Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik mit beschränkter Haftung - AMO GmbH

Aachen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

A. Grundlagen des Unternehmens

I. Geschäftsmodell

Die Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik mit beschränkter Haftung - AMO GmbH - ist eine gemeinnützige GmbH mit der Aufgabe der Förderung von Wissenschaft und Forschung, insbesondere auf den Gebieten der Mikro- und Optoelektronik. Die Planung und Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben werden dabei in engem Zusammenwirken mit öffentlichen Zuwendungs- und Auftraggebern, anderen Forschungseinrichtungen und Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft unternommen. Zu den Aufgaben der AMO GmbH gehört dabei das Veröffentlichen von gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie die Aus- und Weiterbildung von wissenschaftlichen Fachkräften. Hinzu kommen wissenschaftliche und technische Beratungen von Forschungsinstitutionen und Unternehmen, die auf den Gebieten der Mikro- und Optoelektronik innovative Anwendungen adressieren.

Die AMO GmbH ist eine selbständige Forschungs- und Entwicklungseinrichtung, d.h. unabhängig hinsichtlich der Bestimmung, Planung und Durchführung ihrer wissenschaftlichen Arbeitsthemen. Die Forschungsleistungen werden zum überwiegenden Teil projektorientiert durchgeführt, wobei die Finanzierung weitgehend über eingeworbene (öffentliche) Projektmittel aus dem Land, dem Bund oder der EU erfolgt.

Die Forschungsarbeiten der AMO GmbH sind von klarem Anwendungsbezug geprägt. Daher werden die meisten Forschungsprojekte bei der AMO GmbH als Verbundprojekte mit starker Industriebeteiligung durchgeführt. Anwendungsnahe Projekte werden bevorzugt durch die EU, das BMBF, das BMWi oder direkt durch Unternehmen gefördert. Darüber hinaus wird das Portfolio ergänzt durch eher grundlegende Projekte zur Evaluierung langfristigerer Themen, die üblicherweise durch die DFG oder das FET-Open Programm der EU gefördert werden.

Die Arbeitsfelder bei der AMO GmbH sind derzeit in fünf Programmbereiche eingeteilt:

• Nanoelektronik auf Basis von Graphen und 2D Materialien

• Nanophotonik

• Sensortechnologie

• Nanostrukturtechnik und Nanofabrikation

• Wissenschaftliche Dienstleistungen & Auftragsforschung

Ein 400 m ² großer Reinraum mit modernen Lithographie-Instrumenten und flexiblen Prozessanlagen für Halbleiterprozesse bis hinunter auf die einstellige Nanometerskala bildet das Rückgrat der Forschungsleistungen und ermöglicht das Ausloten der vielfältigen Potenziale der Nanotechnologie.

Die AMO GmbH erhält als Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft Unterstützung in Form einer institutionellen Förderung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

II. Forschung und Entwicklung

Die Aufgabe der AMO GmbH in Forschungsprojekten ist überwiegend die Erarbeitung von Fertigungsverfahren für verschiedene Branchen (Mikroelektronik, Optoelektronik, Sensorik, Analytik) und die Anwendungsdemonstration in Form von Prototypen. Der Nachweis der jeweiligen Funktionalität wird in den eigenen elektronischen und optoelektronischen Messlaboren erbracht und üblicherweise in wissenschaftlichen Journalen und auf internationalen Konferenzen veröffentlicht. Neben der Kooperation mit Industriepartnern erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit anderen Forschungsinstituten und Universitäten. Das Ziel der Kooperationen ist es, Synergien bei der Erschließung von strategischen Forschungsthemen zu nutzen und in klarer Arbeitsteilung gemeinsam verwertbare Projektziele zu erreichen.

Neben der öffentlich geförderten Projektforschung betreibt die AMO GmbH Forschung und Entwicklung für private (nicht-öffentliche) Auftraggeber im Bereich der Hochtechnologie. Hierzu gehört die Verwertung von Projektergebnissen aus geförderten Projekten, der Technologietransfer sowie die Unterstützung bei Technologieausgründungen.

B. Wirtschaftsbericht

I. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Nach zwei schwachen, durch die Corona-Pandemie geprägten Jahren, wurde die deutsche Wirtschaft im Berichtsjahr 2022 vor allem durch den Krieg in der Ukraine belastet. Nach Aussagen des statistischen Bundesamtes konnte sich die deutsche Wirtschaft jedoch trotz Krieg, Energiekrise und Lieferkettenproblemen gut behaupten. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 1,9 % gegenüber dem Vorjahr.

Als technologieorientierte Forschungseinrichtung lässt sich die AMO GmbH keiner spezifischen Branche zuordnen. Doch die politischen Bestrebungen, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit sowohl von Deutschland als auch der EU weiter zu stärken, sorgt bislang für eine stabile öffentliche Forschungsförderung sowohl national als auch auf EU-Ebene.

II. Geschäftsverlauf 2022

Im Jahr 2022 konnten acht neue Förderprojekte mit einer Laufzeit von 2-5 Jahren hinzugewonnen werden In zwei dieser Projekte sind Investitionen in Höhe von ca. 2,7 Mio. € für die apparative Ausstattung der AMO GmbH enthalten, dadurch soll die Zukunftsfähigkeit und die Beteiligung an weiteren Projekten weiter verbessert werden. Abgeschlossen wurden in Geschäftsjahr 2022 elf Forschungsprojekte.

Die Ertragslage aus Forschungsprojekten ist gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben.

Erleichtert wird die Projektarbeit durch das im abgelaufenen Wirtschaftsjahr implementierte Projektmanagement und -controlling System, welches weiter für die Planung und Überwachung der Vielzahl an Projekten optimiert wird.

Allgemeine Kostensteigerungen sowie die stark angestiegenen Energiekosten in 2022 haben das operative Ergebnis überproportional belastet. Weitere Aufwendungen für notwendige Sanierungsmaßnahmen am Gebäude führten dazu, dass das prognostizierte Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von T€ 475 nicht erreicht werden konnte. Das Geschäftsjahr schließt mit einem Ergebnis vor Ertragsteuern (EBIT) in Höhe von T€ - 74 und einem Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 97 ab.

Die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft wird von der Geschäftsführung trotz Verfehlung des Planergebnisses als insgesamt günstig beurteilt. Dies begründet sich im Wesentlich dadurch, dass die Gewinnung von Förderprojekten nach wie vor positiv und stabil ist.

1. Ertragslage

	01.01. bis 31.12.2022		01.01. bis 31.12.2021		Veränderung zum Vorjahr
	T€	%	T€	%	T€
Umsatzerlöse	1.038	85,01	813	100,00	225
+/- Bestandsveränderungen	183	14,99	0	0,00	183
Gesamtleistung	1.221	100,00	813	100,00	408
- Materialaufwand	470	38,49	377	46,37	93
= Rohergebnis	751	61,51	436	53,63	315
+ sonstige betriebliche Erträge	6.831	559,46	6.878	846,00	-47
- Personalaufwand	4.569	374,20	4.329	532,47	240
- Abschreibungen	840	68,80	847	104,18	-7
- Sonstige betriebliche Aufwendungen	2.244	183,78	1.701	209,23	543
- sonstige Steuern	3	0,25	19	2,34	-16
= Betriebsergebnis	-74	-6,06	417	51,29	-491
+/- Beteiligungs-/Finanzierungsergebnis	-2	-0,16	0	0,00	-2
= Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und Ertrag	-76	-6,22	417	51,29	-493
- Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	21	1,72	45	5,54	-24
= Jahresergebnis	-97	-7,94	372	45,75	-469

Die Umsatzerlöse betragen im Berichtsjahr T€ 1.038 (VJ: T€ 813) und sind somit im Vergleich zum Vorjahr um T€ 225 höher. Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen zusammen aus wissenschaftlichen Dienstleistungen und Auftragsforschungen sowie Vermietungseinnahmen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die stärkere Nutzung durch die RWTH und damit auf höhere Vermietungseinnahmen zurückzuführen.

Die Bestandsveränderung an fertigen Erzeugnissen haben sich zum Vorjahr (T€ 0) um T€ 183 erhöht. Hintergrund sind vorweggenommene Patentenkosten für zum Verkauf vorgesehene IP-Rechte.

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen überwiegend die öffentlich geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekte und sind im Berichtsjahr um T€ 47 auf T€ 6.831 gesunken (VJ: T€ 6.878). Der Rückgang ist auf das Auslaufen von öffentlichen Förderprojekten zurückzuführen.

Durch die Besetzung vakanter Personalstellen haben sich die Personalkosten moderat um ca. 5,5% auf T€ 4.569 (VJ: T€ 4.329) erhöht. Auch erhöhte sich aufgrund der allgemeinen Kostensteigerung der Materialaufwand um 24,7 % auf 470 T€ (VJ: T€ 377) sowie der sonstige betriebliche Aufwand um 31,9 % auf T€ 2.244 (VJ: T€ 1.701) im Vergleich zum Vorjahr. Hier schlugen insbesondere die Kosten für die Dachsanierung, die während Corona eingeschränkte und jetzt wiederauflebende Reisetätigkeit sowie die gestiegenen Energiekosten zubuche.

Die Abschreibungen blieben mit T€ 840 (VJ: T€ 847) ungefähr konstant.

Der Jahresfehlbetrag des Berichtsjahres beträgt T€ 97, im Vorjahr wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von T€ 372 erwirtschaftet. Die Verschlechterung des Geschäftsergebnisses ist im Wesentlichen auf die zuvor genannten höheren Kosten zurückzuführen.

2. Vermögenslage

	Bilanz zum 31.12.2022		Bilanz zum 31.12.2021		Veränderung zum Vorjahr
	T€	%	T€	%	T€
AKTIVA
Immaterielle Vermögensgegenstände	5	0,05	11	0,10	-6
Sachanlagen	5.154	51,03	3.412	32,90	1.742
Finanzanlagen	1	0,01	1	0,01	0
Lang- und mittelfristig gebundenes Vermögen	5.160	51,09	3.424	33,01	1.736
Vorräte	183	1,81	8	0,07	175
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	93	0,93	58	0,56	35
sonstige Vermögensgegenstände	1.345	13,32	648	6,25	697
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	3.320	31,89	6.167	59,46	-2.040
Kurzfristig gebundenes Vermögen	4.841	47,95	6.881	66,34	-2.040
Rechnungsabgrenzungsposten	98	0,96	66	0,65	32
	10.099	100,00	10.371	100,00	-272
PASSIVA
Gezeichnetes Kapital	26	0,26	26	0,25	0
Gewinnvortrag	2.150	21,29	1.779	17,15	371
Jahresfehlbetrag	97	0,96	-372	-3,58	469
Sonderposten	4.193	41,52	2.928	28,23	1.265
Eigenkapital	6.272	62,11	4.361	49,21	1.911
Rückstellungen	882	8,73	755	7,28	127
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	4	0,04	4	0,04	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	230	2,28	104	1,00	126
sonstige Verbindlichkeiten	2.699	26,72	4.392	42,35	-1.693
Kurzfristiges Fremdkapital	3.815	37,77	5.255	50,67	-1.440
Rechnungsabgrenzungsposten	12	0,12	11	0,12	1
	10.099	100,00	10.371	100,00	-272

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 272 auf T€ 10.099 (VJ: T€ 10.371) vermindert. Das Eigenkapital in Höhe von T€ 2.079 (VJ: T€ 2.177) sowie der Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen in Höhe von T€ 4.193 (Vorjahr T€ 2.928) stehen einem Anlagevermögen in Höhe von T€ 5.160 (VJ: T€ 3.424) gegenüber. Die Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 2.933 (VJ: T€ 4.500) sind in voller Höhe durch Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Bankguthaben in Höhe von insgesamt T€ 4.658 (VJ: T€ 6.873) gedeckt.

3. Finanzlage

Durch die institutionelle Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen (Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes), die für das Geschäftsjahr bewilligten Projektmittel und die akquirierten Industriemittel, war die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft im Geschäftsjahr jederzeit gesichert. Verbindlichkeiten konnten entsprechend der Fälligkeit zurückgeführt werden. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten am Bilanzstichtag sind in voller Höhe durch die bilanzierten liquiden Mittel gedeckt.

Die Entwicklung der Finanzlage zeigt nachfolgende Kapitalflussrechnung:

	31.12.2022 T€
Jahresfehlbetrag	-97
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	840
Zunahme der Rückstellungen	134
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge	-776
Zunahme der Vorräte	-175
Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-35
Zunahme der sonstigen Vermögensgegenstände inkl. RAP/Latente Steuern	-723
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	126
Abnahme der sonstigen Verbindlichkeiten inkl. RAP/Latente Steuern	-1.699
Zinsaufwendungen	2
Ertragsteueraufwand	21
Ertragsteuerzahlungen	-26
Laufende Geschäftstätigkeit	-2.408
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-2.578
Investitionstätigkeit	-2.578
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen	2.041
Gezahlte Zinsen	-2
Finanzierungstätigkeit	2.039
Liquide Mittel am Anfang der Periode	6.167
Zahlungswirksame Veränderungen	-2.947
Liquide Mittel am Ende der Periode	3.220

4. Finanzielle Leistungsindikatoren

Für die Unternehmenssteuerung wird das Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT), das für das Verständnis des Geschäftsverlaufs und der Lage der Gesellschaft von Bedeutung ist, herangezogen.

Das EBIT der AMO GmbH lag im Berichtsjahr bei T€ - 74 (VJ: T€ 417).

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

I. Prognosebericht

Die zukünftige wissenschaftlich-technische Entwicklung der AMO GmbH ist durch eine "flexible response-Strategie" gekennzeichnet, um möglichst rasch auf industrielle Anforderungen und gesellschaftliche Herausforderungen reagieren zu können und relevante, nachhaltige Lösungsansätze zu entwickeln. Es ist angestrebt, den gesellschaftlichen Nutzen neuer Technologien in Zukunft noch stärker zu betonen und in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Die AMO GmbH soll dabei basierend auf der langjährigen Erfahrung unter den zahlreichen Erkenntnissen der Grundlagenforschung diejenigen identifizieren und weiterentwickeln, die skalierbar und anwendbar erscheinen. Damit definiert sich die Rolle der AMO GmbH als Technologiescout- oder Pfadfinder.

Für die Geschäftsjahre 2023 bis 2025 wird weiterhin eine stabile Geschäftsgrundlage erwartet, insbesondere im Bereich der öffentlichen Förderprojekte (ideeller Bereich). Mit den aktuell laufenden Förderprojekten und mit drei Anfang 2023 startenden Projekten ist die kurz- und mittelfristige Zukunftsperspektive gesichert. Die Umsatzerlöse und die Erträge aus den geförderten Projekten werden auf einem stabilen Niveau erwartet. Durch die anhaltenden Krisen (Krieg in der Ukraine, Energiekosten, Lieferkettenprobleme, etc.) wird weiterhin mit steigenden Preisen gerechnet, welche insbesondere auf der Kostenseite zu Buche schlagen werden. Auch sind weitere Instandhaltungsmaßnahmen am Gebäude erforderlich, die ebenfalls das operative Ergebnis belasten werden. Durch zusätzlich zugesagte Landesförderungen aufgrund der gestiegenen Energiekosten, strebt die AMO GmbH ein Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) von ca. T€ 15 an.

II. Risikobericht

Gegenstand der Gesellschaft ist die Forschung, Entwicklung und Beratung auf dem Gebiet der Mikro- und Optoelektronik. Die AMO GmbH erfüllt diesen Zweck überwiegend durch die Abwicklung öffentlich geförderter Forschungsprojekte unterschiedlicher Fördermittelgeber. Weil die Forschungsförderungen jeweils nur einen Teil der mit dem Projekt verbundenen Kosten decken, ist die AMO GmbH in diesem Tätigkeitsbereich defizitär.

Im Geschäftsjahr konnte dieses strukturelle Defizit durch die institutionelle Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen an die außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft sowie durch eigene erwirtschaftete Erträge nur teilweise abgedeckt werden. Ohne eine institutionelle Förderung oder anderweitige Abdeckung der strukturellen Defizite aus öffentlich geförderter Forschung ist die Entwicklung der Gesellschaft beeinträchtigt und langfristig eine Bestandsgefährdung nicht auszuschließen.

Ein weiteres Risiko stellt die Finanzierung von erforderlichen Investitionen dar. Dies ergibt sich vor allem draus, dass die Gesellschaft nach den Regelungen der ANBest-I keine Rücklagen bilden darf und auch der Wettbewerbsfähigkeit der AMO GmbH aufgrund der steuerrechtlichen Gemeinnützigkeit gewisse Grenzen gesetzt sind. Die AMO GmbH ist infolgedessen in ihrem Wachstum beschränkt. Erschwerend wirkt sich hier die politisch rigorose Auslegung einiger Förderregelungen (Versicherungsverbot, Verbot von Rücklagenbildung, Besserstellungsverbot) aus, die zu Kürzungen bei der öffentlichen Förderung führen können.

Die Fördermittelregelungen verstärken damit auch das Geschäftsrisiko durch den allgemeinen Fachkräftemangel. Die Personalgewinnung ist im Konkurrenzkampf mit der Industrie um qualifiziertes Personal durch das sog. Besserstellungsverbot praktisch aussichtslos. Nicht nur, dass vakante Personalstellen nicht besetzt werden können, es führt sogar zu einer Abwanderung von gegenwärtigen Mitarbeitern.

Bestansgefährdende Risiken durch Marktveränderungen und wesentliche Umsatzrückgänge sind zurzeit nicht zu prognostizieren. Die politische Lage für das Forschungsumfeld der AMO GmbH, die sich z.B. durch die Verabschiedung des Europäischen Chip-Gesetzes zeigt, lässt eine Beschäftigungssicherung und die Bestandsicherung der Gesellschaft auch in den Folgejahren erwarten. Allerdings ist aktuell nicht abzusehen, ob die Belastung der öffentlichen Haushalte durch den Krieg in der Ukraine mittelfristig Einfluss auf die Bereitstellung von Forschungsgeldern nimmt.

Durch die gegenwärtig stark zunehmenden Kosten, insbesondere im Energiesektor, ist mit einer steigenden Inflation in allen Bereichen zu rechen. Allgemeine Kostensteigerungen wirken sich jedoch indirekt wie Budgetkürzungen auf die öffentlich geförderten Projekte aus. Ob und inwieweit dadurch die Forschungsleistung insgesamt beeinträchtigt wird, ist noch nicht abzuschätzen. Wenn diese erhöhten Kosten nicht durch zusätzliche Fördermittel aufgefangen werden, ist mit einem verzögerten Wachstum der AMO GmbH zu rechnen.

III. Chancenbericht

Das Wachstum der AMO GmbH in den vorangegangenen Jahren stellt die Gesellschaft weiterhin organisatorisch und strukturell vor Herausforderungen. Die bereits in Angriff genommene Einführung von neuen Prozessabläufen wird weiterhin vorangetrieben.

Mit der geplanten Realisierung des Digital Hardware Hub Aachen wird sich zudem die technische Infrastruktur verbessern. Damit werden zusätzliche Möglichkeiten für die Forschungsprojektakquise geschaffen. Mit einer Teilrealisierung durch den Ausbau der IT-Infrastruktur ist in 2023 zu rechnen.

Die AMO GmbH ist mit der Politik, den Projektträgen sowie der Wirtschaft und der Industrie vernetzt, sodass bereits frühzeitig Änderungen bei Förderrichtlinien und Forschungsthemen erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können.

Aachen, den 12. Juni 2023

gez. Prof. Dr.-Ing. Max Christiam Lemme

gez. Dr. Michael Hornung

Bilanz

Aktiva

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen	5.159.875,08	3.423.189,28
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	5.218,00	10.608,00
II. Sachanlagen	5.153.634,50	3.411.558,70
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	40.108,00	45.378,00
2. technische Anlagen und Maschinen	3.112.632,50	2.891.042,50
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	237.919,00	191.588,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.762.975,00	283.550,20
III. Finanzanlagen	1.022,58	1.022,58
1. Beteiligungen	1.022,58	1.022,58
B. Umlaufvermögen	4.841.762,41	6.881.316,33
I. Vorräte	182.732,49	7.500,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.438.790,72	706.850,28
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	3.220.239,20	6.166.966,05
C. Rechnungsabgrenzungsposten	97.764,23	66.394,22
Bilanzsumme, Summe Aktiva	10.099.401,72	10.370.899,83
Passiva
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital	2.079.714,89	2.176.261,71
I. gezeichnetes Kapital	26.000,00	26.000,00
II. Gewinnvortrag	2.150.261,71	1.778.608,90
III. Jahresfehlbetrag	96.546,82	-371.652,81
B. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen	4.192.848,12	2.928.186,38
C. Rückstellungen	881.876,41	755.215,39
D. Verbindlichkeiten	2.932.962,30	4.499.736,35
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	2.932.962,30	4.499.736,35
E. Rechnungsabgrenzungsposten	12.000,00	11.500,00
Bilanzsumme, Summe Passiva	10.099.401,72	10.370.899,83

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Rohergebnis	7.582.326,45	7.313.038,20
2. Personalaufwand	4.568.721,06	4.329.192,20
a) Löhne und Gehälter	3.842.097,27	3.662.351,48
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	726.623,79	666.840,72
davon für Altersversorgung	394,19	394,19
3. Abschreibungen	840.165,51	846.527,51
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	840.165,51	846.527,51
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	2.244.257,38	1.701.059,40
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung	0,00	922,43
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	37,60	15,33
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.713,68	301,00
7. Steuern vom Einkommen und Ertrag	21.246,09	45.442,67
8. Ergebnis nach Steuern	-93.739,67	390.530,75
9. sonstige Steuern	2.807,15	18.877,94
Jahresfehlbetrag	96.546,82	-371.652,81

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht

Firma:	Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik mit beschränkter Haftung - AMO GmbH
Sitz:	Aachen
Registergericht:	Amtsgericht Aachen
Nummer:	HRB 5452

Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den Bestimmungen der §§ 266 und 275 HGB. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße GmbH im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

II. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungmethoden

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Die Finanzanlagen sind mit dem Nennwert angesetzt.

Geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens im Sinne des § 6 Abs. 2 EStG mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis 800 € netto werden in voller Höhe sofort aufwandswirksam erfasst bzw. im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert angesetzt. Sie wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet.

Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kassenbestände werden mit dem Nennbetrag angesetzt.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Die Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen wurden in den Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen eingestellt. Die Zuschüsse werden grundsätzlich über die Abschreibungsdauer der bezuschussten Investitionsgüter aufgelöst.

Die Rückstellungen wurden für alle ungewissen Verbindlichkeiten gebildet, sie sind mit dem vorsichtig geschätzten voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Alle bis zum Abschlussstichtag entstandenen und bis zum Tag der Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken sind berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die auf fremde Währung lautenden Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden zum Zeitpunkt der Zugangsbewertung zum jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Am Abschlussstichtag erfolgte eine Umrechnung zum Devisenkassamittelkurs.

Gegenüber dem Vorjahr abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden konnten beibehalten werden.

III. Angaben zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Über die Entwicklung des Anlagevermögens gibt der als Anlage zum Anhang beigefügte Anlagenspiegel Auskunft.

2. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt 26.000,00 € und ist vollständig eingezahlt.

3. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

Dieser Posten weist die ausgezahlten Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen, vermindert um die laufenden Auflösungen aus.

Die Zuschüsse zu den jeweiligen Investitionen werden jährlich nach den für die Investitionen im Anlagevermögen zugrunde gelegten Nutzungsdauern aufgelöst.

4. Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 340,72 € (Vorjahr: 555,71 €) enthalten.

5. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtung, die nicht in der Bilanz enthalten sind, beträgt 240.470,25 €.

IV. Sonstige Angaben

1. Unternehmensorgane

Als Geschäftsführer waren während des Geschäftsjahres 2022 bestellt:

• Herr Prof. Dr.-Ing. Max Christian Lemme, Geschäftsführer

• Herr Dr. Michael Hornung, Geschäftsführer

Prof. Dr.-Ing. Lemme ist einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Herr Dr. Hornung ist gesamtvertretungsberechtigt mit einem anderen Geschäftsführer oder Prokuristen.

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführer wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

2. Mitarbeiter

Im Jahresdurchschnitt waren gemäß § 267 Abs. 5 HGB 77 Mitarbeiter (Vorjahr: 72,25) beschäftigt. Davon 54,75 wissenschaftlich tätige Mitarbeiter, 10,75 Verwaltungsmitarbeiter und 11,5 studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte.

Aachen, den 12. Juni 2023

gez. Prof. Dr.-Ing. Max Christian Lemme, Geschäftsführer

gez. Dr. Michael Hornung, Geschäftsführer

Mit Beschluss vom 23.6.2023 hat die Gesellschafterversammlung beschlossen, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Anlagespiegel

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.01.2022 Euro	Zugänge Euro	Umbuchungen Euro	Abgänge Euro	Stand 31.12.2022 Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	159.413,66	0,00	0,00	0,00	159.413,66
	159.413,66	0,00	0,00	0,00	159.413,66
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.604.422,86	0,00	0,00	0,00	4.604.422,86
2. technische Anlagen und Maschinen	12.699.784,95	540.001,68	423.780,85	0,00	13.663.567,48
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.049.045,73	128.915,48	4.729,50	123,45	5.182.567,26
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	283.550,20	1.909.533,15	-430.108,35	0,00	1.762.975,00
	22.636.803,74	2.578.450,31	-1.598,00	123,45	25.213.532,60
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1.022,58	0,00	0,00	0,00	1.022,58
	1.022,58	0,00	0,00	0,00	1.022,58
Summe Anlagenvermögen	22.797.239,98	2.578.450,31	-1.598,00	123,45	25.373.968,84

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2022 Euro	Zugänge Euro	Umbuchungen Euro	Zuschreibungen	Abgänge Euro	Stand 31.12.2022 Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	148.805,66	5.390,00	0,00	0,00	0,00	154.195,66
	148.805,66	5.390,00	0,00	0,00	0,00	154.195,66
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.559.044,86	5.270,00	0,00	0,00	0,00	4.564.314,86
2. technische Anlagen und Maschinen	9.808.742,45	742.192,53	0,00	0,00	0,00	10.550.934,98
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.857.457,73	87.312,98	0,00	0,00	122,45	4.944.648,26
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	19.225.245,04	834.775,51	0,00	0,00	122,45	20.059.898,10
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagenvermögen	19.374.050,70	840.165,51	0,00	0,00	122,45	20.214.093,76

	Buchwerte
	Stand 31.12.2022 Euro	Stand 31.12.2021 Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	5.218,00	10.608,00
	5.218,00	10.608,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	40.108,00	45.378,00
2. technische Anlagen und Maschinen	3.112.632,50	2.891.042,50
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	237.919,00	191.588,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.762.975,00	283.550,20
	5.153.634,50	3.411.558,70
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1.022,58	1.022,58
	1.022,58	1.022,58
Summe Anlagenvermögen	5.159.875,08	3.423.189,28

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 23.06.2023 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

In dem beigefügten, zur Offenlegung bestimmten verkürzten Jahresabschluss wurden die größenabhängigen Erleichterungen in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik mit beschränkter Haftung - AMO GmbH -

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik mit beschränkter Haftung - AMO GmbH - - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik mit beschränkter Haftung - AMO GmbH - für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Aachen, den 12. Juni 2023

DR. NEUMANN UND PARTNER MBB
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

gez. Fröschen, Wirtschaftsprüfer

gez. i.V. Mielke, Wirtschaftsprüfer