizuhalten, wurden planbare Operationen und nicht lebensbedrohliche Behandlungen verschoben. Die mit diesem Leistungsrückgang verbundenen Ertragseinbußen wurden in 2020 durch das COVID-19-Entlastungsgesetz bzw. das Krankenhauszukunftsgesetz teilweise abgefedert.

Mit der anhaltenden Pandemie müssen Krankenhäuser auch in 2021 weiterhin Kapazitäten für die Versorgung von COVID-19-Patienten vorhalten und planbare Operationen und nicht lebensbedrohliche Behandlungen verschieben. Darüber hinaus führt die hohe Infektionslast in den ersten Wochen des Jahres 2021 dazu, dass Krankenhäuser Kapazitäten vom Netz nehmen müssen, da Mitarbeiter vermehrt erkranken oder sich in Quarantäne befinden.

Inwieweit diese leistungsbedingten Ertragseinbußen seitens des Gesetzgebers kompensiert werden, ist schwer abzuschätzen. Aktuell werden die Maßnahmen zur Unterstützung der Krankenhäuser in der COVID-19-Pandemie nur kurzfristig verlängert. Vor dem Hintergrund, dass die Kliniken einen der wesentlichen Faktoren bei der Bekämpfung des Infektionsgeschehens und der damit verbundenen Folgen darstellen, gehen wir von weiteren finanziellen Unterstützungsleistungen des Bundes aus.

Die Zulassung von drei Impfstoffen gibt Hoffnung, dass die COVID-19-Pandemie im Jahre 2021 weitestgehend überwunden werden kann. Wie sich die Leistungen in den Krankenhäusern nach der Pandemie entwickeln, ist schwer vorherzusehen. Die Erfahrung des letzten Sommers zeigt, dass die Krankenhäuser trotz rückläufiger Infektionszahlen nicht an ihr altes Leistungsniveau anknüpfen konnten. Zum einen mussten durch erforderliche Schutzmaßahmen und gestiegene Hygieneanforderungen Kapazitäten vom Netz genommen werden, zum anderen haben sich Patienten bei planbaren Operationen weiterhin zurückhaltender verhalten. Im ambulanten Bereich hat sich diese Entwicklung nicht gezeigt. Hier konnten wir in 2020 steigende Fallzahlen verzeichnen. Während wir in 2021 im ambulanten Bereich mit leicht steigenden Leistungszahlen rechnen, gehen wir davon aus, dass wir im stationären Bereich die Leistungszahlen des vergangenen Jahres leicht unterschreiten werden.

Wir werden uns daher nicht nur intensiv der Verbesserung der klinischen Prozesse widmen, sondern den eingeschlagenen Weg der strategischen Weiterentwicklung der Sana Kliniken AG konsequent weiterverfolgen. Dabei steht die Zufriedenheit unserer Patienten mit der medizinischen und pflegerischen Qualität als auch mit dem damit verbundenen Service in den Kliniken im Fokus.

Wir gehen davon aus, dass sich aufgrund der zu erwartenden rückläufigen Leistungsentwicklung sowie der zahlreichen regulatorischen Eingriffe, wie die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten aus dem DRG-System, der Erweiterung der Pflegepersonaluntergrenzen sowie der verschärften Regelungen zu Mindestmengen, der Konsolidierungsprozess im deutschen Klinikmarkt nach der COVID-19-Pandemie gravierend verschärfen wird. Wir planen, auch in 2021 diesen Prozess aktiv mitzugestalten und weitere Akquisitionen zur selektiven Ergänzung unseres Portfolios zu tätigen. Dabei steht die Profilierung unserer Versorgungscluster im Kerngeschäft, aber auch die Erweiterung der Geschäftsfelder entlang der vertikalen Wertschöpfungskette klar im Fokus unserer Aktivitäten. Die erfolgreichen Kapitalmaßnahmen gewähren uns weiterhin den finanziellen Spielraum für weiteres Wachstum.

Wir erwarten, dass Sanierungseffekte laufender Integrationen im stationären Kerngeschäft sowie Akquisitionen im komplementären Geschäftsbereich zu einer Margenverbesserung führen werden. Die COVID-19-Pandemie wird auch in 2021 Einfluss auf die Geschäftsentwicklung nehmen. Bei einer stabilen Erlösentwicklung im Dienstleistungsbereich gehen wir trotz einer rückläufigen Leitungsentwicklung im Kerngeschäft vorbehaltlich weiterer finanzieller Unterstützungen von Seiten des Bundes von einem leicht verbesserten Jahresergebnis aus. Für die Umsatzerlöse erwarten wir ein organisches Wachstum von etwa einem Prozent. Mit unserer konservativen und nachhaltigen Finanzierungsstrategie streben wir eine stetige Partizipation der Anteilseigner an. Die für das Geschäftsjahr 2021 zu erwirtschaftende und im Jahr 2022 auszuzahlende Dividende muss sich dabei jedoch ihrer Höhe nach an der - auf Basis der dann geltenden regulatorischen Rahmenbedingungen - wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Unternehmens orientieren.

Im Rahmen unserer finanzstrategischen Zielvorgaben gehen wir davon aus, dass wir unsere internen Leistungsindikatioren zum Wachstum (CAGR), zur Kapitaleffizienz (RoCE), zur Kapitalstruktur und Verschuldung (Net Gearing) sowie zur Liquiditätssteuerung (Net Debt/EBITDA, FFO/Total Debt, FCF/Total Debt) erreichen werden. Gleichzeitig werden wir die Verschuldungskennziffern, zu denen wir uns gegenüber unseren Finanzierungspartnern verpflichtet haben, weiterhin einhalten.

Hygiene war und ist für uns ein zentraler Bestandteil des klinischen Alltags. Damit setzen wir uns proaktiv mit der zunehmenden Berichterstattung über Krankenhauskeime sowie Antibiotikaresistenzen und dem daraus gesteigerten Bewusstsein in der Öffentlichkeit auseinander: Konzernweit haben wir einen klaren Fokus auf Qualität, Hygiene, Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit gelegt. Viele diesbezügliche Projekte befinden sich bereits in der Umsetzung und werden weiter forciert.

Oberste Priorität bei all unserem Tun und Handeln gilt dem Wohle des Patienten. Die Patientenzufriedenheit mittels herausragender medizinischer Qualität zu steigern und dabei Vernetzungsmöglichkeiten zu nutzen, trägt zur kontinuierlichen Wertsteigerung der Sana Kliniken AG bei.

H. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG GEMÄß § 315D HGB

Für den Aufsichtsrat und Vorstand hat der Aufsichtsrat der Sana Kliniken AG im Jahr 2017 eine Zielgröße für den Frauenanteil entsprechend dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst festgelegt. Demzufolge wird im Aufsichtsrat ein Frauenanteil von 30 Prozent bzw. 25 Prozent im Vorstand der Sana Kliniken AG angestrebt. Diese Zielgröße gilt bis zum 30. Juni 2022.

Vor dem Hintergrund eines altersbedingten Ausscheidens eines Mitglieds des Aufsichtsrates und der damit gesetzlich notwendig gewordenen Nachbesetzung liegt der Frauenanteil im Gegensatz zum Vorjahr nur noch bei 25 Prozent und damit unterhalb der Zielgröße von 30 Prozent. Im Vorstand der Sana Kliniken AG wird die Zielgröße von 25 Prozent erreicht.

Zusätzlich hat der Vorstand der Sana Kliniken AG für die oberste Führungsebene unterhalb des Vorstands eine Zielgröße für den Frauenanteil von 30 Prozent festgelegt. Diese Zielgröße gilt ebenfalls bis zum 30. Juni 2022. Mit einem Frauenanteil von 24 Prozent wird die Zielgröße in 2020 nicht erreicht. Bei der Sana Kliniken AG als Holding des Sana Konzerns gibt es lediglich eine Führungsebene unterhalb des Vorstands in Form von Regionalgeschäftsführungen, Generalbevollmächtigten, Bereichsleitungen und den Leitungen der Funktionseinheiten der Holding.

Ismaning, 3. März 2021

Thomas Lemke

Dr. Jens Schick

Jan Stanslowski

Irmgard Wübbeling

BERICHT DES AUFSICHTSRATES

Die Sana Kliniken AG blickt auf ein herausforderndes, wenn nicht sogar fast einmaliges Geschäftsjahr 2020 zurück. So hat die Corona-Pandemie nicht nur das persönliche Leben jedes Einzelnen nachhaltig beeinflusst, sondern der Kernbereich der Sana Kliniken AG, die stationäre und ambulante Versorgung, war wesentlicher Teil der Krisenbewältigungsstrategie von Bund und Ländern. Auch wenn die Auswirkungen der Pandemie in allen Bereichen massiv zu spüren waren und es noch sind, ist es umso beachtlicher, dass einerseits die Versorgungsstrukturen der Sana Kliniken AG vollumfänglich aufrechterhalten werden konnten und damit die Versorgung der Patienten jederzeit sichergestellt wurde und andererseits die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen für das Unternehmen dank entschlossener und konsequenter Maßnahmen abgefedert werden konnten.

Hervorzuheben ist insbesondere das Vertrauen der privaten Krankenversicherer als Anteilseigner, die mitten in der Krise dem Unternehmen im Wege einer Kapitalerhöhung Mittel in Höhe von EUR 100 Mio. bereitgestellt haben. An dieser Kapitalerhöhung haben sich alle Anteilseigner beteiligt. Darüber hinaus wurde ein genehmigtes Kapital in Höhe von EUR 100 Mio. bewilligt. Diese Kapitalmaßnahme ermöglicht nicht nur die Realisierung weiterer Wachstumsmöglichkeiten, sondern gewährleistet auch ein nachhaltiges und langfristiges Agieren der Sana.

Zur weitergehenden Sicherung der Liquidität für die Kliniken und sonstigen Einrichtungen des Sana Konzerns, insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Krise und des sich daraus ergebenden extrem hohen Liquiditätsbedarfs aller Sektoren, wurde die Aufnahme von Fremdkapital bis zu einer Höhe von EUR 100 Mio. zur Schaffung von Liquiditätsreserven genehmigt.

Das Geschäftsmodell konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz pandemiebedingter Beeinträchtigungen weiterentwickelt werden. Entsprechende Akquisitionen konnten erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Entscheidung des Landkreises Niederlausitz, 51 Prozent der Geschäftsanteile an der Klinikum Niederlausitz GmbH mit den Standorten in Senftenberg und Lauchhammer an die Sana Kliniken AG abzutreten. Nach Eintritt der Vollzugsbedingungen wird das Klinikum das regionale Portfolio und die bisherigen Strukturen der Sana Kliniken AG hervorragend ergänzen.

Auch die Verknüpfung der mit dem Krankenhausbetrieb zusammenhängenden und ergänzenden Sekundär- und Tertiärangebote wird weiter vorangetrieben. So wird der eingeschlagene Transformationsprozess der stärkeren internen Verzahnung der einzelnen Bereiche intensiv weiterverfolgt.

Arbeit des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat die Tätigkeit des Vorstands auch im Jahr 2020 sorgfältig und regelmäßig überwacht. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat den Vorstand bei der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns sowie bei wesentlichen Einzelmaßnahmen beratend begleitet.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in drei Sitzungen sowie in zusätzlichen schriftlichen und mündlichen Berichten über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Geschäftspolitik, Akquisitionsvorhaben, die Personalentwicklung, Corporate Governance sowie die Unternehmensplanung der Sana Kliniken AG zeitnah und ausführlich informiert. Der Aufsichtsrat hat sich auf Basis der vorab übersandten Unterlagen auf die Sitzungen umfassend vorbereiten können. Sämtliche Tagesordnungspunkte wurden in den Sitzungen eingehend behandelt.

Maßnahmen, die nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung der Zustimmung des Aufsichtsrates bedurften, wurden auf der Basis ausführlicher Vorlagen des Vorstands beraten und entschieden. Darüber hinaus standen der Vorsitzende des Aufsichtsrates und der Vorsitzende des Vorstands auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen in einem regelmäßigen Meinungs- und Informationsaustausch über aktuelle Entwicklungen im Gesundheitsbereich und die Geschäftslage der Sana Kliniken AG samt den mit ihr verbundenen Unternehmen.

Arbeit der Ausschüsse des Aufsichtsrates

Zur effektiven Wahrnehmung seiner gesetzlichen und satzungsmäßigen Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt drei Ausschüsse gebildet, die im Berichtsjahr ihre Aufgaben erfolgreich erledigt haben.

Der Personalausschuss hat zweimal getagt, am 31. März 2020 und am 11. November 2020. Mitglieder des Personalausschusses waren 2020 Ulrich Leitermann als Vorsitzender, Sylvia Bühler, Dr. Sebastian Rapsch und Susanne Quast. Der Personalausschuss hat die Personalentscheidungen des Aufsichtsrates umfassend vorbereitet und sich mit dienstvertraglichen Angelegenheiten der Mitglieder des Vorstands beschäftigt. Entsprechende Vorschläge zur Beschlussfassung im Aufsichtsrat wurden erarbeitet. Insbesondere hat sich der Personalausschuss mit Fragen zur Zielerreichung für das abgelaufene Geschäftsjahr und Zielvereinbarungen für das Geschäftsjahr 2021 beschäftigt.

Der Prüfungsausschuss tagte einmal pro Halbjahr, am 31. März 2020 und am 30. September 2020. Mitglieder des Prüfungsausschusses waren 2020 Martin Rohm als Vorsitzender, Dr. Jan Esser und Steffen Kühhirt. An den Sitzungen des Prüfungsausschusses haben jeweils die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer des Abschlussprüfers der Sana Kliniken AG, der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, teilgenommen. Der Prüfungsausschuss hat insbesondere die Informationen und die Beschlüsse des Aufsichtsrates zum Jahres- und Konzernabschluss vorbereitet. Des Weiteren beschäftigte er sich mit der Corporate Governance Organisation der Sana Kliniken AG, dem Tax Compliance Managementsystem der Sana Kliniken AG und den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bilanzierung. Der Prüfungsausschuss hat darüber hinaus die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers geprüft und sowohl von dem Konzernabschlussprüfer als auch von den Prüfungsgesellschaften der Tochterunternehmen Unabhängigkeitserklärungen eingefordert und erhalten.

Sitzungen des gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz gebildeten Vermittlungsausschusses waren im Berichtszeitraum nicht erforderlich. Mitglieder des Vermittlungsausschusses waren 2020 Ulrich Leitermann als Vorsitzender, Sylvia Bühler, Dr. Sebastian Rapsch und Thomas Hasselbach.

Am 3. Dezember 2020 fand zudem eine Sitzung des Beirats der Sana Kliniken AG statt, zu dessen satzungsgemäßen Aufgaben es gehört, den Vorstand in wesentlichen Belangen der privaten Krankenversicherung und der privaten Pflegeversicherung zu unterstützen.

Beratungsschwerpunkte

Im Mittelpunkt der Aufsichtsratssitzungen standen die Chancen und Risiken der Geschäftstätigkeit, die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung des Konzerns sowie die Erörterung der wirtschaftlichen Situation der Sana Kliniken AG und des Konzerns, in diesem Geschäftsjahr insbesondere im Hinblick auf die Einschnitte durch die Corona-Pandemie. Intensiv wurden die Quartalsberichte sowie die jeweiligen Prognosen erörtert. Darüber hinaus berichtete der Vorstand ausführlich über die Integration der in den letzten Jahren erworbenen Einrichtungen. Die Entwicklung der einzelnen Krankenhausstandorte, das weitere Ausnutzen von Synergieeffekten sowie ausgewählte Infrastrukturprojekte ergänzten die Diskussionen. Dabei hat der Vorstand dem Aufsichtsrat, auch im Rahmen der vorgelegten Berichte und Präsentationen, stets umfassend schriftlich und ergänzend mündlich Auskunft erteilt. Der Aufsichtsrat konnte sich jederzeit darüber informieren, welche Maßnahmen seitens des Vorstands eingeleitet wurden, um das Unternehmen positiv und nachhaltig weiterzuentwickeln. Sämtliche Fragen des Aufsichtsrates hierzu wurden vom Vorstand umfassend beantwortet.

In seiner Sitzung am 30. April 2020 hat sich der Aufsichtsrat - ohne Abwesenheiten - mit Fragen des Jahres- und Konzernabschlusses sowie dem Corporate Governance Bericht zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres beschäftigt. Weitere Schwerpunkte bildeten die Vorbereitung einer möglichen Akquisition sowie die Vorbereitung der Hauptversammlung der Sana Kliniken AG und verschiedene umfangreiche Kapitalmaßnahmen.

In der Sitzung am 2. September 2020 informierte sich der Aufsichtsrat - bei zwei abwesenden Mitgliedern, aber mit vorliegenden Stimmbotschaften - über die wirtschaftliche Situation sowie die Liquiditäts- und Risikolage der Sana Kliniken AG und des Konzerns. Darüber hinaus wurde über die Marktentwicklung und Ableitungen für das Geschäftsmodell der Sana Kliniken AG beraten. Ein weiterer Beratungsschwerpunkt war das Thema der ökologischen Nachhaltigkeit bei der Sana Kliniken AG.

In der Sitzung am 3. Dezember 2020 wurden im Aufsichtsrat - bei einem abwesenden Mitglied, aber mit vorliegender Stimmbotschaft - unter anderem die Zwischenberichterstattung zum dritten Quartal 2020, die Ergebnisprognose für das gesamte Geschäftsjahr, die Mehrjahresplanung und der Wirtschaftsplan 2021 thematisiert. Zudem bildete ein Akquisitionsvorhaben einen weiteren Schwerpunkt der Sitzung.

Veränderungen im Aufsichtsrat

Frau Margitta Bergmann ist zum 1. Januar 2020 auf Grund ihres Eintritts in die vorgezogene Altersrente aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Ihr folgte durch Beschluss des Amtsgerichts München vom 30. April 2020 Herr Bernhard Burger als Mitglied des Aufsichtsrates.

Frau Manuela Kiechle hat ihr Amt als Mitglied des Aufsichtsrates mit Wirkung zum 4. Dezember 2020 niedergelegt. Ihr folgte durch Beschluss des Amtsgerichts München vom 18. Dezember 2020 Frau Isabella Martorell Naßl als Mitglied des Aufsichtsrates.

Der Aufsichtsrat dankt Frau Bergmann und Frau Kiechle für ihr großes und langjähriges Engagement und die stets sehr gute Zusammenarbeit und wünscht den beiden neuen Aufsichtsratsmitgliedern viel Erfolg.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Der Vorstand hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der Sana Kliniken AG nach den Vorschriften des HGB aufgestellt. Darüber hinaus hat er den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht gemäß § 315 a HGB auf der Grundlage des internationalen

Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellt.

Der Jahres- und der Konzernabschluss sowie der Lagebericht und der Konzernlagebericht sind von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, die dem Vorschlag des Aufsichtsrates entsprechend durch die Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählt wurde, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Es wurde gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklärt, dass die Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Die Rechnungslegung und der Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns lagen rechtzeitig vor. Sie wurden in der Sitzung des Prüfungsausschusses am 24. März 2021 ausführlich behandelt. Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen den Mitgliedern des Aufsichtsrates vor und wurden in der Sitzung des Aufsichtsrates am 14. April 2021 in Gegenwart der verantwortlichen Wirtschaftsprüfer des Abschlussprüfers Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, die über wesentliche Ergebnisse der Prüfung berichteten, umfassend erörtert.

Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen der Abschlussprüfung zu. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Prüfungsausschuss und der eigenen Prüfung des Aufsichtsrates sind keine Einwände zu erheben. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und den Konzernabschluss. Der Jahresabschluss der Sana Kliniken AG ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat hat sich dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns 2020 angeschlossen.

Das Geschäftsjahr 2020 stand überwiegend im Zeichen der Corona-Pandemie. Unabhängig davon wurden die regulatorischen Rahmenbedingungen weiter verschärft und stellen die gesamte Branche und damit auch die Sana Kliniken AG vor große Herausforderungen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hat das Unternehmen seinen Kurs hinsichtlich der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells erfolgreich fortgesetzt.

Wie kaum ein Jahr zuvor, hat das vergangene Jahr die bereits in der Vergangenheit anspruchsvollen Aufgaben für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich erweitert. Für das enorme Engagement sowie den unermüdlichen persönlichen und täglichen Einsatz bedanken wir uns herzlich bei jedem Einzelnen. Unser Dank gilt in diesem Zusammenhang auch den Mitgliedern des Vorstands, die in diesen Krisenzeiten das Unternehmen verantwortungsvoll und gewissenhaft geführt haben.

Die Anpassungen in der Organisationsstruktur, die Fokussierung auf die herausgebildeten Geschäftsbereiche sowie die Erfahrungen im Umgang miteinander in der Krise sind das Fundament dafür, gemeinsam die anstehenden Herausforderungen bezüglich der strukturellen Veränderungen im Gesundheitswesen zu meistern.

Ismaning, 14. April 2021

Für den Aufsichtsrat

Ulrich Leitermann, Vorsitzender des Aufsichtsrates