Wisch Engineering GmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht 2020

Wisch Engineering GmbH, Berlin

Inhaltsverzeichnis

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell

2. Zweigniederlassungsbericht

3. Forschung und Entwicklung

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen 3

2. Geschäftsverlauf

3. Lage

a. Ertragslage

b. Finanzlage

c. Vermögenslage

4. Finanzielle Leistungsindikatoren 7

5. Gesamtaussage

III. Prognosebericht

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

2. Chancenbericht

3. Gesamtaussage

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Wisch Engineering GmbH beschäftigt sich mit dem Engineering, der Herstellung und dem Verkauf von hochwertigen Blech-, Stahl- und Aluminiumbaugruppen bzw. Systemkomponenten für Schienen- und Nutzfahrzeuge sowie für den Geräte- und Apparatebau. Der Bereich der Rehabilitationsrobotik, für den die Kernkompetenzen des Unternehmens eine gute Grundlage bilden würden, hat durch die Auswirkungen der Pandemie an Bedeutung verloren und wird in den nächsten Jahren keine entscheidende Rolle spielen.

Das bei weitem wichtigste Marktsegment ist weiterhin die Schienenfahrzeugtechnik (96.6%; VJ; 90%), die in 2020 auch durch die Auswirkungen der Pandemie auf andere Marktsegmente noch an Gewicht hinzugewonnen hat. Danach kommen der Geräte- und Apparatebau (2%; VJ: 2%) sowie der Fahrzeugbau (1%; VJ: 4%), der im für die Wisch relevanten Bereich für Reisebusse durch die Pandemie praktisch zum Stillstand gekommen ist. Die Rehabilitationsrobotik trug im Geschäftsjahr 2020 unter 1% (VJ: 4%) bei. Der Bereich blieb dabei deutlich unter den Erwartungen, was an den Auswirkungen der Pandemie auf die Rehakliniken liegt. Der Exportanteil betrug im laufenden Geschäftsjahr ca. 68% (VJ: 59%).

Das Unternehmen bietet für diese Marktsegmente die komplette Wertschöpfungskette von der Konstruktion und Simulation über eine moderne Blechbearbeitung bis hin zur Montage und Beschichtung.

Die strategische Positionierung der Firma sowie die Differenzierung im Markt basiert auf der Systemkompetenz im Engineering und den technischen Kompetenzen mit Schweiß- und Klebezulassungen sowie der hohen Fertigungstiefe. Diese speziellen Kompetenzen stellen in den Zielsegmenten Alleinstellungsmerkmale dar und erlauben der Unternehmung, höherwertige Baugruppen anzubieten und sich so gegen den Wettbewerb zu differenzieren.

Die technische Ausstattung mit Maschinen und maschinellen Anlagen ist zeitgemäß und entspricht der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Im Geschäftsjahr 2020 wurden keine nennenswerten Investitionen getätigt. Das Unternehmen ist nach ISO 9001-2015 zertifiziert. Das Rezertifizierungsaudit wurde in 2020 erfolgreich absolviert.

Organisatorische Struktur

Die Geschäftsbereiche werden durch eine integrierte Organisationsstruktur bearbeitet, die alle Marktsegmente parallel bearbeitet. Die Organisation ist funktional strukturiert in Technik, Vertrieb und die Supportfunktionen wie Finance, Personal und IT.

Alle Funktionen befinden sich am Firmensitz. Das schließt den technischen Vertrieb mit ein, der ebenfalls vom Firmensitz aus direkt durch Key Account Management betrieben wird. Der Vertrieb der Rehabilitationsrobotik wird von unserer Schwesterfirma Reha-Stim Medtec betrieben.

Rechtliche Struktur

Das Unternehmen ist eine GmbH mit eigenem Firmensitz in Berlin und hat keine Tochtergesellschaften. Die Produktion findet ausschließlich in den Produktionshallen am Firmensitz statt.

2. Zweigniederlassungsbericht

Das Unternehmen hat keine Zweigniederlassungen.

3. Forschung und Entwicklung

Die Gesellschaft betreibt keine Forschung. Die Entwicklung wird von der Abteilung Engineering betrieben, die gleichzeitig auch in die Arbeitsvorbereitung eingebunden ist. Die dort vorhandenen Ressourcen wurden im Geschäftsjahr 2020 für einige Optimierungen und Konstruktionen für Kundenaufträge sowie für die Entwicklung von Produktionswerkzeugen verwendet. Neuentwicklungen wurden keine gestartet.

Die Produktentwicklung erfolgt zumeist auftragsbezogen in enger Abstimmung mit potentiellen Nutzern. Die Entwicklung ist fokussiert auf das Kernsegment Schienenfahrzeuge. Der Fokus liegt hier insbesondere auf komplexen Systemkomponenten mit 3D Konstruktionen und Simulationen für Baugruppen im Leichtbau sowie für hohe Brandschutzanforderungen.

Alle Entwicklungsleistungen wurden direkt in den Aufwand gebucht.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Überblick Markt, Branche, Konjunktur

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung für Schienenfahrzeuge in Deutschland und Europa bleibt fundamental weiterhin robust. Die Schienenfahrzeugbranche ist eine langfristig orientierte Branche, die keinen kurzfristigen Auftragsschwankungen oder Konjunkturzyklen unterworfen ist. Die Projekte sind typischerweise sehr langfristig und auch unsere Aufträge reichen bis in 2022 und darüber hinaus. Die für die Gesellschaft relevanten Schienenfahrzeughersteller haben solide gefüllte Auftragsbücher.

Dennoch sind Marktstudien und langfristige Aussagen zur Marktentwicklung für die kurzfristige Planung aufgrund der Auswirkungen der Pandemie nicht zuverlässig. Wir erwarten eine weiterhin schwierige Marktentwicklung für 2021 mit kurzfristigen Schwankungen. Trotz einer seitens unserer Kunden positiv kommunizierten Marksituation mit einer Vielzahl von Projekten im Schienenfahrzeugbereich hat die CORONA-Krise doch deutliche Spuren im Markt hinterlassen. Projekte werden nicht gestoppt, aber zum Teil kurzfristig erheblich verschoben, was die Marktentwicklung schwer abschätzbar und den Auftragseingang schwer planbar macht.

Der Umsatz für Stadt- und Reisebusse reduzierte sich weiter auf etwa 1% vom Umsatz, und hat für die Firma keine Bedeutung mehr. Der Markt ist generell unter starkem Preisdruck und ist durch die CORONA-Krise praktisch zum Stillstand gekommen. Strategisch ist dieser Markt wegen seines niedrigen Preisniveaus und der schwierigen Wettbewerbssituation ohnehin nicht attraktiv für die Wisch.

Ein neues Marktsegment, dessen mittelfristige Entwicklung derzeit noch schwer abschätzbar ist, sind die Behälter für Industriebatteriesysteme, die komplexe Schweißbaugruppen erfordern, zum Teil mit anspruchsvollen Materialien. In diesem Segment wurden in 2020 erste größere Aufträge gewonnen und sind derzeit in der Umsetzung. Wir erwarten hier mittelfristig ein solides Wachstumspotential.

Der Bereich Rehabilitationsrobotik wächst Marktstudien zufolge langfristig im zweistelligen Bereich. Die CORONA-Krise hat dieses Segment jedoch hart getroffen und praktisch zum Erliegen gebracht. Aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Rehakliniken erwarten wir ein mittelfristig stark eingeschränktes Marktpotential, da die Rehakliniken schlicht keine größeren Investitionen tätigen können. Erste Umsätze aus diesem Marktsegment erwarten wir frühestens in der zweiten Hälfte 2021, wobei erst 2022 wieder eine annähernd normale Investitionstätigkeit erwartet wird. Wisch fokussiert sich dabei auf die Weiterentwicklung und den Bau des elektromechanischen Gangtrainers und den Bau des Robotersystems The FLOAT.

Wir erwarten im gesamten Europäischen Markt eine schwierige wirtschaftliche Entwicklung aufgrund der CORONA-Krise und deren Auswirkungen. Auf der positiven Seite wird die Rückentwicklung bzw. die Absicherung der globalen Lieferketten hin zu mehr regionalen Lieferanten der Firma Wisch auch helfen, da es in Westeuropa nur wenige Lieferanten mit ähnlichen Kompetenzen gibt. Zudem erwarten wir durch die Auswirkungen der CORONA-Krise eine Konsolidierung der Marktteilnehmer in 2021, was unsere Marktstellung ebenfalls verbessern wird. Andererseits werden die Turbulenzen in den globalen Lieferketten auf der Zulieferseite die Branche vor Herausforderungen stellen.

2. Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf im Berichtsjahr 2020 war geprägt von den Verwerfungen, verursacht durch die Pandemie. Während bis zum zweiten Quartal die Abarbeitung des hohen Rückstands aus 2019 im Fokus stand, hat ab Mitte des zweiten Quartals eine durch das abrupte Einsetzen der Pandemie verursachte Welle von Verschiebungen das weitere Geschäftsjahr bestimmt. Die Auftragsrückstande waren bis Mitte des Jahres vollständig abgearbeitet, so dass wir bereits im zweiten Quartal beginnen mussten, auf die Auftragsverschiebungen mit Personalabbau und Kostenreduktionen zu reagieren. Durch die schnelle Reaktion konnten wir im dritten Quartal den Personalbestand durch die Reduktion von Leiharbeitern den Umsatzrückgängen anpassen und mit großer Flexibilität neue kleinere Aufträge annehmen, um den Bestand der eigenen Mitarbeiter zu schützen. Im vierten Quartal haben dann weitere erhebliche Verschiebungen und der dadurch bedingte langsamere Anlauf eines Großauftrags dazu geführt, dass wir einen starken Umsatzeinbruch hatten, den wir erst gegen Ende des Jahres und dann im ersten Quartal 2021 abfangen konnten.

Bis zum vierten Quartal konnten wir durch konsequente Reduktion von Personalkosten und Insourcing vorher ausgelagerter Arbeitsgänge sowie durch die konsequente Umsetzung der Preiserhöhungen das Unternehmen im profitablen Bereich halten, was im vierten Quartal durch den starken und schnellen Umsatzeinbruch nicht mehr möglich war. Dennoch konnten wir für das Gesamtjahr 2020 den Turnaround schaffen und die Gewinnschwelle überschreiten.

Der Umsatz sank von EUR 11,6 Mio. in 2019 auf EUR 10,7 Mio. in 2020, was einem Rückgang von 7.6% entspricht. Im Geschäftsjahr 2020 wurde zum ersten Mal seit mehreren Jahren ein Gewinn in Höhe von TEUR 261 erwirtschaftet. Zum Bilanzstichtag 31.12.2020 weist unsere Gesellschaft einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von TEUR 1.707 aus. Diese bilanzielle Überschuldung wurde durch entsprechende Rangrücktrittserklärungen des Eigentümers auf gewährte Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 1.869 ausgeglichen.

2020 war insgesamt das Jahr des Turnarounds. Die Gesellschaft konnte die Margen deutlich verbessern und dabei gleichzeitig die Personal- und Materialkosten signifikant reduzieren. Die Firma arbeitet daher strukturell wieder im profitablen Bereich. Da es keine Verpflichtungen aus Altverträgen mit Kunden mehr gibt kann die Firma sich solide weiter stabilisieren und nachhaltig entwickeln.

Der Auftragseingang in 2020 war trotz der Pandemie deutlich über den Erwartungen und wurde durch die Wiederaufnahme der Vertriebsaktivitäten ab Q2 stark gesteigert. Ziel war es, nach der Abarbeitung der Altaufträge profitable Neuaufträge zu akquirieren um die Entwicklung der Firma weiter zu gewährleisten. Es konnten im Jahr 2020 Aufträge in Höhe von insgesamt 16,6 Mio. Euro gewonnen werden, so dass wir in das Jahr 2021 mit einem Auftragsbestand von über 12 Mio. Euro (VJ EUR 12,6 Mio.) gestartet sind, wovon etwa 8 Mio. Euro für 2021 terminiert waren.

3. Lage

Die betriebswirtschaftliche Gesamtsituation der Firma konnte durch einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Laufe des Geschäftsjahres weiter verbessert werden. Diese Verbesserung konnte im Wesentlichen durch bessere Preise für neue Aufträge sowie die Kostenoptimierungen erzielt werden. Die Liquiditätssituation der Firma musste im ersten Halbjahr durch den Eigentümer unterstützt werden, danach konnte aber im Laufe des Jahres der Abbau von Verbindlichkeiten aus dem operativen Cashflow heraus betrieben und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um ca. TEUR 700 abgebaut werden. Dadurch konnte die Lieferantensituation deutlich entspannt werden und die Bonitätsbewertung verbessert werden.

a) Ertragslage 2020

Die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen neben dem Umsatz konnten gegenüber den Verlustjahren deutlich verbessert werden.

Ergebnisquellen	Geschäftsjahr	Vorjahr	Veränderung
	T€	T€	T€	%
Umsatz	10.721	11.606	-885	-8
EBITDA	966	-340	+1.331	-391
Betriebsergebnis	486	-867	+1.375	-158
Jahresergebnis	261	-1.112	+1.373	-123

Im Jahr 2020 wurde ein Umsatz von etwa EUR 10,7 Mio. erzielt, was eine Reduktion von etwa 7.6% gegenüber 2019 bedeutet. Der Gewinn betrug etwa TEUR 261, was eine deutliche Verbesserung gegenüber 2019 darstellt und ein entscheidender erster Schritt zur nachhaltigen Sanierung der Firma ist.

Der betriebliche Rohertrag (ohne Leiharbeiter) hat sich mit EUR 6,8 Mio. in 2020 gegenüber 2019 mit 6,5 Mio. ebenfalls deutlich verbessert und lag in Relation zum Umsatz bei 63,4% vs. 56,2% in 2019.

Der Materialaufwand einschließlich Fremdleistungen (ohne Leiharbeiter) hat sich mit 36,1 % gegenüber 43,8% im Vorjahr deutlich reduziert, was vor allem an den deutlich niedrigeren Fremdleistungen und den besseren Preisen lag.

Der Personalkostenaufwand einschließlich Leiharbeiter sank auf EUR 4.9 Mio. gegenüber EUR 5,7 Mio. in 2019. Dies resultiert im Wesentlichen aufgrund der Kostenreduktion durch eine Reduzierung der Leiharbeiter.

Die betrieblichen Aufwendungen sanken durch konsequentes Kostenmanagement auf EUR 0,93 Mio. im Vergleich zu 2019 mit EUR 1,14 Mio. Die Abschreibungen konnten ebenfalls auf TEUR 480 reduziert werden, da im Geschäftsjahr keine größeren Ersatzinvestitionen notwendig waren.

Das Finanzergebnis (TEUR 225; VJ: TEUR 242) konnte leicht verbessert werden.

Das Betriebsergebnis war positiv und betrug EUR 0,48 Mio. Die Hauptgründe liegen in den oben beschriebenen niedrigeren Kosten und den Preiserhöhungen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) betrug TEUR 966 und war ebenfalls aus den oben genannten Gründen deutlich verbessert.

Hauptgrund für den Turnaround war die Kombination von Preiserhöhungen und konsequentem Kostenmanagement. Dazu haben wir die Personalressourcen, insbesondere die überproportional teuren Leiharbeiter, reduziert und die extern vergebenen Arbeiten weitgehend zurückgeholt. Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität und zur Einstellung eigener Ressourcen in der Produktion wurden im zweiten Halbjahr eingeleitet. Sie werden ihre volle Wirksamkeit in 2021 entfalten, wenn sich die Auftragslage stabilisiert hat und weniger Verschiebungen wieder eine Produktionsplanung möglich machen.

b) Finanzlage

Durch die Verbesserung des Cashflow aus der Geschäftstätigkeit konnte die Liquidität im ersten Halbjahr deutlich verbessert werden. Im zweiten Halbjahr konnte die Situation insgesamt konstant gehalten werden. Leider hat dabei der Umsatzeinbruch im vierten Quartal die weitere Stabilisierung in das Jahr 2021 verschoben.

Die Gesellschaft ist ihren Zahlungsverpflichtungen während des Geschäftsjahres 2020 durch ein enges Liquiditätsmanagement und Liquiditätszuschüsse des Eigentümers nachgekommen. Der operative Betrieb und die Zahlung aller Verpflichtungen wurde damit sichergestellt.

Die Liquiditätslage hat sich im Laufe des Jahres 2020 insgesamt weiterhin verbessert. Die Kostenreduktionsmaßnahmen und die Preiserhöhungen haben ihre volle Wirkung im Laufe des zweiten Halbjahres 2020 entfaltet, so dass strukturell eine solide Basis für 2021 gegeben ist.

c) Vermögenslage

wesentliche Bilanzposten	Geschäftsjahr	Vorjahr	Veränderung
Aktiva	TEUR	TEUR	TEUR	%
Anlagevermögen	4.959	5.396	-437	-8
Umlaufvermögen	2.934	3.054	-120	-6
Rechnungsabgrenzungsposten	17	15	+2	+13
Passiva
Eigenmittel	-1707	-1968	+261	-13
Rückstellungen	326	323	+3	+1
Verbindlichkeiten	9.290	10.112	-822	-9
Bilanzsumme	7.909	8.465	+556	-6.6

Der Anteil des langfristig gebundenen Vermögens (Anlagevermögen) am Gesamtvermögen beträgt 62,7% (VJ: 63,5%). Das Umlaufvermögen hat einen Anteil von 37,1% (VJ: 36,4%).

In 2018, 2019 und 2020 wurden vom Eigentümer entsprechende Darlehen mit Rangrücktritt gewährt, um die bilanzielle Überschuldung abzuwenden. Auf der Passivseite hat sich die Eigenkapitalsituation durch den Jahresüberschuss leicht verbessert. Dennoch weist die Gesellschaft weiterhin ein negatives Eigenkapital in Höhe von TEUR 1.707 auf. Diese bilanzielle Überschuldung wurde durch entsprechende Rangrücktrittserklärungen des Eigentümers auf gewährte Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 1.869 ausgeglichen.

Besonders zu erwähnen bleibt der Erschließungskostenbescheid des Bezirksamts Spandau in Höhe von TEUR 639 (VJ: TEUR 675). Dieser wurde mit erheblichem Verzug in 2015 für Maßnahmen im Zusammenhang mit dem erworbenen Grundstück am Brunsbütteler Damm 456 erhoben. Dagegen wurde Widerspruch eingelegt und in der Zwischenzeit Klage beim Verwaltungsgericht erhoben. Parallel wurde eine Stundungsvereinbarung geschlossen, nach der seit dem 01.04.2017 bis zum 31.12.2021 monatliche Raten von TEUR 3 zu leisten sind. Nach Ablauf des festgelegten Stundungszeitraums wäre der Restbetrag in einer Summe fällig. Der endgültige Zahlungszeitraum sowie die Höhe der Zahlung werden von der Entscheidung des Gerichts abhängig sein und wir erwarten nach der letzten gerichtlichen Verschiebungsmitteilung vor Herbst 2021 dazu keine Entscheidung. Wir haben mit der Bank eine Zusage zur Finanzierung einer Zahlung von TEUR 200 nach Ablauf der Stundung vereinbart. Die entsprechende Frist zur Inanspruchnahme des Betrags wurde zunächst bis zum 31.12.2021 verlängert. Wir erwarten, dass bis zur Entscheidung des Gerichts über die Höhe des Erschließungsbeitrags noch einige Zeit verstreichen wird, das Gericht den absoluten Betrag reduzieren wird und unsere Hausbank die Finanzierungszusage jährlich verlängert.

4. Finanzielle Leistungsindikatoren

Für die Unternehmenssteuerung werden die Kennzahlen Umsatz sowie EBIT, EBITDA und Umsatz pro FTE (alle Mitarbeiter plus Leiharbeiter als Vollzeitäquivalente) herangezogen. Alle drei Kennzahlen haben sich auf Jahresbasis verbessert und liegen im positiven Bereich.

Seit Mitte 2019 wurden deutliche Preiserhöhungen für neue Produkte implementiert, die ab Mitte 2020 bei allen Kunden voll wirksam wurden. Die hohen Personalkosten in der Produktion wurden durch eine Reduktion der teuren Leiharbeiter reduziert und die Materialkosten durch die Reduktion der Fremdleistungen optimiert. Damit konnte der DB1 deutlich verbessert werden. Der variable Gesamtdeckungsbeitrag sowie die Produktivität in der Produktion werden neu monatlich berechnet und ein Trendmonitoring eingerichtet.

Das monatliche Dashboard wesentlicher Kennzahlen und ein enges Liquiditätsmanagement mit einem Debitoren- und Verbindlichkeitenmanagement hat im Laufe des Geschäftsjahres 2020 geholfen, die Verbindlichkeiten weiter zu reduzieren und gleichzeitig proaktiv zu reagieren, als die Pandemie zu den ersten Auswirkungen auf den Umsatz geführt hat.

5. Gesamtaussage

Unsere Finanz- und Ertragslage schätzen wir zum Ende des Geschäftsjahres 2020 als deutlich verbessert ein. Auch wenn es in der ersten Hälfte 2021 noch schwierig bleiben wird, da die Pandemie den Geschäftsverlauf weiterhin beeinflussen wird, ist die Firma auf einem soliden Kurs. Die zukünftige Entwicklung sehen wir positiv, da der Turnaround geschafft wurde und die Grundlagen für eine nachhaltig positive Entwicklung gelegt wurden.

Die Ergebnisentwicklung konnte aufgrund der Preiserhöhungen und der organisatorischen Anpassungen kombiniert mit Insourcing deutlich verbessert werden. Das Ergebnis wird 2021 weiter verbessert werden und die Liquiditätssituation wird sich im Laufe des Jahres ebenfalls positiv entwickeln.

Die Stabilisierung der Umsätze erwarten wir mit dem langsamen Stabilisieren der Pandemie bis Mitte 2021, sodass wir im zweiten Halbjahr 2021 strukturelle Veränderungen in den Operations umsetzen werden, die uns eine nachhaltige Grundlage für die Entwicklung des Unternehmens ermöglichen.

III. Prognosebericht

Das Jahr 2020 war bestimmt durch die Auswirkungen der Pandemie mit erheblichen Schwankungen bei den Auslieferungen, die durch sehr kurzfristige Verschiebungen großer Kunden immer wieder Umsatzeinbußen und zusätzliche Kosten verursachten.

Dies führte zu erheblichen Umsatzrückgängen in den Quartalen Q2 und Q3, vor allem aber in Q4.

Trotz dieser Turbulenzen konnte die Gesellschaft 2020 profitabel arbeiten. Die inzwischen vollständig wirksamen Preiserhöhungen und sehr schnelle und konsequente Kostenreduktionen, vor allem der Abbau der Leiharbeiter, aber auch Materialkostenreduktionen, waren dabei die wesentlichen Erfolgsfaktoren und haben strukturell die Grundlage für die weitere Entwicklung der Firma gelegt.

Das Jahr 2021 war geplant als ein Jahr mit starkem Wachstum, da die Auftragseingänge sich sehr gut entwickelten. Nachdem die Pandemie wider Erwarten auch das erste Quartal 2021 stark negativ beeinflusst hat, haben wir die Planung für 2021 auf eine konservative Umsatzplanung mit dem Fokus auf Profitabilität umgestellt.

Wir planen in 2021 ohne Wachstum eine deutliche Erhöhung des Gewinns durch weitere Kostenoptimierungen, insbesondere Einsparungen bei den Personalkosten, Nebenkosten für die Produktion und den Transport sowie bei den Finanzierungskosten. Daneben werden wir durch moderate Preisanpassungen eine Kompensation der Materialkostenerhöhungen anstreben und vor allem in der zweiten Jahreshälfte erste Produktivitätsgewinne erzielen, wenn sich die Lage wieder stabilisiert hat und eine stabile Produktionsplanung erlaubt.

Gleichzeitig werden wir wieder aktiv Vertrieb betreiben und neue Projekte im Schienenfahrzeugbereich und bei den Industriebatteriebehältern anbieten. Die Ertragsstabilisierung wird der bestimmende Fokus sein, nicht Wachstum. Wir erwarten eine Steigerung des Gewinns um mindestens 50% gegenüber 2020 und damit eine Stabilisierung der Profitabilität der Gesellschaft, sofern die CORONA Pandemie dies zulässt.

Das Segment der Rehabilitationsrobotik unserer Partnerfirma Reha-Stim Medtec hat einen vollständigen Umsatzeinbruch erlitten. Für 2021 erwarten wir hier je nach Entwicklung der CORONA-Krise nach der Planung der Reha-Stim Medtec ein moderates Wachstum. Wir werden daher parallel eine Vertriebsinitiative starten, um neue Marktsegmente zu erschließen.

Die verschobenen Projekte aus 2020 wurden mehrheitlich auf 2021 und 2022 verschoben, sodass wir bereits eine gute Ausgangssituation für 2021 haben und unseren Fokus auf die Stabilisierung und Optimierung unserer Operations legen können.

Auf Basis einer aktuellen Hochrechnung erwarten wir im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von etwa EUR 10,5 Mio., was einem moderaten Rückgang von etwa 2% gegenüber 2020 entspricht. Wir zielen auf einen Gewinn in der Größenordnung von 3-5% vom Umsatz und damit eine nachhaltige Stabilisierung der Ertragskraft. Dies wird davon abhängig sein, wie sich die Materialkosten in den Quartalen Q2-Q4 entwickeln und wie schnell wir Preisanpassungen an die Materialkostensituation umsetzen können.

Die Auftragseingänge für 2021 liegen dabei mit etwa EUR 8 Mio. in einem sehr guten Bereich. Der Gesamtauftragsbestand liegt konstant über EUR 12 Mio. Vor einer Implementierung der notwendigen organisatorischen Änderungen für ein Wachstum werden wir die Annahme weiterer Aufträge selektiv halten und auf die Umsatzrendite fokussieren.

Die Liquidität wurde in 2020 weiterhin durch ein enges Debitorenmanagement gemanagt und bereits deutlich verbessert. Für 2021 ist es das Ziel, die überfälligen Verbindlichkeiten weiter deutlich abzubauen, um auch liquiditätsmäßig wieder mehr Raum für Investitionen zu bekommen. Erste Investitionen sind je nach Geschäftsverlauf bereits für die zweite Hälfte 2021 geplant.

Im ersten Quartal 2021 hat der Geschäftsführer zur Sicherung der Liquidität zwei langfristige Darlehen zur Verfügung gestellt. Insgesamt wird die Firma im Laufe des Jahres 2021 in der Lage sein, ohne größere Unterstützung seitens des Eigentümers die Liquidität sicherzustellen.

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

Das Hauptmarktsegment, der Schienenfahrzeugbereich, bleibt weiterhin robust mit mittelfristig stabiler Entwicklung, auch vor dem Hintergrund der CORONA-Krise. Insbesondere die Investitionen in den öffentlichen Verkehr durch die öffentliche Hand werden den Markt weiter stützen, wie die vollen Auftragsbücher unserer Hauptkunden zeigen. Die Auftragslage ist stabil und es gibt weitere attraktive Projekte, die die weitere positive Entwicklung unterstützen.

Die Risiken der Gesellschaft sind vor allem bedingt durch die eigene operative Performance, insbesondere der Fähigkeit, ein Wachstum zu unterstützen.

Die Situation am Arbeitsmarkt stellt weiterhin ein Risiko für eine ausreichend schnelle Neueinstellung der notwendigen Kompetenzressourcen dar. Unser Personalmanagement ist dabei, das durch neue kreative Wege für ein verbessertes Recruiting zu kompensieren. Zudem erwarten wir, dass die CORONA-Krise sich auch auf dem Arbeitsmarkt widerspiegeln wird und mehr Fachkräfte verfügbar sein werden, auch wenn die Kurzarbeit diesen Effekt verzögert hat.

Die Materialkostenseite stellt neu ein kurzfristiges Risiko dar. Die Verwerfungen in den Lieferketten und die plötzlichen starken Nachfragesteigerungen in den großen Märkten haben bei den Rohmaterialien zu starken Materialpreissteigerungen geführt. Diese können kurzfristig nur durch Preisanpassungen kompensiert werden. Diese starken Preisschwankungen sind nach Ansicht aller Experten temporärer Natur, bis die Produktionskapazitäten wieder hochgefahren und der Nachfrage angepasst sind. Wir erwarten bis Ende des Jahres wieder eine Entspannung der Situation am Markt. Der Markt bietet nach einer Normalisierung im Nachgang der Pandemie dennoch erhebliche Einsparpotentiale durch ein professionelles Einkaufsmanagement. Mittelfristig betrachten wir die Materialkostenseite nicht als signifikantes Risiko.

Die Implementierung eines aktiven Vertriebsmanagements mit dem Auftrag, die Kundenbasis zu erweitern, wurde 2020 in Angriff genommen um die Kundenbasis außerhalb des Schienenfahrzeugbereichs zu erweitern, sodass wir hier kein signifikantes Risiko sehen.

Das Risiko auf der Liquiditätsseite wird weiterhin durch enges Management der Finanzsituation und der Kosten adressiert. Der Umsatz pro Mitarbeiter wird in 2021 steigen und die Kosten - auch die Finanzierungskosten - werden weiter optimiert, sodass die Profitabilität und die Liquidität kein Risiko für die weitere Entwicklung der Firma mehr darstellen werden.

Das Unternehmen fakturiert ihre Umsätze fast ausschließlich in Euro. Da die Kosten ebenfalls zu einem überwiegenden Teil in Euro anfallen, ist das Risiko aufgrund von Währungsschwankungen unbedeutend und stellt keinen signifikanten Faktor dar.

2. Chancenbericht

Die Auftragslage für 2021 und 2022 ist zum Berichtszeitpunkt sehr solide. Die Chancen auf Wachstum sind nachweislich vorhanden, da die Auftragsbücher unserer Kunden voll sind und der Markt für industrielle Batterien weitere Chancen eröffnet. Die Umsatzpotentiale neuer Projekte in beiden Marktsegmenten liegen im Bereich von mehreren Mio. Euro pro Jahr. Aufgrund der sich eher verbessernden Wettbewerbssituation haben wir gute Chancen, weitere Aufträge zu bekommen. Dabei nehmen wir nur Aufträge an, mit denen wir die weitere Entwicklung der Firma nicht nur profitabel gestalten können, sondern auch wieder investieren können.

Neben bestehenden und neuen Marktsegmenten wie dem Batteriemarkt findet in Teilen der Lieferkette eine Bereinigung statt, die uns neue Möglichkeiten bei aktuellen und bisher nicht aktiven Kunden eröffnen. Die Rehabilitationsrobotik sowie der Geräte- und Apparatebau bleiben als Expansionsmärkte ebenfalls interessant. Hier ist aber die Entwicklung nach der CORONA-Krise in 2021 abzuwarten.

Die Voraussetzung für Wachstum liegt in der Weiterentwicklung der Operations. Die Planung mit dem Ziel, eine konstante Auslastung der Produktion sicherzustellen, wird ab Mitte 2021 schrittweise die Möglichkeit einer Optimierung ermöglichen und stellt eine wichtige Komponente zur Verbesserung der Produktivität und damit Profitabilität dar.

Eine langfristig ausgelegte Rekrutierung eigener Ressourcen anstatt Leiharbeitern und neuer Führungskräfte in den technischen Bereichen werden die Kostensituation und die operative Performance ebenfalls verbessern und damit weiterhin zur positiven Entwicklung des Unternehmens beitragen. Erste Führungskräfte sind bereits effektiv oder befinden sich in der Einarbeitung.

Die Verbesserung der Ertragssituation wird auch zu einer Verbesserung der Liquidität und damit zu mehr Flexibilität in der Lieferantenauswahl beitragen, wodurch wir einen positiven Beitrag zu Kostensenkungen erwarten.

Hinsichtlich des Erschließungskostenbescheids sind die Chancen auf einen erfolgreichen Widerspruch weiterhin positiv, da nach Einschätzung verschiedener Experten der Bescheid formell und materiell rechtswidrig ist. Dennoch haben wir bei der Refinanzierung der Firma Vorkehrungen getroffen, die Finanzierung durch einen Kredit unserer Hausbank sicherzustellen. Eine Entscheidung zu diesem Verfahren wird nach letzten Erkenntnissen nicht vor Herbst 2021 fallen, eher in 2022.

3. Gesamtaussage

Für das Jahr 2020 haben wir bei einem leichten Umsatzrückgang ein positives Ergebnis erzielt, trotz der Verwerfungen durch die Pandemie. Wir werden in 2021 ein erneut verbessertes positives Ergebnis erzielen und die nachhaltige Ertragsfähigkeit der Firma sicherstellen. Die Firma wird daher in 2021 auf Umsatzrendite und nicht auf Umsatzwachstum ausgerichtet. Gleichzeitig werden die Grundlagen für zukünftiges Wachstum durch Strukturverbesserungen und neue Führungskräfte in den Operations eingeleitet.

Für das Geschäftsjahr 2021 werden die Finanzkennzahlen einen EBITDA wie auch EBIT deutlich im positiven Bereich zeigen. Der Umsatz für 2021 wird auf Basis der neuen konservativen Planung bei ca. TEUR 10.500 liegen. Eine signifikante Steigerung der Umsätze und damit eine EBITDA und EBIT Verbesserung erwarten wir nach zwei durch die CORONA-Krise beeinträchtigten schwächeren Jahren dann wieder in 2022.

Unsere aktuell erstellte und laufend angepasste Liquiditätsplanung 2021 wird durch das enge Management des Abbaus der Verbindlichkeiten den stabilen Geschäftsbetrieb sicherstellen. Das Verhältnis Forderungen vs. Verbindlichkeiten bleibt trotz der Umsatzeinbrüche durch die Auftragsverschiebungen positiv. Im ersten Halbjahr 2021 werden weitere überfällige Verbindlichkeiten abgebaut sein und damit wird ab Q3 die Geschäftsentwicklung durch eine solide Liquidität unterstützt.

Die Auftragssituation hat sich positiv entwickelt und die weiteren Wachstumschancen durch unsere technische Kompetenz im Engineering von Leichtbau- und Schweißbaugruppen sind intakt. Wir werden bis auf Weiteres jedoch das Wachstum durch eine selektive Annahme von Aufträgen kontrollieren, um die Stabilität der Firma zu sichern und die Verbesserungen in den Operations zu ermöglichen.

Das Unternehmen ist stabilisiert und hat gute Zukunftsperspektiven, um aus eigener Kraft profitabel zu wachsen. Die Chancen für das Unternehmen übertreffen damit nach mehreren schwierigen Jahren die Risiken deutlich.

Berlin, 21. Mai 2021

Bernd Kropf, Geschäftsführer

Waldemar Rauch, Geschäftsführer

Bilanz für das Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

AKTIVA

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0		5.187,66
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	15.596,34		24.963,23
		15.596,34	30.150,89
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.937.260,71		4.105.425,06
2. technische Anlagen und Maschinen	734.176,29		918.884,75
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	272.189,33		341.501,27
		4.943.626,33	5.365.811,08
Summe Anlagevermögen		4.959.222,67	5.395.961,97
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	920.022,53		931.179,72
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	573.598,34		623.379,98
3. fertige Erzeugnisse und Waren	275.288,65		374.018,84
4. geleistete Anzahlungen	8.339,08		0
		1.777.248,60	1.928.578,54
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.111.678,08		1.068.117,15
2. sonstige Vermögensgegenstände	41.682,27		94.165,84
		1.153.360,35	1.162.282,99
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		3.023,61	2.419,77
Summe Umlaufvermögen		2.933.632,56	3.093.281,30
C. Rechnungsabgrenzungsposten		16.695,58	14.980,17
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		1.706.713,53	1.967.680,74
		9.616.264,34	10.471.904,18
PASSIVA
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		500.000,00	500.000,00
II. Kapitalrücklage		250.000,00	250.000,00
III. Verlustvortrag		2.717.680,74	1.605.261,56
IV. Jahresüberschuss		260.967,21	1.112.419,18-
nicht gedeckter Fehlbetrag		1.706.713,53	1.967.680,74
Summe Eigenkapital		0	0
B. Rückstellungen
sonstige Rückstellungen		326.110,14	322.798,73
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	4.743.796,18		4.942.536,41
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	242.861,25		364.067,25
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	869.265,57		1.537.761,11
4. sonstige Verbindlichkeiten	3.434.231,20		3.304.740,68
		9.290.154,20	10.149.105,45
		9.616.264,34	10.471.904,18

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		10.721.447,52	11.605.845,47
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		148.511,83-	150.848,94-
3. sonstige betriebliche Erträge		101.979,52	86.073,09
- davon Erträge aus der Währungsumrechnung EUR 0,00 (EUR -161,75)
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	3.418.904,00		4.112.381,62
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	1.338.024,73		2.398.963,74
		4.756.928,73	6.511.345,36
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	3.355.727,48		3.465.859,70
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	640.041,23		737.605,63
-davon für Altersversorgung EUR 2.315,72 (EUR 2.288,14)
		3.995.768,71	4.203.465,33
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		479.773,82	527.051,72
7. sonstige betriebliche Aufwendungen		934.098,42	1.143.543,44
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		6,7	358,26
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		225.009,54	242.653,04
- davon an verbundene Unternehmen EUR 20.104,34 (EUR 17.026,86)
10. Steuern vom Einkommem und Ertrag		69,6	2.746,90
11. Ergebnis nach Steuern		283.273,09	1.089.377,91-
12. sonstige Steueren		22.305,88	23.041,27
13. Jahresüberschuss		260.967,21	1.112.419,18-

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Wisch Engineering GmbH, Berlin, weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Absatz 2 HGB auf. Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Ergänzend wurden die Vorschriften des GmbH-Gesetzes beachtet. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den handelsrechtlichen Vorschriften, insbesondere § 266 und § 275 Absatz 2 HGB.

Die Wisch Engineering GmbH mit Sitz in Berlin ist in das Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg, Abteilung B, unter der Nr. 96670 B eingetragen.

2. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren ferner unverändert die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Zum 31. Dezember 2020 haben wir den Jahresabschluss unter der Prämisse der Unternehmensfortführung aufgestellt.

Zum Bilanzstichtag wird ein Jahresüberschusses in Höhe von TEUR 261 und ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von TEUR 1.707 ausgewiesen. Die buchmäßige Überschuldung ist aufgrund der vorliegenden Rangrücktrittserklärung des Gesellschafters, der Reha-Stim AG, Schlieren/Schweiz für ihre Darlehensforderungen in Höhe von TEUR 1.869 beseitigt. Ferner geht unsere aktuelle Planung für das Jahr 2021 davon aus, dass ein Gewinn in Höhe von TEUR 400 bis TEUR 500 erwirtschaftet wird und das Unternehmen auch 2022 nachhaltig Gewinn erwirtschaften wird. In 2021 hat unser Geschäftsführer bereits bis zum 31. März 2021 zusätzliche Darlehen in Höhe von TEUR 250 eingezahlt, um die Liquidität sicherzustellen.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Investitionszuschüsse, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Sie werden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear über 3 Jahre abgeschrieben. Die in Vorjahren aktivierten selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände werden gem. § 255 Absatz 2a HGB mit den bei deren Entwicklung anfallenden Herstellungskosten bewertet. Diese entsprechen den Vollkosten. Sie werden über eine Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich erhaltener Investitionszuschüsse angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen werden dem Vorjahr gegenüber unverändert linear über Nutzungsdauern zwischen 3 und 33 Jahren vorgenommen.

Die Gegenstände des Vorratsvermögens werden durch körperliche Inventur zum Jahresende aufgenommen. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips. Abschläge für lange Lagerdauern und nicht mehr benötigtes Material, unfertige und fertige Erzeugnisse wurden vorgenommen.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu den tatsächlichen Anschaffungskosten. Dabei wird der niedrigste Einkaufspreis zu Grunde gelegt.

Die unfertigen Erzeugnisse, unfertigen Leistungen sind in die unfertigen Stücklistenteile und in die unfertigen Verkaufsartikel zu unterteilen. Die Bewertung der unfertigen Stücklistenteile erfolgt durch Zuschlagskalkulation auf Basis einer Plankalkulation. Auf die Einstandspreise (Material- und Fertigungseinzelkosten) werden angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit diese durch die Fertigung veranlasst ist aufgeschlagen. Allgemeine Verwaltungskosten werden aktiviert.

Die unfertigen Verkaufsartikel werden nach der retrograden Methode entsprechend ihres Fertigstellungsgrades bewertet. Darüber hinaus werden Abschlagsätze insbesondere für Erlösschmälerungen, den Vertrieb und die Kosten der Warenabgabe sowie den Gewinn gebildet.

Die fertigen Erzeugnisse werden unter Beachtung des Niederstwert-Prinzips nach der retrograden Methode bewertet. Abschlagsätze werden insbesondere für Erlösschmälerungen, den Vertrieb und die Kosten der Warenabgabe sowie Gewinn gebildet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Einzelwertberichtigungen erfolgten nicht. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko wurde durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von TEUR 10 Rechnung getragen.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben, die Aufwendungen nach dem Bilanzstichtag betreffen.

Das gezeichnete Kapital wird in Übereinstimmung mit der Satzung ausgewiesen.

Die sonstigen Rückstellungen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf Fremdwährung lautende Vermögensgegenstände und Schulden wurden entsprechend der Vorschriften des § 256a HGB umgerechnet, d. h. es erfolgt eine Umrechnung mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag.

3. Angaben zur Bilanz

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände im Jahre 2020 ist in einer Anlage zum Anhang (Anlagespiegel) dargestellt.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

In dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Zinsabgrenzungen aus Mietkaufverträgen, Leasing-Sonderzahlungen und andere bezahlte Rechnungen, die dem Aufwand im Folgejahr zuzuordnen sind, ausgewiesen.

Die Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

	Stand 01.01.2020 TEUR	Inanspruchnahme TEUR	Auflösung TEUR	Zuführung TEUR	Stand 31.12.2020 TEUR
Personalkosten	155	155	0	220	220
Gewährleistungsaufwand	45	0	0	4	49
ausstehende Rechnungen	24	24	0	0	0
Prüfung Jahresabschluss	37	28	0	30	39
Boni	38	0	24	0	14
Vertragsstrafe	20	0	20	0	0
Sonstige Rückstellungen	4	0	0	0	4
	323	207	44	254	326

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Zahlungsverpflichtungen aus Mietkaufverträgen/Leasingverträgen in Höhe von TEUR 126 (Vorjahr: TEUR 264) und Erschließungskostenbeiträge in Höhe von TEUR 639 (Vorjahr: TEUR 675) ausgewiesen. Weiterhin sind hierin Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 1.925 (Vorjahr: TEUR 1.925) erfasst, wovon in Höhe von TEUR 1.869 der Rangrücktritt erklärt wurde. Ein Darlehen eines verbundenen Unternehmens von TEUR 60 und ein Darlehen unseres Geschäftsführers von TEUR 150, die in 2020 gewährt worden sind, sind hier ebenfalls ausgewiesen. Darüber hinaus sind Zinsen für die Gesellschafterdarlehen TEUR 47 (Vorjahr: TEUR 44), Personalkosten, Lohn- und Kirchensteuer, soziale Sicherheit TEUR 461 (Vorjahr: TEUR 339) enthalten. Weiterhin bestehen Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer von TEUR 22 (Vorjahr: TEUR 0).

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit werden die Angaben im Zusammenhang mit den Restlaufzeiten in einem Verbindlichkeitsspiegel zusammengefasst dargestellt (in EUR):

		Gesamt EUR	bis ein Jahr EUR	über ein Jahr bis 5 Jahre EUR	über 5 Jahre EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	31.12.2020	4.743.796,18	1.596.046,18	2.060.000,00	1.087.750,00
	31.12.2019	4.942.536,41	1.408.536,41	2.352.000,00	1.182.000,00
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	31.12.2020	242.861,25	242.861,25	0,00	0,00
	31.12.2019	364.067,25	364.067,25	0,00	0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	31.12.2020	869.265,57	869.265,57	0,00	0,00
	31.12.2019	1.503.945,56	1.503.945,56	0,00	0,00
sonstige Verbindlichkeiten	31.12.2020	3.434.231,20	662.325,71	2.771.905,49	0,00
	31.12.2019	3.302.437,31	526.669,34	2.775.767,97	0,00
Gesamt	31.12.2020	9.290.154,20	3.370.498,71	4.831.905,49	1.087.750,00
Gesamt	31.12.2019	10.112.986,53	3.803.218,56	5.127.767,97	1.182.000,00

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch eine Buchgrundschuld auf dem Grundbesitz der Gesellschaft abgesichert.

4. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Aufteilung der Umsatzerlöse ergibt sich wie folgt:

	2020 in TEUR	2019 in TEUR
Umsatzerlöse Inland:	3.465	4.795
Umsatzerlöse EG Ausland:	1.052	658
Umsatzerlöse übrige Ausland	6.204	6.153
Umsatzerlöse gesamt:	10.721	11.606

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge aus ausgebuchten Verbindlichkeiten (TEUR 18) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 44).

5. Sonstige Pflichtangaben

Zum 31. Dezember 2020 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Leasingverträgen von insgesamt TEUR 93 (Vorjahr: TEUR 138).

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer beträgt insgesamt 96 (Vorjahr: 101), darüber hinaus haben wir 6 Auszubildende beschäftigt.

Vom 01.01. bis 31.12.2020 oblag die Geschäftsführung den beiden Geschäftsführern

Herrn Bernd Kropf, Ingenieur, Berlin und

Herrn Waldemar Rauch, Kaufmann, Zürich/Schweiz

Die Gesellschaft hat von der Schutzklausel gem. § 286 Absatz 4 HGB Gebrauch gemacht und auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung verzichtet.

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss 2020 mit dem bestehenden Verlustvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Es liegen mit Ausnahme der Ausführungen im Anhang und Lagebericht zur Fortführungsprognose der Gesellschaft keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag vor.

Berlin, 21. Mai 2021

Bernd Kropf, Geschäftsführer

Waldemar Rauch, Geschäftsführer

Sonstiger Berichtsteil

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss für 2020 wurde am 10.06.2021 festgestellt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Wisch Engineering GmbH, Berlin

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der Wisch Engineering GmbH, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Wisch Engineering GmbH, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Absatz 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angabe im Anhang sowie die Angaben im Rahmen der Gesamtaussage und des Prognoseberichts im Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, das die Gesellschaft weiterhin zum Bilanzstichtag einen Nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von TEUR 1.707 ausweist. Die buchmäßige Überschuldung zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 ist aufgrund der vorliegenden Rangrücktrittserklärung der Reha-Stim AG, Schlieren/Schweiz für ihre Darlehensforderungen in Höhe von TEUR 1.869 beseitigt.

Ferner führen die gesetzlichen Vertreter aus, dass zwar die ursprüngliche Planung für 2021 aktuell nochmal reduziert wurde, um die Auswirkungen der COVID 19 Pandemie durch kundenseitige Auftragsverschiebungen auf die ersten vier Monate des Jahres zu berücksichtigen, aber aufgrund von Kosteneinsparungen und moderaten Preiserhöhungen weiterhin mit einem deutlich positiven Jahresüberschuss gerechnet wird.

Die beschriebenen kundenseitigen Auftragsverschiebungen werden sich im zweiten Halbjahr 2021 und 2022 positiv auswirken, es ist aber nicht abschätzbar, wie lange die Pandemie dauern wird und welche Auswirkungen dies auf Wisch und seine Kunden haben wird. Die aktuelle Planung für 2021 weist aktuell ein deutlich positives Ergebnis aus, so dass die Liquidität jederzeit gesichert wäre und die Gesellschaft erstmalig ohne größere Zuschüsse seitens des Eigentümers auskommen könnte.

Die Liquidität der Gesellschaft war angespannt im Geschäftsjahr 2020 und bis zur Unterzeichnung des Bestätigungsvermerks in 2021 durch den Gesellschafter und nahestehende Personen durch Gewährung von langfristigen Darlehen sichergestellt worden.

Wie diese Ausführungen darlegen, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 II 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 26. Mai 2021

Schönfisch & Kollegen
Partnerschaftsgesellschaft mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Philip Warner, Wirtschaftsprüfer