Martinrea Honsel Germany GmbH

Meschede

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

1. Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Rechtliche Grundlagen der Gesellschaft

Die Martinrea Honsel Germany GmbH (im Folgenden "das Unternehmen" oder "Martinrea Honsel") steht zu 100 % im Eigentum der niederländischen Martinrea Honsel Holdings B.V. mit Sitz in Amsterdam. Martinrea Honsel wird in den Konzernabschluss der Martinrea International Inc. (Kanada), (im Folgenden "Corporate Canada") einbezogen.

1.2 Produkte und Dienstleistungen

Martinrea Honsel entwickelt und produziert Leichtmetallkomponenten aus Aluminium für Motoren, Getriebe, Fahrwerke, Batterierahmen und Karosserien von PKW sowie Nutzfahrzeugen inkl. Schwerlastzugmaschinen. Zunehmend an Bedeutung gewinnen Bauteile für Anwendungen in elektronisch angetriebenen Fahrzeugen ("E-Mobilität").

Martinrea Honsel's Fertigungsbetriebe bestehen aus den drei folgenden verschiedenen Produktionsstätten:

―	Druckguss Meschede
―	Kokillen- und Sandguss Meschede
―	Walzwerk Meschede

Die Produktionsstätte Druckguss Meschede fertigt fast ausschließlich Komponenten für die Automobilindustrie wie beispielsweise Motorblöcke, Getriebekomponenten, Fahrwerksteile und Batterierahmen. Zu den Kunden zählen unter anderem Ford, Daimler, Volvo, ZF, Jaguar Land Rover und Samsung.

Im Kokillen- und Sandguss-Werk Meschede werden hauptsächlich Fahrwerksteile für PKW, wie beispielsweise Hinterachsträger, Schwenklager, Längsträger und Rahmen produziert. Hinzu kommen LKW-Getriebegehäuse und hoch komplexe PKW-Motorblöcke für 6- und 8-Zylindermotoren. Zu den Kunden zählen unter anderem Daimler, Jaguar Land Rover, BMW und Volvo.

Das Walzwerk in Meschede fertigt Bleche, Bänder und Formate, die in Produkten für die Automobilindustrie, aber auch für den Maschinenbau und die Konsumgüterindustrie zum Einsatz kommen.

Der am Standort Nuttlar angesiedelte Formenbau unterstützt mit der Herstellung technologisch anspruchsvoller Formen die Fertigung komplexer Gießereiprodukte.

Martinrea Honsel ist vornehmlich als Lieferant für die Automobilindustrie tätig. Dabei werden die Produkte entweder als Tier-1-Produzent oder an größere Tier-1-Lieferanten als Tier-2-Anbieter vertrieben.

Bei den großen und technisch hochentwickelten Aluminium-Bauteilen in den Bereichen Druck-, Kokillen- und Sandguss hat Martinrea Honsel nur eine geringe Anzahl von Wettbewerbern, die hinsichtlich der notwendigen Kapazitäten und Fachkenntnisse über die dafür erforderlichen Voraussetzungen verfügen.

Im Bereich Walzen bietet Martinrea Honsel spezialisierte Produkte für Kunden in der Automobilbranche und in weiteren Industrien an.

Martinrea Honsel verwendet eine Vielzahl von Aluminiumlegierungen in seinen Druckguss-, Kokillenguss-, Sandguss- und Walzverfahren. Dabei wird im Verlauf der Fertigungsprozesse auch eine große Menge an Strom und Gas für den Betrieb der Anlagen sowie Wasser zur Kühlung verbraucht.

Martinrea Honsel hat verschiedene Vereinbarungen wie z.B. Manufacturing- und Dienstleistungsvereinbarungen mit verbundenen Unternehmen abgeschlossen. Die Gesellschaft erbringt und erhält Leistungen und partizipiert im Rahmen solcher Vereinbarungen an einem weltweiten Manufacturing Modell. Die Gesellschaft ist insofern maßgeblich in die Martinrea-Gruppe integriert und partizipiert von der Gesamtentwicklung der Gruppe bzw. diese bestimmt zugleich die Ertrags- und Vermögenslage von Martinrea Honsel.

Martinrea Honsel ist Teil einer integrierten multinationalen Unternehmensgruppe. Bewertung und Dokumentation von Konzerngeschäften erfolgen gemäß den OECD Verrechnungspreisrichtlinien und den deutschen Gesetzen.

1. 3 Forschung und Entwicklung

1.3.1 Übersicht

Martinrea Honsel ist ein führender Entwickler und Hersteller von Leichtmetallkomponenten für die Automobilindustrie. Um diese Führungsposition zu behalten, wird kontinuierlich auf den für die Industrie relevanten Feldern geforscht und entwickelt. Dadurch wird sichergestellt, dass mit sehr kurzen Einführungszeiten immer kundenorientierte und marktrelevante Ideen in die Produkte eingebracht werden können. Diese Innovationen schaffen Nutzen, sowohl für Martinrea Honsel als auch für deren Kunden und sichern künftige Aufträge, festigen die Kundenbindung und schaffen zukunftssichere, nachhaltige Produkte.

Martinrea Honsel's Ingenieurabteilung führt unter der Leitung und mit Unterstützung von Corporate Canada und Martinrea's Hauptsitz in den Vereinigten amerikanischen Staaten, Martinrea International US Inc. (im Folgenden "Corporate US"), Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten durch, die von Corporate Canada und Corporate US zu genehmigen sind. Martinrea Honsel's Ingenieurabteilung berichtet dabei direkt an Corporate US. Corporate US hat die gesamte Verantwortung für Forschung und Entwicklung sowie das Ingenieurwesen bei allen Produkten, die Martinrea anbietet und hat die gesamte operative Verantwortung für Martinrea's weltweite Aluminium-Produktionsbetriebe.

Martinrea Honsel's Know-how Portfolio umfasst Werkstoffe und Legierungen sowie Prozesse und Verfahren. Die Erfahrung in diesen Bereichen wird in kundengetriebene Entwicklungsprojekte eingebracht. Das Ziel von Martinrea Honsel ist es, von einem frühestmöglichen Zeitpunkt an in Kundenprojekte eingebunden zu sein. Die konsequente Anwendung der Kompetenz und des Fachwissens kann wesentlich entscheidenden Einfluss auf ein optimal gewichtsreduziertes Design haben und zu einer nachhaltigen Reduzierung des Eigengewichts eines Fahrzeugs beitragen. Außerdem werden Funktionalität und Leistungsverhalten des Fahrzeugs verbessert.

Das kontinuierliche Bestreben, CO ₂-Ausstoß zu reduzieren, ist ein anhaltender Trend. Weltweit immer weiter steigende gesetzliche Vorgaben, zwingen die Automobilhersteller zur Einhaltung strenger gesetzlicher Emissionsgrenzwerte. Dies verlangt nach weiteren Anstrengungen, die Fahrzeuggewichte zu reduzieren und die Konstruktionen effizienter werden zu lassen, um sowohl die Verkleinerung der Motoren als auch strukturelle Verbesserungen zu unterstützen. Innovative Ansätze in der Leichtbauweise umfassen zunehmend Hybridstrukturen in einem Gemisch aus Materialien. Diese tragen auch zu einem verbesserten Fahrverhalten moderner Fahrzeuge sowie zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch bei. 1)

1) Europäische Kommission (2018): Pressemitteilung: Europa in Bewegung; 17. Mai 2018. Verkehrsclub Deutschland e.V. (2020): CO ₂-Grenzwert; EU setzt Vorgaben für PKW; https://www.vcd.org/themen/auto-umwelt/co2-grenzwert/; 03.05.2021.

Der Trend zu E-Fahrzeugen fordert ebenfalls verstärkt Leichtbauanstrengungen. Durch die schweren Batterien und Elektromotoren müssen die Fahrzeuge bei der Konstruktion Gewicht verlieren. Das eröffnet für Martinrea Honsel weitere Potenziale für Gussteile und Aluminium-Komponenten. Da die E-Motorengehäuse oft sehr komplexe Innenkühlkanäle beinhalten, ist hier ein besonderes Wissen an Gieß- und Kerntechnologie nötig. Dies gibt Martinrea Honsel die Möglichkeit, mit richtungsweisenden Ideen zusätzliches Marktpotenzial zu generieren. 2)

2) Verband der Automobilindustrie (2020): VDA-Präsidentin Müller: Wasserstoff und E-Fuels sind wichtige Bausteine für klimaneutralen Verkehr; https://www.vda.de/de/presse/Pressemeldungen/20200309-wasserstoff-und-e-fuels-sind-wichtige-bausteine-f-r-klimaneutralen-verkehr.html, 03.05.2021.

Ein weiterer Markt, der sich für Martinrea Honsel eröffnet, ist die Entwicklung und Produktion von gebauten Aluminiumstrukturen für Chassis und Fahrwerk, aber auch für Aufbau und Gehäuse, wie sie zum Beispiel für Batterien in elektrischen Fahrzeugen benötigt werden. In 2017 wurde ein umfangreiches Entwicklungsprojekt begonnen, um das benötigte prozesstechnische und werkstoffliche Fachwissen zur Herstellung besagter Komponenten zu entwickeln. Infolgedessen wurde Martinrea Honsel für die Serienproduktion zur Herstellung eines Hinterachsträgers mit Produktionsstart im Jahr 2021 nominiert. Indem alle Designverifizierungsprüfungen ohne Abweichung bestanden wurden, ist die Funktionsentwicklung des Achsträgers abgeschlossen. In 2021 wurde ein weiteres Produktentwicklungsprojekt für einen japanischen Erstausrüster durchgeführt, bei dem ein vorderer Druckguss-Träger mit einem Deckblech aus gestanztem Stahl und mehreren Stahlhalterungen zusammengebaut wird. Produktionsstart für diese Baugruppe ist in 2022.

In 2021 entstanden Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von € 6,7 Mio. (im Vorjahr € 3,0 Mio.), wovon € 0,6 Mio. (im Vorjahr € 0,3 Mio.) Entwicklungskosten aktiviert wurden. Dies entspricht einer Aktivierungsquote von rd. 9 % (im Vorjahr rd. 9 %). Zum 31. Dezember 2021 sind bilanzielle Entwicklungskosten von € 2,5 Mio. (im Vorjahr € 2,5 Mio.) erfasst.

1.3.2 Werkstoff- und Prozessentwicklung

Erhöhte Motorleistung und reduzierter Kraftstoffverbrauch erfordern eine verbesserte mechanische Leistung von Motorblöcken. Motorblöcke müssen immer höhere Zünddrücke ertragen können und dünnwandig gegossen werden, um Gewicht zu sparen und eine optimale Zylinderkühlung zu gewährleisten. Das Ziel der Entwicklungsarbeit bei Martinrea Honsel konzentriert sich daher auf eine verbesserte Leistungsfähigkeit dieser Komponenten. Dies wurde durch eine Optimierung des Gießverfahrens und der Materialeigenschaften sowie durch die Erforschung neuer Technologien für Zylinderlaufbuchsen erreicht.

1.3.3 Produktentwicklung

Ein optimales Leichtbauteil ergibt sich immer aus der Kombination eines leichten Werkstoffs und einer hochfunktionellen praktischen Konstruktion. Daher ist die Konstruktion für die Verbesserung der Effizienz eines Teils im Automobilanwendungssegment ebenso wichtig wie im Werkstoff- und Herstellungsprozess.

Martinrea Honsel hat die Kompetenz, Werkzeuge und Erfahrung, Kundenprojekte für leichte und gewichtsoptimierte Bauteile, von der Konzeptionsphase auf einem "leeren Blatt Papier" beginnend, unter Berücksichtigung der Lastenhefte und Bauräume zu unterstützen.

Alle für die Konstruktion und virtuellen Validierungen von Bauteilen notwendigen Werkzeuge werden eingesetzt: CAD-Software, die den Kundenanforderungen entspricht, Prozess-Simulation für die Füll- und Erstarrungsvorgänge beim Gießen sowie finite Elemente Software zur Strukturanalyse. In 2020 wurde mit diesen Werkzeugen eine wesentliche Verbesserung bei der Konstruktionsoptimierung von Strukturbauteilen hinsichtlich Akustik, Schwingung und Härte erreicht. Der abschließende physikalische Validierungstest in Kundenlaboren wurde 2021 erfolgreich bestanden.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Als Produzent von Leichtmetallkomponenten für Automobilhersteller ist die wirtschaftliche Entwicklung der Martinrea Honsel maßgeblich von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Automobilbranche sowie der Entwicklung von Aluminiumpreisen abhängig.

2.1.1 Automobilbranche

Die internationalen Automobilmärkte blicken auf ein turbulentes Jahr 2021 zurück: Nachdem aufgrund eines niedrigen Vorjahresvergleichs und Nachholeffekten insbesondere im ersten Halbjahr teilweise deutliche Zuwächse erzielt werden konnten, zeigte sich im zweiten Halbjahr ein deutlich negatives Bild. Insbesondere die Verknappung von Halbleitern belastet die globalen Lieferketten. Zudem machen Verknappungen bei sonstigen Vorprodukten und Rohstoffen sowie steigende Energie- und Logistikpreise der Branche zu schaffen. Von den drei größten Absatzregionen musste lediglich Europa (EU 27, EFTA & GB) im Gesamtjahr 2021 einen Rückgang verzeichnen. Wohingegen die Umsätze in den USA und China leicht anstiegen.

Auf dem europäischen PKW-Markt wurden im Jahr 2021 knapp 11,8 Mio. Neufahrzeuge zugelassen, rund 2 % weniger als im Vorjahr und immer noch ca. 25 % unter den Zahlen von 2019. Daher steht in Europa eine Erholung von den pandemiebedingten Rückgängen aus. Die fünf größten Einzelmärkte entwickelten sich im vergangenen Jahr unterschiedlich: In Italien wurde ein Plus von knapp 6 % realisiert, in Frankreich, Spanien und Großbritannien wurde ein kleines Plus erzielt (jeweils + 1 %). Hingegen wurden in Deutschland 10 % weniger PKW zugelassen als im Vorjahr. Zum Jahresende musste der gesamte europäische Markt erneut Einbußen hinnehmen: 950.200 neu zugelassene PKW im Dezember bedeuten einen Rückgang von 22 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

In den USA wuchs der Absatz der Leichtkraftfahrzeuge (PKW und Leicht-LKW) um 3 % auf 14,9 Mio. Fahrzeuge im Jahr 2021, lag aber noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau von rund 17,0 Mio. Fahrzeugen im Jahr 2019. Der Absatz von Leicht-LKW (+ 5 %) entwickelte sich 2021 dynamischer als der PKW-Absatz (- 2 %). Der Dezember verzeichnete mit 1,2 Mio. verkauften Neuwagen ein Minus von gut einem Viertel (- 26 %).

Der chinesische PKW-Markt beendete das Jahr 2021 mit einem Marktvolumen von 21,1 Mio. neu zugelassenen Fahrzeugen und wuchs damit um 7 %. Die Jahresbilanz fiel damit besser aus als im Vor-Corona-Jahr 2019. Das Absatzvolumen blieb jedoch deutlich hinter dem Rekordjahr 2017 zurück. Zum Jahresende wurden in China im Dezember rund 2,4 Mio. Neuwagen verkauft, 2 % mehr als im Vorjahr.

In Japan ging der Absatz fabrikneuer PKW im vergangenen Jahr um knapp 4 % auf 3,7 Mio. Fahrzeuge zurück. 280.100 PKW wurden im Dezember verkauft (- 11 %). In der zweiten Jahreshälfte standen daher kontinuierliche Rückgänge in den Büchern.

In Russland stieg der Leichtkraftfahrzeuge-Absatz (PKW und Leicht-LKW) im vergangenen Jahr um 4 % auf knapp 1,7 Mio. Einheiten.

Auf dem indischen PKW-Markt wurden 2021 mehr als ein Viertel mehr Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr (+ 27 %). Mit einem Marktvolumen von 3,1 Mio. Neuwagen wurde das ohnehin von der Krise geprägte Jahr 2019 übertroffen. Im Jahresendspurt wurden im Dezember 219.400 fabrikneue Fahrzeuge verkauft, 13 % weniger als im Vorjahr.

Der brasilianische Leichtkraftfahrzeuge-Markt (PKW und Leicht-LKW) beendete das Jahr 2021 knapp über dem schwachen Vorjahresniveau. Rund 2,0 Mio. neue zugelassene Fahrzeuge bedeuteten ein Plus von 1 %. Zum Jahresende wurden im Dezember 194.000 Fahrzeuge verkauft, 17 % weniger als im Dezember des Vorjahres. 3)

3) VDA - Verband der Deutschen Automobilindustrie e.V. - Pressemitteilung "Europa und Japan mit Rückgängen, USA und China im Plus"

Betrachtet man die Entwicklung der Produktionszahlen der Erstausrüster in dem für Martinrea Honsel als Automobilzulieferer sehr wichtigen deutschen Markt, sehen wir sogar einen Rückgang von 5,7 Mio. Einheiten auf 3,1 Mio. Einheiten (- 45 %) von 2017 bis 2021.

In Kanada wurden PKW-Verkäufe mit 1,64 Mio. Einheiten abgeschlossen, was einem Anstieg von 6,6 % gegenüber 2020 entspricht. 4)

4) The Globe and Mail: Canadian auto sales increased in 2021 despite slower December, consultancy says; https://www.theglobeandmail.com/business/article-canadian-auto-sales-increased-in-2021-despite-slower-december/

2.1.2 Metallmarkt

Der Preis für Primäraluminium an der Londoner Metallbörse setzte seinen Aufwärtstrend infolge einer robusten Markterholung in allen Industriesegmenten fort. Die Preise erreichten Mitte Oktober mit 3.180 USD je Tonne (mt) ihren Höchststand. Starke Spannungen in den Lieferketten und insbesondere ein Mangel an Halbleiterchips verursachten in der Automobilindustrie mehrere Stillstände und kehrten den Preistrend um. Der Preis erreichte Mitte Dezember mit 2.597 USD/mt den Tiefststand, begann sich danach jedoch zu erholen und schloss zum 31.12.2021 bei 2.806 USD/mt. Im Jahresdurchschnitt lag der Preis für Primäraluminium deutlich über dem Vorjahr, in US-Dollar 2.476 USD/mt (plus 45 %). 5)

5) Westmetall (2021): https://www.westmetall.com/de/markdaten.php?action=averages&field=LME_Al_cash, 12.04.2022

Sekundäraluminiummaterial wie wiederverwertbare Barren und Schrotte erreichten einen Anteil von fast 70 % an Martinrea Honsel's Aluminiumverbrauch im Jahr 2021. Die allgemeine Erholung des Sekundäraluminiumpreisindex an der Londoner Metallbörse seit Mitte 2020 setzte sich mit einiger Volatilität fort und erreichte Mitte Oktober mit 2.882 USD/mt einen Höhepunkt. Aufgrund der starken Nachfrage nach Gussteilen für die Automobilindustrie wurde die Sekundärpreisgestaltung viel stärker von Lieferkettenproblemen getroffen, und die Preise gingen bis zum 31. Dezember 2021 auf 2.140 USD/mt zurück. Im Jahresdurchschnitt war der Sekundäraluminiumpreis viel höher als im Vorjahr: In US-Dollar mit 2.236 USD/mt (plus 60 %) sowie in Euro mit 1.893 EUR/mt (plus 54 %). 6)

6) LME AL AA https://www.lme.com/en-GB/Metals/Non-ferrous/Aluminium-Alloy, 12.04.2022

Der Rohstoffbedarf wird aus dem EU-Raum, hauptsächlich aus Deutschland und Frankreich bezogen.

2.2 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

2.2.1 Ertragslage

Martinrea Honsel verlässt sich in erster Linie auf die Ertragsentwicklung und den Umsatz als die wichtigsten finanziellen Indikatoren für die Effektivität des Unternehmens bei der Erreichung seiner Ziele. Das Ergebnis wird anhand des Ergebnisses vor Steuern gemessen.

Der Umsatz der Betriebsperiode betrug € 330,9 Mio. Euro und lag um € 81,2 Mio. (32,5 %) über dem Vorjahr. Auch wenn die Umsatzentwicklung durch die Weitergabe deutlich gestiegener Rohstoffpreise unterstützt wurde, verbleibt auch nach Herausrechnung dieses Effekts für Martinrea Honsel in 2021 ein deutliches Umsatzplus. Die Auslieferungen erholten sich gegenüber 2020 trotz der fortgesetzten Schwierigkeiten des gesamten Marktes durch Covid-19 und unzureichender Verfügbarkeit von Halbleitern ab Mitte 2021 für die Erstausrüster.

Der Gussumsatz mit Produkten für den Druckguss sowie den Kokillen- und Sandguss betrug € 259,4 Mio. und lag um € 81,4 Mio. (45,7 %) über dem Vorjahresumsatz. Der Umsatzanstieg lag deutlich über dem Durchschnitt der Automobilmärkte in Europa, wo im Gesamtjahr kein wirkliches Wachstum zu verzeichnen war. Der größte Teil dieses Anstiegs kam durch die Kunden Daimler Trucks und Ford, aber in geringerem Maße auch durch Volvo, Samsung und Lucid, die ihre Volumina im Jahr 2021 hochgefahren haben. Auch wenn keine Erholung auf dem europäischen Automobilmarkt insgesamt gesehen wurde, zeigte Martinrea Honsel eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Der Werkzeugumsatz belief sich auf € 19,5 Mio., was einem Rückgang gegenüber 2020 um € 5,1 Mio. entspricht.

Der Umsatz des Walzwerks lag mit € 38,9 Mio. über dem Vorjahresumsatz von € 33,2 Mio., was hauptsächlich auf die im Jahr 2020 erlittenen Pandemie-Auswirkungen zurückzuführen ist.

Der Rückgang der sonstigen Umsatzerlöse von € 9,1 Mio. in 2020 auf € 2,6 Mio. in 2021 ist im Wesentlichen auf die geringeren Erträge aus Manufacturing-Vergütungen verbundener Unternehmen zurückzuführen.

Der im Umsatz enthaltene Anteil von Martinrea Honsel am Ergebnis der Gruppe war mit € 1,2 Mio. im Vergleich zu 2020 (€ 7,4 Mio.) rückläufig. Dies resultiert hauptsächlich aus den Auswirkungen der Verknappung von Halbleiterchips auf die Kunden und höheren Einführungskosten im Jahr 2021 als geplant.

Eine Aufteilung der Umsätze nach Produktgruppen und geografischen Märkten ist im Anhang des Jahresabschlusses von Martinrea Honsel enthalten.

Insgesamt zeigten die Verkaufspreise für 2021 einen steigenden Trend, wobei diese Erhöhungen aus vertragsgemäßen Anpassungen der Metallpreisindizes resultierten.

Der Personalaufwand belief sich im Berichtsjahr auf € 101,7 Mio. (Vorjahr € 91,1 Mio.). Der Anstieg um € 10,6Mio. resultiert im Wesentlichen aus dem Wegfall der im Jahr 2020 erhaltenen Kurzarbeitergelder und Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von € 3,2 Mio. In 2021 gab es keine Tariferhöhungsvereinbarung.

Die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr € 317,6 Mio. (im Vorjahr € 228,3 Mio.), sie beinhalten € 3,4 Mio. aus der Manufacturing Vereinbarung (Vorjahr € 0). Das Bruttoergebnis vom Umsatz betrug € 13,2 Mio., dies entspricht 4,0 % vom Gesamtumsatz (im Vorjahr € 21,4 Mio. und 8,6 % des Gesamtumsatzes). Das Ergebnis vor Steuern für 2021 war ein Verlust von € 5,7 Mio., eine Verschlechterung von € 4,2 Mio. gegenüber 2020.

Der gestiegene Verlust vor Steuern von € 1,6 Mio. (2020) auf € -5,7 Mio. (2021) ist im Wesentlichen auf die negative Entwicklung der Manufacturing Gebühren von € 7,4 Mio. (2020) auf € -2,1 Mio. (2021) zurückzuführen. Diese resultiert aus schwierigen Entwicklungen der anderen an der Manufacturing Vereinbarung beteiligten Unternehmen aus der Martinrea Gruppe. Die operative Leistung von Martinrea Honsel profitierte zwar von der starken Umsatzentwicklung, jedoch wurde dies stärker durch deutliche Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Personalkosten (infolge des Wegfalls der Kurzarbeitsförderung in 2020) kompensiert.

Darüber hinaus stiegen die Abschreibungen mit dem Produktionsstart des Daimler EVA2-Programms im Kokillenguss und des Daimler-Getriebegehäuses im Druckguss, außerdem hatten der hintere Träger des Volvo 620D und die Batterieträger von Samsung und JLR ein volles Betriebsjahr. Operativ hatte das Unternehmen im Laufe des Jahres mit kurzfristigen Abschaltungen der meisten Kunden im Zusammenhang mit der Halbleiterknappheit zu kämpfen. Diese ungeplanten Abschaltungen wirkten sich auch auf die Finanzen des Unternehmens aus und erschwerten die Flexibilisierung der Kosten.

Martinrea Honsel hat seine Profitabilitätsziele nicht erreicht. Dies wurde hauptsächlich durch externe Faktoren verursacht. Das Management 7) war dennoch in der Lage, die für den Betrieb des Unternehmens grundlegenden freien Geldfluss-Ziele zu übertreffen. Die freien Geldfluss-Ziele wurden durch mehrere Maßnahmen wie Verbesserungen des Betriebskapitals und ein Werkzeugmanagement, welches effizienter als geplant war, erreicht. Daher ist die Einschätzung des Managements angesichts aller externer Faktoren, die den Betrieb in diesem Jahr beeinflusst haben, immer noch positiv.

7) Martinrea's Management ist hauptsächlich bei Corporate Canada and Corporate US angesiedelt und erhält Beiträge vom lokalen Martinrea Honsel Management.

2.2.2 Vermögens- und Finanzlage

AKTIVA	31. Dez 21 T€	31. Dez 20 T€
Flüssige Mittel	15.119	6.774
Sonstiges Umlaufvermögen & RAP	108.012	107.320
Anlagevermögen	112.513	100.149
Aktiva gesamt	235.644	214.243
PASSIVA
	31. Dez 21 T€	31. Dez 20 T€
Kurzfristige Verbindlichkeiten & Rückstellungen & RAP	87.566	63.592
Langfristige Verbindlichkeiten	2215	834
Langfristige Rückstellungen	13.220	11.817
Verbindlichkeiten & Rückstellungen & RAP gesamt	103.001	76.243
Eigenkapital	132.643	138.000
Passiva gesamt	235.644	214.243
Finanzwirtschaftliche Kennzahlen
Eigenkapitalquote	56,29%	64,41%
Fremdkapitalquote	43,71%	35,59%

Der Buchwert des Anlagevermögens erhöhte sich um € 12,4 Mio. auf € 112,5 Mio. Das Unternehmen investierte ungeachtet des Gegenwinds, der sich auf die Ergebnisse auswirkte, seit Verpflichtungen für neue Projekte eingegangen wurden. Die Investitionen im Jahr 2021 stehen im Zusammenhang mit der Einführung und dem Hochlauf von Daimler EVA2 und Volvo 620D, sowie mit der Einführung von Scania Getriebegehäusen, ZF 8HP und Lucid Strukturkomponenten. Das Unternehmen ist bestrebt, in seinen Betrieben modernste Ausrüstung und Prozesse zu halten, um seine Wettbewerbsposition zu stärken. Daher investierte das Unternehmen im Jahr 2021 € 24,9 Mio. in Anlagen im Bau, von denen € 8,9 Mio. fertiggestellt wurden. Weitere € 0,6 Mio. wurden in neue Produkte/Prozessentwicklungen investiert.

Das Umlaufvermögen der Gesellschaft besteht im Wesentlichen aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten (€ 15,1 Mio.), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (€ 44,7 Mio.), Vorräten (€ 22,2 Mio.) und Forderungen gegen verbundene Unternehmen (€ 37,4 Mio.). Die übrigen sonstigen Vermögensgegenstände und Rechnungsabgrenzungsposten betrugen € 3,7 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Vorräte um € 6,9 Mio. erhöht. Dies ist hauptsächlich auf die Erhöhung des Werkzeugbestands für die Projekte Daimler EVA2 und ZF 8HP zurückzuführen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum 31. Dezember 2021 gegenüber dem Vorjahr um € 8,6 Mio. Dies resultiert hauptsächlich aus Werkzeugprojekten mit Ford und Daimler, die im Dezember 2021 fakturiert wurden, sowie höheren Produktionsumsätzen im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gingen im Geschäftsjahr um € 14,8 Mio. zurück. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung des Forderungsbestands gegenüber der Martinrea Honsel Holdings B.V. in Höhe von € 14,1 Milo. und demgegenüber einem Rückgang des Forderungsbestands gegenüber Martinrea International Inc. (Kanada) um € 21,9 Mio. und gegenüber Martinrea Honsel Mexiko um € 7,1 Mio.

Die sonstigen Rückstellungen verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um € 0,6 Mio, dies ist hauptsächlich auf die angefallenen Werkzeugkosten für Projekte zurückzuführen, die im Dezember abgeschlossen wurden. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr keine sehr große Veränderung.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich von € 1,7 Mio. auf € 5,2 Mio. aufgrund von Neuwerkzeugprojekten, die von einem Kreditinstitut finanziert wurden.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um € 16,6 Mio. Deutlich gestiegene Metall- und Energiepreise sowie höhere Geschäftsvolumina führten zu dieser Erhöhung. Darüber hinaus führten hohe Auftragsvolumina für die Projekte Daimler EVA2 und ZF 8HP zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten für Werkzeuge und Sachanlagen.

Das Management ist der Ansicht, dass die Liquiditätsquote von 141 % die Fähigkeit des Unternehmens zeigt, seinen aktuellen Verpflichtungen nachzukommen. Die Liquiditätskennziffer errechnet sich als Quotient aller kurzfristigen Vermögenswerte (liquide Mittel, sonstige kurzfristige Vermögenswerte und aktive Rechnungsabgrenzungsposten) in Höhe von € 123,1 Mio. zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten (kurzfristige Verbindlichkeiten, Rückstellungen und Rechnungsabgrenzungsposten) in Höhe von € 87,6 Mio.

Es wurde keine langfristige Finanzverbindlichkeit aus einer bestehenden Darlehensvereinbarung mit der Muttergesellschaft Martinrea Honsel Holdings B.V. in Anspruch genommen, da die Gesellschaft aus Geldfluss-Sicht weiterhin unabhängig ist. Die Kreditlinie mit der Muttergesellschaft Martinrea Honsel Holdings B.V. beträgt 50 Millionen Euro.

Die gestiegenen Sachanlagen (€ 12,3 Mio.), die volumenbedingt höheren Vorräte (€ 6,9 Mio.) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (€ 8,6 Mio.) sowie die Verluste in 2021 (€ 5,4 Mio.) wurden durch Optimierungen im Lieferantenmanagement und durch Abbau gewährter konzerninterner Forderungen und Darlehen finanziert. Insgesamt erhöhten sich die liquiden Mittel um € 8,3 Mio., so dass die Finanzierungssituation insgesamt stabil bleibt.

Das Management nutzt verschiedene Leasingmodelle zur Finanzierung langfristiger Vermögenswerte und entlastet dadurch die Finanzlage des Unternehmens. Sonstige finanzielle Verpflichtungen von Martinrea Honsel in Form von Leasingverhältnissen sind im Anhang zum Jahresabschluss der Gesellschaft erläutert.

Zum Geschäftsjahresende bestanden sonstige finanzielle Verpflichtungen (Leasing, Miete und offene Bestellungen) in Höhe von € 51,8 Mio.

Die Geschäftsführung sieht die Gesamtentwicklung der Vermögens- und Finanzlage für das Geschäftsjahr 2021 vor dem Hintergrund der oben genannten Faktoren und unter Berücksichtigung aller externen Einflussfaktoren auf die Finanzlage der Gesellschaft positiv.

2.3 Nichtfinanzielle Kennzahlen

2.3.1 Umweltbericht

Die Einhaltung der Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltstandards wird auf Basis der Zertifizierung nach DIN ISO 45001 und ISO 14001 kontinuierlich überwacht.

Das globale Umwelt- und Energiemanagement von Martinrea Honsel basiert auf der Unternehmenspolitik des Konzerns und einer entsprechenden Konzernrichtlinie.

Die grundlegenden Maßnahmen basieren auf der lokalen Gesetzgebung, deren Einhaltung durch ein standortspezifisches Rechtskataster sichergestellt wird. Darüber hinaus wird die Einhaltung der Rechtsordnung und Anforderungen aus umweltrelevanten, behördlichen Genehmigungen durch die Implementierung entsprechender Prozesse gewährleistet.

Zu diesen Prozessen gehören regelmäßige interne und externe Audits, ergänzt durch regelmäßige Standortbegehungen durch die verantwortlichen Stellen und die Fachabteilungen.

Richtlinien und Schlüsselkennzahlen zu Energieeffizienz, Energiemanagement und Umweltmanagement sind vorhanden.

Als Zulieferer für die globale Automobilindustrie und anderer Schlüsselindustrien ist Nachhaltigkeit Teil des Programms von Martinrea Honsel. Mit seinen Produkten und jeder neuen Leichtbaulösung macht das Unternehmen die Anwendungen der Kunden ein Stück effizienter, umweltfreundlicher und damit nachhaltiger.

Martinrea Honsel verfügt über folgende Zertifizierungen: DIN ISO 14001 Umweltmanagement, DIN EN ISO 50001 Energiemanagement, OHSAS 18001 Arbeitsschutzmanagement und die Norm für die Automobilindustrie IATF 16949. Die Umstellung von OHSAS 18001 auf DIN ISO 45001 im Jahr 2021 wurde erfolgreich abgeschlossen.

2.3.2 Personalbericht

Ziel der Personalabteilung ist es, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter mit hoher Identifikation mit der Vision, Mission und den 10 Prinzipien des Unternehmens zu gewinnen, zu entwickeln und zu halten. Dazu werden verschiedene Prozesse rund um den Mitarbeiterlebenszyklus installiert wie ein fundierter Einführungsprozess, marktgerechte Vergütung, sicheres und gesundes Arbeitsumfeld mit Ergonomie an den Arbeitsplätzen, betriebliches Gesundheitsmanagement, individuelle Weiterbildungsprogramme, Führungskräfteentwicklungsprogramme auf Basis von Führungsprinzipien, jährliche Feedback-Gespräche, Vorteile, wie die Möglichkeit zum Bike-Leasing, sowie ein Ideenmanagement-Konzept zur Prämierung von Verbesserungsvorschlägen sind nur einige Beispiele.

Talententwicklung und Nachfolgeplanung sind Teil der strategischen Ausrichtung der Hochleistungskultur und ein Schwerpunkt des Personalbereichs.

Als Teil des gesamten Geschäftsplans ist die Verbesserung der Vielfalt eine weitere wichtige Initiative, die von Martinrea Honsel vorangetrieben wird. Das Ziel für Frauen in Führungspositionen liegt bei 4 %. Obwohl die Zahl derzeit bei 0 liegt, wird angestrebt, diese Quote innerhalb der nächsten fünf Jahre unter Berücksichtigung der 1. und 2. Hierarchieebene zu erreichen. Es gibt bereits Frauen in den verschiedenen Bereichen in Meschede, die Teil der Nachfolgeplanung sind. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen auf spezielle Trainings zur Stärkung der Karriereentwicklung von Frauen. Weitere Initiativen zur Erhöhung des Frauenanteils in der Belegschaft wie der Girl's Day zur Förderung von Mädchen in technischen Berufen oder die Feier des Internationalen Frauentags gibt es bereits.

Der Umfang der Aus- und Weiterbildung, sowohl intern als auch extern, hat 2021 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Angesichts der anhaltenden Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie jedoch immer noch auf einem niedrigeren Niveau als in den Jahren vor der Pandemie.

Die Zahl der Unfälle ist im Vergleich zu 2020 weiter gesunken. Für weitere Verbesserungen erfolgen laufende Kampagnen auf vierteljährlicher und monatlicher Basis.

3. Risiko- und Chancenbericht

3.1 Risikomanagementsystem

Das Management hat Informationssysteme und Prozesse installiert, um sicherzustellen, dass potenzielle Risiken so früh wie möglich erkannt werden. Dies ermöglicht es dem Management, rechtzeitig wirksame Maßnahmen einzuleiten, um auf mögliche Probleme zu reagieren, bevor sie für die Finanzergebnisse wesentlich werden oder Kundenlieferungen gefährden.

Das Unternehmen hat Kontrollen und Systeme implementiert, darunter einen Angebotsanalyseprozess, um sicherzustellen, dass die akzeptierten Programme den Rentabilitätsanforderungen entsprechen, einen Kapitalanlageausschussprozess, um die Kosten neuer Projekte zu optimieren, und einen Einführungsprozess, um die erfolgreiche Einführung neuer Produkte zu unterstützen. Es wurden Fertigungssysteme implementiert, um den Produktionsprozess zu überwachen und zu steuern, und es ist ein Qualitätsprogramm vorhanden, das die Anforderungen des Kundenstamms an qualitativ hochwertige Produkte, die pünktlich geliefert werden, erfüllt.

3.1.1 Überblick Risiken

Risiken für das Unternehmen werden regelmäßig vom Management aktualisiert. Die nachfolgend dargestellten Risiken wurden als wesentliche Risiken für das folgende Geschäftsjahr identifiziert. Die ersten drei Risiken gelten als die Hauptrisiken. Die genannten Risikofaktoren sind von großer Relevanz, da sie einen erheblichen und nachteiligen Einfluss auf die zukünftigen operativen Ergebnisse von Martinrea Honsel haben können. Darüber hinaus können diese Risikofaktoren dazu führen, dass die tatsächlichen Ereignisse wesentlich von der für die Gesellschaft erwarteten zukünftigen Entwicklung abweichen.

Da die Geschäftsleitung von Martinrea in Corporate Canada und Corporate US angesiedelt ist, tragen und verwalten diese Einheiten die Mehrheit der unten beschriebenen Hauptrisiken, mit Beiträgen von und in Zusammenarbeit mit Martinrea Honsel, da die Geschäftsleitung letztendlich dafür verantwortlich ist, sicherzustellen, dass die Produkte von Unternehmen der Martinrea-Gruppe in hoher Qualität zu einem wettbewerbsfähigen Preis hergestellt werden und dass die Kundenbeziehungen langfristig gewartet und gepflegt werden. Die Geschäftsleitung überwacht zusätzlich die Marktbedingungen und -trends und trifft proaktive und reaktive strategische Entscheidungen. Corporate US trägt die operative Gesamtverantwortung für Martinrea's weltweite Aluminiumproduktaktivitäten, einschließlich Martinrea Honsel.

Der Erfolg des Unternehmens hängt in erster Linie von der Kundennachfrage nach Automobilen und leichten Lastkraftwagen sowie dem jeweiligen Anteil von Martinrea Honsel an den entsprechenden Produktmodellen ab. Das Produktionsvolumen der Erstausrüster kann durch viele Faktoren beeinflusst werden, darunter allgemeine wirtschaftliche und politische Bedingungen, Zinssätze, Kreditverfügbarkeit, Energie- und Kraftstoffpreise, internationale Konflikte, Fragen der Arbeitsbeziehungen, regulatorische Anforderungen, Handelsabkommen, Infrastrukturerwägungen, Gesetzesänderungen, Umweltemissionsstandards und Sicherheitsfragen.

3.1.2 Risiken der Automobilindustrie

Die Automobilindustrie gilt allgemein als sehr zyklisch. Sie hängt unter anderem von den Verbraucherausgaben und den allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen in Nordamerika und anderswo ab. Zukünftige Verkaufs- und Produktionsmengen in den wichtigsten nordamerikanischen, europäischen und asiatischen Märkten werden voraussichtlich im Jahr 2022 und darüber hinaus im Vergleich zu den Niveaus von 2020 und 2021 höher sein, obwohl Unsicherheit bleibt und die Mengen möglicherweise jederzeit sinken können. Eine verstärkte Betonung der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs, der Kraftstoffemissionen und der Treibhausgasemissionen könnte auch die Nachfrage nach Automobilen insgesamt oder bestimmten Plattformen, auf denen das Unternehmen Produkte hat, verringern. Es kann nicht garantiert werden, dass die nordamerikanische oder europäische Automobilproduktion insgesamt oder auf bestimmten Plattformen in Zukunft nicht zurückgehen wird oder dass das Unternehmen in der Lage sein wird, bestehende ungenutzte Kapazitäten oder zusätzliche Kapazitäten, die es in Zukunft hinzufügt, zu nutzen. Ein fortgesetzter oder erheblicher zusätzlicher Rückgang der Produktion neuer Automobile insgesamt oder Kunden oder Kundenplattformen kann sich erheblich nachteilig auf die Finanz- und Ertragslage des Unternehmens und die Fähigkeit zur Einhaltung bestehender finanzieller Abkommen auswirken. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt, welche Auswirkungen die COVID-19-Pandemie (oder irgendwelche Varianten), alle mit der Pandemie verbundenen Ereignisse wie die weltweite Verknappung von Halbleiterchips, Herausforderungen in der Lieferkette, Inflation oder globale Handelsprobleme, ebenso Änderungen von Handelsabkommen, Tarifen oder Handelsstreitigkeiten auf die Automobilindustrie haben werden.

3.1.3 Pandemien und Epidemien (einschließlich der anhaltenden COVID-19-Pandemie), Ereignisse höherer Gewalt, Naturkatastrophen, terroristische Aktivitäten, politische und zivile Unruhen und andere Ausbrüche

Globale Pandemien, Epidemien oder Krankheitsausbrüche in Nordamerika oder weltweit sowie Hurrikane, Erdbeben, Tsunamis, Schneestürme oder andere Naturkatastrophen oder höhere Gewalt könnten den Geschäftsbetrieb des Unternehmens stören, die Versorgung des Unternehmens mit Materialien und Dienstleistungen reduzieren oder einschränken, zu erheblichen Kosten zum Schutz der Mitarbeiter und Einrichtungen des Unternehmens oder zu regionalen oder globalen wirtschaftlichen Problemen führen, die das Geschäft, die Finanzlage und das Betriebsergebnis des Unternehmens erheblich und nachteilig beeinflussen können. Ein tatsächlicher oder drohender Krieg, terroristische Aktivitäten, politische Unruhen, zivile Unruhen und andere geopolitische Unsicherheiten könnten ähnliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, die Finanzlage und die Betriebsergebnisse des Unternehmens haben. Jedes oder mehrere dieser Ereignisse können die Produktions- und Lieferbemühungen des Unternehmens behindern und die Verkaufsergebnisse des Unternehmens möglicherweise über einen längeren Zeitraum beeinträchtigen, was sich wesentlich und nachteilig auf die Geschäftstätigkeit, die Finanzlage und die Betriebsergebnisse des Unternehmens auswirken könnte.

3.1.4 Abhängigkeit von Schlüssel- und Großkunden

Nordamerika, Europa, Brasilien und China sind für das Unternehmen Schlüsselregionen für die Automobilproduktion, und die Betriebsergebnisse hängen in erster Linie von der Produktion von Autos und leichten Fahrzeugen durch die Kunden von Martinrea Honsel in diesen Regionen ab. Aufgrund der Art des Geschäfts des Unternehmens ist es von mehreren großen Kunden abhängig, so dass die Stornierung eines bedeutenden Auftrags durch einen dieser Kunden, der Verlust eines solchen Kunden aus irgendeinem Grund oder die ersatzlose Beendigung oder Einstellung der Programme solcher Kunden oder Neugeschäftsgewinne oder die Insolvenz solcher Kunden, reduzierte Verkäufe von Automobilplattformen solcher Kunden oder die Verschiebung des Marktanteils bei Fahrzeugen, an denen das Unternehmen erheblichen Anteil hat, oder die Unfähigkeit, seinen Marktanteil bei bestehenden Kunden zu erhöhen, oder ein erheblicher oder anhaltender Rückgang des Fahrzeugproduktionsvolumens in geografischen Gebieten, in denen das Unternehmen tätig ist, den laufenden Umsatz und/oder die Rentabilität des Unternehmens erheblich verringern und die Finanzlage und das Betriebsergebnis des Unternehmens erheblich und nachteilig beeinflussen könnten. Obwohl das Unternehmen sein Geschäft, einschließlich seiner Produktangebote und Programme mit bestehenden Kunden, weiter ausweitet, gibt es keine Garantie dafür, dass es erfolgreich sein wird. Ein Verlust eines oder aller Geschäfte der wichtigsten Kunden des Unternehmens würde sich voraussichtlich erheblich nachteilig auf die Finanzlage des Unternehmens auswirken.

3.1.5 Finanzielle Lebensfähigkeit von Lieferanten und Schlüssellieferanten und Lieferunterbrechungen

Das Unternehmen verlässt sich auf eine Reihe von Lieferanten, um eine breite Palette von Produkten und Komponenten zu liefern, die in Verbindung mit dem Geschäft benötigt werden. Wirtschaftsbedingungen, einschließlich Handelsvolatilität, Kürzungen des Produktionsvolumens, intensiver Preisdruck, gestiegene Rohstoffpreise, Verfügbarkeit von Arbeitskräften und eine Reihe anderer Faktoren, einschließlich höherer Gewalt (einschließlich Brände, Hurrikane, Erdbeben, Schneestürme, sei es als Folge des Klimawandels oder aus anderen Gründen), Pandemien oder Epidemien (wie die COVID-19-Pandemie) und Knappheit von Rohstoffen oder anderen kritischen Komponenten (wie die weltweite Verknappung von Halbleiterchips oder getrieben durch die gestiegene Nachfrage im Zusammenhang mit dem Wachstum innovativer Produkte wie Lithium in Batterien) oder Lieferungen, die von den Erstausrüster-Kunden des Unternehmens benötigt werden, oder alles, was zu Lieferunterbrechungen führt, kann dazu führen, dass viele Automobilzulieferer in unterschiedlichem Maße in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die anhaltende finanzielle Notlage oder die Insolvenz oder der Konkurs eines Lieferanten oder eine Verringerung oder Änderung der Lieferung von kritischen oder Schlüsselkomponenten eines solchen Lieferanten oder inflationäre Preiserhöhungen oder andere Schwierigkeiten könnten die Lieferung von Produkten, Materialien oder Komponenten an Martinrea oder an Kunden von Martinrea unterbrechen, möglicherweise die vorübergehende Stilllegung der Produktionslinien des Unternehmens oder der Kunden verursachen oder zu einem Verlust oder Rückgang des Produktionsvolumens führen.

3.1.6 Materialpreise

Preise für wichtige Rohstoffe und Waren, die bei der Teileproduktion verwendet werden, insbesondere Aluminium, Stahl, Harz, Farben, Chemikalien und andere Rohstoffe sowie Energiepreise haben sich zeitweise als volatil erwiesen. Die Kosten dieser Rohstoffe unterliegen Inflations- und Marktpreisdruck und schwankten daher in den letzten Jahren. Solche zusätzlichen Rohstoffkosten könnten sich erheblich nachteilig auf die Rentabilität auswirken. Dieser Preisdruck bedeutet erhebliche betriebliche und finanzielle Belastungen für das Unternehmen und seine Lieferanten. Die Unfähigkeit eines Lieferanten, steigende Rohstoffkosten zu bewältigen, kann zu Lieferverzögerungen, zusätzlichen Kosten, Produktionsproblemen oder Qualitätsproblemen führen. In den Jahren 2018, 2019 und 2020 waren Martinrea und die Branche mit Stahl- und Aluminiumzöllen konfrontiert, die unter anderem von den USA und Kanada im Rahmen von Handelsverhandlungen verhängt wurden. Martinrea hat versucht, sein Risiko gegenüber Preisänderungen bei wichtigen Rohstoffen, insbesondere Stahl, Aluminium und Schrott zu mindern (unter anderem durch die Teilnahme an Wiederverkaufsprogrammen für Stahl oder Preisanpassungsmechanismen und im Falle von Zöllen in den meisten Fällen weitgehend durch Zollerleichterungen); soweit Martinrea jedoch nicht in der Lage ist, dies durch die Entwicklung von Produkten mit reduziertem Rohstoffgehalt, durch Weitergabe von Rohstoffpreiserhöhungen an Kunden, durch Vermeidung von Zöllen oder auf andere Weise zu erreichen, könnten solche zusätzlichen Rohstoffkosten einen erheblichen negativen Einfluss auf die Rentabilität des Unternehmens haben. Gestiegene Energiepreise wirken sich auch auf die Produktions- oder Transportkosten aus, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen könnte.

3.1.7 Handelsbeschränkungen

Das globale Wachstum der Automobilindustrie wurde durch den freien Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehr durch bilaterale und regionale Handelsabkommen unterstützt, insbesondere in Nordamerika und Europa. In Europa beispielsweise bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der Auswirkungen des Brexits - der Entscheidung des Vereinigten Königreichs, aus der Europäischen Union auszutreten - und der Art etwaiger Handelsabkommen oder Vereinbarungen, die sich daraus ergeben könnten. Die Einführung von Maßnahmen, die den freien Handel behindern, einschließlich neuer oder erhöhter Zölle und anderer Handelshemmnisse, könnte sich erheblich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit und Rentabilität des Unternehmens auswirken.

Aktuelle internationale Handelsstreitigkeiten könnten unter anderem die Nachfrage nach und die Produktion von Fahrzeugen verringern, globale Lieferketten stören, die Rohstoffpreise verzerren, die Fähigkeit von Automobilzulieferern und Fahrzeugherstellern beeinträchtigen, effiziente langfristige Investitionsentscheidungen zu treffen, eine Volatilität im jeweiligen ausländischen Wechselkurs herbeiführen und zur Volatilität der Aktienmärkte beitragen.

3.1.8 Outsourcing und Insourcing Trends

Das Unternehmen ist abhängig von der Auslagerung von Komponenten, Modulen und Baugruppen durch die Erstausrüster. Das Ausmaß der Auslagerung durch Erstausrüster wird von einer Reihe von Faktoren beeinflusst, darunter relative Kosten, Qualität und Pünktlichkeit der Produktion durch Lieferanten im Vergleich zum Erstausrüster, Kapazitätsauslastung und Arbeitsbeziehungen zwischen Erstausrüstern, ihren Mitarbeitern und Gewerkschaften. Aufgrund etwaiger günstiger Bedingungen in Tarifverträgen, die die Kostenstruktur senken können, könnten Erstausrüster einen Teil der Produktion, die zuvor ausgelagert wurde, im Haus durchführen oder die Produktion nicht auslagern, die sonst irgendwann ausgelagert werden könnte. Eine Reduzierung der Auslagerung durch Erstausrüster oder der Verlust von wesentlichen Material- oder Montageprogrammen in Verbindung mit dem Versäumnis, alternative Programme mit ausreichenden Volumina und Margen zu sichern, könnte sich erheblich nachteilig auf die Rentabilität auswirken.

3.1.9 Produkt-Gewährleistungs-, -Rückruf- und -Haftpflicht-Risiko

Rückrufe können zu einer verringerten Fahrzeugproduktion führen, weil ein Hersteller seine Bemühungen auf die Probleme konzentriert, die dem Rückruf zugrunde liegen, anstatt neues Verkaufsvolumen zu generieren. Darüber hinaus kann es zu Reputationsschäden bei Verbrauchern kommen, und Verbraucher können sich dafür entscheiden, keine Fahrzeuge zu kaufen, die von dem Fahrzeughersteller hergestellt wurden, der den Rückruf initiiert hat, oder von Fahrzeugherstellern im Allgemeinen, während die Rückrufe andauern. Jede Reduzierung der Fahrzeugproduktionsmengen, insbesondere durch die Erstausrüster-Kunden des Unternehmens, könnte sich erheblich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit, die Finanzlage und das Betriebsergebnis des Unternehmens auswirken. Automobilhersteller fordern zunehmend, dass jeder ihrer Lieferanten die Kosten für die Reparatur und den Ersatz defekter Produkte trägt, die entweder durch eine Automobilherstellergarantie gedeckt sind oder Gegenstand eines Rückrufs durch den Automobilhersteller sind und die von ihren Zulieferern unsachgemäß konstruiert, hergestellt oder montiert wurden. Das Unternehmen unterhält keine Versicherung für Produktrückrufangelegenheiten, da eine solche Versicherung im Allgemeinen nicht zu akzeptablen Bedingungen verfügbar ist. Die Verpflichtung, solche Teile im Rahmen der Garantie oder des Rückrufs zu reparieren oder zu ersetzen, oder die Verpflichtung zur Teilnahme an einem Produktrückruf, selbst wenn das Unternehmen die Notwendigkeit eines Rückrufs oder die Verantwortung für einen angeblichen Mangel bestreitet, könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf den Betrieb und die finanzielle Situation des Unternehmens haben. Tatsächliche Garantieerfahrungen, die zu Kosten führen, die die Garantierückstellungen des Unternehmens übersteigen, könnten sich erheblich nachteilig auf die Rentabilität des Unternehmens auswirken. Wenn das Unternehmen von einem Produktrückruf betroffen ist, kann ein solcher Produktrückruf außerdem die Beziehung des Unternehmens zu seinen Kunden beeinträchtigen, und/oder dem Unternehmen kann ein Reputationsschaden entstehen.

3.1.10 Produktentwicklung und technologische Veränderungen

Die Automobilindustrie ist durch schnellen technologischen Wandel und häufige neue Produkteinführungen gekennzeichnet. Preisdruck durch Kunden und unvermeidbare Preiserhöhungen von Lieferanten können sich nachteilig auf die Rentabilität des Unternehmens auswirken. Dementsprechend ist das Unternehmen der Ansicht, dass sein zukünftiger Erfolg von seiner Fähigkeit abhängt, Fertigungstechniken zu verbessern, die eine verbesserte Leistung und Funktionalität zu wettbewerbsfähigen Preisen bieten, und Leichtbau- und andere Produkte oder Systeme zu liefern, die es ihm ermöglichen, weiterhin Inhalte für die Autos der Zukunft zu haben (darunter zum Beispiel elektrische und autonome Fahrzeuge). Die Unfähigkeit des Unternehmens aus technologischen oder anderen Gründen, den Betrieb zeitnah als Reaktion auf sich ändernde Marktbedingungen oder Kundenanforderungen zu verbessern, könnte sich erheblich nachteilig auf die Betriebsergebnisse des Unternehmens auswirken. Die Fähigkeit des Unternehmens, erfolgreich zu konkurrieren, hängt in hohem Maße von seiner Fähigkeit ab, eine technisch kompetente Belegschaft zu halten und sich an technologische Veränderungen und Fortschritte in der Branche anzupassen, einschließlich der Sicherstellung der fortgesetzten Kompatibilität seiner Produkte mit sich entwickelnden Industriestandards und -protokollen. Es kann nicht garantiert werden, dass das Unternehmen mit seinen Bemühungen in dieser Hinsicht erfolgreich sein wird.

3.1.11 Konkurrenz mit Niedriglohnländern

Das Wettbewerbsumfeld in der Automobilindustrie hat sich verschärft, da Kunden versuchen, von den niedrigen Lohnkosten in China, Korea, Thailand, Indien und anderen Niedriglohnländern zu profitieren. Infolgedessen gibt es möglicherweise einen verstärkten Wettbewerb durch Lieferanten, die Produktionsstätten in Niedriglohnländern haben. Der Verlust eines bedeutenden Produktionsvertrags mit einem Konkurrenten in Niedriglohnländern oder erhebliche Kosten und Risiken, die für den Einstieg und die Geschäftstätigkeit in diesen Ländern entstehen, könnten sich nachteilig auf die Rentabilität auswirken.

3.1.12 Potenzielle Risiken aus der Elektromobilität

Die Fertigung von Motorblöcken und Getriebegehäusen aus Aluminium ist ein wesentlicher Bestandteil des Portfolios von Martinrea Honsel. Änderungen im Nachfrageverhalten der Endkunden gegenüber PKW mit Elektroantrieb können den entsprechenden Absatz von Motorblöcken und Getriebegehäusen beeinflussen. Allerdings ergeben sich auch Chancen aus dem entsprechenden Trend zum Leichtbau.

3.1.13 Steuerliche Chancen und Risiken

Die deutschen Finanzbehörden prüfen derzeit die Steuerbescheide für die Zeiträume 2014-2016 einschließlich der Verrechnungspreise von Martinrea Honsel. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2021 lagen die Ergebnisse der steuerlichen Außenprüfung noch nicht vor.

3.2 Chancenbericht

Chancen bestehen weiterhin für innovative und kostengünstige Zulieferer, die kurz-, mittel- und langfristig hochwertige Produkte herstellen und die Automobil- und Wirtschaftskrisen überstanden haben. Das Geschäftswachstum für einzelne Lieferanten erfolgt, wenn Erstausrüster die Anzahl der Tier-1-Lieferanten reduzieren, die Produktion von Komponenten weiter auslagern und Möglichkeiten für neue Entwicklungen für ältere Verträge bieten. Das Unternehmen sollte auch von der branchenweiten Umstellung auf einen höheren Aluminiumgehalt in seinen Fahrzeugen profitieren. Aus Sicht des Unternehmens könnte ein Rückgang der Wirtschaftstätigkeit zu einer Erhöhung des Marktanteils zu Lasten der Wettbewerber des Unternehmens führen. Angesichts seiner einzigartigen Fähigkeiten sieht das Unternehmen die Chance, davon zu profitieren, wenn die preisliche Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt.

Aufgrund der zahlreichen Entwicklungsaktivitäten sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, um den anspruchsvollen Kundenanforderungen gerecht zu werden; für weitere Erläuterungen wird auf Ziffer 1.3 dieses Lageberichts verwiesen.

4. Prognosebericht (Ausblick)

4.1 Weltwirtschaft

Der Krieg in der Ukraine hat zu zahlreichen Todesopfern geführt, die gewaltige Flüchtlingskrise in Europa ausgelöst und den globalen Aufschwung stark zurückgeworfen. Nach einer starken Erholung im Jahr 2021 deuten kurzfristige Indikatoren darauf hin, dass sich die globale Aktivität verlangsamt hat. Das globale Wachstum wird den Prognosen zufolge von geschätzten 6,1 % im Jahr 2021 auf 3,6 % in den Jahren 2022-23 zurückgehen - 0,8 und 0,2 Prozentpunkte weniger für 2022 und 2023 als im Weltwirtschaftsausblick vom Januar 2022. Es wird erwartet, dass der anhaltende Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland das globale Wachstum im Jahr 2022 durch direkte Auswirkungen auf die beiden Länder und globale Übertragungseffekte verringern werden. Dieser Schock kommt, als die Bedrohung durch die Omicron-Variante nachzulassen schien und viele Teile der Welt die akute Phase der Pandemie hinter sich ließen.

Fünf wesentliche Kräfte prägen die kurzfristigen globalen Aussichten:

―	Krieg in der Ukraine - Die Invasion und die daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland werden wichtige Folgen für die Weltwirtschaft haben. Die Basisprognose geht davon aus, dass der Konfliktschauplatz auf die Ukraine beschränkt bleibt und dass die Sanktionen gegen Russland (zusammen mit den europäischen Plänen, sich von russischer Energie unabhängig zu machen) nicht über die bis zum 31. März angekündigten hinaus verschärft werden und über den Prognosezeitraum in Kraft bleiben. Die Auswirkungen von Konflikten und Sanktionen werden die Ukraine, Russland und Weißrussland direkt treffen. Aber internationale Übertragungseffekte über globale Rohstoffpreise, Handels- und Finanzverflechtungen, Arbeitskräfteangebot und humanitäre Auswirkungen werden die Effekte weiter ausbreiten - insbesondere in Europa.
―	Straffung der Geldpolitik und Volatilität der Finanzmärkte - Bereits vor dem Krieg war die Inflation deutlich gestiegen, und viele Zentralbanken strafften die Geldpolitik. Dies trug zu einem raschen Anstieg der Nominalzinsen bei staatlichen Schuldnern in fortgeschrittenen Volkswirtschaften bei. In den kommenden Monaten wird allgemein mit einem weiteren Anstieg der Leitzinsen und einer beginnenden Auflösung der rekordhohen Zentralbankbilanzen gerechnet, insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften. In Schwellen- und Entwicklungsländern haben mehrere Zentralbanken ihre Geldpolitik ebenfalls gestrafft, zusätzlich zu denen, die dies bereits im Jahr 2021 getan hatten. Eine Ausnahme ist China, wo die Inflation niedrig bleibt und die Zentralbank im Januar 2022 die Leitzinsen senkte, um die Erholung zu unterstützen. Erwartungen einer strafferen Geldpolitik und Sorgen über den Krieg haben zur Volatilität der Finanzmärkte und zur Neubewertung von Risiken beigetragen. Insbesondere der Krieg und die damit verbundenen Sanktionen haben die globalen Finanzbedingungen verschärft, die Risikobereitschaft verringert und eine Flucht in Qualitätsströme ausgelöst. In Russland haben die Sanktionen und die Beeinträchtigung der inländischen Finanzintermediation zu einem starken Anstieg der Verbreitung von Staats- und Kreditausfallversicherungen geführt. Auch die Schwellenländer in der Region sowie der Kaukasus, Zentralasien und Nordafrika haben eine Ausweitung ihrer Staatsanleihen erlebt. Die Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern waren Anfang März so groß und schnell wie zu Beginn der Pandemie, wenn auch konzentriert auf einige wenige Volkswirtschaften. Seit Mitte März hat sich die Situation jedoch stabilisiert, wobei langsame, aber stetige Kapitalzuflüsse rund ein Viertel der Anfangsverluste wieder wettmachten. Insgesamt haben sich die Märkte bisher bei Wertpapieren aus Schwellenländern aufgrund der geografischen Nähe, der Handelsverbindungen und des Rohstoffengagements in Russland und der Ukraine differenziert.
―	Steuerrückzug - Der politische Spielraum in vielen Ländern wurde durch notwendige höhere Ausgaben im Zusammenhang mit COVID und niedrigere Steuereinnahmen in den Jahren 2020-2021 untergraben. Angesichts steigender Kreditkosten sehen sich die Regierungen zunehmend mit der Notwendigkeit herausgefordert, Puffer wieder aufzubauen. Die fiskalische Unterstützung wird voraussichtlich in den Jahren 2022 und 2023 - insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften - allgemein zurückgehen, da die Sofortmaßnahmen zur Abfederung der Auswirkungen der Pandemie zurückgefahren werden.
―	Chinas Verlangsamung - Das verlangsamte Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat weitreichendere Auswirkungen auf Asien und die Rohstoffexporteure. Die Kombination aus übertragbareren Varianten und einer Null-COVID-Strategie birgt die Aussicht auf häufigere Lockdowns mit entsprechenden Auswirkungen auf den privaten Konsum in China. Darüber hinaus bedeutet die anhaltend strenge Haltung gegenüber stark fremdfinanzierten Immobilienentwicklern, dass Immobilieninvestitionen verhalten bleiben.
―	Pandemie und Zugang zu Impfstoffen - Arbeitskräftemangel und Mobilitätsbeschränkungen verstärkten Anfang 2022 Versorgungsunterbrechungen und -engpässe, schränkten die Aktivitäten ein und trugen zur Inflation bei. Die Beschränkungen haben begonnen, sich zu lockern, da der Höhepunkt der Omicron-Welle vorbei ist und die weltweiten wöchentlichen COVID-Todesfälle zurückgehen. Das Risiko einer Infektion, die zu einer schweren Erkrankung oder zum Tod führt, scheint für den dominanten Omicron-Stamm geringer zu sein als für andere - insbesondere für die Geimpften und Geboosterten. Das Basisszenario geht davon aus, dass die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus im zweiten Quartal 2022 nachzulassen beginnen und dass Krankenhauseinweisungen und Todesfälle in den meisten Ländern bis Ende des Jahres auf ein niedriges Niveau sinken. Eine Schlüsselannahme in der Basislinie ist, dass das Virus nicht zu weiteren neuen Stämmen mutiert. Die Basislinie geht davon aus, dass die meisten Länder das Ziel einer 70-prozentigen Vollimpfung im Jahr 2022 nicht erreichen werden. Angesichts von Impfdefiziten in Ländern mit niedrigem Einkommen wird die Möglichkeit erneuter Ausbrüche in die Basislinie eingerechnet. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ihr Einfluss auf die Aktivität geringer ist als in früheren Wellen. Die Anpassung hat sich verbessert, wirksame Therapeutika sind leichter verfügbar und die Immunität aufgrund früherer Infektionen oder Impfungen hat zugenommen. Die Prognosen basieren auf Informationen bis zum 31. März 2022. 8)

8) Internationaler Währungsfonds (2021): Weltwirtschaftsausblick, April 2022, S. 1

4.2 Automobilmärkte

Im ersten Quartal dieses Jahres mussten die meisten internationalen Automobilmärkte deutliche Rückgänge verzeichnen. Darüber hinaus bestimmen Restriktionen entlang der automobilen Wertschöpfungsketten die Versorgungslage auf den Automobilmärkten. Die aktuelle Situation wird zudem durch den von Russland initiierten Angriffskrieg in der Ukraine verschärft. Während der chinesische Markt nach den ersten drei Monaten ein leichtes Wachstum verzeichnete, gingen die Umsätze in Europa (EU27, EFTA & GB) und in den USA jeweils zweistellig zurück. Deutliche Rückgänge waren auch in Japan und Brasilien zu verzeichnen. Indien beendete das erste Quartal knapp unter Vorjahresniveau. In Russland brachen nach Kriegsbeginn ab Ende Februar die Verkäufe von Neufahrzeugen ein.

Auf dem europäischen PKW-Markt wurden im Zeitraum Januar bis März mehr als 2,8 Mio. Neufahrzeuge zugelassen, rund 11 % weniger als im Vorjahr. Die fünf großen europäischen Einzelmärkte waren alle im Minus: Während das Vereinigte Königreich (-2 %) und Deutschland (-5 %) einstellige Rückgänge verzeichneten, waren die Abschläge in Spanien (-12 %), Frankreich (- 17 %) und in Italien (-24 %) deutlicher. Im März wurden in Europa 1,1 Mio. fabrikneue PKW zugelassen, fast 19 % weniger als im Vorjahresmonat.

Auf dem US-amerikanischen Leichtkraftfahrzeugmarkt (PKW und Leicht-LKW) wurden im ersten Quartal 16 % weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Der Absatz von Leicht-LKW (-14 %) entwickelte sich etwas schwächer als der PKW-Absatz (-22 %). Im März betrug das Marktvolumen 1,2 Mio. Light Leichtkraftfahrzeuge - 22 % weniger als im März des Vorjahres.

Entgegen dem internationalen Trend ist der chinesische PKW-Markt in den ersten drei Monaten des Jahres leicht gewachsen: 5,5 Mio. verkaufte Neufahrzeuge bedeuten ein Plus von fast 9 %. Im März sanken die Verkäufe jedoch infolge erneuter Corona-Lockdowns um gut 1 % auf 1,8 Mio. Fahrzeuge.

In Japan sind die Verkäufe fabrikneuer PKW im bisherigen Jahresverlauf um gut 17 % auf ein Volumen von 1,0 Mio. Fahrzeugen zurückgegangen. Im März lag der Absatz mit 426.400 PKW um 16 % unter dem Vorjahresniveau - es war der neunte Monat in Folge mit negativer Wachstumsrate.

Der russische Leichtkraftfahrzeugmarkt ist im ersten Quartal eingebrochen: 277.300 verkaufte Fahrzeuge bedeuten ein Minus von 29 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insbesondere seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und den darauffolgenden Sanktionen und Unsicherheiten sind die Umsätze deutlich zurückgegangen.

Die Verkäufe auf dem indischen PKW-Markt lagen in den ersten drei Monaten des Jahres leicht unter Vorjahresniveau (-1 %). Insgesamt wurden in Indien 920.700 PKW verkauft. Im März gingen die Verkäufe um 4 % auf 279.500 Autos zurück.

Auf dem brasilianischen Leichtkraftfahrzeugmarkt (PKW und Leicht-LKW) wurden im ersten Quartal 375.500 Fahrzeuge neu zugelassen, knapp 25 % weniger als im Vorjahr. Im vergangenen Monat wurden 135.400 Leichtkraftfahrzeuge an Kunden ausgeliefert, 24 % weniger als im März letzten Jahres.

Angesichts einer Vielzahl unterschiedlicher Einflussfaktoren dürften auch die kommenden Monate Auswirkungen auf die internationalen Automobilmärkte haben. Dazu gehören neben Engpässen bei Vorprodukten und angespannten Logistik- und Lieferketten mögliche neue und zusätzliche Corona-Lockdowns in China sowie der weitere Kriegsverlauf in der Ukraine. Der Ausblick bleibt daher mit großen Unsicherheiten behaftet. 9)

9) VDA - Verband der Deutschen Automobilindustrie e.V. - Pressemitteilung: "Europe und USA zweistellig im Minus - China leicht über Vorjahresniveau", 19.04.2022

Marktbeobachter sehen nach den spürbaren Rückgängen in den Jahren 2019 bis 2021 für 2022 eine leichte Erholung der PKW-Neuzulassungen, allerdings mit deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Regionen und Herstellern. Für Europa, dem Kernmarkt von Martinrea Honsel, wird ein Anstieg der Neuzulassungen von 16,0 Mio. Einheiten auf 17,4 Mio. Einheiten im Jahr 2022 prognostiziert. Mittelfristig wird im Hinblick auf eine weiter steigende Mobilität eine weitere deutliche Erholung der Märkte und Kapazitätsauslastung in den Werken der Erstausrüster erwartet.

4.3 Martinrea Honsel Ausblick

Nach zwei sehr herausfordernden Jahren, zuerst mit dem COVID-Ausbruch im Jahr 2020 und dann mit der Halbleiterknappheitskrise und dem Anstieg von zwei der Hauptkostentreiber des Unternehmens im Jahr 2021, den Metall- und Energiekosten, ist der Ausblick für 2022 herausfordernd. Die externen Faktoren, die sich 2021 auf Martinrea Honsel ausgewirkt haben, geben zu Beginn des Jahres 2022 weiterhin Anlass zur Sorge, jedoch waren Kundenschließungen im Zusammenhang mit der Halbleiterknappheit in den ersten vier Monaten des Jahres im Vergleich zum letzten Jahr weniger ein Problem. Die Volumina waren im Allgemeinen gut und sehen für den Rest des Jahres sehr solide aus.

Auf der anderen Seite wirkten sich die Metall- und Energiekosten Anfang 2022 weiterhin auf die Finanzergebnisse des Unternehmens aus. Die Aussichten für beide Rohstoffe sind sehr schwer vorherzusagen, insbesondere angesichts der Umstände des bewaffneten Konflikts in der Ukraine, an dem auch Russland beteiligt ist. Russland galt als ein sehr wichtiger Aluminium- und Gaslieferant für Deutschland und ganz Europa. In einer Situation, in der es Ende Mai 2022 nicht zu einer größeren Eskalation gekommen ist, wäre eine Stabilisierung der Metallkosten zu erwarten, auch wenn ihr Niveau deutlich höher sein wird als in den Vorjahren. Solange sich die Kosten stabil halten, wären die Auswirkungen auf die Finanzen für die zweite Jahreshälfte deutlich niedriger. In Bezug auf die Energiekosten wird erwartet, dass diese für den Rest des Jahres hoch bleiben werden.

Operativ hatte das Unternehmen einen guten Start in das Jahr mit einer sehr guten Leistung in den ersten fünf Monaten in Bezug auf Ausschusskosten und externe Ausgaben. Der operative Ausblick für die verbleibenden Monate des Jahres ist leicht positiv, da das Management erwartet, in den folgenden Monaten ungefähr die gleichen Leistungen zu liefern.

Ein ähnlicher Erholungstrend wurde bei den verbundenen Unternehmen beobachtet, die Teil der Manufacturing Vereinbarung sind, und daher wird erwartet, dass die Einnahmen aus den Manufacturing Gebühren im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich höher sein werden.

Basierend auf der Entwicklung der ersten fünf Monate des Geschäftsjahres 2022 und dem aktuellen Austausch mit den Kunden geht das Unternehmen davon aus, den Umsatz für das Geschäftsjahr 2022 um rund 15 % gegenüber dem Vorjahr steigern zu können. Dies resultiert aus höheren erwarteten Stückzahlen und der notwendigen Weitergabe gestiegener Rohstoffpreise. Auch höhere erwartete Werkzeugumsätze werden zur Umsatzsteigerung beitragen.

Dem stehen erwartete Preissteigerungen für Rohstoffe, Energie und Personalkosten gegenüber. Die Personalkosten werden voraussichtlich höher sein, da die Sondervereinbarung der Gewerkschaften im Februar endete und die Wochenarbeitszeit von 40 auf 35 Stunden sank. Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft laufen und es wird erwartet, dass in der zweiten Jahreshälfte eine Sondervereinbarung mit der Gewerkschaft abgeschlossen wird. Dagegen wird eine deutliche Verbesserung der Leistung der an der Manufacturing Vereinbarung beteiligten ausländischen Einheiten erwartet, so dass für Martinrea Honsel insgesamt im Jahr 2022 mit einer leichten Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern gegenüber dem Vorjahr gerechnet wird, jeweils bezogen auf die derzeit ungewöhnlich hohen Planungsunsicherheiten aufgrund des Ukraine-Russland-Krieges und weiterer wirtschaftlicher und geopolitischer Entwicklungen.

Meschede, 22. Juli 2022

Die Geschäftsführung

Bilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

in T€	2021	2020
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.544	2.509
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	454	329
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	80.398	84.210
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.216	2.239
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	26.901	10.862
Summe des Anlagevermögens	112.513	100.149
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	4.183	3.645
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	23.752	12.328
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	4.390	3.248
4. Erhaltene Anzahlungen	-10.102	-3.890
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	44.651	36.063
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	37.422	52.174
3. sonstige Vermögensgegenstände	2.772	2.888
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	15.119	6.774
Summe des Umlaufvermögens	122.187	113.230
C. Rechnungsabgrenzungsposten	944	864
Gesamte Aktiva	235.644	214.243
Passiva
in T€	2021	2020
A. Eigenkapital
I. Stammkapital	25	25
II. Kapitalrücklage	67.403	67.403
III. Gewinnvortrag	70.572	71.695
IV. Jahresfehlbetrag	-5.357	-1.123
Summe Eigenkapital	132.643	138.000
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	8.239	6.967
2. Steuerrückstellungen	0	324
3. Sonstige Rückstellungen	33.763	34.369
Summe Rückstellungen	42.002	41.660
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	5.185	1.691
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	42.324	25.678
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	10.818	5.381
4. Sonstige Verbindlichkeiten	2.672	1.833
davon aus Steuern	1.456	1.371
Summe Verbindlichkeiten	60.999	34.583
Gesamte Passiva	235.644	214.243

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

in T€	1.1 - 31.12.2021	1.1 - 31.12.2020
Umsatzerlöse	330.879	249.703
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen	-317.635	-228.319
Bruttoergebnis vom Umsatz	13.244	21.384
Vertriebskosten	-6.039	-3.958
allgemeine Verwaltungskosten	-15.205	-15.997
sonstige betriebliche Erträge	2.197	351
sonstige betriebliche Aufwendungen	-553	-3.584
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.090	636
davon aus verbundenen Unternehmen	1.090	636
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-394	-381
davon an verbundene Unternehmen	-64	-214
Ertrag aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	303	426
Ergebnis nach Steuern	-5.357	-1.123
Jahresfehlbetrag	-5.357	-1.123

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

A) Grundlagen und Methoden

Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Gegenstand der Martinrea Honsel Germany GmbH ist der Betrieb von Gießereien, Walzwerken und Umschmelzwerken für Erzeugnisse aus Leichtmetallen einschließlich der dafür erforderlichen Nebenbetriebe, Handel mit und Vertrieb von Leichtmetallen und Leichtmetallprodukten aller Art.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Umsatzkostenverfahren.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 3 HGB.

Das Geschäftsjahr der Gesellschaft ist das Kalenderjahr.

Die Beträge im Jahresabschluss werden in T€ angegeben.

Die Martinrea Honsel Germany GmbH hat ihren Sitz in Meschede und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Arnsberg (HRB 9750).

Grundsatz der Unternehmensfortführung

Die Bewertung aller Vermögensgegenstände und Schulden erfolgt nach den Grundsätzen der Unternehmensfortführung.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden, im Wesentlichen gegenüber dem Vorjahr unveränderten, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Computer-Software wird degressiv mit einer Abschreibungsrate von 20 % abgeschrieben.

Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte (Entwicklungskosten) werden zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten und Fertigungslöhnen sowie Sondereinzelkosten auch angemessene Teile der notwendigen Fertigungsgemeinkosten und der notwendigen Materialgemeinkosten. Die Abschreibungen auf Entwicklungskosten erfolgen linear über eine Laufzeit von 5 bis 8 Jahren.

Im Falle einer dauerhaften Wertminderung erfolgt eine außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Stichtag.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungen orientieren sich dabei an dem wirtschaftlichen Werteverschleiß, wonach je nach Kategorie degressiv mit Abschreibungsraten zwischen 15 % und 30 % auf den Restbuchwert bzw. linear in 7 bis 20 Jahren abgeschrieben wird. Unter die lineare Abschreibung fallen insbesondere hochwertige Gießmaschinen und CNC-Bearbeitungszentren. Sämtliche Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zeitanteilig ab dem Zugangsmonat bzw. der Inbetriebnahme der Produktionslinie abgeschrieben.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit der Ansatz mit einem niedrigeren beizulegenden Wert erforderlich ist.

Wertaufholungen im Anlagevermögen werden vorgenommen, wenn Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen nicht mehr bestehen.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren sind mit den Anschaffungskosten zum Standardpreis oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Fertige und unfertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten und Fertigungslöhnen sowie Sondereinzelkosten auch angemessene Teile der notwendigen Fertigungsgemeinkosten und der notwendigen Materialgemeinkosten. Leerkosten bleiben unberücksichtigt. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Werkzeuge des Umlaufvermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder dem niedrigeren Veräußerungspreis angesetzt.

Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und eingeschränkter Verwendbarkeit ergeben, werden in angemessenem Umfang vorgenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten, abzüglich angemessener Einzelwertberichtigungen, bilanziert.

Die erhaltenen Anzahlungen sowie der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit ihren Nennwerten angesetzt.

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, ausgewiesen.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Die Bewertung erfolgt auf Basis der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Berücksichtigung von aktuellen Annahmen über zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen (jährliche Gehaltssteigerungsrate in Höhe von bis zu 2,00 % (Vorjahr 2,00 %) und einer Pensionssteigerungsrate in Höhe von 1,75 % (Vorjahr 1,75 %)). Die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen erfolgt mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz in Höhe von 1,87 % (Vorjahr 2,30 %), dieser ergibt sich bei einer angenommenen mittleren Restlaufzeit von 15 Jahren.

Bei der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde gemäß § 253 Abs. 2 S. 1 HGB im Geschäftsjahr ein Durchschnittszins der vergangenen 10 Geschäftsjahre verwendet. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinses aus den vergangenen 7 Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinses aus den vergangenen 10 Geschäftsjahren beträgt T€ 1.174 (Vorjahr T€ 1.333). Der Unterschiedsbetrag unterliegt, nach Abzug latenter Steuern, gemäß § 253 Abs. 6 S. 2 HGB der Ausschüttungssperre.

Der im Pensionsaufwand enthaltene Zinsanteil wird in den Zinsaufwendungen ausgewiesen. Die aus der Änderung des durchschnittlichen Markzinssatzes resultierende Erfolgswirkung wird im operativen Ergebnis erfasst.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis zur Bilanzerstellung bekannt gewordenen Risiken und ungewisse Verpflichtungen, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Sie werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet.

Jubiläumsrückstellungen werden mit einem der Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre, welcher von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht wird, abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Passive latente Steuern, die auf handels- und steuerrechtliche Wertunterschiede im Anlagevermögen zu bilden sind, werden mit aktiven latenten Steuern auf die handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätze bei den sonstigen Rückstellungen und den Rückstellungen für Pensionen sowie auf steuerliche Verlustvorträge verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen werden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB nicht aktiviert. Bei der Berechnung wurde ein Steuersatz von rd. 31 % zu Grunde gelegt.

B) Erläuterungen zur Bilanz

01 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem als Anlage beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen belaufen sich im Berichtsjahr auf insgesamt T€ 6.677. Zum 31. Dezember 2021 sind Entwicklungsaufwendungen in Höhe von T€ 2.544 aktiviert. Gemäß § 268 Abs. 8 HGB besteht eine Ausschüttungssperre in Höhe der um passive latente Steuern verminderten aktivierten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (T€ 1.760). Die Zugänge an aktivierten Entwicklungsaufwendungen betrugen im Berichtsjahr T€ 590.

02 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögensgegenstände sind sämtlich innerhalb eines Jahres fällig. Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen T€ 24.222 (Vorjahr T€ 10.107) Forderungen gegen die Gesellschafterin Martinrea Honsel Holdings B. V. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus kurzfristigen Darlehen.

03 Eigenkapital

Mit Beschluss vom 29. Juli 2011 hatte die Gesellschafterin Martinrea Honsel Holdings B. V. € 57,4 Mio. gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in die Kapitalrücklage eingezahlt. Mit Beschluss vom 1. August 2011 hatte die Martinrea Honsel Holdings B. V. weitere € 10 Mio. gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in die Kapitalrücklage eingezahlt.

Ausschüttungsgesperrte Beträge zum 31. Dezember 2021 in T€
	Betrag	Passive latente Steuern	2021 gesperrter Betrag	2020 gesperrter Betrag
selbstgeschaffenes immaterielles Anlagevermögen	2.544	-784	1.760	1.736
Rückstellungen für Pensionen Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB	1.174	0	1.174	1.333
Summe	3.718	-784	2.934	3.069

04 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen bestehen im Wesentlichen aus Verpflichtungen für ausstehende Lieferantenrechnungen, für den Personalbereich sowie für Kundenverpflichtungen.

Sonstige Rückstellungen zum 31. Dezember 2021 in T€
Sonstige Rückstellungen	31.12.2021	31.12.2020
Ausstehende Rechnungen	8.418	12.424
Urlaub, Gleitzeit inkl. Sozialversicherung	7.167	7.864
Jubiläen	4.980	4.851
Kundenverpflichtungen	4.379	2.871
Altersteilzeit	2.740	2.807
Restrukturierung	2.031	359
Übrige	4.048	3.193
Gesamt	33.763	34.369

05 Verbindlichkeiten

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2021 in T€
	Restlaufzeit		Buchwert gesamt	Restlaufzeit		Buchwert gesamt
	≤ 1 Jahr	> 1 und ≤ 5 Jahre	zum 31.12.2021	≤ 1 Jahr	> 1 und ≤ 5 Jahre	zum 31.12.2020
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.970	2.215	5.185	857	834	1.691
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	42.324	0	42.324	25.678	0	25.678
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	10.818	0	10.818	5.381	0	5.381
4. Sonstige Verbindlichkeiten	2.672	0	2.672	1.833	0	1.833
davon aus Steuern	1.456	0	1.456	1.371	0	1.371
davon Übrige	1.216	0	1.216	462	0	462
Gesamt	58.784	2.215	60.999	33.749	834	34.583

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren aus einer Vorfinanzierung von Werkzeugaufträgen des kanadischen Ausfuhrkreditinstituts EDC (Export Development Canada) in Höhe von T€ 5.185.

Die weiteren zum 31. Dezember 2021 bestehenden Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 55.814 sind nicht besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr, Zahlungsverpflichtungen aus dem Manufacturing Agreement und kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten.

C) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

01 Umsatzerlöse

Nach Produkt-Gruppen und geographischen Märkten (In- und Ausland) teilen sich die Umsatzerlöse wie folgt auf:

Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereich und Region
Umsatzerlöse	2021		2020
	T€	%	T€	%
Gießerei-Erzeugnisse	259.408	78%	178.054	71%
Walzwerk-Erzeugnisse	38.869	12%	33.153	13%
Metallverkäufe	10.415	3%	4.853	2%
Werkzeugverkäufe	19.543	6%	24.572	10%
Sonstige	2.644	1%	9.071	4%
Gesamt	330.879		249.703
davon Inlandsumsätze	139.433	42%	102.452	41%
davon Auslandumsätze	191.446	58%	147.251	59%

Die Umsätze im Ausland entfallen im Wesentlichen auf Europa, Asien und die USA.

Erträge aus dem Manufacturing Agreement und der Lizenzvereinbarung gegenüber einer Konzerngesellschaft sind in den Sonstigen Umsatzerlösen enthalten.

Die Sonstigen Umsatzlöse enthalten Erträge aus Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in Höhe von T€ 1.040 (Vorjahr T€ 0). Erträge aus Forschung und Entwicklung in Höhe von T€ 1.235 wurden im Vorjahr mit allgemeinen Verwaltungskosten saldiert.

02 Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen

Die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen beinhalten Aufwendungen aus den vertragsgemäß zu transferierenden Profitüberschüssen von T€ 3.514 (Vorjahr T€ 0).

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind mit T€ 6.677 (Vorjahr T€ 0) enthalten. Im Vorjahr wurden diese Kosten in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T€ 2.960 gezeigt.

03 Materialaufwand

Materialaufwand in T€
	2021	2020
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	154.443	83.382
Aufwendungen für bezogene Leistungen	32.840	43.078
Summe Materialaufwand gesamt	187.283	126.460

In den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren sind T€ 18.437 für Werkzeuge enthalten. Im Vorjahr waren T€ 22.263 für Werkzeuge in den bezogenen Leistungen enthalten.

Aufwendungen für Leiharbeitnehmer sind in Höhe von T€ 2.693 als bezogene Leistung ausgewiesen, im Vorjahr (T€ 344) wurden diese als Personalaufwand dargestellt.

04 Personalaufwand

Personalaufwand in T€
	2021	2020
Löhne und Gehälter	83.934	76.803
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung,	17.723	14.344
davon für Altersversorgung	1.105	1.017
Summe Personalaufwand gesamt	101.657	91.147

Der Personalaufwand verminderte sich um Erstattungen von Kurzarbeitergeld seitens der Bundesagentur für Arbeit in Höhe von T€ 33 (Vorjahr T€ 4.172).

Demzufolge sind im Personalaufwand Erstattungen für vom Arbeitgeber zu tragende Aufwendungen zur Sozialversicherung im Rahmen von Kurzarbeitergeld über T€ 13 enthalten (Vorjahr T€ 3.340).

Aufwand für Abfindungen in Höhe von T€ 3.529 ist nicht im Personalaufwand, sondern in Höhe von T€ 2.704 in den Herstellungskosten und in Höhe von T€ 825 in den allgemeinen Verwaltungskosten enthalten. Im Vorjahr wurden Abfindungen in Höhe von T€ 541 als Personalaufwand gezeigt.

Kosten für Leiharbeitnehmer in Höhe von T€ 2.693 werden nicht im Personalaufwand gezeigt (Vorjahr T€ 344), sondern in den bezogenen Leistungen.

05 Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen

Folgende Übersicht stellt die Aufwendungen, welche im Berichtsjahr aus der Rückstellungsaufzinsung resultieren, dar:

Aufwendungen - Aufzinsung Rückstellungen in T€
Aufwendungen aus der Aufzinsung	2021	2020
Pensionsrückstellungen	167	167
Jubiläumsrückstellungen	77	93
Gesamt	244	260

06 Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung

Aus Währungsumrechnung sind Erträge in Höhe von T€ 531 (Vorjahr T€ 52) und Aufwendungen in Höhe von T€ 25 (Vorjahr T€ 567) angefallen.

07 Periodenfremde Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten T€ 815 (Vorjahr T€ 99) aus Auflösungen von Rückstellungen.

Bedeutende Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Seit dem 24.02.2022 führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Die Auswirkungen dieses Krieges stellen ein wertbegründendes Ereignis dar und haben daher keine Auswirkungen auf Ansatz und Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden zum Abschlussstichtag 31.12.2021. Zu den Effekten verweisen wir auf den Lagebericht.

D) Sonstige Angaben

Mitarbeiter

Im Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 waren - wie nachfolgend dargestellt - durchschnittlich 1.495 Mitarbeiter (Leiharbeitnehmer nicht berücksichtigend) bei der Gesellschaft beschäftigt.

Martinrea Honsel Germany GmbH - Mitarbeiter ø-Anzahl
Mitarbeitergruppen	2021	2020
Gewerbliche	1.056	1.039
Angestellte	362	369
Auszubildende	77	88
Gesamt	1.495	1.496

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die künftigen finanziellen Verpflichtungen der Martinrea Honsel Germany GmbH, resultierend aus den zum Bilanzstichtag bestehenden Leasingverpflichtungen bzw. Dauerschuldverhältnissen:

Sonstige finanzielle Verpflichtungen zum 31. Dezember 2021	in T€
	≤ 1 Jahr	> 1 Jahr ≤ 5 Jahre	> 5 Jahre	gesamt 2021
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen und Bestellobligo	45.706	5.231	884	51.821

Darin enthalten sind Mietverpflichtungen gegenüber der Martinrea Honsel Germany Developments GmbH, einem Tochterunternehmen der Martinrea Honsel Holdings B. V., in Höhe von T€ 3.189 p.a. Wesentliche Teile der genutzten Grundstücke und Gebäude werden von der Martinrea Honsel Germany GmbH über die Martinrea Honsel Germany Developments GmbH angemietet. Der Mietvertrag ist auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und kann von jeder Partei mit einer Frist von 12 Monaten zum Jahresende gekündigt werden.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Honorar des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB für das Geschäftsjahr 2021 beträgt voraussichtlich T€ 142 für Abschlussprüfungsleistungen. Steuerberatungsleistungen wurden in Höhe von T€ 102 in Rechnung gestellt.

Organe

Geschäftsführer der Martinrea Honsel Germany GmbH im Geschäftsjahr 2021 waren:

―	Herr Peter Cirulis, Executive Vice President, Aluminum Business Unit at Martinrea International Inc.
―	Herr Rob Wildeboer, Executive Chairman Martinrea International Inc.

Bezüge der Geschäftsführung

Die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung unterbleibt unter Hinweis auf § 286 Abs.4 HGB.

Einbeziehung in den Konzernabschluss

Die Martinrea Honsel Germany GmbH wird in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft Martinrea International Inc. mit Sitz in Vaughan, Ontario (Canada), einbezogen, welche den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen aufstellt. Der Konzernabschluss der Martinrea International Inc. ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich.

Ergebnisverwendung

Wir schlagen der Gesellschafterin vor, den Jahresfehlbetrag von T€ 5.357 auf neue Rechnung vorzutragen.

Meschede, 22. Juli 2022

Die Geschäftsführung

Rob Wildeboer

Peter Cirulis

Anlagenspiegel

in T€
	Kosten (Anschaffungs- oder Herstellungskosten)
	31.12.2020	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2021
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	5.283	590	0	0	5.873
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.095	0	209	0	2.304
Geschäfts- oder Firmenwert	59.650	0	0	0	59.650
	67.028	590	209	0	67.827
Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen	140.186	838	8.102	-3.036	146.090
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.155	0	555	-49	6.661
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	10.862	24.905	-8.866	0	26.901
	157.203	25.743	-209	-3.085	179.652
Summe Anlagevermögen	224.231	26.333	0	-3.085	247.479

in T€
	Abschreibungen
	31.12.2020	Zugänge	Abgänge	31.12.2021
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	-2.774	-555	0	-3.329
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-1.766	-84	0	-1.850
Geschäfts- oder Firmenwert	-59.650	0	0	-59.650
	-64.190	-639	0	-64.829
Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen	-55.976	-12.218	2.502	-65.692
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-3.916	-572	43	-4.445
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0
	-59.892	-12.790	2.545	-70.137
Summe Anlagevermögen	-124.082	-13.429	2.545	-134.966

in T€
	Nettobuchwert 31.12.2021	Nettobuchwert 31.12.2020
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.544	2.509
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	454	329
Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
	2.998	2.838
Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen	80.398	84.210
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.216	2.239
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	26.901	10.862
	109.515	97.311
Summe Anlagevermögen	112.513	100.149

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Martinrea Honsel Germany GmbH, Meschede

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Martinrea Honsel Germany GmbH, Meschede, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Martinrea Honsel Germany GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote), die im Abschnitt 2.3.2 im Lagebericht enthalten ist, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von demUnternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die Geschäftsführung ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der Geschäftsführung für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die Geschäftsführung ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner ist die Geschäftsführung verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist die Geschäftsführung dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist die Geschäftsführung verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist die Geschäftsführung verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von der Geschäftsführung angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von der Geschäftsführung dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von der Geschäftsführung angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von der Geschäftsführung dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von der Geschäftsführung zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 22. Juli 2022

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Engel, Wirtschaftsprüferin

Düpjohann, Wirtschaftsprüfer

Feststellung des Jahresabschlusses

Die Gesellschafterversammlung hat mit Datum vom 29. August 2022 den Jahresabschluss 2021 der Martinrea Honsel Germany GmbH festgestellt.