Augustinum Service Gesellschaft mbH

München

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

I GRUNDLAGEN

Unsere Gesellschaft betreibt bundesweit den Küchen- und Servicebetrieb in den Seniorenresidenzen und im Itzel-Sanatorium sowie in der Klinik des Augustinum Konzerns. Dabei erbringen wir insbesondere folgende Leistungen:

•	Einkauf, Zubereitung und Lieferung von Speisen und Getränken
•	Servieren von Mahlzeiten und Getränken für Bewohner*innen und Gäste im Restaurant und im Café
•	Bereitstellung von Mahlzeiten und Getränken für den Appartementservice
•	Speisenversorgung der Mitarbeiter*innen

Der Betrieb der Küchen in den Pädagogischen Einrichtungen (in der Samuel-Heinicke-Realschule in München und in der Augustinum Werkstatt in Oberschleißheim) ist zum Jahresbeginn 2021 auf die SchulCentrum Augustinum gemeinnützige GmbH bzw. die Augustinum gemeinnützige GmbH übergegangen, die betreffenden Mitarbeiter*innen sind in diese Gesellschaften gewechselt. Die fachliche Leitung liegt in beiden Fällen weiterhin bei unserer Gesellschaft; dazu haben wir zum 1. Januar 2021 Managementverträge mit der SchulCentrum Augustinum gemeinnützige GmbH und der Augustinum gemeinnützige GmbH geschlossen.

Neben den genannten Einrichtungen betreiben wir im Hofgut Algertshausen die Schulungs- und Tagungsstätte des Augustinum, die neben den konzerneigenen Veranstaltungen auch von externen Gästen für Tagungen und private Feiern genutzt wird.

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in München, sie ist im Handelsregister beim Amtsgericht München unter der Nummer HRB 112 300 eingetragen, die USt-ID-Nummer lautet DE 278 885 585.

II RAHMENBEDINGUNGEN

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist, nach einem deutlichen Rückgang 2020, im zweiten Jahr der Corona-Krise 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (destatis) durch Verbesserungen in fast allen Wirtschaftsbereichen um 2,7 % gewachsen. Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor Beginn der Pandemie, verblieb jedoch immer noch ein Minus von 2,0 %.

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2021 von 44,9 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Die Zahl blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert, allerdings sind nach Angaben von destatis 2021 viele Erwerbstätige in andere Wirtschaftsbereiche oder andere Beschäftigungsverhältnisse als zuvor gewechselt. Beschäftigungsgewinne verzeichneten demnach die Bereiche öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit, Information und Kommunikation, Baugewerbe. Beschäftigungsverluste gab es hingegen in den Bereichen Handel, Verkehr und Gastgewerbe.

Der Arbeitsmarkt hat sich damit 2021 in schwierigem Umfeld insgesamt robust gezeigt. Die Tarifverdienste verzeichneten hingegen den geringsten Anstieg seit Beginn der destatis-Zeitreihe 2010. Im Durchschnitt stiegen die Tarifverdienste in Deutschland um 1,3 % gegenüber dem Vorjahr. Die Verbraucherpreise erhöhten sich Im gleichen Zeitraum um 3,1 %.

Die Corona-Krise hat nach vorläufiger Berechnung des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2021 erneut zu einem erheblichen Finanzierungsdefizit des Staates geführt, es betrug demnach 132,5 Mrd. Euro. Die am Bruttoinlandsprodukt gemessene Defizitquote betrug 3,7 % und überstieg damit wie schon im Vorjahr den vorübergehend ausgesetzten Referenzwert des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts von 3,0 %. Dabei stiegen die Einnahmen des Staates gegenüber dem Vorjahr 2020 um 8,9 % auf 1.705,8 Mrd. Euro etwas stärker als die Ausgaben mit 7,4 % auf 1.838,2 Mrd. Euro. Das gesamtstaatliche Finanzierungsdefizit war 2021 zum größten Teil im Finanzierungsdefizit des Bundes begründet, das im Zusammenhang mit den hohen Kosten der Corona-Pandemie weiter gestiegen ist. Die Finanzierungssalden der Länder, der Gemeinden und der Sozialversicherungen hingegen waren 2021 auch aufgrund hoher Transfers vom Bund leicht positiv.

Für die weitere Entwicklung prognostizierte die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht vom Juni 2022 ein Wirtschaftswachstum von etwa 2,0 % im Jahr 2022 und etwa 2,5 % im Folgejahr. In der Projektion wurde unterstellt, dass sich der Konflikt mit Russland nach dem Überfall auf die Ukraine nicht weiter verschärfe; in einem Risikoszenario, das einen Abbruch russischer Energielieferungen enthielte, wäre dem Bericht zufolge mit einem markanten Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität zu rechnen. Von weitgehend entfallenen Corona-Schutzvorkehrungen gingen starke wirtschaftliche Aufwärtskräfte aus; dem würden auf der anderen Seite die erhebliche Teuerung (für Energie und Lebensmittel, aber auch für andere Felder) und erneut zunehmende Lieferengpässe aufgrund des Ukrainekrieges und des Pandemiegeschehens in China entgegenwirken. So befinde sich die deutsche Wirtschaft derzeit in einem Spannungsfeld gegensätzlich wirkender Kräfte.

Entwicklung der Branche

Das Gastgewerbe in Deutschland war 2021 von der Corona-Pandemie und den staatlichen Schutzmaßnahmen (Schließungen, Zugangsbeschränkungen, Sperrstunden) weiterhin besonders betroffen. Die Umsätze verzeichneten 2021 nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt einen Rückgang um 2,2 % - gegenüber 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, betrug der Rückgang sogar 40,3 %.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag nach DEHOGA-Angaben im November 2021 mit gut 1.019.200 Personen um 6,9 % niedriger als im Vergleichsmonat 2019 vor der Pandemie. Im Winter 2020/21 und im Frühjahr 2021 waren laut DEHOGA durchgehend 500.000 oder mehr Beschäftigte in der Branche in Kurzarbeit, erst ab Juni ging diese Zahl merklich zurück. Die Arbeitgeber der Gastronomie haben dadurch weiter deutlich an Attraktivität verloren, viele Beschäftigte haben der Branche angesichts der ungewissen Aussichten den Rücken gekehrt und sind in andere Wirtschaftsbereiche abgewandert. Der Fachkräftemangel stellt sich daher heute eher noch schärfer dar als vor der Corona-Pandemie ohnehin schon.

Eine weitere Herausforderung waren 2021 die weiter ansteigenden Lebensmittelpreise, die die Branche im Einkauf belasteten. Der Index der der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) für die weltweiten Nahrungsmittelpreise lag im Gesamtjahr 2021 um 28,1 % über dem Vorjahr und erreichte damit ein Zehnjahreshoch.

III VERLAUF DES GESCHÄFTSJAHRES

Pandemiebedingt sind die Umsätze unserer Gesellschaft auch 2021 hinter den Planungen zurückgeblieben. Erneut sind Umsätze durch Hausfeste und andere Veranstaltungen in den Augustinum Seniorenresidenzen und im Konzern in erheblichem Umfang weggefallen, ebenso individuelle Umsätze von Bewohner*innen, Angehörigen und anderen externen Gästen außerhalb der laufenden Vertragsleistungen. Der Betrieb in unserem Tagungshaus in Algertshausen konnte wie im Vorjahr Corona-bedingt nur mit erheblichen Unterbrechungen und Einschränkungen durchgeführt werden; staatliche Ausgleichleistungen konnten die Minderung unseres Geschäfts in Algertshausen nur zu einem kleinen Teil kompensieren, weil konzerninterne Leistungen hier keine Berücksichtigung finden.

Die weltweit massiv steigenden Lebensmittelpreise spüren auch wir in unserem Einkauf. Dabei konnten wir den Effekt auf unsere Gesellschaft 2021 aufgrund langfristiger Lieferverträge sowie durch gezieltes Warenmanagement und durch unsere Bemühungen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen zumindest teilweise auffangen.

Unsere Küchen, die Restaurants in den Seniorenresidenzen und unsere Kantinen in weiteren Einrichtungen des Augustinum haben wir wie im Vorjahr nach dezidierten Pandemieplänen geführt, um die Versorgung von Bewohner*innen und Klient*innen nach eigenen Sicherheitsstandards und unter Berücksichtigung der jeweils geltenden behördlichen Vorgaben ebenso zu gewährleisten wie die Sicherheit des eigenen Personals. In den Seniorenresidenzen haben wir auch 2021 je nach Infektionsgeschehen an einzelnen Standorten unsere Restaurants vorübergehend geschlossen und die Versorgung komplett auf Appartementservice umgestellt. An den Standorten haben wir weiter in den lokalen Krisenteams mitgewirkt, ebenso im zentralen Krisenstab des Augustinum, der schon im Februar 2020 gebildet wurde und die notwendigen Corona-Maßnahmen im Konzern koordiniert.

Wie im Vorjahr haben wir auch 2021 zu den Feiertagen und zu anderen ausgewählten Anlässen das gewohnte Tagesangebot in den Seniorenresidenzen durch vielfältige kulinarische Überraschungen auf den Etagen bereichert, um einen Beitrag zur Bewältigung eines immer noch beschränkten Alltags in den Häusern zu leisten und unser gastronomisches Angebot weiterhin auf Augustinum-Niveau erlebbar zu halten.

Eine besondere Herausforderung war im Juli 2021 das Hochwasser im Ahrtal, in dessen Folge das Augustinum Bad Neuenahr durch die Einsatzkräfte vollständig evakuiert wurde, nachdem (ohne dass Bewohner*innen oder Mitarbeiter*innen an der Person zu Schaden gekommen waren) zwei Etagen des Hauses überflutet wurden und im ganzen Tal Strom- und Wasserversorgung unterbrochen waren. Für die Einsatzkräfte haben wir mit Mitarbeiter*innen aus Bad Neuenahr und unterstützt durch zahlreiche Kolleg*innen anderer Standorte eine Notversorgung installiert; nach der Evakuierung haben wir in den Ausweichhotels in Bonn, Köln und Königswinter, in denen der Großteil der Bewohner*innen aus Bad Neuenahr untergebracht waren, den Service unterstützt und so durch die Präsenz gewohnter Ansprechpartner*innen den Bewohner*innen in den schweren Tagen wesentlich beistehen können. Im Haus in Bad Neuenahr liegen Küche und Restaurant oberhalb der unmittelbar von der Flut betroffenen Etagen. Nach Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung konnten wir unsere Betriebsräume reinigen, eine neue Wasseraufbereitungsanlage installieren, einen provisorischen Aufzug zur Warenversorgung der Küche einrichten und dadurch Küche und Restaurant in Bad Neuenahr schon nach wenigen Wochen wieder in Betrieb nehmen. Dies war eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass die Bewohner*innen bereits ab Ende August sukzessive wieder in das Haus zurückziehen konnten und seither die Gastronomie als gewohnten Teil ihres Zuhauses erleben können.

Nach dem Wechsel unserer Betriebe in den Pädagogischen Einrichtungen des Augustinum (Produktionsküchen in Oberschleißheim und in München-Nymphenburg und weitere Ausgabestellen) in die betreffenden Gesellschaften des Konzerns zum Jahreswechsel 2020/21 haben wir im Rahmen unserer Managementverträge die fachliche Leitung auch an diesen Standorten beibehalten. Die bewährte Arbeit der Küchen und Ausgabestellen konnte dadurch nahtlos fortgeführt werden.

Planmäßig haben wir auch die Einführung unseres neuen Kassensystems fortgesetzt, 2021 haben wir das System in den Häusern in Detmold, Dießen, Dortmund, Essen und Roth in Betrieb genommen. Die Umstellung erfolgt parallel zur Einführung eines neuen CRM-Systems im Konzern und wird in den Folgejahren an den übrigen Standorten fortgeführt. Im Augustinum Mölln haben wir 2021 unser umgebautes Restaurant in Betrieb genommen, der Start für die Neugestaltung im Augustinum Hamburg wurde auf Anfang 2022 verschoben.

Auch 2021 haben unsere Mitarbeiter*innen mit einem besonderen Engagement wesentlich dazu beigetragen, die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie zu bewältigen. Als Anerkennung haben wir, wie alle Gesellschaften der Augustinum Gruppe, den Mitarbeiter*innen 2021 einen zusätzlichen Urlaubstag gewährt. Die Vergütungen nach den Entgelttabellen der Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie in Bayern (AVR-Bayern), die das Augustinum einheitlich anwendet, sind zum 1. Januar 2021 um 2,1 % gestiegen, für höhere Entgeltgruppen um 1,6 %. Die Pflichtbeiträge zur Evangelischen Zusatzversorgungskasse (EZVK) Darmstadt, die allein vom Dienstgeber übernommen werden, sind zum 1. Januar 2021 auf 5,9 % der Bruttogehälter gestiegen (Vorjahr: 5,6 %).

IV VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

Entwicklung der Vermögenslage

Bilanzstruktur

	31.12.2021 Mio. Euro	Anteil %	31.12.2020 Mio. Euro	Anteil %
Langfristige Vermögenswerte	3,2	32,7	3,3	35,1
Kurzfristige Vermögenswerte	6,6	67,3	6,1	64,9
Aktiva	9,8	100,0	9,4	100,0
Eigenkapital	0,9	9,2	4,1	43,6
Langfristige Schulden	0,6	6,1	0,6	6,4
Kurzfristige Schulden	8,3	84,7	4,7	50,0
Passiva	9,8	100,0	9,4	100,0

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich verändert.

Auf der Aktivseite sind die langfristigen Vermögenswerte um 0,1 Mio. Euro auf 3,2 Mio. Euro gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf Abgänge der Sachanlagen in Höhe von 0,6 Mio. Euro bei gleichzeitig um 0,5 Mio. Euro niedrigeren Abschreibungen im Vergleich zu den Investitionen in Sachanlagen zurückzuführen. Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 0,5 Mio. Euro resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten. Der Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände ist mit 0,3 Mio. Euro auf Forderungen gegen Versicherungen zu erklären, die im Zuge des Hochwassers für unsere Seniorenresidenz in Bad Neuenahr ausstehen (siehe Abschnitt III).

Aufgrund des Jahresfehlbetrages in Höhe von 3,3 Mio. Euro hat sich die Eigenkapitalquote bei einer gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio. Euro höheren Bilanzsumme um 34,4 Prozentpunkte auf 9,2 Prozentpunkte verringert. Bei den langfristigen Schulden handelt es sich wie im Vorjahr um Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen gegenüber unseren Mitarbeiter*innen. Der Anstieg der kurzfristigen Schulden um 3,6 Mio. Euro resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Entwicklung der Finanzlage

Finanzmittelfonds

	31.12.2021 Mio. Euro	31.12.2020 Mio. Euro	Veränderung Mio. Euro
Liquide Mittel	1,4	1,0	0,4
Finanzmittelfonds	1,4	1,0	0,4

Liquidität

Die Stichtagsliquidität (kurzfristige Vermögenswerte abzüglich kurzfristiger Schulden) ist zum 31. Dezember 2021 gegenüber dem Vorjahresstichtag um 3,1 Mio. Euro auf -1,7 Mio. Euro gesunken. Zu der angespannten Liquidi-tätssituation verweisen wir auf die Angaben in Abschnitt V.

Kreditlinien

Die Gesellschaft hat keine Kreditlinien beantragt.

Entwicklung der Ertragslage

	2021 Mio. Euro	2020 Mio. Euro	Veränderung Mio. Euro
Umsatzerlöse	46,6	47,1	-0,5
Sonstige betriebliche Erträge	1,3	0,8	0,5
Betriebsleistung	47,9	47,9	-
Materialaufwendungen	16,4	17,2	-0,8
Personalaufwendungen	28,5	27,6	0,9
Abschreibungen	0,8	0,9	-0,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen	5,5	3,5	2,0
Betriebsaufwand	51,2	49,2	2,0
Betriebsergebnis	-3,3	-1,3	-2,0
Finanzergebnis	0,0	-0,1	0,1
Jahresergebnis	-3,3	-1,4	-1,9

Das Betriebsergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Mio. Euro auf -3,3 Mio. Euro verringert. Die Betriebsleistung ist unverändert bei gleichzeitig um 2,0 Mio. Euro gestiegenem Betriebsaufwand. Der Anstieg des Betriebsaufwands ist wesentlich durch den Kauf der neuen Dienstkleidung und dem daraus resultierenden Einmalaufwand in Höhe von 1,4 Mio. Euro bedingt.

Die Umsatzerlöse haben sich wie folgt entwickelt:

	2021 Mio. Euro	2020 Mio. Euro	Veränderung Mio. Euro
Speisenentgelte davon Residenzen davon Pädagogische Einrichtungen davon Augustinum Klinik davon Tagungszentrum Hofgut Algertshausen	46,2 45,0 0,0 0,7 0,5	46,3 44,6 0,7 0,3	-0,1 0,4 -0,7 - 0,2
Nebenbetriebe, Materialverkäufe	0,3	0,7	-0,4
Übrige	0,1	0,1	-
Summe	46,6	47,1	-0,5

Aufgrund der zum 1. Januar 2021 vorgenommenen Preiserhöhung für Speisen in den Seniorenresidenzen in Höhe von 1,7 % sind die Umsatzerlöse trotz leicht gesunkener Belegungszahlen der Appartements in den Seniorenresidenzen um 0,4 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Da der Betrieb der Küchen in den Pädagogischen Einrichtungen zum Jahresbeginn 2021 auf die SchulCentrum Augustinum gemeinnützige GmbH bzw. die Augustinum gemeinnützige GmbH übergegangen ist (siehe Abschnitt I), wurden in 2021 in diesem Bereich keine Umsatzerlöse aus Speisenentgelten realisiert.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Wesentlichen aufgrund der um 0,3 Mio. Euro höheren Erstattungen von Versicherungen, die im Zuge des Hochwassers für unsere Seniorenresidenz in Bad Neuenahr zu verzeichnen sind, von 0,8 Mio. Euro auf 1,3 Mio. Euro gestiegen.

Die Materialaufwendungen haben sich wie folgt entwickelt:

	2021 Mio. Euro	2020 Mio. Euro	Veränderung Mio. Euro
Lebensmittel	12,3	13,3	-1,0
Betriebskosten, Wirtschaftsbedarf	2,3	2,5	-0,2
Reinigung und Wäscherei	0,4	0,3	0,1
Fremdpersonal	0,4	0,3	0,1
Instandhaltungen, Wartung	0,5	0,5	-
Mieten, Pachten	0,3	0,2	0,1
Sonstige	0,2	0,1	0,1
Summe	16,4	17,2	-0,8

Die Aufwendungen für Lebensmittel befanden sich im Vorjahr durch die Verbreitung der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden sprunghaften Anstieg der Preise sowie der Aufstockung des Lagerbestands für die Sicherstellung der Versorgung während des Lockdowns auf einem hohen Niveau. Der Rückgang der Lebensmittelaufwendungen um 7,5 % im Geschäftsjahr 2021 resultiert zum einen daraus, dass dieser Sondereffekt in 2021 nicht mehr auftritt und dem kontinuierlichen Anstieg der Lebensmittelpreise aufgrund verbesserter Einkaufskonditionen, dem Ausbau eines Food & Beverage-Controllings und der Einführung eines Food-Waste-Monitorings entgegengewirkt werden konnte. Zum anderen entfallen mit dem Übergang des Betriebs der Küchen in den Pädagogischen Einrichtungen zum Jahresbeginn 2021 (siehe Abschnitt I) die Lebensmitteleinkäufe für diese Bereiche.

Der Anstieg der Personalaufwendungen um 3,3 % resultiert im Wesentlichen aus den tariflichen Erhöhungen der AVR-Bayern sowie dem gestiegenen Aufwand für die Bildung der Rückstellungen für Mehrstunden (Vorjahr: Rückgang durch Überstundenabbau).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich wie folgt entwickelt:

	2021 Mio. Euro	2020 Mio. Euro	Veränderung Mio. Euro
Verwaltungsumlagen	1,3	1,0	0,3
Informationstechnologie	1,7	1,3	0,4
Dienstkleidung	2,1	0,8	1,3
Übrige	0,4	0,4	-
Summe	5,5	3,5	2,0

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 2,0 Mio. Euro resultiert mit 1,3 Mio. Euro aus der Einführung einer neuen Dienstkleidung für unsere Mitarbeiter*innen in allen Einrichtungen. Bei den um 0,3 Mio. Euro gestiegenen Verwaltungsumlagen handelt es sich um zentrale Dienstleistungen von anderen Konzerngesellschaften beispielsweise für Rechnungswesen und Personalabrechnung. Bei den um 0,4 Mio. Euro gestiegenen Aufwendungen für Informationstechnologie handelt es sich um zentrale Dienstleistungen der Augustinum gemeinnützige GmbH für die Bereitstellung und Administration sämtlicher IT-Systeme inkl. Zubehör.

Wie im Vorjahr sind die Finanzerträge und Finanzaufwendungen von untergeordneter Bedeutung und insgesamt ausgeglichen.

V CHANCEN-/RISIKO- UND PROGNOSEBERICHT

Mit unserem Risikomanagementsystem erfassen und bewerten wir regelmäßig auf unser Geschäft wirkende Risiken und leiten notwendige Maßnahmen ab.

Entwicklung der Nachfrage

Die wirtschaftliche Entwicklung unserer Gesellschaft hängt maßgeblich von der Belegungsentwicklung in den Einrichtungen der Augustinum Gruppe ab. Ausgehend vom aktuellen Stand der Belegung und der Zahl der Interessent*innen rechnen wir auch für die kommenden Jahre mit einer Belegung auf anhaltend hohem Niveau. Wir gehen davon aus, dass wir kurzfristige Belegungsschwankungen wie in der Vergangenheit durch aktives Personalmanagement ausgleichen können.

Liquidität

Bedingt durch die Corona-Pandemie weist unsere Gesellschaft für die Jahre 2020 und 2021 nicht unerhebliche Jahresfehlbeträge auf. Diese führen zu einer angespannten Liquiditätssituation. Die Zahlungsfähigkeit unserer Gesellschaft ist jedoch über die im Juli 2022 erfolgte Gewährung eines Darlehens über 6,5 Mio. Euro von Seiten einer unserer Schwestergesellschaften gesichert. Aufgrund der guten Liquiditätslage des Augustinum Konzerns sehen wir daher für unsere Gesellschaft keine Bestandsgefährdung. Sollte sich die Situation trotz umfassender Maßnahmen bis Ende der Darlehenslaufzeit (31. Dezember 2023) nicht gebessert haben bzw. sich bis dahin weiter verschlechtern, so wird die Zahlungsfähigkeit unserer Gesellschaft durch Prolongation bzw. Erhöhung der Darlehensausreichung durch unsere Schwestergesellschaft sichergestellt. Somit ist unsere Gesellschaft nach unserer Einschätzung derzeit finanziell so ausgestattet, dass sie in der Lage ist, sämtlichen ihrer Verbindlichkeiten ordnungs- und fristgemäß nachzukommen.

Preiserhöhungen

Angesichts absehbarer Tariferhöhungen für die Vergütung der Mitarbeiter*innen und weiterer Steigerungen der Lebensmittelpreise ist unsere Gesellschaft weiterhin auf die kontinuierliche Anpassung der eigenen Preise angewiesen.

Personalbeschaffung

Die Arbeitsplätze in unseren gastronomischen Betrieben bieten im Unterschied zu weiten Teilen der Branche auch in der Pandemie gesicherte durchgehende Beschäftigung sowie generell schon durch feste Dienstzeiten eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine sichere Perspektive. Trotzdem spüren wir in der Gewinnung neuer Mitarbeiter*innen den wieder deutlicheren Fachkräftemangel in der Branche, nachdem viele Beschäftigte nach den Corona-bedingten betrieblichen Einschränkungen inzwischen in andere Wirtschaftsbereiche abgewandert sind.

Personalaufwendungen

Als Dienstleistungsunternehmen stellen die Personalaufwendungen bei uns den mit Abstand größten Kostenblock dar. Die Personalintensität (Personalaufwendungen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) betrug 2021 61,2 % (Vorjahr: 58,6 %).

Bei den für uns geltenden Arbeitsvertragsrichtlinien des Diakonischen Werkes Bayern (AVR-Bayern) erfolgt die Festsetzung der Löhne und Gehälter und anderer grundlegender Arbeitsbedingungen durch die Arbeitsrechtliche Kommission (ARK), die paritätisch aus den Reihen der Arbeitnehmer*innen und der Arbeitgeber besetzt ist. Bei diesem sogenannten "Dritten Weg" sind Arbeitskampfmaßnahmen (Streik und Aussperrung) ausgeschlossen. Im Gegenzug sehen die Arbeitsvertragsrichtlinien die verbindliche Schlichtung vor.

Die Entgelte für unsere tariflich beschäftigen Mitarbeiter*innen sind zum 1. April 2022 um 1,8 % weiter gestiegen. Die Pflichtbeiträge zur Evangelischen Zusatzversorgungskasse Darmstadt (EZVK) werden weiterhin allein vom Dienstgeber getragen; der Beitragssatz ist zum 1. Januar 2022 auf 6,2 % der Bruttogehälter weiter gestiegen.

Informationstechnische Risiken

Unbefugte Zugriffe auf sensible Unternehmensdaten und Systemausfälle oder -störungen stellen Risiken der Informationstechnologie dar. Um diese zu verhindern, tätigen wir seit vielen Jahren erhebliche Investitionen in die IT-Sicherheit. Dazu gehört die Verlagerung aller IT-Anwendungen in ein hoch modernes mehrfach gesichertes Rechenzentrum sowie der Zugriff auf diese Anwendungen durch eine Remote-Desktop-Verbindung (Thin-Client). Hierzu werden nur Tastatur-, Maus- und Bildschirminformationen übertragen, jedoch kein direkter Zugriff auf die dortigen Daten erlaubt. Hochverfügbare Anwendungen und Daten in einer zeitgemäß gesicherten Unternehmens-Cloud werden konzernweit genutzt.

Rechtsstreitigkeiten und -verfahren

Nach der rechtskräftigen Verurteilung eines früheren kaufmännischen Geschäftsführers des Konzerns zu einer zweijährigen, zur Bewährung ausgesetzten Haftstrafe im Februar 2021 ist die strafrechtliche Aufarbeitung von Unregelmäßigkeiten bei früheren Immobilientransaktionen der Augustinum Gruppe abgeschlossen. Zivilrechtlich betreibt der Konzern weiterhin die Rückerlangung aller noch betroffenen Immobilien und umfangreiche Schadenersatzforderungen. Das Thema hatte 2021 keine Auswirkungen auf Belegung und Nachfrage in den Seniorenresidenzen des Augustinum. Wir gehen weiter davon aus, dass sich dies auch in Zukunft so fortsetzt. Unter diesen Prämissen hat die Thematik keine materiellen Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Corona-Pandemie

Der Corona-Winter 2020/21 hat in den Seniorenresidenzen des Augustinum zu einem Rückgang von Erstanfragen und teilweise verzögerten Einzügen bei der Neubelegung freigewordener Appartements vor allem im ersten Halbjahr 2021 geführt. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten die Häuser einen Verlust von rund 60 Verträgen. Unsere Schwestergesellschaft CAG geht davon aus, dies in Zukunft wieder aufzuholen, Unsicherheiten aus dem Verlauf der Pandemie bleiben aber bestehen.

Das Hygienemanagement des Augustinum sowie die Impfung eines Großteils von Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen in den Häusern haben bis Ende 2021 dazu geführt, dass die Zahl von Infektionsfällen auf einem vergleichsweise sehr niedrigen Niveau geblieben ist; in neuen Infektionsfällen im Winter 2021/22 waren fast durchgehend milde Verläufe zu verzeichnen. Die Auswirkungen von Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen durch Bund und Länder im Frühjahr 2022 und die weitere Entwicklung der Pandemie sind jedoch nicht vorhersehbar.

Solange die Krise nicht generell überwunden ist, ist offen, zu welchem Zeitpunkt wir unser Veranstaltungsgeschäft wieder im vollen Umfang aufnehmen können; vorübergehende pandemiebedingte Schließungen und notwendige Umstellungen in der Versorgung in den Häusern sind weiterhin nicht auszuschließen. Gleiches gilt für unser Veranstaltungs- und Übernachtungsgeschäft im Hofgut Algertshausen. Von einem wirtschaftlichen Ausgleich durch staatliche Maßnahmen ist weiterhin allenfalls in beschränktem Maß auszugehen. Risiken für unseren Personalbestand ergeben sich aus der sogenannten einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Hier sind Kündigungen durch betroffene Mitarbeiter*innen ebenso wenig auszuschließen wie der Ausfall von Mitarbeiter*innen durch die Verhängung von Tätigkeitsverboten durch die Gesundheitsämter.

Erhebliche Risiken aus der Corona-Krise sind für unsere Gesellschaft daher auch für das Jahr 2022 und ggf. darüber hinaus nicht auszuschließen.

Krieg in der Ukraine

Aus dem russischen Krieg gegen die Ukraine ergeben sich noch nicht einschätzbare Folgen. Die nochmalige Verteuerung insbesondere von Getreideprodukten, Ölen und Fleisch sowie diverse Logistikaufschläge in Folge erheblich gestiegener Kraftstoffpreise haben seit dem Kriegsbeginn unmittelbar auf den gastronomischen Einkauf durchgeschlagen, die weitere Entwicklung ist zum Berichtszeitpunkt nicht absehbar.

Weitere wesentliche Chancen und Risiken sind derzeit nicht erkennbar.

Gesamtbewertung und Prognose

Den erwarteten Umsatzanstieg von 1,5 Mio. Euro konnten wir aufgrund von coronabedingten Einschränkungen trotz vorgenommener Preiserhöhungen nicht realisieren. Aufgrund der rückläufigen Umsatzerlöse und der im Wesentlichen durch die Anschaffung der neuen Dienstkleidung gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen fiel der Verlust in Höhe von 3,3 Mio. Euro höher aus als erwartet.

Trotz einer zunehmenden Entspannung der Lage in Bezug auf die Corona-Pandemie sind Einschränkungen insbesondere auf unser Veranstaltungsgeschäft und den Betrieb in den Seniorenresidenzen weiterhin nicht auszuschließen. Die anhaltende dynamische Entwicklung der Situation erschwert verlässliche Prognosen in Bezug auf Kennzahlen einschließlich des Jahresergebnisses für das Geschäftsjahr 2022. Ähnlich verhält es sich mit den Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine. Zum Berichtszeitpunkt ist der Preisanstieg bei Lebensmitteln bereits bemerkbar.

Ausgehend von der Erwartung einer weiteren Entspannung der Pandemie-Lage und einer wieder ansteigenden Belegung in den von uns belieferten Einrichtungen des Konzerns rechnen wir aufgrund der zum 1.1.2022 vorgenommenen Preiserhöhungen und weiteren operativen Optimierungen im Verlauf des Jahres 2022 mit einem leichten Umsatzanstieg und einem Ergebnis in Höhe von 0,0 bis 0,1 Mio. Euro. Die aktuellen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen können diese Prognose stark beeinflussen.

München, den 8. Juli 2022

Dr. Johannes Rückert, Geschäftsführer

Christoph D. Specht, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

				31.12.2021	Vorjahr
		EUR	EUR	EUR	TEUR
A.	Anlagevermögen
I.	Immaterielle Vermögensgegenstände
	Entgeltlich erworbene Software		0,00		0
II.	Sachanlagen
1.	Einbauten auf fremden Grundstücken	0,00			0
2.	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.068.903,69			2.720
3.	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	94.247,00			592
			3.163.150,69		3.312
III.	Finanzanlagen
	Anteile an verbundenen Unternehmen		30.219,90		30
				3.193.370,59	3.342
B.	Umlaufvermögen
I.	Vorräte
	Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		468.924,92		477
II.	Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1.	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	19.634,89			10
2.	Forderungen gegen verbundene Unternehmen	4.273.499,77			4.473
3.	Sonstige Vermögensgegenstände	458.121,91			180
			4.751.256,57		4.663
III.	Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		1.404.268,99		950
				6.624.450,48	6.090
				9.817.821,07	9.432

Passiva

			31.12.2021	Vorjahr
		EUR	EUR	TEUR
A.	Eigenkapital
I.	Gezeichnetes Kapital	500.000,00		500
II.	Gewinnvortrag	3.618.265,80		4.970
III.	Jahresfehlbetrag	-3.264.847,48		-1.352
			853.418,32	4.118
B.	Rückstellungen
1.	Steuerrückstellungen	0,00		2
2.	Sonstige Rückstellungen	2.448.100,00		2.211
			2.448.100,00	2.213
C.	Verbindlichkeiten
1.	Erhaltene Anzahlungen	15.147,85		32
2.	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.247.628,91		1.088
3.	Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	5.064.520,03		1.790
4.	Sonstige Verbindlichkeiten	189.005,96		191
			6.516.302,75	3.101
			9.817.821,07	9.432

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

			2021	Vorjahr
		EUR	EUR	TEUR
1.	Umsatzerlöse		46.631.534,76	47.073
2.	Sonstige betriebliche Erträge		1.290.333,39	832
			47.921.868,15	47.905
3.	Materialaufwand
a)	Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-14.581.737,27		-15.770
b)	Aufwendungen für bezogene Leistungen	-1.802.475,12		-1.434
			-16.384.212,39	-17.204
4.	Personalaufwand
a)	Löhne und Gehälter	-22.344.678,53		-21.683
b)	Soziale Abgaben und Aufwendungen für
	Altersversorgung	-6.190.780,67		-5.884
			-28.535.459,20	-27.567
5.	Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen-
	stände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-834.605,02	-920
6.	Sonstige betriebliche Aufwendungen		-5.419.947,02	-3.547
			-51.174.223,63	-49.238
			-3.252.355,48	-1.333
7.	Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		0,00	0
8.	Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-12.492,00	-19
9.	Ergebnis nach Steuern = Jahresfehlbetrag		-3.264.847,48	-1.352

(Amtsgericht München, HRB 112300)

Anhang für das Geschäftsjahr 2021

I Allgemeine Erläuterungen

Der Jahresabschluss der Augustinum Service Gesellschaft mbH wird nach handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften sowie den Bestimmungen des GmbHG aufgestellt.

Die Gliederung von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den §§ 266 bis 275 Abs. 2 HGB sowie § 42 GmbHG. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit des Abschlusses werden davon-Angaben einheitlich im Anhang wiedergegeben.

II Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Trotz der zum Abschlussstichtag angespannten Liquiditätssituation unserer Gesellschaft liegen keine wesentlichen Unsicherheiten oder Zweifel an der Fähigkeit zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit vor. Insbesondere wurde der Gesellschaft im Juli 2022 von Seiten einer Schwestergesellschaft ein Darlehen über EUR 6,5 Mio. gewährt, welches die Liquidität bis mindestens Ende 2023 sichern soll. Der Jahresabschluss wurde daher unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Wir verweisen auf unsere Darstellung zur Liquidität im Lagebericht.

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Sie haben eine Nutzungsdauer zwischen drei und vier Jahren.

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungssätze richten sich nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer. Diese beträgt für die anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen zwei bis 20 Jahre. Dabei werden die Zugänge vom Monat der Anschaffung an pro rata temporis abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit der Ansatz mit dem niedrigeren Wert erforderlich ist. Bei unentgeltlich zugewendeten Anlagegegenständen entsprechen die Anschaffungskosten den Zeitwerten im Zuwendungszeitpunkt.

Geringwertige Anlagegegenstände bis EUR 250,00 Anschaffungs- und Herstellungskosten werden sofort abgeschrieben. Zugänge zu Wirtschaftsgütern mit Netto-Anschaffungskosten zwischen EUR 250,00 und EUR 1.000,00 werden in einen jahresbezogenen Sammelposten eingestellt und beginnend mit dem Jahr der Anschaffung linear über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben.

Die Finanzanlagen (Anteile an verbundenen Unternehmen) sind zu Anschaffungskosten angesetzt.

Die Vorräte sind im Wesentlichen zu Festwerten angesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken angesetzt.

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

Steuerrückstellungen werden nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ermittelt.

Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags bewertet. Künftige Preis- und Kostensteigerungen im Zeitpunkt der Erfüllung der Verpflichtung werden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Die Erfolgsauswirkungen aus der Änderung des Diskontierungssatzes bei der Aufzinsung von Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Ermittlung der Verpflichtungen für Jubiläumsleistungen erfolgt nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren ("projected unit credit method"). Der Bewertung lagen neben den Heubeck-Richttafeln (2018 G) der von der Bundesbank veröffentlichte Marktzins von 0,77 % (Vorjahr: 0,95 %) und zudem eine jährlich erwartete Lohn- und Gehaltssteigerung von 2,00 % sowie eine erwartete Fluktuation von 9,99 % zugrunde.

Der Ermittlung der Verpflichtungen aus mit einzelnen Mitarbeiter*innen geschlossenen Altersteilzeitverträgen lagen neben den Heubeck-Richttafeln (2018 G) der von der Bundesbank veröffentlichte Marktzins von 0,30 % (Vorjahr: 0,44 %) und für künftige Erhöhungen ein Trend für Gehaltssteigerungen von 2,00 % p.a. zugrunde.

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

III Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage zum Anhang dargestellt.

(2) Vorräte

Die Vorräte betreffen Speisen und Getränke.

(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig. In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 279) Forderungen gegen Gesellschafter enthalten. Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelt es sich um Forderungen aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr mit den Konzerngesellschaften.

	31.12.2021 TEUR	31.12.2020 TEUR	Veränderung TEUR
Collegium Augustinum gemeinnützige GmbH	4.256	4.149	107
Augustinum Pflege gemeinnützige GmbH	14	0	14
Augustinum gemeinnützige GmbH	0	279	-279
Andere	3	45	-42
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	4.273	4.473	-200

(4) Gezeichnetes Kapital

Gemäß Gesellschaftsvertrag und Eintragung im Handelsregister beträgt das Gezeichnete Kapital (= Stammkapital) der Gesellschaft EUR 500.000,00.

(5) Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen umfassen im Vorjahr insbesondere Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für die noch nicht endgültig veranlagten Jahre. Steuererstattungen werden unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.

(6) Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für Personalverpflichtungen von EUR 2.425.277,00 (Vorjahr: TEUR 2.187).

Der Erfüllungsbetrag für die Verpflichtungen aus Jubiläumsleistungen in Höhe von EUR 552.488,00 (Vorjahr: TEUR 553) wurde auf Basis des Anwartschaftsbarwertverfahrens ("projected unit credit method") ermittelt.

Der Erfüllungsbetrag für die Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von EUR 72.749,00 (Vorjahr: TEUR 15) erfolgte nach den in § 253 HGB enthaltenen Bestimmungen und den anerkannten Regeln der Versicherungsmathematik.

(7) Verbindlichkeiten

Alle Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Verbindlichkeiten sind nicht besichert. In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind EUR 224.400,39 (Vorjahr: TEUR 0) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter enthalten. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich um Verbindlichkeiten aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr mit Konzerngesellschaften.

	31.12.2021 TEUR	31.12.2020 TEUR	Veränderung TEUR
Augustinum Wohnstifte gemeinnützige GmbH	4.839	1.785	3.054
Augustinum gemeinnützige GmbH	224	0	224
Augustinum Energiemanagement GmbH	2	2	-
Andere	0	3	-3
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	5.065	1.790	3.275

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten mit EUR 174.897,00 (Vorjahr: TEUR 181) Verbindlichkeiten aus Steuern.

(8) Umsatzerlöse

	2021 TEUR	2020 TEUR
Seniorenresidenzen	44.755	44.772
Augustinum Klinik	758	737
Tagungszentrum Hofgut Algertshausen	647	344
Pädagogische Einrichtungen	0	755
mit verbundenen Unternehmen	46.160	46.608
Sonstige	472	465
Umsatzerlöse	46.632	47.073

(9) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten mit EUR 62.392,16 (Vorjahr: TEUR 40) periodenfremde Erträge.

(10) Personalaufwendungen

In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von EUR 1.613.905,87 (Vorjahr: TEUR 1.523) enthalten.

(11) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten karitative Aufwendungen in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 16). Wesentliche periodenfremde Aufwendungen ergaben sich, wie im Vorjahr, nicht.

(12) Zinsaufwendungen

Aus der Aufzinsung von Rückstellungen mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr ergibt sich ein Zinsaufwand in Höhe von EUR 12.492,00 (Vorjahr: TEUR 19). Davon entfallen EUR 8.781,00 (Vorjahr: TEUR 13) auf die Änderung des Diskontierungssatzes.

IV Sonstige Angaben

(1) Beschäftigte

	Vollzeit		Teilzeit
	männlich	weiblich	männlich	weiblich
Verwaltung	9	5	0	3
Küche	162	79	34	136
Service	52	86	12	219
Technik	0	0	1	0
Beschäftigte § 267 Abs. 5 HGB	223	170	47	358
Auszubildende	7	1	0	0
Werkstudenten	0	0	1	1
Sonstige	0	0	0	1
*Mitarbeiterinnen Gesamt**	230	171	48	360
davon Leitende Mitarbeiterinnen*	27	0	1	0

	Gesamt		Gesamt
	männlich	weiblich
Verwaltung	9	8	17
Küche	196	215	411
Service	64	305	369
Technik	1	0	1
Beschäftigte § 267 Abs. 5 HGB	270	528	798
Auszubildende	7	1	8
Werkstudenten	1	1	2
Sonstige	0	1	1
*Mitarbeiterinnen Gesamt**	278	531	809
davon Leitende Mitarbeiterinnen*	28	0	28

(2) Organe

Geschäftsführung:

―	Dr. Johannes Rückert, Geschäftsführer der Augustinum Service GmbH, München, sowie als Geschäftsführer der Muttergesellschaft Augustinum gemeinnützige GmbH, München, und weiterer Konzerngesellschaften verantwortlich für das Geschäftsfeld Leben im Alter sowie Controlling, Einkauf, Marketing und Vertrieb, München
―	Christoph D. Specht, Geschäftsführer der Augustinum Service GmbH, München

Die Bezüge der Geschäftsführer für die Tätigkeit als Geschäftsführer der Gesellschaft betrugen im Geschäftsjahr 2021 EUR 174.500,04.

(3) Beteiligungen

Nashorn-Verlag GmbH, München:

Die Gesellschaft hält eine 100 %ige Beteiligung am Stammkapital von EUR 25.564,60; der Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2021 von EUR 1.946,59 wurde gemäß Ergebnisabführungsvertrag übernommen. Das Eigenkapital entspricht dem Stammkapital.

(4) Angaben zum Mutterunternehmen

Muttergesellschaft der Augustinum Service Gesellschaft mbH, München, ist die Augustinum gemeinnützige GmbH mit Sitz in München. Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Augustinum gemeinnützige GmbH (HRB 128837 Amtsgericht München) einbezogen. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde am 10. November 2021 im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

(5) Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, das Jahresergebnis von EUR -3.264.847,48 zusammen mit dem Gewinnvortrag von EUR 3.618.265,80 auf neue Rechnung vorzutragen.

(6) Nachtragsbericht

Im Juli 2022 wurde unserer Gesellschaft von Seiten einer Schwestergesellschaft ein Darlehen über EUR 6.500.000,00 gewährt, welches die Liquidität bis mindestens Ende 2023 sichern soll. Weitere wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nach dem Abschlussstichtag nicht eingetreten.

München, 8. Juli 2022

Dr. Johannes Rücker, Geschäftsführer

Christoph D. Specht, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2021

		Entwicklung der Anschaffungs-/Herstellungskosten
		1.1.2021	Zugang	Abgang	31.12.2021
		EUR	EUR	EUR	EUR
I.	Immaterielle Vermögensgegenstände
	Entgeltlich erworbene Software	153.760,72	0,00	0,00	153.760,72
II.	Sachanlagen
1.	Einbauten auf fremden Grundstücken	158.040,98	0,00	0,00	158.040,98
2.	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	17.364.474,79	1.205.777,38	624.161,85	17.946.090,32
3.	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	591.460,03	94.247,00	591.460,03	94.247,00
		18.113.975,80	1.300.024,38	1.215.621,88	18.198.378,30
III.	Finanzanlagen
	Anteile an verbundenen Unternehmen	30.219,90	0,00	0,00	30.219,90
		18.297.956,42	1.300.024,38	1.215.621,88	18.382.358,92

		Entwicklung der Abschreibungen
		1.1.2021	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	31.12.2021
		EUR	EUR	EUR	EUR
I.	Immaterielle Vermögensgegenstände
	Entgeltlich erworbene Software	153.760,72	0,00	0,00	153.760,72
II.	Sachanlagen
1.	Einbauten auf fremden Grundstücken	158.040,98	0,00	0,00	158.040,98
2.	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	14.644.441,21	834.605,02	601.859,60	14.877.186,63
3.	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
		14.802.482,19	834.605,02	601.859,60	15.035.227,61
III.	Finanzanlagen
	Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
		14.956.242,91	834.605,02	601.859,60	15.188.988,33

		Buchwerte
		31.12.2021	Vorjahr
		EUR	TEUR
I.	Immaterielle Vermögensgegenstände
	Entgeltlich erworbene Software	0,00	0
II.	Sachanlagen
1.	Einbauten auf fremden Grundstücken	0,00	0
2.	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.068.903,69	2.720
3.	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	94.247,00	592
		3.163.150,69	3.312
III.	Finanzanlagen
	Anteile an verbundenen Unternehmen	30.219,90	30
		3.193.370,59	3.342

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Augustinum Service Gesellschaft mbH, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Augustinum Service Gesellschaft mbH, München, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Augustinum Service Gesellschaft mbH, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grund-sätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 8. Juli 2022

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Klaus Löffler, Wirtschaftsprüfer

Markus Kraus, Wirtschaftsprüfer