BZ Bildungszentrum Kassel GmbH

Kassel

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2023

BZ BILDUNGSZENTRUM KASSEL GMBH, KASSEL

AKTIVA

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	1.792.198,50	2.426.910,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	8.782,50	11.806,50
II. Sachanlagen	1.783.366,00	2.415.053,50
III. Finanzanlagen	50,00	50,00
B. UMLAUFVERMÖGEN	3.684.464,27	3.624.936,38
I. Vorräte	114.477,51	114.477,51
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	361.802,37	379.954,69
III. Wertpapiere	1.966.666,88	1.889.484,80
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	1.241.517,51	1.241.019,38
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	1.412,00	8.074,66
	5.478.074,77	6.059.921,04
PASSIVA
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. EIGENKAPITAL	2.547.031,41	2.558.462,40
I. Gezeichnetes Kapital	600.000,00	600.000,00
II. Kapitalrücklage	500.000,00	500.000,00
III. Gewinnrücklagen	1.700.000,00	1.700.000,00
IV. Verlustvortrag	-241.537,60	-151.304,66
V. Jahresfehlbetrag	-11.430,99	-90.232,94
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN	1.514.696,01	2.061.574,01
C. RÜCKSTELLUNGEN	263.699,00	212.754,00
D. VERBINDLICHKEITEN	946.068,98	970.042,63
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	206.579,37	257.088,00
	5.478.074,77	6.059.921,04

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

	2023 EUR	2022 EUR
1. Rohergebnis	4.751.939,84	4.860.844,09
2. Personalaufwand	-2.597.658,88	-2.575.122,43
a) Löhne und Gehälter	-2.155.577,14	-2.149.208,00
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-442.081,74	-425.914,43
3. Abschreibungen	-662.828,56	-717.894,67
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-662.828,56	-717.894,67
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-1.533.014,28	-1.444.882,83
5. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	33.741,80	0,00
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	668,85	1,00
7. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	0,00	-211.083,46
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	0,00	-1.510,64
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-3.749,76	0,00
10. Ergebnis nach Steuern	-10.900,99	-89.648,94
11. Sonstige Steuern	-530,00	-584,00
12. Jahresfehlbetrag	-11.430,99	-90.232,94

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

BZ BILDUNGSZENTRUM KASSEL GMBH, KASSEL

I Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Gesellschaft ist unter der Firma BZ Bildungszentrum Kassel GmbH im Handelsregister des Amtsgerichts Kassel unter der Register-Nr. HRB 4503 eingetragen. Der Ort des Firmensitzes ist Kassel.

II Allgemeine Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der vorliegende Jahresabschluss ist unter Beibehaltung der auf den Vorjahresabschluss angewandten für mittelgroße Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Soweit das Handelsgesetzbuch den Kapitalgesellschaften Wahlrechte bezüglich der Angaben in der Bilanz oder im Anhang einräumt, wurden die Angaben im Anhang erläutert.

Die Gliederung der Bilanz wurde gemäß § 265 Abs. 5 HGB um die Posten "Genossenschaftsanteile", "Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen", "Forderungen gegen Gesellschafter" und "Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern" ergänzt.

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die abnutzbaren Vermögensgegenstände werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer unter Anwendung der steuerlich zulässigen Sätze linear abgeschrieben.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten und, soweit erforderlich, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Umlaufvermögen

Die Vorräte sind mit den Anschaffungskosten/Herstellungskosten mit einem Festwert(§ 240 (3) HGB) für die Jahre 2021 bis 2023 bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert unter Abzug gebotener Wertberichtigungen angesetzt.

Wertpapiere sind mit Anschaffungskosten und, soweit erforderlich, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert ausgewiesen.

Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen

Der bestehende Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen wurde fortentwickelt. Die sich daraus ergebenden Erträge wurden als sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen

Rückstellungen

Die Rückstellungen enthalten sämtliche nach vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags unter Einbeziehung von Preis- und Kostensteigerungen angesetzt.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten als wesentliche Positionen Beiträge zur Berufsgenossenschaft, Resturlaubs- und Gleitzeitansprüche der Mitarbeiter sowie Verpflichtungen aus Projektabwicklungen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

III Angaben zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres in dem beigefügten Anlagengitter enthalten, das Teil dieses Anhangs ist.

Die Finanzanlagen betreffen Genossenschaftsanteile.

Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen

Der Sonderposten beträgt im Berichtsjahr 1.514.696,01 EUR (Vj.: 2.061.574,01 EUR).

Verbindlichkeiten

Es bestehen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr in Höhe von 946.068,98 EUR (Vj.: 970.042,63 EUR).

Gegenüber Gesellschaftern bestehen Verbindlichkeiten von 760.744,10 EUR (Vj.: 765.559,94 EUR).

Zum Bilanzstichtag bestanden keine Haftungsverhältnisse i. S. d. § 251 HGB.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten u.a. Resturlaubsansprüche 111.757,00 EUR, Gleitzeitguthaben 27.723,00 EUR und Abschluss- und Prüfungskosten 20.500,00 EUR.

IV Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs.2 HGB aufgestellt.

Die Aufwendungen für Altersvorsorge betragen 11.191,18 EUR (Vj.: 13.124,29 EUR).

V Sonstige Angaben

Zahl der Arbeitnehmer

Im Durchschnitt wurden im Geschäftsjahr 66 Mitarbeiter (Angestellte) i.S.v. § 285 Nr. 7 HGB beschäftigt (Vorjahr 55 Angestellte).

Gesellschaftsorgane

Die beschränkt haftenden Gesellschafter der Kapitalgesellschaft sind:

die Handwerkskammer Kassel, Kassel, Körperschaft des öffentlichen Rechts

die Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg, Kassel, Körperschaft des öffentlichen Rechts

das Berufsbildungszentrum Marburg gGmbH, Marburg-Cappel

Geschäftsführer und Gesellschafterversammlung

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres lag die Führung der Geschäfte bei den Geschäftsführern:

Jürgen Müller,

Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Kassel, Kassel

Katrin Bock

Geschäftsführerin der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH,

Edermünde

Jürgen Hahl,

Geschäftsführer Finanzen und interne Dienstleistungen der Handwerkskammer Kassel, Oberaula

Bezüglich der Angaben zu den Gesamtbezügen der Geschäftsführer wird § 286 Abs. 4 HGB angewendet.

Verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen sowie Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen/Personen

Marktunübliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen oder Personen werden nicht geschlossen.

Ergebnisverwendungsvorschlag bzw. -beschluss

Der Verlustvortrag zum 01.01.2023 beträgt unter Einbeziehung des Jahresfehlbetrages 2022 241.537,60 EUR. Der Jahresfehlbetrag 2023 von 11.430,99 EUR wird zusammen mit diesem auf neue Rechnung vorgetragen.

Übrige Angaben

Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts "Steuerbegünstigte Zwecke" der Abgabenordnung. Gemäß § 2 der Satzung dürfen Gewinne nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden.

Kassel, 30. April 2024

Geschäftsführer/-in

ANLAGENSPIEGEL 2023

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2023 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31. Dez. 2023 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	338.600,09	10.399,05	0,00	348.999,14
	338.600,09	10.399,05	0,00	348.999,14
SACHANLAGEN
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	9.842.945,84	28.601,51	10.883,50	9.860.663,85
	9.842.945,84	28.601,51	10.883,50	9.860.663,85
FINANZANLAGEN
Genossenschaftsanteile	50,00	0,00	0,00	50,00
	50,00	0,00	0,00	50,00
	10.181.595,93	39.000,56	10.883,50	10.209.712,99

	ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2023 EUR	Zuführungen EUR	Auflösungen EUR	31. Dez. 2023 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	326.793,59	13.416,05	0,00	340.209,64
	326.793,59	13.416,05	0,00	340.209,64
SACHANLAGEN
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.427.892,34	649.412,51	0,00	8.077.304,85
	7.427.892,34	649.412,51	0,00	8.077.304,85
FINANZANLAGEN
Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	7.754.685,93	662.828,56	0,00	8.417.514,49

	BUCHWERTE
	31. Dez. 2023 EUR	31. Dez. 2022 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	8.789,50	11.806,50
	8.789,50	11.806,50
SACHANLAGEN
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.783.359,00	2.415.053,50
	1.783.359,00	2.415.053,50
FINANZANLAGEN
Genossenschaftsanteile	50,00	50,00
	50,00	50,00
	1.792.198,50	2.426.910,00

SONSTIGER BERICHTSTEIL

Der Beschluss über die Feststellung des Jahresabschlusses sowie die Ergebnisverwendung entsprechend des Vorschlags der Geschäftsführung (Vortrag auf neue Rechnung) wurde am 25. Juni 2024 von der Gesellschafterversammlung gefasst.

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

BZ BILDUNGSZENTRUM KASSEL GMBH, KASSEL

Gliederung

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

2. Geschäftsverlauf und Lage der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH

III. Ertragslage

IV. Finanzlage

V. Vermögenslage

VI. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

2. Risikobericht

3. Chancenbericht

VII. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH versteht sich als das Kompetenzzentrum für Aus- und Weiterbildung sowie Qualifizierungsdienstleistungen der nordhessischen Wirtschaft. Die Qualitätssicherung in der Ausbildung des Fachkräftenachwuchses und die permanente Weiterentwicklung der Angebote in der Fort- und Weiterbildung sind in gewachsener Tradition die Kernaufgaben. Die enge Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis in den neu ausgestatteten und modernen Werkstätten des Bildungszentrums bieten eine qualifizierte und praxisnahe Aus- und Weiterbildung.

Das BZ Bildungszentrum Kassel entwickelt regelmäßig neue Dienstleistungs- und Bildungsangebote, um die aktuellen Themen in den einzelnen fachlichen Disziplinen aufzugreifen, in das Angebotsportfolio zu integrieren und weiterzuentwickeln. Hierzu beteiligt sich die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH auch an Forschungsprojekten und geht Kooperationen ein.

Der Gesellschaftsvertrag wurde zuletzt am 02.08.2007 geändert.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Eine Erhebung zur Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2023 "Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2023, Analysen auf Basis der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge und der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit zum Stichtag 30. September", Fassung vom 13.12.2023 (Stephanie Oeynhausen, Alexander Christ, Eric Schuß, Bettina Milde, Ralf-Olaf Granath) kommt zu dem Ergebnis, dass der Ausbildungsmarkt im Jahr 2023 sich langsam weiter von den starken Einbußen, die es mit Beginn der Corona-Pandemie zu verzeichnen gab, erholt.

Nach Rückgängen in den Vorjahren stieg 2023 die Nachfrage der Jugendlichen nach Ausbildung um 17.300 auf 552.900 (+3,2 %). Auch das Angebot an dualen Berufsausbildungsstellen nahm in vergleichbarem Umfang zu (+18.600 bzw. +3,4 %) und lag nun bei 562.600. Damit übertraf das Angebot zum zweiten Mal in Folge die Nachfrage der Jugendlichen. Allerdings nahmen auch die Schwierigkeiten zu, das Ausbildungsangebot der Betriebe und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen. Sowohl der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen als auch der Anteil der erfolglos suchenden Ausbildungsplatznachfrager ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Bundesweit blieben 2023 73.400 Ausbildungsstellen unbesetzt, das sind 13,4 % des betrieblichen Angebots - ein neuer Höchstwert. Gleichzeitig hatten 63.700 junge Menschen zum Bilanzierungsstichtag 30. September 2023 noch keinen Ausbildungsplatz gefunden und hielten deshalb ihren Vermittlungswunsch weiterhin aufrecht. 11,5 % der Ausbildungsplatznachfrage blieb damit erfolglos.

Die Ergebnisse verdeutlichen zusammenfassend: Die Gewinnung von Jugendlichen für eine duale Berufsausbildung bleibt eine der zentralen Herausforderungen zur künftigen Fachkräftesicherung. Gleichzeitig ist jedoch zu berücksichtigen, dass es neben Problemen in der Besetzung von Ausbildungsstellen auch weiterhin Versorgungsprobleme in nicht wenigen Regionen und Berufen gibt. Neben der Frage, wie junge Menschen für eine duale Berufsausbildung (anstelle eines Studiums) gewonnen werden können, ist es somit genauso wichtig zu fragen, wie ausbildungsinteressierte Jugendliche unter Berücksichtigung ihrer Berufswünsche erfolgreich bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz sein können und wie Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage effizienter zusammengebracht werden können. Besonders hohe Rückgänge sind in den handwerklichen Berufen Maurer/-in, Fleischer/-in, Bäcker/-in und Metallbauer/-in zu verzeichnen.

Nach dem "Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2023, Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung" des BIBB, 1. Auflage 2023 treffen nahezu alle Weiterbildungsanbieter (90 %) die Aussage, über eine solide Marktposition zu verfügen. Es gab aber auch eine Reihe wirtschaftlicher und struktureller Faktoren, die die Weiterbildungsanbieter im Sommer 2022 - in unterschiedlicher Betroffenheit - vor Herausforderungen stellten.

[Abbildung "Aktuelle Herausforderungen und Marksituation bei Weiterbildungsanbietern"]

Trotz der grundsätzlich hohen Nachfrage nach Weiterbildung hatten vier von zehn Einrichtungen (42 %) im Jahr 2022 Schwierigkeiten, die Adressatinnen und Adressaten bzw. Zielgruppen von Angeboten zu erreichen. Wenngleich aus der Umfrage keine Informationen zu den Hintergründen vorliegen, dürfte anzunehmen sein, dass es sich häufig um typischerweise in der Weiterbildungsbeteiligung unterrepräsentierte Gruppen wie bspw. Niedrigqualifizierte und Arbeitslose (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2022, S. 28-47) handeln könnte. Mit Blick auf die hohe Inflation und das schlechte Konsumklima waren möglicherweise auch Personen mit niedrigem bis mittlerem Einkommen davon betroffen. Mit der hohen Inflation ging zudem für zahlreiche Anbieter offenkundig das Problem einher, steigende Kosten nicht ohne Weiteres an ihre Kundinnen und Kunden bzw. Finanziers weitergeben zu können. So stimmte fast jeder zweite Weiterbildungsanbieter (45 %) (eher) zu, dass Preissteigerungen der eigenen Weiterbildungsangebote zu einem Rückgang der Nachfrage führen. Sieben von zehn Weiterbildungsanbietern (71 %) gaben an, dass die zukünftige Entwicklung der Nachfrage ihrer Weiterbildungsangebote zum Befragungszeitpunkt schwer abzuschätzen war. Ein weiteres drängendes Thema für Weiterbildungsanbieter war zudem der Fachkräftemangel: Sieben von zehn (70 %) Einrichtungen gaben an, Schwierigkeiten zu haben, geeignetes Personal im Bereich Weiterbildung zu rekrutieren. Mit Blick auf die hohe Bedeutung, welche der Weiterbildung in der Bewältigung technischer und gesellschaftlicher Wandlungsprozesse zugemessen wird, können Fachkräfteengpässe in diesem Bildungsbereich transformatives Handeln erschweren. Fast jede dritte Einrichtung (30 %) stimmte (eher) zu, seit Beginn der Pandemie viele freie Mitarbeitende (Honorarkräfte) verloren zu haben. Als ein generell relevanter Faktor für die eigene Marktposition dürfte die Spezifik des Angebots anzusehen sein. Anbieter, die in ihren Weiterbildungsveranstaltungen spezifisches Wissen vermitteln, stehen vermutlich grundsätzlich in geringerem Wettbewerb als Einrichtungen, deren Angebote in ähnlicher Art eher häufig existieren.

Zudem verschärft sich die Lage durch den anhaltenden Ukraine-Konflikt und den damit verbundenen stetig steigenden Erhöhungen der Material- und Energiepreise sowie Lieferengpässen. Auch der sich weiterhin zuspitzende Fachkräftemangel, vor allem in der Region Nordhessen, erschwert der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH die Gewinnung primär von neuem technischen Ausbildungspersonal sowie die Bindung des vorhandenen Personals. Die Abwanderung des Personals in die Industrie bzw. generell in die freie Wirtschaft und die äußerst diffizile Nachbesetzung der Stellen ist zu einem hohen Risikofaktor geworden.

Die Sicherung des zukünftigen Bewerber- und Fachkräftepotenzials für die Region bleibt weiterhin eine zentrale Aufgabe angesichts des demographischen Wandels und der anhaltenden Neigung der Abiturienten ein Studium aufzunehmen. Die Attraktivität und das Potenzial, das eine berufliche Ausbildung bieten kann, muss allen Schulabgängern weiterhin vermittelt und beworben werden. Die Wahl, die Begleitung und das Durchhalten einer Ausbildung ist bei wachsenden Abbruchquoten eine zusätzliche Herausforderung. Zudem verschärft der vorherrschende Fachkräftemangel den Kampf um Bewerberinnen und Bewerber in allen Branchen eklatant. Neben strukturellen Themen, wie Arbeitsbedingungen und Gehalt bei den Ausbildungsberufen, sind individuelle kognitive, soziale und emotionale Schwierigkeiten der Auszubildenden eine große Herausforderung des Arbeitsmarktes und der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH.

Veränderte Technologien und die Dynamik des digitalen Transformationsprozesses führen zu veränderten Arbeitsorganisationen und Qualifikationsanforderungen. Eine hohe Selbständigkeit, eigenverantwortliches Arbeiten, Flexibilität und Engagement beim lebenslangen Lernen sind Anforderungen, die mit zunehmendem technischem Fortschritt verbunden sind. Die Informations- und Kommunikationstechniken sowie die daraus resultierenden veränderten Qualifikationsanforderungen in der Berufsbildung aufzugreifen und in Bildungsangebote umzusetzen, ist eine zentrale Herausforderung der Berufsbildung in den nächsten Jahren. Darüber hinaus ist vor dem Hintergrund der Heterogenität der Teilnehmenden in der beruflichen Bildung, die Durchlässigkeit des beruflichen Ausbildungssystems zwischen verschiedenen Qualifikationssystemen eine wichtige Voraussetzung, um die Zugänge zur beruflichen Bildung offener zu gestalten.

2. Geschäftsverlauf und Lage der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH

Die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH bietet ein umfangreiches Angebotsportfolio, das den verschiedenen Qualifikationsniveaus der beruflichen Bildung des Deutschen Qualifikationsrahmens entspricht.

Angebotsportfolio:

•	Aufstiegsfortbildung bzw. Praxisstudiengänge zur Vorbereitung auf Prüfungen von IHK und HWK (bspw. Meister in Handwerk und Industrie, Fachkaufleute und Fachwirte: Bachelor Professional),
•	Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Handwerk,
•	Eignungsfeststellung, Übungswerkstatt und Umschulung im Auftrag der Agentur für Arbeit und der Jobcenter,
•	Seminare und Lehrgänge zur berufsbegleitenden Anpassungsfortbildung für Selbstzahler und Firmen,
•	Einzelprojekte und Dienstleistungen im Auftrag der EU, des Bundes, des Landes und der regionalen Gebietskörperschaften.

Die Teilnehmendenzahlen lagen in 2023 mit 5.604 Teilnehmenden um 22% über dem Niveau des Vorjahres (2022 waren es 4.586 Teilnehmende). Dennoch war das Betriebsergebnis im Jahr 2023 defizitär.

Multiple Krisensituationen wie die Veränderungen des Arbeitsmarktes, der rasante technische Fortschritt, die demografische Entwicklung, die zunehmende Akademisierung der Ausbildung sowie der Trend zu digitalen Lehr-/ Lernarrangements, der eklatante Mangel an Fach- bzw. Ausbildungspersonal, Lieferkettenengpässe, steigende Energiekosten, vorherrschende Inflation und eine insgesamt angespannte weltwirtschaftliche Lage verändern auch den Aus- und Weiterbildungsmarkt und damit die Arbeit der Bildungsträger. Die Identifikation neuer fachlicher Weiterbildungsinhalte und damit die Entwicklung neuer Kursangebote, die Erschließung neuer Zielgruppen, die Nutzung von Synergien und Offenheit für neue Kooperationsmodelle sind weiterhin zentrale Faktoren für die zukünftige Entwicklung der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH.

III. Ertragslage

Der Umsatz war in 2023 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Umsatzerlöse des Wirtschaftsjahres 2022 liegen bei 5.256.187,32 EUR, die Erlöse des Jahres 2023 bei 5.198.689,41 EUR. Die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH weist zum 31.12.2023 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 11.430,99 EUR aus. Das Ergebnis stellt eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr dar, in welchem der Jahresfehlbetrag 90.232,94 EUR betrug.

Die Fachbereiche Jobmarktservice, Nahrung, Körperpflege sowie das Internat und die im August 2023 selbst übernommene Betriebskantine wiesen zum Jahresende defizitäre Ergebnisse aus. Die anderen Fachbereiche konnten Umsätze und Ergebnisse erwirtschaften, die teilweise weit über den Planzielen lagen.

Die Grundauslastung in den Bereichen Metall- und Elektrotechnik war auch im Jahr 2023 durch die stagnierende Nachfrage im Bereich der Übungswerkstatt und der Umschulung rückläufig. Die über die Agentur für Arbeit und die Jobcenter ausgegebenen Bildungsgutscheine sowie Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine waren auch in diesem Jahr nicht ausreichend, um das Auslastungsniveau der Werkstätten vor Eintritt der Pandemie zu erreichen. Der Fachbereich Jobmarktservice wurde bereits in 2021 in seiner Personalstruktur aufgrund der hoch defizitären wirtschaftlichen Entwicklungen stark reduziert. Im Jahr 2023 wurde die Reduzierung fortgesetzt, so dass aufgrund der letzten Abfindungszahlungen an freigesetzte Mitarbeitende das Ergebnis in diesem Fachbereich defizitär war. Der Fachbereich wurde als Fachbereich "Projekte" fortgeführt, in welchem die Eignungsfeststellung, die Übungswerkstatt, BOP und BOF organisiert und durchgeführt wurden, um aus diesen Formaten zur Auslastung der Werkstätten beizutragen. Jedoch ist die Akquise von Teilnehmenden aus dem Kundenkreis der Arbeitsagenturen und der Jobcenter sehr diffizil geworden und stagniert weiterhin. Die Annahme neuer Projekte wird im Vorfeld genau geprüft. Nur bei gegebener Wirtschaftlichkeit und Passung mit den Kernkompetenzen des Hauses werden zukünftig Jobmarktprojekte realisiert.

Die Fachbereiche Elektro- und Gebäudetechnik sowie Metalltechnik konnten jedoch den Rückgang der Bildungsgutscheine über die Akquise von Firmenkunden und die Entwicklung passgenauer Formate und Inhouse-Schulungen den Umsatz und die Auslastung kompensieren.

Die Raumkosten sind aufgrund erhöhter Aufwendungen für Energie und erhöhter Kosten für Wartungen und Instandhaltungen durch Fremdfirmen gestiegen. Der Bereich der Werbekosten hingegen konnte gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH die Stelle für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit mit eigenem Personal besetzt hat und somit die Kosten für externe Agenturen zur Umsetzung von Werbemaßnahmen eingespart werden konnten.

Die Personalkosten sind im Vergleich zum Vorjahr von 2.575.122,43 EUR auf 2.597.658,88 EUR angestiegen. Grund hierfür sind die Besetzung vakanter und unbesetzter Stellen, wie z. B. Ausbilder/-in im Bereich Sanitär-Heizung-Klima, Fachbereichsleitung Kaufmännisches Fachwissen und Management sowie der Aufbau eines kompletten Teams für die betriebseigene Kantine und die Erhöhung der Tariflöhne um 6%.

Insgesamt hat sich das Unternehmensergebnis 2023 aufgrund anhaltender Herausforderungen einerseits und kontinuierlichen Kosteneinsparungen andererseits mit - 11.430,99 EUR zwar weiterhin defizitär aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich positiver entwickelt.

IV. Finanzlage

Die Finanzlage ist weiterhin als stabil einzuschätzen. Jedoch wird das Eigenkapital durch den erneuten Jahresfehlbetrag geschmälert. Im besten Fall wird im kommenden Geschäftsjahr 2024 ein neutrales oder positives Ergebnis erwirtschaftet, um die Rücklagen des Unternehmens nicht angreifen zu müssen und die Finanzlage weiterhin stabil halten zu können.

Wesentliche Darlehens- oder Leasingverpflichtungen bestehen nicht.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden keine Fördermittel des Bundes und des Landes beantragt. Die Investitionen wurden aufgrund der negativen wirtschaftlichen Entwicklung auf ein absolutes Minimum beschränkt.

V. Vermögenslage

Die Vermögensstruktur hat sich gegenüber dem Vorjahr positiv verändert. Das Eigenkapital sinkt entsprechend dem Jahresverlust und beträgt zum 31. Dezember 2023 insgesamt 2.547.031,41 EUR.

Die Eigenkapitalquote hat sich von 42 % auf 47 % erhöht; die Quote der flüssigen Mittel ist von 52 % auf 59 % gestiegen.

VI. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Die Entwicklung neuer innovativer Kursangebote, vor allem digitaler Lehr-/ Lernarrangements für ausgesuchte Zielgruppen der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH, die Sicherung der Qualitätsstandards aller Kursformate, die Akquise weiterer neuer Firmenkunden, die Bindung von qualifiziertem Fachpersonal insbesondere im handwerklich/ technischen Bereich sowie die Gewinnung von neuem kompetenten Fachpersonal als auch die enge Kontrolle der Kosten sind weiterhin entscheidende Erfolgsfaktoren.

Vor dem Hintergrund der dringend notwendigen Fachkräftesicherung der regionalen Unternehmen, muss die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH zusätzlich zu den etablierten Angeboten, neue Angebote entwickeln, die die vorhandenen und zukünftigen Anforderungen der Betriebe in der Region Nordhessen aufgreifen.

Im Bereich der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung ist die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH abhängig von der Einstellungspraxis und vom Einstellungserfolg der ausbildenden Betriebe im Kammerbezirk der Handwerkskammer Kassel. Von den Ausbildungszahlen wird der Umsatz der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung und darauf aufbauend später die Aufstiegsfortbildungen, wie u. a. die Meisterschule beeinflusst. Die Ausbildungszahlen haben sich im Kammerbezirk Kassel gegenüber dem Jahr 2022 um 2,8 % quer durch alle handwerklichen Berufsbilder reduziert. Die Anzahl der Meisterprüfungen hat sich ebenfalls gegenüber dem Vorjahr reduziert und zwar um 1,92 %. Somit hat die Stärkung der dualen Ausbildung für die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH eine sehr hohe Priorität. Im Jahr 2023 hat sich die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH daher wieder regelmäßig aktiv an Ausbildungsmessen beteiligt und eigene Veranstaltungen stärker forciert, wie bspw. am Tag des Handwerks an dem über 1.500 Schüler/-innen zu Gast auf dem Campus waren und sich in unterschiedlichsten Berufsbildern ausprobiert und informiert haben.

Zur Förderung der Ausbildung und zur Unterstützung der Menschen, denen der Einstieg in die Ausbildung nicht unmittelbar gelingt, setzte die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH in der Vergangenheit auf öffentlich ausgeschriebene Projekte und Maßnahmen zur Integration von Jugendlichen, SGB II und GSB III Empfängern in den Arbeitsmarkt um. Die Ausschreibungen öffentlicher Förderprojekte der Agentur für Arbeit und der Jobcenter über das Regionale Einkaufszentrum werden sehr aufmerksam beobachtet und geprüft, ob sie durch die Ausschreibungssystematik und der Tendenz zu Niedrigpreisen wirtschaftlich durchgeführt werden und das Angebotsportfolio der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH sinnvoll erweitern können. In 2023 konnte keine Ausschreibung diesen Kriterien Rechnung tragen.

Das klassische Seminargeschäft ist, vor allem im Bereich Kaufmännisches Fachwissen und Management, nach der SARS-CoV-2-Pandemie sehr verhalten und es bedarf eines hohen Aufwands marketingtechnischer Bemühungen diese Formate ansatzweise kostendeckend zu realisieren.

Möglicherweise ist hierfür der deutliche Anstieg von bundesweiten (digitalen) Konkurrenzangeboten verantwortlich. Viele Mitbewerbende setzen auf Blended-Learning oder E-Learning Konzepte. Die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH sieht den Aus- und Umbau der IT-Infrastruktur für das kommende Jahr als eine zentrale Kernaufgabe, um sich professionell im Bereich der digitalen Lehr- und Lernkonzepte zu etablieren, da sich insgesamt der Trend zu kurzen, intensiven und digitalen Weiterbildungsformaten fortsetzt. Mit Unterstützung der modernen technischen Ausstattung in den Unterrichtsräumen und Werkstätten können neue Lehr- und Lernkonzepte für die Herausforderung des digitalen Transformationsprozesses entwickelt und angeboten werden. Jedoch hat sich gezeigt, dass auch hierfür die IT-Infrastruktur innerhalb der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH (Netzgeschwindigkeit, W-LAN Abdeckung, Storage Kapazität, Serverlandschaft) dringend optimiert werden muss. Zudem ist die Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter/-innen bzw. Dozenten im Bereich der Medienpädagogik und künstlicher Intelligenz weiterhin ein zentrales Element für eine erfolgreiche und konkurrenzfähige Umsetzung digitaler Lehr- und Lernkonzepte.

Aufgabe der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH bleibt es, neben den Kernaufgaben der Aus- und Weiterbildung im Handwerk, mit den praxisorientierten Werkstätten kontinuierlich Konzepte und Angebote zu entwickeln, die eng an dem Bedarf der Selbstzahler, Unternehmen und öffentlichen Institutionen orientiert sind. Die Herausforderungen der Digitalisierung sowie die Bedürfnisse der Akteure der Region Nordhessen im Bereich der Personalentwicklung müssen aufgegriffen werden. Weiterbildung ist der integrale Bestandteil des lebenslangen Lernens welcher jedoch auch abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg der entsprechenden Unternehmen ist sowie von deren Bereitschaft in das Wissen der Mitarbeitenden bzw. das Humankapital in Zeiten multipler wirtschaftlicher Krisen zu investieren.

In einer von Volatilität, Ungewissheit, Komplexität, Ambiguität und von insgesamt multiplen Krisen geprägten Zeit werden die Anforderungen an Arbeitskräfte, die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden und die Bereitschaft sowie die Fähigkeit zur mehrfachen beruflichen Neuorientierung zunehmen. In diesem Spannungsfeld zwischen steigenden und sich dynamisch verändernden fachlichen Anforderungen und der damit sehr heterogenen Teilnehmendenstruktur der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH, ist es von besonders hoher Relevanz, sich durch ein differenziertes und modulares Angebot zu positionieren.

Die Strategie der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH ein breites aber dennoch individuelles Angebot für Selbstzahler und Firmen zu entwickeln, wird weiterverfolgt.

2. Risikobericht

Marktrisiken:

In Hochrechnungen wird davon ausgegangen, dass sich die duale Ausbildung bis 2030 ihre relative Bedeutung erhalten kann, bei leichtem Demographie bedingtem Rückgang. Voraussetzung für diese Annahme ist jedoch, dass der Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Erwerbspersonen ohne Abschluss in die duale Berufsausbildung oder in Weiterbildungsmaßnahmen integriert werden können. Die duale Ausbildung und darauf aufbauend die Weiterbildung und die höhere Berufsbildung werden damit die zentrale Kernkompetenz der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH bleiben.

Die in Teilen noch spürbaren Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie und weiterer multipler Krisen (Energie, Preissteigerungen, Inflation, Kriege, Fachkräftedefizit, etc.), die Digitalisierung und der demographische Wandel erfordern ein hohes Maß an Dynamik und Flexibilität von Arbeitskräften. Diese Markterfordernisse in konkrete Bildungsangebote mit den vorhandenen Werkstätten und Ausbildungsmitteln umzusetzen, bleibt die kontinuierliche Aufgabe für die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH.

Forderungsausfallrisiken:

Das Forderungsausfallrisiko konnte durch eine engere Kontrolle und Verbesserung der Teilnehmerbetreuung durch die einzelnen Fachbereiche und das Rechnungswesen stabil gehalten werden.

Liquiditätsrisiken:

Liquiditätsrisiken bestehen derzeit nicht.

IT- und Informationssicherheitsrisiken:

Der reibungslose Ablauf fast aller Geschäftsprozesse hängt stark von der Verfügbarkeit und Verlässlichkeit der IT-Systeme und der ausfallsicheren Vernetzung der einzelnen Gebäudestandorte ab. Zugleich nimmt das für den Distanzunterricht erforderliche Datenvolumen zu. Die wachsende Vernetzung und die notwendige permanente Verfügbarkeit stellen immer höhere Anforderungen an unser IT-System. Risiken durch einen Ausfall von IT-Systemen verringert die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH durch die kontinuierliche Überprüfung der IT-Sicherheit sowie den Einsatz moderner Hard- und Softwarelösungen. Zur Abwehr von Schadsoftware werden Schutzprogramme eingesetzt. Aufgrund des in der IT liegenden hohen Risikopotenzials, haben Investitionen in die IT-Sicherheit und Verfügbarkeit eine hohe Priorität. Für 2024 sind weitere Investitionen zur Sicherung der Serverlandschaft und zum Ausbau von benötigtem Storage geplant. Zudem wird zur Digitalisierung einer Vielzahl an Geschäftsprozessen eine neue ERP-Software in 2024 implementiert.

Personalrisiken:

Die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH ist von der Qualität ihres Ausbildungspersonals und freiberuflichen Dozenten im hohen Maße abhängig. Der Fachkräftemangel ist sehr deutlich spürbar. Sowohl bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitender und freiberuflichen Dozenten als auch bei der Fluktuation der Belegschaft. Mittels attraktiver Arbeitsbedingungen und hoher Freiheitsgrade in den Arbeitsaufgaben wird versucht, dieses Risiko zu minimieren. Die Aufwendungen für Personal und Honorarkräfte werden in den nächsten Jahren noch eklatanter steigen, um im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft, die erforderlichen Fachkräfte an die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH zu binden.

3. Chancenbericht

Es ist davon auszugehen, dass die Bereitschaft erwerbstätiger Personen aufgrund der fordernden und komplexen Zeiten zum Erwerb neuer Qualifikationen bzw. Kompetenzen und damit die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen zunehmen wird jedoch in Anhängigkeit der einzelwirtschaftlichen Situationen des Einzelnen. Zudem wird der Bedarf in den Unternehmen an flexiblen, gut qualifizierten Fachkräften in nahezu allen Wirtschaftszweigen weiter steigen. Auch die Entwicklung sogenannter "Future Skills" wie ausgeprägte technische Fähigkeiten, klassische Soft Skills und digitale Grundfähigkeiten, werden zukünftig in Unternehmen eine große Rolle spielen. Diesen Trend aufzugreifen und in konkrete Angebote umzuwandeln ist eine zentrale Aufgabe der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH.

Die Nachfrage nach komplexen und neuen Qualifizierungsangeboten erfordert eine flexible Anpassung und Modernisierung des Angebotsportfolios. In der Anpassung des Aus- und Weiterbildungsbereiches an die Herausforderungen der Unternehmen liegen Marktchancen, die die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH mit ihrer hochmodernen technologischen Ausstattung nutzen und vorantreiben kann.

Das umfangreiche Know-how, die jahrelange Erfahrung und die Qualifikation unserer Mitarbeitenden in Kombination mit unseren hochmodernen Werkstätten stellen eine hohe Qualität in unseren Lehrgängen sicher und sind entscheidende Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Bildungseinrichtungen. Unsere hohen Qualitätsansprüche sichern wir durch permanente interne Ablauf- und Qualitätskontrollen.

Insgesamt werden wir den Wettbewerb am Markt mit Erfahrung, Innovationen, Veränderungsbereitschaft, Flexibilität, Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit und mit einem hohen Maß an Qualität begegnen und weiterhin den Dialog zur nordhessischen Wirtschaft suchen.

VII. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die weiterhin angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt im Bereich von Ausbildungspersonal gefährdet die Leistungsfähigkeit BZ Bildungszentrum Kassel GmbH. Es besteht die Gefahr, dass das Angebotsportfolio zukünftig nicht mehr vollumfänglich angeboten werden kann, wenn technisch versiertes Fachpersonal wegbricht. Die Aktivitäten zur Personalgewinnung wurden in 2023 wesentlich verstärkt und sollen so auch in 2024 fortgesetzt werden. Insgesamt ist die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH mit ihrem Angebotsportfolio für die unterschiedlichen Zielgruppen breit aufgestellt. Es besteht jedoch eine hohe Abhängigkeit von der Entwicklung des Arbeitsmarktes und der gesamtwirtschaftlichen Lage der Region Nordhessen.

Eine Chance zur Steigerung der Teilnehmendenanzahl im Bereich der Meisterschule kann in 2024 die Erhöhung der Aufstiegsprämie durch die Hessische Landesregierung sein. Mit der Erhöhung der Prämie soll die berufliche Weiterbildung und Qualifikation der Arbeitnehmer/-innen im Land gefördert werden. Diese Maßnahme soll den Menschen in Hessen mehr Möglichkeiten bieten, ihre berufliche Laufbahn voranzutreiben und den Fachkräftemangel in der Region zu bekämpfen. Bisher erhielten Absolvent/-innen einer Meisterprüfung in Hessen eine Prämie von 1.000 Euro nach erfolgreichem Abschluss der Prüfung. Ab dem 1. Juni 2024 wird dieser Förderbetrag auf 3.500 Euro erhöht. Diese Änderung gilt für die Meisterprüfungen die nach dem 01.06.2024 abgelegt werden. Die Aufstockung der Prämie zeigt das Engagement der Landesregierung, die Weiterbildung und Qualifizierung von Fachkräften stärker zu fördern und den Absolvent/-innen mehr finanzielle Unterstützung bei der Bewältigung der Kosten ihrer beruflichen Entwicklung zu bieten.

Kassel, den 10. Mai 2024

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH, Kassel

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH, Kassel, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH, Kassel, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Kassel, den 11. Juni 2024

Prof. Dr. Ludewig u. Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Manuel Wiedemann Prof. Dr., Wirtschaftsprüfer

Uwe Lauerwald, Wirtschaftsprüfer