Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gemeinnützige GmbH

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

Bei der Verwendung der männlichen Form, die zur Vereinfachung in diesem Bericht angewandt wird, ist gleichzeitig die weibliche Form gemeint.

I. Grundlagen des Konzerns

1. Konzernstruktur

Die Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gemeinnützige GmbH (kurz: tjfbg gGmbH) stellt den Lagebericht als Konzernobergesellschaft zum 31. Dezember 2021 auf. Nachfolgend wird für den Konzernverbund die Abkürzung "tjfbg" verwendet.

In den Konzernabschluss werden die Tochterunternehmen Käpt'n Browser gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (kurz: Käpt'n Browser gGmbH) und Hochschule für angewandte Pädagogik gemeinnützige Betriebsgesellschaft (HSAP) mbH (kurz: HSAP gGmbH) einbezogen.

2. Geschäftstätigkeit

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind gemeinnützig im Sinne der Abgabenordnung tätig. Sie engagieren sich in den Bereichen Jugendhilfe, Bildung und Erziehung und bieten ein einheitliches abgestimmtes pädagogisches Gesamtkonzept für den Bereich der kindlichen Bildung und Erziehung in KITAs und im Rahmen von Ganztagsbetreuungen an Schulen sowie der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften der Jugendhilfe und Bildung.

Die Kernkompetenz im Sinne eines ganzheitlichen Bildungspartners besteht darin, innovative Konzepte der ganztägigen Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen für Grund- und weiterführende Schulen umzusetzen und dies durch Angebote für die berufliche Bildung zu ergänzen. Dies schließt die frühzeitige Gewinnung (insbesondere mittels FSJ) sowie die Aus- und Fortbildung von Fachkräften der Jugendhilfe ein.

Darüber hinaus werden praxisnah naturwissenschaftlich-technische Inhalte vermittelt - entweder in Form von ganzheitlichen, integrativen Angeboten für Kinder oder in Fort- und Weiterbildungsangeboten für Fachkräfte. Computer- und Medienangebote bilden dabei einen Schwerpunkt.

Hohen Stellenwert hat die Aus- und Fortbildung des eigenen Personals und die Förderung der Ausbildung von Fachkräften.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland hat sich im Geschäftsjahr 2021 durch die nachlassenden Auswirkungen der Corona-Krise verbessert. Das Jahr 2020 war durch die Corona-Krise erheblich belastet.

Das Bruttoinlandsprodukt ist 2021 um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen (2020: Rückgang von 4,8 %), die Arbeitslosenquote sank von 5,9 % in 2020 auf 5,7 % in 2021. Die Verbraucherpreise sind gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % gestiegen (2020: Anstieg um 0,5 %). Die Inflationsrate erhöhte sich von 0,5% in 2020 auf 3,1 % in 2021 (Angaben laut Statista).

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben Einfluss auf die Bildungs- und Sozialarbeit. Es erfolgen Anpassungen der für Bildung und Sozialarbeit eingesetzten Mittel entsprechend der verfügbaren öffentlichen Gelder und es verändern sich auch partiell die Zwecke, für die diese eingesetzt werden.

Der Stellenwert der Bildungs- und Sozialarbeit ist unverändert hoch.

In den öffentlichen Haushalten stiegen die Bildungsausgaben in den vergangenen Jahren nominal kontinuierlich an, zuletzt von rd. 164 Mrd. Euro in 2020 auf rd. 170,5 Mrd. Euro in 2021. Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt ging von 4,9% in 2020 auf 4,7% in 2021 zurück. Der Großteil der Bildungsausgaben fließt in die Personal- und Sachkosten der Einrichtungen, wie Gehälter, Betriebskosten und die Beschaffung von Lehrmitteln. Lediglich ein geringer Teil wird für Neuanschaffungen bspw. technischer Geräte oder neuer Gebäude sowie der Instandsetzung der vorhandenen Gebäude verwendet Angaben laut Statista).

Damit die öffentliche Hand ihrem Auftrag der Gewährleistung von Bildung und Daseinsvorsorge gerecht werden kann, bedient sie sich seit Jahren verstärkt gemeinnütziger Träger, die - ggf. gefördert durch öffentliche Mittel - Teile der Jugendhilfe-, Bildungs- und Sozialleistungen erbringen.

Grundlage der Tätigkeit der freien Träger sind hierbei im Jugendhilfe-, Sozial- und Bildungsbereich die jeweils einschlägigen gesetzlichen Vorschriften, in denen die Rahmenbedingungen (Angebotsformen, -methoden, Qualitätsanforderungen, Personalschlüssel, Finanzierungsbedingungen usw.) geregelt sind.

2. Geschäftsverlauf im Überblick

In 2021 haben alle Gesellschaften der tjfbg ihre Angebote im Sinne der von ihnen angesprochenen Zielgruppen erfolgreich fortgesetzt, wobei die Angebote qualitativ und/oder quantitativ erweitert wurden.

Ein Schwerpunkt der Arbeit lag in der Umsetzung von Inklusion in jeder Hinsicht - dies gilt sowohl für den KITA-Bereich als auch die Arbeit im Schulbetrieb. Integration und Inklusion sind als selbstverständliches Unternehmensprinzip auf Trägerebene und in den Einrichtungen verankert.

Das Jahr 2021 war auch durch die besonderen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie gekennzeichnet. Die pandemiebedingten Einschränkungen des Schul- und Hortbetriebs wurden durch die tjfbg und ihre Mitarbeiter gemeinsam bewältigt. Es gab aber unvermeidbare Einschränkungen bei den einzelnen Angeboten.

Der Umbau des Gebäudes auf dem Ende 2019 erworbenen Grundstück in 10245 Berlin, Alt-Stralau 37-39 wurde fortgesetzt. Dort werden nach Abschluss der Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen die Geschäftsstelle sowie weitere Organisationseinheiten angesiedelt. Ende 2022 sind die ersten Mitarbeiter dort eingezogen.

2.1 unsere Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen

•	Die Käpt'n Browser gGmbH betrieb wie im Vorjahr insgesamt 22 Kindertagesstätten in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen mit über 1.800 Plätzen.
•	Die bestehenden Kooperationen der tjfbg gGmbH für die Ganztagsgestaltung an 32 Grundschulen und 31 weiterführenden Schulen sowie das Internat der Schulfarm Insel Scharfenberg wurden erfolgreich fortgeführt. Die Tätigkeit im Rahmen der Schul-SozialArbeit wurde weiter ausgebaut und bestehende Kooperationen fortgeführt.
•	In Zusammenarbeit mit dem Land Berlin und weiteren Bildungsträgern wurden spezielle Bildungsangebote in Schulferien organisiert und durchgeführt. Insgesamt rd. 10.000 Schüler haben in diesem Rahmen die Möglichkeit genutzt, Corona-Pandemie- bedingte Lernrückstände aufzuholen.
•	Die Angebote der Lernwerkstatt KON TE XIS (KONzepte der TEchnik in der PraXIS der Jugendhilfe) umfassen mehrtägige Fortbildungen in den Bereichen naturwissenschaftliche und technische Bildung für pädagogische Fachkräfte und Arbeitsgemeinschaften. Sie leistet damit einen wertvollen Beitrag für die sozialpädagogischen Bereiche an Schulen und KITAs.
•	Mit dem Projekt "barrierefrei kommunizieren!" wird wichtige Profilierungsarbeit im Bereich der digitalen Medien und der assistiven Technologien geleistet. Die bestehenden Angebote und Projekte wurden fortgesetzt und ausgebaut.
•	Die JOB Werkstatt Mädchen hat ihre Arbeit ausgebaut verstetigt. Sie hat Mädchen und jungen Müttern die Möglichkeit eröffnet, in Kursen, Workshops und offenen Angeboten im MINT-Bereich Erfahrungen zu sammeln.

Neben diesen Tätigkeiten werden zahlreiche weitere Aktivitäten und Maßnahmen im Jugendhilfe- und Bildungsbereich umgesetzt.

2.2 unsere Arbeit zur Gewinnung, Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften

•	Die tjfbg bietet seit Jahren Menschen die Möglichkeit, im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres Erfahrungen in dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit zu sammeln.
•	Die Fachschulen für angewandte Pädagogik sind staatlich anerkannt. Sie bieten Ausbildungsgänge zum Erzieher, Facherzieher bzw. Sozialassistenten an.

Die staatlich anerkannte Hochschule für angewandte Pädagogik (HSAP gGmbH) mit Lehre, Fort- und Weiterbildungen sowie der Konzipierung und Realisierung von Forschungsprojekten erweitert und ergänzt die Angebote. Der Schwerpunkt der Hochschule liegt in der Kindheits- und Sozialpädagogik. Im Sommersemester 2021 waren 273, im Wintersemester 2021/2022 378 Studierende eingeschrieben.

2.3 Ergebnisentwicklung

Die Tätigkeitsbereiche der tjfbg schließen in finanzieller Hinsicht überwiegend mit positiven Ergebnissen ab. Einzelne Aktivitäten werden aus Gründen der gemeinnützigen Ausrichtung der tjfbg auch dann begonnen und/oder fortgeführt, wenn sie defizitär sind.

Die tjfbg verfolgt nicht das Ziel, erwerbswirtschaftliche Tätigkeiten zu betreiben. Steuerlich als wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb zu beurteilende Tätigkeiten fallen nur in unbedeutendem Umfang als Nebenumsätze an (0,28 % der Gesamtleistung).

Der Geschäftsverlauf des Jahres 2021 hat sich per Gesamtsaldo positiv gestaltet.

3. Lage

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage stellen sich im Einzelnen wie folgt dar. Darüber hinaus wird auf die Angaben im Anhang Bezug genommen.

3.1. Ertragslage

Die tjfbg weist für 2021 einen Jahresüberschuss von T€ 5.789 (2020: T€ 6.251) aus.

Die Steigerung der Gesamtleistung (Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge) auf T€ 87.561 (2020: T€ 81.155) resultiert aus der Erweiterung bestehender Einrichtungen und Angebote, der Umsetzung von Tarifsteigerungen in den Kostenerstattungen und Anpassungen der Sachkostenanteile der jeweiligen Zuwendungsgeber.

Die Gesamtleistung hat sich um T€ 6.406, d. s. 7,89 % gegenüber dem Vorjahr erhöht. Demgegenüber sind die Personalkosten als größter Aufwandsposten um T€ 6.079, d. s. 9,11 % angestiegen. Der Materialaufwand (insbes. Materialien für KITAs, Horte und Schularbeit sowie Leistungen Dritter) hat sich um 8,44 % auf T€ 2.068 erhöht. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Kosten der Einrichtungen, Verwaltungskosten etc.) stiegen um 9,36 % auf T€ 5.793 an.

Die im Verhältnis zur Entwicklung der Gesamtleistung überproportionale Erhöhung der Personalkosten beruht auf der Einstellung weiterer Mitarbeiter, die vorrangig die Umsetzung der Integration und Inklusion verbessern und unterstützen sollen. Hinzu kamen Gehaltserhöhungen, die aus der Übernahme der Tarifanpassungen im öffentlichen Dienst resultieren.

3.2. Finanzlage

Die Liquidität der tjfbg war in 2021 positiv. Sie war jederzeit uneingeschränkt in der Lage, ihren fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Der Cashflow (Jahresergebnis zzgl. Abschreibungen auf Anlagevermögen abzgl. Auflösung Sonderposten für Zuschüsse) beträgt T€ 6.529 (2020: T€ 6.909).

Die Investitionen des Geschäftsjahres von T€ 2.992 entfallen mit rd. 2 Mio € auf die Modernisierung und den Umbau des Geschäftsgrundstücks Alt-Stralau 37-39. Im Übrigen betreffen sie Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen für verschiedene Einrichtungen und die Verwaltung. Die Investitionen wurden überwiegend aus Eigenmitteln und partiell aus Zuwendungen finanziert.

Im Übrigen verweisen wir auf die Konzern-Kapitalflussrechnung für das Jahr 2021.

3.3. Vermögenslage

Die Bilanzstruktur hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich geändert.

Der Anstieg der Bilanzsumme resultiert bei den Aktiva überwiegend aus den Zugängen im Anlagevermögen sowie dem Bankbestand.

Die Erhöhung der Passiva beruht im Wesentlichen aus der Erhöhung des Eigenkapitals durch die Zuführung des Jahresüberschusses sowie dem Anstieg der Rückstellungen für noch zu verausgabende Mittel. Die Bankverbindlichkeiten sind wegen den Tilgungen der Bankkredite zurückgegangen.

Die Vermögenslage der tjfbg wird durch das Sachanlagevermögen und Bestände an liquiden Mitteln auf der Aktivseite sowie das Eigenkapital und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf der Passivseite geprägt.

Das Eigenkapital beträgt nominell T€ 24.505 (2020: T€ 18.716). Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 63,1 % (2020: 55,5 %).

3.4. Gesamtaussage zur Lage

Die Gesellschaft weist eine stabile Ertragslage mit steigenden Umsätzen aus. Die Liquidität ist deutlich positiv. Wesentliche Verbindlichkeiten bestehen aus Bankdarlehen für Investitionen in Grundstücke/Gebäude. Die Eigenkapitalausstattung hat sich weiter verbessert.

4. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren sind die Erlöse und Aufwendungen der Einrichtungen und der einzelnen Geschäftsbereiche und hierbei insbesondere die Personalkosten. Diese Indikatoren dienen zur Steuerung des Unternehmens und der Planung weiterer Projekte.

Wesentliche nicht finanzielle Leistungsindikatoren sind die Auslastung der Einrichtungen, die Qualifikation und die Fluktuation des Personals. Hinzu kommen die Umsetzung der Qualitätsindikatoren und die erzielten Ergebnisse der umgesetzten Projekte, des Bildungsprogramms und der erfolgreich durchlaufenen Zertifizierungsverfahren.

Den Belangen der Arbeitnehmer wird umfassend Rechnung getragen.

Die tjfbg bietet umfassende Bildungs- und Fortbildungsangebote mit entsprechenden Entwicklungs- und Karrierechancen im Unternehmen an. In den Bildungseinrichtungen der tjfbg wird eine Vielzahl eigener Mitarbeiter aus- und weitergebildet. Flexible Arbeitszeiten mit der Möglichkeit, "Auszeiten" zu nehmen, sind für das Unternehmen eine Selbstverständlichkeit.

Hierdurch und durch die laufende Weiterentwicklung der vorstehenden Maßnahmen wird eine hohe Zufriedenheit mit der Tätigkeit und eine Identifikation mit den Zielen des Unternehmens erreicht. Dadurch ist die Fluktuation der Mitarbeiter relativ gering.

Umweltbelange haben einen hohen Stellenwert. Insbesondere werden Energieeinsparungen laufend umgesetzt und gezielt umweltfreundliche Produkte verwendet. Bei der Neuausstattung von Einrichtungen oder deren Umbau ist Zielstellung, nachhaltige Energiequellen (Thermal- und Solarenergie) einzusetzen.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wurde 2022 durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, Lieferkettenprobleme, den Anstieg der Energiepreise, die Erwartung einer Rezession sowie die Zins- und Inflationsentwicklung beeinflusst.

Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2022 um 1,8 % an, die Inflationsrate erhöhte sich auf 7,9%. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,3 %. Die Leitzinsen im Euroraum haben sich im Verlauf des Jahres 2022 von 0,5 % am Beginn des Jahres auf 2,5 % im Dezember 2022 erhöht (Angaben laut Deutscher Bundesbank).

Für 2023 wird prognostiziert, dass sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern. Ursachen hierfür sind im Wesentlichen die bereits für 2022 genannten Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wie der Ukrainekrieg, die Erhöhungen der Preise für Energieträger wegen Verknappung der Rohstoffe sowie die kostenintensive Umsetzung der Energiewende in Deutschland, weiter ansteigende Zinsen und eine relativ hohe Inflationsrate, die zu Preiserhöhungen führen.

Für 2023 wird eine Verringerung des Bruttoinlandsprodukts auf -0,5 % erwartet. Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich leicht auf 5,6 % ansteigen. Es wird mit einer Erhöhung der Verbraucherpreise um 7,2 % und damit einer leicht sinkenden Inflationsrate gerechnet. Weiter sind für 2023 weitere Zinsschritte der Europäischen Zentralbank zu erwarten (Angaben laut Deutscher Bundesbank).

Die Corona-Pandemie hatte in 2022 weiter Auswirkungen auf das Bildungssystem, diese werden aber voraussichtlich 2023 nachlassen. Die pädagogischen und sozialen Auswirkungen einer fehlenden oder nur eingeschränkt gewährleisteten Betreuung in den Tageseinrichtungen auf die Kinder selbst waren 2021 und 2022 erheblich und führen zu weiterem Handlungsbedarf in Bezug auf die Kompensation dieser Auswirkungen. Es hat sich abgezeichnet, dass die Betreuung der Kinder und Jugendlichen intensiviert und durch Personal mit speziellen (Zusatz-)Qualifikationen - insbesondere mit psychosozialen Schwerpunkten mit Schnittstellen in die Familien - angereichert werden muss.

Die tjfbg geht davon aus, dass die öffentlich finanzierten Bildungssysteme nicht von gravierenden Einsparungen betroffen sein werden. Das künftige Ausgabeverhalten der öffentlichen Kassen kann aber wegen der Belastungen der öffentlichen Haushalte durch Förderprogramme, Kostenbelastungen durch die Energiewende und angestiegene Zinsen nicht zuverlässig abgeschätzt werden.

Für die Tätigkeit der tjfbg bedeutet dies eine höhere Unsicherheit. Es wird zwar erwartet, dass die positive Entwicklung der vergangenen Jahre wegen der unverändert erforderlichen Stärkung und Förderung der Bildungsangebote durch die öffentliche Hand fortgesetzt werden wird. Sicher ist dies allerdings nicht, was bspw. durch den Rückgang der Bildungsausgaben in Bezug auf den Anteil am Bruttoinlandsprodukt in 2021 aufgezeigt wird. Derzeit führen die bestehenden Verträge und Zuwendungen zu planbaren Einnahmen. Bei der Planung werden die unten beschriebenen Risiken und Chancen entsprechend gewichtet. Hierbei wird vorsichtig geschätzt.

Die tjfbg erwartet für das Jahr 2022 ein positives Jahresergebnis, das in etwa auf dem Niveau von 2021 liegt.

Für 2023 wird ebenfalls ein positives Jahresergebnis erwartet. Dessen Höhe kann wegen der zu erwartenden Belastungen durch angestiegene Preise für Energie und - inflationsbedingt - sonstige Produkte sowie wegen zukünftigen Lohnsteigerungen nicht zuverlässig eingeschätzt werden.

2. Chancen- und Risikobericht

Die tjfbg ist allgemeinen unternehmerischen und branchenspezifischen Risiken ausgesetzt, die sich einschließlich der zu ihrer Bewältigung eingerichteten Maßnahmen wie folgt darstellen lassen.

Hygiene- und sonstigen Vorgaben der öffentlichen Hand in Bezug auf die COVID-19-Pandemie und die mit dem Betrieb von Kindertagesstätten einhergehenden Konzeptionen zur Vermeidung von Infektionsfällen sind inzwischen erprobt. Welche Auswirkungen der zu erwartende vollständige Wegfall der Corona-Beschränkungen in 2023 haben wird, lässt sich nicht abschätzen.

Hinsichtlich der Verschlechterung der Einnahmesituation bestehen kurzfristig (auf Sicht eines Jahres) nur relativ geringe Risiken. Durch die festgelegte Vergütung der Leistungen und die Überwachung der Kostenstruktur ist sichergestellt, dass die Leistungen per Gesamtsaldo mindestens kostendeckend erbracht werden. Ob und welche Belastungen künftig kostenseitig zusätzlich auftreten werden, lässt sich derzeit nicht abschließend beurteilen.

Der Wegfall oder Reduzierungen der Förderung für ideelle Tätigkeiten können zu einer rückläufigen Entwicklung in diesem Bereich führen. Weil laufende Projekte ausfinanziert sind, können sich insoweit aber nur Auswirkungen auf Folgemaßnahmen und kurzfristige Überhänge ergeben. Das Risiko kann nur begrenzt beeinflusst werden, weil die Förderung von den gesetzten Schwerpunkten der Fördermittelgeber abhängt und Schwankungen unterworfen ist.

Änderungen in der Nachfrage nach den angebotenen Leistungen sind derzeit nicht zu erwarten. Im Gegenteil geht die tjfbg unverändert von einer Ausdehnung der Nachfrage aus, weil die entstandenen Lerndefizite nach der Pandemie aufgeholt werden müssen. Wegen der starken Nachfrage nach Leistungen im Bildungs- und Jugendhilfebereich könnten zudem auch beim Wegfall von derzeitigen Vertragspartnern neue Vertragspartner gefunden werden.

Änderungen der Vergütungssätze für Leistungen im Bereich der Jugendhilfe und der Sozial- und Bildungsarbeit können bei knappen öffentlichen Mitteln Auswirkungen auf die Einnahmesituation haben. Daraus entstehende Risiken sind zum einen deshalb begrenzt, weil sie letztlich alle Träger treffen und voraussichtlich durch längerfristig vorhersehbare Regelungen und Anpassungszeiträume abgefedert werden können. Zum anderen ist der Stellenwert der Bildungs-, Jugendhilfe- und Sozialarbeit in der Gesellschaft unverändert hoch, so dass in diesen Bereichen derzeit keine signifikanten Einsparungen erwartet werden, auszuschließen sind Einsparungen aber nicht.

Allerdings sind durch die inflationsbedingten Preissteigerungen und die Kosten der Energiewende erhebliche Auswirkungen auf die Kosten für Personal zu erwarten, wenn dies zu entsprechenden Gehaltssteigerungen führt. Ob dies durch entsprechende Anpassungen der Vergütungssätze kompensiert werden wird, bleibt abzuwarten.

Die Sicherung der Qualität der Leistungen der tjfbg wird durch externe Zertifizierungsverfahren unterstützt.

Eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit der tjfbg hängt in erheblichem Umfang davon ab, dass gut qualifiziertes Personal angestellt und gehalten werden kann. Das gilt insbesondere für Schlüsselpositionen. Wegen des bestehenden Fachkräftemangels im sozialpädagogischen Bereich hat sich die tjfbg über ihre trägereigene Fachschule und die Zusammenarbeit mit ihrer Hochschule verstärkt darum bemüht, attraktive Aus- und Fortbildungsangebote zu etablieren und so geeignetes Fachpersonal auszubilden und zu schulen. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums konnte eine Vielzahl der Absolventen übernommen werden. Die tjfbg unterhält zusätzlich Programme zur Mitarbeitergewinnung, -entwicklung und -bindung, die durch spezielle Praktikantenprogramme ergänzt werden. Diese Maßnahmen haben sich positiv ausgewirkt.

Finanzrisiken bestehen nicht. Liquiditätsrisiken sind derzeit ebenfalls nicht ersichtlich. Die Fortführung des Unternehmens ist gesichert. Die tjfbg ist aufgrund der aufgebauten Substanz in der Lage, mögliche Finanzrisiken zu bewältigen, denen sie ausgesetzt sein kann. Zinsänderungsrisiken bestehen wegen des vereinbarten festen Zinssatzes für die langfristigen Bankkredite nicht.

Ausfallrisiken bei Forderungen sind begrenzt und werden durch das Debitorenmanagement mit einem systematischen Mahnwesen frühzeitig erkannt. Forderungsausfälle sind im Verhältnis zu den Gesamteinnahmen marginal. Die tjfbg verfolgt Forderungen konsequent.

Risiken aus Rückforderungen für Fördermittel bestehen, weil die endgültige Prüfung von Abrechnungen für Fördermittel zeitlich nachgelagert ist und teilweise erst längere Zeit nach dem Abschluss der Maßnahme erfolgt. Dieses Risiko wird durch eine laufende Projektmittelabrechnung und deren Kontrolle begrenzt. Für einzelne Fälle werden ggf. Rückstellungen z. B. für jahresweise Überhänge gebildet. Risiken können sich im Wesentlichen wegen der noch nicht erfolgten Überprüfung von Abrechnungen ergeben; mit der Rückforderung von Fördermitteln wegen fehlerhafter Mittelverwendung wird derzeit nicht gerechnet.

Chancen für die Geschäftsentwicklung ergeben sich daraus, dass in der langjährigen Tätigkeit der tjfbg bei ihr und bei den erfahrenen gut ausgebildeten Mitarbeitern erhebliches Know-how angesammelt wurde, das von Schulen, Bildungsträgern und Institutionen der öffentlichen Hand nachgefragt wird.

Dass diese Chancen aktiv genutzt werden, zeigt sich durch die laufende Erweiterung der bestehenden und die Entwicklung neuer Angebote. Die tjfbg entwickelt laufend neue Bildungsangebote und Angebote im Rahmen der Jugendarbeit, die sich an dem veränderten Bedarf und dem veränderten Nachfrageverhalten orientieren. Diese Angebote werden von den Nutzern angenommen.

Durch die Etablierung am Markt und den bestehenden Netzwerken kann der Zweck der Tätigkeit weiter erfolgreich umgesetzt werden.

Im Rahmen einer abschließenden gesellschaftlichen Gesamtbetrachtung lässt sich festhalten, dass die Kindertagesbetreuung, die Jugendbildungs- und -sozialarbeit unverändert einen hohen Stellenwert haben. Die öffentliche Hand zieht sich aus diesen Bereichen aufgrund der Haushaltslage allerdings immer weiter zurück. Dies bietet Institutionen wie der tjfbg die Chance, in diesem Bereich tätig zu sein. Durch das vielseitige Spektrum der von der tjfbg angebotenen Leistungen, die laufend evaluiert und deren Leistungsspektren ggf. angepasst werden, ergeben sich unverändert gute Chancen für eine Fortführung der erfolgreichen Unternehmensentwicklung.

Berlin, den 9. Januar 2023

Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gemeinnützige GmbH

gez. Thomas Hänsgen, Geschäftsführer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

				2020
	€	€	€	T€	T€	T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
- entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		29.291,00			40
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksglelche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	16.219.868,04			14.797
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.255.927,93			987
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	546.955,40			242
		18.022.751,37			16.026
(-) Finanzanlagen
(-) Beteiligungen		0,00			1
			18.052.042,37			16.067
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
- Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		5.656,79			5
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.110.810,05			2.021
2. sonstige Vermögensgegenstände	136.798,75			107
		2.247.608,80			2.128
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		18.441.262,67			15.469
			20.694.528,26			17.602
C. Rechnungsabgrenzungsposten			80.702,67			69
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung			5.329,70			4
			38.832.603,00			33.742

Passiva

			2020
	€	€	T€	T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.200,00		25
II. Gewinnvortrag	18.691.106,31		12.440
III. Konzernergebnis	5.789.060,91		6.251
		24.505.367,22		18.716
B. Sonderposten für Zuschüsse zur Finanzierung des Anlagevermögens		3.309.573,00		3.407
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	3.880,43		0
2. sonstige Rückstellungen	3.600.243,75		2.592
		3.604.124,18		2.592
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	4.449.108,14		5.381
2. erhaltene Anzahlungen	44.166,76		69
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.347.433,20		679
4. sonstige Verbindlichkeiten	1.029.246,66		2.319
		6.869.954,76		8.446
E. Rechnungsabgrenzungsposten		543.583,84		579
		38.832.603,00		33.742

Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021

			2020
	€	€	T€	T€
1. Umsatzerlöse		76.651.643,26		71.612
(-) Verminderung des Bestands in Arbeit befindlicher Aufträge		0,00		33
2. sonstige betriebliche Erträge		10.909.084,94		9.576
		87.560.728,20		81.155
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	1.219.062,52		1.034
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	849.040,06		873
		2.068.102,58		1.907
		85.492.625,62		79.248
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	60.595.312,94		55.716
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	12.243.999,68		11.044
		72.839.312,62		66.760
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		996.342,26		885
6. sonstige betriebliche Aufwendungen		5.792.763,13		5.297
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		1.842,21		1
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		69.180,00		78
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		4.240,24		0
10. Ergebnis nach Steuern		5.792.629,58		6.229
11. sonstige Steuern (Vorjahr: Erstattung)		3.568,67		22
12. Konzernergebnis		5.789.060,91		6.251

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2021

			T€
1.		Konzernergebnis	5.789
2.	+	Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	996
3.	+	Zunahme der Rückstellungen	1.012
4.	-	andere zahlungsunwirksame Erträge	-302
5.	-	Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-135
6.	-	Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-683
7.	+	Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	10
8.	+	Zinsaufwendungen/-erträge	67
9.	+	Ertragsteueraufwand	4
10.	-	Ertragsteuerzahlungen	0
11.	=	Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	6.758
12.	-	Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-8
13.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-2.984
14.	+	erhaltene Zinsen	2
15.	=	Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-2.990
16.	-	Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten	-932
17.	+	Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen	205
18.	-	gezahlte Zinsen	-69
19.	=	Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-796
20.		zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	2.972
21.	+	Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	15.469
22.	=	Finanzmittelfonds am Ende der Periode	18.441

Entwicklung des Konzerneigenkapitals zum 31. Dezember 2021

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital	Gewinnvortrag	Konzernjahresüberschuss, der der tjfbg zuzurechnen ist	Konzerneigenkapital
	€	€	€	€
Stand am 31.12.2019	25.200,00	10.453.780,53	1.986.628,74	12.465.609,27
sonstige Veränderungen	-	1.986.628,74	-1.986.628,74	0,00
Konzernjahresüberschuss	-	-	6.250.697,04	6.250.697,04
Stand am 31.12.2020	25.200,00	12.440.409,27	6.250.697,04	18.716.306,31
sonstige Veränderungen	-	6.250.697,04	-6.250.697,04	0,00
Konzernjahresüberschuss	-	-	5.789.060,91	5.789.060,91
Stand am 31.12.2021	25.200,00	18.691.106,31	5.789.060,91	24.505.367,22

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

Identifikation des Mutterunternehmens

Die Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gemeinnützige GmbH (kurz: tjfbg gGmbH) mit Sitz in Berlin ist im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg unter HRB 121600 eingetragen. Nachfolgend wird für den Konzernverbund die Abkürzung "tjfbg" verwendet.

1. Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

Die Aufstellung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 erfolgt nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften des GmbH-Gesetzes. Der Konzernabschluss umfasst die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung, den Anhang, die Kapitalflussrechnung sowie den Eigenkapitalspiegel.

Die Gliederung der Bilanz entspricht § 266 HGB. Die Gliederung wurde ergänzt um den Ausweis von Sonderposten zur Finanzierung des Sachanlagevermögens.

Die Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB.

Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Immaterielle Vermögensgegenstände (Software, Lizenzen) werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen bewertet. Die Nutzungsdauer der entgeltlich erworbenen Software beträgt drei bis fünf Jahre.

Das Sachanlagevermögen wird mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Es werden planmäßige lineare Abschreibungen auf der Basis der voraussichtlichen Nutzungsdauern verrechnet.

Die Abschreibung liegt für Gebäude, Mietereinbauten und Außenanlagen zwischen sechs bis fünfzig Jahren. Für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung werden Abschreibungen über zwei bis zwanzig Jahre verrechnet.

Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten angesetzt.

Die Vorräte werden mit den Anschaffungskosten (Einzelbewertung) bzw. mit den niedrigeren Wiederbeschaffungs- oder Marktpreisen bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert angesetzt. Erkennbare Risiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Wenn feststeht, dass Forderungen endgültig nicht einbringlich sind, werden sie ausgebucht. Für das allgemeine Kreditrisiko wird eine angemessene Pauschalwertberichtigung gebildet.

Flüssige Mittel werden mit dem Nennwert bilanziert.

Der Sonderposten für Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens umfasst - analog der zweckentsprechenden Verwendung der Fördermittel - Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand und Zuweisungen Dritter für Investitionen in aktivierte Vermögensgegenstände des Anlagevermögens. Die Auflösung erfolgt analog zur Abschreibung der aktivierten Vermögensgegenstände des Anlagevermögens.

Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Bei ihrer Bemessung sind alle erkennbaren Risiken und andere ungewisse Verbindlichkeiten angemessen und ausreichend berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten fristadäquaten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst.

Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen passiviert.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Zahlungen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, die Ertrag bzw. Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

3. Erläuterungen zum Konzernabschluss

3.1 Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis umfasst zum 31. Dezember 2021 neben dem Mutterunternehmen zwei Gesellschaften. Er setzt sich wie folgt zusammen:

•	Käpt'n Browser gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Berlin (Kapitalanteil 100%); kurz: Käpt'n Browser gGmbH
•	Hochschule für angewandte Pädagogik gemeinnützige Betriebsgesellschaft (HSAP) mbH, Berlin (Kapitalanteil 100%); kurz: HSAP gGmbH

3.2 Konsolidierungsmethoden

Die Einbeziehung der Tochterunternehmen Käpt'n Browser gGmbH und HSAP gGmbH erfolgte nach der Neubewertungsmethode.

Forderungen, Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden gegeneinander aufgerechnet Gewinne und Verluste aus konzerninternen Leistungsbeziehungen wurden eliminiert.

Die Gesellschaften unterhalten keine wesentlichen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe und sind daher nahezu vollständig von der Ertragsteuer befreit. Aus Gründen der Wesentlichkeit werden deshalb keine latenten Steuern angesetzt.

4. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Anlagengitter, das diesem Anhang als Anlage beigefügt ist.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind unter Berücksichtigung von Wertberichtigungen in Höhe von T€ 96 (2020: T€ 140) ausgewiesen.

Für gewährte Fördermittel der öffentlichen Hand für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände wurde ein Sonderposten für Investitionszuschüsse zur Finanzierung des Anlagevermögens gebildet, der über die Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter aufgelöst wird.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2021	2020
	T€	T€
Personalverpflichtungen	835	808
ausstehende Zuwendungsabrechnungen	1.086	964
noch nicht verwendete Mittel	1.401	557
Jahresabschlusskosten	151	142
übrige	127	100
	3.600	2.591

Die Verbindlichkeiten und ihre Restlaufzeiten ergeben sich wie folgt:

		Restlaufzeiten
Bilanzposten	Stand am 31.12.2021 (31.12.2020)	< 1 Jahr	1-5 Jahre	> 5 Jahre
	T€	T€	T€	T€
Kreditinstitute	4.449	475	1.758	2.216
	(5.381)	(462)	(1.741)	(3.178)
erhaltene Anzahlungen	44	44	0	0
	(69)	(69)	(0)	(0)
Lieferungen und Leistungen	1.348	1.326	22	0
	(679)	(657)	(22)	(0)
sonstige Verbindlichkeiten	1.029	1.029	0	0
	(2.319)	(2.319)	(0)	(0)
	6.870	2.874	1.780	2.216
	(8.448)	(3.508)	(1.762)	(3.178)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von T€ 4.449 (2020: T€ 5.381) durch eine Grundschuld (T€ 5.000) und Sicherungsabtretungen besichert. Für die übrigen Verbindlichkeiten bestehen, mit Ausnahme der üblichen Eigentumsvorbehalte bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, keine Sicherheiten.

Es bestehen Verbindlichkeiten aus Steuern von T€ 1 (2020: T€ 17) sowie im Rahmen der sozialen Sicherheit von T€ 114 (2020: T€ 75).

5. Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse, die vollständig im Inland realisiert werden, entfallen im Wesentlichen auf die Ganztagsbetreuung an Grund- und weiterführenden Schulen sowie Kindertagesstätten:

	2021	2020
	T€	T€
Ganztagsbetreuung	54.765	50.060
KITAs	21.257	21.175
übrige	629	377
	76.651	71.612

In den Umsatzerlösen für die Ganztagsbetreuung sind periodenfremde Erträge von T€ 1.425 (2020: T€ 0) enthalten, die auf Leistungsabrechnungen für Vorjahre entfallen. Ursache hierfür ist der zeitlich nachgelagerte Abschluss von Abrechnungen der Leistungen einzelner Einrichtungen.

In den Aufwendungen für soziale Abgaben und für Altersversorgung sind T€ 299 (2020: T€ 233) für Altersversorgung enthalten.

Die Abschreibungen sind aus dem Anlagenspiegel ersichtlich.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen von T€ 490 (2020: T€ 476) enthalten, die auf Leistungsabrechnungen für Vorjahre entfallen.

6. Sonstige Angaben

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich beschäftigt:

	2021	2020
Angestellte	1.713	1.639
Gewerbliche Arbeitnehmer	62	63
Aushilfen	62	96
	1.837	1.798

Geschäftsführung

Als Geschäftsführer ist Herr Thomas Hänsgen, Berlin bestellt.

Zur Angabe der Bezüge der Geschäftsführung macht die tjfbg von der Schutzklausel des § 314 Abs. 3 Satz 2 i. V. m. § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz enthalten sind, betreffen Miet- und Überlassungsverträge, die sich im geschäftsüblichen Rahmen halten und für die Beurteilung der Finanzlage nicht wesentlich sind.

Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2021

Der Finanzmittelfonds in der Kapitalflussrechnung nach DRS 21 setzt sich aus dem Kassenbestand und den Guthaben bei Kreditinstituten zusammen.

Prüferhonorar

Die Aufwendungen aus den Honoraren für die Prüfung des Konzernabschlusses und der einbezogenen Jahresabschlüsse an den beauftragten Wirtschaftsprüfer Hamburger Treuhand Gesellschaft Schomerus & Partner mbB Wirtschaftsprüfungsgesellschaft betragen im Geschäftsjahr 2021 T€ 43.

Nachtragsbericht

Aufgrund der geopolitischen Folgen des Krieges in der Ukraine seit Februar 2022 haben sich für eine Vielzahl von Waren und Dienstleistungen Preissteigerungen ergeben, welche auch zu Kostenerhöhungen für die Gesellschaft führen können. Inwiefern diese Kostensteigerungen durch höhere Leistungsvergütungen in der Zukunft refinanziert werden können, ist aktuell nicht abzusehen. Im Übrigen verweisen wir auf die Prognose-, Chancen- und Risikoberichterstattung im Lagebericht.

Ergebnisverwendung

Der Jahresüberschuss des Mutterunternehmens in Höhe von T€ 4.548 wurde auf das Geschäftsjahr 2022 vorgetragen.

Berlin, den 6. Januar 2023

Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gemeinnützige GmbH

gez. Thomas Hänsgen, Geschäftsführer

Konzernanlagenspiegel für das Geschäftsjahr 2021

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	Vortrag zum 01.01.2021	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2021
	€	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
- entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	111.864,42	8.133,63	0,00	119.998,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	16.721.173,11	1.981.043,18	0,00	18.702.216,29
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.739.671,28	698.465,39	158.867,00	4.279.269,67
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	242.600,02	304.355,38	0,00	546.955,40
	20.703.444,41	2.983.863,95	158.867,00	23.528.441,36
(-) Finanzanlagen
(-) Beteiligungen	767,00	0,00	767,00	0,00
	20.816.075,83	2.991.997,58	159.634,00	23.648.439,41

	Abschreibungen
	Vortrag zum 01.01.2021	laufendes Geschäftsjahr	Abgänge	Stand am 31.12.2021
	€	€	£	£
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
- entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	72.251,42	18.455,63	0,00	90.707,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.924.260,07	558.088,18	0,00	2.482.348,25
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.752.966,29	419.798,45	149.423,00	3.023.341,74
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.677.226,36	977.886,63	149.423,00	5.505.689,99
(-) Finanzanlagen
(-) Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.749.477,78	996.342,26	149.423,00	5.596.397,04

	Restbuchwerte
	Stand am 31.12.2021	Stand am 31.12.2020
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
- entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	29.291,00	39.613,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	16.219.868,04	14.796.913,04
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.255.927,93	986.704,99
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	546.955,40	242.600,02
	18.022.751,37	16.026.218,05
(-) Finanzanlagen
(-) Beteiligungen	0,00	767,00
	18.052.042,37	16.066.598,05

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gemeinnützige GmbH, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gemeinnützige GmbH, Berlin, bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021 und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gemeinnützige GmbH, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme des Konzerns abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 14. März 2023

Hamburger Treuhand Gesellschaft
Schomerus & Partner mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zweigniederlassung Berlin

Steinert, Wirtschaftsprüfer

Lehmann, Wirtschaftsprüfer