LOBERON GmbH

Neumünster

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

LOBERON GmbH, Neumünster

I. Grundlage des Unternehmens

Tätigkeitsfeld der Gesellschaft

Die LOBERON GmbH, kurz Loberon genannt, vertreibt seit 2012 ein exklusives Eigenmarkensortiment im Bereich Möbel und Wohnaccessoires. Das Sortiment wird vornehmlich über den eigenen Onlineshop und über die sechs Mal im Jahr erscheinenden Kataloge beworben.

Zentrale Erfolgsfaktoren des Unternehmens sind der hohe Vertikalisierungsgrad, das Total-Look Konzept, der schnelle Produktwechsel und das, aufbauend auf dem durch die hochwertige und einzigartige Produktfotografie, kreierte Markenimage.

Die Lifestyle-Marke Loberon steht für einen mediterran inspirierten, modernen Landhauslook und ist im mittleren bis oberen Preisbereich positioniert. Loberon bietet ein breites Interieursortiment für drinnen und draußen sowie zu saisonalen Anlässen wie Ostern und Weihnachten. Das Sortiment wird in sieben Ländern in Europa, d.h., in fünf Sprachen und drei Währungen vertrieben.

Kunden haben über ihren Computer, ihr Smartphone oder ihr Tablet jederzeit Zugriff auf die Homepage und die regelmäßig wechselnden Angebote. Smartphone und Tablet-optimierte Seiten ermöglichen einen komfortablen Zugriff auch von unterwegs. Loberon profitiert somit vom anhaltenden Trend zur Nutzung mobiler Geräte.

Die Lagerhaltung unserer Ware erfolgt zentral für alle Länder in zwei Lägern. Postfähige Ware wird bei unserer Tochter Loberon Fulfillment GmbH, Nürnberg, in Pegnitz bevorratet. Sperrgut wird bei unserem Dienstleister Rhenus Home Delivery GmbH, Holzwickede, gelagert.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtmarktentwicklung und Darstellung der Geschäftsentwicklung der Gesellschaft

Loberon ist mittlerweile in 8 europäischen Ländern aktiv. Die wirtschaftliche Entwicklung hängt von den Bedingungen auf diesen Märkten ab. Zu den relevanten Faktoren gehören die makroökonomische Entwicklung, die allgemeinen Bedingungen auf dem Einrichtungsmarkt und die Aussichten für den eCommerce einschließlich der mobilen Kanäle.

Die makroökonomische Entwicklung im Jahr 2022 wurde durch eine Reihe wesentlicher Störfaktoren stark beeinträchtigt. Wie in den Vorjahren wirkte sich die anhaltende COVID-19-Pandemie weiterhin negativ auf den Weltmarkt aus. Insbesondere die Null-COVID-Strategie in China, die im Laufe des Jahres zu häufigen Lockdowns führte, beeinflusste die globalen Lieferketten stark. Gleichzeitig hat die russische Invasion in die Ukraine, die im Februar 2022 begann, die Weltwirtschaft schwerwiegend destabilisiert. Die Reduktion der russischen Gaslieferungen führte zu einem erheblichen Anstieg der Gaspreise und zu einer großen Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Energieversorgung.

Die oben genannten Gründe verstärkten, neben verschiedenen anderen Faktoren, den weltweiten Inflationsdruck. Europa war mit einer Inflation von rund 8,3 % besonders stark betroffen (Internationaler Währungsfond: World Economic Outlook Database Januar 2023). Infolge dieser verschiedenen Verwerfungen dürfte sich das globale BIP-Wachstum im Jahr 2022 auf 3,4 % verlangsamt haben (2021: 6,2 %) (Internationaler Währungsfond: World Economic Outlook Database Januar 2023). Da Europa unter dem Krieg in der Ukraine und der daraus resultierenden Verringerung der russischen Gaslieferungen leidet, wird das BIP-Wachstum hier voraussichtlich auf 3,5 % (2021: 5,3 %) zurückgehen (Internationaler Währungsfond: World Economic Outlook Database Januar 2023). In Deutschland, dem größten Einzelmarkt Loberon's, wird das BIP-Wachstum im Jahr 2022 mit geschätzten 1,9 % sogar unter dem europäischen Durchschnitt liegen (Internationaler Währungsfond: World Economic Outlook Database Januar 2023). Das Jahr 2022 wurde durch eine insgesamt geringere Nachfrage im Einrichtungsmarkt beeinflusst, die auf eine schlechtere Verbraucherstimmung aufgrund der oben beschriebenen Faktoren zurückzuführen ist.

Im Gegensatz zu den Vorjahren leidet der Online-Handel aufgrund der Aufhebung der Beschränkungen der COVID-19-Pandemie besonders unter der schlechteren Verbraucherstimmung. So ist der Gesamtumsatz mit Waren in 2022 im Online-Handel um 8,8 % zurückgegangen (Quelle: BEVH 2023). Das Cluster Möbel, Lampen und Dekoration war mit einem Umsatzrückgang von über 10 % von dieser Entwicklung besonders betroffen (Quelle: BEVH 2023).

Loberon konnte sich in 2022 mit einem Wachstum von ca. 10 % erfolgreich von diesem negativen Trend abkoppeln.

Für 2023 sieht es aktuell nicht nach einer relevanten Aufhellung der konjunkturellen Lage und der Konsumstimmung aus. Insofern ist mit einem weiteren schwierigen, durch viele Unsicherheiten geprägten, Umfeld zu rechnen. Infolgedessen ist davon auszugehen, dass sich das Wachstum aufgrund der makroökonomischen Gesamtlage in 2023 so nicht fortsetzen wird.

2. Geschäftsverlauf und Lage

a) Ertragslage

Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen hat sich mit TEUR 5.140 gegenüber 2021 mit TEUR 13.372 um 61,6 % vermindert.

Die insgesamte Verschlechterung der Ertragslage ist auf den, durch das Wachstum bedingten, Personalaufbau und gestiegene Kosten im Zusammenhang mit der Energiekrise zurückzuführen. Zudem wurde das Ergebnis durch den Umzug der Logistik Anfang 2022 negativ beeinflusst. Den größten Effekt auf die Ertragslage hatten aber die stark gestiegenen Warenbezugskosten.

Der Wareneinsatz ist von 38,0 % auf 41,2 % gestiegen. Durch das Gesamtwachstum hat sich das Rohergebnis von TEUR 61.581 auf TEUR 64.324 erhöht. Insgesamt konnte das Rohergebnis um 4,5 % gesteigert werden.

Die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl betrug 106 (Vorjahr: 78). Hierdurch haben sich die Aufwendungen für Personal und Gehälter von TEUR 4.583 auf TEUR 5.622 erhöht.

Nach sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von TEUR 745 (Vorjahr: TEUR 496), ergibt sich ein Betriebsergebnis in Höhe von TEUR 5.008 (Vorjahr: TEUR 13.297).

Es konnte ein Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 3.463 erzielt werden.

b) Finanzlage

Die Eigenkapitalquote ist vor dem Hintergrund der Gewinnthesaurierung des Jahresüberschusses und der von TEUR 35.016 auf TEUR 36.290 gestiegenen Bilanzsumme von 33,8 % auf 42,2 % gestiegen.

Der CashFlow beträgt in 2022 TEUR 1.173 (EBITDA minus Erhöhung des Working Capital).

Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag TEUR 1.206.

Infolge der Barliquidität und der bestehenden Kreditlinien werden Verbindlichkeiten zeitnah und weitestgehend unter Ausnutzung von Skonto bedient.

c) Vermögenslage und Kapitalstruktur

Das Gesamtvermögen der Gesellschaft entfällt mit 13,5 % (Vorjahr: 10,0 %) auf das Anlagevermögen und mit 86,5 % (Vorjahr: 90,0 %) auf das Umlaufvermögen.

Die Vorräte betragen TEUR 21.948 (Vorjahr: TEUR 18.178) und umfassen 60,5 % (Vorjahr: 51,9 %) der Bilanzsumme.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen TEUR 6.559 und haben sich durch gezieltes und effektives Forderungsmanagement gegenüber dem Vorjahr (TEUR 6.467) nur absolut erhöht, sind aber gemessen am Gesamtvermögen von im Vorjahr 18,5 % auf 18,1 % gesunken.

Die Guthaben bei Kreditinstituten betragen TEUR 1.206 (Vorjahr: TEUR 5.549).

Steuerrückstellungen haben sich in Höhe von TEUR 1.125 gegenüber Vorjahr TEUR 6.643 stark verringert.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten insbesondere ausstehende Rechnungen, Personalverpflichtungen, Retouren sowie Kosten für die Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und sind im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 2.199 auf TEUR 1.995 gesunken.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich gegenüber dem Vorjahr von TEUR 9.016 auf TEUR 7.601 verringert.

3. Investitionen

In 2022 wurde v.a. der weitere Geschäftsaufbau im Ausland mit Fokus auf die Märkte in Frankreich und Italien vorangetrieben. Zudem wurde in den Markeinstieg in Polen investiert. Weitere Investitionen bezogen sich vornehmlich auf die Verbesserung und den Ausbau der IT-Landschaft.

Ein gleichzeitiger Investitionsfokus lag in der Verbesserung der logistischen Abwicklung. So wurde in immaterielle und Sachinvestitionen zur Lagerabwicklung für postfähige Ware investiert.

4. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Bei den finanziellen Leistungsindikatoren liegt unser Fokus auf:

―	Umsatzentwicklung,
―	Unternehmensergebnis,
―	Umsatzrendite.

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahlen Umsatzentwicklung, Umsatzrendite und den Cash-Flow heran. Die Darstellung und Analyse der finanziellen Leistungsindikatoren erfolgt innerhalb der Berichterstattung über den Geschäftsverlauf und die Lage an den jeweils relevanten Stellen.

Hinsichtlich der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren werden folgende Faktoren in unsere Steuerung einbezogen:

―	Kundenbelange,
―	Arbeitnehmerbelange,
―	Umweltbelange.

Die Kunde steht im Zentrum aller unserer Aktivitäten. Insofern hat unser Kundenservice eine sehr große Bedeutung und wird regelmäßig bewertet. Ausdruck unserer großen Kundennähe ist des Weiteren, dass der Endkunde in allen Ländern über unser Serviceversprechen jederzeit mit der Geschäftsführung direkt in Kontakt treten kann. Zudem werden die Kundenentwicklung und Wiederkaufraten unserer Kunden in einem eigenständigen Reporting regelmäßig überwacht.

Die Motivation, das Engagement und Zufriedenheit unserer Mitarbeiter hat zentrale Bedeutung auf unseren langfristigen Unternehmenserfolg. Vor diesem Hintergrund wurde die Personalarbeit in den letzten Jahren durchweg professionalisiert. Neben vielen anderen Aktivitäten wurde ein umfassender Onboardingprozess aufgebaut, die Eckwerte unserer Unternehmensphilosophie definiert und ein strukturiertes Schulungsprogramm entwickelt. Darüber hinaus steht die Personalabteilung auch für persönliche Coachings und als Mediator jederzeit zur Verfügung. Letztlich sorgen monatliche Firmenveranstaltung, regelmäßige Informationsveranstaltungen mit der Geschäftsführung und eine insgesamt moderne Firmenkultur sowie Arbeitsatmosphäre für eine sehr niedrige Fluktuation und hohe Mitarbeiterzufriedenheit.

Ein in der Bedeutung stark steigender Leistungsindikator stellt die Nachhaltigkeit unserer geschäftlichen Aktivitäten dar. Hierbei legen wir großen Wert auf einen fairen Umgang mit unseren Lieferanten. Ein vertrauensvoller, respektvoller, ehrlicher und offener Umgang ist somit nicht nur die Basis eines wertebasierten Umgangs mit unseren Mitarbeitern, sondern auch mit allen externen Stakeholdern. Insofern ist es kein Zufall, dass wir mit dem weit überwiegenden Teil unserer Lieferanten schon seit dem Start unseres Unternehmens zusammenarbeiten und uns diese als zuverlässigen Partner schätzen gelernt haben.

Stark steigende Bedeutung hat in den letzten Jahren der Einfluss unseres wirtschaftlichen Handels auf die Umwelt gewonnen. So kümmert sich inzwischen eine eigene Abteilung um diese Themen und sorgt unter anderem dafür, dass sich der Anteil von Produkten und Verpackungen aus recycelten und nachwachsenden Rohstoffen weiter erhöht hat.

5. Gesamtaussage

Die Umsatzentwicklung ist vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtsituation in 2022 als äußerst erfreulich einzuschätzen. Die Ertragslage hat sich zwar gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert, ist aber mit einer EBITDA-Rendite von über 6,1 % im Vergleich zu den Mitbewerbern weiter als überdurchschnittlich zu bezeichnen.

In Bezug auf die Vermögenslage ist auf die solide Eigenkapitalausstattung hinzuweisen. In 2022 konnte eine Eigenkapitalquote von 42,2 % erreicht werden.

Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen.

Insgesamt fühlt sich die Geschäftsführung durch den trotz schwieriger Rahmenbedingungen insgesamt positiven Geschäftsverlauf in ihren strategischen Entscheidungen bestätigt.

III. Prognosebericht

Vor dem Hintergrund der makroökonomischen Gesamtsituation aus hoher Inflation, dem Krieg in der Ukraine, sinkenden Umsätzen im Onlinehandel und geringer Konsumneigung gehen wir für 2023 davon aus, dass sich Loberon nicht, wie in den Vorjahren, von der allgemeinen Branchenentwicklung abkoppeln kann. Daher planen wir für 2023 mit einem leichten Umsatzrückgang von um die 5 % im Vergleich zu dem sehr guten Vorjahresumsatz.

Von weiteren erheblichen Kostensteigerungen wie in 2022 ist in 2023 nicht auszugehen. Ausgenommen sind die Personalkosten und alle personalintensiven, extern bezogenen Dienstleistungen.

Insofern soll die Ertragslage trotz einer anhaltenden Belastung der Roherträge und weiterer Investitionen in die IT-Landschaft und Logistik stabil bleiben. Für 2023 rechnen wir mit einem Jahresergebnis auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022.

IV. Chancen- und Risikobericht

Umsatzrisiken und steigender Wettbewerb

Versandhandel lebt von der Anzahl der Adressen, vom Umschlag des Kundenstamms und der Kaufaktivität der Kunden. Es ist im Distanzgeschäft darauf zu achten, dass der Kundenstamm durch Werbemaßnahmen aktiviert wird, ohne den CPO (Cost per order) zu erhöhen. Im Neukundengeschäft ist es wesentlich, die Werbemaßnahmen so zu strukturieren und den CPO zu reduzieren, um den Kundenstamm mit neuen Kunden ökonomisch sinnvoll aufzufüllen.

Grundlage der Umsatzsteigerung in 2022 war wiederum die positive Entwicklung der Kundenbasis und deren Kaufaktivität. Insbesondere online konnte die Neukundenentwicklung vorangetrieben werden und neue Wege in der Neukundengewinnung neben dem Katalog etabliert werden. Hieran muss weiter intensiv gearbeitet werden, weil sich das Kundenverhalten stetig verändert und sich das stetige Wachstum der Kundenfrequenz im Online-Handel wie in den vergangenen Jahren nicht fortsetzen wird.

Derzeit beobachten wir einen verstärkten Wettbewerb aufgrund einer höheren Anzahl von Akteuren auf dem Einrichtungsmarkt und einer Reduktion der Gesamtmarktgröße. Die beschleunigte Marktkonsolidierung infolge von Fusionen und Übernahmen im Jahr 2023 könnte weitere Herausforderungen für Loberon mit sich bringen. Dies könnte unser Geschäftswachstum beeinträchtigen.

Loberon ist als einer der Pioniere in dieser Branche und aufgrund seiner mehr als siebenjährigen Erfahrung jedoch bereits eine sehr beliebte Lifestyle-Marke im Home & Living E-Commerce. Im Vergleich zu möglichen neuen Marktteilnehmern ist Loberon gut positioniert und verfügt über einen gewissen Wettbewerbsvorteil. Größe, Kundenbasis, internationales Lieferantennetzwerk, Logistikkompetenz, maßgeschneiderte Software-Architektur und Know-how der Mitarbeiter stellen starke und nachhaltige Erfolgsfaktoren dar.

Selbst auf internationaler Ebene gibt es nur wenige Anbieter, die es schaffen, diese Angebotsbreite bei sehr schnellem Produktwechsel als vertikalisierter Anbieter über die Vertriebswege Katalog und Online zu managen. Insofern sind die Markteintrittsbarrieren erheblich und durch die stetig zunehmenden, rechtlichen Restriktionen weiter steigend.

Zudem beobachtet Loberon das Marktgeschehen genau, um auf mögliche neue Wettbewerber zeitnah reagieren zu können.

Kosten- und Margenrisiken

Sollte das Umsatzziel nicht erreicht werden, müsste dieses durch gezielte Sondermaßnahmen, im Wesentlichen kostenintensive Werbemaßnahmen, gestützt werden.

Die Abwicklungskosten (Auftragsannahme bis Versand) unterliegen einer ständigen Überwachung, um auch hier eine deutliche Reduzierung dieser Standardprozesse und den damit verbundenen Kosten zu erlangen.

Trotz der sinkenden Transportpreise ist in 2023 nicht mit einer substantiellen Verbesserung der Margen zu rechnen, weil die aktuell lagernde Ware noch zu hohen Transportkosten bezogen wurde. Durch den intensiven Wettbewerb und hohen Lagerdruck bei den Wettbewerbern könnte zusätzlicher Preisdruck entstehen, der sich negativ auf die Margensituation auswirkt.

Ziel wird es 2023 sein, die in einigen relevanten Bereichen steigenden Kosten durch eine weitere Verbesserung der Effizienz zu kompensieren und die Profitabilität zu steigern.

Währungsrisiken

Währungsrisiken gibt es insbesondere in der Relation des Dollars und Schweizer Franken zum Euro. Während davon ausgegangen wird, dass die Relation zum Franken konstant bleibt, muss beim Dollar von Schwankungen ausgegangen werden. Um Planungssicherheit in der Preiskalkulation zu haben, werden die jeweiligen Dollarkurse im Rahmen von Devisentermingeschäften, im Umfang des geplanten Einkaufsvolumens, abgesichert. Durch diese Vorgehensweise ist das Transaktionsrisiko aus Wechselkursschwankungen als gering einzustufen. Entsprechende Devisenkontrakte werden ausschließlich zur Absicherung geplanter oder kontrahierter Beschaffungsverträge im Rahmen eines sog. Portfolio-Hedge eingesetzt.

Lager und Verfügbarkeitsrisiko

Eine effiziente Lagerhaltung ist von entscheidender Bedeutung.

Das Dispositionssystem von Loberon unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung. Dabei wird der Bestand an schnelldrehender Ware erhöht. Gleichzeitig wird die Altware zur Verringerung der Kapitalbindung reduziert. Neuware wird mit einem Abschlag auf die Prognoserechnung bestellt.

Durch den schnellen Abverkauf von sogenannten "Pennern", die bei fehlendem Erfolg schon wenige Wochen nach Produktstart konsequent reduziert werden, wird jeweils eine sehr hohe Attraktivität und Aktualität des Sortiments sichergestellt.

Durch die geringere Auslastung der Fabriken unserer Lieferanten hat sich die Liefersituation im Laufe des Jahres 2022 weitestgehend entspannt. Darüber hinaus wurden in 2022 die Bestell- und Liefertermine vorgezogen und so angepasst, um regelmäßig eine ausreichende Warenverfügbarkeit zum Saisonstart gewährleisten zu können.

Finanzierungsrisiko

Die Finanzierung von Loberon basiert auf Gewinnrücklagen der Gesellschaft und den laufenden und saisonalen Krediten der Banken. Der Mix aus Fremdkapital und Eigenkapital wird von den Finanzierungspartnern als ausgewogen wahrgenommen. Vor dem Hintergrund der in 2022 weiter stark verbesserten Eigenkapitalquote, besteht bei den Banken hohe Bereitschaft, das weitere Wachstum aktiv zu begleiten.

Risiken aus der Bedrohung der Cybersicherheit und der IT-Infrastruktur

Wir haben in den letzten Jahren erhebliche Mittel und interne Ressourcen in den Aufbau und die Aktualisierung unserer IT-Plattform und unserer anspruchsvollen IT-Infrastruktur investiert. Das Cybersicherheitsrisiko von Loberon ist, wie bei anderen Wirtschaftsteilnehmern, stetig steigend. Bedrohungen wie unbefugter logischer Zugriff (ob intern oder extern) könnten wichtige interne Tools oder kundenorientierte Anwendungen stören. Loberon beschäftigt ein qualifiziertes Technologieteam und wird von erfahrenen IT-Sicherheitsexperten unterstützt. Dadurch sind wir in der Lage, unsere interne IT-Infrastruktur ständig zu überwachen, weiterzuentwickeln und zu verbessern. Im Jahr 2022 gab es keine einschränkenden Ereignisse. Loberon wird seine Sicherheitsstandards stetig verbessern, um auch im Jahr 2023 eine sichere IT-Umgebung im gesamten Konzern zu gewährleisten.

Risiken aus einem potenziellen Wirtschaftsabschwung und weiteren Verschlechterung der Verbraucherstimmung

Es besteht ein hohes Risiko einer wirtschaftlichen Rezession im Jahr 2023. In der zweiten Hälfte des Jahres 2022 kündigten viele Unternehmen, vor allem im Technologiesektor, weltweit massive Entlassungen an. Ein wirtschaftlicher Abschwung wird sich höchstwahrscheinlich auch auf den Onlinehandel auswirken. Im Jahr 2022 konnten wir bereits eine geringere Verbrauchernachfrage für den Einrichtungsmarkt beobachten. Es ist schwer vorherzusagen, wie unsere Kunden auf eine wirtschaftliche Rezession reagieren werden und wie sich ihr Einkaufsverhalten ändern wird. Wahrscheinlich ist aber, dass größere Investitionen z.B. in Möbel in die Zukunft verschoben werden.

Es besteht das Risiko, dass die ungünstige Verbrauchernachfrage aufgrund der makroökonomischen Herausforderungen anhalten wird. Das Managementteam von Loberon beobachtet und bewertet die wirtschaftliche Situation in Europa und ihre möglichen Auswirkungen auf den Einrichtungsmarkt kontinuierlich und ist bereit, bei Bedarf mit einer Anpassung des Angebots oder einer teilweisen Anpassung der Strategie zu reagieren. Um der geringeren Nachfrage Rechnung zu tragen, haben wir in den vergangenen Monaten erhebliche Kostensenkungen in den Bereichen allgemeine Verwaltungskosten, Marketing und Investitionen vorgenommen. Zudem soll in den kommenden Monaten das Nettoumlaufvermögen kontinuierlich verbessert werden.

Chancen

Um die positive Entwicklung fortzuführen und weitere Marktanteile zu gewinnen, wird weiter stark in das Kundenwachstum im In- und Ausland investiert. Insbesondere in Frankreich und Italien bieten sich interessante Wachstumschancen. Zudem ist der Markteinstieg in Polen in 2022 sehr positiv verlaufen und bietet Wachstumspotential für die nächsten Jahre.

Darüber hinaus wird der Onlineanteil am Gesamtmarkt durch die vielen Vorteile des Einkaufs im Internet, nach einer Konsolidierung, in den nächsten Jahren wieder steigen. So liegt der Umsatzanteil des Onlinehandels in den wichtigsten Märkten der LOBERON GmbH weiter deutlich unter der wichtiger Referenzmärkte wie die USA und Großbritannien mit einem Onlineanteil von über 25 % (Quelle: Euromonitor; April 19, 2021).

Loberon hat in den letzten Jahren eine solide, strukturelle Basis aufgebaut und die Abwicklungskompetenz in allen Bereichen stetig verbessert und an die stark gestiegene Unternehmensgröße angepasst.

Zudem hat sich Loberon in 8 europäischen Märkten eine starke Kundenbasis und Markenbekanntheit aufgebaut. Darüber hinaus bietet das exklusive Sortiment mit über 2.000 neuen Produkten jedes Jahr beste Voraussetzungen, auch in einem herausfordernden Marktumfeld besser als die Mitbewerber abzuschneiden.

Somit geht das Management für das Jahr 2023 von weiter herausfordernden und sich stark verändernden Rahmenbedingungen aus, die jedoch auf der Grundlage der nachhaltigen Wettbewerbsvorteile und Alleinstellungsmerkmale des Geschäftsmodells sehr gut bewältigt werden können.

Verbesserte Verhandlungsposition in China und sinkende Transportpreise

Aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise und einer nach der COVID-19-Pandemie verstärkten Verlagerung von Beschaffungsprozessen auf die europäischen Märkte sehen sich viele Fabriken in Asien mit geringeren Auftragsvolumina von Kunden für 2023 konfrontiert. Dies versetzt Loberon in eine bessere Verhandlungsposition mit Lieferanten aus Asien. Darüber hinaus sind die Containerpreise für Sendungen aus Asien deutlich gesunken. Unser Team kann diese Gelegenheit nutzen, um Kosten zu sparen und perspektivisch unsere Marge sowie Rentabilität zu verbessern.

Gesamtbewertung der Risiken und Chancen

Die in diesem Geschäftsbericht enthaltenen Aussagen über zukünftige Entwicklungen beruhen auf den Einschätzungen der Geschäftsführung und wurden im besten Wissen und Gewissen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Jahresabschlusses abgegeben. Trotzdem unterliegen die Bewertungen der Geschäftsführung natürlich Risiken und Unsicherheiten. Die tatsächliche Entwicklung kann deshalb von der Bewertung abweichen, wenn die genannten Risiken und Chancen anders als erwartet eintreten oder die zugrundeliegenden Annahmen sich als unzutreffend oder fehlerhaft erweisen.

Insgesamt stehen wir zum aktuellen Zeitpunkt vor einer herausfordernden konjunkturellen Lage, die wiederum völlig neuen Aufgabenstellungen für alle Handelsunternehmen bereithält. In Verbindung mit der nach wie vor hohen Inflationsraten in vielen Volkswirtschaften der Welt und zahlreichen globalen politischen Unwägbarkeiten führt dies zu einem hohen Maß an Unsicherheit hinsichtlich der künftigen makroökonomischen Entwicklung, was valide Prognosen sehr schwierig macht. Insofern besteht ein relevantes Risiko, dass sich diese Faktoren negativ auf die Unternehmensentwicklung auswirken und zu Abweichungen in Umsatz und Ertragsplanung führen.

Im Jahr 2022 hat die Gesamtbewertung der Gesellschaft keine Bedrohungen aufgrund individueller Risiken oder aggregierter Risikopositionen für den Fortbestand der Gesellschaft gezeigt.

Neumünster, den 31. Mai 2023

LOBERON GmbH

gez. Dr. Christian Bühring

Geschäftsführung

Bilanz zum 31. Dezember 2022

LOBERON GmbH, Neumünster

AKTIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.371.089,77		1.844.380,85
2. Geleistete Anzahlungen	221.592,50		0,00
		2.592.682,27	1.844.380,85
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung		106.239,78	140.741,37
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00		25.000,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2.174.553,76		1.477.691,35
		2.199.553,76	1.502.691,35
		4.898.475,81	3.487.813,57
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	146.627,01		201.382,43
2. Waren	21.172.776,74		17.124.308,47
3. Geleistete Anzahlungen	628.612,24		852.131,85
		21.948.015,99	18.177.822,75
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	6.558.667,05		6.466.661,87
2. Sonstige Vermögensgegenstände	1.350.432,00		1.213.190,59
		7.909.099,05	7.679.852,46
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		1.206.405,20	5.549.261,57
		31.063.520,24	31.406.936,78
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		328.478,25	121.748,81
		36.290.474,30	35.016.499,16

PASSIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital		235.170,00	235.170,00
II. Kapitalrücklage		504.830,00	504.830,00
III. Bilanzgewinn		14.570.456,68	11.107.938,88
		15.310.456,68	11.847.938,88
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	1.125.413,15		6.642.949,25
2. Sonstige Rückstellungen	1.995.384,14		2.199.234,00
		3.120.797,29	8.842.183,25
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	4.441.164,44		5.107,97
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 4.441.164,44 (Vorjahr: EUR 5.107,97)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.600.579,19		9.015.744,97
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 7.600.579,19 (Vorjahr: EUR 9.015.744,97)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	447.260,34		536.659,45
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 447.260,34 (Vorjahr: EUR 536.659,45)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	5.370.216,36		4.768.864,64
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 5.370.216,36 (Vorjahr: EUR 4.768.864,64)
- davon aus Steuern: EUR 1.269.853,19 (Vorjahr: EUR 527.985,32)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 1.838,26 (Vorjahr: EUR 1.838,26)
		17.859.220,33	14.326.377,03
		36.290.474,30	35.016.499,16

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

LOBERON GmbH, Neumünster

	2022	2021
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	108.081.053,74	98.543.026,40
2. Sonstige betriebliche Erträge	744.589,50	496.289,65
- davon aus Währungsumrechnung: EUR 667.766,53 (Vorjahr: EUR 456.069,80)
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Waren	-44.501.940,17	-37.458.137,03
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-4.728.360,50	-3.887.205,31
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-893.934,22	-696.096,25
- davon für Altersversorgung: EUR 52.692,89 (Vorjahr: EUR 31.989,10)
	-5.622.294,72	-4.583.301,56
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-1.447.102,77	-1.215.749,97
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-52.246.457,90	-42.484.989,59
- davon aus der Währungsumrechnung: EUR 401.562,93 (Vorjahr: EUR 389.032,59)
7. Erträge aus Gewinnübernahmen aufgrund eines Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags	132.322,92	74.830,93
8. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	0,00	12.050,03
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 12.050,03)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-59.247,98	-29.450,30
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-1.618.404,82	-4.157.620,20
11. Ergebnis nach Steuern/ Jahresüberschuss	3.462.517,80	9.196.948,36
12. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	11.107.938,88	7.543.597,02
13. Gewinnausschüttung	0,00	-5.632.606,50
14. Bilanzgewinn	14.570.456,68	11.107.938,88

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

LOBERON GmbH, Neumünster

I. Allgemeine Angaben

Die LOBERON GmbH hat ihren Sitz in Neumünster. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Kiel unter HRB 13903 Kl eingetragen.

Die Gesellschaft ist nach den Größenkriterien des § 267 Abs. 3 HGB eine große Kapitalgesellschaft.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt worden. Die ergänzenden Bestimmungen des GmbHG wurden beachtet. Ferner wurde der Anhang freiwillig um zusätzliche Angaben erweitert.

Die Gliederung des Jahresabschlusses erfolgte nach den handelsrechtlichen Vorschriften des §§ 264 ff. HGB.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige kumulierte Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen werden linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei bzw. vier Jahren vorgenommen. Die Schätzung der Abschreibungsdauer hinsichtlich der erworbenen Nutzungsrechte an Fotos und Texten basiert auf einer Nutzenbetrachtung unter Berücksichtigung der Art und der geschätzten Wiederverwendbarkeit.

Das Sachanlagevermögen ist mit den aktivierungspflichtigen Anschaffungs-/ Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern liegen hierbei zwischen drei und fünf Jahren. Mit Ausnahme von Bild- und Textrechten, weil degressiv abgeschrieben, werden Zugänge ausschließlich nach der linearen Methode abgeschrieben. Zudem werden abnutzbare Vermögensgegenstände, deren Anschaffungskosten mehr als EUR 250,00 und bis zu EUR 1.000,00 betragen, in Anlehnung an die steuerrechtlichen Vorschriften (§ 6 Abs. 2a EStG) in einen Sammelposten erfasst und über einen Zeitraum von fünf Jahren aufgelöst.

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Bilanzstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe hierfür nicht mehr bestehen, so wird der Betrag dieser Abschreibungen im Umfang der Werterhöhung unter Berücksichtigung der Abschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, zugeschrieben.

Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Abwertungen werden nur im Falle dauernder Wertminderungen vorgenommen.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten oder niedrigeren Zeitwerten.

Die Waren werden mit den Anschaffungskosten einschließlich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet. Auf US-Dollar-Basis erworbene Vorräte werden am Bilanzstichtag auf Grundlage des jeweils abgesicherten Devisenkurses bzw. zu niedrigeren Wiederbeschaffungskosten bewertet.

Die geleisteten Anzahlungen sind ohne Umsatzsteuer ausgewiesen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Nominalwerten angesetzt. Alle erkennbaren Einzelrisiken werden bei der Bewertung berücksichtigt. Hierfür werden pauschalierte Einzelwertberichtigungen für Forderungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr gebildet. Dem allgemeinen Kreditrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird zusätzlich durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert angesetzt; die Kassenbestände mit dem Nennwert. Fremdwährungs-Devisenkonten werden mit Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des Devisenkassamittelkurses bewertet.

Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Wesentliche Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen nicht. Eine Abzinsung der Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr bestehen nicht.

Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag passiviert.

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bzw. mit dem abgesicherten Kurs umgerechnet. Insofern sind im vorliegenden Jahresabschluss unrealisierte Gewinne/ Verluste aus der Währungsumrechnung enthalten. Bei Wechselkursänderungen bis zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung grundsätzlich zum Wechselkurs des Bilanzstichtags unter Beachtung des Niederstwertprinzips auf der Aktiv- und des Höchstwertprinzips auf der Passivseite. Bei einer Restlaufzeit über einem Jahr erfolgt die Umrechnung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Entstehens. Unrealisierte Gewinne werden in diesem Fall nicht ausgewiesen.

III. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung und die Aufteilung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sind in dem Anlagespiegel auf Seite 10 dargestellt.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten u.a. inländische Umsatzsteuerforderungen (TEUR 356; Vj. TEUR 112).

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen ist ein Betrag in Höhe von TEUR 95 (Vj.TEUR 95) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr ausgewiesen.

3. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für aussstehende Rechnungen (TEUR 1.096; Vj.TEUR 985), Retouren (TEUR 577; Vj.TEUR 917), Verpflichtungen aus dem Personalbereich (TEUR 234; Vj.TEUR 231) sowie Abschluss und Prüfungskosten (TEUR 43; Vj.TEUR 30).

4. Verbindlichkeiten

Folgende Sicherheiten bestanden zum Stichtag im Hinblick auf die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten:

•	Sicherungsübertragung Inventar,
•	Sicherungsübertragung Warenlager,
•	Globalzession Forderungen A-Z.

Für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte an den gelieferten Gegenständen.

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten werden u.a. Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 1.270 (Vj. TEUR 528) ausgewiesen.

Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über fünf Jahren liegen nicht vor.

5. Latente Steuern

Latente Steuern werden insbesondere für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansatzsätzen von immateriellen Vermögensgegenständen und Vorräten ermittelt. Die Bewertung der temporären Differenzen erfolgt mit dem für das folgende Geschäftsjahr geltenden Steuersatz für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer in Höhe von insgesamt 32,17 %.

Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. In 2022 ergab sich im Rahmen der Gesamtdifferenzermittlung ein Überhang an aktiven latenten Steuern. Dieser wurde in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert. Die Abweichung bei den aktiven latenten Steuern betreffen die immateriellen Vermögensgegenstände sowie die Bewertung des Warenbestands. Passive latente Steuern waren im Berichtsjahr nicht zu berücksichtigen.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

	2022	2021
	EUR	EUR
Inlandsumsätze	66.072.846,80	64.637.669,41
EG-Umsätze	33.246.721,61	25.655.024,15
Drittlandsumsätze	8.761.485,33	8.250.332,84
	108.081.053,74	98.543.026,40

V. Sonstige Angaben

1. Beteiligungsverhältnisse

Die Gesellschaft ist zu 100 % an der Loberon Fulfillment GmbH, Nürnberg, beteiligt. Das Eigenkapital der Loberon Fulfillment GmbH, Nürnberg, beträgt TEUR 25. Seit dem 1. Januar 2019 besteht mit der LOBERON GmbH (herrschende Gesellschaft) ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Die LOBERON GmbH hat im Geschäftsjahr 2022 Erträge aus Gewinnübernahmen in Höhe von TEUR 132 (Vj. TEUR 75) aus dem Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag berücksichtigt.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

	Gesamtbetrag	Fälligkeit < 1 Jahr	Fälligkeit 1 bis 5 Jahre	Fälligkeit über 5 Jahre
Finanzielle Verpflichtung	EUR	EUR	EUR	EUR
Miet-/ Wartungsverträge	627.866,16	342.584,64	285.281,52	-
Leasingverträge	43.514,00	25.069,00	18.445,00	-

3. Derivative Finanzinstrumente

Die Gesellschaft sichert überwiegend US-Dollar Wareneinkäufe durch Devisenterminkontrakte ab. Drohende Verluste aus am Bilanzstichtag schwebenden Devisenoptions- bzw. Devisentermingeschäften werden mit am Bilanzstichtag unrealisierten Gewinnen aus schwebenden Einkaufskontrakten in fremder Währung verrechnet (geschlossene Position). Isoliert betrachtet ergeben sich zum Bilanzstichtag folgende unrealisierte Gewinne und drohende Verluste aus den Termingeschäften:

Kreditinstitut	Absicherungsinstrument	Absicherungswährung	Absicherungsumfang	Bewertungsstichtag	Drohende Verluste
			TUSD		EUR
Sparkasse Nürnberg AöR	Devisentermingeschäfte	USD	14.000	31.12.2022	- 349.866,18

Den Marktbewertungen der Devisentermingeschäfte liegen sog. "Mark-to-Market"-Bewertungen der Bank zugrunde. Die Bewertungen basieren auf bankeninternen Risikomodellen, die sich durchaus unterscheiden können. Eine eigene Bewertung der Devisentermingeschäfte ist aufgrund der Vielzahl der Geschäfte sowie der Komplexität der zugrunde liegenden Bewertungsmodelle nicht möglich.

Die gehaltenen derivativen Finanzinstrumente sind Teil von Bewertungseinheiten. Die Absicherungen werden anhand von Portfolio-Hedges vorgenommen. Der entsprechende Sicherungszusammenhang und die Wirksamkeit der Absicherung werden anhand der Übereinstimmung der Bedingungen und Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäft dokumentiert (sog. Critical Term Match-Methode). Von den in US-Dollar abgesicherten Käufen waren TUSD 10.800 bereits vertraglich fixiert. In Höhe von TUSD 3.200 wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen (Zielkäufe) in die Bewertungseinheit einbezogen.

Die nicht erfassten negativen Marktwerte aus Devisentermingeschäften belaufen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf insgesamt TEUR - 629.

4. Personal

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 106 Mitarbeiter, hiervon 106 kaufmännische Angestellte.

5. Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft ist:

―	Herr Dr. Christian Bühring, Kaufmann, Hamburg

6. Konzernverhältnisse

Mutterunternehmen im Sinne des § 290 Abs. 1 Satz 1 HGB ist die Wartenberg Verwaltungs GmbH, Neumünster. Die Gesellschaft ist in den befreienden Konzernabschluss der Wartenberg Verwaltungs GmbH, Neumünster, einbezogen, welcher im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt wird.

7. Abschlussprüferhonorar

Gemäß § 285 Nr. 17 HGB sind die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers im Konzernabschluss der Wartenberg Verwaltungs GmbH, Neumünster, enthalten.

VI. Nachtragsbericht

Die Gesellschaft ist, wie viele andere Unternehmen weltweit auch, den Folgen des Kriegs in der Ukraine sowie den extremen Energiepreiserhöhungen ausgesetzt. Inwieweit sich die insgesamt wahrnehmbare Verunsicherung der Marktteilnehmer auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft auswirken, kann derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden.

Die gegenwärtig zu beobachtende Situation verändert sich täglich. Bis einschließlich Ende Mai 2023 hat sich die Ukraine-Krise nicht nennenswert auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ausgewirkt. Wir gehen davon aus, dass sich dies auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023 so bestätigt, können jedoch nicht ausschließen, dass auch die Gesellschaft von der gegenwärtig zu beobachtenden rückläufigen konjunkturellen Entwicklung betroffen sein könnte.

Neumünster, den 31. Mai 2023

LOBERON GmbH

gez. Dr. Christian Bühring

Geschäftsführung

Der Jahresabschluss der Loberon GmbH, Neumünster, wurde am 21. Juni 2023 festgestellt. Mit Datum vom 21. Juni 2023 wurde beschlossen, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen.

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

LOBERON GmbH, Neumünster

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2022	Zugänge	Abgänge	31. Dez. 2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	6.438.674,63	1.913.627,21	0,00	8.352.301,84
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	221.592,50	0,00	221.592,50
	6.438.674,63	2.135.219,71	0,00	8.573.894,34
II. SACHANLAGEN
Betriebs- und Geschäftsausstattung	310.047,31	25.682,89	0,00	335.730,20
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00	0,00	0,00	25.000,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.477.691,35	946.862,41	250.000,00	2.174.553,76
	1.502.691,35	946.862,41	250.000,00	2.199.553,76
	8.251.413,29	3.107.765,01	250.000,00	11.109.178,30

	AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2022	Zugänge	Abgänge	31. Dez. 2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4.594.293,78	1.386.918,29	0,00	5.981.212,07
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.594.293,78	1.386.918,29	0,00	5.981.212,07
II. SACHANLAGEN
Betriebs- und Geschäftsausstattung	169.305,94	60.184,48	0,00	229.490,42
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.763.599,72	1.447.102,77	0,00	6.210.702,49

	RESTBUCHWERTE
	31. Dez. 2022	31. Dez. 2021
	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.371.089,77	1.844.380,85
2. Geleistete Anzahlungen	221.592,50	0,00
	2.592.682,27	1.844.380,85
II. SACHANLAGEN
Betriebs- und Geschäftsausstattung	106.239,78	140.741,37
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00	25.000,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2.174.553,76	1.477.691,35
	2.199.553,76	1.502.691,35
	4.898.475,81	3.487.813,57

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die LOBERON GmbH, Neumünster

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der LOBERON GmbH, Neumünster, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der LOBERON GmbH, Neumünster, für das Geschäftsjahr 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Kiel, den 9. Juni 2023

tricon GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Hendrik Heuser, Wirtschaftsprüfer

Knud Oelerking, Wirtschaftsprüfer