Enpal B.V.

Amsterdam

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

in t€	Note	2022	2021
Umsatzerlöse	(1)	432.507	114.976
Umsatzkosten	(2)	(302.871)	(89.219)
Bruttoergebnis		129.636	25.756
Vertriebskosten	(3)	(70.492)	(31.666)
Verwaltungskosten	(4)	(46.244)	(23.379)
Sonstige betriebliche Erträge		269	205
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(5)	(610)	(1.642)
Operatives Ergebnis		12.559	(30.725)
Sonstige Finanzerträge	(6)	6.996	1.188
Sonstige Finanzierungsaufwendungen	(7)	(11.032)	(8.064)
Finanzergebnis		(4.037)	(6.877)
Ergebnis vor Steuern		8.522	(37.602)
Steueraufwand	(8)	6.617	(739)
Periodenergebnis		15.139	(38.341)
davon den Anteilseigner*innen der Enpal GmbH zuzurechnendes Periodenergebnis		14.409	(38.153)
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis		730	(188)

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022

in t€	2022	2021
Periodenergebnis	15.139	(38.341)
Posten, die in Folgeperioden in das Periodenergebnis umgegliedert werden:
Effektiver Teil der Gewinne/Verluste aus Cashflow Hedges nach Steuern	6.970	526
Währungsumrechnungsdifferenzen ausländischer Jahresabschlüsse	32	5
Sonstiges Ergebnis	7.002	531
Gesamtergebnis	22.141	(37.810)
davon den Gesellschaftern der Enpal GmbH zuzurechnendes Gesamtergebnis	20.966	(37.779)
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Gesamtergebnis	1.175	(31)

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022

In t€	Anhang	31.12.2022	31.12.2021
Langfristige Vermögenswerte		612.535	186.209
Immaterielle Vermögenswerte	(10.)	2.693	1.988
Sachanlagen	(11.)	14.510	2.849
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten	(12.)	11.616	5.363
Leasingforderungen	(13.)	542.420	167.166
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(16.)	10.705	501
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte	(17.)	17.615	8.342
Latente Steueransprüche	(8.)	12.976	0
Kurzfristige Vermögenswerte		406.089	253.407
Vorräte	(14.)	132.313	32.260
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(15.)	744	1.109
Leasingforderungen	(13.)	39.993	11.541
Ertragssteuerforderungen	(8.)	52	22
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(16.)	837	612
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte	(17.)	45.572	11.140
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(18.)	186.578	196.723
Bilanzsumme		1.018.624	439.616
Eigenkapital		250.991	228.813
Gezeichnetes Kapital	(19.)	66	59
Kapitalrücklage	(19.)	293.027	288.911
Sonstige Rücklagen	(19.)	7.531	372
Gewinnrücklagen	(19.)	(50.925)	(61.432)
Den Gesellschaftern der Enpal GmbH zustehendes Eigenkapital	(19.)	249.699	227.911
Nicht beherrschende Anteile	(19.)	1.292	902
Langfristige Schulden		534.890	133.942
Wandeldarlehen	(20.)	11.241	0
Asset-backed Finanzierung	(22.)	493.842	124.922
Leasingverbindlichkeiten	(12.)	5.313	2.774
Rückstellungen	(23.)	13.165	4.195
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	(26.)(28.)	1.125	184
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	(27.)	1.377	79
Latente Steuerschulden	(8.)	8.827	1.788
Kurzfristige Schulden		232.743	76.861
Wandeldarlehen	(20.)	0	14.929
Bankverbindlichkeiten	(21.)	41.538	11.956
Asset-backed Finanzierung	(22.)	23.760	10.262
Leasingverbindlichkeiten	(12.)	6.359	2.569
Rückstellungen	(23.)	4.456	1.282
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(24.)	98.255	17.311
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierungen	(25.)	30.235	12.102
Ertragssteuerverbindlichkeiten	(8.)	2.333	15
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	(26.)	10.576	5.421
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	(27.)	15.231	1.015
Bilanzsumme		1.018.624	439.616

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 2022

			Sonstige Rücklagen
in t€	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Cashflow-Hedges	Währungsumrechnung
01.01.2022	59	288.911	368	5
Periodenergebnis	0	0	0	0
Sonstiges Ergebnis	0	0	6.525	32
Gesamtergebnis	0	0	6.525	32
Kapitalerhöhung	7	0	0	0
Transaktion unter Eigentümern	0	0	601	0
Wandeloption	0	4.116	0	0
31.12.2022	66	293.027	7.494	37


in t€	Verlustvortrag	Gesellschafter der Enpal GmbH	Nicht beherrschende Anteile	Eigenkapital
01.01.2022	(61.432)	227.911	902	228.813
Periodenergebnis	14.409	14.409	730	15.139
Sonstiges Ergebnis	0	6.557	445	7.002
Gesamtergebnis	14.409	20.966	1.175	22.141
Kapitalerhöhung	0	7	0	7
Transaktion unter Eigentümern	214	815	(785)	30
Wandeloption	(4.116)	0	0	0
31.12.2022	(50.925)	249.699	1.292	250.991

			Sonstige Rücklagen
in t€	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Cashflow-Hedges	Währungsumrechnung
01.01.2021	42	38.555	(1)	(0)
Periodenergebnis	0	0	0	0
Sonstiges Ergebnis	0	0	369	5
Gesamtergebnis	0	0	369	5
Kapitalerhöhung	17	229.971	0	0
Kapitalerhöhung aus Wandeldarlehen	0	25.000	0	0
Transaktion unter Eigentümern	0	0	0	0
Transaktionskosten	0	(8.052)	0	0
Wandeloption	0	3.437	0	0
31.12.2021	59	288.911	367	5


in t€	Verlustvortrag	Gesellschafter der Enpal GmbH	Nicht beherrschende Anteile	Eigenkapital
01.01.2021	(20.503)	18.092	(726)	17.366
Periodenergebnis	(38.153)	(38.153)	(188)	(38.341)
Sonstiges Ergebnis	0	374	157	531
Gesamtergebnis	(38.153)	(37.779)	(31)	(37.810)
Kapitalerhöhung	0	229.988	0	229.988
Kapitalerhöhung aus Wandeldarlehen	0	25.000	0	25.000
Transaktion unter Eigentümern	(2.777)	(2.777)	1.659	(1.118)
Transaktionskosten	0	(8.052)	0	(8.052)
Wandeloption	0	3.437	0	3.437
31.12.2021	(61.432)	227.911	902	228.813

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

in t€	2022	2021
Periodenergebnis	15.139	(38.341)
Anpassungen für:
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Vermögenswerte aus Nutzungsrechten	6.446	2.076
Zahlungsunwirksamer Aufwand aus anteilsbasierten Vergütungen	7.237	1.646
Finanzergebnis und operative Finanzierungskosten	13.397	10.290
Steueraufwand	(6.617)	739
Veränderungen der betrieblichen Aktiva und Passiva:
Abnahme/(Zunahme) der Leasingforderungen	(403.707)	(104.345)
Abnahme/(Zunahme) der Vorräte	(100.053)	(24.317)
Abnahme/(Zunahme) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	365	(1.051)
Abnahme/(Zunahme) der sonstigen Vermögenswerte	(34.409)	(4.698)
Zunahme/(Abnahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	84.546	(1.355)
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierung	18.133	12.102
Zunahme/(Abnahme) der sonstigen Verbindlichkeiten	19.285	2.936
Zunahme/(Abnahme) der Rückstellungen	4.907	1.663
Gezahlte Ertragsteuern	(44)	(2)
Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit	(375.375)	(142.658)
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	(13.048)	(2.935)
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte	(1.663)	(1.427)
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anteilen an einem anderen Unternehmen	0	80
Auszahlungen für Kautionen	(684)	(511)
Rückzahlung von Kautionen	165	4
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	(15.230)	(4.789)
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen der Gesellschafter	7	229.988
Auszahlung von Transaktionskosten für Kapitalerhöhungen	(3.570)	(4.482)
Auszahlungen für den Erwerb von nicht-beherrschenden Anteilen	30	(5)
Tilgung der Kaufpreisverbindlichkeit für den Erwerb von nichtbeherrschenden Anteilen	(400)	(300)
Einzahlungen aus Wandeldarlehen	0	40.000
Einzahlungen aus Bankverbindlichkeiten	29.582	6.137
Einzahlungen aus der Aufnahme von Asset-backed Finanzierung	404.924	80.954
Auszahlungen für die Tilgung von Asset-backed Finanzierung	(15.376)	(3.709)
Gezahlte Zinsen für Asset-backed Finanzierung	(22.909)	(6.054)
Auszahlung für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten	(4.025)	(1.288)
Einzahlungen aus der Aufnahme von Gesellschafterdarlehen	0	11
Auszahlungen für die Tilgung von Gesellschafterdarlehen	0	(13.886)
Gezahlte sonstige Zinsen und Finanzierungskosten	(4.364)	(4.761)
Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit	383.899	322.606
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelbestands	(2.710)	0
Andere Veränderung des Finanzmittelbestands	(729)	(382)
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands	(10.145)	174.776
Finanzmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres ^*	196.723	21.946
Finanzmittelbestand zum Ende des Geschäftsjahres ^*	186.578	196.723

^* darin enthalten sind Zahlungsmittel in Höhe von 29.215 t€ (2021: 8.968 t€), die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 2022

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

1 Allgemeine Angaben

2 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung

2.1 Grundlagen und Erläuterungen zur Anwendung der IFRS

2.2 Neue und geänderte Rechnungslegungsvorschriften

2.3 Konsolidierung

2.4 Immaterielle Vermögenswerte

2.5 Sachanlagen

2.6 Leasingverhältnisse

2.7 Enpal als Leasingnehmer

2.8 Enpal als Leasinggeber und Erlöse aus Verträgen mit Kunden

2.9 Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, Nutzungsrechten

2.10 Vorräte

2.11 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

2.12 Rückstellungen

2.13 Anteilsbasierte Vergütung

2.14 Finanzinstrumente

2.15 Laufende und latente Steuern

3 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

4 Erläuterungen zu einzelnen Positionen des Konzernabschlusses

(1.) Umsatzerlöse

(2.) Umsatzkosten

(3.) Vertriebskosten

(4.) Verwaltungskosten

(5.) Sonstige betriebliche Aufwendungen

(6.) Sonstige Finanzerträge

(7.) Finanzierungsaufwendungen

(8.) Ertragsteuern

(9.) Personalaufwand

(10.) Immaterielle Vermögenswerte

(11.) Sachanlagen

(12.) Vermögenswerte aus Nutzungsrechten und Leasingverbindlichkeiten

(13.) Leasingforderungen

(14.) Vorräte

(15.) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(16.) Sonstige finanzielle Vermögenswerte

(17.) Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte

(18.) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

(19.) Eigenkapital

(20.) Wandeldarlehen

(21.) Bankverbindlichkeiten

(22.) Asset-backed Finanzierung

(23.) Rückstellungen

(24.) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

(25.) Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierungen und Leistungen und ähnliche Schulden

(26.) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

(27.) Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten

(28.) Anteilsbasierte Vergütung

(29.) Finanzinstrumente

(30.) Risiken aus Finanzinstrumenten

(31.) Kapitalmanagement

(32.) Kapitalflussrechnung

(33.) Angaben über Beziehungen zu nahestehende Personen und Unternehmen

(34.) Vergütung des Abschlussprüfers

(35.) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1 Konzernprofil

1.1 Geschäftsmodell des Enpal-Konzerns

1.2 Konzernstrategie

1.3 Forschung und Entwicklung

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Lage und Branchenentwicklung

2.2 Geschäftsverlauf

2.3 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

2.4 Ertragslage

2.5 Vermögenslage

2.6 Finanzlage

2.7 Gesamtaussage

3 Nachtragsbericht

4 Prognosebericht

4.1 Künftige gesamtwirtschaftliche Lage und Branchenentwicklung

4.2 Künftige Entwicklung des Konzerns

5 Chancen- und Risikobericht

5.1 Chancen der zukünftigen Geschäftsentwicklung

5.2 Risiken der zukünftigen Geschäftsentwicklung

6 Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage

7 Ergänzende Lageberichterstattung der Enpal GmbH

7.1 Geschäftstätigkeit

7.2 Wirtschaftliche Lage der Enpal GmbH

7.3 Ausblick der Enpal GmbH

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

1 Allgemeine Angaben

Die 2017 gegründete Enpal GmbH ("Enpal") verfolgt mit ihren Tochterunternehmen das Ziel, Menschen mit grüner Energie zu versorgen. Enpal bietet Hauseigentümern ein Mietmodell für Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen an. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Berlin (Deutschland) und ist unter der Nr. HRB 184043 im Handelsregister Berlin (Charlottenburg) eingetragen. Die Adresse des eingetragenen Sitzes von Enpal lautet Koppenstraße 8, 10243 Berlin.

Die Enpal GmbH wurde mit Wirkung zum 24. Januar 2023 in die Enpal B.V. umgewandelt (Formwechsel). Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 28. Juni 2023 von der Geschäftsführung der Enpal B.V. zur Veröffentlichung freigegeben.

2 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung

2.1 Grundlagen und Erläuterungen zur Anwendung der IFRS

Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den nach § 315e Abs. 3 i.V.m Abs. 1 HGB ergänzend zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Einzelne Posten der Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang erläutert.

Der Konzernabschluss wird auf Basis der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten erstellt, sofern die nachfolgend erläuterten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze nicht etwas Anderes erfordern. Die in der Konzern- Gesamtergebnisrechnung enthaltene Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge in den Erläuterungen und tabellarischen Übersichten werden in Tausend Euro angegeben, sofern nichts anderes vermerkt ist. Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Addition der dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen Summen auftreten und dargestellte Prozentangaben vom Quotienten der Zahlen, auf die sie sich beziehen, geringfügig abweichen.

2.2 Neue und geänderte Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden vom IASB neu herausgegebenen oder geänderten und von der Europäischen Union zum Teil noch nicht übernommenen Rechnungslegungsvorschriften sind - die Übernahme durch die Europäische Union vorausgesetzt - erst in künftigen Abschlüssen anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung ist nicht erfolgt.

Standard / Interpretation (bis zum 31. Dezember 2022)		Anwendungspflicht für die Enpal GmbH	Übernahme durch EU	Voraussichtliche Auswirkungen
IAS 1	Angabe von Rechnungslegungsmethoden	1. Januar 2023	Ja	Keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 8	Definition von Schätzungen	1. Januar 2023	Ja	Keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 17	Versicherungsverträge und Änderungen an IFRS 17 Versicherungsverträge	1. Januar 2023	Ja	Keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 17, IFRS 9	Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9	1. Januar 2023	Ja	Keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 12	Latente Steuern im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden aus einer einzigen Transaktion	1. Januar 2023	Ja	Keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 1	Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig	1. Januar 2023	Ja	Keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 1	Klassifizierung von Schulden mit Nebenbedingungen	1. Januar 2023	Ja	Keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 16	Folgebewertung von Sale-and-leaseback-Transaktionen durch einen Verkäufer-Leasingnehmer	1. Januar 2024	Nein	Keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 10, IAS 28	Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen	Noch offen	Nein	Keine wesentlichen Auswirkungen

Der Konzernabschluss berücksichtigt alle zum Abschlussstichtag verabschiedeten und in der Europäischen Union verpflichtend anzuwendenden IFRS. Die erstmalig anzuwendenden Änderungen betreffen IFRS 16, IAS 37, IAS 16 und IFRS 3 sowie Verbesserungen an den IFRS-Standards aus dem Zyklus 2018-2020 betreffend IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16, und IAS 41. Alle aufgeführten geänderten IFRS sind seit dem 1. Januar 2022 verpflichtend anzuwenden. Diese erstmals anzuwendenden geänderten Standards haben auf die dargestellte Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Enpal sowie auf die Angaben im Abschluss keinen wesentlichen Einfluss.

2.3 Konsolidierung

Tochterunternehmen

In den Konzernabschluss wurden alle Tochterunternehmen der Enpal GmbH einbezogen. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik der Konzern direkt oder indirekt beherrschen kann. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen, an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet.

Die Bilanzierung von Unternehmenserwerben erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen beziehungsweise übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der nicht beherrschenden Anteile. Der Überschuss der Anschaffungskosten über den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete (anteilige) Nettovermögen des erworbenen Unternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Prüfung direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Anteilserwerbe an Tochterunternehmen nach Erlangung der Beherrschung werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert. Der Unterschied zwischen dem Kaufpreis der Anteile und dem abgehenden nicht beherrschenden Anteil wird direkt im Eigenkapital mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

Konzerninterne Transaktionen, Salden und unrealisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen sind eliminiert. Entsprechendes gilt für unrealisierte Verluste, es sei denn, die Transaktion deutet auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes hin. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern notwendig, geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.

Konsolidierungskreis

Die Anzahl der im Konsolidierungskreis eingeschlossenen Tochtergesellschaften hat sich im Berichtsjahr durch Neugründungen von 11 auf 40 erhöht. Der Anteil an der Enpal ezee Benefit II GmbH hat sich durch den Verkauf der Anteile von der Enpal ezee GmbH an die Enpal Green Future Holding GmbH von 70% auf 100% erhöht. Die Veränderungen im Konsolidierungskreis beeinträchtigen die Vergleichbarkeit des Abschlusses mit dem Vorjahr nicht.

Nachfolgend sind die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften der Enpal GmbH zum 31. Dezember 2022 aufgeführt:

Gesellschaft	Sitz	Kapitalanteil
engea Wallbox GmbH ^*	Köln (Deutschland)	100%
Enpal Asset Management GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal China Ltd.	Shenzhen (China)	0%
Enpal Dragon GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Enablement GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Energy GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal ezee Benefit GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	70%
Enpal ezee Benefit II GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal ezee Benefit III GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	70%
Enpal ezee GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	70%
Enpal Green Future Holding GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Green Future I GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Green Solutions Holding GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Green Solutions I GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Green Technologies Holding GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Green Technologies I GmbH ^**	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Grid Operations GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Ident GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Italia S.r.l.	Mailand (Italien)	100%
Enpal Montage Berlin/Brandenburg GmbH ^*	Blankenfelde-Mahlow (Deutschland)	100%
Enpal Montage GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Montage Hamburg GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Montage Hannover GmbH ^*	Hannover (Deutschland)	100%
Enpal Montage Köln GmbH ^*	Troisdorf (Deutschland)	100%
Enpal Montage Nürnberg GmbH ^*	Ansbach (Deutschland)	100%
Enpal Montage Rhein/Main GmbH ^*	Mainz (Deutschland)	100%
Enpal Planning GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Production GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Sales Berlin/Brandenburg GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Sales Enablement GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Sales GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Sales NRW GmbH ^*	Essen (Deutschland)	100%
Enpal Sales Sachsen GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Sales Support GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Services GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal South Africa (PTY) Ltd.	Kapstadt (Südafrika)	100%
Enpal Supply Chain GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Enpal Tech GmbH ^*	Berlin (Deutschland)	100%
Ezee Benefit GmbH ^**	Geislingen (Deutschland)	70%
Green Finance Solution SA ^**	Luxembourg (Luxembourg)	0%

^* Die Gesellschaft macht von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch und verzichtet auf die Offenlegung.
^** Diese Gesellschaft ist nicht Teil des operativen Teilkonzerns.

Die Beherrschung der Gesellschaften Enpal China Ltd. sowie Green Finance Solution SA resultieren aus vertraglich gesicherten Rechten. Die Gesellschaften werden daher trotz der fehlenden Stimmrechtsmehrheit mit einer Anteilsquote von 100% konsolidiert.

Fremdwährungsumrechnung

Für jede Konzerngesellschaft wird die funktionale Währung ermittelt. Die funktionale Währung ist die Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes, in dem die jeweilige Konzerngesellschaft operiert. Geschäfte der jeweiligen Konzerngesellschaft in anderen Währungen sind daher Fremdwährungsgeschäfte.

Die funktionale Währung der Enpal sowie die Berichtswährung des Konzerns ist der Euro. Der Abschluss von Tochterunternehmen, die eine vom Euro abweichende funktionale Währung hat, wird nach der sogenannten Stichtagskursmethode in die Berichtswährung Euro umgerechnet. Dabei werden die Vermögenswerte und Schulden mit dem Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit dem Monatsdurchschnittskurs in Euro umgerechnet. Die Posten des Eigenkapitals werden mit historischen Kursen umgerechnet. Eine sich ergebende Differenz in der Bilanz wird in den Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung eingestellt.

Fremdwährungsgeschäfte werden mit den zum Transaktionszeitpunkt geltenden Wechselkursen in die funktionale Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft umgerechnet. Monetäre Fremdwährungsposten werden in der Folgezeit zum jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen aus monetären Posten, die Teil der Nettoinvestition der Enpal in einen ausländischen Geschäftsbetrieb sind, werden im Sonstigen Ergebnis erfasst und erst bei seinem Angang in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Aus den Umrechnungsdifferenzen dieser monetären Posten resultierende Steuern werden ebenfalls direkt im Sonstigen Ergebnis berücksichtigt.

Bei der Erfüllung von Fremdwährungsgeschäften sowie aus der Umrechnung monetärer Fremdwährungsposten zum Stichtagskurs entstehende Währungsumrechnungsdifferenzen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Fremdwährungsgewinne oder -verluste in den sonstigen betrieblichen Erträgen und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Folgende Währungskurse werden im Konzernabschluss verwendet:

1 Euro =	Stichtagskurs		Jahresdurchschnittskurs
CNY	7,25820	7,19470	7,07880	7,63402
USD	1,06600	-	1,05300	-

2.4 Immaterielle Vermögenswerte

Zu den immateriellen Vermögenswerten zählen im Enpal-Konzern selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte.

Selbsterstelle immaterielle Vermögenswerte

Als selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte werden eigene Software-Entwicklungen aktiviert. Die für sie anfallenden Aufwendungen qualifizieren ab dem Zeitpunkt für eine Aktivierung, ab dem die für den Ansatz von Entwicklungskosten genannten Voraussetzungen kumulativ erfüllt sind: (1) Die technische Realisierbarkeit des Entwicklungsvorhabens muss hinreichend sicher sein, (2) die Absicht zur Fertigstellung und Nutzung des immateriellen Vermögenswerts muss bestehen, (3) die Fähigkeit zur Nutzung und die Art der voraussichtlichen künftigen Nutzenzuflüsse ist nachweisbar, (4) die notwendigen Ressourcen zur Fertigstellung des Entwicklungsvorhabens stehen zur Verfügung und (5) der immaterielle Vermögenswert lässt sich verlässlich bewerten.

Die aktivierten Aufwendungen umfassen direkt zurechenbare Personalkosten und projektbezogene Fremdleistungen. Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte werden beginnend mit der Einsatzfähigkeit des Vermögenswerts über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. Bei Vorliegen eines Hinweises einer möglichen Wertminderung wird ein Wertminderungstest durchgeführt. Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht nutzungsbereit sind, werden einem jährlichen Wertminderungstest unterzogen. Die Restnutzungsdauer der bereits eingesetzten selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte beträgt 6 Monate bis 3 Jahre. Die Abschreibungen fließen in die Umsatzkosten ein.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und linear über ihre jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei Vorliegen eines Hinweises auf eine mögliche Wertminderung wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jährlich auf Wertminderung geprüft. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer umfassen die Lizenzkosten für die Enpal Domain. Erworbene Software und Lizenzen, die in den sonstigen immateriellen Vermögenswerten enthalten sind, haben eine Nutzungsdauer zwischen 3 und 5 Jahren. Der Abschreibungsaufwand ist den Verwaltungskosten zugeordnet.

Im Vorjahr enthielten die sonstigen immateriellen Vermögenswerte Vertragsanbahnungskosten. Diese Kosten wurden im Geschäftsjahr in die nicht-finanziellen Vermögenswerte umklassifiziert. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Die Anpassung der Darstellung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Abschluss.

2.5 Sachanlagen

Die Sachanlagen im Enpal-Konzern bestehen im Wesentlichen aus intelligenten Stromzählern, Sicherheitsgerüsten, Werkzeugen, Computer-Hardware und sonstiger Büroausstattung. Sie werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Die Abschreibung erfolgt linear über die folgenden Nutzungsdauern unter Berücksichtigung des jeweiligen Restwerts:

Stromzähler	8 Jahre
Sicherheitsgerüste	11 Jahre
Werkzeuge	5-15 Jahre
Computer-Hardware:	1-3 Jahre
Sonstige Büroausstattung:	5 Jahre

Die Restwerte und die wirtschaftlichen Restnutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur dann aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass der Gesellschaft daraus zukünftig ein wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird. Alle anderen Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind.

Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen werden durch einen Vergleich des Veräußerungserlöses mit dem Buchwert ermittelt und in den sonstigen betrieblichen Erträgen/Aufwendungen erfasst.

2.6 Leasingverhältnisse

Ein Leasingverhältnis liegt vor, wenn ein Vertrag die Nutzung eines identifizierbaren Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum einräumt. Ein Nutzungsrecht für einen identifizierbaren Vermögenswert kann in vielen Verträgen vorkommen, bspw. in Miet-, Pacht- und Serviceverträgen. Die formale Bezeichnung einer Vereinbarung ist nicht relevant. Enpal schließt Verträge sowohl als Leasinggeber als auch als Leasingnehmer ab.

2.7 Enpal als Leasingnehmer

Enpal ist als Leasingnehmer Vertragspartei von Leasingverhältnissen über Büroflächen, Lagerhallen, Fahrzeuge sowie Computer-Hardware, Büroausstattung und Werkzeuge. Die Verträge enthalten regelmäßig auch Kündigungs- und Verlängerungsoptionen, welche Enpal die Flexibilität einräumen, die Nutzung und das Leasingportfolio an die Anforderungen des Konzerns anzupassen.

Enpal erfasst und bewertet alle Leasingverhältnisse (mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist) nach dem sogenannten Nutzungsrechtsmodell. Dieses sieht die Passivierung einer Verbindlichkeit für die Verpflichtung zur Leistung von Leasingzahlungen und die Aktivierung eines Nutzungsrechts für den Anspruch auf Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts vor.

Für Leasingverhältnisse von geringem Wert sowie bei Leasingverhältnissen mit einer Laufzeit von weniger als zwölf Monaten (kurzfristige Leasingverhältnisse) wird die Anwendungserleichterung des IFRS 16.5 in Anspruch genommen. Entsprechend entfällt ein Ansatz von Nutzungsrecht und Leasingverbindlichkeit, stattdessen werden die Zahlungen linear als Aufwand in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Nutzungsrechte

Enpal erfasst Nutzungsrechte ab dem Zeitpunkt, zu dem der zugrunde liegende Leasinggegenstand zur Nutzung bereitsteht (Bereitstellungsdatum). Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und erwarteter Nutzungsdauer der Leasingverhältnisse wie folgt abgeschrieben:

- Büroflächen	10 Monate - 5 Jahre
- Lagerhallen	1 - 5 Jahre
- Fahrzeuge	2 - 4 Jahre
- Computer Hardware	2 - 3 Jahre

Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf den Konzern übergeht oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten Nutzungsdauer des Leasinggegenstands ermittelt.

Die Leasingvereinbarungen, in denen Enpal als Leasingnehmer auftritt, enthalten keine Verpflichtung, den zugrunde liegenden Vermögenswert zu demontieren und zu beseitigen, den Standort, an dem er sich befindet, wiederherzustellen oder den Vermögenswert in einen bestimmten Zustand zurückzuversetzen.

Leasingverbindlichkeiten

Am Bereitstellungsdatum erfasst Enpal die Leasingverbindlichkeiten in Höhe des Barwerts der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leistenden Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen beinhalten feste Zahlungen einschließlich de facto fester Zahlungen abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen. Die Leasingzahlungen umfassen ferner den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn hinreichend sicher ist, dass der Konzern sie auch tatsächlich wahrnehmen wird, und Strafzahlungen für eine Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Konzern die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind, werden in der Periode, in der die die Zahlung auslösende Bedingung eingetreten ist, aufwandswirksam erfasst.

Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, da der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Nach dem Bereitstellungsdatum wird die Leasingverbindlichkeit nach der Effektivzinsmethode fortentwickelt. Der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten wird bei Änderungen des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses, Änderungen der Leasingzahlungen (z. B. Änderungen künftiger Leasingzahlungen infolge einer Veränderung des zur Bestimmung dieser Zahlungen verwendeten Index oder Zinssatzes) oder bei einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert neu bewertet.

Der kurzfristige Anteil der Leasingverbindlichkeiten wird über den in den Leasingraten enthaltenen Tilgungsanteil der nächsten zwölf Monate bestimmt.

2.8 Enpal als Leasinggeber und Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Enpal generiert Erlöse aus der Vermietung von Photovoltaikanlagen durch die Vereinnahmung monatlicher Zahlungen über einen Zeitraum von 20 Jahren. Der Kunde kann zusätzlich einen Batteriespeicher und/oder eine Ladesäule mieten. Zudem die Möglichkeit, nachträglich einen Batteriespeicher und/oder eine Ladesäule nachzurüsten. Außerdem können sie zu einem späteren Zeitpunkt einen Batteriespeicher und/oder eine Ladesäule nachrüsten. Der Mietvertrag wird immer in Kombination mit einem Servicevertrag abgeschlossen. Da diese Verträge somit als Paket ausgehandelt sowie gleichzeitig abgeschlossen werden, werden sie ale eine vertragliche Einheit behandelt. Da die zusammengefasste Vertragseinheit verschiedene Leistungsversprechen enthält, erfolgt eine Aufteilung in die Leasing- sowie mehrere Servicekomponenten, die wie im Folgenden erläutert getrennt bilanziert werden.

Die Leasingkomponente fällt in den Anwendungsbereich von IFRS 16 während die Servicekomponenten in den Anwendungsbereich des IFRS 15 fallen. Daraus ergibt sich eine unterschiedliche Umsatzrealisierung der Komponenten. Das vereinbarte Entgelt wird auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise, welche sich aus den erwarteten Kosten zuzüglich einer angemessenen Marge ergeben, auf die Leasing- und Servicekomponenten aufgeteilt.

Vermietung von Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und Ladesäulen

Die Vermietung von Photovoltaikanlagen und, sofern vom Kunden ausgewählt, Batteriespeicher und/oder Ladesäule als Rechnungseinheit stellt ein Finanzierungsleasing in Form eines Herstellerleasing gemäß IFRS 16 dar. Der Kunde als Leasingnehmer erhält durch den Vertragsabschluss mit Enpal das Recht gegen Zahlung eines Entgelts über die Vertragslaufzeit über die Nutzung der Photovoltaikanlage, des Batteriespeichers und der Ladesäule zu bestimmen.

Enpal erfasst am Bereitstellungsdatum eine Leasingforderung in Höhe der Nettoinvestition in das Leasingverhältnis. Die Nettoinvestition eines Leasinggebers in ein Leasingverhältnis ist die Bruttoinvestition in das Leasingverhältnis abgezinst mit dem Zinssatz, der dem Leasingverhältnis zugrunde liegt. Anders als beim regulären Finanzierungsleasing berücksichtigt Enpal keine Nebenkosten in Zusammenhang mit der Erlangung der Verträge bei der Bewertung der Nettoinvestition, sondern erfasst den auf die Leasingkomponente anfallenden Anteil dieser Zahlungen (z.B. Mitarbeiterprovisionen) direkt als Aufwand. Zudem werden dem Kunden Preisnachlässe und Bonuszahlungen gewährt, die im Verhältnis des Transaktionspreises auf die Leasing- und Servicekomponenten aufgeteilt werden. Ein Preisnachlass für die Zahlungen in der Rabattperiode wird lediglich dieser Rabattperiode zugeordnet. Die Leasingforderung wird um den Betrag der an den Kunden gezahlten Rabatte und Bonuszahlungen vermindert.

Enpal erfasst am Bereitstellungsdatum in Zusammenhang mit der Leasingkomponente:

―	Umsatzerlöse in Höhe des beizulegenden Zeitwerts des vermieteten Leasinggegenstands, d.h. der Photovoltaikanlage, des Batteriespeichers und der Ladesäule oder, wenn niedriger, dann Barwert der Leasingzahlungen
―	die Umsatzkosten in Höhe der Herstellungskosten der Anlage sowie
―	Veräußerungsgewinne oder -verluste in Höhe der Differenz aus Umsatzerlösen und Umsatzkosten

Nach dem Bereitstellungsdatum bilanziert Enpal die Leasingkomponente wie folgt:

―	Zinserträge aus der Leasingforderung werden ergebniswirksam über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als operativer Zinsertrag erfasst und daher in den Umsatzerlösen ausgewiesen
―	die Nettoinvestition in das Leasingverhältnis wird um die erhaltenen Leasingzahlungen abzüglich der berechneten Zinserträge reduziert
―	Wertminderungen der Nettoinvestition, insbesondere erwartete Kreditverluste, werden in den Vertriebskosten erfasst

Der Leasingnehmer hat die Möglichkeit, die Photovoltaikanlage, den Batteriespeicher und die Ladesäule zu erwerben. Basierend auf beobachtbaren Marktdaten geht Enpal davon aus, dass die Kunden diese Option am Ende der Laufzeit überwiegend wahrnehmen werden. Während der Laufzeit geht Enpal davon aus, dass nur ein geringer Anteil der Kunden die Kaufoption ausübt. Insofern der Kunde diese Option am Ende der Laufzeit nicht ausübt, besteht seitens Enpal eine Rückbauverpflichtung für die Photovoltaikanlage, den Batteriespeicher und die Ladesäule (siehe Erläuterungen zu Rückbauverpflichtungen).

Servicekomponenten

Der auf die Servicekomponenten entfallende Anteil des Entgelts wird als Umsatzerlös gemäß IFRS 15 erfasst. Der relative Einzelveräußerungspreis ergibt sich aus den erwarteten Preisen, die externe Dritte für diese Leistung ansetzen würden. Die Services umfassen die Bereitstellung von Wartungs- und Instandhaltungsdienstleistungen für die Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen einschließlich eines an den Kunden eingeräumten Rechts zum Austausch des Batteriespeichers bei einem Kapazitätsverlust von über 30% und der Ladesäule bei mangelnder Funktionsfähigkeit.

Da es sich bei den Wartungs- und Instandhaltungsdienstleistungen um eine Bereitstellungsverpflichtung handelt, werden diese zeitraumbezogen linear über die gesamte Vertragslaufzeit erfasst. Da der erste Zahlungszeitpunkt nicht zwingend mit dem Beginn des Vertrags zusammenfällt, bestehen Vertragsvermögenswerte. Es bestehen in keine Vertragsverbindlichkeiten im Zusammenhang mit dieser Leistungsverpflichtung.

Die Leistungsversprechen den Batteriespeicher und/oder die Ladesäule auszutauschen, qualifizieren als dienstleistungsbezogene Garantien.Diese Leistungsgarantien werden zeitraumbezogen erfüllt und der Leistungsfortschritt inputbasiert ermittelt. Damit wird der Umsatz für diese Leistungsgarantien einmalig in voller Höhe im Zeitpunkt des Batteriespeicher- bzw. Ladesäulenaustauschs erfasst. Mit Beginn des Leasings werden die hierauf erhaltenen Kundenzahlungen als Vertragsverbindlichkeit passiviert. Bei Austausch des Batteriespeichers oder der Ladesäule wird die Vertragsverbindlichkeit insoweit umsatzwirksam ausgebucht sowie eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen in Höhe des noch ausstehenden Zahlungsanspruchs bis zum Ende der Vertragslaufzeit erfasst. In der Folge werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe der monatlich zufließenden Beträge reduziert. Während der Vertragslaufzeit werden seitens Enpal die Vertragsverbindlichkeiten dahingehend überprüft, ob ein Austausch unwahrscheinlich geworden ist und ein Umsatz zu realisieren ist.

Kleinere Instandhaltungsarbeiten an der Photovoltaikanlage, dem Batteriespeicher oder Ladesäule gehen im Einzelfall zu Lasten des Kunden. Diese sind nur vom Kunden zu zahlen, wenn die entsprechenden Arbeiten durchgeführt werden. Die Zahlungen werden daher initial nicht in den Transaktionspreis einbezogen.

Energielieferverträge

Der Enpal-Konzern erwirtschaftet Umsatzerlöse aus Stromlieferverträgen mit Kunden. Nach IFRS 15 handelt es sich dabei um eine Bereitstellungsverpflichtung, da der Vertrag keine bestimmte Strommenge festlegt, sondern Enpal verpflichtet, den Strom auf Anfrage des Kunden zu zuvor festgelegten Konditionen zu liefern. Die Verträge können grundsätzlich beidseitig binnen vier Wochen zum Monatsende gekündigt werden. Die Umsatzerlöse werden auf monatlicher Basis erfasst.

Vertragssalden

Kosten der Vertragsanbahnung

Enpal gewährt seinen Mitarbeitern Provisionen für erfolgreiche Kundenvertragsabschlüsse. Zudem erfolgen Zahlungen an bestehende Kunden und Andere für die Werbung neuer Kunden. Die damit verbundenen Kosten werden für den auf die Serviceverpflichtungen entfallenden Teil als nicht-finanzielle Vermögenswerte aktiviert und über die Vertragslaufzeit in Höhe von 20 Jahren amortisiert. Die Abschreibung wird in den Vertriebskosten ausgewiesen. Für den Teil, der auf die Leasingkomponente entfällt, stellen Vertragsanbahnungskosten initiale direkte Kosten dar, die im Fall von Herstellerleasing im Zeitpunkt des Anfalls in den Vertriebskosten erfasst werden.

Im Vorjahr wurden die Vertragsanbahnungskosten in den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden sie in die nicht-finanziellen Vermögenswerte umgegliedert. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Die Anpassung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Abschluss.

Vertragsvermögenswerte

Ein Vertragsvermögenswert wird angesetzt, wenn Enpal eine Leistungsverpflichtung erfüllt, der Kunde die Gegenleistung aber noch nicht gezahlt hat und die Fälligkeit des Anspruchs an weitere Bedingungen geknüpft ist. Bei Enpal Vertragsvermögenswerte entstehen aufgrund des zeitlichen Auseinanderfallens von Zahlung des Kunden und Leistungserbringung. Vertragsvermögenswerte werden in den nicht-finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen und auf Wertminderung überprüft (siehe Erläuterungen zur Wertminderung finanzieller Vermögenswerte).

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Eine Forderung wird erfasst, wenn gegen den Kunden ein unbedingter Anspruch auf Gegenleistung besteht, also wenn die Fälligkeit automatisch durch Zeitablauf eintritt. Wie oben beschrieben entstehen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei Enpal infolge des Austauschs des Batteriespeichers und der Ladesäule in Höhe der bereits erbrachten Leistungsverpflichtung. Bisher wurden keine entsprechenden Salden erfasst.

Vertragsverbindlichkeiten

Eine Vertragsverbindlichkeit wird erfasst, wenn der Kunde die Zahlung leistet oder diese fällig wird (je nachdem, welches der beiden Ereignisse früher eintritt) und bevor Enpal die Dienstleistungen an den Kunden erbringt. Vertragsverbindlichkeiten werden als Umsatzerlöse erfasst, sobald Enpal seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt. Wie oben beschrieben wird eine Vertragsverbindlichkeit bei Enpal in Zusammenhang mit dem Austauschrecht für den Batteriespeicher und die Ladesäule realisiert. Die Vertrags-verbindlichkeit erhöht sich um das monatliche Entgelt und wird bei Austausch des Batteriespeichers bzw. der Ladesäule in den Umsatzerlösen erfasst.

2.9 Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, und Nutzungsrechten

Einer planmäßigen Abschreibung unterliegenden immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen, Nutzungsrechte werden auf Wertminderungen geprüft, sobald Ereignisse oder Indikatoren darauf hindeuten, dass ihre Buchwerte möglicherweise nicht erzielbar sind. Ein Wertminderungsaufwand wird in der Höhe des Betrages erfasst, um den der Buchwert eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Letzterer entspricht dem höheren Betrag aus beizulegendem Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und den diskontierten Netto-Cashflows aus der weiteren Nutzung (Nutzungswert). Zur Beurteilung der Wertminderung werden die Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasst, für die sich Cashflows weitgehend unabhängig vom restlichen Unternehmen identifizieren lassen.

Bei Werterholungen erfolgen Zuschreibungen höchstens bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten. Für den Geschäfts- oder Firmenwert werden keine Wertaufholungen berücksichtigt.

2.10 Vorräte

Die Vorräte umfassen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertige Leistungen. In den unfertigen Leistungen werden Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen erfasst, deren Montage begonnen aber noch nicht abgeschlossen wurde. Die Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bilanziert. Angesetzt wird ein gewogener Durchschnittswert. Die Herstellungskosten der unfertigen Leistungen umfassen neben direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Produktionsgemeinkosten unter der Annahme einer Normalkapazität. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert.

Der Nettoveräußerungswert ergibt sich aus dem geschätzten, im normalen Geschäftsbetrieb erzielbaren Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.

2.11 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bankguthaben in € und USD, Kassenbestände und Anlagen in Geldmarktfonds mit erstklassigem Rating, die im Zugangszeitpunkt eine Restlaufzeit von maximal drei Monaten aufweisen, jederzeit in Zahlungsmittel umgewandelt werden können und nur einem unwesentlichen Risiko von Wertschwankungen unterliegen. Außerdem sind Zahlungsmittel, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen, in diesem Posten enthalten.

2.12 Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn aus Ereignissen der Vergangenheit eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung entstanden ist, deren Erfüllung wahrscheinlich zu einem zukünftigen Ressourcenabfluss führt. Dabei muss die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden können. Der Ansatz der Rückstellung erfolgt zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag. Bei der Bewertung langfristiger Rückstellungen wird eine Abzinsung mit dem risikoadäquaten Zins berücksichtigt.

Wenn Enpal die Erstattung eines zurückgestellten Betrages erwartet (beispielsweise aufgrund einer Versicherung), berücksichtigt sie den Erstattungsanspruch als separaten Vermögenswert, sofern die Vereinnahmung der Erstattung so gut wie sicher ist.

Enpal erfasst Rückbaurückstellungen für die Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen. Die Rückstellung wird in Höhe des Barwerts der geschätzten zukünftigen Rückbaukosten angesetzt. Die erwarteten Rückbaukosten werden in den Umsatzkosten erfasst. Die geschätzten zukünftigen Zahlungsabflüsse werden auf der Basis eines laufzeit- und risikoadäquaten Abzinsungssatzes abgezinst. Die Aufzinsung wird in der Periode, in der sie anfällt, in den sonstigen Finanzierungsaufwendungen erfasst.

Gewährleistungsrückstellungen werden in Höhe der zukünftig erwarteten, nicht diskontierten Kosten angesetzt. Die Kosten werden in den Umsatzkosten ausgewiesen.

Bei der Existenz belastender Verträge, bei denen die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtung höher sind als der erwartete Nutzen aus dem Vertrag, werden Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften gebildet. Der Ansatz erfolgt in Höhe des niedrigeren Betrags aus dem Verpflichtungsüberhang bei Vertragserfüllung und eventuellen Straf- oder Entschädigungszahlungen im Falle der Nichterfüllung. Die erwarteten Kosten werden in den Verwaltungskosten ausgewiesen.

2.13 Anteilsbasierte Vergütung

Ausgewählten Mitarbeitern werden virtuellen Geschäftsanteile gewährt, die in bar ausgeglichen werden. Für den beizulegenden Zeitwert von Transaktionen mit Barausgleich wird eine Verbindlichkeit erfasst und in den Rückstellungen ausgewiesen. Der im Zugangszeitpunkt ermittelte beizulegende Wert der virtuellen Geschäftsanteile wird pro rata temporis über den Erdienungszeitraum als Aufwand erfasst. Der Ausweis erfolgt entsprechend der Funktion des begünstigten Mitarbeiters in den Umsatzkosten, Vertriebskosten oder Verwaltungskosten. Der Aufwand für an Dritte gewährte virtuelle Anteile wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. An jedem Bilanzstichtag wird der beizulegende Wert der Verbindlichkeit neu ermittelt. Als Folge entspricht die zum Stichtag ausgewiesene Verbindlichkeit immer dem zeitanteilig erdienten Teil des geschätzten beizulegenden Zeitwerts des Gesamtwerts der virtuellen Geschäftsanteile.

2.14 Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Verträge, die finanzielle Vermögenswerte einer Vertragspartei und finanzielle Verbindlichkeiten oder Eigenkapitalinstrumente der anderen Vertragspartei begründen. Enpal bilanziert markübliche Käufe und Verkäufe von nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerten zum Erfüllungstag, Derivategeschäfte zum Handelstag.

Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz einer der folgenden drei Kategorien zugeordnet:

•	zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte,
•	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte oder
•	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte.

Die Klassifizierung erfolgt auf der Grundlage des Geschäftsmodells sowie der Eigenschaften der Zahlungsströme.

Finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn sie mit dem Ziel der Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme gehalten werden und die Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswerts ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen. Dieser Bewertungskategorie werden bei Enpal Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte (außer Derivate) sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (außer Geldmarktfonds) zugeordnet.

Eine erfolgsneutrale Bewertung zum beizulegenden Zeitwert ist vorzunehmen, wenn ein finanzieller Vermögenswert sowohl der Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme als auch zu Verkaufszwecken gehalten wird und die Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswerts ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen. Enpal hält zum Bilanzstichtag keine derartigen finanziellen Vermögenswerte, so dass keine Zuordnung von Schuldinstrumenten in diese Kategorie erfolgt.

Eine erfolgsneutrale Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt auch für Eigenkapitalinstrumente, bei deren erstmaligen Ansatz das unwiderrufliche für den Einzelfall ausübbare Wahlrecht zur erfolgsneutralen Erfassung der Zeitwertänderungen ausgeübt wird. Beim Abgang solcher finanziellen Vermögenswerte werden die im kumulierten Sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne und Verluste nicht in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Im Enpal-Konzern sind keine Eigenkapitalinstrumente dieser Kategorie zugeordnet.

Sämtliche finanziellen Vermögenswerte, die nicht den oben erläuterten entsprechen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei Enpal werden dieser Bewertungskategorie Geldmarktfonds zugeordnet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts dieser finanziellen Vermögenswerte werden erfolgswirksam erfasst. Enpal hält keine derivativen Finanzinstrumente (einschließlich eingebetteter Derivate), die nicht in eine wirksame Sicherungsbeziehung eingebunden sind.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Cashflows aus einem Vermögenswert auslaufen oder der Konzern die Rechte zum Erhalt der Cashflows übertragt und hierbei auch alle wesentlichen mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen übergehen. Etwaige bei der Ausbuchung entstehende Unterschiedsbeträge werden ergebniswirksam erfasst.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Enpal bewertet zu jedem Bilanzstichtag auf zukunftsorientierter Basis die erwarteten Kreditverluste im Zusammenhang mit finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden.

Die erwarteten Kreditverluste in Bezug auf die Leasingforderungen werden nach dem allgemeinen Ansatz in zwei Stufen erfasst. Für finanzielle Vermögenswerte, bei denen sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht wesentlich erhöht hat, werden erwartete Kreditverluste, die sich aus möglichen Ausfallereignissen innerhalb der nächsten 12 Monate ergeben, berücksichtigt. Für diejenigen finanziellen Vermögenswerte, bei denen sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, ist eine Wertberichtigung für Kreditverluste erforderlich, die über die Restlaufzeit der Leasingforderung erwartet werden. Das Unternehmen betrachtet das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswerts als signifikant erhöht, wenn mindestens eine Mietzahlung 30 Tage überfällig ist.

Bei sonstigen, nicht aus dem Leasinggeschäft resultierenden, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen finanziellen Vermögenswerten und Zahlungsmitteln sowie Zahlungsmitteläquivalenten setzt Enpal eine Wertberichtigung auf der Grundlage der erwarteten Kreditausfälle an.

Die Bemessung der erwarteten Kreditausfälle ist eine Funktion der Ausfallwahrscheinlichkeit, der Verlustquote bei Ausfall und des Betrags, der einem Kreditrisiko ausgesetzt ist. Für die Berechnung der erwarteten Kreditausfälle verwendet der Konzern unternehmensspezifische Ausfallwahrscheinlichkeiten von anerkannten Marktdatenanbietern. Falls diese nicht verfügbar sind, leitet der Konzern Ausfallwahrscheinlichkeiten aus historischen Daten ab, die um das spezifische Risiken der betreffenden Forderungen bereinigt sind. Kreditverluste werden somit auf Basis historischer Erfahrungen ermittelt und um zukunftsbezogene Informationen angepasst.

In bestimmten Fällen betrachtet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn interne oder externe Informationen darauf hindeuten, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Konzern die ausstehenden vertraglichen Zahlungen erhält. Das Unternehmen geht von einem Ausfall von Leasingforderungen aus, wenn mindestens eine Leasingrate mehr als 120 Tage überfällig ist. Die entsprechenden Leasingforderungen gelten als kreditgefährdet.

Einstufung von Finanzinstrumenten als Eigenkapital

Instrumente, die nicht durch Eigenkapitalinstrumente des Unternehmens beglichen werden können und die keine vertragliche Verpflichtung zur Lieferung von Barmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten oder zum Austausch von finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten mit einem anderen Unternehmen beinhalten, die unter Umständen nachteilig sind, werden als Eigenkapital eingestuft. Von dem Konzern ausgegebene Eigenkapitalinstrumente werden mit den erhaltenen Erlösen abzüglich der direkt zurechenbaren Ausgabekosten erfasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzelle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz in zwei Kategorien unterteilt:

•	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder
•	zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.

In die Kategorie der finanziellen Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, fallen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden. Hierzu zählen Derivate (inklusive eingebetteter Derivate), die nicht Teil einer bilanziell wirksamen Sicherungsbeziehung sind und bedingte Kaufpreiszahlungen im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses zu bilanzieren. Enpal weist am Bilanzstichtag keine finanziellen Verbindlichkeiten aus, die dieser Kategorie zugehörig sind.

Alle anderen finanziellen Verbindlichkeiten fallen in die Bewertungskategorie der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten. Sie werden bei ihrer erstmaligen Erfassung mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich etwaiger Transaktionskosten angesetzt. Anschließend werden sie unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Aus der Folgebewertung resultierende Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt oder ausgelaufen sind. Bei Anpassungen von Vertragsbedingungen, beispielsweise Verlängerungen von Laufzeiten, prüft das Unternehmen, ob diese die Vertragsbedingungen substanziell modifizieren. Ist dies der Fall, führt dies zur Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und dem Ansatz einer neuen Verbindlichkeit. Die Differenz zwischen dem Buchwert der ursprünglichen Verbindlichkeit und dem beizulegenden Zeitwert der neuen Verbindlichkeiten sowie etwaige Transaktionskosten werden ergebniswirksam erfasst.

Enpal hat in Eigenkapital wandelbare Darlehen ausgegeben. Die Wandlungsoption wird von der Basisverbindlichkeit getrennt bilanziert. Sie wird als derivative Verbindlichkeit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, sofern der Wandlungspreis variabel ist. Wenn der Wandlungspreis fixiert ist, erfüllt die Wandlungsoption die Kriterien für Eigenkapital. Die Basisverbindlichkeit wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Sofern eine Vertragsänderung eine wesentliche Modifikation des Wandeldarlehens darstellt, führt dies zu einer Ausbuchung der bisherigen Verbindlichkeit und Wandlungsoption und Einbuchung sowie Neubewertung des Wandeldarlehens mit den geänderten Konditionen.

Derivate Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Derivative Finanzinstrumente und trennungspflichte eingebettete derivative Finanzinstrumente werden bei erstmaliger Bilanzierung zum beizulegenden Zeitwert am Handelstag bewertet. Sie sind als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu kategorisieren, soweit sie nicht Bestandteil einer Sicherungsbeziehung sind.

Enpal setzt Zinsswaps ein, um sich gegen Zinsrisiken abzusichern, und designiert diese als Sicherungsgeschäft in einem Cashflow-Hedge. Bei diesem wird der effektive Teil des Gewinns oder Verlusts aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments im sonstigen Eigenkapital in der Rücklage für Sicherungsbeziehungen (Cashflow-Hedge-Rücklage) ausgewiesen, während der ineffektive Teil sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung gemeinsam mit den Finanzierungskosten für die Asset-backed Finanzierung in den operativen Finanzierungsaufwendungen erfasst wird. Die Cashflow-Hedge-Rücklage wird um den niedrigeren Wert aus dem kumulierten Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument und der kumulierten Änderung des beizulegenden Zeitwerts des gesicherten Grundgeschäfts angepasst.

Im Rahmen des Risikomanagements hat das Unternehmen Zielsetzungen und Strategien zur Reduzierung des Risikos bei der Nutzung von Cashflow Hedges formal festgelegt und dokumentiert.

Saldierung von Finanzinstrumenten

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch auf Verrechnung der erfassten Beträge besteht und die Absicht vorliegt, den Ausgleich auf Nettobasis vorzunehmen oder den Vermögenswert zu verwerten und gleichzeitig die Verbindlichkeit zu begleichen. Der rechtlich durchsetzbare Anspruch darf nicht von künftigen Ereignissen abhängig sein und muss im normalen Geschäftsverlauf sowie bei Ausfall, Insolvenz oder Konkurs einer der Parteien durchsetzbar sein.

2.15 Laufende und latente Steuern

Der Ertragssteueraufwand setzt sich aus laufenden und latenten Steuerpositionen zusammen. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Positionen, die unmittelbar im Eigenkapital oder im Sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden die Steuern ebenfalls im Eigenkapital oder im Sonstigen Ergebnis erfasst.

Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder, in denen die Konzerngesellschaften tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften, berechnet. Enpal überprüft regelmäßig Steuerdeklarationen, vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte, und erfasst, wenn angemessen und wahrscheinlich, Schulden basierend auf den Beträgen, die an die Finanzverwaltung erwartungsgemäß abzuführen sind.

Latente Steuern werden für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten angesetzt. Wenn im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente Steuer auf temporäre Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld entsteht, die weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die Steuerabgrenzung sowohl zum Zeitpunkt des Erstansatzes als auch danach. Zur Ermittlung der latenten Steuern werden die Steuersätze angewendet, die zu dem Zeitpunkt gelten, in dem sich die vorübergehenden Differenzen wahrscheinlich wieder ausgleichen oder die Verlustvorträge genutzt werden.

Latente Steuerforderungen werden nur in dem Umfang angesetzt, wie es wahrscheinlich ist, dass ein künftig zu versteuerndem Ergebnis erzielt wird, gegen das die temporäre Differenz oder ein Verlustvortrag verwendet werden könnte.

Latente Steuerschulden, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.

Latente Steuerforderungen und -schulden werden saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und -Verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden für entweder dasselbe Steuersubjekt oder unterschiedliche Steuersubjekte, die beabsichtigen, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.

3 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen.

Enpal trifft Einschätzungen und Annahmen, welche die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß in den seltensten Fällen den späteren tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. Die Schätzungen und Annahmen, die ein signifikantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen, werden im Folgenden erörtert.

Leasingklassifizierung (Enpal als Leasinggeber)

Das Leasingverhältnis aus der Vermietung der Photovoltaikanlage und, sofern vom Kunden ausgewählt, des Batteriespeichers und/oder Ladesäule wird als Hersteller- Finanzierungsleasing eingestuft, da der Kunde die Nutzung der Photovoltaikanlage des Batteriespeichers und der Ladesäule kontrolliert, die 20-jährige Vertragslaufzeit den größten Teil der wirtschaftlichen Nutzungsdauer abdeckt, der Barwert der Leasingzahlungen zu Beginn des Leasingverhältnisses dem beizulegenden Zeitwert der Photovoltaikanlage, des Batteriespeichers und der Ladesäule entspricht und die Photovoltaikanlage kundenindividuell installiert wird. Enpal kontrolliert den gesamten Produktionsprozess der kundenindividuellen Photovoltaikanlagen und ist daher Hersteller im Sinne des IFRS 16.

Schätzung des Einzelveräußerungspreises und Zuordnung von Preisnachlässen

Der Transaktionspreis wird auf die Leasing- und die Servicekomponenten aufgeteilt. Die Aufteilung der Mietzahlungen auf die Komponenten erfolgt auf Grundlage der Einzelveräußerungspreise, welche aus den erwarteten Preisen, die externe Dritte für diese Leistung ansetzen würden, abgeleitet werden. Die Schätzung der Einzelveräußerungspreise wirkt sich auf die Höhe der Umsatzerlöse im Zeitablauf aus, da die Umsatzrealisierung der Einzelkomponenten zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgt.

Laufzeit des Leasingverhältnisses (Enpal als Leasingnehmer)

Leasingverträge für Büroflächen, Parkplätze, Lagerhallen und Computer Hardware enthalten wesentliche Optionen. Am Bereitstellungsdatum sowie bei signifikanten Änderungen der Fakten und Umstände beurteilt Enpal unter der Anwendung von Ermessen, ob es hinreichend sicher ist, dass eine Verlängerungsoption ausgeübt oder eine Kündigungsoption nicht ausgeübt wird. Enpal trägt allen maßgeblichen Fakten und Umständen Rechnung, die Enpal als Leasingnehmer einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung bzw. Nichtausübung der Option geben (z.B. wesentliche Mietereinbauten, Geschäftsstrategie- und -entscheidungen etc.). Insofern ein Leasingverhältnis jederzeit vom Leasingnehmer und vom Leasinggeber gekündigt werden kann und in diesem Fall nicht mehr als ein insignifikanter Nachteil (in Form von Strafzahlungen oder Leerstand) für den Vermieter entsteht, wird die Laufzeit nicht über das frühestmögliche Kündigungsdatum hinaus berücksichtigt.

Grenzfremdkapitalzinssatz (Enpal als Leasingnehmer)

Enpal kann als Leasingnehmer den dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmen und verwendet daher zur Bewertung von Leasingverbindlichkeiten seinen Grenzfremdkapitalzinssatz. Der Grenzfremdkapitalzinssatz ist der Zinssatz, den Enpal für eine Mittelaufnahme, die hinsichtlich Laufzeit, Sicherheiten, wirtschaftlichem Umfeld und Wert des Vermögenswerts vergleichbar ist, zahlen müsste. Enpal schätzt den Grenzfremdkapitalzinssatz anhand des Basiszinssatzes sowie der ermittelten Ausfallquote. Für den Basiszinssatz werden die entsprechenden Kurven der Staatsanleihen verwendet, um so auch die länderspezifischen Risiken zu berücksichtigen. Zur Bestimmung der Ausfallrate wurde Bankenratings berücksichtigt. Darauf basierend wurden europäische Unternehmensanleihen einer Peer Group (in EUR) herangezogen, um das laufzeitabhängige Risiko zu bestimmen.

Zeitwert der Verbindlichkeiten aus anteilsbasierter Vergütung

Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von anteilsbasierten Vergütungen erfordert die Verwendung eines geeigneten Bewertungsmodells. Enpal wendet hierfür ein Black-Scholes- Modell an, um den Wert der virtuellen Geschäftsanteile zu bestimmen. Diese Schätzung erfordert auch die Bestimmung der am besten geeigneten Inputparameter für das Bewertungsmodell bei der Berechnung des Wertes der Anteile, wie z. B. die erwartete Volatilität der Geschäftsanteile und die Wahrscheinlichkeit sowie den Zeitpunkt einer Sonderzahlung bei einem Exit. Siehe Erläuterungen zur anteilsbasierten Vergütung.

Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Wandeldarlehen

Enpal verwendet bei der initialen Bewertung der Komponenten der Wandeldarlehen unternehmenseigene Modelle mit nicht beobachtbaren Inputparametern. Die Festlegung der Inputparameter ist mit Schätzunsicherheiten verbunden. Dies betrifft im Wesentlichen Annahmen zu Eintrittswahrscheinlichkeiten verschiedener Ereignisse, Zinssätzen, Volatilität und Bonität. Ein Back-Solve Modell wurde angewendet, um den Wert der Anteile unter Berücksichtigung der Liquidationspräferenzen zu ermitteln.

Beizulegender Zeitwert der Komponenten des Wandeldarlehens

Für die Bewertung des Wandeldarlehens, einschließlich seiner Fremd- und Eigenkapitalkomponente, wendet Enpal gängige Optionspreismodelle an. Ein Teil der Modell-Inputs ist nicht beobachtbar und unterliegt einer Schätzung, wie z. B. der Aktienkurs von Enpal, die Volatilität des Aktienkurses und der Credit Spread von Enpal.

Erwartete Kreditverluste von Leasingforderungen

Die Bestimmung des erwarteten Kreditverlusts von Leasingforderungen, ist mit Schätzunsicherheiten verbunden. Dies betrifft im Wesentlichen die Ermittlung der Ausfallwahrscheinlichkeit, der erwarteten Verlustquote im Fall eines Forderungsausfalls sowie die Anpassung um zukunftsbezogene Informationen.

Bewertung der Gewährleistungsrückstellung

Die Schätzung der erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse aus Gewährleistungsverpflichtungen im Zusammenhang mit der Installation der Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen ist mit Schätzungsunsicherheiten behaftet. Diese beziehen sich im Wesentlichen auf die geschätzten Kosten für Material und Personal sowie die Anzahl der Fälle.

Bewertung des Nettoveräußerungswertes der Vorräte

Materialien, die an die Lager zurückgegeben werden, können einen Nettoveräußerungswert haben, der unter den Anschaffungskosten liegt. Die Schätzung des Nettoveräußerungswertes basiert auf Erfahrungswerten aus der Vergangenheit und spiegelt den geschätzten Preis auf einem etwaigen Sekundärmarkt wider, sofern die Materialien nicht mehr verwendet werden können.

Ausweis von latenten Steueransprüchen auf steuerliche Verlustvorträge

Der Ansatz und die Bewertung von latenten Steuerguthaben im Zusammenhang mit steuerlichen Verlustvorträgen erfordern aufgrund der inhärenten Ungewissheit in Bezug auf zukünftige steuerpflichtige Gewinne ein erhebliches Maß an Urteilsvermögen. Die Einschätzung des Managements beinhaltet eine sorgfältige Bewertung der historischen und prognostizierten Finanzergebnisse, der Geschäftsstrategien und -pläne, des rechtlichen und regulatorischen Umfelds, externer Faktoren und der Steuerplanungsstrategien. Änderungen dieser Faktoren können zu Anpassungen des Buchwerts der latenten Steueransprüche führen und sich auf die Jahresabschlüsse auswirken.

4 Erläuterungen zu einzelnen Positionen des Konzernabschlusses

(1.) Umsatzerlöse

Umsatzerlöse aus Hersteller-Finanzierungsleasing

Die nachfolgende Tabelle fasst die Gesamterlöse aus dem Herstellerleasing zusammen:

Umsatzerlöse aus der Übertragung geleaster Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen	412.916	107.914
Zinserträge aus Herstellerleasing	14.277	5.077
Summe	427.193	112.991

Umsatzerlöse aus übrigen Kundenverträgen

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufgliederung der Umsatzerlöse aus übrigen Verträgen mit Kunden:

Umsatzerlöse aus dem Stromtarif	2.558	103
Serviceumsatzerlöse	1.755	799
Erlöse aus der Ausübung der Kaufoption durch Kunden	95	27
Sonstige Umsatzerlöse	906	1.055
Summe	5.314	1.984

Die Serviceumsätze werden über die Vertragslaufzeit von 20 Jahren erfasst. Enpal erwirtschaftet die Umsätze aus dem Kundenstromlieferverträgen auf monatlicher Basis. Die Erlöse aus der Ausübung der Kaufoption und der sonstigen Umsatzerlöse werden zum Zeitpunkt der Leistungserbringung erfasst.

Weder im Berichts- noch im Vorjahr wurden Umsätze realisiert, die zu Beginn der jeweiligen Periode in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren oder aus Leistungsverpflichtungen resultieren, die in früheren Geschäftsjahren (teilweise) erfüllt wurden.

Der Umsatz für den Austausch des Batteriespeichers wird voraussichtlich innerhalb eines Zeitraums von 10 bis 15 Jahren nach der Bereitstellung an den Kunden realisiert. Der Umsatz für den Austausch von Ladesäulen wird voraussichtlich 8 und 16 Jahre nach der Bereitstellung an den Kunden realisiert.

(2.) Umsatzkosten

Die Umsatzkosten setzen sich wie folgt zusammen:

Materialkosten	186.059	50.255
Installationskosten	95.085	32.176
Operative Finanzierungskosten	9.243	3.413
Monitoring und Serviceaufwand	4.944	421
Strombeschaffung	3.181	148
Abschreibungen	1.773	887
Sonstige Umsatzkosten	2.586	1.918
Summe	302.871	89.219

(3.) Vertriebskosten

Die folgende Tabelle stellt die Zusammensetzung der Vertriebskosten dar:

Personalkosten	46.364	19,392
Fremdleistungen	20.992	10,425
Erwartete Kreditverluste	1.763	1,002
Abschreibungen	583	117
Sonstige Vertriebskosten	790	730
Summe	70.492	31,666

In den sonstigen Vertriebskosten sind im Wesentlichen Kundenboni enthalten.

(4.) Verwaltungskosten

Die Zusammensetzung der Verwaltungskosten wird in der folgenden Tabelle dargestellt:

Personalaufwendungen	18.690	12.011
Fremdleistungen	12.051	0
Softwarekosten	6.673	3.999
Abschreibungen	4.090	1.072
Sonstige Verwaltungskosten	4.740	6.297
Summe	46.244	23.379

Die sonstigen Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen Bürokosten. Außerdem sind sämtliche nicht aktivierbare Entwicklungskosten (2022: 5.534t€; 2021: 1.681t€) in den Verwaltungskosten erfasst.

(5.) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die folgende Tabelle stellt die Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen dar:

Währungsverluste	36	203
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen	574	1.438
Summe	610	1.642

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Kreditausfälle auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Forderungsausfälle) in Höhe von 143 t€ (2021: 760 t€). Im Vorjahr waren Zuführungen zur Drohverlustrückstellungen enthalten.

(6.) Sonstige Finanzerträge

Die sonstigen Finanzerträge bestehen im Wesentlichen aus dem einmaligen Bewertungseffekt aus der Modifikation des Wandeldarlehens in Höhe von 6.835 t€ (siehe Erläuterungen zu den Wandeldarlehen).

Im Vorjahr bestand dieser Posten im Wesentlichen aus der Zeitwertänderung von Wandlungsoptionen in Höhe von 1.104 t€.

(7.) Finanzierungsaufwendungen

Die Finanzierungsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Zinsaufwendungen aus Wandeldarlehen	(3.145)	(3.406)
Währungsverluste	(2.710)	0
Zinsaufwendungen aus Lieferantenfinanzierung	(2.134)	(857)
Zinsaufwendungen aus Bankverbindlichkeiten	(1.678)	(1.754)
Sonstige Finanzierungskosten	(1.365)	(2.047)
Summe	(11.032)	(8.064)

(8.) Ertragsteuern

Der Ertragssteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Tatsächliche Ertragssteueraufwendungen/(-erträge)	2.332	(3)
Latente Ertragssteueraufwendungen/(-erträge)	(8.949)	742
Summe	(6.617)	739

Im Folgenden ist die Überleitungsrechnung zwischen dem Ertragssteueraufwand und dem Produkt aus Periodenergebnis und dem anzuwendenden Konzernsteuersatz dargestellt. Der Konzernsteuersatz liegt bei 30,175% (2021: 30,175%). Der effektive Steuersatz liegt bei -69% (2021: -2%).

Ergebnis vor Steuern	8.556	(37.602)
Erwarteter Ertragssteueraufwand/(-ertrag)	2.582	(11.344)
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen	2.910	966
Gewerbesteuerliche Korrekturen	730	183
Nicht-Ansatz latenter Steueransprüche auf abzugsfähige Differenzen	(363)	208
Nicht-Ansatz latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge	5.198	10.727
Nutzung nicht angesetzter Verlustvorträge	(2.584)
Ansatz von latenten Steueransprüchen auf Verlustvorträge	(15.487)
Andere Effekte	397	(1)
Tatsächlicher Ertragssteueraufwand (-ertrag)	(6.617)	739

Die latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Vermögenswerte	(4.922)	120	(3.011)	0	(7.813)	170.407	(178.220)
Immaterielle Vermögenswerte	(737)	(47)	0	0	(784)	0	(784)
Sachanlagen	49.721	118.058	0	0	167.779	170.390	(2.612)
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten	(1.618)	(1.870)	0	0	(3.488)	0	(3.488)
Leasingforderungen	(50.442)	(112.783)	0	0	(163.225)	0	(163.225)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(75)	52	(3.011)	0	(3.034)	16	(3.050)
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte	(1.771)	(3.290)	0	0	(5.061)	0	(5.061)
Kurzfristige Vermögenswerte	(3.284)	(11.274)	0	0	(14.558)	818	(15.376)
Vorräte	64	(714)	0	0	(650)	0	(650)
Leasingforderungen	(3.442)	(8.594)	0	0	(12.036)	0	(12.036)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(11)	11	0	0	0	0	0
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte	105	(2.795)	0	0	(2.690)	0	(2.690)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	0	818	0	0	818	818	0
Langfristige Verbindlichkeiten	1.715	1.249	0	(217)	2.747	6.839	(4.091)
Wandeldarlehen	0	(1.222)	0	(217)	(1.439)	0	(1.439)
Asset-backed Finanzierung	(971)	(1.681)	0	0	(2.652)	0	(2.652)
Leasingverbindlichkeiten	1.559	193	0	0	1.752	1.752	0
Rückstellungen	292	547	0	0	839	839	0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	844	2.994	0	0	3.838	3.838	0
Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten	(9)	419	0	0	410	410	0
Kurzfristige Verbindlichkeiten	(239)	1.685	0	217	1.663	1.964	(301)
Wandeldarlehen	(217)	0	0	217	0	0	0
Leasingverbindlichkeiten	0	1.752	0	0	1.752	1.752	0
Rückstellungen	289	(289)	0	0	0	0	0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	(17)	219	0	0	202	212	(10)
Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten	(294)	3	0	0	(291)	0	(291)
Verlustvorträge	4.943	17.030	0	0	21.973	21.973	0
Latente Steueransprüche / (-schulden)	(1.787)	8.811	(3.011)	0	4.013	202.000	(197.988)

Im Vorjahr war die Erhöhung der latenten Steuerschulden in Höhe von 742 t€ erfolgswirksam. In Höhe von 226t€ entfielen latente Steuerschulden auf die Cashflow-Hedges und Wandlungsoptionen und wurden daher im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst. Die zugrundeliegenden Derivate waren in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Schulden ausgewiesen.

In Deutschland sind laufende Verluste in Höhe von 24.487 t€ für körperschaftsteuerliche Zwecke und 21.882 t€ für gewerbesteuerliche Zwecke (2021: 58.429 t€ für körperschaftsteuerliche Zwecke und 57.153 t€ für gewerbesteuerliche Zwecke) angefallen. Diese können unbegrenzt vorgetragen und mit den künftigen zu versteuernden Ergebnissen der Unternehmen, in denen diese Verluste entstanden sind, verrechnet werden.

Für die Enpal GmbH besteht zum 31. Dezember 2022 ein Aktivüberhang an latenten Steuern in Höhe von 12.976 t€. Die Gesellschaft hat in den vergangenen Jahren körperschaftssteuerliche Verluste in Höhe von 59.580 t€ und gewerbesteuerliche Verluste in Höhe von 58.121 t€ realisiert. Der Verlust resultiert aus den hohen Investitionen in den Aufbau der Geschäftstätigkeit. Die Werthaltigkeit der latenten Steueransprüche begründet sich aus den erwarteten positiven steuerlichen Ergebnissen. Die zukünftigen Gewinne ergeben sich aus der Fortsetzung des positiven Geschäftsverlaufs, der insbesondere auf die Ausnutzung von Skaleneffekten und der Möglichkeit zurückzuführen ist, Preiserhöhungen aufgrund der hohen Kundennachfrage durchzusetzen.

Für unbegrenzt vortragsfähige körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 24.960 t€ (2021: 67.727 t€) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge von 24.059 t€ (2021: 66.421 t€) wurden keine latenten Steueransprüche angesetzt.

Auf Zinsvorträge in Höhe von 9.034 t€ (2021: 0 t€) wurde kein latenter Steueranspruch angesetzt. Außerdem wurde für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 125 t€ (2021: 1.328 t€) keine latenten Steueransprüche angesetzt.

Passive temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen des Konzerns wurden in Höhe von 1.425 t€ (2021: 264 t€) nicht bilanziert.

(9.) Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Löhne und Gehälter	113.891	42.794
Sozialabgaben	16.817	6.810
Aufwand aus anteilsbasierter Vergütung	7.485	1.646
Aufwendungen für Altersvorsorge	21	13
Summe	123.244	51.263

Im Enpal-Konzern waren durchschnittlich 2.240 Mitarbeiter (2021:1.066) beschäftigt.

Produktion	1.310	496
Vertrieb	893	434
Entwicklung	64	20
Verwaltung	209	116
Summe	2.476	1.066

Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung liegen bei 16.546 t€ (2021: 6.672 t€).

(10.) Immaterielle Vermögenswerte

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte:

Anschaffungs- und Herstellungskosten:

01.01.2022	351	1.889	626	2.866
Zugänge	27	1.382	254	1.663
Abgänge	0	0	0	0
Umbuchungen	0	322	(322)	0
31.12.2022	378	3.593	558	4.529

Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen:

01.01.2022	(151)	(422)	(304)	(877)
Abschreibungen	(41)	(918)	0	(959)
Wertminderungen	0	0	0	0
Abgänge	0	0	0	0
31.12.2022	(192)	(1.340)	(304)	(1.836)
Buchwert:
01.01.2022	200	1.467	322	1.989
31.12.2022	186	2.253	254	2.693

Anschaffungs- und Herstellungskosten:

01.01.2021	215	0	882	1.097
Zugänge	136	1.311	322	1.769
Abgänge	0	0	0	0
Umbuchungen	0	578	(578)	0
31.12.2021	351	1.889	626	2.866
Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen:
01.01.2021	(118)	0	0	(118)
Abschreibungen	(33)	(422)	0	(455)
Wertminderungen	0	0	(304)	(304)
Abgänge	0	0	0	0
31.12.2021	(151)	(422)	(304)	(877)
Buchwert:
01.01.2021	97	0	882	979
31.12.2021	200	1.467	322	1.989

Die selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte enthalten selbst entwickelte Software für das Monitoring der Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen sowie selbst entwickelte Apps für unsere Kunden und ein App zur Steuerung und Dokumenation des Installationsprozesses.

Im Geschäftsjahr werden Vertragsanbahnungskosten nicht mehr in den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen, sondern in den nicht-finanziellen Vermögenswerten. Die Vorjahresangabe wurde entsprechend angepasst.

(11.) Sachanlagen

In den folgenden Übersichten ist die Entwicklung des Sachanlagevermögens dargestellt:

Anschaffungs- und Herstellungskosten:

01.01.2022	776	1.505	1.080	142	3.503
Zugänge	4.226	6.251	2.570	0	13.047
Umbuchungen	0	142	0	(142)	0
31.12.2022	5.002	7.898	3.650	0	16.550

Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen:

01.01.2022	(12)	(138)	(504)	0	(654)
Abschreibungen	(328)	(489)	(569)	0	(1.386)
Wertminderungen	0	0	0	0	0
Abgänge	0	0	0	0	0
31.12.2022	(340)	(627)	(1.073)	0	(2.040)
Buchwert:
01.01.2022	763	1.368	576	142	2.849
31.12.2022	4.662	7.271	2.577	0	14.510

Anschaffungs- und Herstellungskosten:

01.01.2021	0	577	467	22	1.065
Zugänge	776	929	619	120	2.443
Abgänge	0	0	(5)	0	(5)
31.12.2021	776	1.505	1.080	142	3.503

Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen:

01.01.2021	0	(23)	(380)	0	(403)
Abschreibungen	(12)	(115)	(126)	0	(250)
Wertminderungen	0	0	0	0	0
Abgänge	0	0	2	0	2
31.12.2021	(12)	(138)	(504)	0	(654)
Buchwert:
01.01.2021	0	554	87	22	663
31.12.2021	763	1.368	576	142	2.849

Enpal ist Messstellenbetreiber und erfasst daher die beim Kunden eingebauten intelligenten Stromzähler im Sachanlagevermögen.

Es bestehen vertragliche Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 6.016 t€ (2021:1.057 t€).

(12.) Vermögenswerte aus Nutzungsrechten und Leasingverbindlichkeiten

In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte der Nutzungsrechte und deren Veränderungen dargestellt:

01.01.2021	42	199	34	0	275
Zugänge	5.505	481	365	0	6.351
Abschreibungen	(960)	(207)	(100)	0	(1.267)
Währungseffekte	5	0	0	0	5
31.12.2021	4.591	474	299	0	5.363
Zugänge	6.624	3.867	0	2.918	13.408
Abschreibungen	(2.871)	(477)	(99)	(652)	(4.099)
Vertragsanpassung	(2.862)	(172)	0	0	(3.035)
Währungseffekte	(21)	0	0	0	(21)
31.12.2022	5.460	3.691	199	2.266	11.616

Die Erhöhung der Nutzungsrechte im Berichtsjahr ergibt sich insbesondere aus der Anmietung weiterer Büroflächen und Lagerhallen. Dieser Zunahme stehen hauptsächlich die Auswirkungen einer Mietvertragsänderung für ein Büro gegenüber. Zudem wurde Computer-Hardware bestehend aus Laptops und Smartphones in wesentlichem Umfang angemietet. Es bestehen keinerlei Anhaltspunkte, dass die Nutzungsrechte wertgemindert sein könnten.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Leasingverbindlichkeiten und die Veränderungen:

01.01.2021	42	199	34	0	276
Zugänge	5.505	481	365	0	6.351
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	9	2	2	0	13
Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse	994	205	102	0	1.301
Währungseffekte	5	0	0	0	5
31.12.2021	4.566	477	300	0	5.343
Zugänge	6.624	3.867	0	2.918	13.408
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	72	44	2	21	139
Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse	(2.855)	(496)	(101)	(692)	(4.144)
Vertragsanpassung	(2.878)	(176)	0	0	(3.053)
Währungseffekte	(21)	0	0	0	(21)
31.12.2022	5.508	3.716	201	2.247	11.672

Die Leasingverbindlichkeiten weisen die folgenden Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf Basis der vertraglichen, undiskontierten Zahlungen:

< 1 Jahr	6.611	2.592
1 bis 5 Jahre	5.504	2.783
> 5 Jahre	0	0
Summe	12.115	5.375

Es wurden neben den Abschreibungen folgende Beträge erfolgswirksam erfasst:

Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	124	13
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse	188	562
Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert	245	609
Summe	557	1.183

Im Berichtsjahr und Vorjahr wurden keine variablen Leasingzahlungen fällig. Für Fahrzeuge sind in den Verträgen keine Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen vorgesehen. Für Büroflächen, Lagerhallen und Computer-Hardware hat Enpal bestehende Optionen berücksichtigt.

Die folgende Tabelle zeigt die undiskontierten potenziellen Leasingzahlungen für Perioden nach dem Ausübungszeitpunkt von einseitigen Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht in die Laufzeit des Leasingverhältnisses eingeschlossen sind und Mietzahlungen für Verträge, die abgeschlossen, aber noch nicht begonnen wurden.

Verlängerungsoptionen, die voraussichtlich nicht ausgeübt werden	96	4.692	2.780	7.568
Leasingverhältnisse, die der Leasingnehmer eingegangen ist, die aber noch nicht begonnen haben	193	21.449	49.710	71.352
Summe	289	26.141	52.490	78.920

(13.) Leasingforderungen

Die Leasingforderungen aus der Vermietung der Photovoltaikanlagen und, sofern vom Kunden ausgewählt, Batteriespeicher und/oder Ladesäule werden in Höhe der Nettoinvestition in das Leasingverhältnis erfasst. Die Nettoinvestition setzt sich aus den folgenden zukünftigen Leasingzahlungen zusammen:

im nächsten Jahr fällig	41.397	12.640
in 1 bis 5 Jahre fällig	226.731	70.364
in 6 bis 10 Jahren fällig	231.026	71.012
in 11 bis 15 Jahren fällig	231.005	71.008
in 16 bis 20 Jahren fällig	147.678	44.136
Bruttoinvestition in das Leasingverhältnis	877.837	269.161
noch nicht realisierter Finanzertrag	298.189	90.455
Nettoinvestition in das Leasingverhältnis (Leasingforderung)	579.648	178.707

Der Leasingforderungen sind einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Der Konzern geht nur Geschäftsbeziehungen mit Kunden ein, die eine Mindestbonität vorweisen können.

Es wurden erwartete Kreditverluste für Forderungen aus Herstellerleasing in Höhe von 2.765 t€ (2021:1.002 t€) erfasst und in den Vertriebskosten ausgewiesen.

In der nachfolgenden Tabelle erfolgt eine Überleitung der Risikovorsorge für Leasingforderungen

01.01.2022	476	9	515
Zugänge	1.897	392	13
Transfer (Umgliederung) nach:
Level 1	0	100	17
Level 2	(100)	0	11
Level 3	(17)	(11)	0
Abschreibung und Inanspruchnahme der Risikovorsorge	0	0	(485)
31.12.2022	2.255	490	71

In der nachfolgenden Tabelle erfolgt eine Überleitung der Bruttobuchwerte der Leasingforderungen

01.01.2022	178.350	328	1.031
Zugänge	395.906	7.184	(400)
Transfer (Umgliederung) nach:
Level 1	0	1.259	332
Level 2	(1.259)	0	157
Level 3	(332)	(157)	0
31.12.2022	572.664	8.615	1.119

(14.) Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	107.847	24.937
Unfertige Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen	24.466	7.323
Summe	132.313	32.260

Im Berichtsjahr beliefen sich die in den Umsatzkosten als Aufwand erfassten Vorräte auf 285.933 t€ (2021: 50.255 t€). Material in Höhe von 742 t€ wurden um 267 t€ wertberichtigt.

(15.) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen im Wesentlichen Forderungen aus Materialverkäufen.

(16.) Sonstige finanzielle Vermögenswerte

In der folgenden Tabelle ist die Zusammensetzung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte dargestellt:

Kautionen	835	253
Derivate mit positivem Marktwert	9.870	248
Langfristige finanzielle Vermögenswerte	10.705	501
[X]Kautionen	343	406
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	494	206
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	837	612
Summe	11.542	1.113

Im Vorjahr waren Vertragsvermögenswerte in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthalten, diese wurden in die sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte umgegliedert.

(17.) Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Abgegrenzte Finanzierungskosten	15.460	7.541
Vertragsanbahnungskosten	1.917	713
Vertragsvermögenswert	238	88
Langfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte	17.615	8.342
Umsatzsteuerforderungen	29.236	8.723
Aktivischer Rechnungsabgrenzungsposten	11.513	1.021
Anzahlungen auf Vorräte	4.715	1.358
Vertragsvermögenswert	97	37
Übrige kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte	11	0
Kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte	45.572	11.140
Summe	63.187	19.482

Die abgegrenzten Finanzierungskosten enthalten Transaktionskosten für noch nicht in Anspruch genommene Asset-backed Finanzierungskreditlinien und Bereitstellungszinsen. Die Transaktionskosten werden mit Inanspruchnahme der Kreditlinie vom Nominalbetrag des Darlehens abgezogen.

Im Geschäftsjahr wurden die Vertragsanbahnungskosten von den immateriellen Vermögenswerten in die sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte und die Vertragsvermögenswerte von den finanziellen Vermögenswerten in die nicht-finanziellen Vermögenswerte umgegliedert. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.

(18.) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten täglich fällige Bankguthaben in EUR, USD-Einlagen in Höhe von 27.286 t€ (2021: 0 t€), Anteile an Geldmarkfonds in Höhe von 34.695 t€ (2021: 165.459 t€) und in sehr geringem Umfang Barbestände.

Zum Stichtag unterlagen Bankguthaben in Höhe von 29.215k t€ einer Verfügungsbeschränkung (2021: 8.958 t€). Davon sind 1.228 t€ (2021: 1.228 t€) an Vermieter von Immobilien verpfändet, 6.670 t€ (2021: 5.181 t€) zum Einkauf von Gütern auf separaten Konten hinterlegt und 21.328 t€ (2021: 2.559 t€) für zukünftige Aufwendungen aus den Miet, Service- und Kreditverträgen, wie mit den Kreditgebern vereinbart, verpfändet.

(19.) Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt 66 t€ (2021: 59 t€) mit einem Nominalwert von 1€ je Geschäftsanteil. Es sind 66.337 (2021: 59.320) Anteile ausgegeben, hiervon besteht für 41.152 Anteile eine Liquidationspräferenz im Fall eines Exits, so dass die Erlöse zuerst an diese Anteilseigner ausgezahlt werden. Im Geschäftsjahr gingen Zahlungen für die Erhöhung des gezeichneten Kapitals in Höhe von 71€ ein. Die Ausgabe der neuen Anteile und die Kapitalerhöhung aufgrund die Series D Finanzierungsrunde wurden am 19. Dezember 2022 notariell beurkundet und am 19. Januar 2023 in das Handelsregister eingetragen.

Bereits angefallene Transaktionskosten für die Kapitalerhöhung in Höhe von 9.142 t€ werden in den sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerten erfasst und im Folgejahr mit der Kapitalrücklage verrechnet. Im Vorjahr wurden die Kapitalrücklagen um die zusätzlichen Transaktionskosten für die Series C Finanzierungsrunde in Höhe von 8.052 t€ vermindert.

Das Wandeldarlehen wurde am 4. Februar 2022 modifiziert. Die Verlängerung der Laufzeit sowie die Reduktion des Zinssatzes führten zu einem höheren Wert des Wandlungsrechtes, welches bereits im Vorjahr in der Kapitalrücklage erfasst wurde. Aufgrund der Modifikation erhöht sich die Kapitalrücklagen um 4.115 t€. In gleicher Höhe vermindert sich die Gewinnrücklagen (siehe hierzu Erläuterungen zu Wandeldarlehen).

Die sonstigen Rücklagen beinhalten die kumulierten Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Beteiligung an der Enpal China Ltd. sowie die Cashflow-Hedge-Rücklage.

Die Gewinnrücklagen umfassen die kumulierten Konzernergebnisse bis zum Bilanzstichtag.

An der Enpal ezee GmbH bestehen nicht beherrschende Anteile in Höhe von 30%. Die Enpal ezee GmbH hält unverändert die Anteile an der ezee Benefit GmbH, Enpal ezee Benefit GmbH, und der Enpal ezee Benefit III GmbH. Die Anteile an der Enpal ezee Benefit II GmbH wurde mit Wirkung zum 25. März 2022 zu einem Kaufpreis von 25 t€ von der Enpal ezee GmbH an die Enpal Green Future Holding GmbH, an der die Enpal GmbH 100% der Anteile hält, veräußert. Der Erwerb stellt eine Transaktion unter Eigentümern da. Die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Buchwert, der nicht beherrschenden Anteile wurde in den Gewinnrücklagen erfasst und damit mit dem Verlustvortrag verrechnet. Außerdem bestehen nicht-beherrschende Anteile an der Green Finance Solution SA in Höhe von 100%.

Die Zusammensetzung und Veränderung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

(20.) Wandeldarlehen

Am 12. Februar 2021 schloss Enpal mit zwei bestehenden Anteilseignern und zwei Dritten ein in Eigenkapital wandelbares Darlehen über einen Gesamtbetrag von 20.000 t€ ab, wovon 5.000 t€ am 7. Mai 2021 in Eigenkapital gewandelt wurden. Das übrige Darlehen war mit 5% p.a. verzinst und frühestens bei Wandlung oder 365 Tage nach dem Tag der Auszahlung fällig. Die Wandlungsoption wurde von der Basisverbindlichkeit getrennt und als derivative Verbindlichkeit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, während die Basisverbindlichkeit zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurde. Am 6. April 2021 schloss Enpal einen Zusatz zum ursprünglichen Vertrag über das Wandeldarlehen ab, in dem der Wandlungspreis fixiert wurde und der es den Darlehensgebern ermöglichte, das Wandlungsrecht jederzeit vor dem Fälligkeitstermin durch eine Mitteilung auszuüben. Dieser Nachtrag wurde im Vorjahr als wesentliche Modifikation des Wandeldarlehens behandelt, die zu einer Ausbuchung der bisherigen Verbindlichkeit und Wandlungsoption und Einbuchung sowie Neubewertung des Wandeldarlehens mit den geänderten Konditionen führte. Da der Wandlungspreis fixiert wurde, erfüllte die Wandlungsoption nun die Kriterien für Eigenkapital und wurde mit dem initialen beizulegenden Zeitwert im Eigenkapital erfasst. Die verbleibende Basisverbindlichkeit wurde weiterhin zu den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Am 4. Februar 2022 wurde das verbliebene Wandeldarlehens in Höhe von 15.000 t€ bis zum 19. Februar 2024 prolongiert. Im Rahmen der Prolongation wurde der Zinssatz von 5% p.a. auf 2% p.a. reduziert. Die Vertragsanpassung wird als eine wesentliche Modifikation behandelt, die die zu einer Ausbuchung der bisherigen Verbindlichkeit und zu einer Neueinbuchung führt. Die Verlängerung der Laufzeit und die Reduktion des Zinssatzes führten dazu, dass der Zeitwert des Basisdarlehens (ohne Wandlungsrecht) unterhalb des Buchwerts des Wandeldarlehens vor Restrukturierung lag. Dementsprechend ergab sich im Zeitpunkt der Modifikation ein Aufwand aus der Ausbuchung der bisherigen Verbindlichkeit in Höhe von 720 t€. Die neue Verbindlichkeit (ohne Wandlungsrecht) wurde zum Zeitwert in Höhe von 8.094 t€ erfasst, so dass sich ein Ertrag aus der Modifikation in Höhe von 7.555 t€ ergab. Das bisher im Eigenkapital erfasste Wandlungsrecht stellt auch nach der Vertragsänderung eine Eigenkapitalkomponente dar. Aus der Modifikation resultiert eine Erhöhung des Werts des Wandlungsrechts um 4.115 t€ auf 7.553 t€, die ergebnisneutral erfasst wurde (siehe hierzu Erläuterungen zum Eigenkapital). Vom Zeitpunkt der Modifikation bis zum 31. Dezember 2022 wurde ein Effektivzinsaufwand in Höhe von 2.786 t€ erfasst. Zum 31. Dezember 2022 hat das Wandeldarlehen einen Buchwert von 11.242 t€.

Im Vorjahr hatte Enpal außerdem ein in Eigenkapital wandelbares Darlehen mit einem Dritten über einen Gesamtbetrag von 20.000 t€ abgeschlossen, das mit 5% p.a. verzinst wurde. Die eingeräumte Umwandlungsoption wurde getrennt von der Basisverbindlichkeit verbucht. Der Basisdarlehensvertrag wurde zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Am 25. Mai 2021 wurde das Darlehen mit einem Gesamtnennbetrag von 20.000 t€ in Eigenkapital gewandelt.

(21.) Bankverbindlichkeiten

Die Bankverbindlichkeiten bestehen aus einem Kontokorrentkredit in Höhe von 41.540 t€ (2021:11.956 t€). Zur Finanzierung des Wareneinkaufs bestanden zudem Akkreditivlinien. Die Kontokorrentkreditlinie und Akkreditivlinien haben ein Volumen von 75.000 t€ (2021: 22.000 t€) und eine Laufzeit bis März 2024 (2021: August 2022). Die Inanspruchnahme des Kontokorrentkredits darf 50.000 t€ nicht überschreiten.

Die Bankverbindlichkeiten sind durch Sicherungsübereignung von Vorräten in Höhe von 54.234 t€ (2021: 22.866 t€), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 653 t€ (2021: 986 t€) und der Verpfändung von Kontoguthaben in Höhe von 6.670 t€ (2021: 5.181 t€) besichert.

Die Verträge enthalten finanzielle Covenants sowie eine Change-of-Control Klausel. Die finanziellen Covenants umfassen insbesondere die Eigenkapitalquote, einen Liquiditätsgrad und Deckungsbeitrag, jeweils auf Ebene der Einzelgesellschaft. Außerdem ist ein Mindestbankguthaben erforderlich. Diese Kennzahlen dürfen jeweils festgelegte Werte nicht über- oder unterschreiten. Enpal überwacht die Einhaltung der finanziellen Covenants laufend und berichtet diese monatlich an die Kreditgeber. Auf dieser Basis wird das Risiko einer Nichteinhaltung als gering eingeschätzt.

(22.) Asset-backed Finanzierung

Die Asset-backed Finanzierung hat die folgenden vertraglichen Konditionen:

Vertrag 1	3,22%	14.000	2035	12.255	12.255	13.022	13.022
Vertrag 2	1,3% - 2,0%	30.000	2038-2040	27.065	26.976	28.723	28.618
Vertrag 3	1.6% + 6M Euribor	62.000	2037	56.382	55.060	48.708	47.527
Vertrag 4	1,9% - 2,2%	50.000	2035-2039	45.367	45.201	41.566	41.386
Vertrag 5	1,8% - 1,9%	275.000	2041-2042	270.540	265.238	4.278	4.197
Vertrag 6	4,40%	70.000	2037	58.324	58.026	0	434
Vertrag 7	4,2% - 4,9%	735.000	2040-2042	52.429	50.967	0	0
Vertrag 8	7,3%	120.000	2042	4.007	3.866	0	0
Vertrag 9	1,1% + 1M Euribor	300.000	2027	0	13	0	0
Vertrag 10	8,0% + IM Euribor	56.000	2027	0	0	0	0
Summe		1.712.000		526.370	517.602	136.297	135.184

Zur Finanzierung der Herstellung von Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen hat Enpal langfristige Finanzierungsverträge (sog. Asset-backed Finanzierung) abgeschlossen. Die Asset-backed Finanzierungen erhöhen sich monatlich um die monatlichen Tranchen für die in dem Monat hergestellten und vermieteten Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen. Es bestehen sowohl Senior- sowie eine Mezzanine-Asset-backed Finanzierung. Die Verträge 7, 8, 9 und 10 wurden im Geschäftsjahr abgeschlossen. Die Asset-backed Finanzierung wird über die Laufzeit getilgt und sind mit Ausnahme von Verträgen 3, 7, 9 und 10 fest verzinst. Für Verträge 1, 2 und 4 wurden die Zinssätze mit Ziehung der Tranchen fixiert. Für Vertrag 5 und Vertrag 7 bestehen Verträge mit unterschiedlichen Zinssätzen pro Kreditgeber. Für den variabel verzinslichen Vertrag 3 bestehen Zinsswaps. Vertrag 7 enthält variabel verzinsliche Finanzierungen in Höhe von 150.000 t€ und fest verzinsliche Finanzierungen in Höhe von 535.000 t€. Es wurde ein bedingter Zinsswap zur Vorsicherung der variabel verzinslichen Finanzierung des Vertrags 7 abgeschlossen. Die Bedingung des Swap-Vertrags hängt von einer Mindestinanspruchnahme des abgesicherten variabel verzinslichen Kredits ab.

Enpal ist weiterhin rechtlicher Eigentümer der Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen. Die Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen sind als Sicherheiten für die Asset-backed Finanzierungen hingegeben. Die Asset-backed Finanzierung ist außerdem durch Sicherheitsabtretung der Leasingforderungen in Höhe von 578.659 t€ (2021: 178.707 t€), Verpfändung von Kontoguthaben in Höhe von 27.794 t€ (2021: 7.770 t€) und Verpfändung von Ansprüchen aus Hedging Verträgen in Höhe von 9,870k t€ (2021: 166 t€) besichert.

Außerdem bestehen finanzielle Covenants, deren Nichteinhaltung zu einer Fälligstellung durch den Kreditgeber führen kann sowie Change-of-Control Klauseln. Für die Verträge bestehen jeweils unterschiedliche finanzielle Covenants, die insbesondere auf finanzielle Kennzahlen wie die Eigenkapitalquote auf Ebene der Zweckgesellschaft, das Periodenergebnis der Zweckgesellschaft, die DSCR (Debt Service Coverage Ratio) oder Ausfallraten im jeweiligen Kundenportfolio abstellen. Diese Kennzahlen dürfen jeweils festgelegte Werte nicht über- oder unterschreiten. Enpal überwacht die Einhaltung der finanziellen Covenants laufend und berichtet diese halbjährlich an die Kreditgeber. Auf dieser Basis wird das Risiko einer Nichteinhaltung als gering eingeschätzt.

(23.) Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

Rückbauverpflichtungen	1.015	0	2.146	0	(234)	2.927
Gewährleistungsrückstellung	4	0	3.850	0	0	3.854
Sonstige Rückstellungen	1.106	(845)	0	(11)	0	250
Summe	2.125	(845)	5.996	(11)	(234)	7.031

Die Rückbauverpflichtungen sind am Ende der Laufzeit der Mietverträge und damit in den Geschäftsjahren 2037 bis 2042 fällig. Die Gewährleistungsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind kurzfristig.

Verbindlichkeiten aus aktienbasierten Vergütungen in Höhe von 10.590 t€ (2021: 3.353 t€) sind in den Rückstellungen ausgewiesen. Für weitere Angaben wird auf die Erläuterungen zu aktienbasierten Vergütungen verwiesen.

(24.) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten Verbindlichkeiten in fremder Währung in Höhe von 942 t€ (2021: 564 t€).

(25.) Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierungen und Leistungen und ähnliche Schulden

Es bestehen Verträge für Lieferantenfinanzierungen mit drei Partnern an die Verbindlichkeiten gegenüber Handwerkspartnern und Materiallieferanten übertragen bzw. über die diese Verbindlichkeiten bezahlt werden.

Übertragene Verbindlichkeiten (in t€)	12.223	9.644
Zahlungsfrist nach Übertragung (in Tagen)	90	90
Zahlungsfrist ursprünglich (in Tagen)	7-90	7-90
Übertragene Verbindlichkeiten in t€	14.013	0
Zahlungsfrist nach Übertragung (in Tagen)	120	-
Zahlungsfrist ursprünglich (in Tagen)	45	-
Übertragene Verbindlichkeiten in t€	3.999	2.458
Zahlungsfrist nach Übertragung (in Tagen)	60	60
Zahlungsfrist ursprünglich (in Tagen)	45	45
Total übertragene Verbindlichkeiten	30.235	12.102

(26.) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Derivate mit negativem Marktwert	1.126	82
Kaufpreisverbindlichkeit	0	102
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten	1.126	184
Personalverbindlichkeiten	8.443	3.570
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	2.133	1.850
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	10.576	5.420
Summe	11.702	5.604

(27.) Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten

In der folgenden Tabelle ist die Zusammensetzung der sonstigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt:

Vertragsverbindlichkeiten	1.358	59
Übrige langfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	19	20
Sonstige langfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	1.377	79
Umsatzsteuerverbindlichkeiten	13.176	153
Übrige kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	2.055	862
Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	15.231	1.015
Summe	16.608	1.094

Enpal weist im Zusammenhang mit den Austauschrechten für Batteriespeicher und Ladesäulen Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 1.358 t€ (2021: 59 t€) aus.

(28.) Anteilsbasierte Vergütung

Enpal beteiligt im Rahmen des virtuellen Mitarbeiterbeteiligungsprogramms ausgewählte Mitarbeiter am Wertzuwachs der Gesellschaft, um diese an die Gesellschaft zu binden. Außerdem wurde dem nicht beherrschenden Anteilseigner an der Enpal ezee GmbH eine anteilsbasierte Vergütung als Gegenleistung für Warenlieferungen gewährt. Die virtuellen Geschäftsanteile vermitteln das Recht auf eine Sonderzahlung bei Eintritt eines bestimmten Ereignisses.

Enpal verfügt über drei virtuelle Beteiligungsprogramme:

•	Virtuelles Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der Enpal GmbH ("VESOP")
•	Virtuelles Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der Enpal GmbH ("Phoenix")
•	Virtuelle Beteiligungsvereinbarung ("Exit-Beteiligung")

Begünstigte des Enpal VESOP und Phoenix sind Mitarbeiter. Begünstigter der Exit-Beteiligung ist der nicht beherrschende Anteilseigner an der Enpal ezee GmbH.

Für das VESOP und Phoenix sind die virtuellen Geschäftsanteile und die damit zusammenhängenden Rechte auflösend bedingt ("Vesting"). Bei Eintritt einer auflösenden Bedingung fällt der virtuelle Geschäftsanteil an die Gesellschaft zurück und es enden sämtliche Rechte des Mitarbeiters, die durch diesen virtuellen Geschäftsanteil verkörpert werden. Das Vesting hat eine Laufzeit in ganzen Monaten, die für jeden Begünstigten in der entsprechenden Zuteilungsvereinbarung bestimmt wird. Die individuelle Laufzeit liegt grundsätzlich bei 84 Monaten (die "Vesting Periode").

Die Gewährung virtueller Geschäftsanteile mit Barwertausgleich führt zu einer Verbindlichkeit, welche unter Berücksichtigung der voraussichtlich unverfallbaren Prämienzahlungen auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts bewertet wird. Der beizulegende Zeitwert wird zu jedem Bilanzstichtag ermittelt.

Die Aufwendungen für erhaltene Leistungen, die der teilnehmende Mitarbeiter erbringt, werden über die jeweilige Laufzeit mit entsprechender Erhöhung der Verbindlichkeit erfasst. Der Vergütungsaufwand wird je nach Zugehörigkeit des Begünstigten zu Lasten der Umsatz, Vertriebs- oder Verwaltungskosten gebucht.

Das VESOP ist über die individuell vereinbarte Laufzeit unverfallbar. Für die ersten 12 Monate besteht ein Cliff-Vesting, für den folgenden Zeitraum erfolgt eine Erfassung auf linearer monatlicher Basis. Unter dem Phoenix Programm haben die virtuellen Anteile eine Vesting-Periode von 9 Monaten. Die Begünstigen müssen während der Vesting-Periode Leistungen für ein Konzernunternehmen erbringen, damit die Anteile unverfallbar werden. Bei Kündigung aus wichtigem, durch den Arbeitnehmer zu vertretendem Grund, verfallen auch die unverfallbaren Optionen ("Bad Leaver").

Für das VESOP gibt es eine beschleunigte Unverfallbarkeit für den Fall, dass innerhalb der ersten 48 Monate nach der Zuteilung ein Exit-Event eintritt und der Mitarbeiter noch bei Enpal beschäftigt ist. Für die Berechnung der Austrittszahlung wird dann eine Vesting-Periode von 48 Monaten statt 84 Monaten angenommen.

Die virtuellen Geschäftsanteile gewähren dem Unternehmen das Recht, eine Abfindung zu leisten, um die gewährten Geschäftsanteile im Falle beispielsweise eines Austritts eines Mitarbeiters vor einem Exit-Event wieder zu erwerben ("Good Leaver").

Die Verbindlichkeit für die gewährten virtuellen Geschäftsanteilen beträgt 10.590 t€ (2021: 3.353 t€). Der innere Wert dieser Verbindlichkeit beträgt 10.573 t€ (2021: 3.264 t€).

Es wurden Aufwendungen für die im Laufe des Jahres erhaltenen Mitarbeiterleistungen in Höhe von 7.485 t€ (2021: 2.063 t€) erfasst.

Die folgende Tabelle zeigt die Anzahl und die gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreise (WAEP) und die Bewegungen der virtuellen Geschäftsanteile im Laufe des Jahres:

01.01.	5.549	1.036	2.559	-
Ausgegeben während des Jahres	2.676	4.850	3.959	1.831
Verfallen während des Jahres	(499)	789	(719)	-
Ausgeübt während des Jahres	-	-	-	-
Zurückerworben während des Jahres ("Abfindung")	(660)	897	(250)	-
31.12.	7.066	2.723	5.549	1.036

In den folgenden Tabellen werden die wesentlichen Bewertungsparameter für alle drei Pläne zusammen dargelegt, die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der virtuellen Geschäftsanteile herangezogen wurden:

31.12.2022
Gewichteter beizulegender Zeitwert	18.096	19.217	19.217
Dividendenrendite (%)	0,0%	0,0%	0,0%
Erwartete Volatilität (%)	78,1%	78,1%	78,1%
risikofreier Zinssatz (%)	2,5%	2,5%	2,5%
Erwartete Rest-Vestingperiode (Jahre)	4,8	-	1,1
Erwartete Laufzeit (Jahre)	4,1	4,1	4,1
Gewichteter Anteilswert (€)	19.217	19.217	19.217

Modell	Black Scholes Model	Black Scholes Model	Black Scholes Model
31.12.2021
Gewichteter beizulegender Zeitwert	8.131	8.483	8.483
Dividendenrendite (%)	0,0%	0,0%	0,0%
Erwartete Volatilität (%)	77,0%	77,0%	77,0%
risikofreier Zinssatz (%)	(0,74%)	(0,74%)	(0,74%)
Erwartete Rest-Vestingperiode (Jahre)	5,0	-	2,1
Erwartete Laufzeit (Jahre)	2,1	2,1	2,1
Gewichteter Anteilswert (€)	8.483	8.483	8.483
Modell	Black Scholes Model	Black Scholes Model	Black Scholes Model

Die erwartete Laufzeit der gewährten virtuellen Geschäftsanteile basiert auf historischen Daten und aktuellen Erwartungen und spiegelt die Dauer bis zum erwarteten Exit-Event wider. Die erwartete Volatilität spiegelt die Annahme wider, dass die historische Volatilität über einen Zeitraum, der der Lebensdauer der Optionen ähnelt, auf zukünftige Trends hinweist, die nicht unbedingt das tatsächliche Ergebnis sein müssen. Die Rest-Vesting- Periode spiegelt den durchschnittlich verbleibenden Erdienungszeitraum wider.

(29.) Finanzinstrumente

Die folgende Tabelle zeigt die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit den Buchwerten und beizulegenden Zeitwerten und ihrer Einordnung in die Fair-Value- Hierarchie. Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt:

Finanzielle Vermögenswerte bewertet zum beizulegenden Zeitwert

Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps ^*	Sonstige finanzielle Vermögenswerte	9.870	9.870	0	9.870	0
Geldmarktfonds	Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	34.695	34.695	34.695	0	0

Finanziellen Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	744
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	Sonstige finanzielle Vermögenswerte	1.672
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	151.882
Summe		198.863

Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zum beizulegenden Zeitwert

Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps ^*

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

1.126

1.126

0

1.126

0

Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

Wandeldarlehen	Wandeldarlehen	11.241	10.917	0	0	10.917
Bankverbindlichkeiter	Bankverbindlichkeiten	41.538	-
Asset-backed Finanzierung	Asset-backed Finanzierung	517.602	431.223	-	-	431.223
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	98.255
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierungen	Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierungen	30.235
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	10.576
Summe		710.572

^* Diese Instrumente fallen nicht unter eine der Kategorien von IFRS 9 .

Finanzielle Vermögenswerte bewertet zum beizulegenden Zeitwert
Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps ^*	Sonstige finanzielle Vermögenswerte	248	248	0	248	0
Geldmarktfonds	Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	165.459	165.459	165.459	0	0
Finanziellen Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.109
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	Sonstige finanzielle Vermögenswerte	866
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	31.264
Summe		199.070
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zum beizulegenden Zeitwert
Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps ^*	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	82	82	0	82	0
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten
Wandeldarlehen	Wandeldarlehen	14.929	14.928	0	0	14.929
Bankverbindlichkeiten	Bankverbindlichkeiten	11.956
Asset-backed Finanzierung	Asset-backed Finanzierung	135.184	139.228	0	139.228	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	17,312
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierungen	Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierungen	12,102
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	5.604
Summe		197.086

^* Diese Instrumente fallen nicht unter eine der Kategorien von IFRS 9 . Davon sind im Insolvenzfall 40 t€ saldierungsfähig.

Die Einordnung in die Fair-Value-Hierarchie basiert auf dem Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:

•	Stufe 1: auf aktiven Märkten notierte (unverändert übernommene) Preise für identische Vermögenswerte und Schulden
•	Stufe 2: von notierten Preisen abweichende Inputfaktoren, die direkt oder indirekt beobachtbar sind und sich wesentlich auf die Bewertung des Vermögenswerts oder der Schuld auswirken
•	Stufe 3: mindestens ein Inputfaktor ist nicht beobachtbar

Etwaige Umgliederungen zwischen den Stufen werden am Bilanzstichtag vorgenommen.

Bei Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, erfolgt die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts mittels Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme unter Verwendung von kreditrisikoadjustierten, laufzeitadäquaten Marktzinssätzen. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten wird dabei vereinfachend angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte näherungsweise ihren Buchwerten entsprechen.

Die wesentlichen Inputfaktoren, die bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der Wandeldarlehen verwendet wurden, sind eine Enpal-spezifische Kreditmarge, die Wahrscheinlichkeit der jeweils möglichen Ausübungszeitpunkte sowie der risikofreie Zinssatz. Das Kreditrisiko wird dabei modelliert, um das höhere Risiko der Investoren in Verbindung mit diesem wandelbaren Instrument zu jedem Bewertungszeitpunkt zu berücksichtigen. Der risikofreie Zinssatz basiert auf laufzeitkongruenten Euribor- und Swap- Sätzen.

Die Bewertung der Zinssicherungsinstrumente wurde anhand marktüblicher Methodiken auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen Marktzinsen (6M-Euribor und ESTR-Zinssatz) für entsprechende Restlaufzeiten und Tilgungsstrukturen unter Zugrundelegung zugänglicher Marktinformationen ermittelt.

Im Vorjahr wurde am 12. Februar 2021 eine Wandlungsoption mit einem negativen Zeitwert in Höhe von 4.375 t€ bilanziert. Es wurden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in Höhe von 1.104 t€ in den sonstigen Finanzerträgen und aufgrund der Vertragsmodifikation vom 6. April 2021 ein Effekt von 3.2711€ im Eigenkapital erfasst.

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten setzt sich, nach Bewertungskategorien getrennt, wie folgt zusammen:

2022
Änderung des beizulegenden Zeitwerts	0	(796)	0
Ausbuchung	0	0	6.835
Währungsumrechnung	(2.710)	0	(5)
Wertminderungen	(143)	0	0
Sonstige Finanzerträge	67	0	0
Sonstige Finanzierungskosten	0	0	(7.765)
2021
Änderung des beizulegenden Zeitwerts	0	1.104	0
Ausbuchung	71	0	0
Währungsumrechnung	(67)	0	(6)
Wertminderungen	(1.904)	0	0
Sonstige Finanzerträge	(575)	0	0
Sonstige Finanzierungskosten	0	0	(7.360)

(30.) Risiken aus Finanzinstrumenten

Grundsätzlich ist der Konzern Zinsänderungs-, Liquiditäts-, sowie bei Vermögenswerten Bonitäts- und Ausfallrisiken ausgesetzt.

Zinsrisiko

Unter Zinsrisiko versteht Enpal das Risiko steigender Finanzierungskosten durch einen Anstieg des Zinsniveaus. Das Unternehmen ist durch eine variabel verzinsliche Assetbacked Finanzierung einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zur Absicherung dieses Zinsrisikos bestehen zum Bilanzstichtag Sicherungsgeschäfte (Zinsswaps), die in Sicherungsbeziehungen designiert sind und die sich folgendermaßen verändert haben:

Positive Marktwerte	9.870	248
Negative Marktwerte	(1.126)	(40)
Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments - designiertes Risiko	9.376	789
OCI - Cashflow Hedge-Rücklage	(10.235)	(753)
Erfolgswirksame Hedge Ineffektivität - designiertes Risiko	(1.641)	(37)
Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Grundgeschäfts (Hypo) - designiertes Risiko	(10.785)	(753)

Die in Sicherungsbeziehungen designierten Grundgeschäfte führen im Berichtsjahr zu einer Verminderung der Cashflow-Hedge-Rücklage im Eigenkapital in Höhe von 10.235 t€ (2021: 753t€).

Die Zinsswaps werden in Sicherungsbeziehungen designiert und bilanziell abgebildet. Ineffektivitäten resultieren aus abweichenden Konditionen zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft. Der bedingte Zinsswap enthält auch eine bedingte Prämie, die nicht Teil des Grundgeschäfts ist und daher eine Quelle der Ineffektivität darstellt. Die Wertänderungen von in Sicherungsbeziehungen designierten Grundgeschäften werden mit der hypothetischen Derivate-Methode ermittelt.

Die untenstehende Sensitivitätsanalyse zeigt, wie sich die Zeitwerte der Zinsderivate verändern, wenn Zinsniveau aus Sicht des Bilanzstichtags anders ausgefallen wäre. Eine Änderung von 50 Basispunkten wurden berücksichtigt.

	+50 BP	-50 BP	+50 BP	-50 BP
	Shift	Shift	Shift	Shift
Zinsswaps	2.157	(2.243)	1.634	(1.738)

Aus den Zinskurvenrisiken würde sich vor Steuern somit insgesamt aufgrund der in der Sensitivitätsanalyse angenommen Wertänderungen eine Veränderung der sonstigen Rücklagen im Eigenkapital in Höhe von 2.142 t€ bzw. (2.197) t€ (2021: 1.619 t€ bzw. (1.704) t€) und eine Veränderung im Periodenergebnis von 14 t€ bzw. (44) t€ (2021: 15 t€ bzw. (34) t€) ergeben.

Die Zinsswaps werden zwischen 2036 und 2040 fällig. Sie haben ein Nominalvolumen von 141.036 t€ (2021: 44.850 t€). Der durchschnittlich gesicherte Zins beträgt 2,01% (2021: 0,24%).

Fremdwährungsrisiko

Ein Fremdwährungsrisiko resultiert sich aus kurzfristigen Bankguthaben in Höhe von 27.286 t€, die auf USD lauten. Ein Anstieg des Fremdwährungskurses um 10% hätte zu einem Fremdwährungsverlust von 2.486 t€ geführt, ein Rückgang des USD/EUR-Kurses um 10% hätte zu einem Fremdwährungsgewinn von 3.106 t€ geführt.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass möglicherweise nicht ausreichend Barmittel zur Erfüllung der finanziellen Verpflichtungen der Gesellschaft zur Verfügung stehen. Das Risiko kann aus einer unzureichenden Verfügbarkeit von Mitteln an den erforderlichen Stellen, aus ungenauen Liquiditätsprognosen oder einer einseitigen Investitionsstrategie für die Barreserven der Gesellschaft resultieren.

Enpal steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von liquiden Mitteln, Kreditlinien bei Banken und weiteren Fazilitäten sowie einer laufenden Liquiditätsplanung des Konzerns.

Die folgende Tabelle stellt die nicht diskontierten, vertraglich vereinbarten Zahlungsmittelabflüsse der finanziellen Verbindlichkeiten dar. Die Zuordnung zu den Zeiträumen, in denen die Zahlungsmittel jeweils abfließen werden, erfolgte dabei auf Basis des frühesten Zeitpunkts, in dem ein Zahlungsmittelabfluss möglich ist. Ein Verstoß gegen die vereinbarten Covenants für die Asset-backed Finanzierung könnte zu einer sofortigen Rückzahlungsverpflichtung führen.

Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps	1.526	4.806	3.510	9.842
Wandeldarlehen	0	16.350
Bankverbindlichkeiten	41.538
Asset-backed Finanzierung	30.666	185.726	373.778	590.170
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	98.255
Lieferantenverbindlichkeiten	30.235
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	10.576

Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps	143	120	0	263
Wandeldarlehen	15.655	0	0	15.655
Bankverbindlichkeiten	12.441	0	0	12.441
Asset-backed Finanzierung	11.626	40.392	104.174	156.192
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	17,312
Lieferantenverbindlichkeiten	12,102
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	5.597	3.278	0	8.875

Ausfallrisiko

Unter Ausfallrisiko wird das Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden oder Vertragspartnern verstanden. Etwaige Zahlungsausfälle führen zu Wertberichtigungen von bilanzierten Vermögenswerten, finanziellen Vermögenswerten oder Forderungen. Sie sind begrenzt auf die auf der Aktivseite der Bilanz ausgewiesenen Beträge. Ausfallrisiken bestehen bei Enpal im Wesentlichen für die Leasingforderungen. Auf Basis von Altersstruktur sowie Erfahrungswerten wird eine Vorsorge für den erwarteten Kreditverlust gebildet, um dem Ausfallrisiko Rechnung zu tragen. Uneinbringliche Forderungen werden vollständig einzelwertberichtigt.

Es besteht keine nennenswerte Konzentration des Ausfallrisikos.

Zusätzlich besteht für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente dahingehend ein Ausfallrisiko, dass Finanzinstitute ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen können. Die maximale Risikoposition entspricht den Buchwerten dieser finanziellen Vermögenswerte zum jeweiligen Abschlussstichtag. Die Gesellschaft begegnet diesem Risiko, indem sie ihre Bankguthaben auf verschiedene Kreditinstitute mit hoher Bonität sowie Geldmarktfonds mit dem Rating AAA verteilt.

In der nachfolgenden Tabelle sind die Bruttobuchwerte der Leasingforderungen nach Ausfallrisiko-Ratingklassen dargestellt.

A	213.999	1.262	101
B	142.804	1.875	241
c	58.320	723	94
D	51.278	1.064	80
E	43.749	994	250
F	32.796	1.197	96
G	20.831	910	123
H	8.913	577	134

(31.) Kapitalmanagement

Ziel des Enpal-Konzerns ist es, eine starke Eigen- und Fremdkapitalbasis beizubehalten, um das Vertrauen der Investoren und Banken zu wahren und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen. Enpal verfolgt das Ziel, Mittel für ein eigenkapitalfinanziertes Wachstum des Konzerns und laufzeitkongruente Asset-backed Finanzierungen sicherzustellen.

Auf Basis einer Liquiditätsplanung werden die Zahlungsströme gruppenweit verfolgt und ein etwaiger Finanzierungsbedarf frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet. Veränderungen werden regelmäßig analysiert und erforderliche Korrekturmaßnahmen ergriffen. Als Kennzahl zur Steuerung dienen neben dem geplanten Zahlungsmittelbestand der Tochtergesellschaften auch die mit den externen Kreditgebern vereinbarten und einzuhaltenden finanziellen Covenants. Als Covenants sind mit den Darlehensgebern im Wesentlichen Kündigungsrechte bei Eigentümerwechsel sowie bei Nichterreichung von an bilanzielle Kennzahlen geknüpfte finanzielle Covenants auf Ebene der Einzelgesellschaften vereinbart. Sollte es durch einen Verstoß gegen die vereinbarten Covenants zu einer sofortigen Rückzahlungsverpflichtung von Darlehensbeträgen kommen, resultiert hieraus ein Liquiditätsrisiko (siehe Erläuterungen zu Asset-backed Finanzierung). Im Berichts- und im Vorjahr wurden alle Covenants eingehalten.

(32.) Kapitalflussrechnung

Der Anstieg des Mittelabflusses aus der operativen Tätigkeit ist auf das höhere Geschäftsvolumen des Enpal-Konzerns zurückzuführen. Der höhere Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit resultiert maßgeblich aus neuen Asset-backed Finanzierungen. Die Veränderung der Finanzverbindlichkeiten kann der folgenden Tabelle entnommen werden:

Wandeldarlehen	14.929	0	(6.835)	3.145	11.241
Bankverbindlichkeiten	11.956	29.582			41.538
Asset-backed Finanzierung	135.184	389.539	0	(7.121)	517.602
Leasingverbindlichkeiten	5.343	(4.144)	13.408	(2.936)	11.672
Summe	167.411	414.978	6.573	(6.911)	582.052

Wandeldarlehen	0	40.000	(25.038)	(33)	14.929
Bankverbindlichkeiten	5.818	6.137	0	0	11.956
Asset-backed Finanzierung	58.423	77.245	0	(484)	135.184
Leasingverbindlichkeiten	276	(1.301)	6.351	18	5.343
Gesellschafterdarlehen	14.084	(14.084)	0	0	0
Summe	78.602	107.997	(18.687)	(500)	167.411

Die im Finanzmittelfonds ausgewiesene Liquidität beinhaltet Bankguthaben, Anteile an Geldmarktfonds und Barbestände, welche teilweise Verfügungsbeschränkungen unterliegen (siehe Erläuterungen zu Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten).

(33.) Angaben über Beziehungen zu nahestehende Personen und Unternehmen

Geschäftsvorfälle mit Anteilseignern

Eine Reihe von Anteilseignern halten Positionen in anderen Unternehmen, die dazu führen, dass diese unverändert zum Vorjahr Kontrolle oder maßgeblichen Einfluss auf Enpal besitzen. Die MVK Asset Management GmbH übt Kontrolle, Picus Capital GmbH, Linus UK Facility Ltd. und Luktev GmbH üben maßgeblichem Einfluss auf Enpal aus.

Enpal hat im Rahmen der Series D Finanzierungsrunde Kosten in Höhe von 180 t€ (2021: 71 t€) für Anteilseigener übernommen, wovon am Stichtag 180 t€ (2021: 57 t€) offen waren.

Im Vorjahr schloss Enpal mit der MVK Asset Management GmbH und der Picus Capital GmbH in Eigenkapital wandelbare Darlehen über einen Gesamtbetrag von 3.000 t€ ab, welche im Vorjahr an Dritte übertragen oder in Eigenkapital gewandelt wurden.

Geschäftsvorfälle mit Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen

Die Vergütung der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen umfasst gemäß IAS 24:

Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer	891	315
Anteilsbasierte Vergütung	2.297	334
Summe	3.188	649

Die kurzfristig fälligen Leistungen an das Management in Schlüsselpositionen des Konzerns umfasst Gehälter und Sachleistungen.

Die MVK Asset Management GmbH wird durch Mario Kohle, der ein Mitglied des Managements in Schlüsselpositionen ist, kontrolliert. Diese Gesellschaft kontrolliert den Konzern. Die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen verfügen unverändert zum Vorjahr über 37% der Anteile der Gesellschaft.

Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen

Die getpress GmbH, die eine nahestehendes Unternehmen ist, hat Beratungsleistungen in Höhe von 126 t€ (2021: 123 t€) erbracht.

Im Vorjahr hat Enpal maßgeblichen Einfluss auf die KSW GmbH ausgeübt. Die KSW GmbH hat im Vorjahr Montageleistungen in Höhe von 541 t€ erbracht. An die KSW GmbH wurden Darlehen ausgereicht, für welche im Vorjahr Forderungsverluste in Höhe von 50 t€ erfasst wurden. Die Anteile an der KSW GmbH wurden im Vorjahr zu einem Kaufpreis von 80 t€ an den Miteigentümer veräußert.

(34.) Vergütung des Abschlussprüfers

Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutschland, beträgt 420 t€ (2021: 168 t€). Dieses umfasst das Honorar für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der Enpal B.V. und der Jahresabschlüsse von 4 Tochterunternehmen. Außerdem wurde im laufenden Geschäftsjahr Mehraufwand für die Prüfung des Vorjahresabschlusses erfasst.

(35.) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 24. Januar 2023 wurde die Enpal GmbH in die Enpal B.V. umfirmiert. Der Ort der Geschäftsleitung bleibt unverändert in Berlin. Die Kapitalerhöhung aus der Finanzierungsrunde der Serie D wurde am 19. Januar 2023 in das Handelsregister eingetragen. Das Agio in Höhe von 207.990 t€ wurde in der Kapitalrücklage erfasst.

Im Rahmen der Finanzierungsrunde wurden Bonuszahlungen an ausgewählte Mitarbeiter gegen Rückgabe von virtuellen Anteilen gewährt.

Im März und Juni 2023 wurden weitere Asset-backed-Finanzierungen in Höhe von 431.000 t€ vereinbart. Dabei handelt es sich in Höhe von 351.000 t€ um langfristige Finanzierungen und in Höhe von 80.000 t€ um Zwischenfinanzierungen. Darüber hinaus wurden zusätzliche Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierungen in Höhe von 7.500 t€ sowie zusätzliche Kreditlinien für Materialeinkäufe in Höhe von 10.000 t€ vereinbart.

Ein Mietvertrag für eine bestehende Bürofläche wurde durch einen neuen Mietvertrag über diese Bürofläche mit längerer Laufzeit ersetzt.

Berlin, 30. Juni 2023

Die Geschäftsführung

Mario Kohle

Jochen Cassel

Stephan Rink

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1 Konzernprofil

1.1 Geschäftsmodell des Enpal-Konzerns

Enpal verfolgt das Ziel, Menschen mit grüner Energie zu versorgen. Seit Ende 2018 bietet Enpal für deutsche Hauseigentümer:innen ein Photovoltaik-Mietmodell an. Das Angebot wurde im Geschäftsjahr 2021 durch die Einführung eines Batteriespeichers, eines Ökostromvertrags und auch des Messstellenbetriebs zu einer ganzheitlichen Energiedienstleistungslösung ausgebaut. Seit 2022 gehören Ladesäulen ebenfalls zum Angebot von Enpal. Der Kunde schließt einen Mietvertrag und Servicevertrag mit einem Unternehmen der Enpal-Gruppe ab, das die Photovoltaikanlage, den Batteriespeicher und die Ladesäule über 20 Jahre vermietet. Enpal hat bisher insgesamt 30.016 Photovoltaikanlagen (2021: 12.520) mit einer Leistung von 242,3 MWp, (2021: 90,0 MWp) sowie 20.081 Batteriespeicher (2021: 3.257) und 7.159 Ladesäulen in Deutschland errichtet.

Mit der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen von Enpal-Kunden leistet Enpal einen Beitrag für eine nachhaltige und saubere Energieversorgung, und hilft Haushalten, unabhängiger von den Entwicklungen und Preisschwankungen im Strommarkt zu werden.

Die Enpal-Gruppe besteht aus der im Jahr 2017 gegründeten Enpal GmbH als Mutterunternehmen sowie ihren direkten und indirekten Tochtergesellschaften. Eine Liste der Beteiligungen ist im Konzernanhang enthalten. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2023 wurde die Enpal GmbH in die Enpal B.V. umgewandelt. Die Enpal GmbH übernimmt die zentralen Verwaltungstätigkeiten für die Konzerngesellschaften. Ihre Geschäftsführung trägt die Verantwortung für die Steuerung des Konzerns und die Umsetzung der Strategie. Zudem fungiert die Enpal GmbH als operative Hauptgesellschaft der Enpal-Gruppe. Die Enpal GmbH kauft Module, Wechselrichter, Batteriespeicher, intelligente Stromzähler und alle weiteren Bestandteile der Photovoltaikanlagen in Deutschland und China ein, lässt die Photovoltaikanlagen von Mitarbeiter:innen der Enpal Montage GmbH, weiterer Montagegesellschaften und konzernexternen Handwerkspartner:innen errichten und vermietet diese über als Tochterunternehmen klassifizierte Zweckgesellschaften 20 Jahre an ihre Endkunden. Die Refinanzierung erfolgt über die Zweckgesellschaften, die mit den Mietverträgen und den vermieteten Photovoltaikanlagen besicherte langfristige Kredite (sog. Asset-backed Finanzierungen) von Banken und anderen Investoren aufnehmen. Über die operativen Tochtergesellschaften steuert die Enpal-Gruppe ihre Vertriebsaktivitäten, die Einkaufs- und Logistikaktivitäten, die Installation der Photovoltaikanlagen, den Wartungsservice und Messstellenbetrieb sowie den Vertrieb des Ökostromtarifs.

1.2 Konzernstrategie

Enpal verfolgt das Ziel, das starke Wachstum der vergangenen Jahre fortzusetzen. Um dies zu erreichen, werden die operativen Kapazitäten kontinuierlich erhöht. Dies erfolgt zum einen durch Optimierungsprojekte, bei denen bestehende Prozesse und Systeme weiter verbessert werden und zum anderen durch den stetigen Aufbau von Mitarbeiter:innen und externen Installationspartner:innen.

Im Zuge der strategischen Entwicklung hin zu einem ganzheitlichen Anbieter von Energie- und E-Mobilitätslösungen werden neue Produkte ins Portfolio aufgenommen. Enpal bietet seinen Kunden Energiespeicher, einen eigenen Stromtarif und den Messstellenbetrieb an und hat im Geschäftsjahr das Produktportfolio um Ladesäulen sowie die Vermarktung von Treibhausgasquoten erweitert.

Enpal strebt weiter nach Marktführerschaft im B2C-Energiesektor und wird sein Produktangebot kontinuierlich ausbauen und weiter differenzieren. Im Fokus steht insbesondere die weitere Wertschöpfung für Enpal-Kunden aus virtuellen Kraftwerk- Anwendungen wie intelligenter Vernetzung, einer Direktvermarktung des Stroms und der Nutzung von volatilen Strom-Marktpreisen sowie der Erweiterung um Wärmepumpen.

Mit der Eröffnung eines Standortes in Italien und dem Vertrieb an die ersten italienischen Kunden hat Enpal im Geschäftsjahr den ersten Schritt in Richtung Internationalisierung gemacht. Enpal plant die Internationalisierung seines Absatzmarktes in den kommenden Jahren intensiv voranzutreiben.

1.3 Forschung und Entwicklung

Enpal entwickelt Softwareapplikationen (Apps), mit denen die Kunden ihre Photovoltaikanlage, Batteriespeicher und Ladesäulen überwachen und steuern können. Zudem entwickelt Enpal Softwareapplikationen, die intern zur Optimierung der Planungs- und Dokumentationsprozesse über die Installation der Photovoltaikanlagen sowie die Kommunikation mit den Kunden zur Anwendung kommt. Eine eigenständige Forschung und Entwicklung im Bereich Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen erfolgt nicht. Hier greift Enpal auf am Markt verfügbare Systeme zurück und entwickelt diese mit Lieferanten weiter.

Im Geschäftsjahr betrugen die Entwicklungsaufwendungen 5,5 m€ nach 1,7 m€ im Vorjahr. Die Zugänge zu den aktivierten Entwicklungskosten beliefen sich auf 1,6 m€ (2021: 1,6€). Aktivierte Entwicklungskosten wurden planmäßig mit 0,9 m€ abgeschrieben (2021: 0,4 m€).

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Lage und Branchenentwicklung

Die Photovoltaikbranche entwickelt sich sehr positiv. Treibender Faktor ist die geopolitische Situation und die daraus resultierenden Veränderungen sowohl auf der Nachfrageseite bei Endkunden als auch bei politischen Endscheidungsträger:innen. Insbesondere die Sektorenkopplung, also das Zusammenspiel aus elektrischem Fahren und Heizen stellt eine treibende Kraft dar. Die Kombination aus Photovoltaikanlagen und privaten Ladesäulen für E-Fahrzeugen erfüllt die aktuellen Kundenbedürfnisse ein.

Marktwachstum

Die jährlich in Deutschland neu installierte Photovoltaik-Leistung hat im Jahr 2022 stark zugelegt. Nachdem die neu zugebaute Nennleistung bereits 2021 um 18% auf 5,9 Gigawatt (GW) gegenüber dem Vorjahr anstieg, liegt der Zubau im Jahr 2022 weitere 27% höher bei 7,2 GW ^'. Photovoltaik-Dachanlagen ≤30kW machen hierbei auch in diesem Jahr mit über 40% den größten Anteil aus. Die Ampel-Koalition will auf Basis ihres Kabinettsbeschlusses vom April 2022 ² den Photovoltaik-Ausbau von aktuell rund 66,5 GW (kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung) auf 215 GW bis 2030 und 400 GW bis 2040 in sehr großen Umfang steigern ³. In der Umsetzung entspräche das einem jährlichen Zubau von etwa 18 GW. Bisher lag das politische Ziel bei einer installierten Photovoltaik-Leistung von etwa 100 GW bis 2030. Für die Erreichung der durch die Ampel-Koalition gesetzten Zielvorgabe ist der Zubau des Jahres 2022 mehr als zu verdreifachen.

Regulatorisches Umfeld

Um die ehrgeizigen Ausbauziele zu erreichen, hat die Politik Hemmnisse und bürokratische Hürden abgebaut und wird dies weiter vorantreiben. So wird etwa ein "Solarbeschleunigungsgesetz" und ein zweites "Entbürokratisierungspaket" erwartet. Konkret sollen Netzanschlüsse erleichtert, der Einbau intelligenter Stromzähler beschleunigt und die Eigenversorgung mit Solarstrom gestärkt werden. Daneben wurde auf europäischer Ebene als Folge des russischen Angriffskriegs eine EU-Notfallverordnung zur Beschleunigung des Erneuerbare Energien-Ausbaus beschlossen.

Neben dem Bürokratieabbau hat die Bundesregierung Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz von Heimspeichern zu verbessern. Insgesamt wird zudem eine Neuausrichtung des Ungeachtet dessen plant die Bundesregierung Instrumente zu stärken, die den förderfreien Photovoltaik-Zubau forcieren sollen, etwa durch Direktvermarktungsverträge (Power Purchase Agreements, PPA) oder Herkunftsnachweise. ⁵ Letztere spielen bei der Vermarktung des Solarstroms eine wichtige Rolle. Außerdem sollen Speicher als eigenständige Säule des Energiesystems rechtlich definiert werden. Das ist insbesondere für Geschäftsmodelle wichtig, die über die klassische Eigenerzeugung hinausgehen wollen.

¹ https://www.solarwirtschaft.de/datawall/uploads/2022/02/bsw_faktenblatt_photovoltaik.pdf
² Vgl. Frauenhofer ISE, Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Fassung vom 1.3.2022, S. 6.
³ Vgl. Frauenhofer ISE, Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Fassung vom 1.3.2023, S. 6.

Die Bundesländer haben damit begonnen, eine Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen sukzessive einzuführen. Parallel dazu wurden weitere Erleichterungen auf Landesebene umgesetzt, dazu zählt unter anderem die Aufweichung des Denkmalschutzes und verringerte Abstandsregeln bei Reihenhäusern. Auch die eingeführte Strompreisbremse ist so konzipiert, dass das Sparen bzw. der Umstieg auf Solarenergie belohnt wird.

Das Jahressteuergesetz 2022 ⁶ enthält unter anderem Maßnahmen zur Förderung des Ausbaus von Photovoltaikanlagen. Mit dem beschlossenen Maßnahmenbündel werden steuerliche bürokratische Hürden bei der Installation und dem Betrieb von Photovoltaikanlagen auf Gebäuden abgebaut, welche eine zusätzlichen Ausbauschub auslösen wird.

Im Bereich der Mehrfamilienhäuser soll es Vereinfachungen für Miete:innenstrom- und Quartierskonzepte geben. Hieran schließt sich auch das geplante "Energy Sharing" an. Das Energy Sharing stammt aus der europäischen Erneuerbaren Energierichtlinie und adressiert unter anderem solare Energiegemeinschaften. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, dieses Modell in Deutschland zu etablieren, was gerade für die Photovoltaik einen zusätzlichen Schub bewirken könnte.

⁴ https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/06/20220629-breites-buendnis-will-mindestens-500000-neue-waermepumpen-pro-jahr.html
⁵ https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/photovoltaik-stategie2023.pdf?__blob=publicationFile&v=4
⁶ https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Gesetzestexte/Gesetze_Gesetzesvorhaben/ Abteilungen/Abteilung_IV/20_Legislaturperiode/2022-12-20-JStG-2022/4-Verkuendetes- Gesetz.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Sektorenkopplung

Neben der einfachen Versorgung des Strom-Hausbedarfs und der Einspeisung überschüssiger Energie ins Netz entwickelt sich eine zunehmende Kopplung an den Mobilitäts- und Wärmesektor. Mit aktuell 470.559 ⁷ Neuzulassungen von Elektroautos im Jahr 2022 in Deutschland (Zielsetzung der Ampel-Koalition sind 15 Mio. vollelektrische PKW bis 2030 ⁸ ) befindet sich die Mobilitätsbranche weiter stark im Umschwung. Die daraus entstehende Möglichkeit der Elektroautoladung mit Photovoltaik-Strom bietet den Besitzer:innen von Photovoltaikanlagen neue ökonomische Vorteile. Durch Photovoltaikoptimierte Ladevorgänge kann das Elektroauto den Eigenverbrauch erhöhen und so der fortlaufenden Degression der Einspeisevergütung für neu installierte Dachanlagen entgegenwirken. Ähnliche Effekte gibt es bei der Verwendung von Wärmepumpen in Verbindung mit Photovoltaik-Dachanlagen. Bereits heute heizen Wärmepumpen jeden dritten Neubau und können bei Kopplung mit einer Photovoltaikanlage Eigenverbrauch und Energie-Unabhängigkeit signifikant erhöhen. ⁹

Hardware und globale Lieferketten

Auch 2022 standen die globalen Lieferketten weiter vor großen Herausforderungen. Trotz einer Wiederbelebung des globalen Handels nach der Corona-Pandemie, gab es einige Herausforderungen in den Lieferketten von Enpal. Unterbrochene Lieferketten, Rohstoffmangel und eingeschränkte Produktionskapazitäten führten auch in 2022 zu Angebotsknappheit in manchen Kernkomponenten (z.B. Batteriespeicher) und steigenden Preisen. In der zweiten Jahreshälfte 2022 entspannte sich die Situation in manchen Komponenten-Kategorien (z.B. Solarmodule) sowie im Bereich der Logistikkosten (z.B. Containerpreise) etwas, während andere Segmente noch immer von den oben beschriebenen Auswirkungen betroffen waren.

China spielt im Photovoltaik-Markt und somit auch für Enpal eine entscheidende Rolle als Hersteller von wesentlichen Komponenten (z.B. Module, Wechselrichter, Batterien, Unterkonstruktionen etc.). Mitunter getrieben durch die große inländische Nachfrage sowie signifikante Förderungen durch die chinesische Regierung, befinden sich in China die Produktionsstätten fast aller preiskompetitiven Anbieter, so auch der Tier 1-Lieferanten, mit denen Enpal Verträge abgeschlossen hat. Die starke Belastung der verfügbaren Produktions- und Logistikkapazitäten führte somit auch in der deutschen Photovoltaik- Industrie in 2022 zu Knappheit von Kernkomponenten (z.B. Wechselrichter und Batterien).

⁷ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/244000/umfrage/neuzulassungen-von-elektroautos-in-deutschland/#:~:text=Im%20Januar%202023%20wurden%2018.136,neu%20zugelassen%20als%20jemals%20zuvor.
⁸ https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf, S.22
⁹ https://www.waermepumpe.de/waermepumpe/neubau/

2.2 Geschäftsverlauf

Enpal konnte im Geschäftsjahr ein noch deutlich stärkeres Wachstum verzeichnen als im Vorjahr. Insgesamt wurden 17.610 (2021: 6.837) Photovoltaikanlagen errichtet und an Kunden vermietet. Dies entspricht einer Steigerung von 170% (2021: 60%). Zudem ist Enpal profitabel.

In der Erweiterung des Produktportfolios hin zu einer ganzheitlichen Energielösung sind die Einführung von Ladesäulen, die Nachrüstung von Batteriespeichern und/oder Ladesäulen , sowie die Einführung von größeren Anlagen >10KWp zu nennen. Die Endkunden können nun neben dem 5KWh oder 10KWh Batteriespeicher auch eine Ladesäule für ihr E-Fahrzeug in ihre Energielösung integrieren und dadurch ihre Autarkie weiter steigern. Enpal garantiert seinen Kunden über die 20 Jahre Vertragslaufzeit die volle Funktionsfähigkeit der Ladesäule.

Enpal konnte zahlreiche Investierende von seinem Geschäftsmodell überzeugen und so die Series D Finanzierungsrunde abschließen. Am 19. Dezember 2022 wurde die Kapitalerhöhung notariell beurkundet und am 19. Januar 2023 im Handelsregister eingetragen. Im Geschäftsjahr gingen die Zahlungen für die Erhöhung des gezeichneten Kapitals in Höhe von 8 t€ ein.

Außerdem wurden neue Asset-backed Finanzierungsverträge mit einem Volumen von 1.211 m€ abgeschlossen. Diese Linien wurden bis zum Ende des Geschäftsjahres zu 56.4 m€ in Anspruch genommen.

2.3 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Das unternehmerische Handeln von Enpal ist darauf ausgerichtet, in einem schnell wachsenden und Veränderungen unterworfenen Marktumfeld die Anzahl an installierten Photovoltaikanlagen, die Umsatzerlöse und die Profitabilität stetig zu steigern. Daraus leiten sich für die Steuerung des Enpal-Konzerns die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse und EBITDA des operativen Teilkonzerns bereinigt um die Aufwendungen aus anteilsbasierter Vergütung ("EBITDA Subgroup w/o SBP") sowie der nichtfinanzielle Leistungsindikator Anzahl an installierten Photovoltaikanlagen ab. Der operative Teilkonzern umfasst die Enpal GmbH und alle Tochtergesellschaften mit Ausnahme der Holdings und der Zweckgesellschaften (siehe die Aufstellung aller Tochtergesellschaften im Konzernanhang).

Sein unternehmerisches Wachstum misst der Enpal-Konzern anhand der Veränderung der Anzahl der installierten Photovoltaikanlagen sowie der Umsatzerlöse im Zeitablauf. Enpal ist organisch gewachsen. Das Umsatzwachstum spiegelt somit die Entwicklung der Geschäftstätigkeit des Enpal-Konzerns wider. Sollten zukünftig Portfolioeffekte durch die Akquisition oder Desinvestitionen von umsatzgenerierenden Einheiten auftreten, würden diese bei der Bestimmung des finanziellen Leistungsindikators herausgerechnet werden. Die Profitabilität bemisst die Enpal Geschäftsführung anhand des absoluten EBITDA Subgroup w/o SBP und die entsprechende EBITDA-Marge, die als Verhältnis des EBITDA Subgroup w/o SBP zu den Umsatzerlösen definiert ist. Das EBITDA setzt sich aus dem Konzernergebnis vor Ertragsteuern, den sonstigen Finanzerträgen, den Finanzierungsaufwendungen und den Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte zusammen. Um das EBITDA des operativen Teilkonzerns ("Subgroup") abzuleiten, wird das Konzern-EBITDA um die Zinserträge aus dem Hersteller-Finanzierungsleasing, die erwarteten Kreditverluste aus den Leasingforderungen, die operativen Zinsaufwendungen und weitere Erträge und Kosten der Holdings und Zweckgesellschaften angepasst. Außerdem wird das EBITDA um den Aufwand aus anteilsbasierter Vergütung bereinigt. Das EBITDA Subgroup w/o SBP spiegelt damit die Profitabilität der Konzernteile mit nichtfinanzieller Wertschöpfungstiefe wider, auf deren Basis die Geschäftsführung derzeit den Konzern steuert. Die Geschäftstätigkeit der Holdings und Zweckgesellschaften ist weitgehend vorbestimmt und wird daher für Steuerungszwecke auf Ebene der Tochtergesellschaft separat betrachtet. Die Analyse der Entwicklung des EBITDA Subgroup w/o SBP und der dazugehörigen EBITDA-Marge ist für die finanzielle Steuerung des Enpal-Konzerns von großer Bedeutung.

2.4 Ertragslage

Der Enpal-Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 432,5 m€, nach 115,0 m€ im Vorjahr. Dies entspricht einem organischen Wachstum von 275,3% (2021: 95,6%). Die Anzahl an installierten Photovoltaikanlagen wurde um 214,9% von 12.520 auf 30.016 gesteigert. Im Vorjahr betrug die Steigerung 120,3%.

Das EBITDA Subgroup w/o SBP beträgt 22,5 m€ (2021: -27,7 m€). Die EBITDA Subgroup w/o SBP-Marge liegt bei 5,2% (2021: -24,1%). Nachstehend ist die Überleitung des Konzernergebnisses zum EBITDA Subgroup w/o SBP dargestellt:

Periodenergebnis	15,2	(38,3)
zuzüglich Abschreibungen	6,4	2,1
abzüglich sonstige Finanzerträge	(7,0)	(1,2)
zuzüglich sonstige Finanzierungsaufwendungen	11,0	8,1
zuzüglich Steueraufwand	(6,6)	0,7
Konzern-EBITDA	19,0	(28,6)
abzüglich Zinserträge aus Herstellerleasing	(14,3)	(5,1)
zuzüglich operativer Finanzierungsaufwendungen	9,2	3,4
zuzüglich erwartete Kreditverluste	1,8	1,0
zuzüglich weitere Ertrags- und Kostenpositionen	(0,7)	0
EBITDA des operativen Teilkonzerns	15,0	(29,5)
zuzüglich Aufwendungen aus anteilsbasierter Vergütung	7,5	1,6
Bereinigtes EBITDA	22,5	(27,7)

Die Ursachen für den deutlichen Anstieg des EBITDA und der EBITDA-Marge sind der nachstehenden Analyse der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu entnehmen:

Umsatzerlöse	432,5	115,0	276,2%
Umsatzkosten	(302,9)	(89,2)	239,5%
Bruttoergebnis	129,6	25,8	403,3%
Vertriebskosten	(70,5)	(31,7)	122,5%
Verwaltungskosten	(46,2)	(23,4)	97,8%
Sonstige betriebliche Erträge	0,3	0,2	31,4%
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(0,6)	(1,6)	-64,8%
Operatives Ergebnis	12,6	(30,7)	-141,0%
Sonstige Finanzerträge	7,0	1,2	489,0%
Finanzierungsaufwendungen	(11,0)	(8,1)	36,8%
Finanzergebnis	(4,0)	(6,9)	-41,3%
Ergebnis vor Steuern	8,6	(37,6)	-122,8%
Steueraufwand	6,6	(0,7)	-995,3%
Periodenergebnis	15,2	(38,3)	-139,6%
davon den Anteilseigner*innen der Enpal GmbH zuzurechnendes Periodenergebnis	14,4	(38,2)	-137,8%
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis	0,7	(0,2)	-488,1%

Die hohen prozentualen Veränderungen der Positionen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung spiegeln das weiterhin sehr starke Wachstum wider.

Die Umsatzerlöse bestehen im Wesentlichen aus den Erlösen aus dem Hersteller- Finanzierungsleasing für die Photovoltaikanlage, Batteriespeicher und Ladesäulen. Das Wachstum spiegelt sich im Anstieg an Kunden um 18.426 auf 31.648 Kunden.

Da die Umsatzkosten in geringerem Maße gestiegen sind, hat sich der Anteil der Umsatzkosten an den Umsatzerlösen mit 70,0% (2021: 77,6%) leicht verringert. Dies ist auf die Ausnutzung von Skaleneffekten und die Möglichkeit zurückzuführen, gestiegene Beschaffungspreise und höhere Personalkosten im Zusammenhang mit der Anlageninstallation an die Kunden weiterzugeben. Finanzierungskosten für die Asset- backed Finanzierungen werden in den Umsatzkosten ausgewiesen, das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. Die Vertriebskosten haben sich infolge der Ausweitung der Geschäftstätigkeit deutlich erhöht, das Verhältnis zum Umsatz hat sich aufgrund der hohen Kundennachfrage getrieben durch das geopolitische Umfeld auf 16,3% (2021: 27,5%) verringert. Der deutliche Anstieg der Verwaltungskosten ist vornehmlich durch höhere Personalkosten, Beratungskosten und Abschreibungen verursacht.

Die sonstigen Finanzerträge haben sich infolge der Modifikation des Wandeldarlehens erhöht. Die sonstigen Finanzierungskosten stiegen aufgrund höherer Bankverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus der Lieferantenfinanzierung. Außerdem entstanden Fremdwährungsverluste aus Kontokorrentkonten, die auf USD lauten.

2.5 Vermögenslage

Die Aktiva in der Konzernbilanz der Enpal-Gruppe stellen sich wie folgt dar:

Langfristige Vermögenswerte	612,5	186,2	228,9%
Immaterielle Vermögenswerte	2,7	2,0	35,4%
Sachanlagen	14,5	2,8	409,3%
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten	11,6	5,4	116,6%
Leasingforderungen	542,4	167,2	224,5%
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	10,7	0,5	2038,8%
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte	17,6	8,3	111,1%
Latente Steueransprüche	13,0	0,0	n/a
Kurzfristige Vermögenswerte	406,2	253,4	60,3%
Vorräte	132,3	32,3	310,1%
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0,7	1,1	-32,9%
Leasingforderungen	40,0	11,5	246,5%
Ertragssteuerforderungen	0,1	0,0	137,5%
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	1,0	0,6	58,8%
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte	45,6	11,1	309,1%
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	186,6	196,7	-5,2%
Bilanzsumme	1.018,6	439,6	131,7%

Der höhere Bestand an langfristigen Vermögenswerten resultiert hauptsächlich aus den Leasingforderungen, die aufgrund des starken Wachstums des operativen Geschäfts der Enpal-Gruppe, begleitet von Investitionen in Sachanlagen, gestiegen sind. Die Vermögenswerte aus Nutzungsrechten stiegen vor allem durch die Anmietung eines Büros, von Lagerhallen und Computerhardware an. Der Bestand an sonstigen finanziellen Vermögenswerten ist auf die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von Zinsswaps zurückzuführen. Die Erfassung von Transaktionskosten für neue Asset-backed Finanzierungen, die bisher noch nicht in Anspruch genommen wurden, sowie neue Bereitstellungszinsen führten zu einem deutlichen Anstieg der sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen vor allem aufgrund höherer Vorräte, um das anhaltende Nachfragewachstum zu decken. Auch der Anstieg der kurzfristigen Leasingforderungen ist auf das starke Wachstum des operativen Geschäfts zurückzuführen. Aus dem gleichen Grund stiegen die sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte aufgrund höherer Vorsteuerforderungen und Rechnungsabgrenzungsposten.

Die in der Konzernbilanz der Enpal-Gruppe enthaltenen Passiva sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

Eigenkapital	251,0	228,8	9,7%
Gezeichnetes Kapital	0,1	0,1	0,0%
Kapitalrücklage	293,0	288,9	1,4%
Sonstige Rücklagen	7,5	0,4	1923,0%
Verlustvortrag	(50,9)	(61,4)	-17,1%
Nicht beherrschende Anteile	1,3	0,9	43,2%
Langfristige Schulden	534,9	133,9	299,3%
Wandeldarlehen	11,2	0,0	n/a
Asset-backed Finanzierung	493,8	124,9	295,3%
Leasingverbindlichkeiten	5,3	2,8	91,5%
Rückstellungen	13,2	1,0	1192,5%
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	1,1	3,4	-66,5%
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	1,4	0,1	1637,3%
Latente Steuerschulden	8,8	1,8	393,7%
Kurzfristige Schulden	232,7	76,9	202,8%
Wandeldarlehen	0,0	14,9	100,0%
Bankverbindlichkeiten	41,5	12,0	247,4%
Asset-backed Finanzierung	23,8	10,3	131,5%
Leasingverbindlichkeiten	6,4	2,6	147,5%
Rückstellungen	4,5	1,1	100,0%
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	98,3	17,3	467,6%
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierung	30,2	12,1	149,8%
Ertragssteuerschulden	2,3	0,0	n/a
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	10,6	5,6	89,0%
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	15,2	1,0	1400,5%
Bilanzsumme	1.018,6	439,6	131,7%

Das Eigenkapital erhöhte sich vor allem aufgrund des positiven Periodenergebnisses und der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von Absicherungsinstrumenten, die im sonstigen Gesamtergebnis erfasst wurden.

Die langfristigen Verbindlichkeiten sind insbesondere aufgrund des starken Anstiegs der Asset-backed Finanzierung im Zusammenhang mit der höheren Anzahl von Photovoltaikanlagen, die im Geschäftsjahr 2022 für neue Kunden installiert wurden, gestiegen. Der Wandeldarlehensvertrag wurde modifiziert und daher von den kurzfristigen in die langfristigen Verbindlichkeiten umgegliedert. Der Anstieg der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ist auf höhere Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern zurückzuführen. Die Leasingverbindlichkeiten stiegen vor allem aufgrund der Anmietung eines Büros, von Lagerräumen und Computerhardware.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die Verbindlichkeiten aus der Lieferantenfinanzierung stiegen aufgrund höherer Lagerbestände und des zunehmenden Geschäftsvolumens. Aus demselben Grund erhöhte sich auch der ausstehende Saldo des Kontokorrentkredits. Die sonstigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten stiegen aufgrund höherer Umsatzsteuerverbindlichkeiten.

2.6 Finanzlage

Die finanzielle Steuerung des Enpal-Konzerns erfolgt zentral durch das Controlling und das Treasury der Enpal GmbH mit dem Ziel, die Liquidität der Enpal-Gruppe jederzeit sicher zu stellen. Dies wird durch eine Liquiditätsplanung gewährleistet. Durch die Mittelzuflüsse aus der Asset-back Finanzierungen und Bankverbindlichkeiten verfügt die Enpal-Gruppe über ausreichend Kapital und liquide Mittel, um das weitere Unternehmenswachstum finanzieren zu können. Zur Optimierung der Liquiditätssteuerung und des Working Capital- Managements geht Enpal Lieferantenfinanzierungen ein.

Die Kapitalstruktur des Enpal-Konzerns stellt sich wie folgt dar:

Langfristige Vermögenswerte	60,1%	42,4%
Kurzfristige Vermögenswerte	39,9%	57,6%
Eigenkapital	24,7%	52,0%
Langfristige Finanzverbindlichkeiten	48,5%	28,4%
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	6,4%	8,4%
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	2,9%	2,1%
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	16,5%	9,0%

Die Nettofinanzschulden haben sich wie folgt entwickelt:

Wandeldarlehen	11,2	14,9
Bankverbindlichkeiten	41,5	12,0
Asset-backed Finanzierung	517,6	135,2
Leasingverbindlichkeiten	11,7	5,3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	186,6	196,7
Nettofinanzschulden (-vermögen)	395,4	(29,3)

Die Finanzschulden bestehen überwiegend aus der festverzinslichen Asset-backed Finanzierung zur Refinanzierung von Tranchen der Montage der Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen mit äquivalenten Konditionen. Der Anstieg spiegelt das starke Wachstum von Enpal wider.

Die Enpal-Gruppe hat ein Wandeldarlehen mit einer neuen Laufzeit bis Februar 2024 verlängert.

Zum 31. Dezember 2022 verfügte die Enpal-Gruppe darüber hinaus über nicht genutzte Asset-backed Finanzierungskreditlinien in Höhe von 1,172 m€ (2021: 344,9 m€) und weitere nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von 33,5mt€ (2020: 0 m€).

Nachstehend wird die Entwicklung des Bestands der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aufgezeigt:

Finanzmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres	196,7	21,9
Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit	(375,4)	(142,7)
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	(15,2)	(5,1)
Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit	383,9	322,6
Andere Veränderung des Finanzmittelbestands	(3,4)	(0,4)
Finanzmittelbestand zum Ende des Geschäftsjahres	186,6	196,7

Der Mittelabfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit hat sich aufgrund des starken Wachstums erhöht. Der Mittelabfluss resultiert insbesondere aus den Auszahlungen für die Errichtung der Photovoltaikanlagen und den Aufbau des Lagerbestands.

Der Anstieg des Mittelabflusses aus Investitionstätigkeit ist auf Investitionen in das Sachanlagevermögen zurückzuführen.

Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit ist durch Aufnahme der Asset-backed Finanzierung deutlich angestiegen.

2.7 Gesamtaussage

Die Geschäftsführung beurteilt die Entwicklung im Geschäftsjahr als sehr positiv. Enpal ist sehr stark gewachsen und hat eine deutlich höhere Anzahl an Photovoltaikanlagen installiert. Dadurch sind auch die Umsatzerlöse deutlich angestiegen. Enpal erreichte die Gewinnschwelle und schloss das Geschäftsjahr 2022 mit einem Gewinn ab.

Im Vorjahr wurde die Anzahl der installierten Anlagen zwischen 15.000 und 17.050 und der Umsatz zwischen 340 m€ und 400 m€ erwartet. Für das EBITDA Subgroup w/o SBP erwartete das Management ein ausgeglichenes Ergebnis. Die Prognose wurde leicht übertroffen.

3 Nachtragsbericht

Am 24. Januar 2023 wurde die Enpal GmbH in die Enpal B.V. umfirmiert. Der Ort der Geschäftsleitung bleibt unverändert in Berlin. Die Kapitalerhöhung aus der Finanzierungsrunde der Serie D wurde am 19. Januar 2023 in das Handelsregister eingetragen. Das Agio in Höhe von 207.990 t€ wurde in der Kapitalrücklage erfasst.

Im Rahmen der Finanzierungsrunde wurden Bonuszahlungen an ausgewählte Mitarbeiter gegen Rückgabe von virtuellen Anteilen gewährt.

Im März und Juni 2023 wurden weitere Asset-backed-Finanzierungen in Höhe von 431 m€ vereinbart. Dabei handelt es sich in Höhe von 351 m€ um langfristige Finanzierungen und in Höhe von 80 m€ um Zwischenfinanzierungen. Darüber hinaus wurden zusätzliche Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierungen in Höhe von 7,5 m€ sowie zusätzliche Kreditlinien für Materialeinkäufe in Höhe von 10 m€ vereinbart.

Ein Mietvertrag für eine bestehende Bürofläche wurde durch einen neuen Mietvertrag über diese Bürofläche mit längerer Laufzeit ersetzt.

4 Prognosebericht

4.1 Künftige gesamtwirtschaftliche Lage und Branchenentwicklung

Es ist derzeit sehr schwierig, die tiefgreifenden gesamtwirtschaftlichen Effekte für die Entwicklung der Weltwirtschaft vor dem Hintergrund des am 24. Februar 2022 von Russland in der Ukraine begonnenen Krieges abzuschätzen. Eine direkte Konsequenz ist, dass steigende Kosten für Rohstoffe und fossile Energie die Inflation anheizen und das verfügbare Einkommen der Endverbraucher:innen reduzieren werden. Engpässe in der Produktion und den Lieferketten werden die Entwicklung der Wirtschaft in den nächsten Monaten weiter einbremsen. Auch können die zukünftige Entwicklung der Coronaviruspandemie und das Auftreten neuer Mutationen nur schwer prognostiziert werden. Vor allem mögliche restriktive Maßnahmen in China können zu weiteren Verwerfungen in den weltweiten Liefer- und Wertschöpfungsketten führen. Die angebotsseitigen Verwerfungen treffen derzeit noch auf eine robuste Konsumnachfrage. Vor diesem Hintergrund erwartet der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seiner Konjunkturprognose vom März 2022 ein Wachstum des BIP im Jahr 2022 in Höhe von 1,8% ¹⁰.

Als Reaktion auf den 24.2.2022 haben die EU und die Bundesregierung Beschleunigungsgesetze für den Umstieg auf Erneuerbare Energien beschlossen. Mit dem "Osterpaket" der Ampelkoalition wurden erste Verbesserungen für die Solarenergie erreicht. Dazu zählen spürbar weniger Bürokratie und höhere Subventionen für die Einspeisung des Solarstroms. Zudem wurde die Mehrwertsteuer für Solarprodukte auf 0% abgesenkt. Darauf aufbauend folgen weitere Vereinfachungen für die Solarenergie, etwa die Beschleunigung von Netzanschlüssen. Die Bundesregierung hat bereits für dieses Jahr ein zweites Entbürokratisierungspaket und ein Solarbeschleunigungsgesetz angekündigt. Auf europäischer Ebene sind neben dem Fundament für einen (Wieder)Aufbau einer resilienten Solarindustrie ebenfalls Weichen für die weitere Beschleunigung des Solarausbaus gestellt worden. Enpal erwartet durch die positiven politischen Impulse ein weiteres starkes Wachstum. Neben neuen Maßnahmen dürfte das Jahr insbesondere durch ein neues Strommarktdesign geprägt werden. Erneuerbare Energien rücken in das Zentrum des Energiemarktes, wodurch Photovoltaikanlagen, Heimspeicher, Wärmepumpen und E-Fahrzeuge noch besser miteinander interagieren können. Hierdurch wird die Sektorenkopplung, also die Elektrifizierung des Strom- und Wärmebereichs weiter vorangetrieben.

¹⁰ https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/Konjunkturprognosen/2022/ KJ2022_Gesamtausgabe.pdf

4.2 Künftige Entwicklung des Konzerns

Der Enpal-Konzern sieht sich mit seinem Kundenangebot gut positioniert, die Energiewende mit voranzutreiben und nachhaltig wachsen zu können. Der Enpal-Konzern verfügt nach den Finanzierungsrunden des Geschäftsjahres 2021 und zu Beginn des Geschäftsjahres 2023 über eine gute finanzielle Basis und eine klare Wachstumsstrategie. Enpal erwartet weiterhin eine starke Nachfrage der Kunden nach grünen Energie- und E-Mobilitätslösungen. Aufgrund von langfristigen Lieferantenbeziehungen, einer Erhöhung der Lagerreichweite, dem Aufbau einer Handwerker:innenorganisation sowie der Erweiterung des Produktangebotes sieht sich Enpal in der Lage, die wachsende Kundennachfrage zu bedienen. Die Finanzierung des Wachstums erfolgt über die Ausweitung von bestehenden Kreditlinien, neuen Kreditlinien und weiteren Finanzierungsmaßnahmen.

Vor diesem Hintergrund erwartet der Enpal-Konzern für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz in der Bandbreite von 900 m€ bis 1.200 m€ gegenüber 433 m€ im Geschäftsjahr 2022. Die Anzahl der neu installierten Anlagen soll zwischen 34.000 und 43.000 liegen. Es wird ein EBITDA Subgroup w/o SBP zwischen 90 m€ und 150 m€ erwartet. Der bisherige Verlauf des Geschäftsjahres 2023 stützt diese Prognose.

5 Chancen- und Risikobericht

Der Enpal-Konzern wird regelmäßig mit Entwicklungen konfrontiert, die sich sowohl positiv (Chancen) als auch negativ (Risiken) auf die Vermögen-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken können. Unternehmerisches Handeln verbindet Chancen und Risiken. Die bewusste Entscheidung unternehmerische Risiken einzugehen, eröffnet erst die Möglichkeit, Chancen zu nutzen. Während das Risikomanagementsystem des Enpal-Konzerns Risiken identifiziert, bewertet und dokumentiert, erfolgt die Erfassung von Chancen als integraler Bestandteil der konzerninternen Kommunikation.

Das wesentliche Element des Risikomanagementsystems besteht in dem Erkennen und in der Folge im Eingrenzen von betrieblichen Risiken. Risiken sollen so früh wie möglich erkannt und bewertet werden, um dann durch geeignete Gegenmaßnahmen die möglichen negativen Folgen zu vermeiden oder einzuschränken. Die Überwachung und das Steuern des Risikomanagementsystems obliegt der Geschäftsführung der Enpal GmbH. Sie formuliert Richtlinien, die folgende Elemente beinhalten:

•	Meldung der Risiken an die Geschäftsleistung,
•	Klassifizierung der Risiken,
•	Abschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeiten,
•	Beurteilung der möglichen Auswirkungen von Risiken,
•	Maßnahmen zur Risikovermeidung und Risikoeingrenzung.

Um das Auftreten von bestimmen Risiken zu verhindern, formuliert der Enpal-Konzern Verhaltensgrundsätze. So werden keine Verstöße gegen Gesetze und behördliche Vorschriften sowie die internen Compliance-Regeln toleriert. Auch werden keine Risiken im Hinblick auf eine fehler- oder mangelhafte Qualität der verbauten Produkte akzeptiert.

5.1 Chancen der zukünftigen Geschäftsentwicklung

Dem Enpal-Konzern eröffnen sich aufgrund des Megatrends hin zu erneuerbaren Energien vielfältige Chancen, die zu einem starken Wachstum führen können. Unsere innovative Geschäftsidee, Endkunden die Miete einer Photovoltaikanlage samt Batterie und Ladesäule zu ermöglichen, hat sich am Markt etabliert. Im Geschäftsjahr wurde in verschiedene Wachstumsprojekte investiert. So wurde die Ladesäule dem Produktportfolio hinzugefügt und unseren Kunden die Nachrüstung von Speichern oder Ladesäulen ermöglicht. Außerdem hat Enpal den Markteintritt in Italien vorbereitet. Auch im Geschäftsjahr 2023 wird der Enpal-Konzern seine Produktportfolio weiter ausbauen.

5.2 Risiken der zukünftigen Geschäftsentwicklung

Der Enpal-Konzern ist mit seinem Geschäftsmodell verschiedensten Risiken ausgesetzt. Wenn die Voraussetzungen für eine Berücksichtigung vorliegen, werden die Risiken in angemessenem Umfang bilanziell abgebildet. Dies gilt bspw. für dem Forderungsbestand inhärente Verlustrisiken.

Im Folgenden werden die Risiken beschrieben, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Enpal-Konzerns negativ auswirken können.

Risikobewertung

Die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos wird wie folgt klassifiziert:

•	Bei einer Eintrittswahrscheinlichkeit < 10% wird das Risiko als unwahrscheinlich klassifiziert.
•	Bei einer Eintrittswahrscheinlichkeit zwischen 10% und 50% wird von einem möglichen Risiko gesprochen.
•	Bei einer Eintrittswahrscheinlichkeit > 50% ist ein großes Risiko gegeben. In diesem Fall erfolgt - sofern möglich - eine bilanzielle Berücksichtigung, anderenfalls werden die mit dem Risikoeintritt verbundenen negativen Auswirkungen in der Planung berücksichtigt. Damit werden die negativen Auswirkungen des Risikos bereits antizipiert.

Enpal quantifiziert derzeit für die Risiken nicht die finanziellen Auswirkungen, sondern bewertet sie qualitativ im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Prognosen und Ziele des Konzerns. Mögliche Auswirkungen werden als gering klassifiziert, wenn ihre Auswirkungen den Aussagegehalt der Prognosen voraussichtlich nicht ändern. Kann das Risiko zu einer negativen Abweichung von den prognostizierten Zielsetzungen führen, wird das Risiko als substanziell eingestuft. Wird bei einem Risikoeintritt die Verfehlung der Prognosen erwartet, ist das Risiko als hoch benannt. Die Risikoeinschätzung ergibt sich aus der Kombination der Eintrittswahrscheinlichkeit und der finanziellen Auswirkung:

Gering	Gering	Mittel
Gering	Mittel	Hoch
Mittel	Hoch	Hoch

Die qualitative Einstufung erfolgt dabei unter Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen. Der Zeitraum der Risikobewertung orientiert sich am Prognosezeitraum.

Risikobericht

Nachstehend wird ein Überblick der identifizierten Risiken und unsere Einschätzung zu ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihren möglichen Auswirkungen auf die prognostizierten Zielsetzungen des Enpal-Konzerns gegeben. Anschließend werden die Risiken und ihre Begrenzungsmaßnahmen beschrieben. Die Risiken werden dabei den Kategorien "Finanzwirtschaftliche Risiken", "Operative Risiken", "branchenspezifische und externe Risiken" zugeordnet.

Finanzwirtschaftliche Risiken
Kreditrisiko	Möglich	Substanziell	Mittel
Inflationsrisiko	Möglich	Substanziell	Mittel
Liquiditätsrisiko	Unwahrscheinlich	Hoch	Mittel
Währungsrisiko	Möglich	Gering	Gering
Zinsrisiko	Möglich	Substanziell	Mittel
Operative Risiken
Produktrisiken	Unwahrscheinlich	Gering	Gering
Risiken neuer Produkte/Dienstleistungen	Möglich	Substanziell	Mittel
Projektrisiken	Möglich	Substanziell	Mittel
Beschaffungsrisiken	Möglich	Substanziell	Mittel
IT-Risiken	Möglich	Gering	Gering
Rechts- und Compliance-Risiken	Möglich	Gering	Gering
Personalrisiken	Möglich	Substanziell	Mittel
Branchenspezifische und externe Risiken
Wettbewerbsrisiken	Möglich	Substanziell	Mittel
Geopolitische Risiken	Möglich	Substanziell	Mittel
Regulatorische Risiken	Unwahrscheinlich	Substanziell	Mittel

Kreditrisiken

Das Geschäftsmodell des Enpal-Konzerns beinhaltet ein inhärentes Kreditrisiko. Das Kernprodukt des Enpal-Konzerns ist die Vermietung von Photovoltaikanlagen über einen Zeitraum von 20 Jahren an Endkunden. Sollten Endkunden zahlungsunfähig werden und daher die monatliche Tilgung der Leasingforderung für die Photovoltaikanlagen nicht bedienen können, drohen Zahlungsausfälle.

Enpal begegnet diesem Risiko durch eine Bonitätsprüfung vor Abschluss der langfristigen Mietverträge. Außerdem werden erwartete Kreditverluste bilanziell berücksichtigt.

Inflationsrisiken

Enpal ist für die Überwachung und Serviceeinsätze zur Störungsbehebung der vermieteten Photovoltaikanlagen zuständig. Es besteht das Risiko, dass die Kosten für Handwerkerinnen für diese Serviceeinsätze aufgrund der Inflation steigen.

Enpal begegnet diesem Risiko, indem die Kosten über den Aufbau einer eigenen effizienten Handwerken:innenorganisation verringert werden. Zudem berücksichtigt Enpal die erwartete Inflation in der Bepreisung der langfristigen Kundenprodukte.

Liquiditätsrisiken

Es besteht das Risiko, aufgrund mangelnder Verfügbarkeit von liquiden Mitteln bestehende oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können. Zudem kann ein Verstoß gegen die vereinbarten Covenants für die Asset-backed Finanzierung zu einer sofortigen Rückzahlungsverpflichtung führen.

Enpal analysiert seinen Liquiditätsbedarf auf Basis einer Finanz- und Liquiditätsplanung. Durch die Finanzierungsrunden im Geschäftsjahr 2021 und zu Beginn von 2023 wurde der Finanzbedarf des Enpal-Konzerns mittelfristig gesichert. Enpal prüft außerdem laufend die Einhaltung der Covenants.

Währungsrisiken

Für den Enpal-Konzern stellt der Euro die funktionale Währung und Berichtswährung dar. Durch den Einkauf von Komponenten in China unterliegt der Enpal-Konzern teilweise Währungsrisiken.

Enpal ist diesem Risiko begegnet, indem mit den Lieferanten auf Euro lautende Verträge ausgehandelt wurden. Beide Vertragsparteien sind berechtigt, diese nachzuverhandeln, sobald die Währungsparität zwischen Euro und Yuan im Vergleich zum vertraglich vereinbarten Preis für die Solarmodule um mehr als 5% fluktuiert.

Zinsrisiken

Wenn die Zinsen steigen, wird das Mietprodukt verhältnismäßig teurer. Enpal begegnet diesem Risiko, indem die Asset-backed Finanzierung in großem Volumen mit zeitlichem Vorlauf und festen Zinsätzen abgeschlossen wird sowie eine variabel verzinsliche langfristige Asset-backed Finanzierung mit laufzeitäquivalenten Zinssicherungsinstrumenten abgesichert wurde. Außerdem beobachtet der Enpal-Konzern das Zinsumfeld genau und passt das Produktportfolio an, falls eine langfristige Finanzierung für die Kunden weniger attraktiv werden sollte.

Produktrisiken

Es besteht das Risiko, dass fehlerhafte Module, Speicher oder andere Komponenten verbaut werden. Zudem unterliegen Module und der Batteriespeicher einem sogenannten Degradationsrisiko, d.h. die Leistungsfähigkeit kann während der Vertragslaufzeit abnehmen. Hieraus können für Enpal Kosten für den Austausch einzelner Module oder ganzer Photovoltaikanlagen entstehen.

Enpal führt vor dem Einbau der Module Qualitätsprüfungen durch, die den Einbau fehlerhafter Module verhindern sollen. Das Degradationsrisiko wird durch die Herstellergarantien ausgeglichen. Die durch Degradation entstehenden Kosten für den Einbau neuer Solarmodule können in diesem Zeitraum auf den Hersteller abgewälzt werden.

Risiken neuer Produkte/Dienstleistungen

Die Einführung innovativer Produkte und Dienstleistungen bilden einen wesentlichen Treiber der Wachstumsstrategie. So hat Enpal im Geschäftsjahr die Ladesäule dem Produktportfolio hinzugefügt. Damit ist Enpal den ersten Schritt gegangen, um Mobilität und grüne Energie zusammenzuführen. Dem Risiko, dass neue Produkte und Dienstleistungen nicht wie erwartet von den Kunden angenommen werden, wurde durch Test-Sales und ein in der Folge auf die Kundenwünsche zugeschnittenes Produkt begegnet.

Enpal analysiert fortlaufend den Markt für erneuerbare Energien, um sicherzustellen, dass die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen erfolgreich ist.

Projektrisiken

Mit der Installation und der Instandhaltung der Photovoltaikanlagen gehen allgemeine Projektrisiken einher. Diese können verschiedener Natur sein. Bspw. kann es zu baulichen Fehlern oder Verzögerungen aufgrund technischer Probleme kommen. Dies wäre beispielsweise der Fall, wenn bei der Installation der Photovoltaikanlagen Undichtigkeiten am Dach verursacht werden, weil es zu Fehlern bei der Dachdurchdringung oder der Einführung der Dachhaken und Kabel kommt. Weiterhin sind durch Installation und Anschluss an die Hauselektrik - gerade bei älteren Gebäuden mit veralteter Elektrik - Beschädigungen und instabile Netzwerkverbindungen möglich. Die erforderlichen Reparaturarbeiten und entstehende Verzögerungen im betrieblichen Ablauf können zusätzliche Kosten verursachen. Zudem besteht auf den Baustellen die Gefahr von Arbeitsunfällen.

Außerdem besteht bei der Montage der Photovoltaikanlagen die Gefahr von Arbeitsunfällen. Um diese Risiken zu minimieren, betreibt Enpal ein internes Arbeitssicherheitsmanagementsystem. Dies stellt die systematische Umsetzung der internen und externen Vorgaben sicher und führt zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung von Prozessen und Arbeitsmitteln. Um eine sichere und qualitativ hochwertige Arbeit zu gewährleisten, werden einerseits alle neuen Handwerker:innen in der eigenen Akademie aus-, und nach der Übernahme, regelmäßig weitergebildet und anderseits alle Führungskräfte im Thema Safety Leadership geschult und gecoacht. Darüber hinaus werden die Baustellen durch in- und externe Mitarbeiterinnen und Auditor:innen regelmäßig begangen und überwacht, um die Einhaltung der Vorschriften zu überprüfen und Mängel in der Umsetzung frühzeitig zu erkennen und abzustellen.

Beschaffungsrisiken

Unterbrechungen in der Lieferkette können sich auf die operative Geschäftstätigkeit auswirken. Viele der verbauten Kernkomponenten wie z.B. Solarmodule, Wechselrichter oder Batterien werden zum aktuellen Zeitpunkt hauptsächlich aus China importiert. Sollte es in der Zukunft zu erneuten Beeinträchtigungen des globalen Handels wie während der Corona Pandemie, z.B. durch geopolitische Handelskonflikte o.Ä., kommen, könnte es für Enpal zu Lieferengpässen kommen. Entsprechendes gilt für notwendige Elektroteile und Werkzeuge.

Enpal wirkt diesem Risiko durch den Aufbau eines größeren Sicherheitsbestandes für alle Kernkomponenten sowie einer zukünftigen Diversifizierung der Wertschöpfungsketten entgegen.

IT-Risiken

Eine wesentliche Störung der IT-Systeme oder deren Ausfall kann zu Datenverlust und einer Beeinträchtigung der Geschäftsprozesse im Enpal-Konzern führen, bspw. weil die IT-gestützte Dokumentation der Installation der Photovoltaikanlagen nicht mehr möglich ist, die Kommunikation der Mitarbeiter:innen untereinander gestört ist oder Vertraulichkeit von Daten verletzt wird.

Enpal überprüft ständig seine IT-Landschaft und entwickelt diese weiter. Industrietypische IT-Standards wie Backup und getrennte Datenspeicherung dienen dazu, die IT-Risiken zu minimieren. Identifizierte Risiken werden in die Objectives & Key Results (OKR) integriert, um frühzeitig Maßnahmen zur Risikominderung treffen zu können.

Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung (DGSVO) können für Enpal zu Bußgeldzahlungen sowie Reputationsschäden führen. Zur Vorbeugung möglicher Verstöße hat Enpal ein Datenschutzmanagementsystem etabliert.

Rechtliche Risiken

Der Enpal-Konzern ist zur Einhaltung verschiedenster Rechtsnormen verpflichtet. Durch die Einbindung in den Wirtschaftsprozess können sich vielfältige rechtliche Risiken bspw. in den Bereichen Vertrags-, Wettbewerbs- und Umweltrecht ergeben.

Enpal begegnet diesen Risiken durch eine fortlaufende juristische Prüfung von Verträgen und Geschäftsprozessen. Hierzu hat Enpal eine Rechtsabteilung aufgebaut, die auch die Fortentwicklung der Compliance-Regeln verantwortet.

Personalrisiken

Die fachliche Qualifikation und Motivation unserer Mitarbeiter:innen sind entscheidende Faktoren für den unternehmerischen Erfolg der Enpal-Gruppe und die Möglichkeit das angestrebte Wachstum zu realisieren. Die ausreichende Gewinnung qualifizierter Mitarbeiterinnen und ihre Bindung an das Unternehmen sind deshalb von besonderer Bedeutung. Gelingt dies nicht, ergeben sich substanzielle Auswirkungen auf die prognostizierten Unternehmensziele.

Enpal versucht sich als attraktiver Arbeitgeber am Arbeitsmarkt zu positionieren. Dazu gehört eine im Branchenvergleich gute Vergütung und das Angebot von Aus- und Weiterbildungen. Enpal verfolgt eine auf personelle Vielfalt (Diversity) ausgerichtete Personalpolitik. In den eigenen Akademie wird fachfremden Bewerber:innen die Möglichkeit geboten, die für die Installation von Photovoltaikanlagen erforderlichen Kenntnisse zu erwerben. Mitarbeiter:innen werden incentiviert, wenn sie neue Mitarbeiter:innen aus ihrem Umfeld für Enpal gewinnen können. Um Enpal perspektivisch für neue Mitarbeiter:innen interessant zu machen, wird Hochschulmarketing betrieben und ein Talent Pool aufgebaut.

Wettbewerbsrisiken

Der Mangel an attraktiven Investitionsmöglichkeiten, das politisch und gesellschaftlich günstige Umfeld sowie nicht zuletzt die steigende Wettbewerbsfähigkeit der Solarenergie können durch den Markteintritt neuer Wettbewerber für zunehmenden Wettbewerbsdruck sorgen. Dieser kann auch durch konjunkturelle Risiken aus der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und damit verbundenen Absatzrisiken resultieren, womit unsere Wachstumsperspektive eingeschränkt wäre.

Enpal sieht sich durch sein Produkt- und Dienstleistungsportfolio im Wettbewerb sehr gut aufgestellt. Enpal beobachtet permanent den Markt für erneuerbare Energien und seine Entwicklung, um Opportunitäten schnell zu erkennen und zu nutzen. Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit arbeitet Enpal an einer ständigen Verbesserung der Kosten- und Organisationsstruktur.

Regulatorische Risiken

Das regulatorische Umfeld ist abhängig von politischen Entscheidungen, welche grundsätzlich schwer vorhersehbar sind und einzelne grundsätzlich voneinander unabhängige politische Teilbereiche miteinander verknüpfen können. Dies gilt sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. So können bspw. Entscheidungen auf finanzpolitischer Ebene zu Einspardruck oder Kürzungen von Subventionen in anderen Sektoren führen, wovon auch der Bereich der Erneuerbaren Energien betroffen sein kann. Für den Enpal-Konzern können sich Auswirkungen insbesondere durch Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) oder des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) ergeben. Neben direkten Auswirkungen, etwa durch die Schaffung regulatorischer Barrieren oder der Reduzierung monetärer Flankierungen, können auch indirekte Auswirkungen zusätzliche Maßnahmen erforderlich machen, um sich an das neue regulatorische Umfeld anzupassen.

Diesen Risiken begegnet Enpal durch eine intensive Teilnahme am politischen und regulatorischen Diskurs. Enpal ist Mitglied in den relevanten Branchenverbänden - vor allem dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar), dem europäischen Dachverband Solar Power Europe, dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) , und dem Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) - und steht mit Entscheider:innen in Bundesregierung, Bundestag und Parteien in engem und stetem Austausch. So kann auf sich abzeichnende etwaige Risiken und Chancen frühzeitig proaktiv Einfluss genommen werden.

Geopolitische Risiken

Derzeit werden ca. 80% aller Solarmodule weltweit in China produziert. Gleichzeitig hat die chinesische Regierung Gesetze erlassen bzw. vorgeschlagen, wonach lokale Projekte gegenüber Exportprojekten hinsichtlich der Versorgung mit Solarmodulen bevorzugt werden müssen sowie kritische Infrastruktur-Technologie im Export beschränkt werden. Darüber hinaus könnten geopolitische Spannungen zwischen den USA / Europa und China dazu führen, dass chinesische Anbieter, von denen der Enpal-Konzern Produkte bezieht, von den USA / Europa auf eine Sanktionsliste gesetzt werden. Dies könnte Auswirkungen auf die Möglichkeit der chinesischen Anbieter haben, ihre Produkte nach Europa zu exportieren. Auch die zunehmenden Spannungen zwischen China und Taiwan bergen ein geopolitisches Risiko. Einerseits im Hinblick auf Taiwan als Produzent wichtiger elektronischer Bauteile. Andererseits mit Blick auf China und möglichen weltweiten Sanktionen im Falle der Eskalation des Konflikts. Aktuelle politische Entwicklungen in Deutschland könnten zu einem Aufbau von Produktionsstätten für Photovoltaik-Komponenten in Deutschland bzw. Europa führen.

Enpal beobachtet diese geopolitischen Risiken genau und arbeitet aktiv an Strategien, wie die starke Abhängigkeit von chinesischen Lieferanten zumindest teilweise reduziert werden kann. Hierfür arbeitet Enpal an einer Diversifizierung der Wertschöpfungsketten von Kernkomponenten durch die Zusammenarbeit mit neuen Lieferanten außerhalb Chinas. Darüber hinaus beteiligt sich Enpal aktiv an der politischen Debatte zum Aufbau einer lokalen Fertigung von PV-Komponenten entlang aller kritischen Wertschöpfungsstufen innerhalb Deutschlands / Europas.

Gesamtaussage zur Risikosituation

Der Enpal-Konzern ist in einem starken Wachstumsmarkt tätig. Die steigende Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen im Markt für erneuerbare Energien eröffnet uns große Wachstumschancen.

Das Risikomanagementsystem des Enpal-Konzerns bildet die Grundlage für die Einschätzung des Gesamtrisikos durch die Geschäftsführung. Es führt die einzelnen Risiken zusammen und verdichtet sie zu einer Einschätzung des Gesamtrisikos.

Nach unserer Einschätzung des Gesamtrisikos bestehen derzeit keine Risiken, die den Fortbestand des Enpal-Konzerns oder der Enpal GmbH gefährden könnten oder ihre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinträchtigen. Risiken, deren Eintritt eine substantielle oder hohe Auswirkung hätten, werden sich nach Einschätzung der Geschäftsführung nicht auf die zukünftige Unternehmensentwicklung auswirken.

6 Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage

Der Enpal-Konzern blickt auf ein starkes Geschäftsjahr 2022 zurück. Der Konzern konnte seinen erfolgsreichen Wachstumsweg beschleunigen und sein Produkt- und Dienstleistungsportfolio ausbauen. Der Enpal-Konzern verfügt am Ende des Geschäftsjahres 2022 über eine sehr gute Liquiditätsbasis. Die Finanzlage ist mit einer Eigenkapitalquote von 24,7% (2021: 52,0%) sehr stabil. Der erfolgreiche Start in das Jahr 2023 bekräftigt die Enpal- Gruppe in ihrer Überzeugung, die für das Gesamtjahr gesteckten Ziele erreichen zu können.

7 Ergänzende Lageberichterstattung der Enpal GmbH

Der Lagebericht und der Konzernlagebericht der Enpal GmbH wurden zusammengefasst. Die folgenden Erläuterungen basieren auf dem Jahresabschluss der Enpal GmbH, der nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt wurde.

7.1 Geschäftstätigkeit

Die Enpal GmbH übernimmt die Verwaltungsaufgaben für die Tochtergesellschaften und alle Managementfunktionen. Die Geschäftsführung trägt die Verantwortung für die Leitung der Enpal GmbH und ihrer Tochtergesellschaften und für die Umsetzung der Strategie in allen Tochtergesellschaften. Die Enpal GmbH ist die operative Haupteinheit der Enpal-Gruppe. Die Enpal GmbH kauft Module, Wechselrichter, Batteriespeicher, Ladesäulen und intelligente Stromzähler sowie alle anderen Komponenten der Photovoltaikanlagen in Deutschland und China ein und lässt sie von externen Partnern und Mitarbeitern der Tochtergesellschaft Enpal Montage GmbH oder einer der anderen Installationsgesellschaften installieren, bevor sie sie an eine weitere Tochtergesellschaft (Zweckgesellschaft) verkauft. Der Kunde schließt mit der Zweckgesellschaft einen 20- jährigen Mietvertrag ab.

7.2 Wirtschaftliche Lage der Enpal GmbH

Ertragslage

Die Enpal GmbH erzielte einen Umsatz von 413.176 t€ gegenüber 110.064 t€ im Vorjahr. Dies entspricht einem organischen Wachstum von 275,4% (2021: 96,2%). Die Anzahl der installierten Photovoltaikanlagen stieg im Jahresverlauf um 214,9% von 12.520 auf 30.016.

Das EBITDA w/o SBP beläuft sich auf 22.844 t€ (2021: -27.620 t€). Die EBITDA-Marge w/o SBP beläuft sich auf -5,5% (2021: -25,1%).

Eine Überleitung des Jahresüberschusses zum EBITDA w/o SBP ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

Periodenergebnis	980	(40.708)
zuzüglich Steueraufwand	1.956	0
zuzüglich Finanzergebnis (inklusive Verlustübernahme von Enpal Sales GmbH)	10.330	8.039
zuzüglich Abschreibungen	2.093	1.696
EBITDA	15.359	(30.973)
zuzüglich Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung	7.485	3.353
EBITDA w/o SBP	22.844	(27.620)

Die Gründe für den deutlichen Anstieg des EBITDA und der EBITDA-Marge werden in der folgenden Analyse der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt:

Umsatzerlöse	413.176	110.064	275,4%
Umsatzkosten	(275.324)	(75.157)	266,3%
Bruttoergebnis	137.852	34.907	294,9%
Vertriebskosten	(63.473)	(25.498)	148,9%
Verwaltungskosten	(67.067)	(41.910)	60,0%
Sonstige betriebliche Erträge	8.469	1.624	421,4%
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(2.515)	(1.720)	46,3%
Operatives Ergebnis	13.266	(32.595)	-140,7%
Finanzergebnis	(7.877)	(3.598)	119,0%
Aufwendungen aus Verlustübernahme	(2.452)	(4.516)	-45,7%
Ergebnis vor Steuern	2.936	(40.708)	-107,2%
Steueraufwand	(1.956)	0	n/a
Periodenergebnis	980	(40.708)	-102,4%

Die hohen prozentualen Veränderungen in den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung spiegeln weiterhin das starke Wachstum wider.

Die Umsatzerlöse resultieren aus dem Verkauf von installierten Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und Ladesäulen an die Zweckgesellschaften der Enpal-Gruppe, die die Anlagen an die Kunden vermieten.

Da die Umsatzkosten weniger stark stiegen, sanken die Umsatzkosten im Verhältnis zum Umsatz leicht auf 66,6% (2021: 68,1%). Dies ist auf Skaleneffekte und die Weitergabe höherer Einkaufspreise und höherer Personalkosten im Zusammenhang mit der Installation der Anlagen an die Kunden zurückzuführen.

Die Vertriebskosten stiegen infolge der Geschäftsausweitung deutlich an, das Verhältnis zum Umsatz sank jedoch aufgrund der hohen Kundennachfrage infolge des geopolitischen Umfelds auf 15,4% (2021: 23,2%).

Der deutliche Anstieg der Verwaltungskosten wurde vor allem durch höhere Personalkosten und Beratungskosten verursacht.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 421,4 % und beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Weiterberechnung von Aufwendungen an Tochtergesellschaften.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 46,3 % und enthalten hauptsächlich an Tochtergesellschaften weiterberechnete Kosten.

Vermögenslage

Die Aktiva der Bilanz von Enpal sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

Langfristige Vermögenswerte	140.684	51.238	274,6%
Immaterielle Vermögenswerte	2.690	1.988	135,3%
Sachanlagen	12.038	2.365	509,0%
Finanzielle Vermögenswerte	125.956	46.885	268,6%
Kurzfristiges Vermögen	348.082	250.888	138,7%
Vorräte	133.634	33.610	397,6%
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	58.345	28.842	202,3%
Wertpapiere des Umlaufvermögens	34.695	165.459	21,0%
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	119.233	22.075	540,1%
Rechnungsabgrenzungsposten	2.174	902	241,0%
Bilanzsumme	488.766	302.126	161,8%

Die Anschaffung von intelligenten Stromzählern, die von der Enpal GmbH bei den Kunden installiert werden, sowie Gerüste und Werkzeuge, die die Enpal GmbH den Installationspartnern zur Verfügung stellt, führen zu dem höheren Bestand an Sachanlagen. Der deutliche Anstieg der Finanzanlagen resultiert im Wesentlichen aus den an die Zweckgesellschaften vergebenen Darlehen zur Finanzierung der Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Ladesäulen.

Das Umlaufvermögen stieg vor allem aufgrund höherer Vorräte, um der weiter wachsenden Nachfrage nach Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und Ladesäulen gerecht zu werden. Darüber hinaus stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber den Zweckgesellschaften aufgrund des höheren Verkaufsvolumens an diese Gesellschaften.

Die Passiva der Bilanz von Enpal sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

Eigenkapital	232.927	231.939	100,4%
Gezeichnetes Kapital	59	59	100,0%
Kapitalrücklage	293.794	293.794	100,0%
Verlustvortrag	(61.914)	(21.205)	292,0%
Jahresüberschuss (-fehlbetrag)	980	(40.708)	-2,4%
Rückstellungen	32.305	6.418	503,4%
Steuerrückstellungen	1.956	0	n/a
Rückstellungen	30.349	6.418	472,9%
Verbindlichkeiten	223.534	63.769	350,5%
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	41.538	11.956	347,4%
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	79.043	15.105	523,3%
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	43.432	7.510	578,3%
Sonstige Verbindlichkeiten	59.522	29.198	203,9%
Bilanzsumme	488.766	302.126	161,8%

Der Anstieg der Rückstellungen ist hauptsächlich auf höhere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und personalbezogene Rückstellungen zurückzuführen.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erklärt sich aus dem Anstieg der Vorräte und dem starken Wachstum von Enpal. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus Leistungen der Tochtergesellschaften an die Enpal GmbH. Darüber hinaus erhöhten sich die sonstigen Verbindlichkeiten durch die Ausweitung der Lieferantenfinanzierungsprogramme.

Finanzlage

Das Liquiditäts- und Kapitalmanagement bei Enpal wird vom Konzerncontrolling und Treasury durchgeführt, die das Ziel verfolgen, jederzeit eine ausreichende Liquidität des Unternehmens sicherzustellen. Zur Optimierung des Liquidität- und Working-Capital-Managements nutzt Enpal Lieferantenfinanzierungsprogramme.

Das Nettofinanzvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

Bankverbindlichkeiten	(41.538)	(11.956)
Wandeldarlehen	(16.010)	(15.000)
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierung	(30.235)	(12.102)
Wertpapiere des Umlaufvermögens	34.695	165.459
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	119.233	22.075
Nettofinanzvermögen	66.145	148.477

Die Bankverbindlichkeiten beinhalten eine Kreditlinie zur Finanzierung von Materialeinkäufen und einen Kontokorrentkredit in Höhe von insgesamt 75.000 t€ (2021: 22.000 t€), der im März 2024 (2021: August 2022) ausläuft. Der Kontokorrentkredit darf 50.000t€ nicht überschreiten. Das Wandeldarlehen wurde mit einem neuen Ablaufdatum im Februar 2024 verlängert. Die Verbindlichkeiten aus Lieferantenfinanzierung haben eine Restlaufzeit von bis zu 120 Tagen.

Zum 31. Dezember 2022 verfügt Enpal über ungenutzte Kreditlinien in Höhe von 33.460 t€ (2021: 44t€).

Die Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit werden im Folgenden dargestellt:

Finanzmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres	22,075	6,292
Mittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit	48,894	(48,006)
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit	35,248	(193,209)
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit	(51,960)	256,989
Sonstige Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(2,710)	9
Finanzmittelbestand zum Ende des Geschäftsjahres	51,547	22,075

Gesamtaussage

Die Geschäftsführung beurteilt die Entwicklung im Geschäftsjahr als sehr positiv. Enpal ist sehr stark gewachsen und hat eine deutlich höhere Anzahl an Photovoltaikanlagen installiert. Dadurch sind auch die Umsatzerlöse deutlich angestiegen. Enpal erreichte die Gewinnschwelle und schloss das Geschäftsjahr 2022 mit einem Gewinn ab.

Im Vorjahr wurde die Anzahl der installierten Anlagen zwischen 15.000 und 17.050 und der Umsatz zwischen 340.000 t€ und 400.000 t€ erwartet. Für das EBITDA w/o SBP erwartete das Management ein ausgeglichenes Ergebnis. Die Prognose wurde leicht übertroffen.

7.3 Ausblick der Enpal GmbH

Die Enpal GmbH ist als Muttergesellschaft der Enpal-Gruppe gut positioniert, um den Übergang zu erneuerbaren Energien voranzutreiben und in Zukunft nachhaltig zu wachsen. Die weitere Finanzierung des Wachstums soll durch die Ausweitung bestehender Kreditlinien, die Aufnahme neuer Kredite und andere Finanzierungsmaßnahmen erfolgen. Mit der Finanzierungsrunde ab dem Geschäftsjahr 2023 steht die Enpal GmbH zudem auf einer soliden finanziellen Basis.

Für das Geschäftsjahr 2023 prognostiziert die Enpal GmbH einen Umsatz zwischen 900.000 t€ und 1.200.000 t€, nach 413.176 t€ im Geschäftsjahr 2022. Die Anzahl der neu installierten Photovoltaikanlagen soll zwischen 34.000 und 43.000 liegen. Es wird ein EBITDA w/o SBP zwischen 90 m€ und 150 m€ erwartet. Die bisherige Entwicklung im Geschäftsjahr 2023 untermauert diese Prognose.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Enpal B.V., Amsterdam

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Enpal GmbH, Frankfurt am Main (seit 24. Januar 2023 Enpal B.V., Amsterdam), und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Enpal GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 30. Juni 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marius Sternberg, Wirtschaftsprüfer

Merten Lommatzsch, Wirtschaftsprüfer