Kieft & Kieft Filmtheater Sachsen GmbH

Rehna

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht

1) Grundlagen der Gesellschaft

a) Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Gesellschaft ist Teil einer über die Gesellschafter verbundenen Gruppe, die einerseits selbst Kinos betreibt, an Kinobetrieben in Deutschland, Tschechien und Kroatien beteiligt ist und andererseits Immobilien verwaltet, vermietet und verpachtet.

Im Geschäftsjahr 2023 wurde der Geschäftsbetrieb Zwickau im Rahmen eines Asset-Deals an eine zur Gruppe gehörende Gesellschaft veräußert. Der Geschäftsbetrieb Zwickau umfasst 1 Kino mit 11 Leinwänden. Aus diesem Grund sind die Zahlen des Geschäftsjahres 2023 nur eingeschränkt mit den Vorjahreszahlen 2022 vergleichbar.

Die Gesellschaft betreibt nach der Veräußerung des Geschäftsbetriebs Zwickau nunmehr 8 Kinos mit insgesamt 42 Leinwänden, davon 6 Kinos in Sachsen und 2 Kinos in Thüringen.

Für alle Filmtheater wurde die Geschäftsführung an die ebenfalls zur Gruppe gehörende Kieft Projekt- und Verwaltungs GmbH im Rahmen eines Verwaltungs- und Managementvertrags übergeben.

Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt insgesamt 221 Mitarbeiter, davon 21 Vollzeitmitarbeiter sowie 200 Teilzeitkräfte bzw. MIDI- oder Minijobber.

Die Gesellschaft generiert Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Kinokarten und Gastronomieprodukten sowie aus dem Vertrieb von Leinwand-, Foyer- und Außenwerbung. Weitere Erlöse werden mit der Vermarktung der Kinos als Eventlocation erzielt.

b) Ziele & Strategien

Ziel des Unternehmens ist und bleibt es, sich durch ein stetig wachsendes Qualitätsniveau positiv von der Marktentwicklung abzusetzen. Die Gesellschaft zielt sowohl auf eine Steigerung im 'Marktanteil nach Besuchern' als auch im 'Rohertrag pro Besucher'. Die mit diesem Ziel verbundene Strategie ist es, mit verschiedenen Sitzplatzkategorien und moderner Projektions- und Soundtechnik ein Angebot zu schaffen, das insbesondere hohen Komfort und ein erstklassiges Kinoerlebnis bietet, welches insbesondere die Möglichkeiten des Heimkinos bei Weitem übertrifft. Die Gesellschaft setzt darauf, dass ihr Publikum das Preis-/Leistungsverhältnis schätzt und bereit ist, wahrnehmbare Veränderungen auch zu bezahlen. Die Erfahrung vergangener Jahre und Jahrzehnte beweist: Gut renovierte Kinos können die Kunden besser anziehen als nicht renovierte. Die Zahlungsbereitschaft ist dort erfahrungsgemäß höher. So hat die Geschäftsführung die Strategie zur Modernisierung im Jahr 2023 abermals fortgesetzt. An allen 8 Standorten wurden Modernisierungsinvestitionen in Kinotechnik, Bestuhlung und Lüftungstechnik mit einem Umfang von ca. EUR 4,2 Mio. vorgenommen, wovon ein Großteil durch Investitionsförderungen aus Programmen der BKM (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien), der Projektförderung der Filmförderungsanstalt FFA, einer Anstalt des öffentlichen Rechts, sowie durch Co-Förderungen der Bundesländer Sachsen und Thüringen finanziert wurde.

c) Steuerungssystem und Leistungsindikatoren

Im Geschäftsjahr 2023 dienten die Leistungsindikatoren 'Besucherzahl' und 'durchschnittlicher Erlös pro Besucher' der Geschäftsführung als zentrale Messgrößen im operativen Bereich.

Auf der Kostenseite werden "operativ eingesetzte Mitarbeiter-Minuten pro Besucher" sowie der "Wareneinsatz in %" budgetiert und wöchentlich überwacht und gesteuert.

Das in Q4/2022 etablierte Bonussystem für die Theaterleiter der 8 Kinostandorte der Gesellschaft hat sich im Geschäftsjahr 2023 bewährt. Sofern die gesetzten Zielgrößen erreicht werden, kann ein Bonus von bis zu 8,0 % des Jahresbruttogehalts zur Auszahlung kommen.

2) Wirtschaftsbericht

a) Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Entwicklung der Bruttowertschöpfung verlief im Jahr 2023 in den einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschiedlich: Die Wirtschaftsleistung im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) ging insgesamt deutlich um 2,0 % zurück. Das Verarbeitende Gewerbe, das fast 85 % des Produzierenden Gewerbes (ohne Bau) ausmacht, war im Jahr 2023 preisbereinigt ebenfalls im Minus (-0,4 %). Die meisten Dienstleistungsbereiche konnten ihre wirtschaftlichen Aktivitäten im Vorjahresvergleich erneut ausweiten und stützten die Wirtschaft im Jahr 2023. Der Anstieg fiel jedoch insgesamt schwächer aus als in den beiden vorangegangenen Jahren. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2023 um ca. 0,3 % niedriger als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung 0,1 %. Der private Konsum nahm im Jahr 2023 preisbereinigt um 0,8 % gegenüber dem Vorjahr ab und entfernte sich damit wieder vom Vorkrisenniveau des Jahres 2019 (-1,5 %). Dies dürfte vor allem auf die hohen Verbraucherpreise zurückzuführen sein.

Neben dem Wegfall des russischen Exportmarkts sind es vor allem hohe Rohstoff- und Energiepreise sowie drohende Lieferengpässe, welche die deutsche Wirtschaft stark in Mitleidenschaft ziehen können. Auch die Ungewissheit über die weitere Entwicklung belastet das wirtschaftliche Klima.

Wesentliche Preistreiber im Jahr 2023 waren u. a. Energie (Gas) und Nahrungsmittel. Ansonsten zeichnen sich (wie im Vorjahr auch) Material- und Lieferengpässe sowie ein Fachkräftemangel ab, die zu einer Verunsicherung auf Seiten der Wirtschaft und der Verbraucher führen. Darüber hinaus belastet der anhaltende Russland-Ukraine-Konflikt die deutsche Wirtschaft und das wirtschaftliche Klima.

b) Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Grundsätzlich hat sich das Kinojahr 2023 in Deutschland etwas besser entwickelt, als die Branche erwartet hatte. So setzte sich der Trend im Jahr 2023 zu vor-pandemischen Zahlen im deutschen Kino fort: Mit 95,7 Mio. verkauften Kinotickets liegt 2023 "nur" noch 19,4 % hinter den Ergebnissen von 2019 (ca. 118,6 Mio. Kinotickets). Beigetragen zu dieser Entwicklung hat der durchschnittliche Eintrittspreis, der mit EUR 9,71 je Kinoticket nur moderat um ca. 4,9 % gegenüber dem Vorjahr (EUR 9,26) gestiegen ist und somit noch unter der Teuerungsrate von 5,9 % lag.

Die weiteren Kennzahlen zum Kinobestand sind in 2023 stabil geblieben und zeigen, dass ein Kinosterben nicht stattfindet. Die Zahl der Kinounternehmen ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 % und die der Leinwände um 0,2 % gesunken, die der Standorte um 0,9 % und die der Spielstätten um 0,8 % gestiegen. Die größte Veränderung betrifft die Sitzplätze, deren Zahl um 3,7 % auf rund 749.000 gesunken ist, was als ein positives Zeichen zu werten ist, weil es eine Folge der in der Pandemiezeit erfolgten Umbauten und Modernisierungen ist. Neue Technik und mehr Komfort - unter anderem durch größere Reihenabstände - haben viele Kinos fit für die Zukunft gemacht.

Darüber hinaus war das Geschäftsjahr 2023 vom Streik der US-Drehbuchautor:innen und Schauspieler:innen in Hollywood geprägt, der ca. 5 Monate andauerte und der die Film- und Serienproduktionen "auf Eis legte" und dessen Auswirkungen die Branche - auch in Deutschland - erst im Geschäftsjahr 2024 umfänglicher spüren wird. So nahmen die Drehbuchschreiber:innen einen neuen Tarifvertrag mit den großen Filmstudios im Oktober 2023 an, die Darsteller-Gewerkschaft stimmte einer Vereinbarung erst im Dezember 2023 zu.

Positive Entwicklungen erkennen wir weiterhin im Bereich der Nebenumsätze. Im Vergleich zum Vor-Corona-Zeitraum wurden im Gesamtjahr 2023 deutliche Steigerungen der Pro-Kopf Nebenumsätze realisiert. Zwar liegen hierzu keine Marktzahlen vor, jedoch dürfen wir aus der eigenen Entwicklung ebenso auf die Marktentwicklung im Bereich der Nebenumsätze schlussfolgern.

Folgende Statistik wurde von der Filmförderungsanstalt FFA ermittelt und veröffentlicht:[1]

Kino und Filmergebnisse 2023

	2023	2022	Vgl. 23/22	2021
Einwohner"innen	84607016	84270625	0,4 %	83222442
Tickets	95,7 Mio.	78,0 Mio.	22,7 %	42,1 Mio.
Umsatz ²	929,1 Mio.	722,0 Mio.	28,7 %	373,2 Mio.
Durchschn. Eintrittspreis ²	9,71	9,26	4,9%	8,87
Kinounternehmen	1214	1219	-0,4 %	1228
Standorte	947	939	0,9 %	939
Spielstätten (Kinos)	1744	1730	0,8%	1723
Leinwände (Kinosäle)	4901	4911	-0,2%	4931
Sitzplätze3	748955	777844	-3,7 %	789688
Einwohner*innena pro Leinwand	17263	17160	0,6 %	16877
Einwohner"innena pro Sitzplatz3	113	108	4,3%	105
Tickets pro Leinwand	19517	15878	22,9 %	8528
Tickets pro Sitzplatz3	128	100	27,4 %	53
Tickets pro Einwohner"in1	1,13	0,93	22,2 %	0,51
Umsatz2 pro Einwohner"in 1	10,98	8,57	28,2 %	4,48
Tickets deutscher Filme4	22,4 Mio.	20,5 Mio.	9,1 %	8,9 Mio.
Deutscher Marktanteil (Tickets) 1	24,3 %	27,0 %	-2,7 PP	21,7 %
Tickets 3D-Filme4	11,0 Mio.	8,5 Mio.	30,4 %	3,1 Mio.
3D-Marktanteil (Tickets)4	12,0 %	11,1 %	0,8 PP	7,5 %

	2020	2019	Vgl. 23/19
Einwohner"innen	83190556	83149277	1,8 %
Tickets	38,1 Mio.	118,6 Mio.	-19,4 %
Umsatz ²	318,0 Mio.	1.024,0 Mio.	-9,3 %
Durchschn. Eintrittspreis ²	8,35	8,63	12,5 %
Kinounternehmen	1227	1227	-1,1 %
Standorte	943	946	0,1 %
Spielstätten (Kinos)	1728	1734	0,6 %
Leinwände (Kinosäle)	4926	4961	-1,2 %
Sitzplätze3	793624	798442	-6,2 %
Einwohner*innena pro Leinwand	16888	16761	3,0 %
Einwohner"innena pro Sitzplatz3	105	101	8,5%
Tickets pro Leinwand	7733	23909	-18,4 %
Tickets pro Sitzplatz3	48	149	-14,0%
Tickets pro Einwohner"in1	0,46	1,43	-20,7%
Umsatz2 pro Einwohner"in 1	3,82	12,32	-10,8%
Tickets deutscher Filme4	13,3 Mio.	24,9 Mio.	-10,0%
Deutscher Marktanteil (Tickets) 1	35,1 %	21,5%	2,8 PP
Tickets 3D-Filme4	1,8 Mio.	18,5 Mio.	-40,3 %
3D-Marktanteil (Tickets)4	4,8%	16,0 %	-4,0 PP

1= Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden; Daten für 2023 per 30.09.2023.

2= Angaben in Euro (brutto] . ^* Sitzplätze ohne Open Air, Universitätskinos, Filmfeste und Schließungen.

4= "Nach Meldungen der Verleihfirmen; deutsche Filme inkl. int. Koproduktionen.

c) Geschäftsverlauf

Im Vergleich zu 2019 konnten 81% der verkauften Tickets und 91% der Umsätze in 2023 erreicht werden. Der stärkste Monat war der August 2023 mit ca. 11,4 Mio. Besuchern. Der Ticketumsatz (ca. 110,0 Mio. EUR) lag dabei nahezu auf dem Niveau eines starken Dezember 2019 (121,9 Mio. EUR) und war getrieben vom großen Erfolg von 'Barbie' und 'Oppenheimer', die in den sozialen Medien mit 'Barbenheimer' ein Phänomen auslösten. So sahen ca. 6,0 Mio. Besucher 'Barbie' und ca. 4,1 Mio. Besucher 'Oppenheimer' in Deutschland. Zum ersten Mal seit 2019 haben drei Filme mehr als fünf Millionen Besucher: "Barbie", "Avatar: The Way Of Water" und "Der Super Mario Bros. Film". Insgesamt zählten beachtliche weitere 24 Filme mehr als eine Million Besucher.

Kino war 2023 endlich wieder in aller Munde. Es lässt sich also weiterhin schlussfolgern: Sobald starke Filmware vorhanden ist, strömen die Besucher ins Kino. Zudem ist die Kauflaune für margenstarke Nebenumsätze auf Basis der uns vorliegenden Daten ungebrochen.

d) Ertragslage

Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2023 sind aufgrund des Asset-Deals des Geschäftsbetriebs Zwickau zum 30.9.2023 nur bedingt mit dem Vorjahr 2022 vergleichbar, da Erträge und Aufwendungen, die den Geschäftsbetrieb Zwickau betreffen, lediglich für 9 Monate (1.1.-30.9.2023) in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind. Der Umsatzanteil Zwickau für das 4. Quartal 2023 hätte sich auf ca. TEUR 900 belaufen. Zudem ist das Vorjahr 2022 noch von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, da Kinos zwar ganzjährig geöffnet waren, allerdings teilweise noch unter Zugangsbeschränkungen bis in den April 2022 hinein.

Umsatzerlöse aus operativer Geschäftstätigkeit

Die Gesellschaft erzielte Umsatzerlöse aus dem operativen Betrieb in Höhe von insgesamt EUR 12,0 Mio., was einem Anstieg von 16,5 % gegenüber dem Vorjahr (EUR 10,3 Mio.) entspricht. Der durchschnittliche Eintrittspreis (ohne Zwickau) lag bei EUR 10,59 (brutto) und somit deutlich über dem Branchendurchschnitt von EUR 9,71. Gegenüber 2022 (EUR 10,26 ohne Zwickau) entspricht dies einem leichten Anstieg um 3,2 %. Die durchschnittlichen Gastronomieerlöse (ohne Zwickau) stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 % auf EUR 6,34 (brutto).

Sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen aus Förderungen

Überbrückungshilfe des Bundes zur Deckung der Fixkosten während Corona

Die Gesellschaft bildet einen Unternehmensverbund[2] mit weiteren Kinobetriebsgesellschaften der Familienstämme "Kieft Hagen" und "Kieft Lübeck". Da verbundene Unternehmen lediglich einen Antrag auf Überbrückungs- bzw. auf Umsatzhilfe stellen können, gelten die Anträge auf Überbrückungs- sowie auf Umsatzhilfen der Gesellschaft für den Unternehmensverbund.

Im Geschäftsjahr 2023 ist noch ein Erstattungsanspruch gegen ein Landesförderinstitut i. H. v. ca. EUR 0,5 Mio. aktiviert (Vorjahr 2022: ca. EUR 1,8 Mio.). Hier erfolgt eine Weiterleitung an weitere Kinobetriebsgesellschaften i. H. v. ca. EUR 0,3 Mio., was entsprechend unter den Verbindlichkeiten passiviert ist (Vorjahr 2022: ca. EUR 1,1 Mio. EUR). Ansonsten sind lediglich Aufwendungen i. H. v. ca. 22 TEUR unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus Korrekturen auf Erstattungsansprüche in der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2023 erfasst.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden die entsprechenden Schlussabrechnungen (Paket I und Paket II) form- und fristgerecht an die Bewilligungsstelle übermittelt. Eine Prüfung der final eingereichten Unterlagen ist bis zum Zeitpunkt der Jahresabschlusserstellung noch nicht erfolgt.

Sonstige betriebliche Erträge

Die Gesellschaft hat in 2023 ca. EUR 1,8 Mio. sonstige betriebliche Erträge erzielt (Vorjahr: 2022: ca. EUR 1,1 Mio.). Diese resultieren im Wesentlichen aus der Veräußerung des Geschäftsbetriebs Zwickau i. H. v. ca. EUR 0,5 Mio. und aus gewährten Finanzhilfen des Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen (ca. EUR 0,3 Mio.; Vorjahr 2022: ca. EUR 0,6 Mio.). Des Weiteren wurden (wie im Vorjahr auch) Umbaumaßnahmen abgeschlossen. Die Kosten hierfür werden zum Teil an die Vermieter weiterbelastet. In Höhe von ca. EUR 0,6 Mio. zeigt die Gesellschaft dementsprechend Aufwand aus Umbaumaßnahmen zur Weiterbelastung innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie Erträge aus der Kostenweiterbelastung innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge (Vorjahr 2022: ca. EUR 0,2 Mio.).

Weitere Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Der Materialaufwand für Filmmieten und Gastronomieprodukte hat sich gegenüber dem Vorjahr (ca. EUR 3,7 Mio.) erwartungsgemäß um ca. EUR 0,6 Mio. auf ca. EUR 4,3 EUR erhöht. Das entspricht einem Anstieg von ca. 16,2 % und ist auf die Rückkehr in einen einigermaßen vernünftigen Kinobetrieb im Geschäftsjahr 2023 zurückzuführen.

Die durchschnittliche Leihmiete sank minimal von ca. 45,0 % auf ca. 44,9 % (Rückgang von +0,1 %-Punkten gegenüber dem Vorjahr 2022).

Die Personalaufwendungen bewegen sich nahezu auf Vorjahresniveau und belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf ca. EUR 2,3 Mio. (Vorjahr 2022: ca. EUR 2,3 Mio.).

Abschreibungen, die im Wesentlichen die Inneneinrichtung der Kinos sowie Mietereinbauten betreffen, haben sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund der in 2023 fertiggestellten Baumaßnahmen weiter leicht erhöht (EUR +0,1 Mio. bzw. +16,7 %) und betragen ca. EUR 0,7 Mio.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf ca. EUR 6,5 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Aufwendungen leicht erhöht (EUR +0,5 Mio.). Im Geschäftsjahr 2023 wurden deutlich mehr Kosten aus Umbaumaßnahmen als im Vorjahr an die Vermieter weiterbelastet (EUR 0,6 Mio. EUR; Vorjahr 2022: EUR 0,2 Mio.). Darüber hinaus sind höhere Vertriebsaufwendungen angefallen (EUR 0,5 Mio., Vorjahr 2022: EUR 0,3 Mio.)

Die Gesellschaft weist für das Geschäftsjahr 2023 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von ca. EUR 0,1 Mio. aus (Vorjahr 2022: ca. EUR -1,2 Mio.). Der verbleibende Jahresfehlbetrag begründet sich darin, dass der erwartete Zuschauerzulauf aufgrund zu weniger filmischer Highlights ausgeblieben ist. Zu berücksichtigen ist ebenso, dass es sich bei der Veräußerung des Geschäftsbetriebs Zwickau i. H. v. ca. EUR 0,5 Mio. um einen (positiven) Einmaleffekt handelt, so dass sich das Jahresergebnis nach dessen Bereinigung auf ca. EUR -0,6 Mio. belaufen würde.

e) Vermögens- und Finanzlage

Zum Stichtag 31.12.2023 ist die Bilanzsumme der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr um ca. EUR 5,4 Mio. auf EUR 12,8 Mio. (Vorjahr 2022: EUR 18,2 Mio.) gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf die Veräußerung des Geschäftsbetriebs Zwickau zurückzuführen, die zu einem Rückgang der Bilanzsumme i. H. v. ca. EUR 3,2 Mio. beigetragen hat, da sämtliche dem Standort Zwickau zuzuordnenden Aktiva und Passiva, Kredit- und Mietverträge, Mitarbeiter sowie sonstige Verpflichtungen veräußert wurden.

Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Vorjahr 2022 um ca. EUR 2,2 Mio. gesunken (-21,2 %), wobei sich an dieser Stelle gegenläufige Effekte zeigen. Auf der einen Seite gab es Abgänge bei den Sachanlagen i. H. v. ca. EUR 1,3 Mio. und Abschreibungen auf Sachanlagen i. H. v. EUR 0,7 Mio. Darüber hinaus wurden durch interne Umschuldungen die Finanzanlagen (Ausleihungen) i. H. v. EUR 2,7 Mio. reduziert. Auf der anderen Seite kam es zu einer Zunahme der Finanzanlagen (Ausleihungen) durch die Veräußerung des Geschäftsbetriebs Zwickau, was zu einer Darlehensforderung i. H. v. EUR 1,7 Mio. führte.

Das Umlaufvermögen hat sich im Geschäftsjahr 2023 um ca. EUR 3,3 Mio. weiter auf ca. EUR 4,6 reduziert (Vorjahr 2022: EUR 7,9 Mio.). Zurückzuführen ist diese Entwicklung insbesondere auf die Rückzahlung von Darlehen an Unternehmen aus dem (erweiterten) Unternehmensverbund.

Das Eigenkapital beträgt zum Bilanzstichtag am 31.12.2023 ca. EUR 5,6 Mio. (Vorjahr: EUR 5,7 Mio.). Dieses hat sich aufgrund der zurückhaltenden Besucherentwicklung im Geschäftsjahr 2023 und des daraus resultierenden negativen Ergebnisses des Jahres 2023 marginal reduziert (ca. EUR -0,1 Mio. bzw. -1,8 %). Die Eigenkapitalquote beläuft sich nunmehr auf ca. 43,4 % und hat sich somit gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert (+12,2 %-Punkte; Vorjahr 2022: 31,1 %).

f) Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit liegt bei ca. EUR -0,1 Mio. (Vorjahr: ca. EUR -1,2 Mio.). Es ist darauf hinzuweisen, dass sich das betriebliche Defizit (Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Finanzergebnis) im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr 2022 deutlich von EUR -1,4 Mio. auf EUR -0,5 Mio. verringert hat (+64,1 %). Dennoch: Die Besucherzahlen im Jahr 2023 (Gesamtmarkt Deutschland: 95,7 Mio.) reichten (noch) nicht aus, um ein ausgeglichenes Ergebnis herzustellen.

Der durchschnittliche Bruttoeintrittspreis lag im Geschäftsjahr 2023 bei EUR 10,59 (ohne den Geschäftsbetrieb Zwickau; Branche EUR 9,71). Gegenüber dem durchschnittlichen Eintrittspreis des Vorjahres 2022, der bei EUR 10,22 (brutto, ohne den Geschäftsbetrieb Zwickau) lag, entspricht dies einem Anstieg um ca. 3,2 % bzw. EUR +0,33. Die durchschnittlichen Gastronomieerlöse (ohne den Geschäftsbetrieb Zwickau) stiegen im Vergleich zum Vorjahr 2022 (ebenso ohne den Geschäftsbetrieb Zwickau) um ca. 9,7 % von EUR 5,78 auf EUR 6,34 (brutto).

Die Gesellschaft verzeichnete im Jahr 2023 eine Besucherzahl (ohne den Geschäftsbetrieb Zwickau) von 560.393 (Vorjahr 2022: 480.625). Das entspricht einem Anstieg von +79.768 Besuchern bzw. +16,6 %, was eine durchaus hoffungsvolle Entwicklung darstellt.

3) Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts blickt die Gesellschaft auf ein 1. Halbjahr 2024 zurück, welches die Erwartungen an den Verlauf des Kinojahres bisher leicht verfehlt. Gleichzeitig zeichnet sich ein stärkeres 2. Halbjahr 2024 ab, so dass die Geschäftsführung die Umsatzziele für 2024 im Wesentlichen aufrecht erhalten kann.

Für das Jahr 2025 rechnet die Geschäftsführung erstmalig nach der Pandemie für den Gesamtmarkt mit einem Besuchervolumen im dreistelligen Millionenbereich. Der kommerziell wichtigste Film des Jahres 2025 wird voraussichtlich "Avatar 3" werden. Zudem stehen der Erholung keine geplanten sportlichen Großereignisse, wie z.B. eine Fußball Europa- oder Weltmeisterschaft der Herren, im Wege.

Insgesamt bleibt die Aussicht auf eine fortgesetzte Erholung des Kinomarktes (über das Jahr 2025 hinaus) gegeben. Für das Jahr 2026 lässt das seitens der Filmstudios und -verleiher vorgestellte Kinoprogramm ein gleichbleibend hohes Niveau der Gesamtbesucherzahlen in Deutschland erwarten.

Trotz vermeintlich besserer Aussichten wird die Geschäftsführung Investitionen in die Kinostandorte weiterhin mit der gebotenen kaufmännischen Vorsicht und Sorgfalt sowie unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen und der Leistungsfähigkeit der Unternehmensgruppe fortsetzen. Die Gesellschaft wird im Jahr 2024 und voraussichtlich auch im Jahr 2025 Renovierungen und Modernisierungen an allen Standorten in Sachsen und Thüringen durchführen. Die bereits renovierten Kinos beweisen allesamt, dass sowohl der Marktanteil wie auch die Pro-Kopf-Roherträge deutlich verbessert werden. Investitionen bleiben notwendig und Teil der Strategie der Gesellschaft. Nicht zuletzt, da es gelungen ist, hohe Investitionsförderungen aus dem Zukunftsprogramm Kino I der BKM sowie Co-Förderungen der Bundesländer Sachsen und Thüringen für die Renovierung der Säle und Foyers zu erhalten.

Insgesamt geht die Geschäftsführung mit Blick auf das Jahresende 2024 derzeit von Umsatzerlösen und operativen Ergebnissen auf dem Niveau des Jahres 2023 aus. Für das Folgejahr 2025 ist mit über 100 Mio. Besuchern im deutschen Gesamtmarkt zu rechnen. Auf diesem Besucherniveau wird die Gesellschaft voraussichtlich ein positives Jahresergebnis erzielen können.

[1] Siehe unter: https://www.ffa.de/marktdaten.html hitlisten (30.6.2024).

[2] gemäß den seitens des Fördergebers definierten Bedingungen. Die Bewilligungsstelle folgt damit den Hinweisen in den FAQs-Überbrückungshilfen, wonach bloße familiäre Bindungen bereits als ausreichend für die Schlussfolgerung gelten, dass natürliche Personen gemeinsam handeln, was zu einer beihilferechtlichen Betrachtung als Verbund führt.

Bilanz

Aktiva

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Anlagevermögen	8.231.344,06	10.383.602,31
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	76.367,00	7.455,00
II. Sachanlagen	3.559.612,81	4.831.251,60
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.272.110,00	4.714.884,00
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	287.502,81	116.367,60
III. Finanzanlagen	4.595.364,25	5.544.895,71
B. Umlaufvermögen	4.502.314,55	7.814.079,53
I. Vorräte	235.027,83	218.263,99
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.650.951,56	6.762.099,59
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	1.600.744,69	0,00
1. Forderungen gegen Gesellschafter	0,00	26.649,33
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	616.335,16	833.715,95
C. Rechnungsabgrenzungsposten	66.708,21	47.203,25
Summe Aktiva	12.800.366,82	18.244.885,09
Passiva
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital	5.552.845,05	5.682.516,95
I. Gezeichnetes Kapital / Kapitalkonto / Kapitalanteile	52.000,00	52.000,00
1. Gezeichnetes Kapital	52.000,00	52.000,00
II. Kapitalrücklage	3.579.043,17	3.579.043,17
III. Gewinnvortrag	2.051.473,78	3.300.863,25
IV. Jahresfehlbetrag	129.671,90	1.249.389,47
B. Rückstellungen	150.159,59	208.674,58
C. Verbindlichkeiten	7.097.362,18	12.353.693,56
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	6.030.845,04	9.925.509,74
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	1.066.517,14	2.428.183,82
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	333.689,73	1.391.015,33
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	80.970,59	267.216,51
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	252.719,14	1.123.798,82
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.850.000,00	1.953.314,48
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.850.000,00	1.953.314,48
davon aus Steuern	3.496,25	7.781,02
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	6.792,44	9.964,74
Summe Passiva	12.800.366,82	18.244.885,09

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2023 - 31.12.2023 EUR	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR
1. Betriebsergebnis	-68.198,80	-1.189.230,47
a) Rohergebnis	9.506.698,31	7.654.199,73
b) Personalaufwand	2.368.101,76	2.319.045,40
Löhne und Gehälter	1.912.619,38	1.889.354,46
soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	455.482,38	429.690,94
c) Abschreibungen	702.881,31	569.371,61
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	702.881,31	569.371,61
d) sonstige betriebliche Aufwendungen	6.503.914,04	5.955.013,19
2. Finanz- und Beteiligungsergebnis	-61.411,88	-58.458,48
a) sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	60.062,86	74.850,10
b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen	121.474,74	133.308,58
3. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	59,22	1.634,22
4. Ergebnis nach Steuern	-129.669,90	-1.249.323,17
5. sonstige Steuern	2,00	66,30
Jahresfehlbetrag	129.671,90	1.249.389,47

Anhang

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Rehna und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Schwerin unter der Nummer HR B 11569 eingetragen.

Die Kieft & Kieft Filmtheater Sachsen GmbH weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 2 HGB auf. Von den Erleichterungen des 288 HGB wurde Gebrauch gemacht.

Der Standort Zwickau wurde durch Kaufvertrag vom 29. September 2023 zum 01. Oktober 2023 an die Filmpalast Zwickau GmbH (ehemals K & K Café und Bar GmbH) veräußert. Sämtliche dem Standort Zwickau zuzuordnenden Aktiva und Passiva, Kredit- und Mietverträge, Mitarbeiter sowie sonstigen Verpflichtungen wurden übernommen. Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr ist deshalb nur eingeschränkt möglich. Die wesentlichen Abgänge stellen sich wie folgt dar:

Sachanlagen	T€	1.359
Finanzanlagen	T€	1.450
Sonstige Vermögensgegenstände	T€	356
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	T€	837
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	T€	354
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	T€	233
Sonstige Verbindlichkeiten	T€	715

II. Erläuterungen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden

Die Bewertung wurde unter der Berücksichtigung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB) vorgenommen.

Die Bilanz enthält sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden und entspricht der gemäß § 266 HGB vorgeschriebenen Gliederung. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Bei der Bewertung von Vermögensgegenständen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen werden die gesetzlichen Vorschriften beachtet. Sämtliche zu bilanzierenden Vermögenswerte und Schulden werden einzeln bewertet. Die Bewertung der Vermögens- und Schuldposten trägt allen erkennbaren Risiken nach den Grundsätzen vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung Rechnung.

Zu den Methoden der planmäßigen Abschreibungen und der Ausübung von Bewertungswahlrechten werden nachstehende Angaben bei den einzelnen Posten der Bilanz gemacht, soweit dies erforderlich ist.

2. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus der Anlage zu diesem Anhang.

Die immateriellen Wirtschaftsgüter und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, angesetzt.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden umfangreiche Baumaßnahmen zur Nutzung des Förderprogramms der Bundesregierung für Kultur und Medien für pandemiebedingte Investitionen zur strukturellen und nachhaltigen Förderung der Kinos in Zwickau, Görlitz, Riesa, Zittau, Meißen und Pirna abgeschlossen. Darüber hinaus erfolgten Zuwendungen aus Kofinanzierungen der Sächsischen Aufbaubank. Für das Geschäftsjahr wurden insgesamt T€ 1.615 an nicht rückzahlbaren Zuschüssen bewilligt und ausgezahlt. Diese haben die im Anlagevermögen ausgewiesenen Zugänge bereits gemindert.

Die Mietereinbauten werden über eine Laufzeit von 20 bzw. 30 Jahren abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten unter € 800,00 werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Die Abschreibungen der Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgen linear entsprechend der für die Kinobetriebe geltenden betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer.

Für die im Jahr 2021 neu angeschaffte Betriebs- und Geschäftsausstattung wurde von der Vereinfachungsvorschrift des zweiten Corona-Steuerhilfegesetzes Gebrauch gemacht und die degressive Abschreibung in Anspruch genommen.

Das Finanzanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten bewertet.

3. Umlaufvermögen

Das Vorratsvermögen wird zu Anschaffungskosten bewertet. Den Bestandsrisiken wurde durch Bewertungsabschläge Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zu Nominalwerten angesetzt.

Die Forderungen gegen Gesellschafter betragen insgesamt T€ 0 (Vorjahr: T€ 27).

Alle anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben ebenfalls eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die liquiden Mittel werden zu Nennwerten angesetzt.

4. Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und werden mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen nachlaufende Rechnungen und Resturlaubsverpflichtungen.

5. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Darlehen der Filmförderungsanstalt mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren in Höhe von T€ 256 enthalten.

6. Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten in Höhe von T€ 529 den Gewinn aus der Veräußerung des Standorts Zwickau.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind auch staatliche Finanzhilfen aus dem Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen für das Jahr 2022 in Höhe von insgesamt T€ 297 enthalten.

Weiterhin sind Erträge in Höhe von T€ 646 aus Kostenweiterbelastung enthalten. Die korrespondierenden Aufwendungen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

III. Sonstige Angaben

1. Sonstige Angaben

Von den Beschränkungen des § 181 BGB befreite Geschäftsführer der Gesellschaft sind

Frau Juliane de Boer

Herr Ingo Kraft

Die Geschäftsführer vertreten die Gesellschaft jeweils gemeinsam mit einem weiteren Geschäftsführer.

2. Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr waren ohne Geschäftsführer und Auszubildende durchschnittlich 221 Arbeitnehmer beschäftigt, davon 21 Vollzeit- und 200 Teilzeitarbeitnehmer.

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Mieten für Räumlichkeiten und Sachanlagen in Höhe von ca. T€ 1.440 jährlich. Die Laufzeiten der Mietverträge variieren und betragen zwischen einem und sieben Jahren.

4. Honorar des Abschlussprüfers

Auf die Angabe des Honorars des Abschlussprüfers wird gemäß § 288 Abs. 2 Satz 3 HGB verzichtet.

Rehna, den 09. Juli 2024

Juliane de Boer

Ingo Kraft

Der Jahresabschluss wurde am 21. August 2024 festgestellt.

sonstige Berichtsbestandteile

Anlagenspiegel für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2023 €	Zugänge/Umbuchungen €	Abgänge/ Umbuchungen €	31.12.2023 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	102.862,29	91.815,99	20.926,61	173.751,67
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.562.375,09	585.613,32	2.052.860,97	6.095.127,44
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	116.367,60	171.135,21	0,00	287.502,81
	7.678.742,69	756.748,53	2.052.860,97	6.382.630,25
III. Finanzanlagen	5.544.895,71	1.713.766,00	2.663.297,46	4.595.364,25
Anlagevermögen gesamt	13.326.500,69	2.562.330,52	4.737.085,04	11.151.746,17

	Abschreibungen
	1.1.2023 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2023 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	95.407,29	18.308,99	16.331,61	97.384,67
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.847.491,09	684.572,32	709.045,97	2.823.017,44
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.847.491,09	684.572,32	709.045,97	2.823.017,44
III. Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00
Anlagevermögen gesamt	2.942.898,38	702.881,31	725.377,58	2.920.402,11

	Buchwerte 31.12.2023 €	Buchwerte 31.12.2022 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	76.367,00	7.455,00
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.272.110,00	4.714.884,00
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	287.502,81	116.367,60
	3.559.612,81	4.831.251,60
III. Finanzanlagen	4.595.364,25	5.544.895,71
Anlagevermögen gesamt	8.231.344,06	10.383.602,31

Bestätigungsvermerk

Der vorstehende, für Zwecke der Offenlegung verkürzte Jahresabschluss entspricht den gesetzlichen Vorschriften. Zu dem vollständen Jahresabschluss und dem LAgebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Kieft & Kieft Filmtheater Sachsen GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Kieft & Kieft Filmtheater Sachsen GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Kieft & Kieft Filmtheater Sachsen GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut für Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Darüber hinaus sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Krefeld, den 9. Juli 2024"

dhpg GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Berufsausübungsgesellschaft

Adrian Jungmichel, Wirtschaftsprüfer

Paul Berger, Wirtschaftsprüfer