Infosys Germany GmbH (vormals: Kristall 247. GmbH)

Köln

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Infosys Germany GmbH, Köln

A. GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die Infosys Germany GmbH hat die Funktion einer Holding-Gesellschaft und bietet über ihre oddity-Tochtergesellschaften für ihre Kunden insbesondere Leistungen in der Strategieentwicklung, Konzeption, Kreation, Entwicklung und Umsetzung von Multi-Channel-Kampagnen, Content Marketing, Branding, Digital Experience Design incl. UX/UI, 3D/Digital Twin-Lösungen, Animationen und Filmproduktionen, digitale Services, Web- und E-Commerce Lösungen an.

Die Infosys Germany GmbH hat mit Wirkung zum 21.04.2022 (closing am 20.04.2022) die Unternehmen:

―	oddity GmbH (Stuttgart) mit Tochtergesellschaften in China/Shanghai (oddity (Shanghai) Co., Ltd.) und Taiwan/Taipei (oddity Limited)
―	oddity space GmbH (Stuttgart)
―	oddity jungle GmbH (Berlin)
―	oddity waves GmbH (Stuttgart)
―	oddity group services GmbH (Stuttgart)
―	oddity code GmbH (Stuttgart) mit einer Tochtergesellschaft in Serbien/Belgrad (oddity code d.o.o.)

übernommen. Die oddity Gesellschaften werden im Folgenden ganzheitlich "oddity" genannt.

Zu den Kunden zählen insbesondere große Handelsunternehmen und Markenunternehmen. Der Großteil der Kunden hat den Sitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Dienstleistungen der oddity werden maßgeblich durch eigene Mitarbeiter:innen erbracht.

Infosys Germany GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Infosys Singapore Pte. Ltd. (vormals: Infosys Consulting Pte. Ltd.), einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Infosys Limited, Bangalore (Indien). Infosys Limited bietet, unter Einschluss ihrer Konzerngesellschaften, weltweit Beratungs-, Technologie-, Outsourcing- und Next-Generation Digital Services, um Kunden bei der Umsetzung ihrer Strategien für die digitale Transformation zu unterstützen.

Im Rahmen der Integration von oddity in den internationalen Infosys Limited Konzern sollen die Services von oddity auch in Infosys Limited Kundenprojekten angeboten werden.

B. WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. ¹ Im Jahr 2022 wurde die Weltwirtschaft stark durch den Krieg in der Ukraine und global steigende Inflations- und Zinsraten beeinflusst. Infolge des Kriegs und der verhängten Sanktionen gegen Russland verschärften sich Lieferkettenprobleme weiter und ein massiver Anstieg von Energie-, Rohstoff- und Nahrungsmittelpreisen sorgte für zunehmende Herausforderungen für Unternehmen und Endverbraucher. Hinzu kamen wiederholt weitreichende Beschränkungen in China im Rahmen der Null-COVID-Politik, wodurch immer wieder große Teile der chinesischen Wirtschaft und internationaler Unternehmen beeinträchtigt waren.

Auf der einen Seite führten die Rahmenbedingungen zu Budgetreduktionen bei klassischen Werbeausgaben, auf der anderen Seite war 2022 bei vielen Unternehmen geprägt von weiteren Bemühungen, die Digitalisierung der Prozesse und Services voranzutreiben.

Das Angebotsportfolio von oddity umfasst sowohl klassische Agenturleistungen als auch Digital Experience Services (mit Schwerpunkt auf Digital Agency Services). Laut GWA-Branchenverband wuchsen die eher klassischen GWA-Agenturen in Deutschland in 2022 nur mit 1,2 % bei einer Rendite von 8,1 %. ² Im Gegensatz dazu geht die Lünendonk Studie aus 2022 für Digital Experience Services in Deutschland von einem Umsatzwachstum bei den größten Digital Experience Dienstleistern in Deutschland von 16,5 % aus. ³

C. GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE DER GESELLSCHAFT

Die Übernahme der oddity Gesellschaften hat sowohl bei Key Account Kunden von oddity als auch Schlüsselpersonen bei oddity zu keinen negativen Effekten geführt.

Erste gemeinsame Kunden mit Infosys Limited-Konzernunternehmen (insbesondere auch mit Wongdoody, der Human Experience Agentur im Infosys Limited-Konzern, mit Standorten in USA) konnten gewonnen werden, wodurch das Geschäft der oddity Gesellschaften vom Umfang und in der Reichweite erweitert werden konnte.

Trotz der wirtschaftlich herausfordernden Lage in Europa verzeichnete oddity eine positive wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2022.

Es ist zu berücksichtigen, dass die im Rahmen der Ertragslage dargestellten Beträge für die operativ tätigen oddity Gesellschaften nur den Zeitraum 21.04.-31.12.2022 berücksichtigen.

¹ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_020_811.html
² https://www.gwa.de/content/uploads/2021/01/20230321_GWA_Fruehjahrsmonitor_2023.pdf
³ https://www.luenendonk.de/produkte/studien-publikationen/luenendonk-studie-2022-der-markt-fuer-digital-experience-services-in-deutschland-it/

Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der Infosys-Germany-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 24.115. Der Umsatz teilt sich in Agenturleistungen (mit Schwerpunkt digital) in TEUR 16.433 und Filmproduktionen/3D-Dienstleistungen in TEUR 7.682. Die Gesamtentwicklung der Umsätze ist positiv, insbesondere Filmproduktionen/3D-Dienstleistungen wachsen stärker als das Agenturgeschäft. Mehr als 90 % der Umsätze sind in Deutschland entstanden.

In den Umsatzerlösen sind weiterberechnete Fremdleistungen in Höhe von TEUR 5.198 enthalten. Der Net Revenue (Umsatzerlöse abzgl. Fremdleistungen und Bestandsveränderung) für den Konzern betrug TEUR 18.637.

Die Personalaufwendungen betrugen TEUR 13.495. Die Personalaufwendungen betrafen im Berichtsjahr durchschnittlich 295 Mitarbeiter.

Der Infosys-Germany-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2022 folgendes EBITDA:

	TEUR
Konzernjahresfehlbetrag	-3.328
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-195
Finanzergebnis	910
Abschreibungen	5.149
EBITDA	2.536

Das Finanzergebnis in Höhe von TEUR -910 enthält Zinsaufwendungen aus der Finanzierung des Beteiligungserwerbs der oddity-Gesellschaften von TEUR 901. Die Abschreibungen beinhalten planmäßige Abschreibungen auf den im Rahmen der Erstkonsolidierung aktivierten Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 2.070, auf den Kundenstamm in Höhe von TEUR 1.294 sowie auf den Auftragsbestand in Höhe von 1.200. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten Erträge aus der Auflösung von latenten Steuern in Höhe von TEUR 781.

Die EBITDA-Marge bezogen auf den Net Revenue beträgt 13,6%. Die erzielte EBITDA-Marge wird von der Geschäftsleitung als positiv beurteilt.

Vermögens- und Finanzlage

	TEUR
AKTIVA
Anlagevermögen	40.076
Vorräte	67
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	6.780
Liquide Mittel	4.044
Aktive Rechnungsabgrenzung und latente Steuern	377
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	3.331
Summe der Aktiva	54.676
PASSIVA
Eigenkapital	0
Rückstellungen	9.910
Verbindlichkeiten	41.793
Passive Rechnungsabgrenzung und latente Steuern	2.973
Summe der Passiva	54.676

Das Anlagevermögen beinhaltet den aus der Erstkonsolidierung resultierenden Firmenwert von TEUR 28.983 sowie die Restbuchwerte der sonstigen, im Rahmen der Erstkonsolidierung, aktivierten immateriellen Vermögenswerte (Kundenstamm) von TEUR 9.706.

Die Forderungen beinhalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 5.430. Wir gehen auf Basis der Erfahrungen aus der Vergangenheit davon aus, dass es hier zu keinen Zahlungsausfällen kommt.

Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag resultiert aus den unter der Ertragslage dargestellten nicht operativen Effekten, wie dem Management Incentive Programm sowie der Abschreibung auf den Geschäfts-/Firmen- wert, den Kundenstamm und den Auftragsbestand sowie den Finanzierungsaufwendungen aus dem Beteiligungserwerb der oddity-Gesellschaften.

Die Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen einen Earn-Out-Betrag für den Kaufpreis der oddity-Gesellschaften sowie Rückstellungen für Personal.

Die Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 40.335 aus der Finanzierung des Kaufpreises der oddity-Gesellschaften (davon TEUR 901 aus Zinsen). Das Darlehen wird marktüblich variabel verzinst und ist formal täglich fällig. Die kreditgewährende Gesellschafterin Infosys Singapore Pte. Ltd. hat der Infosys Germany GmbH unter dem 2. Juni 2023 schriftlich zugesichert, den Kreditrahmen nicht vor dem 31. Dezember 2024 fällig zu stellen.

Die finanzielle Lage des Konzerns kann aus Sicht der Geschäftsführung insgesamt als stabil bezeichnet werden.

Kapitalstruktur

Zum Abschlussstichtag verfügt der Konzern über eine solide Liquiditätsbasis: die liquiden Mittel belaufen sich auf TEUR 4.044. Der Konzern nimmt aktuell keine Bankverbindlichkeiten in Anspruch. Der Kaufpreis für den Beteiligungserwerb der oddity-Gesellschaften wurde über ein Gesellschafterdarlehen finanziert (s.o.).

Liquiditätslage

Hauptziel des Finanzmanagements ist es, die Zahlungsfähigkeit der Konzerngesellschaften zu gewährleisten, Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig zu erfüllen und finanzielle Risiken zu reduzieren. Der Kapitalbedarf soll grundsätzlich aus den im operativen Geschäft generierten Zahlungsmitteln gedeckt werden.

Die Infosys Germany GmbH und die Tochtergesellschaften waren jederzeit in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Der bestehende Kreditrahmen (Mio. EUR 55) des Darlehensvertrages ermöglicht, die Earn-Out-Zahlungsverpflichtung zu erfüllen. Die formal kurzfristige Fälligkeit des in Anspruch genommenen Darlehens ist aufgrund einer entsprechenden schriftlichen Zusage der Kreditgeberin b.a.w. liquiditätsmäßig nicht von Relevanz.

Es bestehen keine Risiken aus volatilen Wertpapieren oder derivativen Finanzinstrumenten, da solche Geschäfte bewusst nicht getätigt werden.

Gesamtbeurteilung des Geschäftsverlaufs

Der operative Geschäftsverlauf des Konzerns der Infosys Germany GmbH kann für das Geschäftsjahr 2022 als positiv bewertet werden. Aus gegenwärtiger Sicht wird die zukünftige operative Geschäfts- und Unternehmensentwicklung als weiterhin positiv eingeschätzt.

D. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Grundsätzlich werden folgende finanzielle Leistungsindikatoren zur Beurteilung der Ertrags- und Leistungskraft des Konzerns herangezogen:

•	Net Revenue und
•	EBITDA-Marge.

Die EBITDA-Marge berechnet sich als Quotient von EBITDA und Net Revenue (Umsatzerlöse abzgl. Fremdleistungen und Bestandsveränderung).

Daneben sollen nicht finanzielle Leistungsindikatoren wie z.B. Kundenzufriedenheit aufgebaut werden. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren werden aktuell nicht zur Steuerung des Konzerns verwendet.

E. PROGNOSEBERICHT

Die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland haben sich leicht aufgehellt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte laut Frühjahrsprognose des IfW Kiel in 2023 um 0,5 % und in 2024 um 1,4 % zulegen. ⁴

Der Preisauftrieb bleibt zunächst hartnäckig, aber die Triebkräfte wechseln. Während sich die Energiepreisdynamik auf der Verbraucherstufe abschwächt, beschleunigt sich die Teuerung bei übrigen Gütern und betrug zuletzt im April 2023 über 7 %. Insgesamt wird die Inflation im Jahr 2023 laut Schätzung 5,4 % und im Jahr 2024 rund 2% betragen. Die Inflationsrate in Deutschland liegt zum Jahresbeginn 2023 weiter auf einem hohen Niveau (7,2 % im April 2023). ⁵

Im Euroraum dürfte die Konjunktur von einem stärkeren privaten Konsum gekennzeichnet sein, die gesamtwirtschaftliche Dynamik bleibt aufgrund der deutlichen Straffung der Geldpolitik aber verhalten.

Aus globaler Sicht entspannt sich die Lage an den Energiemärkten. Allerdings bremst die Geldpolitik zunehmend, und stützende Fiskalprogramme laufen aus. In China wird sich die Konjunktur nach dem Ende der Corona-Politik wieder spürbar beleben. Insgesamt wird die Weltproduktion 2023 mit 2,5 Prozent nur schwach zunehmen und 2024 mit dann 3,2 Prozent wieder etwas stärker expandieren. ⁶

Mit Blick auf Kundenbeziehungen erwarten mehr als zwei Drittel der GWA-Agenturen in 2023 härtere Verhandlungen. Die Hälfte der Befragten des GWA Frühjahrsmonitor 2023 sieht einen Trend zu langfristigen Agentur-Kunden-Beziehungen. ⁷

Lünendonk hat 26 führende Digitalagenturen sowie IT- und Managementberatungen analysiert, welche die Lünendonk-Kriterien für einen Anbieter von Digital Experience Services erfüllen. Die von Lünendonk befragten DXS-Dienstleister rechnen für 2022 mit einem mittleren Wachstum um 16,5 Prozent und für 2023 sogar um 17,8 Prozent. ⁸

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für 2023 weiterhin als schwierig eingeschätzt werden können - klassische Agenturleistungen bilden aktuell kein Wachstumsfeld, im Bereich der Digital Experience Services und 3D/Digital Twin steigt die Nachfrage weiter, was auf die Digitalisierungsbemühungen der großen Unternehmen in Deutschland zurückzuführen ist.

⁴ https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/medieninformationen/2023/deutsche-konjunktur-stabilisiert-sich/
⁵ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/05/PD23_179_611.html
⁶ https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/medieninformationen/2023/deutsche-konjunktur-stabilisiert-sich/
⁷ https://www.gwa.de/presse-meldungen/fachkraeftemangel-und-konjunktur-daempfen-geschaeftsentwicklung-der-agen-turen/
⁸ https://www.luenendonk.de/produkte/studien-publikationen/luenendonk-studie-2022-der-markt-fuer-digital-experience-services-in-deutschland-it/

Für das Gesamtjahr 2023 gehen wir von einem mittleren zweistelligen Net Revenue Wachstum aus (Umsatzerlöse abzgl. Fremdleistungen). Das Wachstum ist zum einen in den abweichenden Vergleichszeiträumen (2022: 21.04.- 31.12.2022; 2023: 01.01-31.12.2023) begründet. Zum anderen sind die geplanten gemeinsamen Projekte mit Infosys-Limited-Konzerngesellschaften im Bereich UX/UI und 3D/Digital Twin ein Wachstumstreiber.

Das Umsatzwachstum erfordert einen sukzessiven Aufbau der Mitarbeiter:innen an den unterschiedlichen oddity-Standorten. In Summe gehen wir von einer Gesamtanzahl von ca. 390 Mitarbeiter:innen zu Ende 2023 aus.

Investitionen sind für die oddity Gesellschaften für 2023 im üblichen Umfang geplant, ergänzend ca. TEUR 200 Zusatzaufwände für die Integration in den Infosys-Limited-Konzern.

Aufgrund des veränderten Umsatzmixes durch Zunahme der Projekte für Kunden des Infosys-Limited-Konzerns, sowie notwendigen Gehaltserhöhungen, zusätzliche Aufwendungen für die Integration der odditiy Gesellschaften in den Konzern und das Management Incentive Programm erwarten wir einen Rückgang der EBITDA-Marge (bezogen auf den Net Revenue).

E. CHANCEN UND RISIKEN DER KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG

Risikomanagement

Unser Risikomanagement hat zum Ziel, sowohl Risiken als auch Chancen frühzeitig zu erkennen. Wir überwachen kontinuierlich die Geschäftsentwicklung und stimmen diese monatlich mit dem obersten Mutterunternehmen Infosys Limited ab.

Wir überwachen kontinuierlich die Umsatzentwicklung mit unseren Kunden und sind in ständigem Dialog mit diesen. Für die Projekte mit Infosys-Limited-Konzerngesellschaften haben wir ein Opportunity Management etabliert, das zukünftige Geschäftschancen systematisiert erfasst. Regelmäßige Feedbackgespräche mit Mitarbeitern stellen sicher, dass die Führungskräfte der einzelnen oddity-Gesellschaften ein klares Bild zur Zufriedenheit der Schlüsselpersonen haben.

Im Folgenden werden die zentralen Chancen und Risiken beschrieben.

Die Einstufung des Risikos bezieht sich jeweils auf die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Eintrittshöhe. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird dabei unterschieden zwischen nicht wahrscheinlich (niedrig), wahrscheinlich (moderat) und sehr wahrscheinlich (hoch). Bei der Eintrittshöhe wird unterschieden in unwesentliche Auswirkung (niedrig), wesentliche Auswirkung (moderat) und potenziell bestandsgefährdende Auswirkung (hoch). Die Kombination aus beiden Komponenten wird im Folgenden als Einschätzung für das Risiko angegeben.

Risikobericht

Die wesentlichen Risiken für den Geschäftsverlauf:

a) Möglicher Verlust von Key Account Kunden

Ein typisches Risiko ist der Verlust eines Key Accounts - was im Agentur-/ Dienstleistungssegment viele Gründe haben kann (Beispiele sind: Wechsel der handelnden Personen, interne Vorgabe Zusammenarbeit neu zu verhandeln/auszuschreiben, Vorgaben aus dem Headquarter für bestimmte Agenturen/Dienstleister etc.). Dem Risiko wirken wir entgegen, in dem wir in engem Austausch mit unseren Kunden stehen, unsere Leistungsfähigkeit kontinuierlich verbessern und anstreben, unser Kundenportfolio sukzessive zu verbreitern. Seit der Akquisition der oddity-Unternehmen durch die Infosys Germany GmbH wurde kein Key Account Kunde verloren. Risiko: niedrig / moderat

b) Budgetreduktionen bei Kunden

Aufgrund der wirtschaftlichen Lage - als Folge des Ukraine-Konflikts, von Energiekrise, Inflation sowie Kauf-/Investitionszurückhaltung- kann es sowohl bei B2C- als auch bei B2B-Unternehmen zu Kürzungen der Marketingbudgets kommen, was zu direkten Budgetreduzierungen führen kann. Da immer weniger Kunden langfristige Budgetzusagen oder Jahresbudgets vereinbaren, ist das einfach möglich. Ein weiteres Risiko ist der Aufbau von internen Teams auf Kundenseite. Wir beobachten die Entwicklung genau und würden Folgen für unsere Kundenprojekte zeitnah mit unseren betroffenen Geschäftspartnern besprechen und die Projekt- und Ressourcenplanung gegebenenfalls anpassen. Risiko: moderat

c) Gemeinsames Neugeschäft mit anderen Gesellschaften des Infosys-Limited-Konzerns wächst langsamer als geplant

Die gemeinsamen Projekte mit Infosys-Limited-Konzerngesellschaften stellen ein großes Potential für die Zukunft dar. Ein Risiko ist jedoch, dass gemeinsame Projekte aufgrund von Vorläufen und Ausschreibungsprozessen langsamer und später starten. Spezielle Teams und Maßnahmen sollen hier entgegenwirken. Risiko: moderat

d) Abgang von Schlüsselpersonen bei oddity

Die Fluktuationsraten in der Agenturbranche sind erfahrungsgemäß hoch - da ein Fachkräftemangel herrscht. Mitarbeiter:innen bekommen in regelmäßigen Abständen Angebote von Dienstleistern, aber auch von Handels- und Markenunternehmen. Um dem entgegenzuwirken, ist mit Akquisition von oddity ein Management Incentive Plan implementiert worden. Risiko: niedrig/moderat

e) China/Taiwan Konflikt

Der bestehende Konflikt zwischen China/Taiwan führte zu Verunsicherung bei europäischen Unternehmen, was neue Investitionen und Markteintritte in China betrifft. Eine Eskalation des Konflikts könnte massive Auswirkungen für den Auf- und Ausbau unseres Geschäfts in Asien haben. Wir beobachten die Entwicklung genau. Risiko: niedrig

Bei den sonstigen finanziellen Risiken können die Infosys Germany GmbH und die oddity Tochtergesellschaften auf einen solventen Kundenstamm verweisen. Forderungsausfälle sind bisher nicht im nennenswerten Umfang aufgetreten. Bei oddity besteht zudem eine langjährige Zusammenarbeit mit einem Großteil der Kunden. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.

Neue Technologien wie künstliche Intelligenz und die Veränderung des Mediennutzungsverhalten verändern die Anforderungen an uns kontinuierlich. Wir sehen diese beiden Themen eher als eine Chance als ein Risiko. Wir beobachten die Entwicklungen kontinuierlich und prüfen, wie sich unser Angebot anpassen und weiterentwickeln muss.

Gesamtbild der Risikolage

Der kumulierte Eintritt von Risiken, insbesondere die anhaltende schwierige wirtschaftliche Lage in Europa und die daraus resultierenden Risiken für Budgetkürzungen sowie eine Eskalation des China-Taiwan-Konflikts, können die künftige Entwicklung des Konzerns beeinträchtigen. Die Geschäftsführung geht nach heutigem Wissensstand in der Beurteilung ihrer Gesamteinschätzung von keinen bestandsgefährdenden Risiken aus.

Chancenbericht

Die wesentlichen Chancen für den Geschäftsverlauf:

- Ausbau der Bereiche Digital Experience Design und 3D/Digital Twin.

Die zunehmende Digitalisierung der Prozesse und Services bei Unternehmen sowie neuartige technischen Möglichkeiten führen zu einer erhöhten Nachfrage in den Bereichen Digital Experience Design (incl. UX/UI) und 3D/Digital Twin.

Neugeschäft und gemeinsame Projekte mit Infosys Limited/Wongdoody

Infosys Limited verfügt über einen globalen aktiven Kundenstamm. Leistungen von oddity sollen sukzessive den Kunden von Infosys Limited und Wongdoody (der Human Experience Agentur von Infosys Limited, mit Standorten in USA) angeboten werden. Die Leistungen von oddity erweitern das Leistungsportfolio des Infosys-Limited-Konzerns, einschließlich Wongdoody (z.B. 3D/Digital Twin). Darüber hinaus besteht die Chance, die Technologiekompetenz von Infosys Limited bei direkten Neukunden und Bestandkunden von oddity zu nutzen und einzusetzen, da Themen wie künstliche Intelligenz kontinuierlich an Bedeutung gewinnen.

- Internationale Kundenbetreuung und -akquise

Der Großteil der bisherigen oddity-Kunden hat seinen Sitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Bestandteil des Infosys-Limited-Konzerns und insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Wong-doody können Kunden nun international betreut werden - mit Büros in Europa, UK, Asien, Australien und in den USA. Hier sehen wir Potentiale bei Bestandskunden und für die Akquise international tätiger Unternehmen.

- Nutzung von Ressourcen in Indien

Aus Gründen der Kostenoptimierung und des Fachkräftemangels in Europa besteht eine Chance für odity darin, Ressourcen von Infosys Limited in Indien zu nutzen und Projekte mit Standort-übergreifenden Teams umzusetzen.

Köln, den 7. Juli 2023

Andrea Hendrickx, Geschäftsführerin

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	107.726,00		0
2. Kundenstamm	9.705.900,00		0
3. Geschäfts- oder Firmenwert	28.982.610,00		0
		38.796.236,00	0
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.278.076,37		0
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.000,00		0
		1.280.076,37	0
		40.076.312,37	0
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Unfertige Leistungen		67.047,55	0
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.429.829,85		0
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	495.886,94		0
3. Sonstige Vermögensgegenstände	853.824,69		0
		6.779.541,48	0
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		4.044.110,65	12.500
		10.890.699,68	12.500
C. Rechnungsabgrenzungsposten		354.487,58	0
D. Aktive latente Steuern		22.988,64	0
E. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		3.331.491,26	0
		54.675.979,53	12.500

Passiva

	31.12.2022		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000
- nicht eingeforderte ausstehende Einlagen	0,00		-12.500
Eingefordertes Kapital		25.000,00	12.500
II. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung		-28.354,41	0
III. Jahresfehlbetrag		-3.328.136,85	0
		-3.331.491,26	12.500
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		3.331.491,26	0
(Ausweis unter Aktiva E.)
		0,00	12.500
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	668.971,05		0
2. Sonstige Rückstellungen	9.241.467,57		0
		9.910.438,62	0
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	41.155,50		0
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	692.329,21		0
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	40.334.687,00		0
4. Sonstige Verbindlichkeiten	724.679,55		0
davon aus Steuern: EUR 618.458,23
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 1.913,50
		41.792.851,26	0
D. Rechnungsabgrenzungsposten		9.023,65	0
E. Passive latente Steuern		2.963.666,00	0
		54.675.979,53	12.500

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

		2022
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	24.115.020,61
2. Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen	-280.409,93
3. Gesamtleistung		23.834.610,68
4. Sonstige betriebliche Erträge		202.118,16
		24.036.728,84
5. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen		5.197.664,48
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	11.529.946,71
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	1.964.874,75
davon für Altersversorgung: EUR 20.390,76
		13.494.821,46
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		5.149.004,68
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		2.807.910,11
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		478,31
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		910.460,68
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 901.370,00
		-3.522.654,26
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (2022: Steuerertrag)		194.517,41
davon aus latenten Steuern: EUR 781.574,00 (2022: Steuerertrag)
12. Ergebnis nach Steuern = Konzernjahresfehlbetrag		-3.328.136,85

KONZERNANHANG für das Geschäftsjahr 2022

Infosys Germany GmbH, Köln

I. Allgemeine Hinweise

Das Mutterunternehmen, die Infosys Germany GmbH, hat ihren Sitz in Köln. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln unter der Register-Nummer HRB 107082 eingetragen.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) aufgestellt. Stichtag des Konzernabschlusses und der einbezogenen Tochterunternehmen ist einheitlich der 31. Dezember.

Der Konzern ist durch den Erwerb der oddity-Gesellschaften mit Wirkung zum 21. April 2022 (closing 20. April 2022) entstanden. Aufgrund der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses sind Vorjahreszahlen nicht verfügbar; die Vorjahreszahlen in der Konzernbilanz betreffen das o.g. Mutterunternehmen.

Im Interesse der Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Konzern-Bilanz bzw. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke, die wahlweise in der Konzern-Bilanz bzw. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung oder im Konzern-Anhang zu machen sind, im Konzern-Anhang aufgeführt. Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gesondert dargestellt.

II. Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze und -methoden

In den Konzernabschluss der Infosys Germany GmbH, Köln, sind alle Unternehmen einbezogen, an denen die Infosys Germany GmbH direkt oder indirekt die Mehrheit der Anteils- bzw. Stimmrechte besitzt. In den Konsolidierungskreis wurden neben dem Mutterunternehmen die folgenden Unternehmen einbezogen:

Tochterunternehmen	Sitz	Höhe der Anteile	Konsolidierungsform
oddity GmbH	Stuttgart	100 % ¹	voll konsolidiert
oddity space GmbH	Stuttgart	100 % ¹	voll konsolidiert
oddity jungle GmbH	Berlin	100 % ¹	voll konsolidiert
oddity waves GmbH	Stuttgart	100 % ¹	voll konsolidiert
oddity code GmbH	Stuttgart	100 % ¹	voll konsolidiert
oddity group services GmbH	Stuttgart	100 % ¹	voll konsolidiert
oddity code d. o. o.	Belgrad, Serbien	100 % ²	voll konsolidiert
oddity Limited	Taipeh, Taiwan	100 % ²	voll konsolidiert
oddity (Shanghai) Co., Ltd.	Shanghai, China	100 % ²	voll konsolidiert

Oberstes Mutterunternehmen ist die Infosys Limited, Bangalore/Indien, die einen Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt. Der Konzernabschluss wird auf der Homepage der Infosys Limited veröffentlicht.

Die Infosys Germany GmbH stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf; der Konzernabschluss wird der das Unternehmensregister führenden Stelle elektronisch zur Einstellung in das Unternehmensregister übermittelt.

Grundlage für die Konsolidierung sind die im Wesentlichen nach einheitlichen Grundsätzen aufgestellten Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen.

¹ Direkte Beteiligung
² Mittelbare Beteiligung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB. Die Konsolidierung erfolgte zum Zeitpunkt des Erwerbs bzw. der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss, d.h. auf den 21. April 2022.

Unterschiedsbeträge aus der Vollkonsolidierung wurden zum Zeitpunkt des Erwerbs ermittelt.

Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten zwischen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden gegeneinander aufgerechnet.

Konzerninterne Umsatzerlöse und andere konzerninterne Erträge wurden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Beteiligungserträge aus einbezogenen Unternehmen wurden eliminiert. Auf eine Zwischenergebniseliminierung wurde wegen Unwesentlichkeit verzichtet.

Die im Zuge der Erstkonsolidierungen aufgedeckten stillen Reserven wurden in Form eines Kundenstamms, als Auftragsbestand sowie als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.

III. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die Nutzungsdauer liegt zwischen 3 und 15 Jahren.

Der Kundenstamm wird über eine Nutzungsdauer von 5 Jahren und 8 Monaten abgeschrieben; dem Auftragsbestand wurde eine Nutzungsdauer von 8 Monaten beigelegt. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben (§ 253 Abs. 3 Satz 3 HGB). Da keine verlässliche Nutzungsdauer geschätzt werden konnte, wurde gemäß dem Deutschen Rechnungslegungsstandard DRS 23, Tz. 122 ein Abschreibungszeitraum von 10 Jahren zugrunde gelegt.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Die Nutzungsdauer liegt zwischen 1 und 13 Jahren.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen erfolgte mit den Einzelkosten zzgl. angemessener Gemeinkosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Nominalwert unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zu Nenn- bzw. Nominalwerten angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Stichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag darstellen und aus diesem Grund zeitanteilig abgegrenzt wurden.

Steuer- und sonstige Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden ggf. mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssatz abgezinst. Zum Abschlussstichtag bestanden keine Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Der konzerneinheitlich verwendete Steuersatz liegt bei 30,5% (KSt zzgl. SolZ sowie GewSt). Wesentliche Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen in der Bilanz liegen in den zugrunde liegenden Jahresabschlüssen nicht vor.

Steuerliche Verlustvorträge werden bei der Berechnung aktiver latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verlustverrechnung berücksichtigt.

Es ergeben sich passive Steuerlatenzen aus der Erstkonsolidierung zum 21. April 2022.

Differenzen zwischen dem Wertansatz in der Konzernbilanz und den maßgeblichen steuerlichen Wertansätzen betreffen im Wesentlichen den Kundenstamm in Höhe von TEUR 9.706, auf den passive latente Steuern in Höhe von TEUR 2.963 zu bilden sind. Aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen wurden angesetzt, sofern davon ausgegangen werden konnte, dass sie in der jeweiligen rechtlichen Einheit in den folgenden fünf Jahren verrechnet werden können. Weitere aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen wurden trotz vorhandener passiver latenter Steuern nicht angesetzt, weil diese in unterschiedlichen rechtlichen Einheiten und nicht gegenüber demselben Steuergläubiger anfallen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert bis zu 800 Euro werden im Jahr der Anschaffung sofort als Betriebsausgabe erfasst.

Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich nach der Leistungserbringung.

2. Währungsumrechnung

Auf fremde Währungen lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr werden am Abschlussstichtag zum Stichtagskurs umgerechnet. Die übrigen Fremdwährungsforderungen und Fremdwährungsverbindlichkeiten werden ebenfalls zum Stichtagskurs angesetzt, soweit die Entstehungskurse nicht niedriger waren (bei Aktivposten) oder höher lagen (bei Passivposten).

Gewinne und Verluste aus Umrechnungen von Fremdwährungsgeschäften in lokaler Währung werden erfolgswirksam erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Sonstige betrieblichen Erträge" bzw. "Sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Die Aktiv- und Passivposten der auf fremde Währung lautenden Bilanzen der einbezogenen Unternehmen wurden - mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zu historischen Wechselkursen umgerechnet wurde - zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnungen der auf fremde Währung lautenden Gewinn- und Verlustrechnungen der einbezogenen Unternehmen wurden zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet. Die sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden im Eigenkapital unter der Position "Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung" ausgewiesen.

Die im Konzernabschluss 2022 verwendeten Umrechnungskurse stellen sich wie folgt dar:

Währung	Stichtagskurs 31.12.2022	Jahresdurchschnittskurs 2022
CNY	7,3582/EUR	7,0726 / EUR
TWD	32,8892 /EUR	31,2924 / EUR
RSD	117,3224 / EUR	117,3739 / EUR

IV. Angaben zur Konzern-Bilanz

1. Angaben zum Anlagevermögen

Zur Entwicklung des Anlagevermögens wird auf den beiliegenden Anlagenspiegel (Anlage zum Konzernanhang) verwiesen.

Zum Abschlussstichtag betrugen die Restbuchwerte aus der Erstkonsolidierung TEUR 28.983 für den Geschäfts oder Firmenwert sowie TEUR 9.706 für den Kundenstamm.

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Anlagevermögen.

2. Angaben zu Forderungen mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr

	31.12.2022
	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	0
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
- davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	0
Sonstige Vermögensgegenstände
- davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	143

3. Angaben zum Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital des Mutterunternehmens, der Infosys Germany GmbH, beträgt TEUR 25.

Zur Entwicklung des Eigenkapitals wird auf den Eigenkapitalspiegel verwiesen.

4. Rückstellungen

Die Sonstige Rückstellungen betreffen im Wesentlichen einen Earn-Out-Kaufpreisbestandteil für den Kauf der oddity-Gesellschaften sowie Personalrückstellungen (Urlaub, Überstunden, Management Incentivierungsprogramm).

5. Verbindlichkeitenspiegel

Art	Gesamtbetrag 31.12.2022	davon mit einer Restlaufzeit von
		bis zu 1 Jahr	mehr als 1 und bis zu 5 Jahren	mehr als 5 Jahren
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Erhaltene Anzahlungen	41	41	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	692	692	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	40.335	40.335	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	725	725	0	0
Gesamt	41.793	41.793	0	0

Verbindlichkeiten mit Sicherungsrechten

Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, beträgt TEUR 0.

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

Der Betrag der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beläuft sich auf TEUR 40.335. Da das betreffende Darlehen zur Finanzierung des Erwerbs der oddity-Gesellschaften formal täglich fällig ist, hat die Kreditgeberin Infosys Singapore Pte. Ltd. der Infosys Germany GmbH unter dem 2. Juni 2023 schriftlich zugesichert, den Kreditrahmen nicht vor dem 31. Dezember 2024 fällig zu stellen.

6. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von TEUR 1.507 folgende finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen (Angabe nach Zahlungsfälligkeit):

2023:	TEUR 894
2024-2027:	TEUR 613

In Zusammenhang mit Leasingverträgen besteht für den Konzern insbesondere der Vorteil regelmäßiger Zahlungen anstelle einer hohen Anfangsinvestition. Dem stehen grundsätzlich höhere Kosten gegenüber.

V. Angaben zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Umsatzerlöse nach Regionen

	2022
	TEUR
Inland	22.115
Ausland	2.000
Gesamt	24.115

Der Umsatz teilt sich in Agenturleistungen (mit Schwerpunkt digital) von TEUR 16.433 und Filmproduktionen/3D-Dienstleistungen von TEUR 7.682.

2. Erträge und Aufwendungen aus Währungsumrechnung

Die Erträge aus Währungsumrechnungen betragen TEUR 28, und die Aufwendungen aus Währungsumrechnungen belaufen sich auf TEUR 5.

3. Latente Steuern

	Aktive	Passive
	TEUR	TEUR
Latente Steuern zum 1.1.2022	0	0
Erfolgsneutrale Veränderungen aus der
Erstkonsolidierung	3	3.724
Erfolgswirksame Veränderungen im Geschäftsjahr	20	-760
Latente Steuern zum 31.12.2022	23	2.964

VI. Sonstige Angaben

1. Geschäftsführung

Während des abgelaufenen Geschäftsjahrs wurden die Geschäfte des Unternehmens durch Frau Andrea Hendrickx geführt.

In Anwendung des § 314 Abs. 3 HGB wird auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung verzichtet.

2. Angaben zum Abschlussprüferhonorar

	2022
	TEUR
Abschlussprüfung	63
Andere Bestätigungsleistungen	55
Gesamt	118

3. Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Konzern beschäftigten Arbeitnehmer betrug 295 , davon 284 Angestellte und 11 leitende Angestellte.

4. Ergebnisverwendungsvorschlag des Mutterunternehmens

Die Geschäftsführung der Infosys Germany GmbH, Köln, schlägt vor, den Jahresfehlbetrag von TEUR -919 auf neue Rechnung vorzutragen.

5. Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds umfasst alle Barmittel sowie Bankeinlagen, auf die die Konzernunternehmen jederzeit Zugriff haben, zum 31. Dezember 2022 somit dem Bilanzposten "Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten".

6. Nachtragsbericht

Berichtspflichtige Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres im Sinne des § 314 Abs. 1 Nr. 25 HGB sind uns nicht bekannt.

Köln, den 7. Juli 2023

Andrea Hendrickx, Geschäftsführerin

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	Stand 44.562,00	Zugänge aus Erstkonsolidierung	Zugänge Geschäftsjahr
	Euro	Euro	Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	1.368.144,45	4.890,63
2. Kundenstamm	0,00	11.000.000,00	0,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	31.052.796,62	0,00
Immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	43.420.941,07	4.890,63
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	1.233.031,48	579.520,07
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	2.000,00	0,00
Sachanlagen	0,00	1.235.031,48	579.520,07
	0,00	44.655.972,55	584.410,70

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	Abgänge Geschäftsjahr	Währungsanpassung	Stand 44.926,00
	Euro	Euro	Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-3,00	0,00	1.373.032,08
2. Kundenstamm	0,00	0,00	11.000.000,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	31.052.796,62
Immaterielle Vermögensgegenstände	-3,00	0,00	43.425.828,70
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-15.007,07	-6.461,35	1.791.083,13
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	2.000,00
Sachanlagen	-15.007,07	-6.461,35	1.793.083,13
	-15.010,07	-6.461,35	45.218.911,83

	Abschreibungen
	Stand 44.562,00	Abschreibungen Geschäftsjahr	Abgänge Geschäftsjahr	Stand 44.926,00
	Euro	Euro	Euro	Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	1.265.306,08	0,00	1.265.306,08
2. Kundenstamm	0,00	1.294.100,00	0,00	1.294.100,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	2.070.186,62	0,00	2.070.186,62
Immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	4.629.592,70	0,00	4.629.592,70
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	519.411,98	-6.405,22	513.006,76
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
Sachanlagen	0,00	519.411,98	-6.405,22	513.006,76
	0,00	5.149.004,68	-6.405,22	5.142.599,46


	Buchwert 44.926,00	Buchwert 44.561,00
	Euro	Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	107.726,00	0,00
2. Kundenstamm	9.705.900,00	0,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	28.982.610,00	0,00
Immaterielle Vermögensgegenstände	38.796.236,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.278.076,37	0,00
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.000,00	0,00
Sachanlagen	1.280.076,37	0,00
	40.076.312,37	0,00

Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

	2022
	TEUR
1. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Konzernjahresergebnis	-3.328
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	5.149
Zunahme der Rückstellungen	1.749
Zunahme (-)/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-610
Zunahme/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-1.081
Verlust (-) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-4
Zinsaufwendungen (+), Zinserträge (-)	910
Ertragsteueraufwand/-ertrag (-)	-195
Ertragsteuerzahlungen	-704
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	1.886
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-5
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-580
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	13
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-39.418
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-39.990
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern	13
Einzahlungen Finanzierungsdarlehen	39.433
Gezahlte Zinsen	-9
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	39.437
4. Finanzmittelfonds
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	1.333
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-28
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	2.670
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	13
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	4.044
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	4.044
	4.044

Konzern-Eigenkapitalspiegel 2022

Infosys Germany GmbH, Köln

	Gezeichnetes Kapital	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Konzern- Bilanzgewinn/ Bilanzverlust (-)	Konzern- Eigenkapital
Stand 01.01.2022	12.500,00	0,00	0,00	12.500,00
Einzahlung in das Stammkapital	12.500,00			12.500,00
Einzahlungen in Rücklagen				0,00
Ausschüttungen				0,00
Währungsumrechnung		-28.354,41		-28.354,41
Änderungen des Konsolidierungskreises				0,00
Sonstige Veränderungen				0,00
Konzernjahresfehlbetrag			-3.328.136,85	-3.328.136,85
Stand 31.12.2022	25.000,00	-28.354,41	-3.328.136,85	-3.331.491,26

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Infosys Germany GmbH, Köln

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Infosys Germany GmbH, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Infosys Germany GmbH, Köln, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierend wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen des Unternehmens bzw. von dessen Teilbereichen ein, um Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Jahresabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 7. Juli 2023

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marco Farrenkopf, Wirtschaftsprüfer

Ruth Ehrlich, Wirtschaftsprüferin