Bäckerei u. Konditorei Bolten GmbH

Duisburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Bäckerei u. Konditorei Bolten GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen, welches als Großbäckerei und -konditorei das traditionelle Bäckerhandwerk an einem Produktionsstandort sowie diversen Filialstandorten rund um den Firmensitz Duisburg betreibt.

2. Wirtschaftliches Umfeld

Nach dem Anstieg zu Beginn von 2024 schrumpft das deutsche BIP im zweiten Quartal und verlängert so die Wellblechkonjunktur. Seit zweieinhalb Jahren folgt auf jeden Anstieg ein Rückgang im Quartal darauf. Im dritten Quartal 2024 dürfte die Wirtschaft geringfügig wachsen. Mit der deutlich gesunkenen Inflationsrate und kräftig steigenden Nominallöhnen sind die Voraussetzungen für eine konsumgetriebene Erholung intakt. Zudem ist perspektivisch mit weiteren Leitzinssenkungen zu rechnen, die die Investitionen im kommenden Jahr beleben werden. Die Erholung wird jedoch später einsetzen und etwas schwächer ausfallen als noch im Frühling erwartet. KfW Research revidiert seine Konjunkturprognose für Deutschland im Jahr 2024 auf 0,1 %, gefolgt von 1,0 % im Jahr 2025 (Vorprognosen: +0,3 % und +1,2 %).1)

Die auf Unternehmensbefragungen basierenden weichen Konjunkturindikatoren, deren Anstiege im Frühling noch berechtigte Hoffnungen auf einen beginnenden Aufschwung genährt hatten, befinden sich inzwischen wieder im Sinkflug. So ist das ifo Geschäftsklima im August zum vierten Mal in Folge gefallen und der Einkaufsmanagerindex (Deutschland Composite PMI) befindet sich seit Juli unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten, nachdem er sie von April bis Juni noch leicht überschritten hatte. Selbst wenn diese Indikatoren jüngst nur lose mit dem Wirtschaftswachstum zusammenhingen, legen sie zumindest eine weiter schwunglose Konjunktur nahe. Auch die Industrieindikatoren signalisieren eine vorerst anhaltende Flaute. So konnte der Anstieg der Industrieproduktion im Juni um 1,5 % gegenüber dem Vormonat den vorangegangenen Einbruch im Mai (-3,4 %) lediglich knapp zur Hälfte ausgleichen, sodass sie im zweiten Quartal insgesamt um 1,1 % hinter dem Vorquartal zurückblieb. Gleichzeitig schmelzen die vor allem während der globalen Lieferkettenprobleme angestauten Auftragspolster kontinuierlich weiter ab, weil bislang zu wenige Neuaufträge nachkommen.1)

Die Konjunkturnachrichten zum Konsum machen hingegen Mut. So hat sich das Konsumklima der privaten Haushalte seit dem Tief im Januar erheblich verbessert. Abgesehen von einem minimalen Rücksetzer im Juni ist es seither in jedem Monat teils deutlich gestiegen, so auch im Juli. Mit einer gegenüber den Vorjahren erheblich geringeren Inflationsrate bei gleichzeitig kräftigen Nominallohnsteigerungen bleiben die Voraussetzungen für eine vom privaten Konsum angestoßene Erholung intakt, zumal die Zahl der Erwerbstätigen vor dem Hintergrund der Fachkräfteknappheit ungeachtet der Konjunkturflaute weiterhin leicht steigt. Die zahlreichen Unwägbarkeiten über die wirtschaftlichen Perspektiven Deutschlands haben allerdings auch die Sparquote der Haushalte in die Höhe getrieben, sodass sich die durchaus kräftigen Reallohnanstiege wohl nur gedämpft und sukzessive in höheren Konsumausgaben niederschlagen werden. Die Konsumausgaben des Staates dürften 2024 und 2025 ebenso wieder zulegen, nachdem sie 2023 wegen des Wegfalls staatlich finanzierter Corona-Maßnahmen erstmals seit 2004 rückläufig gewesen waren.1)

Die Krisen der letzten Jahre sind am Wirtschaftszweig "Herstellung von Backwaren" nicht spurlos vorbeigegangen. Eine Verknappung und Verteuerung von Rohstoffen sowie Energie, aber auch der steigende Mindestlohn belasten die Rentabilität. Darüber hinaus wird der Strukturwandel zu Ungunsten der eher teuer produzierenden Handwerksbetriebe forciert. Chancen bieten sich dem Wirtschaftszweig insbesondere im Außer-Haus-Geschäft, im Cafébetrieb und in einer Premiumstrategie. 2)

Vor allem die Getreidemärkte sind durch den Krieg in der Ukraine im Jahr 2022 stark unter Druck geraten. Zwar sind die Preisspitzen, die kurz nach Ausbruch des Krieges ermittelt wurden, in den Monaten danach nicht mehr erreicht worden. Gleichwohl haben sich die Rohstoffe im Wirtschaftszweig der Bäckereien und Konditoreien auf einem hohen Niveau eingependelt. Das drückt auf die Rentabilität der Unternehmen. Gleiches gilt auf der Seite der Personalkosten durch den zuletzt vergleichsweise stark gestiegenen branchenübergreifenden Mindestlohn. 2)

Dass im Vergleich der letzten fünf Jahre zuletzt ein Umsatzrekord erzielt wurde, ist vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich die Preise im Wirtschaftszweig deutlich erhöht haben. Gleichwohl sorgt die Entwicklung des Brotkonsums, der im zuletzt ausgewerteten Getreidewirtschaftsjahr 2021/2022 überraschend stark gestiegen ist, für ein gewisses Maß an Stabilität. 2)

Zusätzlichen Druck erfuhren die Unternehmen durch die phasenweise sehr hohen Energiekosten, die ebenfalls als Folge des Krieges in der Ukraine gelten. Da der Wirtschaftszweig darauf angewiesen ist, durch einen Backvorgang zur Wertschöpfung beizutragen, muss er generell überdurchschnittlich hohe Energiekosten stemmen und innovativ nach effizienten Lösungen, etwa über die Nutzung von Abwärme, suchen. 2)

Darüber hinaus führt die im Sommer 2023 als grenzwertig eingestufte gesamtwirtschaftliche Situation, die teilweise von Ökonomen als leicht rezessiv angesehen wird, zur Konsumzurückhaltung. Das wirkt sich zwar nicht generell auf den Verzehr von Lebensmitteln aus, da Nahrung als unverzichtbar gilt, und Backwaren nach wie vor hohes Ansehen genießen.2)

Der Wirtschaftszweig reagiert angemessen auf Marktveränderungen. Gleichwohl spielen auch Produkte, die nicht als Backwaren gelten, in den Bäckerei- und Konditoreiverkaufsstellen eine wichtige Rolle. So waren zahlreiche Marktteilnehmer in der Lage, durch Sortimentserweiterungen drohende Umsatzverluste auszugleichen (Bake-off-Ware, Essen außer Haus, Convenience-Produkte). Die Vielfalt in deutschen Backstuben ist im internationalen Vergleich überaus groß.2)

Die Abhängigkeit von der Gesamtwirtschaft ist nur mäßig. Da der Wirtschaftszweig insbesondere ein wichtiges Grundnahrungsmittel herstellt und verkauft, zeigt sich bei den Umsatzzahlen auch in Krisenzeiten eine relativ hohe Stabilität. Dennoch ist der Trend zu verzeichnen, dass Kunden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf aufgebackene Ware in Supermärkten oder auf das Angebot der Discountbäckereien ausweichen. Damit gehen dem handwerklichen Teil des Wirtschaftszweigs die entsprechenden Umsätze verloren. 2)

Im Wirtschaftszweig der Bäckerei- und Konditoreibetriebe ist seit Jahren ein Strukturwandel spürbar. Industriell und effizient arbeitende Unternehmen gewinnen an Bedeutung, während handwerklich orientierte Betriebe mit größeren Problemen zu kämpfen haben. Das intensiviert den Wettbewerb seit geraumer Zeit. Darüber hinaus haben sowohl die Corona-Krise als auch der Krieg in der Ukraine zu Veränderungen geführt. Zum einen hat sich der Preisdruck auf der Einkaufsseite erhöht und zum anderen das Konsumverhalten der Verbraucher geändert. Die vergleichsweise unsicheren Zeiten bewirken, dass sich hochpreisige Produkte, wie sie vor allem in traditionellen Bäckerei und Konditoreibetrieben angeboten werden, weniger gut verkaufen lassen. Die Bedeutung des für handwerklich produzierende Betriebe erfolgversprechenden Trends, sich auf hochwertige Qualitätsware zu konzentrieren, hat aus diesen Gründen in der jüngeren Vergangenheit nachgelassen.2)

Die Abhängigkeit des Wirtschaftszweigs von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist zwar vergleichsweise gering, da Backwaren als Grundnahrungsmittel gelten. Gleichwohl wirken sich ökonomische Veränderungen aus, in dem das Nachfrageverhalten innerhalb des Wirtschaftszweigs umgeschichtet wird.2)

Politische und rechtliche Rahmenbedingen: Bereits während der Corona-Krise wurden Maßnahmen getroffen, um die Folgen für Unternehmen abzumildern. So erfolgte beispielsweise eine Lockerung der Insolvenzregeln, um eine deutlich steigende Zahl an Insolvenzen zu verhindern. Zudem kam es vorübergehend zu einer Senkung der Mehrwertsteuer und zu einem Bonus für in der Ausbildung besonders engagierte Unternehmen. Mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurden erneut Regelungen festgelegt, die unterstützend wirken sollen.2)

Zwar ist der Innovationsdruck im Wirtschaftszweig "Herstellung von Backwaren" unterdurchschnittlich hoch, trotzdem spielen Technisierung und Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle. Das gilt zum einen für den Produktionsprozess im Betrieb, bei dem die Zutaten maschinell abgewogen, beigefügt und geknetet werden. Auch kann die verwendete Technik in der Lage sein, den Teigzustand zu bewerten und entsprechende Folgerungen bezüglich der Dauer der Bearbeitung und der Verwendung von Zutaten zu ziehen. Im Rahmen der digitalen Lagerwirtschaft ist es zum anderen möglich, verwendete Rohstoffe automatisch nachzubestellen und damit den Produktionsprozess effizient zu gestalten. Zudem können technisierte Backöfen ihre Temperierung selbstständig und automatisch steuern und so Personalkosten sparen, ohne dass das Backergebnis negativ beeinflusst wird. Denkbar und bereits erprobt ist auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bäckerhandwerk. So ist es möglich, mit einer Bestelloptimierungs- und Prognosesoftware den wahrscheinlichen Bedarf von Brot und Brötchen in den einzelnen Filialen zu ermitteln.2)

Die gesundheitsbewusste und finanzstarke Generation "50plus" wird immer größer, sodass Anbieter von Backwaren ihr Angebot auf ältere Menschen zuschneiden können. Dabei ist es ratsam, Gesundheitsaspekte in den Vordergrund zu stellen. So ist in den letzten Jahren eine verstärkte Nachfrage nach Produkten, die Urgetreide wie Hirse und vor allem Dinkel enthalten, zu verzeichnen. Dazu kommt ein Trend zu glutenfreiem Brot und Eiweißbrot. Gerade Filialbäckereien sind häufig gut beraten, sich bestimmte Nischen zu suchen. Dabei spielen die Zielgruppe der Generation "50plus" sowie generell gesundheitsbewusste Menschen eine Schlüsselrolle.2)

Die Zunahme an berufstätigen Singles innerhalb der Bevölkerung trägt darüber hinaus dazu bei, dass sich die Essgewohnheiten in Deutschland in den letzten Jahren deutlich verändert haben. Die Convenience-Gastronomie hat stetig an Bedeutung gewonnen, was den Außer-Haus-Verzehr fördert. Die drei klassischen Mahlzeiten zu Hause gehören in vielen Privathaushalten der Vergangenheit an. Stattdessen werden über den Tag hinweg kleinere Snacks wie belegte Brötchen, Wraps und Laugengebäck verzehrt. Auf diese Entwicklung hat sich der Wirtschaftszweig "Herstellung von Backwaren" mittlerweile erfolgreich eingestellt und kann davon profitieren. Insofern konnten Umsatzrückgänge beim klassischen Sortiment durch zusätzliche Einnahmen beim Snack-Sortiment kompensiert werden.2)

Zu einem großen Problem hat sich im Wirtschaftszweig auch der Fachkräftemangel entwickelt. So gelingt es den Konditor- und Bäckerbetrieben immer weniger, junge Schulabgänger von einer Ausbildung im eigenen Unternehmen zu überzeugen. Die Arbeitsbedingungen gelten sowohl aus finanzieller Sicht als auch, was die Arbeitszeiten angeht, in weiten Teilen der Bevölkerung als unattraktiv. Um dem entgegenzuwirken, hat man von Verbandsseite aus die Kampagne "Back dir deine Zukunft" ins Leben gerufen. Diese soll junge Menschen mithilfe von Social Media Marketing sowie Influencern zielgruppengerecht ansprechen. 2)

Risiken des Bäckerei- und Konditorgewerbes: Seit Jahren vollzieht sich im Wirtschaftszweig "Herstellung von Backwaren" ein Strukturwandel. Dabei verlagern sich die Umsätze weg von handwerklich arbeitenden Kleinbetrieben hin zu größeren Unternehmen, die Backwaren industriell herstellen.

Dabei spielt das Angebot der Supermärkte und Discounter, die sich von günstigen Anbietern beliefern lassen, eine Rolle. Das gilt sowohl für verschweißte und tiefgefrorene Backwaren als auch für solche, die in den Verkaufsräumen fertiggebacken werden und damit ein gewisses Maß an Frische aufweisen. Aufgrund der effizienten Arbeitsweise größerer Betriebe ist die Preisspanne zwischen handwerklich und industriell erstellten Produkten mittlerweile beträchtlich. Das kann dazu führen, dass Kunden vom Handwerksbäcker abwandern. Darüber hinaus haben sich mittlerweile auch die sogenannten Discountbäckereien als Konkurrent etabliert. 2)

Da die Betriebe des Wirtschaftszweigs verhältnismäßig viel Energie verbrauchen, ist die Abhängigkeit von Strom- und Gaslieferanten vergleichsweise groß. Gerade Bäckereibetriebe leiden in Zeiten steigender Energiepreise massiv unter erhöhten Kosten, die sie oftmals nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergeben können. Da viele Öfen, mit denen im Wirtschaftszweig gebacken wird, nach wie vor mit Gas betrieben werden, haben sich die Produktkosten insbesondere im Jahr 2022 infolge des Krieges in der Ukraine zeitweise deutlich erhöht.2)

Der Außer-Haus-Verzehr wird auch in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle im Lebensmittelsektor spielen. Gerade das Bäckerhandwerk sollte den Aspekt des Wandels der Verzehrgewohnheiten, der sich in den letzten Jahren vollzogen hat, bei seinem Angebot berücksichtigen. Sogenannte Snacking-Besuche, die in Deutschland pro Jahr bis zu 4 Mrd. Mal vorkommen, bergen nicht nur Chancen für klassische Imbissbetriebe und Anbieter von Fast Food. Ein attraktives und bezahlbares Angebot in den Theken von Bäckerei- und Konditoreibetrieben hat das Potenzial, erhebliche Marktanteile im Snackbereich zu erobern. Vor der Corona-Krise wurden im Bäckerhandwerk bereits bis zu 1 Mrd. Kundenbesuche gezählt, was nach wie vor enorme Chancen auf diesem Sektor bietet.2)

Ein weiterer Pluspunkt handwerklicher Bäckereien liegt in den Bereichen Qualität, Regionalität und handwerkliche Kompetenz. Wer neben frischen Produkten, die diese Anforderungen erfüllen, auch eine entsprechende Sortenvielfalt anbieten kann, hebt sich vom Standardsortiment der Supermärkte ab und tritt als Premiumanbieter auf. Kunden, die das erkennen und auf gesteigerte Qualität wertlegen, sind normalerweise gerne bereit, für ihren Brot-, Brötchen- und Kucheneinkauf einen höheren Preis zu zahlen. Das gilt erst recht, wenn transparent sichtbar wird, woher die angebotene Ware kommt, und welche Inhaltsstoffe enthalten sind. 2)

3. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

Für uns verlief das Geschäftsjahr trotz der o.g. Unsicherheiten bzgl. der Energiepreise und Rohstoffpreise aufgrund der mit unseren Lieferanten langfristig abgeschlossenen Preisvereinbarungen in den Lieferverträgen für Energie und Rohstoffe erfolgreich.

Auch die bestehende Kooperation sowie die Erweiterung mit einem Discounter hat dazu beigetragen, dass wir ein gutes Ergebnis ausweisen können.

Wir gehören mit einem Netz von 49 Filialen im Großraum Duisburg und Umgebung mit zu den größten Bäckereien. Da das Filialgeschäft unser Kerngeschäft ist, ist unser Unternehmen weiterhin darauf ausgerichtet, in diesem Geschäftszweig unsere Marktstellung durch neue attraktive Standorte zu stärken

Ertragslage

Im Geschäftsjahr haben wir eine Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 12,7 % zu verzeichnen. Das Rohergebnis steigerte sich um 10,0 %.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Geschäftsjahr um TEUR 188,4 gesunken.

Die Materialaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 990,2 oder 20,1 % gestiegen.

Der Personalaufwand hat sich aufgrund von Gehaltserhöhungen um TEUR 1.704,1 (13,7 %) auf insgesamt TEUR 14.114,8 gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen in Höhe von TEUR 1.498,7 sind aufgrund von Investitionen höher als im Vorjahr. Der Wert des Anlagevermögens hat sich nach Abschreibungen auf TEUR 8.294,7 (Vorjahr: TEUR 8.737,9) vermindert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr überwiegend aufgrund der gestiegenen Energiepreise um TEUR 1.335,5 (24,1 %) erhöht und betrugen im Berichtsjahr TEUR 6.874,0.

Wir weisen einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 958,9 (Vorjahr: TEUR 1.542,2) aus.

Finanzlage

Die wichtigste Quelle der Finanzierung sind die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Daneben verfügt das Unternehmen aufgrund von Bankguthaben über genügend Liquidität, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und die angestrebten Positions- und Wachstumsziele zu erreichen.

Unsere Finanzlage ist als gesichert zu bezeichnen. Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsfrist zu vereinnahmen.

Wir verfügen zum Bilanzstichtag über eine ausreichende Liquidität von TEUR 2.076,5 (Vorjahr: TEUR 1.510,8). Die Quote der flüssigen Mittel beträgt 17,4 % (Vorjahr: 13,4 %).

Vermögenslage

Das Anlagevermögen hat sich durch Investitionen abzüglich Abschreibungen von TEUR 8.737,9 auf TEUR 8.294,7 um TEUR 443,2 vermindert und beträgt 69,4 % der Bilanzsumme.

In das Anlagevermögen wurden im Geschäftsjahr TEUR 1.069,3 investiert.

Das Umlaufvermögen erhöhte sich auf TEUR 3.627,0 (Vorjahr: TEUR 2.520,3).

Die liquiden Mittel haben sich auf TEUR 2.076,5 (Vorjahr: TEUR 1.510,8) erhöht.

Das Eigenkapital hat sich von TEUR 6.012,1 auf TEUR 6.770,9 und die Eigenkapitalquote von 53,4 % auf 56,6 % erhöht.

Die Rückstellungen haben sich auf TEUR 1.643,4 (Vorjahr: TEUR 1.576,3) erhöht.

Die Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 3.477,4 sind insgesamt gesunken (Vorjahr: TEUR 3.679,4). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf TEUR 2.639,6 (Vorjahr: TEUR 2.716,6) haben sich durch Tilgungen vermindert. Die Verschuldensquote hat sich vermindert und beträgt 29,1 % (Vorjahr: 32,7 %).

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 691,0 auf TEUR 11.958,7 (Vorjahr: TEUR 11.267,7) erhöht.

4. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Unser Risikomanagement- und Controlling-System wird weiterhin laufend verbessert bzw. den wachsenden Anforderungen angepasst, um Risiken der künftigen Geschäftsentwicklung frühzeitig zu erkennen. Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse werden wir hierzu auch weiter vorantreiben und optimieren. Unser differenziertes Filialcontrolling macht die monatliche Entwicklung im Umsatz- , Kosten- und Ergebnisbereich pro Standort transparent. Somit können potenzielle Risiken, die den Bestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig erfasst, analysiert und bewertet werden. Zusätzlich hierzu haben wir in Bezug auf unsere rechnungslegungsbezogenen Verwaltungsprozesse eine Verfahrensdokumentation erstellt.

Der Außer-Haus-Verzehr wird auch in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle im Lebensmittelsektor spielen. Wir werden den Aspekt des Wandels der Verzehrgewohnheiten, der sich in den letzten Jahren vollzogen hat, bei unseren Angeboten berücksichtigen.

Wir haben uns auf diesen Trend eingestellt und bieten Snacks und andere Convenience-Produkte an, die zwischen den Mahlzeiten oder unterwegs verzehrt werden können. Gesundheit, Regionalität und handwerkliche Qualität haben wir in den Fokus gestellt. Ein bedeutender Faktor, eine solche Strategie erfolgreich zu fahren, ist auch der Aspekt der gesunden Ernährung.

Durch unseren Außenauftritt und durch unsere Produkte haben wir u.a. ein Konzept entwickelt, mit dem wir uns am Markt profiliert haben und uns von den Wettbewerbern als Marke unterscheiden. Wir werden weiterhin Konzepte und Ideen entwickeln, um noch interessanter für den Kunden zu werden.

Die seit September 2020 bestehende Kooperation mit einem Discounter konnten wir weiter ausbauen und beliefern inzwischen 60 seiner Filialen mit frischen Backwaren. Wir gehen davon aus, dass diese Kooperation noch weiter ausgebaut werden kann und noch weitere Filialen folgen werden.

Die Förderung der Mitarbeiter ist für den zukünftigen Unternehmenserfolg von ganz entscheidender Bedeutung. Hierzu werden die persönlichen Kompetenzen unserer Mitarbeiter fortlaufend mit internen und externen Schulungen weiterentwickelt, um uns von den Wettbewerbern abzusetzen.

Das Angebot an Arbeitssuchenden hat sich aufgrund der niedrigen Arbeitslosenzahlen verringert. Hierdurch hat sich die Suche nach geeigneten und motivierten Mitarbeitern für eine freie Stelle in einem Bäckereibetrieb erschwert und stellt für uns ein mittleres Risiko dar. Neueinstellungen sind häufig nur noch mit einem Stundenlohn über dem Tarifvertrag möglich, sofern der Betriebsinhaber adäquates Personal finden will.

Wir versuchen derzeit dem Fachkräftemangel durch Anwerbung und Ausbildung von Arbeitskräften aus dem Ausland gegenzusteuern.

Der demografischen Entwicklung begegnen wir mit einem Personalmanagementsystems, welches auch strategisches Personalmarketing beinhaltet, um uns von unseren Wettbewerbern als Arbeitgeber abzugrenzen. Dies wird durch regelmäßige Mitarbeitergespräche oder durch Mitarbeiterbefragungen erreicht.

Die Preise auf den Einkaufsmärkten sind ständigen Veränderungen unterworfen. So bleiben die Materialaufwendungen schwankend und sind von internationalen Preisen sowie den jeweiligen Ernten abhängig. Wir versuchen die Situation durch möglichst langfristige Verträge mit unseren Lieferanten kalkulierbar zu halten.

Durch kontrollierte Ausweitung des Filialnetzes an attraktiven Standorten werden wir unsere Marktstellung weiterhin stärken. Hierdurch wird die Kapazitätsauslastung in den Produktionen gesteigert, dieses führt zu weitergehenden Synergieeffekten. Die Arbeitsprozesse werden ständig optimiert, um verbesserte Effizienz bei den Kosten sowie den Produktionsabläufen und einen höheren Qualitätsstandard zu erreichen. Die Erweiterung und Optimierung der digitalen Geschäftsprozesse wird weiter vorangetrieben.

Dem Risiko von Fehlinvestitionen in einen neuen Filialstandort wird durch eine sorgfältige Standortanalyse begegnet, in der das zukünftige Ertragspotential geprüft wird.

Aus der Finanzierung des Unternehmens resultieren keine wesentlichen Risiken. Durch die bestehende Finanzstruktur werden die Anforderungen abgedeckt. Wir werden auch zukünftig in der Lage sein, unseren Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen.

Unsere Finanzlage ist auch unter Berücksichtigung der derzeitigen Krisen zunächst als gesichert zu bezeichnen.

Für die zukünftigen Herausforderungen sehen wir unser Unternehmen konzeptionell und strukturell gut gerüstet. Risiken, die den Bestand der Gesellschaft gefährden, sind derzeit nicht erkennbar.

5. Prognosebericht

Vorjahresprognose

Die Geschäftserwartungen der Unternehmen für 2023 tendierten auf einem moderaten Niveau und die Lageurteile tendierten seitwärts.

Das Jahresergebnis entspricht weitgehend unseren Erwartungen. Eine detaillierte Planung wurde aufgrund der vielen Unwägbarkeiten im Rohstoff-, Energie- und Personalbereich nicht erstellt.

Zukunftsprognose

Lt. KfW-Ifo Mittelstandsbarometer von August 2024 hat sich die Stimmung unter den deutschen Mittelständlern im August 2024 weiter verschlechtert. Zwar sinkt das Geschäftsklima diesmal nur um recht moderate 1,3 Zähler auf jetzt -19,0 Saldenpunkte. Nach dem vorläufigen Jahreshoch im April ist dies aber bereits der vierte Rückgang in Folge.3)

Das zurzeit außergewöhnlich tiefe Klimaniveau dürfte vor allem eine Folge der großen Verunsicherung in den Unternehmen sein, die mit einer Vielzahl transformativer Herausforderungen und hartnäckiger globaler Krisen konfrontiert sind. Rein konjunkturell ist mit der wieder steigenden Kaufkraft zumindest eine moderate, zunächst vor allem vom Konsum gestützte Erholung in den kommenden Quartalen angelegt. Doch erst im kommenden Jahr dürfte das Wachstum wieder deutlich positiv sein. Nach kaum mehr als Stagnation in diesem Jahr rechnet der KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer für 2025 mit einem Realwachstum in Deutschland von 1%.3)

Die Profilierung unseres Unternehmens über unsere Produkte als Marke steht im Vordergrund. Einhergehend mit der Bindung unserer Kunden über Qualität und Einzigartigkeit unserer Backwaren, durch neuzeitlich moderne Bäckerei-Konditorei-Café-Konzepte, also Standorte mit einem persönlichen und freundlichen Kundenservice und einem ansprechenden Ambiente, wie auch der Außer-Haus-Markt werden weiterhin im Fokus unserer Tätigkeit stehen.

Gerade Filialbäckereien sind häufig gut beraten, sich bestimmte Nischen zu suchen. Wer zusätzlich auf Vollkorn und natürliche Rohstoffe setzt, kommt diesem Trend entgegen und kann den gesundheitsbewussten Konsumenten eher zum Kauf bewegen. Ein handwerklich hergestelltes Brot ist in den Augen vieler Verbraucher gesünder als eines aus industrieller Fertigung. Hinzu kommt der Trend zu einer gesunden Ernährung, aus dem ebenfalls Chancen für das Bäckerhandwerk erwachsen. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend - gerade in der wachsenden älteren Generation, aber auch bei gesundheitsbewussten jungen Menschen - anhalten wird.

Wir werden die vorgenannten Trends weiterhin positiv für unser Unternehmen nutzen und durch unsere zukunftsorientierten Investitionen und Strategien sehen wir einem kontrollierten Wachstum beim Umsatz positiv entgegen. Für wesentliche Wettbewerbsrisiken sehen wir jedoch derzeit aufgrund unserer zukunftsorientierten Unternehmensstrategie keine Anhaltspunkte.

Die bestehende Kooperation mit einem Discounter werden wir versuchen, weiter auszubauen.

Der Umsatz des laufenden Jahres 2024 weist einen Umsatzzuwachs von ca. 8 % aus. Trotz gestiegener Rohstoffkosten und der erschwerten Entwicklung bei der Personalbeschaffung und der damit verbundenen Steigerung der Personalkosten, gehen wir für das laufende Wirtschaftsjahr von einem deutlich positiven Ergebnis jedoch unter dem Niveau des Berichtsjahres aus.

Duisburg, den 11. September 2024

gez. Ralf Bolten, Geschäftsführer

gez. Tim Schenkel-Bolten, Geschäftsführer

1) KfW-Konjunkturkompass 27.08.2024

2) Sparkassen Branchenreport 2023 Bäckereien

3) KfW- ifo-Mittelstandsbarometer 5. September 2024

Bilanz

Aktiva

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Anlagevermögen	8.294.740,80	8.737.906,05
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	38.731,00	32.663,00
II. Sachanlagen	8.252.959,80	8.702.193,05
III. Finanzanlagen	3.050,00	3.050,00
B. Umlaufvermögen	3.627.022,39	2.520.276,59
I. Vorräte	466.764,84	561.581,38
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.083.806,90	447.847,30
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	2.076.450,65	1.510.847,91
C. Rechnungsabgrenzungsposten	36.932,12	9.513,60
Summe Aktiva	11.958.695,31	11.267.696,24
Passiva
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital	6.770.949,66	6.012.059,86
I. Gezeichnetes Kapital	130.000,00	130.000,00
II. Bilanzgewinn	6.640.949,66	5.882.059,86
davon Gewinnvortrag	5.882.059,86	4.439.873,16
B. Rückstellungen	1.643.409,15	1.576.272,12
C. Verbindlichkeiten	3.477.419,85	3.679.364,26
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.349.272,85	1.325.386,36
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	2.186.099,00	2.498.857,90
D. Rechnungsabgrenzungsposten	66.916,65
Summe Passiva	11.958.695,31	11.267.696,24

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2023 - 31.12.2023 EUR	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR
1. Rohergebnis	24.221.324,59	22.019.623,01
2. Personalaufwand	14.114.847,40	12.410.756,68
a) Löhne und Gehälter	11.427.584,31	10.231.719,17
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.687.263,09	2.179.037,51
davon für Altersversorgung	313.072,77	-20.034,43
3. Abschreibungen	1.498.713,23	1.444.795,58
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.498.713,23	1.444.795,58
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	6.874.035,22	5.538.569,63
5. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	270,00	271,10
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	18.258,36	7,70
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	142.454,93	252.341,18
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	641.265,55	821.702,82
9. Ergebnis nach Steuern	968.536,62	1.551.735,92
10. sonstige Steuern	9.646,82	9.549,22
11. Jahresüberschuss	958.889,80	1.542.186,70
12. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	5.882.059,86	4.439.873,16
13. Ausschüttung	200.000,00	100.000,00
14. Bilanzgewinn	6.640.949,66	5.882.059,86

Anhang

1. Allgemeine Erläuterungen

Die Gesellschaft gehört zu den mittelgroßen Kapitalgesellschaften im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

Die Gesellschaft macht bei der Aufstellung des Anhangs von den Erleichterungen des § 288 Abs. 2 HGB Gebrauch. Bei der Offenlegung wird sie die Erleichterungen der §§ 276 S. 1, 327 HGB in Anspruch nehmen.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft ist nach den für sie geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des GmbH-Gesetzes zu beachten.

Die Gliederung des Jahresabschlusses folgt den Vorschriften der §§ 266 - 278 HGB.

Die Bewertung wurde unter Berücksichtigung der Fortführung des Unternehmens durchgeführt (going-concern-Prinzip).

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) aufgestellt.

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht gemäß § 264 Abs. 1a HGB

Firma laut Registergericht:	Bäckerei u. Konditorei Bolten GmbH
Firmensitz laut Registergericht:	Duisburg
Registerart:	Handelsregister
Registergericht:	Amtsgericht Duisburg
Registernummer:	HRB 4717

2. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Aktiva

Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgt planmäßig über 15 bzw. 5 Jahre aufgrund der erwarteten Geschäftsjahre der Nutzung.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Bewegliche Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert von EUR 250,00 wurden im Jahr der Anschaffung sofort als Aufwand gebucht.

Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens bis zu einem Wert von EUR 800,00 wurden im Jahre des Zugangs aktiviert und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die Finanzanlagen betreffen Genossenschaftsanteile. Sie sind grundsätzlich mit den Anschaffungskosten bilanziert.

Die Vorräte wurden zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten angesetzt. Anschaffungskostenminderungen wurden berücksichtigt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nominalwert angesetzt. Bonitätsrisiken wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Die liquiden Mittel sind mit dem Nennwert bewertet worden.

Als Aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Zahlungen ausgewiesen, die im Geschäftsjahr geleistet und zum Bilanzstichtag periodengerecht abgegrenzt wurden. Es handelt sich hierbei um Aufwendungen, die die Folgejahre betreffen.

Zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen und den steuerlichen Wertansätzen bestehen Differenzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Von dem Wahlrecht zum Ansatz aktiver latenter Steuern aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB in Höhe von TEUR 385,4 (Vorjahr: TEUR 326,2) wird kein Gebrauch gemacht. Es wurde jedoch eine Verrechnung mit passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1,8 vorgenommen.

Passiva

Das gezeichnete Kapital wurde zum Nennwert bilanziert.

Für ungewisse Verbindlichkeiten aus Pensionsverpflichtungen wurden Rückstellungen gebildet. Die Rückstellungsbildung wurde gem. § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Hierbei wurde die Pensionsverpflichtung nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Die Pensionsrückstellungen wurden mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren abgezinst. Der Effekt, der sich durch die jährliche Veränderung des Diskontierungszinses ergibt, wird im Finanzergebnis ausgewiesen.

Bei drei wertpapiergebundenen Wertkonten-Verpflichtungen wurde der Zeitwert des Wertpapiers bei Ausscheiden aus dem Dienstverhältnis zugesagt. Diese wurde gem. § 253 Abs. 1 S. 3 HGB mit dem beizulegenden Zeitwert dieses Wertpapiers am Bilanzstichtag angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Die Rückstellung wurde in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Künftige Preis- und Kostensteigerungen wurden berücksichtigt und bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde eine Abzinsung gem. § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB vorgenommen. Als Abzinsungsmethode wird bei der erstmaligen Erfassung einer Rückstellung die Nettomethode angewendet.

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt. In den Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute sind Darlehen enthalten, die durch Drittsicherheiten gesichert sind.

3. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist dem in der Anlage dargestellten Anlagenspiegel zu entnehmen.

Nutzungsdauer des Geschäfts- oder Firmenwert gem. § 285 Nr. 13 HGB

Die entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte wurden aktiviert und sind bereits abgeschrieben oder haben noch eine voraussichtliche Restnutzungsdauer von 0,5 Jahren.

Die Nutzungsdauern sind in der durch den Erwerb der Standorte langfristig gesicherten Kundenbindung und der Stabilität des Absatzmarktes begründet.

Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr gem. § 268 Abs. 4 HGB

Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind in folgenden Posten enthalten.

	2023	2022
Sonstige Vermögensgegenstände	38.600,10 EUR	26.060,11 EUR
Forderungen a. Lieferungen u. Leistungen	1.764,65 EUR	0,00 EUR

Berechnung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gem. § 285 Nr. 24 HGB

Für die wertpapiergebundenen Wertkonten-Verpflichtungen wurde der Zeitwert des Wertpapiers zum 31.12.2023 sowohl als Rückstellung als auch als verrechnungsfähigen Vermögenswert in Höhe von TEUR 64,1 angesetzt.

Zur Ermittlung der Pensionsrückstellungen wurde das Teilwertverfahren angewendet.

Für die Berechnungen wurden folgende Annahmen getroffen:

Rechnungszins	1,82 %
erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen	0,00 %
Rententrend	0,00 %
Rentendynamik	2,00 %
Fluktuation	0,00 %
Zugrunde gelegte Sterbetafel	Richtlinie 2018 G Prof. Klaus Heubeck
Pensionsalter	65 Jahre bzw. 67 Jahre

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen berechnet auf Grund des Durchschnitts von sieben Geschäftsjahren (1,74 %) und des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren (1,82 %) beträgt TEUR 25,6, dieser Betrag ist ausschüttungsgesperrt (§ 253 Abs. 6 HGB).

Der Erfüllungsbetrag bei einem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangen zehn Jahren beläuft sich auf TEUR 2.192,4 bei einem durchschnittlichen Marktzins aus den vergangenen sieben Jahren auf TEUR 2.218,1.

Verrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden gem. § 285 Nr. 25 HGB

Für die Saldierung von Schulden aus Altersvorsorgeverpflichtungen und ähnliche Verpflichtungen mit gem. § 246 Abs. 2 S. 2 HGB verrechnungsfähigen Vermögenswerten (Planvermögen) wurden folgende Werte ermittelt:

Verrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden	Euro
Erfüllungsbetrag der Schulden	2.192.497,00
Zeitwert der verrechneten Vermögenswerte:
Aktivwert LV-Rückdeckungsversicherungen	523.575,18 ^*1
Verpfändete Bankguthaben	435.621,26 ^*2
Verrechnete Aufwendungen aus der Abzinsung	22.133,00
Verrechnete Erträge der Vermögenswerte	-50.037,03

^*1 Der Zeitwert entspricht dem Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen.

^*2 Nominalwert. Bei der Veräußerung der Wertpapiere wurden realisierte Verluste in Höhe von 80,4 TEUR berücksichtigt.

Angaben und Erläuterungen zu den sonstigen Rückstellungen gem. § 285 Nr. 12 HGB

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Urlaub, Überstunden, Aufbewahrungsverpflichtung, erfolgsabhängige Vergütung, Jahresabschluss- und Prüfungskosten, Rückzahlungsverpflichtungen der Coronabeihilfen sowie für ausstehende Rechnungen aus Mieten und Mietnebenkosten sowie drohende Verluste.

Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren gem. § 285 Nr. 1a HGB und 2 HGB

Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren beträgt Euro 157.462,90 (Vorjahr: Euro 437.613,90). Hierbei handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Verbindlichkeit gem. § 285 Nr. 1b und 2 HGB

Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte und ähnliche Rechte gesichert sind, beträgt EUR 2.639.615,70. Die gesicherten Verbindlichkeiten betreffen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Bei den Sicherheiten handelt es sich um Sicherungsübereignungen von Anlagevermögen. Außer den eigenen Sicherheiten sind für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 1.100.000,00 auch fremde Sicherheiten gestellt worden. Hierbei handelt es sich um Grundschulden. Weiterhin bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte.

Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten Verbindlichkeiten gemäß § 251 HGB und

§ 268 Abs. 7 HGB

Haftungsverhältnisse bestehen in Höhe von TEUR 285,2 für Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen. Hierbei handelt es sich um Avalverpflichtungen gegenüber Kreditinstituten zur Sicherung von Verpflichtungen aus Mietverhältnissen.

Risiko der Inanspruchnahme aus Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnissen gem. § 285 Nr. 27 HGB

Mit einer Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen ist aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der Begünstigten nicht zu rechnen. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich machen würden, liegen uns derzeit nicht vor.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen gem. § 285 Nr. 3a HGB

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, ergeben sich in Höhe von TEUR 10.786,7. Diese bestehen aus Pacht- und Mietverträgen während der unkündbaren Restlaufzeit in Höhe von TEUR 10.697,3 (davon gegenüber Gesellschaftern TEUR 2.034,0) und aus Leasingverträgen in Höhe von TEUR 89,4.

4. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) aufgestellt.

In den "Zinsen und ähnlichen Aufwendungen" sind Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 22,1 und Aufwendungen aus dem Verkauf einer Vermögensanlage zur Altersvorsorge in Höhe von TEUR 75,3 enthalten.

5. Sonstige Pflichtangaben

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer gem. § 285 Nr. 7 HGB

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer beträgt nach Köpfen:

Vollzeitbeschäftigte	245,50
Teilzeitbeschäftigte	142,00
Aushilfen	90,00
	477,50

Gewährte Vorschüsse und Kredite an Geschäftsführer gemäß § 285 Nr. 9c HGB

Zu den zu Gunsten einzelner Geschäftsführer vergebenen Krediten wird berichtet:

Kreditentwicklung	Betrag Euro
Stand bisheriger Kredite	0,00
Rückzahlungen im Berichtsjahr	673.423,49
Neuvergaben im Berichtsjahr	723.773,97
= neuer Kreditbestand	50.350,48

Das Darlehen ergibt sich auf Grund der umsatzsteuerlichen Organschaft mit dem Gesellschafter, es ist kurzfristig und wird nicht verzinst.

Angaben über die Mitglieder des Geschäftsführungsorgans gemäß § 285 Nr. 10 HGB

Die Geschäfte des Unternehmens werden durch die Geschäftsführer

Herr Ralf Bolten, Konditormeister

Herr Tim Schenkel-Bolten, Bachelor of Engineering

geführt. Auf die Angabe der Gesamtbezüge wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind gem. § 285 Nr.33 HGB

Durch den weiterhin anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine, sind zukünftige Preissteigerungen bei den Rohstoffen (u. a. wegen der zukünftigen Entwicklung des Getreidepreises) und bei den Energiekosten nicht kalkulierbar. So waren wir auch im Jahr 2023 gezwungen die höheren Beschaffungskosten durch moderate Preiserhöhungen an den Kunden weiterzugeben. Zudem wurden befristete Lieferantenverträge für die Energiekosten abgeschlossen.

Ergebnisverwendungsvorschlag gem. § 285 Nr. 34 HGB

Die Geschäftsführung wird dem Gesellschafter vorschlagen, den Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Duisburg, den 11. September 2024

gez. Ralf Bolten, Geschäftsführer

gez. Tim Schenkel-Bolten, Geschäftsführer

Redaktioneller Hinweis:

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind solche aus Steuern in Höhe von Euro 114.306,93 (Euro 83.631,69) und im Rahmen der sozialen Sicherheit Euro 6.268,45 (Euro 9.109,43) enthalten. In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind solche aus der Saldierung nach § 246 Abs. 2 S. 2 HGB in Höhe von Euro 97.433,96 (Euro 190.224,25) enthalten.

	Anschaffungs- / Herstellungskosten
	Stand 01.01.2023 EUR	Zugänge EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	Stand 31.12.2023 EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	276.642,59	3.979,59	36.500,00	0,00	317.122,18
Geschäfts- oder Firmenwert	106.500,00	0,00	0,00	0,00	106.500,00
	383.142,59	3.979,59	36.500,00	0,00	423.622,18
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.307.251,35	0,00	0,00	0,00	1.307.251,35
Technische Anlagen und Maschinen	4.409.554,30	70.976,56	434.000,00	664.221,56	4.250.309,30
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.526.162,14	283.034,36	532.403,72	307.343,35	12.034.256,87
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	568.903,72	711.292,97	-1.002.903,72	0,00	277.292,97
	17.811.871,51	1.065.303,89	-36.500,00	971.564,91	17.869.110,49
Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	3.050,00	0,00	0,00	0,00	3.050,00
Summe	18.198.064,10	1.069.283,48	0,00	971.564,91	18.295.782,67

	Abschreibungen 01.01.2023 EUR	Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR	Abschreibungen Abgänge EUR	Abschreibungen 31.12.2023 EUR	Restbuchwert 31.12.2023 EUR	Restbuchwert 31.12.2022 EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	255.981,09	26.411,59	0,00	282.392,68	34.729,50	20.661,50
Geschäfts- oder Firmenwert	94.498,50	8.000,00	0,00	102.498,50	4.001,50	12.001,50
	350.479,59	34.411,59	0,00	384.891,18	38.731,00	32.663,00
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	350.430,35	45.029,50	0,00	395.459,85	911.791,50	956.821,00
Technische Anlagen und Maschinen	2.037.333,30	353.772,06	661.384,06	1.729.721,30	2.520.588,00	2.372.221,00
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.721.914,81	1.065.500,08	296.445,35	7.490.969,54	4.543.287,33	4.804.247,33
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	277.292,97	568.903,72
	9.109.678,46	1.464.301,64	957.829,41	9.616.150,69	8.252.959,80	8.702.193,05
Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00	3.050,00	3.050,00
Summe	9.460.158,05	1.498.713,23	957.829,41	10.001.041,87	8.294.740,80	8.737.906,05

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 24.09.2024 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

Der vorstehende zur Offenlegung bestimmte und nach § 327 HGB verkürzte Jahresabschluss entspricht den gesetzlichen Vorschriften. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde der folgende Bestätigungsvermerk erteilt:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Bäckerei u. Konditorei Bolten GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Bäckerei u. Konditorei Bolten GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Bäckerei u. Konditorei Bolten GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Duisburg, 11. September 2024

REVISCON GMBH WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT Niederlassung Duisburg

gez. Dipl.-Kfm. Andreas L. Klein M. A., Wirtschaftsprüfer