Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gemeinnützige GmbH

Landshut

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

BILANZ

Aktiva

	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.390,00	4.779,00
II. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	72.645,15	42.748,44
	76.035,15	47.527,44
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	790.504,55	896.246,26
2. Forderungen gegen Gesellschafter	0,00	2.056,80
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.342,00	1.342,00
	791.846,55	899.645,06
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	997.528,25	985.054,03
	1.789.374,80	1.884.699,09
C. Rechnungsabgrenzungsposten	4.448,44	10.924,27
	1.869.858,39	1.943.150,80

Passiva

	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	345.000,00	345.000,00
III. Gewinnvortrag	696.346,16	794.668,20
IV. Jahresfehlbetrag	-132.792,20	-98.322,04
	933.553,96	1.066.346,16
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen	506.185,00	457.330,30
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	51.635,70	21.880,52
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	213.085,01	247.881,37
3. Sonstige Verbindlichkeiten	165.398,72	149.712,45
	430.119,43	419.474,34
	1.869.858,39	1.943.150,80

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

	2020	2019
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	1.959.114,09	1.933.220,14
2. Sonstige betriebliche Erträge	37.946,71	60.498,57
	1.997.060,80	1.993.718,71
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	11.825,90	6.907,57
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	620.112,28	680.880,90
	631.938,18	687.788,47
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	1.004.623,41	945.159,18
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	120.387,50	141.680,82
	1.125.010,91	1.086.840,00
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	11.833,34	15.278,72
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	358.193,36	300.961,76
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	2.877,21	1.171,80
8. Ergebnis nach Steuern/Jahresfehlbetrag	-132.792,20	-98.322,04

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

1 Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Gesellschaft ist im Geschäftsjahr 2020 eine kleine Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 1 HGB. Aufgrund § 15 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrags werden für den Jahresabschluss und den Lagebericht die für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften angewendet.

Die Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gemeinnützige GmbH hat ihren Sitz in Landshut und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Landshut unter der Nummer 7849.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 der Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gemeinnützige GmbH wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften für Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Berücksichtigung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung fand das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB Anwendung.

Bei der Bewertung wurde von der Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen. Ohne Veränderungen in der Struktur ist die Gesellschaft auf Dauer aber nicht überlebensfähig. In diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, dass die Gesellschaft aufgrund der vielfältigen Verflechtungen hinsichtlich ihrer Geschäftstätigkeit in hohem Maße abhängig ist vom Bestand ihrer alleinigen Gesellschafterin, der Klinikum Landshut gGmbH. Der Bestand der Medizinischen Diagnostik- und Versorgungszentrum gemeinnützige GmbH ist demzufolge ebenfalls gefährdet, wenn die Klinikum Landshut gGmbH ihre Umsatz- und Ertragsziele aus ihrem eigenen Wirtschaftsplan 2021 nicht erreicht oder die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Landshut als Gesellschafterin der Klinikum Landshut gGmbH beendet wird.

Zur aktuellen Entwicklung im Kontext von COVID-19 verweisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht.

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

2 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

2.1 Erläuterungen zur Bilanz

Die der Bilanz zum 31. Dezember 2019 zu Grunde liegenden Bewertungsgrundsätze wurden im Geschäftsjahr 2020 beibehalten.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten - und soweit abnutzbar vermindert um planmäßige Abschreibungen - bilanziert. Die Abschreibungen erfolgen auf Basis der Abschreibungstabellen des Bundesfinanzministeriums grundsätzlich pro rata temporis und linear. Für die einzelnen Gruppen sind dies in der Regel:

Anlagengruppe	Nutzungsdauer
Gebäude und bauliche Betriebsvorrichtungen	10-60 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	5-30 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	3-20 Jahre
Immaterielle Anlagewerte	1-8 Jahre

Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von mehr als 250,00 Euro und bis zu 1.000,00 Euro netto werden jährlich in einen Sammelposten eingestellt, der analog § 6 Abs. 2a EStG im Jahr der Anschaffung oder Herstellung sowie in den vier folgenden Geschäftsjahren mit jeweils 1/5 gewinnmindernd aufgelöst wird. Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist dem Anlagennachweis zu entnehmen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Eindringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen.

Bei den Forderungen gegen die Gesellschafterin (§ 42 Abs. 3 GmbHG) handelt es sich um Forderungen gegen die Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, welche gleichzeitig ein verbundenes Unternehmen ist, die wie im Vorjahr ausschließlich auf Lieferungen und Leistungen beruhen.

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen.

Grundsätzlich wurden bei den Rückstellungen zukünftige Preis- und Kostensteigerungen - soweit bereits bekannt - bei den Erfüllungsbeträgen eingerechnet.

Die sonstigen Rückstellungen (Angaben in Euro) teilen sich auf in:

Erlösschmälerungen	344.000
Personalrückstellungen	79.185
Archivierung	32.500
Sonstiges	50.500
Gesamt	506.185

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt und sind alle wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind 17.391 Euro Steuerverbindlichkeiten enthalten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin (§ 42 Abs. 3 GmbHG) sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Es handelt sich hierbei um Verbindlichkeiten gegenüber der Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, welche gleichzeitig ein verbundenes Unternehmen ist, die auf Lieferungen und Leistungen (213 TEUR; im Vorjahr 244 TEUR) und einer Kassenverrechnung (0,1 TEUR; im Vorjahr 4,3 TEUR) beruhen.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind nur Zahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Ertrag bzw. Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, ausgewiesen.

2.2 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse gliedern sich im Wesentlichen auf für den Fachbereich Strahlentherapie mit 970 TEUR, für den Fachbereich Hämatologie/ Onkologie mit 239 TEUR, für den Fachbereich Nuklearmedizin mit 252 TEUR und für die Ambulante Spezialärztliche Versorgung (ASV) mit 490 TEUR. Bei den Erlösen für die ASV sind Erlöse aus den Vorjahren enthalten.

Die Aufwendungen und Erträge wurden unter Beachtung von § 246 Abs. 2 HGB auf das Geschäftsjahr abgegrenzt.

Es liegen Abrechnungsrückforderungen vor, für welche zusätzliche Rückstellungen in Höhe von 57.500 Euro gebildet sind. Diese betreffen das laufende Geschäftsjahr; insgesamt beinhalten die Rückstellungen 224.000 Euro für Abrechnungsrückforderungen.

3 Sonstige Angaben

3.1 Geschäftsführung

Die Geschäftsführung oblag Herrn Dr. Philipp Ostwald, Geschäftsführer.

Die kaufmännische Leitung und operative Verantwortung oblag Frau Corinna Witt.

Hinsichtlich der Angabe der Geschäftsführungsbezüge nach § 285 Nr. 9a HGB wird von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder der Geschäftsführung oder des Aufsichtsrats wurden nicht gewährt.

3.2 Organe der Gesellschaft

Gesellschafterversammlung

Den Vorsitz der Gesellschafterversammlung führt der Geschäftsführer der Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Herr Dr. Philipp Ostwald. Er vertritt den Gesellschafter der Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH. Das Beteiligungsreferat der Stadt Landshut kann an den Sitzungen teilnehmen.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt zusammen:

	Wohnort	Beruf
Vorsitzender
Alexander Putz	Landshut	Oberbürgermeister
bis April
Stellvertretender Vorsitzender
Manfred Hölzlein	Landshut	Ehem. Oberstaatsanwalt, Altbezirkspräsident
Rudolf Schnur	Landshut	Dipl. Verwaltungsfachwirt (FH), Baubiologe IBN
Regine Keyßner	Landshut	Rechtsanwältin
Dr. Maria E. Fick	Landshut	Selbständige praktische Ärztin
Robert Mader	Landshut	Richter am Landgericht
Robert Gewies	Landshut	Sachverständiger für Fahrschulüberwachug
Robert Neuhauser	Landshut	Selbst. Kaufmann
Bernd Friedrich	Landshut	Pilot i.R.
Achim Oberndorfer	Altfraunhofen	Betriebsrat, hauptamtlich
ab Mai
Stellvertretender Vorsitzender
Rudolf Schnur	Landshut	Dipl. Verwaltungsfachwirt (FH), Baubiologe IBN
Regine Keyßner	Landshut	Rechtsanwältin
Robert Mader	Landshut	Richter am Landgericht
Robert Neuhauser	Landshut	Selbst. Kaufmann
Bernd Friedrich	Landshut	Pilot i.R.
Achim Oberndorfer	Altfraunhofen	Betriebsrat, hauptamtlich
Rainer Ecker	Landshut	Dipl. Bankbetriebswirt (BA)
Anja König	Landshut	Sozialversicherungsfachangestellte (Krankenkassen)
Helmut Radlmeier	Landshut	Mitglied des Bayerischen Landtags
Stefan Gruber	Landshut	Prokurist
Kirstin Sauter	Landshut	Steuerreferentin

Es fanden insgesamt 2 Sitzungen mit den lfd. Nrn. 30 bis 31 in Landshut statt. Die Gesamtbezüge der Aufsichtsratsmitglieder betrugen im Geschäftsjahr 2020 1.380 Euro. Vorschüsse und Kredite an Aufsichtsratsmitglieder wurden nicht gewährt.

3.3 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen Verpflichtungen aus Mietverträge in Höhe von 50.162 Euro.

Aus der Vertragsbeziehung mit der Gesellschafterin wurden 633 TEUR an Nutzungsentgelten und 42 TEUR für Dienstleistungen bezahlt. 15 TEUR wurden gegenüber der Gesellschafterin für Dienstleistungen abgerechnet.

3.4 Mitarbeiter der Gesellschaft

Die Gesamtzahl der Arbeitskräfte (Kopfzahl) betrug im Geschäftsjahr durchschnittlich 22,1 und gliedert sich in Gruppen wie folgt auf:

Ärztlicher Dienst	7,0
medizinisch- technischer Dienst	9,8
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	2,0
Verwaltungsdienst	3,3

3.5. Vorgänge besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres

Durch die anhaltende Pandemie mit dem SARS-CoV-2-Erreger ist die Erreichung des Wirtschaftsplanes für 2021 fraglich. Es wird weiterhin versucht, die Fixkosten so niedrig wie möglich zu halten. Den Fortbestand der Gesellschaft sieht die Geschäftsführung durch die Coronapandemie nicht als gefährdet an, da die Gesellschaft über eine auskömmliche Liquiditätsausstattung verfügt.

3.6 Angabe nach § 285 Nr. 17 HGB

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers - ausschließlich für Abschlussprüfungen - für das Geschäftsjahr 2020 beträgt 6.000 Euro.

3.7 Haftungsverhältnisse

Angabepflichtige Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB bestanden am Abschlussstichtag nicht.

3.8 Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von 132.792,20 EUR mit dem bestehenden Gewinnvortrag zu verrechnen.

Landshut, den 26. April 2021

Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gemeinnützige GmbH

Dr. Philipp Ostwald, Geschäftsführer

Anlagengitter

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Wert 1.1.2020	Zugang	Abgang	Wert 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	24.648,65	0,00	0,00	24.648,65
2. Geschäfts- oder Firmenwert	200.000,00	0,00	0,00	200.000,00
	224.648,65	0,00	0,00	224.648,65
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	199.357,69	40.884,05	1.480,24	238.761,50
	424.006,34	40.884,05	1.480,24	463.410,15

	Abschreibungen
	Wert 1.1.2020	Zugang	Abgang	Wert 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	19.869,65	1.389,00	0,00	21.258,65
2. Geschäfts- oder Firmenwert	200.000,00	0,00	0,00	200.000,00
	219.869,65	1.389,00	0,00	221.258,65
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	156.609,25	10.444,34	937,24	166.116,35
	376.478,90	11.833,34	937,24	387.375,00

	Bilanzwerte
	31.12.2020	Vorjahr
	EUR	EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.390,00	4.779,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
	3.390,00	4.779,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	72.645,15	42.748,44
	76.035,15	47.527,44

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

I. Grundlagen der Gesellschaft

Die Gesellschaft wurde mit Urkunde vom 20. Mai 2009 gegründet und am 26. Mai 2009 in das Handelsregister (HRB Landshut 7849) eingetragen. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines Medizinischen Versorgungszentrums mit den Fachgruppen Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Innere Medizin mit den Schwerpunkten Onkologie/Hämatologie und Rheumatologie, Allgemeinmedizin, Neurologie und Psychotherapie im Sinne des § 95 SGB V zur Erbringung aller hiernach zulässigen ärztlichen und nichtärztlichen Leistungen zur fachübergreifenden, ambulanten Behandlung von hilfsbedürftigen Menschen mit Erkrankungen sowie zur präventiven Gesundheitsvorsorge.

Gesellschafter der Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gemeinnützige GmbH ist zu hundert Prozent die Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH. Die Gesellschaft zählt im Geschäftsjahr 2020 zu den kleinen Kapitalgesellschaften i. S. d. § 267 Abs. 1 HGB. Aufgrund § 15 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrags und aufgrund kommunalrechtlicher Vorgaben werden für den Jahresabschluss und den Lagebericht die für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften angewendet.

Für Zwecke der Außendarstellung Ihrer Leistungen bedient sich die Gesellschaft der Bezeichnung "Ambulanz Zentrum Landshut", kurz AZL.

II. Wirtschaftsbericht

A) Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Volkswirtschaft durchlebte im vergangenen Jahr aufgrund der Coronapandemie eine schwere Rezession, vergleichbar mit der Wirtschafts- und Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009. Im Jahr 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt um 5,0% zurückgegangen. Im dritten Quartal erhöhte sich die deutsche Wirtschaftsleistung um 8,2% und damit auf nahezu 96% des Vorkrisenniveaus aus dem letzten Quartal 2019. Vor allem die privaten Konsumausgaben, die Investitionen in Ausrüstungen und der Außenhandel lieferten starke Impulse. Als Folge des Teil-Lockdowns im November und der anschließenden Verschärfung und Verlängerung dürfte die Wirtschaftsleistung nach einer kräftigen Erholung im dritten Quartal 2020 von 8,5% im Schlussquartal aber wieder zurückgehen. Letztlich fällt das Minus aber deutlich niedriger aus, als es im Verlauf des letzten Jahres von vielen Experten erwartet worden war.

Auch die Weltkonjunktur erholt sich langsam, steht jedoch noch im Schatten der Pandemie. Die globale Industrieproduktion wurde im August den vierten Monat in Folge hochgefahren. Die weltweite Erzeugung hat damit über 97 % des Vorjahresniveaus erreicht. Auch der Welthandel näherte sich mit einer weiteren Ausweitung im August dem Stand aus dem Vorjahr mit knapp 96% weiter an. Die Stimmungsindikatoren sprechen für eine Fortsetzung des weltwirtschaftlichen Aufholprozesses. ¹

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Gesundheitswirtschaft erwirtschaftete im Jahr 2019 12% des Bruttoinlandsprodukts. Dies entspricht in etwa jedem achten Euro des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Sie ist Arbeitgeber für rund 7,5 Mio. Menschen in Deutschland. Rund 8,3% der gesamtdeutschen Exporte sind ihr zuzuschreiben - was viel ist für eine Branche, die den Großteil ihrer Wertschöpfung durch die Erbringung von Dienstleistungen am Patienten erzielt. Die zentralen ökonomischen Kennzahlen der Gesundheitswirtschaft weisen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft überdurchschnittliche Wachstumsraten auf. Die Gesundheitsausgaben beliefen sich im Jahr 2018 nach dem Statistischen Bundesamt auf rund 387 Mrd. Euro (prognostizierter Wert). ²

Das Jahr 2020 stand natürlich auch im Gesundheitswesen unter dem Einfluss der Pandemie:

Die gesetzlichen Krankenkassen haben in den ersten neun Monaten 2020 ein Defizit von insgesamt knapp 1,7 Milliarden Euro eingefahren. Im 3. Quartal überstiegen die Ausgaben die Einnahmen dabei sogar um rund 3 Milliarden Euro. Auch der Gesundheitsfonds liegt deutlich im Minus. Das Defizit verringerte sich aber seit Jahresmitte (7,2 Milliarden Euro) auf 5,1 Milliarden Euro bis Ende September 2020.

Bei den Krankenhausausgaben, die im 1. Halbjahr noch um 2,4% zurückgingen, verbuchten die Krankenkassen im 1. bis 3. Quartal einen Anstieg von 1,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei, so das BMG, sei zu berücksichtigen, dass die Krankenhäuser bis Ende September rund 8,8 Milliarden Euro für freigehaltene Betten erhielten.

¹ https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Wirtschaftliche-Lage/2021/20210114-die-wirtschaftliche-lage-in-deutschland-im-januar-2021.html
² https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/gesundheitswirtschaft-fakten-und-zahlen-2019.pdf?_blob=publicationFile&v=24

Die Ausgaben für Arzneimittel stiegen im 1. bis 3. Quartal um 6,1 Prozent. Hier haben sich die Ausgabenzuwächse im Jahresverlauf abgeflacht. Dabei führte auch die Absenkung der Mehrwertsteuer in der zweiten Jahreshälfte zu Entlastungen.

Im ambulanten Sektor kam es nach einem Ausgabenrückgang im 2. Quartal im 3. Quartal im Zuge einer Normalisierung des Leistungsgeschehens - teilweise verbunden mit erwartbaren "Nachholeffekten" - wieder zu steigenden Ausgaben. Das gilt insbesondere für den Bereich der ärztlichen Behandlung, deren Zuwachs nach einem Anstieg von 4,5% im 1. Halbjahr auf 7,4% für das 1. bis 3. Quartal gestiegen ist. Da für das 2. und 3. Quartal noch keine Abrechnungsdaten der Ärzte vorliegen, sind diese Veränderungsraten von Einschätzungen der Krankenkassen geprägt. ³

Durch das stark steigende Infektionsgeschehen im 4. Quartal und den beschlossenen Beschränkungen ist erneut, wie im Frühjahr, von einem Leistungsrückgang gegenüber dem Vorjahr auszugehen.

3. Entwicklung der Medizinischen Versorgungszentren

Seit der Einführung 2004, ist die Anzahl der MVZ stetig auf mehr als 3.500 im Jahr 2019 gestiegen. Der besonders starke Zuwachs seit 2016 ist u.a. auf eine veränderte Gesetzeslage zurückzuführen (Einführung fachgleicher MVZ). Im Moment, anders als in den Vorjahren, liegt die Zahl der MVZ in Trägerschaft von Krankenhäusern auch wieder deutlich über der Anzahl von MVZ in Trägerschaft von Vertragsärzten. ⁴

Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass eine zunehmende Verlagerung von Leistungen in den ambulanten Sektor besonders für Krankenhäuser das Betreiben eines MVZ in gleicher Trägerschaft besonders attraktiv macht:

Das MVZ übernimmt die Erbringung der ambulanten Leistungen, während sich das Krankenhaus auf die stationären Leistungen fokussiert. Das bedeutet, dass auch die durch das Krankenhaus ambulant behandelbaren und abrechenbaren Leistungen in das MVZ übergeben werden, die diese in für ambulante Fälle optimierten Prozessen und Strukturen erbringt. Das Krankenhaus hält damit die für die stationäre Versorgung ausgelegten und optimierten Ressourcen von den ambulanten Fällen frei, die für die Krankenhausabläufe hinderlich sind. ⁵

³ https://www.krankenkassen-direkt.de/news/Finanzentwicklung-im-1-bis-3-Quartal-2020-Krankenkassen-und-Gesundheitsfonds-mit-zusammen-knapp-7-Milliarden-Euro-im-Minus-1099862.html
⁴ https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/17021.php
⁵ https://www.polavis.de/blog/mvz-medizinisches-versorgungszentrum-in-10-jahren/

4. Rechtliche Rahmenbedingungen

Gesundheits- und Pflegeversorgungsverbesserungsgesetz - GPVG Gesetz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege, Inkrafttreten: 01.01.2021:

Der Gesetzentwurf regelt die Fortführung des Rettungsschirms Zahnärzte und legt umfangreiche Personalprogramme für Hebammen und Altenpflegehilfskräfte aus. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sollen bestimmte Hilfsmittel einfacher beantragen können. Außerdem werden Eigenanteile in der stationären Pflege gedeckelt und Leistungen für zu Hause versorgte Pflegebedürftige vorübergehend ausgeweitet. Daneben werden kinder- und jugendmedizinische Kliniken mit Sicherstellungszuschlägen bedacht und die Flexibilität bei Selektivverträgen deutlich ausgeweitet. Ebenso wird die rechtliche Umsetzung des Maßnahmenpaketes zur Stabilisierung der Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung zur Umsetzung der "Sozialgarantie 2021" geregelt. ⁶

Digitale-Gesundheitsanwendungen-Verordnung - DiGAV: Verordnung über das Verfahren und die Anforderungen der Prüfung der Erstattungsfähigkeit digitaler Gesundheitsanwendungen in der gesetzlichen Krankenversicherung, Inkrafttreten 21.04.2020:

⁶ Deutscher Bundestag Drucksache 19/23483

Mit Inkrafttreten des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) haben GKV-Versicherte einen Anspruch auf Versorgung mit digitalen Gesundheitsanwendungen. Die DiGAV definiert verschiedene Kriterien zur Bewertung von Gesundheits-Apps bzgl. Erstattungsfähigkeit durch die Krankenkassen v.a. entlang der Fragestellungen, ob die maßgeblichen Anforderungen an Funktionstauglichkeit, Sicherheit, Qualität, Datenschutz und -Sicherheit erfüllt sind und ein positiver Versorgungseffekt nachweisbar ist. ⁷

Neufassung des Kapitels 25 EBM (="einheitlicher Bewertungsmaßstab" zur Ermittlung des Orientierungswerts für die Vergütung einer bestimmten Leistung), Inkrafttreten 01.01.2021:

Die strahlentherapeutischen Leistungen wurden dabei auf betriebswirtschaftlicher Grundlage neu kalkuliert. Die Aktualisierung der Praxiskosten erfolgte auf Basis der Kostenstrukturstatistik des Statistischen Bundesamtes. Die Kalkulationszeiten der einzelnen Leistungen wurden auf Basis von Experteneinschätzungen festgelegt. ⁸

B) Geschäftsverlauf

Die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse (gekoppelt an die Fallzahlen) als Gradmesser für das Leistungsgeschehen und das EBT (= Ergebnis vor Steuern) als Gradmesser für den Periodenerfolg, das aufgrund der Steuerbegünstigung der Gesellschaft mit dem Jahresergebnis im Wesentlichen übereinstimmt.

1. Leistungsentwicklung

Die Leistungsentwicklung war nahezu durchgängig durch die Entwicklung der Pandemie seit März 2020 beeinflusst. Während QI und QII mit deutlichen Erlöseinbrüchen durch Terminverschiebungen und Absagen gekennzeichnet waren, kam es in QIII zu einem Annähern an Normalzahlen. In QIV mussten durch die wieder stark steigenden Infektionszahlen erneut Einbestellungen und Terminvergaben von nicht notwendigen Untersuchungen reduziert werden, um die Anzahl der Personen in den Räumlichkeiten zu beschränken.

⁷ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/gesetze-und-verordnungen/guv-19-lp/digav.html
⁸ BESCHLUSS des Bewertungsausschusses nach § 87 Abs. 1 Satz 1 SGB V in seiner 455. Sitzung am 11. Dezember 2019 zur Neufassung des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM)

Für die Quartale I und II wurden von der KVB keine Corona-Ausgleichszahlungen geleistet. Dies war vor allem dem Umstand geschuldet, dass der nachzubesetzende halbe Sitz in der Nuklearmedizin nicht als anspruchsberechtigt angerechnet wurde.

Das 4. Quartal liegt bisher nur als Hochrechnung vor, weshalb hier noch keine Aussage über eventuelle Ausgleichszahlungen getroffen werden kann.

Die Umsatzerlöse blieben sowohl deutlich unter der Planung (Zielerreichung 81%), als auch unter VJ (89%).

Der Fachbereich der Strahlentherapie erreichte als hauptsächlicher Leistungserbringer nur noch 85% des Jahresziels. Die Patientenzahlen fielen auch leicht ab und erreichten 90% zum Vorjahr, da v.a. Nachsorgen im Zuge der Pandemie verschoben wurden.

Zudem setzt sich die bereits beobachtete Tendenz zu sinkenden Fallwerten weiter fort. Der erste Teil der EBM-Reform, der am 01.04.2020 in Kraft trat, hatte bereits deutliche Auswirkungen auf den Gesamterlös.

Im Fachbereich Nuklearmedizin blieben sowohl die Patientenzahlen als auch die Erlöse gegen Vorjahr und auch gegen Plan zurück. Vor allem nicht dringend notwendige Untersuchungen und Schilddrüsen- Kontrolltermine wurden in den Phasen hoher Infektionszahlen verschoben. So lagen die Fallzahlen 84% gegen VJ und 81% gegen Plan und bei den Erlösen 80% gegen VJ und 79% gegen Plan.

Der Fachbereich Hämatologie/ Onkologie konnte das Jahresziel immerhin bei den Fallzahlen erreichen (101%) und lag damit 2% über Vorjahr. In den Erlösen wurde die Planung um 30% verfehlt, liegt jedoch mit 42.332 Euro 19% über VJ. Obwohl die Patientenzahlen erreicht wurden, ist in den Fallzahlen die relative Zunahme an oralen Therapien zu beobachten, die insgesamt deutlich geringere EBM-Erlöse generieren.

2. Investitionen/ Instandhaltung/ Finanzierung

Im Berichtsjahr wurden aus dem laufenden Budget Investitionen in Höhe von 40.884 Euro vorwiegend für IT-Infrastruktur getätigt.

3. Personalbereich

Im ärztlichen Bereich lag der Personalstand bei durchschnittlich 3,9 VK. Die hälftige Zulassung in der Nuklearmedizin konnte im 2. Quartal nachbesetzt werden.

Der Personalstand im nichtärztlichen Praxispersonal erhöhte sich wieder durch die Nachbesetzung der Elternzeitstellen und vakanten Stellen auf 6,2 VK im Schnitt.

Die Rekrutierung bei Wiederbesetzungen gestaltet sich jedoch zunehmend schwierig. Der Fachkräftemangel ist in der Region auch auf dem Arbeitsmarkt für med. Fachangestellte spürbar. Die Gehaltsforderungen und auch nicht monetäre Ansprüche haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, da entsprechend gut ausgebildetes Personal im niedergelassenen Bereich ausnehmend gut bezahlt wird und auch sonstige Vergünstigungen genießt.

Der Wirtschafts- und Versorgungsdienst blieb mit 0,3 VK konstant.

Der Verwaltungsdienst erhöhte sich im Schnitt auf 2,1 VK durch eine Umstrukturierung im Telefon- und Schreibdienst.

4. Lage der Gesellschaft

4a. Ertragslage

Die Ertragslage der Gesellschaft stellt sich für das Geschäftsjahr 2020 leicht negativ dar. Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr mit einem Jahresdefizit von 132,8 TEUR. Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben.

Die finanziellen Einbußen durch die Auswirkungen der Pandemie wurden bis QII 2020 nicht durch die KVB finanziell ausgeglichen.

Der Materialaufwand blieb ca. 10% unter dem Vorjahr und 15% unter Plan, resultierend aus den für die jeweiligen Behandlungen notwendigen Gerätenutzungen. Der Personalaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund geringerer Beteiligungen im Ärztlichen Dienst und weniger Doppelbesetzungen durch Einarbeitungen von Elternzeitvertretungen im medizinisch-technischen Dienst (MTD) leicht verringert.

4b. Finanzlage

Zum Stichtag hatte die Gesellschaft Bankguthaben von 997,5 TEUR (vgl. Vorjahr 985,1 TEUR), die Zahlungsfähigkeit ist und war jederzeit gewährleistet.

Die Liquidität auf kurze Sicht (Deckungsverhältnis zwischen langfristigem Kapital und langfristigen Vermögen bereinigt um Vorräte und Urlaubs- und Überstundenrückstellung) ist gegenüber dem Vorjahr mit 95 TEUR leicht gesunken. Sie reicht aus, den betriebsgewöhnlichen monatlichen Finanzbedarf für rund 6 Monate zu decken (Vorjahr 6,7 Monate). Die Liquidität der Gesellschaft ist für 2021 noch als ausreichend zu bezeichnen, nicht mehr jedoch ohne Weiteres für die Folgejahre.

4c. Vermögenslage

Das Gesamtvermögen (Bilanzsumme) der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 1.870 TEUR. Im Vorjahr belief sich das Gesamtvermögen auf 1.943 TEUR. Das Eigenkapital der Gesellschaft beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 934 TEUR. Dies bedeutet eine Verminderung im Vergleich zum Vorjahr um 133 TEUR. Dies entspricht dem Jahresverlust 2020. Die Eigenkapitalquote beträgt 49,9% (Vorjahr 54,8%).

5. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Patientenzufriedenheit ist im Ambulanz Zentrum Landshut sehr hoch. Die regelmäßig durchgeführte Patientenbefragung zeigte nochmals eine Verbesserung der Bewertungen. Während die Ergebnisse 2019 durchgängig bei "Sehr gut bis Befriedigend" lagen, sind sie in 2020 vor allem bei "Sehr gut bis gut". In den Parametern "Wartezeit" und "Freundlichkeit" gab es nochmals eine Verschiebung von der Bewertung "gut" zu "sehr gut". Eine stetige Verbesserung der Prozesse wird durch eine zeitnahe Auswertung der Fehlerbögen und entsprechende Anpassung angestrebt. Ein Verbesserungsbedarf wird v.a. in der "telefonischen Erreichbarkeit" gesehen. Wöchentliche Teambesprechungen mit entsprechenden Änderungen der Prozesse werden regelhaft durchgeführt.

Eine Mitarbeiter-Befragung brachte durchweg gute bis sehr gute Ergebnisse in der Beurteilung der Vorgesetzten, der Arbeitsmöglichkeiten und weiteren Parametern. Einzig der Zeitdruck wurde von einzelnen Mitarbeiter*innen als hoch empfunden.

Die durchgeführte Wartezeitenanalyse zeigt erneut eine Verbesserung der Prozesse in der laufenden Sprechstunde. So konnte die durchschnittliche Wartezeit von 25 min in 2019 nochmals verkürzt werden auf 21 Minuten in 2020.

Das Ambulanz Zentrum wurde im Frühjahr 2020 von der Deutschen Krebsgesellschaft ohne Beanstandungen als externer Kooperationspartner des onkologischen Zentrums rezertifiziert.

Dadurch beurteilen wir die Behandlungs- und Prozessqualität als hoch.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

A) Prognosebericht

In der Strahlentherapie wird weiterhin durch eine gute Auslastung auf hohem Niveau der überwiegende Anteil der GKV-Erlöse erwartet. Die ständig wachsende Konkurrenz-Situation in der Region und die unsichere Erlöslage durch die EBM-Reform macht eine Prognose in diesem Bereich aber unsicher. Einige neue EBM-Ziffern mit hohen Erlösen sind nur mit einer entsprechenden technischen Ausstattung zu erlösen, was bei der Anschaffung eines neuen Linearbeschleunigers berücksichtigt wird.

Im Fachbereich Nuklearmedizin ist im GKV-Bereich durch eine gute personelle Besetzung im Ärztlichen Dienst und eine angenommene Normalisierung der pandemischen Entwicklung mit moderat steigenden Erlösen zu rechnen. Die Patientenanzahl kann bei optimierter Nutzung von Sprechstunden und Großgeräten noch leicht ausgebaut werden. Durch den Start weiterer Teams in der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) kann der Effekt aus der zunehmenden Budgetierung durch die Kassenärztliche Vereinigung im Rahmen gehalten und die Anzahl an PET/CTs erhöht werden. Geplant sind für 2021 der Start der Teams "Hauttumore" und "Tumore der Lunge und des Thorax". Der ASV-Bereich läuft außerhalb des ansonsten grundsätzlich gedeckelten Budgets im Rahmen der ambulanten kassenärztlichen Versorgung.

Im Fachbereich Onkologie kann durch eine Optimierung der Prozesse und den Umbau der ambulanten Chemotherapieeinheiten eine Ausweitung der Umsätze angestrebt werden.

Im Personalbereich Nichtärztlicher Dienst wird eine Besetzung mit 7,5 VK angestrebt, um die Prozesse und Positionen zu optimieren und eine zeitweise Überlastung des Personals abzupuffern.

Für das Geschäftsjahr 2021 wird laut Wirtschaftsplan 2021 mit Umsatzerlösen von 1.790 TEUR sowie einem Jahresdefizit von 359 TEUR gerechnet. Die Geschäftsführung erwartet, dass eine spürbare Normalisierung der Patientenzahlen erst im Laufe des 2. HJ durch eine zunehmende Immunisierung der Bevölkerung eintreten wird.

B) Risikobericht

Durch jährliche Anpassungen der Honorarberechnungen seitens der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns ist jederzeit mit Honorarkürzungen und Budgetierungen zu rechnen, die eine Auswirkung auf die Erlöse der Gesellschaft haben. Der neue einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM), der lange überarbeitet wurde, trat zunächst abgeschwächt zum 01.04.2020 in Kraft. Da hierbei eine Stärkung der "sprechenden Medizin" und eine Kürzung von Geräteleistungen verfolgt wurden, sind weitere monetäre Abschläge v.a. in der Strahlentherapie und in der Nuklearmedizin unausweichlich. Besonders die Zuschläge zu technischen Leistungen wurden bereits gekürzt, bzw. gestrichen.

Die gesamten Auswirkungen dieser Reform auf den zukünftigen Erlös der Gesellschaft vor allem im Bereich Strahlentherapie sind bisher nicht in voller Höhe absehbar und können erst nach Abrechnung von QI 2021 genauer beziffert werden, da hier nochmals zum 01.01.2021 grundlegende Änderungen in Kraft traten. Hierzu kommen die umfassenden Veränderungen im Jahr 2021 durch einen Wechsel in der Chefarztposition und der geplanten Neuanschaffung eines Linearbeschleunigers. Dies sind erhebliche Faktoren, die durchaus ein Risiko für die Gesellschaft darstellen können. Zumindest bis zur Installation des neuen Geräts wird ein gewisser Anteil an Leistungen nicht vollständig abrechenbar sein.

Die Onkologie steht ebenfalls an einem Punkt, der umfassender Restrukturierungen bedarf. Sollten die weiteren ASV-Teams in 2021 zugelassen werden, würden zunehmend Patienten in den ASV Bereich des Klinikums verschoben werden. Dies hätte aber eine Reduzierung der aktiven Patienten unter Chemotherapie zur Folge, was eine Unterschreitung der geforderten Patientenzahlen für die Onkologie- Vereinbarung bedeuten könnte. An der Genehmigung der Onkologie-Vereinbarung hängt jedoch ein nicht unerheblicher Teil der Erlöse in dieser Fachrichtung. Ein Betrieb im positiven Bereich wäre nur mit grundlegenden strukturellen Veränderungen und Anpassungen in beiden Einrichtungen (Klinik und MVZ) möglich. Die grundlegenden Vorteile eines MVZ in Krankenhausträgerschaft können durch die doppelte Vorhaltung ambulanter onkologischer Strukturen nicht optimal genutzt werden. Der vertragsärztliche Sitz ist nach Fachgruppendurchschnitt noch nicht ausgelastet, während im ambulanten onkologischen Bereich des Klinikums im Verhältnis sehr geringe Patientenzahlen einen sehr hohen personellen Aufwand verursachen.

Während im vertragsärztlichen Bereich des AZL alle ambulanten Leistungen erbracht und abgerechnet werden können, sind die Möglichkeiten im teilstationären Bereich und in der ASV unter dem Dach des Klinikums sowohl zeitlich als auch inhaltlich begrenzt. Eine Zusammenlegung der genannten Angebote unter dem Dach des AZL, also der Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gGmbH mit moderaten Anpassungen im personellen Bereich könnte die Auslastung und somit das Ergebnis deutlich verbessern.

In der Nuklearmedizin ist der Betrieb im positiven Bereich nicht mehr realistisch zu erreichen. Durch die Reform des EBM und eine nochmalige Reduzierung der technischen Vergütungen ist ein negatives Ergebnis weiterhin zu erwarten. V.a. die sehr stark nachgefragten Schilddrüsen-Untersuchungen sind im Verhältnis zum Aufwand schlecht vergütet. Da das AZL jedoch inzwischen der einzige Anbieter einer Schilddrüsen-Ambulanz in der Region ist, ist eine Fortführung aus Gründen der Versorgung der Bevölkerung sinnvoll. Für einen dauerhaften Weiterbetrieb muss die Finanzierung des Angebots aber gesichert werden. Zumindest aktuell reichen die Ergebnisse aus den übrigen Angeboten des AZL hierfür nicht aus.

Die angespannte Lage des Bewerbermarktes in der Region stellt durch die wachsenden Schwierigkeiten in der Personalrekrutierung, v.a. im MTD (= medizinisch-technischen Dienst) ein zunehmend höheres Risiko dar, da Stellen nicht mehr zeitnah nachbesetzt werden können. Der hierdurch resultierende, ständig sehr niedrige Personalstand führt zunehmend zu einer Überlastung des bestehenden Personals, was wiederum erhöhte Kündigungsquoten zur Folge hat.

Durch die starken Auswirkungen der Corona-Pandemie sind die Erlöse in 2020 deutlich unter Plan, da die Gesellschaft vermehrt medizinisch nicht zwingend notwendige Untersuchungen und Behandlungen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben musste. Eine genaue Prognose der weiteren pandemischen Entwicklung ist zum momentanen Zeitpunkt nicht möglich, da die Impfgeschwindigkeit und Inzidenzzahlen zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersehbar sind. Es ist jedoch nach Stand heute und auf Basis der hausinternen Einschätzung davon auszugehen, dass es noch bis mindestens QIII 2021 zu Einschränkungen im Normal-Betrieb kommen wird. Dies gilt v.a. für nicht lebensnotwendige Untersuchungen und Nachsorgen, wie jährliche Schilddrüsen-Kontrollen.

Den Fortbestand der Gesellschaft sieht die Geschäftsführung jedoch durch die Corona-Pandemie nicht als gefährdet an, da die Gesellschaft über eine für 2021 ausreichende Liquiditätsausstattung verfügt.

Die Risikolage der Gesellschaft kann für das Jahr 2021 daher als noch akzeptabel beurteilt werden; im Weiteren sind jedoch grundlegende strukturelle und technische Anpassungen nötig.

Bestandsgefährdung:

Bei der Bewertung wurde von der Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die Gesellschaft aufgrund der vielfältigen Verflechtungen hinsichtlich ihrer Geschäftstätigkeit in hohem Maße abhängig ist vom Bestand ihrer alleinigen Gesellschafterin, der Klinikum Landshut gGmbH. Der Bestand der Medizinischen Diagnostik- und Versorgungszentrum gemeinnützige GmbH ist demzufolge gefährdet, wenn die Klinikum Landshut gGmbH ihre Umsatz- und Ertragsziele aus ihrem eigenen Wirtschaftsplan 2021 nicht erreicht oder die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Landshut als Gesellschafterin der Klinikum Landshut gGmbH beendet wird.

C) Chancenbericht

Die drei Fachbereiche waren in 2020 in Anbetracht der schwierigen Pandemie-Lage und nach Auffassung der Geschäftsführung vergleichsweise gut ausgelastet. Im Bereich Onkologie konnten die Fallzahlen sogar noch leicht gesteigert werden, sodass unseres Erachtens die Einrichtung von der Bevölkerung der Region Landshut gut angenommen wird:

In der Onkologie ist eine Entwicklung zu einem positiven Ergebnis unter folgender Voraussetzung möglich: Eine einheitliche ambulante Onkologie unter dem Dach des AZL vereinfacht die Steuerung der Patienten, optimiert Kosten und Erlöse und stellt auch nach außen hin eine einheitliche Versorgungseinheit dar. Alle Patienten sind hier dauerhaft optimal abrechenbar und versorgt und können die ambulante Onkologie in toto finanziell und strukturell zukunftssicher darstellen. Der Personalschlüssel im ambulanten Bereich ist auf das niedrigere Erlös-Niveau angepasst. Der Schlüssel im ÄD kann auf die Gesamtpatientenzahlen angepasst werden.

In der Nuklearmedizin könnte das Angebot weiterer Diagnostiken und Therapien außerhalb des GKV-Leistungskataloges, z.B. Ausweitung der "ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV)" einen Ausbau der Erlöse bewirken, da hier zum einen weitere Tumorentitäten für die PET/CT-Untersuchung freigegeben werden (v.a. Lunge und Thorax) und zum anderen die ASV-Patienten nicht in den begrenzten Fachgruppendurchschnitt gerechnet werden.

In der Strahlentherapie ist durch die Anschaffung eines leistungsfähigen Neugerätes, entsprechender Anpassungen im Personalbereich und Straffung von Prozessen unter neuer Führung ein deutlicher Ausbau des Ergebnisses möglich.

IV. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen insbesondere Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten. Ziel des Finanz- und Risikomanagements ist die Sicherung des Unternehmenserfolgs gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Die Geschäftsführung verfolgt eine konservative Risikopolitik. Zur Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko wird für jede wesentliche Investitionsentscheidung ein Liquiditätsplan erstellt, der einen Überblick über die Geldaus- und -eingänge vermittelt. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein entsprechendes Debitorenmanagement und ein effizientes Mahnwesen.

Landshut, den 26. April 2021

Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gemeinnützige GmbH

Dr. Philipp Ostwald, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gemeinnützige GmbH, Landshut

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gemeinnützige GmbH, Landshut, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum Landshut gemeinnützige GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

WESENTLICHE UNSICHERHEIT IM ZUSAMMENHANG MIT DER FORTFÜHRUNG DER UNTERNEHMENSTÄTIGKEIT

Wir verweisen auf die Angaben im Abschnitt "1 Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss" des Anhangs sowie die Angaben im Abschnitt "Bestandsgefährdung" des Kapitels III. b) (Risikobericht) des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Gesellschaft aufgrund der vielfältigen Verflechtungen hinsichtlich ihrer Geschäftstätigkeit in hohem Maße abhängig ist vom Bestand ihrer alleinigen Gesellschafterin, der Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, deren finanzielle Lage als angespannt zu beurteilen ist. Der Bestand der Medizinischen Diagnostik- und Versorgungszentrum gemeinnützige GmbH ist demzufolge ebenfalls gefährdet, wenn die Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH ihre Umsatz- und Ertragsziele aus ihrem eigenen Wirtschaftsplan 2021 nicht erreicht oder die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Landshut als Gesellschafterin der Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH beendet wird. Wie in den genannten Angaben dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, 26. April 2021

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Salzberger, Wirtschaftsprüfer

gez. Skiadas, Wirtschaftsprüfer