PRO Klinik Holding GmbH

Neuruppin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeine Angaben

Die PRO Klinik Holding GmbH ist aufgrund von Mehrheitsbeteiligungen an Gesellschaften auf dem Gebiet des Gesundheitswesens sowie an Servicegesellschaften für diesen Bereich gemäß § 290 Abs. 2 Nr. 1 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HRB 7969 NP im Handelsregister Neuruppin eingetragen.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sind nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 290 bis 315 HGB) aufgestellt worden.

Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den §§ 266 und 275 HGB, ergänzt um übliche konzernspezifische Besonderheiten, wobei das Gesamtkostenverfahren Anwendung findet.

Die in den Einzelabschlüssen teilweise nach der Krankenhausbuchführungsverordnung (KHBV) bilanzierten Positionen wurden, mit Ausnahme des Sonderpostens aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens, für den ein gesonderter Posten in den Konzernabschluss eingefügt wurde, auf das HGB überführt.

Die Jahresabschlüsse des Mutterunternehmens und der einbezogenen Tochterunternehmen sind grundsätzlich nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt worden.

Das Geschäftsjahr für den Konzern und die konsolidierten Unternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der PRO Klinik Holding GmbH, Neuruppin, als Muttergesellschaft gemäß §§ 300 bis 307 HGB, sechs inländische Unternehmen, bei denen die PRO Klinik Holding GmbH unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte der Gesellschafter zusteht im Wege der Vollkonsolidierung und eine Gesellschaft im Wege der Quotenkonsolidierung einbezogen.

Name und Sitz	Stammkapital	Kapitalanteil	Eigenkapital ^1),4)	Jahresergebnis ¹⁾
	in T€	in %	in T€	in T€
Verbundene Unternehmen:
PRO Klinik Holding GmbH, Neuruppin	25	MU	41.938	217
Ruppiner Kliniken GmbH, Neuruppin (RKN)	27	100	88.884	821
OGD Ostprignitz-Ruppiner Gesundheitsdienste GmbH, Neuruppin	25	100	13.594	-356
PRO Klinik Service GmbH, Neuruppin (PKS)	2.400	94	5.887	263
HOSPA gemeinnützige Gesellschaft für Hospiz- und Palliativbetreuung mbH, Neuruppin	25	52	969	31
MBN Medizinische Bildungsakademie Neuruppin GmbH, Neuruppin	25	100	372	2
PRO Energy GmbH, Neuruppin ²⁾	25	50	804	93
Assoziierte Unternehmen:
Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH, Neuruppin ^{3, 5)} (MHB)	100	33,33	-4.414	669

¹⁾ Zahlen für das Geschäftsjahr 2022
²⁾ quotal konsolidiert
³⁾ nach der Equity-Methode konsolidiert
⁴⁾ bei MHB Ausweis "Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag"
⁵⁾ Das Geschäftsjahr hat den Zeitraum 1. Oktober bis 30. September

Konsolidierungsgrundsätze

Die PRO Klinik Holding GmbH stellte zum 31. Dezember 2008 erstmalig verpflichtend einen Konzernabschluss auf. Die Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Tochterunternehmen mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden Eigenkapital erfolgt. Die Verrechnung erfolgte auf der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile bzw. der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss.

Im Rahmen der Quotenkonsolidierung werden die jeweiligen Vermögensgegenstände und Schulden nach Maßgabe des Kapitalanteils des Mutterunternehmens in den Konzernabschluss einbezogen. Die Konsolidierung erfolgt nach den gleichen Methoden.

Für nicht dem Unternehmen gehörende Anteile von vollkonsolidierten Gesellschaften sowie deren Fortentwicklung durch Ergebniszurechnungen bzw. Gewinnausschüttungen wird ein entsprechender Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter gebildet.

Die von konsolidierten Gesellschaften gehaltenen Kapitalanteile an Unternehmen, die nicht die Mehrheit der Kapitalanteile oder der Stimmrechte einräumen bzw. auf die keine der konsolidierten Gesellschaften einen beherrschenden Einfluss auf die Geschäftsführung nehmen könnte, werden in der Konzernbilanz in der Position Beteiligungen innerhalb des Finanzanlagevermögens ausgewiesen und nach der Equity-Methode (§ 312 HGB) bewertet. Die Anteile an der Medizinischen Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH stehen zum Bilanzstichtag mit € 0,00 in den Beteiligungen. Auf Ebene des Einzelabschlusses der Ruppiner Kliniken GmbH erfolgte im Jahr 2016 aufgrund des negativen Eigenkapitals der Medizinischen Hochschule Brandenburg eine Abwertung der Anteile auf € 0,00.

Zwischenergebnisse, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Sofern in den Einzelabschlüssen Abschreibungen oder Wertberichtigungen auf konzerninterne Forderungen vorgenommen wurden, werden diese zugunsten des Konzernergebnisses zurückgenommen.

Auf konsolidierungsbedingte Ergebnisse werden Steuerabgrenzungen vorgenommen, soweit sich diese steuerlich in der Zukunft auswirken.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen zusätzlich zu den Einzelkosten auch angemessene Teile der Fertigungs- und Materialgemeinkosten. Das Wahlrecht des § 255 Abs. 3 HGB zur Aktivierung von Zinsen für Fremdkapital, das zur Finanzierung der Herstellung eines Vermögensgegenstandes verwendet wird, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung des Vermögensgegenstandes entfallen, wird in Anspruch genommen; aktiviert werden alle entsprechend aktivierungsfähigen Zinsen, in 2022 T€ 34 (Vorjahr T€ 80).

Nach § 253 Abs. 3 HGB notwendige Abschreibungen der Immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer in Anlehnung an die amtlichen Abschreibungstabellen planmäßig linear vorgenommen.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots erfolgen bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) mit Anschaffungskosten zwischen € 150 und € 410 netto werden im Jahr der Anschaffung abgeschrieben, soweit es sich nicht um Erstausstattungseinrichtungsgegenstände im Wohnheimbereich handelt. Diese werden in einem Sammelposten aktiviert und über 4 Jahre abgeschrieben.

Gebäude werden über eine Nutzungsdauer von bis zu 50 Jahren abgeschrieben. Das bewegliche Sachanlagevermögen wird in längstens 20 Jahren abgeschrieben.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. bei nachhaltiger Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, fertige Erzeugnisse und Waren sind unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bzw. zu letzten Einstandspreisen oder Herstellungskosten bewertet.

Unfertige Leistungen aus der Behandlung von Patienten, deren Krankenhausaufenthalt über den Bilanzstichtag hinaus dauerte (sog. Überlieger) und deren Vergütung durch DRG-Fallpauschalen erfolgt, sind auf der Grundlage des Krankenhausentgeltgesetzes nach einem anerkannten Ermittlungsverfahren abgegrenzt worden. Die Bewertung ist mit an den Herstellkosten orientierten Wertansätzen erfolgt.

Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Nennwerten bilanziert. Unverzinsliche Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Risiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind erkennbare Einzelrisiken und das allgemeine Kreditrisiko durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Die Erlöse aus der Abrechnung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KV) für das 4. Quartal werden aufgrund einer sachgerechten Schätzung auf Basis der drei Vorquartale als Forderung aktiviert.

Erhaltene Zuwendungs- und Zuschussbescheide werden als Forderungen aus Zuwendungen und Zuschüssen aktiviert, wenn die sachlichen Voraussetzungen, die der Gewährung der Zuwendung zugrunde liegen, erfüllt sind. Der Ausweis erfolgt in den Sonstigen Vermögensgegenständen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nennwert angesetzt worden.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Vom Wahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB zur Bildung von Aktiven Latenten Steuern auf unterschiedliche Wertansätze von Aktiva und Passiva in Handels- und Steuerbilanz wird Gebrauch gemacht. Verlust- und Zinsvorträge werden insoweit berücksichtigt, als eine Verrechnung mit steuerpflichtigem Einkommen innerhalb der nächsten fünf Jahre voraussichtlich realisierbar ist. Gemäß § 306 HGB werden Steuerabgrenzungen auf Konsolidierungsvorgänge vorgenommen. Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze (und Steuervorschriften) bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens stellen Finanzierungsgegenposten zu den Immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen dar, die jährlich anteilig in Höhe der Abschreibungen auf gefördertes Anlagevermögen aufgelöst werden. Sie werden entsprechend den gesetzlichen Regelungen des Krankenhausfinanzierungsrechts und der KHBV gebildet.

Die Rückstellungen sind zum nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag bilanziert und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.

Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen werden in dem Umfang gebildet, wie für rechtsverbindliche Jubiläumszusagen die vertraglichen Anspruchsvoraussetzungen bis zum Abschlussstichtag erfüllt sind. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt nach dem Teilwertverfahren, bei dem die Zuordnung künftiger Leistungen im Verhältnis der bereits zurückgelegten zu der bis zum Eintritt des jeweiligen Jubiläums möglichen Dienstzeit erfolgt, auf der Grundlage der Heubeck-Richttafeln 2018 G nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 1,44 % p.a. (Vorjahr 1,35 % p.a.), einer Fluktuationsquote von 8,10 % (Vorjahr 8,00 % p.a.) sowie einer konzernweit angenommenen Einkommenssteigerung von 3,50 % p.a. (Vorjahr 3,50 % p.a.). Der Zinssatz entspricht dem von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren.

Gemäß Art. 67 Abs. 3 EGHGB wurde das Wahlrecht der Fortschreibung von Instandhaltungsrückstellungen in Anspruch genommen. Die Gründe für die Bildung der Rückstellungen sind im Berichtsjahr entfallen; die Rückstellungen (Vorjahr T€ 149) wurden aufgelöst.

Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Erhaltene Zahlungen vor dem Abschlussstichtag werden im Passiven Rechnungsabgrenzungsposten abgegrenzt, soweit sie Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

3. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens ist dem diesem Anhang beigefügten Konzernanlagenspiegel zu entnehmen.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben T€ 2 eine Laufzeit von über einem Jahr (Vorjahr T€ 36). Die längerfristige Forderung, die seit 2008 gestundet wurde, ist durch Sondertilgung im Jahresverlauf 2022 vollständig vereinnahmt worden.

Die übrigen Forderungen und Sonstigen Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

Die Forderungen gegen Gesellschafter betreffen im Wesentlichen den Landkreis Ostprignitz-Ruppin und beinhalten mit T€ 2.208 (Vorjahr T€ 7.324) den Cashpool und im Übrigen Verrechnungen aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.

Die Sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten unter anderem in Höhe von T€ 24.740 Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht (Vorjahr T€ 18.915).

Der Finanzmittelfonds des Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2022	31.12.2021
	T€	T€
Flüssige Mittel
Kasse	22	20
Kurzfristige Geldanlagen	12.112	4.249
Kontokorrentkonten	2.254	12.194
Forderungen aus Cashpool	2.208	7.324
	16.596	23.787
Kontokorrentverbindlichkeiten	-22	-15
	16.574	23.772

davon PRO Energy GmbH T€ 203 (Vorjahr T€ 261)

Zur Ermittlung verweisen wir auf die Kapitalflussrechnung.

Die Aktiven latenten Steuern wurden für Unterschiedsbeträge zur Steuerbilanz, auf Verlustvorträge und für Konsolidierungsvorgänge gebildet. Sie betreffen im Wesentlichen mit T€ 272 (Vorjahr T€ 279) vorgenommene Teilwertabschreibungen. Aus den vorgenommenen Zwischenergebniseliminierungen sind zum Bilanzstichtag latente Steuern in Höhe von T€ 816 (Vorjahr T€ 793) abgegrenzt; für die innerhalb der nächsten fünf Jahre nutzbaren Verlustvorträge T€ 8 (Vorjahr T€ 42). Die aktuellen steuerlichen Verlustvorträge rühren ausschließlich aus bestehenden steuerlichen Verlusten der PRO Klinik Service GmbH her.

Das Gezeichnete Kapital beträgt T€ 25. Die Entwicklung des Eigenkapitals wird im Konzerneigenkapitalspiegel verdeutlicht.

Der nach § 301 Abs. 3 HGB auf der Passivseite auszuweisende Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ergibt sich wie folgt:

	Mittelbare TU ^*	ORD	HOSPA	CAMPUS ^***
Datum der erstmaligen Einbeziehung	01.01.2007	01.01.2007	01.01.2007	31.12.2009
Anteiliges Eigenkapital	2.093.941,48	36.316,06	21.563,72	33.667,75
Anteilige aktive Latente Steuern auf Unterschiede auf Abweichungen zur Steuerbilanz	339.576,32
Anschaffungskosten	627.258,38	25.000,00	13.000,00	13.234,00
Unterschiedsbetrag 1.1.2007/31.12.2009	1.831.259,42	11.316,06	8.563,72	3.902,88
Neutrale Vereinnahmung realisierter Gewinne	-1.491.683,10	-11.316,06	-8.563,72	-3.902,88
Anteilige Auflösung zeitlicher Differenzen zur Steuerbilanz in 2007 bis 2012	-45.595,08
Anpassungsdifferenzen Unterschiedsbeträge aus BP 2005-2008	1.503,12
Unterschiedsbetrag 31.12.2012	295.484,41	0,00	0,00	0,00
Anpassung im Zusammenhang mit Aufhebung Gewinnbezugsrecht bei GZG ^**	18.764,78
Auflösung zeitlicher Differenzen zur Steuerbilanz 2013	-248.011,82
Unterschiedsbetrag 31.12.2013	66.237,37	0,00	0,00	0,00
Anpassung aus Änderung Steuersatz und Auflösung zeitlicher Differenzen Steuerbilanz 2014 bis 2018	22.633,89
Unterschiedsbetrag 31.12.2018-2022	80.373,68	0,00	0,00	0,00

^* betrifft RCS Ruppiner Catering & Service GmbH (per 1.1.2015 mit PRO Klinik Service GmbH verschmolzen), OGD Ostprignitz-Ruppiner Gesundheitsdienste GmbH und GZG Gesundheitszentrum Neuruppin GmbH (jetzt PRO Klinik Service GmbH) aus Einlage Ruppiner Kliniken GmbH zum 1. Januar 2007
^** Der § 12 des Gesellschaftsvertrages der GZG (jetzt PKS) wurde in 2013 dahingehend geändert, dass dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin kein Gewinnbezugsrecht zusteht.
^*** Die Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH wurde zum 30. September 2014 endkonsolidiert.

Steuerrückstellungen sind für geschätzte Ertragssteuerverpflichtungen der Geschäftsjahre 2013 bis 2022 bilanziert.

Sonstige Rückstellungen sind für folgende Sachverhalte gebildet:

	2022	Vorjahr
	T€	T€
Erlösrisiken	7.216	6.855
Personalbezogene Rückstellungen	6.071	5.077
Ausstehende Rechnungen	1.521	2.002
Rechts- und Beratungskosten	803	807
ausstehende Instandhaltungen	73	22
Aufwandsrückstellung nach § 249 Abs.2 HGB a.F.	0	149
drohende Verluste	60	43
Übrige	1.753	1.663
	17.497	16.618

Die Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Personal beinhalten vor allem Rückstellungen für nachgewiesene Mehrstunden in Höhe von T€ 2.003 (Vorjahr T€ 1.724) und T€ 1.380 (Vorjahr T€ 1.003) für nicht im Kalenderjahr abgegoltenen Jahresurlaub der Mitarbeiter sowie eingeschätzte Nachzahlungsverpflichtungen aus Gewinnbeteiligungen, Zielvereinbarungen und Einmalzahlungen in Höhe von T€ 1.018 (Vorjahr T€ 1.181). Für das Nachzahlungsrisiko aus der Tarifumstellung wurden Rückstellungen in Höhe von T€ 1.049 passiviert.

Die Laufzeiten und Besicherungen der Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

	Gesamt	davon mit einer Restlaufzeit			Art und Höhe der Besicherung
		bis zu 1 Jahr	>1 Jahr	Davon über 5 Jahre
	T€	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	19.442	2.936	16.506	7.594	Grundschulden: T€ 57.344 Ausfallbürgschaft
(Vorjahr)	(24.584)	(4.109)	(20.475)	(9.294)	LK OPR T€ 2.155 Verpfändung T€ 100
Erhaltene Anzahlungen	131	131	0	0
(Vorjahr)	(20)	(20)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.655	5.644	11	0
(Vorjahr)	(4.683)	(4.682)	(1)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	6.000	0	6.000	1.900	Grundschulden T€ 7.000 in treuhänderischer Verwaltung durch Sparkasse OPR
(Vorjahr)	(3.079)	(3.079)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	22.566	22.566	0	0
(Vorjahr)	(18.135)	(18.135)	(0)	(0)
Gesamt	53.794	31.277	22.517	9.494
(Vorjahr)	(50.501)	(30.025)	(20.476	(9.294)

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr resultieren im Geschäftsjahr aus Gewährleistungsverpflichtungen.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten unter anderem in Höhe von T€ 16.000 Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht (Vorjahr T€ 13.541).

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse wurden ausschließlich im Inland erzielt und setzen sich wie folgt zusammen:

	2022	Vorjahr
	in T€	in T€
Erlöse aus Krankenhausleistungen	131.625	130.098
Rehabilitationsumsätze/Ambulante Leistungen	25.246	23.905
Andere Erlöse	34.222	33.180
	191.093	187.183

Die anderen Erlöse gliedern sich in folgende Bereiche:

	2022	Vorjahr
	in T€	in T€
Dienstleistungsumsätze	13.681	12.367
Erträge aus Apothekenverkäufen	9.522	9.037
Erträge aus Vermietung und Verpachtung	2.607	2.394
Ausbildungs- und Betreuungsvergütungen	3.898	3.619
Erträge aus Personalgestellung	1.078	1.360
Hospiz	1.707	1.734
Sonstige Erlöse Krankenhaus	688	536
Sonstiges	1.041	2.133
	34.222	33.180

Bei den Erträgen aus Apothekenverkäufen handelt es sich um die Herstellung von Zytostatika für den Ambulanzbereich des Krankenhauses und niedergelassene Onkologen sowie um die Versorgung von Kliniken des Umlandes mit apothekenspezifischen Materialien.

Der PRO Klinik Holding Konzern hat insgesamt T€ 8.115 (Vorjahr T€ 13.395) an Coronaausgleichszahlungen erhalten, davon T€ 8.100 (Vorjahr T€ 12.863) für die Ruppiner Kliniken GmbH. Letztere sind in den Erlösen aus Krankenhausleistungen ausgewiesen.

In den Umsatzerlösen sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 3.194, davon aus Budgetausgleichen T€ 2.634 (Vorjahr 2.538, davon aus Budgetausgleichen 1.890) enthalten.

Die Sonstigen betrieblichen Erträge enthalten in Höhe von T€ 6.163 (Vorjahr T€ 4.620) Erträge aus der Auflösung von Sonderposten und in Höhe von T€ 8.184 (Vorjahr T€ 4.910) Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen. Daneben resultieren T€ 3.283 (Vorjahr T€ 1.581) aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand, die nicht die Finanzierung von Investitionen betreffen, sowie T€ 2.817 (Vorjahr T€ 1.348) aus der Auflösung von Rückstellungen. Zudem beinhalten die sonstigen betrieblichen Erträge periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 732 (Vorjahr T€ 246).

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten mit T€ 8.209 (Vorjahr T€ 4.921) Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten bzw. Fördermittelverbindlichkeiten auf Grund von Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens sowie in Höhe von T€ 7.693 (Vorjahr T€ 6.855) Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung. Weiterhin sind Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung in Höhe von T€ 3.532 (Vorjahr T€ 2.367), für Versicherungen in Höhe von T€ 1.501 (Vorjahr T€ 1.526) sowie Beratung- und Prüfungskosten in Höhe von T€ 1.293 (Vorjahr T€ 1.459) angefallen. Periodenfremde Aufwendungen sind in Höhe von T€ 384, davon T€ 224 für Budgetausgleiche (Vorjahr T€ 1.236, davon T€ 0 für Budgetausgleiche) enthalten.

Die Aufgliederung der Abschreibungen ist dem Konzernanlagenspiegel zu entnehmen.

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen resultieren T€ 5 (Vorjahr T€ 27) aus der Aufzinsung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten, davon Zinssatzänderungseffekt ./. T€ 7 (Vorjahr T€ 12).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag umfassen die gezahlten oder zahlbaren Ertragsteuern sowie alle latenten Steuern. Latente Steuern werden gebildet, um alle wesentlichen, zeitlich begrenzten Unterschiede zwischen dem Einzelabschluss und der Steuerbilanz, der Geltendmachung von Verlustvorträgen sowie die zeitlich begrenzten Unterschiede aufgrund von Konsolidierungsanpassungen zu erfassen. Dabei kommt ein konzerneinheitlicher Steuersatz von 28,78 % (Vorjahr 28,78 %) zur Anwendung, der den Steuersatz auf steuerpflichtige Vorgänge in den einzelnen Konzerngesellschaften entspricht. In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind latente Steueraufwendungen in Höhe von T€ 17 (Vorjahr T€ 118) enthalten.

Der effektive Unternehmenssteuersatz von 28,78 % auf steuerpflichtige Vorgänge berechnet sich wie folgt:

Hebesatz	370,00%
Messzahl	3,50%
Gewerbesteuersatz	12,95%
Körperschaftsteuer	15,00%
Solidaritätszuschlag	5,50%
Körperschaftsteuersatz	15,83%
Effektiver Unternehmenssteuersatz	28,78%

5. Nachtragsbericht

Mit Gesellschaftsvertrag vom 27. Juli 2023 wurde die Energiewerk PRO OPR GmbH mit einem Stammkapital von € 25.000 gegründet. Gesellschafter sind die PRO Klinik Holding GmbH mit 90% der Anteile und die Stadtwerke Neuruppin GmbH mit 10% der Anteile. Zweck der Gesellschaft ist die Planung und Umsetzung von Projekten in den Bereichen dezentraler Erzeugung und Speicherung von Strom, Wärme und Kälte sowie die Gestaltung der dazu erforderlichen örtlichen Infrastruktur.

Zum 1. Oktober 2023 hat die OGD Ostprignitz-Ruppiner Gesundheitsdienste GmbH die Gestellungsleistungen an die Ruppiner Kliniken GmbH im Bereich der Physio- und der Ergotherapie eingestellt. Den in diesen Bereich tätigen Mitarbeitern wurden Arbeitsverträge von der Ruppiner Kliniken GmbH angeboten.

Am 29. November 2023 ist ein Beschluss der Gesellschafterversammlung der PRO Klinik Holding GmbH ergangen, die HNO-Fachklinik und die MKG-Fachklinik der Ruppiner Kliniken GmbH aus ökonomischen Gründen als eigenständige Kliniken aufzulösen. Die Abwicklung der Schließung sollte bis zum 29. Februar 2024 vollzogen sein. Vor dem Hintergrund der Versorgungssituation im Landkreis Ostprignitz-Ruppin und der Bewertung hierzu durch die Mitglieder des Kreistages am 21. Februar 2024 ist der Landkreis Ostprignitz-Ruppin als alleiniger Gesellschafter der PRO Klinik Holding GmbH zu der Auffassung gelangt, dass unter erneuter Abwägung der Fragen der Finanzierung die HNO-Fachklinik und die MKG-Fachklinik als Klinken der Ruppiner Kliniken GmbH bestehen bleiben sollen. Als Kompensation für die somit in diesen Kliniken weiterhin gebundenen Ressourcen erhält die Ruppiner Kliniken GmbH einmalig im Jahr 2024 einen Verlustausgleich von rd.T€ 3.000.

Es haben sich nach Abschluss des Geschäftsjahres 2022, mit Ausnahme der im Lagebericht genannten Sachverhalte, keine weiteren Vorgänge ereignet, welche für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von besonderer Bedeutung sind.

6. Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Jahresüberschuss der PRO Klinik Holding GmbH in Höhe von € 217.405,64 ist auf neue Rechnung vorgetragen worden.

7. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse

Zur Sicherung der Finanzierungszusage der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin gegenüber der Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH, Neuruppin hat die Ruppiner Kliniken GmbH am 26. Juli 2016 eine selbstschuldnerische Bürgschaft in Höhe von T€ 1.500 übernommen.

Die Ruppiner Kliniken GmbH hat mit Wirksamkeit ab dem 5. Oktober 2017 eine unwiderrufliche Patronatserklärung in Höhe von T€ 1.833 gegenüber der Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH, Neuruppin (MHB) abgegeben. Das Patronat dient zur Sicherung des Studienbetriebes der MHB im Falle der Aberkennung des Status einer Hochschule.

Aufgrund der bisherigen Entwicklung der MHB insbesondere der sehr positiven Nachfragesituation in beiden Studiengängen wird für die Haftungsverhältnisse im Zusammenhang mit der MHB von einem niedrigen Risiko der Inanspruchnahme ausgegangen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Als wesentliche sonstige finanzielle Verpflichtungen nach § 285 Nr. 3a HGB zum Bilanzstichtag weist der Konzern Verpflichtungen für vertraglich beauftragte Lieferungen und Leistungen von T€ 14.780 aus, wobei T€ 3.627 davon investive Baumaßnahmen, T€ 4.048 Bestellobligo und T€ 112 langfristige Liefervereinbarungen betreffen. Daneben bestehen Wartungsverträge mit Leistungsverpflichtungen in Höhe von T€ 3.964, Kfz-Leasingverträge im Umfang von T€ 181 und Verpflichtungen aus Miet- und Erbbaupachtverträgen in Höhe von T€ 1.404 sowie weitere Verpflichtungen, unter anderem aus Beraterverträgen, in Höhe von T€ 244. Aus zugesagten Studiendarlehensübernahmen an die Medizinische Hochschule Brandenburg bzw. in diesem Zusammenhang bereits ausgereichten Darlehen bestehen Verpflichtungen in Höhe von T€ 1.200.

Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung bestehen im Geschäftsjahr 2022 in den Umsatzerlösen und in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Aus der im Geschäftsjahr abgeschlossenen Budgetverhandlung für das Jahr 2020 sowie der abgeschlossenen Budgetverhandlung für das Budget nach Bundespflegesatzverordnung für das Jahr 2021 waren Erträge in Höhe von insgesamt T€ 2.634 als Ausgleichsforderung in den Umsatzerlösen zu vereinnahmen bzw. T€ 224 als periodenfremder Aufwand aus Budgetausgleichen im Sonstigen betrieblichen Aufwand zu verbuchen.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 berechnete Gesamthonorar (brutto) beträgt T€ 180, das mit T€ 147 auf Abschlussprüfungsleistungen und mit T€ 33 auf andere Bestätigungsleistungen entfällt.

Durchschnittliche Anzahl Beschäftigte

Der PRO Klinik Holding Konzern beschäftigte im Jahresdurchschnitt 2.525 Arbeitnehmer, davon 219 Auszubildende (Vorjahr 2.497, davon 207 Auszubildende) in folgenden Bereichen:

	2022	Vorjahr
Ärztlicher Dienst	311	305
Pflegedienst	831	804
Medizin.-technischer und Funktionsdienst	894	885
Instandhaltungstechnik, Wirtschafts- u. Versorgungsdienst	255	271
Verwaltungsdienst	157	157
Sonstige, u. a. Lehrer, Erzieher	77	75
	2.525	2.497

Mitglieder des Aufsichtsrates

Landkreis Ostprignitz Ruppin:

―	Herr Ralf Reinhardt, Vehlow, Landrat Ostprignitz-Ruppin, Jurist (Vorsitzender des Aufsichtsrates - ab 29.November 2023)
―	Herr Ronny Kretschmer, Neuruppin, Gesundheits- und Krankenpfleger, Mitglied des Landtages Brandenburg (Vorsitzender des Aufsichtsrates - bis 29.November 2023)
―	Herr Dr. Philipp Wacker, Wittstock (Dosse), Dipl. Chemiker
―	Herr Michael Bülow, Neuruppin, Unternehmensberater, Lehrer
―	Herr Harald Krumhoff, Stöffin, Landwirt
―	Herr Kay Noeske-Heisinger, Hakenberg, Kaufmann

Arbeitnehmervertreter:

―	Herr Christian Scherkenbach, Rüthnick, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (stellvertretender Vorsitzender)
―	Frau Monika Völker, Neuruppin, Physiotherapeutin
―	Herr Christov Sabo; Krangen, Rettungsassistent (ab 29. November 2023)
―	Herr Steven Kranz; Gnewiko, Personalfachkaufmann (ab 29. November 2023)
―	Frau Dr. Julika Schön; Neuruppin; Fachärztin für Anästhesie- und Intensivmedizin (ab 29. November 2023)
―	Frau Susanne Rost, Teutschenthal, Diplom-Pflegewirtin (bis 29. November 2023)
―	Herr Dr.med. Peter Kroschwald, Berlin, Facharzt für Kinderheilkunde (bis 29. November 2023)

Gewerkschaftsvertreter:

―	Herr Torsten Schulz, Berlin, Gewerkschaftssekretär (ab 29. November 2023)
―	Herr Maik Zigann, Berlin, Gewerkschaftssekretär (bis 29. November 2023)
―	Herr Thomas Höppner, Neubukow, Notfallsanitäter (bis 29. November 2023

Die Aufwandsentschädigungen an die Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen in 2022 insgesamt T€ 19.

Geschäftsführung:

•	Dr. Gunnar Pietzner, Diplom-Kaufmann

Bezüglich der Angabe der Gesamtvergütung der Geschäftsführung im Jahr 2022 wird auf § 286 Abs. 4 HGB verwiesen.

Neuruppin, den 22. Februar 2024

Dr. Gunnar Pietzner, Geschäftsführer

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2022

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital	Rücklagen
		Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Gewinnrücklage andere Gewinnrücklagen	Summe
	€	€	€	€
01.01.2021	25.000,00	39.681.459,48	14.668.506,82	54.349.966,30
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	0,00	0,00	0,00
Konzern-Jahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	0,00
31.12.2021	25.000,00	39.681.459,48	14.668.506,82	54.349.966,30
01.01.2022	25.000,00	39.681.459,48	14.668.506,82	54.349.966,30
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	0,00	0,00	0,00
Konzern-Jahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	0,00
31.12.2022	25.000,00	39.681.459,48	14.668.506,82	54.349.966,30

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gewinn-/Verlustvortrag	Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe

	€	€	€
01.01.2021	37.940.107,52	12.865.821,17	105.180.894,99
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	12.865.821,17	-12.865.821,17	0,00
Konzern-Jahresüberschuss	0,00	1.856.738,34	1.856.738,34
31.12.2021	50.805.928,69	1.856.738,34	107.037.633,33
01.01.2022	50.805.928,69	1.856.738,34	107.037.633,33
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	1.856.738,34	-1.856.738,34	0,00
Konzern-Jahresüberschuss	0,00	889.723,36	889.723,36
31.12.2022	52.662.667,03	889.723,36	107.927.356,69

	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital
		Summe

	€	€
01.01.2021	663.455,73	105.844.350,72
Ausschüttung	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	0,00
Konzern-Jahresüberschuss	22.491,07	1.879.229,41
31.12.2021	685.946,80	107.723.580,13
01.01.2022	685.946,80	107.723.580,13
Ausschüttung	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	0,00
Konzern-Jahresüberschuss	14.903,84	904.627,20
31.12.2022	700.850,64	108.628.207,33

Entwicklung des Anlagevermögens

	Anschaffungswerte
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Stand 31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.753.348,79	568.977,45	-146.568,93	38.021,58	10.137.735,73
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.430.045,18	0,00	0,00	0,00	2.430.045,18
3. Geleistete Anzahlungen	39.015,00	141.034,19	-39.015,00	0,00	141.034,19
	12.222.408,97	710.011,64	-185.583,93	38.021,58	12.708.815,10
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	185.671.139,52	290.853,82	10.556.539,42	63.516,57	196.455.016,19
2. Technische Anlagen	17.033.929,30	26.806,31	3.893,82	45.231,88	17.019.397,55
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung	75.053.127,31	3.635.048,76	367.979,65	870.281,69	78.185.874,03
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	10.681.905,17	1.926.930,14	-10.742.828,96	0,00	1.866.006,35
	288.440.101,30	5.879.639,03	185.583,93	979.030,14	293.526.294,12
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen/Beteiligungen	6.000,00	0,00	0,00	6.000,00	0,00
2. Beteiligungen	366.630,00	0,00	0,00	0,00	366.630,00
3. Sonstige Finanzanlagen	279.223,79	168.859,00	0,00	19.213,33	428.869,46
	651.853,79	168.859,00	0,00	25.213,33	795.499,46
	301.314.364,06	6.758.509,67	0,00	1.042.265,05	307.030.608,68

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Umbuchung	Abgänge	Stand 31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	8.069.086,79	661.700,45	-20.620,93	38.021,58	8.672.144,73
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.430.045,18	0,00	0,00	0,00	2.430.045,18
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	10.499.131,97	661.700,45	-20.620,93	38.021,58	11.102.189,91
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	74.059.187,83	4.614.322,60	0,00	63.516,57	78.609.993,86
2. Technische Anlagen	13.813.866,58	560.633,43	0,00	45.231,88	14.329.268,13
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung	60.713.194,71	4.529.971,09	20.620,93	842.833,19	64.420.953,54
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	148.586.249,12	9.704.927,12	20.620,93	951.581,64	157.360.215,53
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen/Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	366.630,00	0,00	0,00	0,00	366.630,00
3. Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	366.630,00	0,00	0,00	0,00	366.630,00
	159.452.011,09	10.366.627,57	0,00	989.603,22	168.829.035,44

	Restbuchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.465.591,00	1.684.262,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	141.034,19	39.015,00
	1.606.625,19	1.723.277,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	117.845.022,33	111.611.951,69
2. Technische Anlagen	2.690.129,42	3.220.062,72
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung	13.764.920,49	14.339.932,60
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.866.006,35	10.681.905,17
	136.166.078,59	139.853.852,18
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen/Beteiligungen	0,00	6.000,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00
3. Sonstige Finanzanlagen	428.869,46	279.223,79
	428.869,46	285.223,79
	138.201.573,24	141.862.352,97

Bericht des Aufsichtsrates zum Geschäftsjahr 2022

Beschlussvorlage:

Der Aufsichtsrat bestätigt den Bericht des Aufsichtsrates an die Gesellschafterversammlung zum Geschäftsjahr 2022.

Begründung:

Seit der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates am 21. Oktober 2013 ist dieser nach dem Mitbestimmungsgesetz besetzt. D.h. der Aufsichtsrat setzt sich paritätisch zur Hälfte aus Arbeitnehmervertretern und Vertretern des Anteilseigners Landkreis Ostprignitz-Ruppin zusammen. Der Aufsichtsrat war im Geschäftsjahr 2022 wie folgt besetzt:

Vertreter des Anteilseigners LK OPR im Jahr 2022	Arbeitnehmervertreter im Jahr 2022
Herr Ronny Kretschmer	Herr Christian Scherkenbach
Herr Landrat Ralf Reinhardt	Frau Susanne Rost
Herr Dr. Philipp Wacker	Frau Monika Völker
Herr Michael Bülow	Herr Dr. Peter Kroschwald
Herr Harald Krumhoff	Herr Maik Zigann
Herr Kay Noeske-Heisinger	Herr Thomas Höppner

Am 05.11.2021 wurden aufgrund der Abberufung und Neubestellung der Mitglieder des Kreistages zur Entsendung in den Aufsichtsrat des kreiseigenen Unternehmens im Rahmen einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung die Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden sowie des ersten Stellvertreters gem. § 27 Abs. 1 MitbestG durchgeführt mit dem folgenden Ergebnis und der für das gesamte Jahr 2022 bestehenden Zusammensetzung:

	Herr Kretschmer - Aufsichtsratsvorsitzender
	Herr Scherkenbach - 1. Stellvertreter

Die Zusammensetzung des Personalausschusses gem. § 27 Abs. 3 MitbestG wurde am 01.12.2021 wie folgt bestätigt:

	Herr Kretschmer - Aufsichtsratsvorsitzender
	Herr Scherkenbach - 1. Stellvertreter
	Herr Noeske-Heisinger - Anteilseignervertreter
	Frau Rost - Arbeitnehmervertreterin

Der Aufsichtsrat der PRO Klinik Holding GmbH trat im Geschäftsjahr 2022 zu insgesamt vier ordentlichen Sitzungen zusammen. Dazu wurden drei schriftliche Beschlussverfahren eingeleitet. In den Aufsichtsratssitzungen wurden unter anderem folgende Punkte thematisiert:

•

Beschlussfassung über die Jahresabschlüsse 2021 der verbundenen Unternehmen der PRO Klinik Holding GmbH und Entlastung der Geschäftsführung der folgenden Gesellschaften:

•	PRO Klinik Holding GmbH,
•	Ruppiner Kliniken GmbH,
•	PKS PRO Klinik Service GmbH,
•	OGD Ostprignitz-Ruppiner-Gesundheitsdienste GmbH,
•	MBN Medizinische Bildungsakademie GmbH,
•	HOSPA gemeinnützige Gesellschaft für Hospiz- und Palliativbetreuung mbH, o PRO Energy GmbH

•

Beschlussfassung Wirtschaftsplan 2023

•

Beschlussfassung freie Rücklagen MBN, HOSPA 2020

•

Beschlussfassung Mehrjahresplanung 2023-2026

•

Beschluss Bestellung Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für das Jahr 2022

•

Beschlussfassung Aufhebung Lenkungskreis

•

Beschlussfassung Zusammenführung NCH, HNO & MKG zu einer Kopfklinik

•

Beschlussfassung zum Verkauf des Wohnhauses in der Wulffenstraße 48/49

•

Beschlussfassung Bestellung des neuen ärztlichen Direktors in Folge der personellen Veränderungen in der Geschäftsführung

•

Beschlussfassung Tarifvertrag PKH

•

Beschlussfassung Tarifvertrag OGD & RKN

•

Beschlussfassung Entgeltordnung PKS

•

Beschlussfassung Investitionsprojekt PV-Anlage

•

Beschlussfassung Kreditaufnahme bauliche Sanierung Ruppiner Kliniken GmbH

•

Beschlussfassung Kreditaufnahme Landkreis

•

Beschlussfassung Gründung einer Gesellschaft

•

Beschlussfassung Investitionsprojekt PV-Anlage

Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Ausschuss (Personalausschuss) führte 2 ordentliche Sitzungen durch, deren Gegenstand die Zielvereinbarungen der Geschäftsführung für das Jahr 2022 sowie die Abrechnung der Zielvereinbarung für das Geschäftsjahr 2021 waren.

Hinsichtlich der Nachbesetzung des medizinischen Geschäftsführers wurde die Ausgestaltung der Stelle im Aufsichtsrat bereit im Jahr 2021 grundlegend diskutiert. Im Ergebnis wurde die Position der medizinischen Geschäftsführung der Ruppiner Kliniken GmbH mit gleichzeitiger Funktion der Ärztlichen Direktion zur Besetzung ausgeschrieben und nachbesetzt. Final wurde sich für Herrn PD Dr. Matthias Bahr entschieden, der zum 1. März 2022 das Amt des medizinischen Geschäftsführers und des Ärztlichen Direktors der Ruppiner Kliniken GmbH antrat. Das befristete Amt des kommissarischen Ärztlichen Direktors, welches durch Herrn Prof. Dr. Marec von Lehe bekleidet wurde, endete mit Wirkung zum Ablauf des 28.02.2022 nach Beschluss unter TOP 9 der Aufsichtsratssitzung am 01.12.2021. Herr Prof. Dr. Matthias Bahr wurde entsprechend mit Wirkung ab dem 01.04.2022 zum Ärztlichen Direktor der Ruppiner Kliniken GmbH bestellt.

Der Lenkungskreis der Ruppiner Kliniken wurde im Zuge der in der Umsetzung befindlichen Sanierung gegründet und war beratend tätig. Neben Vertretern des Landkreises sind die Geschäftsführung, die Departmentleiter, die Pflegedirektion sowie der Betriebsrat der Ruppiner Kliniken GmbH in diesem Gremium vertreten gewesen. Da der Großteil der Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur sowie im Personalkonzept bereits umgesetzt wurden, hat der Aufsichtsrat beschlossen, dass der Lenkungskreis der Ruppiner Kliniken GmbH am 08.06.2022 zum letzten Mal tagt. Die Weiterführung der Maßnahmen wurde noch bis zum 31.12.2022 durch die Lohfert & Lohfert AG begleitet. Das Projekt wurde bis dahin sukzessive in den Regelbetrieb übergeben.

Eine Zielstellung des ukrb ist es, die medizinische Entwicklung zur Universitätsmedizin, mit geeigneter baulicher Infrastruktur zu unterstützen. Aus diesem Grunde unterstützt auch der Aufsichtsrat mit der Zustimmung zur Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 24 Mio. € zum Zweck der baulichen Sanierung und Entwicklung der Häuser X, B und R. Weiterhin führt das entschlossene Handeln der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats zur Sicherung dieses Kredits mit einem Zinssatz deutlich unter 4%.

Aufgrund der Corona-Krise, Veränderung rechtlicher Rahmenbedingungen und einer dadurch bedingten rückläufigen Leistungsentwicklung ist beim ukrb, trotz einer soliden Eigenkapitalbasis, eine angespannte Liquiditätssituation, insbesondere während der Geschäftsjahre 2022 bis 2024, zu erwarten. Der Aufsichtsrat konnte nur dankend das Engagement des Landkreises unterstützen, sich für die Erhaltung des Unternehmens in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mittels einer Kreditgewährung an das ukrb einzusetzen.

Weiterhin unterstützt hat der Aufsichtsrat die unternehmensstrategische Entscheidung und weiter Forcierung der Gründung der Gesellschaft Energiewerk PRO OPR GmbH. Ziel dieser Entscheidung ist, die aus der Energiekrise für die PRO Klinik Holding GmbH resultierenden wirtschaftlichen Nachteile aufzufangen und perspektivisch die Abhängigkeit der PRO Klinik Holding GmbH vom Energiemarkt durch die Nutzung erneuerbarer, dezentral erzeugter Energien zu verringern.

Der Aufsichtsrat hat sich auch im gesamten Jahr 2022 über die andauernde Corona- Pandemie und deren Auswirkungen sowie über die in 2022 begonnen Energiekrise, bedingt durch den Ukraine-Krieg, auf die ökonomische Situation berichten lassen. Der Fokus lag weiterhin auf der Sicherstellung des Behandlungsauftrages der Ruppiner Kliniken und der OGD.

Für das Geschäftsjahr 2021 wurde ein konsolidierter Konzernabschluss erstellt und geprüft. Der Konzernjahresüberschuss 2021 von 1.856,7 T€. Die Jahresergebnisse 2021 der einzelnen Gesellschaften des Konzerns lauten wie folgt:

• PRO Klinik Holding GmbH:	63,0 T€
• Ruppiner Kliniken GmbH:	1.172,3 T€
• PRO Klinik Service GmbH:	493,1 T€
• OGD Ostprignitz-Ruppiner-Gesundheits-Dienste GmbH:	48,9 T€
• MBN Medizinische Bildungsakademie Neuruppin GmbH:	7,0 T€
• HOSPA gemeinnützige Gesellschaft für Hospiz- und Palliativbetreuung mbH:	46,9 T€
• PRO Energy GmbH:	89,7 T€

Hierzu muss erwähnt werden, dass der Konzernabschluss nicht die Addition der Einzelergebnisse darstellt, da Umsätze, Aufwendungen, Erträge, Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften nicht berücksichtigt werden.

Der Jahresabschluss des Konzerns sowie die Jahresabschlüsse aller Gesellschaften des Konzerns wurden durch den von der Gesellschafterversammlung der PRO Klinik Holding GmbH berufenen Abschlussprüfer uneingeschränkt testiert.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die PRO Klinik Holding GmbH, Neuruppin

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der PRO Klinik Holding GmbH, Neuruppin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der PRO Klinik Holding GmbH, Neuruppin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung des gesetzlichen Vertreters und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Der gesetzliche Vertreter ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der gesetzliche Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von dem gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von dem gesetzlichen Vertreter dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von dem gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von dem gesetzlichen Vertreter dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von dem gesetzlichen Vertreter zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 5. März 2024

Rödl & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Grässle, Wirtschaftsprüfer

gez. Kießling, Wirtschaftsprüfer

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

			2022	Vorjahr
			TEUR	TEUR
1.		Konzernjahresüberschuss	905	1.879
2.	+/-	Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	10.367	10.096
3.	+/-	Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	792	3.317
4.	-/+	Zahlungsunwirksame Erträge aus der Auflösung von Sonderposten und Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen	-5.303	-4.111
5.	-/+	Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	-16.282	-16.091
6.	+/-	Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sowie anderer Passiva	2.876	1.168
7.	-/+	Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-9	-15
8.	+/-	Zinsaufwendungen/-erträge	370	527
9.	+	Ertragsteueraufwand	426	528
10.	-	Ertragsteuerzahlungen	-410	-244
11.		Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-6.268	-2.946
12.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	36	481
13.	-	Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-710	-701
14.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-5.880	-8.431
15.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	25	13
16.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-169	-284
17.	+	Erhaltene Zinsen	53	45
18.		Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-6.645	-8.877
19.	+	Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten	4.100	4.000
20.	-	Auszahlung aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten	-6.148	-4.897
21.	+	Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	8.184	4.910
22.	-	Gezahlte Zinsen	-421	-535
23.		Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	5.715	3.478
24.		Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-7.198	-8.345
25.		Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	23.772	32.117
26.		Finanzmittelfonds am Ende der Periode	16.574	23.772

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

1. Grundlagen des Konzerns

Die Ende 2006 gegründete PRO Klinik Holding GmbH fungiert seit dem 1. Januar 2007 als Muttergesellschaft des PRO Klinik Holding Konzerns. Schwerpunkt der Konzerntätigkeiten bildet das Krankenhausgeschäft mit allen um das Krankenhaus angesiedelten Dienstleistungen. Der Konzern erbringt diese Leistungen in 2022 mit Hilfe von insgesamt sieben zum Konzernverbund gehörenden Gesellschaften, an denen die PRO Klinik Holding GmbH direkt oder indirekt beteiligt ist und die seit dem 1. Januar 2007 sukzessive in den Konzern integriert wurden. Diese sieben Gesellschaften sind:

―	PRO Klinik Holding GmbH (PKH)
―	Ruppiner Kliniken GmbH (folgend als ihr Markenname ukrb - Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg genannt)
―	PRO Klinik Service GmbH (PKS)
―	OGD Ostprignitz-Ruppiner Gesundheitsdienste GmbH (OGD)
―	MBN Medizinische Bildungsakademie Neuruppin GmbH (MBN)
―	HOSPA gemeinnützige Gesellschaft für Hospiz- und Palliativbetreuung mbH (HOSPA)
―	PRO Energy GmbH (PE)

Am 27. Juli 2023 wurde die neue Gesellschaft Energiewerk PRO OPR GmbH mit einer Beteiligung der PRO Klinik Holding GmbH von 90 % gegründet und bildet somit die achte zum Konzernverbund gehörende Gesellschaft.

Die Geschäftstätigkeit der PKH bezieht sich in erster Linie auf die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege sowie die Förderung der Rettung aus Lebensgefahr. Daneben hat sich die Gesellschaft auch der Förderung der Jugendhilfe, der Erziehung und der Berufsbildung verschrieben. Die PKH ist selbstlos tätig und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.

Das ukrb ist in der Fortschreibung des Vierten Krankenhausplanes des Landes Brandenburg als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung ausgewiesen und durch das Land anerkanntes Universitätsklinikum im Verbund, welches auch den wesentlichen Unternehmensgegenstand des Konzerns darstellt. Das ukrb verfügt gemäß des in 2021 veröffentlichten Vierten Krankenhausplanes des Landes Brandenburg über 867 Planbetten, davon 732 vollstationäre Betten und 135 Tagesklinikplätze.

In 2022 verfügte die Gesellschaft über 18 Kliniken, zwei Sektionen und zwei Fachbereiche sowie drei Institute und zwei psychiatrische Institutsambulanzen. Darüber hinaus bestehen zertifizierte bzw. in der Zertifizierung befindliche Zentren für gynäkologische Krebserkrankungen sowie Brust- oder Darmkrebs und Prostatakrebs sowie weitere Schwerpunkte (Ösophagus/Magen, Lymphome/Leukämien und Tumore der Niere, Kopf-Hals-Zentrum, etc.) unter dem Dach des Onkologischen Zentrums. Das Zentrum für Prostatakrebs wurde bis November 2021 zertifiziert, sodass die Anerkennung als onkologisches Zentrum bis November 2021 Bestand hatte. Das ukrb ist im Jahr 2016 als erstes onkologisches Zentrum in Brandenburg zertifiziert worden und konnte das Zertifikat bis November 2021 aufrechterhalten. Für das Jahr 2022 konnte der Status als onkologisches Zentrum, aufgrund zu geringer OP-Fälle im Bereich Nieren- und Pankreas-Karzinome in 2021, nicht zurückerlangt werden. Diese ist aber in 2023 geplant. Unverändert ist das ukrb onkologischer Schwerpunkt im Land Brandenburg. Darüber hinaus ist ein Anal-Karzinom-Zentrum geplant.

Das ukrb ist Gesellschafterin und erhielt am 18. Dezember 2020, nach Anerkennung des Landes Brandenburg durch Bescheid, die Zulassung als Universitätsklinikum (vorher Hochschulklinikum) der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) im Verbund mit dem Städtischen Klinikum Brandenburg an der Havel und den Standorten Rüdersdorf und Bernau der Immanuel Albertinen Diakonie. Damit ist das ukrb berechtigt Hochschulambulanzen zu betreiben. Im Geschäftsjahr wurde weiterhin an der Erweiterung des Spektrums an Hochschulambulanzen gearbeitet. Damit wird die strategische Weiterentwicklung zu einem universitären Versorger verfolgt.

Die Geschäftstätigkeit der OGD bezieht sich in erster Linie auf die Erbringung ambulanter ärztlicher und medizinischer Leistungen, auf die Frühförderung sowie auf die soziale Rehabilitation. Zu diesem Zweck betreibt die Gesellschaft insbesondere medizinische Versorgungszentren, ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ), eine Frühförderstelle und einen Fachbereich für soziale Rehabilitation sowie eine Abteilung für Therapie und Rehabilitation.

Der Unternehmensgegenstand der PKS bezieht sich in 2022 weiterhin auf die Vermietung und den Verkauf von Gewerbe- und Wohnobjekten und auf die Erbringung von Dienstleistungen. Die im Wesentlichen für die Konzerngesellschaften erbrachten Dienstleistungen umfassen, neben Verpflegungs-, Reinigungs- und Wachschutzdienstleistungen, auch Park- und Landschaftspflegeleistungen sowie technische Dienstleistungen. Letztere umfassen auch die Unterhaltung der Gebäude sowie die Durchführung von Bauplanungen und die Bauprojektbegleitung.

Der Unternehmensgegenstand der MBN umfasst den Betrieb einer Schule für Gesundheitsberufe, eines Wohnheimes sowie einer Kindertagesstätte.

Die Geschäftstätigkeit der HOSPA bezieht sich in 2022 auf den Betrieb eines stationären und ambulanten Hospizes, eines häuslichen Kranken- und Palliativpflegedienstes sowie eines Palliativstützpunktes.

Der Unternehmensgegenstand der PE beinhaltet den Betrieb eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) und einer Kälteanlage mit Standort Neuruppin. Die PE hat das BHKW und die Kälteanlage seit dem 1. Mai 2014 an das ukrb verpachtet.

Der Standort der Konzerngesellschaften ist die Fehrbelliner Straße 38 in 16816 Neuruppin.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Rahmenbedingungen und Krankenhausmarkt

Das Geschäftsjahr 2022 war für den Gesundheitssektor, sowie der Großteil der Wirtschaftszweige in der Bundesrepublik, erneut gekennzeichnet durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Während im öffentlichen Leben bereits die meisten Corona- Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Pandemiegeschehens in 2022 weggefallen sind, wurden diese im Gesundheitswesen über das gesamte Jahr 2022 noch aufrechterhalten. Somit mussten auch weiterhin zum Teil elektive Eingriffe in den klinischen Einrichtungen insbesondere in den ersten Monaten des Jahres 2022 verschoben werden, um Kapazitäten für den Ernstfall vorzuhalten. Mit der Corona-Sommerwelle war die Situation, aufgrund der hohen Anzahl an Mitarbeitenden-Quarantäne, bei gleichzeitiger hoher Anzahl an Coronapositiven Patienten, auf den Stationen angespannt. Mit Beginn der Erkältungswelle im Herbst, spitzte sich die Situation nochmals zu. Neben Corona-positiven Patienten, mussten vermehrt Influenza-positive Patienten und in der Kinderklinik RSV-Virus erkrankte Kinder stationär und isoliert behandelt werden. Aufgrund von Hygienevorgaben und Sicherheitsmaßnahmen konzentrierte sich der Gesundheitsmarkt dennoch weiterhin in erster Linie auf das Kerngeschäft und auf die Aufrechterhaltung der Versorgungsstrukturen.

Hinzu kamen in 2022 die gestiegenen Energiekosten, infolge des Kriegsgeschehens in Europa, die in 2022 nicht durch höhere Entgelte gedeckt gewesen waren. Das hat der Gesetzgeber mit einem Energiehilfeprogramm entsprechend berücksichtigt, sodass unter Berücksichtigung der vorgenannten wesentlichen und gesetzlich verankerten Elemente sich trotz der pandemischen Lage und der Energiekrise eine verbesserte wirtschaftliche Prognose für das Geschäftsjahr 2022 ergibt.

Zum 1. Januar 2020 kam eine Neuerung im Vergütungssystem durch Fallpauschalen zum Tragen. Mit dem Ziel die Pflege zu stärken, wurden die Pflegekosten aus den DRG-Fallpauschalen herausgelöst. Mit dem Selbstkostendeckungsprinzip sollen Krankenhäuser nun ein individuelles Pflegebudget mit den Krankenkassen vereinbaren. Die Grundlagen zur Ermittlung des Pflegebudgets unterlagen auch im Geschäftsjahr 2022 einer Anpassung.

Die Verhandlung des Pflegebudgets erhöht den Aufwand der gesamten Budgetverhandlung zwischen Krankenhaus und Krankenkassen. Entsprechend kommt es landesweit zu starken Verzögerungen bei den Budgetvereinbarungen. Das ukrb konnte für das Budgetjahr 2020 im Dezember 2021 eine Einigung erzielen. Erst im Dezember 2022 starteten jedoch die Verhandlungen für das Budgetjahr 2021, was zur Folge hat, dass Ende 2022 ausstehende Forderungen in Höhe von ca. € 18 Mio. bestanden. Das Budget für das Jahr 2021 im Bereich der Psychiatrie wurde in der ersten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen und trat zum 1. Juni 2023 in Kraft. Im Bereich der Somatik hingegen, kam es erst im Oktober 2023 zu einer Vereinbarung für das Budgetjahr 2021. Für die Budgetverhandlungen des Jahres 2022 wurden alle Unterlagen im März 2023 eingereicht. Ein Abschluss der Verhandlungen konnte ebenfalls erst im Oktober 2023 erreicht werden. Eine Abfinanzierung der bis zur Budgetumsetzung aufgelaufenen Forderungen von über € 20 Mio. wird voraussichtlich ab dem 2. Quartal 2024 erfolgen.

Zum Jahresende 2019 ist die Psych-PV außer Kraft getreten und wurde durch neue Personalvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ab 1. Januar 2020 mit der Richtlinie zur Personalausstattung in psychiatrischen und psychosomatischen stationären Einrichtung (PPP-RL) abgelöst. Im verabschiedeten Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG) wurde das im PEPP verankerte Preissystem durch ein krankenhausindividuelles Budgetsystem ersetzt. Wesentlich ist nunmehr der Nachweis der im Budget enthaltenen Personalkosten, welche durch den Wirtschaftsprüfer bestätigt werden müssen. Basis hierfür ist die derzeit gültige Psychiatrie Personalverordnung (Psych-PV). Können die Personalkostenanteile nicht nachgewiesen werden, haben die Krankenkassen die Möglichkeit, das Budget zu reduzieren bzw. Rückzahlungen zu fordern. Durch die Fachverbände wurden konkrete Kriterien für den Nachweis erarbeitet. Entsprechende Sanktionen gegen den Verstoß von Mindestvorgaben wurden um ein weiteres Jahr ausgesetzt und sollten somit erst in 2024 greifen. Derzeit sind die Sanktionen für zwei weitere Jahre ausgesetzt.

Die Investitionsförderung ist unverändert eines der bestimmenden Hauptthemen im Gesundheitswesen. In Brandenburg ist die Investitionsfinanzierung von der Pauschal- und Einzelförderung in 2013 auf eine Investitionspauschale umgestellt wurden. Mit Bescheid vom 4. November 2022 wurden die bisher beschiedenen Pauschalfördermittel für das Jahr 2022 von € 4,3 Mio. auf € 8,0 Mio. erhöht.

Insgesamt wurden im Jahr 2022 Forderungen zur grundlegenden Veränderung im Gesundheitswesen, insbesondere der Finanzierung von Krankenhäusern, laut, aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten und der Inflation, bei einem zugleich immer weiter steigenden Verwaltungsaufwand aufgrund steigender Regulatorik. Der in 2022 angekündigte Rettungsschirm in Milliardenhöhe verzögert Schließungen von Krankenhäuser, aber verbessert nicht die Situation in den Krankenhäusern. Die Situation hat sich durchzunehmenden Personalmangel und die dadurch nicht realisierbaren Leistungssteigerungen sowie zunehmenden Kostendruck weiter verschärft. Durch die im Vergleich zu den in 2022 entfallenden Ausgleichszahlungen schlagen die anhaltenden Leistungsdefizite im Vergleich zum Referenzjahr 2019 in der Erlösentwicklung durch.

Die Region Brandenburg hat weiterhin, aber von Jahr zu Jahr verstärkt mit dem demographischen Wandel und der Abwanderung aus den ländlichen Regionen zu kämpfen, sodass der Fachkräftemangel sich weiter zuspitzt. Mit dem sich anbahnenden Austreten der geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre aus dem Arbeitsleben, steht der gesamte Arbeitsmarkt vor großen Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung der Versorgungsstrukturen und der wirtschaftlichen Leistungen.

Für das Gesundheitswesen bietet die alternde Gesellschaft in der Region gleichzeitig eine Chance für die strategische Ausrichtung und der Bildung von neuen Leistungssegmenten in der Versorgungslandschaft.

2.2 Geschäftsverlauf

Ruppiner Kliniken GmbH (ukrb)

Im Versorgungsgebiet Nordwest-Brandenburg (Landkreise Ostprignitz-Ruppin/ Prignitz/ Oberhavel) sind die Ruppiner Kliniken eines von 10 Krankenhäusern. Als Schwerpunktversorger mit insgesamt 867 Plan-Betten sind die Ruppiner Kliniken die größte Gesundheitseinrichtung in der Region.

In 2022 verfügte die Gesellschaft über 18 Kliniken, zwei Sektionen und zwei Fachbereiche sowie drei Institute und zwei psychiatrische Institutsambulanzen. Darüber hinaus bestehen zertifizierte bzw. in der Zertifizierung befindliche Zentren für gynäkologische Krebserkrankungen sowie Brust- oder Darmkrebs und Prostatakrebs sowie weitere Schwerpunkte (Ösophagus/Magen, Lymphome/Leukämien und Tumore der Niere, Kopf-Hals-Zentrum, etc.) unter dem Dach des Onkologischen Zentrums.

Hervorzuheben ist das 125-jährige Jubiläum des Neuruppiner Krankenhauses und der am 4. Mai 2022 offiziellen Verkündigung der Umbenennung zum "Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg" - kurz ukrb. Betreibergesellschaft bleibt die Ruppiner Kliniken GmbH, unter deren Namen das ukrb weiterhin firmiert. Bei der Findung des neuen Namens Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg wurde auf die Verbindung von Historie, Tradition und Ortsverbundenheit mit Moderne, Seriosität und Zukunftsfähigkeit geachtet. Der Name verdeutlicht die strategische Ausrichtung des Hauses auf die universitäre Medizin.

a. Sonderlage Corona-Pandemie

Das Jahr 2022 war geprägt durch die weiterhin anhaltende Corona-Pandemie. Im Geschäftsjahr wurden in den Ruppiner Kliniken insgesamt 1.335 (im Vorjahr 530) Covid-19-Patienten behandelt, davon waren 21 Patienten (im Vorjahr 49 Patienten) invasiv beatmet. 56 (im Vorjahr 88) der erkrankten Patienten sind verstorben. Insgesamt war die Corona-Infektion oftmals nicht der Grund für eine stationäre Behandlung, sondern eine Begleiterscheinung. Dennoch verlangte die Behandlung von mit Corona infizierten Patienten einen höheren Aufwand und nahm Einfluss auf die Arbeitsprozesse im Krankenhaus.

Es wurden umfangreiche Maßnahmen aufrechterhalten und regelhaft evaluiert, die den Krankenhausbetrieb an die pandemische Situation angepasst haben. Im Bewusstsein für, dass die Ruppiner Kliniken GmbH als Schwerpunktversorger, eine wesentliche Rolle bei der Bewältigung der Infektionskrise einnehmen werden und durch die Kompensation der finanziellen Folgen (Rettungsschirm), hat die Geschäftsführung folgende Schritte fortgeführt:

1.	Der Krisenstab, der mit Wirkung zum 13. März 2020 für die Ruppiner Kliniken etabliert wurde, wurde auch im gesamten Jahr 2022 weiter fortgeführt. Mitglieder sind die Geschäftsführung, Vertreter der ärztlichen und pflegerischen Leitungsebene, die Personalleitung sowie die Krankenhaushygiene. Zudem wurde der medizinische Beirat einberufen, der auf die Erarbeitung von Behandlungsstandards für Covid-19-Patienten fokussiert ist.
2.	Das OP-Programm sowie das interventionelle Programm wurden von Januar bis April weiterhin deutlich reduziert. Es wurden alle Operationen und Interventionen abgesagt, die aus medizinischer Sicht verschiebbar waren. In der Folge wurden das OP-Programm angeglichen und die entsprechenden Ressourcen auf das notwendige Maß reduziert (OP-Säle, OP-Personal, ITS-Kapazitäten).
3.	Mit der Reduktion der Operationen und Interventionen wurde die Absenkung der Bettenkapazität angeordnet und gleichzeitig die Umwidmung freier Bettenkapazitäten beschlossen. Durch die Reduktion der Bettenkapazitäten wurden Kapazitäten frei, um Covid-19-Bereiche einzurichten. Es wurde ein Bettenhaus mit 88 Behandlungsplätzen für die Behandlung von Covid-19-Patienten inkl. zusätzlicher Beatmungsgeräte genutzt. In den Funktionsabteilungen wurden Covid- und Nicht-Covid-Bereiche für eine strenge Patiententrennung eingerichtet. Mit Auslaufen der Ausgleichszahlungen für das Vorhalten freier Betten Ende April, wurde diese Umwidmung aufgehoben und Corona-Patienten wieder dezentral stationär behandelt.
4.	Neben der Somatik war ebenso die Behandlung von psychiatrischen Patienten durch Schließung von Bereichen insbesondere im ersten Halbjahr beeinträchtigt. Die Behandlungskapazitäten im psychiatrischen Bereich inkl. Tageskliniken waren in dem Zeitraum, aufgrund des vorherrschenden Hygieneregimes (Mindestabstände, Gruppengrößen, Covid-Bereiche, etc.) weiterhin deutlich eingeschränkt.

Mit der Corona-Sommerwelle war die Situation, aufgrund der hohen Anzahl an Mitarbeitenden-Quarantäne, bei gleichzeitiger hoher Anzahl an Corona-positiven Patienten, auf den Stationen angespannt. Mit Beginn der Erkältungswelle im Herbst, spitzte sich die Situation nochmals zu. Neben Corona-positiven Patienten, mussten vermehrt Influenza-positive Patienten und in der Kinderklinik RSV-Virus erkrankten Kinder stationär und isoliert behandelt werden.

Im Laufe des Jahres wurden alle Corona-Schutzmaßnahmen im öffentlichen Leben (z.B. Maskenpflicht) aufgehoben. Im Gesundheitswesen galten weiterhin strenge Schutzmaßnahmen für das gesamte Jahr 2022.

Zur finanziellen Sicherung hat die Bundesregierung verschiedene Hilfspakete für die Krankenhäuser entwickelt:

1.

Dazu gehörte die Fortführung des Ausgleichsbetrages in Höhe von € 560 pro Tag für nicht belegte Betten im somatischen Bereich. Für die Ermittlung dieses Betrages, wurde die jahresdurchschnittliche Patientenbelegung pro Tag von 2019 mit der aktuellen Patientenbelegung pro Tag in 2022 verglichen. Aus dieser Differenz multipliziert mit € 560 ergibt sich dann der jeweilige Ausgleichsbetrag pro Tag. Dies wurde bis zum 18. April 2022 fortgeführt. Die psychiatrischen Bereiche wurden darin nicht berücksichtigt.

2.

Erhalt von Ganzjahreserlösausgleiche für die Somatik und die Psychiatrie

Ebenfalls sah der Gesetzgeber eine Finanzierung der zusätzlichen Kosten zur Behandlung von Covid-19 Patienten einen Versorgungszuschlag in Höhe von € 7.000 für somatische und € 3.500 für psychiatrische Fälle vor. Dieser Zuschlag trat ab dem 1. November 2021 in Kraft und galt für alle bis 30. Juni 2022 aufgenommen Fälle.

Die Unterstützungsmaßnahmen wurden mit dem Ziel einer kurzfristigen Liquiditätshilfe durch die Bundesregierung verabschiedet. Im Rahmen des Ganzjahreserlösausgleiches, der erst mit großem zeitlichen Verzug zum Tragen kommt, werden diese Hilfspakete zum Teil verrechnet.

Der Ganzjahreserlösausgleich errechnet sich aus der Differenz der Erlöse aus dem Jahr 2019, die um 2,0 % gekürzt und um die Inflationsrate bereinigt wurden. Der Differenzbetrag wird zu 85,0 % ausgeglichen, wobei die Erlösbeträge der Ausgleichsjahre um die variablen Kosten bereinigt werden. Der Ganzjahreserlösausgleich deckt auch eine geringere Belegung in der Psychiatrie ab.

Die gestiegenen Energiekosten, infolge des Kriegsgeschehen in Europa, sind in 2022 nicht durch höhere Entgelte gedeckt gewesen. Das hat der Gesetzgeber bei einem Energiehilfeprogramm berücksichtigt. Das Programm sieht einen pauschalen Ausgleich vor, über den bundesweit € 1,5 Milliarden an Krankenhäuser gezahlt werden und zusätzlich einen Krankenhaus-individuellen Ausgleich, der bundesweit € 4,5 Milliarden verteilt. Der pauschale Ausgleich verteilt das Geld entsprechend der aufgestellten Betten der Krankenhäuser im Jahr 2021. Die erste von drei Auszahlungen wurde in Höhe von € 573.657 am 15. Februar 2023 beschieden. Weitere Auszahlungen sind laut Gesetz für den 28. Februar 2023 und 31. März 2023 vorgesehen. Alle drei Auszahlungen sollen Energiepreissteigerungen im Zeitraum 1. Oktober 2022 bis 30. April 2024 abdecken. Der Krankenhaus-individuelle Ausgleich deckt die Preissteigerung in der stationären Versorgung zwischen den Ist-Kosten im Referenzmonat März 2022 und den Ist-Kosten im Zeitraum 1. Oktober 2022 bis 30. April 2024 ab. Aus diesem Ausgleich wurden für den Zeitraum 1. Oktober 2022 bis 31. Dezember 2022 € 618.331 vom Gesundheitsministerium anerkannt.

Bei der Berücksichtigung der vorgenannten wesentlichen und gesetzlich verankerten Elemente ergibt sich, trotz der pandemischen Lage und der Energiekrise, eine verbesserte wirtschaftliche Prognose für das Geschäftsjahr 2022. Ausschlaggebend hierfür sind:

1.	Ausgleichzahlungen Corona: In 2022 erhielt die RKN Zahlungen insgesamt € 8,1 Mio. für leerstehende Betten sowie für die Behandlung von Covid-Patienten.
2.	Corona-Gesamtjahresausgleich für die Psychiatrie noch offen; für Somatik € 4,3 Mio. Forderung eingestellt
3.	Energiehilfen für das 4. Quartal 2022 in Höhe von € 0,6 Mio. Krankenhaus individueller Ausgleich und € 0,3 Mio. anteiliger pauschaler Ausgleich.
4.	Effekte aus wirtschaftlicher Konsolidierung: Der in 2019 gestartete Konsolidierungsprozess konnte kostenseitig erfolgreich beendet werden, im Bereich der Leistungsentwicklung jedoch nur bedingt in 2022 fortgeführt werden. Das durch die Unternehmensberatung Lohfert & Lohfert AG begleitete Projekt mit einer Projektstruktur, die einen Lenkungskreis (beratend tätig), das Projektmanagement-Office (PMO zur Koordination und Dokumentation) sowie entsprechende Arbeitsgruppen.

Im Rahmen des Konsolidierungsprozesses wurden verschiedene Projekte und Maßnahmen seit 2019 bearbeitet. Diese unterteilten sich in das Medizin-, Personal- und Infrastrukturkonzept. Von Oktober 2019 bis Dezember 2022 wurden insgesamt 382 Maßnahmen bearbeitet und rund € 3,2 Mio. Erlös-Effekte realisiert. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Umsetzung des Medizinkonzepts größtenteils pausiert werden. Daher sind wesentliche Effekte der Leistungssteigerung durch die anhaltende Limitierung nicht realisiert worden. Der Umsetzungsprozess ist im März 2021 mit deutlichen Erweiterungen wiederaufgenommen worden. Bis Ende 2022 konnten rund T€ 300 realisiert werden.

In 2022 waren die Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen für das Jahr 2021 für das Psychiatriebudget erfolglos. Die Einberufung der Schiedsstelle durch das ukrb wurde angestrebt. Allerdings liegen unterschiedliche Rechtsauffassung zur Ausfinanzierung der IST-Personalkosten des therapeutischen Personals vor, sodass es zur Zurückweisung des Anspruchs auf Corona-Ganzjahresausgleich kam. Das beutet einen Liquiditätsentzug in Höhe von € 3,5 Mio. Die Verhandlungen wurden in 2023 fortgeführt; letzte Abstimmung dauern fort.

b. Leistungsentwicklung

Die Corona-Pandemie hat auch im Jahr 2022 weiterhin Auswirkungen auf die Leistungszahlen der Ruppiner Kliniken GmbH. Im Bereich des Krankenhausentgeltgesetzes (KHEntgG) konnte im Geschäftsjahr keine nennenswerte Steigerung der Fallzahlen und Bewertungsrelationen verzeichnet werden. Die Summe der Bewertungsrelationen inkl. Überlieger liegt mit einem Wert von 15.474,4 - um die Pflegebewertungsrelationen bereinigt - um 68 Bewertungsrelationen leicht über dem Wert des Vorjahres.

Auch im Bereich der Bundespflegesatzverordnung (BPflV) sind die Fallzahlen und Belegungstage deutlich unter dem Niveau von 2019 (letztes Jahr vor Corona). Die Belegungstage liegen mit 69.170 leicht unter dem Jahr 2021 mit 70.969. Die Zahl der aufgestellten Betten hat sich, bedingt durch Pflegepersonalmangel, auf 240 Betten reduziert. Im Jahr 2021 gab es noch 246 aufgestellte Betten. Die Auslastung der Psychiatrie in 2022 lag mit 87,4 % leicht über Vorjahr (86,7 %).

Die vollstationären Belegungstage in der Psychiatrie für Erwachsene belaufen sich auf 37.762 Tage (Vorjahr 40.201 Tage). In den Tageskliniken der Psychiatrie für Erwachsene ist die Zahl der Behandlungstage mit 10.982 über dem Vorjahr von 9.356 Tage. Bei der vollstationären Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein leichter Rückgang auf 11.657 Tage im Vergleich zum Vorjahr mit 11.707 Tage zu verzeichnen. Die Tageskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie verzeichneten erneut einen Anstieg von 4.894 Belegungstagen auf 5.172. In der Psychosomatik konnten 2.303 vollstationäre Belegungstage abgerechnet werden (Vorjahr 2.386). Jedoch gibt es einen starken Rückgang in der Tagesklinik Psychosomatik. Die Belegungstage belaufen sich im Jahr 2022 auf 1.541, wohingegen diese Zahl im Vorjahr bei 2.348 lag. Aufgrund einzuhaltender Abstände im Rahmen des Hygieneregimes mussten weiterhin die Plätze in den Tageskliniken reduziert werden, was sich in der geringen Auslastung verdeutlicht.

Im Personalkostenbereich wurde auch in 2022 beim ärztlichen und pflegerischen Dienst - soweit medizinisch vertretbar - die Nutzung von Fremdpersonal stark eingeschränkt. Um perspektivisch Fremdpersonal zu reduzieren, wurden Ausbildungskapazitäten und Rekrutierungsmaßnahmen erweitert. Insgesamt ist bezüglich der Leistungsentwicklung die Gewinnung ausreichend qualifiziertem Personals kurz- bis mittelfristig der limitierende Faktor. Der aktuell höchste Personalbedarf besteht in allen Bereichen in der Krankenpflege. Hinzu kommen Knappheiten in spezifischen Assistenzberufen, wie beispielsweise den Radiologie- Assistenten (MTRA). Diese Personalgruppen stellen momentan die größte Herausforderung in der Weiterentwicklung der Ruppiner Kliniken GmbH dar. Demgegenüber stellt sich der ärztliche Bereich in der stationären Versorgung zwar als eng aber nur in Einzelbereichen als problematisch dar. Es wurden im Geschäftsjahr 2022 umfangreiche Maßnahmen ergriffen zur Rekrutierung ausländischer Pflegefachkräfte z.B. aus Marokko, aus dem Vietnam und der Türkei. Diese werden auch in den Folgejahren eine wesentliche Rolle spielen.

Ende des Jahres 2021 wurden die Tarifverhandlung der Ruppiner Kliniken und der OGD zusammen mit der Gewerkschaft ver.di neu aufgenommen. Eine Einigung konnte in 2022 erzielt werden:

1.	Die Eingruppierungstabelle des vorher gültigen Tarifvertrages für die Ruppiner Kliniken und die OGD ist weiter überarbeitet und an die Entgeltordnung nach dem TVöD (Eingruppierungssystematik) herangeführt worden. Mit Ausnahme der Geltungsbereiche des Tarifvertrages SuE ist eine vollständige Übernahme der Entgeltordnung erfolgt.
2.	Im Jahr 2022 werden 92,0 % der Tabellenwerte aus der Entgelttabelle E zum TVöD bezahlt. Für die Berufsgruppen, die im Bereich der Pflege in die P-Reihe des TVöD einzugruppieren sind, erfolgt eine Übernahme der Tabellenvergütungen zu 100,0 %.
3.	Zudem wird den Beschäftigten eine Jahressonderzahlung in Höhe von 55,0 % der jeweils für die Mitarbeiter geltenden Entgeltgruppe und -stufe gezahlt.
4.	Im Jahr 2023 werden 94,0 % der Tabellenwerte aus der Entgelttabelle E zum TVöD bezahlt. Für die Berufsgruppen, die im Bereich der Pflege in die P-Reihe des TVöD einzugruppieren sind, erfolgt eine Übernahme der Tabellenvergütungen zu 100,0 %.
5.	Zudem wird den Beschäftigten eine Jahressonderzahlung in Höhe von 57,5 % der jeweils für die Mitarbeiter geltenden Entgeltgruppe und -stufe gezahlt.
6.	Für den Bereich der Pflege, also für die Beschäftigten in der P-Reihe des TVöD werden ab dem 1. Januar 2022 die Zulagen aus dem TVöD eingeführt. Das betrifft die allgemeine Pflegezulage wie auch die speziellen Zulagen für einige stationäre Bereiche (ITS, Geriatrie, geschlossene Psychiatrie und chemotherapeutische Behandlung).
7.	Für die Beschäftigten der E-Reihe wird in 2022 eine Einmalzahlung von € 600,00 brutto je Vollzeitäquivalent gewährt.

Von den tariflichen Änderungen sind in den Ruppiner Kliniken GmbH ca. 950 Mitarbeiter betroffen.

c. Veränderungen im Leitungsbereich

Am 19. April 2021 legte Herr Dr. med. Matthias Voth sein Amt als Medizinischer Geschäftsführer der Ruppiner Kliniken und die Geschäftsführung weiterer Gesellschaften des Konzerns nieder. Als alleiniger Geschäftsführer übernahm Herr Dr. Gunnar Pietzner die Geschäfte. Die Ausschreibung einer Nachfolge erfolgte zeitnah und wurde im Rahmen einer Findungskommission, die aus Vertretern des Aufsichtsrates sowie der Gesellschafterversammlung der PRO Klinik Holding GmbH bestand, begleitet. Herr Prof. Dr. med. Matthias Bahr wurde durch die Gremien bestellt und nahm zum 1. März 2022 seine Tätigkeit als Medizinischer Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor der Ruppiner Kliniken GmbH auf.

In der Medizinischen Klinik A - Kardiologie verließ der Chefarzt Herr Prof. Dr. med. Michel Noutsias zum Ende des Jahres 2022 das Haus. Zum 1. März 2023 folgte Herr Prof. Dr. Pagonas auf diese Funktion.

Für die Ausbildung von Pflegekräften konnte die MBN Medizinische Bildungsakademie Neuruppin GmbH, als Ausbildungsstätte für die Ruppiner Kliniken GmbH, die Zahl von 160 Ausbildungsplätzen in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflegehilfe halten. Jedoch konnten von der genehmigten Platzzahl leider nur 122 Plätzen (Vorjahr 126 Plätze) belegt werden. Dennoch bleibt die Basis des ukrb, das weiter zunehmende Fachkräfteproblem durch eigene Ausbildung mittelfristig abzumildern, bestehen.

d. Gesetzliche Rahmenbedingungen

Im Jahr 2016 trat das Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) mit dem Ziel der Qualitätssteigerung in der Krankenhausversorgung und der Erhöhung der Anzahl der Pflegekräfte im Krankenhaus in Kraft. Schwerpunkte des Gesetzes sind u.a. die Einrichtung eines Pflegestellen-Förderprogramms, die Umwandlung des Versorgungszuschlages in einen Pflegezuschlag, die Erweiterung und Fortführung des Hygieneförderprogramms, Einführung von Qualitätszu- und -abschlägen und die Neuausrichtung der Mengensteuerung.

Im November 2018 wurde das Gesetz zur Stärkung des Pflegepersonals (Pflegepersonal-Stärkungsgesetz - PpSG) sowie die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) erlassen. Die vom Bundesministerium für Gesundheit verfolgten Ziele sind die zeitnahe und spürbare Entlastung der Pflegekräfte durch bessere Personalausstattung und bessere Arbeitsbedingungen (PpSG) und die Sicherung des Patientenschutzes und der Qualität der pflegerischen Leistung (PpUGV).

Am 7. Juli 2022 veröffentlichte das Bundesministerium für Gesundheit die Eckpunkte zur Umsetzung der Personalbemessung PPR 2.0 ab dem 1. Januar 2023. Ziel und Zweck ist die Gewährleistung einer ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen sowie bedarfsgerechten Pflege der vollstationär und teilstationär zu behandelnden Patientinnen und Patienten. Dabei ist es eine Übergangslösung zur Ermittlung des Pflegepersonalbedarfs für die unmittelbare Patientenversorgung auf allen bettenführenden Stationen im Krankenhaus mit folgenden Einführungsstufen:

•	1. Januar 2023 Pilotverfahren zur Erprobung der PPR 2.0 → Einführung der PPR 2.0 in Kalkulationshäuser (3 Monate)
•	1. Januar 2023 Flächendeckende Einführung in allen zugelassenen KH in der unmittelbaren Patientenversorgung (Abgleich Soll-Ist-Besetzung = Umsetzungsgrad)
•	1. Januar 2024 Festlegung eines von allen KH zu erreichenden Umsetzungsgrades
•	1. Januar 2024 Ermittlung und Planung Personalstellen nach PPR 2.0 + ggf. Verzicht auf PpUGV
•	1 Januar 2025 Berichterstattung zum Umsetzungsgrad (jährlich)

Nach derzeit bekannten Einschätzungen wird ca. ein Drittel personeller Mehraufwand benötigt zur Einhaltung der PPR 2.0. Es bestehen aber noch einige Unklarheiten, z.B. darüber, welche Berufsgruppen die Anforderungen tatsächlich decken.

Im Jahr 2022 sind die Strukturprüfungen des am 1. Januar 2020 in Kraft getretenen Gesetzes für bessere und unabhängigere Prüfungen (MDK-Reformgesetz) fortgeführt worden. Krankenhäuser müssen die Einhaltung von Strukturmerkmalen regelmäßig durch den Medizinischen Dienst begutachten lassen, bevor sie betroffene Leistungen bei den Krankenkassen abrechnen können. Politisch angegebenes Ziel ist es, die Zahl an Einzelfallabrechnungsprüfungen durch prospektive Überprüfungen von Strukturmerkmalen in abrechnungsrelevanten Operationen- und Prozedurenschlüsseln (OPS-Codes) zu reduzieren.

Allerdings machten Prüfungen zu OPS-Codes bisher in unserem Hause nur einen geringen Anteil der Prüfanfragen aus, und es wurden nur selten die Bedingungen, die heute unter Strukturmerkmalen zusammengefasst werden, in Einzelfallprüfungen abgefragt, so dass real hier ein neues Prüffeld eröffnet worden ist. Von den insgesamt 53 OPS-Codes, die der Strukturprüfung unterliegen, sind 28 für die Ruppiner Kliniken GmbH relevant und müssen nach 1 bzw. 2 Jahren erneut überprüft werden. Darunter fallen beispielsweise die häufige Geriatrische Komplexbehandlung (8-550) oder die Neurologische Komplexbehandlung bei Schlaganfallpatienten (8-981.3), ebenso wie selten durchgeführte Prozeduren wie Prolongierte Beatmungsentwöhnung (Weaning) oder die Parkinsonkomplexbehandlung. Fristgerecht wurden die geforderten Unterlagen bis zum 30. Juni 2022 bzw. 30. September 2022 übermittelt. 4 Vor-Ort Prüfungen fanden im November 2022 statt. Alle 17 Prüfungen des Jahres 2022 konnten erfolgreich abgeschlossen werden, so dass diese OPS ab 1. Januar 2023 abrechenbar waren.

Der GKV-Spitzenverband, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) haben sich auf die Weiterentwicklung des Katalogs für ambulante Operationen (AOP-Katalog) geeinigt und den aktualisierten AOP-Vertrag unterzeichnet. Dieser trat kurzfristig am 29. Dezember 2022 in Kraft, mit Wirkung ab dem 1. Januar 2023 und stellt das ukrb vor entsprechende Herausforderungen. Der AOP-Katalog wurde um 208 OPS-Kodes erweitert, sodass nun 3.100 Leistungen ambulant im Krankenhaus oder bei der niedergelassenen Ärzteschaft durchgeführt werden müssen.

Am 29. Oktober 2020 ist das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) in Kraft getreten. Bund und Länder wollen im Rahmen des KHZG mit erheblichen Investitionen die Digitalisierung der deutschen Krankenhäuser unterstützen, um diese für aktuelle und künftige Versorgungsprozesse lokal als auch intersektoral aufzustellen. Im Mittelpunkt des neuen Förderprogrammes die Förderung der digitalen Infrastruktur und Maßnahmen zur Verbesserung der IT- und Cybersicherheit in den Krankenhäusern. Die Antragstellung für die aus den Fördertatbeständen resultierenden rund 35 Projekte wurde termingerecht am 27. Mai 2021 eingereicht.

Es wurden Projekte aus den Fördertatbeständen FTB 2 (Patientenportal, digitale Aufnahme - Behandlungs- und Entlassmanagement) sowie FTB 3 (digitale Dokumentation, ePa) und FTB 10 (Informationssicherheit) beantragt. Am 02.Juli 2022 erfolgte eine Rückmeldung des Landesamtes für Soziales und Versorgung (LASV) in Form einer Förderzusage, dass alle drei durch die Ruppiner Kliniken GmbH beantragten Fördertatbestände positiv beschieden wurden. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) konnte im Geschäftsjahr 2022 (wie für die Mehrheit aller Brandenburger Kliniken) noch keinen entsprechenden Förderbescheid erlassen. Auch auf mehrfache Nachfrage beim Ministerium war nur zu erfahren, dass man bis Sommer 2023 plane alle Förderbescheide an die Brandenburger Kliniken zu versenden. Um die geltenden Pönalen bewehrten Fristen zur Umsetzung jedoch nicht zu versäumen, wurden verschiedene Projekte bereits gestartet und sind in der Planung oder Umsetzung. Folglich sind die Ruppiner Kliniken GmbH finanziell in Vorleistung gegangen. Die erwarteten 3 Bescheide sind erst Ende Oktober 2023 ergangen.

Die Ruppiner Kliniken GmbH haben im Jahr 2021 erfolgreich an der Messung des digitalen Reifegrads nach § 14b KHG teilgenommen. Die Ergebnisse wurden im Jahr 2022 bekanntgegeben. Die Ruppiner Kliniken liegen in allen Bereichen über dem und zum Teil deutlich über dem Durchschnitt und können daher die entwickelte Digitalstrategie positiv bestätigen und vorantreiben.

Zum 1. Oktober 2022 ist die Mittelfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung (EnSimiMaV) in Kraft getreten. Diese regelt unter anderem die nun verpflichtende Durchführung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, die im Rahmen von Energieaudits als wirtschaftlich identifiziert wurden. Betroffen sind Unternehmen, die nach § 8 des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) zur Durchführung von Energieaudits verpflichtet sind. Das trifft auch auf das ukrb zu. Nach diesem Gesetz werden Unternehmen verpflichtet, die in den Energieaudits konkret identifizierten und als wirtschaftlich durchführbar bewerteten Maßnahmen, innerhalb von 18 Monaten umzusetzen. Eine Maßnahme ist wirtschaftlich, sobald sich nach maximal 20,0 % der Nutzungsdauer ein positiver Kapitalwert ergibt, jedoch begrenzt auf einen Bewertungszeitraum von maximal 15 Jahren. Die umgesetzten bzw. aufgrund unzureichender Wirtschaftlichkeit nicht umgesetzten Maßnahmen sind durch externe Zertifizierer/Gutachter zu bestätigen.

PRO Klinik Holding GmbH (PKH)

Im Geschäftsjahr 2022 bewegte sich die Gesellschaft innerhalb des Konzerns in einem volatilen Geschäftsumfeld, welches im Wesentlichen durch das im ukrb und der OGD Ostprignitz-Ruppiner Gesundheitsdienste GmbH geprägte Kerngeschäft bestimmt wurde.

Auch das Geschäftsjahr 2022 war von den Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst. Hauptsächlich betroffen war vor allem das Kerngeschäft im ukrb. Jedoch waren auch in der PRO Klinik Holding GmbH Auswirkungen zu spüren. Neben Ertragseinbußen im Mietwagengeschäft, war insbesondere im Verwaltungsbereich das Geschäftsjahr geprägt von sich im Homeoffice befindenden Mitarbeitenden. Darüber hinaus wurden die Aufgabenfelder einzelner Mitarbeitenden, zur Unterstützung bei der Bekämpfung der Pandemie (Nachverfolgung; hausinterne Corona-Hotline) zeitweise geändert. Trotz der anhaltenden Pandemie wurde aufgrund von Sondereffekten das geplante Jahresergebnis übertroffen.

Die Strukturen in der Holdinggesellschaft sind seit der Konzentration der Verwaltungsleistungen und der in 2014 erfolgten Zusammenführung der Transportleistungen im Betriebsteil ORD effektiv gestaltet. Auch im Jahr 2022 bleibt im Rettungsdienst die Personalgewinnung das vorrangige Problem. Insbesondere ausgebildete Notfallsanitäter sind sehr schwer zu finden. Trotz eigener Ausbildung von Notfallsanitätern konnten seit 2018 noch nicht alle, in der Vorhaltung, geplanten Rettungsmittel besetzt werden (Tages-RTW RW Kyritz). Von anfänglich 8 Auszubildenden konnten letztlich in 2022 nur 5 fertig ausgebildete Notfallsanitäter in den aktiven Dienst übernommen werden. Im Oktober 2022 haben 8 Auszubildende ihre Ausbildung zum Notfallsanitäter in unserem Unternehmen begonnen, zum Ende Dezember hat ein Auszubildender seine Ausbildung wieder aufgegeben. Auch im Bereich der Rettungssanitäter ist es bereits schwer, geeignetes Personal zu rekrutieren.

Als zentraler Verwaltungsdienstleister des Konzerns hat sich die PKH in der Personalabteilung weiterhin des Themas der Mitarbeitergewinnung und -bindung gewidmet, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Eine besondere Herausforderung stellte die Integration der ersten Pflegekräfte aus der Türkei dar. Darüber hinaus erfolgte der Ausbau des Personalcontrollings unter dem Gesichtspunkt der zunehmenden Anforderungen bspw. aus den Pflegepersonaluntergrenzen und des Pflegebudgets. Die Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft komba konnten im ersten Quartal 2022 mit Wirkung ab dem 1. Januar 2022 und einer Laufzeit von 27 Monaten in Kraft gesetzt werden. Die wesentlichen Inhalte betreffen die Erhöhung der Tabellenwerte, die Möglichkeit einer individuellen Zulage und die Verkürzung der Erfahrungsstufen. Insgesamt hat der Tarifvertrag eine Personalkostenerhöhung zur Folge.

Die Wahl im Kreistag hatte eine neue Zusammensetzung der Vertreter des Anteilseigners im Aufsichtsrat der PRO Klinik Holding GmbH zu Folge. Diese machte eine Neuwahl des Aufsichtsratsvorsitzenden sowie des 1. und 2. Stellvertreters erforderlich, die im Dezember 2021 durchgeführt wurde. Die Wahl hinsichtlich der Zusammensetzung des Personalausschusses gem. Mitbestimmungsgesetz wurde Anfang des Jahres 2022 abgeschlossen.

Die Gesellschaft konnte ihre Dienstleistungen gegenüber der MHB weiter ausbauen und damit ihr Betätigungsfeld als Dienstleister erweitern.

OGD Ostprignitz-Ruppiner Gesundheitsdienste GmbH (OGD)

Aufgrund der andauernden Kürzungen des KV-Budgets für das I. und II. Quartal liegt das erwirtschaftete Jahresergebnis der OGD in Höhe von ./. T€ 356 deutlich unter dem ursprünglichen Planansatz von T€ 352.

Zum 31. Dezember 2022 hielt die OGD in ihrem Versorgungsbereich 30,75 Zulassungen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg.

Wie auch in den vergangenen Jahren haben sich die Praxen im Bereich der MVZ, vor allem durch die SARS-CoV-2-Pandemie bedingt, unterschiedlich entwickelt. Positiv hervorzuheben sind die in der hausärztlichen Versorgung tätigen Praxen und die Facharztpraxen, deren Ärztinnen und Ärzte einen vollen Versorgungsauftrag in der jeweiligen Praxis erfüllen.

Zum 1. Oktober 2021 wurden diverse Änderungen der strahlentherapeutischen Leistungen umgesetzt. Die Absenkung der Bewertungen der Gebührenordnungsposition führt z.T. zu Einnahmeverlusten von 40%. Im Jahr 2022 erfolgte sukzessive eine Abnahme der Quotierungshöhe. Erst im Quartal III wurden 100 % der angeforderten Honorare, die strahlentherapeutische Leistungen betreffen, auch ausgezahlt. Da die Strahlentherapie die umsatzstärkste Fachrichtung in der OGD darstellt, haben die Einnahmeverluste durch die vorgenommene Quotierung dennoch Auswirkungen auf das Gesamtergebnis des Unternehmens. In den Jahren 2021 und 2022 erfolgte die Finanzierung der Strahlentherapieleistungen innerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung. Ab 2023 soll die Strahlentherapie wieder extrabudgetär vergütet werden.

Im Mai 2022 wurde das G-Haus, nach aufwendiger Sanierung eröffnet. Es sind 12 Facharztpraxen in der ersten Maiwoche umgezogen und in Betrieb genommen worden. Die Eröffnung des Ambulanten Operationszentrums erfolgte schrittweise ab August.

Die vakante hälftige Zulassung der Labormedizin konnten zum Oktober nachbesetzt werden, so dass die Stabilität in der Leistungserbringung wieder sichergestellt ist.

Erfolgreich und anschlusslos nachbesetzt werden konnte die, durch die Berentung des Neurologen, vakante Stelle in der Praxis für Neurologie/Psychiatrie.

Darüber hinaus konnte zum 1. Oktober 2022 das Leistungsportfolio der Gesellschaft mit einem Facharzt für Orthopädie (in Teilzeit) mit den Schwerpunkt Kinder- und Säuglingsosteopathie erweitert werden. Hier werden u.a. Sprechstunden zur Behandlung von Schreibabys und Säuglingen mit Fütter- und Schlafstörungen angeboten.

Zum 31. Dezember 2022 hat die für die OGD am Standort Rheinsberg tätige Gynäkologin das Unternehmen verlassen. Auf Grund erfolgloser Aussicht auf die Nachbesetzung der hälftigen Zulassung (0,5 ZF KVBB) wurde im Dezember 2022 die anteilige Verlagerung der Zulassung nach Wittstock beantragt. Eine Entscheidung der KVBB steht aus. Der Praxisstandort in Rheinsberg wird geschlossen.

Nicht realisiert werden konnte, trotz erheblichen Recruitingaufwands, die Nachbesetzung der zu 0,75 % vakanten hausärztlichen Stelle im MVZ Wittstock. Zudem hat zum 31. Dezember 2022 der mit 0,25 % auf der Stelle tätige Allgemeinmediziner das Unternehmen altersbedingt verlassen.

Mitte des Jahres 2022 erfolgte sukzessiv die Wiederaufnahme des Präventionskurs- und Fitnesssportbetriebs im Rehazentrum der OGD. Auf Grund der Energiekrise und der damit verbundenen Maßnahmen zur Energieeinsparung konnten jedoch im gesamten Jahr 2022 das Wassertherapiebecken und die Sauna nicht in Betrieb genommen werden. Die durch den Umzug der Praxen in das Haus G entstandenen räumlichen Ressourcen im Rehazentrum, sollen prospektiv für den Aufbau eines ambulanten Reha-Angebotes genutzt werden. Dazu wurde Ende des Jahres das Antragsverfahren für die muskulo-skelettöse Rehabilitation bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) aufgenommen.

Das Leistungsniveau im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) konnte in 2022 ausgebaut werden. Insgesamt konnten im Berichtsjahr 3.203 Fälle und damit 486 Fälle mehr als im Jahr 2021 erbracht werden.

Im Bereich der Frühförderung haben sich die Leistungszahlen, ohne tiefgreifende pandemische Einflüsse, stabilisiert und befinden sich mit 9.495 geleisteten Frühfördereinheiten auf dem Niveau des Jahres 2019.

Die Betreuungskapazitäten im Fachbereich Soziale Rehabilitation konnten im Jahr 2022 vollumfänglich ausgelastet werden.

Die in den Vorjahren begonnenen Kooperationen, insbesondere zwischen dem Institut für Pathologie und der Praxis für Strahlentherapie und anderen Gesundheitsanbietern in der Region konnten ebenfalls fortgeführt werden.

PRO Klinik Service GmbH (PKS)

Das Geschäftsjahr 2022 war weiterhin geprägt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Nichtsdestotrotz konnte das Geschäftsjahr 2022 mit einem positiven Jahresergebnis abgeschlossen werden, das nur geringfügig unter dem ursprünglichen Planansatz liegt.

Die seitens der Bundes- und der Landesregierung angeordneten Maßnahmen im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus wirkten sich auf das Leistungsgeschehen der Gesellschaft aus, da angebotene Leistungen seitens der Konzerngesellschaft in einem geringeren Umfang abgefordert bzw. seitens der PKS selber nur in einem eingeschränkten Umfang angeboten wurden.

In den technischen Bereichen, in der Park- und Landschaftspflege, in der Medizintechnik, im Wachschutz und in den Bereichen der Wirtschaftsdienste ist durch das stabile Geschäftsumfeld der Ruppiner Kliniken GmbH dennoch eine beständige Auslastung zu verzeichnen.

Der Vermietungsstand der Wohnobjekte der Gesellschaft war in 2022, wie in den Geschäftsjahren zuvor, sehr gut. Ein Leerstand, wenn überhaupt, ist nur kurzfristig bei Mieterwechsel zu verzeichnen. Bei einem Bestand von 152 Wohneinheiten (davon ein Einfamilienhaus) standen zum Stichtag 31. Dezember 2022 18 Wohneinheiten leer. Davon werden 13 Wohnungen für neue Mitarbeiter des PRO Klinik Holding Konzerns freigehalten. Die vorhandenen Gewerbeflächen von ca. 1.900 m ² sind fast komplett vermietet.

Die bereits im Jahr 2020 begonnenen Umbau- bzw. Instandsetzungsarbeiten im Wohnheim Treskow in der Erich-Dieckhoff-Straße wurden durch die PKS bei vorhandenen eigenen Kapazitäten fortgeführt. Bei Fertigstellung der Baumaßnahmen im Juli 2023 wird das Objekt in Gänze an eine Konzerngesellschaft vermietet werden.

Im Geschäftsjahr 2022 haben die Projektentwicklung / -steuerung und die technische Abteilung neben den Bau- und Planungsleistungen überwiegend Dienstleistungen im Bereich der Betriebstechnik für die Unternehmungen des Konzernverbundes der PRO Klinik Holding GmbH erbracht.

Das in der Betriebsvereinbarung über die Vergütungsgrundsätze in der PRO Klinik Service GmbH unternehmensinterne Entgeltmodell (für die nicht an allgemeinverbindliche Tarifverträge gebundenen Gewerke) wurde in Abstimmung mit dem Betriebsrat bereits im Vorjahr für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 fortgeschrieben und vereinbart.

Die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 sowie 14675 wurde in 2022 für den Bereich "Brandmeldetechnik" erfolgreich durchgeführt.

MBN Medizinische Bildungsakademie Neuruppin GmbH (MBN)

Trotz eines Sondereffektes in der Kindertagesstätte (Risikovorsorgerückstellung in Höhe von T€ 16 im Rahmen eines Baurechtsstreites) schließt die MBN Medizinische Bildungsakademie Neuruppin GmbH das Geschäftsjahr 2022 mit einem Gewinn, allerdings unter Planniveau, ab.

Die Schule für Gesundheitsberufe gehört zu den größten Ausbildungseinrichtungen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin und vereint die Ausbildungsbereiche Pflegefachleute, Gesundheits- und Krankenpflegehilfe sowie Physiotherapie. Die Schule beteiligt sich zudem am Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ) für Physiotherapeut*innen".

Seit dem 1. August 2021 ist die Schule für Gesundheitsberufe in den Vierten Krankenhausplan des Landes Brandenburg vom 22. Juni 2021 als Ausbildungsstätte gemäß § 35 BbgKHEG mit den Ausbildungsgängen Physiotherapie, Gesundheits- und Krankenpflegegehilfe sowie Pflegefachfrau / Pflegefachmann nach Maßgabe des aktuell gültigen Bescheides des Landesamtes für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit über die staatliche Anerkennung aufgenommen.

Im Bereich der Pflegeschule konnte die genehmigte Platzzahl von 160 Plätzen leider nur mit 122 Plätzen (Vorjahr 126 Plätze) belegt werden. Es ist gelungen im April mit 26 Auszubildenden in der generalistischen Pflegeausbildung zu starten. Im Oktober waren 40 Auszubildenden geplant. Hier haben lediglich 19 Auszubildenden ihre Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau begonnen. In der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe wurde ein Kurs im April mit 14 Auszubildenden gestartet. Im Bereich der Physiotherapie begannen 25 Auszubildende im Oktober ihre Ausbildung. Insgesamt stehen hier 55 Ausbildungsplätze zur Verfügung.

Für die generalistische Ausbildung konnten weitere notwendige Kooperationspartner mit Kooperationsverträgen an die Pflegeschule gebunden werden.

Die Prüfungen zum Nachweis des gleichwertigen Kenntnisstands für ausländische Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, im Rahmen des IQ Brandenburg Projektes, konnten ausgebaut und erweitert werden. Die Förderung des Projektes, seitens des Europäischen Sozialfonds, wurde zum Ende des Geschäftsjahres eingestellt. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage wird das Projekt mittels alternativer Finanzierungsquellen auch in 2023 fortgeführt.

Im gesamten Jahr 2022 konnte unter Einhaltung der Hygienevorschriften, regelmäßigen Antigentests und Impfungen ein regelhafter Präsenzunterricht durchgeführt werden. Die Schulleiter haben täglich, entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen, den Schulbetrieb organisiert.

Im Bereich der Fort- und Weiterbildung lag zu Beginn des Geschäftsjahres der Schwerpunkt pandemiebedingt noch auf Online-Veranstaltungen. Im Laufe des Jahres konnte der Bereich, unter Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Hygieneregelungen, den Präsenzbetrieb wiederaufnehmen. Die zentral angebotenen Pflichtfortbildungen für Mitarbeitende des Konzerns und deren Töchter wurden in kleinen Gruppen, ebenso unter Einhaltung der Hygienevorschriften, durchgeführt.

Die Präsenz der MBN und der Mitarbeitenden der einzelnen Konzerngesellschaften auf den Messen, dem Zukunftstag oder ähnlichen Veranstaltungen konnte im Geschäftsjahr wiederaufgenommen werden. Zusätzlich wurden Online-Präsentationen auf virtuellen Berufsmessen für die Vorstellung der Ausbildungsberufe im Konzern genutzt.

Für den Betrieb des Wohnheimes sind drei Etagen der Erich-Dieckhoff-Str. 51 in Neuruppin zwischen der MBN und der PRO Klinik Service GmbH seit 1. Januar 2021 angemietet. Neben den Auszubildenden der MBN und sonstigen Mietern des PRO Klinik Holding Konzerns (derzeit 37 Plätze) beherbergt das Wohnheim 40 Plätze für den Landkreises Ostprignitz-Ruppin. Die vom PRO Klinik Holding Konzern genutzten Wohnheimplätze waren gut ausgelastet und es konnten nicht alle Anfragen bedient werden. In der Mitte des Geschäftsjahres starteten die Renovierungsarbeiten in der 4. und 5. Etage des Gebäudes. Diese konnten im Dezember 2022 fertiggestellt werden. Hier ist durch die Ruppiner Kliniken GmbH die Unterbringung türkischer Pflegekräfte ab Januar 2023 geplant.

Die Kindertagesstätte "Wirbelwind" mit insgesamt 150 Plätzen im Kinderkrippen- und Kindergartenbereich war über das gesamte Geschäftsjahr durchschnittlich mit 94,0 % (Vorjahr 96,4 %) ausgelastet.

HOSPA gemeinnützige Gesellschaft für Hospiz- und Palliativbetreuung

Das Geschäftsjahr ist weiterhin durch die Coronakrise gekennzeichnet. Es kam wiederholt zu vermehrtem Personalausfall, Belegungseinschränkungen und zu erhöhter Belastung für die Mitarbeiter durch die verordneten Hygieneregeln. Trotz der Auswirkungen auf die Gesellschaft, die in allen Geschäftsbereichen spürbar sind, konnte aufgrund von Leistungssteigerungen und hohen Sonstigen betrieblichen Erträgen ein positives Jahresergebnis erwirtschaftet werden.

Das stationäre Hospiz blieb deutlich unter der geplanten Belegung, aber aufgrund der Ausgleichmechanismen nicht unter den geplanten Erlösen. Der ambulante Hospizdienst konnte seine Tätigkeit nur eingeschränkt ausüben. Ungeachtet bleibt die Förderung auf der Basis der Vorjahre. Der Palliativstützpunkt hat sich erfreulicherweise uneingeschränkt entwickelt.

Das stationäre Hospiz Haus Wegwarte verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 eine leicht unterdurchschnittliche Auslastung. Es wurden mit insgesamt 144 Fällen (Vorjahr 214) dabei in der Anzahl zwar weniger Gäste als 2021 aufgenommen, aber die Verweildauer stellt sich wesentlich verbessert dar. Die Berechnungstage lagen mit 3.942 Tagen deutlich über denen des Vorjahres (3.222). Der Nutzungsgrad lag entsprechend mit 90,0 % über dem Niveau des Vorjahres (73,4 %) bleibt aber noch hinter der Zeit vor Corona zurück. Die durchschnittliche Belegung betrug 10,3 Gäste/Tag mit einer Verweildauer von durchschnittlichen 26,2 Tagen (Vorjahr 8,2 Gäste/Tag mit einer Verweildauer von 14,1 Tagen). Der Tagesbezogene Bedarfssatz beträgt seit 1.Juni 2021 je vollstationärem Platz € 416,19 (vorher € 401,09). Der gesetzlich vorgeschriebene Eigenanteil (zu erbringen vom Ruppiner Hospiz e.V.) liegt weiterhin bei 5,0 %.

Das Tageshospiz war im Geschäftsjahr 2022 wieder ganzjährig in Betrieb und wurde von 12 Gästen in Anspruch genommen (Vorjahr 8 Gäste). Insgesamt wurde an 144 Tagen (Vorjahr 87) eine Betreuung im Tageshospiz durchgeführt. 416 Pflegetage (Vorjahr 185) konnten so abgerechnet werden. Somit ergab sich bei den verhandelten 20 teilstationären Plätzen pro Woche und 800 Abrechnungstagen, eine durchschnittliche Auslastung von 52,0 % (Vorjahr 21,1 %), die aber immer noch unter den Erwartungen liegt.

Über das Spendenaufkommen des Ruppiner Hospiz e.V. (5,0 % vom Budget) sind die Eigenanteile durch Spendenmittel, Sachleistungen und Leistungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter trotz Corona-Krise erbracht worden.

Der ambulante Hospizdienst (AHD) wurde durch die Pflegekassen im Geschäftsjahr 2022 weiterhin gefördert (Basis Daten 2020). Mit den Pflegekassen ist bereits 2020 eine Personalaufstockung abgestimmt worden. Es war in 2022 jedoch nicht möglich eine geeignete 3. Fachkraft zu binden. Besuche konnten unter den jeweils geltenden Corona-Bedingungen eingeschränkt durchgeführt werden.

Nach zwei Jahren konnte im Frühjahr 2022 das Projekt "Hospiz macht Schule" wieder durchgeführt werden. Es fanden 2 Veranstaltungen statt, an denen 11 Ehrenamtliche des AHD Neuruppin beteiligt waren.

Der Palliativstützpunkt (PCT) konsolidierte sich in der Regelfinanzierung trotz Corona-Krise weiter (Vertragsabschluss 2009 im Rahmen der SAPV). In den Bereichen Prignitz, Ostprignitz Ruppin und Oberhavel sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr etwas zurückgegangen, was zum Grund hatte, dass die Coronainfektionen im systemrelevanten Bereich zu massiven Personalausfällen geführt hat. Im Vergleich zu den anderen Jahren sind die Fallzahlen leicht steigend. Zum 1. April 2022 wurde eine Entgelterhöhung der Pauschalen um 2,29 % vorgenommen.

Im Jahr 2022 wurden 789 neue Palliativpatienten (Vorjahr 879) aufgenommen, das sind durchschnittlich 66 neue Patienten pro Monat (Vorjahr 74). Die Zahl der Kumulativ-Betreuungen lag mit 3.297 wieder auf dem Niveau des Jahres 2020 (Vorjahr 2.880). Die Qualitätszirkel wurden aufgrund der Corona-Pandemie online durchgeführt werden. Die neuen Formate wurden stark frequentiert und waren damit erfolgreich. Teamsitzungen sowie Fallbesprechungen und Supervisionen konnten ebenfalls digital und teilweise auch wieder in Präsenz-Form stattfinden.

Die Verweildauer der Patienten ist im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen. Durchschnittlich wurden insgesamt (einschließlich neuer Patienten) pro Monat 274 Patienten (Vorjahr 237) betreut. Der Palliativstützpunkt konnte weitere neue Kooperationspartner zur Versorgung der Palliativpatienten dazu gewinnen - 7 neue Palliativmediziner und 5 neue Palliativpflegedienste. Die Betreuung der Patienten konnte damit durch insgesamt 55 Palliativärzte und 67 Palliativpflegedienste inklusive 7 Senioren- und Pflegeheime (Vorjahr 50/62) sichergestellt werden.

Auch die Betreuung durch den ambulanten Pflegedienst war durch die Corona-Bedingungen weiterhin eingeschränkt. Die Versorgung durch den Palliativ- und Pflegedienst (HospaMobil) ging gegenüber dem Vorjahr mit monatlich durchschnittlich 100 Patienten (1. Hj. 100-105; 2. Hj. 90-100; Vorjahr 110 Gesamtjahr) quantitativ deutlich zurück. Die Leistungserlöse lagen mit T€ 702 auf Grund höherer Abrechnungspauschalen etwas höher (Vorjahr T€ 666). Der Palliativ-Erlösanteil lag im Geschäftsjahr mit T€ 110, bzw. 15,7 % (Vorjahr T€ 87; 13,2 %) deutlich über dem Vorjahresniveau und somit im Bereich der Vorjahre.

Der Bereich der ambulanten Pflege bleibt weiterhin eine Schwerpunktaufgabe. Ein weiterer Ausbau des Pflegedienstes bleibt sinnvoll und würde zu kostengünstigeren Strukturen führen, jedoch erweist sich die Personalrekrutierung im Bereich der HospaMobil weiterhin als problematisch und die Personalsituation bleibt kritisch. Eine notwendige Erhöhung des Personalbestandes konnte im Geschäftsjahr 2022 aufgrund des Fachkräftemangels nicht realisiert werden.

PRO Energy GmbH (PE)

Seit Aufnahme des Geschäftsbetriebes Ende 2010 lieferte die PRO Energy GmbH an die beiden Gesellschafter bzw. deren Tochtergesellschaften Strom, Wärme und Kälte. Mit Wirkung zum 1. Mai 2014 hat die Gesellschaft das BHKW und die Kälteanlage an die Ruppiner Kliniken GmbH verpachtet. Der Pachtvertrag läuft auf unbestimmte Zeit und kann mit einer Frist von 6 Monaten zum Jahresende gekündigt werden. Die Ruppiner Kliniken GmbH trägt das wirtschaftliche Risiko des Anlagenbetriebes.

2.3 Lage des Konzerns

2.3.1 Ertragslage

Die Vergleichbarkeit des Konzernabschlusses mit dem Vorjahr ist durch die weiter anhaltenden Auswirkungen der Coronapandemie und der Sondereffekte, unter anderem aus den geführten Budgetverhandlungen und im Zusammenhang mit der Energiekrise, nur eingeschränkt gegeben.

Entgegen der unterjährigen Prognosen, die von einem Verlust ausgingen, hat der Konzern in 2022 ein positives Ergebnis erwirtschaftet, dass mit T€ 890 sogar über dem geplanten Ergebnis von T€ 419 liegt. Dies ist vor allem auf die Ergebnisentwicklung im Krankenhaus zurückzuführen, die durch die Ausgleichsbeträge für das finalisierte Budgetjahr 2020 und die aufzulösenden Risikovorsorgerückstellungen bewirkt wurde.

Bei Umsatzerlösen von T€ 191.093 (Vorjahr T€ 187.183) wurde ein EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) von T€ 1.735 (Vorjahr T€ 2.972), d.h. 0,9 % der Umsatzerlöse (Vorjahr 1,6 %) erwirtschaftet. Bei einer Umsatzrendite von 0,5 % (Vorjahr 1,0 %) beträgt die Materialaufwandsquote 20,2 % (Vorjahr 19,7 %) und die Personalaufwandsquote 69,4 % (Vorjahr 67,2 %).

Die Erlöse aus Krankenhausleistungen der RKN von T€ 131.625 (inklusive periodenfremder Umsatzerlöse aus Ausgleichen in Höhe von T€ 2.634; Vorjahr T€ 1.890), die den größten Anteil am Gesamtumsatz des PRO Klinik Holding-Konzerns darstellen, erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr nur um T€ 1.527 (1,2%). Bei einer Erhöhung des Landesbasisfallwertes um 2,3% auf € 3.827,78 (Vorjahr € 3.741,50) spiegelt diese Entwicklung die im Vorjahresvergleich niedrigeren erhaltenen pauschalen Coronaausgleichsbeträge (T€ 8.100; Vorjahr T€ 12.863) und den erneuten Rückgang der Fallzahlen von im Vorjahr 19.364 auf 19.039 wider.

Die Umsatzerlöse aus ambulanten Leistungen und Rehabilitationsumsätzen bewegen sich mit T€ 25.246 über dem Vorjahresniveau (+ T€ 1.341; 5,6 %). Der Anstieg ist zum überwiegenden Teil durch die Leistungssteigerungen in den Psychiatrischen Institutsambulanzen sowie die Verschiebung von stationären Leistungen aufgrund des AOP-Kataloges in den ambulanten Bereich und die Ausweitung des Angebotsspektrums der Hochschulambulanzen bewirkt. Die patientenbezogenen Umsätze im KV-Bereich konnten nur geringfügig gesteigert werden (+ T€ 114; 0,8 %) und blieben damit weit unter dem Planansatz. Die Erträge aus der SAPV- Abrechnung und dem SGB XI-Bereich bewegen sich auf dem Vorjahresniveau.

Der Anstieg der anderen Umsatzerlöse um T€ 1.042 (3,2 %) auf T€ 34.222 ist vor allem auf die Entwicklung der Dienstleistungsumsätze und der Erträge aus Apothekenverkäufen zurückzuführen.

Höhere zu vereinnahmende Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen und sonstigen Zuschüssen (+ T€ 3.274) und aus zu vereinnahmenden sonstigen Zuschüssen und Spenden (+ T€ 1.531) sowie gestiegen Erträge aus der Auflösung von Sonderposten (+ T€ 1.543) und aus der Auflösung von Rückstellungen (+ T€ 1.469) führen zum deutlichen Anstieg der Sonstigen betrieblichen Erträge um T€ 8.557. Vor allem erhaltene Energiehilfen und der Pflegebonus nach § 26 e KHG sind ursächlich für den Anstieg der Erträge aus sonstigen Zuschüssen.

Mit Bescheid vom November 2022 wurde die bis dato beschiedenen Investitionspauschale für die Ruppiner Klinken GmbH für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von T€ 4.300 um eine investive Corona-Sonderpauschale in Höhe von T€ 3.706 aufgestockt. Die einer Zweckbindung unterliegenden Sonderfördermittel konnten auch rückwirkend bis 2020 für Investitionen und kleine bauliche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Coronapandemie eingesetzt werden. Die im Vergleich zum Vorjahr höheren Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen und korrespondierend dazu die höheren Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens spiegeln dies wider.

Die Aufwandsseite ist gekennzeichnet durch einen Anstieg des Personalaufwandes um T€ 6.933 (+ 5,5 %), des Materialaufwandes um T€ 1.811 (+4,9 %), der Sonstigen betrieblichen Aufwendungen um T€ 4.494 (+ 17,2 %) und der Abschreibungen um T€ 271 (+2,7 %).

Der Anstieg der Personalaufwendungen gegenüber dem Vorjahr ist bei einem Stellenrückgang von 1.916,6 VK auf 1.896,3 VK im Wesentlichen auf die tariflichen Steigerungen zurückzuführen.

Die Entwicklung des Materialaufwandes ist vor allem durch die Energiekrise und dem Aufwuchs im Apothekengeschäft beeinflusst. Während die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe im Vorjahresvergleich um T€ 1.613 (+5,5 %) anstiegen, ist bei den Aufwendungen für bezogene Leistungen mit T€ 199 (+2,6 %) nur ein moderater Kostenanstieg zu verzeichnen. Ursächlich für ersteres sind Mehraufwendungen für die Beschaffung der energierelevanten Medien und der Apothekendrittware. Der Rückgang bei den coronabedingten Mehraufwendungen im Bereich des ärztlichen und pflegerischen Verbrauchsmaterial sowie der Labormaterialien und Laborkosten für Testungen konnte den Kostenanstieg in diesem Bereich nur teilweise kompensieren. Aufgrund des Personalmangels zur Sicherstellung der Anforderungen der Pflegepersonaluntergrenzenverordnung musste im Geschäftsjahr vermehrt auf Leihpersonal zurückgegriffen werden. Höhere zu verbuchende Kosten für Honorare im medizinischen Bereich spiegeln dies wider und führen zu dem Anstieg der Aufwendungen für bezogene Leistungen.

Die höheren Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/zweckgebundenen Verbindlichkeiten (+ T€ 3.288) im Zusammenhang mit der Erhöhung der beschiedenen Pauschalfördermittel für das Geschäftsjahr 2022, gestiegene Aufwendungen für die Aus- und Fortbildung (+ T€ 1.165), vor allem aus der Ausbildungsumlage und höhere Aufwendungen für Instandhaltungsmaßnahmen (+ T€ 838), führen dazu, dass trotz gesunkener periodenfremder Aufwendungen (./. T€ 851) und geringeren Kosten für die Personalbeschaffung (./. T€ 582) die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen um T€ 4.494 gegenüber dem Vorjahr anstiegen.

Die Abschreibungen bewegen sich mit T€ 10.367 leicht über dem Niveau des Vorjahres (+ T€ 271).
Das Investitionsergebnis stellt sich mit ./. T€ 4.228 (Vorjahr ./. T€ 5.486) aufgrund der weiteren Verringerung der Eigenmittelabschreibung gegenüber dem Vorjahr um T€ 1.259 verbessert dar.

Die maßgeblichen Investitionen sind zu einem nicht unerheblichen Teil fremdfinanziert. Insbesondere die gesunkene Kreditzinsbelastung führt dazu, dass sich das Finanzergebnis um T€ 157 verbessert hat.

Im Ergebnis aller Entwicklungen hat der PRO Klinik Holding Konzern ein Konzernjahresergebnis nach Minderheitenanteilen von T€ 890 (Vorjahr T€ 1.857) erzielt.

2.3.2 Vermögens- und Finanzlage

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 weist der Konzern bei einer Bilanzsumme von T€ 231.613 (Vorjahr T€ 226.955) ein Kapital in Höhe von T€ 108.628 (Vorjahr T€ 107.724) aus. Trotz des Überschusses verringerte sich die Eigenkapitalquote geringfügig von 47,5 % im Vorjahr auf 46,9 % aufgrund der verschlechterten Bilanzstruktur durch die insgesamt gestiegenen Verbindlichkeiten und höheren Rückstellungen, während sich der Deckungsgrad des Anlagevermögens bezogen auf das Eigenkapital und die Sonderposten mit 115,2 % verbessert darstellt (Vorjahr 111,9 %).

Für die weitere Finanzierung der Baukosten für das G-Haus wurden im Geschäftsjahr mit T€ 1.000 die letzte Tranche aus dem dafür aufgenommenen Kredit über T€ 8.000 in Anspruch genommen. Da im Gegenzug aber höhere planmäßige Tilgungen geleistet worden, hat sich das Gesamtvolumen an Bankverbindlichkeiten von T€ 24.584 auf T€ 19.442 verringert. Der Verschuldungsgrad verschlechterte sich - bezogen auf das Eigenkapital und die Sonderposten - um rd. 2,5 Prozentpunkte (von 42,9 % auf 45,4 %), insbesondere aufgrund des Anstieges der Fördermittelverbindlichkeiten; der Inanspruchnahme einer weiteren Tranche über T€ 3.100 aus dem gewährten Liquiditätskredit des Landkreises Ost-Prignitz-Ruppin und höheren Rückstellungen. Eingeschätzte Nachzahlungsrisiken im Zusammenhang mit den in den in 2022 abgeschlossenen Tarifverhandlungen wurden als Rückstellungen passiviert (+ T€ 1.049).

Im Geschäftsjahr 2022 wurde das G-Haus fertig gestellt und mit den Planungsleistungen für geplante Infrastrukturprojekte begonnen, was sich in der Entwicklung des Anlagevermögens zeigt. Im Geschäftsjahr verzeichnete der Konzern Anlagenzugänge von T€ 6.759 (im Vorjahr T€ 9.417). Für T€ 710 (Vorjahr T€ 701) ist Software angeschafft worden und für T€ 5.880 (Vorjahr T€ 8.431) erfolgte der Zugang von Sachanlagen. Hier wirkten sich vor allem die Fertigstellung Baumaßnahme G-Haus (T€ 1.608); Planungsleistungen für die Aufstockung Haus X (T€ 440), die Anschaffung von medizinischer Ausstattung als Erweiterungs- und Ersatzbeschaffungen in Höhe von T€ 1.398 (Vorjahr T€ 3.148) und eine geleistete Anzahlung auf ein CT-Gerät (T€ 567) aus. Die übrigen Anschaffungen entfallen zu einem großen Teil auf Mobiliar und Hardware. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau sind zum Bilanzstichtag mit T€ 1.866 (im Vorjahr T€ 10.682) bilanziert. Neben den Planungsleistungen für die Aufstockungen von Haus X und der Anzahlung auf das CT-Gerät sind hier unter anderem noch Planungsleistungen für in 2023 zu errichtende PV-Anlagen aktiviert.

Der Finanzmittelfonds hat sich erwartungsgemäß vor allem aufgrund der weiter angestiegenen Ausgleichsforderungen verringert, da, trotz des erzielten positiven Konzernergebnisses, der erwirtschaftete Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stark negativ ausfiel (./. T€ 6.268; Vorjahr ./. T€ 2.946). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit (./. T€ 6.645; Vorjahr ./. T€ 8.877) stellt sich aufgrund geringerer Investitionen als geplant gegenüber dem Vorjahr verbessert dar. Die Inanspruchnahme einer weiteren Darlehenstranche aus dem seitens des Gesellschafters gewährten Liquiditätskredites sowie der Abruf der letzten Tranche aus dem Investitionskredit für das G-Haus und die höheren gewährten Investitionszuschüsse als im Vorjahr (+ T€ 3.274) bewirken, dass der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erneut positiv ausfällt (T€ 5.715; Vorjahr T€ 3.478). Die Entwicklung des Finanzmittelfonds, der sich um T€ 7.198 auf T€ 16.574 (Vorjahr T€ 23.772) verringerte, trägt dem Rechnung; wir verweisen hierzu auf die Kapitalflussrechnung des Konzerns.

Die Liquidität des Konzerns war im Jahr 2022 gesichert und die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel reichten jederzeit aus, um die fälligen Verbindlichkeiten zu decken.

2.3.3 Gesamtaussage

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist geordnet.

3. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

3.1. Chancen, Risiko und Prognose

Der PRO Klinik Holding Konzern ist einer der größten Arbeitgeber der Region, der mehr als 2.500 Mitarbeiter beschäftigt. Im Zusammenspiel der Konzerngesellschaften wird eine diagnostische und therapeutische Versorgung in Medizin, Therapie, Pflege und Rehabilitation erreicht.

Die wesentlichen Chancen und Risiken des Konzerns ergeben sich aus dem Kerngeschäft, dem Betrieb eines Schwerpunktkrankenhauses, das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg. Demzufolge resultieren Chancen und Risiken vor allem aus den stetigen Gesundheitsreformen und der zugehörigen laufenden und in der Regel kurzfristigen Gesundheitsgesetzgebung für das ukrb, die aber auch andere Gesellschaften des Konzerns betreffen können.

Den Konzern prägt im Wesentlichen das innerhalb des ukrb geführte Schwerpunktkrankenhaus mit 867 Planbetten in 2022 sowie die OGD mit über 30 Arztsitzen. Daneben runden übrige medizinische, pflegerische, betreuende und ausbildende Leistungen (bspw. ambulante therapeutische Versorgung, Hospiz- und Palliativarbeit, Rettungsdiensttätigkeit, Ausbildungsstätte und Kindergarten) sowie verschiedene Dienstleistungen (bspw. Reinigung und Bauservice) - die hauptsächlich für die Konzerngesellschaften erbracht werden - das Leistungsportfolio ab.

Die vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach initiierte Krankenhausstrukturreform bietet dem ukrb die Chance sich als universitärer Schwerpunktversorger/Maximalversorger für die Region Nordbrandenburg zu entwickeln und damit die Versorgung der Bevölkerung zu stärken. Die Gesundheitswirtschaft wird auch weiterhin einer der großen Wirtschaftsbereiche und ein Wachstums- und Beschäftigungstreiber sowohl regional als auch überregional sein. Die demografische Entwicklung der Bevölkerung, ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein und die Erfahrungen aus der Infektionskrise werden die Bedeutung von regionalen Schwerpunktversorgern unterstreichen. Dennoch besteht aufgrund von heute noch nicht bekannten wirksamen Änderungen durch die Krankenhausstrukturreform, eine hohe wirtschaftliche Unsicherheit, da viele Fachbereiche heute nicht ausreichend refinanziert sind. Es wird frühestens in 2025 mit ersten wirksamen Auswirkungen der Reform gerechnet, was die Entwicklung und Planbarkeit insgesamt schwierig macht. Zudem stellt die demographische Entwicklung enorme Herausforderungen für das Arbeitsangebot dar. Zunehmende Personalengpässe werden das Leistungsgeschehen erschweren. Die Anwerbung ausländischer Fachkräfte und Anstrengung in der Ausbildung auch ausländischer Schulabgänger werden Erfolgsfaktoren für die Zukunft sein.

Die erst im Oktober 2023 abgeschlossenen Budgetverhandlungen der Jahre 2021, 2022 und die noch nicht abgeschlossene Budgetvereinbarung 2023 belasten weiterhin die Liquidität des ukrb. Das Leistungsgeschehen im Krankenhaus lag im DRG- und Bundespflegesatzbereich im Geschäftsjahres 2022 pandemiebedingt unter dem Niveau Leistungsplan und unter dem Referenzjahr 2019 jedoch über dem Niveau des Vorjahres. In 2023 ist bereits ein weiterer leichter Leistungsanstieg erkennbar.

Weitere Chancen für die Entwicklung des Konzerns sind diverse Hilfsprogramme, von denen insbesondere Krankenhäuser profitieren:

1.

Das Sonderprogramm zur Krisenbewältigung für Krankenhäuser vom Land Brandenburg fördert Investitionen, um beispielsweise gestiegen Baukosten und Preissteigerungen bei anderen Investitionen aufgrund der Inflation zu refinanzieren. Mit Bescheid vom 4. November 2022 wurden die bisher beschiedenen Pauschalfördermittel, wie bereits genannt, für das Jahr 2022 von € 4,3 Mio. auf € 8,0 Mio. erhöht. Die zusätzlichen Fördermittel sind zweckgebunden im Geschäftsjahr 2023 zu verwenden. Die Erhöhung der Fördermittel hat keinen direkten Einfluss auf das Jahresergebnis, aber durch die Fördersumme sind zusätzliche Investitionen möglich über die Einsparungen, unter anderem im Bereich der Energiekosten und Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen, generiert werden können. Bereits 2022 hat das Land Brandenburg € 85 Mio. zusätzliche Investitionsmittel zugesichert, um Corona-bedingte Investitionen finanzieren zu können. Auf das ukrb entfielen dabei ca. € 3,7 Mio., die Ende 2022 ausgezahlt wurden.

2.

Das Green Care und Hospital Programm des Landes Brandenburg stellt weitere € 32,5 Mio. aus dem Brandenburg Paket zur Verfügung. Das ukrb hat Fördermittel in Höhe von € 405.527 für die PV Anlagen Haus U + V (Kostenanschläge bzw. - Kostenfeststellungen aus Ausschreibungsverfahren) sowie € 450.000 Fördermittel für die Speicherbatterieanlage beantragt. Dieser Antrag wurde jedoch durch die Energieagentur Brandenburg geprüft und auf max. € 208.000 befunden, mit der Aussage, dass dies die marktüblichen Kosten seien. Eine Förderung der Speicheranlage wurde in Gänze abgelehnt mit der Begründung des Eigenverbrauchs des erzeugten Stroms. Gegen diesen Bescheid wurde seitens des ukrb Widerspruch eingelegt.

Trotz diverser Hilfsprogramme erst im Rahmen des Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetzes bis 2022 und dann infolge der Energiekrise ist auf folgende Sachverhalte als Risiken gesondert hinzuweisen:

1.	Die Inflationsrate in Deutschland hat sich im Jahresverlauf etwas abgeschwächt, bleibt aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Durch die steigende Inflation, die die im Jahresdurchschnitt 2022 bei 7,4 % lag, schnellten die Preise für Verbrauchsmaterialien, Investitionen und sämtliche Beschaffungsgüter hinauf. Zum Teil sinken in Summe zwar die Kosten durch den Mengeneffekt, jedoch ist die Refinanzierung des Mehraufwandes noch nicht gesichert. Im Konzern steigen in 2023 die Materialkosten um 6,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Schutzausrüstungen wurden nach Abklingen der Covid-Pandemie günstiger. Die Kosten für Covid-Testungen gingen zurück. Auch die Kosten für Arzneimittel sind deutlich gestiegen. Unterstützung erhält das Klinikum durch die bereits genannten Energiehilfen des Bundes. Diese decken wenigstens die gestiegenen Energiekosten ab.
2.	Weiteres Risiko besteht durch den Leistungsrückgang im Vergleich zum Vor-Covid-19-Niveau. Die gestiegenen Personalanforderungen (PPP-RL, PPUGV) bei gleichzeitig fehlendem Personal lassen die Nutzung der früheren Bettenzahlen nicht zu. Infolgedessen liegen die Erlöse unterhalb des früher möglichen Niveaus. Die Kombination aus gestiegenen Kosten und kaum steigenden Einnahmen, führt in 2023 zu einem Fehlbetrag im Klinikum. Ein finanzieller Ausgleich durch Bund oder Bundesland ist 2023 in den Gesetzen derzeit nicht vorgesehen. Neben dem finanziellen Fehlbetrag geht damit auch eine schlechtere Versorgung der Menschen im Landkreis einher. Die Wartezeiten auf Behandlungen steigen oder werden gar abgelehnt, aufgrund mangelnder Refinanzierung einzelner Leistungen.
3.	Gleichzeitig liegen die Kosten für Energie, durch den Krieg in der Ukraine, in 2023 weiterhin oberhalb der 2022er Preise, da in 2022 vielfach noch günstigere Preisbindungen galten. Die Hochrechnung zu erwartender Kosten stellt das ukrb und den gesamten Markt vor große Herausforderungen auch im Jahr 2023. Zum Teil werden die Preissteigerungen im Bereich der Stromversorgung durch den Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 aufgefangen. Zudem hat der Gesetzgeber ein Energiehilfspaket geschaffen, dass aus zwei Säulen besteht. Zunächst wurden pauschal 1,5 Milliarden Euro bundesweit, entsprechend der Zahl der aufgestellten Betten, auf die Krankenhäuser verteilt. An den ersten beiden Auszahlungstermin am 31. Januar 2023 und 28. Februar 2023 wurden den ukrb jeweils 573.657 Euro beschieden. Zum 31. März 2023 erfolgt eine dritte Zahlung in gleicher Höhe. Der Gesamtbetrag von 1.720.970 Euro deckt den Zeitraum 1. Oktober 2022 bis 30. April 2024 ab. Die zweite Säule der Energiehilfe umfasst einen Ausgleich der Energiekostensteigerung bei der stationären Patientenversorgung. Hier werden die Ist Kosten im Zeitraum 1. Oktober 2022 bis 30. April 2024 mit den Kosten im Referenzmonat März 2022 verglichen. Der Gesetzgeber wird bundesweit € 4,5 Milliarden an die Krankenhäuser verteilen. Für das vierte Quartal 2022 wurden dem ukrb T€ 618 beschieden. Nicht abgedeckt durch diese Hilfspakete sind die Energiekostensteigerungen außerhalb der stationären Versorgung, also ambulante Bereiche. Hier gibt es bislang auch keine entsprechenden Entgeltsteigerungen bei der Abrechnung. Die Gas- und Strompreisbremse wiederum deckelt die Preise und stellt zudem pauschale Hilfsmittel in Höhe von € 1,6 Mio. Jedoch ist an der Stelle noch nicht ganz klar, ob die Pauschalfördermittel mit den Ersparnissen aus den gedeckelten Preisen verrechnet wird.
4.	Der Gesamtmarkt wird zudem durch die ansteigenden Zinsen belastet. Über das Jahr 2022 und 2023 ist eine starke Volatilität der Zinsmärkte zu verzeichnen. Gleichzeitig wurde der Leitzins des US-Notenbank Fed (Federal Reserve System) viermal im Jahr 2022 deutlich angehoben und lag Ende 2022 bei 2,5 %. Im März, Mai, Juni und zuletzt im August 2023 wurde der Leitzins stufenweise angehoben und liegt nun bei 4,25 %. Dies führt, neben den sich weiter auf einem hohen Niveau befindenden Materialkosten, zusätzlich zu einem Anstieg der Finanzierungskosten für notwendige bauliche Sanierungen. Anderseits entfallen Verwahrentgelte und Negativzinsen auf den Liquiditätsbestand. Für die Finanzierung der weiteren baulichen Sanierung größerer Projekte, ist es gelungen, bereits Anfang 2022 eine Finanzierung unter 3,0 % mit einer Zinsbindung von 10 Jahren abzuschließen.

Das zentrale Ziel des Gesamtunternehmens ist es, die wirtschaftliche Stabilität sicherzustellen. Zur Sicherstellung gab es den in 2019 entwickelten und in 2023 abgeschlossenen Konsolidierungsprozess im ukrb mit Auswirkungen in die einzelnen Tochtergesellschaften. Wesentlicher Bestandteil des Konsolidierungsplanes stellte im Jahr 2022 bis Anfang 2023 die erneuerte Medizinstrategie mit Wirkung auf die Erlösentwicklung dar. Während in den vorangegangenen Jahren Maßnahmen im Bereich Infrastruktur und Personal nachhaltige Effekte erzielt haben, liegt nun der Fokus auf dem Ausbau der Leistungsentwicklung und der Entwicklung im UKV (Universitätsklinikverbund der MHB), jedoch unter Vorbehalt der anstehenden Veränderungen, durch die Krankenhausstrukturreform. Aus heutiger Sicht sind die Folgen aus der Krankenhausstrukturreform und damit die strategischen Implikationen für das ukrb nicht vorhersehbar. Im Kontext der universitären Entwicklung wurden und werden in 2023 und 2024 weitere Hochschulambulanzen implementiert.

Für den im Medizinkonzept vorgesehenen Ausbau vor allem komplexer medizinscher Leistungen wird die Rekrutierung und Bindung von Fachpersonal eine besondere Rolle einnehmen. Vor allem im Bereich der examinierten Pflege und im Bereich der therapeutischen Berufe sind deutliche Nachbesetzungsbedarfe sichtbar. Die eigenen Ausbildungsanstrengungen werden den Bedarf nicht decken können, so dass sich im Bereich der Rekrutierung auch in den Folgejahren verstärkt auf Fachpersonal aus dem Ausland fokussiert wird. Einhergehend damit ist jedoch die Schaffung von Wohnraum voraussetzt, der auch in und um Neuruppin knapp ist. Das wiederum hat Auswirkung auf die Immobilienstrategie der PKS, die nun den Ausbau von Bestandimmobilien zur Schaffung von Wohnraum für das konzerninterne Personal zum Ziel hat.

Aufgrund der aktuellen Personal-, Sachkosten und Leistungsentwicklung und der fehlenden entsprechenden ausreichenden Refinanzierung von Leistungen im Bereich der ukrb und der OGD GmbH, geht die Geschäftsführung davon aus, dass das Konzernjahresergebnis 2023 ein deutliches Defizit aufweisen wird.

Die OGD leistet durch ihre Leistungserbringung einen erheblichen Beitrag zur ambulanten fachärztlichen sowie hausärztlichen Versorgung und ergänzt das stationäre Behandlungsportfolio des ukrb. Dieses führt zu Synergien bei der Leistungserbringung in beiden Bereichen.

Im Bereich der Strahlentherapie werden seit 2021 erhebliche Umsatzrückgänge durch eine Änderung der Honorarverteilung der KVBB verzeichnet. Generell müssen, außer der Hausärztlichen Praxen, alle übrigen Praxen Honorarkürzungen aufgrund des Finanzierungsmangels der Krankenkassen hinnehmen. Zudem liegen die Preisanpassungen im niedergelassenen Bereich deutlich unter den Inflations- und Personalkostensteigerungsraten. Generell ist im Blick zu behalten, dass die pandemiebedingten Entnahmen aus dem Gesundheitsfonds und der Liquiditätsreserve, sowie Ausgabensteigerungen aus den Gesetzen die GKV-en finanziell erheblich belasten. Inwieweit sich dieses auf die Honorarstruktur auswirkt, bleibt abzuwarten. Die OGD ist ein tarifgebundenes Unternehmen, was dazu führt, dass mittlerweile viele Praxen defizitär geführt werden. Die erbrachten Leistungen sind, aufgrund der hohen Personalkosten, nicht mehr durch die Erlöse refinanziert. Wiederum unklar sind mögliche positive Auswirkungen der Krankenhausstrukturreform und der weiteren Entwicklung im ambulanten Bereich durch die geplanten Hybrid-DRGs.

Durch die Inbetriebnahme von Hochschulambulanzen (HSA) am ukrb besteht für die Praxen der OGD das Risiko, sich einer zusätzlichen Konkurrenz zu den bereits bestehenden niedergelassenen Praxen ausgesetzt zu sehen. Welche Auswirkungen diese HSA's auf die Gesamtwirtschaft und die Gesundheitswirtschaft im Allgemeinen sowie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der OGD im Besonderen haben wird, lässt sich derzeit noch nicht abzuschätzen.

Das neue Facharztzentrum der OGD im Haus G wurde im Mai 2022 in Betrieb genommen. Durch die damit entstehenden räumlichen Ressourcen im Rehazentrum der OGD kann am Aufbau / der Entwicklung der ambulanten Rehatherapie gearbeitet werden. Die OGD hat Anfang 2022 das Konzept für die ambulante Rehabilitationstherapie bei den Rentenversicherungsträgern und Krankenkassen eingereicht. Das Projekt wurde jedoch, aufgrund der nicht in Aussicht stehenden Nachbesetzung des Sitzes Physikalische Rehamedizin und weiteren geforderten, aber nicht vorhandenen fachärztlichen Ressourcen (wie FA für Sportmedizin, FA für Sozialmedizin etc.) zunächst erst einmal zurückgestellt. Jedoch wird geprüft, ob die OGD GmbH ggf. über eine Kooperation mit einem bestehenden Reha-Anbieter das Thema weiterverfolgen kann.

In den ländlichen Regionen außerhalb Neuruppins ist es weiterhin problematisch fachärztliches Personal und qualifiziertes Assistenzpersonal für die MVZ-Praxen zu gewinnen. Dabei ist die Ausgangslage zum Erwerb weiterer Facharztpraxen in der Region Prignitz/Ostprignitz-Ruppin insofern günstig, da viele Praxisinhaber im Rahmen der Altersnachfolge in den kommenden Jahren versuchen werden, eine Nachfolge auch mit MVZ-Betreibern zu realisieren. Dem entgegen stehen die nicht kalkulierbaren Risiken, die sich aus den laufenden Gesetzgebungsverfahren ergeben.

In 2022 fanden Tarifverhandlungen für den ärztlichen Dienst und für Beschäftigte der Nichtärztlichen Berufe im ukrb und der OGD statt. In beiden Tarifrunden wurden Tarifabschlüsse erzielt, die sich an den Abschlüssen des Verbands der kommunalen Arbeitgeber orientiert, jedoch nicht in Gänze übernommen wurden. Für 2023 wurde für den ärztlichen Bereich eine Gesamtsteigerung von rd. 9,0 % vereinbart, welche in zwei Schritten umgesetzt werden soll. Für die OGD bedeutet dies eine effektive Steigerung von rd. 6,0 % in 2024.

Mit Blick auf die Facharztweiterbildung in der Neurologie, der Kardiologie und im hausärztlichen Bereich wird die Attraktivität der Ostprignitz-Ruppiner Gesundheitsdienste GmbH für Ärzte in der Weiterbildung gestärkt und damit ein wichtiger Beitrag zur ärztlichen Nachwuchsgewinnung für die Sicherstellung der Patientenversorgung in der Region geleistet.

Die Situation auf dem lokalen privaten Wohnungs- und Immobilienmarkt wird als konstant eingeschätzt. Jedoch besteht mittelfristig das Erfordernis den Qualitätsstandard durch Renovierungsmaßnahmen zu erhöhen, um auch perspektivisch einen guten Vermietungsstand realisieren zu können.

Zusammenfassend befindet sich die OGD in einem Dilemma. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre eine Trennung defizitärer Praxen die logische Konsequenz. Doch bzgl. der anstehenden Krankenhausstrukturreform ist noch vollkommen unklar, was genau bei der Ambulantisierungsstrategie der Regierung auf die Gesundheitsdienstleister zukommen wird und mit welchen Konsequenzen zu rechnen ist. Demnach könnten vorschnelle Entscheidungen, wie der Aufgabe defizitärer Praxen, fatale langfristige Auswirkungen haben, solange Unklarheit bzgl. der Auswirkungen der Ambulantisierungsstrategien besteht.

Während die in den Vorjahren durchgeführten Sanierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen zur Stabilisierung der Finanz- und Ertragssituation der PKS dienten, muss die Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft auch auf lange Sicht sichergestellt werden. Durch die kontinuierliche organisatorische und inhaltliche Planung und Steuerung der einzelnen Dienstleistungssektoren wird dies gewährleistet.

Mitte des Jahres 2023 kamen die Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft dbb beamtenbund und tarifunion für die Beschäftigten des Rettungs- und Transportdienstes der PRO Klinik Holding GmbH zum Abschluss. Die dadurch entstehenden Gehaltssteigerungen stellen insbesondere im Jahr 2023 aufgrund einer einmaligen Sonderzahlung eine wirtschaftliche Belastung dar. Weiterhin wurde eine befristete monatliche Sonderzahlung im Zeitraum 07/2023 - 02/24 vereinbart, sodass in Summe der Sonderzahlungen eine Mehrbelastung an Personalkosten im Jahr 2023 in Höhe von T€ 537 und im Jahr 2024 in Höhe von knapp T€ 98 entstehen. Diese Mehrbelastungen können nur durch Tarifausgleiche der Kostenträger für die Verwaltungsbereiche und durch eine höhere Umlage an die Tochtergesellschaften refinanziert werden.

Die übrigen Konzerngesellschaften des Konzernverbundes bewegen sich aufgrund der ergänzenden Dienstleistungen für das Krankenhausgeschäft des ukrb in einem stabilen Geschäftsumfeld.

Für den Konzern wesentliche Chancen und Risiken der übrigen Gesellschaften des Konzernverbundes, insbesondere bestandsgefährdende Risiken, können sich aufgrund der im Verhältnis zum Krankenhausgeschäft marginalen Umsatzbeiträge nicht ergeben.

Vor dem Hintergrund eines steigenden Wettbewerbes ist es wichtig, die vorhandenen finanziellen, materiellen und personellen Ressourcen möglichst optimal zu nutzen. Dies wird durch die Konzentration der einzelnen Gesellschaften auf ihre Kernkompetenzen, bei einer einheitlichen, in der PRO Klinik Holding GmbH gestrafften, Führung gewährleistet. Durch ein breit ausgerichtetes Leistungsportfolio, vor allem mit einer ausgebauten prä- und poststationären Versorgung, werden Wettbewerbsvorteile erzielt. Nahezu sämtliche Leistungen rund um das Krankenhausgeschäft können unabhängig vom Wettbewerb erbracht werden. Wesentliche Risiken für den Konzern resultieren aufgrund der Fokussierung auf das Krankenhausgeschäft aus den Leistungsrückgängen in diesem Bereich und der hierdurch bedingten Kostenunterdeckung. Die enge Anbindung der einzelnen Konzerngesellschaften an das ukrb führt dazu, dass eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation des ukrb eine Reduzierung der nachgefragten Dienstleistungen in fast allen Gesellschaften des Konzerns nach sich ziehen würde.

Es bestanden im Jahr 2022 und bestehen auch gegenwärtig keine bestandsgefährdenden Risiken.

3.2. Gesamtaussage

Der Konzern strebt, trotz der aktuellen wirtschaftlichen herausfordernden Lage, insbesondere in der Mehrjahresplanung eine stabile wirtschaftliche Entwicklung an. Allerdings lässt sich die Ergebnissituation des Konzerns, aufgrund der anhaltenden Krisensituation und einhergehenden nicht refinanzierten Kostensteigerungen, insbesondere im Bereich der Personalkosten und dem Fachkräftemangel, mit der daraus resultierenden fehlenden Leistungssteigerung, schlecht prognostizieren. Darüber hinaus sind Folgen der geplanten Krankenhausstrukturreform noch völlig unklar. In Brandenburg stehen in 2024 Landtagswahlen an, die die Umsetzung der Reform auf Landesebene weiter verzögern können. Erste entlastende Maßnahmen werden daher frühestens in 2025 erwartet, sodass sich aktuell keine Rückschlüsse auf wirtschaftliches Wachstum zulassen. Trotz der Unsicherheit ist davon auszugehen, dass große Krankenhäuser durch die angestrebte Strukturreform gestärkt werden. Die Weiterentwicklung des ukrb als universitärer Leistungserbringer bietet die Chance, gestärkt aus der Strukturreform hervorzukommen.

Aufgrund der zugrunde gelegten Leistungsplanung ging die Wirtschaftsplanung für das Geschäftsjahr 2023 von einem positiven Konzernjahresergebnis in Höhe von rd. € 1,2 Mio. aus. Unterjährig war schon absehbar, dass die diesem Ergebnis zugrunde gelegte Leistungsplanung zu ambitioniert war. Gemäß den aktuellen Hochrechnungen wurde das geplante Leistungsniveau in 2023 vor allem in der Ruppiner Klinken GmbH und der OGD weit verfehlt, während die Kostenentwicklungen, vor allem in den Personalkosten, nicht im gleichen Maße hinter den Planwerten zurückbleiben, so das nach derzeitigem Kenntnisstand ein negatives Konzernergebnis von € 8,8 Mio. für 2023 erwartet wird.

Für das Geschäftsjahr 2024 bestehen aus der Entwicklung in 2023 erhebliche Erlösrisiken, die sich aus einer verminderten Leistungsfähigkeit aufgrund eines nicht gedeckten Personalbedarfs und der vom Gesetzgeber weiter forcierten Ambulantisierung ergeben. Da zum Planungszeitraum 2024 absehbar war, dass das Leistungsniveau weiterhin stark hinter den Erwartungen zurückbleibt, wurde dem Rechnung getragen und die Planung für 2024 entsprechend justiert. Die Geschäftsführung ging zum Planungszeitraum von einem zu erwartenden Konzernverlust in Höhe von € 6,4 Mio. aus, der im Wesentlichen aus dem ukrb resultiert. Durch aktuelle Entwicklungen, unter anderem den seit Dezember 2023 bekannten Landesbasisfallwert, die tatsächliche Leistungsentwicklung in 2023 und die notwendige Rücknahme der im November 2023 beschlossenen und ab dem 1. Januar 2024 in Angriff genommenen Abwicklung der Fachkliniken HNO und MKG durch Gesellschafterbeschluss vom 27. Februar 2024, geht die Geschäftsführung derzeit von einem prognostizierten Konzernverlust vom mindestens € 12,6 Mio. aus.

Ungewissheit besteht aufgrund der geplanten Krankenhausstrukturreform insbesondere auf das zukünftige Leistungsportfolio. Gleichzeitig bietet die geplante Reform Chancen für das ukrb, sich als Universitärer Maximalversorger in der Versorgungsregion dauerhaft zu etablieren. Maßgeblich für die wirtschaftliche Entwicklung wird neben der Strukturreform die geplante Finanzierungsreform sein.

Aufgrund des bestehenden Eigenkapitals und der zugesagten Unterstützung seitens des Gesellschafters in Höhe von rd. € 3,0 Mio. für den Bereich HNO und MKG sowie die zugesagte Bereitstellung eines weiteren Liquiditätskredites in Höhe von € 10,0 Mio. geht die Geschäftsführung auch für das Jahr 2024 von einer geordneten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

Neuruppin, den 27. Februar 2024

Dr. Gunnar Pietzner, Geschäftsführer

Konzernbilanz zum 31.12.2022

Aktivseite

	31.12.2022		31.12.2021
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A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.465.591,00		1.684.262,00
2. Geleistete Anzahlungen	141.034,19	1.606.625,19	39.015,00	1.723.277,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	117.845.022,33		111.611.951,69
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.690.129,42		3.220.062,72
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13.764.920,49		14.339.932,60
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.866.006,35	136.166.078,59	10.681.905,17	139.853.852,18
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen	0,00		6.000,00
2. Sonstige Finanzanlagen	428.869,46	428.869,46	279.223,79	285.223,79
Summe Anlagevermögen		138.201.573,24		141.862.352,97
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	4.817.643,23		4.750.016,86
2. Unfertige Leistungen	994.250,14		910.988,34
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	84.613,73	5.896.507,10	60.725,60	5.721.730,80
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	42.582.266,11		33.570.142,91
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 2.204,42 € (31.12.21: 36.690,56 €)
2. Forderungen an Gesellschafter	2.819.172,89		7.391.751,28
3. Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	67.066,40		33.453,41
4. Sonstige Vermögensgegenstände	26.137.147,10	71.605.652,50	20.512.017,45	61.507.365,05
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		14.387.965,44		16.463.031,06
Summe Umlaufvermögen		91.890.125,04		83.692.126,91
C. Rechnungsabgrenzungsposten		435.960,77		301.864,80
D. Aktive Latente Steuern		1.085.288,71		1.098.737,40
		231.612.947,76		226.955.082,08

Passivseite

	31.12.2022		31.12.2021
	€	€	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000,00
II. Kapitalrücklage	39.681.459,48		39.681.459,48
III. Gewinnrücklage	14.668.506,82		14.668.506,82
IV. Konzerngewinnvortrag	52.662.667,03		50.805.928,69
V. Konzernjahresüberschuss	889.723,36		1.856.738,34
VI. Nicht beherrschende Anteile	700.850,64	108.628.207,33	685.946,80	107.723.580,13
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung		80.373,68		80.373,68
C. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens		50.602.761,76		51.049.215,53
D. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	989.725,95		960.194,17
2. Sonstige Rückstellungen	17.497.459,31	18.487.185,26	16.617.799,28	17.577.993,45
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	19.442.386,18		24.584.290,09
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	130.880,92		20.000,00
3. Verbindlichkeiten gegenüber Lieferungen und Leistungen	5.654.914,47		4.682.879,85
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	6.000.000,00		3.079.330,93
5. Sonstige Verbindlichkeiten	22.566.029,65		18.135.097,03
davon aus Steuern 2.571.440,58 € (31.12.21 : 349.063,28 €)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 15.749,31 € (31.12.21: 0,00 €)		53.794.211,22		50.501.597,90
F. Rechnungsabgrenzungsposten		20.208,51		22.321,39
		231.612.947,76		226.955.082,08

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1.1. bis 31.12.2022

	2022		2021
	€	€	€	€
1. Umsatzerlöse		191.093.167,82		187.183.414,92
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen Erzeugnissen und unfertigen Leistungen		83.261,80		140.028,67
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		296.902,87		433.692,67
4. Sonstige betriebliche Erträge		22.587.047,51		14.030.461,50
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	30.913.923,90		29.301.108,44
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	7.709.724,79	38.623.648,69	7.510.894,10	36.812.002,54
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	111.218.618,87		105.230.675,34
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	21.453.916,46	132.672.535,33	20.509.141,85	125.739.817,19
(davon für Altersversorgung 1.488.775,97 €; Vj.: 1.682.725,39 € €)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		10.366.627,57		10.095.821,63
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		30.662.236,06		26.167.835,36
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	1.649,17		1.005,35
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	55.039,19		45.436,73
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	425.149,50		571.534,30
(davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten 4.886,12 €; Vj.: 27.301,81 €)		-368.461,14		-525.092,22
12. Steuern vom Einkommen und Ertrag		426.276,02		528.274,01
13. Ergebnis nach Steuern		940.595,19		1.918.754,81
14. Sonstige Steuern		35.967,99		39.525,40
15. Konzernjahresüberschuss		904.627,20		1.879.229,41
16. Nicht beherrschende Anteile		14.903,84		22.491,07
17. Konzernergebnis		889.723,36		1.856.738,34