Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH

Würzburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

In dem nachstehenden zur Offenlegung bestimmten verkürzten Jahresabschluss wurden die größenabhängigen Erleichterungen nach § 327 HGB in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und Lagebericht wurde von dem von uns beauftragten Wirtschaftsprüfer folgender Bestätigungsvermerk erteilt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Würzburg, den 27. Juli 2023

PKF Issing Faulhaber Wozar Altenbeck Treuhand Verwaltungs GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Matthias Heinrich, Wirtschaftsprüfer

Florian Pfaff, Wirtschaftsprüfer

BILANZ zum 31. Dezember 2022

Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH

Würzburg

AKTIVSEITE

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände		1.233,00	4.169,00
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	94.545,00		106.363,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	266.501,00		295.685,00
		361.046,00	402.048,00
		362.279,00	406.217,00
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte		19.412.177,24	20.495.081,61
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	80.126,71		44.761,33
2. übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.996.408,47		967.794,65
		2.076.535,18	1.012.555,98
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		1.834.968,49	402.120,90
		23.323.680,91	21.909.758,49
C. Rechnungsabgrenzungsposten		14.679,51	11.236,67
		23.700.639,42	22.327.212,16

PASSIVSEITE

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichntes Kapital	25.100,00		25.100,00
II. Kapitalrücklage	5.000,00		5.000,00
III. Gewinnrücklagen	1.440.889,70		1.440.889,70
		1.470.989,70	1.470.989,70
B. Rückstellungen		676.460,74	538.467,98
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	14.034.461,23		10.886.191,59
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	3.009.025,31		5.628.202,09
3. übrige Verbindlichkeiten	4.509.702,44		3.803.360,80
		21.553.188,98	20.317.754,48
		23.700.639,42	22.327.212,16

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH

Würzburg

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Rohergebnis		17.349.443,65	16.771.445,37
2. Personalaufwand	838.354,29		935.159,07
	169.051,28		199.067,85
		1.007.405,57	1.134.226,92
3. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		61.935,12	65.857,06
4. sonstige betriebliche Aufwendungen		16.004.563,54	12.605.044,08
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		2.320,69	14.681,46
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		234.034,59	120.687,96
7. Ergebnis nach Steuern		43.825,52	2.860.310,81
8. sonstige Steuern		4.728,55	6.964,02
9. auf Grund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne		39.096,97	2.853.346,79
10. Jahresüberschuss		0,00	0,00

ANHANG für das Geschäftsjahr 2022

Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH

Würzburg

1. Allgemeine Erläuterungen

Sitz der GmbH ist Würzburg. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HR B 10082 im Register des Amtsgerichts Würzburg eingetragen.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 ist nach den generellen Ansatz- und Bewertungsvorschriften des HGB sowie unter Berücksichtigung der besonderen Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften unter Beibehaltung der Form der Darstellung, insbesondere der Gliederung der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung, aufgestellt worden.

Der Jahresabschluss wird entsprechend nach den Gliederungsvorschriften des § 266 ff. HGB aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewendet.

Die Erleichterungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften werden in Anspruch genommen, soweit sich aus der Darstellung nichts anderes ergibt.

Im Interesse einer größeren Klarheit und Übersichtlichkeit sind die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke, ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder Anhang anzubringen sind, grundsätzlich im Anhang aufgeführt.

Das Geschäftsjahr läuft vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022.

Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgt nach vollständiger Ergebnisverwendung.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Erworbene immateriellen Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten vermindert um die planmäßigen Abschreibungen bewertet. Als Nutzungsdauer wird bei Software drei Jahre unterstellt. Die Abschreibung erfolgt linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer.

Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgt zu den historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen. Die Abschreibung erfolgt linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer. Als Nutzungsdauer wird drei bis dreizehn Jahre unterstellt. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis zu einem Betrag von EUR 800,00 werden im Jahr der Beschaffung direkt im Aufwand erfasst.

Handelswaren werden zu Anschaffungskosten bewertet. Niedrigere Tagespreise des Bilanzstichtages unter Berücksichtigung von Preisnachlässen sowie unter Abzug branchenüblicher Abschläge, die die technische Überholung, Beschädigung und mangelnde Gängigkeit berücksichtigen, werden angesetzt, soweit diese unter den Anschaffungskosten liegen. Die Vorräte wurden verlustfrei bewertet.

Geleistete Anzahlungen sind mit dem Nennbetrag bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind unter Abzug der erforderlichen Wertberichtigungen ausgewiesen. Für erkennbare Risiken werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Allgemeine Ausfall-, Skontier-, Mahn- und Zinsrisiken werden durch eine pauschale Wertberichtigung berücksichtigt.

Die übrigen Forderungen, die sonstigen Vermögensgegenstände, der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nennbetrag bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen.

Die Rechnungsabgrenzungsposten werden linear aufgelöst.

Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Erträge und Aufwendungen aus der Abzinsung und Aufzinsung von Rückstellungen werden unter den Posten "sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" sowie "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

3. Grundlagen der Währungsumrechnung

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in US-Dollar mit Warenbezug mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr werden am Abschlussstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Gewinne und Verluste aus der Umrechnung von Fremdwährungsgeschäften in lokaler Währung werden erfolgswirksam erfasst und unter dem Posten "sonstige betriebliche Erträge" bzw. "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen.

4. Erläuterungen zur Bilanz

a) Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im nachfolgenden Anlagespiegel dargestellt:

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

der Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH

Würzburg

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Wert 01.01.2022	Zugang	Abgang	Wert 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	16.502,76	0,00	0,00	16.502,76
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	130.000,00	0,00	0,00	130.000,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	514.690,65	17.997,12	0,00	532.687,77
	644.690,65	17.997,12	0,00	662.687,77
	661.193,41	17.997,12	0,00	679.190,53

	Abschreibungen
	Wert 01.01.2022	Zugang	Abgang	Wert 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	12.333,76	2.936,00	0,00	15.269,76
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	23.637,00	11.818,00	0,00	35.455,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	219.005,65	47.181,12	0,00	266.186,77
	242.642,65	58.999,12	0,00	301.641,77
	254.976,41	61.935,12	0,00	316.911,53

	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	1.233,00	4.169,00
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	94.545,00	106.363,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	266.501,00	295.685,00
	361.046,00	402.048,00
	362.279,00	406.217,00

b) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten solche aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 80.126,71 (Vj. EUR 33.166,62).

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 0,00 (Vj.11.594,71).

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von EUR 169.633,83 (Vj. EUR 129.731,94).

c) Verbindlichkeiten

	31.12.2022
	Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten
	unter 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre	gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.534	11.750	750	14.034
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	3.009	0	0	3.009
- davon gegenüber Gesellschaftern	(2.897)	(0)	(0)	(2.897)
übrige Verbindlichkeiten	4.510	0	0	4.510
- davon aus Steuern	(1.172)	(0)	0	(1.172)
	9.053	11.750	750	21.553

	31.12.2021
	Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten
	unter 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre	gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.605	7.531	750	10.886
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	5.628	0	0	5.628
- davon gegenüber Gesellschaftern	(5.134)	(0)	(0)	(5.134)
übrige Verbindlichkeiten	3.804	0	0	3.804
- davon aus Steuern	(1.343)	(0)	(0)	(1.343)
	12.037	7.531	750	20.318

5. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

a) Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Kursgewinne aus der Fremdwährungsumrechnung in Höhe von EUR 841.075,00 (Vj. EUR 155.326,40) enthalten.

b) Personalaufwand

Die Aufwendungen für die Altersversorgung beliefen sich auf EUR 100,00 (Vj.EUR 300,00).

c) Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Kursverluste aus der Fremdwährungsumrechnung in Höhe von EUR 510.131,41 (Vj. EUR 308.279,89) enthalten.

d) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Zinsen und ähnliche Erträge beinhalten aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von EUR 59,00 (Vj. 0,00). Zinsen und ähnliche Aufwendungen beinhalten solche gegen verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 35.805,41 (Vj. EUR 31.657,03) sowie aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von EUR 0,00 (Vj. EUR 42,00).

6. Sonstige Angaben

a) Organe der Gesellschaft

Geschäftsführer der Gesellschaft war im Berichtsjahr:

Herr Korhan Canbolat, Dipl.-Inform. (Univ.)

In Ausübung des Wahlrechts gemäß § 286 Abs. 4 HGB wird auf die Angabe der Gesamtbezüge verzichtet, da sich anhand dieser Angabe die Bezüge eines Organs feststellen ließen.

b) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus den zum 31. Dezember 2022 abgeschlossenen Verträgen bestehen die folgenden jährlichen Verpflichtungen:

in TEUR	2023	Folgejahre
Mieten	137	107

c) Personalentwicklung

Die Zahl der durchschnittlich bei der Gesellschaft beschäftigten stellt sich wie folgt dar:

	2022	2021
Angestellte	16	20
geringfügig Beschäftigte	5	7
	21	27

d) Abschlussprüferhonorar

Gemäß § 288 Abs. 2 HGB wird auf die Angabe des Abschlussprüferhonorars verzichtet.

e) Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente werden grundsätzlich nur zu Sicherungszwecken eingesetzt.

Zum 31.Dezember 2022 bestehen folgende Devisentermingeschäfte:

	2022
	Umfang	Zeitwert
	TEUR	TEUR
Devisentermingeschäfte USD / EUR	166.667	-97.652

Die Verluste aus dem Devisentermingeschäft zum Bilanzstichtag werden erfolgswirksam erfasst und unter dem Posten "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen. Die abgeschlossenen Devisentermingeschäfte mit der UniCredit haben eine Laufzeit bis März 2023. Die zukünftigen Zahlungsströme sind in USD fixiert. Ihr Wert in EUR ist abhängig vom Wechselkurs am Erfüllungstag.

Die Ermittlung des Zeitwerts der Devisentermingeschäfte zum 31. Dezember 2022 erfolgt auf Basis einer mark-to-market Methode.

Würzburg, den 26. Juli 2023

Korhan Canbolat

Feststellung des Jahresabschlusses

Die Gesellschafterversammlung hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 am 07. August 2023 festgestellt.

LAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2022

Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH

Würzburg

I. Grundlagen des Unternehmens

Die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH, kurz CVG, wurde am 19. Januar 2009 gegründet. Seit dem 1. Januar 2019 ist die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Canbolat Holding GmbH und gehört damit zur Canbolat Group. Diese ist ein Verbund aus mehreren regionalen Vertriebs-, Logistik- und IT-Gesellschaften im Bereich E-Commerce. Als modernes und wachstumsstarkes Unternehmen deckt die Canbolat Group ein umfangreiches Spektrum vom klassischen Onlinehandel bis hin zu IT- und Prozesslösungen rund um das Thema E-Commerce ab. Die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH hat sich hierbei auf den Bereich Onlinehandel spezialisiert. In diesem Fachbereich bieten wir unseren vorwiegend privaten Kunden ein breit gefächertes Sortiment verschiedener Warengruppen an. Der Vertrieb erfolgt an Verbraucher in ganz Europa, wobei sich die die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH insbesondere auf Kunden aus Deutschland konzentriert. Der Verkauf findet über unsere eigene Homepage sowie diverse Plattformen statt, darunter beispielsweise Amazon.de oder Otto.de. Des Weiteren übernimmt die CVG den Wareneinkauf für die komplette Unternehmensgruppe und verkauft einen Teil der Waren an ihre ausländischen Schwestergesellschaften.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Geschäftsjahr 2022 war für den E-Commerce-Sektor von besonderen Herausforderungen geprägt, die sowohl durch gesamtwirtschaftliche als auch branchenspezifische Faktoren bedingt waren. Laut einer Studie des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) hat der Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 8,8% auf 90,4 Milliarden Euro abgenommen. Die Studie des bevh zeigt aber auch, dass trotz der schwierigen Marktbedingungen sowohl die Kundenzahl als auch die Kundenzufriedenheit im E- Commerce neue Höchstwerte erreicht haben. Dies unterstreicht die Robustheit des Sektors und das Potenzial für zukünftiges Wachstum, auch in herausfordernden Zeiten. Der Anteil des E-Commerce am gesamten Einzelhandel ging 2022 allerdings auf 11,8 Prozent zurück. Dies deutet auf eine gewisse Konsolidierung im Sektor hin, nachdem in den frühen Phasen der COVID-19-Pandemie ein starkes Wachstum zu verzeichnen war. Es ist zu erwarten, dass die Kunden, die während der Lockdowns den E-Commerce für ihre täglichen Bedürfnisse genutzt haben, auch in Zukunft weiterhin online einkaufen werden. Dies bietet Chancen für Unternehmen wie die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH, die in der Lage sind, sich an die ändernden Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen und qualitativ hochwertige Kundenerfahrungen zu bieten.

2. Geschäftsverlauf

2.1. Umsatzentwicklung

Die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH hat im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 42.729 erzielt, was einem Anstieg von etwa 15,5% gegenüber dem Vorjahresumsatz von TEUR 36.997 entspricht. Diese Umsatzentwicklung läuft damit invers zu der des E-Commerce Marktes in Deutschland, welche gemäß der unter Abschnitt II Abs. 1 genannten Studie des bevh signifikant abgenommen hat. Einer noch höheren Umsatzsteigerung standen insbesondere die im Berichtsjahr stark instabilen Lieferketten entgegen. Die pandemiebedingten Beschränkungen in Asien und die extreme Zuspitzung des Mangels an Kapazitäten am Seefrachtmarkt sorgten bei der Beschaffung unserer Produkte für sehr lange Lieferzeiten. Des Weiteren drosselte auch die Stagflation im Euroraum, die insbesondere der Energiekrise und damit dem Krieg in der Ukraine zuzuschreiben ist, unsere Umsatzentwicklung. Insgesamt gesehen stellte unsere Umsatzentwicklung jedoch, in Anbetracht des deutlich veränderten Marktumfelds im Vergleich zu den Vorjahren, nachdrücklich die Resilienz unseres Geschäftsmodells und unserer Strategien unter Beweis.

2.2. Investitionen

Im Berichtsjahr wurden keine nennenswerten Investitionen in das Anlagevermögen der Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH getätigt.

2.3. Beschaffung

Aufgrund der höheren Umsätze sind auch die Materialaufwendungen angestiegen. Signifikant hierbei ist, dass sich die Materialaufwandsquote im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht hat. Zurückzuführen ist dies zum einen auf die um ein Vielfaches höheren Frachtraten. Zum anderen schlug sich die Erhöhung der Rohstoffpreise (aufgrund Energiekrise sowie gestörter Lieferketten) am Weltmarkt in größerem Maße auf unsere Einkaufspreise nieder. Problematisch war dies insbesondere deshalb, da aufgrund des im Jahr 2022 erlittenen Kaufkraftverlusts diese deutliche Einkaufspreissteigerung nur zu einem kleinen Teil an unsere Kunden weitergegeben werden konnte. Zu guter Letzt führten die in USD abgeschlossenen Einkaufskontrakte dazu, dass die für uns negative Entwicklung des Wechselkurses EUR/USD zusätzliche Kosten verursachte. Zwar konnte ein fest definierter Bodensatz an abgesicherten Devisen diese Entwicklung beschränken, dennoch wurden insgesamt die Wareneinstandspreise für Importe aus Fernost negativ beeinflusst.

Mehr als nur auf den Einkaufspreis haben sich die Unwägbarkeiten bei der Fracht zudem als die größten Einflussfaktoren für die Beschaffung im Berichtsjahr erwiesen. So musste die komplette Supply-Chain-Strategie der Situation Rechnung tragen. Optimierte Bestellprozesse, wie sie von uns in der Zeit insbesondere vor der Pandemie eingesetzt wurden, mussten aufgrund verzögerter Lieferungen verworfen werden. Stattdessen wechselte man zu einer Strategie mit deutlich höherer Vorratshaltung. Die infolgedessen noch immer hohe Gesamtsumme der Vorräte sowie die erhöhten Lagerhaltungskosten sind direkte Folgen dieser Situation.

2.4. Personal

Um der Personalstruktur der wachsenden Unternehmensgröße gerecht zu werden, wurde auch im Jahr 2022 weiter Personal aufgebaut. Dies geschah aus strategischen Gründen allerdings in den anderen Gesellschaften der Canbolat Group, welche durch entsprechende Dienstleistungen die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH unterstützen. Die Anstellung von Mitarbeitern in anderen Gesellschaften der Unternehmensgruppe ist ein Grund, weshalb sich die Mitarbeiteranzahl in der CVG von 27 auf 21 weiter verringert hat. Diese Entwicklung hat sich bereits in den Vorjahren bemerkbar gemacht und sich auch 2022 weiter fortgesetzt. Der zweite Faktor ist, dass insbesondere Teilzeitstellen und Stellen für Aushilfen durch Vollzeitanstellungen kompensiert wurden. Diese qualitative Aufwertung unserer Personalstruktur spiegelt sich auch in den Personalaufwendungen wider, in denen dementsprechend im Berichtsjahr eine konstante Entwicklung auf rd. TEUR 1.007 (Vorjahr TEUR 1.134) verzeichnet werden konnte. Perspektivisch erwarten wir allerdings in der CVG wieder einen Anstieg der Mitarbeiteranzahl.

2.5. Finanzierung

Auf Finanzierungsseite konnten die bestehenden Vereinbarungen und Verbindungen mit den Finanzierungspartnern ausgeweitet und vertieft werden. Des Weiteren wurden neue Partner in die bestehende Struktur aufgenommen, um frühzeitig die Weichen für unsere mittelfristigen Wachstumsziele zu stellen. Bei den Finanzierungen handelt es sich vor allem um kurz- und langfristige Bankkredite sowie Darlehen der Gesellschafterin.

3. Lage

3.1. Ertragslage

Für das Geschäftsjahr 2022 stellen sich die Ertragskennzahlen wie folgt dar:

Ertragslage		2022	2021
Umsatzerlöse	in TEUR	42.729	36.997
EBIT	in TEUR	276	2.966

Die Umsatzerlöse sind im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 15,5 % (Vorjahr 33,5 %) gestiegen. Ebenfalls angestiegen sind die Materialaufwendungen auf TEUR 27.108 (Vorjahr TEUR 20.441). Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand / Umsatzerlöse) hat sich damit von 55,3 % im Vorjahr auf 63,4 % erhöht. Während sich die Personalaufwendungen um knapp TEUR 127 auf TEUR 1.007 verringerten, stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf TEUR 16.005 (Vorjahr TEUR 12.605) an. Ursächlich dafür waren die gestiegenen Lagerhaltungskosten sowie die in direktem Bezug stehenden Aufwendungen. Dazu zählen insbesondere die Kosten für Ausgangsfrachten, die Gebühren für Marktplätze sowie Kosten für Payment-Service-Provider.

Das Ergebnis nach Steuern konnte zwar noch im positiven Bereich gehalten werden, reduzierte sich jedoch auf nun nur noch TEUR 44 (Vorjahr TEUR 2.860) im Einzelabschluss der CVG und lag damit deutlich unter den Erwartungen zu Beginn des Jahres. Diese Entwicklung im Ergebnis ist insbesondere der bereits angesprochenen Schwierigkeiten in der Beschaffung (vgl. Abschnitt II Absatz 2.3) sowie der eingebrochenen Verbrauchernachfrage infolge der Energiekrise geschuldet. Ein weiterer Faktor, der zu dem geringen Betriebsergebnis geführt hat, war unsere strategische Entscheidung im Juli 2022, einen Abverkauf der Lagerbestände zu geringen Margen durchzuführen. Hintergrund dieser Entscheidung ist unsere Annahme, dass die Einkaufspreise im kommenden Jahr wieder deutlich sinken würden, da der Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage einen Rückgang der Rohstoffpreise und Frachtkosten impliziert. Diese strategische Entscheidung sehen wir als Investment an, die wir zulasten unseres Betriebsergebnis im Jahr 2022 und zugunsten unserer Wettbewerbsfähigkeit in den Folgejahren getroffen haben. Zuletzt bleibt anzumerken, dass ein Anteil des erwirtschafteten Gewinns im Sektor "E-Commerce" der Canbolat Group in unseren ausländischen Schwestergesellschaften ausgewiesen wird.

3.2. Vermögenslage

Im Jahr 2022 hat sich das Fremdkapital um rd. TEUR 1.373 erhöht. Die größte Veränderung ergab sich hierbei bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die zum Stichtag TEUR 14.035 betrugen (Vorjahr TEUR 10.886). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind hingegen dessen um rd. TEUR 2.619 gesunken. Insgesamt ist die Bilanzsumme weitestgehend konstant geblieben und lediglich um TEUR 1.373 gestiegen. Sie beläuft sich nun auf TEUR 23.701, die Eigenkapitalquote blieb hierbei ebenfalls in etwa konstant bei 6,2 % (Vorjahr 6,6 %). Die im Allgemeinen geringe Eigenkapitalquote ist hierbei auf den Gewinnabführungsvertrag mit der Konzernmutter Canbolat Holding GmbH zurückzuführen. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote ((Eigenkapital + Gesellschafterdarlehen) / Bilanzsumme) ist zwar von 29,6 % im Vorjahr auf 18,4 % im Berichtsjahr gesunken allerdings stehen der CVG zur Eigenkapitalstärkung jederzeit ausreichend liquide Mittel über die Canbolat Holding GmbH zur Verfügung.

3.3. Finanzlage

Wir sichern unsere kurzfristige Liquidität durch die Inanspruchnahme von Kontokorrentlinien bei unseren Hausbanken. Langfristig stellen wir unsere Finanzierung durch Eigenkapital, Gesellschafter- und Bankdarlehen sicher.

Die liquiden Mittel haben sich mit einem Gesamtvolumen in Höhe von TEUR 1.835 (Vorjahr TEUR 402) vervielfacht, wohingegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten des Vorjahres gegenüber Kreditinstituten von TEUR 2.605 vollständig beglichen wurden. Hintergrund dieser Veränderung sind neue, langfristige Darlehen, die wir mit unseren Bankenpartnern schließen konnten und damit auch gleichzeitig die Weichen für weiteres Wachstum in den Folgejahren gestellt haben.

Unsere Zahlungsverpflichtungen konnten im Geschäftsjahr jederzeit fristgerecht erfüllt werden.

3.4. Finanzielle Leistungsindikatoren

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung vor allem die Gewinnmargen, Umsätze, den Materialeinsatz sowie die Lagerumschlagshäufigkeit heran. Diese Kennzahlen werden mehrmals pro Monat aktualisiert. Unsere wirtschaftliche Lage kann insgesamt als gut bezeichnet werden.

3.5. Vorjahresvergleich

Verglichen mit den Planwerten weisen unsere Kennzahlen deutliche Abweichungen auf. Lediglich die geplanten Umsatzerlöse (Plan: TEUR 48.000; Ist: TEUR 42.729) erreichten annährend den angestrebten Wert. Das Ergebnisziel wurde aufgrund der bereits erläuterten Umstände verfehlt. Positive Abweichungen sind im Hinblick auf unsere Liquidität auf TEUR 1.835 (Vorjahr TEUR 402) sowie die vollständige Tilgung unserer kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten festzustellen. So konnten die Planzahlen im operativen Bereich zwar nicht erreicht werden, dafür jedoch im strategischen Bereich das Fundament für zukünftige Erfolge gelegt werden.

3.6. Gesamtaussage zur Lage des Unternehmens

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- Finanz- und Ertragslage. Das Geschäftsjahr verlief nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine völlig anders, als ursprünglich erwartet. Dieses für uns nicht absehbare Ereignis führte in der deutschen Wirtschaft und auch für unser Unternehmen zu erheblichen Beeinträchtigungen, insbesondere in der Beschaffung und beim Verkauf. Dessen ungeachtet konnten wir das Geschäftsjahr auch im Einzelabschluss der CVG operativ positiv abschließen. Die schwierige Marktlage haben wir zudem dazu genutzt, auch viele wichtige strategische Maßnahmen einzuleiten, um unsere Wettbewerbsfähigkeit noch weiter zu verbessern und künftig unser nachhaltiges Wachstum fortzusetzen. Wir haben hierbei umfangreiche Investitionen getätigt und neue Strukturen geschaffen, um unseren Fortschritt zu sichern. Diese Anstrengungen umfassten unter anderem die Ausweitung unserer Belegschaft in der Gruppe, die Neuausrichtung logistischer Prozesse und die Reorganisationen in diversen Abteilungen. Hierbei insbesondere zu nennen ist die Umstrukturierung unseres Sales Bereichs, welche im vergangenen Jahr begonnen hat und etwa Mitte des Jahres 2022 abgeschlossen wurde. Wir erhoffen uns von dieser Umstrukturierungsmaßnahme noch erfolgreicheres Partizipieren in den verschiedenen Märkten und auf den Marktplätzen. Insgesamt gesehen blicken wir zufrieden auf das Geschäftsjahr 2022 zurück.

III. Prognosebericht

Die deutsche Wirtschaft wird laut der ifo Prognose im Jahr 2023 voraussichtlich um 0,4 % schrumpfen. Die Inflation wird jedoch von 6,9 % im Jahr 2022 auf 5,8 % im Jahr 2023 sinken. Dies deutet auf eine langsame wirtschaftliche Erholung hin, die im Jahr 2023 allerdings noch nicht wirklich spürbar sein wird. Zugleich hat auch der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Umsatzprognose für den Einzelhandel angepasst und erwartet nun einen nominalen Anstieg von drei Prozent, aber einen realen Rückgang von vier Prozent für das Jahr 2023. Dies liegt an den steigenden Energiekosten und dem schwachen privaten Konsum, die den Einzelhandel nach wie vor belasten. Noch gravierender sieht die Situation im E-Commerce aus. Hier berichtet der bevh, dass die schlechte Konsumstimmung in Deutschland auch deutlich den Onlinehandel beeinflusst hat. Im zweiten Quartal 2023 sanken die Online-Umsätze mit Waren demnach um 12,2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Für das gesamte erste Halbjahr liegen die Umsätze sogar rund 13,7 % unter dem Vergleichswert von 2022. Dies führt dazu, dass der bevh die ursprüngliche Prognose für den Onlinehandel zwischenzeitlich revidiert hat und geht nun von einem Rückgang der Umsätze von mehr als 5 Prozent gegenüber 2022 aus.

Unabhängig der trüben Aussichten im Marktumfeld kann sowohl die Canbolat Group als auch die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH eine dem Markt deutlich gegenläufige Entwicklung prognostizieren. Grund hierfür sind die in weiten Teilen strategisch nachhaltigen Entscheidungen bei der Beschaffung im Berichtsjahr. So konnten durch eine vorausschauende Einkaufsplanung die Anzahl der Waren, die zu einem hohen Preis erworben werden mussten, geringgehalten werden. Des Weiteren ist auch der bereits im Jahr 2022 erwartete massive Einbruch der Seefrachtraten auf den Spotmärkten im Januar 2023 tatsächlich eingetreten. Nachdem Q1-2023 noch deutlich geprägt vom Abverkauf der teureren Restbestände aus 2022 war, konnten bis Ende des zweiten Quartals die meisten Altbestände verkauft werden. Unser strategisches Ziel ist es, unsere günstigen Preise an die Kunden weiterzugeben und dadurch Marktanteile zu gewinnen. Für die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH streben wir demnach im Jahr 2023 eine sehr deutliche Steigerung des Nettoumsatz mit einer EBIT-Quote von etwa 3,5 % an.

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

Unser Unternehmen ist den branchenüblichen Risiken wie Preisänderungen, Währungsschwankungen und Wettbewerb ausgesetzt. Diese Risiken werden im Folgenden aufgeführt.

a) Ertragsorientierte Risiken

Die ertragsorientierten Risiken sehen wir vor allem bei der Entwicklung des Absatzmarktes, der derzeit insbesondere durch die allgemeine Nachfrageentwicklung beeinflusst wird. Das Risiko des Rückgangs des Absatzvolumens wird durch unsere innovativen Produkte verringert, die in Design, Funktionsausstattung und Preis-Leistungs-Verhältnis die Kundenwünsche erfüllen. Des Weiteren gewährleistet unser Personal einen zuverlässigen und termingerechten Verkauf. Personalrisiken, insbesondere Engpässe bei der Personalbeschaffung oder hoher Fluktuation, wird mit gruppenweiter Personalplanung und Personalentwicklung begegnet. Darüber hinaus rechnen wir, ungeachtet der aktuellen Nachfragesituation, aufgrund unserer Wettbewerbsfähigkeit auch kurz- und mittelfristig mit einer weiteren Ausdehnung unserer Marktanteile und damit unseres Umsatzvolumens.

b) Finanzwirtschaftliche Risiken

Aufgrund der stabilen Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation unseres Unternehmens sind Liquiditätsrisiken derzeit als gering einzuschätzen. Unsere konstanten Jahresergebnisse sorgen für eine stetig fortschreitende Innenfinanzierung innerhalb der Unternehmensgruppe. Des Weiteren finanziert sich die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH über Fremdkapital, das ihr aufgrund der gewählten Finanzierungsstruktur vielfach langfristig zur Verfügung steht. Diese langfristigen Darlehen konnten im Berichtsjahr nochmals deutlich höher dimensioniert werden. Im Falle von kurzfristig benötigter Liquiditätsspitzen im Saisongeschäft oder um Marktchancen zu ergreifen, sind darüber hinaus mit den Bankenpartnern zusätzliche Kreditlinien vertraglich vereinbart. Auch diese Linien wurden im Berichtsjahr ausgeweitet. Zur generellen Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko wird regelmäßig ein fortlaufender Liquiditätsplan erstellt, der einen Überblick über den Cashflow sowie etwaige Implikationen über einen möglichen weiteren Fremdkapitalfinanzierungsbedarf vermittelt. Dieser Liquiditätsplan wird zudem in regelmäßigem Turnus mit den Hausbanken erörtert, um mit genügend Vorlauf entsprechende Planungen umsetzen zu können.

Einige der wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen verpflichten uns zur Einhaltung bestimmter finanzieller Auflagen. Die Nichteinhaltung könnte zur Verpflichtung der vorzeitigen Rückzahlung der Verbindlichkeiten führen. Dieses Risiko wird als nicht erheblich eingeschätzt, da die entsprechenden Auflagen in der Unternehmensplanung dargestellt werden. Zudem wird berücksichtigt, dass eine Nichteinhaltung ein unwahrscheinliches Szenario voraussetzen würde. Dies wird regelmäßig mit den Hausbanken erörtert.

Durch die Finanzierung mit Fremdkapital besteht ein Zinsänderungsrisiko. Wie die Zinsentwicklung Ende des Jahres 2022 und Anfang 2023 zeigte, hat sich die Situation zu den vorherigen Jahren durch den Zinsanstieg deutlich geändert. Dem wurde dadurch entgegengewirkt, dass mit den Bankenpartnern bei den langfristigen Krediten eine Zinsbindung von mehr als fünf Jahren vereinbart wurde. Des Weiteren bestehen Strategien, z.B. durch Förderkredite oder Darlehen in Fremdwährung (z.B. CHF), die mittelfristig anstehende Refinanzierung bestehender Darlehen zu ähnlich günstigen Zinsen wie in den Vorjahren durchführen zu können.

Währungsrisiken bestehen aufgrund der internationalen Geschäftsbeziehungen vor allem im Einkaufsbereich, der im Großteil in USD abgewickelt wird. Die Risiken waren in den Vorjahren als gering einzustufen, da das Währungspaar EUR-USD grundsätzlich als schwach volatil einzuschätzen ist. Größere, unerwartete Währungsschwankungen sind zwar auch in Zukunft nicht zu erwarten, doch kam im Vorjahr des Berichtsjahres sowie im Berichtsjahr deutlich Bewegung in das Währungspaar, was der aktuellen Lage der Weltwirtschaft zuzuschreiben ist. Diese Auswirkungen manifestierten sich im vorliegenden Abschluss, wie auch unter 2.3 "Beschaffung" erläutert. Als Gegenmaßnahme haben wir für einen fest definierten Teil des Einkaufsvolumens, das in USD abgewickelt wird, Sicherungsgeschäfte, wie z.B. Devisentermin- oder Optionsgeschäfte angewendet, um das bestehende Risiko noch weiter zu minimieren. Letztendlich führt zudem der kurze Zeitraum zwischen Abschluss und Zahlung der Verträge dazu, dass das Risiko überschaubar ist.

2. Chancenbericht

Die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH sieht kurz- und mittelfristig sehr gute Chancen, mit ihren wettbewerbsfähigen Produkten und Preisen noch weitere Marktanteile zu gewinnen. Ursächlich hierfür ist zum einen die inzwischen noch tiefere Verankerung in den europäischen Märkten mit unterdessen sechs Schwestergesellschaften in den Volumenmärkten. Zudem erwarten wir, dass einige unserer Mitbewerber aufgrund der aktuellen konjunkturellen Entwicklung dem Markt nicht länger erhalten bleiben werden und wir diese Lücke durch unser Angebot teilweise füllen können. Langfristig ist zudem auch keine Trendumkehr im E-Commerce zu erkennen. Das Konsum- und Kaufverhalten der Endverbraucher wird weiterhin zu einem Teil online stattfinden (vgl. Abschnitt II. Absatz 1) - mit unserem vielfältigen und wachsenden Warenangebot können wir auf diesem Markt weiterhin erfolgreich unsere Produkte verkaufen.

3. Ausblick

Die international agierende Canbolat Group und damit auch die Canbolat Vertriebsgesellschaft mbH wird im Geschäftsjahr 2023, bedingt durch die Stagflation im Euroraum, auf eine weiterhin angespannte gesamtwirtschaftliche Situation treffen. Durch die richtigen Schlüsse und Maßnahmen im Berichtsjahr stellt für die CVG diese gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen jedoch weniger ein Risiko als vielmehr eine Chance dar, von der sie perspektivisch profitieren wird. Demnach geht die Geschäftsführung von einer positiven Geschäftsentwicklung im nächsten und auch in den kommenden Jahren aus. Das Ziel hierbei ist es, den Umsatz der Canbolat Group innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre auf über 100 Mio. EUR zu steigern.

Würzburg, den 26. Juli 2023

Korhan Canbolat