PROLEIT AG

Herzogenaurach

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

PROLEIT AG, HERZOGENAURACH

1. Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur

ProLeiT ist ein führender Anbieter von Prozess-, Betriebs- und Produktionsleittechnik. Der Branchenfokus umfasst im Wesentlichen die gesamte Prozessindustrie und reicht von der Nahrungs- und Genussmittelindustrie bis hin zur Chemie und Pharmazie.

ProLeiT hat sich in seiner Marktbearbeitung bereits seit vielen Jahren international ausgerichtet und kann unzählige internationale Referenzen vorweisen. Derzeit besteht die ProLeiT Gruppe aus der Muttergesellschaft ProLeiT AG in Herzogenaurach, den inländischen Tochtergesellschaften ProLeiT International GmbH & Co. KG und ProLeiT International Verwaltungsgesellschaft mbH sowie 10 Auslandstochtergesellschaften (siehe Schaubild).

2. Interne Organisation und Entscheidungsfindung

Der ProLeiT-Konzern wird zentral durch den Vorstand der ProLeiT AG geführt und überwacht. Der Vorstand besteht aus vier Mitgliedern. Gemeinsam mit den Leitern zentraler Funktionsbereiche übt der Vorstand die Konzernleitung aus.

Aufbauend auf der monatlichen und somit aktuellen Berichterstattung über die Geschäftsentwicklung erhalten der Vorstand sowie der Aufsichtsrat der ProLeiT AG eine regelmäßige Berichterstattung. Die Berichterstattung zeigt mögliche Abweichungen von den Plangrößen in einem Soll-Ist-Vergleich auf und dient als Grundlage zur Lösungsfindung innerhalb der Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen. Es werden etwaige Abweichungen von den Zielvorgaben unverzüglich erkannt und entsprechende Maßnahmen zeitnah eingeleitet.

3. Markt und Branchen

Gesamtwirtschaft

Die Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft hat in 2019 merklich nachgelassen. Dies gilt insbesondere für die fortgeschrittenen Volkswirtschaften. In den Schwellenländern hat sich das Wachstum jedoch ebenfalls verlangsamt. Der Welthandel ist zurückgegangen, und das verarbeitende Gewerbe hat sich besonders schwach entwickelt. Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Wirtschaft im Jahr 2020 weltweit dramatisch schrumpfen: Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit der schwersten globalen Rezession seit fast hundert Jahren. Die weltweite Wirtschaftsleistung könnte 2020 um 3 % zurückgehen, jene der Eurozone sogar um 7,5 %. Für das Jahr 2021 rechnet der IWF mit einer deutlichen Erholung. Die globale Wirtschaft soll dann im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 % wachsen, jene der 19 Länder der Eurozone um 4,7 %.

Nach dem Wachstumsrückgang im Jahresverlauf 2018 war die konjunkturelle Dynamik der Weltwirtschaft in 2019 weiterhin sehr verhalten, und das Wachstumstempo des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) hat sich spürbar verlangsamt. Diese Entwicklung zeigte sich in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften und in den Schwellenländern.

Vor allem der Welthandel entwickelte sich nämlich sehr schwach. Das globale Handelsvolumen ging drei Quartale hintereinander spürbar zurück. Die regionale Aufteilung zeigt dabei, dass insbesondere China sowie die sonstigen asiatischen Schwellenländer zum Rückgang des Importvolumens beitrugen. Im zweiten Quartal 2019 kam ein deutlicher Rückgang in den sonstigen fortgeschrittenen Volkswirtschaften, darunter das Vereinigte Königreich, hinzu. Gleichzeitig kam jedoch das Wachstum in den übrigen Regionen ebenfalls weitgehend zum Erliegen. Es ist eine Entkopplung der Entwicklung von Welt-BIP und Welthandel zu beobachten. Dies steht im Einklang damit, dass die schwache konjunkturelle Entwicklung bislang vor allem aus einer länderübergreifenden Industrieschwäche resultiert. Gleichzeitig halten sich vielerorts Unternehmen zunehmend bei Investitionen zurück.

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat sich bis September 2019 weiter zugespitzt. Bereits im Jahr 2018 hatten verschiedene Zollerhöhungen dazu geführt, dass der durchschnittliche US-amerikanische Zollsatz auf Importe aus China von 3,1 % im Januar 2018 auf 12 % ab September 2018 anstieg. Nach weiteren Erhöhungen der durchschnittliche US-amerikanische Zollsatz im Verlauf dieses Jahres liegt er seit September 2019 bei 21 %. Die Gegenmaßnahmen der chinesischen Regierung haben dazu geführt, dass der entsprechende durchschnittliche chinesische Zollsatz auf US-amerikanische Exporte nun ebenfalls bei rund 21 % liegt. Im Januar 2018 lag er noch bei 8 %.

Bereits die bislang im Handelskonflikt von den USA und China erhobenen Zölle sowie die mit dem Konflikt einhergehende Unsicherheit dürften die Weltwirtschaft spürbar belasten. So schätzt der IWF in einer Aktualisierung seiner Analyse aus dem vergangenen Jahr, dass das BIP unter der Berücksichtigung von Vertrauens- und Produktivitätseffekten sowie von Marktreaktionen infolge der bisherigen Zollerhöhungen im Jahr 2020 in den USA um bis zu 0,6 % und in China um bis zu 2 % geringer ausfallen dürfte. In diesem besonders negativen Szenario wäre die übrige Welt ebenfalls spürbar betroffen. So läge etwa im Euro-Raum das BIP um 0,4 % unter dem Niveau, das ohne die Maßnahmen zu erwarten wäre.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2019 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,6 % höher als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist damit im zehnten Jahr in Folge gewachsen. Dies ist die längste Wachstumsphase im vereinten Deutschland. Das Wachstum hat 2019 aber an Schwung verloren. In den beiden vorangegangenen Jahren war das preisbereinigte BIP deutlich stärker gestiegen, 2017 um 2,5 % und 2018 um 1,5 %.

Verglichen mit dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre von +1,3 % ist die deutsche Wirtschaft 2019 schwächer gewachsen.

In vielen Ländern hat sich das Wirtschaftswachstum im Vergleich zu den Jahren 2016 und 2017 verlangsamt. Entstehungsseitig ist dies vor allem auf die schwächere Entwicklung in der Industrie zurückzuführen.

In vielen mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten hat sich das Wachstum der Industrieproduktion ebenfalls spürbar abgeschwächt. Hier dürfte sich die enge Verflechtung mit der deutschen Industrie, insbesondere mit dem Fahrzeugbau, niederschlagen. Aufgrund der recht robusten Binnenwirtschaft spiegelt sich die Industrieschwäche jedoch vielerorts bislang nicht in gleicher Weise im BIP-Wachstum wider. In den USA zeigt der Vergleich der beiden Zeiträume weder beim BIP noch bei der Industrieproduktion eine sichtbare Verlangsamung des Wachstums. Zudem stieg die Produktion hier noch bis zum Jahresanfang 2019 an.

In der Gruppe der Schwellenländer dürfte das BIP-Wachstum ebenfalls hinter den im Jahr 2018 erreichten Werten zurückbleiben. Einen wesentlichen Beitrag hierzu liefert der erwartete Wachstumsrückgang in China. Zudem ist das Wachstum in Indien im laufenden Jahr geringer ausgefallen.

Branche

Als führender Anbieter von Prozess-, Betriebs- und Produktionsleittechnik mit dem von der Nahrungs- und Genussmittelindustrie bis hin zur Chemie und Pharmazie reichenden Branchenfokus wird die Entwicklung der ProLeiT AG vor allem durch die Nachfrage im Anlagenbau und der Ernährungsindustrie, hier insbesondere der Brauindustrie und milchverarbeitenden Industrie, beeinflusst.

Neue Maschinen und Anlagen waren auch im Jahr 2019 weltweit gefragt. Allerdings erfolgten die Geschäfte bereits unter erschwerten Bedingungen: Der Wandel in der Automobilindustrie, der Handelskrieg zwischen den USA und China sowie der global zunehmende Protektionismus hinterließen Bremsspuren in den Büchern. Nach Schätzungen der VDMA-Volkswirte stieg der Umsatz mit Maschinen im Jahr 2019 insgesamt um nominal 2 % auf fast 2,67 Billionen Euro. Asien blieb mit 1,37 Billionen Euro die mit Abstand größte Fertigungsregion in der Maschinenindustrie. Das Umsatzplus betrug auch hier 2 %, verglichen mit früheren Jahren war das aber ein eher schwacher Zuwachs. Das Wachstumstempo in Europa und in den EU-Ländern insgesamt war mit jeweils plus 1 % geringer als im Weltdurchschnitt. Die EU-Länder produzierten zwar deutlich weniger Maschinen (768 Milliarden Euro) als Asien, jedoch mehr als doppelt so viele wie die USA. Allerdings konnten die Vereinigten Staaten ihren Umsatz kräftig um fast 7 % auf 348 Milliarden Euro erhöhen.

Im Oktober 2019 erwirtschaftete die deutsche Ernährungsindustrie einen Umsatz von 16,5 Milliarden Euro. Damit konnte die Branche das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um 3,7 % steigern. Das Umsatzergebnis resultierte sowohl aus einem Absatz- als auch einem Preisanstieg. Insgesamt stiegen die Absatzzahlen im Inland um 0,8 % und im Ausland um 2,2 % im Vorjahresvergleich. Die Preissteigerung im Inland betrug 2,2 %, im Ausland 2,7 %. Insgesamt wurden Lebensmittel im Wert von 5,6 Milliarden Euro exportiert, das entspricht einem Anstieg von 4,9 % im Vorjahresvergleich. Die Produktion der Unternehmen hingegen verlief rückläufig, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank im Oktober um 2,5 %.

Der Inlandsbierabsatz vermeldet für das Jahr 2019 ein Minus von 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Die deutschen Brauer verkaufen somit rund 76 Mio. hl Bier. Der Export vermeldet ebenso ein Minus (1,1 %), sodass sich für den Gesamtbierabsatz ein Rückgang von 1,9 % ergibt. In Deutschland werden immer mehr Brauereien betrieben. Im vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Brauereien insgesamt von 1.542 auf 1.548 Betriebe. Damit setzt sich die insgesamt positive Entwicklung der letzten Jahre fort.

Der Milchmarkt hat sich im Jahr 2019 stabilisiert, die Schwankungen der Vorjahre haben sich gelegt. Das Milchaufkommen in Deutschland stieg in den letzten Wochen 2019 bei mildem Winterwetter kontinuierlich und entsprechend der saisonalen Entwicklung. Die Vorjahreslinie wurde zuletzt um 1,1 % übertroffen. Insgesamt ist das Rohmilchaufkommen für 2019 in Deutschland jedoch leicht unter dem Vorjahr. Gleichzeitig ist der Fett- und Eiweißgehalt der angelieferten Milch höher ausgefallen als in den Vorjahren. Letzteres deckt sich mit der Entwicklung innerhalb der EU-28. Die EU-Milchanlieferung im abgelaufenen Jahr lag mit 0,5 % etwas über dem Vorjahr, nicht zuletzt wegen starken Zunahmen in nur wenigen Ländern. Der Milcherzeugerpreis nach Angabe des Milchindustrie-Verbands (MIV) für 2019 erreichte einen Jahresmittelwert von 33,5 bis 34,0 Cent/kg Rohmilch (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß). Damit wurde der Preis des Jahres 2018 mit 34,4 Cent/kg nicht ganz erreicht. Insgesamt haben sich die Milchpreise 2019 eher seitwärts entwickelt. Für die Marktentwicklung 2019 waren zwei Punkte ausschlaggebend: Butter ist deutlich günstiger geworden gegenüber den Vorjahren und die Magermilchpulverpreise haben sich kräftig erholt. In Deutschland hat sich der Butterverbrauch 2019 auch aufgrund der niedrigeren Preise stabilisiert, in anderen EU-Staaten und im Export stieg die Nachfrage ebenfalls wieder leicht an. Nach einer ungewöhnlich langen Schwächephase haben die Preise für Magermilchpulver im Laufe von 2019 deutlich angezogen und somit die niedrigeren Preise für Butter ausgleichen können. Der Großteil der in Deutschland erzeugten Kuhmilch wird zu Käse verarbeitet. Diese Entwicklung setzte sich auch 2019 fort und wird voraussichtlich in einem neuen Rekord bei der Käseproduktion münden. Der Konsum in Deutschland bewegt sich weiter auf hohem Niveau, eine erhebliche Nachfrage besteht nach wie vor im internationalen Handel. Interessant ist das Verbraucherverhalten bei Konsummilch: Während die Kunden in Summe weniger Trinkmilch nachfragten, können Biotrinkmilch (+8,6 %) und Weidemilch (+14,8 %) überproportional punkten. Erstmals sind mehr als 10 % der deutschen Trinkmilch damit Biomilch.

4. ProLeiT im Geschäftsjahr 2019

4.1 Leistungsindikatoren

Zur Steuerung der ProLeiT AG werden folgende finanzielle Leistungsindikatoren verwendet: Gesamtleistung, Rohertrag, Personalkosten, EBIT und Auftragseingang.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren sind die Mitarbeiterzufriedenheit, die anhand regelmäßiger Mitarbeiterbefragungen gemessen wird sowie die Entwicklerstunden.

4.2 Geschäftsverlauf

ProLeiT konnte im Jahr 2019 trotz der nachlassenden Konjunktur und des schwierigen politischen und weltwirtschaftlichen Umfelds seine gute Marktpositionierung weiter verbessern.

Der gruppenweite Engineeringauftragseingang (Dienstleistungsanteil) ging in 2019 um 10,2 % zurück von TEUR 46.872 auf TEUR 42.098. Erwartet worden war ein annähernd gleichbleibender Auftragseingang. Grund für den Rückgang waren mehrere Verzögerungen bei Großprojekten, deren Bestellung sich auf 2020 verschoben hat. Der Angebotsausgang stieg von 105,6 Mio. auf 128,9 Mio. (+22,1 %).

Der Bestand an offenen Angeboten reduzierte sich von 105,8 Mio. EUR auf 96,8 Mio. EUR. Für 2020 erwarten wir wieder ein deutliches Wachstum und rechnen daher mit einem Engineeringauftragseingang von ca. 55 Mio. Euro.

4.3 Ertragslage

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) für 2019 liegt mit TEUR 5.857 (Vorjahr: TEUR 4.706) um TEUR 1.151 über dem EBIT des Vorjahres. Der Konzernjahresüberschuss ist von TEUR 3.090 im Vorjahr auf TEUR 3.229 gestiegen. Für 2019 war konzernweit ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von TEUR 3.273 erwartet worden. Mit einem EBT von TEUR 5.275 lagen wir auch in diesem Geschäftsjahr deutlich über dieser Erwartung.

Gegenüber der Planung für 2019 haben sich diese Werte wie folgt entwickelt:

in TEUR	Plan 2019	Ist 2019	Abweichung
Gesamtleistung	52.672	56.493	3.821	7,3%
Rohertrag	47.908	51.451	3.543	7,4%
EBT	3.273	5.275	2.002	61%
Auftragseingang	46.872	42.098	-4.774	-10%
CF aus laufender Geschäftstätigkeit	7.519	8.705	1.186	16%
CF aus Investitionstätigkeit	-4.018	-7.647	3.629	90%

Das Konzernjahresergebnis entwickelte sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt:

in TEUR	2019	2018	Veränderung
Gesamtleistung	56.493	48.494	7.999	16,5%
Sonstige Erträge	707	642	65	10,1%
Betriebsaufwand	(51.343)	(44.430)	(6.913)	15,6%
EBIT	5.857	4.706	1.151	24,5%
Zinsergebnis	(582)	(321)	(261)	81,3%
EBT	5.275	4.385	890	20,3%
Ertragsteuern	(2.046)	(1.295)	(751)	58,0%
Konzernjahresüberschuss	3.229	3.090	139	4,5%

Die Entwicklung der Ertragslage wird dabei vom Anstieg der Gesamtleistung geprägt, die aufgrund der gewonnenen Neuaufträge von TEUR 48.494 in 2019 auf TEUR 56.493 im Geschäftsjahr 2019 gestiegen ist (+16,5 %). Erwartet worden war für 2019 ein Anstieg der Gesamtleistung von etwa 11 %.

Im Verhältnis zur Gesamtleistung erhöhte sich der Materialaufwand (TEUR -1.594; 38,3 %) auftragsspezifisch, so dass entsprechend eine höhere Materialeinsatzquote (definiert als Verhältnis von Materialaufwand zu Gesamtleistung) mit 10,2% gegenüber 8,6 % im Vorjahr zu verzeichnen war. Der Rohertrag ist von TEUR 44.979 um TEUR 6.472 (14,4 %) auf TEUR 51.451 angestiegen. Erwartet worden war für 2019 ein Anstieg des Rohertrags von etwa 8 % auf 47,9 Mio.

Die Personalkosten stiegen von TEUR 27.571 um 11,5 % auf TEUR 30.746. Die Personalaufwandsquote sank damit auf 54,4 % der Gesamtleistung (Vorjahr: 56,9 %). Erwartet worden war ein Anstieg der Personalkosten um 10 % auf 30,5 Mio. EUR. Der Anstieg wurde im Wesentlichen durch den gegenüber der Planung höheren Anstieg der Mitarbeiterzahlen (im Jahresdurchschnitt um +53) verursacht.

Die Abschreibungen auf EDV-Software und Sachanlagen stiegen im Geschäftsjahr um TEUR 79 auf TEUR 1.030 (Vorjahr: TEUR 951). Die Abschreibungen auf Systemsoftware stiegen um TEUR 1.504 auf TEUR 5.085 (Vorjahr: TEUR 3.581). In den Abschreibungen des Jahres 2019 in Höhe von TEUR 8.121 (Vorjahr: TEUR 4.532) ist im Geschäftsjahr 2019 zusätzlich die Abschreibung auf Nutzungsrechte nach IFRS 16 mit TEUR 2.006 enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 17,7 % auf TEUR 6.725 (Vorjahr: TEUR 8.170). Der Rückgang wurde insbesondere durch die Erstanwendung des IFRS 16 verursacht, im Zuge dessen im Wesentlichen Miet- und Leasingaufwendungen für Büroräume und Gebäude sowie für PKW und verschiedene Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von insgesamt TEUR 2.368 nicht mehr als sonstige betriebliche Aufwendungen zu erfassen waren. Durch die in diesem Zusammenhang erfolgte Bilanzierung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten sind dem Konzern im Geschäftsjahr zusätzliche Abschreibungen (TEUR 2.005) und Zinsaufwendungen (TEUR 456) entstanden.

Neben den Kosten für die Nutzungsrechte (Miet- und Leasingzahlungen) und Personalaufwendungen stellten sich wie in den Vorjahren die Reisekosten und Aufwendungen für Bewirtung TEUR 2.043 (Vorjahr: TEUR 1.879) und Werbe- und Messekosten TEUR 756 (Vorjahr: TEUR 743) als wesentliche operative Kosten heraus.

Das Zinsergebnis ist im Geschäftsjahr 2019 um TEUR 261 auf TEUR 582 (Vorjahr: TEUR 321) gesunken, was im Wesentlichen auf den Anteil der Zinsaufwendungen für die Leasingverhältnisse nach IFRS 16 mit TEUR 456 (Vorjahr: TEUR 157) zurückzuführen ist. Die Zinserträge stiegen um TEUR 14 auf TEUR 146 (Vorjahr: TEUR 132).

Im Rahmen der "Management Konsolidierung" können folgende IFRS-Ergebnisse gezeigt werden:

	2019
	EBT TEUR	EBIT TEUR
ProLeiT AG	3.923	3.989
ProLeiT International GmbH & Co. KG	-4	-8
ProLeiT International Verwaltungs GmbH	3	2
ProLeiT Wien	-9	-9
ProLeiT Piracicaba	254	355
ProLeiT Enschede	-104	-82
ProLeiT Moskau	589	589
ProLeiT Shanghai	362	366
ProLeiT Sevilla	281	301
ProLeiT Monterrey	9	8
ProLeiT Kiew	102	95
ProLeiT Chicago	1.219	1.202
ProLeiT Sofia	92	92
Konzern (konsolidiert)	5.275	5.857

4.4 Vermögenslage

Die maßgeblichen Vermögenspositionen sind der Geschäfts- oder Firmenwert, die Entwicklungskosten sowie die Nutzungsrechte in den langfristigen Vermögenswerten. In den kurzfristigen Vermögenswerten sind die Vertragsvermögenswerte bedeutsam.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist aufgrund der sehr guten Ertragsaussichten für ProLeiT gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Die übrigen immateriellen Vermögenswerte sind von TEUR 9.268 im Vorjahr auf TEUR 9.628 gestiegen. Diese Entwicklung wird vor allem durch die Entwicklungskosten bestimmt. Die Zugänge bei den Entwicklungskosten resultieren aus der Entwicklung der verschiedenen Releases des Prozessleitsystems Plant iT. Im Geschäftsjahr 2019 fielen hierfür 61.540 Ingenieurstunden mit einem Wert von TEUR 5.259 an. Daneben wurden Fremdleistungen in Höhe von TEUR 291 bezogen. Die Nutzungsdauern der aktivierten Systemsoftware Releases 9.6 und 9.7 betragen noch zwischen einem und 3 Jahre.

Für alle Leasingverhältnisse, bei denen der Konzern der Leasingnehmer ist, erfasst der Konzern seit dem 1. Januar 2019 im Rahmen der Erstanwendung von IFRS 16 "Leases" ein Nutzungsrecht und eine entsprechende Leasingverbindlichkeit. Die Nutzungsrechte umfassen im Rahmen der erstmaligen Bewertung die entsprechende Leasingverbindlichkeit abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen. Im Zuge der Erstanwendung des IFRS 16 sind damit Nutzungsrechte erstmalig in die Konzernbilanz in Höhe von TEUR 14.545 erfasst worden. Aufgrund neuer Leasingverträge betragen die Zugänge zu den Nutzungsrechten während des Geschäftsjahres 2019 TEUR 2.678. Wesentliche Nutzungsrechte betreffen Immobilienleasingverträge. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Mietverträge der inländischen Konzernzentrale und der ausländischen Standorte des Konzerns.

Die Nutzungsrechte im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattung umfassen insbesondere IT-Anlagen sowie das Fahrzeugleasing.

Die Sachanlagen stiegen von TEUR 4.195 im Vorjahr auf TEUR 4.614. Investitionen in nennenswertem Umfang wurden nur für Betriebs- und Geschäftsausstattung (insbesondere EDV-Ausstattung) getätigt. Den Abschreibungen von TEUR 869 standen Investitionen von TEUR 2.036 gegenüber. Zum 31. Dezember 2019 wurden insgesamt geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von TEUR 746 (Vorjahr: TEUR 4) bilanziert.

Die Vertragsvermögenswerte sind projektbedingt um TEUR 1.983 auf TEUR 7.483 gestiegen.

4.5 Finanzlage

Das Finanzmanagement der ProLeiT AG zielt einerseits auf das Working Capital. Stark liquiditätsbestimmend ist hierbei der Saldo aus Vorratsbestand und erhaltenen Anzahlungen. Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden entsprechend gesteuert, um eine stetige und homogene Liquiditätsstruktur zu erhalten. Das bedeutet, dass wir zum einen versuchen, die Kunden durch den jeweiligen Projektfortschritt entsprechende Vorauszahlungen an der Projektfinanzierung zu beteiligen, zum anderen die Lieferanten an die Zahlungsbedingungen der Kunden anzugleichen.

Andererseits steuert das Finanzmanagement die gezielte Rückführung der langfristigen Bankverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Mitarbeiterdarlehen. Die erfolgreiche Steuerung der Fremdfinanzierung in den vergangenen Jahren führte - befördert durch die positiven operativen Cashflows - zu einem langfristig sinkenden Bestand an Bankverbindlichkeiten. Schließlich sind die finanziellen Verflechtungen mit Tochterunternehmen stärker relevant und in das Liquiditätsmanagement eingebunden worden. Sämtliche Zahlungsverpflichtungen konnten im Geschäftsjahr 2019 erfüllt werden.

Im Gesamtjahr 2019 wurden keine grundsätzlichen Änderungen der Ziele, Methoden und Prozesse des Kapitalmanagements vorgenommen.

Im Bereich der langfristigen Schulden haben neben den Leasingverbindlichkeiten gem. IFRS 16 mit TEUR 14.288 vor allem die passiven latenten Steuern (TEUR 3.686; Vorjahr: TEUR 3.273) und die Pensionsverpflichtungen (TEUR 1.483; Vorjahr: TEUR 1.294) eine nennenswerte Bedeutung. Die langfristigen Teile der Finanzverbindlichkeiten sind mit TEUR 563 nur noch von untergeordneter Bedeutung.

Die Leasingverbindlichkeiten wurden bei der erstmaligen Erfassung zum 1. Januar 2019 mit dem Barwert der zu Beginn des Leasingverhältnisses noch nicht gezahlten Leasingzahlungen bewertet, diskontiert im Wesentlichen mit dem durchschnittlichen Grenzfremdkapitalzinssatz von 2 %. Im Zuge der Erstanwendung des IFRS 16 sind Leasingverbindlichkeiten erstmalig in die Konzernbilanz in Höhe von TEUR 14.545 erfasst worden. Aufgrund neuer Leasingverträge betragen die Zugänge zu den Leasingverbindlichkeiten während des Geschäftsjahres 2019 TEUR 2.678. Der in den Leasingzahlungen enthaltene Tilgungsanteil belief sich auf TEUR 1.912.

Die Pensionszusagen wurden an sechs Personen und zwei Vorstände der ProLeiT AG gewährt. In den Geschäftsjahren 2011 und 2012 hat die ProLeiT AG Rückdeckungsversicherungen in Form einer arbeitgeberfinanzierten Unterstützungskasse zur Erfüllung der bestehenden Pensionsverpflichtungen abgeschlossen. Träger der arbeitgeberfinanzierten Unterstützungskasse ist die Alte Leipziger Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit. Durch diese Rückdeckungsversicherung wird die Gesellschaft mit Beginn der jeweiligen Altersrente der Versorgungsberechtigten vollständig von der Versorgungsverpflichtung befreit. Der Umfang der Versorgungsverpflichtungen nimmt während der Bildung des Deckungskapitals der rückdeckungsgesicherten Unterstützungskasse kontinuierlich ab, so dass sich die hieraus ursprünglich resultierenden Pensionsrückstellungen in analoger Weise zukünftig reduzieren. Im Gegenzug leistet die ProLeiT AG Arbeitgeberbeiträge in Form von Versicherungsbeiträgen bis zum Rentenbeginn. Im Geschäftsjahr 2019 wurden Beiträge in Höhe von TEUR 443 an den Versorgungsträger geleistet.

Die passiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus dem temporären Unterschied zwischen den nach IAS 38 aktivierten Entwicklungskosten (TEUR 9.513) sowie den nach IAS 11 aktivierten Gewinnanteil in den Forderungen aus Fertigungsaufträgen (TEUR 4.467) und dem jeweils ertragsteuerlich bilanzierten Wert (TEUR 0).

Die Finanzverbindlichkeiten enthalten nach der in 2019 erfolgten vollständigen Rückzahlung aller langfristig gewährten Nachrangdarlehen, nur noch ein langfristiges Bankdarlehen und zum Stichtag in Anspruch genommene Betriebsmittelkreditlinien (TEUR 2.297) sowie Privatdarlehen (TEUR 1.663).

ProLeiT hat Bankverbindlichkeiten bei der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen (Kontokorrentkonten, Avalkredite), bei der Commerzbank AG Bamberg (Kontokorrentkonto, Projektfinanzierungskonto, LfA-Ergänzungsdarlehen, Avalkredite) und bei der BTV, Bank für Tirol und Vorarlberg (Avalkredite). Alle Bankverbindlichkeiten sind Euro-Verbindlichkeiten. Die Kontokorrentlinien sind bis auf weiteres, Avalkredite und Projektfinanzierungslinien jeweils auf zwei Jahre zugesagt und wurden bislang jeweils um eine weitere Periode prolongiert. Das LfA-Ergänzungsdarlehen hat eine Laufzeit bis Ende 2022. Die Zinssätze der Bankverbindlichkeiten erstrecken sich von 1,4 % bis 3,41 % und wurden ausschließlich fest vereinbart.

Die von der BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH vormals gewährte stille Beteiligung in Höhe von TEUR 500 wurde Ende 2019 planmäßig in voller Höhe zurückgezahlt.

Die Privatdarlehen wurden der ProLeiT AG von verschiedenen Aktionären und Mitarbeitern der ProLeiT AG sowie deren Angehörigen und Dritten gewährt. Sie werden mit Zinssätzen zwischen 1 % und 5 % p.a. verzinst und sind jederzeit kündbar.

Die kurzfristigen Schulden beinhalten neben den kurzfristigen Teilen der Finanzverbindlichkeiten (TEUR 3.397) und dem kurzfristigen Anteil der langfristigen Leasingverbindlichkeiten gem. IFRS 16 (TEUR 2.072), die Sonstigen Schulden (TEUR 5.598), die Vertragsverbindlichkeiten (TEUR 1.636) sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 1.192).

Am 31. Dezember 2019 hatten wir folgende zugesagte Betriebsmittelkreditlinien und folgende Inanspruchnahmen:

	Linie TEUR	Inanspruchnahme TEUR	Freie Linie TEUR
Sparkasse Erlangen	2.000	746	1.254
Commerzbank	3.000	608	2.392
Raiffeisen Landesbank Oberösterreich	400	0	400
Gesamte freie Linie	5.400	1.354	4.046

Die sonstigen Schulden betreffen hauptsächlich Rückstellungen und Verbindlichkeiten für Personal (TEUR 4.988).

Die Liquidität hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr wie folgt entwickelt: Aus der betrieblichen Tätigkeit wurde ein Cashflow in Höhe von TEUR 8.705 (Vorjahr: TEUR 8.484) erwirtschaftet. Durch Entwicklungskosten sowie sonstige Investitionen sind Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 7.647 (Vorjahr: TEUR 5.759) abgeflossen. Unter Berücksichtigung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR -4.119 (Vorjahr: TEUR -1.413) sind die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 3.061 gesunken.

Das Konzerneigenkapital ist im Wesentlichen durch den Konzernjahresüberschuss (TEUR 3.229) auf TEUR 21.501 (Vorjahr: TEUR 18.643) angestiegen. Die Konzerneigenkapitalquote ist von 48,7 % auf 38,3 % gesunken.

4.6 Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hat sich in 2019 weiter verbessert. Das Hauptaugenmerk für die nächsten Jahre liegt im weiteren Abbau der Bankverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Mitarbeiterdarlehen und damit Senkung der Zinsaufwendungen und in der Folge eine stetige weitere Verbesserung der Ertragslage.

5. Mitarbeiter

Durch die erfolgreiche Positionierung von ProLeiT im Markt steigt der Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeitern. Da jedoch der Arbeitsmarkt in Deutschland bezüglich gut ausgebildeter Fachkräfte durch die konjunkturelle Entwicklung zunehmend angespannter wird, setzt ProLeiT auf einen Mix aus Anstellung von Fachkräften aus dem deutschen Arbeitsmarkt, Gewinnung von ausländischen, vor allem europäischen Fachkräften, und der verstärkten eigenen Aus- und Weiterbildung. Derzeit beschäftigen wir 75 Auszubildende und wollen diese Zahl in Zukunft weiter steigern.

6. Zweigniederlassungen

Neben dem Stammsitz in Herzogenaurach unterhält ProLeiT Zweigniederlassungen in Leverkusen, Kitzingen, Hannover und Halle an der Saale, sowie Auslandstöchter bzw. Unternehmensbeteiligungen in Brasilien, Bulgarien, China, Mexiko, den Niederlanden, Österreich, Russland, Spanien, USA und Ukraine.

7. Chancen- und Risikobericht

7.1 Risiken

Risikofrüherkennungssystem

Der Vorstand hat ein Risikofrüherkennungssystem eingerichtet. Das Hauptrisiko des Unternehmens entsteht aus den Projekten. Deshalb stellt ein Projektcontrolling, das sowohl die kaufmännischen, als auch die technischen Risiken jedes Projektes laufend überwacht, sicher, dass auf Abweichungen sofort mit entsprechenden Maßnahmen reagiert werden kann.

Risiken durch COVID-19

Die weltweite Situation, die durch die Pandemie entstanden ist, birgt auch Risiken für das Unternehmen. In einigen Branchen sind durch den sogenannten Shutdown Absatzmärkte zumindest vorübergehend weggebrochen. Aus den von uns bedienten Branchen, betrifft das vorwiegend die Brauereien, deren Absatz weltweit eingebrochen ist. Es ist damit zu rechnen, dass Brauereiprojekte auf Eis gelegt werden und wir den Auftragseingang mit den anderen Branchen kompensieren müssen. Im ersten Halbjahr 2020 ist das bis jetzt gut gelungen. Der Auftragseingang wird im ersten Halbjahr 2020 bei ca. 30 Mio. Euro liegen, das ist 28 % mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Ein weiteres Risiko durch die sogenannten Shutdowns ist, dass die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter eingeschränkt wird. Wir konnten jedoch durch die Umstellung auf Home Office die Produktivität bisher in vollem Umfang aufrechterhalten.

Durch die Reisebeschränkungen können geplante Inbetriebnahmen nicht wie üblich durchgeführt werden. Auch wenn zumindest Teile der Inbetriebnahmen mit Unterstützung der Kunden remote durchgeführt werden konnten, bleibt hier eine Verschiebung von Projektabschlüssen zu berücksichtigen.

Eine durch COVID-19 ausgelöste weltweite Rezession könnte sich auch auf das weitere Wachstum in 2020 / 2021 auswirken.

Insgesamt hat die COVID-19-Pandemie und die dadurch bedingten staatlichen Maßnahmen bislang für ProLeiT in Summe weder im Auftragseingang, noch in der Auslastung oder im finanziellen Ergebnis zu negativen Auswirkungen geführt.

Leistungswirtschaftliche Risiken

Die leistungswirtschaftlichen Risiken von ProLeiT betreffen vorrangig die technisch einwandfreie und vertragsgerechte Abarbeitung der laufenden Aufträge. Der Abschluss von Projekten, bei denen eine Vor-Ort-Inbetriebnahme erforderlich ist, kann sich durch die COVID-19 bedingten Reisebeschränkungen verzögern.

Das in den Projekten zumeist eingesetzte ProLeiT-Produkt "Plant iT" wird laufend innoviert und verbessert. Im Bereich der Projektabwicklung sind Mitarbeiter in Qualifikation, Motivation und Anzahl rekrutiert, um den erwarteten Auftragseingang in kundenentsprechender Qualität abzuarbeiten.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Die kaufmännischen Risiken (z.B. Zahlungseingang, Gewährleistung, Vertragsstrafen) sind der Projektabarbeitung in der Regel nachgelagert. Um diesbezüglich eine Risikominimierung herbeizuführen, findet ein laufendes technisches Projektcontrolling (Projektrevision) statt. Das technische Projektcontrolling gleicht weitgehend das Referenzmodell für die Projektdurchführung, das im TQM hinterlegt ist, mit den tatsächlichen Projektprozessen ab und warnt vor Fehlentwicklungen.

Ein weiteres Risiko liegt im Projektgeschäft darin, dass eine bestimmte Grenzproduktivität erreicht werden muss, um den Rohertrag zur Deckung der Fixkosten zu realisieren. Zur Risikominimierung wird laufend und systematisch akquiriert. Der gruppenweite Angebotsausgang und Auftragseingang wird protokolliert und nachgehalten. Schließlich nimmt die Erstellung der Monatsabschlüsse eine wichtige Funktion im Rahmen des Risikomanagements ein.

Durch COVID-19 besteht grundsätzlich auch das Risiko von Zahlungsausfällen, falls Kunden in eine existenzielle Krise oder in die Insolvenz geraten. Bislang sind uns dahingehend jedoch keine Fälle bekannt.

Zins- und Wechselkursrisiken

Zur Stärkung der finanziellen Ressourcen werden die Risiken aus der Entwicklung der Zinssätze und der Wechselkurse kontinuierlich analysiert und somit die laufenden Finanzmarktaktivitäten gesteuert und überwacht. Die Steuerung erfolgt bei Bedarf nach jeweiliger Einzelfallentscheidung des Vorstands unter Mithilfe von derivativen Finanzinstrumenten.

Schwankungen von Währungen und Zinsen können signifikante Gewinn- und Cashflow-Risiken zur Folge haben. ProLeiT zentralisiert diese Risiken und steuert sie dann bei Bedarf auch durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Das Management dieser Risiken ist Aufgabe des Vorstands.

ProLeiT begrenzt das Wechselkursrisiko, also die Unsicherheit der künftigen Entwicklung des Fremdwährungswechselkurses, indem Einkäufe und Verkäufe von Waren und Dienstleistungen hauptsächlich in Euro abgerechnet werden.

ProLeiT setzt darüber hinaus zur Absicherung von USD-Wechselkursrisiken bei Bedarf derivative Finanzinstrumente ein, die mit deutschen Finanzinstituten abgeschlossen werden. Zurzeit sind keine derivativen Finanzinstrumente eingesetzt.

Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund Änderungen des Marktzinses (EURIBOR). Sie können insbesondere bei den variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten zu Zinszahlungsschwankungen führen und sich somit wie folgt positiv oder negativ auf das Ergebnis auswirken. Die folgende Tabelle stellt die hypothetischen Auswirkungen eines um 1 % höheren bzw. niedrigeren Zinsniveaus auf das Jahresergebnis dar:

	Jahresergebnis 2019 TEUR
1 % höheres Euro Zinsniveau	-192
1 % niedrigeres Euro Zinsniveau	+188

Da die meisten Fremdwährungsprojekte in den Tochtergesellschaften abgewickelt werden, begrenzt sich das Wechselkursrisiko auf Gewinne der Tochtergesellschaften, die zu Ausschüttungen an die ProLeiT AG führen. Einzige Ausnahme ist derzeit die Tochtergesellschaft in den USA, deren Projekte in USD noch zu einem großen Teil an die ProLeiT AG vergeben werden. Ändert sich der Wechselkurs im laufenden Projekt, bedeutet das ein Risiko, da die Projekte noch zu einem großen Teil im Euroraum abgewickelt werden. Dieses Risiko wird sorgfältig beobachtet und gegebenenfalls durch derivative Finanzinstrumente abgesichert. Mittelfristig wird die Tochtergesellschaft aber mehr und mehr dazu übergehen, diese Projekte selbst im Dollarraum abzuwickeln, so dass dieses Fremdwährungsrisiko wieder begrenzt wird.

Umfeld- und Branchenrisiken

Das wesentliche Marktrisiko liegt in konjunkturellen Schwankungen, die unter Umständen zu mangelnder Auslastung führen können. Besonders durch die Auswirkungen von COVID-19 und der dadurch ausgelösten weltweiten Rezession ist die Gefahr eines Einbruchs im Auftragseingang gegeben. Durch Konzentration auf die von COVID-19 weniger beeinträchtigte Branchen, versuchen wir den Auftragsrückgang in einzelnen Branchen, wie zum Beispiel den Brauereien, zu kompensieren, was bislang sehr gut gelungen ist.

Zu geringe Auslastung belastet aufgrund der hohen Fixkostenintensität sofort das Ergebnis. Deshalb haben wir ein Vertriebscontrollingsystem installiert, das bereits bei der Lead-Generierung ansetzt, lange bevor die Auslastung in Gefahr gerät.

Informationstechnische Risiken

Mit dem immer stärkeren Einsatz von Informationstechnologie in allen Bereichen steigen die informationstechnischen Risiken, wie beispielsweise der Ausfall der Hardware oder der unbefugte Zugriff auf Daten. Um mögliche Gefahren abzuwenden, hat ProLeiT moderne Sicherheitslösungen im Einsatz. Zudem wird laufend in moderne Informationstechnologie investiert, so dass die Prozesse noch stabiler werden.

Unternehmensstrategische Risiken

ProLeiT beobachtet die aktuelle Marktentwicklung in den für die Gruppe relevanten Märkten kritisch. Aktuell sind, wie oben beschrieben, durch den Ausbruch der COVID-19 Pandemie hervorgerufene Risiken ersichtlich, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben oder die die Stabilität und den Fortbestand der Gruppe gefährden könnten. Bis jetzt konnten wir die konjunkturellen Auswirkungen der Krise gut kompensieren und erwarten trotz COVID-19 einen deutlichen Zugewinn von Marktanteilen. Dies vor allem im Hinblick auf den laufenden Übernahmeprozess des Unternehmens durch Schneider Electric.

7.2 Chancen

Durch die eigene Leitsystemfamilie, die auf zwei Plattformen (Siemens und Rockwell) und in Zukunft auf einer dritten Plattform, Modicon von Schneider Electric, verfügbar ist, bietet sich vor allem die Chance, den Umsatz im Systembereich deutlich zu steigern, ohne dass dabei die Kostenseite in gleichem Maße steigt. Der erreichbare Markt weltweit hat sich durch die Ausweitung auf die zwei Plattformen nahezu verdoppelt und wird mit einer dritten Plattform weiter ausgebaut. Das bedeutet, dass deutliche Rentabilitätssteigerungen in den kommenden Jahren möglich werden. Für den derzeitigen Trend hin zu Industrie 4.0 sind wir sehr gut aufgestellt.

Durch die zu erwartende Übernahme ProLeiTs durch Schneider Electric werden wir zusätzliche Wachstumsimpulse durch verstärkte Marktpräsenz generieren.

Das Leitsystem bietet uns ein Alleinstellungsmerkmal, das vom Mitbewerber nicht oder nur sehr schwer zu substituieren ist. Durch den erwarteten Zusammenschluss mit Schneider Electric steht uns ein zusätzlicher weltweiter Kundenstamm zur Verfügung, der vor allem zu Wachstumsimpulsen im Software-Produktgeschäft führen wird.

Durch die Stärkung des Produktgeschäftes sinkt gleichzeitig die Fixkostenintensität, was zu einer höheren Stabilität und einer geringeren Abhängigkeit von Auftragsschwankungen führt.

Durch die sukzessive Umstellung auf Subscriptionsverträge bei der Produktvermarktung erhöhen wir den Anteil an revolvierenden Umsätze, was zu einer zusätzlichen Stabilisierung führt.

Der durch die Steigerung des Produktgeschäftes zunehmende Cash Flow trägt zu einer schnelleren Entschuldung und damit zu finanzieller Unabhängigkeit bei.

8. Forschung und Entwicklung

ProLeiT hat im Laufe von 30 Jahren die wiederkehrenden Automatisierungsaufgaben in den relevanten Branchen standardisiert und in eine Software-Produktfamilie (Plant iT) einfließen lassen. Diese Softwareprodukte werden ständig weiterentwickelt, um den schnellen technischen Innovationszyklen in der Informationstechnologie aber auch in den Technologien unserer Kunden gerecht zu werden. Die hohe Innovationsfähigkeit der Organisation ist dabei ein nicht leicht zu substituierender Wettbewerbsvorteil, der das Überleben der Gruppe und ihren Erfolg sichert.

Ausdruck dieser hohen Innovationskraft sind die Investitionen in die Systemsoftware Plant iT, das in der Version 9.6 PCS und seit Januar 2019 in der Version 9.6 MES und 9.7 PCS bereitsteht. Für die Fertigstellung der Versionen 9.6 MES und 9.7.1 PCS flossen in 2019 Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.744 in die Entwicklung, für die Version 9.7 MES TEUR 1.600 und für die Version 9.8 MES TEUR 206. In Summe wurden sämtliche Entwicklungskosten (TEUR 5.550) des Geschäftsjahres aktiviert.

Die im Berichtszeitraum vorgenommenen Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten betrugen TEUR 5.085 (Vorjahr: TEUR 3.581).

In 2020 und den Folgejahren planen wir jährliche Investitionen in ähnlicher Höhe zur Weiterentwicklung der Systemplattform. Die Lizenzerlöse lagen im Geschäftsjahr mit TEUR 6.528 (Vorjahr: TEUR 5.682) bereits deutlich über den Entwicklungsinvestitionen.

9. Prognosebericht

9.1 Allgemeiner Ausblick

Die Markt- und Branchenentwicklung im Segment der Prozessindustrie wird von uns national wie international weiter als positiv angesehen. Diese Einschätzung teilen auch verschiedene Kunden, die als Global Player in diesem Segment tätig sind. Vor allem die Euphorie rund um Industrie 4.0 trotzt der sich aufgrund COVID-19 eingetrübten Stimmung am Weltmarkt.

Auch die Marke ProLeiT setzt sich zunehmend in verschiedenen internationalen Märkten durch, so dass auch hierdurch positive Impulse zu erwarten sind.

Einen zusätzlichen Impuls gibt uns die Generation der Systemsoftware Plant iT (Releases ab 9.0), die neben der bisherigen Hardwareplattform Siemens SIMATIC (ca. 35 % Weltmarktanteil) auch die Hardwareplattform des Siemens-Wettbewerbers Rockwell (Nord- und Südamerikanischer Markt) unterstützt und damit für ProLeiT den theoretisch zugänglichen weltweiten Markt ungefähr verdoppelt hat. Anfang 2020 kommt die weiterentwickelte Version 9.71 in den Verkauf. Das verspricht auch für die kommenden Jahre zusätzliche Wachstumsimpulse.

Aufgrund der anstehenden Übernahme durch Schneider Electric und der damit verbundenen Dynamik sowie der bisherigen Entwicklung im Jahr 2020 gehen wir trotz COVID-19 von einem stärkeren Wachstum als in der Vergangenheit aus. So erwarten wir in 2020 ein Wachstum in der Gesamtleistung von etwa 11 % und in 2021 ca. 16 %. In 2020 erwarten wir ein EBIT von TEUR 10.582, in 2021 von TEUR 11.970 und in 2022 von TEUR 15.606.

9.2 Ausblick Tochtergesellschaften

Mit unseren Tochtergesellschaften sind wir in Hinblick auf die Akquisition durch Schneider Electric sehr gut aufgestellt. Durch die internationale Präsenz der zukünftigen Muttergesellschaft werden auch unsere Tochtergesellschaften zusätzliche Wachstumsimpulse bekommen.

Bis auf die Tochtergesellschaft in den Niederlanden, die wegen eines schwierigen Projektes einmalig ein leicht negatives Ergebnis erwirtschaftet hat, waren alle Gesellschaften in 2019 rentabel. Die Tochtergesellschaft in Österreich wurde vorübergehend stillgelegt.

9.3 Auftragseingang

Da in 2019 das Wachstum im Auftragseingang aufgrund von Vergabeverschiebungen ins Folgejahr etwas hinter seinem Plan geblieben ist und wegen der zu erwartenden Dynamik durch Schneider Electric, sehen wir trotz COVID-19 für 2020 ein starkes Wachstum im Auftragseingang. Wir rechnen mit einem Anstieg von knapp 25 % gegenüber 2019 auf ca. 58,5 Mio. Euro gruppenweit. In den Folgejahren wird wieder mit einer Steigerung von jeweils 10 % bis 15 % gerechnet.

9.4 Moderates Wachstum

Für 2020 und die Folgejahre ist ein moderates Wachstum geplant. Der Rohertrag wird in 2020 um etwa 12 % auf 57,9 Mio. EUR, die Personalkosten um 9,8 % auf 33,8 Mio. EUR wachsen.

9.5 Cashflow, Schuldenabbau

Für 2020 planen wir einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von ca. 11,8 Mio. EUR. Aufgrund des Wachstums und der Weiterentwicklung der Systeme werden in 2020 etwa 5,2 Mio. EUR investiert. Die Finanzverbindlichkeiten sollen von 3,9 auf 0,6 Mio. EUR deutlich abgebaut werden.

Herzogenaurach, 30. Juni 2020

gez. Wolfgang Ebster, Vorstandsvorsitzender

gez. Manfred Czepl, Vorstand

gez. Jürgen Wölfl, Vorstand

gez. Josef Buchsteiner, Vorstand

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 01. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

PROLEIT AG, HERZOGENAURACH

	2019 TEUR	2018 TEUR
1. Umsatzerlöse (Anhang ^* E.1)	50.943	45.032
2. Aktivierte Eigenleistungen (Anhang ^* E.2)	5.550	3.462
3. Gesamtleistung	56.493	48.494
4. Sonstige betriebliche Erträge (Anhang ^* E.3)	707	642
5. Materialaufwand (Anhang ^* E.4)	-5.751	-4.157
6. Personalaufwand (Anhang ^* E.5)	-30.746	-27.571
7. Abschreibungen (Anhang ^* F.1, F.2)	-8.121	-4.532
8. Sonstige Aufwendungen (Anhang E.6)	-6.725	-8.170
9. Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT)	5.857	4.706
10. Zinserträge	146	132
11. Zinsaufwendungen	-728	-453
12. Zinsergebnis (Anhang ^* E.7)	-582	-321
13. Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT)	5.275	4.385
14. Ertragssteueraufwand (Anhang ^* E.8)	-2.046	-1.295
15. Konzernjahresüberschuss	3.229	3.090
davon entfallen auf:
Gesellschafter der PROLEIT AG	3.098	2.960
Nicht-beherrschende Gesellschafter	131	130
	3.229	3.090

^* Der Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.

KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2019

PROLEIT AG, HERZOGENAURACH

	2019 TEUR	2018 TEUR
Konzernjahresüberschuss	3.229	3.090
Sonstiges Ergebnis
Posten, die unter bestimmten Bedingungen zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Differenzen aus der Währungsumrechnung, die während des Geschäftsjahres eingetreten sind	107	106
Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Verluste (i. Vj. Gewinne) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	-492	40
Ertragsteuern aus direkt im Eigenkapital erfassten Gewinnen	135	-11
Sonstiges Ergebnis	-250	135
Gesamtergebnis	2.979	3.225
davon entfallen auf:
Gesellschafter der PROLEIT AG	2.835	3.057
Nicht-beherrschende Gesellschafter	144	168
	2.979	3.225

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019

PROLEIT AG, HERZOGENAURACH

AKTIVA

	31.12.2019 TEUR	31.12.2018 TEUR
A. Langfristige Vermögenswerte	40.727	24.415
I. Geschäfts- oder Firmenwert (Anhang F.1)	7.646	7.646
II. Sonstige immaterielle Vermögenswerte (Anhang F.1)	9.628	9.268
III. Sachanlagen (Anhang F.2)	4.614	4.195
IV. Nutzungsrechte (Anhang F.3)	15.942	0
V. Finanzanlagen (Anhang F.4)	2.121	1.821
VI. Aktive Latente Steuern (Anhang E.8)	776	1.485
B. Kurzfristige Vermögenswerte	15.440	13.861
I. Vorräte (Anhang F.5)	7	5
II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anhang F.6)	3.913	3.253
III. Vertragsvermögenswerte (Anhang F.7)	7.483	5.499
IV. Sonstige Vermögenswerte	1.659	1.131
V. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Anhang F.8)	2.378	3.973
Bilanzsumme	56.167	38.276
PASSIVA
	31.12.2019 TEUR	31.12.2018 TEUR
A. Kapital und Rücklagen (Anhang F.9)	21.501	18.643
I. Auf Anteilseigner der PROLEIT AG entfallenes Eigenkapital	21.343	18.508
1. Gezeichnetes Kapital	2.986	2.986
2. Kapitalrücklagen	168	168
3. Gewinnrücklagen und Konzernergebnis	18.536	15.795
4. Sonstige Eigenkapitalposten	-347	-441
II. Anteile nicht-beherschender Gesellschafter	158	135
B. Langfristige Schulden	20.020	6.931
I. Finanzverbindlichkeiten (Anhang F.10)	563	1.327
II. Leasingverbindlichkeiten (Anhang F.3)	14.288	1.037
III. Pensionsverbindlichketien (Anhang F.11)	1.483	1.294
IV. Passive latente Steuern (Anhang E.8)	3.686	3.273
C. Kurzfristige Schulden	14.646	12.702
I. Finanzverbindlichkeiten (Anhang F.10)	3.397	3.064
II. Leasingverbindlichkeiten (Anhang F.3)	2.072	12
III. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung (Anhang F.12)	1.192	1.666
IV. Vertragsverbindlichkeiten (Anhang F.13)	1.636	2.822
V. Übrige Rückstellungen (Anhang F.14)	587	581
VI. Sonstige Schulden (Anhang F.15)	5.598	4.514
VII. Ertragssteuerverbindlichkeiten (Anhang F.16)	164	43
Bilanzsumme	56.167	38.276

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2019

PROLEIT AG, HERZOGENAURACH

	2019 TEUR	2018 TEUR
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)	5.857	4.706
Abschreibungen aktivierter Entwicklungskosten	5.085	3.581
Übrige Abschreibungen	3.035	951
Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA)	13.977	9.238
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen	26	0
Erfolgswirksame Zuführungen zu Pensionsrückstellungen	-385	-375
Veränderung der übrigen Rückstellungen	1.254	720
Veränderung des Working Capital ^*	-4.306	-31
Veränderung der sonstigen finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenswerte	-529	-127
Veränderung der sonstigen Schulden	-43	0
Gezahlte Zinsen (netto)	-500	-243
Gezahlte Ertragsteuern (netto)	-789	-698
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit	8.705	8.484
Angefallene Entwicklungskosten für Systemsoftware	-5.550	-3.462
Auszahlungen für Investitionen in das übrige Anlagevermögen	-2.097	-2.297
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-7.647	-5.759
Tilgung von Bankdarlehen und Kontokorrentkrediten	-1.312	-604
Darlehensgewährung an Dritte	-300	-500
Dividendenzahlungen an nicht-beherrschende Gesellschafter	-121	-83
Tilgungsanteil von Leasingzahlungen	-1.912	0
Auszahlung für den Erwerb eigener Anteile	0	-34
Aufnahme von Mitarbeiterdarlehen	30	0
Tilgung von sonstigen Darlehen gegenüber Dritten	-504	-192
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-4.119	-1.413
Nettoveränderung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten	-3.061	1.312
Finanzmittelfonds zu Beginn des Geschäftsjahres	3.973	2.557
Veränderung aus Fremdwährungsumrechnung	111	104
Finanzmittelfonds zum Ende des Geschäftsjahres	1.023	3.973

^* Working Capital = Vorräte zuzüglich Vertragsvermögenswerte und Liefer- und Leistungsforderungen abzüglich Vertragsverbindlichkeiten und Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten.

Es wird auf die Darstellungen unter H des Konzernanhangs, der integraler Bestandteil des Konzernabschlusses ist, verwiesen.

KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2019

PROLEIT AG, HERZOGENAURACH

	Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklagen TEUR	Gewinnrücklagen und Konzernergebnis TEUR
31. Dezember 2017	2.991	168	12.835
Gesamtergebnis
Konzernjahresüberschuss	0	0	2.960
Sonstiges Ergebnis (Verlust)
- Differenzen aus der Währungsumrechnung	0	0	0
- Versicherungsmathematische Gewinne aus leistungsorientierten Versorgungsplänen nach Steuern	0	0	29
Gesamtergebnis der Periode	0	0	2.989
Erwerb eigener Anteile der ProLeiT AG	-5	0	-29
Dividendenzahlungen an nicht-beherrschende Gesellschafter	0	0	0
31. Dezember 2018	2.986	168	15.795
Gesamtergebnis
Konzernjahresüberschuss	0	0	3.098
Sonstiges Ergebnis
- Differenzen aus der Währungsumrechnung	0	0	0
- Versicherungsmathematische Gewinne aus leistungsorientierten Versorgungsplänen nach Steuern	0	0	-357
Gesamtergebnis der Periode	0	0	2.741
Dividendenzahlungen an nicht-beherrschende Gesellschafter	0	0	0
	2.986	168	18.536
31. Dezember 2019

	Sonstige Eigenkapitalposten TEUR	Auf Anteilseigner der ProLeiT AG entfallendes Eigenkapital TEUR	Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter TEUR
31. Dezember 2017	-509	15.485	50
Gesamtergebnis
Konzernjahresüberschuss	0	2.960	130
Sonstiges Ergebnis (Verlust)
- Differenzen aus der Währungsumrechnung	68	68	38
- Versicherungsmathematische Gewinne aus leistungsorientierten Versorgungsplänen nach Steuern	0	29	0
Gesamtergebnis der Periode	68	3.057	168
Erwerb eigener Anteile der ProLeiT AG	0	-34	0
Dividendenzahlungen an nicht-beherrschende Gesellschafter	0	0	-83
31. Dezember 2018	-441	18.508	135
Gesamtergebnis
Konzernjahresüberschuss	0	3.098	131
Sonstiges Ergebnis
- Differenzen aus der Währungsumrechnung	94	94	13
- Versicherungsmathematische Gewinne aus leistungsorientierten Versorgungsplänen nach Steuern	0	-357	0
Gesamtergebnis der Periode	94	2.835	144
Dividendenzahlungen an nicht-beherrschende Gesellschafter	0	0	-121
31. Dezember 2019	-347	21.343	158

	Summe Eigenkapital TEUR
31. Dezember 2017	15.535
Gesamtergebnis
Konzernjahresüberschuss	3.090
Sonstiges Ergebnis (Verlust)
- Differenzen aus der Währungsumrechnung	106
- Versicherungsmathematische Gewinne aus leistungsorientierten Versorgungsplänen nach Steuern	29
Gesamtergebnis der Periode	3.225
Erwerb eigener Anteile der ProLeiT AG	-34
Dividendenzahlungen an nicht-beherrschende Gesellschafter	-83
31. Dezember 2018	18.643
Gesamtergebnis
Konzernjahresüberschuss	3.229
Sonstiges Ergebnis
- Differenzen aus der Währungsumrechnung	107
- Versicherungsmathematische Gewinne aus leistungsorientierten Versorgungsplänen nach Steuern	-357
Gesamtergebnis der Periode	2.979
Dividendenzahlungen an nicht-beherrschende Gesellschafter	-121
31. Dezember 2019	21.501

PRÜFUNGSBERICHT DES AUFSICHTSRATES ÜBER DEN KONZERNABSCHLUSS ZUM GESCHÄFTSJAHR 2019

PROLEIT AG, HERZOGENAURACH

I. Allgemeines

Um die Entwicklung des Unternehmens entsprechend den Anforderungen begleiten zu können, führte der Aufsichtsrat im Kalenderjahr 2019 einen regelmäßigen schriftlichen und mündlichen Meinungsaustausch mit dem Vorstand der Gesellschaft. Die Tätigkeitsschwerpunkte des Aufsichtsrates im Berichtsjahr werden im nachfolgenden Bericht zusammengefasst.

Der Aufsichtsrat nahm im Geschäftsjahr 2019 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben umfassend wahr. So wurde er vom Vorstand nicht nur regelmäßig durch schriftliche und mündliche Berichte über die Entwicklung der Geschäfte, die Lage der Gesellschaft sowie über alle wichtigen Geschäftsvorfälle unterrichtet, er überzeugte sich auch durch Einsichtnahme in die unterjährig erstellten Monatsabschlüsse sowie Durchsprache derselben, von der Lage des Unternehmens. Für die Gesellschaft wesentliche Vorgänge wurden in Besprechungen des Vorstandes sowohl mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden als auch in den Aufsichtsratssitzungen ausführlich erörtert.

Im Berichtszeitraum fanden drei Sitzungen statt. Hier informierte sich der Aufsichtsrat über aktuelle Entwicklungen und Projekte sowie relevante Vorgänge, die für die Gesellschaft von hoher Bedeutung waren.

Über laufende Projekte von besonderer Bedeutung für die Weiterentwicklung der Gesellschaft wurde der Aufsichtsrat auch außerhalb der regelmäßigen Sitzungen informiert und - falls erforderlich - um Zustimmung gebeten.

Fester Bestandteil der Beratungen im Aufsichtsrat war die fortlaufende und detaillierte Unterrichtung über die wesentlichen Vertriebsdaten sowie Umsatz-, Ergebnis- und Personalentwicklung der Gesellschaft, über die Entwicklung der verschiedenen Geschäftsbereiche einschließlich derjenigen der Tochterfirmen.

In seinen Sitzungen am 08.03., 19.07. und am 19.11.2019 befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich mit der wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft, hier insbesondere der Liquiditätsentwicklung, der Analyse von positiven und negativen Planabweichungen und der Ergebnisentwicklung.

In der Sitzung vom 08.03.2019 wurde der vorläufige positive Konzernergebnis per 12-2018 besprochen. Als weiteres Thema wurde die Überlegung diskutiert, ein ProLeiT Boardinghaus zu betreiben, um das Recruiting für angehende Azubis aus einem deutlich weiteren Umkreis zu ermöglichen. Im Boardinghaus sollen günstige kleine Wohneinheiten zur Verfügung gestellt werden. Zuletzt wurde dem Aktienrückkauf durch die ProLeiT AG stattgegeben.

Die Sitzung vom 19.07.2019 diente im Wesentlichen der Bilanzbesprechung zum Jahresabschluss 2018 und zum Konzernabschluss 2018 einschließlich Diskussion mit dem anwesenden Wirtschaftsprüfer.

In der Sitzung vom 19.11.2019 wurde neben der finanziellen und vertrieblichen Situation vor allem die Planung für die Jahre 2020 bis 2023 vom Vorstand vorgestellt und vom Aufsichtsrat verabschiedet. Weiteres Thema waren die Entwicklungen zu den Boardinghäusern in Frauenaurach und in Niederndorf.

II. Konzernabschluss

Der vom Vorstand nach den Regeln des IFRS aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019 und der Konzernlagebericht wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung der ProLeiT AG zur Wahl des Wirtschaftsprüfers und nach Auftragserteilung durch den Aufsichtsrat wurde der Konzernabschluss auf den 31.12.2019 und der Konzernlagebericht von der Rödl & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Nürnberg, geprüft.

Der Konzernabschluss der Gesellschaft und der Konzernlagebericht wurden durch den Wirtschaftsprüfer mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Der Prüfungsbericht zum Konzernabschluss von Rödl & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Nürnberg wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zusammen mit der Einladung zur Aufsichtsratssitzung zugeleitet.

Der Abschlussprüfer war - vertreten durch die Wirtschaftsprüfer, Herrn Kraus und Herrn Freytag, - in der Sitzung des Aufsichtsrates zur Besprechung des Konzernabschlusses am 27.07.2020 anwesend. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung.

Aufgrund seiner eigenen Prüfung kam der Aufsichtsrat zu dem Ergebnis, dass die getroffenen Feststellungen aus seiner Sicht zutreffend sind und keine Einwendungen gegen den Konzernabschluss 2019 bestehen.

Auf Basis seiner eigenen Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu. Er billigt den Konzernabschluss, der damit festgestellt ist.

Herzogenaurach, den 27.07.2020

gez. Klaus Heinrich, Vorsitzender des Aufsichtrates

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

PROLEIT AG, HERZOGENAURACH

A. UNTERNEHMENSINFORMATIONEN

Die ProLeiT AG (ProLeiT) mit Sitz in Herzogenaurach, Einsteinstraße 8, Deutschland, ist eine nach deutschem Recht errichtete Aktiengesellschaft. Die Aktien der ProLeiT AG werden nicht öffentlich an einer Wertpapierbörse gehandelt. Die ProLeiT AG ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Fürth eingetragen (HRB 7717).

Die ProLeiT AG wurde am 25. Oktober 1999 durch Umwandlung der ProLeiT Immobilienverwaltungs- und -betriebs OHG mit Sitz in Herzogenaurach gegründet und nahm ihre operative Geschäftstätigkeit im Jahr 2000 im Zuge der Verschmelzung mit der ProLeiT Gesellschaft für technologieorientierte Prozeßleit- und Steuersoftware mbH auf. Durch eine Reihe von Zukäufen und Unternehmensgründungen entstand in der Folge der ProLeiT-Konzern mit Gesellschaften in Brasilien, China, Deutschland, Mexiko, in den Niederlanden, Österreich, Russland, Spanien, in der Ukraine, in den Vereinigten Staaten von Amerika und Bulgarien.

Basierend auf fundiertem, verfahrenstechnischem Know-how für Brauereien und Molkereien, der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie der Chemie- und Pharmabranche deckt der ProLeiT-Konzern den gesamten Bereich der Automatisierungs- und Informationstechnik vom Feld bis hin zur Unternehmensleitebene ab. Zum Leistungsspektrum gehören Lasten- und Pflichtenhefterstellung, Entwicklung der Anwendersoftware einschließlich Inbetriebnahme, Schulung, Service und Support für schlüsselfertige Automatisierungslösungen. Die technische Basis hierfür ist das selbst entwickelte, technologieorientierte Prozessleitsystem Plant iT, welches auch qualifizierten Partnern zur Verfügung gestellt wird.

B. GRUNDLAGEN DER BERICHTERSTATTUNG

1. Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS)

Der vorliegende Konzernabschluss der ProLeiT AG zum 31. Dezember 2019 wurde nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlamentes und des Rates über die Anwendung Internationaler Rechnungslegungsstandards in der EU anzuwenden sind sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt.

Alle für das Geschäftsjahr 2019 verpflichtend anzuwendenden Verlautbarungen des International Accounting Standards Board (IASB) wurden berücksichtigt. Bedeutsame Auswirkungen neuer oder geänderter Standards werden unter "Anwendung von neuen und geänderten Standards und Interpretationen" beschrieben.

Der Abschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des ProLeiT-Konzerns nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) wie sie in der EU anzuwenden sind. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2019 und 2018 wurden gemäß § 315e Abs. 1 i. V. m. Abs. 3 HGB aufgestellt.

Der Konzernabschluss wurde in EURO aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend EURO (TEUR) angegeben.

2. Grundlagen der Darstellung von Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie Konzernbilanz

Um die Verständlichkeit der Darstellung zu verbessern, sind verschiedene Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese sind im Konzernanhang, soweit sie der Information der Adressaten des Konzernabschlusses dienen, gesondert angegeben.

Die Konzernbilanz enthält die nach IAS 1 geforderten Angaben und ist gemäß Rechnungslegungsinterpretation 1 (RIC 1) nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und der Verbindlichkeiten gegliedert; die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt worden.

Der Vorstand der ProLeiT AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 am 30. Juni 2020 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

3. Anwendung von neuen und geänderten Standards und Interpretationen

(a) Im laufenden Geschäftsjahr anzuwendende Standards und Interpretationen

Bis zum 31. Dezember 2019 waren folgende überarbeitete und neue Standards des IASB durch die EU übernommen und mussten erstmalig verpflichtend angewendet werden:

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Im Januar 2016 hat der IASB IFRS 16 "Leases" veröffentlicht. IFRS 16 ersetzt den bisherigen Standard zur Leasingbilanzierung IAS 17 sowie die Interpretationen IFRIC 4, SIC-15 und SIC-27. Die wesentlichen Neuerungen betreffen die Bilanzierung beim Leasingnehmer. So hat beim Leasingnehmer für alle Leasingverhältnisse der Bilanzansatz von Vermögenswerten für die erlangten Nutzungsrechte und von Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen zu erfolgen. Anwendungserleichterungen werden für Leasinggegenstände von niedrigem Wert und für kurzfristige Leasingverhältnisse eingeräumt. Die Bilanzierungsvorschriften für Leasinggeber entsprechen weitestgehend den bisherigen Regelungen des IAS 17. Die Übernahme durch die Europäische Union erfolgte am 31. Oktober 2017. Der neue Standard ist erstmals anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Die Konzerngeschäftsleitung hat die aus der Anwendung des neuen Standards erforderlichen Veränderungen des Konzernrechnungslegungsprozesses seit dem 1. Januar 2019 umgesetzt. Hierbei erfolgte die Erstanwendung von IFRS 16 in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften des Standards modifiziert retrospektiv, ohne Anpassung der Vorjahreszahlen. Sämtliche sich aus der Erstanwendung ergebenden Reklassifizierungen und Anpassungen sind daher in der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2019 erfasst. Für Verträge, die zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung in Kraft waren, hat sich der Konzern dazu entschieden, die bisherige Definition eines Leasingverhältnisses aus IAS 17 und IFRIC 4 anzuwenden und IFRS 16 insofern nicht auf Vereinbarungen anzuwenden, die gemäß IAS 17 und IFRIC 4 bisher nicht als Leasingverhältnis identifiziert wurden.

Mit der Erstanwendung des IFRS 16 erfasste der Konzern Leasingverbindlichkeiten für zuvor unter IAS 17 als Operating-Leasingverhältnisse klassifizierte Leasingverhältnisse. Diese Verbindlichkeiten wurden im Übergangszeitpunkt zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen, abgezinst mit dem durchschnittlichen Grenzfremdkapitalzinssatz von 2 % p.a., bewertet. Für zuvor als Finanzierungsleasing eingestufte Leasingverhältnisse wurden der unmittelbar vor Erstanwendung des IFRS 16 bestehende Buchwert des geleasten Vermögenswerts nach IAS 17 sowie der Buchwert der Leasingverbindlichkeit nach IAS 17 als erstmaliger Buchwert des Nutzungsrechts und der Leasingverbindlichkeit nach IFRS 16 angesetzt. Die Bewertungsprinzipien des IFRS 16 wurden erst danach angewandt, wobei die Bewertungsmaßstäbe, insbesondere der Grenzkapitalzinssatz, beibehalten wurden. Es ergaben sich daher keine Bewertungsanpassungen. Im Rahmen der Erstanwendung des IFRS 16 wurden daher die folgenden Leasingverbindlichkeiten bilanziert:

in TEUR	01.01.2019
Zum 31. Dezember 2018 angegebene Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen	20.354
Mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 abgezinst	14.545
Zuzüglich zum 31. Dezember 2018 bilanzierte Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing	1.049
Am 1. Januar 2019 bilanzierte Leasingverbindlichkeiten	15.594

Die damit verbundenen Nutzungsrechte wurden im Erstanwendungszeitpunkt in Höhe der zugehörigen Leasingverbindlichkeiten, angepasst um den Betrag etwaiger in der Bilanz zum 31. Dezember 2018 ausgewiesener im Voraus geleisteter oder abgegrenzter Leasingzahlungen angesetzt. In der Folge werden die Nutzungsrechte linear über die Dauer der Laufzeit des Leasingvertrags oder im Fall des Eigentumsübergangs des dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Vermögenswerts zum Ende der Laufzeit über die Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Der Konzern hat von den Erleichterungsmöglichkeiten des IFRS 16 für Low-Value Vermögenswerte sowie für Short Term Leases (Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit unter 12 Monaten) keinen Gebrauch gemacht. ProLeiT hat entsprechend dem Wahlrecht des Standards die Leasing- und Nicht-Leasingkomponenten nicht separat voneinander dargestellt, sofern nicht die Variabilität der Vergütung einer Nicht-Leasingkomponente von der Nutzung des Underlying Asset abhängt.

Die Änderung der Rechnungslegungsmethode beeinflusste die folgenden Bilanzposten zum 1. Januar 2019 wie folgt:

- Sachanlagen: Abnahme um TEUR 725

- Nutzungsrechte: Zunahme um TEUR 15.270

- Finanzverbindlichkeiten: Abnahme um TEUR 1.049

- Leasingverbindlichkeiten: Zunahme um TEUR 15.594

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Im Juni 2017 hat der IASB IFRIC 23 "Uncertainty over Income Tax Treatments" veröffentlicht. IFRIC 23 enthält ergänzende Hinweise zur Anwendung von IAS 12 und stellt klar, wie Unsicherheiten bei Ertragssteuern bilanziell zu behandeln sind. Die Übernahme durch die Europäische Union erfolgte am 23. Oktober 2018. Diese neue Interpretation gilt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Aus der Anwendung haben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.

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Im Oktober 2017 hat der IASB Änderungen von IAS 28 "Long-term Interest in Associates and Joint Ventures" veröffentlicht. Hintergrund ist eine Unklarheit bei der Anwendung von Wertminderungsvorschriften auf langfristig gehaltene Anteile (sog. long-term interests). Nunmehr wird klargestellt, dass IFRS 9 auf langfristig gehaltene Anteile anzuwenden ist. Die Übernahme durch die Europäische Union erfolgte am 8. Februar 2019. Diese Änderung tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Aus der Anwendung haben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.

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Ebenfalls im Oktober 2017 hat der IASB eine geringfügige Änderung an IFRS 9 "Prepayment Features with Negative Compensation - Amendments to IFRS 9" veröffentlicht. Hintergrund dieser Änderung ist die bisher strittige Regelung in IFRS 9.B4.1.11(b) zur Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten mit symmetrischen Kündigungsklauseln. Die IFRS 9-Änderung stellt nur in einer zusätzlichen Textziffer B4.1.12A (nebst Erläuterungen) klar, dass alle Instrumente mit einer Vorfälligkeitsentschädigung - egal ob der Kündigende diese zahlt oder erhält - identisch zu behandeln sind. Die Übernahme durch die Europäische Union erfolgte am 22. März 2018. Diese Änderung tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Aus der Anwendung haben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.

―	Im Dezember 2017 hat der IASB einen weiteren Zyklus der jährlichen Verbesserungen (2015 - 2017) verabschiedet. Der Sammel-Änderungsstandard betrifft im Einzelnen folgende Sachverhalte:

- IFRS 3 "Business Combinations" und IFRS 11 "Joint Arrangements": Klarstellung der Bilanzierung von Anteilen an Joint Ventures für den Fall des Erreichens gemeinsamer Kontrolle, nachdem bereits zuvor Anteile daran gehalten wurden.

- IAS 12 "Income Taxes": Klarstellung der Erfassung ertragsteuerlicher Konsequenzen aus Finanzinstrumenten, die als Eigenkapital ausgewiesen werden.

- IAS 23 "Borrowing Costs": Ergänzung der Regelung, welche aufgenommenen Fremdmittel in die Ermittlung des allgemeinen (durchschnittlichen) Fremdkapitalkostensatzes (nicht) einzubeziehen sind.

Die Übernahme dieses Sammel-Änderungsstandards durch die Europäische Kommission erfolgte am 14. März 2019. Die Änderungen treten für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Die Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

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Im Februar 2018 hat der IASB Änderungen an IAS 19 "Plan Amendment, Curtailment or Settlement" veröffentlicht. Diese Änderungen regeln nun explizit, dass nach einer unterjährigen Änderung, Kürzung oder Abgeltung eines Pensionsplans der laufende Dienstzeitaufwand und die Nettozinsen für die verbleibende Periode neu zu berechnen sind. Für diese Neuberechnung sind die zum Zeitpunkt des Planereignisses gültigen versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde zu legen. Die Übernahme durch die Europäische Union erfolgte am 13. März 2019. Die Änderungen sind prospektiv für Geschäftsjahre beginnend nach dem 31. Dezember 2018 anzuwenden. Die Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

(b) Veröffentlichte Standards und Interpretationen, die noch nicht angewendet wurden

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses der Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 waren die folgenden Standards und Interpretationen bereits veröffentlicht, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwenden und/oder noch nicht durch die Europäische Union übernommen:

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Im Mai 2017 hat der IASB IFRS 17 "Insurance Contracts" veröffentlicht. Mit IFRS 17 liegt erstmalig eine weltweit einheitliche Grundlage für die Bilanzierung von Versicherungsverträgen vor. Die 2004 erlassene Vorgängerregelung, die stets als Zwischenlösung gedacht war, ermöglichte Versicherungsunternehmen weitgehend die Übernahme der bisher angewendeten nationalen Bilanzierungsvorschriften in den IFRS-Abschluss. Mit dem neuen Standard wird die Bemessung versicherungstechnischer Rückstellungen einheitlich zu Tageswerten (current values) erfolgen und eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unzulässig. Das Inkrafttreten des Standards wurde vom IASB zur Einarbeitung ausstehender Änderungen gemäß Beschluss vom 18. März 2020 von 1. Januar 2021 auf 1. Januar 2023 verschoben. Die Übernahme durch die Europäische Union steht noch aus. Der neue Standard wird keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

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Im März 2018 hat der IASB eine überarbeitete Fassung des Rahmenkonzepts veröffentlicht. Das überarbeitete Rahmenkonzept soll in erster Linie dem IASB als einheitliche konzeptionelle Basis für die Entwicklung von Standards und Interpretationen dienen. Gleichzeitig soll es auch dem Abschlussersteller behilflich sein, Bilanzierungsmethoden für Transaktionen zu entwickeln, sofern keine entsprechenden Vorgaben in Standards und Interpretationen des IFRS-Regelwerks bestehen. Die Überarbeitung des Rahmenkonzepts erstreckte sich insbesondere auf ein neues Kapitel zur Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, Leitlinien für die Abbildung der Ertragslage, überarbeitete Definitionen für Vermögenswert und Schuld sowie Klarstellungen zur Bedeutung der Rechenschaftsfunktion und dem Vorsichtprinzip im Kontext der Zwecksetzung der IFRS-Rechnungslegung. Die Übernahme durch die Europäische Union erfolgte am 29. November 2019. Die aktualisierten Querverweise auf das neu überarbeitete Rahmenkonzept in den entsprechenden Standards und Interpretationen sind ab dem 1. Januar 2020 anzuwenden. Der Vorstand erwartet keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

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Im Oktober 2018 hat der IASB Änderungen an IFRS 3 "Business Combinations" hinsichtlich der Definition von "Geschäftsbetrieb" veröffentlicht. Konkret werden die Textziffer B5 ff. geändert und ergänzt. Damit stellt der IASB die drei Elemente eines Geschäftsbetriebs klar. Hintergrund waren in der Vergangenheit verstärkt auftretende Anwendungsfragen in Bezug auf das (Nicht-)Vorliegen eines Geschäftsbetriebs im Erwerbsfall. Die Übernahme durch die Europäische Union erfolgte am 21. April 2020. Diese Änderungen sind für Geschäftsjahre ab 1. Januar 2020 anzuwenden, und zwar für Erwerbe, die ab dem 1. Januar 2020 erfolgen. Die Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

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Ebenfalls im Oktober 2018 hat der IASB Änderungen an IAS 1 und IAS 8 "Definition of Material" veröffentlicht. Diese Änderungen betreffen die Definition von Wesentlichkeit von Abschlussinformationen. Diese Änderungen an IAS 1 "Presentation of Financial Statements" und IAS 8 "Accounting policies, changes in accounting estimates and errors" sollen insbesondere dem IFRS-Abschlussersteller die Beurteilung von Wesentlichkeit erleichtern. Zudem wird mit den Änderungen sichergestellt, dass die Definition von Wesentlichkeit einheitlich im IFRS-Regelwerk erfolgt. Die Übernahme durch die Europäische Union erfolgte am 29. November 2019. Diese Änderungen sind für Geschäftsjahre ab 1. Januar 2020 anzuwenden. Die Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

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Im September 2019 hat der IASB Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 "Interest Rate Benchmark Reform" veröffentlicht. Die Änderungen adressieren Bilanzierungssachverhalte im Vorfeld der Umstellung auf alternative Benchmark-Zinssätze und zielen auf die bilanzielle Fortführung bestehender Hedge-Accounting-Beziehungen ab. Die finalen Änderungen entsprechen weitgehend den vorangegangenen Änderungsvorschlägen in ED/2019/1 Interest Rate Benchmark Reform vom Mai 2019 und gewähren verschiedene Ausnahmen von den Hedge-Accounting-Vorschriften. Die Übernahme durch die Europäische Union erfolgte am 15. Januar 2020. Diese Änderungen sind für Geschäftsjahre ab 1. Januar 2020 anzuwenden. Die Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

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Im Januar 2020 hat der IASB Änderungen an IAS 1 "Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-current" veröffentlicht. Gegenstand der Änderungen an IAS 1 ist die Klarstellung, dass im Rahmen der Klassifizierung von Verbindlichkeit als kurz- oder langfristig auf bestehende Rechte des Unternehmens zum Abschlussstichtag abzustellen ist. Hierbei sollen die Erwartungen und Absichten des Managements, ob ein solches Recht tatsächlich auch ausgeübt wird oder eine vorzeitige Rückzahlung beabsichtigt ist, unberücksichtigt bleiben. Die Übernahme durch die Europäische Union steht noch aus. Das Inkrafttreten der Änderungen soll gemäß Beschlusslage des IASB vom 17. April 2020 von 1. Januar 2022 auf 1. Januar 2023 verschoben werden, ein entsprechender Exposure Draft wurde im Mai 2020 veröffentlicht. Aus der Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.

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Im Mai 2020 hat der IASB mehrere begrenzte Änderungen an verschiedenen IFRS veröffentlicht. Neben dem Sammeländerungsstandard (sog. Annual Improvements, Zyklus 2018-2020) handelt es sich um Änderungen an IAS 16 "Property, Plant and Equiptment", an IAS 37 "Provisions, Contigent Liabilities and Contingent Assets" und an IFRS 3 "Business Combinations" veröffentlicht.

Der Sammel-Änderungsstandard betrifft im Einzelnen folgende Sachverhalte:

- IFRS 1 "First-time Adoption of International Financial Reporting Standards": Für Tochterunternehmen, deren erstmalige IFRS-Anwendung später als die des Mutterunternehmens erfolgt, wird ein Wahlrecht für die bilanzielle Erfassung von kumulativen Währungsumrechnungseffekten geschaffen.

- IFRS 9 "Financial Instruments": Gebühren, die beim 10 %-Barwerttest vor Ausbuchung finanzieller Schulden zu berücksichtigen sind.

- Begleitende Beispiele zu IFRS 16 "Leasing": Ein Teil des Wortlauts in IE5, der bislang als irritierend bzgl. der bilanziellen Berücksichtigung von Leasinganreizen erschien, wird ersatzlos gestrichen.

- IAS 41 "Agriculture": Es wird konkretisiert, dass Steuereffekte bei der Fair Value-Ermittlung sowohl im Diskontierungssatz als auch in den Zahlungsströmen zu berücksichtigen sind.

Die Änderung an IAS 16 betrifft die Erfassung von Erlösen aus Verkäufen während der Phase der Herstellung/Errichtung einer Sachanlage. Aufgrund von Unklarheiten bei der Anwendung der bisherigen Regelung, die unter Bedingungen eine Verrechnung solcher Erlöse mit den Kosten der Herstellung/Errichtung zuließ, ist diese Verrechnung nunmehr gestrichen; derartige Erlöse sind stattdessen im Periodenergebnis zu erfassen.

Die Änderungen an IAS 37 stellen klar, welche Kosten in die Beurteilung, ob ein Vertrag belastend ist, einfließen. Bei der Ermittlung der "Kosten der Vertragserfüllung" sind sämtliche Kosten zu berücksichtigen, die sich direkt auf einen Vertrag beziehen.

Die Änderungen an IFRS 3 umfassen:

- eine Aktualisierung der Querverweise in IFRS 3 auf das überarbeitete Rahmenkonzept.

- die Einführung einer Ausnahmeregelung bei den Ansatzvorgaben in IFRS 3. Für separate erfasste Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IAS 37 und IFRIC 21 sind vom Erwerber für die Identifizierung einer Verpflichtung die Vorgaben von IAS 37 und IFRIC 21 anzuwenden.

- die Aufnahme eines ausdrücklichen Verbots im Standardtext für die Erfassung von Eventualforderungen von IFRS 3.

Die Übernahme durch die Europäische Union steht noch aus. Alle Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre verpflichtend anzuwenden, die am 1. Januar 2022 oder später beginnen. Aus der Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.

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Im Mai 2020 hat der IASB einen Änderungsstandard zu IFRS 16 "Leases: Covid 19-Related Rent Concessions" veröffentlicht. Vor dem Hintergrund von aktuell in vielen Ländern beobachtbaren Mietkonzessionen (Stundungen, Verzichte etc.), wird IFRS 16 geändert, um den Leasingnehmern eine Befreiung von der Beurteilung zu gewähren, ob eine auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzession als Leasingmodifikation einzustufen ist. Diese Befreiung gilt für Zahlungen, welche ursprünglich am oder vor dem 30. Juni 2021 fällig gewesen wären. Die Änderung tritt für Berichtsperioden in Kraft, die am oder nach dem 1. Juni 2020 beginnen; eine frühere Anwendung ist gestattet. Die Übernahme durch die Europäische Union steht noch aus. Aus der Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.

Der Vorstand der ProLeiT AG geht davon aus, dass die oben aufgeführten Standards in den Konzernabschlüssen der Geschäftsjahre 2020, 2021, 2022 und 2023 angewendet werden.

C. KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzernabschluss werden nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung alle in- und ausländischen Tochterunternehmen, bei denen die ProLeiT AG unmittelbar oder mittelbar die Möglichkeit der Beherrschung hat, einbezogen. Die Einbeziehung beginnt mit dem Zeitpunkt, ab dem die Beherrschung besteht; sie endet, wenn diese Beherrschung nicht mehr gegeben ist. Die Anteile am Eigenkapital von Tochterunternehmen, die nicht von Konzerngesellschaften gehalten werden, werden als Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter im Eigenkapital gesondert ausgewiesen.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 umfasst neben der ProLeiT AG unverändert die 12 nachfolgend aufgeführten Tochterunternehmen:

Gesellschaft	Sitz	Hauptgeschäft	Anteil am Kapital ^*
			2019	2018
ProLeiT International GmbH & Co. KG	Herzogenaurach	keine Geschäftstätigkeit	100,00 %	100,00 %
ProLeiT International Verwaltungs GmbH	Herzogenaurach	Komplementär GmbH	100,00 %	100,00 %
ProLeiT B.V.	Enschede (Niederlande)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	100,00 %	100,00 %
OOO ProLeiT	Moskau (Russland)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	80,00 %	80,00 %
ProLeiT Automation Systems Co. Ltd.	Shanghai (V.R. China)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	100,00 %	100,00 %
ProLeiT S.L.U.	Sevilla (Spanien)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	100,00 %	100,00 %
ProLeiT S.R.L.	Monterrey, N.L (Mexiko)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	66,67 %	66,67 %
ProLeiT Corp.	Chicago, Illinois (USA)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	100,00 %	100,00 %
TOB ProLeiT Automation	Kiew (Ukraine)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	80,00 %	80,00 %
ProLeiT Automacao Ltda.	Piracicaba (Brasilien)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	100,00 %	100,00 %
ProLeiT Bulgaria OOD	Sofia (Bulgarien)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	75,10 %	75,10 %
ProLeiT Gesellschaft fürProzessleittechnik GmbH	Schwechat (Österreich)	Anwendungsentwicklung Prozessleitsysteme	100,00 %	100,00 %

^*) Entspricht dem Stimmrechtsanteil

Folgende in den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften nehmen die Befreiungsvorschriften nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264 b HGB in Anspruch:

- ProLeiT International GmbH & Co. KG

- ProLeiT International Verwaltungs GmbH

Die nachfolgende Tabelle enthält Einzelheiten zu den nicht hundertprozentigen Tochterunternehmen des Konzerns, an denen wesentliche nicht beherrschende Anteile bestehen.

Gesellschaft	Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Kapital ^*		Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallender Gewinn oder Verlust		kumulierte nicht beherrschende Anteile
	2019	2018	2019 TEUR	2018 TEUR	2019 TEUR	2018 TEUR
OOO ProLeiT, Moskau (Russland)	20,00 %	20,00 %	93	70	161	159
ProLeiT S.R.L., Mexico City (Mexiko)	33,33 %	33,33 %	0	8	-60	-55
TOB ProLeiT Automation, Kiew (Ukraine)	20,00 %	20,00 %	17	5	13	8
ProLeiT Bulgaria OOD, Sofia (Bulgarien)	24,90 %	24,90 %	21	47	44	23
Gesamtsumme der nicht-beherrschenden Anteile					158	135

^*) Entspricht dem Stimmrechtsanteil

Die zusammenfassenden Finanzinformationen hinsichtlich der Tochterunternehmen des Konzerns, an denen wesentliche nicht beherrschende Anteile bestehen, sind nachfolgend angegeben. Die zusammenfassenden Finanzinformationen entsprechen den Beträgen vor konzerninternen Eliminierungen.

OOO ProLeiT

in TEUR	2019	2018
Kurzfristige Vermögenswerte	1.820	1.314
Langfristige Vermögenswerte	24	25
Kurzfristige Schulden	-1.036	-544
Nicht-beherrschende Gesellschafter	-161	-159
Den Gesellschaftern der ProLeiT AG zurechenbarer Anteil am Eigenkapital	647	636

in TEUR	2019	2018
Gesamtleistung	3.723	2.256
Aufwendungen	-3.257	-1.908
Jahresüberschuss	466	348

in TEUR	2019	2018
Auf die Gesellschafter der ProLeiT AG entfallender Jahresüberschuss	373	278
Auf die nicht-beherrschenden Gesellschafter entfallender Jahresüberschuss	93	70
Gesamter Jahresüberschuss	466	348

in TEUR	2019	2018
Auf die Gesellschafter der ProLeiT AG entfallendes sonstiges Ergebnis	56	150
Auf die nicht-beherrschenden Gesellschafter entfallendes sonstiges Ergebnis	14	37
Gesamtes sonstiges Ergebnis	70	187

in TEUR	2019	2018
An die nicht-beherrschenden Gesellschafter gezahlte Dividenden	-104	-70
Nettozahlungsströme aus betrieblicher Tätigkeit	549	430
Nettozahlungsströme aus Investitionstätigkeit	-16	-9
Nettozahlungsströme aus Finanzierungstätigkeit	-418	-280
Nettozahlungsströme gesamt	11	71

ProLeiT hat uneingeschränkten Zugang zu Vermögenswerten der Gruppe und kann diese verwenden, um Verbindlichkeiten der Gruppe zu erfüllen.

D. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE SOWIE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

1. Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses

Der Konzernabschluss umfasst die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzernbilanz, die Konzerngesamtergebnisrechnung, die Konzernkapitalflussrechnung, die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und den Konzernanhang. Ergänzend ist wie in den Vorjahren ein Konzernlagebericht aufgestellt worden.

Das Geschäftsjahr der ProLeiT AG und aller in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind entsprechend IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Der Konzernabschluss wurde auf Grundlage der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten aufgestellt. Zum Zeitwert bilanzierte bestimmte Immobilien und Finanzinstrumente die zum Neubewertungsbetrag oder zum beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag anzusetzen wären, liegen nicht vor.

Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für den Vermögenswert entrichteten Gegenleistung.

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Dies gilt unabhängig davon, ob der Preis direkt beobachtbar oder unter Anwendung einer Bewertungsmethode geschätzt worden ist.

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswerts oder einer Schuld berücksichtigt der Konzern bestimmte Merkmale des Vermögenswerts oder der Schuld (Zustand, Standort, Verkaufs- und Nutzungsbeschränkungen), wenn Marktteilnehmer diese Merkmale bei der Preisfestlegung für den Erwerb des jeweiligen Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld zum Bewertungsstichtag ebenfalls berücksichtigen würden. Im vorliegenden Konzernabschluss wird der beizulegende Zeitwert für die Angabepflichten gem. IFRS 13.97 grundsätzlich auf dieser Grundlage ermittelt. Davon ausgenommen sind Leasingverhältnisse, die in den Anwendungsbereich von IFRS 16 "Leasingverhältnisse" fallen und Bewertungsmaßstäbe, die dem beizulegenden Zeitwert ähneln, ihm aber nicht entsprechen (z. B. der Nettoveräußerungswert in IAS 2 "Vorräte" oder der Nutzungswert in IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten").

Der beizulegende Zeitwert ist nicht immer als Marktpreis verfügbar. Häufig muss er auf Basis verschiedener Bewertungsparameter ermittelt werden. In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit beobachtbarer Parameter und der Bedeutung dieser Parameter für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts im Ganzen wird der beizulegende Zeitwert den Stufen 1, 2 und 3 zugeordnet. Die Unterteilung erfolgt nach folgender Maßgabe:

―	Stufe 1-Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus notierten Preisen (unangepasst) auf aktiven Märkten für identische finanzielle Vermögenswerte oder Schulden ergeben.

―	Stufe 2-Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die auf Parametern beruhen, die nicht notierten Preisen für Vermögenswerte und Schulden wie in Stufe 1 entsprechen (Daten), entweder direkt abgeleitet (d.h. als Preise) oder indirekt abgeleitet (d.h. abgeleitet aus Preisen).

―	Stufe 3-Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus Modellen ergeben, welche Parameter für die Bewertung von Vermögenswerten oder Schulden verwenden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (nichtbeobachtbare Parameter, Annahmen).

2. Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch die Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen, neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Dabei werden die Vermögenswerte und Schulden mit ihren beizulegenden Zeitwerten nach IFRS 3 angesetzt. Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen.

Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen, veräußerten bzw. liquidierten Tochterunternehmen werden entsprechend vom tatsächlichen Erwerbszeitpunkt an oder bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Alle aus konzerninternen Transaktionen stammenden Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten werden in voller Höhe gegeneinander aufgerechnet.

Zwischenergebnisse aus konzerninternen Forderungen aus Fertigungsaufträgen sowie aus Lieferungen in das Anlage- und das Vorratsvermögen werden eliminiert.

Bei den Konsolidierungsvorgängen werden die ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern in Ansatz gebracht.

Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter am Reinvermögen (außer dem Geschäfts- oder Firmenwert) der konsolidierten Tochterunternehmen werden getrennt vom Eigenkapital des Konzerns ermittelt. Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter bestehen aus dem anteiligen Reinvermögen zum Tag des ursprünglichen Unternehmenszusammenschlusses und dem Anteil nicht-beherrschender Gesellschafter an den Änderungen des Eigenkapitals ab dem Zeitpunkt des Zusammenschlusses. Verluste, die den nicht-beherrschenden Gesellschaftern zugerechnet werden und die ihren Anteil am Eigenkapital des Tochterunternehmens übersteigen, werden gegen den Konzernanteil verrechnet, außer in dem Umfang, in dem die nicht-beherrschenden Gesellschafter eine bindende Verpflichtung haben und in der Lage sind, eine zusätzliche Einlage zu leisten, um den Verlust auszugleichen.

3. Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Euro, der Währung des Mutterunternehmens, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine funktionale Währung fest. Die funktionale Währung ist bei allen Auslandsgesellschaften die jeweilige Landeswährung, da sie im Wesentlichen in ihrem Währungsbereich aktiv sind. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung umgerechnet. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst.

Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Auslandsgesellschaften werden aus der funktionalen Währung gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden sowie der sonstigen finanziellen Verpflichtungen erfolgt nach der Stichtagskursmethode, d.h. zum Mittelkurs am Bilanzstichtag. Die Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und damit das in der Erfolgsrechnung ausgewiesene Jahresergebnis werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Die sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebenden Währungsunterschiedsbeträge werden separat im Eigenkapital erfasst. Zum 31. Dezember 2019 belaufen sich diese Währungsunterschiedsbeträge auf TEUR -347 (2018: TEUR -441).

Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse haben sich wie folgt entwickelt:

	Stichtagskurs 31.12.2019	Durchschnittskurs 2019	Stichtagskurs 31.12.2018	Durchschnittskurs 2018
Brasilianischer Real je Euro	4,5157	4,4134	4,4440	4,3085
Chinesischer Renminbi Yuan je Euro	7,8205	7,7355	7,8751	7,8081
Mexikanischer Peso je Euro	21,2202	21,5565	22,4921	22,7054
Russischer Rubel je Euro	69,9563	72,4553	79,7153	74,0416
Ukrainische Hrywnja je Euro	25,8085	28,9192	31,7141	32,1228
US-Dollar je Euro	1,1234	1,1195	1,1450	1,1810
Bulgarischer Lew je Euro	1,9558	1,9558	1,9558	1,9558

4. Aufwands- und Ertragsrealisierung

Erträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Erträge sind zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung zu bemessen. Skonti, Rabatte sowie Umsatzsteuer oder andere Abgaben bleiben unberücksichtigt.

5. Umsatzrealisierung

Die Umsatzerlöse stammen aus an Kunden berechneten Erlösen aus (a) Automatisierungsprojekten, (b) Verkäufen von Systemsoftware sowie (c) Serviceverträgen, Beratungs-, Schulungs- und sonstige Serviceleistungen.

Eine Umsatzrealisierung findet im Moment der Erfüllung der Leistungsverpflichtung statt. Die Leistungsverpflichtung ist erfüllt, wenn die Verfügungsmacht über das Gut oder die Dienstleistung auf den Kunden übergeht. Die für das Geschäftsumfeld von ProLeiT bedeutendsten Indikatoren zur Übertragung der Verfügungsmacht stellen einerseits die Kundenabnahme sowie andererseits die Übertragung der am Eigentum verbundenen signifikanten Chancen und Risiken am Vermögenswert dar. Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung kann sowohl zeitraum- als auch zeitpunktbezogen erfolgen. Liegt eine zeitraumbezogene Erfüllung vor, werden die Umsatzerlöse nach dem erreichten Leistungsfortschritt erfasst. Die Messung des Leistungsfortschritts erfolgt auf Basis der inputbasierten Methode. Die Erfassung erfolgt in Höhe der Gegenleistung, die ProLeiT im Austausch für diese Produkte oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Sofern Verkäufe von Produkten und Dienstleistungen mehrere Liefer- und Leistungskomponenten enthalten, wie z. B. unterschiedliche Vergütungsabkommen wie Vorabzahlungen, Meilenstein- und ähnliche Zahlungen, erfolgt eine Prüfung, ob ggf. mehrere separate Realisationszeitpunkte für Teilumsätze zu berücksichtigen sind. Vertraglich vereinbarte Vorauszahlungen und andere Einmalzahlungen werden abgegrenzt und über den Zeitraum der Erbringung der vertraglich vereinbarten Gegenleistung ergebniswirksam aufgelöst.

Innerhalb des ProLeiT-Konzerns werden im Wesentlichen Vereinbarungen über kundenspezifische Automatisierungsprojekte abgeschlossen. Bei Automatisierungsprojekten werden die Projekterlöse entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag jeweils als Teil der entstandenen Projektkosten für die geleistete Arbeit im Verhältnis zu den erwarteten Projektgesamtkosten erfasst, es sei denn, dies würde den Leistungsfortschritt nicht angemessen widerspiegeln. Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass diese inputbasierte Methode ein angemessenes Maß für den Fertigstellungsgrad dieser Leistungsverpflichtung gemäß IFRS 15 darstellt. Veränderungen in der vertraglichen Arbeit, den Ansprüchen und den Leistungsprämien sind in dem Ausmaß enthalten, in dem sie mit dem Kunden vereinbart wurden. Wenn das Ergebnis eines Automatisierungsprojekts nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden die Projekterlöse nur in der Höhe der angefallenen Projektkosten erfasst, die wahrscheinlich einbringbar sind. Projektkosten werden in der Periode, in der sie entstehen, als Aufwand erfasst. Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Projektkosten die gesamten Projekterlöse übersteigen werden, wird der erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst. Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Die Erlöse aus dem Verkauf von Systemsoftware resultieren aus den Lizenzgebühren, die aus dem Verkauf oder der Lizenzierung der Systemsoftware an Kunden zur Nutzung auf deren eigener Hardware erzielt werden. Diese Umsatzerlöse werden in Übereinstimmung mit den Anforderungen an den Verkauf von Gütern zeitpunktbezogen realisiert. Die Umsatzerlöse werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bemessen. Skonti, Rabatte sowie Umsatzsteuer oder andere Abgaben bleiben unberücksichtigt.

Serviceerlöse verkörpern den Umsatz, der durch technische Produktsupportleistungen für Automatisierungsprojekte generiert wird. Die Serviceerlöse werden auf der Grundlage der Leistungserbringung im Rahmen der Serviceverträge ratierlich über die Laufzeit des Vertrags realisiert. Umsatzerlöse aus Beratungs-, Schulungs- und sonstige Serviceleistungen werden realisiert, wenn die Leistungen erbracht wurden.

6. Geschäfts- oder Firmenwert

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode gem. IFRS 3 bilanziert. Dies beinhaltet die Erfassung von identifizierbaren Vermögenswerten (einschließlich der zuvor nicht erfassten immateriellen Vermögenswerte) und Schulden (einschließlich der Eventualschulden, jedoch unbeachtlich künftiger Restrukturierung) des erworbenen Geschäftsbetriebs zum beizulegenden Zeitwert.

Geschäfts- oder Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des Erwerbers an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens bemessen. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Gemäß IAS 36 wird der Geschäfts- oder Firmenwert regelmäßig zum Bilanzstichtag auf seine Wertigkeit überprüft. Darüber hinaus erfolgt bei Vorliegen von Anzeichen auf Wertberichtigungsbedarf eine Werthaltigkeitsprüfung.

Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die von den Synergieeffekten aus dem Unternehmenszusammenschluss profitieren. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des Erwerbers diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wird, stellt die niedrigste Ebene innerhalb des Unternehmens dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für die interne Unternehmenssteuerung überwacht wird, und ist nicht größer als ein Segment.

Wertminderungsaufwendungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IAS 36 erfasst, wenn der erzielbare Betrag, d.h. der höhere Wert aus dem Barwert der zukünftig erwarteten Zahlungsmittelüberschüsse aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Nutzungswert) und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten, unter den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit gesunken ist.

Der Wertminderungsaufwand wird zunächst dem Buchwert eines jeglichen der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts und dann anteilig den anderen Vermögenswerten auf Basis der Buchwerte eines jeden Vermögenswerts innerhalb der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet. Ein für den Geschäfts- oder Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand darf in künftigen Perioden nicht aufgeholt werden.

Der Ermittlung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, wurden die Daten aus der Unternehmensplanung über einen Zeitraum von vier Jahren zu Grunde gelegt. Bei der Diskontierung der Zahlungsmittelüberschüsse wurde ein risikoadjustierter Faktor verwendet, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt.

7. Immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer

Immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer des ProLeiT-Konzerns sind Entwicklungskosten (im Wesentlichen Systemsoftware) sowie entgeltlich erworbene Software.

Entwicklungskosten eines Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn der Konzern sowohl die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts, die eine interne Nutzung oder einen Verkauf des Vermögenswerts ermöglicht, als auch die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen, nachweisen kann. Ferner muss der Konzern die Erwirtschaftung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens durch den Vermögenswert, die Verfügbarkeit von Ressourcen für Zwecke der Fertigstellung des Vermögenswerts und die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuzurechnenden Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können, belegen.

Die Entwicklungskosten werden nach ihrem erstmaligen Ansatz unter Anwendung des Anschaffungskostenmodells, d. h. zu Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Die Abschreibung erfolgt linear über den Zeitraum, über den künftiger Nutzen erwartet wird. Die Abschreibungsdauer beträgt planmäßig drei Jahre.

Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden für Entwicklungskosten werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf angepasst. Während der Entwicklungsphase wird jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Aktivierte Entwicklungskosten umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten.

Forschungskosten werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

Entgeltlich erworbene Software wird mit den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Anschaffungsnebenkosten und Anschaffungspreisminderungen bilanziert und planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer beträgt für entgeltliche erworbene Software drei bis fünf Jahre.

Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer, die planmäßig abgeschrieben werden, daraufhin geprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Liegen solche Hinweise vor, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt.

8. Sachanlagen

Die Sachanlagen sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer bewertet. Fremdkapitalzinsen werden als Aufwand erfasst.

Wesentliche Verbesserungen der Vermögenswerte über ihren ursprünglichen Zustand hinaus werden aktiviert. Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen, die nicht zu einer Verlängerung der Nutzungsdauer führen, werden aufwandswirksam behandelt.

Abschreibungen des Sachanlagevermögens werden nach der linearen Methode über die geschätzte Nutzungsdauer der Vermögenswerte berechnet. Mietereinbauten werden über die Mindestlaufzeit des Mietvertrags abgeschrieben. Den Wertansätzen der übrigen Anlagegüter liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

- Gebäude: 25 - 50 Jahre

- Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3 - 20 Jahre

Voll abgeschriebenes Anlagevermögen wird so lange unter Anschaffungs- und Herstellungskosten und kumulierten Abschreibungen ausgewiesen, bis die Vermögenswerte stillgelegt werden. Von den Erlösen aus Anlageabgängen werden die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen abgezogen. Ergebnisse aus Anlagenabgängen (Abgangserlöse abzüglich Restbuchwerte) werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Alle Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst.

Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte der Sachanlagen, die entsprechend ihrer Nutzungsdauer abgeschrieben werden, daraufhin geprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Liegen solche Hinweise vor, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt.

9. Wertminderungen immaterieller Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer und Sachanlagen

ProLeiT ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob aufgrund besonderer Ereignisse oder der Veränderung von Rahmenbedingungen Anhaltspunkte für eine Wertminderung immaterieller Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer oder von Sachanlagen vorliegen. Liegen Anhaltspunkte vor, führt ProLeiT einen Wertminderungstest gem. IAS 36 durch, indem der erzielbare Betrag des jeweiligen Vermögenswerts (oder eine Gruppe von Vermögenswerten - zahlungsmittelgenerierende Einheit) geschätzt wird. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts oder zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert (abzüglich Veräußerungskosten) eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit und dessen Nutzungswert. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den jeweils erzielbaren Betrag, ist der Vermögenswert wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.

Anhaltspunkte für eine Wertminderung immaterieller Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer oder von Sachanlagen lagen in der Berichtsperiode nicht vor.

Für immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer und Sachanlagen wird zu jedem Bilanzstichtag eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Wenn solche Anhaltspunkte vorliegen, nimmt ProLeiT eine Schätzung des erzielbaren Betrags des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit vor. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung der Annahmen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden. Die Wertaufholung ist dahingehend begrenzt, dass der Buchwert eines Vermögenswerts weder seinen erzielbaren Betrag noch den Buchwert übersteigen darf, der sich nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ergeben hätte, wenn in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre.

10. Bilanzierung von Leasingverträgen

(a) Ab dem 1. Januar 2019 geltende Rechnungslegungsgrundsätze

Der Konzern seit dem 1. Januar 2019 im Rahmen der Erstanwendung von IFRS 16 "Leases" seine Rechnungslegungsmethode zur Bilanzierung von Leasingverhältnissen geändert (Abschnitt B.3.a): Für alle Leasingverhältnisse, bei denen der Konzern der Leasingnehmer ist, erfasst der Konzern ein Nutzungsrecht und eine entsprechende Leasingverbindlichkeit. Die Leasingverbindlichkeit wird bei der erstmaligen Erfassung mit dem Barwert der zu Beginn des Leasingverhältnisses noch nicht gezahlten Leasingzahlungen bewertet, diskontiert mit dem durchschnittlichen Grenzfremdkapitalzinssatz.

Die Leasingverbindlichkeiten werden getrennt nach kurz- und langfristigen Anteilen in der Konzernbilanz ausgewiesen.

Die Folgebewertung der Leasingverbindlichkeiten erfolgt durch Erhöhung des Buchwerts um die Verzinsung der jeweiligen Leasingverbindlichkeit (unter Anwendung der Effektivzinsmethode) und durch Reduzierung des Buchwerts um die geleisteten Leasingzahlungen.

Die Nutzungsrechte umfassen im Rahmen der erstmaligen Bewertung die entsprechende Leasingverbindlichkeit, die Leasingraten, die zu oder vor Beginn des Leasingverhältnisses geleistet werden, abzüglich erhaltener Leasinganreize sowie anfängliche direkte Kosten. Die Folgebewertung erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen.

Nutzungsrechte werden grundsätzlich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben. Abweichend davon erfolgt die Abschreibung entsprechend über die Laufzeit des dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Vermögenswerts, wenn dessen Nutzungsdauer kürzer ist als die Laufzeit des Leasingverhältnisses. Dies gilt auch für die Fälle, bei denen ein Leasingverhältnis das Eigentum an dem Leasingobjekt überträgt oder der Konzern die Ausübung einer im Rahmen des Leasingverhältnisses vereinbarten Kaufoption als hinreichend sicher einstuft und der Ausübungspreis damit entsprechend bereits in den Kosten des Nutzungsrechts berücksichtigt ist. Die Abschreibung beginnt mit dem Beginn des Leasingverhältnisses.

Die Nutzungsrechte werden in der Konzernbilanz von den anderen Vermögenswerten getrennt ausgewiesen.

Zur Prüfung der Notwendigkeit einer Wertberichtigung eines Nutzungsrechts wendet der Konzern IAS 16 an und erfasst sämtliche Wertberichtigungen wie in den Bilanzierungsgrundsätzen für Sachanlagen beschrieben.

Der Konzern hat von den Erleichterungsmöglichkeiten des IFRS 16 für Low-Value Vermögenswerte sowie für Short Term Leases (Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit unter 12 Monaten) keinen Gebrauch gemacht. ProLeiT hat entsprechend dem Wahlrecht des Standards die Leasing- und Nicht-Leasingkomponenten nicht separat voneinander dargestellt, sofern nicht die Variabilität der Vergütung einer Nicht-Leasingkomponente von der Nutzung des Underlying Asset abhängt.

(b) Vor dem 1. Januar 2019 geltende Rechnungslegungsgrundsätze

Bis einschließlich 31. Dezember 2018 behandelte der Konzern Leasing von Vermögenswerten, bei denen Konzerngesellschaften als Leasingnehmer alle wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstandes trugen, gemäß IAS 17 als "Finance Lease", wonach beim Leasingnehmer das Leasingobjekt und korrespondierend eine Finanzverbindlichkeit bilanziert wird. Die Bewertung der Vermögenswerte erfolgte zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zum Barwert der Mindestleasingzahlungen, falls dieser niedriger war, basierend auf dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Der linearen Abschreibung lag die Laufzeit des Leasingvertrages zugrunde. Die Finanzverbindlichkeit wurde mit dem Barwert der künftigen Leasingraten bewertet. Die Diskontierung erfolgte zum Grenzfremdkapitalzinssatz des jeweiligen Leasingverhältnisses.

Bei allen übrigen Leasingverträgen, bei denen das wirtschaftliche Eigentum beim Leasinggeber lag (Operating Lease-Verhältnisse) erfolgte die Bilanzierung der Leasinggegenstände beim Leasinggeber. Die dafür anfallenden Leasingaufwendungen wurden in voller Höhe als Aufwand erfasst.

Ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthielt, wurde auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung festgestellt und erforderte, dass ProLeiT einschätzte, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig war und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumte.

11. Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden erfasst, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird.

Finanzielle Vermögenswerte werden bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb von finanziellen Vermögenswerten, welche nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zuzurechnen sind, erhöhen den beizulegenden Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte bei Zugang. Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb von finanziellen Vermögenswerten zuzurechnen sind, welche erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden unmittelbar in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Der Ansatz aller bilanzierten finanziellen Vermögenswerte erfolgt in ihrer Gesamtheit entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert, je nach Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte.

Fremdkapitalinstrumente, die beide folgenden Bedingungen erfüllen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet:

―	Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodelles gehalten, dessen Zielsetzung in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme besteht;

―	Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts stellen ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag dar.

Fremdkapitalinstrumente, die beide folgenden Bedingungen erfüllen, werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet:

―	Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodelles gehalten, dessen Zielsetzung sowohl in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch in dem Verkauf finanzieller Vermögenswerte besteht;

―	Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts stellen ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag dar.

Alle anderen finanziellen Vermögenswerte, die die oben genannten Bedingungen nicht erfüllen, werden grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Dennoch kann der Konzern bei dem erstmaligen Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts das folgende unwiderrufliche Wahlrecht ausüben:

―	Der Konzern kann unwiderruflich beschließen, Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind (siehe unten); und

―

Der Konzern kann Fremdkapitalinstrumente, die beide oben beschriebenen Kriterien zur Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert erfüllen, unwiderruflich als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten designieren, sofern dadurch Inkongruenzen bei der Bewertung oder beim Ansatz beseitigt oder signifikant verringert werden (siehe unten).

(a) Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte

Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts sind der Betrag, mit dem der finanzielle Vermögenswert bei der erstmaligen Erfassung bewertet wird, abzüglich der Tilgungszahlungen, zuzüglich der kumulierten Amortisierungen unter Verwendung der Effektivzinsmethode auf eine Differenz zwischen diesem Zugangsbetrag und dem Fälligkeitsbetrag, bereinigt um eine Wertberichtigung. Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswerts entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts vor Anpassung um eine Wertberichtigung. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen ausgebucht oder wertgemindert sind sowie im Rahmen von Amortisationen.

(b) Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Fremdkapitalinstrumente

Die in diese Kategorie fallenden Fremdkapitalinstrumente werden im Zugangszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten erfasst. In der Folge werden Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts, die aus Gewinnen oder Verlusten aus Währungsumrechnungen, Gewinnen und Verlusten aus Wertminderungen sowie Zinserträgen, die nach der Effektivzinsmethode berechnet werden, resultieren, erfolgswirksam erfasst. Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge entsprechen den Beträgen, die im Rahmen der Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst worden wären. Alle anderen Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts der Unternehmensanleihen werden im sonstigen Ergebnis in der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen erfasst. Wenn diese Fremdkapitalinstrumente ausgebucht werden, werden die zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Der ProLeiT-Konzern hält zurzeit keine erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Fremdkapitalinstrumente.

(c) Als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet designierte Eigenkapitalinstrumente

Im Zugangszeitpunkt kann der Konzern für jedes einzelne Eigenkapitalinstrument das unwiderrufliche Wahlrecht ausüben, dieses erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Eine Designation ist unzulässig, wenn das Eigenkapitalinstrument zu Handelszwecken gehalten wird oder es sich um eine bedingte Gegenleistung handelt, die von einem Erwerber aus einem Unternehmenszusammenschluss erfasst wird.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente werden im Zugangszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten erfasst. In der Folge werden Gewinne und Verluste aus Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts im sonstigen Ergebnis in der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen erfasst. Die kumulierten Gewinne oder Verluste werden bei Abgang des Eigenkapitalinstruments nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert, sondern in die Gewinnrücklagen umgebucht.

Der ProLeiT-Konzern hält zurzeit keine zum beizulegenden Zeitwert bewertet designierte Eigenkapitalinstrumente.

(d) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte, die die oben beschriebenen Voraussetzungen zur Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nicht erfüllen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Zeitwertschwankungen der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte und Derivate werden erfolgswirksam erfasst. Der beizulegende Zeitwert entspricht im Allgemeinen dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden ermittelt, zum Beispiel durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsflüsse mit dem Marktzinssatz.

Der ProLeiT-Konzern hält zurzeit keine erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte.

(e) Wertminderung finanzieller Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, werden zu jedem Bilanzstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung untersucht. Finanzielle Vermögenswerte sind wertgemindert, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse, die nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswertes eintraten, ein objektiver Hinweis dafür vorliegt, dass sich die erwarteten künftigen Zahlungsströme der Finanzanlage negativ verändert haben.

Bei einigen Kategorien von finanziellen Vermögenswerten, z.B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, werden Vermögenswerte, für die keine Wertminderung auf Einzelbasis festgestellt wird, auf Portfoliobasis auf Wertminderungsbedarf überprüft. Ein objektiver Hinweis für eine Wertminderung eines Portfolios von Forderungen könnten Erfahrungen des Konzerns mit Zahlungseingängen in der Vergangenheit, ein Anstieg der Häufigkeit von Zahlungsausfällen innerhalb des Portfolios über die durchschnittliche Kreditdauer sowie beobachtbare Veränderungen des nationalen oder lokalen Wirtschaftsumfelds, mit denen Ausfälle von Forderungen in Zusammenhang gebracht werden, sein.

Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten entspricht der Wertminderungsaufwand der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswerts ermittelten Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme.

Eine Wertminderung führt zu einer direkten Minderung des Buchwerts aller betroffenen finanziellen Vermögenswerte, mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Buchwert durch ein Wertminderungskonto gemindert wird. Wird eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen als uneinbringlich eingeschätzt, erfolgt der Verbrauch gegen das Wertminderungskonto. Nachträgliche Eingänge bereits abgeschriebener Beträge werden ebenfalls gegen das Wertminderungskonto gebucht. Änderungen des Buchwerts des Abschreibungskontos werden erfolgswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Verringert sich die Höhe der Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts, der nicht als zur Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswert kategorisiert ist, in einer der folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf ein nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenes Ereignis zurückgeführt werden, wird die vormals erfasste Wertminderung über die Gewinn- und Verlustrechnung rückgängig gemacht. Dabei wird jedoch auf keinen höheren Wert zugeschrieben als den, der sich als fortgeführte Anschaffungskosten ergeben hätte, wäre keine Wertminderung erfolgt.

(f) Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte

Der Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert nur aus, wenn die vertraglichen Rechte auf Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert erloschen sind oder der finanzielle Vermögenswert sowie im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des Vermögenswerts verbundenen Risiken und Chancen auf einen Dritten übertragen hat oder eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung des Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer Vereinbarung, die die Bedingungen in IFRS 9.3.2.4 und .5 erfüllt (Durchleitungsvereinbarung), übernommen hat und dabei (1) entweder alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem finanziellen Vermögenswert verbunden sind, übertragen oder (2) zwar alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem finanziellen Vermögenswert verbunden sind, weder übertragen noch zurückbehalten, jedoch die Verfügungsmacht an dem Vermögenswert übertragen hat.

Wenn der Konzern weder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen überträgt noch behält und weiterhin die Verfügungsmacht über den übertragenen Vermögenswert hat, erfasst der Konzern seinen verbleibenden Anteil am Vermögen und eine entsprechende Verbindlichkeit in Höhe der möglicherweise zu zahlenden Beträge. Für den Fall, dass der Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen eines übertragenen finanziellen Vermögenswerts zurückbehält, hat der Konzern weiterhin den finanziellen Vermögenswert sowie ein besichertes Darlehen für die erhaltene Gegenleistung zu erfassen.

12. Ertragsteuern

Die Ertragsteuern betreffen die unmittelbar zu entrichtenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und latente Steuern.

Die unmittelbar zu entrichtenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für die laufende Periode und die früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung bzw. eine Zahlung der Steuerbehörde erwartet wird. Die Berechnung des Betrags basiert auf dem Steuergesetzesstand und damit denjenigen Steuersätzen, die zum Bilanzstichtag gelten oder angekündigt sind.

Aktive und passive latente Steuern werden nach IAS 12 für temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen, für ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge gemäß dem Konzept der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode und darüber hinaus für zukünftige Steuerminderungsansprüche (steuerliche Verlustvorträge) gebildet.

Aktive latente Steuern werden nur angesetzt, soweit damit gerechnet werden kann, dass diese in zukünftigen Perioden voraussichtlich durch ein ausreichend zur Verfügung stehendes steuerliches Einkommen genutzt werden können.

Der Bewertung werden die Steuersätze zum Realisationszeitpunkt zugrunde gelegt, die auf Basis der aktuellen Rechtslage zum Bilanzstichtag gelten.

Der Bilanzierung von tatsächlichen und latenten Steuern liegen Beurteilungen und Schätzungen des Konzerns zugrunde. Weichen die tatsächlichen Ereignisse von diesen Schätzungen ab, könnte dies sowohl positive als auch nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Ausschlaggebend für die Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Umkehrung der Bewertungsunterschiede und der Nutzbarkeit von Verlustvorträgen beziehungsweise steuerlichen Vergünstigungen, die zum Ansatz von aktiven latenten Steuern geführt haben. Dies ist abhängig von der Entstehung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während der Zeiträume, in denen steuerliche Verlustvorträge geltend gemacht werden können. Eine Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern wurde nur vorgenommen, wenn die Steuergläubiger identisch sind und eine gesetzliche Aufrechnung möglich ist. Latente Steuern werden gemäß IAS 1.70 als langfristig ausgewiesen.

13. Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten angesetzt. Bestandteile der Herstellungskosten sind gemäß IAS 2 alle Aufwendungen, die den Erzeugnissen direkt zuzurechnen sind sowie alle systematisch zuzurechnenden fixen und variablen Produktionsgemeinkosten. Die Herstellungskosten umfassen damit die direkt zurechenbaren Fertigungs- und Materialkosten und anteilige fixe und variable Fertigungsgemeinkosten. Aufwendungen der Verwaltung und des sozialen Bereiches werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zuzurechnen sind. Vertriebskosten sowie Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Handelswaren werden grundsätzlich zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Die Bestandsrisiken, die sich zum Beispiel aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt.

14. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich notwendiger Wertminderungen bilanziert.

Die Wertminderungen in Form von Einzelwertberichtigungen tragen den erwarteten Ausfallrisiken ausreichend Rechnung. Konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der betreffenden Forderungen.

Im Rahmen der Ermittlung dieser Wertberichtigungen wendet der Konzern das vereinfachte Modell des IFRS 9 an, um die Wertberichtigung auf Basis der über die Restlaufzeit erwarteten Verluste zu bewerten. Der Konzern ermittelt die erwarteten Verluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unter Verwendung einer Wertberichtigungsmatrix, die auf der Grundlage der historischen Verluste je Überfälligkeitsstatus der Schuldner berechnet wird und gegebenenfalls an die aktuellen Bedingungen und Erwartungen der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen angepasst wird.

15. Vertragsvermögenswerte

Bei Automatisierungsprojekten werden die Projekterlöse entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag als Vertragsvermögenswerte bilanziert. Der Konzern bestimmt die Wertberichtigung auf Vertragsvermögenswerte in Höhe der erwarteten Verluste über die Restlaufzeit unter Berücksichtigung der historischen Ausfallerfahrung daraus entstehender Forderungen, gegebenenfalls angepasst an die aktuellen Bedingungen und Erwartungen der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen.

16. Sonstige Vermögenswerte

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung notwendiger Wertberichtigungen, die den erwarteten Ausfallrisiken hinreichend Rechnung tragen, bewertet. Soweit hierunter erfasste Forderungen im Rechtswege geltend gemacht werden, rechnet das Unternehmen fest mit der vollständigen Durchsetzbarkeit seiner bilanzierten Ansprüche.

17. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten Barmittel und kurzfristige, liquide Anlagen mit einer Fälligkeit von ursprünglich bis zu drei Monaten. Die Bewertung erfolgt zu Nominalwerten; im Falle von Fremdwährungsposten zum beizulegenden Zeitwert.

18. Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionsverpflichtungen werden nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen (Defined Benefit Obligation) auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet. Bei der Bewertung werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung bestimmter Parameter, die sich auf die künftige Leistungshöhe auswirken, d. h. nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern unter Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt.

Die ProLeiT AG hat Rückdeckungsversicherungen in Form einer arbeitgeberfinanzierten Unterstützungskasse zur Deckung der bestehenden Pensionsverpflichtungen abgeschlossen. Der beizulegende Zeitwert dieses Planvermögens, das in der Konzernbilanz von den Pensionsverpflichtungen in Abzug gebracht wird, entspricht dem garantierten Rückkaufswert der Rückdeckungsversicherung. Damit beruht dieser Wert im Hinblick auf die Bewertungshierarchie nach IFRS 13 einer Stufe 2-Bewertung d. h. auf Parametern, die nicht notierten Preisen für Vermögenswerte und Schulden wie in Stufe 1 entsprechen (Daten) und direkt (d.h. als Preis) abgeleitet wurde.

Die leistungsorientierten Kosten beinhalten die folgenden Bestandteile:

―	Dienstzeitaufwand (einschließlich laufendem Dienstzeitaufwand, nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand sowie etwaiger Gewinne oder Verluste aus der Planänderung oder -kürzung)

―	Nettozinsaufwand oder -ertrag auf die Nettoschuld oder den Nettovermögenswert

―	Neubewertung der Nettoschuld oder des Nettovermögenswerts.

Der Nettozinsaufwand oder -ertrag ergibt sich aus der Multiplikation des Abzinsungssatzes mit der Nettoschuld (Pensionsverpflichtung abzüglich Planvermögen) oder dem Nettovermögenswert, der sich ergibt, sofern das Planvermögen die Pensionsverpflichtung übersteigt, zu Beginn des Geschäftsjahres. Während der Dienstzeitaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten Personalaufwand ausgewiesen wird, ist der Nettozinsaufwand oder -ertrag Bestandteil des Zinsergebnisses.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der periodischen Neubewertung werden im Eigenkapital erfasst. Sie resultieren aus der Abweichung zwischen der tatsächlichen Entwicklung der Pensionsverpflichtungen bzw. des Planvermögens und den versicherungsmathematischen Annahmen zu Beginn des Geschäftsjahres sowie aus der Änderung dieser Annahmen. Die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen erfolgt im Rahmen versicherungsmathematischer Gutachten.

19. Sonstige Rückstellungen

Gemäß IAS 37 werden sonstige Rückstellungen gebildet, soweit eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und der Betrag zuverlässig geschätzt werden kann.

Die Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Langfristige Rückstellungen, die frühestens nach Ablauf von zwölf Monaten fällig werden, werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bewertet.

Wegen der mit dieser Beurteilung verbundenen Unsicherheit können die tatsächlichen Erfüllungsverpflichtungen bzw. der tatsächliche Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen ggf. von den ursprünglichen Schätzungen und damit von den Rückstellungsbeträgen abweichen. Zudem können sich Schätzungen aufgrund neuer Informationen ändern und sich ggf. erheblich auf die künftige Ertragslage auswirken.

20. Finanzielle Schulden

Finanzielle Schulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert eingestuft und bewertet. Eine finanzielle Schuld wird zu zum beizulegenden Zeitwert eingestuft, wenn sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, wenn sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wird, ein Derivat ist oder beim Erstansatz als ein solches designiert wird.

(a) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und Nettogewinne oder -verluste, einschließlich Zinsaufwendungen, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Der ProLeiT-Konzern hält zurzeit keine finanziellen Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

(b) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, einschließlich aufgenommener Kredite, werden erstmalig zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten erfasst.

Im Rahmen der Folgebewertung werden sonstige finanzielle Verbindlichkeiten gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei der Zinsaufwand entsprechend dem Effektivzinssatz erfasst wird. Die Effektivzinsmethode ist eine Methode zur Berechnung der fortgeführten Anschaffungskosten einer finanziellen Verbindlichkeit und der Zuordnung von Zinsaufwendungen auf die jeweiligen Perioden. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder eine kürzere Periode, sofern zutreffend, auf den Buchwert abgezinst werden.

Zinsaufwendungen und Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

(c) Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten

Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit dann aus, wenn die Verpflichtungen des Konzerns beglichen, aufgehoben oder erloschen sind.

21. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten sind nicht verzinslich und werden zu ihrem Nominalwert bilanziert.

22. Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 nur erfasst, wenn angemessene Sicherheit besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Öffentliche Aufwandszuschüsse werden über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Ausgleich sie zugesprochen wurden, anfallen. Erträge aus Investitionszuschüssen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

23. Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert bei einigen Vermögenswerten und Schulden, dass für die Bewertung in der Bilanz, für die Angabe von Eventualverbindlichkeiten sowie für den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen Annahmen getroffen oder Schätzungen vorgenommen werden. Weichen die tatsächlichen Ereignisse von diesen Schätzungen ab, könnte dies sowohl positive als auch nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei

―	der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung von Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte,

―	die Beurteilung der Leasinglaufzeit sowie die Bestimmung des maßgeblichen Diskontierungszinssatzes bei der Bewertung von Nutzungsrechten und Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen,

―	die Beurteilung der einbezogenen Komponenten zur Bestimmung des Leistungsfortschritts nach der inputorientierten Methode im Zuge der zeitraumbezogenen Umsatzrealisation,

―	der Bewertung der Finanzverbindlichkeiten

―	die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes mittels des vereinfachten Verfahrens für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für Vertragsvermögenswerte,

―	der Bewertung von Pensionsverpflichtungen und übrigen Rückstellungen,

―	der Beurteilung der Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern.

(a) Geschäfts- oder Firmenwert

Die Prüfung der Werthaltigkeit des vom Konzern aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerts (31. Dezember 2019: TEUR 7.646; 31. Dezember 2018: TEUR 7.646) erfolgt jährlich auf Basis der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist. Dies erfordert eine Schätzung des Nettoveräußerungserlöses und des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Zur Schätzung des Nettoveräußerungserlöses und des Nutzungswerts müssen die voraussichtlichen künftigen Cashflows aus den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und darüber hinaus ein angemessener Abzinsungssatz geschätzt werden, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln. Die tatsächliche Entwicklung kann von diesen Planungsannahmen abweichen. Dies kann zu einer Veränderung der künftigen Nettoveräußerungserlöse bzw. Nutzungswerte und damit der Werthaltigkeit der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte führen.

(b) Entwicklungskosten

Zur Bewertung der unter den sonstigen immateriellen Vermögenswerten ausgewiesenen aktivierten Entwicklungskosten (31. Dezember 2019: TEUR 9.513; 31. Dezember 2018: TEUR 9.048) wurde in Bezug auf einen möglicherweise bestehenden Wertminderungsaufwand nach IAS 36 Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse aus Vermögenswerten, über die anzuwendenden Diskontsätze und über den Zeitraum des Zuflusses von erwarteten zukünftigen Zahlungsmitteln, die diese Vermögenswerte generieren, getroffen. Die Annahmen über den Zeitraum sowie die Höhe der zukünftigen Umsatzerlöse und Zahlungsmittelzuflüsse basieren im Wesentlichen auf Erwartungen über die zukünftige Entwicklung des Auftragsbestands der Automatisierungsprojekte in denen zur Zeit vornehmlich die Systemsoftware zum Einsatz kommt.

(c) Leasingverhältnisse

Im Zusammenhang mit der Bewertung der Nutzungsrechte (31. Dezember 2019: TEUR 15.942; 31. Dezember 2018: TEUR 0) und Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (31. Dezember 2019: TEUR 16.360; 31. Dezember 2018: TEUR 1.049) liegen Schätzungen und Ermessenspielräume bei der Bestimmung des Grenzfremdkapitalzinssatzes und der Laufzeit des Leasingverhältnisses, insbesondere soweit Optionen zur Verlängerung der Leasinglaufzeit vereinbart sind, vor. Der Konzern beurteilt zu Beginn des Leasingverhältnisses, ob es hinreichend sicher ist, dass eine vertragliche Option zur Verlängerung bzw. Kündigung des Leasingverhältnisses oder zum Kauf des Leasinggegenstands ausgeübt wird. Dabei werden alle relevanten Faktoren in Betracht gezogen, die einen wirtschaftlichen Anreiz geben, die Option auszuüben, wie beispielsweise Kosten im Zusammenhang mit einer Verlegung des Standorts, wesentliche Mietereinbauten und die vertraglichen Konditionen. Nach der Bereitstellung des Leasinggegenstands wird die Laufzeit des Leasingverhältnisses erneut bestimmt, falls ein wesentliches Ereignis oder eine Änderung der Umstände eintritt, das im Einflussbereich des Konzerns liegt und Auswirkungen auf die ursprüngliche Bestimmung der Laufzeit hat. Der Bestimmung des Grenzfremdkapitalzinssatzes liegen insbesondere Annahmen zu alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zugrunde.

(d) Zeitraumbezogene Umsatzrealisierung

Das Kerngeschäft des ProLeiT-Konzerns beinhaltet die Abwicklung von Fertigungsaufträgen. Diese Fertigungsaufträge werden zeitraumbezogen realisiert, wobei der Leistungsfortschritt nach der Inputbasierten Methode erfolgt. Im Zentrum der Bilanzierung der zeitraumbezogenen Umsatzrealisation steht die Bewertung von Vertragsvermögenswerten und damit der Periodenabgrenzung der Erlöse aus Fertigungsaufträgen. Wesentlicher Bewertungsparameter ist der Fertigstellungsgrad, der auf Basis einer sorgfältigen Schätzung der Gesamtauftragskosten, der noch bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten, der Gesamtauftragserlöse, der Auftragsrisiken und anderer Annahmen ermittelt wird. Der Vorstand überprüft monatlich diese Einschätzungen bei allen größeren Kundenprojekten auf Basis des zentralen Projektcontrollings und passt diese gegebenenfalls an.

(e) Pensionsverpflichtungen

Die Verpflichtung aus den leistungsorientierten Pensionszusagen (31. Dezember 2019: TEUR 1.483; 31. Dezember 2018: TEUR 1.294) wird auf Basis versicherungsmathematischer Parameter mittels des Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Die Veränderung des Diskontierungszinssatzes und des Rententrends würden zu einer Verminderung bzw. Erhöhung der Pensionsverpflichtungen führen. Wenn sich diese Parameter wesentlich anders als erwartet entwickeln, kann das eine beträchtliche Auswirkung auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen und das Konzerngesamtergebnis haben.

(f) Übrige Rückstellungen

Die Bewertung der übrigen Rückstellungen (31. Dezember 2019: TEUR 587; 31. Dezember 2018: TEUR 581) erfolgt auf Basis der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und den zum Bilanzstichtag bekannten Umständen. Der tatsächliche Nutzenabfluss kann insofern von der übrigen Rückstellung abweichen.

(g) Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern (31. Dezember 2019: TEUR 776; 31. Dezember 2018: TEUR 1.485) werden auf Basis der Einschätzung über die zukünftige Realisierbarkeit der steuerlichen Vorteile bilanziert, d.h. wenn mit ausreichenden steuerlichen Erträgen zu rechnen ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen Perioden kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.

E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Umsatzerlöse

in TEUR	2019	2018
Erlöse aus Engineering	46.010	44.869
Erlöse aus Systemsoftware	6.847	4.841
Erlöse aus Hardware	3.568	1.557
	56.425	51.267
Konzerninterne Umsatzerlöse	-5.482	-6.235
	50.943	45.032

Sämtliche ausgewiesene Umsatzerlöse sind Erlöse aus Verträgen mit Kunden i.S.v. IFRS 15 und resultieren im Wesentlichen aus langfristigen Fertigungsaufträgen. Erlöse in Höhe von TEUR 3.058 (2018: TEUR 2.853) werden dabei über einen Zeitraum realisiert.

2. Aktivierte Eigenleistungen

Die aktivierten Eigenleistungen (TEUR 5.550; 2018: TEUR 3.462) betreffen die im Geschäftsjahr 2019 angefallenen 61.540 (2018: 41.284) Ingenieurstunden (sog. "Engineering") für die Entwicklung der jeweiligen Releases des Prozessleitsystems Plant iT, die bewertet zu einem Stundensatz von EUR 85 (2018: EUR 81) unter den Voraussetzungen des IAS 38.57 als Entwicklungskosten aktiviert wurden. Außerdem wurden Fremdleistungen in Höhe von TEUR 291 (2018: TEUR 106) aufgewandt.

3. Sonstige betriebliche Erträge

in TEUR	2019	2018
Sachbezüge	308	299
Investitionszuschüsse	195	146
Versicherungsentschädigungen	53	53
Fremdwährungsgewinne	48	123
Periodenfremde Erträge	31	0
Gewinne aus Anlagenabgängen	17	9
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	8	3
Übrige Erträge	47	9
	707	642

4. Materialaufwand

in TEUR	2019	2018
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.848	1.425
Aufwendungen für bezogene Leistungen	3.903	2.732
	5.751	4.157

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen resultieren vor allem aus dem Einkauf von Ingenieurleistungen für die Softwareentwicklung im Rahmen von Kundenprojekten.

5. Personalaufwand

in TEUR	2019	2018
Löhne und Gehälter	26.143	23.573
Soziale Abgaben	4.484	3.880
Dienstzeitaufwand nach IAS 19	119	118
	30.746	27.571

Im Geschäftsjahr 2019 waren im ProLeiT-Konzern im Jahresdurchschnitt 540 (2018: 487) Angestellte beschäftigt.

in TEUR	2019
ProLeiT AG, Herzogenaurach	395
OOO ProLeiT, Moskau	31
ProLeiT S.L.U. ., Sevilla	26
ProLeiT B.V., Enschede	21
ProLeiT Corp., Chicago, Illinois	18
ProLeiT S.R.L., Monterrey, N.L.	15
TOB ProLeiT Automation, Kiew	13
Übrige	21
	540

6. Sonstige Aufwendungen

in TEUR	2019	2018
Reisekosten und Bewirtung	2.043	1.879
Werbe- und Messekosten	756	743
Bürobedarf	607	595
Büromieten und Gebäudenebenkosten	558	1.881
Kraftfahrzeugkosten	449	793
Versicherungen	350	339
Rechts- und Beratungskosten	280	316
Porto und Telefon	266	261
Buchführungs- und Jahresabschlusskosten	225	187
Fortbildungsmaßnahmen	220	157
Übrige Steuern	124	78
Nebenkosten des Geldverkehrs und ähnliche Kosten	91	157
Miet- und Leasingaufwendungen	0	228
Übrige	756	556
	6.725	8.170

7. Zinsergebnis

in TEUR	2019	2018
Zinserträge aus Finanzinstrumenten
Zinserträge aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (einschließlich Bankguthaben)	146	132
Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten
Zinsen auf Finanzverbindlichkeiten	-196	-213
Zinsen auf stille Beteiligung (einschließlich Equity Kicker)	-56	-56
	-252	-269
Sonstige Zinsaufwendungen
Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten	-456	-157
Nettozinsaufwand aus den Pensionsverpflichtungen	-20	-27
	-476	-184
	-582	-321

8. Ertragsteueraufwand

in TEUR	2019	2018
Laufende Steuern	789	699
Latente Steuern
aus zeitlichen Bewertungsunterschieden	793	127
aus Verlustvorträgen	464	469
	1.257	596
	2.046	1.295

Die Steueraufwendungen beinhalten die Körperschaft- und Gewerbesteuern der inländischen Gesellschaften sowie vergleichbare Ertragsteuern der ausländischen Gesellschaften. Die sonstigen Steuern sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.

Die Ertragsteuerquote der ProLeiT AG beträgt rund 28 % (2018: 28 %). Die Steuersätze im Ausland liegen zwischen 15,0 % und 34,5 % (Vorjahr: zwischen 15,0 % und 34,5 %). Der erwartete Steueraufwand auf Basis dieser Steuerquote und des Konzernergebnisses vor Steuern wird auf den tatsächlichen Steueraufwand gemäß IAS 12.81 wie folgt übergeleitet:

in TEUR	2019	2018
Konzernergebnis vor Ertragsteuern	5.275	4.385
Steuerquote der ProLeiT AG	28%	28 %
Erwarteter Steueraufwand	1.477	1.228
Auswirkung der Verminderung steuerlicher Verlustvorträge aufgrund einer Betriebsprüfung	316	0
Auswirkungen abweichender Steuersätze bei Tochterunternehmen	32	-144
Sonstiges	221	211
Tatsächlicher Steueraufwand	2.046	1.295
Effektiver Steuersatz	39 %	30 %

In 2019 resultieren aus Posten, die direkt dem Eigenkapital gutgeschrieben bzw. belastet wurden, latente Steuern in Höhe von TEUR 135 (31. Dezember 2018: TEUR -11). Sie betreffen ausschließlich die Neubewertung der leistungsorientierten Verpflichtung.

Beim Ansatz latenter Steuern wurde grundsätzlich von dem für die jeweilige Gesellschaft geltenden Steuersatz ausgegangen. Bei der Berechnung der latenten Steuern auf erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen wurde vereinfachend ein einheitlicher Steuersatz von 27,5 % zu Grunde gelegt.

Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern auf zeitliche Bewertungsunterschiede und steuerliche Verlustvorträge im Konzern ist folgenden Posten zuzuordnen:

		davon erfasst
in TEUR	31.12.2018	erfolgswirksam	erfolgsneutral im Eigenkapital	31.12.2019
Finanzielle Vermögenswerte	115	-2	0	113
Leasingverhältnisse	0	20	0	20
Pensionsverpflichtungen	284	-88	135	331
Übrige Rückstellungen	27	-21	0	6
Finanzverbindlichkeiten	289	-289	0	0
Steuerliche Verlustvorträge	770	-464	0	306
Aktive latente Steuern	1.485	-844	135	776
Immaterielle Vermögenswerte	-2.490	-96	0	-2.618
Sachanlagen	-169	169	0	0
Vertragsvermögenswerte	-614	-486	0	-1.100
Passive latente Steuern	-3.273	-413	0	-3.686

Die nach Einschätzung des Vorstands der ProLeiT AG nutzbaren und noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge betragen zum 31. Dezember 2019 im Inland für die Körperschaftsteuer TEUR 1.170 (2018: TEUR 3.543) sowie für die Gewerbesteuer TEUR 0 (2018: TEUR 1.382). Im Ausland betragen die nutzbaren und noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge zum 31. Dezember 2019 TEUR 576 (2018: TEUR 190). Diese sind unbegrenzt vortragsfähig. Aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen sind in Höhe von TEUR 124 (2018: TEUR 124) wertgemindert und betreffen Verlustvorträge der ProLeiT S.R.L. Mexico City (Mexiko).

Zukünftig in Deutschland zu zahlende Dividenden der ProLeiT AG haben keinen Einfluss auf die Steuerbelastung der ProLeiT AG.

F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

1. Immaterielle Vermögenswerte

		begrenzte Nutzungsdauer
in TEUR	Geschäfts- oder Firmenwert	Entwicklungskosten	Software	Total
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1. Januar 2018	14.201	29.546	1.165	44.912
Zugänge	0	3.461	57	3.518
Abgänge	0	0	-5	-5
Wechselkurseffekte	0	0	19	19
Stand 31. Dezember 2018	14.201	33.007	1.236	48.444
Stand 1. Januar 2019	14.201	33.007	1.236	48.444
Zugänge	0	5.550	55	5.605
Wechselkurseffekte	0	0	2	2
Stand 31. Dezember 2019	14.201	38.557	1.293	54.051
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. Januar 2018	-6.555	-20.378	-861	-27.794
Zugänge	0	-3.581	-141	-3.722
Abgänge	0	0	5	5
Wechselkurseffekte	0	0	-19	-19
Stand 31. Dezember 2018	-6.555	-23.959	-1.016	-31.530
Stand 1. Januar 2019	-6.555	-23.959	-1.016	-31.530
Zugänge	0	-5.085	-161	-5.246
Wechselkurseffekte	0	0	-1	-1
Stand 31. Dezember 2019	-6.555	-29.044	-1.178	-36.777
Restbuchwerte
zum 1. Januar 2018	7.646	9.168	304	17.118
zum 31. Dezember 2018	7.646	9.048	220	16.914
zum 1. Januar 2019	7.646	9.048	220	16.914
zum 31. Dezember 2019	7.646	9.513	115	17.274

(a) Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert mit TEUR 7.484 aus der Verschmelzung der ProLeiT Gesellschaft für technologieorientierte Prozeßleit- und Steuerungssoftware mbH auf die ProLeiT AG im Geschäftsjahr 2000. Zum Zeitpunkt der IFRS Eröffnungsbilanz (1. Januar 2007) wurde gemäß IFRS 1.C1 entschieden, diesen Unternehmenszusammenschluss nicht durch retrospektive Anwendung der Erwerbsmethode des IFRS 3 zu bilanzieren, sondern den aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierenden Geschäfts- oder Firmenwert mit dem zum Umstellungszeitpunkt bestehenden Restbuchwert zu übernehmen.

Er ist dem operativen Geschäftsbetrieb der ProLeiT AG als kleinster zahlungsmittelgenerierender Einheit zugeordnet. Im Rahmen des jährlich stattfindenden Wertminderungstests wurden der Ermittlung des Nutzungswerts dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit die Cashflow-Prognosen aus der vom Vorstand genehmigten Unternehmensplanung über einen Zeitraum von vier Jahren zu Grunde gelegt. Nach dem Zeitraum von vier Jahren angefallene Cashflows werden ohne Wachstum gegenüber dem letzten, einzeln geplanten Jahr (2023) angenommen. Cashflow-Prognosen werden im Detailplanungszeitraum auf Basis der Kenntnisse über die Entwicklung des Auftragsbestands, der Auslastung und den Erwartungen des Vorstands zur Branchenkonjunktur geplant.

Der Abzinsungssatz wurde basierend auf den branchenüblichen durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten mit Hilfe des sog. WACC-Modell geschätzt. Der Abzinsungssatz spiegelt die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der der ProLeiT AG zuzuordnenden spezifischen Risiken wider. Bei der Diskontierung der Zahlungsmittelüberschüsse wurde daher ein risikoadjustierter Faktor nach Steuern von 2,2 % (Vorjahr: 8,0 %) verwendet, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der ProLeiT AG berücksichtigt. Der im WACC-Modell verwendete Eigenkapitalkostensatz basiert auf den Renditeerwartungen der Eigenkapitalgeber. Der Fremdkapitalkostensatz wird unter Berücksichtigung der vom Vorstand erwarteten Refinanzierungskonditionen der ProLeiT AG bestimmt.

Bei den der Berechnung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugrunde gelegten Annahmen über die Cashflow-Prognose und den Abzinsungssatz bestehen Schätzungsunsicherheiten. Da die Cashflow-Prognose im Detailplanungszeitraum aus der Planung der operativen Ergebnisse und der notwendigen Investitionen in die Releases der Systemsoftware abgeleitet wird, liegen der Cashflow-Prognose im Wesentlichen die Erwartungen des Vorstands zum Auftragseingang und der Umsatzerlöse zugrunde. Wesentliche Grundlage der Absatzplanung sind die Informationen des Vorstands über den Auftragseingang, erstellten und ausstehenden Angeboten sowie über die Markterwartungen der Kunden. Im Weiteren wurden die Herstellungskosten auf Basis einer unverändert angenommenen Kostenstruktur proportional zur Umsatzentwicklung geplant.

Der zum 31. Dezember 2019 durchgeführte Test zur Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts ergab keine Wertminderung, da der erzielbare Betrag (Nutzungswert) der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buchwert des Vermögens übersteigt.

Mögliche Änderungen der getroffenen Annahmen könnten dazu führen, dass der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ihren Nutzungswert übersteigt. Wesentliche Veränderungen der Umsatzerlöse und des Abzinsungsfaktors könnten Ursache dafür sein.

Der Vorstand geht in der Planung innerhalb des Detailplanungszeitraumes von einem Umsatzwachstum von durchschnittlich 6 % bis 2023 (Vorjahr: 6 % bis 2022) aus. Das Wachstum berücksichtigt die Einschätzung des Vorstands zur aktuellen Auftragssituation und eine Geschäftsausweitung durch neu akquirierte Projekte in verschiedenen Märkten. Aufgrund der proportional zu den Umsatzerlösen geplanten Herstellungskosten, hätte eine Umsatzplanung ohne Wachstum im Detailplanungszeitraum keine wesentliche Auswirkung auf die Cashflow-Prognose und die Höhe des erzielbaren Werts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Sollte die Umsatzplanung im Detailplanungszeitraum insgesamt um bis zu 83,5 % (Vorjahr: 36 %) verfehlt werden, würden sich die bewertungsrelevanten Überschüsse soweit verringern, dass der erzielbare Wert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit dem Buchwert entspricht.

Eine Erhöhung des Abzinsungsfaktors auf 14,1 % (Vorjahr: 15,6 %) führt rechnerisch dazu, dass der erzielbare Wert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit dem Buchwert entspricht.

(b) Entwicklungskosten

Die Zugänge bei den aktivierten Entwicklungskosten resultieren aus der Entwicklung der verschiedenen Releases des Prozessleitsystems Plant iT. Im Geschäftsjahr 2019 fielen hierfür 61.540 Ingenieurstunden (2018: 41.284 Ingenieurstunden) an, die mit einem Stundensatz von EUR 85 (2018: EUR 81) bewertet werden (TEUR 5.259; 2018: TEUR 3.356). Daneben wurden Fremdleistungen in Höhe von TEUR 291 (2018: TEUR 106) bezogen.

Die Restnutzungsdauern der sich im Verkauf befindlichen Releases des Prozessleitsystems Plant iT werden zum Bilanzstichtag wie folgt eingeschätzt:

	Jahre
Systemsoftware Release 9.6 MES	1
Systemsoftware Release 9.7 MES	2
Systemsoftware Release 9.70 PCS	3
Systemsoftware Release 9.71 PCS	3

Die gesamten Entwicklungskosten im Konzern betreffen Kosten für die Entwicklung der Systemsoftware Releases 9.6 MES, 9.7 MES, 9.70 PCS und 9.71 PCS des Prozessleitsystems Plant iT und betrugen in der Berichtsperiode TEUR 5.550 (Vorjahr: TEUR 3.462).

Der Abschreibungsaufwand für die immateriellen Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten Abschreibungen ausgewiesen.

2. Sachanlagen

in TEUR	Grundstücke und Mietereinbauten	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen	Total
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1. Januar 2018	3.147	4.216	220	7.583
Zugänge	51	2.191	0	2.242
Umbuchungen	216	0	-216	0
Abgänge	0	-64	0	-64
Wechselkurseffekte	-6	42	0	36
Stand 31. Dezember 2018	3.408	6.385	4	9.797
Stand 1. Januar 2019	3.408	6.385	4	9.797
Zugänge	31	1.259	746	2.036
Erstanwendung IFRS 16	-725	0	0	-725
Abgänge	0	-115	0	-115
Wechselkurseffekte	5	25	-4	26
Stand 31. Dezember 2019	2.719	7.554	746	11.019
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. Januar 2018	-2.081	-2.740	0	-4.821
Zugänge	-48	-762	0	-810
Abgänge	0	62	0	62
Wechselkurseeffekte	5	-38	0	-33
Stand 31. Dezember 2018	-2.124	-3.478	0	-5.602
Stand 1. Januar 2019	-2.124	-3.478	0	-5.602
Zugänge	-33	-836	0	-869
Abgänge	0	89	0	89
Wechselkurseeffekte	0	-23	0	-23
Stand 31. Dezember 2019	-2.157	-4.248	0	-6.405
Restbuchwerte
zum 1. Januar 2018	1.066	1.476	220	2.762
zum 31. Dezember 2018	1.284	2.907	4	4.195
zum 1. Januar 2019	1.284	2.907	4	4.195
zum 31. Dezember 2019	562	3.306	746	4.614

Der Abschreibungsaufwand für die Sachanlagen wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten Abschreibungen ausgewiesen.

3. Leasingverhältnisse

In der Konzernbilanz werden nachfolgende Posten im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen nach Klassen des zugrunde liegenden Vermögenswerts ausgewiesen:

in TEUR	31.12.2019	01.01.2019
Nutzungsrechte
Grundstücke und Gebäude	14.021	13.192
Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.921	2.078
	15.942	15.270
Leasingverbindlichkeiten
Kurzfristig	2.072	1.912
Langfristig	14.288	13.682
	16.360	15.594

Die Zugänge zu den Nutzungsrechten während des Geschäftsjahres 2019 betrugen TEUR 2.678. Der in den Leasingzahlungen enthaltene Tilgungsanteil belief sich auf TEUR 1.912.

Der gesamte Zahlungsmittelabfluss aus Leasingverhältnissen für das Geschäftsjahr 2019 betrug TEUR 2.368. Für die Angabe zur Fälligkeit des undiskontierten zukünftigen Leasingzahlungen verweisen wir auf Kapitel I.7.

Der Konzern hat mehrere Immobilienleasingverträge abgeschlossen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Mietverträge der inländischen Konzernzentrale und der ausländischen Standorte des Konzerns. Darüber hinaus werden an den inländischen Zweigniederlassungen in Halle, Leverkusen und Kitzingen Büroräume angemietet. Die entsprechenden Mietverträge wurden mit unkündbarer Laufzeit von 5 bis 18 Jahren abgeschlossen und beinhalten Verlängerungsoptionen um weitere fünf Jahre. Aufgrund der langen Laufzeiten, kann der Konzern aktuell nicht mit hinreichender Sicherheit davon ausgehen, dass die Verlängerungsoption gezogen werden.

Die Nutzungsrechte im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattung umfassen insbesondere IT-Anlagen sowie das Fahrzeugleasing.

In der Konzerngewinn- und -verlustrechnung werden nachfolgende Posten im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen ausgewiesen:

in TEUR	2019
Abschreibungen auf Nutzungsrechte
Grundstücke und Gebäude	1.288
Betriebs- und Geschäftsausstattung	717
	2.005
Finanzierungsaufwendungen
Zinsaufwendungen	456
	456

4. Finanzielle Vermögenswerte

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Ausleihungen
- Anteilige Kaufpreisstundung Sale-and-Lease-Back Grund und Boden	321	321
- Darlehen, nominal TEUR 1.800 (Vorjahr: TEUR 1.500)	1.800	1.500
	2.121	1.821

Die finanziellen Vermögenswerte enthalten die anteilig auf den Grund und Boden entfallende Kaufpreisstundung im Zusammenhang mit dem Sale-and-Lease-Back des Gebäudes in der Einsteinstraße 8, die am 31. Oktober 2035 fällig ist, sowie ein Darlehen (TEUR 2.100), das zum Stichtag mit TEUR 1.800 valutiert. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2037 und wird mit jährlich 2 % verzinst. Das Darlehen ist spätestens zum Ende der vereinbarten Laufzeit zurückzuzahlen. Sicherheiten wurden nicht gewährt.

5. Vorräte

Unter den Vorräten wird EDV-Hardware, die im Zusammenhang mit Kundenprojekten zur Veräußerung gelangt, ausgewiesen. Sämtliche Vorräte werden erwartungsgemäß innerhalb der nächsten 12 Monate realisiert werden.

6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Bruttoforderungen	3.917	3.316
Wertminderungen	-4	-63
	3.913	3.253

Das übliche Zahlungsziel des Konzerns beträgt ungefähr 60 Tage. Es wird kein Zins auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen innerhalb der ersten 60 Tage nach Rechnungsdatum erhoben.

Vor Aufnahme einer neuen Kundenbeziehung führt der Konzern eine Kreditwürdigkeitsprüfung durch, um die Kreditwürdigkeit potenzieller Kunden zu beurteilen. Falls ein Ausfallrisiko eines Kunden bestehen, werden einzelfallbezogene Wertminderungen vorgenommen. Die Beurteilung der Höhe des Risikos erfolgt auf Basis einer Einzelfallanalyse.

Zudem werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unter Anwendung des vereinfachten Modells der erwarteten Kreditverluste für Forderungen gemäß IFRS 9 wertberichtigt.

Die Altersstruktur der überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
60 bis 90 Tage	693	144
90 bis 180 Tage	173	128
180 bis 360 Tage	26	9
mehr als 360 Tage	4	14
	896	295

Die Wertminderungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Stand 1.1.	60	167
Auflösungen	-56	-107
Stand 31.12.	4	60

Bei der Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird jeder Änderung der Bonität seit Einräumung des Zahlungsziels bis zum Bilanzstichtag Rechnung getragen. Es besteht keine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos, da der Kundenbestand breit ist und keine Korrelationen bestehen.

Die Altersstruktur der wertgeminderten Forderungen stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	31.12.2019
bis 60 Tage	0
60 bis 90 Tage	0
90 bis 180 Tage	0
180 bis 360 Tage	0
mehr als 360 Tage	4
	4

Die Aufwendungen aus Wertberichtigungen und Ausbuchungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Erträge aus dem Eingang aus ausgebuchten Forderungen sind unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

7. Vertragsvermögenswerte

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Summe der angefallenen Herstellungskosten	30.120	29.745
Realisierte Gewinne	4.467	2.375
Erhaltene Anzahlungen	-28.740	-29.443
Vertragsverbindlichkeiten	1.636	2.822
	7.483	5.499

Vertragsvermögenswerte resultieren aus erbrachten Leistungsverpflichtungen, bei denen die Vereinnahmung der vereinbarten Gegenleistung vor der Abnahme und Fälligkeit der jeweiligen Leistungsverpflichtung durch den Kunden abhängt.

Die Vertragsvermögenswerte setzen sich aus den angefallenen Herstellungskosten der zum Stichtag noch nicht abgeschlossenen Projekte zuzüglich realisierter Gewinne abzüglich erhaltener Anzahlungen zusammen.

Der gesamte Transaktionspreis, der den zum 31. Dezember 2019 nicht (oder teilweise nicht) erfüllten Leistungsverpflichtungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen zugeordnet wird, beträgt TEUR 19.884 (Vorjahr: TEUR 25.739). Die Gesellschaft rechnet damit, dass 74,8 % (Vorjahr: 87,4 %) des Transaktionspreises, der den nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2019 zugeordnet wird, in der nächsten Berichtsperiode als Erlös erfasst wird (TEUR 14.873; Vorjahr: TEUR 22.496). Die restlichen 25,2 % bzw. TEUR 5.011 (Vorjahr: 12,6 % bzw. TEUR 3.243) werden im Geschäftsjahr 2021 erfasst. Für Projekte unter einem Jahr wurde die Ausnahmeregelung nach IFRS 15.121 in Anspruch genommen.

Anzeichen für eine Wertminderung der aktivierten Vertragsvermögenswerte lagen am Bilanzstichtag nicht vor. Aufgrund der geringen einzelfallbezogenen Sachverhalte ist keine Wertminderung aufgrund wesentlicher erwarteter Kreditverluste zu bilden gewesen.

Die Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo werden unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen.

8. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Kassenbestände	4	4
Guthaben bei Kreditinstituten	2.374	3.969
	2.378	3.973

Der Finanzmittelfonds enthält gem. IAS 7 die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sowie die zum Stichtag in Anspruch genommenen Kontokorrentkredite.

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	2.378	3.973
Kontokorrentkredite	-1.355	0
	1.023	3.973

Die Entwicklung des Finanzmittelfonds ist in der Kapitalflussrechnung dargestellt.

9. Kapital und Rücklagen

Das Grundkapital der ProLeiT AG wird in der Konzernbilanz als gezeichnetes Kapital ausgewiesen. Es ist unverändert in 3.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,00 unterteilt. Vorzüge oder verschiedene Gattungen bzw. Klassen bestehen nicht.

Die ProLeiT AG hatte im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 5.172 Stück an eigenen Aktien (Nennbetrag je EUR 1) zu einem Gesamtkaufpreis von TEUR 34 erworben. Der Anteil der eigenen Aktien entspricht 0,2 % am Grundkapital. Der Erwerb der Aktien an der ProLeiT AG erfolgte am 24. Mai 2018, um Aktien ehemaliger Mitarbeiter der ProLeiT AG zu erwerben. Der den Nennwert der Anteile übersteigende Teil des Kaufpreises wurde mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Im Vorjahr wurden insgesamt 9.220 Stück an eigenen Aktien (Nennbetrag je EUR 1) zu einem Gesamtkaufpreis von TEUR 55 erworben.

Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals ist in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden, sowie versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste aus Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Die sonstigen Eigenkapitalposten enthalten die Rücklage für Währungsdifferenzen, die der Erfassung von Differenzen aus der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen dient.

Die Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter in Höhe von TEUR 158 (2018: TEUR 135) entfallen auf die Tochterunternehmen OOO ProLeiT, Moskau (Russland), ProLeiT S.R.L., Mexico City (Mexiko), TOB ProLeiT Automation, Kiew (Ukraine), sowie ProLeiT Bulgaria OOD Sofia (Bulgarien).

10. Finanzverbindlichkeiten

	31.12.2019		31.12.2018
in TEUR	Kurzfristig	Langfristig	Kurzfristig	Langfristig
Ungesichert - zu fortgeführten Anschaffungskosten
Privatdarlehen	1.663	0	1.978	158
davon mit Rangrücktritt	0	0	0	158
Gesichert - zu fortgeführten Anschaffungskosten
Bankdarlehen	1.734	563	490	1.169
Stille Beteiligung	0	0	596	0
	3.397	563	3.064	1.327

(a) Privatdarlehen

Die Privatdarlehen wurden der ProLeiT AG von verschiedenen Aktionären und Mitarbeitern der ProLeiT AG sowie deren Angehörigen und Dritten gewährt. Sie werden mit Zinssätzen zwischen 1 % und 5 % p.a. verzinst und sind jederzeit kündbar.

(b) Bankdarlehen

Die Bankdarlehen bestehen mit TEUR 1.546 (31. Dezember 2018: TEUR 1.331) gegenüber der Commerzbank AG, mit TEUR 746 (31. Dezember 2018: TEUR 259) gegenüber der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen sowie mit TEUR 5 (31. Dezember 2018: TEUR 0) gegenüber der Banco Bradesco Financiamentos S.A., Osasco, Brasilien. Im Vorjahr bestand darüber hinaus eine Darlehensverbindlichkeit gegenüber der BTV (Bank für Tirol und Vorarlberg) in Höhe von TEUR 69.

Die Bankdarlehen gegenüber der Commerzbank AG beinhalten ein Darlehen, das sich ursprünglich auf TEUR 1.500 belief und im Zusammenhang mit dem Neubau eines Bürogebäudes am Standort Herzogenaurach gewährt wurde; es wird mit 1,4 % p.a. verzinst und hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2022, wobei eine Tilgung ab 30. September 2018 in 16 gleich hohen aufeinanderfolgenden vierteljährlichen Raten in Höhe von jeweils TEUR 94 erfolgt. Die Sicherung des Darlehens erfolgt durch Bürgschaften der Herren Czepl und Ebster sowie durch Bürgschaften der LFA Förderbank Bayern.

Weiterhin beinhalten die Bankdarlehen zum Stichtag in Anspruch genommene Kontokorrentkredite bei der Commerzbank AG (TEUR 746; 2018: TEUR 0) und der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen (TEUR 608; 2018: TEUR 0), die kurzfristig fällig sind und die mit 2,45 % bzw. 3,41 % p.a. verzinst werden.

11. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden für Verpflichtungen aus acht Anwartschaften von Mitarbeitern und ausgeschiedenen Mitarbeitern der ProLeiT AG nach IAS 19 gebildet.

Es handelt sich um einen leistungsorientierten Versorgungsplan (Defined Benefit Plan), bei dem die Verpflichtung des Unternehmens darin besteht, die zugesagten Leistungen an die Mitarbeiter zu erfüllen. Durch diesen Plan ist der Konzern üblicherweise folgenden versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt:

―

Investitionsrisiko: Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus dem Plan wird unter Verwendung eines Abzinsungssatzes ermittelt, der auf Grundlage der Renditen erstrangiger, festverzinslicher Unternehmensanleihen bestimmt wird. Sofern die Erträge aus dem Planvermögen unter diesem Zinssatz liegen, führt dies zu einer Unterdeckung des Plans.

―	Zinsänderungsrisiko: Ein Rückgang des Anleihezinssatzes führt zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeiten, jedoch wird dies teilweise durch einen gestiegenen Ertrag aus der Anlage des Planvermögens in festverzinslichen Schuldinstrumenten kompensiert.

―

Langlebigkeitsrisiko: Der Barwert der leistungsorientierten Verbindlichkeit aus dem Plan wird auf Basis der bestmöglichen Schätzung der Sterbewahrscheinlichkeit der begünstigten Arbeitnehmer sowohl während des Arbeitsverhältnisses als auch nach dessen Beendigung ermittelt. Eine Zunahme der Lebenserwartung der begünstigten Arbeitnehmer führt zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit.

―	Gehaltsrisiko: Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus dem Plan wird auf Basis der zukünftigen Gehälter der begünstigten Arbeitnehmer ermittelt. Somit führen Gehaltserhöhungen der begünstigten Arbeitnehmer zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit.

Die Höhe der Pensionsverpflichtung (versicherungsmathematischer Barwert der erdienten Versorgungsansprüche bzw. Defined Benefit Obligation, DBO) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind. Dabei spielen neben den Annahmen zur Lebenserwartung und Invalidisierung die folgenden Prämissen eine Rolle:

in Prozent	2019	2018
Rechnungszins p.a.	1,3 %	1,9 %
Rentenanpassung p.a	0,0 %	0,0 %
Gehaltsdynamik	0,0 %	0,0 %
Fluktuation	0	0

Die versicherungsmathematischen Annahmen können wegen der Änderung von Marktbedingungen und des wirtschaftlichen Umfeldes, höheren oder niedrigeren Austrittsraten, längerer oder kürzerer Lebensdauer der Versicherten sowie wegen anderer geschätzter Faktoren von den tatsächlichen Ergebnissen abweichen. Diese Abweichungen können einen Einfluss auf die in zukünftigen Berichtsperioden bilanzierten Pensionsverpflichtungen haben.

Die im Gesamtergebnis im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen erfassten Beträge stellen sich wie folgt dar:

in TEUR	2019	2018
Laufender Dienstzeitaufwand	119	118
Nettozinsaufwand	20	27
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Komponenten der leistungsorientierten Kosten	139	145
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen
Verlust aus dem Planvermögen (mit Ausnahme der Beträge, die in den Nettozinsen enthalten sind)	38	1
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
- Änderungen der demographischen Annahmen	0	-18
- Änderungen der finanziellen Annahmen	459	0
- erfahrungsbedingten Anpassungen	-5	-23
Im sonstigen Ergebnis erfasste Komponenten der leistungsorientierten Kosten	492	-40
Summe	631	105

Die Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen wird im sonstigen Ergebnis erfasst.

Der Anwartschaftsbarwert hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR	2019	2018	2017	2016	2015
Anwartschaftsbarwert zu Beginn des Geschäftsjahres	4.296	4.140	4.105	3.449	3.615
Dienstzeitaufwand: Barwert der in der Periode erworbenen Ansprüche	119	118	120	105	113
Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen	82	79	71	84	72
Versicherungsmathematische Verluste (+) / Gewinne (-)	454	-41	-156	467	-351
Anwartschaftsbarwert am Ende des Geschäftsjahres	4.951	4.296	4.140	4.105	3.449

Die ProLeiT AG hat seit 2011 Rückdeckungsversicherungen in Form einer arbeitgeberfinanzierten Unterstützungskasse zur Deckung der bestehenden Pensionsverpflichtungen abgeschlossen. Träger der arbeitgeberfinanzierten Unterstützungskasse ist die Alte Leipziger Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit. Durch diese Rückdeckungsversicherung wird die ProLeiT AG mit Beginn der jeweiligen Altersrente der Versorgungsberechtigten vollständig von der Versorgungsverpflichtung befreit. Der Umfang der Versorgungsverpflichtungen nimmt während der Bildung des Deckungskapitals der Unterstützungskasse kontinuierlich ab, so dass sich die hieraus ursprünglich resultierenden Pensionsrückstellungen in analoger Weise zukünftig reduzieren. Im Gegenzug leistet die ProLeiT AG Arbeitgeberbeiträge in Form von Versicherungsprämien bis zum Rentenbeginn. Im Geschäftsjahr 2019 wurden Beiträge in Höhe von TEUR 443 (Vorjahr: TEUR 442) an den Versorgungsträger geleistet.

Der beizulegende Zeitwert dieses Deckungsvermögens hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR	2019	2018	2017	2016	2015
Deckungsvermögen zu Beginn des Geschäftsjahres	3.002	2.509	2.031	1.582	1.163
Beiträge des Arbeitgebers	443	442	440	439	438
Erträge des Deckungsvermögens	61	52	40	43	27
Versicherungsmathematischer Verlust	-38	-1	-2	-33	-46
Deckungsvermögen am Ende des Geschäftsjahres	3.468	3.002	2.509	2.031	1.582

Der in der Bilanz ausgewiesene Betrag aufgrund der Verpflichtung des Konzerns aus leistungsorientierten Plänen ergibt sich demnach wie folgt:

in TEUR	2019	2018	2017	2016	2015
Anwartschaftsbarwert der leistungsorientierten Verpflichtung	4.951	4.296	4.140	4.105	3.449
Beizulegender Zeitwert des Deckungsvermögens	-3.468	-3.002	-2.509	-2.031	-1.582
	1.483	1.294	1.631	2.074	1.867

Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet ProLeiT Beiträge des Arbeitgebers in den leistungsorientierten Plan in Höhe von TEUR 443.

Zusätzlich wurden in Deutschland Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung (beitragsorientierter Plan) in Höhe von TEUR 1.644 (2018: TEUR 1.475) sowie Einzahlungen in Direktversicherungen bzw. Pensionskassen in Höhe von TEUR 31 (2018: TEUR 33) geleistet.

Die maßgebliche versicherungsmathematische Annahme, die zur Ermittlung der leistungsorientierten Verpflichtung genutzt wird, ist der Abzinsungssatz. Wenn der Abzinsungssatz um 50 Basispunkte steigt (sinkt), würde sich die leistungsorientierte Verbindlichkeit um TEUR 431 vermindern (um TEUR 431 erhöhen), sofern die übrigen Annahmen jeweils unverändert bleiben.

Die Duration der Leistungsverpflichtungen beträgt 13 Jahre.

12. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.192	1.666

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultieren im Wesentlichen aus dem Bezug von Hardware, Ingenieurleistungen sowie sonstigen Dienstleistungen.

13. Vertragsverbindlichkeiten

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Vertragsverbindlichkeiten	1.636	2.822

Die Vertragsverbindlichkeiten enthalten Vorauszahlungen für Automatisierungsprojekte. Soweit entsprechende Vertragsvermögenswerte bestehen, erfolgt eine entsprechende Verrechnung im Sinne von IFRS 15.

Erfasste Erlöse, die zum 1. Januar 2019 im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten (erhaltene Anzahlungen) enthalten waren und im Geschäftsjahr realisiert wurden, betragen TEUR 2.822.

14. Übrige Rückstellungen

in TEUR	Stand 01.01.2019	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	Stand 31.12.2019
Personalverpflichtungen	307	307	0	316	316
Gewährleistungen	85	0	0	25	110
Drohverluste	77	77	0	23	23
Übrige	112	111	1	138	138
	581	495	1	502	587

Die Rückstellung für Personalverpflichtungen betrifft vor allem variable Mitarbeitervergütungen für das abgelaufene Geschäftsjahr.

Die Rückstellung für Gewährleistungen entspricht dem vom Vorstand erwarteten Erfüllungsbetrag, der auf Basis der Umsätze des laufenden Jahres und des vorherigen Jahres aufgrund gesetzlicher Gewährleistungsfristen ermittelt wurde. In die Bewertung fließen darüber hinaus Erfahrungswerte für Kosten von Nacharbeiten und Reklamationen ein. Es ist zu erwarten, dass der Großteil dieser Ausgaben innerhalb des nächsten Geschäftsjahres anfallen wird. Die den Berechnungen der Gewährleistung zugrunde liegenden Annahmen basieren daher neben den Erfahrungswerten des Vorstands und den in den letzten Jahren erzielten Umsatzerlösen auf aktuell verfügbare Informationen über Nacharbeiten für laufende Projekte.

15. Sonstige Schulden

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Resturlaubstage und Überstunden	1.709	1.607
Umsatzsteuerverbindlichkeiten	1.472	711
Mitarbeitererfolgsbeteiligungen	1.361	1.235
Lohn- und Kirchensteuerverbindlichkeiten	446	423
Übrige	610	538
	5.598	4.514

16. Ertragsteuerverbindlichkeiten

Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die noch ausstehende Körperschaft- und Gewerbesteuer bzw. vergleichbare ausländische Ertragsteuern für die abgelaufene Berichtsperiode.

G. KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Entsprechend IAS 7 werden Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen bzw. direkt ermittelt; der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit wird demgegenüber ausgehend vom Periodenergebnis vor Steuern indirekt abgeleitet.

Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzposten im Zusammenhang mit der laufenden Geschäftstätigkeit um Effekte aus der Währungsumrechnung bereinigt. Im Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit enthaltene gezahlte Zinsen und gezahlte Ertragsteuern werden gesondert ausgewiesen. Die Investitionstätigkeit umfasst neben Zugängen im Sachanlagevermögen auch Zugänge an immateriellen Vermögenswerten. In den Geschäftsjahren 2018 und 2019 fanden keine wesentlichen zahlungsunwirksamen Geschäftsvorfälle statt.

Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, d.h. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten, die sämtlich innerhalb von drei Monaten verfügbar sind, in Höhe von TEUR 2.378 (2018: TEUR 3.973), saldiert mit den zum Bilanzstichtag in Anspruch genommenen Kreditlinien in Höhe von TEUR 1.355 (2018: TEUR 0).

Überleitung der Finanzverschuldung im Geschäftsjahr 2019:

in TEUR	Buchwert 31.12.2018	Zahlungswirksame Veränderungen	Zahlungsunwirksame Veränderungen		Buchwert 31.12.2019
			Bewertungsänderungen	Sonstige Veränderungen
Privatdarlehen	2.136	-473	0	0	1.663
Leasingverbindlichkeiten	1.049	-1.912	0	17.223	16.360
Bankdarlehen	1.659	638	0	0	2.297
Stille Beteiligung	596	-596	0	0	0
Finanzverschuldung	5.440	-2.343	0	17.223	20.320

Wesentliche zahlungsunwirksame Veränderungen bei den Leasingverbindlichkeiten betreffen die IFRS 16 Erstanwendung.

H. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Im Vorjahr bestanden nach IAS 17 die folgenden finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Miet- und Leasingverträgen:

in TEUR	31.12.2018
Nominale künftige Mindestleasingzahlungen
fällig innerhalb eines Jahres	2.202
fällig zwischen einem Jahr bis fünf Jahre	5.505
fällig nach mehr als fünf Jahren	12.647
	20.354

Die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen beinhalteten Leasingvereinbarungen über Personenkraftwagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Büroflächen. Die durchschnittliche Laufzeit lag zwischen einem und fünf Jahren. Dem Leasingnehmer wurden keine Beschränkungen durch die Leasingvereinbarungen auferlegt.

Für langfristig abgeschlossene Versicherungsverträge bestehen darüber hinaus folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen:

in TEUR	31.12.2019	31.12.2018
Nominale künftige Versicherungsprämien
fällig innerhalb eines Jahres	735	710
fällig zwischen einem Jahr bis fünf Jahre	1.872	1.872
fällig nach mehr als fünf Jahren	565	1.030
	3.172	3.612

Die Versicherungsprämien enthalten jährliche Zahlungen für die Rückdeckungsversicherung in Höhe von TEUR 443.

Haftungsverhältnisse (im Wesentlichen Wechselobligo, Bürgschaften und Gewährleistungsverträge) gegenüber Konzernfremden bestanden und bestehen nicht. Die ProLeiT AG oder ihre Tochterunternehmen sind ebenfalls nicht an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnten oder innerhalb der letzten zwei Jahre gehabt haben.

I. FINANZINSTRUMENTE

1. Kategorien von Finanzinstrumenten sowie deren beizulegende Zeitwerte

Die Zusammensetzung der Finanzinstrumente zum 31. Dezember 2019 mit Bewertung zum Buchwert und zum beizulegenden Zeitwert ist in nachfolgender Tabelle abgebildet:

		31.12.2019		31.12.2018
in TEUR	Bewertungskategorie ^*	Buchwert	Zeitwert	Buchwert	Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte
Ausleihungen	FAK	2.121	2.036	1.821	1.700
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	FAK	3.913	3.913	3.253	3.253
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	FAK	2.378	2.378	3.973	3.973
	FAK	8.412	8.327	9.047	8.926
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten	FAK	3.960	3.944	4.391	4.235
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	FAK	1.192	1.192	1.666	1.666
Sonstige Schulden	FAK	5.598	5.598	4.514	4.514
	FAK	3.944	3.960	10.571	10.415
Leasingverbindlichkeiten	n.a.	16.360	16.360	1.049	1.049
		27.110	27.094	11.620	11.464

^*) FAK: Finanzinstrumente bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

Am Abschlussstichtag bestanden keine wesentlichen Konzentrationen von Ausfallrisiken bei Krediten und Forderungen. Die oben dargestellten Buchwerte spiegeln das maximale Ausfallrisiko des Konzerns für solche Kredite und Forderungen wider.

2. Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert

(a) Beizulegender Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die regelmäßig zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, deren Folgebewertung regelmäßig zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen wird, waren im Berichtszeitraum nicht vorhanden.

(b) Beizulegender Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nicht regelmäßig zum beizulegeneden Zeitwert bewertet werden, bei denen der beizulegende Zeitwert aber anzugeben ist

Der beizulegende Zeitwert von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, von kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Schulden entspricht aufgrund der kurzen Laufzeit in etwa dem Buchwert.

Den beizulegenden Zeitwert der Finanzverbindlichkeiten bestimmt ProLeiT durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme mit den für ähnliche Finanzschulden mit vergleichbarer Restlaufzeit geltenden Zinssätzen (gem. IFRS 13.86 ff. Stufe 3-Bewertung).

3. Nettogewinne/ -verluste

(a) Finanzielle Vermögenswerte

Nettogewinne aus Finanzinstrumenten wurden im Zusammenhang mit Forderungen aus Lieferungen und Leistungen realisiert. Der Nettogewinn aus diesen Forderungen enthält Veränderungen in den Wertberichtigungen, die erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden (TEUR 56; 2018: TEUR 0).

(b) Finanzielle Verbindlichkeiten

Gewinne und Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht zum Zeitwert bewertet sind, wurden im Zusammenhang mit Finanzverbindlichkeiten und sonstigen Schulden realisiert. Der Nettoverlust aus diesen finanziellen Verbindlichkeiten enthält Zinsaufwendungen aus Nachrangigen Verbindlichkeiten und Finanzverbindlichkeiten, die erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden (TEUR -252; 2018: TEUR 269).

4. Finanzrisikomanagement

Marktpreisschwankungen können für ProLeiT zu erheblichen Cash-Flow- sowie Ertragsrisiken führen. Änderungen der Fremdwährungskurse und der Zinssätze beeinflussen das operative Geschäft als auch die Investitions- und Finanzierungsaktivitäten. Zur Optimierung der finanziellen Ressourcen innerhalb der Gesellschaft werden die Risiken aus der Entwicklung der Zinssätze und der Wechselkurse kontinuierlich analysiert und somit die laufenden Geschäfts- und Finanzmarktaktivitäten gesteuert und überwacht.

Preisschwankungen von Währungen und Zinsen können signifikante Gewinn- und Cashflow-Risiken zur Folge haben. Daher zentralisiert ProLeiT diese Risiken soweit wie möglich. Das Management dieser Risiken ist als Teil des gesamten Risikomanagementsystems zentrale Aufgabe des Vorstands der ProLeiT AG. Der Teil der Finanzmarktrisiken fällt in den Verantwortungsbereich des Vorstands. Der Vorstand trägt auf höchster Ebene die Gesamtverantwortung für den gesamten Risikomanagementprozess.

Um die finanziellen Risiken konzernweit zu kontrollieren und dabei Risiken abzusichern oder weitgehend zu begrenzen, hat der Vorstand ein wirksames Regelwerk in Form von Richtlinien aufgestellt. Die Zielsetzungen für den Vermögensschutz, die Beseitigung von Sicherheitslücken und die Effizienzsteigerung bei Erkennung und Analyse von Risiken sowie die entsprechenden Organisationsformen, Zuständigkeiten und Kompetenzen sind klar definiert. Dabei wird den Prinzipien der Funktionstrennung, Nachvollziehbarkeit, unverzüglichen Dokumentation und Systemsicherheit gefolgt.

5. Marktrisiko

(a) Währungsrisikomanagement

Der ProLeiT-Konzern ist aufgrund seiner internationalen Ausrichtung im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit grundsätzlich Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Wechselkursschwankungen können zu nicht erwünschten Ergebnis- und Liquiditätsschwankungen führen. Der Konzern ist Wechselkursrisiken ausgesetzt, wenn er Geschäfte mit ausländischen Vertragspartnern abschließt und dadurch zukünftige Zahlungsströme entstehen, die nicht der jeweiligen Landeswährung entsprechen (Transaktionsrisiko).

Die einzelnen Gesellschaften des ProLeiT-Konzerns schließen alle wesentlichen Geschäftsvorfälle mit Konzernfremden in ihrer jeweiligen lokalen Währung ab. Es entstehen daher für den ProLeiT-Konzern grundsätzlich nur aus konzerninternen Transaktionen Wechselkursrisiken. Zur Absicherung dieser Risiken schließt ProLeiT bei Bedarf Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte ab.

(b) Zinsrisikomanagement

Das Zinsrisiko umfasst jegliche Veränderung der Zinsen auf das Ergebnis, das Eigenkapital oder den Cashflow der aktuellen oder zukünftigen Perioden. Ein Zinsrisiko besteht im Wesentlichen im Zusammenhang mit langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten mit variablem Zinssatz.

Eine Veränderung des Marktzinssatzes um einen Prozentpunkt hätte die folgende Änderung der Marktwerte der finanziellen Vermögenswerte und Finanzschulden zur Folge:

in TEUR	Buchwert 31.12.2019	Marktwert 31.12.2019	Zinssatz nominal	Marktwert bei Veränderung des Zinssatzes
				1 % Erhöhung	1% Verminderung
Sparkasse Erlangen	746	749	3,41%	742	757
Commerzbank AG	1.546	1.512	1,4 - 2,45%	1.490	1.534
Übrige Bankdarlehen	5	5	11,25%	5	5
Privatdarlehen	1.663	1.678	1,0 - 5,0%	1.662	1.694
	3.960	3.944		3.899	3.990

Den Marktwert, der dem Zinsrisikomanagement unterliegenden finanziellen Schulden, bestimmt ProLeiT durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme mit den für ähnliche Finanzschulden mit vergleichbarer Restlaufzeit geltenden Zinssätzen (gem. IFRS 13.86 ff. Stufe 3-Bewertung) und bestimmt die Sensitivität durch Veränderung der wesentlichen Bewertungsparameter (Zinssatz).

In der ProLeiT-Gruppe bestehen zum Bilanzstichtag keine variabel verzinsliche Finanzverbindlichkeiten (2018: TEUR 277). Dem stehen variabel verzinsliche liquide Mittel in Höhe von TEUR 2.374 (2018: TEUR 3.969) gegenüber.

Die folgende Tabelle stellt die hypothetischen Auswirkungen eines um 1 % höheren bzw. niedrigeren Euro-Zinsniveaus auf das Konzernergebnis und die im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderung dar:

in TEUR	Konzernergebnis 2019	Erfasste Wertänderung 31.12.2019
1 % höheres Euro-Zinsniveau	-192	0
1 % niedrigeres Euro-Zinsniveau	188	0

6. Ausfallrisikomanagement

Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines Verlustes für den Konzern, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Die Geschäftspolitik sieht vor, dass Geschäftsverbindungen lediglich mit kreditwürdigen Vertragsparteien eingegangen werden, um die Risiken eines Verlustes aus der Nichterfüllung von Verpflichtungen zu mindern.

Der Konzern ist keinen wesentlichen Ausfallrisiken einer Vertragspartei oder einer Gruppe von Vertragsparteien mit ähnlichen Merkmalen ausgesetzt. Der Buchwert der im Konzernabschluss erfassten finanziellen Vermögenswerte abzüglich etwaiger Wertminderungen stellt das maximale Ausfallrisiko des Konzerns dar. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte sind durch Kreditausfallversicherungen abgesichert.

Nach IFRS 9 werden Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste für sämtliche zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte erfasst. IFRS 9 sieht grundsätzlich hierfür ein dreistufiges Verfahren vor. Eine Risikovorsorge wird entweder auf Basis der erwarteten 12-Monats-Kreditverluste gebildet (Stufe 1) oder auf Basis der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste, falls sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat (Stufe 2) oder falls eine beeinträchtigende Bonität festgestellt wird (Stufe 3). Für den Großteil der finanziellen Vermögensgegenstände, einschließlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine wesentliche Finanzierungskomponente beinhalten, wird das vereinfachte Verfahren angewandt.

Aufgrund der Anwendung des vereinfachten Verfahrens ergeben sich folgende Ausfallrisikoklassifizierungen für die finanziellen Vermögenswerte:

in TEUR	Ausleihungen	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	Vertragsvermögenswerte	sonstige finanzielle Vermögenswerte	Zahlungsmittel und Zahlungsitteläquivalente
Risikostufe 1	0	0	0	0	2.378
Risikostufe 2	2.121	3.913	7.483	0	0
Risikostufe 3	0	0	0	0	0
Summe	2.121	3.913	7.483	0	2.378

Die effektive Überwachung und Steuerung der Kreditrisiken ist eine Hauptaufgabe des Risikomanagementsystems. ProLeiT führt für alle Kunden mit einem Kreditbedarf, der über bestimmte definierte Grenzen hinausgeht, Kreditprüfungen durch. Die einzelnen Kreditrahmen werden entsprechend festgelegt. Die Gesellschaft überwacht das Kreditrisiko fortlaufend. Zur Minimierung des Ausfallrisikos werden in Abhängigkeit vom jeweiligen Geschäftsumfang Kreditauskünfte eingeholt oder das historische Zahlungsverhalten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, zur Vermeidung von Zahlungsausfällen zugrunde gelegt.

7. Liquiditätsrisikomanagement

Zum 31. Dezember 2019 standen dem ProLeiT-Konzern Zahlungsmittel und -äquivalente in Höhe von TEUR 2.378 (2018: TEUR 3.973) zur Verfügung. Freie Kreditlinien bestanden zum 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 4.046 (Vorjahr: TEUR 3.880).

Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von Kreditlinien bei Banken und weiteren Fazilitäten sowie durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Um die Zahlungsfähigkeit des Konzerns sicherzustellen, wird eine auf festen Planungshorizont ausgerichtete Liquiditätsvorschau durchgeführt.

Zusätzlich zu den oben genannten Instrumenten der Liquiditätssicherung verfolgt die Gesellschaft kontinuierlich die Entwicklungen auf den Finanzmärkten, um sich bietende vorteilhafte Finanzierungsmöglichkeiten nutzen zu können.

Die vertragliche Restlaufzeit der Finanzschulden des Konzerns ist dem Punkt "Finanzverbindlichkeiten" dargestellt. Alle übrigen wesentlichen originären finanziellen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Zum 31. Dezember 2019 weisen die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf Basis der vertraglichen, nicht abgezinsten Zahlungen.

in TEUR	2020	2021-2024	2025-2033	Gesamt
Sparkasse Erlangen	772	0	0	772
Commerzbank AG	1.009	569	0	1.578
Privatdarlehen	1.728	0	0	1.728
Leasingverbindlichkeiten	2.258	5.849	12.213	20.320
	5.772	6.418	12.213	24.403

Der Konzern erwartet, dass er seine sonstigen Verpflichtungen aus operativen Cashflows und aus dem Zufluss der fällig werdenden finanziellen Vermögenswerte erfüllen kann.

8. Kapitalmanagement

Das Kapitalmanagement bezieht sich sowohl auf das auf die Anteilseigner der ProLeiT AG entfallende bilanzielle Eigenkapital (TEUR 21.501; 2018: TEUR 18.508) als auch das Fremdkapital, insbesondere die Bankverbindlichkeiten (TEUR 2.297; 2018: TEUR 1.659) und Privatdarlehen (TEUR 1.663; 2018: TEUR 2.136), des Konzerns.

Der Konzern steuert sein Kapital mit dem Ziel, die Erträge der Unternehmensbeteiligten durch Optimierung des Verhältnisses von Eigen- zu Fremdkapital mit dem Ziel zu maximieren, dass die Finanzierungsfähigkeit optimiert sowie finanzielle Risiken reduziert werden. Dabei wird sichergestellt, dass alle Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. ProLeiT steuert seine Kapitalstruktur und nimmt unter Berücksichtigung der Veränderungen der Rahmenbedingungen Anpassungen vor, wobei vornehmlich die Rückführung des Fremdkapitals mit Hilfe der erwirtschafteten operativen Cashflows im Mittelpunkt steht. Das Cash-, Währungs- und Zinsmanagement werden ausschließlich durch den Vorstand der ProLeit AG koordiniert und gesteuert.

Das Kapitalmanagement wird anhand folgender Finanzkennzahlen vorgenommen:

in TEUR	2019	2018
EBIT	5.857	4.706
Eigenkapital zum 31.12.	21.501	18.508
Eigenkapitalquote zum 31.12.	38,3%	48,4%
Working Capital zum 31.12. ^*	8.575	4.269

^*) definiert als Summe der Vorräte und der Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus Vertragsvermögenswerten und -verbindlichkeiten

Im Geschäftsjahr bis 31. Dezember 2019 wurden keine grundsätzlichen Änderungen der Ziele, Methoden und Prozesse des Kapitalmanagements vorgenommen.

Im Rahmen der Fremdfinanzierung durch kreditgebende Banken ist ProLeiT in der Berichtsperiode bis zum 31. Dezember 2019 nicht zur Einhaltung von Finanzkennzahlen, die sich auf die Erhaltung einer bestimmten Eigenkapitalquote richten, verpflichtet.

J. SONSTIGE ANGABEN

1. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Personen im Sinne IAS 24 ("Related Parties") gehören die Mitglieder des Vorstands, des Aufsichtsrats und nahe Familienangehörige der Organmitglieder sowie Mitarbeiter in Schlüsselpositionen. Im Weiteren zählt die in 2015 gegründete EC Immobilien GmbH zu den nahestehenden Unternehmen, da Mitglieder des Vorstands einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesellschaft ausüben (IAS 24.9 (b) (vi), (vii)).

Die Gesamtbezüge des Vorstands enthalten Gehälter und kurzfristige Leistungen in Höhe von TEUR 1.308 (2018: TEUR 1.238). Die Aufwendungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses beinhalten den Dienstzeitaufwand, die Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtung sowie die Beiträge zur Rückdeckungsversicherung und betrugen im Berichtsjahr TEUR 728 (2018: TEUR 673). Beiträge für Risikolebensversicherungen des Vorstands wurden in Höhe von TEUR 16 (2018: TEUR 16) aufgewendet.

Der Vorstand besaß zum Bilanzstichtag 2.438.546 Aktien (Vorjahr: 2.438.467) von insgesamt 3.000.000 Aktien, wovon 1.007.895 Aktien (Vorjahr: 1.007.958) auf Herrn Manfred Czepl, 1.268.147 Aktien (Vorjahr: 1.268.068) auf Herrn Wolfgang Ebster, 142.400 (Vorjahr: 142.400) auf Herrn Josef Buchsteiner und 21.126 (Vorjahr: 20.104) auf Herrn Jürgen Wölfl entfallen. Auf den Aufsichtsrat entfallen keine Aktien.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben im abgelaufenen Kalenderjahr sowohl feste als auch variable Vergütungen erhalten. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen in der Berichtsperiode TEUR 22 (2018: TEUR 20).

Mit notariellem Kaufvertrag vom 6. Oktober 2015 wurde das seit 1997 selbstgenutzte Betriebsgebäude und Grundstück in Herzogenaurach an die EC Immobilien GmbH verkauft. Mit Vertrag vom 10. Oktober 2015 hat die ProLeiT AG das Betriebsgebäude und die Freiflächen von der EC Immobilien GmbH angemietet. Der Kaufpreis für das Gebäude und das Grundstück (TEUR 2.690) wurde auf Basis eines Wertgutachtens der GLS ImmoWert GmbH zum 18. Mai 2015 vereinbart. Vom Kaufpreis wurden TEUR 1.990 sofort beglichen. Der Restbetrag in Höhe von TEUR 700 wurde bis zum 31. Oktober 2035 gestundet und wird mit jährlich 2 % verzinst. Das Mietverhältnis wurde ab dem 1. November 2015 vereinbart und kann mit einer Frist von 12 Monaten erstmals zum 31. Dezember 2035 gekündigt werden. ProLeiT hat das Recht, das Mietverhältnis einmalig um weitere fünf Jahre zu verlängern (Mietverlängerungsoption). Die monatliche Warmmiete beträgt TEUR 23. Der Mietgegenstand wird nach Vertragsende wieder an den Vermieter zurückgegeben.

Mit Vertrag vom 1. Juli 2016 hat die ProLeiT AG der EC Immobilien GmbH ein Höchstbetragsdarlehen von bis zu TEUR 2.100 gewährt, das in bis zu fünf Tranchen zur Auszahlung kommt. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2037 und wird mit jährlich 2 % verzinst. Das Darlehen valutiert zum 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 1.800 (2018: TEUR 1.500) und ist spätestens zum Ende der vereinbarten Laufzeit zurückzuzahlen. Sicherheiten wurden nicht gewährt.

2. Organe

Vorstandsmitglieder der ProLeiT AG sind:

- Herr Manfred Czepl, Ingenieur (HTL), Effeltrich

- Herr Wolfgang Ebster, Ingenieur (HTL), Herzogenaurach

- Herr Josef Buchsteiner, Ingenieur (HTL), Aurachtal

- Herr Jürgen Wölfl, Dipl.-Ing. (Univ.), Aurachtal

Mitglieder des Aufsichtsrates der ProLeiT AG sind:

Name	Ausgeübter Beruf
Klaus Heinrich (Vorsitzender)	Geschäftsführer der Schaffer & Collegen GmbH, Nürnberg
Dr. Siegfried Balleis	Diplom-Kaufmann, Erlangen
Andreas Breitschädel	Geschäftsführer der GPixS 360 GmbH
	Unternehmensberater, Saaldorf
	Geschäftsführer der AnMaB Holding GmbH
	Inhaber von Planungsbüro Andreas Breitschädel

3. Honorar des Konzernabschlussprüfers

Die in der Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 als Aufwand erfassten Honorare der Rödl & Partner GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, betragen TEUR 144 (2018: TEUR 111). Sie beinhalten das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen (TEUR 80, Vorjahr: TEUR 80) und Steuerberatungsleistungen (TEUR 64, Vorjahr: TEUR 31).

4. Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den nach Einstellung in die gesetzlichen Gewinnrücklagen verbleibenden Bilanzgewinn der ProLeiT AG in Höhe von TEUR 8.518 auf neue Rechnung vorzutragen.

5. Nachtragsbericht

(a) COVID-19

Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 (sog. "Corona-Virus") wurde im März 2020 von der WHO zu einer Pandemie erklärt. Der Vorstand der ProLeiT AG erfasst kontinuierlich die aktuelle Lage, bewertet alle Informationen und schätzt das Risiko für die Mitarbeiter und den laufenden Geschäftsbetrieb ein. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses handelt es sich weltweit, in Deutschland und für die ProLeiT Gruppe um eine sehr dynamische und ernst zu nehmende Situation.

Im Zeitraum bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses erforderte die Entwicklung der Pandemie in Deutschland wie auch in anderen Ländern der Welt zu drastischen Maßnahmen der Regierungen, die eine zeitweise Stilllegung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens - "Lockdown" - zur Folge hatte.

Der Vorstand der ProLeiT AG hat die Auswirkungen und aller im Zusammenhang mit der Ausbreitung des COVID-19 stehenden absehbaren rechnungslegungsbezogenen Risiken für den vorliegenden Konzernabschluss beurteilt. Hieraus ergaben sich jedoch nach aktuellem Kenntnisstand keine rechnungslegungsrelevanten Konsequenzen. Zu den Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf und die Planung für das Folgejahr ist davon auszugehen, dass die wirtschaftliche Lage beeinflusst wird.

(b) Übernahme der Aktienmehrheit durch strategischen Investor

Mit Vertrag vom 30. März 2020 ist die Mehrheit der Aktien der ProLeiT AG durch Schneider Electric erworben worden. Der Kauf steht unter aufschiebenden Bedingung der Zustimmung der Kartellbehörden.

30. Juni 2020

ProLeiT AG
Deutschland

gez. Wolfgang Ebster, Vorstandsvorsitzender

gez. Manfred Czepl, Vorstand

gez. Jürgen Wölfl, Vorstand

gez. Josef Buchsteiner, Vorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der ProLeiT AG, Herzogenaurach, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der ProLeiT AG, Herzogenaurach, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31.12.2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

―

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

―

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

―

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

―

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

―

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 30. Juni 2020

Rödl & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Dr. Keller, Wirtschaftsprüfer

gez. Freytag, Wirtschaftsprüfer