Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH (vormals: Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH Institut für Fortbildung und Umschulung)

Osnabrück

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1. Geschäftsmodell

Die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH ist schwerpunktmäßig im Bereich öffentlich geförderter Erwachsenenbildung tätig. Sie verfügt über eine Standortstruktur mit einer vor Ort handelnden Standortleitung.

Die Ende 2019 eingeführte Managementebene der Geschäftsleitungen hat sich im Geschäftsjahr etabliert. Die im Rahmen der Verschmelzungen in 2021 hinzukommenden Standorte Hamburg, mit Drochtersen und Buxtehude, sowie Lingen und Rheine sind in die Regionalstruktur der N. Glasmeyer GmbH integriert worden. Zusätzliche Standorte wurden in Bad Oeynhausen, Bielefeld und Gütersloh eröffnet.

- Die Region "Nordwest" bündelt die Standorte Hamburg, Bremen, Oldenburg, Cloppenburg und Vechta.

- Die Region "West" umfasst die Standorte Münster, Dortmund, Rheine, Lingen und Bad Oeynhausen (mit Bielefeld und Gütersloh).

- Der Standort Hameln ist Teil der Region "Osnabrück".

- Die Region "Süd" um fasst die Standorte in Karlsruhe und Stuttgart.

Diese Standorte verfügen zum Teil über weitere, kleine Unterstandorte. Es bestehen keine Zweigniederlassungen.

Sämtliche Produkte und Dienstleistungen haben das Ziel, arbeitsuchende Menschen oder Menschen in Arbeit weiter zu bilden, zu vermitteln und bei ihrer Potentialentfaltung zu unterstützen. Über 95 % sind direkt gefördert von den Agenturen für Arbeit und den Einrichtungen für Langzeitarbeitssuchende, den Jobcentern oder optierenden Kommunen.

Die Kerngeschäftsprozesse sind im jährlich neu zertifizierten Qualitätsmanagementsystem der Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH verankert. Dies sind: Akquise, Aufnahme, Durchführung und Erfolgsbetrachtung.

Einziger Absatzmarkt der Dienstleistungen der Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH ist der Bereich der staatlich geförderten Bildung in Deutschland. Externe Einflussfaktoren sind insbesondere die politische Situation, die durch Wahlen, Auflösung von Regierungsbündnissen, die Freigabe und das Erstellen von öffentlichen Haushalten auf Bundes- und Landesebene stark beeinflusst.

1.2. Forschung und Entwicklung

Die Akademie Überlingen-Gruppe verfügt über eine zentrale Konzeptstelle und ein zentrales Produktmanagement, welche den geförderten Bildungsmarkt analysieren und auf Basis der ausgeschriebenen Aufträge und auf sich abschwächende Arbeitskräftebedarfe entsprechende Bildungs -, Vermittlungs- und Aktivierungsangebote entwickeln.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Wichtiger Einflussfaktor ist die generelle wirtschaftliche Entwicklung. Das geförderte Bildungsgeschäft ist tendenziell antizyklisch, wobei dies durch die insgesamt sehr niedrige Gesamtarbeitslosigkeit, die auch in leichten Abschwüngen nicht nennenswert zunimmt, in den letzten Jahren abgenommen hat.

Das Geschäft in 2020 war gekennzeichnet durch die Corona-Krise, welche sich massiv auf Operatives Management, Umsatz und Kosten ausgewirkt hat. Mehrere "Lockdowns" führten zur teils vollständigen Schließung der AÜ-Standorte für den Teilnehmerverkehr. Zwar konnten sowohl Bildungs- als auch Coachingangebote innerhalb von 4 Wochen "virtualisiert" werden, das heißt mit Unterstützung von Telefon, Videokonferenzen, E-Learning, etc. durchgeführt werden, jedoch ist an vielen Standorten der Vertrieb und die Zuweisung von Neukunden zum Erliegen gekommen. Hintergrund hierfür ist insbesondere, dass die Jobcenter und Agenturen für Arbeit hauptsächlich mit der Administration von Kurzarbeitergeld beschäftigt waren.

2.2. Darstellung und Analyse des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses

Trotz der hohen "aufgestauten" Nachfrage, konnten weniger Neukunden als geplant in Kurse und Coachingangebote einmünden. Dies hat zu einer Unterschreitung des Planumsatzes geführt, der nur zum Teil durch Kosteneinsparungen (z. B. KUG) ausgeglichen werden konnte.

Trotz der äußerst schwierigen Situation hat die Akademie Überlingen "nur" 10% ihres Planumsatzes nicht erreicht. Da der besonders eingebrochene AVGS und BGS Bereich (Gutscheine) deutlich höhere Renditen erwirtschaften kann, wirkte sich der Umsatzrückgang - auch wenn er durch gutes Geschäft im Ausschreibungsbereich (Maßnahmen) aufgefangen wurde - deutlich auf die Rendite aus.

Die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH hat durch Schnelligkeit in der Anpassung an die neue Situation, Kostendisziplin und Fokus auf die Teilnehmer auch aus der persönlichen Distanz heraus die Auswirkungen der Krise in einem erträglichen Rahmen gehalten.

Als Familienunternehmen denkt die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH nicht in Quartalsberichten, eher in Vierteljahrhunderten. Diese langfristige und nachhaltige Ausrichtung unterscheidet sie von vielen Wettbewerbern und macht das Unternehmen insgesamt für Mitarbeiter attraktiv. Die Devise Qualität statt Quantität überzeugt auf dem Markt.

Die wesentlichen Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse und das Betriebsergebnis.

2.3. Lage des Unternehmens

Ertragslage

Durch sinkende Umsatzerlöse von 13,2 % liegt das Jahresergebnis in Höhe von T€ - 830 (Vorjahr: T€ 166) weit unter dem Vorjahr und hat somit die Planung verfehlt. Grund hierfür sind neben den gesunkenen Umsatzerlösen die erhöhten sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ist im Geschäftsjahr 2020 auf 264 (Vorjahr: 261) gestiegen. Entgegen der Steigerung der durchschnittlichen Mitarbeiter ist der Personalaufwand um 6,0 % auf T€ 9.226 (Vorjahr: T€ 9.810) gesunken. Grund hierfür ist der Überstundenabbau sowie der geringere Rückstellungsbedarf im Rahmen der Personalaufwendungen.

Das Betriebsergebnis vor Steuern vom Einkommen und Ertrag beträgt T€ - 782 (Vorjahr: T€ 196). Der starke Rückgang um T€ 978 gegenüber dem Vorjahr ist auf die dargestellten Faktoren zurückzuführen.

Die Ertragslage der Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH ist durch die Fokussierung auf freie Angebote und Ausschreibungen gekennzeichnet. Zu den freien Maßnahmen zählen insbesondere Bildungsgutscheine und Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine. Während Bildungsgutscheine in der Regel auf eine Qualifizierung der Kunden abzielen und häufig mit einem Zertifikat enden, ist das Ziel der Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine, Arbeitsuchende, insbesondere Langzeitarbeitsuchende, nachhaltig auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt oder eine vorherige Qualifizierung vorzubereiten. Die Umsätze in diesen beiden Bereichen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die wirtschaftliche Lage ist angesichts der Corona-Krise und ihrer Auswirkungen auf persönliche Begegnung, von der die Erträge der AÜ abhängen, als erträglich zu bezeichnen.

Finanzlage

Die Finanzlage der Gesellschaft lässt sich als solide bezeichnen. Verbindlichkeiten werden innerhalb der Zahlungsfrist beglichen. Bei der Vereinnahmung von Forderungen greift seit dem Jahr 2018 die Neuaufstellung unseres Forderungsmanagements. Forderungen werden nun von den Standorten selbst gemanagt, um Verzögerungen in den Zahlungseingängen vorzubeugen. Zurzeit stehen keine größeren Investitionsvorhaben zur Finanzierung an. Aufgrund von Auszahlungen von öffentlichen Zuschüssen (SodEG) ist der Bestand an Guthaben bei Kreditinstituten um T€ 1.920 auf T€ 2.588 zum 31. Dezember 2020 gestiegen.

Vermögenslage

Dem Anlagevermögen von T€ 183 steht Eigenkapital von T€ 928 gegenüber. Das Anlagevermögen ist damit fristenkongruent finanziert.

Der Anstieg des Umlaufvermögens (T€ +959) ist im Wesentlichen auf die Zunahme der flüssigen Mittel (1.920) zurückzuführen.

Aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme sowie des Jahresfehlbetrags von T€ 830 ist die Eigenkapitalquote im Vergleich zum Vorjahr um 19,4 %-Punkte auf 15,6 % zurückgegangen.

Die Struktur des kurz- und langfristig gebundenen Vermögens und der Verbindlichkeiten ist stabil.

3. Bericht über die zukünftige Entwicklung sowie Chancen und Risiken des Unternehmens

3.1. Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens

Die aufgestaute Nachfrage nach arbeitsmarktlichen Dienstleistungen, welche sich in derzeit 765.000 zusätzlichen Arbeitssuchenden manifestiert, wird in den kommenden zwei Jahren zu einer positiven Entwicklung des Coaching- und Bildungsgeschäfts führen.

Besonderer Fokus liegt auf folgenden 3 Bereichen:

1. Auffangen psychologischer und emotionaler Probleme von Arbeitssuchenden, um die sich in den vergangenen 12 Monaten "niemand gekümmert hat" durch kluge und wertschätzende Coachingangebote.

2. Aufbau eines Standortübergreifenden Bildungssystems, welches die bisher im Präsenz abgebildeten FBW-Maßnahmen (bspw. Umschulungen) so virtualisiert, dass Kostensynergien gefunden werden können und auch kleinste Teilnehmergrößen an allen Standorten aufgenommen werden können.

3. Weiterbildung von Menschen in Arbeit auf Basis von Qualifizierungschancengesetz.

3.2. Risikobericht

3.2.1. Allgemeiner Risikobericht

Die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH hat keine Währungsrisiken.

Gegen den Preiswettbewerb in der Branche, vor allem durch die zunehmende Konkurrenz halbstaatlicher Mitbewerber, reagiert die Gesellschaft durch einen rigiden Fokus auf Qualität in der Durchführung ihrer Angebote. Um dieses Ziel zu erreichen unterstützt unternehmensgruppenweit ein Team von Qualitätsmanagement-Mitarbeitern, die gezielt die Standorte in internen Audits auf die anspruchsvolle Durchführung von den Kernprozessen prüfen.

Auf der Einkaufsseite profitiert die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH im Rahmen des zunehmenden Preisdrucks von der in 2019 zunehmend zentral durch die Akademie Überlingen Holding GmbH & Co.KG organisierten Beschaffung.

Um das Risiko eines Ausfalls bei elektronisch gestützten Potenzialanalysen zu verringern, hat sich das Unternehmen entschieden auf mehrere Anbieter dieser Messverfahren zurückzugreifen.

Ein größeres Risiko könnte die Fokussierung auf freie Angebote (Bildungsgutscheine und Aktivierungsgutscheine) darstellen, dem wir mit einem in unseren Unternehmenszielen festgelegten Mix in unseren Angeboten begegnen. So lässt sich ein Ausgleich von kurz- und langfristig laufenden Angeboten erreichen.

Schlüsselmitarbeiter sollen jeweils einen starken Vertreter haben oder aufbauen, um das Risiko eines Ausfalls wichtiger Mitarbeiter zu reduzieren.

3.2.2. Spezieller Risikobericht

Die Liquiditätslage ist befriedigend; es sind keine Engpässe zu erwarten. Insbesondere das Sozialdienstleistereinsatzgesetz hat die Liquidität massiv unterstützt. Auch nach Rückzahlung der überschüssig gezahlten Mittel erwartet die Gesellschaft, deren Cash im Pool mit den anderen AÜ-Gesellschaften gemanaged wird, ausreichend liquide Mittel. Die mittelfristige Liquiditätssituation ist zusätzlich durch ein 5 Mio. € KFW-Corona-Darlehen unterstützt, welches vorsorglich zum 15.04.2021 abgerufen wird.

Das neu aufgebaute Forderungsmanagement trägt insbesondere bei der Abrechnung von Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheinen dazu bei, Zahlungseingänge zu beschleunigen, indem die am Standort mit dem jeweiligen Auftraggeber in Kontakt stehenden Mitarbeitern Zahlungseingänge selbst monitoren und bei Bedarf die auftraggeberseitige Zahlung einfordern. Insgesamt ist so ein effizienterer Ablauf entstanden.

Zu regionalen Kreditinstituten pflegen die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH eine langfristige Geschäftsbeziehung. In 2020 konnte eine Großbank als weiterer Finanzierungspartner mit einer zusätzlichen Linie hinzugewonnen worden.

Das zentrale Controlling zielt mit einem vorsichtigen Finanzierungs- und Risikomanagement der Gesellschaft auf die Absicherung finanzieller Risiken jeglicher Art. Zur Geldmitteldisposition ist die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH in den finanziellen Rahmen der Unternehmensgruppe eingebettet; die Akademie Überlingen Holding GmbH & Co.KG ist zentrale Kreditnehmerin ggü. dem regionalen Kreditinstitut und stellt ihren Töchtern auf dieser Basis liquide Mittel bereit. Bei erkennbaren Liquiditätsengpässen kann das Finanz- und Risikomanagement so rechtzeitig nachsteuern.

Die Gefährdung durch das Corona-Virus stellt weiterhin ein Risiko für den Geschäftsbetrieb der Standorte dar. Die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH hat mit Hygienekonzepten, Testkonzepten, Testeinkauf und Verfahren ein in der Branche vorbildliches System, mit dem sie auf die Herausforderungen reagiert. Hinsichtlich möglicher Impfungen der Mitarbeiter wird die Geschäftsführung darauf drängen, möglichst früh Möglichkeiten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen, um in der Impfpriorisierung entsprechend ihrer Tätigkeit wahrgenommen zu werden - und schnell durch Impfung geschützt zu werden.

Die Geschäftsführung überwacht regelmäßig die Risiken, um kurzfristig Maßnahmen ergreifen zu können. Aus heutiger Sicht sind die Unternehmensrisiken begrenzt und es liegen keine bestandsgefährdenden Risiken vor.

3.3. Prognosebericht

Bezogen auf die finanziellen Leistungsindikatoren rechnet die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH für 2021 - vorbehaltlich etwaiger noch negativerer Effekte durch die Corona-Krise - mit wieder steigenden Umsatzerlösen im Vergleich zum Geschäftsjahr und ein daraus resultierendes leicht positives Jahresergebnis.

Osnabrück, den 15. Mai 2021

Geschäftsführung

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020

AKTIVA

	31.12.2020 €	31.12.2019 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	12,00	12,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	13.780,00	19.459,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	167.431,00	200.757,00
	181.211,00	220.216,00
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	1.350,00	1.350,00
	182.573,00	221.578,00
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	10.000,00	10.000,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	722.168,12	561.485,40
2. Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	2.437.881,87	3.559.790,56
	3.160.049,99	4.121.275,96
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	2.588.139,85	668.144,87
	5.758.189,84	4.799.420,83
C. Rechnungsabgrenzungsposten	3.609,67	3.535,03
	5.944.372,51	5.024.533,86
PASSIVA
	31.12.2020 €	31.12.2019 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	52.000,00	52.000,00
II. Bilanzgewinn	876.243,20	1.706.433,51
	928.243,20	1.758.433,51
B. Rückstellungen	3.871.629,20	537.816,17
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	24.923,46	35.744,49
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	366.065,45	1.266.411,22
3. Übrige Verbindlichkeiten	747.546,34	1.205.626,38
	1.138.535,25	2.507.782,09
D. Rechnungsabgrenzungsposten	5.964,86	220.502,09
	5.944.372,51	5.024.533,86

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

	2020 €	2019 €
1. Rohergebnis	17.936.781,76	15.230.154,65
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	7.458.213,01	7.999.770,52
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung: € 6.547,87 (Vorjahr: € 7.063,79)	1.767.518,47	1.810.478,46
	9.225.731,48	9.810.248,98
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	52.963,14	94.651,39
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen	9.439.876,79	5.129.447,55
5. Betriebsergebnis	-781.789,65	195.806,73
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
- davon aus verbundenen Unternehmen: € 39.290,38 (Vorjahr: € 5.823,80)	40.715,08	36.786,10
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
- davon an verbundene Unternehmen: € 37.955,30 (Vorjahr: € 18.402,07)	87.167,09	28.226,94
8. Finanzergebnis	-46.452,01	8.559,16
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	0,00	32.338,94
10. Ergebnis nach Steuern	-828.241,66	172.026,95
11. Sonstige Steuern	1.948,65	5.649,65
12. Jahresfehlbetrag/-überschuss	-830.190,31	166.377,30
13. Gewinnvortrag	1.706.433,51	1.540.056,21
14. Bilanzgewinn	876.243,20	1.706.433,51

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

1 Allgemeine Angaben

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Osnabrück und ist beim Amtsgericht Osnabrück im Handelsregister, Abteilung B, unter der Nr. 163 mit der Firma Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH eingetragen.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags aufgestellt. Zusätzlich wurden die Regelungen des GmbH-Gesetzes beachtet.

Die Vergleichbarkeit der Zahlen des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2020 mit denen des Vorjahres ist grundsätzlich gegeben. Die bisher unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (T€ 361, Vorjahr: T€ 639) wurden in die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen umgegliedert. Die bisher unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesenen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (T€ 452, Vorjahr: T€ 15) wurden in die Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen umgegliedert. Das Vorjahr wurde angepasst.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das bisher angewandte Gesamtkostenverfahren des § 275 Abs. 2 HGB beibehalten.

2 Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei Aufstellung des Jahresabschlusses wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden mit den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen bewertet.

Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten zwischen € 250,00 und € 1.000,00, die in den Geschäftsjahren 2015 und 2017 angeschafft wurden, wurden einheitlich über eine planmäßige Nutzungsdauer von fünf Jahren linear abgeschrieben.

Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis € 800,00 (Geringwertige Wirtschaftsgüter) wurden im Zugangsjahr in voller Höhe aufwandswirksam als Abschreibung erfasst.

Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten bzw. - soweit erforderlich - mit dem niedrigeren am Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde ein Festwert gebildet. Eine Bestandsaufnahme wird alle drei Jahre durchgeführt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert angesetzt. Den latenten Risiken wurde durch die Bildung einer Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel wurden zum Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag darstellen.

Rückstellungen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Langfristige Rückstellungen sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst worden, der von der Bundesbank veröffentlicht wurde.

Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Einnahmen vor dem Stichtag, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Haftungsverhältnisse gem. § 251 HGB wurden mit dem Nennwert bzw. in Höhe der zugrundeliegenden Verbindlichkeit angesetzt.

3 Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2020

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	01.01.2020 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2020 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	96.256,96	0,00	0,00	96.256,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	833.248,58	0,00	0,00	833.248,58
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.236.026,45	17.781,47	3.823,33	2.249.984,59
	3.069.275,03	17.781,47	3.823,33	3.083.233,17
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	1.350,00	0,00	0,00	1.350,00
	3.166.881,99	17.781,47	3.823,33	3.180.840,13

	Abschreibungen
	01.01.2020 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2020 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	96.244,96	0,00	0,00	96.244,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	813.789,58	5.679,00	0,00	819.468,58
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.035.269,45	47.284,14	0,00	2.082.553,59
	2.849.059,03	52.963,14	0,00	2.902.022,17
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.945.303,99	52.963,14	0,00	2.998.267,13

	Buchwerte
	31.12.2020 €	31.12.2019 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	12,00	12,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	13.780,00	19.459,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	167.431,00	200.757,00
	181.211,00	220.216,00
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	1.350,00	1.350,00
	182.573,00	221.578,00

4 Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2020

		davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag € (Vorjahr €)	bis zu 1 Jahr € (Vorjahr €)	über 1 Jahr bis 5 Jahre € (Vorjahr €)	über 5 Jahre € (Vorjahr €)	Besicherung ^*
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	24.923,46	24.923,46	0,00	0,00	Globalzession
	(35.744,49)	(10.821,03)	(24.923,46)	(0,00)
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	366.065,45	366.065,45	0,00	0,00
	(1.266.411,22)	(1.266.411,22)	(0,00)	(0,00)
3. Übrige Verbindlichkeiten	747.546,34	747.546,34	0,00	0,00
	(1.205.626,38)	(1.205.626,38)	(0,00)	(0,00)
	1.138.535,25	1.138.535,25	0,00	0,00
	(2.507.782,09)	(2.482.858,63)	(24.923,46)	(0,00)

^* : Der Gesamtbetrag der besicherten Verbindlichkeiten beträgt T€ 25 (Vorjahr: T€ 0)

5 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

5.1 Erträge von außergewöhnlicher Bedeutung

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind folgende Erträge von außergewöhnlicher Bedeutung enthalten:

- Erträge Zuschuss SodEG in Höhe von € 4.013.598,57.

5.2 Aufwendungen von außergewöhnlicher Bedeutung

In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind folgende Aufwendungen von außergewöhnlicher Bedeutung enthalten:

- Rückzahlung Zuschuss SodEG in Höhe von € 3.616.932,83.

6 Sonstige Angaben

6.1 Anzahl der Beschäftigten

Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 264 (Vorjahr: 261) Mitarbeiter beschäftigt.

Neben den aufgeführten Arbeitnehmern haben sich durchschnittlich 117 (Vorjahr: 155) Beschäftigte in einem Ausbildungsverhältnis befunden.

6.2 Mitglieder der Geschäftsführung und Aufwendungen für Organe im Geschäftsjahr

Der Geschäftsführung gehörten im Geschäftsjahr an:

Herr Dr. Matthias Glasmeyer, Kaufmann,

Herr Dr. Johannes-Peter Glasmeyer, Kaufmann,

Herr Dieter Rülander, Kaufmann,

Frau Annemarie Kesse, Pädagogin,

Herr Martin Brink (bis 31.12.2020), Kaufmann.

Die Geschäftsführer sind jeweils alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Für das Geschäftsjahr 2020 belaufen sich die Gesamtbezüge der Geschäftsführung auf € 384.650,61.

6.3 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

6.3.1 Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB

Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB bestehen zum Bilanzstichtag wie folgt:

	31.12.2020 €	31.12.2019 €
Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten	3.894.642,15	3.294.869,51
- davon gegenüber verbundenen Unternehmen	(3.894.642,15)	(3.294.869,51)

Einschätzung des Risikos der Inanspruchnahme gem. § 285 Nr. 27 HGB

Die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme aus den oben genannten Haftungsverhältnissen wurde als gering eingeschätzt, weil die Geschäftsleitung davon ausgeht, dass die zugrunde liegenden Vertragsverhältnisse von allen Parteien ordnungsgemäß erfüllt werden.

6.3.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen gem. § 285 Nr. 3a HGB

Nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte sonstige finanzielle Verpflichtungen des folgenden Geschäftsjahres, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen zum Bilanzstichtag in folgendem Umfang:

Verpflichtung aus:	2020 T€ p. a.	2019 T€ p. a.
Miet-, Pachtverträge	2.039	1.895
Leasingverpflichtungen	118	117
	2.157	2.012

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen im Sinne künftiger Zahlungsansprüche Dritter sind als Nettowert, d.h. ohne Umsatzsteuer, angesetzt.

Die maximale Restlaufzeit der Verträge beträgt sieben Jahre.

Osnabrück, den 15. Mai 2021

Geschäftsführung

BESTÄTIGUNGSVERMERK FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss handelt es sich um die nach § 327 HGB für Offenlegungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem am 2. Juni 2021 festgestellten vollständigen Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 und dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 wurde der folgende Bestätigungsvermerk mit Datum vom 17. Mai 2021 erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH, Osnabrück

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH, Osnabrück, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH, Osnabrück, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Osnabrück, den 17. Mai 2021

PKF WMS Bruns-Coppenrath & Partner mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberater
Rechtsanwälte

Matthias Upmeier, Wirtschaftsprüfer

Michael Strack, Wirtschaftsprüfer