Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG

Bonn

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

	31.12.2023		31.12.2022
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.927.450		2.060.915
2. Geschäfts- und Firmenwert	576.505		621.340
3. Geleistete Anzahlungen	14.352	2.518.307	12.116	2.694.371
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	674.886		699.652
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	75.435		89.982
3. Fertiggestellte, noch nicht abgerechnete Anlagen	50.358		55.100
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	49.680	850.359	30.301	875.035
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	91.247		91.307
2 Sonstige Ausleihungen	5	91.252	7	91.314
		3.459.918		3.660.720
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	824		834
2. Waren	9.173	9.997	11.177	12.011
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	50.874		55.751
2. Sonstige Vermögensgegenstände	20.220	71.094	18.319	74.070
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		171,302		217.313
		252.393		303.394
C. Rechnungsabgrenzungsposten		28.260		15.551
D. Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag		1.156.926		903.873
		4.897.497		4.883.538

Passiva

	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
A. Eigenkapital
1. Kommanditkapital	100	100
II. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verluste	-347.002	-264.682
III. Differenzbetrag für das gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnis	-814.947	-643.850
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	0	-364
V. Nicht beherrschende Anteile	4.923	4.923
VI. Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag	1.156.926	903.873
	0	0
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen	867	2.183
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	9.804	9.880
2. Steuerrückstellungen	8.230	23,632
3. Sonstige Rückstellungen	87.025	97.135
	105.059	130.647
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.018	3.322
2. Finanzverbindlichkeiten	1.585.583	1.605.174
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	76,898	41.276
4. Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern nahestehenden Unternehmen	2.747.814	2.693.423
5. Sonstige Verbindlichkeiten	15.345	19.067
	4.427.658	4.362.262
E. Rechnungsabgrenzungsposten	7.533	7.907
F. Passive latente Steuern	356.381	380.539
	4.897.497	4.883.538

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023	2022
	TEUR	TEUR
1. Umsatzerlöse	680.923	644.527
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	1.645	1.574
3. Sonstige betriebliche Erträge	32.668	21.478
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	166.793	171.441
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	39.100	35.168
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	58.041	54.806
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	10.139	9.493
- davon für Altersversorgung TEUR 270 (i. Vj. TEUR 213) -
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	290.114	296.738
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	28.048	21.369
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	164.840	179.078
8 Ergebnis aus assozierten Unternehmen	-10.351	500
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	5.932	4.766
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	228.359	226.500
- davon aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen TEUR 252 (i. Vj. TEUR 299) -
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-23.974	-22.996
12. Ergebnis nach Steuern	-250.643	-298.752
13. Sonstige Steuern	1.800	1.908
14. Konzernjahresfehlbetrag	-252.443	-300.660
- davon auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn -	1.004	1,004

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Konzernfehlbetrag	-252.443	-300.660
Zinsaufwendungen und -erträge (-)	222.427	221.734
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen (- = Ertrag)	10.351	-500
Steueraufwand/-erträge (-)	-22.175	-21.088
Aufwendungen und Erträge (-) von außergewöhnlicher Bedeutung	39.562	70.056
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Aufwendungen und Erträge außergewöhnlicher Bedeutung	-2.278	-30.458
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	290.114	296.738
Zunahme/Abnahme Rückstellungen	12.696	8.987
Verlust/Gewinn (-) aus dem Abgang von Anlagevermögen	2.268	1
Zunahme/Abnahme Vorräte, Forderungen, sonstige Aktiva	-31.867	-18.489
Abnahme/Zunahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Passiva	1.692	-10.761
Gezahlte/erstattete Ertragsteuern (-)	-15.586	-17.189
Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen außergewöhnlicher Bedeutung	0	0
Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen außergewöhnlicher Bedeutung	-24.506	-22.149
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	232.533	206.680
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände	-36.290	-37.049
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen	-48.578	-50.901
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-2.700	0
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen	515	683
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-87.053	-87.267
Auszahlungen für Tilgungen Darlehen und Anleihen	-20.455	-20.455
Zinszahlungen für Darlehen von Gesellschaftern nahestehenden Unternehmen	-120.000	-120.000
Gezahlte Zinsen	-48.644	-50.302
Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-1.004	-2.473
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-190.103	-193.230
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-44.623	-73.817
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-1.144	0
Währungskursberdingte Veränderungen des Finanzmittelfonds	-244	-175
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	217.313	291.305
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	171.302	217.313
(= Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten)

Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2023

	Mutterunternehmen
	Einzelabschluss
	Kommanditkapital	Rücklagen ^*)	Nicht durch vermögenseinlage gedeckte Verlustanteile ^* )
	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 31. Dezember 2021	100	0	-124.785
Dividende	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0
	0	0	0
Verteilung des Konzernjahresfehlbetrags	0	-139.897	0
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Vermögensein	0	139.897	-139.897
Stand 31. Dezember 2022	100	0	-264.682
Dividende	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0
Änderung des Konsolidierungskreises	0	0	0
Verteilung des Konzernjahresfehlbetrags	0	-82.320	0
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile"	0	82.320	-82.320
Stand 31. Dezember 2023	100	0	-347.002

	Mutterunternehmen

	Konzernjahresergebnis	Differenzbetrag für das gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnis	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Eigenkapital
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 31. Dezember 2021	0	-482.082	-46	-606.813
Dividende	0	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	-301.665	0	0	-301.665
Währungsumrechnung	0	0	-318	-318
	0	0	0	0
Verteilung des Konzernjahresfehlbetrags	301.665	-161.768	0	0
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Vermögensein	0	0	0	0
Stand 31. Dezember 2022	0	-643.850	-364	-908.796
Dividende	0	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	-253.447	0	0	-253.447
Währungsumrechnung	0	0	364	364
Änderung des Konsolidierungskreises	0	30	0	30
Verteilung des Konzernjahresfehlbetrags	253.447	-171.127	0	0
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile"	0	0	0	0
Stand 31. Dezember 2023	0	-814.947	0	-1.161.849

	Nicht beherrschende Anteile

	Nicht beherrschende Anteile	Konzern-Eigenkapital (Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag)
	TEUR
Stand 31. Dezember 2021	4.923	-601.890
Dividende	-1.004	-1.004
Konzernjahresfehlbetrag	1.004	-300.661
Währungsumrechnung	0	-318
	0	0
Verteilung des Konzernjahresfehlbetrags	0	0
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Vermögensein	0	0
Stand 31. Dezember 2022	4.923	-903.873
Dividende	-1.004	-1.004
Konzernjahresfehlbetrag	1.004	-252.443
Währungsumrechnung	0	364
Änderung des Konsolidierungskreises	0	30
Verteilung des Konzernjahresfehlbetrags	0	0
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile"	0	0
Stand 31. Dezember 2023	4.923	-1.156.926

^*) Das Kommanditkapital, die Rücklagen und die nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile werden identisch zum Jahresabschluss der Autobahn Tank & Rast Gruppe Gmbh & Co. KG ausgewiesen

Konzernanhang zum 31. Dezember 2023

1. Allgemeine Angaben

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG, Bonn, (Amtsgericht Bonn, HRA 8655) ist als Muttergesellschaft verpflichtet, einen Konzernabschluss gemäß §§ 290 ff. HGB aufzustellen. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Zudem wurden die ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftervertrages beachtet.

Das Geschäftsjahr der Konzernmuttergesellschaft entspricht dem Kalenderjahr. Sämtliche in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten Unternehmen haben ebenso wie die als assoziierte Unternehmen im Konzernabschluss berücksichtigten Gesellschaften das Kalenderjahr als Geschäftsjahr.

Die Muttergesellschaft Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG, Bonn, verzichtet nach § 264b HGB auf die Aufstellung eines Anhangs und Lageberichtes und verzichtet auf die Offenlegung des Jahresabschlusses.

2. Konsolidierungskreis

In den Konsolidierungskreis des Konzerns sind einbezogen:

	Anteil %
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen
T&R BidCo GmbH, Bonn ¹	100,00
Deutsche Raststätten Gruppe GmbH, Bonn ¹	100,00
Deutsche Raststätten Gruppe II GmbH, Bonn ¹	100,00
Deutsche Raststätten Gruppe III GmbH, Bonn ¹	100,00
Deutsche Raststätten Gruppe IV GmbH, Bonn ¹	100,00
Deutsche Raststätten Holding GmbH, Frankfurt am Main ¹	100,00
Autobahn Tank & Rast Holding GmbH, Bonn ¹	90,50
Autobahn Tank & Rast GmbH, Bonn ¹	99,99
Tank & Rast Entwicklungsgesellschaft mbH, Bonn ¹	100,00
Autobahn Tank & Rast Belieferungsgesellschaft mbH, Bonn ¹	100,00
Ostdeutsche Autobahntankstellengesellschaft mbH, Berlin ¹	100,00
Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft mbH, Irschenberg ¹	100,00
Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft West mbH, Bonn ¹	100,00
Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft Ost mbH, Bonn ¹	100,00
Sanifair GmbH, Bonn ¹	100,00
Sanifair Nederland GmbH, Bonn ¹	100,00
Autobahn Tank & Rast QSR GmbH, Bonn ¹	100,00
Autobahn Tank & Rast QSR Betriebsgesellschaft GmbH, Bonn ¹	100,00
Cittadino GmbH, Düsseldorf ¹	100,00
Wayne's Coffee Deutschland GmbH, Bonn ¹	100,00
ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH
& Co. Objekte Tank & Rast KG (i.L.), Düsseldorf	100,00
Equity-bewertete assoziierte Unternehmen
Annington Investments GmbH, Düsseldorf	49,80
BAT Werratal GmbH & Co.KG, Kempten (Allgäu)	50,00
Wayne och Margareta's Coffee Aktiebolag, Stockholm (Schweden) ²	100,00

^{Zu Fußnote 1:} Diese Tochtergesellschaften sind gemäß § 264 Abs. 3 HGB von ihrer Verpflichtung befreit, einen handelsrechtlichen Jahresabschluss und einen Lagebericht offenzulegen. Die Gesellschaften nehmen die Erleichterungsvorschrift gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und verzichten auf die Aufstellung eines Anhangs und ggfs. Lageberichtes.

^{Zu Fußnote 2:} siehe hierzu auch unter Punkt 27.

Aufgrund § 290 Abs. 2 Nr. 4 HGB wurde die ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH (RO-SEA) in den Konsolidierungskreis einbezogen. Die Autobahn Tank & Rast GmbH ist zu 100 % am Kommanditkapital der ROSEA beteiligt. Somit trägt die Autobahn Tank & Rast GmbH die Mehrheit der Risiken und Chancen. Die ROSEA stellte ihre operative Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2019 ein. Die ROSEA befindet sich seither in Liquidation.

Im Mai 2021 wurde eine Joint Venture Gesellschaft gegründet, die BAT Werratal GmbH & Co.KG, Kempten (Allgäu) die den Vertrieb von Kraftstoffen, Liquefied Petroleum Gas (kurz "LPG"), Schmierstoffen und AdBlue an der BAT Werratal Süd zum Gegenstand hat. Die Autobahn Tank & Rast GmbH ist mit 50% an der Gesellschaft beteiligt und bezieht diese nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss ein. Der Unterschiedsbetrag zwischen anteiligem Eigenkapital und Buchwert beträgt zum 31. Dezember 2023 auf Basis vorläufiger Jahresabschlusszahlen TEUR 226.

Die Annington Investments GmbH hält eine 24,9 %ige Beteiligung an der Annington Investments II GmbH, Düsseldorf, welche wiederum zu 100 % an der Deutsche Raststätten Beteiligungs-GmbH, Düsseldorf, (DRB), die wiederum zu 9,5 % an der Autobahn Tank & Rast Holding GmbH und mit 0,01 % an der Autobahn Tank & Rast GmbH beteiligt ist.

Die Wayne och Margareta's Coffee Aktiebolag, Stockholm (Schweden), wird aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für den Tank & Rast Konzern seit dem 1. Januar 2023 nicht mehr im Wege der Vollkonsolidierung, sondern nunmehr nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Der zum Zeitpunkt der Übergangskonsolidierung noch bestehende Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 5.528 wurde im Zuge dessen erfolgsneutral mit dem Beteiligungsbuchwert verrechnet. Der fortgeführte Geschäfts- und Firmenwert wurde zum Jahresende in einer Nebenrechnung außerplanmäßig abgeschrieben. Der negative Equity-Wert der Wayne och Margareta's Coffee Aktiebolag beträgt zum 31.Dezember 2023 TEUR -1.417.

3. Konsolidierungsgrundsätze

3.1. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 HGB nach der Neubewertungsmethode. Die hierbei entstandenen Unterschiedsbeträge wurden Vermögensgegenständen und Schulden der Tochterunternehmen entsprechend den enthaltenen stillen Reserven und Lasten zugeordnet. Sofern keine Zuordnung zu einzelnen Posten möglich war, wurde der verbleibende aktive Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung der Deutsche Raststätten Gruppe GmbH zum 30. September 2015 wurden folgende stille Reserven und Lasten identifiziert und in der Neubewertungsbilanz entsprechend berücksichtigt:

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG verwaltet als Holding ihre Anteile an der T&R BidCo GmbH, erfüllt Finanzierungsfunktionen im Konzern und erbringt Dienstleistungen für andere Konzerngesellschaften. Damit ist die operative Tätigkeit des Konzerns der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG geprägt durch die Geschäftstätigkeit der Konzerngesellschaften. Deren Geschäftsmodell basiert auf Konzessionsverträgen zum Betrieb der Servicebetriebe an deutschen Autobahnen mit der Bundesrepublik Deutschland und besteht im Wesentlichen, neben der Vergabe von Belieferungsrechten für Kraftstoff, in der Verfranchisung bzw. Verpachtung von Tankstellen, Raststätten und Hotels. Das Entgelt besteht aus einer fixen und einer variablen Franchisegebühr bzw. Pacht, die monatlich auf Basis der gemeldeten Netzumsätze zu entrichten ist. Basierend auf diesem Geschäftsmodell wurden die Konzessionen im Rahmen der Erstkonsolidierung zum 30. September 2015 mit TEUR 2.920.971 bewertet und als immaterielle Vermögensgegenstände in der Neubewertungsbilanz aktiviert. In Anlehnung an die durchschnittliche Restlaufzeit der bestehenden Konzessionsverträge erfolgt eine lineare Abschreibung über 23 Jahre. Aufgrund der planmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres beläuft sich der Wert der Konzessionen zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 1.873.212 (Vorjahr: TEUR 2.000.228).

Neben der im Rahmen der Neubewertung erfolgten Aufdeckung von stillen Reserven wurde ferner die Vermarktung des Sanifair-Konzeptes außerhalb der deutschen Autobahn an hoch frequentierten Standorten (z.B. Shopping Center, Bahnhöfe, Fast Food Restaurants) als zusätzlicher immaterieller Vermögensgegenstand identifiziert und in Höhe von TEUR 75.820 als Marke aktiviert. Die Abschreibung erfolgt linear über einen Zeitraum von zehn Jahren in Anlehnung an bestehende Franchiseverträge. Aufgrund planmäßiger Abschreibungen (TEUR 5.769) des Geschäftsjahres beläuft sich der Buchwert der Marke zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 10.096 (Vorjahr: TEUR 15.865).

Des Weiteren wurde auch das Sachanlagevermögen der Konzerngesellschaften neu bewertet. Zum Erstkonsolidierungsstichtag ergab sich hierbei ein um TEUR 546.604 höherer beizulegender Zeitwert, der mit TEUR 47.168 den Grundstücken und mit TEUR 499.436 den Gebäuden zugeordnet wurde. Die Abschreibungsdauer der Anlagen bemisst sich dabei anhand der erwarteten Nutzungsdauern der jeweiligen Gebäude. Zum Stichtag betragen die fortgeführten stillen Reserven dieser Sachanlagen TEUR 381.532.

Die Deutsche Raststätten Holding GmbH hält 49,80 % der Anteile an der Annington Investments GmbH. Diese Beteiligung wird aufgrund des Anteilsbesitzes nicht vollkonsolidiert, sondern als assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet und in den Konzernabschluss einbezogen. Durch die im Rahmen der Erstkonsolidierung erfolgte Neubewertung ergab sich ein um TEUR 14.919 höherer Wertansatz, der als Anschaffungskosten aktiviert wurde und einen Geschäfts- oder Firmenwert darstellt. Der Unterschiedsbetrag wird über einen Zeitraum von 27 Jahren abgeschrieben. Die Anschaffungskosten werden künftig um die dem Kapitalanteil der Deutsche Raststätten Holding GmbH entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Von der Annington Investments GmbH geleistete Gewinnausschüttungen werden erfolgsneutral vom Beteiligungsbuchwert abgesetzt.

Durch die im Zusammenhang mit der Erstkonsolidierung 2015 erfolgte Neubewertung hat sich insgesamt ein verbliebener Unterschiedsbetrag von TEUR 904.069 ergeben, der als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert wurde und seitdem, analog zu den aktivierten Konzessionen, über 23 Jahre abgeschrieben wird. Aufgrund der planmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres und der erfolgsneutralen Auflösung von Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von TEUR 3.297, die im Zuge der Erstkonsolidierung 2015 in den damals aktivierten Geschäfts- oder Firmenwert einflossen und diesen nun entsprechend reduzierten, beläuft sich der Goodwill zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 576.505 (Vorjahr: TEUR 615.813).

Die im Rahmen der Neubewertung erfassten Effekte ergaben aufgrund der Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede gegenüber den entsprechenden steuerrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände und Schulden sowie unter Berücksichtigung eines kombinierten Steuersatzes für Gewerbe- und Körperschaftsteuersatz von 30,77 % passive latente Steuern zum Erstkonsolidierungsstichtag von insgesamt TEUR 1.086.378. Seit dem Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrages des Mutterkonzerns mit der T&R BidCo GmbH im Geschäftsjahr 2017 besteht eine ertragsteuerliche Organschaft mit dem größten Teil der vollkonsolidierten Gesellschaften. Da das Mutterunternehmen als Personengesellschaft nicht Steuersubjekt für die Einkommensteuer ist, werden die latenten Steuern nur noch für die Gewerbesteuer gebildet. Durch die planmäßige Auflösung des Geschäftsjahres belaufen sich die passiven latenten Steuern zum 31. Dezember 2023 bei einem Konzernsteuersatz von 15,74% auf TEUR 356.381 (Vorjahr: TEUR 380.539).

3.2. Schuldenkonsolidierung

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften wurden konsolidiert.

3.3. Aufwands- und Ertragskonsolidierung

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind Erlöse und sonstige Erträge aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet worden.

3.4. Zwischenergebniseliminierung

Im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung werden unrealisierte Gewinne aus konzerninternen Transaktionen, die in die Wertansätze von Vermögenswerten eingeflossen sind, eliminiert. Die Eliminierung des Zwischengewinns erfolgt in voller Höhe.

Dasselbe gilt grundsätzlich auch für unrealisierte Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die den Wertansatz von Vermögenswerten reduziert haben.

Innerhalb des Konzerns waren im Geschäftsjahr keine Zwischengewinne zu eliminieren.

3.5. Währungsumrechnung

Die Aktiv- und Passivposten einer auf fremde Währung lautenden Bilanz werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs in Euro umzurechnen ist, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet. Eine sich ergebende Umrechnungsdifferenz wird innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den Rücklagen unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Fremdwährungsgesellschaften vollkonsolidiert.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert und planmäßig über die jeweils erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Für entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wird regelmäßig ein Abschreibungszeitraum von vier bzw. fünf Jahren angesetzt, sofern es sich hierbei um Software handelt. Bei erworbenen Nutzungsrechten an Versorgungsanlagen für Servicebetriebe richtet sich die Abschreibungsdauer nach der Nutzungsdauer dieser Betriebe und beträgt zwischen 30 und 40 Jahre. Für die im Rahmen der Erstkonsolidierung angesetzten Konzessionen beträgt die Nutzungsdauer 23 Jahre. Bei sonstigen erworbenen ähnlichen Rechten und Werten richtet sich die Nutzungsdauer nach der zugrundeliegenden Vertragslaufzeit und beträgt 10 Jahre.

Abzuschreibendes Sachanlagevermögen besteht nur in der Autobahn Tank & Rast GmbH, der Ostdeutsche Autobahntankstellengesellschaft mbH, der Sanifair GmbH, der Tank & Rast Entwicklungsgesellschaft mbH und der Cittadino GmbH. Die Abschreibungen auf das abnutzbare Sachanlagevermögen bemessen sich bei den Gebäuden nach den erwarteten Nutzungsdauern der jeweiligen Anlagen. Für Neubauten betragen die Abschreibungszeiträume, abhängig vom Datum des jeweiligen Bauantrages, 25 bzw. 33 Jahre. Bei den Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung wird überwiegend eine Nutzungsdauer von drei bis zehn Jahren angesetzt.

Soweit der nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen.

Im Jahr der Anschaffung werden auf die Zugänge bei Gebäuden und Betriebs- und Geschäftsausstattung zeitanteilige Abschreibungen verrechnet.

Unter dem Posten Fertiggestellte, noch nicht abgerechnete Anlagen werden Anlagen ausgewiesen, die noch nicht abgerechnet sind und deswegen noch keiner der anderen Kategorien zugeordnet werden konnten. Die Abschreibungszeiträume richten sich nach der jeweiligen Restnutzdauer, welche zwischen drei und 33 Jahren beträgt.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert bis EUR 800 werden seit dem 1. Januar 2018 grundsätzlich im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Die Finanzanlagen beinhalten die Anteile an der Annington Investments GmbH und der BAT Werratal GmbH & Co.KG, Kempten (Allgäu). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem anteiligen Eigenkapital der Annington Investments GmbH beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 12.567 (Vorjahr: TEUR 12.902) und entfällt in voller Höhe auf einen Geschäfts- oder Firmenwert. Der Buchwert der BAT Werratal GmbH & Co. KG beträgt zum 31.12.2023 TEUR 301.

Unter den sonstigen Ausleihungen werden Darlehen an Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter ausgewiesen, die vor dem Jahr 2000 begeben wurden und zum Nominalwert bilanziert werden.

Bei der Bewertung des Umlaufvermögens wird dem Niederstwertprinzip Rechnung getragen.

Die Vorräte werden auf Basis von durchschnittlichen Anschaffungskosten, erforderlichenfalls unter Vornahme von Abschlägen, bewertet.

Die Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände und liquiden Mittel werden zum Nominalwert bilanziert. Erkennbare Risiken werden durch individuelle Bewertungsabschläge in Rahmen von Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden - sofern wesentlich - abgezinst.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält neben Ausgaben vor dem Stichtag, die Aufwendungen für enie bestimmte Zeit nach dem Stichtag darstellen, insbesondere strukturelle Förderung von Franchisenehmern und Gebühren für Bankdarlehen, die über ihre Laufzeit abgegrenzt werden, sowie Disagien.

Unter dem Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen werden vereinnahmte öffentliche Zuschüsse zum Aufbau von Schnellladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge auf Bundesautobahnen ausgewiesen. Im Zeitpunkt der Fälligkeit dieser Zuschüsse werden diese passivisch im Sonderposten abgegrenzt und entsprechend der Nutzungsdauer der entsprechenden Vermögensgegenstände ratierlich erfolgswirksam aufgelöst.

Die Rückstellung für Pensionen zum 31. Dezember 2023 wurde unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck) mit dem anhand des versicherungsmathematischen Teilwertverfahrens ermittelten Erfüllungsbetrag bewertet. Die Berechnung erfolgte mit einem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre bei einer Restlaufzeit von 15 Jahren. Für die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsrückstellungen wurde das Teilwertverfahren angewendet. Dabei wurden ein Zinssatz von 1,83 % (Vorjahr: 1,78%) (zehnjährige Durchschnittsbildung) bzw. 1,75% (Vorjahr: 1,44 %) (siebenjährige Durchschnittsbildung) und eine erwartete Einkommensdynamik von 3,00 % (Vorjahr: 3,00 %) angenommen. Für die Rentenzusagen, die sich an den Regelungen der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder anlehnen, wurde wie im Vorjahr eine Erhöhung von 1,00 % und für die einzelvertraglichen Zusagen eine Steigerung von 2,25 % (Vorjahr: 2,25 %) zugrunde gelegt.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren nach § 253 Abs. 6 HGB beläuft sich auf TEUR 97 (Vorjahr: TEUR 439).

Die Steuerrückstellungen und übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten sowie drohende Verluste aus schwebenden Geschäften auf Grundlage vernünftiger kaufmännischer Beurteilung und werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt. Sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristenadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind.

Die Verbindlichkeiten werden zu Erfüllungsbeträgen berücksichtigt. Sofern es sich bei den Finanzverbindlichkeiten um variabel verzinsliche Darlehen handelt, wurden entsprechende Swaps zur Fixierung der Zinssätze und zur Absicherung der Zahlungsstromrisiken abgeschlossen. Bei Erfüllung der Voraussetzungen werden Sicherungs- und Grundgeschäfte zu Bewertungseinheiten zusammengefasst und nach der Einfrierungsmethode bilanziert. Die Effektivität wird mittels Critical-Terms-Match-Methode beurteilt.

Für Vorauszahlungen von Vertragspartnern werden passive Rechnungsabgrenzungsposten gebildet und über die Laufzeit des Vertrages aufgelöst.

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des bilanzorientierten Temporary-Konzeptes. Hierbei wurden auf die Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede durch die im Rahmen der Erstkonsolidierung erfolgte Neubewertung von Vermögensgegenständen und Schulden passive latente Steuern gebildet. Die Ermittlung erfolgt auf Basis der Einkommensteuersätze des steuerlichen Organkreises der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG von zurzeit 0,00 % für Einkommensteuer sowie 15,74 % (Vorjahr 15,74%) für Gewerbesteuer. Bei der Berechnung der latenten Steuern auf Ebene der Einzelgesellschaften werden nicht nur Unterschiede aus eigenen Bilanzpositionen der Organträgerin Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG einbezogen, sondern auch solche, die sich aus den Differenzen zwischen den Handels- und Steuerbilanzen bei den anderen Organgesellschaften ergeben, an denen die Gesellschaft direkt oder indirekt beteiligt ist. Zum 31. Dezember 2023 ergab sich insgesamt ein Überhang aktiver latenter Steuern aus Drohverlustrückstellungen, Konzessionen und Pensionsrückstellungen, der aufgrund des Aktivierungswahlrechtes des § 298 Abs. 1 i.V.m. § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt wurde.

Umsatzerlöse werden mit Leistungserbringung bzw. mit Gefahrenübergang realisiert.

Erläuterungen zur Bilanz

5. Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung sind im Anlagespiegel des Konzerns dargestellt.

Im Berichtsjahr wurde das immaterielle Anlagevermögen der Wayne och Margareta's Coffee Aktiebolag in Höhe von TEUR 5.602 (davon TEUR 5.528 Geschäfts- und Firmenwert) und das Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 706 entkonsolidiert.

6. Vorräte

Vorratsbestände bestehen bei der Autobahn Tank & Rast GmbH, Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft mbH, Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft West mbH, Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft Ost mbH, Autobahn Tank & Rast QSR Betriebsgesellschaft mbH, der Autobahn Tank & Rast Belieferungsgesellschaft mbH und Wayne's Coffee Deutschland GmbH.

Die Bestände bei der Autobahn Tank & Rast Belieferungsgesellschaft mbH beinhalten fast ausschließlich Kraftstoffe zur Belieferung von Tankanlagen, die der anderen Gesellschaften dienen dort als Einsatzstoffe für die Serviceleistungen der Betriebe.

7. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	50.874	55.751
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	(14.337)	(20.507)
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	0	0
Forderungen gegen Gesellschafter	0	0
Sonstige Vermögensgegenstände	20.220	18.319
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	(7.998)	(7.263)
Summe Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	71.094	74.070

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen die Forderungen gegen Mineralölgesellschaften, aus der Werbeflächenvermarktung, Pachten für den Monat Dezember des Geschäftsjahres und andere Geschäftspartner aus weiterberechenbaren Kosten.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind u.a. Steuerforderungen, geleistete Abschlagszahlungen an Versorgungsunternehmen, Kautionen sowie Ansprüche der Gesellschaft gegen Pächter aus weiterberechenbaren Kosten enthalten.

8. Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel enthalten Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestände. Von den flüssigen Mitteln unterliegen Mio. 5,2 EUR Verfügungsbeschränkungen.

9. Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten (TEUR 28.260, Vorjahr: TEUR 15.551) enthalten analog zum Vorjahr Ausgaben vor dem Stichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag darstellen, insbesondere strukturelle Förderungen von Pächtern, Gebühren für Bankdarlehen und Disagien, die über ihre Laufzeit abgegrenzt werden.

10. Eigenkapital

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe weist zum 31. Dezember 2023 nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile in Höhe von TEUR 1.156.926 (i. Vj. TEUR 903.873) aus.

Die Kommanditeinlage der Muttergesellschaft von TEUR 100 ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Die Rücklagen haben sich aufgrund des Jahresfehlbetrages der Muttergesellschaft zum 31.12.2023 um TEUR -82.320 verringert. Die Verrechnung mit den Gewinnrücklagen erfolgte gemäß Gesellschafterbeschluss innerhalb des Geschäftsjahres 2023. Der Differenzbetrag für das gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnis hat sich durch den Jahresfehlbetrag der übrigen Gesellschaften um TEUR -171.097 auf TEUR -814.947 erhöht.

11. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

Unter dem Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen werden vereinnahmte öffentliche Zuschüsse zum Aufbau von Schnellladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge auf Bundesautobahnen ausgewiesen. Im Zeitpunkt der Fälligkeit dieser Zuschüsse werden diese passivisch im Sonderposten abgegrenzt und entsprechend der Nutzungsdauer der entsprechenden Vermögensgegenstände ratierlich erfolgswirksam aufgelöst.

12. Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen beruhen auf einer Betriebsvereinbarung, nach der bestimmte Mitarbeiter eine Pensionszusage in Anlehnung an die Regelungen der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder erhalten. Daneben bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Geschäftsführern und deren Angehörigen.

Die Steuerrückstellungen beinhalten Rückstellungen für Gewerbe- und Körperschaftsteuer für das laufende Jahr sowie für Vorjahre, soweit diese noch nicht endgültig veranlagt sind.

Die sonstigen Rückstellungen umfassen neben noch nicht abgerechneten Bauleistungen in Höhe von TEUR 11.752 (Vorjahr: TEUR 5.326) und weiteren Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von TEUR 15.175 (Vorjahr: TEUR 16.783) vor allem auch eine Rückstellung für extrem gestiegene Energiekosten in Folge des Ukraine/Russlandkrieges in Höhe von TEUR 9.500 (Vorjahr: TEUR 21.100) und für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in Höhe von TEUR 6.155 (Vorjahr: TEUR 7.386), für negative Marktwerte der Bewertungseinheit (sog. Mikrohedges) mit den Senior Facilities. Daneben bestehen in dieser Position Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Personalkosten (TEUR 6.932).

13. Verbindlichkeiten

	mit einer Restlaufzeit von
	bis zu einem Jahr	mehr als einem Jahr	mehr als fünf Jahren	Gesamtbetrag
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.018	0	0	2.018
Vorjahr	(3.322)	(0)	(0)	(3.322)
Finanzverbindlichkeiten	26.947	463.000	1.095.636	1.585.583
Vorjahr	(26.082)	(763.000)	(816.092)	(1.605.174)
- davon Anleihen	(722)	(300.000)	(300.000)	(600.722)
(Vorjahr)	(722)	(600.000)	(0)	(600.722)
- davon ggü. Bankenkonsortium	(2.373)	(163.000)	(0)	(165.373)
(Vorjahr)	(1.414)	(163.000)	(0)	(164.414)
- davon Privatplatzierungen	(23.852)	(0)	(795.636)	(819.488)
(Vorjahr)	(23.946)	(0)	(816.092)	(840.038)
Verbindlichkeiten aus	75.800	1.098	0	76.898
Lieferungen und Leistungen Vorjahr	(40.167)	(1.109)	(0)	(41.276)
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierte Unternehmen	0	0	0	0
(Vorjahr)	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern nahe stehenden Unternehmen	15.091		2.732.723	2.747.814
Vorjahr	(14.787)	(0)	(2.678.636)	(2.693.423)
Sonstige Verbindlichkeiten	14.725	620	0	15.345
Vorjahr	(18.051)	(1.016)	(0)	(19.067)
- davon aus Steuern	(344)	(0)	(0)	(344)
Vorjahr	(431)	(0)	(0)	(431)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	-(2)	(0)	(0)	-(2)
Vorjahr	(111)	(0)	(0)	(111)
Summe Verbindlichkeiten	134.581	464.718	3.828.359	4.427.658
Vorjahr	(102.409)	(765.125)	(3.494.728)	(4.362.262)

Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten beinhalten wie im Vorjahr abgegrenzte Zinsen in Höhe von TEUR 2.018 (Vorjahr: TEUR 3.322). Der gewährte Investitionsmittelkredit, der im Vorjahr um TEUR 20.000 reduziert wurde, wurde im Geschäftsjahr nicht in Anspruch genommen.

Die Position Finanzverbindlichkeiten betrifft Verbindlichkeiten der Deutsche Raststätten Holding GmbH, der Autobahn Tank & Rast Holding GmbH sowie der Autobahn Tank & Rast GmbH gegenüber der Roadster Finance DAC, die im Geschäftsjahr 2017 gegründet wurde, um Fremdkapital für Gesellschaften des Autobahn Tank & Rast Konzerns aufzunehmen und im Wege von Darlehen weiterzureichen. Die zum 31. Dezember 2023 bestehenden Finanzverbindlichkeiten beinhalten neben von einem Bankenkonsortium gewährten Darlehen (TEUR 163.000), der Senior Term Loan, dessen Laufzeit in 2021 bis zum Jahr 2026 verlängert wurde, wie im Vorjahr Verbindlichkeiten aus Privatplatzierungen auf dem Markt in den Vereinigten Staaten mit einer Laufzeit bis 2032 bzw. 2036 (TEUR 516.091, Vorjahr: TEUR 536.545), bei denen im Geschäftsjahr, wie bereits in 2022, die vertraglich vereinbarte Tilgung in Höhe von TEUR 20.454 für eine Tranche geleistet wurde, sowie Verbindlichkeiten aus in zwei Tranchen begebenen Anleihen mit einer ursprünglichen Laufzeit bis 2024 bzw. 2027 (TEUR 600.000). Die Anleihe mit Laufzeit bis 2024 wurde im Rahmen einer Refinanzierung in 2023 vorzeitig mit Closing in 2024 mit einer Laufzeit bis 2034 refinanziert. In 2018 wurden darüber hinaus festverzinsliche Privatplatzierungen auf dem europäischen Markt in Höhe von TEUR 300.000 platziert, die eine Laufzeit bis Dezember 2035 haben. Daneben beinhaltet die Finanzierung auch einen flexibel nutzbaren Betriebsmittelkredit von TEUR 50.000, der jedoch im Berichtsjahr nicht in Anspruch genommen wurde.

Die Autobahn Tank und Rast Gruppe hat am 29. Juli 2021 eine Refinanzierung mit einem Bankenkonsortium bestehend aus sieben bereits an der vorherigen Finanzierung beteiligten Banken über TEUR 463.000 abgeschlossen. Es wurden vorzeitig die folgenden Kreditlinien bis 2026 verlängert: Der Senior Term Loan über TEUR 163.000, revolvierende Kreditlinien über TEUR 230.000 sowie die Liquiditätsfazilität über TEUR 70.000. Hierbei wurden auch die vertraglichen Zinsmargen angepasst.

Die Autobahn Tank und Rast Gruppe hat eine am 9. Dezember 2024 auslaufende Anleihe über TEUR 300.000 mittels Ausgaben von Privatplatzierungen mit verzögerter Ziehung am 12. November 2024 durch die Roadster Finance DAC frühzeitig refinanziert.

Im Oktober 2017 wurden die bislang von einem Bankenkonsortium verschiedenen Gesellschaften des Autobahn Tank & Rast Konzerns bereitgestellten, variabel verzinsten Darlehen, der sogenannte Senior Term Loan, in Höhe von insgesamt TEUR 1.400.000 durch variabel verzinsliche Darlehen eines Bankenkonsortiums an die Roadster Finance DAC in Höhe von TEUR 913.000 ersetzt, davon sind im Geschäftsjahr 2023 durch die oben genannte Refinanzierung mit einer Laufzeit bis 2026 noch TEUR 163.000 in Anspruch genommen.

Im Oktober und November 2017 hat die Roadster Finance DAC Fremdkapital über Privatplatzierungen auf dem Markt in den Vereinigten Staaten von Amerika, sogenannte US Private Placements, im Gesamtvolumen von TEUR 557.000 aufgenommen. Die planmäßigen Tilgungen in Höhe von TEUR 225.000 werden zwischen 2022 und 2032 mit jährlichen Tilgungen in Höhe von TEUR 20.454 geleistet. Die planmäßige Tilgung des anderen Teilbetrages in Höhe von TEUR 332.000 wird zwischen 2028 bzw. 2030 und 2036 erfolgen.

Zudem hat die Roadster Finance DAC im Dezember 2017 zwei festverzinsliche Anleihen von jeweils TEUR 300.000 an der irischen Börse emittiert, von denen eine Anleihe (Tranche A) eine ursprüngliche Laufzeit bis 2024, die im Rahmen einer Refinanzierung in 2023 vorzeitig mit Closing in 2024 mit einer Laufzeit bis 2034 refinanziert wurde und die andere Anleihe (Tranche B) eine Laufzeit bis 2027 aufweist.

Die Finanzverbindlichkeiten sind wie im Vorjahr durch eine Globalzession aller gegenwärtigen und künftigen Forderungen der Konzerngesellschaften sowie der Verpfändung der Bankkonten der Konzerngesellschaft, die bei deutschen Kreditinstituten geführt werden, sowie der Anteile der Gesellschaft an der Autobahn Tank & Rast GmbH, Autobahn Tank & Rast Belieferungsgesellschaft mbH, Tank & Rast Entwicklungsgesellschaft mbH, Tank & Rast Holding GmbH, Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft mbH, der Sanifair GmbH und der Ostdeutsche Autobahntankstellengesellschaft mbH gesichert. Die Sicherheiten dienen ausschließlich der Besicherung der eigenen Verbindlichkeiten.

Die Durchsetzbarkeit etwaiger Ansprüche aus den Garantien und Verpfändungen durch Kreditinstitute ist jedoch nur insoweit möglich, als dies nicht gegen die Regelungen der §§ 30, 31 ff. GmbHG verstößt.

Im Jahr 2015 wurde das bestehende günstige Zinsniveau durch den Abschluss von weiteren Zinsswaps für die Jahre 2020 bis 2028 gesichert. Die Gesellschaft erwartete nach Beendigung der laufenden Zinsswaps im September 2020 mit hoher Wahrscheinlichkeit den Abschluss einer variabel verzinslichen Anschlussfinanzierung über mindestens TEUR 1.260.000, da Tilgungen für das von einem Bankenkonsortium gewährte Darlehen (sog. Senior Facilities) über die Laufzeit des Vertrages nicht vorgesehen waren. Für diese Anschlussfinanzierung wurden angesichts des geplanten Umfangs und des zeitlichen Anfalls antizipative Bewertungseinheiten in Form von Mikrohedges gebildet, bei denen das Sicherungsgeschäft vollständig durch das Grundlagengeschäft gedeckt sein würde und alle variablen wertbestimmenden Faktoren übereinstimmen würden, so dass eine effektive Bewertungseinheit bestand. Aufgrund der teilweisen Tilgungen des variabel verzinslichen Darlehens erwartet die Gesellschaft insoweit nicht mehr den Abschluss einer variabel verzinslichen Anschlussfinanzierung und hat daher insoweit gegenläufige Zinsswaps abgeschlossen, die hinsichtlich Betrag, Fälligkeit und Zinszahlungsterminen mit den ursprünglichen Swaps identisch sind. Da durch den Abschluss der gegenläufigen Swaps ein Nettoabfluss von finanziellen Mitteln festgeschrieben wurde, wurde zum 31. Dezember 2023 eine Rückstellung in Höhe von TEUR 6.155 gebildet.

Für den Teil, für den noch ein Grundgeschäft mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartet wird, war trotz des negativen Marktwertes eine Drohverlustrückstellung zum Bilanzstichtag nicht zu bilden. Zum Stichtag beträgt der beizulegende Zeitwert der nun mehr offenstehenden Zinsswaps Mio. EUR 12,1 (Vorjahr: Mio. EUR 40,2) und der in 2017 abgeschlossenen gegenläufigen Swaps Mio. EUR -48,2 (Vorjahr: Mio. EUR -79,2).

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern nahestehenden Unternehmen beinhalten insgesamt 13 Darlehen, die der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG im September 2015 gewährt wurden. Es handelt sich bei den Darlehensgebern um verbundene Unternehmen der Kommanditisten. Die Darlehen haben eine Laufzeit bis zum 17. September 2040. Planmäßige Tilgungen sind nicht zu leisten. Freiwillige vorzeitige Tilgungen sind jedoch zulässig und wurden im Geschäftsjahr vorgenommen. Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern nahestehenden Unternehmen resultiert aus Zinsen.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern nahestehenden Unternehmen beinhalten die bis zum Bilanzstichtag aufgelaufenen Zinsen für die Darlehen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind erhaltene Kautionen in Höhe von TEUR 422 enthalten.

14. Passive latente Steuern

Passive latente Steuern resultieren aus temporären Differenzen zwischen den steuerlichen Werten und den handelsrechtlichen Bilanzansätzen bei den immateriellen Vermögensgegenständen und den Sachanlagen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

15. Umsatzerlöse

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Kraftstoffgeschäft	352.723	346.739
Elektromobilität ^*	4.563	0
Franchise-/Pachtgeschäft	184.940	159.552
Eigenbetriebe	68.855	57.482
Übrige Umsatzerlöse	69.842	80.754
Umsatzerlöse	680.923	644.527

^* Gliederung der Umsätze in 2023 erstmalig angepasst.

Die Umsatzerlöse im Konzern wurden überwiegend durch das Kraftstoffgeschäft, das sowohl die Eigenbelieferung als auch die Belieferung durch Mineralölgesellschaften von verpachteten Standorten mit Kraftstoffen umfasst, sowie durch die Verpachtung und Verfranchisung von Servicebetrieben erwirtschaftet.

16. Sonstige betriebliche Erträge

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen	245	223
Erstattungen für Schadensfälle	7.464	7.666
Periodenfremde Erträge	18.795	8.725
Übrige	6.164	4.864
Sonstige betriebliche Erträge	32.668	21.478

Die periodenfremden sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus Wertaufholung von Umlaufvermögen (TEUR 4.962) und der Auflösung von im Vorjahr gebildeten Rückstellungen (TEUR 13.833). Die größten aufgelösten Posten betreffen dabei im Wesentlichen Rückstellungen für drohende Verluste (TEUR 3.288), Rückstellung für extrem gestiegene Energiekosten in Folge des Ukraine / Russlandkrieges in Höhe von TEUR 2.600 und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (TEUR 1.390).

17. Materialaufwand

Materialaufwand im Konzern entsteht insbesondere in den im Konzern selbst geführten Servicebetrieben, im Zusammenhang mit der Lieferung von Kraftstoffen und deren Zusätzen sowie Autogas und der Beschaffung von Werbeflächen.

18. Abschreibungen

In den Abschreibungen des Konzerns sind auch die planmäßigen Abschreibungen auf die aktivierten Konzessionen in Höhe von TEUR 126.999 (Vorjahr: TEUR 126.999), auf den Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von TEUR 39.308 (Vorjahr: TEUR 41.674) und die planmäßigen Abschreibungen der höheren beizulegenden Zeitwerte der Gebäude in Höhe von TEUR 20.684 (Vorjahr: TEUR 20.007) enthalten. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 4.487 auf Sachanlagevermögen und Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Gesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten von im Wesentlichen uneinbringlichen Forderungen in Höhe von TEUR 28.048 (Vorjahr: TEUR 21.369) vorgenommen.

19. Sonstige betriebliche Aufwendungen

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Betriebskosten	78.106	56.823
Unterhaltsaufwendungen für Servicebetriebe	48.267	32.892
Leistungen an den Bund	13.865	12.154
Übrige Betriebskosten	15.974	11.777
Vertriebskosten	7.178	6.171
Werbekosten/Öffentlichkeitsarbeit	4.065	3.621
Reisekosten	555	384
Übrige Vertriebskosten	2.558	2.166
Verwaltungskosten	53.362	51.236
Rechts-/Beratungs- und Prüfungskosten	20.645	19.295
EDV-Kosten	12.689	12.770
Raumkosten	6.289	5.085
Bürokosten	2.462	2.457
Übrige Verwaltungskosten	11.277	11.629
Übrige Aufwendungen	26.194	64.848
Sonstige betriebliche Aufwendungen	164.840	179.078

Die übrigen Aufwendungen enthalten neben Kreditkartengebühren und Verkaufsprovisionen insbesondere Fremdleisterkosten in Höhe von TEUR 4.299 (Vorjahr: TEUR 4.974).

20. Finanzergebnis

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen	-10.351	500
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	5.932	4.766
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	228.359	226.500
- davon Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen	(252)	(299)
- davon an den Gesellschaftern nahestehende Unternehmen	(174.591)	(171.945)
Finanzergebnis	-232.778	-221.234

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen die Zinsen für die Finanzverbindlichkeiten. Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen betrifft mit TEUR 11.044 im Wesentlichen die Wayne och Margareta's Coffee Aktiebolag. Davon resultieren TEUR 5.527 aus der außerplanmäßigen Abschreibung des Geschäfts- und Firmenwertes innerhalb des Geschäftsjahres, TEUR 2.700 aus den außerplanmäßigen Abschreibungen der Kapitalerhöhungen des Geschäftsjahres und TEUR 2.773 aus dem anteiligen Jahresfehlbetrag der Gesellschaft.

21. Steuern

Der Steuerertrag resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung der passiven latenten Steuern (TEUR 24.158; Vorjahr: TEUR 24.052).

Die sonstigen Steuern resultieren überwiegend aus Grundsteuer.

22. Angaben zu außergewöhnlichen Erträgen und Aufwendungen

Auch im Geschäftsjahr 2023 war das Franchisenetzwerk von gestiegenen Energiekosten im Zuge des Angriffs von Russland auf die Ukraine betroffen. Aufgrund dessen wurden seitens der Gruppe Forderungen gegenüber Franchisenehmern in Höhe von TEUR 28.048 erlassen bzw. wertberichtigt. Zudem wurden wirtschaftliche Stützungsmaßnahmen und außerordentliche Aufwendungen für Geschäftspartner in Höhe von TEUR 3.162 erfasst.

Die Stützungszahlungen wurden in den übrigen Aufwendungen der sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Wertberichtigungen auf die Forderungen wurden gem. § 275 Abs. 2 Nr. 7b) HGB unter dem Posten "Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten" ausgewiesen. Von im Vorjahr gebildeten Rückstellungen wurden im Geschäftsjahr (TEUR 13.833) aufgelöst. Die größten aufgelösten Posten betreffen dabei im Wesentlichen Rückstellungen für drohende Verluste (TEUR 3.288), Rückstellung für extrem gestiegene Energiekosten in Folge des Ukraine/Russlandkrieges in Höhe von TEUR 2.600 und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (TEUR 1.390).

Daneben wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 4.487 vorgenommen und betreffen im Wesentlichen nicht fertiggestellte Anlagen aus Vorjahren.

Aus der Überganskonsolidierung der Waynes och Margareta's Coffee Aktiebolag, Stockholm, zum 1. Januar 2023 und der Fortschreibung des at equity Wertes im Geschäftsjahr 2023 ergab sich ein negativer Effekt auf das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 11.044.

23. Anteilsbesitz

Der Autobahn Tank und Rast Gruppe GmbH & Co. KG Konzern ist indirekt an folgenden Gesellschaften beteiligt:

	Eigenkapital	Anteil	Ergebnis
	TEUR	%	TEUR
BAT Werratal GmbH & Co. KG, Kempten ¹	150	50,00	447
Annington Investments GmbH, Düsseldorf	163.060	49,80	631

¹ Gem. Jahresabschlussentwurf Geschäftsjahr 1. Oktober 2022 bis zum 30.09.2023

Sonstige Angaben

24. Außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen
- bis zu einem Jahr	21.166	16.565
- zwischen einem und fünf Jahren	71.215	55.839
- mehr als fünf Jahre	144.964	138.546
Bestellobligo für Investitionen	47.304	26.288
	284.649	237.238

Die Angaben zu Miet-, Pacht- und Leasingverträgen resultieren im Wesentlichen aus einem für das Verwaltungsgebäude abgeschlossenen Mietvertrag ohne vertraglich vereinbarte Nebenkosten.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beinhaltet Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 3.168.

Es wurden Operating-Leasingverträge, im Wesentlichen für die Nutzung des Verwaltungsgebäudes, abgeschlossen. Dies trägt zur Verringerung der Kapitalbindung bei und belässt das Investitionsrisiko beim Leasinggeber. Die Leasingverträge haben noch Restlaufzeiten zwischen weniger als einem bis zu 15 Jahren und werden im kommenden Geschäftsjahr voraussichtlich zu einem jährlichen Leasingaufwand in Höhe von TEUR 21.166 führen. Restwertgarantien zugunsten der Leasinggeber nach Ende der Laufzeit sind in den Leasingverträgen nicht vorgesehen.

25. Mitarbeiter

Beschäftigte (Jahresdurchschnitt)

	2023	2022
Standorte	894	831
Verwaltung	454	412
	1.348	1.243
Auszubildende	26	19
	1.374	1.262

26. Gesamthonorar des Abschlussprüfers

	Abschlussprüfung	Andere Bestätigungsleistungen	Steuerberatung	Sonstige Leistungen	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
KPMG AG	523	96	0	329	948

27. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres

Mit Vertrag vom 4. Januar 2024 wurde die im Wege der Equity-Bilanzierung in den Konzernabschluss einbezogene 100 %-ige Tochtergesellschaft Wayne och Margareta's Coffee Aktiebolag, Stockholm, verkauft. Im Zuge des Verkaufs fielen Aufwendungen in Höhe von TEUR 5.681 an. Die Übertragung der Anteile erfolgte zum 1. Januar 2024.

28. Persönlich haftende Gesellschafterin

Persönlich haftende Gesellschafterin der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG ist die Autobahn Tank & Rast Management GmbH, Bonn, (Amtsgericht Bonn; HRB 21964) mit einem Stammkapital von TEUR 25.

Die Geschäftsführer der Komplementärin waren im Geschäftsjahr 2023:

Peter Markus Löw, Remagen

(Chief Executive Officer)

Lutz Scharpe, Meerbusch

(Chief Financial Officer)

Peter Krosta, Ascheberg

(Chief Operating Officer)

29. Geschäftsführende Kommanditistin

Geschäftsführende Kommanditistin ist die T&R MLP GmbH, Bonn, (Amtsgericht Bonn; HRB 21973) mit einem Stammkapital von TEUR 25.

Die Geschäftsführer der geschäftsführenden Kommanditistin waren im Geschäftsjahr 2023:

Peter Markus Löw, Remagen

(Chief Executive Officer)

Lutz Scharpe, Meerbusch

(Chief Financial Officer)

Peter Krosta, Ascheberg

(Chief Operating Officer)

30. Gesamtbezüge der Geschäftsführer

Unter Anwendung des § 314 Abs. 3 HGB verzichtet die Gesellschaft analog zum Vorjahr auf die Angabe der Vergütung der Geschäftsführung des Mutterunternehmens.

31. Gewinn-Verlustverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführer schlagen vor, den Jahresfehlbetrag der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG, Bonn, in Höhe von TEUR 82.320 mit dem Kapitalkonto II zu verrechnen.

Bonn, den 26. März 2024

Autobahn Tank & Rast Management GmbH sowie T&R MLP GmbH

Peter Markus Löw

Lutz Scharpe

Peter Krosta

Der Konzernabschluss der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 wurde am 16. April 2024 gebilligt.

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2023	Änderung des Konsolidierungskreises	Zugänge
	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögens gegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.166.375	-171	31.896
2. Geschäfts- oder Firmenwert	924.451	-5.528	0
3. Geleistete Anzahlungen	12.116	0	4.394
	4.102.942	-5.699	36.290
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	989.993	0	179
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	241.956	-1.361	5.466

3. Fertiggestellte, noch nicht abgerechnete Anlagen	64.609	0	18.367

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	31.225	0	37.799

	1.327.784	-1.361	61.811
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	95.243	6.609	3.296
2. Sonstige Ausleihungen	7	0	0
	95.250	6.609	3.296
	5.525.976	-451	101.397

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Umbuchungen	Abgänge	Währungsunterschiede	31.12.2023
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögens gegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.141	89.965	0	3.110,275
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	0	918.924
3. Geleistete Anzahlungen	-2.014	144	0	14,352
	127	90.109	0	4.043.551
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	16.918	38	0	1.007.052
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.065	48.230	0	0
				215,897
3. Fertiggestellte, noch nicht abgerechnete Anlagen	-21.206	1.664	0	0
				60.106
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-13.904	2.296	0	0
				52.824
	-127	52.228	0	1.335.879
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	1.082	0	104.067
2. Sonstige Ausleihungen	0	2	0	5
	0	1.084	0	104.072
	0	143.420	0	5.483.502

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2023	Änderung des Konsolidierungskreises	Abschreibungen des Geschäftsjahres
	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögens gegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.105.459	-97	167.399
2. Geschäfts- oder Firmenwert	303.111	0	39.308
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0
	1.408.570	-97	206.707
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	290.341	0	40.792
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0	-655	34.691
	151.974
3. Fertiggestellte, noch nicht abgerechnete Anlagen	0	0	3.983
	9.509
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	3.284
	924
	452.748	-655	82.750
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	3.936	0	8.883
2. Sonstige Ausleihungen	0	0	0
	3.936	0	8.883
	1.865.254	-752	298.340

	Kumulierte Abschreibungen
	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2023
	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögens gegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	22	89.958	1.182.825
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	342.419
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0
	22	89.958	1.525.244
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1,033	0	332.166
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.392	47.939	0
			140.462
3. Fertiggestellte, noch nicht abgerechnete Anlagen	-3.447	297	0
			9.748
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	1.064	0
			3.144
	-22	49.300	485.520
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	0	12.819
2. Sonstige Ausleihungen	0	0	0
	0	0	12.819
	0	139.258	2.023.583

	Buchwerte
	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögens gegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.927.450	2.060,915
2. Geschäfts- oder Firmenwert	576,505	621.340
3. Geleistete Anzahlungen	14.352	12.116
	2.518.307	2.694.371
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	674.886	699.652
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	75.435	89.982

3. Fertiggestellte, noch nicht abgerechnete Anlagen	50.358	55.100

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	49,680	30.301

	850.359	875.035
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	91.247	91.307
2. Sonstige Ausleihungen	5	7
	91.252	91.314
	3.459.918	3.660.720

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023

A. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell

Der Konzern der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG (im Folgenden kurz "T&R") ist geprägt durch die operative Geschäftstätigkeit der Konzerngesellschaften. Deren Geschäftsmodell besteht im Wesentlichen aus der Vergabe von Belieferungsrechten für Kraftstoff und in der Verpachtung und Verfranchisung von ca. 360 Tankstellen, ca. 400 Raststätten, rund 420 Sanifair Betrieben (auf der Autobahn) und ca. 50 Hotels. Das Entgelt besteht aus einem fixen und einem variablen Anteil, der monatlich auf Basis der gemeldeten Umsätze zu entrichten ist.

Der größte Teil des operativen Geschäfts des Konzerns erfolgt durch die Autobahn Tank & Rast GmbH. Die Pächter des Franchisesystems profitieren von den engen Beziehungen der Autobahn Tank & Rast GmbH zu international anerkannten Marken wie McDonald's, Burger King, Nordsee, Coffee Fellows, Lavazza, Segafredo und Starbucks sowie von den eigenen Marken wie u.a. Serways, EssBar, Tabilo und Sanifair. Die Gesellschaft Waynes och Margareta's Coffee Aktiebolag, Stockholm, Schweden, wurde aufgrund Ihrer für den Konzern unwesentlichen Bedeutung zum 1. Januar 2023 übergangskonsolidiert und im Geschäftsjahr 2023 at equity in den Konzernabschluss einbezogen. Alle Anteile an der Gesellschaft wurden mit Wirkung zum 1. Januar 2024 verkauft.

Zusätzlich zum klassischen Kraftstoffgeschäft gewinnt das Thema E-Mobilität stetig an Bedeutung. T&R ist bereits 2011 in den Aufbau von Ladeinfrastruktur an den Autobahnen eingestiegen und hat seitdem, zusammen mit dem Verkehrsministerium und den Kooperationspartnern (EnBW, E.ON, IONITY und Mer), das größte nationale Schnellladenetz in Europa aufgebaut. Ende 2023 waren rund 380 Standorte mit 1.470 Ladepunkten ausgerüstet, wobei jeder Ladepunkt über mindestens 50kW Leistung verfügt, aber meist Leistungen von 150-350kW bietet. Für T&R ergeben sich somit in Zukunft hervorragende Perspektiven vom weiteren Markthochlauf der E-Mobilität zu profitieren. Ein weiterer Ausbau des Schnellladenetztes ist geplant.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Nachdem die Entwicklung der Weltwirtschaft und folglich auch die Entwicklung der deutschen Wirtschaft in den letzten Jahren maßgeblich von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der Corona- Pandemie bestimmt war, zeichnet sich jetzt eine Erholung der deutschen Wirtschaft ab. Laut "Ifo Konjunkturprognose Winter 2023" sinkt die Inflation weiter, die Lohneinkommen steigen und die Beschäftigung ist hoch wie nie zuvor im wiedervereinigten Deutschland. Dies führt zu erhöhter Kaufkraft und damit sollte auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage steigen. Gegenüber dem Vorjahr geht die Prognose von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um insgesamt -0,3 % (Veränderung Vorjahr: 1,8 %) aus. Für die beiden Folgejahre wird eine Zunahme von +0,9% bzw. +1,3% prognostiziert. Trotz sinkender Inflation und steigender Lohneinkommen bleibt die Erholung beim privaten Konsum bisher aus. Nachdem der private Konsum im letzten Jahr um 3,9% gestiegen war, sanken die privaten Konsumausgaben in 2023 um -1,1%, nicht zuletzt, weil ein Teil des Kaufkraftplus gespart wurde. Die Arbeitslosenquote in % der zivilen Erwerbspersonen lag mit 5,7 % im Jahresdurchschnitt um 0,4 %- Punkte über dem Wert des Jahres 2022. Der Benzinpreis lag laut en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V. im Jahresdurchschnitt mit 184,87 Cent pro Liter unter dem Niveau des Vorjahres von 192,59 Cent pro Liter. Der Dieselpreis lag ebenfalls mit 173,72 Cent pro Liter unter dem Vorjahreswert von 196,04 Cent pro Liter.

Gemäß der Mittelfristprognose Sommer 2023 der Intraplan Consult GmbH hat sich das Aufkommen des Straßengüterverkehrs um 6,0 % reduziert, während sich das Aufkommen des Personenverkehrs um 4,0% im Jahr 2023 erhöhte. Der Anteil des Güterverkehrs über die Straße ist leicht um 0,2 % auf 71,9 % gesunken und soll in den kommenden Jahren nahezu unverändert bleiben.

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die wesentlichen Leistungsindikatoren des Konzerns sind die Umsatzerlöse, das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) und die Investitionen in das Anlagevermögen.

Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) ist definiert als das Konzernergebnis vor Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten, Ergebnis aus assoziierten Unternehmen, sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, Zinsen und ähnliche Aufwendungen, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, sonstigen Steuern sowie Erträge und Aufwendungen aus außergewöhnlichen Sachverhalten.

Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Ergebnis aus assoziierten Unternehmen, den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sowie den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen zusammen.

Wesentliche nicht finanzielle Leistungsindikatoren bestehen nicht.

3. Geschäftsverlauf

Die Umsatzerlöse im Konzern betrugen für das Geschäftsjahr 2023 Mio. EUR 680,9 (Vorjahr: Mio. EUR 644,5). Die Umsatzsteigerungen konnten in nahezu allen Bereichen der T&R Gruppe, insbesondere im Franchise- und Pachtgeschäft als auch im Kraftstoffgeschäft, erzielt werden. Diesem Anstieg standen verringerte sonstige Umsatzerlöse aus Zuschüssen und sonstigen Vergütungen gegenüber.

Das operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich von Mio. EUR 217,6 auf Mio. EUR 276,3.

Bei Betrachtung des bereinigten operativen Ergebnisses (bereinigtes EBITDA) ergab sich eine deutliche Erhöhung von Mio. EUR 266,3 auf Mio. EUR 287,6. Die diesjährigen außergewöhnlichen Aufwendungen in Höhe von Mio. EUR 11,5 (im Vorjahr Mio. EUR 48,7) sind mit Mio. EUR 11,0 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, mit Mio. EUR 0,3 in den Personalaufwendungen und mit Mio. EUR 0,2 im Finanzergebnis enthalten und werden für Zwecke des bereinigten EBITDA eliminiert. Die Zunahme des Bereinigten EBITDA ist auf die gestiegenen Umsatzerlöse im Zuge des Abklingens der Corona-Pandemie zurückzuführen. Die außerordentlichen Aufwände sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken; dies resultiert im Wesentlichen aus geringeren Unterstützungsleistungen an Franchisenehmer und Geschäftspartner im Zuge der letztjährigen Energiekrise (Mio. EUR 3,2; Vorjahr: Mio. EUR 30,1).

Die Prognose im Lagebericht des Vorjahres ging aufgrund der beendeten Corona-Pandemie von einem verbesserten Umfeld und einer leichten Steigung des bereinigten operativen Ergebnisses bei starkem Umsatzanstieg aus. Diese Annahme wurde durch die Entwicklung des Geschäftsjahres hinsichtlich des bereinigten EBITDA übertroffen, wobei die Umsatzentwicklung mit einem Plus von 6% die Erwartungen des Vorjahres nicht gänzlich erfüllen konnte.

Der Konzern weist ein negatives Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und Ertrag von Mio. EUR 252,4 (Vorjahr: Mio. EUR 300,7) aus. Die Ergebnisverbesserung konnte im Wesentlichen durch um Mio. EUR 36,4 erhöhte Umsatzerlöse erreicht werden, die im Vergleich zum Vorjahr vor allem aufgrund des Wegfalls der Corona Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung und folglich höherer Frequenzen an den Standorten höher ausfielen. Daneben erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Erträge um Mio. EUR 11,2, im Wesentlichen aufgrund der Auflösung von Rückstellungen aus Vorjahren. Gegenläufig entwickelte sich das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen mit Mio. EUR -10,3 vor allem aufgrund des erstmaligen at equity Einbezugs von Waynes och Margareta's Coffee Aktiebolag, Stockholm, zum 1. Januar 2023 und dessen Folgebewertung im Geschäftsjahr. Der Materialaufwand blieb dabei auf Vorjahresniveau und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten um Mio. EUR 14,2 reduziert werden.

4. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

4.1 Ertragslage

4.1.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse im Konzern betrugen für das Geschäftsjahr 2023 Mio. EUR 680,9 (Vorjahr: Mio. EUR 644,5). Das Management hatte zum Zeitpunkt der Jahresabschlusserstellung 2022 eine deutliche Steigerung der Umsatzerlöse erwartet. Die Erwartung wurde mit der Steigerung der Umsatzerlöse um 6 % gegenüber dem Vorjahr nicht voll erfüllt. Der Anstieg um Mio. EUR 36,4 resultiert aus Umsatzsteigerungen in allen Bereichen der Geschäftstätigkeit der T&R Gruppe, dabei vor allem aus dem Kerngeschäft des Franchisebereichs und der Eigenbetriebe. Ursache für diese gute Entwicklung war im Wesentlichen die Frequenzsteigerung an den Standorten. Im Bereich der Kraftstoffe stieg der Umsatz im Wesentlichen preisbedingt aufgrund der andauernd hohen Inflationsrate.

Umsatzerlöse Kraftstoffgeschäft

Die Umsatzerlöse im Kraftstoffgeschäft beinhalten die Umsatzerlöse aus den Belieferungsentgelten der Autobahn Tank & Rast GmbH und der Ostdeutsche Autobahntankstellengesellschaft mbH sowie die Umsätze aus dem Kraftstoff-Eigenbelieferungs-Geschäft der Autobahn Tank & Rast Belieferungsgesellschaft mbH.

Die Belieferung der Tankstellen mit Otto- und Dieselkraftstoffen sowie mit Flüssiggas (LPG) ist zwischen der Autobahn Tank & Rast GmbH und den Mineralölgesellschaften vertraglich wie folgt geregelt: ca. 41 % der Belieferungen erfolgen durch sogenannte Ausschreibungstankstellen, die im Rahmen einer in Abstimmung mit dem Bundeskartellamt europaweit durchgeführten Ausschreibung ausgewählt wurden. Ca. 49 % der Belieferungen erfolgen auf Grundlage der Marktanteile, die die Mineralölgesellschaften außerhalb der Autobahn in Deutschland innehaben (sogenannte Quotentankstellen). Die restlichen ca. 10 % der Belieferungsrechte nimmt eine Konzerngesellschaft selbst wahr. Für die Belieferungsrechte der Quotentankstellen entrichten die Mineralölgesellschaften ein Entgelt in Abhängigkeit von den verkauften Kraftstoffmengen; für die Ausschreibungstankstellen wurde mit den Vertragspartnern ein fixes Entgelt vereinbart. Diese Belieferungsrechte gelten ab 2023 nach der oben genannten Aufteilung der Bundesautobahntankstellen, an denen die Autobahn Tank & Rast GmbH Konzessionen hält, für Ottokraftstoffe, Dieselkraftstoffe sowie AdBlue (als lose Ware ex Zapfsäule) für die Dauer von fünf Jahren.

Das Kraftstoffgeschäft (inkl. Elektromobilität, Flüssiggas- und Schmierstoffverkauf) führte im Konzern für das Geschäftsjahr 2023 zu Umsatzerlösen in Höhe von Mio. EUR 357,3 (Vorjahr Mio. EUR 346,7). Zur weiteren Entwicklung des Kraftstoffgeschäftes im Geschäftsjahr siehe auch unter C.1.2.

Umsatzerlöse Franchise- und Pachtgeschäft

Die Umsatzerlöse aus dem Franchise- und Pachtgeschäft beinhalten im Wesentlichen die Fix- und Umsatzpachten der Pächter für die Tank- und Rastshops, Restaurants und Hotels. Diese Umsätze werden an rund 360 Tankstellen sowie rund 400 Raststätten einschließlich ca. 50 Hotels und etwa 420 SANIFAIR-Betrieben (auf der Autobahn) generiert.

Die Umsatzerlöse Franchise- und Pachtgeschäft und andere Umsatzerlöse betrugen Mio. EUR 184,9 (Vorjahr: Mio. EUR 159,6). Im Gegensatz zum Vorjahr gab es im abgelaufenen Geschäftsjahr keine weiteren Einschränkungen aus Corona Maßnahmen.

Umsatzerlöse Eigenbetriebe

Die Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft mbH, die Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft West mbH und die Autobahn Tank & Rast Betriebsgesellschaft Ost mbH betreiben Standorte, um unter anderem auch neue Konzepte und Produkte zu testen und Schulungen von Pächtern und deren Mitarbeitern durchzuführen. Im Geschäftsjahr 2023 erzielten die drei Gesellschaften Umsatzerlöse von Mio. EUR 61,8 (Vorjahr: Mio. EUR 50,0). Der ganzjährige Wegfall der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich auch positiv auf die Umsatzerlöse der Eigenbetriebe ausgewirkt, daneben hat sich die Zahl der Standorte im Geschäftsjahr um 9 Standorte erhöht.

Übrige Umsatzerlöse

Die übrigen Umsatzerlöse enthalten im Wesentlichen Umsatzerlöse aus Zuschüssen von Kunden und Lieferanten sowie Erträge aus der Industrie- und Werbeflächenvermarktung.

Die übrigen Umsatzerlöse haben sich von Mio. EUR 80,8 auf Mio. EUR 69,8 reduziert. Die Reduzierung ist insbesondere auf niedrigere Erlöse aus Kostenerstattungen und Zuschüssen zurückzuführen.

4.1.2 Sonstige betriebliche Erträge

Im Konzern wurden für das Geschäftsjahr 2023 sonstige betriebliche Erträge in Höhe von Mio. EUR 32,7 (Vorjahr: Mio. EUR 21,5) generiert. Diese resultierten im Wesentlichen aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen, aus (Versicherungs-) Entschädigungen, aus der Wertaufholung von Umlaufvermögen, aus Verkäufen von Anlagevermögen sowie aus Sondervereinbarungen mit Lieferanten.

4.1.3 Materialaufwand

Für das Geschäftsjahr 2023 ist im Konzern ein Materialaufwand von Mio. EUR 205,9 (Vorjahr: Mio. EUR 206,6) angefallen, insbesondere für die selbstgeführten Servicebetriebe sowie die Eigenbelieferung mit Kraftstoffen. Im Vorjahr betrafen TEUR 2.982 der Materialaufwendungen die in diesem Konzerngeschäftsjahr als at equity Gesellschaft geführte Wayne och Margareta's Coffee Aktiebolag, Stockholm.

4.1.4 Personalaufwand

Der Konzernpersonalaufwand betrug im Geschäftsjahr 2023 Mio. EUR 68,2 (Vorjahr: Mio. EUR 64,3). Im Personalaufwand sind außergewöhnliche Aufwendungen (Restrukturierung) von Mio. EUR 0,3 ausgewiesen, die im bereinigten EBITDA aus dieser Position eliminiert wurden. Die durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern hat sich von 1.262 auf 1.374 erhöht. Vor allem die Personalzugänge in den Betriebsgesellschaften aufgrund von Standortzugängen, tarifliche und außertarifliche Lohnerhöhungen als auch die Auszahlung von Inflationsprämien führten zu einem Anstieg des Personalaufwands gegenüber dem Vorjahr um 6,0 %. Durch den dadurch gestiegenen Anteil der Mitarbeiter im Bereich der Eigenbetriebe ist der Personalaufwand pro Mitarbeiter gesunken.

4.1.5 Abschreibungen

Im Geschäftsjahr 2023 erfolgten Konzernabschreibungen von Mio. EUR 318,2 (Vorjahr: Mio. EUR 318,1). Die "Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen" beinhalten im Wesentlichen Abschreibungen auf die im Rahmen der Erstkonsolidierung 2015 aktivierten immateriellen Vermögensgegenstände (Mio. EUR 132,8) sowie auf den entstandenen Firmenwert (Mio. EUR 39,3). Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagevermögen in Höhe von Mio. EUR 4,5 (davon periodenfremd (Mio. EUR 3,2) erfasst, welche im Wesentlichen nicht fertiggestellte Anlagen im Bau aus Vorjahren betreffen.

Im Posten "Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens", soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen übersteigen (Mio. EUR 28,0; Vorjahr: Mio. EUR 21,4), sind im Wesentlichen Aufwendungen aus Forderungserlassen und Wertberichtigungen von Forderungen gegen Franchisenehmer enthalten.

Vor allem aufgrund der Vereinbarung von neuen Pacht- und Franchiseverträgen mit den Mittelstandspächtern zum 1. Januar 2024, die auch ein neues Gebührenmodell umfassen, und damit zusammenhängenden Abrechnungen im Geschäftsjahr 2023 wurden bestehende offene Forderungen in Höhe von Mio. EUR 38,9 wertberichtigt, davon werden Mio. EUR 10,9 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

4.1.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Im Konzern sind sonstige betriebliche Aufwendungen von Mio. EUR 164,8 (Vorjahr: Mio. EUR 179,1) entstanden. Die gesunkenen Aufwendungen resultieren vor allem aus geringeren Kosten für Stützungen von Pächtern und Geschäftspartnern vor allem für den Ausgleich der stark gestiegenen Energiekosten (Mio. EUR -28,4). Dagegen stiegen die Kosten für Instandhaltungsaufwendungen um Mio. EUR 15,4.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Mio. EUR 10,9 (Vorjahr Mio. EUR 47,6) außergewöhnliche Aufwendungen enthalten, die für Zwecke des bereinigten EBITDA eliminiert wurden. Diese setzen sich im Wesentlichen aus Rechts- und Beratungs- und Prüfungskosten (Mio. EUR 7,2) wirtschaftlichen Stützungen der Franchisenehmer und Geschäftspartner im Zuge der Energiekrise (Mio. EUR 3,2), sowie sonstigen Geschäftskosten (Mio. EUR 0,5) zusammen.

4.1.7 Bereinigtes Operatives Ergebnis (EBITDA)

Das bereinigte operative Ergebnis hat sich von Mio. EUR 266,3 auf Mio. EUR 287,6 moderat verbessert. Den Prognoseerwartungen hinsichtlich des operativen Ergebnisses wurde damit entsprochen. Ursächlich hierfür waren neben der um 1,8% verbesserten Kostenquote auch Einmaleffekte der sonstigen betrieblichen Erträge, die um Mio. EUR 11,2 gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Die im bereinigten EBITDA zu eliminierenden außergewöhnlichen Aufwendungen in Höhe von Mio. EUR 11,5 (Vorjahr Mio. EUR 48,7) sind mit Mio. EUR 10,9 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (weitere Ausführungen unter Punkt 4.1.6) enthalten, mit Mio. EUR 0,3 dem Personalaufwand und mit Mio. EUR 0,2 dem Finanzergebnis zuzuordnen.

4.1.8 Finanzergebnis

Das negative Finanzergebnis betrug im Konzern Mio. EUR 232,8 (Vorjahr: Mio. EUR 221,2). Es resultiert im Wesentlichen aus Zinsaufwendungen für Gesellschafterdarlehen in Höhe von Mio. EUR 174,6 (Vorjahr: Mio. EUR 171,9), Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Finanzverbindlichkeiten von insgesamt Mio. EUR 53,8 (Vorjahr: Mio. EUR 54,6) und aus dem Ergebnis aus assoziierten Unternehmen mit Mio. EUR 10,4. Der Anstieg der Zinsaufwendungen resultiert vor allem aus den Zinsaufwendungen für Gesellschafterdarlehen.

4.1.9 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Im Konzern wird ein Ertrag aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von Mio. EUR 24,0 (Vorjahr: Mio. EUR 23,0) ausgewiesen. Dieser entfällt mit Mio. EUR 24,2 (Vorjahr: Mio. EUR 24,1) auf die Auflösung passiver latenter Steuern und mit Mio. EUR -0,2 (Vorjahr: Mio. EUR -1,0) auf Gewerbe- und Körperschaftsteuer.

4.1.10 Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und Ertrag

Das Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und Ertrag betrug insbesondere aufgrund der oben erläuterten Entwicklung zum operativen Ergebnis und der dargestellten Zinsaufwendungen im Konzern Mio. EUR -250,6 (Vorjahr: Mio. EUR -298,8).

4.1.11 Sonstige Steuern

Die Sonstigen Steuern im Konzern von Mio. EUR 1,8 (Vorjahr: Mio. EUR 1,9) beinhalten überwiegend Grundsteuern.

4.1.12 Konzernjahresergebnis

Für das Geschäftsjahr 2023 weist der Konzern einen Jahresfehlbetrag in Höhe von Mio. EUR -252,4 (Vorjahr: Mio. EUR -300,7) aus.

4.2 Finanzlage

4.2.1 Kapitalstruktur

Im abgelaufenen Geschäftsjahr reduzierte sich das Konzerneigenkapital von Mio. EUR -903,9 im Vorjahr auf Mio. EUR -1.156,9. Der Konzern finanziert sich daher im Wesentlichen durch nachrangige Darlehen von den Gesellschaftern nahestehenden Unternehmen in Höhe von Mio. EUR 2.747,8 (Vorjahr: Mio. EUR 2.693,4) sowie langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von Mio. EUR 1.579,1 (Vorjahr: Mio. EUR 1.599,5). In der Position "Finanzverbindlichkeiten" werden seit dem Geschäftsjahr 2017 die Verbindlichkeiten des Konzerns gegenüber der Roadster Finance DAC aus den weitergereichten Senior Facilities, den US Private Placements, Euro Private Placements und Anleihen zusammengefasst.

Der Anstieg der von der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG aufgenommen Verbindlichkeiten von den Gesellschaftern nahestehenden Unternehmen in Höhe von insgesamt Mio. EUR 2.748,7 um Mio. EUR 54,4 gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Kapitalisierung von Darlehenszinsen. Die Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern haben in Höhe von Mio. EUR 2.748,7 eine Laufzeit bis 2041.

Im Geschäftsjahr 2017 wurde die Roadster Finance DAC, Dublin/Irland, gegründet. Diese rechtlich selbständige Gesellschaft, die kein verbundenes Unternehmen des Konzerns darstellt, wurde gegründet, um Fremdkapital für den Autobahn Tank & Rast Konzern an verschiedenen Märkten aufzunehmen und an verschiedene Konzerngesellschaften als Darlehen weiterzureichen. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte eine umfangreiche Refinanzierung der bis dahin bestehenden Fremdfinanzierung über sogenannte Senior Facilities durch Aufnahme eines variabel verzinslichen Darlehens eines Bankenkonsortiums (insgesamt Mio. EUR 163,0, fällig in 2026), durch Privatplatzierungen auf dem Markt in den Vereinigten Staaten von Amerika, sogenannte US Private Placements (insgesamt Mio. EUR 516,1, fällig bis 2032 bzw. 2036) und zwei festverzinsliche Anleihen, wobei im Geschäftsjahr eine der Anleihen mit ursprünglicher Fälligkeit bis 2024 vorzeitig mit einer Laufzeit von 2024 bis 2034 mittels EUR Privatplatzierungen refinanziert wurde (jeweils Mio. EUR 300,0, Anleihe und EUR PP jeweils fällig 2034, Ausgabe über Roadster Finance DAC). Im Geschäftsjahr wurde die zweite planmäßige Tilgung der US Private Placements Tranche A in Höhe von Mio. EUR 20,5 geleistet.

Im Geschäftsjahr 2018 hat die Roadster Finance DAC Privatplatzierungen auf dem europäischen Markt (sogenannte Euro Private Placements) in Höhe von Mio. EUR 300 (fällig 2036) emittiert und die erhaltenen finanziellen Mittel in Form von langfristigen Darlehen an den Autobahn Tank & Rast Konzern weitergereicht.

Im Zuge der teilweisen Tilgung der Senior Facilities im Jahr 2017 hat der Konzern für die seitdem nicht mehr benötigten Zinsswaps gegenläufige Zinsswaps abgeschlossen, um das ansonsten bestehende Zinsänderungsrisiko zu beseitigen. Aufgrund negativer Marktwerte der Zinsswaps besteht zum Bilanzstichtag eine Rückstellung in Höhe von Mio. EUR 6,2 (Vorjahr: Mio. EUR 7,4). Aufgrund der bestehenden Zinsswaps werden variable Zinszahlungen bis 2028 in feste Zinszahlungen abgesichert.

Die passiven latenten Steuern verminderten sich im Wesentlichen infolge der Abschreibung der im Zuge der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven im Geschäftsjahr um Mio. EUR 24,2.

In Bezug auf die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Finanzverbindlichkeiten bestehen Nebenabreden zu Rückzahlungsverpflichtungen, sogenannte Covenants. Diese umfassen unter anderem Finanzkennzahlen zum Schuldendeckungsgrad, Cashflow und Unternehmenswert. Sämtliche Finanzkennzahlen konnten im Geschäftsjahr 2023 eingehalten werden.

Im Jahr 2021 hat die Gruppe ein Refinanzierungsprojekt von Kreditlinien mit einem Konsortium von sieben bereits vorher investierten Banken durchgeführt. Es wurden vorzeitig die folgenden Kreditlinien bis 2026 verlängert: Der Senior Term Loan über Mio. EUR 163,0, revolvierende Kreditlinien über Mio. EUR 250,0 sowie die Liquiditätsfazilität über Mio. EUR 50,0. Hierbei wurden auch die vertraglichen Zinsmargen angepasst. Im Jahr 2022 wurde die revolvierende Kreditlinie um Mio. EUR 20 auf Mio. EUR 230 reduziert, während die Liquiditätsfazilität um Mio. EUR 20 auf Mio. EUR 70,0 erhöht wurde. Die Autobahn Tank und Rast Gruppe hat eine am 9. Dezember 2024 auslaufende Anleihe über TEUR 300.000 mittels Ausgaben von Privatplatzierungen mit verzögerter Ziehung am 12. November 2024 durch die Roadster Finance DAC frühzeitig refinanziert.

4.2.2 Investitionen

Das Investitionsvolumen für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrug im Konzern für das Geschäftsjahr 2023 insgesamt Mio. EUR 98,1 und lag damit gegenüber dem Vorjahr auf höherem Niveau (Vorjahr Mio. EUR 87,3), damit lagen die Investitionen leicht unter den Planwerten. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Ersatzinvestitionen in Gebäude, Inneneinrichtungen und Betriebsausstattung.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen belaufen sich auf Mio. EUR 82,7 (Vorjahr Mio. EUR 82,9). Der Bauzustand der Standorte liegt grundsätzlich auf einem angemessenen Niveau. Die Unterhaltungsaufwendungen lagen dabei deutlich über den geplanten Aufwendungen.

4.2.3 Liquidität

Der Konzern erwirtschaftete einen gegenüber dem Vorjahr verbesserten positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von Mio. EUR 232,5 (Vorjahr: Mio. EUR 206,7). Diese positive Entwicklung resultiert maßgeblich aus dem im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen operativen Ergebnisses. Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von Mio. EUR -87,1 (Vorjahr: Mio. EUR -87,3) enthält im Wesentlichen Investitionen in das Sachanlagevermögen. Die Entwicklung entsprach nicht ganz den Erwartungen eines deutlichen Anstiegs. Dies resultiert vor allem aus Maßnahmen zum Risikomanagement angesichts der hohen Inflationsrate im Geschäftsjahr und der hohen Energiepreise. Der Autobahn Tank & Rast Konzern konnte 2023 stets zeitgerecht seine Zahlungsverpflichtungen erfüllen.

Der negative Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt insgesamt Mio. EUR -190,1 (Vorjahr: Mio. EUR -193,2). Ausschlaggebend waren dabei gezahlte Zinsen von Mio. EUR 48,6 (Vorjahr: Mio. EUR 50,3) für Finanzverbindlichkeiten sowie Mio. EUR 20,5 für deren planmäßige Tilgung sowie Mio. EUR 120,0 für gezahlte Zinsen auf Gesellschafterdarlehen.

Der Finanzmittelfonds sank insgesamt deutlich um Mio. EUR 46,0 auf Mio. EUR 171,3 und besteht ausschließlich aus Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten.

Zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit steht ein Investitionsmittelkredit von Mio. EUR 180,0 zur Verfügung, der zum Stichtag nicht in Anspruch genommen worden ist, sowie ein Betriebsmittelkredit in Höhe von Mio. EUR 50, wovon zum Stichtag Mio. EUR 12,0 in Form von Avalen in Anspruch genommen wurde.

4.3 Vermögenslage

Die Aktivseite der Bilanz ist durch die im Rahmen der Erstkonsolidierung 2015 aufgedeckten stillen Reserven geprägt. In den immateriellen Vermögensgegenständen sind zum Bilanzstichtag Konzessionsverträge zum Betrieb der Servicebetriebe an deutschen Autobahnen in Höhe von Mio. EUR 1.915,7 sowie Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von Mio. EUR 576,5 enthalten. Darüber hinaus wird Sachanlagevermögen von Mio. EUR 850,4 ausgewiesen.

Die Bilanzsumme des Konzerns hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2022 um Mio. EUR 14,0 auf Mio. EUR 4.897,5 erhöht. Der Anstieg der Bilanzsumme resultiert auf der Aktivseite im Wesentlichen aus den nicht durch vermögenseinlagen gedeckten Verlustanteilen in Höhe von Mio. EUR 1.156,9 bei Verringerung des Anlagevermögens um Mio. EUR 200,8. Das Umlaufvermögens sank in Höhe von Mio. EUR 51,0. Dies resultiert vor allem aus dem Rückgang der Forderungen um Mio. EUR -3,0 und der liquiden Mittel um Mio. EUR 46,0. Das Anlagevermögen sank bei gegenüber dem Vorjahr konstanter Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2023 vor allem aufgrund der Abschreibung der im Zuge der Erstkonsolidierung in 2015 aufgedeckten stillen Reserven und des Geschäfts- und Firmenwerts.

5. Gesamtaussage

Die Geschäftsführung beurteilt die Entwicklung des Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 unter den Umständen des auch im abgelaufenen Geschäftsjahr andauernden Ukraine-/Russland Krieges und der anhaltend hohen Inflation als zufriedenstellend, da die Erwartungen an Umsatz, EBITDA und Investitionen, wie unter der Erläuterung der Ertrags- und Liquiditätslage dargestellt, erreicht wurden. Weiterhin ist die erneut deutliche Steigerung des operativen Cash-Flows trotz schwierigem Umfeld durch Inflation und den andauernden Krieg in Europa als positiv zu werten.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognoseberichterstattung des Konzerns

Laut der ifo-Konjunkturprognose Winter 2023 soll das Bruttoinlandsprodukt in 2024 um insgesamt - 0,9 % (2023: - 0,3 %) steigen. Die privaten Konsumausgaben sollen in 2024 um 1,1 % ansteigen. Die Arbeitslosenquote in % der zivilen Erwerbspersonen werden mit 5,9 % im Jahresdurchschnitt knapp über dem Wert des Jahres 2023 (5,7%) prognostiziert.

Der Benzinpreis lag laut en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V. im Dezember 2023 mit 176,70 Cent pro Liter leicht über dem Niveau des Vorjahres von 175,46 Cent pro Liter. Der Dieselpreis lag mit 170,66 Cent pro Liter deutlich unter dem Wert aus 2022 von 182,11 Cent pro Liter.

Die Mittelfristprognose Sommer 2023 der Intraplan Consult GmbH geht für 2024 von einem Wachstum (1,7%) im Transportaufkommen für den Straßengüterverkehr aus. Der Personenverkehr wird in 2024 ansteigen (3,0%), aber dennoch unter dem Vorkrisenniveau liegen. Die Prognose geht davon aus, dass das Wachstum des Individualverkehrs dauerhaft gedämpft bleibt, da auch nach Überwindung der Pandemie vermehrt im Homeoffice gearbeitet wird.

Die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sind weiterhin sehr schwer abzuschätzen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für 2024 ein Weltwirtschaftswachstum von 2,9 Prozent, das Wachstum liegt jedoch unter dem historischen Durchschnitt der vorherigen Jahre. Die Prognose des IWF hat sich seit April 2023 nicht verändert. Der Krieg in der Ukraine und Israel, der Ausbruch von Covid-19 in 2020 und anhaltend hohe Inflationsraten haben negative Auswirkungen auf das Wachstum.

Die Geschäftsführung der geschäftsführenden Gesellschafterin geht für 2024 aufgrund der oben genannten Prognose von einem gegenüber dem Vorjahr anhaltend herausforderndem Umfeld aus.

Dennoch erwartet die Geschäftsführung für 2024 eine leichte Steigerung des Ergebnisses (bereinigtes EBITDA). Dafür sprechen gemäß Mittelfristplanung aus Oktober 2023 der erwartete deutliche Umsatzanstieg aus diversen Projekten mit Kundenfokus auf der Autobahn (Online Ordering, Modernisierung der Standorte, Expansion von Drittmarken, Steigerung der operativen Excellenz, etc.).

Nach derzeitiger Planung sowie unter Berücksichtigung der langfristigen Finanzierung bestehend aus Darlehen seitens der den Gesellschaftern nahestehenden Unternehmen, Anleihen, Privatplatzierungen sowie Darlehen durch ein Bankenkonsortium ist die Geschäftsführung der Auffassung, dass die Autobahn Tank & Rast Gruppe ihren finanziellen Verpflichtungen im Prognosezeitraum jederzeit nachkommen kann. Die Geschäftsführung geht daher ebenfalls davon aus, dass auch die Covenants der Kapitalgeber eingehalten werden können und damit die Fortführung der Geschäftstätigkeit gewährleistet ist.

Das Finanzergebnis wird auf einem leicht schlechteren Niveau gegenüber dem Vorjahr erwartet.

Insgesamt erwartet die Geschäftsführung aus derzeitiger Sicht für das Geschäftsjahr 2024 wiederholt ein gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Konzernfehlbetrag.

Die Investitionen 2024 werden nach der derzeitigen Planung leicht über dem Niveau von 2023 liegen. Der Bauzustand der Standorte wird dabei weiterhin durch ein absolut hohes Maß an Erhaltungsmaßnahmen und Ersatzneubauten modernisiert werden.

Es ist geplant, die Qualität der Service-, Dienstleistungs- und Produktangebote mittels Investitionen in die Standorte und der laufenden zentralen Beratung und Betreuung der Franchisenehmer durch T&R kontinuierlich zu verbessern. Die Qualität unserer Angebote wird dabei regelmäßig durch die Auswertung von Feedback unserer Kunden und unserer Mitarbeiter beobachtet, um neue Konzepte zur Steigerung der Kundenzufriedenheit entwickeln zu können.

Die folgenden Projekte werden im Geschäftsjahr 2024 von zentraler Bedeutung für die Unternehmensentwicklung sein:

1.1 Franchisesystem

Ende 2016 wurde bei Tank & Rast ein Franchisesystem eingeführt. Das Franchisesystem ist eine Weiterentwicklung des ehemaligen kooperativen Systems und wird, wie bei den Ausführungen zum Geschäftsmodell dargestellt, auch im Jahr 2024 weiterentwickelt. Im Zuge der Erneuerung des Pachtvertrages wurde auch der Franchisevertrag angepasst. Die neuen Verträge stärken insbesondere die Rolle der T&R als Franchisegeber und werden zum 01. Januar 2024 wirksam.

1.2 Kraftstoffgeschäft

Im Rahmen der turnusmäßigen Neuvergabe der Kraftstoffbelieferungsrechte für die Allokationsperiode 2023-2027 wurden die notwendigen Umstellungen im Laufe des Jahres 2023 erfolgreich abgeschlossen. Auf Basis der Neuvergabe, gelten ab 2023 neue Konditionsmodelle im Kraftstoffgeschäft. Die vereinbarten Konditionen entsprechen dabei den Erwartungen der T&R. Insbesondere der hohe Anteil an fixen Zahlungen sichert T&R gegen etwaige Volumenrisiken in der Zukunft ab.

1.3 E-Mobilität

Im April 2022 haben T&R und die Autobahn GmbH des Bundes eine Rahmenvereinbarung zur weiteren Entwicklung der E-Mobilität auf der Autobahn geschlossen. Die Vereinbarung regelt die technischen Anforderungen an die Ladeinfrastruktur, setzt konkrete Rolloutziele bis 2025 und sichert T&R gleichzeitig die Exklusivität an konzessionierten Tankstellenstandorten auf der Autobahn. Seit 2022 wurden Standorte mit Schnellladestationen für Elektroautos errichtet sowie bereits ausgerüstete Standorte um weitere Ladesäulen ergänzt, so dass zum Jahresende 2023 ca. 380 Standorte mit ca. 1.470 Ladepunkten im T&R-Netz ausgerüstet waren. Lieferengpässe sowie lange Lieferzeiten bei Trafos und Ladesäulen erschwerten den Ausbau. Hinzu kommt, dass sich die Umsetzung der Rahmenvereinbarung mit der Autobahn GmbH auf Grund einer anhängigen Klage von Wettberbern gegen die Autobahn GmbH verzögerte. Die ursprüngliche Erwartung, dass das Verfahren im ersten Halbjahr 2023 abgeschlossen werden könne, musste aufgrund der Verzögerung des Gerichtsverfahrens auf das Jahr 2024 angepasst werden. Je nach Entwicklung des Verfahrens ist im zweiten Halbjahr 2024 der Start für den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im Netz der Autobahn Tank & Rast geplant. Dies betrifft sowohl die Anzahl der Standorte als auch die Erweiterung bereits ausgerüsteter Standorte um weitere Ladesäulen mit höheren Ladeleistungen von 200kW pro Ladepunkt und mehr.

Insbesondere durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder und die Erweiterung der Wertschöpfungstiefe im Bereich E-Mobilität, lassen sich in Zukunft positive Effekte auf die Unternehmensentwicklung erzielen. Die Steigerung bei der Anzahl der Ladevorgänge im Autobahn Tank & Rast Netz von über 1,8 Mio. Ladevorgängen im Jahr 2022 auf über 2,6 Mio. Ladevorgänge im Jahr 2023 weist eine erfreuliche Entwicklung auf. Die zunehmende Elektrifizierung des Verkehrs wird die Entwicklung zukünftig positiv beeinflussen.

1.4 Sanifair

Das an rund 420 Betrieben im Servicenetz der Tank & Rast betriebene Hygienekonzept (auf der Autobahn) wird durch zusätzliche Services und noch stärkere Qualitätsanforderungen kontinuierlich den ständig wachsenden Kundenansprüchen angepasst und erweitert. Im Geschäftsjahr 2022 wurde das Eintrittsentgelt von EUR 0,70 auf EUR 1,00 erhöht. Der Voucherwert wurde von EUR 0,50 auf 1,00 EUR angepasst.

1.5 ESG

Das Thema ESG (Environment, Social, Governance) bündelt eine Vielzahl an Maßnahmen und Projekten und ermöglicht so ein praxisorientiertes Rahmenwerk, um die vorgebenden Kriterien messbar und transparent zu gestalten. Als ein erster Schritt, soll ein neu gestaltetes CO ₂ -Reporting Erfolge der abgeleiteten Maßnahmen dokumentieren und Ziele zur Reduktion von CO ₂ definieren. Darüber hinaus erarbeitet das Unternehmen zurzeit einen vollständigen Bericht aufgrund der von der EU vorgegebenen Kriterien (EFRAG Standards). Der ESG-Bericht soll im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und der antizipierten zukünftigen Anforderungen der Kapitalmärkte mittelfristig bei Tank & Rast eingeführt werden.

1.6 Sonstiges

Neben Investitionen in neue Standorte und in die Modernisierung der Servicebetriebe werden auch im Folgejahr gemeinsam mit starken Partnern neue Konzepte und Elemente für noch mehr Kundennähe und Qualität in die Betriebe integriert werden.

Im Bereich Immobilien wird die in den Vorjahren entwickelte Standardisierung von Servicebetrieben fortgesetzt werden. Durch die nachfrageorientierte Netzstrukturplanung wird die richtige Auswahl der zu erneuernden Servicebetriebe weiter verfeinert und der Ressourcenverbrauch damit optimiert werden.

2. Chancenberichterstattung

In den der Prognose zugrundeliegenden Budgetzahlen werden Chancen insoweit berücksichtigt, das mit deren Eintritt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu rechnen ist. Die nachfolgenden Ausführungen zeigen künftige Entwicklungen, die zu einer für die Autobahn Tank & Rast Gruppe positiven Abweichung von der im Prognosebericht dargestellten Entwicklung führen könnten.

Die Geschäftsführung sieht im Wesentlichen grundsätzlich weitere Chancen in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung über die oben dargestellte Prognose hinaus, wenn sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung positiver zeigen sollte als aktuell vorgesehen. Darüber hinaus bestehen Chancen durch höhere Kostenerstattungen, Preisanpassungen und eine höhere Besucherfrequenz an unseren Raststätten als prognostiziert.

Darüber hinaus bieten vor allem die oben beschrieben Initiativen weitere Chancen in der Unternehmensentwicklung innerhalb der verschiedenen Geschäftsfelder von T&R. Unterstreichen lässt sich dies vor allem beim Thema E-Mobilität. T&R verfügt über sehr gute Standorte für Schnellladeinfrastruktur an und neben der Autobahn (inkl. Sanitär-, Retail- und Gastronomieeinrichtungen) und ist damit für den erwarteten Markthochlauf in den kommenden Jahren sehr gut aufgestellt. Durch Erweiterung der Wertschöpfungstiefe ergeben sich dabei parallel zum Markthochlauf und den Cross-Selling Potentialen mit den Gastro- und Retail-Services noch weitere gute Chancen für T&R.

3. Risikobericht

Im Folgenden werden die Risikofaktoren aufgeführt, die aus der Sicht der Geschäftsleitung relevant sind. Die Risikobewertung bezieht sich grundsätzlich auf alle Geschäftsbereiche, sofern nicht gesondert erläutert. Der Beurteilung und Einstufung der nachfolgend dargestellten Risiken liegt grundsätzlich der gleiche Zeitraum zugrunde, der auch für die Prognoseberichterstattung angewendet wird.

Nachfolgend werden einige Risiken in einer nach dem Ausmaß des Risikos entsprechenden absteigenden Reihenfolge dargestellt.

a. Risiken für die Geschäftstätigkeit

Die Geschäftstätigkeit der Konzerngesellschaften erfolgt in einem rechtlich hoch regulierten Umfeld. Dies gilt unter anderem auch für die Planung und Umsetzung von Baumaßnahmen, für den operativen Geschäftsbetrieb sowie für die Beschaffungsprozesse. Die Geschäftsführung sieht hier derzeit aufgrund der geringen erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit aber keine konkreten, bestimmbaren Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung haben könnten.

T&R beobachtet auch die Entwicklung des Ukraine-/Russlandkrieges genau und bewertet kontinuierlich die möglichen Auswirkungen. Eine direkte Auswirkung auf das Kerngeschäft von T&R und die entsprechenden Budgets ist aufgrund des Ukraine-/Russlandkrieges derzeit jedoch nicht zu erwarten.

Die allgemeine Inflationslage, insbesondere auch die Entwicklung der Kraftstoffverkaufspreise, ist jedoch ein landesweiter/globaler Effekt und beschränkt sich nicht auf Autobahnen. Negative Auswirkungen der aktuellen Krise auf die Weltwirtschaft und daraus resultierende Veränderungen des Reiseverhaltens, der gestiegenen Energiekosten für die Franchisepartner oder der Reduzierung von Logistikvolumens können sich in Zukunft negativ auf die Gesamtleistung von T&R auswirken.

Darüber hinaus ergeben sich neue Risiken aus der derzeitigen Haushaltskrise des Bundes und den daraus resultierenden Unabwägbarkeiten bei der weiteren Entwicklung von Budgetkürzungen, Steuererhöhungen sowie sonstige Abgabenerhöhungen. Insbesondere die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7% auf 19% für Gastronomiedienstleistungen ab Januar 2024 kann sich negativ auf die Geschäftstätigkeit von T&R auswirken.

b. Risiken aus Rückgang des Verkehrsaufkommens

Ein Risiko könnte aus dem Rückgang des Verkehrsaufkommens entstehen. T&R beobachtet kontinuierlich die Kundenfrequenz an den Raststätten und Tankstellen, bei negativen Veränderungen werden geeignete Maßnahmen eingeleitet, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken.

c. Preiserhöhungen und Liquiditätsrisiken

Wesentliche Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen, die für die Beurteilung der Lage oder die voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft von Bedeutung sind, werden durch die Abteilung Pächterwirtschaftlichkeit und das Finanz- und Rechnungswesen laufend beobachtet, um diese Risiken zu minimieren. Tank & Rast begegnet diesem Risiko durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. einer detaillierten Liquiditätsplanung.

Eventuellen Ausfallrisiken bei Forderungen im normalen Geschäftsbetrieb wird bei der Autobahn Tank & Rast GmbH durch Sicherheiten der Pächter sowie Lastschrifteinzug der Forderungen gegen Pächter und Mineralölgesellschaften entgegengewirkt.

d. Risiken durch Wettbewerb

Insbesondere die Autohöfe stehen im Wettbewerb zur Autobahn Tank & Rast GmbH und der Ostdeutsche Autobahntankstellengesellschaft mbH. Hinzu kommt ein steigender Wettbewerb im Bereich der E-Mobilität. In 2021 hat der Bund durch das Schnellladegesetz die rechtlichen Vorrausetzungen für öffentliche Ausschreibungen von Schnellladeinfrastruktur neben der Autobahn und auf unbewirtschafteten Parkplätzen mit WC (PWC) auf der Autobahn geschaffen. Das Schnellladegesetz stärkt allerdings auch gleichzeitig die rechtliche Position der Konzessionäre von bewirtschafteten Rastanlagen, in dem das Recht zum Bau und Betrieb von Ladeinfrastruktur an diesen Standorten exklusiv dem bestehenden Konzessionär angeboten wird. Auf dieser Grundlage hat T&R 2022 mit der Autobahn GmbH einen Rahmenvertrag ("KTA") über den weiteren Ausbau von Ladeinfrastruktur an den Raststätten auf der Autobahn abgeschlossen. Im Mai 2022 haben Fastned und Tesla den Rahmenvertrag angefochten.

Sowohl die Vergabekammer des Bundes (erste Instanz, 15. Juni 2022) als auch das Oberlandesgericht Düsseldorf (zweite Instanz, 16. Juni 2023) haben dabei festgestellt, dass der Abschluss des Rahmenvertrages nach deutschem Vergaberecht rechtmäßig ist. Vor seiner endgültigen Entscheidung legte das Oberlandesgericht dem Europäischen Gerichtshof ("EuGH") jedoch die Frage vor, ob die einschlägigen deutschen Vergabegesetze, die auf einer europäischen Richtlinie basieren, bei vorliegendem Fall angewendet werden können, vor dem Hintergrund einer aktuellen EuGH-Rechtsprechung, die nach Abschluss des KTA veröffentlicht wurde.

Nach Einschätzung der beteiligten Rechtsanwälte kann ein solches Verfahren noch bis Mitte des Jahres 2025 dauern. Jedoch sind die beteiligten Anwälte sehr zuversichtlich, dass der EuGH die Anwendung des einschlägigen deutschen Vergaberechts zulassen wird und das Oberlandesgericht auf dieser Grundlage die Rechtmäßigkeit der Rahmenvereinbarung KTA bestätigen wird.

Im unwahrscheinlichen Fall eines negativen Ausgangs des Gerichtsverfahrens, würde neue Ladeinfrastruktur durch den Bund öffentlich ausgeschrieben werden. T&R könnte sich an diesen Ausschreibungen als Bieter beteiligen.

Bestehende Ladeinfrastruktur ist von diesem Verfahren nicht betroffen und genießt Bestandsschutz.

e. Risiken durch mangelnde Hygiene

Risiken durch die Nicht-Einhaltung von Hygienebestimmungen, bspw. durch individuelles Fehlverhalten, wird u.a. mittels regelmäßig vorgenommener Hygienechecks durch neutrale Institute, welche Gesundheitsgefährdungen entgegenwirken, begegnet. Zusätzlich gemindert werden diese Risiken durch das bestehende und fortwährend überprüfte Franchisesystem und dem damit verbundenen umfassenden Katalog von Vorgaben für das operative Geschäft, welche die Qualität, den Service und die Sauberkeit der Standorte erhöhen sollen.

f. Risiken in Bezug auf Immobilien und Tankstellen

Die von den Immobilien einschließlich der Tankstellen ausgehenden Risiken liegen nach Einschätzung der Geschäftsführung in einem durch die Geschäftstätigkeit bedingten üblichen Rahmen. Schadstoffbeseitigungen bei Gebäuden, insbesondere im Rahmen von Baumaßnahmen, und die Beseitigung von Bodenverunreinigungen werden auch in den Folgejahren möglicherweise zu Aufwendungen im Konzern führen. Durch die in den zurückliegenden Jahren durchgeführten Baumaßnahmen an Tankstellen wurde möglichen Gefährdungen von Grundwasser und Boden durch Mineralöl entgegengewirkt.

g. Technische Risiken

Die technischen Risiken resultieren aus dem Erfordernis einer intakten und zuverlässig funktionierenden IT-Infrastruktur, welche in zunehmendem Maße die wesentlichen Geschäftsprozesse bestimmt und deren zuverlässige Abwicklung stets gewährleistet sein muss. Bei T&R wird dies durch permanentes Monitoring und die kontinuierliche Wartung und Optimierung der gesamten IT-Systeme sichergestellt. Dies geschieht auch durch regelmäßige Audits des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

h. Rechtliche und steuerliche Risiken

Den rechtlichen und steuerlichen Risiken, die sich aus den umfangreichen vertraglichen Beziehungen zu Pächtern/ Franchisenehmern, Lieferanten, Vermietern, Banken und der allgemeinen Geschäftstätigkeit ergeben können, begegnet T&R durch die grundsätzliche Einbindung von internen und/oder externen Rechts- und Steuerexperten. Damit zusammenhängende Risiken können so auf ein Minimum reduziert werden.

i. Qualitätsrisiken

Die Qualität der Service-, Dienstleistungs- und Produktangebote der operativen Konzerngesellschaften und der Pächter erfüllt die vereinbarten Standards. Die Service- und Dienstleistungsqualität wird durch entsprechende Checks sowie das Produkt- und Sortimentsangebot regelmäßig überprüft.

j. Risiken aus Beteiligungen

Ein Risiko aus der Beteiligung an der Annington Investments GmbH besteht nicht, da die Gesellschaft keine operative Tätigkeit ausübt.

4. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Die Senior Term Facilities, die Betriebsmittelkreditlinie und die Investitionsmittelkreditlinie (allesamt gegenüber einem Bankenkonsortium) haben vollständig vertraglich sichergestellte Laufzeiten bis 2026. Des Weiteren ist die Fremdfinanzierung des Konzerns über Anleihen mit Laufzeit bis 2024 bzw. 2034 sichergestellt. Die Fremdfinanzierung über Privatplatzierungen in den Vereinigten Staaten ist sogar bis 2032 bzw. 2036 sichergestellt und die über Privatplatzierungen auf dem europäischen Markt bis 2030 bzw. 2036. Der Konzern hat wie geplant, die 2024 auslaufende Anleihe zur Risikominimierung bereits im Geschäftsjahr 2023 vorzeitig refinanziert und dessen Finanzierungsbeitrag mittels Ausgabe von EUR Private Placements bis 2034 sichergestellt. Die Rückzahlung der US Privatplatzierungen erfolgt dabei in Teilbeträgen ab 2022 bzw. ab 2028. Zinsänderungsrisiken aus den langfristigen Bankdarlehen sind durch entsprechende Zinsswaps bis zum Ende der Darlehenslaufzeit nahezu vollständig abgesichert. Die Nutzung von Finanzinstrumenten erfolgt ausschließlich zur Risikominimierung der Zinsrisiken des Konzerns, die sich aus der Finanzierungsstruktur ergeben.

Es besteht das allgemeine Risiko, das steigende Zinsniveaus zu höheren finanziellen Belastungen bei zukünftigen Refinanzierungen führen.

Die Privatplatzierungen und Anleihen sind bis zum Ende ihrer Laufzeit festverzinslich. Für die Fremdkapitalinstrumente sind mit den Kapitalgebern Nebenabreden zu Rückzahlungsverpflichtungen, sogenannte Covenants, vereinbart, die aus heutiger Sicht mit hoher Wahrscheinlichkeit eingehalten werden.

Für Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen stehen ein Betriebsmittelkredit in Höhe von Mio. EUR 50,0 und ein Investitionsmittelkredit in Höhe von Mio. EUR 180,0 zur Verfügung.

Tank & Rast verfügt über umfangreiche Maßnahmen zur Identifizierung und Bewertung von Chancen und Risiken. Potenzielle Auswirkungen werden regelmäßig und systematisch bewertet. Zudem wird auf diese mit angemessenen Maßnahmen reagiert. Zusätzlich werden finanzielle Risiken durch Versicherungen abgedeckt. Nach Überzeugung von der Geschäftsführung gefährden die Risiken weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit den Fortbestand der Gruppe. Das Risikoprofil hat sich allerdings im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Inflationsrisiken und des eskalierten Ukrainekonflikts und deren Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche und unternehmensindividuelle Lage nicht wesentlich verbessert.

Bonn, den 26. März 2024

Peter Markus Löw

Lutz Scharpe

Peter Krosta

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG, Bonn

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG, Bonn, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen {d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen {Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer {IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 26. März 2024

KPMGAG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Uhde, Wirtschaftsprüfer

Fischer, Wirtschaftsprüfer

Deutsche Raststätten Gruppe II GmbH