Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS)

Schwerin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Grundlagen der Gesellschaft

Geschäftsmodell:

Das Portfolio der Unternehmensgruppe Stadtwerke Schwerin umfasst Dienstleistungen im Bereich Energie, Wasser, Verkehr und Telekommunikation. Unser Anspruch ist es, stets eine stabile und sichere Versorgung unserer Endkunden und die Absicherung der Grundmobilität in der Landeshauptstadt Schwerin zu gewährleisten. Als starker Partner und Dienstleister vor Ort wollen wir den Schweriner Bürgerinnen und Bürgern mit bedarfsgerechten und innovativen Versorgungslösungen kontinuierlich nachkommen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der angestrebten Klimaschutzziele, vorgegeben durch den Gesellschafter der Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS), der Landeshauptstadt Schwerin, leisten. Gezielte Maßnahmen im Rahmen des Gesamtportfolios im Konzernverbund sollen es ermöglichen, dass die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schwerin weiter gesteigert und die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger nachhaltig verbessert wird.

Das Geschäft der Energieerzeugung und -versorgung bestimmt maßgeblich die Entwicklung des Stadtwerke-Konzerns. 85,3 Prozent des Konzernumsatzes resultieren aus dem Verkauf von Strom, Erdgas und Fernwärme an unsere Endkunden. Die bedarfsgerechte Bereitstellung über die Großhandelsmärkte und der Betrieb der Strom-, Gas- und Fernwärmenetze, sowie der benötigten Erzeugungsanlagen werden als vollständige Wertschöpfungskette abgebildet.

Unsere Marktposition in fremden Strom- und Gasnetzen basiert auf einer langfristigen Vertriebsstrategie, die ein moderates Wachstum im Endkundengeschäft außerhalb Schwerins vorsieht. Auch im Geschäftsjahr 2022 wurde die Ausbaustrategie im Schweriner Fernwärmenetz fortgesetzt. Ebenso vorangetrieben wurde im Geschäftsjahr 2022 der eigene Aufbau einer leistungsfähigen Breitbandversorgung in der Landeshauptstadt Schwerin mit modernster Glasfasertechnologie.

Das Geschäftsjahr 2022 wurde maßgeblich durch geopolitische Einflüsse geprägt: durch den am 24. Februar 2022 begonnenen Ukraine Krieg, ausgelöst durch eine russische Militäroffensive, waren an den Energiemärkten extreme Preisanstiege für Energieträger zu verzeichnen. Durch die Auswirkungen des Krieges haben sich die Rahmenbedingungen in der Energiewirtschaft fundamental geändert. Die Energieversorgung in Deutschland und Europa steht vor einer Zeitenwende. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat gezeigt, wie gefährlich Abhängigkeiten von einzelnen Importländern für die Versorgungssicherheit sein können. Durch den Lieferstopp von russischem Erdgas drohte eine bundesweite Gasmangellage, die durch Einsparungen der Bürgerinnen und Bürger, aber auch durch Einsparungen gewerblicher Kunden sowie durch den vermehrten Einsatz von Kohle und Öl abgewendet werden konnte. Der ungewöhnlich milde Temperaturverlauf im Geschäftsjahr 2022 unterstützte die Einsparmöglichkeiten beim Energieverbrauch zusätzlich. Die Anforderungen an eine angemessene Absicherungsstrategie haben den zuständigen Mitarbeitern und Führungskräften völlig neue Qualitäten abgefordert. Die SWS stellt sich dieser Herausforderung durch eine permanente Prozessanalyse und durch die Weiterentwicklung der Produktportfolios auf Ebene der Einzelgesellschaften. Kostensenkungspotentiale sollen auf allen Ebenen des Konzerns durch eine voranschreitende Digitalisierung gehoben werden.

Als Reaktion auf die gesetzlichen Unsicherheiten und den Preisdruck bei der KWK-Eigenerzeugung investierte die Energieversorgung Schwerin GmbH & Co. Erzeugung KG (EVSE) bereits in innovative technische Lösungen (Großwärmespeicher, Power-to-Heat Anlage). Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2022 war die Fortführung des Projektes "Tiefengeothermieanlage" und die Fortführung der im Geschäftsjahr 2021 begonnen Maßnahmen zur Modernisierung der KWK-Anlagen.

An den Erzeugungsstandorten Schwerin-Süd und Schwerin-Lankow erfolgt die Eigenerzeugung von Wärme und Strom im Kraft-Wärme-Koppelungs-Prozess in den Heizkraftwerken. Dazu wurde das Heizkraftwerk am Standort Schwerin-Süd planmäßig am 01. Mai 2021 außer Betrieb genommen. Fehlende Energiemengen wurden daher, wie bereits im Geschäftsjahr 2021 praktiziert, im Heizkraftwerk-Lankow und den Heizwerken erzeugt bzw. am Großhandelsmarkt zusätzlich beschafft, um die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Vor dem Hintergrund der Daseinsvorsorge wurde auch im Geschäftsjahr 2022 der in 2021 installierte Mietkessel intensiv genutzt, um Lastspitzen im Fernwärmenetz abdecken zu können.

Darüber hinaus wurden auch im Geschäftsjahr 2022 die Endkundenbedarfe im Medium Strom, durch die nach wie vor eingeschränkten Erzeugungskapazitäten, über den Großhandelsmarkt eingedeckt. Durch eine in 2022 temporär drohende Gasmangellage waren an den Energiemärkten zudem enorme Preisspitzen zu beobachten. Im Ergebnis zeigten sich an den Energiemärkten Preisniveaus in bislang unbekannter Höhe. Aus Gründen der Daseinsvorsorge und zur Abfederung von besonderen Härten in Form von massiven Preissteigerungen gegenüber den Endkunden hat man daher Gas, zum Betrieb der Heizkraftwerke, der dezentralen Wärmeerzeugungsanlagen und der Spitzenlast-Heizwerke, in einem nur reduzierten Umfang geordert und eingesetzt. Substituiert wurde der Primärbrennstoff durch Heizöl (HEL), da dieses am Energiemarkt verfügbar war. Zudem konnte der Energiehandel der EVSE diesen Brennstoff temporär günstiger ordern als Erdgas. Durch diesen "Fuel-Switch" konnte man dem Auftrag der Daseinsvorsorge zu jeder Zeit gerecht werden.

Das Projekt "Tiefengeothermie" wurde durch die bekannten Probleme bei der Beschaffung spezieller Bauteile und den Engpässen bei den Baukapazitäten dennoch stetig weitergeführt. Zielstellung im Geschäftsjahr 2022 war es, den Probebetrieb der Tiefengeothermieanlage im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 aufnehmen zu können.

Weitere Kernaufgaben der SWS-Unternehmensgruppe im Rahmen der Daseinsvorsorge sind die Wasserversorgung und die Betriebsführung für die Schweriner Abwasserentsorgung (SAE), einem Eigenbetrieb der Landeshauptstadt Schwerin, die Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs mit den Geschäftsbereichen Straßenbahn- und Buslinienbetrieb sowie dem Verkehrsmanagement in der Landeshauptstadt Schwerin. Die Betriebsführungsleistungen im Konzern (Shared Services) spielten auch im Geschäftsjahr 2022 eine wichtige Rolle. Durch die hohe Inflationsrate in Höhe von 6,9 % im Geschäftsjahr 2022 war es vor allem wichtig, den sich abzeichnenden Kostenauftrieb über alle Kostengruppen hinweg durch effizientere Prozesse und qualitativen Betriebsführungsleistungen entgegenzuwirken.(1)

Eine weitere Schwerpunktaufgabe betrifft die Modernisierung der Leitungsnetze und die Errichtung der notwendigen Anlagen im Bereich der Telekommunikation.

Geschäftsgrundlage für den Nahverkehrsbereich ist die Betrauung der Nahverkehr Schwerin GmbH (NVS) mit der gemeinwirtschaftlichen Verpflichtung zur Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs durch die Landeshauptstadt Schwerin und der bestehende Verkehrsbesorgungsvertrag vom 30. Oktober 2009. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 15 Jahre, so dass die NVS für diesen Zeitraum der Mobilitätsdienstleister für die Landeshauptstadt Schwerin ist. Für den Verkehrsbereich bedeutet dies Bestandsschutz und Planungssicherheit bis zum Geschäftsjahr 2024. Die Liniengenehmigungen nach dem Personenbeförderungsgesetz und das sich daraus ergebende Liniennetz bilden den Ausgangspunkt für die Erfüllung der gemeinwirtschaftlichen Verpflichtung. Die Buskonzessionen für städtische Linien konnten zum 1. Januar 2016 verlängert werden und haben eine Laufzeit bis zum 30. September 2024. Für die Straßenbahnlinien gelten die Genehmigungen bis zum 30. September 2025.

Der Konzessionsvertrag Wasser mit Geltung bis zum 31. Dezember 2029 ist die Grundlage für das Geschäft der Wasserversorgung in der Landeshauptstadt Schwerin. Die Erteilung der Konzession für die weiteren Wasserlieferungen für die kommenden Geschäftsjahre erfolgte gemäß Beschluss der Stadtvertretung der Landeshauptstadt Schwerin an die SWS am 29.10.2018. Die Durchführung der Wasserversorgung wird zukünftig weiterhin durch die WAG erfolgen.

Der seit 1993 bestehende Wasserliefervertrag mit dem Zweckverband Schweriner Umland konnte im November 2018 beginnend ab 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2034 verlängert werden. Dies sichert der WAG eine langfristige Zusammenarbeit unter gleichen Rahmenbedingungen.

Basis für den Betrieb des Strom- und Gasnetzes in der Landeshauptstadt Schwerin bilden die Konzessionsverträge vom 20. August 2010. Beide Verträge traten am 25. September 2012 in Kraft und haben eine Laufzeit von 20 Jahren. Der Netzzugang ist diskriminierungsfrei und die Netzentgelte sind staatlich reguliert. Sowohl die Biogasanlage als auch die Photovoltaikanlagen nutzen die gesetzliche Förderung des Stroms gemäß Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz - EEG 2021). Aufgrund der zuvor genannten Preisentwicklungen an den Energiemärkten und den daraus resultierenden Vermarktungsmöglichkeiten auf Ebene der Biogasanlage und auf Ebene der PV-Anlagen wurde im Geschäftsjahr 2022 in einigen Monaten auf die bisher attraktive EEG-Vergütung verzichtet und unterjährig in die attraktivere Direktvermarktung gewechselt.

Ziele und Strategien:

Als Stadtwerke Schwerin stehen wir für eine regionale, nachhaltige und sichere Versorgung mit Energie- und Telekommunikationsdienstleistungen in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns sowie über die Stadtgrenzen hinaus. Als kompetenter und verantwortungsvoller Partner bieten wir unseren Endkunden alle Versorgungsleistungen im Querverbund zuverlässig, serviceorientiert und zu wettbewerbsfähigen Preisen. Dieses Potenzial bildet die Basis unseres Handelns und gilt es gegenüber unseren Wettbewerbern weiter auszubauen.

Unser Ziel ist es, den in den letzten Geschäftsjahren eingeschlagenen Kurs zum moderaten Ausbau des Endkundengeschäfts außerhalb des Netzgebietes Schwerin im Strom- und Gasvertrieb fortzusetzen und damit langfristig ein stabiles und profitables Kundenportfolio zu erhalten, das es uns ermöglicht, zu wettbewerbsfähigen Preisen zu bestehen und auskömmliche Deckungsbeiträge zu generieren. Aus diesem Grund haben wir die bereits begonnene Optimierung der Kundengewinnungsprozesse im Geschäftsjahr 2022 fortgesetzt. Neben der Nutzung des Onlinevertriebsportals, spielt hier die Zusammenarbeit mit externen Vertriebspartnern eine zentrale Rolle. In diesem Kontext sei erwähnt, dass im Geschäftsjahr 2022 andere Energieversorger ihre Aktivitäten in fremden Netzen, ausgelöst durch Verwerfungen an den Energiemärkten, zum Teil eingestellt haben. Aus diesem Grund gab es Kundengruppen, die dann automatisch in die Grundversorgung fielen und somit zu einer Erhöhung der Kundenzahlen im Geschäftsjahr 2022 führten. Dieser Umstand war vor allem im Medium Gas zu beobachten. Weitere Schwerpunkte liegen in der gezielten Akquisition sowie der serviceorientierten Betreuung von Geschäftskunden in Schwerin und dem Umland.

Seit mehr als 10 Jahren genießt der Ausbau der Fernwärmeversorgung in der Landeshauptstadt eine hohe Priorität. Diese wird auch in den nächsten Jahren im Vordergrund stehen, um die Erfüllung der Klimaschutzziele nachhaltig zu unterstützen. Ein wesentlicher Beitrag hierfür ist die sukzessive Umstellung auf CO ₂-neutrale Fernwärme sowie Wärmecontracting-Angebote. Ein wichtiger Meilenstein hierfür ist die in 2023 geplante Inbetriebnahme der Tiefengeothermieanlage. Durch den Einsatz dieser Erzeugungsanlage wird man die Fernwärme für die Schweriner Bürgerinnen und Bürger zu ca. 15 Prozent klimaneutral zur Verfügung stellen können.

Als Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen stellt sich die SWS der Aufgabe, mit dem Aufbau eines modernen, zukunftsfähigen und leistungsstarken Glasfasernetzes aus eigener Kraft die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Schwerin und die Lebensqualität der Einwohner nachhaltig zu verbessern.

Der Nahverkehr dient der Sicherung der Grundmobilität im Rahmen der Daseinsvorsorge und bietet ein umweltfreundliches und klimabewusstes Verkehrsdienstleistungsangebot. Dies gilt es fortzuführen und zu erweitern, denn die Bedeutung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nimmt im Zuge des Klimaschutzes und rapide steigender Kosten für die Individualmobilität immer weiter zu. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass das inferiore Gut "ÖPNV" in den kommenden Jahren mehr und mehr gefragt sein wird. Die Preisentwicklungen in anderen Lebensbereichen und die damit verbundene Belastung der Bürgerinnen und Bürger wird die Entwicklung der Fahrgastzahlen zudem weiter ventilieren.

Im Fokus des unternehmerischen Handels steht bei allen Unternehmen der Stadtwerke insbesondere die Wirtschaftlichkeit und die Erfüllung des Versorgungsauftrags zur Gewährleistung der Daseinsvorsorge in der Landeshauptstadt Schwerin.

II. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen:

Die energie- und gesamtwirtschaftliche Lage war im Jahr 2022 insbesondere durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geprägt. Seit dem Beginn des Krieges im Februar 2022 kam es weltweit zu wirtschaftlichen und geopolitischen Verwerfungen die einer Zäsur entsprechen. Die Rohstoffmärkte erreichten zeitweise extreme Rekordhöhen.

Die Inflationsrate in Deutschland ist bereits im Jahr 2021 angestiegen und lag im Jahr 2022 im Jahresdurchschnitt bei 6,9 Prozent. Die historisch hohe Jahresteuerungsrate wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Krieges in der Ukraine getrieben. (2)

An den Energiemärkten war im Jahr 2022 unter den fossilen Energieträgern beim Erdgas der stärkste Preisanstieg zu verzeichnen. Die zunächst weltweit ansteigende Gas-Nachfrage nach den Corona bedingten Rückgängen im Jahr 2021 sowie die ungewöhnlich niedrigen Füllstände der Gasspeicher in Europa führten zu den Preisanstiegen an den Energiemärkten beim Gas.

Im Verlauf des Jahres 2022 reduzierte Russland die Gaslieferungen an Europa sukzessive bis zu einem kompletten Lieferstopp. Dieses führte an den Märkten zu einer zeitweisen hohen Nervosität und Volatilität. Der Spotmarkt für Gas erreichte sein Allzeithoch von 314 Euro je MWh im Sommer 2022. Durch den von Russland verfügten Gaslieferstopp konnten keine russischen Gasmengen nach Deutschland importiert werden. Im September 2022 wurden die Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 durch externe Einflüsse zerstört. Durch die Eingriffe in die bisher genutzte Infrastruktur rückte die Sicherheit und der Schutz von Energieanlagen in Deutschland in den Fokus. (3)

Um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten und die Bürger von den stark gestiegenen Energiekosten zu entlasten, wurden von der Bundesregierung weitreichende Entscheidungen für die Energiewirtschaft getroffen. Um die fehlenden Gaslieferungen aus Russland zu kompensieren, wurden die Gasimporte aus Norwegen und den Niederlanden erhöht und mit dem Bau von LNG-Terminals begonnen. Zusätzlich wurde seitens der Politik an die Bürger appelliert, den eigenen Energieverbrauch zu senken. Eine drohende Gasmangellage konnte im Jahr 2022 insbesondere durch den milden Temperaturverlauf und das damit verbundene Einsparverhalten im Gasverbrauch vermieden werden. Zur Versorgungssicherheit in Deutschland haben u. a. die von der Bundesregierung beschlossene Rückkehr der Kohlereservekraftwerke und der temporären Verlängerung der Stromerzeugung aus Kernkraftwerken beigetragen. Durch den staatlichen Einstieg beim Gasimporteur UNIPER konnten Unsicherheiten bezüglich der Gasversorgung aus dem Markt genommen werden.(4) Auf Endkundenseite wurden u. a. Kostenentlastungen durch den Wegfall der EEG-Umlage zum 01. Juli 2022 sowie umfangreiche Entlastungspakete (Strom-, Gas- und Fernwärmepreisbremsen) beschlossen, die im Jahr 2023 wirksam werden.

Die Witterung und insbesondere der Temperaturverlauf eines Jahres sind für den Gasverbrauch in Deutschland entscheidend. Im Jahr 2022 waren alle Monate im Vergleich zum Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 zu warm. Einen Rekord gab es bei der Sonnenscheindauer. Mit einem Niederschlagsdefizit von etwa 15 Prozent war das Jahr 2022 zu trocken.(5) Dieses Defizit hatte starke Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wasserkraftwerken.

Eine nachhaltige und leistungsfähige Wasserwirtschaft ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer modernen Industriegesellschaft. Sie ist öffentliche Daseinsvorsorge und die Grundlage für menschliche Gesundheit, wirtschaftliche Entwicklung und sozialen Wohlstand. Qualität, Stabilität, Ressourcenschutz und nachhaltiges Asset-Management der Infrastruktur stehen im Fokus der Tätigkeit des Bereiches Wasser. Die deutsche Wasserwirtschaft beweist durch umfangreiches, technisches, wirtschaftliches und wissenschaftliches Know-how und ihre praxisorientierte Forschung, dass sie diesen Herausforderungen gewachsen ist.

Die Verkehrsbetriebe verzeichneten im 1. Halbjahr 2022 deutlich mehr Fahrgäste in Bussen und Bahnen als im Vorjahreszeitraum. Allerdings lagen die Fahrgastzahlen im Linienverkehr immer noch rund ein Fünftel unter dem Niveau des 1. Halbjahres 2019, dem letzten Halbjahr vor der Corona-Pandemie.(6)

Geschäftsverlauf:

In allen Medien war die Versorgungssicherheit jederzeit gegeben.

Das in 2022 erzielte Konzernergebnis beträgt 19,0 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahreskonzernergebnis über -13,1 Mio. Euro bedeutet dies eine Verbesserung um 32,1 Mio. Euro. Gegenüber dem für 2022 geplanten Konzernergebnis (Basis WP 2022) von -9,0 Mio. Euro entspricht dies einer Verbesserung um 28,0 Mio. Euro. Hauptgrund hierfür sind im Vergleich zu 2021 vorwiegend Rohertragssteigerungen in den Bereichen Gas- und Stromvertrieb sowie die Verbesserung des Beteiligungsergebnisses EVSE um 13,6 Mio. Euro. Trotz einer langfristigen Beschaffungsstrategie waren aufgrund der extremen Preisanstiege an den Energiemärkten Preisanpassungen gegenüber den Endkunden zur Deckung der Bezugskostensteigerungen und Risikoabsicherung erforderlich (s. Abschnitt II). Die Verbesserung der EVSE resultiert aus gesteigerten Roherträgen der Erzeugungsanlagen infolge eines vorgenommenen Fuel Switches und einem besseren Wirkungsgrad der technischen Anlagen sowie des geringeren Abgangs bzw. der geringeren Ausbuchung von Sachanlagen im Zusammenhang mit der fortschreitenden Modernisierung der Heizkraftwerke in Schwerin-Süd und Lankow. Wegen der Unsicherheit der Gasbelieferung wurde Heizöl eingelagert und zur Fernwärmeaufbereitung verwendet, bereits eingekauftes Erdgas wurde in den Markt verkauft (Fuel Switch).

Die SWS-Unternehmensgruppe erreichte im Geschäftsjahr einen Umsatz von insgesamt 287,4 Mio. Euro (Vorjahr 212,9 Mio. Euro). Im Einzelnen setzt sich dieser wie folgt zusammen:

Umsatz in Tausend Euro	2022	2021	Veränderung in %
Strom	116.380	105.302	10,5
Wärme	48.652	32.784	48,4
Gas	80.073	33.553	138,6
Verkehrsdienstleistungen	14.353	13.762	4,3
Wasser	11.722	11.591	1,1
Betriebs- und Geschäftsführung	8.542	8.358	2,2
Übrige Geschäfte	7.656	7.566	1,2
Summe	287.379	212.916	35

Bestimmt wird die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns Stadtwerke Schwerin maßgeblich durch die Energieversorgung mit Strom, Gas und Fernwärme. Dieser Bereich macht mit einem Umsatz von 245,1 Mio. Euro (Vorjahr 171,6 Mio. Euro) einen Anteil von ca. 85 Prozent (Vorjahr 81 Prozent) am Gesamtkonzernumsatz aus. Eine tragende Rolle kommt dem Medium Strom mit einem Anteil von ca. 40 Prozent am Konzernumsatz zu. Unser strategisches Ziel ist es, das Kundenportfolio in Schwerin weiterhin zu stabilisieren und den in den letzten Jahren eingeschlagenen Weg zum Ausbau des Endkundengeschäfts fortzusetzen, um langfristig einen profitablen Kundenstamm zu erhalten.

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine mit den geopolitischen Veränderungen haben den Geschäftsverlauf in 2022 maßgeblich bestimmt. Aufgrund des Lieferstopps des russischen Erdgases und der latent vorhandenen Gefahr einer Gasmangellage in Deutschland hatte die Versorgungssicherheit unserer Kunden die höchste Priorität. Aus diesem Grund haben die Stadtwerke Schwerin die aktive Akquisition von Neukunden im Geschäftsjahr 2022 temporär ausgesetzt. Der Absatz im Medium Strom konnte stabil gehalten werden. Die Kundenanzahl in Schwerin ist im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleichgeblieben. Kundenverluste im Privatkundensegment in fremden Netzen außerhalb Schwerins wurden durch höhere spezifische Verbräuche ausgeglichen, somit sind die Absatzmengen im Strom im Vergleich zum Vorjahr auf gleichem Niveau geblieben. Im Gasmarkt wirkte sich der milde Temperaturverlauf sowie das durch die Appelle der Bundesregierung ventilierte Einsparverhalten der Kunden direkt auf die Absatzmengen aus. In Schwerin ist die Kundenanzahl gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In fremden Netzen außerhalb von Schwerin verzeichnete man einen Kundenrückgang bei den Haushaltskunden.

Die Vertriebsaktivitäten für Fernwärme richteten sich in 2022 hauptsächlich auf die Neugewinnung von Wärmekunden in der Schweriner Innenstadt aus. Schwerpunkt war die Verdichtung der Anschlussquoten in bereits erschlossenen Stadtgebieten. Zusammen mit weiteren Neukunden in Neubaugebieten gelang eine Steigerung der Anschluss-Wärmeleistung um ca. 4 MW in 2022. Somit werden ca. 100 Gebäude zukünftig mit der umweltschonenden Schweriner Fernwärme neu versorgt.

Im Medium Strom lag der Absatz mit 316 GWh mit ca. 5 GWh unter dem Vorjahr. Insgesamt hatte die SWS zum Jahresende 99.252 Stromkunden. Hiervon entfallen 56 Prozent auf das Schweriner Stromnetz. 44 Prozent der Kunden stammen hingegen aus fremden Netzen. Der Stromabsatz im Schweriner Netzgebiet lag mit 146 GWh ca. 5 GWh über dem Vorjahr. In fremden Netzen verringerte sich die Absatzmenge hingegen um ca. 10 GWh. Der Anteil an verkauftem grünen Strom aus erneuerbaren Energiequellen lag bei ca. 43 GWh. Dies entspricht ca. 14 Prozent des Gesamtstromabsatzes.

Trotz der massiv gestiegenen Bezugspreise an den Energiemärkten konnten für die Schweriner Stromkunden die Preise in 2022 stabil gehalten werden. Aufgrund einer langfristigen Beschaffungsstrategie konnte bereits zum 1. August 2021 eine Preisgarantie bis zum 31. Dezember 2022 gegeben werden. In den fremden Netzen wurden für die meisten Stromkunden im Jahresverlauf Preiserhöhungen von ca. 20 Prozent notwendig.

Im Medium Gas verminderte sich der Absatz aufgrund der milden Witterung und dem damit verbundenen Einsparverhalten der Kunden sowie durch Kundenverluste in fremden Netzen gegenüber dem Vorjahr um ca. 101 GWh auf 550 GWh deutlich. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es sich im Vorjahr um ein vergleichsweise kühles Jahr gehandelt hat und deshalb im Jahr 2021 die Verbräuche deutlich angestiegen waren. Zum Jahresende 2022 hatte die SWS 18.296 Gaskunden, davon werden ca. 39 Prozent in fremden Netzgebieten beliefert.

Aufgrund der extremen Preisanstiege an den Energiemärkten wurden im Geschäftsjahr 2022 für die Gaskunden im Schweriner Netzgebiet und in fremden Netzen mehrere Preiserhöhungen notwendig. Seit dem 1. Oktober 2022 wird mit der Gasspeicherumlage bundesweit eine neue Umlage für Gaskunden erhoben. Mit ihr sollen Mehrkosten für die Erdgas-Ersatzbeschaffung finanziert werden, die aufgrund der ausfallenden Erdgaslieferungen aus Russland entstehen. Für Entlastung auf der Endkundenseite sorgte das "Gesetz zur temporären Senkung des Umsatzsteuersatzes auf Gaslieferungen über das Erdgasnetz", indem der Umsatzsteuersatz auf Gas- und Wärmelieferungen einschließlich bestimmte Nebenleistungen ab dem 1. Oktober 2022 bis Ende März 2024 von 19 auf 7 Prozent reduziert wurde.

Im Fernwärmebereich konnte die Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS) im Geschäftsjahr 2022 einen Absatz von ca. 332 GWh (Vorjahr ca. 371 GWh) realisieren. Der spezifische Fernwärmeverbrauch von 71 MWh pro Verbrauchsstelle lag durchschnittlich um 12 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die Verringerung des Fernwärmeabsatzes wurde insbesondere durch die im Vergleich zum Vorjahr milden Temperaturen in den Heizmonaten bewirkt. Die weiterhin erfolgreiche Neukundenakquise von privaten Haushalten und von Geschäftskunden, die im Rahmen des Fernwärmeausbaus akquiriert wurden, konnten den temperaturbedingten Mengenrückgang im Jahr 2022 in Teilen kompensieren. Mit der Fortführung des Fernwärmeausbauprogramms stellen sich die Stadtwerke Schwerin weiterhin einer großen Herausforderung. Ziel ist die langfristige Kompensation von Absatzrückgängen aufgrund von Sanierungen und Rückbauten verbunden mit der Bereitstellung eines nachhaltigen und umweltschonenden Heizmediums.

Im Bereich der Energieversorgung Schwerin GmbH & Co. KG (EVSE) wurde das Geschäftsjahr 2022 maßgeblich durch die Auswirkungen der Energiekrise sowie durch die weiterhin andauernde HKW-Modernisierung am Standort Schwerin-Süd geprägt. Trotz dieser äußerst herausfordernden Bedingungen konnte die EVSE zu jedem Zeitpunkt ihren Versorgungs- und Dienstleistungsaufträgen nachkommen.

Die Fernwärmeversorgung sicherte die EVSE an ihren beiden HKW Standorten Schwerin Süd und Schwerin Lankow durch den Betrieb von drei Heißwassererzeugern (einer davon gemietet für die Dauer der Modernisierung der Heizkraftwerke), einem Abhitzekessel, einer Power-to-Heat-Anlage, zwei Blockheizkraftwerken und dem Wärmebezug aus einer Biogasanlage ab.

Der Fokus der EVSE liegt auf einer fernwärmebedarfsgerechten Erzeugung und der damit verbundenen bedarfsgerechten Brennstoffbeschaffung für die Erzeugungsanlagen. In den vergangenen Jahren erwuchsen aus der Brennstoffbeschaffung keine besonderen Herausforderungen: die Anlagen wurden weitestgehend mit Erdgas befeuert und die damit verbundenen Prozesse sind standardisiert. Das Jahr 2022 wies jedoch ein Marktumfeld auf, das, verglichen mit früheren Geschäftsjahren, sich auf einem deutlich höheren Niveau bewegte. Die Brennstoffpreise waren extrem hoch und sehr volatil, die Gasimporte aus Russland sanken und endeten abrupt. Die Bevölkerung und die Industriebranche wurden angehalten Energie und vor allem Gas zu sparen. Ferner drohte temporär eine Gasmangellage.

Risikobedingt schlossen einige Handelspartner der EVSE keine neuen Handelsgeschäfte mehr ab, andere wiederum reduzierten ihr Produktportfolio und handelten nur noch Standardprodukte. Neben den Einschränkungen am OTC-Markt musste die EVSE auch das Gas-Einspargebot und die drohende Gasmangellage bewältigen.

Aufgrund der technologischen Vielseitigkeit der Erzeugungsanlagen der EVSE, konnte sie der gebotenen Gaseinsparung sowie der drohenden Gasmangellage mit einer modifizierten Strategie gerecht werden. Neben Erdgas wurde auch leichtes Heizöl (HEL) als Brennstoff eingesetzt. Für den Winter 2022/2023 standen der EVSE Heizöl befeuerte Erzeugungsanlagen, mit einer Feuerungswärmeleistung von 105 MW zur Verfügung. Neben den HEL befeuerten Anlagen betreibt die EVSE an ihren beiden HKW Standorten in Schwerin Süd und Schwerin Lankow auch HEL-Speicheranlagen. In Schwerin Süd steht eine Speicherkapazität von 4.000 m ³ und in Schwerin Lankow eine Speicherkapazität von 2.000 m ³ HEL zur Verfügung. Zur Absicherung der Fernwärmeversorgung hielt die EVSE im vierten Quartal 2022 zu jedem Zeitpunkt mindestens 4.000 m ³ HEL in den beiden Speicheranlagen vor. Zur Vorbereitung auf eine Gasmangellage befüllte die EVSE nicht nur ihre Speicheranlagen, sondern schloss auch langfristige HEL-Lieferverträge für das vierte Quartal 2022 und das erste Quartal 2023 ab.

Ungeachtet der Anstrengungen zur Umsetzung von Gaseinsparungen und den Vorbereitungen auf eine Gasmangellage ist es der EVSE gelungen, jederzeit die Energieversorgung bei Deckung der variablen Kosten abzusichern und darüber hinaus die Planungsaktivitäten zur zukunftsorientierten, klimafreundlichen Umgestaltung der Energieerzeugungsanlagen termingerecht fortzuführen.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde der Glasfasernetzausbau in der Landeshauptstadt weiter vorangetrieben. Neben den koordinierten Baumaßnahmen wie z. B. der Hospitalstraße oder der Büdnerstraße wurden weitere Erschließungsgebiete an das Glasfasernetz angebunden. Wie in den Vorjahren konnten nach erfolgreicher Vorvermarktung weitere Bestandswohngebiete mit dem Stadtwerkeglasfasernetz erschlossen werden.

Nachdem die Arbeiten zum Kooperationsprojekt mit der städtischen Wohnungsgesellschaft WGS im Stadtteil Großer Dreesch abgeschlossen werden konnten, begann die Anbindung und Gebäudeerschließung eines Großteiles der WGS-Objekte im Stadtteil Lankow. Nach Abschluss dieses Projektes werden rund 2.900 Wohneinheiten der städtischen Wohnungsgesellschaft die city.kom Produkte der Stadtwerke Schwerin nutzen können.

Zusammen mit dem weiteren Netzausbau, lokaler und stadtweiter Vertriebsaktionen und dem Vor-Ort-Service der Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS) konnte die Zahl der city.kom Vertragskunden auf 2.326 (Vergleich: Vorjahr 1.827 Vertragskunden) erhöht werden. Mehr als 18.000 Wohneinheiten Schwerins sind mittlerweile kurzfristig versorgbar (Vergleich: Vorjahr 13.000 Wohneinheiten).

Im Bereich des eigenen lokalen Strom- und Gasnetzes (NGS) war die Versorgungssicherheit jederzeit gewährleistet. Aufgrund der hohen Preisentwicklung an den Kundenendpreisen sind im Vergleich zu 2021 zum Jahresende 2022 sowohl im Strom- aber insbesondere im Gasnetz spürbar geringere Netzentnahmen zu verzeichnen. Diese rühren im Gas vor allem aus den geringeren Temperaturen, sind aber auch auf sparsameren Verbräuchen zurückzuführen.

Die derzeitige COVID-19-Pandemie hatte in 2022 im Vergleich zum Vorjahr keinen maßgeblichen Einfluss auf die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der technische Betrieb des Strom- und Gasnetzes konnte ohne Einschränkungen für die Netzkunden aufrechterhalten werden.

Mangels zeitnaher Festlegung durch die Landesregulierungsbehörde, bildeten die Grundlage für die neuen Netzentgelte Strom ab dem 1. Januar 2022, der durch die Anhörung zur Kostenprüfung bekannte Kostenblock in Höhe von 20.656 Tausend Euro für die dritte Regulierungsperiode und der beschiedene Effizienzwert von 92,87 Prozent. Die Stromnetzentgelte 2022 sind im Vergleich zum Jahr 2021 gestiegen. Die Netzentgelte waren bis zum 31. Dezember 2022 befristet und wurden zum 1. Januar 2023 gemäß ARegV neu kalkuliert.

Die Wechselbereitschaft im Netzgebiet der Netzgesellschaft ist in 2022 im Bereich Strom im Vergleich zum Vorjahr um 29,7 Prozent gesunken. Insgesamt haben 3.764 Stromabnehmer in 2022 ihren Lieferanten gewechselt. Bezogen auf die Gesamtnetzkunden beläuft sich die Wechselquote in 2022 auf rund 5,08 Prozent. Im Netzgebiet der Netzgesellschaft sind mit Stand 31. Dezember 2022 230 Stromhändler aktiv.

Die Grundlage für die neuen Netzentgelte Gas ab dem 1. Januar 2022 ist der Festlegungsbescheid vom 09.03.2021 mit der EOG für 2022 in Höhe von 7.836 Tausend Euro und der mitgeteilte Effizienzwert von 93,30 Prozent. Die Gasnetzentgelte 2022 sind im Vergleich zum Jahr 2021 leicht gestiegen. Die Netzentgelte waren bis zum 31. Dezember 2022 befristet und wurden zum 1. Januar 2023 gemäß ARegV neu kalkuliert.

Die Wechselbereitschaft im Netzgebiet der Netzgesellschaft ist in 2022 im Bereich Gas im Vergleich zum Vorjahr um 25,4 Prozent gesunken. Insgesamt haben 1.149 Gasabnehmer in 2022 ihren Lieferanten gewechselt. Bezogen auf die Gesamtnetzkunden beläuft sich die Wechselquote in 2022 auf rund 9,23 Prozent. Im Netzgebiet der Netzgesellschaft sind mit Stand 31. Dezember 2022 insgesamt 159 Gashändler aktiv.

Zum 30. Juni 2017 hat die Geschäftsführung der NGS gegenüber der BNetzA die Anzeige über die Wahrnehmung des grundzuständigen Messstellenbetriebes gemäß Messstellenbetriebsgesetz abgegeben.

Im Jahr 2022 wurden 7.413 moderne Messeinrichtungen verbaut. Der Rollout für die intelligenten Messsysteme ist bis auf weiteres ausgesetzt.

Die NGS erzielte ein positives Jahresergebnis von 1,4 Mio. Euro (Vorjahr 0,8 Mio. Euro), was gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung um 647 Tausend Euro bedeutet.

Die Trinkwasserversorgung der Landeshauptstadt Schwerin und einiger Umlandgemeinden des Zweckverbandes Schweriner Umland war im Geschäftsjahr 2022 durch die Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft Schwerin mbH & Co. KG (WAG) jederzeit gesichert. Unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften und Regelungen stellten die Wasserwerke der WAG stets Trinkwasser in ausreichender Menge und Qualität bereit.

Das Konzept und die Vorkehrungen zum Schutz der Trinkwasserressourcen in den Trinkwasserschutzgebieten Schwerin und Pinnow setzte der Bereich Wasser im Geschäftsjahr weiter um. Der Betrieb der Abwasserentsorgung im Auftrag der Schweriner Abwasserentsorgung verlief stabil. An den öffentlichen Anlagen zur Abwasserleitung, zur Straßenentwässerung sowie zur Abwasserreinigung gab es keine nennenswerten und nachhaltigen Störungen. Die WAG wurde in 2022 erfolgreich durch den TÜV Nord nach den DIN-Normen DIN EN ISO 9001 (Qualitätsmanagement), 140001 (Umweltmanagement) sowie 45001 (Arbeitsschutzmanagement) zertifiziert. Im Rahmen des Konzerns erfolgte zudem die Re-Zertifizierung des Energiemanagements nach DIN EN ISO 50001. Dadurch sind die Unternehmen, wie u. a. die WAG berechtigt, die Stromsteuerentlastung gemäß § 9 und § 10 StromStG weiterhin in Anspruch zu nehmen.

Bei den Schweriner Kunden ist der Trinkwasserverbrauch im Jahr 2022 gegenüber 2021 leicht um 0,6 Prozent gestiegen und lag bei 4.865 Tm ³ (Vorjahr 4.834 Tm ³). Die Lieferungen an das Schweriner Umland sind um 24 Tm ³ niedriger als im Vorjahr ausgefallen. Insgesamt lag der Wasserabsatz in 2022 mit 5.524 Tm ³ auf Vorjahresniveau von 5.517 Tm ³.

2022 erwirtschaftete die WAG einen Jahresüberschuss von 2,6 Mio. Euro (Vorjahr 3,0 Mio. Euro).

Die Nahverkehr Schwerin GmbH (NVS) erbringt seit 1991 als eigenständige GmbH umfassende Mobilitätsdienstleistungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt Schwerin und mit drei gebietsüberschreitenden Linien in den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim. Die NVS bildet damit den wichtigsten Partner zur Absicherung der Grundmobilität im Rahmen der Daseinsvorsorge in der Stadt Schwerin. In 2022 erbrachte der Bereich "Nahverkehr und Verkehrsdienstleistungen" eine Gesamtbetriebsleistung von ca. 3,404 Mio. Fahrplan-Kilometer (Vorjahr 3,37 Mio. Fahrplan-Kilometer). Die Omnibusbetriebsleistung lag mit ca. 2,11 Mio. Fahrplan-Kilometer über dem Vorjahresniveau von 2,09 Mio. Fahrplan-Kilometer. Die vier Straßenbahnlinien erzielten insgesamt eine Betriebsleistung von 1,29 Mio. Fahrplan-Kilometer (Vorjahr 1,28 Mio. Fahrplan-Kilometer).

In 2022 wurden insgesamt 16,3 Mio. Fahrgäste befördert. Das entspricht einem Plus von 4,7 Mio. Fahrgästen im Vergleich zum Vorjahr (40 Prozent). Hierzu trug neben dem Wegfall von Corona-Eindämmungs-Maßnahmen auch wesentlich das im Juni bis August gültige 9-EUR-Ticket bei. Von den Fahrgästen nutzten rund 38,9 Prozent (Vj.: 27,1 Prozent) Einzel- bzw. Tageskarten und 61,1 Prozent (Vj.: 72,9 Prozent) Zeit- bzw. Abonnementfahrausweise. Aus dieser Entwicklung lässt sich erkennen, dass der sich bereits im Vorjahr abzeichnende Trend, der Zunahme der Gelegenheitsfahrer, sich im Geschäftsjahr 2022 weiter verstärkt hat.

Der Nahverkehr weist durch die Aktivierung des Anspruchs auf Ausgleich des Verlustes aus der Erbringung der Verkehrsleistung ein ausgeglichenes Ergebnis aus. Der Ausgleichsanspruch beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 auf 2.257 Tausend Euro (Vorjahr: 1.075 Tausend Euro). Damit hat sich das Ergebnis vor Ausgleich um 1.182 Tausend Euro gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Auf Basis des Verkehrsbesorgungsvertrages mit der Landeshauptstadt Schwerin stand dem Nahverkehr im Geschäftsjahr 2022 ein Ausgleichsbetrag aus der laufenden Betrauung von 6,3 Mio. Euro zur Verfügung (Vorjahr 5,2 Mio. Euro; inkl. Verlust aus der Erbringung der Verkehrsleistung).

Die zweckgebundenen Mittel des Landes M-V für die Sanierung der Schieneninfrastruktur über 1,6 Mio. Euro waren gegenüber dem Vorjahr konstant.

Nach Beendigung des Pachtvertrages mit der zwischenzeitlich insolventen ProM Med Care Z. GmbH in 2021 hat die FIT im Geschäftsjahr 2022 den Betrieb des belasso nicht wiederaufgenommen. Das Objekt ist seitdem stillgelegt und wird durch die FIT zum Zwecke der Werterhaltung gesichert. Der Aufsichtsrat der SWS hat im April 2022 dem Verkauf des belasso an das AIM-Konsortium zugestimmt. Notwendige Kaufverträge wurden in 2022 bereits beurkundet; wobei die finale Umsetzung des Verkaufes erst nach Eintritt bestimmter aufschiebender Bedingungen erfolgt und zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossen war.

In 2022 weist die FIT ein Ergebnis vor Verlustübernahme in Höhe von -0,325 Mio. Euro aus und liegt damit unter dem Vorjahresergebnis von -0,266 Mio. Euro. Die Verschlechterung resultiert im Wesentlichen aus dem Saldo der Erträge aus Wertberichtigungen der Vorjahre 2021 und 2020 sowie der Ausbuchung aller bestehenden Forderungen gegen die ehemalige Pächterin.

Im Bereich der erneuerbaren Energien bündelt die SWS sämtliche Aktivitäten der SWS-Gruppe in der Gesellschaft für erneuerbare Energien Schwerin mbH (GES). Die Gesellschaft betreibt acht Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) mit einer Gesamtleistung von ca. 4,3 MWp. Im Geschäftsjahr 2022 wurde der Bau einer neuen PV-Anlage in Größenordnung 10 MWp beschlossen. Das geplante Vorhaben soll im Geschäftsjahr 2023 umgesetzt werden.

Auch wenn die Leistungsfähigkeit der Freiflächenanlagen durch technische Probleme eingeschränkt war, ergaben sich über die Direktvermarktung der Anlagen Belasso, Gosewinkel und Stralendorf bei hohen EEX-Notierungen höhere finanzielle Erträge gegenüber den reinen EEG-Einspeisekonditionen. Mit Blick auf das erzielte Jahresergebnis von rund 317 Tausend Euro (Vorjahr 56 Tausend Euro) war das Jahr 2022 für die GES dennoch ein gelungenes Geschäftsjahr.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) billigte Anfang 2013 zudem ein Wertpapierprospekt der GES zur Emission von Schuldtiteln. Ziel war es, mit dem Bürgerfonds für unsere Kunden eine Möglichkeit zur Beteiligung an erneuerbaren Energieprojekten zu schaffen. Der realisierte Emissionserlös der Schuldverschreibungen belief sich auf ca. 0,7 Mio. Euro und deckte die Finanzierung der Errichtung der PV-Freiflächenanlage Gosewinkel vollständig ab. Die im Rahmen des Bürgerfonds ausgegebenen Inhaberschuldverschreibungen haben eine Laufzeit bis 31. Dezember 2022. Die noch valutierenden Inhaberschuldverschreibungen nebst Zinsen von 686 Tausend Euro wurden Anfang des Geschäftsjahres 2023 an die Anleger zurückgeführt.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 beschäftigte der SWS-Konzern 771 Mitarbeiter(innen) (Vorjahr 765 Mitarbeiter(innen)). Die strategische Ausrichtung des Unternehmens erfordert neben Prozessoptimierungen auch ein langfristiges Personalentwicklungskonzept. Infolge dieses Konzeptes gehen wir mittelfristig, trotz stetig wachsender gesetzlicher Anforderungen, insbesondere hinsichtlich des Energiewirtschaftsgesetzes und aufgrund von Wiederbesetzungen, in den nächsten Jahren von einem relativ konstanten Personalbestand aus.

Der Stadtwerkeverbund ist seit Jahren ein verlässlicher Partner für die qualifizierte Ausbildung junger, engagierter Menschen im Kammerbezirk Schwerin. Im Rahmen verschiedener Fachrichtungen eröffnen die Stadtwerke den Auszubildenden gute Zukunftschancen in unserer Region. Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Stadtwerke Schwerin zum siebenten Mal als TOP-Ausbildungsbetrieb von der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin ausgezeichnet. Die bestehenden Kooperationsvereinbarungen mit den Hoch- und Fachschulen Wismar und Oldenburg unterstützen die SWS in ihrem Bemühen, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.

Seit September 2020 bildet die SWS in Zusammenarbeit mit dem Nahverkehr wieder Auszubildende im Rahmen der Ausbildung "Fachkraft im Fahrbetrieb" aus. Insgesamt absolvierten 30 Jugendliche in verschiedenen Ausbildungsberufen eine Ausbildung in der Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2022.

Die Vergütung der Beschäftigten für die zum Konzern Stadtwerke Schwerin gehörenden Unternehmen SWS, WAG, NGS und BioE erfolgt gemäß Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe (TV-V). Auf Grundlage des Tarifabschlusses 2020 erfolgte im Geschäftsjahr 2022 für die Beschäftigten, die dem TV-V (Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe) angeschlossen sind, die Umsetzung einer linearen Erhöhung des Tariflichen Entgeltes zum 1. April 2022 um 1,8 Prozent. Darüber hinaus wurde die für den Tarifvertrag der Auszubildenden (TVAöD) vereinbarte Entgelterhöhung von 25,00 Euro pro Monat ab dem 1. April 2022 umgesetzt.

Für den Bereich des Öffentlichen Personen- und Nahverkehrs sind die tariflichen Vergütungs- und Rahmenbedingungen im Haustarifvertrag zum 1. Januar 2022 neu geregelt worden. Der Tarifabschluss umfasste eine tarifliche Steigerung von 2,5 Prozent und hatte eine Gültigkeit bis zum 31. Oktober 2022.

Die AQS schloss in 2021 rückwirkend zum 1. März 2021 einen Änderungstarifvertrag zum Haustarifvertrag vom 1. Januar 2016 mit ver.di für eine Vertragslaufzeit bis zum 28. Februar 2023 ab. Demgemäß wurde für die Arbeitnehmer der AQS eine Tarifsteigerung für das Jahr 2022 in Höhe von 0,9 Prozent ab dem 1. März 2022 bis 30. September 2022 und ab dem 1. Oktober 2022 um weitere 0,9 Prozent auf die Entgelttabelle vom 1. September 2021 umgesetzt. Die Jahressonderzahlung stieg von 96,5 Prozent auf 98,0 Prozent.

Im Geschäftsjahr 2022 tätigte die SWS-Unternehmensgruppe Investitionen in Höhe von ca. 61,1 Mio. Euro. Dies ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region in und um Schwerin. Neben den Investitionen in unsere Großprojekte "Modernisierung der Heizkraftwerke" und "Tiefengeothermie Lankow" handelte es sich vor allem um Maßnahmen, die der kontinuierlichen Erneuerung und Erweiterung der Anlagen und Netze im Energie-, Wasser-, Verkehrs- und Telekommunikationsbereich dienten.

III. Lage

Ertragslage:

Im Geschäftsjahr 2022 weisen die Stadtwerke Schwerin einen Konzerngewinn von 19,0 Mio. Euro (Vorjahr -13,1 Mio. Euro) aus. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 entspricht dies einer Ergebnisverbesserung um 32,1 Mio. Euro.

Die EVSE hat im Jahr 2018 die Heizkraftwerke in Schwerin-Süd und Schwerin-Lankow von der VASA-Pool erworben. Die Aktivierung der nachträglichen Anschaffungskosten für die Heizkraftwerke von 36,5 Mio. Euro erfolgte ab 29. Juni 2018. Hierdurch entstehen der EVSE noch bis einschließlich 2023 Mehrabschreibungen, die in 2022 bei rund 5,0 Mio. Euro lagen und ergebnismindernd auf das Konzernergebnis wirkten.

Das um periodenfremde bzw. neutrale Effekte bereinigte Konzern-Betriebsergebnis beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 auf 28,1 Mio. Euro (Vorjahr -1,65 Mio. Euro). Gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 konnte somit eine Verbesserung in Höhe von 29,8 Mio. Euro erzielt werden.

Maßgeblich für die Ergebnisverbesserung sind im Vergleich zu 2021 vorwiegend Rohertragssteigerungen in den Bereichen Gas- und Stromvertrieb sowie die Verbesserung des Beteiligungsergebnisses EVSE um 13,6 Mio. Euro. Trotz einer langfristigen Beschaffungsstrategie waren aufgrund der extremen Preisanstiege an den Energiemärkten Preisanpassungen gegenüber den Endkunden zur Deckung der Bezugskostensteigerungen und Risikoabsicherung erforderlich (s. Abschnitt II). Die Verbesserung der EVSE resultiert im Wesentlichen aus gesteigerten Roherträgen der Erzeugungsanlagen infolge eines vorgenommenen Fuel Switches und einem besseren Wirkungsgrad der technischen Anlagen sowie des geringeren Abgangs bzw. der geringeren Ausbuchung von Sachanlagen im Zusammenhang mit der fortschreitenden Modernisierung der Heizkraftwerke in Schwerin-Süd und Lankow.

Bemessen an dem durch periodenfremde und neutrale Einflüsse bereinigten ordentlichen Unternehmensergebnis ergibt sich ein positives Ergebnis von 25,4 Mio. Euro (Vorjahr -4,0 Mio. Euro).

An den Konzernumsatzerlösen in Höhe von 287,4 Mio. Euro (Vorjahr 212,9 Mio. Euro) waren der Energiebereich zu 85,3 Prozent (Vorjahr 80,6 Prozent), der Nahverkehr zu 5,0 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent), die Wasserversorgung zu 4,1 Prozent (Vorjahr 5,4 Prozent), die Erbringung von Betriebsführungs- und Geschäftsführungsleistungen zu 3,0 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent) und die sonstigen Bereiche zu 2,6 Prozent (Vorjahr 3,6 Prozent) beteiligt.

Auf 190,0 Mio. Euro gestiegene Materialaufwendungen (Vorjahr 145,8 Mio. Euro) sind hauptsächlich auf gestiegene Bezugskosten im Bereich Gas und dem erhöhten Verbrauch von Heizöl zurückzuführen.

Die Personalaufwendungen im SWS-Konzern betrugen im Geschäftsjahr 2022 48,5 Mio. Euro und lagen damit um 2,1 Mio. Euro über dem Vorjahr (46,4 Mio. Euro). Die Mehraufwendungen gegenüber dem Vorjahr sind im Wesentlichen auf Tarifsteigerungen und einem höheren Personalbestand zurückzuführen.

Den anderen Gesellschaftern zustehende Gewinn ist mit 1,81 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (1,76 Mio. Euro) leicht gestiegen.

Finanzlage:

Die Konzerngesellschaften kamen im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nach. Zum Bilanzstichtag verfügte die SWS-Unternehmensgruppe nach Saldierung mit Kontokorrentbeständen über liquide Mittel von insgesamt 69,0 Mio. Euro (Vorjahr 35,6 Mio. Euro).

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Aus dem Jahresergebnis einschließlich der Ergebnisanteile von Minderheitsgesellschaftern, korrigiert um nicht zahlungswirksame Abschreibungen, Auflösungserträge von Sonderposten und Rückstellungsveränderungen, wurden Finanzierungsmittel in Höhe von 50,3 Mio. Euro generiert. Unter Berücksichtigung der Hinzurechnung von Zinsaufwendungen sowie der sonstigen Veränderungen bei den Forderungen, Verbindlichkeiten und Ertragssteuern ergab sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 44,3 Mio. Euro.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Die Investitionsauszahlungen betrugen im Geschäftsjahr 2022 nach Abzug der erhobenen Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge 61,1 Mio. Euro (Vorjahr 52,4 Mio. Euro). Die Auszahlungen betrafen u. a. das Projekt "Modernisierung der Heizkraftwerke Schwerin-Süd und Lankow" mit ca. 23,1 Mio. Euro und das Projekt "Errichtung und Betreibung einer Tiefengeothermieanlage" am Standort Schwerin-Lankow mit ca. 7,45 Mio. Euro. Ferner resultieren rund 16,0 Mio. Euro aus Investitionen des Nahverkehrs. Ein Großteil entfiel auf die Beschaffung von Omnibussen mit 5,1 Mio. Euro (vier E-Gelenkbusse, ein E-Fahrschulbus, ein Bus Capa City L, Dieselbus Citaro LE), auf das Refit der Straßenbahnen im Rahmen der Hauptuntersuchung nach BOStrab (7,5 Mio. Euro) sowie mit 2,1 Mio. Euro auf den Aufbau der Ladeinfrastruktur der E-Busse. Darüber hinaus flossen investive Mittel in den Ausbau und in die Instandhaltung der Versorgungsnetze. Um den versorgungstechnischen und kaufmännischen Prozessen gerecht zu werden, investierte der Konzern mit seinen Tochtergesellschaften in die Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Im Geschäftsjahr 2023 plant der SWS-Konzern Investitionsmaßnahmen in Höhe von ca. 60 Mio. Euro. Dies beinhaltet vor allem die Großprojekte "Tiefengeothermie", die Modernisierung der Heizkraftwerke und den Ausbau der Kommunikationsnetze. Auf Ebene des NVS sind u. a. für den Bereich Busse/Straßenbahnen Investitionen eingeplant.

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Im Geschäftsjahr 2022 nahm die SWS Unternehmensgruppe Finanzierungsmittel über einen Gesamtbetrag in Höhe von 62,4 Mio. Euro auf. Anleihen und Kredite sowie Mietkaufverbindlichkeiten wurden in Höhe von 14,1 Mio. Euro getilgt. Baukostenzuschüsse, Hausanschlusskostenbeiträge und eingeworbene Fördermittel sorgten für Einzahlungen in Höhe von 7,0 Mio. Euro. Weiterhin wurden Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter in Höhe von 1,2 Mio. Euro geleistet. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug per 31.12.2022 rund 50,1 Mio. Euro.

Die Großprojekte sind alle über Fremdkapital finanziert. Die Verträge mit den zuständigen Banken sind geschlossen. Die Valutierung der Fremdkapitalmittel erfolgt in Tranchen je nach Baufortschritt. Der Refit der Straßenbahnen auf Ebene des NVS wird zusätzlich durch Fördermittel seitens Land und Stadt teilweise finanziert.

Vorliegende Kontokorrentlinien bestehen auf Ebene der WAG in Höhe von 1 Mio. Euro, auf Ebene der SWS GmbH in Höhe von 5,0 Mio. Euro und auf Ebene des NVS in Höhe von 2 Mio. Euro. Die Linien wurden im Geschäftsjahr 2022 nicht in Anspruch genommen.

Vermögenslage:

Der Vergleich zwischen langfristig gebundenem Konzernvermögen zum Bilanzstichtag über 275,4 Mio. Euro (Vorjahr 233,5 Mio. Euro) und langfristig gebundenem Kapital über 244,4 Mio. Euro (Vorjahr 197,4 Mio. Euro) zeigt eine Unterdeckung der langfristigen Finanzierung des Konzernvermögens von 31,0 Mio. Euro (Vorjahr 36,1 Mio. Euro). Dies ist u. a. auf den im Konzerneigenkapital enthaltenen Konzernbilanzverlust über 7,8 Mio. Euro (Vorjahr 26,8 Mio. Euro) zurückzuführen, der jedoch aufgrund des Konzerngewinns um 19,0 Mio. Euro gesunken ist. Ein Risiko hinsichtlich der Liquidität ist nicht erkennbar, da die Fremdmittel u. a. über die Vereinnahmung des KWK-Zuschlags gesichert sind. Perspektivisch ist spätestens ab dem Geschäftsjahr 2024 mit positiven Konzernüberschüssen, auf Grund der abgeschlossenen Modernisierung der Heizkraftwerke, zu rechnen. In der Langfristperspektive ist daher auch mit einer stabilen Liquidität zu rechnen.

Das bilanzielle Eigenkapital beträgt 76,8 Mio. Euro (Vorjahr 57,3 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung des anteiligen Eigenkapitalanteils am Sonderposten von 70 Prozent sowie der gestiegenen Bilanzsumme beträgt die Konzerneigenkapitalquote 24,1 Prozent (Vorjahr 24,2 Prozent). Der Anlagendeckungsgrad II beträgt 88,8 Prozent (Vorjahr 84,6 Prozent).

Die Geschäftsführung beurteilt die Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage im Geschäftsjahr 2022 als gut.

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Prognose der zukünftigen Entwicklung:

Die künftige Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns SWS ist mit den jeweiligen Nachtrags- und Wirtschaftsplänen 2023 einschließlich der dreijährigen Erfolgsvorschau der Mutter- und Tochtergesellschaften eingeschätzt. Der darauf basierende strategische Konzernplan, mit einem Betrachtungshorizont bis einschließlich Ende 2032, prognostiziert für das Geschäftsjahr 2023 ein negatives Konzernjahresergebnis von ca. 1,95 Mio. Euro bei geplanten Konzernumsatzerlösen von ca. 313 Mio. Euro.

Diese Prognose ist entscheidend durch den planerischen Verlust auf Ebene der EVSE über 4,12 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023 geprägt. Ergebnisbeeinflussend auf Ebene der EVSE, sind ferner die nach Beendigung der Rechtsstreitigkeiten mit der VASA-Pool über den Erwerb der Heizkraftwerke in 2018, die nachträglichen Anschaffungskosten und den daraus resultierenden Abschreibungen und Zinsaufwendungen. Im Zuge der Kraftwerksmodernisierung hat die Gesellschaft nach wie vor fehlende Ergebnisbeiträge durch die eingeschränkte Stromproduktion der KWK-Anlagen zu erwarten.

Auf Ebene des Konzerns ist für die Geschäftsjahre 2024 - 2032 mit Ergebnissen zwischen 2,6 Mio. Euro bis 10,3 Mio. Euro zu rechnen.

Im strategischen Konzernplan sind erhebliche Ergebnisverbesserungen ab dem Geschäftsjahr 2024 ausgewiesen. Ursächlich für die geplanten Ergebnisverbesserungen ist die Modernisierung der Heizkraftwerke in Schwerin-Süd und in Schwerin-Lankow. Die geplanten Investitionsmaßnahmen sind durch die Ansprüche auf KWK- Zuschläge von ca. 73 Mio. Euro gedeckt. Durch geopolitische Spannungen, gerissene Lieferketten und stark gestiegene Preisniveaus über alle Produktgruppen hinweg, haben sich Kostensteigerungen bei der Investitionsmaßnahme im Vergleich zum Vorjahr ergeben, welche jedoch nach wie vor über die KWK-Zuschläge gedeckt sind. Die Umbauphase im Rahmen des Projekts "Kraftwerksertüchtigung" läuft seit Mai 2021. Das geplante Ende der Modernisierung ist für das Geschäftsjahr 2023 vorgesehen und stellt für die beteiligten Bereiche und Projektleitungen eine enorme Herausforderung dar. Während der Umbauphase, die bis Ende des Geschäftsjahres 2023 abgeschlossen sein soll, ist eine eingeschränkte Produktion möglich, jedoch müssen Ergebniseinbußen hingenommen werden. Nach Abschluss der Arbeiten und durch den Wegfall der Abschreibungen nach Aktivierung aus dem VASA-Vergleich und die damit verbundene Hebung stiller Reserven sind für die Gesellschaft erhebliche Ergebnisverbesserungen für die Geschäftsjahre ab 2024 bis 2031 prognostiziert. Dies zeigt sich vor allem in den geplanten Jahresüberschüssen auf Ebene der EVSE für den Betrachtungszeitraum von 2024 - 2031: demnach wird mit Jahresüberschüssen in Höhe von 5,3 Mio. Euro bis 7,9 Mio. Euro geplant.

"Nach dem Atomausstieg fordert die Energiebranche mehr Tempo beim Bau neuer Gaskraftwerke in Deutschland. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Kerstin Andreae, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Um die Versorgungssicherheit auch langfristig jederzeit gewährleisten zu können, brauchen wir wasserstofffähige Gaskraftwerke, die gesicherte, regelbare Leistung als Partner der Erneuerbaren Energien bereitstellen. Können sie nicht rechtzeitig in Betrieb gehen, hätte das hohe Klimagasemissionen zur Folge, denn Kohlekraftwerke müssten dann länger laufen." An diesem Samstag gehen die letzten drei noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz." (7) Diese Aussage verdeutlicht, dass sich die EVSE mit der geplanten Kraftwerksmodernisierung auf dem richtigen Weg befindet und künftig einen wertvollen Beitrag zur Energiewende leisten wird. Die modernen und effizienten Dampf- und Gasturbinen können Energie nicht nur mit einem hohen Wirkungsgrad bereitstellen. Vielmehr sind sie aus technischer Sicht auch für die Zukunft gewappnet: so können sie auf der einen Seite z. B. künftig ebenfalls grüne Gase in elektrische und thermische Energie transformieren. Auf der anderen Seite werden sie in der Lage sein, Erdgas mit einem 10 prozentigen Anteil an Wasserstoff in Energie umwandeln zu können. Darüber hinaus werden die neuen Gaskraftwerke Energie bereitstellen, wenn das Dargebot an Energie aus Erneuerbaren nicht ausreichend vorhanden ist.

Eine große positive ökonomische und ökologische Strahlkraft auf den SWS-Konzern stellt das bei der EVSE angesiedelte Projekt zur Errichtung und Betreibung einer Tiefengeothermieanlage (Investitionsvolumina: ca. 21 Mio. Euro) dar. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Umstellung des Erzeugungsportfolios. Durch die beschlossene Energiewende erreicht die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen auch zunehmend den Wärmemarkt. In diesem Kontext sei erwähnt, dass das Norddeutsche Becken große hydrothermale Lagerstätten vorhält, welche geothermische Energie in Größenordnungen bereithält. Aus strategischer Perspektive bedeutet die Errichtung und Betreibung einer Tiefengeothermieanlage ein Stück weit Autarkie von fossilen Energieträgern. Durch die Inbetriebnahme der Anlage geht zudem eine partielle Abkopplung von der Preisentwicklung des Gasmarktes einher, welcher im Geschäftsjahr 2022 noch nie da gewesene Preisniveaus aufwies. Vor der Erwartung weiter steigender Bezugskosten und einem politisch gewollten Anstieg bei der Bepreisung von CO ₂-Zertifikaten wird, die sich im Bau befindliche Anlage, tendenziell immer wirtschaftlicher. Aus diesem Grund arbeiten die EVSE und SWS seit mehreren Jahren sehr intensiv an einem ganzheitlichen Konzept für die Landeshauptstadt Schwerin, um das Thermalwasser des unterirdischen Aquifers nutzen zu können, da dies ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger und klimafreundlicher Energiegewinnung ist. Der Bau der Anlage konnte auch im Geschäftsjahr 2022 erfolgreich fortgesetzt werden. Nach der planmäßigen Niederbringung der Förderbohrung im zweiten Halbjahr 2018 und einem störungsfreien planmäßigen Bauablauf ergaben die anschließenden hydraulischen Tests, dass die in der Machbarkeitsstudie angenommenen Werte, u. a. für die Produktivität, die Mächtigkeit des Reservoirs und der Temperatur, deutlich übertroffen werden konnten. Der Aquifer der Posteraschicht ist deutlich ergiebiger und wärmer als in der Machbarkeitsstudie angenommen. Der Test der Bohrung ist somit als sehr erfolgreich und die Bohrung als fündig zu werten. Das geothermische Potential liegt somit am Standort Schwerin Lankow in einer Tiefe von etwa 1.249 Metern bis 1.294 Metern, bei einer Nennwärmeleistung von voraussichtlich ca. 6 MW und einer Fördertemperatur von ca. 56°C. Mit der Ende August 2021 seitens des Bergamtes Stralsund ausgestellten Bewilligung zur Gewinnung von Erdwärme konnte ein weiterer wichtiger Meilenstein erzielt werden. Die Bewilligung ist vorerst befristet bis zum August 2051.

Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Tiefengeothermieanlage ist Anfang des zweiten Quartals des Jahres 2023 geplant. Zur Finanzierung dieser Investition gewährte das Land Mecklenburg-Vorpommern Fördermittel aus dem Klimaschutzprogramm über ca. 4,2 Mio. Euro und ein Landesdarlehen über 5,0 Mio. Euro.

Mit der Inbetriebnahme der Tiefengeothermieanlage werden zukünftig ca. 19 Prozent des Wärmebedarfes der Landeshauptstadt Schwerin, auch unter Berücksichtigung der Biogasanlage am Standort Schwerin Süd, aus regenerativ erzeugter Energie gedeckt. Dies hat zur Folge, dass der CO ₂-Ausstoß durch die Bereitstellung von Fernwärme aus erneuerbarer Energie in Größenordnungen gesenkt wird. Künftig werden ca. 7.500 Tonnen Kohlendioxid im Jahr aufgrund der Nutzung von geothermischer Energie in der Landeshauptstadt Schwerin eingespart. Dies stellt einen wichtigen Meilenstein zur Umsetzung des verabschiedeten Klimaschutzkonzeptes der Landeshauptstadt dar, mit dem Ziel eine Klimaneutralität in der Stadt Schwerin bis zum Jahr 2035 zu erzielen.

Die Umsetzung der geplanten o. g. Vorhaben Tiefengeothermieanlage und Kraftwerksmodernisierungen erfordert, neben der Bewältigung der operativen Anforderungen im täglichen Energiehandelsgeschäft, weitreichende Anstrengungen. Mit Blick auf die Abschöpfung der prognostizierten Potentiale aus diesen Maßnahmen und dem Ziel einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutzkonzept der Landeshauptstadt Schwerin zu leisten, stellt sich die EVSE engagiert diesen zukünftigen Herausforderungen als Kraftwerksbetreiber vor Ort.

Im Stromvertrieb besteht das Ziel, das bestehende Kundenportfolio in Schwerin zu stabilisieren und in fremden Netzen die Kundenabgänge aufgrund von erforderlichen Preisanpassungen im Jahr 2022 auszugleichen. Um dieses zu erreichen, werden die Onlinevertriebs- und Kundenserviceprozesse regelmäßig optimiert und an die Marktgegebenheiten angepasst. Im Geschäftskundenbereich erfolgt, soweit möglich, eine Beteiligung an öffentlichen Ausschreibungen zu Energielieferungen, eine aktive Rückgewinnung von Kunden die gekündigt haben, sowie die Akquise von Geschäftskunden in fremden Netzen.

Im Gasvertrieb wird die erfolgreiche Vertriebsstrategie weiter fortgeführt, jedoch gilt es auch hier Kundenverluste aufgrund der durchgeführten Preismaßnahmen zu kompensieren. Die Akquise wird insbesondere auf Neukunden im Bereich der Privat- und Geschäftskunden außerhalb Schwerins fokussiert. Hierfür werden die Produkte stetig den Marktgegebenheiten angepasst.

Das Medium Fernwärme wird zukünftig im Schweriner Heizmarkt noch mehr an Bedeutung gewinnen. Die Vorteile der Fernwärme liegen in der Nachhaltigkeit und der langfristigen Reduzierung der CO ₂-Emissionen in den zentralen Erzeugungsanlagen. Daher bleibt auch im nächsten Jahrzehnt der Ausbau der Fernwärme-Infrastruktur eine zentrale Aufgabe für die SWS, um dem verabschiedeten Klimaschutzkonzept in hinreichender Weise Rechnung zu tragen. Aufgrund der Umstellung der Erzeugungstechnologie im Jahr 2023, wird die Preisanpassungsformel für Fernwärme mit externer Unterstützung überarbeitet. Die Einführung ist frühestens für das Geschäftsjahr 2024 vorgesehen.

Aus dem Betrieb der Biogasanlage (BioE) wird gemäß Prognose aus dem aufgestellten strategischen Unternehmensplan dieser Gesellschaft ein positiver Ergebnisbeitrag erwartet. Demnach geht man in den Geschäftsjahren im Zeitraum von 2023 bis 2027 von Jahresüberschüssen in Höhe von 639 Tausend Euro bis 51 Tausend Euro aus. Die Biogasanlage wird ab Mitte 2027 zu einer Post-EEG-Anlage, da die staatliche Förderung nach 20 Jahren enden wird. An einem entsprechenden für den SWS-Konzern ökologisch und ökonomisch sinnvollen Nachnutzungskonzept wird nach wie vor intensiv gearbeitet, da die Anlage durch einen Refit im Geschäftsjahr 2027 noch weiter betrieben werden könnte. Ziel ist es, die bestehende Biogasanlage zunächst um eine Testanlage zur Erzeugung von Biomethan zu ergänzen, um für eine avisierte Anlagenskalierung ab dem Geschäftsjahr 2027 entsprechende Prozessexpertise gewinnen zu können.

Die Netzentgelte im Bereich Gas sind zum 01. Januar 2023 gegenüber 2022 gestiegen. Der Anstieg ist durch die Preissteigerung der Kosten im vorgelagerten Netz begründet. Ebenfalls gestiegen sind die Netzentgelte im Medium Strom zum 01. Januar 2023 gegenüber dem Vorjahr. Auch hier sind Preissteigerung der Kosten im vorgelagerten Netz ursächlich dafür. Auf Ebene der Netzgesellschaft Schwerin mbH (NGS) ist die Realisierung der Einnahmen aus den Netzentgelten vor dem Hintergrund der Energiekrise resultierenden Verbrauchsreduzierungen vor allem bei den Kleinverbrauchern als Risiko einzustufen. In der strategischen Unternehmensplanung geht man im Zeitraum von 2024 bis einschließlich 2032 von Jahresergebnissen mit einer Spannweite von 1,12 Mio. Euro bis 1,46 Mio. Euro aus.

Im Bereich der Wasserversorgung (WAG) werden im Wirtschaftsplan 2023 insbesondere, auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2022, den höheren Beschaffungspreisen für den Stromeinkauf, den steigenden Baupreisen, sowie den sich abzeichnen Tarifsteigerungen Kostensteigerungen berücksichtigt. Um die Kosten kompensieren zu können, hat die WAG die Trinkwassermengenpreise zum 01. Januar 2023 um 6,0 Prozent angehoben. Darüber hinaus hat man die Möglichkeit geschaffen, Strom quartalsweise einzukaufen, um flexibel bei volatilen Preisentwicklungen an den Energiemärkten handeln zu können und bestehende Risiken weitestgehend zu minimieren. Unter Berücksichtigung der getroffenen Planannahmen und der bereits eingeleiteten Maßnahmen werden auch zukünftig positive Ergebnisse im Bereich der Wasserversorgung (WAG) prognostiziert. In der strategischen Unternehmensplanung geht man im Zeitraum von 2024 bis einschließlich 2032 von Jahresergebnissen mit einer Spannweite von 980 Tausend Euro bis 1,5 Mio. Euro aus.

Beim Nahverkehr Schwerin (NVS) wird die wirtschaftliche Lage auch im Geschäftsjahr 2023 deutlich angespannt bleiben. Trotz Wegfall der Maskenpflicht Anfang Februar 2023 und damit den letzten Eindämmungsmaßnahmen der Corona-Pandemie im ÖPNV blieben die Fahrgelderlöse Anfang des Jahres noch leicht hinter den Plangrößen zurück. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Wirtschaftsplanes im September 2022 war ein Umsatz für 2023 von 18.689 Tausend Euro geplant. Die Gesellschaft rechnet nicht damit, die Plangröße für das Geschäftsjahr insgesamt ganz zu erreichen. Abweichungen von 5-10 Prozent scheinen realistisch zu sein.

Die zum Mai beschlossene Einführung des Deutschlandtickets stellt die Verkehrsunternehmen vor große vertriebliche und finanzielle Herausforderungen. Um allein ein derartiges Ticket kontrollieren zu können, muss aus Sicht des NVS deutschlandweit eine einheitliche Datengrundlage und eine Datendrehscheibe mit allen erforderlichen Diensten geschaffen werden.

Die Einnahmeausfälle aus dem Deutschlandticket werden von Bund und Länder für das Jahr 2023 voraussichtlich vollständig nach der Systematik der ÖPNV-Rettungsschirme der letzten Jahre ausgeglichen. Nicht geklärt ist jedoch, wie die Mehrkosten für die Umstellung bei den Verkehrsunternehmen aufgefangen werden. Seitens der Nahverkehr Schwerin GmbH fallen schätzungsweise Mehraufwendungen von etwa 184 Tausend Euro für Investitionskosten und 38 Tausend Euro für Betriebskosten an. Ein Teil der Investitionskosten könnten voraussichtlich durch das Land Mecklenburg-Vorpommern gemäß der geplanten Förderrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Investitionen in den Aufbau digitaler Vertriebs- und Kontrollstrukturen im öffentlichen Personennahverkehr (InvestDigiÖPNVRL) aufgefangen werden.

Trotz Einnahmeausgleich für das Deutschlandticket können die Planabweichungen bei den sonstigen Fahrgelderlösen (1,3 Mio. Euro) und die zu erwartenden Kostensteigerungen (200 Tausend Euro) nicht vom aktuellen Betriebskostenzuschuss gedeckt werden. Bei einem geplanten Betriebskostenzuschuss von 4.104 Tausend Euro ist ein Defizit für das Jahr 2023 von 3,7 Mio. Euro zu erwarten. Dies entspricht einem Anstieg von 1.427 Tausend Euro zum bisherigen Wirtschaftsplan. Kostensteigerungen sind auf Grund der aktuellen Preisentwicklungen im Materialbereich sowie bei den Personalkosten ab November durch den neuen Tarifabschuss mit ver.di gegenüber der ursprünglichen Planung zu erwarten. Die beschlossene Gas- und Strompreisbremse haben aber die zu erwartenden Kostensteigerungen auf den Energiemärkten deutlich abgefedert.

Neben diesen zu überwindenden Herausforderungen liegt ein weiterer Schwerpunkt der Gesellschaft in 2023 und in den Folgejahren auf der Realisierung der wichtigsten Investitionsprojekte. In 2023 sind neben den Investitionen in die Infrastruktur der Gleisanlagen (800 Tausend Euro) und den Hauptuntersuchungen der Straßenbahnen (9.292 Tausend Euro) Investitionen in die Erneuerung von Werkstätten und Haltestellen (152 Tausend Euro) sowie der Parkraumbewirtschaftung (50 Tausend Euro) geplant. Des Weiteren soll in 2023 die dringend notwenige Sanierung der Kantine (460 Tausend Euro) umgesetzt werden.

Ausgehend von einem Finanzmittelanfangsbestand von 4.064 Tausend Euro und unter Berücksichtigung der Mittelzu- und -abflüsse aus dem laufenden Geschäft und der Investitionstätigkeit, kann der Finanzmittelbedarf aus der Finanzierungstätigkeit der Gesellschaft in 2023 nur durch weitere Kreditaufnahmen gedeckt werden. Der bisher eingeräumte Kassenkreditrahmen von max. 2.000 Tausend Euro (1 Mio. Euro dafür für Zwischenfinanzierungen im Rahmen der HU) wird in 2023 nicht ausreichen. Der verbleibende Kreditbedarf von ca. 5,5 Mio. Euro muss durch zusätzliche Fremdfinanzierung gedeckt werden.

Das ertragswirksame Defizit wird auf Grund des bestehenden Verkehrsbesorgungsvertrages bis zum 30. September 2024 durch den Auftraggeber Landeshauptstadt Schwerin auszugleichen sein. Für die Regulierung des Defizites und zur Liquiditätssicherung ist mit einem schnelleren Verlustausgleich durch den Aufgabenträger zu rechnen. Des Weiteren ist zur Sicherung der Ertragslage des Unternehmens eine Tarifanpassung zum 1. Juli 2023 geplant. Reduzierungen in den Betriebsleistungen sind bislang nicht zu erwarten.

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung:

Zur Einhaltung eines ausgewogenen Chancen-Risiken-Verhältnisses verfügen die Unternehmen des SWS-Konzerns über ein strukturiertes und auf ihre Bedürfnisse ausgerichtetes Risikomanagementsystem. Den Rahmen hierfür bildet die Risikotragfähigkeit der Unternehmen mit Blick auf bestehende Eigenmittel, Liquidität sowie die Strategie der Unternehmen.

Für jeden bedeutenden Risikobereich ist ein Risikopate benannt, der für die ihm zugeordneten Steuerungs- und Entwicklungsaufgaben innerhalb des Risikomanagementsystems verantwortlich ist. Das Handeln des Risikoteams, angefangen bei der Identifizierung neuer Risiken, über das Reporting bis hin zur Teilnahme an den regelmäßigen Sitzungen des Risikoteams, wird durch das Risiko - Chancen - Management - Handbuch bestimmt.

Insgesamt entspricht das Risikomanagement der SWS-Unternehmen den gesetzlichen Vorgaben gemäß Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG).

Im Geschäftsjahr 2022 nahmen die wesentlichen Teilbereiche des Konzerns die Risikoinventur und Risikobewertung halbjährlich zum 30. Juni und zum 31. Dezember vor. Mit Hilfe von Frühwarnsignalen und entsprechenden Schwellenwerten, welche man sorgfältig evaluierte, erfolgte die Darstellung der Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg.

Das Konzernergebnis wird zu großen Teilen durch das Geschäft der Energieerzeugung und -versorgung bestimmt: ca. 85 % der Umsatzerlöse resultieren aus dieser Sparte. Der Energiesektor gilt im Allgemeinen als krisenfeste Branche. Dennoch gibt es Risiken in diesem Bereich durch unsichere politische Rahmenbedingungen und wechselnde Marktstrukturen. Im Geschäftsjahr 2021 war bereits ein starker Preisanstieg an den Energiemärkten zu beobachten. Im darauffolgenden Geschäftsjahr 2022 waren, ausgelöst durch geopolitische Verwerfungen und militärische Aktivitäten in der Ukraine, verbunden mit einem Lieferstopp von russischem Erdgas, noch nie da gewesene Preisniveaus zu verzeichnen. Die genannten Gründe machen ein professionelles Risikomanagement daher unabdingbar und stellen eine wichtige Determinante zur Abwendung der Auswirkungen der genannten Risiken dar. Daneben gewinnt die Identifizierung und Nutzung von Chancen, die Energieversorgung betreffend, weiter an Bedeutung.

Für uns als Energieversorgungsunternehmen sind die liberalisierten Strom- und Gasmärkte im Endkundengeschäft Chance und Risiko zugleich. Insbesondere existiert ein finanzielles Risiko aus den Deckungsbeiträgen Strom, Gas und Fernwärme, die das Ergebnis der Stadtwerke Schwerin maßgeblich beeinflussen.

Wesentliche Risiken für die SWS GmbH ergeben sich aus dem "Marktpreisrisiko für Energieträger auf der Bezugs- und Absatzseite", die "Absatzschwankungen auf Grund des Wechselverhaltens von Kunden", "Witterungsbedingte Absatzschwankungen im Gas- und Wärmemarkt" und der "Anteilskauf an der Gasgesellschaft Schwerin Stadt". Als weiteres drohendes Risiko ergab sich im Geschäftsjahr 2022, auf der geopolitischen Lage, das Risiko einer drohenden Gasmangellage.

Ein Risiko mit möglicherweise hohen monetären Folgen für SWS stellt das "Marktpreisrisiko für Energieträger auf der Bezugs- und Absatzseite" dar. Das Marktpreisrisiko auf der Bezugsseite wird in Zeiten von extremen Preisanstiegen an den Energiemärkten besonders deutlich. Durch das Marktmodell der strukturierten Beschaffung mit einer weitgehenden Risikostreuung und hohen Eindeckungsquoten wird das Risiko der steigenden Bezugspreise reduziert. Die umfassende und detaillierte Beschaffungsmarktbeobachtung mit anschließendem Reporting sorgt für die notwendige Transparenz. Das Marktpreisrisiko auf der Absatzseite entsteht u. a. dadurch, dass eine hohe Anzahl von Preiskomponenten einer gewissen Dynamik unterliegen und in der Regel zum Zeitpunkt der Preiskalkulation nicht komplett bekannt sind. Diese Preiskomponenten werden daher mit kaufmännischer Vorsicht bewertet und entsprechend kalkuliert.

Als weiteres Risiko, dessen mögliche Auswirkungen mit "hoch" zu klassifizieren sind, sind die "Absatzschwankungen auf Grund des Wechselverhaltens von Kunden" zu nennen. Im liberalisierten Strom- und Gasmarkt ist es jedem Kunden grundsätzlich möglich, seinen Strom- und Gaslieferanten bundesweit zu wechseln. Zudem machen Vergleichsportale im Internet den Wechsel des Strom- und Gasanbieters für den Endkunden besonders einfach. Die Wechselbereitschaft auf Seite des Endkunden wurde in den letzten Jahren durch die Ausschüttung großzügiger Boni bei Abschluss eines Neukundenvertrages stark ventiliert. Aus diesem Grund ist die Mehrfachwechselerrate unter den Endkunden signifikant gestiegen. Ergänzend lässt sich konstatieren, dass das Kündigungsaufkommen während der Erstlaufzeit in den letzten Geschäftsjahren stark angestiegen ist. In der Folge lassen sich hohe Bonuszahlungen schwieriger refinanzieren. Zeitnahe Preisanpassungen nach der Erstlaufzeit sind in der Folge folglich unumgänglich. Seit der Änderung der Preisniveaus auf den Energiemärkten haben sich die zuvor benannten Verhältnisse stark geändert: wie in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2021 zeigten sich auch im Geschäftsjahr 2022 immer weniger Anbieter in den Vergleichsportalen. Auch wurden kaum bis gar keine Bonusangebote durch die Wettbewerber offeriert. Dies ist vor allem auf die extrem angespannten Energiemärkte und den damit verbundenen extremen Beschaffungskosten zurückzuführen. Viele Mitbewerber verhielten sich wie die Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS): um die offenen Energiemengen, welche im Geschäftsjahr 2022 noch zu beschaffen waren, so gering wie möglich zu halten, verzichtete man temporär auf die Neukundenakquise. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Energiemärkte, gerade mit Blick auf die geopolitische Lage, im Geschäftsjahr 2023 entwickeln werden. Durch die eingestellten russischen Gaslieferungen und die damit verbundenen Ersatzlieferungen aus Norwegen bzw. die Substitution russischer Gaslieferungen durch die Regasifizierung von LNG erwartet die Geschäftsführung in den kommenden Geschäftsjahren ein prinzipiell höheres Preisniveau an den Energiemärkten. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Vertriebspreise streng an den Anforderungen des Marktes ausgerichtet und ggf. innerhalb eines Geschäftsjahres den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Auch die Entwicklung neuer Produkte und eine gezielte Platzierung in den Vergleichsportalen sollen die Risiken eindämmen. Ferner nimmt man an Ausschreibungen zur Belieferung von Bündelkunden (vor allem Kunden der öffentlichen Hand) teil, Vermarktungsgebiete werden auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt und die Churn-Rates werden mittels eines permanenten Reportings mit Blick auf die Wiedererwirtschaftung der Wechselbonuszahlungen überwacht.

Ein weiteres Risiko besteht in den witterungsbedingten Absatzschwankungen im Gas- und Wärmemarkt. Die Annahmen zum Mengenabsatz basieren u. a. auf den 5-jährigen Jahresmitteltemperaturen der vorangegangenen Geschäftsjahre. Neben den Außentemperaturen bilden das Kundenportfolio sowie die Preisentwicklung auf den Energiemärkten weitere Einflussfaktoren. Um dieses Risiko einzudämmen, gilt es, die Absatzprognosen unter Beachtung der zuvor genannten Einflussfaktoren weiter zu verbessern, damit die prognostizierten Energiemengen am Ende dem tatsächlichen Verbrauch weitestgehend entsprechen. Ferner arbeitet der Energiehandel eng mit dem SWS-Vertrieb zusammen, sodass die Beschaffungsstrategie dynamisch den aktuellsten Gegebenheiten angepasst werden kann.

Das mit dem "Anteilskauf an der Gasgesellschaft Schwerin Stadt (GSS)" verbundene Risiko hinsichtlich der Klageforderung der "Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben" (BvS) betrifft insbesondere die Liquiditätsausstattung der SWS. Zu den Hintergründen: Im Jahr 1994 erfolgte die Verschmelzung der damaligen Gasgesellschaft Schwerin Stadt GmbH auf die SWS. Die Vereinbarung mit der damaligen Treuhandanstalt bzw. der heutigen BvS zur Übernahme dieser Anteile sieht ein Kaufpreisermittlungsverfahren vor, welches bis heute nicht abgeschlossen ist. Das genannte Verfahren sah die Ertragswertermittlung auf den 31. Dezember 1990 unter Gegenrechnung des Wertes in Bezug auf den Anspruch gemäß § 4 Absatz 2 Kommunalvermögensgesetz sowie eines eventuellen Restitutionsanspruches der Landeshauptstadt Schwerin vor. Zwischen SWS und der BvS erfolgten zahlreiche Gespräche über eine einvernehmliche Festlegung des endgültigen Kaufpreises, die jedoch zu keiner Einigung führten.

Im August 2010 reichte die BvS eine Klage beim Landgericht Schwerin gegen die Landeshauptstadt Schwerin und die ehemalige EVS/SWS ein. Nach knapp zehn Jahren Prozessdauer wurden die Landeshauptstadt Schwerin und die SWS (als Rechtsnachfolgerin der EVS) am 27. Februar 2020 zur Zahlung von ca. 166 Tausend Euro zzgl. Zinsen in Höhe von 3 Prozent über dem Diskont- bzw. Basiszinssatz seit 1. Januar 1991 verurteilt. Bis zum 31. Dezember 2019 belaufen sich diese Zinsen auf ca. 241 Tausend Euro. Den Gesamtbetrag über ca. 407 Tausend Euro berücksichtigte die SWS ergebnismindernd im Jahresabschluss 2019. Die Kosten des Rechtsstreits wurden der BvS auferlegt. Die BvS ist mittlerweile in die nächste Instanz gegangen. Im Geschäftsjahr 2021 wurde der Rechtsstreit an einen anderen Senat übertragen. Einen Gerichtstermin gibt es bislang noch nicht. Auch im Geschäftsjahr 2022 gab es keine nennenswerten neuen Erkenntnisse.

Mit der erfolgreichen Beteiligung der SWS an der Ausschreibung der Landeshauptstadt zum geförderten Breitbandausbau und der Vergabe an die SWS im Dezember 2021 wurde der Grundstein für eine weitere Beschleunigung der flächendeckenden Glasfasererschließung Schwerins gelegt. Nach dem Durchlauf des in der Landeshauptstadt neu eingeführten digitalen Beteiligungsverfahrens für die ersten beiden Ausbaucluster konnten die Tiefbauarbeiten für das 8,4 Mio. Euro große Förderprojekt "Weiße Flecken und Schulen" im Rahmen der Breitbandförderung Ende September 2022 starten. Die Arbeiten finden derzeit in zwei der insgesamt sechs Ausbaucluster statt. Im Zuge des geförderten Ausbaus werden durch eigenwirtschaftliche Mitverlegungen weitere Gebietserschließungen vorbereitet. Ziel ist es die durch den geförderten Breitbandausbau entstehenden Synergien bestmöglich zu nutzen.

Neben der weiteren Kundenverdichtung in den bereits ausgebauten Stadtteilen und der Anbindung von Erschließungsgebieten wird auch 2023 der Netzausbau in Gebieten stattfinden, in denen 2022 eine erfolgreiche Vorvermarktung stattfand. Diesbezüglich wird es in den Stadtteilen "Friedrichsthal" und "Görries" einen umfangreichen Glasfasernetzausbau geben.

Strategisch wird in den folgenden Jahren eine Verschiebung vom vorrangigen Ausbau von Einfamilienhausgebieten hin zu Mehrfamilienhausanbindungen inklusive des Ausbaus der Netzebene 4 (NE4) stattfinden. Rund 85 Prozent des gesamten Kundenpotentials Schwerins bewohnt Mehrfamilienhäuser von Wohnungswirtschaften und privaten Eigentümern. Ziel ist es dieses Potential in den nächsten Geschäftsjahren vertriebsfähig zu machen.

Darüber hinaus lässt sich konstatieren, dass geopolitische Einflüsse starke wirtschaftliche Auswirkungen auf die Energiemärkte im Geschäftsjahr 2022 hatten. Einerseits zeigten sich hierbei zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 nach wie vor Auswirkungen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Schwierigkeiten hinsichtlich bestehender Lieferketten. Andererseits und überaus gewichtiger ist der am 24. Februar 2022, ausgelöst durch eine russische Militäroffensive, begonnene Ukraine-Krieg. Der Überfall markiert eine Zeitenwende auch mit Blick auf die angestrebte Energiewende. Durch die Zuspitzung des Konfliktes wurde die Lieferung von russischem Gas nach Deutschland schrittweise reduziert und im Endeffekt im Geschäftsjahr 2022 vollständig eingestellt. Aus diesem Umstand resultiert ein weiteres Risiko für die Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS): eine mögliche drohende Gasmangellage. Die deutsche Bundesregierung reagierte auf die drohende bundesweite Gasmangellage im Geschäftsjahr 2022 mit der Verabschiedung eines Gasspeichergesetzes und wirtschaftlichen Maßnahmen zur Entlastung der privaten und gewerblichen Endkunden.(8) Demnach müssen die deutschen Gasspeicher zum 1. November eines Jahres zu mindestens 90 Prozent befüllt sein. Darüber hinaus wurden die ausgefallenen russischen Gaslieferungen teilweise durch andere europäische Länder, wie z. B. Norwegen, kompensiert. Ferner wurden "Floating Storage and Regasification Units (FSRU)" geplant und im Geschäftsjahr 2022 teilweise in Betrieb genommen, um Liquid-Natural-Gas (LNG) zu regasifizieren und dem deutschen Erdgasnetz zuzuführen. Die drohende Gasmangellage konnte im letzten Winter 2022/2023 durch diese Maßnahmen und die zum Teil sehr milde Witterung abgewendet werden. Dennoch besteht dieses Risiko mit Blick auf den Winter 2023, vor allem in Abhängigkeit einer möglichen sehr kalten Witterung, auch weiterhin. Durch diesen Umstand wird nach Einschätzung von Energieexperten das Preisniveau auf den Energiemärkten auch weiterhin hoch bleiben. Diese Entwicklungen implizieren darüber hinaus das Risiko, dass die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der EVSE im Geschäftsjahr 2023 zusätzlich belastet wird. Im Wege der geplanten Verlustübernahme betrifft auch dieses Risiko indirekt die SWS.

Im Jahr 2002 wurden im Rahmen einer US-Leasing-Transaktion über die Wassergewinnungs- und versorgungsanlagen sowie die Abwasserentsorgungsanlagen der Landeshauptstadt Schwerin umfangreiche Vertragswerke zwischen der Landeshauptstadt Schwerin und dem US-Leasinggeber (US-Trust) geschlossen. Das juristische Eigentum der Anlagen für die Trinkwasserversorgung ist unabhängig vom US-Lease-Vertrag bei der WAG verblieben. Die rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen wurden im Rahmen von Mandatschaftsverhältnissen vor Vertragsabschluss mit externen Beratern umfassend geprüft. Die Kommunalaufsicht hat mit Schreiben vom 24. Mai 2002 die US-Leasing-Transaktion für die Trinkwasseranlagen der Landeshauptstadt Schwerin genehmigt.

Die Abwicklung der sich aus der Transaktion für die Landeshauptstadt (bzw. WAG) ergebenden Zahlungsverpflichtungen wurde über Dritte geregelt und kann wie folgt allgemein beschrieben werden: die zur Zahlung der Mieten und des Kaufoptionspreises notwendigen Mittel wurden bei Vertragsabschluss über drei unterschiedliche Finanzierungswege abgesichert: die Fremdkapitalmittel bei Instituten, die bei Vertragsabschluss beste Bonität auswiesen. Gegen Zahlung eines Einmalbetrages haben zwei Finanzierungsinstitute die Erfüllung der Verpflichtungen der Landeshauptstadt (bzw. WAG) übernommen. Zusätzlich erfolgte für eine Zahlungsvereinbarung noch eine Verbürgung über eine adäquate Versicherungspolice. Der über die Eigenmittel des US-Investors finanzierte Anteil wurde über einen Treuhänder in fest verzinslichen Wertpapieren angelegt.

Das Vertragscontrolling für das US-Leasing wird durch SWS als kaufmännischer Betriebsführer bzw. durch die WAG selbst realisiert. Für die im Rahmen der Transaktion bestehenden Berichts- und Mitteilungspflichten wurden Verantwortliche benannt. Bei Bedarf wird bei dem mit der rechtlichen Betreuung des Vertrages beauftragten Rechtsanwaltsbüro externe Beratung eingeholt.

Die Berichtspflichten gegenüber dem US-Leasing-Vertragspartner, dem JH-SWS TRUST-2002, und den Banken wurden auch im Geschäftsjahr 2022 erfüllt.

Seit Ende 2009 ist ein weiterer unabhängiger Berater mit der Beurteilung der aktuellen Entwicklungen und der Risiken des bestehenden US-Lease beauftragt. Über die Entwicklung des Ratings der beteiligten Finanzinstitute wird seit der Finanzkrise 2008 laufend informiert und pro Quartal ein Bericht erstellt, da bei deren Zahlungsunfähigkeit letztlich die Gefahr bestand, dass die Landeshauptstadt Schwerin bzw. die Tochtergesellschaft WAG die zukünftigen Verpflichtungen übernehmen müssten, was wiederum Auswirkungen auf die SWS im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages hätte.

Am 2. Januar 2015 wurden sämtliche Fremdkapitalfinanzierungen getilgt, damit konnte die regelmäßige Bonitätsüberwachung der bei der A- und B-Fremdkapital-Vorauszahlungsinstrumenten engagierten Finanzinstrumente entfallen.

Die für die Rückführung des Eigenkapitals des Investors bei Abschluss der Transaktion erworbenen Wertpapiere notieren im Rating auf dem gleichen Niveau wie die USA und sind daher als sicher einzustufen.

Im Mai 2013 konnte mit dem US-Investor eine Vertragsanpassung in Bezug auf das Mindestrating der Bundesrepublik Deutschland vereinbart werden, aus dem nach Ansicht der Berater ein Störereignis hätte eintreten können. Demnach gilt seit 2015 mit vollständiger Rückzahlung des B-Fremdkapitals für die Bundesrepublik Deutschland ein Mindestrating von AA bei Standard&Poors und AA2 bei Moody`s. Es ist gelungen die Mindestratingstufen, die ein Ereignis auslösen würden, um zwei Stufen herabzusetzen.

Die Berater haben mit Stand 2. Januar 2023 einen Statusbericht zum US-Leasing vorgelegt.

Ereignisse, die zu einer vorzeitigen Beendigung der Transaktion bzw. zu einer vorzeitigen Beendigung des Mietvertrages führen würden, sind bis zum heutigen Tage nicht eingetreten.

Der Teil des Kündigungswertes, der im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Transaktion nicht durch Einlagen bei den Finanzierungsinstituten gedeckt wäre, beläuft sich zum Stichtag 31. Dezember 2022 bei einer angenommenen Abzinsung von 4,77 Prozent auf ca. 15,4 Mio. USD.

Die Biogasanlage der BioE nutzt seit 2007 die gesetzliche Förderung des Stroms aus Biogaserzeugung auf der Basis von Mais- und Roggensilage gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Damit ist die Höhe der Stromvergütung für die Stromeinspeisung in das öffentliche Netz für die Anlage bis 2027 festgeschrieben. Die anfallende Wärmeenergie speist die Anlage vollständig in das Fernwärmenetz der Stadt Schwerin ein und erhält die maximale KWK-Vergütung nach EEG. Tendenziell ist damit zu rechnen, dass die Biogasanalage in den kommenden Geschäftsjahren, auf Grund des hohen Marktpreisniveaus für Energie, in einigen Monaten auch direkt vermarktet werden kann. Durch die temporäre Umstellung der Art der Vermarktung ist davon auszugehen, dass Ergebnisverbesserungen generiert werden können. Die wesentlichen Risiken für den Betrieb der Biogasanlage sind technische Störungen der BHKW sowie Änderungen der Gesetzgebung.

Auf Ebene der NGS besteht durch das anhaltende Kriegsgeschehen in der Ukraine und der damit verbundenen Einstellung der Lieferung von russischem Erdgas nach wie vor ein Risiko. Die in der Folge eingetretene Energiekrise könnte zu Einschränkungen in der Erdgasbelieferung und daraus resultierend zu Mindererlösen bei der Netzgesellschaft führen. Verbrauchsreduktionen führten bereits im Geschäftsjahr 2022 zu spürbaren Rückgängen bei den Netzentnahmen und den Netznutzungserlösen insbesondere bei den Gas- aber auch bei den Stromverbrauchern. Die Höhe der Auswirkungen für das Geschäftsjahr 2023 ff. ist abhängig vom Zeitpunkt und Umfang des Eintritts des benannten Risikos. Die mit diesem Risiko verbundenen zu ergreifenden Maßnahmen sind derzeit nicht quantifizierbar. Aus Sicht der Geschäftsleitung der NGS ist aktuell keine Bestandsgefährdung der Gesellschaft erkennbar.

Auf Ebene des NVS sind vielfältige Risiken vorhanden, die aus der Änderung steuerlicher, aber auch anderer wirtschaftlicher sowie politischer Rahmenvorgaben resultieren. Wesentliche Risiken der künftigen Entwicklung könnten sich aus Änderungen und Umsetzungsregelungen des EU-Rechts, des Personenbeförderungsgesetzes, der Steuergesetzgebung und Steuerrechtsprechung, der nationalen Gesetzgebung und der aktuellen Rechtsprechung im Energie- und Verkehrsbereich ergeben.

Weitere Beeinflussungen könnten sich aus branchenspezifischen Rahmenbedingungen ergeben und bedürfen einer kontinuierlichen Überwachung und Beobachtung.

Dem NVS bieten sich neben allen Herausforderungen aus der aktuellen Lage auch Chancen. Der öffentliche Personenverkehr hat in den letzten 20 Jahren ein Qualitätsniveau erreicht, das zu einem positiven Image in der Bevölkerung geführt hat. Hierdurch wird ein serviceorientierter und leistungsfähiger ÖPNV von weiten Bevölkerungskreisen als gleichwertige Alternative zum eigenen Pkw wahrgenommen. Eine immer größere Rolle spielt dabei der multimodale Ansatz bei Zurücklegung von Verkehrswegen im Mix aus ÖPNV, Rad und zu Fuß. Ein gut ausgebautes, flächendeckendes ÖPNV-System wird immer mehr zu einem Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Verkehrswende. In diesem Zusammenspiel ist vor allem die Automatisierung und Vernetzung über digitale Plattformen das Mittel zur Kundengewinnung. Genau hier ist die Chance einer erfolgreichen Verkehrswende in und um die Stadt Schwerin gegeben. Genau in diesem Bereich möchte der NVS zukunftsorientiert tätig sein und als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Die Einführung des Deutschlandtickets als Nachfolgelösung des 9 EUR-Tickets kann in 2023 ein weiterer Meilenstein für einen attraktiveren ÖPNV werden, denn das Ticket ermöglicht eine deutschlandweite, einfache Nutzung des ÖPNV und kann damit zur Steigerung der Fahrgastzahlen und damit zum Klimaschutz beitragen. Darüber hinaus stellt der Bund zusätzliche Regionalisierungsmittel für den ÖPNV für die Beschaffung von Bussen und Bahnen in Höhe von einer Milliarde Euro p.a. ab 2023 zur Verfügung. Diese Mittel werden jährlich um drei Prozent erhöht (bisher 1,8 Prozent). Dies wird ein wichtiger Schritt für eine stabilere Finanzierung und der weiteren Sicherung der Verkehrsleistungen der Verkehrsunternehmen bilden.

Die durch die Stadtverwaltung beabsichtigte Erweiterung der kostenfreien Beförderung von Schülerinnen und Schülern (aus Schwerin) der Klassenstufen 5 und 6 in Bussen und Straßenbahnen des Nahverkehrs würden die Attraktivität der Verkehrsleistungen in 2023 weiter erhöhen und eine dauerhafte Mobilitätswende für die junge Generation weiter fördern.

Nach Verhältnissen des zu Grunde liegenden Abschlussstichtages und unter Berücksichtigung der Ereignisse, die zwischen dem Abschlussstichtag und dem Abschluss der Lageberichtsaufstellung eingetreten sind, kommt die Geschäftsführung zu der Auffassung, dass aus gegenwärtiger Sicht bestandsgefährdende Risiken, deren Verwirklichung mit erheblicher Wahrscheinlichkeit eintreten könnte, nicht bestehen.

Schwerin, den 23. Mai 2023

Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS)

Dr. Josef Wolf, Geschäftsführer

(1) Vgl. https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Tabellen/Verbraucherpreise-12Kategorien.html#236130 (Abruf am: 13. März 2023)

(2) Vgl. https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Tabellen/Verbraucherpreise-12Kategorien.html#236130 (Abruf am: 13. März 2023)

(3) Vgl. A-EW_283_JAW2022_WEB.pdf, Seite 23

(4) Vgl. https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2022/12/2022-12-22-einstieg-bund-bei-uniper-vollzogen.html

(5) Vgl. Deutscher Wetterdienst, Deutschlandwetter im Jahr 2022 vom 30.12.2022

(6) Vgl. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/09/PD22_401_461.html#:~:text=Neben%20der%20
entspannten%20Corona%2DLage,25%20%25)%20mehr%20Fahrg%C3%A4ste%20bef%C3%B6rderten.

(7) https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/atom-aus-energiebranche-will-tempo-bei-bau-neuer-gaskraftwerke-18817209.html (Abruf am: 11. Mai 2023)

(8) Vgl. https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/Energie/220325_faktenpapier_gasspeichergesetz.pdf?__blob=publicationFile&v=8

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022 €	31.12.2021 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.091.838,61	3.004.577,46
	3.091.838,61	3.004.577,46
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	30.146.320,23	33.435.475,36
2. Gleisanlagen und Streckenausrüstung	4.802.304,03	5.309.461,67
3. Fahrzeuge für den Personenverkehr	20.772.636,81	16.078.266,81
4. technische Anlagen und Maschinen	101.220.757,55	97.605.814,33
5. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.568.263,00	5.604.509,00
6. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	105.856.625,34	68.068.606,56
	268.366.906,96	226.102.133,73
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	3.813.995,57	2.626.680,31
2. sonstige Beteiligungen	51.857,18	51.857,18
3. sonstige Ausleihungen	1.000,00	1.000,00
	3.866.852,75	2.679.537,49
	275.325.598,32	231.786.248,68
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	5.041.657,53	2.028.918,93
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	1.057.417,22	370.513,54
3. geleistete Anzahlungen	2.845.018,64	1.591.502,53
4. Emissionsrechte	10.500.293,11	8.396.027,02
	19.444.386,50	12.386.962,02
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	32.523.402,82	22.491.778,95
2. Forderungen gegen die Gesellschafterin	691.703,52	1.380.958,29
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	0,00	23.800,00
4. sonstige Vermögensgegenstände	11.501.931,93	6.137.276,77
	44.717.038,27	30.033.814,01
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	68.998.690,38	35.598.204,78
	133.160.115,15	78.018.980,81
C. Rechnungsabgrenzungsposten
1. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten	516.842,68	430.640,08
	516.842,68	430.640,08
D. Aktive latente Steuern	5.209.369,29	5.670.622,72
	414.211.925,44	315.906.492,29
Passiva
	31.12.2022 €	31.12.2021 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	10.226.000,00	10.226.000,00
II. Kapitalrücklage	57.670.654,75	57.670.654,75
III. Gewinnrücklagen	217,00	217,00
IV. Verlustvortrag	-26.778.988,93	-13.668.388,72
V. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag	18.988.784,99	-13.110.600,21
VI. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter	16.729.926,93	16.158.618,43
	76.836.594,74	57.276.501,25
B. Sonderposten
I. Sonderposten für erhaltene Fördermittel	32.614.348,05	27.531.280,41
	32.614.348,05	27.531.280,41
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	3.180.795,00	3.247.971,00
2. Steuerrückstellungen	5.917.585,34	107.526,85
3. sonstige Rückstellungen	34.905.347,17	25.544.689,59
	44.003.727,51	28.900.187,44
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Anleihen	685.992,63	691.117,53
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	158.219.572,15	112.051.954,20
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.057.648,57	1.433.603,42
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	27.130.425,13	19.992.534,54
5. Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin	161.427,74	13.967,68
6. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen	119.015,57	29.437,36
7. sonstige Verbindlichkeiten	72.967.482,30	67.610.456,69
- davon aus Steuern € 2.231.714,35 (Vorjahr € 2.073.628,37)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 28,00 (Vorjahr € 6.297,00)
	260.341.564,09	201.823.071,42
E. Rechnungsabgrenzungsposten	415.691,05	375.451,77
	414.211.925,44	315.906.492,29

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	01.01.2022 - 31.12.2022 €	01.01.2021 - 31.12.2021 €
1. Umsatzerlöse	287.379.313,44	212.915.015,67
2. Zuschüsse der Gesellschafterin	6.279.924,42	4.975.525,76
3. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	92.152,75	-28.124,86
4. andere aktivierte Eigenleistungen	1.523.815,97	1.871.390,54
5. sonstige betriebliche Erträge	9.686.636,04	9.449.817,22
- davon Erträge aus der Währungsumrechnung € 79,75 € (Vorjahr € 0,00)
6. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-23.572.604,18	-11.473.488,44
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-166.461.236,52	-134.346.488,84
	-190.033.840,70	-145.819.977,28
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-38.932.745,88	-37.385.749,55
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-9.552.924,18	-9.029.000,52
- davon für Altersversorgung € 1.599.628,31 (Vorjahr € 1.357.007,17)
	-48.485.670,06	-46.414.750,07
8. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-18.347.539,74	-18.965.699,91
- davon außerplanmäßige Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 Satz 5 und 6 HGB € 11.328,93 (Vorjahr € 0,00)
9. sonstige betriebliche Aufwendungen	-16.273.465,15	-24.411.040,86
- davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung € 0,00 (Vorjahr € 0,00)
10. Betriebsergebnis	31.821.326,97	-6.427.843,79
11. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	1.187.315,26	1.111.981,21
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	86.233,78	24.543,03
- davon Erträge aus der Abzinsung € 2.171,17 (Vorjahr € 7.502,00)
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-3.957.070,67	-3.492.175,42
- davon Aufwand aus der Aufzinsung € 101.828,00 (Vorjahr € 156.311,63)
14. Finanzergebnis	-2.683.521,63	-2.355.651,18
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-3.667.849,70	-1.507.832,26
- davon Ertrag(+)/Aufwand(-) aus latenten Steuern € -461.253,43 (Vorjahr € -639.333,49)
16. Ergebnis nach Steuern	25.469.955,64	-10.291.327,23
17. sonstige Steuern	-4.676.281,01	-1.060.052,89
18. Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	20.793.674,63	-11.351.380,12
19. anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn	-1.804.889,64	-1.759.220,09
20. Konzerngewinn/Konzernverlust	18.988.784,99	-13.110.600,21
21. Verlustvortrag Vorjahre	-26.778.988,93	-13.668.388,72
22. Konzernbilanzverlust	-7.790.203,94	-26.778.988,93

Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31.12.2022

	Konzerneigenkapital
	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnets Kapital T€	Rücklagen nach§ 272 Abs. 2Nr. 4 HGB T€	andere Gewinnrücklagen T€	Summe T€	Gewinnvortrag/ Verlustvortrag T€
Stand am 31.12.2020	10.226	57.671	0	57.671	-12.345
Umbuchung					-1.324
Ausschüttung
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag
Stand am 31.12.2021	10.226	57.671	0	57.671	-13.668
Umbuchung					-13.111
Ausschüttung
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag
Stand am 31.12.2022	10.226	57.671	0	57.671	-26.779

	Konzerneigenkapital
			Nicht beherrschende Anteile
	Konzernjahresüberschuss/- fehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist T€	Summe T€	nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis T€	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste T€
Stand am 31.12.2020	-1.324	54.228	13.704	1.838
Umbuchung	1.324
Ausschüttung			-1.142
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	-13.111	-13.111		1.759
Stand am 31.12.2021	-13.111	41.118	14.399	1.759
Umbuchung	13.111
Ausschüttung			-1.234
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	18.989	18.989		1.805
Stand am 31.12.2022	18.989	60.107	14.925	1.805


		Summe
	Summe T€	T€
Stand am 31.12.2020	15.541	69.770
Umbuchung
Ausschüttung	-1.142	-1.142
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	1.759	-11.351
Stand am 31.12.2021	16.159	57.277
Umbuchung
Ausschüttung	-1.234	-1.234
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	1.805	20.794
Stand am 31.12.2022	16.730	76.837

Konzern-Finanzlage für das Geschäftsjahr 2022

	2022 T€	2021 T€
Periodenergebnis (einschließlich der Ergebnisanteile von Minderheitsgesellschaftern)	20.794	-11.351
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	18.348	18.966
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	13.121	-4.530
- Auflösung der Sonderposten für empfangene Zuschüsse, Zulagen und Fördermittel	-1.947	-1.937
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva,die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-22.655	-10.192
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva,die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	10.403	16.236
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	1.293	6.809
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	3.794	3.326
- Sonstige Beteiligungserträge	-1.187	-1.112
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	3.668	1.508
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-1.284	-1.229
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	44.346	16.492
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-249	-239
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	36	767
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-60.890	-52.204
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	0	-1
+ Erhaltene Zinsen	53	1
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-61.050	-51.676
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Anleihen/Krediten	62.375	54.107
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen/Krediten	-13.619	-22.623
- Auszahlungen aus der Tilgung von Mietkaufverbindlichkeiten	-518	-2.263
+ Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen, Zulagen und Fördermitteln	7.030	3.822
- Gezahlte Zinsen	-3.930	-3.229
- Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter	-1.234	-1.142
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	50.104	28.673
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes	33.400	-6.511
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	35.598	42.109
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	68.999	35.598

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

I. Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS) wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Bestimmungen des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Die Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Mutter-Gesellschaft Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS) ist eine große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB mit Sitz in Schwerin. Die SWS ist beim Amtsgericht Schwerin unter der Registernummer HRB 1603 eingetragen.

Das Geschäftsjahr des Konzerns ist das Kalenderjahr.

In Aufbau und Gliederung folgen Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung den gesetzlichen Regelvorschriften. Die Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der Fassung vom 15. Juli 2015 wurde bei der Erstellung beachtet.

II. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss wurden im Rahmen der Vollkonsolidierung die folgenden Unternehmen einbezogen:

Firma und Sitz des Unternehmens	Anteil %
Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS), Schwerin - Mutterunternehmen - (im Folgenden auch "SWS" genannt)	100,00
Energieversorgung Schwerin GmbH & Co. Erzeugung KG, Schwerin(im Folgenden auch "EVSE" genannt)	100,00
Energieversorgung Schwerin Verwaltungsgesellschaft mbH, Schwerin(im Folgenden auch "EVSV" genannt)	100,00
Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft Schwerin mbH& Co. KG, Schwerin (im Folgenden auch "WAG" genannt)	51,00
WAG Schwerin Verwalrungsgesellschaft mbH, Schwerin (im Folgendenauch "WAGV" genannt)	51,00
Aqua Service Schwerin Beratungs- und Betriebsführungsgeselslchaft mbH,Schwerin (im Folgenden auch "AQS" genannt)	51,00 (mittelbar, da 74,90 %igeTochtergesellschaft der WAG)
FIT Freizeit-, Infrastruktur- und Tourismusservice Schwerin GmbH,Schwerin (im Folgenden auch "FIT" genannt)	100,00
Nahverkehr Schwerin GmbH, Schwerin(im Folgenden auch "NVS" genannt)	99,00
Netzgesellschaft Schwerin mbH (NGS), Schwerin(im Folgenden auch "NGS" genannt)	60,00
BioEnergie Schwerin GmbH, Schwerin(im Folgenden auch "BioE" genannt)	100,00
Gesellschaft für erneuerbare Energien Schwerin mbH (GES), Schwerin(im Folgenden auch "GES" genannt)	100,00
SchwerinCOM Telekommunikation GmbH, Schwerin(im Folgenden auch "SNCOM" genannt)	100,00

Die Einbeziehung der von der SWS gehaltenen Anteile von insgesamt 33,3 Prozent am Nennkapital der WEMACOM Telekommunikation GmbH, Schwerin, erfolgte gemäß § 312 HGB als assoziiertes Unternehmen. Die SWS hält 25,1 Prozent der Anteile an der H.I.A.T. gGmbH, Schwerin. Auf eine Einbeziehung der H.I.A.T. gGmbH in den Konzernabschluss der SWS als assoziiertes Unternehmen wurde gemäß § 311 (2) HGB aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

III. Konsolidierungsgrundsätze

Für Konzernunternehmen, mit einem Erstkonsolidierungszeitpunkt vor dem 01.01.2010, erfolgt die Kapitalkonsolidierung gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB in der bis zum 28.05.2009 geltenden Fassung nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil am Eigenkapital der verbundenen Unternehmen zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Unternehmens in den Konzernabschluss. Die Kapitalkonsolidierung wird nicht nach § 301 Abs. 1 HGB in der ab dem 29.05.2009 gültigen Fassung vorgenommen, da eine rückwirkende Neubewertung zum Zeitpunkt des jeweiligen erstmaligen Einbezugs der Tochterunternehmen nicht mehr sachgerecht durchführbar ist. Dies betrifft die Tochterunternehmen EVSV, BioE, NGS, AQS, WAG, NVS, FIT und WEMACOM.

Für Tochterunternehmen mit einem Erwerbszeitpunkt ab dem 01.01.2010 wird die Kapitalkonsolidierung gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB in der jeweils geltenden Fassung nach der Neubewertungsmethode vorgenommen. Dies betrifft die Tochterunternehmen EVSE, GES, WAGV und SNCOM.

Erstkonsolidierungszeitpunkt der NVS und der AQS (jeweils 1. Januar 1994), der WAG (31. Dezember 2002) sowie der FIT (31. Dezember 2003) ist der Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss. Dabei stellte der 1. Januar 1994 zugleich den Zeitpunkt der Erstellung der Konzerneröffnungsbilanz dar. Der Anschaffungszeitpunkt der Anteile an der NVS und der AQS lag vor dem 1. Januar 1994. Der Erstkonsolidierungszeitpunkt wurde nach der Verschmelzung der SWS mit der Schweriner Wärmeversorgungsbetrieb GmbH, der Gasversorgung für Schwerin-Stadt GmbH und der Fernwärme Schwerin GmbH auf den 1. Januar 1994 gelegt.

Ein bei der Kapitalkonsolidierung der NVS entstandener passivischer Unterschiedsbetrag wurde, da er nicht auf einen Badwill zum Zeitpunkt der Anschaffung zurückzuführen war, der Kapitalrücklage zugerechnet. Im Zuge der Erstkonsolidierung der WAG entstand kein Unterschiedsbetrag.

Die WEMACOM wurde zum 1. Januar 2000 nach der Buchwertmethode erstmals at equity in den Konzernabschluss einbezogen. Ein Unterschiedsbetrag entstand dabei nicht. Das Ergebnis aus der Änderung des Equity- Werts wird in der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung nach Kürzung um Ertragsteuern vorgenommen.

Die EVSV wurde zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile (1. Januar 2004) erstmals konsolidiert. Die Erstkonsolidierung der NGS und BioE erfolgte ebenfalls zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile (18. August 2005 bzw. 2. August 2006).

Die EVSE wurde zum 1. Oktober 2010 aus der ehemaligen Energieversorgung Schwerin GmbH & Co. KG (EVS) ausgegliedert und zu diesem Zeitpunkt technisch erstmals konsolidiert. Technisch meint dabei den Umstand, dass aus Konzernbetrachtung mit der EVSE keine neue Tochtergesellschaft erworben wurde, sondern lediglich eine interne Umstrukturierung stattfand.

Die WAGV wurde zum 1. Oktober 2011, die GES zum 3. September 2012 erstkonsolidiert. Die SNCOM wurde zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile (21. Februar 2020) erstmals konsolidiert.

Alle zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften bestehenden Ausleihungen und anderen Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten sind entsprechend § 303 Abs. 1 HGB aufgerechnet worden.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind gem. § 305 Abs. 1 HGB sowohl die Erlöse aus Lieferungen und Leistungen als auch die anderen Erträge zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet worden, soweit sie nicht als Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen oder als andere aktivierte Eigenleistungen auszuweisen sind.

Zwischenergebnisse aus Lieferungen und Leistungen von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind von wirtschaftlich untergeordneter Bedeutung. Auf eine Zwischenergebniseliminierung wurde daher gem. § 304 Abs. 2 HGB verzichtet.

Die Jahresabschlüsse der im Wege der Vollkonsolidierung einbezogenen Unternehmen wurden (ggf. über eine HB II) an die konzerneinheitliche Bewertung angepasst.

Im Zuge der Übertragung des Anlagevermögens von der Rechtsvorgängerin EVS auf die NGS zum 01.10.2005 wurden in der NGS handelsrechtlich stille Reserven gehoben. Auf Konzernebene wurden diese Geschäftsvorfälle eliminiert, so dass sich die genannten Ergebniseffekte des NGS-Einzelabschlusses nicht im Konzernergebnis widerspiegeln.

Im Rahmen des Einzelabschlusses der SWS zum 31. Dezember 2010 ergaben sich aus der Anwachsung der EVS an die SWS, welche zu Zeitwerten bilanziert wurde, außerordentliche Erträge über 78.647 Tausend Euro, die in den Jahren nach 2010 auf Ebene des SWS-Einzelabschlusses zu Mehrabschreibungen führen. Auf Konzernebene wurden diese Geschäftsvorfälle eliminiert, so dass sich die genannten Ergebniseffekte des SWS-Einzelabschlusses nicht im Konzernergebnis widerspiegeln.

IV. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

1. Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Bei den Abschreibungen immaterieller Vermögensgegenstände wird eine Nutzungsdauer von 3 bis 15 Jahren unterstellt.

Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgt entweder zu Anschaffungs- oder zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten setzen sich aus den Einzelkosten sowie aus angemessenen Teilen notwendiger Gemeinkosten zusammen.

Der Ansatz der Sachanlagen erfolgt unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagegegenstände ermittelt. Auf die Zugänge des beweglichen Anlagevermögens werden Jahresabschreibungen pro rata temporis angesetzt.

Für die unter den Sachanlagen ("Anlagen im Bau") bilanzierte Tiefengeothermieanlage in Schwerin-Lankow wurde vom Wahlrecht des § 255 Abs. 3 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht, bisher angefallene Zinsen über 723 Tausend Euro für Fremdkapital anzusetzen, das zur Finanzierung der Herstellung verwendet wird. Auf das Geschäftsjahr 2022 entfallen davon 205 Tausend Euro. Die EVSE hat für die Errichtung der Tiefengeothermieanlage Schwerin-Lankow in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 Zuwendungen vom Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von insgesamt 2.496 Tausend Euro erhalten. Diese wurden in einem Sonderposten für erhaltene Fördermittel passiviert. Die erfolgswirksame Auflösung des Sonderpostens erfolgt über die Nutzungsdauer der Anlage und beginnt mit deren Inbetriebnahme.

Es werden folgende Nutzungsdauern unterstellt:

Anlageklasse	Nutzungsdauer Jahre
Immaterielle Vermögensgegenstände	3 bis 15
Bauten	10 bis 50
Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen	15 bis 25
Fahrzeuge für den Personenverkehr	6 bis 30
Technische Anlagen und Maschinen	3 bis 40
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4 bis 20

Die Nutzungsdauern der Vermögensgegenstände des Geschäftsbereiches Stromnetz der NGS wurden mit Wirkung zum 1. Januar 2007 den gesetzlichen Vorgaben in Anlage 1 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) angepasst. Hierzu wurde ab dem 1. Januar 2007 für Vermögensgegenstände, die am 31. Dezember 2006 bereits vorhanden waren, eine entsprechende Restnutzungsdauer gemäß StromNEV angesetzt. Nutzungsdauern für Vermögensgegenstände mit Anschaffungszeitpunkt nach dem 1. Januar 2007 wurden entsprechend den Vorgaben zur Mindestnutzungsdauer in Anlage 1 StromNEV festgelegt.

Trinkwasserversorgungsleitungsrechte der WAG werden auf Grund ihrer unbegrenzten Nutzungsdauer nicht abgeschrieben.

Anlagegegenstände, deren Anschaffungskosten im Einzelfall zwischen 250,01 Euro und 1.000,00 Euro betragen, werden gemäß § 6 Abs. 2a EStG in einem Sammelposten erfasst und über fünf Jahre linear abgeschrieben.

2. Finanzanlagen

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag ausgewiesen. Die Bewertung der Anteile an der WEMACOM Telekommunikation GmbH erfolgt at equity.

3. Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden körperlich aufgenommen und zu durchschnittlichen Anschaffungskosten angesetzt. Der Ansatz der unfertigen Leistungen erfolgt zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten umfassen Einzelkosten und notwendige Gemeinkosten. Die Bewertung der Waren erfolgt zu den letzten Netto-Einstandspreisen. Das strenge Niederstwertprinzip wird bei der Bewertung der Vorräte beachtet.

4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert angesetzt. Dem möglichen Ausfallrisiko bei einzelnen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und einer Pauschalwertberichtigung von 1 Prozent auf die nicht bereits einzelwertberichtigten Netto-Forderungen Rechnung getragen. Innerhalb der Forderungen sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrechnet.

Eine mittelfristig fällige, unter den Sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesene, Sicherheitszahlung der EVSE an die Bundesnetzagentur für die KWK-Ausschreibung für das HKW-Lankow wurde entsprechend ihrer Laufzeit abgezinst.

5. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten

Die Kassenbestände sowie die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

6. Steuerabgrenzungsposten

Der Steuerabgrenzungsposten wurde auf Basis von temporären und quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden und ihren steuerlichen Wertansätzen unter Zugrundelegung des voraussichtlichen Gesamtertragsteuersatzes (31,58 Prozent) in den Perioden des Abbaus dieser Differenzen bewertet. Im Ergebnis dieses Differenzenvergleiches ergeben sich ausschließlich voraussichtliche Steuerentlastungen, die als aktive latente Steuern ausgewiesen werden (siehe Punkt V. 7.). Zusätzlich wurde die Nutzung bei der Muttergesellschaft bestehender steuerlicher Verlustvorträge berücksichtigt.

7. Sonderposten

Der Sonderposten für erhaltene Fördermittel beinhaltet Zuwendungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Investitionen, die die Landeshauptstadt Schwerin als unmittelbarer Zuwendungsempfänger an die SWS, WAG sowie NGS weiterleitet. Außerdem werden hier an die NVS ausgereichte Zuwendungen nach dem Gesetz über Finanzhilfen des Bundes zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden (im Folgenden "Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz" oder "GVFG" genannt) und Zuschüsse des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ausgewiesen. Im Zusammenhang mit dem Projekt Tiefengeothermieanlage Schwerin-Lankow durch das Land Mecklenburg-Vorpommern an die EVSE ausgereichte Fördermittel werden ebenfalls im Sonderposten für erhaltene Fördermittel passiviert. Die erhaltenen Fördermittel werden über die Nutzungsdauer der begünstigten Anlagegegenstände ertragswirksam aufgelöst.

Für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte wurde ein Sonderposten gebildet, der in Höhe des Verbrauchs von Emissionsrechten erfolgswirksam aufgelöst wird. Die unentgeltlich zugeteilten Emissionsrechte in den Sonderposten wurden in gleicher Höhe wie die Vorräte mit einem Erinnerungswert von einem Euro angesetzt.

8. Rückstellungen

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte 2022 handelsrechtlich gemäß § 253 Abs. 2 HGB i. V. m. § 253 Abs. 6 HGB unter Verwendung der Bewertungsmethode "Dynamischer Barwert" mit dem 10-Jahres-Durchschnittszinssatz. In dem Anwartschaftsbarwertverfahren wurde ein Rechnungszinssatz von 1,78 Prozent p. a. für 10 Jahre Durchschnittsbildung (1,44 Prozent p. a. für sieben Jahre Durchschnittsbildung) und die unmodifizierten "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Rententrends wurden mit 2,00 Prozent, Anwartschaftstrends mit 2,50 Prozent berücksichtigt. Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB zwischen der Rückstellung mit durchschnittlichem Marktzinssatz der vergangenen 10 Geschäftsjahre und dem Durchschnittssatz der vergangenen 7 Geschäftsjahre beträgt zum Bilanzstichtag 135 Tausend Euro (i. Vj. 216 Tausend Euro).

Die Altersteilzeitrückstellungen wurden in Anlehnung an IDW RS HFA 3 gebildet. Ein Rechtsanspruch auf die Gewährung von Altersteilzeitarbeitsverhältnissen besteht nicht.

In Bezug auf die Bewertung der Verpflichtungen für Altersteilzeit, Jubiläen und Sterbegeld wurde vom Wahlrecht des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht, die Abzinsung pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz für eine Restlaufzeit von 15 Jahren, gebildet aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren, vorzunehmen. Dieser betrug Ende 2022 1,44 Prozent p. a.

In der WAG wurde die Bewertung der Abfindungsbeträge, die sich aus der "freiwilligen Betriebsvereinbarung über die Regelung eines vorzeitigen Renteneintritts" ergeben, zum Zeitpunkt des frühestmöglichen Altersrentenbeginns in der gesetzlichen Rentenversicherung vorgenommen. Die Bewertung erfolgte unter Anwendung der unmodifizierten "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Rechnungszins von 1,44 Prozent p. a. (für sieben Jahre Durchschnittsbildung). Entgeltsteigerungen wurden in Höhe von 2,00 Prozent p. a. berücksichtigt. Für das Jahr 2023 wurde eine Entgeltsteigerung von 3,8 Prozent und für die Jahre 2024 und 2025 von jeweils 3,0 Prozent in Ansatz gebracht.

Die sonstigen Rückstellungen sind für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zu ihrer Erfüllung notwendig ist. Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ergibt, abgezinst.

9. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Schuldscheindarlehen, bei denen der Investor nicht über eine Banklizenz verfügt, werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

10. Rechnungsabgrenzung

Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Zahlungsvorgänge vor dem Abschlussstichtag, soweit diese Aufwendungen und Erträge nach dem Abschlussstichtag betreffen.

V. Erläuterungen zur Konzernbilanz

1. Anlagevermögen

Die Gliederung und die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr sind im Konzernanlagespiegel (Anlage 1 zum Konzernanhang) dargestellt.

2. Vorräte

Im Vorratsvermögen der Muttergesellschaft SWS werden Emissionszertifikate bilanziert, die im Rahmen des nationalen Emissionshandelssystems (nEHS) zur Erfüllung der Abgabeverpflichtungen gehalten werden. Der Festpreis für ein nEHS-Zertifikat und damit für eine Tonne CO ₂ beläuft sich in 2022 auf 30 Euro. Zum Stichtag 31.12.2022 werden unter den Vorräten nEHS-Zertifikate im Wert von 2.925 TEUR ausgewiesen.

Die im Vorratsvermögen der Konzerngesellschaft EVSE befindlichen durch die Deutsche Emissionshandelsstelle im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystems (EU-EHS) unentgeltlich zugeteilten Emissionsrechte werden mit einem Erinnerungswert von einem Euro pro Zertifikat angesetzt. Bei Zuteilung wurde in gleicher Höhe ein Sonderposten passiviert, der durch Verbrauch der Rechte ertragswirksam aufgelöst wird. In Höhe des Verbrauchs der Emissionsrechte werden bis zum Zeitpunkt der Rückgabe der Zertifikate erfolgswirksam Rückstellungen gebildet. Die entgeltlich erworbenen Emissionsrechte werden zu Anschaffungskosten bzw. einem niedrigeren Börsenpreis am Abschlussstichtag bewertet. Zum Stichtag 31.12.2022 werden unter den Vorräten EU-EHS-Zertifikate im Wert von 7.975 TEUR ausgewiesen.

3. Finanzanlagen

Am Bilanzstichtag werden folgende Beteiligungen gehalten:

Firma und Sitz des Unternehmens	Beteiligungsquote %	Eigenkapital 31.12.2022 T€	Ergebnis 2022 T€
WEMACOM Telekommunikation GmbH, Schwerin	33,30	11.443	3.562
Stadtmarketing Gesellschaft Schwerin mbH, Schwerin	21,00	394 ^*	./. 7 ^*
H.I.A.T. gGmbH, Schwerin	25,10	247 ^*	19 ^*
beka GmbH, Köln	0,24	1.143 ^*	57 ^*
KWS Energy Knowledge eG, Essen	0,60	14.482 ^*	237 ^*

^* Jahresabschluss 31.12.2021

4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Zum Bilanzstichtag bestehen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 32.523 Tausend Euro, Forderungen gegen die Gesellschafterin in Höhe von 692 Tausend Euro sowie sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 11.502 Tausend Euro. Die Forderungen gegenüber der Gesellschafterin bestehen in Höhe von 416 Tausend Euro aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von 276 TEUR aus Forderungen aus Steuern und Abgaben. Gegenüber assoziierten Unternehmen bestehen am Bilanzstichtag keine Forderungen.

Aufgrund der gefestigten Verkaufsabsicht für diverse Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden diese im Geschäftsjahr 2022 im Umlaufvermögen unter der Position sonstige Vermögensgegenstände in Höhe der jeweiligen Restbuchwerte ausgewiesen (1.518 Tausend Euro). Zur besseren Vergleichbarkeit wurde in der Konzernbilanz der Vorjahresbetrag in den Positionen Immaterielle Vermögensgegenstände, Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken, Technische Anlagen und Maschinen und Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Sonstige Vermögensgegenstände entsprechend angepasst. Im Konzernanlagespiegel wurde der Vorjahresbetrag nicht verändert, so dass dieser mit dem Betrag des Geschäftsjahres 2022 in den genannten Positionen nur eingeschränkt mit dem Vorjahr vergleichbar ist.

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen wird eine mittelfristig fällige Sicherheitsleistung in Höhe von 782 Tausend Euro ausgewiesen. Diese wurde durch die EVSE im Rahmen einer KWK-Ausschreibung an die Bundesnetzagentur gezahlt. Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres zur Zahlung fällig.

Aufgrund der rollierenden Verbrauchsablesung und -abrechnung enthalten die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag Positionen über 12.612 Tausend Euro (i. Vj. 13.529 Tausend Euro), die auf Verbrauchshochrechnungen basieren.

5. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

In der Position Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten wurde eine Verrechnung mit Kontokorrentverbindlichkeiten in Höhe von 3.491 Tausend Euro vorgenommen (i. Vj. 6.536 Tausend Euro).

6. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet zum Bilanzstichtag im Wesentlichen die Abgrenzung von Zahlungen aus Miet- und Leasingverträgen über 392 Tausend Euro, Vorauszahlungen aus geschlossenen Wartungsverträgen in Höhe von 51 Tausend Euro sowie vorausgezahlte Versicherungsprämien in Höhe von 36 Tausend Euro.

7. Aktive latente Steuern

Aus der Gegenüberstellung von temporären und quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden und ihren steuerlichen Wertansätzen ergibt sich ein Überhang an aktiven latenten Steuern in Höhe von 4.272 Tausend Euro. Dieser Überhang hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1.094 Tausend Euro vermindert.

Bilanzposition	Handelsbilanz T€	Steuerbilanz T€	Abweichung T€	Steuersatz Konzern %	Aktive latente Steuern T€	Passive latente Steuern T€
Immaterielle Vermögensgegenstände	2.116	1.917	198	31,58	0	63
Sachanlagen	113.464	121.170	-7.706	31,58	2.433
Anlagevermögen	115.580	123.087	-7.507		2.433	63
Sonderposten für empfangene Ertragszuschüsse / Fördermittel	19	12	8	31,58	6	4
Sonderposten	19	12	8		6	4
Rückstellung Altersteilzeit	2.125	1.411	714	31,58	225
Rückstellung Jubiläen	467	291	176	31,58	56
Rückstellung Resturlaub / Gleitzeit	924	782	143	31,58	45
Rückstellung für Sterbegeldverpflichtungen	48	27	21	31,58	7
Rückstellung Pensionen	3.099	1.829	1.271	31,58	401
Rückstellung für Betriebsvereinbarung vorzeitiger Renteneintritt	314	120	194	31,58	61
Rückstellung Altlastenbeseitigung	3.497		3.497	31,58	1.104
Rückstellungen	10.475	4.459	6.015		1.899
Position gesamt	126.074	127.558	-1.484		4.339	66

Darüber hinaus wurde die Nutzungsmöglichkeit bei der Muttergesellschaft bestehender Verlustvorträge berücksichtigt. Hieraus ergibt sich ein Betrag von aktiven latenten Steuern in Höhe von 937 Tausend Euro (i. Vj. 304 Tausend Euro). Die Ermittlung aktiver latenter Steuern auf bestehende Verlustvorträge erfolgte auf Basis eines Körperschaftsteuersatzes von 15,825 Prozent und eines Gewerbesteuersatzes von 15,75 Prozent.

Die Veränderungen der latenten Steuersalden im Geschäftsjahr zeigt die nachfolgende Übersicht.

	Stand 01.01.2022 T€	Veränderung T€	Stand 31.12.2022 T€
Aktive latente Steuern	5.671	-461	5.209
dav. Aus temporären und quasipermaneten Differenzen	5.367	-1.094	4.272
dav. Aus der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge	304	633	937
Passive latente Steuern	0	0	0
Saldo Aktive/Passive latente Steuern	5.671	-461	5.209

8. Gezeichnetes Kapital

Das Stammkapital beträgt 10.226 Tausend Euro. An der Muttergesellschaft ist zum Bilanzstichtag die Landeshauptstadt Schwerin mit 100 Prozent beteiligt. Die Stammeinlage ist voll eingezahlt.

9. Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage hat sich zum Vorjahr nicht verändert und beträgt 57.671 Tausend Euro. In Höhe von 529 Tausend Euro bzw. 22 Tausend Euro enthält die Kapitalrücklage passivische Unterschiedsbeträge aus den Kapitalkonsolidierungen der NVS bzw. der FIT.

10. Konzernbilanzverlust

Der Konzernbilanzverlust beträgt zum 31.12.2022 7.790 Tausend Euro (i. Vj. 26.779 Tausend Euro). Dies bedeutet eine Verminderung um 18.989 Tausend Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Veränderung resultiert aus dem Konzern-Jahresüberschuss 2022 in Höhe von 18.989 Tausend Euro.

11. Sonderposten

Der Sonderposten für erhaltene Fördermittel hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 5.083 Tausend Euro auf 32.614 Tausend Euro erhöht.

Dem Sonderposten wurden im Geschäftsjahr 7.030 Tausend Euro zugeführt. Hierbei handelt es sich insbesondere um Zuwendungen an die NVS zur Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur (6.554 Tausend Euro) sowie um Zuwendungen an die EVSE im Zusammenhang mit dem Bau einer Tiefengeothermieanlage in Schwerin-Lankow (456 Tausend Euro). Es wurden im Geschäftsjahr ertragswirksame Auflösungen von erhaltenen Fördermitteln (entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der betreffenden Wirtschaftsgüter) in Höhe von 1.947 Tausend Euro vorgenommen.

12. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (14.859 Tausend Euro), rückgabepflichtige Emissionsberechtigungen (8.209 Tausend Euro), Rückstellungen im Zusammenhang mit der Sanierung von Altlasten (3.497 Tausend Euro), Altersteilzeit (2.122 Tausend Euro) sowie Urlaub und Gleitzeit (2.023 Tausend Euro).

Eine unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesene Verpflichtung der EVSE zur Bohrlochverfüllung am Geothermiestandort Schwerin-Lankow wurde zum 31.12.2022 neu bewertet und in Höhe von 870 Tausend Euro bilanziert. Die Rückstellung wurde mit einem Teuerungszuschlag in Höhe von 3,40 Prozent inflationiert und gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit einem Zinssatz in Höhe von 1,51 Prozent über eine Laufzeit von 30 Jahren abgezinst.

Paragraph 9b Abs. 3 StromStG berechtigt den Entnehmer von Strom zur Beantragung einer Stromsteuerentlastung. Die §§ 53 Abs. 4 und 53a Abs. 10 EnergieStG berechtigen den Verwender von Energieerzeugnissen (hier: Erdgas, Heizöl) zur Beantragung einer Energiesteuerentlastung.

Am Bilanzstichtag 31.12.2022 besteht aus Sicht der Konzerngesellschaft EVSE Unklarheit darüber, ob die EVSE als personenlose Gesellschaft den Realakt der Entnahme (von Strom) bzw. Verwendung (von Erdgas, Heizöl) vollziehen kann, oder ob dies durch die Muttergesellschaft SWS im Rahmen der Erbringung der vertraglich vereinbarten kaufmännischen und technischen Betriebsführungsleistungen erfolgt. Gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB bilanziert die EVSE zum 31.12.2022 daher eine Steuerrückstellung in Höhe von 3.827 Tausend Euro für im Veranlagungszeitraum 2020 und 2021 beantragte durch das Hauptzollamt bewilligte und gezahlte Energiesteuerentlastungen nach den §§ 53 und 53a EnergieStG sowie den Steuerentlastungen nach den §§ 9b und 10 StromStG.

13. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen (Vorjahreswerte in Klammern):

	Gesamtbetrag T€	bis 1 Jahr T€	über 1 Jahr bis 5 Jahre T€	über 5 Jahre T€
Anleihen	686	686	0	0
(im Vorjahr)	(691)	(691)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	158.220	15.718	63.606	78.895
(im Vorjahr)	(112.052)	(7.988)	(45.467)	(58.597)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.058	1.058	0	0
(im Vorjahr)	(1.434)	(1.434)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	27.130	27.130	0	0
(im Vorjahr)	(19.993)	(19.993)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafterin	161	161	0	0
(im Vorjahr)	(14)	(14)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen	119	119	0	0
(im Vorjahr)	(29)	(29)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	72.967	9.962	7.805	55.200
(im Vorjahr)	(67.610)	(6.920)	(7.790)	(52.900)
Gesamt	260.342	54.835	71.411	134.095
(im Vorjahr)	(201.823)	(37.069)	(53.257)	(111.497)

Die Verbindlichkeiten aus Anleihen betreffen durch die Tochtergesellschaft GES emittierte Inhaberschuldverschreibungen zur Investitionsfinanzierung in Höhe von 665 Tausend Euro sowie die im Februar 2023 an die Anleger für das Geschäftsjahr 2022 zu zahlenden Zinserträge von 21 Tausend Euro.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen in Höhe von 45.138 Tausend Euro durch die Muttergesellschaft SWS aufgenommene Darlehen. Alle Darlehen sind nicht besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffend die WAG (18.378 Tausend Euro), NGS (20.933 Tausend Euro) und AQS (643 Tausend Euro) sind nicht besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen in Höhe von 7.140 Tausend Euro durch die NVS aufgenommene Darlehen zur Finanzierung von Fahrzeugen für den Personenverkehr sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die Kredite sind in voller Höhe durch Sicherungsübereignungen der finanzierten Fahrzeuge bzw. der finanzierten Ladestationen besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen in Höhe von 238 Tausend Euro ein durch die EVSE bei der KfW IPEX-Bank GmbH aufgenommenes Darlehen zur Finanzierung des Wärmespeichers. Die Besicherung erfolgt durch eine seitens SWS gegenüber der KfW abgegebene Zahlungsgarantie über 5.700 Tausend Euro (ursprünglicher Darlehensbetrag).

Ein in 2016 vom Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern zur Finanzierung der Tiefengeothermieanlage in Schwerin-Lankow an die EVSE ausgereichtes Darlehen über 5.000 Tausend Euro besteht zum Bilanzstichtag in Höhe von 3.077 Tausend Euro. Die Besicherung dieses Darlehens erfolgt über eine erstrangige Buchgrundschuld von 4.000 Tausend Euro und eine zweitrangige Buchgrundschuld von 7.566 Tausend Euro sowie die Guthabenverpfändung des erhaltenen Darlehensbetrages. Außerdem besteht eine Verpflichtungserklärung der Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS) gegenüber dem Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern zur Übernahme des Ergebnisses der EVSE und der Aufrechterhaltung der Cash-Pool-Vereinbarung.

Für die Modernisierung der Heizkraftwerke Schwerin-Süd und Schwerin-Lankow wurde zwischen der EVSE und der Landesbank Hessen-Thüringen (HELABA) ein Darlehnsvertrag in Höhe von insgesamt 62.000 Tausend Euro abgeschlossen. Per 31.12.2022 wurden daraus 53.000 Tausend Euro abgerufen. Die Besicherung dieses Darlehens erfolgt über eine erstrangige Buchgrundschuld von 30.000 Tausend Euro und eine zweitrangige Buchgrundschuld von 32.000 Tausend Euro sowie erstrangige Pfandrechte am Konto des Darlehensnehmers EVSE, auf das die KWK-Zuschläge des Netzbetreibers für das Projekt eingezahlt werden und eine weiche Patronatserklärung der Landeshauptstadt Schwerin für die SWS und den Darlehensnehmer EVSE.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen in Höhe von 8 Tausend Euro Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von 153 TEUR Verbindlichkeiten resultierend aus Konzessionsabgaben und Gewinnabführungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber dem assoziierten Unternehmen WEMACOM Telekommunikation GmbH betreffen in Höhe von 119 Tausend Euro Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die innerhalb der sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Schuldscheindarlehen der Muttergesellschaft SWS in Höhe von 62.944 Tausend Euro (inkl. Zinsverbindlichkeiten) sind nicht besichert. Unter den sonstigen Verbindlichkeiten bilanzierte Mietkaufverbindlichkeiten der GES valutieren zum 31.12.2022 in einer Gesamthöhe von 991 Tausend Euro und sind durch entsprechendes zivilrechtliches Eigentum an den finanzierten Vermögensgegenständen besichert.

14. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Wesentlichen einen der SWS gewährten Mietzuschuss in Höhe von 182 Tausend Euro, Zuschüsse für diverse Elektrofahrzeuge in Höhe von insgesamt 77 Tausend Euro sowie Einnahmen aus dem Verkauf von Fahrausweisen der NVS in Höhe von 155 Tausend Euro, die im Folgejahr ertragswirksam werden.

VI. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse betragen im Geschäftsjahr 287.379 Tausend Euro und setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 T€	2021 T€
Stromversorgung	116.380	105.302
Fernwärmeversorgung	48.652	32.784
Gasversorgung	80.073	33.553
Verkehrsdienstleistungen	14.353	13.762
Wasserversorgung	11.722	11.591
Betriebs- und Geschäftsführung	8.542	8.358
Übrige Geschäfte	7.656	7.566
Summe Umsatzerlöse	287.379	212.915

In den Umsatzerlösen sind periodenfremde Posten in Höhe von 4.690 Tausend Euro enthalten. Hiervon entfallen 4.126 Tausend Euro auf Erlöse aus Mehr- und Mindermengenabrechnungen für die Medien Strom und Gas für Vorjahre.

2. Zuschüsse der Gesellschafterin

Die Position Zuschüsse der Gesellschafterin beinhaltet den Betriebskostenzuschuss 2022 der Landeshauptstadt Schwerin an die NVS in Höhe von 4.023 Tausend Euro sowie den Verlustausgleich der Landeshauptstadt Schwerin an die NVS für das Geschäftsjahr 2022 über insgesamt 2.257 Tausend Euro.

3. Aktivierte Eigenleistungen

Im Geschäftsjahr 2022 wurden im SWS-Konzern aktivierungspflichtige Eigenleistungen in einem Gesamtwert von 1.524 Tausend Euro für verschiedene Investitionsvorhaben erbracht.

4. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen insbesondere Erträge aus Zuschüssen zur Finanzierung des "9-Euro-Tickets" aus dem ÖPNV Rettungsschirm an die NVS (3.087 Tausend Euro), Erträge aus der Auflösung von Sonderposten (1.911 Tausend Euro), Zuschüsse des Wirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommern an die NVS (1.573 Tausend Euro), Erträge aus Versicherungsentschädigungen (621 Tausend Euro), Erträge aus Mahn- und Sperrgebühren (195 Tausend Euro) sowie Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens (78 Tausend Euro).

In den sonstigen betrieblichen Erträgen werden periodenfremde Posten u. a. aus der Auflösung/Inanspruchnahme von Rückstellungen (924 Tausend Euro) sowie der Auflösung von Wertberichtigungen und Zahlungseingängen auf abgeschriebene Forderungen (459 Tausend Euro) ausgewiesen.

5. Materialaufwand

Die Materialaufwendungen betragen im Geschäftsjahr 190.034 Tausend Euro und setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 T€	2021 T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren	23.573	11.473
Bezogene Leistungen	166.461	134.346
Summe Materialaufwand	190.034	145.820

In den Materialaufwendungen sind periodenfremde Posten in Höhe von 1.987 Tausend Euro enthalten. Hiervon entfallen 1.461 Tausend Euro auf Aufwendungen aus Mehr- und Mindermengenabrechnungen für die Medien Strom und Gas für Vorjahre.

6. Personalaufwand

Die Personalaufwendungen betragen im Geschäftsjahr 48.486 Tausend Euro und setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 T€	2021 T€
Löhne und Gehälter	38.933	37.386
soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	9.553	9.029
Summe Personalaufwand	48.486	46.415

7. Abschreibungen

Die planmäßigen Abschreibungen betragen im Geschäftsjahr 18.348 Tausend Euro. Detaillierte Informationen sind dem Konzernanlagespiegel (Anlage 1 zum Konzernanhang) zu entnehmen.

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten unter anderem Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen (4.004 Tausend Euro), Konzessionsabgaben (3.956 Tausend Euro), Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen (1.315 Tausend Euro), Werbungskosten (1.265 Tausend Euro) sowie Versicherungen (1.039 Tausend Euro).

Periodenfremde sonstige betriebliche Aufwendungen bestehen in Höhe von 1.606 Tausend Euro und betreffen u. a. Wertberichtigungen und Ausbuchungen von Forderungen (741 Tausend Euro) sowie Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens (456 Tausend Euro).

9. Zinsen und ähnliche Erträge sowie Aufwendungen

Die Position Zinsen und ähnliche Erträge beinhaltet im Wesentlichen Guthabenzinsen in Höhe von 53 Tausend Euro.

Die Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen beinhaltet unter anderem Zinsen aus Darlehen und Mietscheinen in Höhe von 3.819 Tausend Euro, Zinsen aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen (z. B. Altersteilzeit, Sterbegeld, Jubiläen, Pensionen) in Höhe von 102 Tausend Euro sowie die an die Anleger des in der GES zur Finanzierung von Photovoltaikanlagen aufgelegten Bürgerfonds für das Geschäftsjahr 2022 zu zahlenden Zinsen in Höhe von 23 Tausend Euro.

VII. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die SWS hält 33,3 Prozent der Anteile an der WEMACOM Telekommunikation GmbH (WET); die übrigen 66,7 Prozent der Anteile hält die WEMAG AG. Die WET wiederrum hält 100 Prozent der Anteile an der WEMACOM Breitband GmbH (WEB). Derzeitiges Hauptgeschäftsfeld der WEB ist die Errichtung einer Breitbandinfrastruktur (vor allem in Westmecklenburg) im Zuge des bundesweiten Programms zur Förderung eines flächendeckenden Breitbandausbaus. Der WEB wurden in diesem Zusammenhang für den Ausbau im Landkreis Nordwestmecklenburg durch die Deutsche Kreditbank Berlin AG (DKB) ein Kreditrahmen über 115,0 Millionen Euro zur Zwischenfinanzierung von Fördermitteln sowie ein Darlehen über 40,0 Millionen Euro zur anteiligen Finanzierung der Breitbanderschließung gewährt. WEMAG und SWS haben sich hierzu gegenüber der DKB im Bedarfsfall gesamtschuldnerisch zur Einbringung von Eigenmitteln und/oder Zurverfügungstellung von Darlehen über insgesamt 20,0 Millionen Euro verpflichtet. WEMAG und SWS haben ferner vereinbart, dass die im Außenverhältnis gegenüber der DKB gesamtschuldnerischen Verpflichtungserklärungen im Innenverhältnis zwischen WEMAG und SWS hinsichtlich der jeweils zu tragenden monetären Verpflichtungen analog der zum Zeitpunkt der notwendigen Einbringung bestehenden Geschäftsanteilsverteilung an der WET erfolgen soll.

Am Bilanzstichtag valutieren bei der WEB der o.g. Kreditrahmen mit 10,4 Millionen Euro und das o.g. Darlehen mit 38,2 Millionen Euro. Eine Inanspruchnahme aus den Verpflichtungserklärungen wird aktuell als unwahrscheinlich angesehen.

Die EVSE bildet Vertragsportfolios für Beschaffungs- und Absatzgeschäfte und verzichtet auf eine Bilanzierung der Beschaffungspositionen zum aktuellen Marktpreis am Bilanzstichtag. Die zum Bilanzstichtag offenen Beschaffungsverträge, die in Portfolios einbezogen wurden, haben ein Nominalvolumen von 135.479 Tausend Euro und eine Laufzeit bis zum IV. Quartal 2024. Diese Verträge dienen der Absicherung von Preisänderungsrisiken beim Einkauf von Energie für Kunden auf Basis bestehender Kundenverträge bzw. erwarteter Verkaufsmengen in der Zukunft.

Wesentliche Verpflichtungen bestehen für die NGS aus der Mietvereinbarung zum Gasnetz mit der BIL Gasnetzleasing GmbH. Das Vertragswerk wurde am 28. September 1998 abgeschlossen. Ein zum 31. Dezember 2011 sowie zum 30. September 2021 bestehendes Rückkaufsrecht wurde durch die NGS nicht ausgeübt. Bei Nichtausübung der letztmalig zum 30. September 2027 bestehenden Rückkaufoption läuft das Vertragswerk längstens bis zum 30. September 2034.

Unter der Annahme, dass besagte Rückkaufoptionen nicht in Anspruch genommen werden, ergeben sich für die NGS auf Basis der im Zeitraum 1. Oktober 1998 bis einschließlich 31. Dezember 2011 in die Mietvereinbarung einbezogenen Gasnetzinvestitionen Mietverpflichtungen über 19.514 Tausend Euro (i. Vj. 19.774 Tausend Euro) bis Ende September 2034. Hierbei wurden die für den Zeitraum ab dem 1. Mai 2022 gültigen Finanzierungsbedingungen bis September 2034 fortgeschrieben.

Aus dem Abschluss der im Wirtschaftsjahr 2002 in der WAG durchgeführten US Leasing-Transaktion bleiben die Landeshauptstadt Schwerin/WAG zivilrechtlich im Außenverhältnis verpflichtet, Zahlungen während der Mietzeit des Mietvertrages bis zum Zeitpunkt der Kaufoption an den US-Investor zu leisten. Hinsichtlich dieser Zahlungsverpflichtungen ist die Erfüllungsübernahme durch die Erfüllungsübernehmer (Finanzierungsinstitute) vertraglich vereinbart. Sofern die Erfüllungsnehmer ihren Verpflichtungen nachkommen, werden von der Landeshauptstadt Schwerin/WAG keine Zahlungen zu leisten sein. Auf der Basis des Ratings der Finanzierungsinstitute ist eine drohende Inanspruchnahme der Landeshauptstadt Schwerin/WAG gegenwärtig nicht wahrscheinlich. Für den Fall, dass sich das Rating der Institute verschlechtert, haben die deutschen Vertragspartner das Recht, das jeweilige Finanzierungsinstitut durch ein anderes Institut besserer Bonität zu ersetzen.

Die maximale finanzielle Verpflichtung aus der US-Leasingtransaktion bei Ausfall aller beteiligten Kreditinstitute, bei denen die finanziellen Mittel für die Vertragsabwicklung hinterlegt sind, beträgt zum Bilanzstichtag 39.662 Tausend USD (i. Vj. 39.662 Tausend USD). Hierbei handelt es sich um den so genannten Eigenkapital-Entschädigungsbetrag (E-TV), den der US-Investor verlangen kann, wenn sich die Landeshauptstadt Schwerin/WAG nicht vertragsgemäß verhalten.

Für die Begleichung des Eigenkapitalanteils der Leasingraten und des Optionspreises, die regulär unter dem Lease zu leisten sind, wurden US Agencies gekauft. Sie sind fristen- und währungskonform und decken bei regulärem Verlauf des Leases die Forderungen vollständig ab. Für eine Bewertung während der Laufzeit werden Marktwert-Indikationen aus Bloomberg genutzt, die den aktuellen Handel mit US Agencies abbilden.

Die Marktwert-Indikation aus Bloomberg für den S-PUA (Eigenkapital-Vorauszahlungsinstrument) beträgt gemäß aktuellem Zins, der zur Absicherung verwendet wurde, zum Bilanzstichtag 24.246 Tausend USD.

Der Teil des Kündigungswertes, der im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Transaktion nicht durch Einlagen abgedeckt wäre (Differenz aus E-TV und S-PUA), beläuft sich zum 31.12.2022 dementsprechend auf 15.422 Tausend USD.

Die externen Berater haben mit Stand 02. Januar 2023 einen Statusbericht zum US-Leasing vorgelegt. Demnach wird die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme nach Abstimmung mit den externen Beratern als sehr gering eingeschätzt.

Die GES hat am 28.11.2022 einen Darlehensvertrag mit der Sydbank A/S, Kiel zur Finanzierung des Baus einer neuen Photovoltaik-Freiflächenanlage über 10 Millionen Euro abgeschlossen. Das Darlehen hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Die Errichtung der Anlage sowie der Abruf erster Mittel durch die GES ist im Jahr 2023 vorgesehen. Neben der Sicherungsübereignung der PV-Anlage durch die GES ist das Darlehen durch eine selbstschuldnerische Höchstbürgschaft der Muttergesellschaft SWS in Höhe von bis zu 10 Millionen Euro (Höchstbetrag) besichert.

Es bestehen Verpflichtungen aus sonstigen Miet- und Leasingverträgen für die BioE (18 Tausend Euro), die FIT (59 Tausend Euro) sowie die WAG (256 Tausend Euro). Des Weiteren bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet-, Leasing-, Wartungs-, Reinigungs- und Dienstleistungsverträgen der NVS in Höhe von 1.789 Tausend Euro sowie für die BioE aus Verträgen zur Lieferung von Einsatzstoffen für die Biogas-Erzeugung über 588 Tausend Euro.

Zum Ende des Geschäftsjahres waren im SWS-Konzern Bestellungen in Höhe von 19.686 Tausend Euro für Investitionen ausgelöst. Hiervon entfallen 15.168 Tausend Euro auf offene Bestellungen der NVS zum Erwerb/der Modernisierung ihres Sachanlagevermögens (z. B. Straßenbahnen, Ladestationen).

2. Derivative Finanzinstrumente

Durch die in der NGS praktizierte tägliche Beschaffung der Netzverluste ab 2019 ff. durch den Dienstleister e.dis ist sichergestellt, dass der von der Bundesnetzagentur errechnete Referenzpreis nicht überschritten wird. Daher wurden zum Bilanzstichtag keine Drohverlustrückstellungen gebildet, da dadurch keine Verluste entstehen können.

3. Angaben zu den Organen der Muttergesellschaft

Alleiniger hauptberuflicher Geschäftsführer im Geschäftsjahr war Herr Dr. Josef Wolf. Er ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit. Die Bezüge des Geschäftsführers betrugen im Geschäftsjahr 310 Tausend Euro betreffend die Tätigkeit für die SWS sowie 54 Tausend Euro betreffend die Tätigkeit als Geschäftsführer der EVSV.

Für ausgeschiedene Organmitglieder sind Pensionsrückstellungen in Höhe von 335 Euro (i. Vj. 895 Euro) gebildet worden. Ausgeschiedenen Organmitgliedern wurden im Geschäftsjahr keine Bezüge gewährt.

Der Aufsichtsrat der SWS setzte sich im Geschäftsjahr aus den folgenden Mitgliedern zusammen:

Name, Vorname	Status im AR	ausgeübter Beruf / Tätigkeit
Böttger, Gerd	Vorsitzender des Aufsichtsrates	ensandt durch die Fraktion"Partei die LINKE", Pensionär
Rudolf, Gert	stellvertretender Vorsitzenderdes Aufsichtsrates	ensandt durch die "CDU-Fraktion",Versicherungsmakler
Strauß, Manfred	Mitglied des Aufsichtsrates	entsandt durch die Fraktion "Unabhängige Bürger", Rentner
Federau, Petra	Mitglied des Aufsichtsrates	entsandt durch die "AfD-Fraktion",Mitglied im Landtag M-V
Meslien, Daniel	Mitglied des Aufsichtsrates	entsandt durch die "SPD-Fraktion", Angestellter
Claussen, Norbert	Mitglied des Aufsichtsrates	entsandt durch die "CDU/FDP-Fraktion",selbständiger Unternehmer
Nagel, Cornelia	Mitglied des Aufsichtsrates	entsandt durch die Fraktion "BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN",Rentnerin
Leixnering, Torsten	Arbeitnehmervertreter	SWS-Mitarbeiter Bereich Personalwesen
Grüschow, Norbert	Arbeitnehmervertreter	SWS-Mitarbeiter Bereich Wärmenetz

Die Bezüge des Aufsichtsrats (Sitzungsgeld) betrugen im Geschäftsjahr 13 Tausend Euro.

4. Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 779 Arbeitnehmer im Konzern beschäftigt, davon 200 Arbeiter und 579 Angestellte.

5. Honorar des Abschlussprüfers

Das von Abschlussprüfern für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar betrug für Abschlussprüfungsleistungen 155 Tausend Euro, für andere Bestätigungsleistungen 47 Tausend Euro und für sonstige Leistungen 6 Tausend Euro.

6. Nachtragsbericht

Nach Geschäftsjahresschluss sind keine besonderen Geschäftsvorfälle mit Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eingetreten.

7. Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung des Mutterunternehmens hat der Gesellschafterversammlung vorgeschlagen, den Jahresüberschuss mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen und den Gesamtbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Schwerin, 23. Mai 2023

Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS)

Dr. Josef Wolf, Geschäftsführer

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022 €	Zugängelfd. Jahr €	Abgänge €	Umbuchungen €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	11.334.081,80	249.005,20	440.990,55	101.818,59
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.530,00	0,00	0,00	0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	11.335.611,80	249.005,20	440.990,55	101.818,59
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	108.996.706,48	371.561,97	11.244.445,21	276.065,86
2. Gleisanlagen und Streckenausrüstung	36.788.152,58	17.012,36	18.730,00	0,00
3. Fahrzeuge für den Personenverkehr	75.306.385,43	5.518.167,49	0,00	1.541.890,50
4. Technische Anlagen und Maschinen	279.625.681,96	1.433.035,00	2.527.263,19	12.493.446,30
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	26.259.770,00	1.197.478,75	1.075.289,13	151.442,47
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	68.068.606,64	52.352.682,50	0,00	-14.564.663,72
Summe Sachanlagen	595.045.303,09	60.889.938,07	14.865.727,53	-101.818,59
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	2.626.680,31	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Beteiligungen	51.857,18	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Finanzanlagen	1.000,00	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	2.679.537,49	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	609.060.452,38	61.138.943,27	15.306.718,08	0,00

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Zuschreibungen €	31.12.2022 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	11.243.915,04
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	1.530,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	11.245.445,04
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	98.399.889,10
2. Gleisanlagen und Streckenausrüstung	0,00	36.786.434,94
3. Fahrzeuge für den Personenverkehr	0,00	82.366.443,42
4. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	291.024.900,07
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	26.533.402,09
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	105.856.625,42
Summe Sachanlagen	0,00	640.967.695,04
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	1.187.315,26	3.813.995,57
2. Sonstige Beteiligungen	0,00	51.857,18
3. Sonstige Finanzanlagen	0,00	1.000,00
Summe Finanzanlagen	1.187.315,26	3.866.852,75
Summe Anlagevermögen	1.187.315,26	656.079.992,83

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022 €	Zugängelfd. Jahr €	Abgänge €	Umbuchungen €	31.12.2022 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	8.264.144,34	276.918,64	388.986,55	0,00	8.152.076,43
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.530,00	0,00	0,00	0,00	1.530,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	8.265.674,34	276.918,64	388.986,55	0,00	8.153.606,43
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	74.417.056,12	3.936.658,65	10.100.145,90	0,00	68.253.568,87
2. Gleisanlagen und Streckenausrüstung	31.478.690,91	513.955,00	8.515,00	0,00	31.984.130,91
3. Fahrzeuge für den Personenverkehr	59.228.118,62	2.365.687,99	0,00	0,00	61.593.806,61
4. Technische Anlagen und Maschinen	181.700.393,63	9.866.170,24	1.762.421,35	0,00	189.804.142,52
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	20.594.730,00	1.388.149,22	1.017.740,13	0,00	20.965.139,09
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,08	0,00	0,00	0,00	0,08
Summe Sachanlagen	367.418.989,36	18.070.621,10	12.888.822,38	0,00	372.600.788,08
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	375.684.663,70	18.347.539,74	13.277.808,93	0,00	380.754.394,51

	Buchwerte
	31.12.2022 €	31.12.2021 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.091.838,61	3.069.937,46
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	3.091.838,61	3.069.937,46
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	30.146.320,23	34.579.650,36
2. Gleisanlagen und Streckenausrüstung	4.802.304,03	5.309.461,67
3. Fahrzeuge für den Personenverkehr	20.772.636,81	16.078.266,81
4. Technische Anlagen und Maschinen	101.220.757,55	97.925.288,33
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.568.263,00	5.665.040,00
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	105.856.625,34	68.068.606,56
Summe Sachanlagen	268.366.906,96	227.626.313,73
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	3.813.995,57	2.626.680,31
2. Sonstige Beteiligungen	51.857,18	51.857,18
3. Sonstige Finanzanlagen	1.000,00	1.000,00
Summe Finanzanlagen	3.866.852,75	2.679.537,49
Summe Anlagevermögen	275.325.598,32	233.375.788,68

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS), Schwerin

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS), Schwerin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

● entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

● vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die Geschäftsführung ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist die Geschäftsführung verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist die Geschäftsführung dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist die Geschäftsführung verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist die Geschäftsführung verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

● identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

● gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

● beurteilen wir die Angemessenheit der von der Geschäftsführung angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von der Geschäftsführung dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

● ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von der Geschäftsführung angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

● beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

● holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

● beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

● führen wir Prüfungshandlungen zu den von der Geschäftsführung dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von der Geschäftsführung zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Schwerin, 26. Mai 2023

BRB Revision und Beratung oHG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft - Steuerberatungsgesellschaft

G. Matlok, Wirtschaftsprüfer

M. Napierski, Wirtschaftsprüfer

Billigung des Konzernjahresabschlusses

Der Konzernjahresabschluss wurde am 18. Oktober 2023 gebilligt.