Volksbank Niederrhein eG

Alpen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Volksbank Niederrhein eG, Alpen

Gliederung des Lageberichts

A. Grundlagen der Geschäftstätigkeit

B. Geschäftsverlauf und Lage (Wirtschaftsbericht)

1. Rahmenbedingungen

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

3. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

4. Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

a) Ertragslage

b) Finanzlage

c) Vermögenslage

5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

C. Risiko- und Chancenbericht

D. Prognosebericht

A. Grundlagen der Geschäftstätigkeit

Die Volksbank Niederrhein eG ist ein regional tätiges Kreditinstitut, welches sich seiner Tradition folgend als Partner des Mittelstandes, der Landwirte, der Gewerbetreibenden und Freiberufler sowie der Privatkunden seines Geschäftsgebietes versteht. Abgeleitet aus dem Regionalprinzip definiert sich die weitgehende Beschränkung unserer geschäftlichen Aktivitäten auf unseren regionalen Wirtschaftsraum bzw. unser Marktgebiet.

In unserem Geschäftsgebiet bieten wir in insgesamt 19 Filialen unsere Beratungs- bzw. Zahlungsverkehrsdienstleistungen für unsere Kunden an. Dabei ist der genossenschaftliche Grundgedanke zur Förderung unserer Mitglieder der Ausgangspunkt aller Aktivitäten der Bank. Daneben bilden die vorhandenen Rahmenbedingungen bzw. Potenziale unseres regionalen Marktes die Grundlage unserer Geschäfts- und Risikostrategie.

Die Bank hat die Unternehmensbereiche "Privatkundenbetreuung", "Private Baufinanzierung", "Kundenservice", "Private Banking" sowie den "Firmen und Gewerbekundenbereich" als zentrale Geschäftsfelder im Kundengeschäft definiert. Ergänzt werden diese im Rahmen Risikomanagementsysteme durch das Geschäftsfeld Eigenanlagen. Neben den allgemeinen Bankdienstleistungen nutzen wir darüber hinaus das Leistungsangebot der Genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Die Bank ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) angeschlossen. Die Sicherungseinrichtung gewährt den einbezogenen Banken einen umfassenden Institutsschutz.

Darüber hinaus gehört die Volksbank Niederrhein eG der BVR Institutssicherung GmbH an, die ein amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem darstellt und die Anforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß Einlagensicherungsgesetz erfüllt.

Dieses duale System des Institutsschutzes und der Einlagensicherung gewährleistet die Stabilität und das Vertrauen in die genossenschaftliche Bankengruppe.

B. Geschäftsverlauf und Lage (Wirtschaftsbericht)

1. Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Im Jahr 2022 wurde die konjunkturelle Entwicklung durch die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine deutlich belastet. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,8 %, nachdem es im Vorjahr um 2,6 % gestiegen war. Zu Beginn des Jahres 2022 ist die Wirtschaftsleistung noch stark expandiert, insbesondere verursacht durch die voranschreitende Erholung der kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche vom pandemiebedingen Einbruch 2020. Im weiteren Jahresverlauf verschlechterte sich die Konjunktur deutlich, hauptsächlich durch die wirtschaftlichen Begleiterscheinungen des Ende Februar einsetzenden russischen Angriffskriegs, nochmals steigenden Energie- und Rohstoffkosten, länger bestehenden Lieferkettenstörungen und enormen Unsicherheiten, insbesondere im Bereich der Energieversorgungssicherheit. Ende August sind Gaslieferungen durch Russland nach Deutschland vollständig eingestellt worden, was die Lage weiterhin verschärfte. Zudem wurde die gesamtwirtschaftliche Entwicklung durch den Arbeitskräftemangel und die Spätfolgen der Corona-Pandemie gedämpft. Im Verlauf des Jahres sind die Konsumausgaben, nach einem geringfügigen Wachstum von 0,4 % am Anfang des Jahres, zunächst stark angestiegen. Die privaten Konsumausgaben sind preisbereinigt um 4,3 % im Verlauf des Jahres 2022 angestiegen, trotz einer Stagnation am Ende des Jahres. Der Arbeitsmarkt erholte sich weiterhin vom Krisenjahr 2020 und die Anzahl der Arbeitslosen ging weiter zurück. Insgesamt sank die Arbeitslosenquote, trotz eines zeitweisen Anstiegs im Zuge der erstmaligen Erfassung ukrainischer Flüchtlinge, nochmals von 5,7 % im Vorjahr auf 5,3 %. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg auf einen neuen Höchststand von rund 45,6 Millionen Menschen.

Die anhand des Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate lag 2022 mit einem Jahresdurchschnitt von 6,9 % erheblich über dem Vorjahreswert von 3,1 %. Ein maßgeblicher Faktor der enorm gestiegenen Verbraucherpreise waren die Energie- und Nahrungsmittelpreise, die im Zuge des Ukrainekrieges sowie im Rahmen der noch andauernden Lieferengpässe stiegen. Die extremen Import- und Erzeugerpreisanstiege führten im Oktober und November zu Jahreshöchstständen von jeweils 8,8 %. Dabei wurde die Inflationsrate bereits durch staatliche Entlastungsmaßnahmen, wie beispielsweise das 9-Euro-Ticket und den Tankrabatt, gedämpft.

Im Jahr 2022 hat sich die Konjunktur im Handwerk abgeschwächt. Der Geschäftsklimaindikator, welcher vom Zentralverband des Deutschen Handwerks berechnet wird, hat sich auf 97 Punkte verschlechtert, wobei dieser Wert der niedrigste Stand seit 2005 ist. In allen Gewerbezweigen nahmen die Umsätze der ersten drei Quartale um 10,3 % zu, jedoch wurde das Wachstum mit den höheren inflationsbedingten Preisen begründet und nicht mit einer höheren Wirtschaftsleistung. Durch die gestiegenen Energie- und Materialkosten, die nur bedingt an den Kunden weitergereicht werden können, dürfte sich die Ertragslage der Handwerksbetriebe deutlich verschlechtert haben. Im Baugewerbe ist bei wichtigen Indikatoren wie dem Auftragseingang im Bauhauptgewerbe und den Baugenehmigungen im Hochbau ein sichtlicher Abwärtstrend zu erkennen. Dies deutet weiterhin darauf hin, dass der langjährige Bauboom ausläuft. Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung sank um 2,9 % und damit stärker als im Vorjahr (-1,4 %). Die Hauptgründe des deutlichen Wertschöpfungsrückgangs sind die weiterhin erkennbaren Engpässe bei Materialien, Personal und Bauland gewesen, wobei diese zu steigenden Baukosten führten. Aufgrund der Zinswende der europäischen Zentralbank haben sich die Finanzierungsmöglichkeiten deutlich verschlechtert.

Gemäß ersten amtlichen Schätzungen konnte der Einzelhandel nicht das Wachstum der Vorjahre halten und verminderte sich um 0,6 %. Der Umsatz im Versand- und Interneteinzelhandel nahm durch die Erholung von den Auswirkungen der Pandemie zudem um deutliche 8,5 % ab. Dem entgegengesetzt stieg dieser in Verkaufsräumen durch den Wegfall der allgemeinen Maskenpflicht um 1,3 %. Der Großhandel hingegen konnte an den Wachstumstrend der letzten Jahre anknüpfen und den Umsatz um 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr steigern. Im Bereich der sonstigen Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör (+5,8 %) und im Bereich der Geräte der Informations- und Kommunikationstechnik (4,8 %) ist der Anstieg durch die weiteren Ausrüstungsinvestitionen plausibel.

Die Lage der öffentlichen Finanzen bleibt weiterhin - wie in den Vorjahren - angespannt. Aufgrund der verschiedenen Einmalzahlungen zur Reduzierung der Folgen der hohen Energiekosten übertrafen die Ausgaben erneut die Einnahmen, welche zudem durch den staatlichen Tankrabatt reduziert wurden. Trotzdem ist das Defizit im Vergleich zum Vorjahr von 134,3 Mrd. Euro auf 101,3 Mrd. Euro gesunken.

Auch an den Finanzmärkten wurde das Jahr 2022 vom russischen Angriffskrieg geprägt. Auf die weltweit steigenden Inflationsraten reagierten die Notenbanken mit Zinserhöhungen. Die stark expansive Geldpolitik der letzten Jahre mit sehr niedrigen Zinsen endete somit und es kam zur Zinswende. Erstmalig erhöhte die EZB die Zinsen im Juli 2022 und brachte schrittweise im weiteren Verlauf des Jahres den Leitzins auf 2,5 %, um die Inflation einzudämmen. Zusätzlich zu den Zinserhöhungen hat die Europäische Zentralbank eine vorzeitige Rückzahlung der TLTRO-Kredite angeboten, um die Bestände zu verringern.

Branchenbezogene Entwicklung

Die deutschen Genossenschaftsbanken konnten im zurückliegenden Geschäftsjahr kräftig in allen Bereichen zulegen. Kredit- und Einlagenbestände haben auch 2022 zugenommen und setzen den Wachstumstrend der Genossenschaftsbanken der vergangenen Jahre fort. Die Kreditnachfrage, die durch die erhöhten Energiepreise und die erhöhte Inflation im zweiten Halbjahr sank, bremste die Gesamtkreditvergabe im Jahr 2022 nur leicht ab: So stiegen die bilanziellen Kundenforderungen der Genossenschaftsbanken im Vorjahresvergleich um 6,5 % auf 757 Mrd. Euro. Auch die Kundeneinlagen legten um 28 Mrd. Euro auf 861 Mrd. Euro (+3,4 %) zu. Die addierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken stieg im Jahr 2022 um 2,7 % auf 1.175 Mrd. Euro.

Das bilanzielle Eigenkapital der deutschen Genossenschaftsbanken konnte im Jahresverlauf um 5,2 % auf 62 Mrd. Euro deutlich erhöht werden.

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Über unsere strategische Eckwert- und Kapitalplanung planen und steuern wir die Entwicklung unseres Institutes auf Grundlage von Kennzahlen und Limiten. Dabei verwenden wir insbesondere die folgenden bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren, die sich auch aus unserer Geschäfts- und Risikostrategie ableiten lassen und die wir mithilfe unseres internen Berichtswesens regelmäßig überwachen:

Als wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren der Bank sind die Kennzahlen Betriebsergebnis vor Bewertung in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme, die Cost-Income-Ratio (CIR) und die Gesamtkapitalquote definiert.

Als bedeutsamster Leistungsindikator für die Rentabilität der Bank wird die Relation des Betriebsergebnisses vor Bewertung zur durchschnittlichen Bilanzsumme festgelegt. Das Betriebsergebnis vor Bewertung ermittelt sich aus dem Jahresüberschuss zuzüglich der Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken, des Steueraufwandes und des Bewertungsergebnisses sowie bereinigt um wesentliche betriebswirtschaftliche außerordentliche Erträge und Aufwendungen bzw. Sondereinflüsse.

Als Leistungsindikator für die Wirtschaftlichkeit oder Produktivität unseres Instituts wurde die Cost-Income-Ratio bestimmt. Sie stellt das Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zum Zins- und Provisionsergebnis sowie dem Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen dar.

Strategisch streben wir ein Betriebsergebnis vor Bewertung und eine CIR an, die jeweils deutlich besser ist als der Verbandsdurchschnitt.

Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Bank durch nachhaltiges Wachstum werden im Kontext steigender Kapitalanforderungen angemessene Eigenmittel benötigt. Als bedeutsamster Leistungsindikator für die Kapitalausstattung dient die aufsichtsrechtlich festgelegte Gesamtkapitalquote nach Art. 92 Abs. 2c CRR. Strategisch streben wir an, die Eigenkapitalquote - gemessen an der Bilanzsumme - weiter zu verbessern, um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an eine angemessene Eigenkapitalausstattung mit Spielraum zu erfüllen.

Die Darstellung, Analyse und Beurteilung der einzelnen finanziellen Leistungsindikatoren erfolgen in den nächsten Abschnitten.

Da nichtfinanzielle Leistungsindikatoren keine bedeutsame Steuerungsgröße darstellen, wird darauf im Folgenden nicht eingegangen.

Die Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2022 insgesamt beurteilen wir gemessen an unseren Prognosen als zufriedenstellend. Abweichungen zu den Prognosen des Vorjahres werden im Folgenden dargestellt.

3. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

Die Entwicklung der von uns definierten bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren im Geschäftsjahr 2022 stellt sich wie folgt dar:

Das Betriebsergebnis vor Bewertung sank leicht von TEUR 17.656 auf TEUR 17.568 und fiel gegenüber dem Vorjahr um 0,5 %. In Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme verminderte es sich von 0,89 % auf 0,86 % und lag deutlich über dem Planwert von 0,74 %. Die CIR lag im Geschäftsjahr 2022 bei 60,9 % (Vorjahr: 60,3 %) und damit etwas schlechter als im Vorjahr bzw. aber besser als in der Vorjahresprognose von 66,7 %. Die Gesamtkapitalquote belief sich auf 15,0 %. Dies ist ein Anstieg von 0,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr; der Planwert von 16,6 % konnte nicht erreicht werden.

	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Bilanzsumme	2.061.048	1.953.353	107.695	5,5
Außerbilanzielle Geschäfte ^*)	301.852	311.403	-9.551	-3,1

^*) Hierunter fallen die Posten unter dem Bilanzstrich 1 (Eventualverbindlichkeiten), 2 (Andere Verpflichtungen) und Derivatgeschäfte.

Die Bilanzsumme der Volksbank Niederrhein eG erhöhte sich um 5,5 % und stieg auf TEUR 2.061.048. Das im Vorjahr prognostizierte Wachstum von 2,3 % konnte aufgrund des Kreditwachstums und steigenden Kundeneinlagen übertroffen werden.

Die außerbilanziellen Geschäfte liegen mit TEUR 301.852 unter Vorjahresniveau, was eine Senkung um 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet und u.a. auf die Schließung von Derivatgeschäften zurückzuführen ist.

Aktivgeschäft	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Kundenforderungen	1.542.370	1.406.328	136.042	9,7
Wertpapieranlagen	326.005	331.647	-5.642	-1,7
Forderungen an Kreditinstitute	112.634	132.536	-19.902	-15,0

Im Geschäftsjahr konnte das Kundenkreditgeschäft um 9,7 % auf TEUR 1.542.370 ausgebaut werden. Das angestrebte Wachstumsziel in Höhe von ca. 5,7 % wurde deutlich überschritten, was auf die verstärkte Nachfrage nach langfristigem Wohnungsbau und gewerblichen Investitionskrediten zurückzuführen ist.

Die Forderungen an Kreditinstitute verringerten sich um 15,0 % auf TEUR 112.634 (Vorjahr: TEUR 132.536), wobei dies im Wesentlichen auf einen deutlichen Rückgang von Einlagen bei der DZ BANK AG zurückzuführen ist. Die Wertpapieranlagen verringerten sich um 1,7 % auf TEUR 326.005 (Vorjahr: TEUR 331.647). Ursächlich für diese Entwicklung ist der durch die Zinswende ausgelöste Abschreibungsbedarf bei Anleihen.

Passivgeschäft	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	336.399	368.124	-31.725	-8,6
Spareinlagen	392.181	395.353	-3.172	-0,8
andere Einlagen	1.128.382	990.316	138.066	13,9

Die Kundeneinlagen sind im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um TEUR 134.894 (+9,7 %) gestiegen. Das Ergebnis liegt deutlich über dem geplanten Nullwachstum. Die Steigerung der Kundeneinlagen ist insbesondere auf ein höheres Volumen der Termineinlagen und Konten in laufender Rechnung zurückzuführen. Dies ist erklärbar durch den Wegfall der negativen Einlagenzinsen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Berichtszeitraum um TEUR 31.725 (-8,6 %) vermindert. Die Verminderung ist in erster Linie auf Fälligkeiten von Termingeldern und eine geringere Neuaufnahme bei der DZ BANK AG zurückzuführen.

Dienstleistungsgeschäft	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Erträge aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften	4.535	4.631	-96	-2,1
Vermittlungserträge	2.456	3.099	-643	-20,8
Erträge aus Zahlungsverkehr	7.535	7.195	340	4,7

Als Dienstleistungsgeschäft betreibt die Bank neben der Abwicklung des Zahlungsverkehrs und der Kontoführung, dem Wertpapiergeschäft und der Vermietung von Schließfächern auch das Sorten- und Auslandsgeschäft, die Vermittlung von Bausparverträgen, Sach- und Personenversicherungen sowie die Vermittlung und Verwaltung von Krediten. Die Vermittlung von Immobilien erfolgt über die Volksbank Immobilien Niederrhein GmbH, Wesel, an der die Bank beteiligt ist. Der Rückgang der Vermittlungserträge ist aufgrund eines Wechsels in der Systematik der Vermittlungsprovisionen im Versicherungsvermittlungsgeschäft und geringerer Vermittlungen im Bereich Leben und von Krediten an die TeamBank AG entstanden.

4. Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

a) Ertragslage

Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft haben sich im Vorjahresvergleich wie folgt entwickelt:

Erfolgskomponenten	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Zinsüberschuss ¹⁾	33.840	31.815	2.025	6,4
Provisionsüberschuss ²⁾	13.101	13.587	-486	-3,6
Verwaltungsaufwendungen	26.483	25.924	559	2,2
a) Personalaufwendungen	16.603	16.403	200	1,2
b) andere Verwaltungsaufwendungen	9.880	9.521	359	3,8
Bewertungsergebnis ³⁾	-7.574	7.957	-15.531	-195,2
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit	12.342	26.873	-14.531	-54,1
Steueraufwand	4.409	4.996	-587	-11,7
Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken	4.602	18.603	-14.001	-75,3
Jahresüberschuss	3.331	3.292	39	1,2

¹⁾ GuV-Posten 1 abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3

²⁾ GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6

³⁾ Saldo aus den GuV-Posten 13 bis 16

Das Zinsergebnis stieg um TEUR 2.025 (+6,4 %) auf TEUR 33.840 und beträgt in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme 1,66 %. Die Prognose von 1,4 % wurde übertroffen. Der Anstieg des Zinsergebnisses ist auf das über dem Planwert liegende Wachstum im Kundenkreditgeschäft, auf die von der Europäischen Zentralbank eingeleitete Zinswende sowie auf einen Einmaleffekt durch den CloseOut von Swaps zurückzuführen.

Unser Provisionsergebnis sank im Wesentlichen aufgrund der zuvor beschriebenen Effekte im Dienstleistungsgeschäft um TEUR 486 (-3,6 %) auf TEUR 13.101, entsprach jedoch mit 0,64 % dem Planwert bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme.

Die Personalaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr, im Wesentlichen aufgrund der Auszahlung der Inflationsprämie, um TEUR 200 (+1,2 %) und entsprechen mit 0,81 % der Bilanzsumme dem Prognosewert.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 359 gestiegen; sie unterschreiten mit 0,48 % der durchschnittlichen Bilanzsumme den Planwert von 0,50 %.

Das negative Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft lag mit TEUR 460 deutlich unter dem modellorientierten Prognosewert (TEUR 2.021). Bei den Eigenanlagen ergab sich u.a. aufgrund von höheren Abschreibungen auf Wertpapiere, die durch die Zinswende ausgelöst wurden, ein negatives Bewertungsergebnis, welches deutlich über dem Prognosewert lag. Insgesamt liegt beim Bewertungsergebnis im Gegensatz zum Vorjahr kein Ertragsüberhang mehr vor, da keine Auflösung/Umwidmung von Vorsorgereserven nach § 340 f HGB, wie im Vorjahr, vorgenommen wurde.

Der Jahresüberschuss liegt mit EUR 3,3 Mio. leicht oberhalb des Vorjahreswertes und über dem prognostizierten Wert von EUR 2,7 Mio.

Die Kapitalrendite (Jahresüberschuss nach Steuern und Einstellung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken / Bilanzsumme) betrug im Geschäftsjahr 0,16 % (Vorjahr: 0,17 %).

b) Finanzlage

Kapitalstruktur

Die Passivseite der Bilanz setzt sich aus 8,2 % eigenen Mitteln und 91,8 % fremden Mitteln zusammen. Innerhalb der fremden Mittel bilden die Kundeneinlagen mit 73,8 % in Bezug zur Bilanzsumme, gefolgt von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit 16,3 %, die Hauptpositionen.

Investitionen

Der Schwerpunkt der Investitionen im Jahr 2022 lag bei der Anschaffung von EDV-Ausstattung.

Liquidität

Die Zahlungsfähigkeit der Volksbank Niederrhein eG war, beurteilt an der LCR, im abgelaufenen Geschäftsjahr gegeben.

Die Liquidity Coverage Ratio (LCR) weisen wir zum Jahresultimo mit einem Wert von 150,8 % aus. Die LCR beschreibt das Verhältnis des Bestandes als erstklassig eingestufter Aktiva zum gesamten Nettoabfluss der nächsten 30 Tage. Zur Erfüllung des Standards galt für das Geschäftsjahr 2022 eine gesetzliche Mindestnorm von 100,0 %.

Aufgrund unserer Liquiditätslage und -steuerung, der Einbindung in den genossenschaftlichen Liquiditätsverbund und der unterhaltenen Bankguthaben, gehen wir davon aus, dass auch in den kommenden Jahren nicht mit einer Beeinträchtigung der Zahlungsfähigkeit zu rechnen ist.

c) Vermögenslage

Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten stellen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar:

	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Eigenkapital laut Bilanz ¹⁾	169.705	162.854	6.851	4,2
Eigenmittel (Art. 72 CRR)	174.663	155.698	18.965	12,2
Harte Kernkapitalquote	13,9 %	13,1 %
Kernkapitalquote	13,9 %	13,1 %
Gesamtkapitalquote	15,0 %	14,5 %

¹⁾ Hierzu rechnen die Passivposten 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital).

Die Relation der gemäß CRR (Eigenmittel-Verordnung der Europäischen Kommission, mit der Basel III in europäisches Recht umgesetzt wurde) aufgestellten Gesamtkapitalquote, die die risikogewichteten Aktivwerte im Verhältnis zu den Eigenmitteln begrenzt, wurde am Bilanzstichtag mit 15,0 % ermittelt. Die geforderte Mindesteigenmittelausstattung inklusive des Kapitalerhaltungspuffers und eines weiteren Kapitalzuschlags auf der Grundlage des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses SREP (Supervisory Review and Evaluation Process), der insbesondere zur Unterlegung von Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch erlassen wurde, beträgt 12,5 % und wurde damit übertroffen.

Zum 31.12.2022 beträgt unser Kernkapital TEUR 161.086, das sind 7,8 % der Bilanzsumme.

Nach unserer Unternehmensplanung ist von einer Einhaltung der Kapitalquoten bei dem erwarteten Geschäftsvolumenzuwachs sowie durch die geplanten Rücklagenzuführungen und die vorgesehene Einwerbung von Geschäftsguthaben auch in den kommenden 5 Jahren auszugehen.

Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft entwickelten sich wie folgt:

Wertpapieranlagen	Berichtsjahr	2021	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Anlagevermögen	251.207	0	251.207	^**. ^
Liquiditätsreserve	74.798	331.647	-256.849	-77,4

Von den Wertpapieranlagen entfällt ein Anteil von 99,8 % (Vorjahr 99,8 %) auf Schuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere (Aktivposten 5) bzw. 0,2 % (Vorjahr 0,2 %) auf Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (Aktivposten 6).

Im Geschäftsjahr 2022 wurde eine Umwidmung von Wertpapieren der Liquiditätsreserve in das Anlagevermögen vorgenommen. Dabei handelt es sich ausschließlich um festverzinsliche Wertpapiere (Aktivposten 5). Die Wertpapiere des Anlagevermögens wurden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve werden weiterhin nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. In das Anlagevermögen wurden Anleihen und Schuldverschreibungen (Aktiva 5) mit einem Buchwert von EUR 230.576.887 umgewidmet. Durch die Umwidmung wurden Abschreibungen von EUR 22.948.286 vermieden. In der Prognose einer zukünftigen Wertentwicklung bestehen hinreichende Gründe, die darauf hindeuten, dass die Wertminderung voraussichtlich nicht von Dauer ist.

5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die Geschäftsentwicklung unseres Hauses insgesamt verlief im Vergleich zum Vorjahr und gemessen an der ursprünglichen Planung zufriedenstellend, da wir die Planung eingehalten bzw. in Teilen übertroffen haben. Das Wachstum des betreuten Kundenkredit- und Kundenanlagevolumens setzte sich fort.

Die Vermögenslage der Bank zeichnet sich unverändert durch eine angemessene Eigenkapitalausstattung aus, da die aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowohl im Vorjahr als auch im Geschäftsjahr übererfüllt wurden. Für erkennbare und latente Risiken in den Kundenforderungen sind Wertberichtigungen und Rückstellungen gebildet. Dem allgemeinen Kreditrisiko ist durch Abzug von Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen worden.

Die Vermögenslage der Volksbank Niederrhein eG beurteilen wir gemessen an der Übererfüllung der aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen als geordnet.

Finanzlage und Liquiditätsausstattung entsprechen den aufsichtsrechtlichen und betrieblichen Erfordernissen.

Vor dem Hintergrund des anhaltenden Russland-Ukraine-Kriegs, der aktuellen Inflation und der Zinswende beurteilen wir die Ertragslage der Bank, gemessen am leicht gesunkenen, aber über dem Planwert liegenden Betriebsergebnis vor Bewertung in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme, als gut.

C. Risiko- und Chancenbericht

Risikomanagementsystem und -prozess

Unsere im Risikohandbuch dokumentierte Geschäfts- und Risikostrategie basiert auf einem regelmäßigen Strategieprozess und ist ausgerichtet auf das Kundengeschäft mit Mitgliedern und Kunden aus unserer Region. Wesentliche Bestandteile der Geschäftsstrategie sind die aus der Risikotragfähigkeit der Bank abgeleiteten Teilstrategien für die wesentlichen Geschäftsaktivitäten.

Konsistent zu unserer Geschäfts- und Risikostrategie wurde eine Unternehmensplanung entwickelt, die eine langfristige und umfassende Begleitung unserer Mitglieder und Kunden im Hinblick auf Finanzierungswünsche, Vermögensanlagen und Dienstleistungen rund um den Zahlungsverkehr sicherstellt.

Mit Hilfe einer strategischen Eckwert- und Kapitalplanung für einen Zeitraum von 5 Jahren steuern wir die Entwicklung unseres Instituts. Die Annahmen für die Markt- und Volumensentwicklungen erfolgen hierbei durch Experten auf Basis von Marktprognosen und Erfahrungswerten. Die abgeleiteten Ertrags- und Vermögenswirkungen werden anhand von Simulationsrechnungen mit Unterstützung der Steuerungssoftware VR-Control ermittelt.

Die Geschäfts- und Risikostrategie sowie die Teilstrategien werden im Rahmen des von uns festgelegten Strategieprozesses regelmäßig überprüft. Das von der Bank verwendete Strategiemodell zeigt den organisatorischen Rahmen für die Strategie(über)prüfung und für die Vernetzung der strategischen und operativen Gesamtbanksteuerung auf.

Ziel unserer Risikostrategie ist nicht die Vermeidung von Risiken, sondern die Wahrung eines angemessenen Chancen-Risiko-Profils unserer Risikopräferenz unter Einhaltung aller aufsichtsrechtlichen und internen Vorgaben sowie unseren Regelungen zur Risikotragfähigkeit.

Wir haben ein System zur Früherkennung von Risiken implementiert. Vor dem Hintergrund wachsender Komplexität der Märkte im Bankgeschäft sehen wir dies als eine zentrale Aufgabe an. Die zuständigen Organisationseinheiten berichten unmittelbar an den Vorstand. In diesem Rahmen ist ein Risikocontrolling und Managementsystem mit entsprechenden Instrumenten eingerichtet, um bei Bedarf gegensteuernde Maßnahmen einleiten zu können.

Unsere Entscheidungsträger werden durch das interne Berichtssystem über die Geschäfts- und Risikoentwicklung frühzeitig informiert, um Maßnahmen zur Gegensteuerung ergreifen zu können.

Ziel des Risikomanagements unserer Bank ist es, Risiken, die den Erfolg wesentlich beeinflussen oder gar den Fortbestand gefährden können, frühzeitig zu erkennen sowie umfassend zu messen, zu überwachen und zu steuern. Integraler Bestandteil ist dabei die fortlaufende Sicherstellung der Risikotragfähigkeit.

Unser Risikotragfähigkeitskonzept basiert zum Jahresende 2022 auf einer GuV-/bilanzorientierten Ableitung des Risikodeckungspotenzials (Jahresend- und Folgejahrbetrachtung) aus der Geschäftsstrategie und dem Kapitalplanungsprozess (5-Jahres-Zeitraum). Ergänzend zur GuVorientierten Steuerung werden auch barwertige Steuerungsansätze simuliert.

Die Risikomessung erfolgt, sofern konzeptionell vorhanden, mithilfe geeigneter Value-at-Risk (VaR)-Modelle. Sofern keine entsprechenden Modelle zur Verfügung stehen, werden Verfahren eingesetzt, mit denen eine vorsichtige Risikomessung sichergestellt werden kann.

Für alle wesentlichen Risiken haben wir im Rahmen unserer Risikostrategie sowohl quantitative (Risiko- und Strukturlimite) wie auch qualitative Vorgaben definiert. Unser Risikocontrolling beinhaltet die Identifizierung, Quantifizierung und Überwachung der Risiken. Die Ergebnisse werden mittels des monatlichen Gesamtrisikoberichtes in geeigneter Weise an den Vorstand und alle wesentlichen Entscheidungsträger kommuniziert. Dieser beinhaltet auch Analysen und Auswertungen zu Stressszenarien.

Die eingerichteten Systeme und Verfahren des Risikomanagements sind dem Profil und der Geschäfts- und Risikostrategie der Bank sowie ihrer Größe angemessen und entsprechen den Anforderungen der MaRisk.

Zum 01. Januar 2023 hat die Volksbank Niederrhein eG die Berechnung der Risikotragfähigkeit auf ein barwertiges Konzept gemäß ICAAP (International Capital Adequacy Assesment Process) umgestellt. Die Steuerung der wesentlichen Risikoarten erfolgt seitdem mit einem Konfidenzniveau von 99,9 %.

Risiken

Im Rahmen der jährlichen oder anlassbezogenen Risikoinventur erfolgt eine vollständige Bewertung unserer Risiken hinsichtlich Ihrer Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Liquiditätslage der Bank. Ziel ist die Identifizierung betriebswirtschaftlich wesentlicher Risiken für unsere Bank.

Ist eine Risikoart per aufsichtlicher Legaldefinition oder betriebswirtschaftlich wesentlich, wird diese im Rahmen der Risikosteuerungssysteme detailliert betrachtet und limitiert.

Folgende Risikoarten haben wir im Rahmen unserer Risikoinventur als wesentlich eingestuft:

Adressenausfallrisiko

Unter Adressenausfallrisiken verstehen wir die Gefahr, dass Verluste oder entgangene Gewinne aufgrund des Ausfalls von Geschäftspartnern das erwartete Ausmaß übersteigen. Das Adressenausfallrisiko umfasst das Ausfallrisiko-, das Kontrahenten- bzw. Emittentenrisiko, das Länderrisiko, das Spreadrisiko sowie Migrationsrisiken im Kunden- bzw. im Eigengeschäft.

Die Ermittlung struktureller Adressenausfallrisiken (Ausfallrisiken im Kundengeschäft) basiert insbesondere auf Kreditratings nach Verfahren der genossenschaftlichen Organisation. Die Verfahren ermöglichen, für alle wesentlichen Kreditsegmente Ausfallwahrscheinlichkeiten ("erwartete Verluste") zu ermitteln und die Kredite Risikoklassen zuzuordnen. Unser Kundenkreditvolumen ist zu 99,9 % mit diesem Verfahren klassifiziert.

Die Ausfallrisiken im Kundengeschäft bemessen wir nach aggregierten Blankoanteilen (Risikovolumen) in den einzelnen Ratingklassen. Die Ratingeinstufungen werden regelmäßig überprüft. Die für die Höhe der Blankoanteile zugrunde liegenden Kreditsicherheiten werden nach Wertermittlungsgrundsätzen, die sich an den Richtlinien des BVR sowie der Beleihungswertermittlungsverordnung (BelWertV) orientieren, angesetzt.

Über die "erwarteten Verluste" hinaus ermitteln wir die "unerwarteten Verluste" mittels eines Credit-Value-at-Risk (CVaR), der neben den Ausfallwahrscheinlichkeiten und Branchenparametern die Granularität des Kreditportfolios, insbesondere nach der Größenstruktur der ungesicherten Kreditzusagen, berücksichtigt. Das Risikomaß CVaR gibt die "unerwarteten Verluste" an, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 95,0 % auf den jeweiligen Betrachtungshorizont (aktuelles Jahr zum 31.12. / Folgejahr zum 31.12.) nicht überschritten werden.

Die Ratingergebnisse werten wir auf aggregierter Basis u. a. nach Volumina, Blankoanteilen und Verlustpotenzial aus. Unsere Analysen geben außerdem Auskunft über die Verteilung des Kreditvolumens nach Branchen, Größenklassen und Ratingklassen. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, strukturelle Risiken frühzeitig erkennen zu können und ggf. erforderliche Gegensteuerungsmaßnahmen zeitnah einleiten zu können. Hierzu sind für die einzelnen Betrachtungsdimensionen Warngrenzen und Limite vorgegeben.

Die Streuung der Kundenforderungen nach Branchen und Größenklassen ist ausgewogen. Nennenswerte Forderungen an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland bestehen nicht.

Kredite mit akuten Ausfallrisiken sind hinreichend wertberichtigt oder durch Rückstellungen gedeckt. Für darüber hinaus bestehende Ausfallgefahren stehen Pauschalwertberichtigungen zur Verfügung. Die für Kreditrisiken gebildeten Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wurden von den entsprechenden Bilanzposten abgesetzt.

Der Umfang der vollwertigen, aber nach unserer Einschätzung mit erhöhten Risiken behafteten Forderungen, beurteilen wir, gemessen am Anteil am gesamten Risikovolumen, als überschaubar. Für hierin enthaltene Ausfallgefahren bestehen nach unserer Einschätzung ausreichende Abschirmungsmöglichkeiten aus dem laufenden Ergebnis und vorhandenen Reserven.

Die Betreuung problembehafteter Engagements sowie die Sicherheitenverwertung und Engagementabwicklung von gekündigten bzw. insolventen Krediten wird durch Spezialisten im Unternehmensbereich Qualitätssicherung Aktiv vorgenommen.

Kreditrisiken in unseren Wertpapieranlagen (Eigengeschäft) begegnen wir dadurch, dass wir Obergrenzen für Wertpapiere mit erhöhtem Risiko festgelegt haben. So bestehen differenzierte Obergrenzen je Emittent für die Ratingklassen "AAA bis AA", "A+ bis A" und "BBB+ bis BBB" ("Standard & Poors", "Moodys" und "Fitch"). In schlechtere Ratings wird kategorisch nicht investiert. Unabhängig vom Rating haben wir, je nach Assetklasse, Segment und regionaler Zuordnung des Emittenten, gesonderte Rahmenbedingungen festgelegt.

Die Kreditrisiken aus festverzinslichen Wertpapieren bewerten wir im Rahmen unserer GuV-/Bilanzorientierten Risikotragfähigkeitsberechnung über einen erwarteten sowie unerwarteten GuV-Verlust. Der Bestand wird einer monatlichen Bewertung unterzogen. Dabei werden neben dem Ausfallrisiko auch ein möglicher (Kurs)wertverlust durch ein in Zukunft schlechteres Rating oder ausgeweitete CreditSpreads berücksichtigt. Das Gesamtrisiko wird über einen Value-at-Risk-Ansatz (Monte-Carlo-Simulation) mit einer Wahrscheinlichkeit von 95,0 % auf den jeweiligen Betrachtungshorizont (aktuelles Jahr zum 31.12. / Folgejahr zum 31.12.) ermittelt und entsprechend gesteuert.

Die zum 31.12.2022 gemessenen Risiken lasten unser Verlustlimit für Adressenausfallrisiken zu 3,8 % (aktuelles Jahr) bzw. zu 35,3 % (Folgejahrbetrachtung) aus.

Marktpreisrisiken

Markpreisrisiken sind die Gefahr, dass das tatsächliche Ergebnis aufgrund unerwarteter Änderungen von Marktparametern (z. B. Zinsstrukturkurve, Aktienkurse, Devisenkurse) vom geplanten Ergebnis negativ abweicht. Dabei sind Banken angesichts von Inkongruenzen zwischen aktiven und passiven Festzinspositionen insbesondere dem allgemeinen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Dies gilt gleichermaßen für unsere Bank. Aufgrund unserer Geschäftsstruktur beziehen sich diese nahezu ausschließlich auf sich verändernde Geld- und Kapitalmarktzinsen. Wesentliche Kurswert- und sonstige Marktpreisrisiken bestehen nicht.

Zinsänderungsrisiken messen wir mithilfe dynamischer Zinselastizitätsbilanzen. Ausgehend von unserer Zinsprognose werden die Auswirkungen hiervon abweichender Zinsentwicklungen im Rahmen unserer GuV-/Bilanzorientierten Risikotragfähigkeitsberechnung ermittelt. Dabei berücksichtigen wir neben dem Szenario konstanter Zinsen auch steigende, fallende und sich drehende Zinsstrukturen auf der Basis historischer Zinsentwicklungen. Auf Basis eines Risikoszenarios haben wir für mögliche Ergebnisbeeinträchtigungen Limite vorgegeben, an deren Auslastung sich unsere Steuerungsmaßnahmen ausrichten.

Zusätzlich zur GuV-/Bilanzorientierten Steuerung orientieren wir uns an einer barwertig orientierten passiven Zinsbuchsteuerung auf Basis einer Benchmark. Ziel ist es, die Zahlungsströme dieser Benchmark mit unserem Zinsbuch nachzubilden. Für die wesentlichen variablen Positionen hat die Bank Ablauffiktionen auf der Grundlage gleitender Durchschnitte ermittelt. Die Risikobewertung erfolgt nach der Barwertmethode anhand des sogenannten Value-at-Risk, der auf der Basis der historischen Zinsentwicklung in den vergangenen 1.250 Tagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,0 % den möglichen Barwertverlust innerhalb eines Zeitraums von 3 Monaten angibt (historische Simulation). Zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken setzen wir auch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps ein. Ziel des Einsatzes der Zinsswaps ist die Einhaltung der Vorgaben unserer Benchmark orientierten Zinsbuchsteuerung. Zusätzlich berücksichtigen wir die Bewertung des Netto-Cashflows des Zinsbuches sowie die Entwicklung der Basel II Kennziffer im Rahmen unserer Steuerungsüberlegungen.

Ein Handelsbuch unterhalten wir nur im Rahmen der Bagatellregelung des Artikels 94 CRR (Capital Requirements Regulation); zum 31.12.2022 war kein Bestand vorhanden.

Die zinsbezogenen Finanzinstrumente des Bankbuchs einschließlich der zur Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos (Aktiv/Passiv Steuerung) abgeschlossenen Zinsderivate werden im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller Geschäfte nach Maßgabe von IDW RS BFA 3 n.F. verlustfrei bewertet. Nach dem Ergebnis der Berechnungen zum Bilanzstichtag war keine Rückstellung zu bilden. Die zum 31.12.2022 mit einem Konfidenzniveau von 95,0 % gemessenen Risiken lasten unser Verlustlimit für Marktpreisrisiken zu 35,0 % (aktuelles Jahr) bzw. 29,7 % (Folgejahrbetrachtung) aus.

Beteiligungsrisiken

Das Beteiligungsrisiko ist das Risiko, dass die eingegangenen Beteiligungen zu potenziellen Verlusten (aufgrund von Dividendenausfall, Teilwertabschreibungen, Veräußerungsverlusten oder Verminderung der stillen Reserven) aus bereitgestelltem Eigenkapital, aus Ergebnisabführungsverträgen (Verlustübernahmen) oder aus Haftungsrisiken (z. B. Patronatserklärungen) führen können.

Beteiligungen halten wir im Wesentlichen nur innerhalb des genossenschaftlichen Finanzverbundes. Damit tragen wir dem genossenschaftlichen Grundgedanken Rechnung, direkte Einflussnahme aus unserer Miteigentümerposition auf die Geschäftspolitik der subsidiär tätigen Verbundunternehmen nehmen zu können. Die Beteiligungsrisiken werden innerhalb unserer GuV-/Bilanzorientierten Risikotragfähigkeit auf Basis der Buchkurse über einen Pauschalabschlag im Rahmen einer Expertenschätzung bewertet und individuell limitiert.

Zum 31.12.2022 lasten die Risiken unser Verlustlimit für Beteiligungsrisiken zu 0,0 % (aktuelles Jahr) bzw. zu 100,0 % (Folgejahrbetrachtung als Pauschalauslastung) aus.

Der Erwerb von Beteiligungen als Kreditersatzgeschäft erfolgt nicht.

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko besteht in der Gefahr, dass die jederzeitige Zahlungsfähigkeit unserer Bank nicht gegeben ist, weil die benötigten Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen.

Unsere Finanzplanung ist streng darauf ausgerichtet, allen gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen zu können. Insoweit achten wir auf ausgewogene Laufzeitstrukturen der Aktiva und Passiva. Unsere im Rahmen des Bilanzstrukturmanagements getätigten Geldanlagen bei Korrespondenzbanken bzw. in Wertpapieren tragen neben Ertrags- auch Liquiditätsaspekten Rechnung. Zur Beobachtung der Liquiditätsrisiken haben wir uns anhand der LCR, NSFR sowie Liquiditätsablaufbilanzen Warngrenzen und Limite gesetzt und betrachten auch Extremszenarien.

Die LCR, die einen gesetzlichen Mindestwert von 100,0 % (internes Limit 105,0 %) aufweisen muss, schwankte zu den Monatsultimos 2022 zwischen 136,7 % und 170,6 % und lag zum 31.12.2022 bei 150,8 %.

Die NSFR, die einen gesetzlichen Mindestwert von 100,0 % aufweisen muss, schwankte zwischen 116,8 % und 124,8 % und lag zum 31.12.2022 bei 122,3 %.

Liquiditätsablaufbilanzen dienen als Frühwarnindikator für eine mögliche Zahlungsunfähigkeit und stellen dabei insbesondere den Überlebenshorizont dar. Stresstests führen wir anhand institutseigener, marktweiter und kombinierter Szenarien für Liquiditätsrisiken durch. Durch die Anrechnung auf die Liquiditätspuffer wird auf dieser Grundlage der Überlebenshorizont ermittelt. Dabei werden auch adverse Entwicklungen außerhalb unseres Erwartungshorizontes reflektiert.

Durch die überwiegende Refinanzierung durch Kundeneinlagen hat das Refinanzierungsrisiko für uns eine geringe Bedeutung.

Operationelle Risiken

Operationelle Risiken bestehen in der Gefahr von unmittelbaren oder mittelbaren Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder in Folge externer Ereignisse eintreten.

Die Bank hat eine einheitliche Festlegung und Abgrenzung der operationellen Risiken zu den anderen betrachteten Risikokategorien vorgenommen und diese in den Organisationsrichtlinien fixiert und kommuniziert.

Wesentliche operationelle Risiken werden jährlich identifiziert und analysiert. Hierzu wird auf eine Schadensfalldatenbank zurückgegriffen, in die eingetretene Schäden eingestellt werden. Ebenso werden potenzielle Schäden aus zukünftigen Ereignissen mittels eines Self-Assessments unter Einbindung aller wesentlichen Unternehmensbereich berücksichtigt.

Die Bank muss auch für solche Risiken (z. B. Informations- und Kommunikationstechnologierisiken, fehlerhafte Bearbeitungsvorgänge, Rechtsrisiken, Betrugs- und Diebstahlrisiken, allgemeine Geschäftsrisiken) die Risikovorsorge sicherstellen. Unser innerbetriebliches Überwachungssystem trägt dazu bei, die operationellen Risiken zu identifizieren und so weit wie möglich zu begrenzen. Den Betriebs- und Rechtsrisiken begegnen wir auch durch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern (z. B. im EDV-Bereich oder im Formular- und Rechtswesen). Versicherbare Gefahrenpotenziale, z. B. Diebstahl und Betrugsrisiken, haben wir durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt.

Zum 31.12.2022 lasten die Risiken unser Verlustlimit für operationelle Risiken zu 42,4 % (aktuelles Jahr) bzw. zu 100,0 % (Folgejahrbetrachtung als Pauschalauslastung) aus.

Sonstige Risiken

Neben den genannten banktypischen Risiken berücksichtigt die Bank im Rahmen ihrer Risikoinventur auch sonstige Risiken, wie z.B. das Vertriebsrisiko, Immobilienrisiko (Sachwertrisiko), Reputationsrisiko oder auch strategische Risiken. Die Wesentlichkeit dieser Risiken wird anlassbezogen bzw. turnusmäßig im Rahmen der Risikoinventur überprüft. Die sonstigen Risiken sind insgesamt von geringer Bedeutung.

Gesamtbild der Risikolage

Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Volksbank Niederrhein eG angemessene Risikosteuerungs- und -controllingprozesse eingerichtet hat, die eine Identifizierung, Steuerung sowie Überwachung und Kommunikation der wesentlichen Risiken und damit verbundener Risikokonzentrationen gewährleistet.

Auf Grundlage unserer Verfahren des Risikomanagements zur Ermittlung der Risiken sowie des Risikodeckungspotenzials ist die Risikotragfähigkeit in den von uns simulierten Standard und Stressszenarien gegeben. Bestandsgefährdende Risiken sind nicht erkennbar.

Nach dem derzeitigen Planungsstand ist die Risikotragfähigkeit, auch mit Umstellung auf die barwertige Betrachtungsweise ab dem Jahr 2023, angesichts der laufenden Ertragskraft und der Vermögens-/Substanzsituation des Instituts gegeben. Die dargestellten Risiken zum 31.12.2022 sind, gemessen an der Gesamtlimitauslastung von 23,2 % (aktuelles Jahr) bzw. von 36,6 % (Folgejahrbetrachtung), trotz bestehender Unwägbarkeiten auf den Finanzmärkten und unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit unserer Bank angemessen und werden aus heutiger Sicht die künftige Entwicklung unserer Bank nicht wesentlich beeinträchtigen.

Der am 24.02.2022 von Russland begonnene Angriffskrieg gegen die Ukraine ist auch über ein Jahr nach seinem Beginn nicht zu einem friedlichen Ende gekommen. Die Kämpfe dauern unvermittelt an und die Fronten sind weiter verhärtet. China und einige weitere Staaten haben den Angriff von Russland bis heute nicht verurteilt. Die Welt droht wieder in Blöcke zu verfallen und entwickelt sich hin zu einem Kampf der Großmachtsysteme speziell in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Technologie. Die Auswirkungen dieser Konflikte sind weltweit, auch in Deutschland, deutlich spürbar. Lieferkettenengpässe, deutlich steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie insgesamt hohe Inflationsraten nähren in vielen Ländern die Angst vor einer Rezession. In dem Zuge sind die Zinsen in den vergangenen Monaten in einem nie dagewesenen Ausmaß innerhalb von kürzester Zeit angestiegen und stellen auch die Finanzbranche vor große Herausforderungen.

Neben den Gefahren bewaffneter Konflikte tritt zusätzlich die Klimakrise mit ihren immer deutlicher werdenden Auswirkungen, wie z.B. Überschwemmungen, Dürren und ungewöhnliche Hitze wieder stärker in den Vordergrund.

Die Auswirkungen der zuvor genannten Konflikte auf die Risikobeurteilung sind auf Grund zunehmender Intensität und der immer schneller werdenden zeitlichen Abfolgen sehr schwer abschätzbar. Im Rahmen unserer fortlaufenden Analysen sind weder im bankeigenen Geschäft noch im Kundengeschäft besondere Kreditrisiken im Zusammenhang mit den aktuellen Krisen und Konflikten für die Volksbank Niederrhein erkennbar. Auf Basis unserer Zinsprognose erwarten wir in Bezug auf unsere Wertpapieranlagen für die nächsten beiden Planjahre keinen Abschreibungsbedarf. Im Kundenkreditgeschäft gehen wir im Vergleich zur Vorjahresplanung von einem höheren, aber immer noch moderaten Abschreibungsergebnis im Zuge der Inflations- und Energiekrise aus.

Den dargestellten Risiken stehen aber auch Chancen gegenüber. Sollte es zu einer friedlichen Lösung des Russland-Ukraine-Konflikts kommen oder sich die ökonomischen Bedingungen, wie z.B. die Wachstumsaussichten, die Inflation, das Zinsumfeld oder die Wettbewerbsbedingungen in der Finanzdienstleistungsbranche insgesamt besser als angenommen entwickeln, könnte dies zu höheren Erträgen führen, die nur teilweise durch zusätzliche Kosten aufgezehrt werden könnten. Dies könnte deshalb zu einer Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern und der Aufwands-Ertrags-Relation sowie der regulatorischen Kennziffern führen. Wenn Marktbedingungen, Preise und Volatilitäten sowie das Investorenverhalten sich besser als angenommen entwickeln, könnte dies auch unsere Erträge und unser Ergebnis positiv beeinflussen. Gleichermaßen könnten sich eine über den Erwartungen liegende Kundennachfrage und ein höherer Marktanteil positiv auf unser Ergebnis auswirken.

D. Prognosebericht

Unsere Eckwertplanung basiert auf folgenden wesentlichen Annahmen:

Unsere Planung für das Jahr 2023 ist geprägt durch den anhaltenden Russland-Ukraine-Konflikt und die damit verbundenen Themen Inflations- und Energiekrise. Die Entwicklungen haben im letzten Jahr zu einem noch nie dagewesenen Zinsanstieg geführt mit deutlichen Auswirkungen auf die geplanten Ergebnisse. Je nach weiterem Verlauf kann es dazu kommen, dass sich die Annahmen, die unserer Prognoseberechnung zu Grunde liegen, nicht als zutreffend erweisen. Die letzten Monate haben gezeigt, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch inflationäre Entwicklungen bestehender Krisen oder auch die Entwicklung neuer Krisen (z.B. China und Taiwan) sehr schnell und deutlich in eine andere Richtung als geplant entwickeln können. Wie bereits im Abschnitt - Gesamtbild der Risikolage - dargestellt, sind die konkreten Entwicklungen und deren Auswirkungen im Vorfeld sehr schwer abschätzbar. Daher analysieren wir fortlaufend mögliche Auswirkungen veränderter Rahmenbedingungen auf die Bank und werden unsere Prognosen anpassen, soweit dies erforderlich ist. In welchem Umfang sich diese Auswirkungen explizit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unserer Bank niederschlagen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer abschätzbar. Es ist zu erwarten, dass negative Folgen für die Wirtschaftsleistung und damit auch für unsere Bank umso stärker sind, je länger die laufenden Konflikte andauern oder neue Konflikte hinzukommen.

Derzeit erwarten wir für das Geschäftsjahr 2023 trotz der zuvor beschriebenen Entwicklungen weiterhin eine insgesamt zufriedenstellende Geschäftsentwicklung.

Im Geschäftsjahr 2023 planen wir in Bezug auf das bilanzielle Kundenkreditvolumen ein Wachstum von 6,6 % und im Folgejahr von 4,3 %. Der Schwerpunkt des Wachstums sollte dabei unverändert in den langfristigen Finanzierungen liegen. Im Kundeneinlagengeschäft gehen wir für das aktuelle Jahr von einem Wachstum von 6,6 % und im Folgejahr von 3,1 % aus. Der Anlageschwerpunkt verschiebt sich dabei im Zeitablauf auf Grund des gestiegenen Zinsniveaus vom kurzfristigen in den längerfristigen Anlagebereich. Für das Jahr 2023 planen wir mit einem Wachstum von 3,9 % der durchschnittlichen Bilanzsumme. Im Folgejahr liegt der Planwert bei 2,8 %.

Auf der Grundlage unserer Zinsprognose sowie unter Berücksichtigung unserer dargestellten Erwartungen zum voraussichtlichen Geschäftsverlauf im Kredit- und Einlagengeschäft rechnen wir für 2023 mit einer Zinsspanne von 1,75 % der durchschnittlichen Bilanzsumme, die im Jahr 2024 nochmals leicht auf 1,8 % steigen wird.

Unser Provisionsergebnis wird auch im nächsten Jahr durch die Erträge aus der Kontoführung und dem Zahlungsverkehr, aus dem Wertpapiergeschäft und aus dem Vermittlungsgeschäft geprägt sein und für 2023 bei 0,6 % und für 2024 mit 0,59 % der durchschnittlichen Bilanzsumme leicht unter dem Vorjahresplanwert liegen.

Die Personalaufwendungen werden nach unseren Planungen in 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht sinken und für beide Planjahre konstant bei voraussichtlich 0,79 % der durchschnittlichen Bilanzsumme liegen. Dabei haben wir tarifliche Gehaltssteigerungen in Höhe von 2,00 % p.a. berücksichtigt.

Für die anderen Verwaltungsaufwendungen planen wir auf Basis detaillierter Budgets eine deutlichere Zunahme auf 0,52 % der durchschnittlichen Bilanzsumme im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Für das Jahr 2024 erwarten wir einen leichten Rückgang auf 0,51 %.

Insgesamt erwarten wir für 2023 im Vergleich zum Berichtsjahr ein deutlich steigendes Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von etwa EUR 21,8 Mio. (1,04 % der durchschnittlichen Bilanzsumme). Für das Jahr 2024 erwarten wir ein nochmal leicht höheres Ergebnis von EUR 22,9 Mio. (1,09 % der durchschnittlichen Bilanzsumme).

Auf der Grundlage der erwarteten Erträge und Aufwendungen für das nächste Jahr rechnen wir mit einer im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Cost-Income-Ratio in Höhe von ca. 57,9 %. Diese sinkt im Jahr 2024 nochmals leicht auf 56,5 %. Allerdings können die zuvor geschilderten unterschiedlichen Krisenherde auch zu einem Rückgang der geplanten Betriebsergebnisse und einem Anstieg der Cost-Income-Ratio im Vergleich zur dargestellten Prognose führen. Derzeit ist eine valide Abschätzung etwaiger Auswirkungen wie zuvor beschrieben nur schwer möglich.

Grundlage unserer Planungen sind insbesondere die beschriebenen Rating- und Scoringmodelle. Aus der Bewertung der Wertpapiere ergibt sich für 2023 im Rahmen der Planung bei der von uns unterstellten Zins- und Börsenentwicklung ein Zuschreibungsbedarf von etwa EUR 1,0 Mio. Im Folgejahr 2024 planen mit einer weiteren Zuschreibung von etwa EUR 0,9 Mio.

In den Prognosewerten wurden die zuvor beschriebenen Entwicklungen soweit möglich berücksichtigt. Inwiefern diese Annahmen zutreffen, ist, wie bereits beschrieben, derzeit nur schwer zu quantifizieren. Vor allen Dingen bei einer weiteren Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts, dem Ausbruch eines bewaffneten Konfliktes zwischen China und Taiwan oder auch einer schnelleren und höheren Intensität der Auswirkungen aus der Klimakrise können sich die Rahmenbedingungen im Vergleich zur Planung deutlich verändern. Ob unter den veränderten Rahmenbedingungen Volumens- und Ertragsziele nicht erreicht werden können, mehr Kundenforderungen ausfallen oder auf Wertpapiere höhere Abschreibungen als bereits prognostiziert erfolgen werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Daher werden die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen fortlaufend analysiert, um die Auswirkungen auf die Wirtschaft und letztlich auf unsere Geschäftsentwicklung möglichst zeitnah einschätzen zu können.

Unter Berücksichtigung der Steueraufwendungen rechnen wir für die nächsten beiden Jahre mit einem konstanten Jahresüberschuss von etwa EUR 3,2 Mio.

Die im Zusammenhang mit der prognostizierten Ertragslage stehenden Risiken ergeben sich insbesondere aus dem Zinsänderungsrisiko, den Kreditrisiken sowie der weiteren Entwicklung der zuvor genannten Krisenherde. Diese wurden bereits ausführlich erläutert.

Zusätzliche wesentliche Ertragschancen sehen wir insbesondere bei einem deutlich über unseren Erwartungen liegenden Kundenkreditgeschäft sowie einem erhöhten Provisions- und Dienstleistungsgeschäft. Ebenso können sich zusätzliche Ertragschancen ergeben, wenn sich die Zinsstruktur steiler auf einem höheren Niveau einstellt. Hieraus können sich zusätzliche Ertragschancen aus der Fristentransformation sowie aus einer Zinsstruktur auf einem höheren Niveau verbunden mit der Ausweitung der Konditionsbeiträge im Passivgeschäft über das geplante Maß hinaus ergeben.

Bestandsgefährdende Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten, können wir aktuell nicht erkennen. Es sind angemessene Risikosteuerungs- und Controllingprozesse eingerichtet, die eine Identifizierung, Steuerung sowie Überwachung und Kommunikation der wesentlichen Risiken und damit verbundener Risikokonzentrationen gewährleisten.

Nach unseren Planungsrechnungen, die insbesondere auf den zuvor genannten bzw. den zur Ertragslage dargestellten Prämissen beruhen, erwarten wir eine weitere Stärkung unserer Eigenmittel durch die voraussichtliche künftige Dotierung der Rücklagen und des Sonderpostens für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB.

Die bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung werden wir auch in den folgenden Jahren deutlich einhalten. Zum Ende des Jahres 2023 rechnen wir mit einer Gesamtkapitalquote von 15,9 %. Für das Jahr 2024 erwarten wir diese bei 16,6 %.

Für die langfristige strategische Ausrichtung unserer Bank sehen wir derzeit keinen wesentlichen Änderungsbedarf.

Alpen, 30. Mai 2023

Volksbank Niederrhein eG

Der Vorstand

Guido Lohmann

Dieter Hackstein

1. Jahresbilanz zum 31. Dezember 2022

Volksbank Niederrhein eG, Alpen

Genossenschaftsregisternummer 136 beim Amtsgericht Kleve

Aktivseite

	Geschäftsjahr				Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand			12.935.828,26		13.216
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken			6.674.422,38		7.582
darunter: bei der Deutschen Bundesbank	6.674.422,38				(7.582)
c) Guthaben bei Postgiroämtern			0,00	19.610.250,64	0
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen			0,00		0
darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar	0,00				(0)
b) Wechsel			0,00	0,00	0
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig			108.318.834,74		128.647
b) andere Forderungen			4.315.361,26	112.634.196,00	3.889
4. Forderungen an Kunden				1.542.370.111,50	1.406.328
darunter:
durch Grundpfandrechte gesichert	568.559.004,59				(535.949)
Kommunalkredite	43.635.857,11				(44.106)
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten		0,00			0
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	0,00				(0)
ab) von anderen Emittenten		0,00	0,00		0
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	0,00				(0)
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten		27.222.770,74			24.980
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	27.222.770,74				(24.980)
bb) von anderen Emittenten		298.041.766,03	325.264.536,77		305.887
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	225.106.517,44				(234.437)
c) eigene Schuldverschreibungen			0,00	325.264.536,77	0
Nennbetrag	0,00				(0)
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere				740.507,69	780
6a. Handelsbestand				0,00	0
7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
a) Beteiligungen			37.605.750,21		37.606
darunter:
an Kreditinstituten	556.237,33				(556)
an Finanzdienstleistungsinstituten	0,00				(0)
an Wertpapierinstituten	0,00				(0)
b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften			208.270,00	37.814.020,21	208
darunter:
bei Kreditgenossenschaften	140.050,00				(140)
bei Finanzdienstleistungsinstituten	0,00				(0)
bei Wertpapierinstituten	0,00				(0)
8. Anteile an verbundenen Unternehmen				1.500.000,00	1.450
darunter:
an Kreditinstituten	0,00				(0)
an Finanzdienstleistungsinstituten	0,00				(0)
an Wertpapierinstituten	0,00				(0)
9. Treuhandvermögen				12.655.689,84	13.137
darunter: Treuhandkredite	12.655.689,84				(13.137)
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch				0,00	0
11. Immaterielle Anlagewerte
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte			0,00		0
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten			11.097,00		36
c) Geschäfts- oder Firmenwert			0,00		0
d) geleistete Anzahlungen			0,00	11.097,00	0
12. Sachanlagen				4.060.395,57	4.499
13. Sonstige Vermögensgegenstände				4.358.542,99	5.067
14. Rechnungsabgrenzungsposten				28.648,10	41
Summe der Aktiva				2.061.047.996,31	1.953.353
Passivseite
	Geschäftsjahr				Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig			906.220,94		4.417
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist			335.492.674,86	336.398.895,80	363.707
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten		388.104.921,39			393.043
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten		4.075.749,16	392.180.670,55		2.310
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig		1.006.178.126,03			908.905
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist		122.203.862,74	1.128.381.988,77	1.520.562.659,32	81.411
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen			0,00		0
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten			0,00	0,00	0
darunter:
Geldmarktpapiere	0,00				(0)
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf	0,00				(0)
3a. Handelsbestand				0,00	0
4. Treuhandverbindlichkeiten				12.655.689,84	13.137
darunter: Treuhandkredite	12.655.689,84				(13.137)
5. Sonstige Verbindlichkeiten				1.160.924,43	1.166
6. Rechnungsabgrenzungsposten				17.241,90	22
6a. Passive latente Steuern				0,00	0
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen			6.729.007,00		7.261
b) Steuerrückstellungen			841.287,00		584
c) andere Rückstellungen			12.977.653,15	20.547.947,15	14.536
8. [gestrichen]				0,00	0
9. Nachrangige Verbindlichkeiten				0,00	0
10. Genussrechtskapital				0,00	0
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig	0,00				(0)
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken				77.714.900,00	73.113
darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB	14.900,00				(13)
12. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital			17.554.067,82		17.922
b) Kapitalrücklage			0,00		0
c) Ergebnisrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage		28.850.000,00			27.900
cb) andere Ergebnisrücklagen		43.640.000,00	72.490.000,00		42.040
d) Bilanzgewinn			1.945.670,05	91.989.737,87	1.879
Summe der Passiva				2.061.047.996,31	1.953.353

	Geschäftsjahr				Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln		0,00			0
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen		8.536.551,15			8.507
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten		0,00	8.536.551,15		0
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften		0,00			0
b) Platzierungs- u. Übernahmeverpflichtungen		0,00			0
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen		137.545.775,35	137.545.775,35		128.981
darunter: Lieferverpflichtungen aus zinsbezogenen Termingeschäften	0,00				(0)

2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

	Geschäftsjahr				Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften		34.854.344,29			32.685
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen		2.274.039,74	37.128.384,03		2.303
darunter: in a) und b) angefallene negative Zinsen	38.154,29				(46)
2. Zinsaufwendungen			4.918.050,86	32.210.333,17	5.427
darunter: erhaltene negative Zinsen	1.213.226,68				(1.204)
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren			115.778,15		83
b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften			1.255.342,96		1.996
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen			258.438,18	1.629.559,29	174
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen				0,00	0
5. Provisionserträge			15.201.471,80		15.638
6. Provisionsaufwendungen			2.100.544,42	13.100.927,38	2.049
7. Nettoertrag des Handelsbestands				14.715,04	28
8. Sonstige betriebliche Erträge				1.277.854,83	1.042
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter		13.593.515,95			13.213
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung		3.009.761,40	16.603.277,35		3.190
darunter: für Altersversorgung	591.562,48				(788)
b) andere Verwaltungsaufwendungen			9.880.216,09	26.483.493,44	9.521
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen				905.701,04	867
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen				928.592,78	766
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft			7.289.457,23		0
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft			0,00	-7.289.457,23	7.957
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere			284.602,12		0
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren			0,00	-284.602,12	0
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme				0,00	0
18. [gestrichen]				0,00	0
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit				12.341.543,10	26.873
20. Außerordentliche Erträge			0,00		18
21. Außerordentliche Aufwendungen			0,00		0
22. Außerordentliches Ergebnis				0,00	(18)
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			4.361.510,22		4.949
darunter: latente Steuern	0,00				(0)
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen			47.582,97	4.409.093,19	47
24a. Aufwendungen aus der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken				4.601.500,00	18.603
25. Jahresüberschuss				3.330.949,91	3.292
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr				64.720,14	37
				3.395.670,05	3.329
27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage			0,00		0
b) aus anderen Ergebnisrücklagen			0,00	0,00	0
				3.395.670,05	3.329
28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage			650.000,00		650
b) in andere Ergebnisrücklagen			800.000,00	1.450.000,00	800
29. Bilanzgewinn				1.945.670,05	1.879

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Volksbank Niederrhein eG, Alpen

A. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der Volksbank Niederrhein eG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Wertpapierinstitute (RechKredV) aufgestellt. Gleichzeitig erfüllt der Jahresabschluss die Anforderungen des Genossenschaftsgesetzes (GenG) und der Satzung der Bank.

Gemäß Art. 67 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) werden die (nachstehenden) im Jahresabschluss 2010 angewandten Übergangsvorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) (hier: Beibehaltungs- und Fortführungswahlrechte für bestimmte Bilanzposten und Wertansätze) entsprechend der Rechtslage vor Inkrafttreten des BilMoG wie folgt fortgeführt:

- Beibehaltung der steuerrechtlichen Abschreibungen (§ 279 Abs. 2 i. V. m. § 254 Satz 1 HGB a. F.) nach Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB

- Fortführung der Aufwandsrückstellungen nach § 249 Abs. 2 HGB a. F. (Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB)

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden

Bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden angewandt:

Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB).

Anteilige Zinsen, deren Fälligkeit nach dem Bilanzstichtag liegt, die aber am Bilanzstichtag bereits den Charakter von bankgeschäftlichen Forderungen oder Verbindlichkeiten haben, sind dem zugehörigen Aktiv- oder Passivposten der Bilanz zugeordnet.

Barreserve

Die auf EUR lautende Barreserve wurde mit dem Nennwert angesetzt.

Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden

Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden wurden mit dem Nennwert angesetzt, wobei der Unterschiedsbetrag zwischen dem höheren Nennwert und dem Auszahlungsbetrag - sofern Zinscharakter vorliegt - in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten abgegrenzt wurde. Dieser Unterschiedsbetrag wird grundsätzlich planmäßig, und zwar zeitanteilig, aufgelöst.

Die bei den Forderungen an Kunden erkennbaren Bonitätsrisiken sind durch Bildung von Einzelwertberichtigungen und Einzelrückstellungen abgedeckt.

Den latenten Risiken im Kreditgeschäft wurde durch die Bildung von Pauschalwertberichtigungen und Rückstellungen gemäß IDW RS BFA 7 Rechnung getragen. Die Ermittlung der Pauschalwertberichtigung und Rückstellung erfolgt zum 31. Dezember 2022 über ein Expected-Credit-Loss-Modell, bei dem ein erwarteter Verlust über einen Betrachtungszeitraum von zwölf Monaten ohne Anrechnung von Bonitätsprämien ermittelt wird. Die Berechnung des erwarteten Verlusts erfolgt unter Berücksichtigung der Ausfallwahrscheinlichkeit, der Verlustquote bei Ausfall sowie der erwarteten Kredithöhe zum Ausfallzeitpunkt für alle unter den Bilanzpositionen Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden ausgewiesenen Geschäften sowie für unter der Bilanz auszuweisende Eventualverpflichtungen und andere Verpflichtungen (einschließlich unwiderruflicher Kreditzusagen). Im Hinblick auf unwiderrufliche Kreditzusagen und Eventualverpflichtungen erfolgt die bilanzielle Erfassung in Form einer Rückstellung.

Zusätzlich bestehen zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweigs Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB und ein Sonderposten für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB.

Wertpapiere

Die wie Umlaufvermögen behandelten festverzinslichen Wertpapiere, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Dabei wurden die von den "Wertpapiermitteilungen" (WM Datenservice) zur Verfügung gestellten Jahresschlusskurse herangezogen.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden bislang der Liquiditätsreserve (Umlaufvermögen) zugeordenete festverzinsliche Wertpapiere ins Anlagevermögen umgewidmet.

Die wie Anlagevermögen behandelten Wertpapiere wurden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet; da nicht von einer dauerhaften Wertminderung auszugehen ist, erfolgt keine Abschreibung auf den beizulegenden Wert am Bilanzstichtag. Anschaffungskosten über pari wurden linear über die Restlaufzeit bis zum niedrigeren Einlösungskurs, jedoch nicht unter den Marktwert am Bilanzstichtag abgeschrieben.

Finanzinstrumente des Handelsbestands

Die institutsintern festgelegten Kriterien für die Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handelsbestand wurden nicht geändert.

Verlustfreie Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des Bankbuchs

Die zur Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos (Aktiv/Passiv-Steuerung) abgeschlossenen Zinsderivate werden im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller Geschäfte nach Maßgabe von IDW RS BFA 3 (n. F.) verlustfrei bewertet. Hierzu werden die zinsinduzierten Barwerte den Buchwerten gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende positive Differenzbetrag wird anschließend um den Barwert der direkt aus den Zinsprodukten des Bankbuchs resultierenden Gebühren- und Provisionserträge erhöht und um den Risikokostenbarwert und den Bestandsverwaltungskostenbarwert vermindert. Für einen danach eventuell verbleibenden Verlustüberhang wird eine Drohverlustrückstellung gebildet, die unter den anderen Rückstellungen ausgewiesen wird.

Nach dem Ergebnis der Berechnungen zum 31. Dezember 2022 war keine Rückstellung zu bilden.

Die zinstragenden außerbilanziellen Positionen des Zinsbuches (Zinsswaps), die der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos der Gesamtbank dienen, wurden letztmalig zum 30. Juni 2019 nach den Grundsätzen des Imparitäts- und Realisationsprinzips einzeln mit ihrem Marktwert bewertet. Aus der Bewertung zu diesem Zeitpunkt bestehen Drohverlustrückstellungen, die entsprechend der Restlaufzeit jedes einzelnen Zinsswaps pro rata temporis aufgelöst werden.

Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften sowie Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Beteiligungen und die Geschäftsguthaben bei Genossenschaften sowie die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden grundsätzlich zu Anschaffungskosten bilanziert. Einzelne Beteiligungen resultieren aus geschlossenen Tauschgeschäften und sind nach Tauschgrundsätzen teilweise unter Gewinnrealisierung sowie teilweise unter Buchwertfortführung bewertet. Im Falle einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung wurden sie mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Treuhandvermögen

Die Bewertung des Treuhandvermögens erfolgte zu den Anschaffungskosten bzw. zum Nennwert.

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet.

Die Sachanlagen wurden zu den Anschaffungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen wurden bei den Gebäuden teilweise mit fallenden Staffelsätzen und teilweise linear über die Nutzungsdauer vorgenommen. Das bewegliche Sachanlagevermögen wurde linear abgeschrieben.

Die angeschafften geringwertigen Wirtschaftsgüter mit einem Netto-Einzelwert bis zu EUR 250 wurden in voller Höhe als andere Verwaltungsaufwendungen erfasst. Sie wurden in voller Höhe abgeschrieben, sofern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, für das einzelne Wirtschaftsgut über EUR 250, aber nicht über EUR 800 lagen.

Erhöhte Absetzung für Abnutzung und Abschreibungen gemäß § 6b EStG für vor dem 1. Januar 2010 angeschaffte Sachanlagen wurden weitergeführt.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die Bewertung der sonstigen Vermögensgegenstände erfolgte nach dem strengen Niederstwertprinzip.

Aktive latente Steuern

Ein Überhang an aktiven latenten Steuern wird bei einer Gesamtdifferenzbetrachtung in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt (vgl. Erläuterungen im Abschnitt D). Der Berechnung der Steuerlatenzen wurde ein Steuersatz von 31,03 % zugrunde gelegt.

Verbindlichkeiten

Die Passivierung der Verbindlichkeiten erfolgte zu dem jeweiligen Erfüllungsbetrag. Der Belastung aus Einlagen mit steigender Verzinsung und aus Zuschlägen sowie sonstigen über den Basiszins hinausgehenden Vorteilen für Einlagen wurde durch Rückstellungsbildung in angemessenem Umfang Rechnung getragen.

Treuhandverbindlichkeiten

Die Bewertung der Treuhandverbindlichkeiten erfolgte zum Erfüllungsbetrag, der mit dem Nennwert der Verpflichtung übereinstimmt.

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im Wesentlichen Disagiobeträge enthalten, die bei Ausreichung von Forderungen in Abzug gebracht wurden. Die Unterschiedsbeträge werden planmäßig auf die Laufzeit der Forderungen verteilt.

Rückstellungen

Die Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit dem Rechnungszins der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) abgezinst. Die erstmalige Einbuchung von Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr erfolgte mit dem abgezinsten Betrag (Nettomethode).

Den Pensionsrückstellungen liegen versicherungsmathematische Berechnungen auf Basis der "Heubeck-Richttafeln 2018 G" zugrunde. Verpflichtungen aus Pensionsanwartschaften wurden mittels Anwartschaftsbarwertverfahren angesetzt. Laufende Rentenverpflichtungen und Altersversorgungsverpflichtungen gegenüber ausgeschiedenen Mitarbeitern wurden mit dem Barwert bilanziert.

Für die Pensionsrückstellungen wurde eine Rentendynamik in Höhe von 2,00 % (im Vorjahr 2,00 %) zugrunde gelegt.

Der bei der Abzinsung der Pensionsrückstellungen angewendete Zinssatz von 1,78 % (im Vorjahr 1,87 %) wurde unter Inanspruchnahme der Vereinfachungsregel nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre auf Basis des von der Deutschen Bundesbank per 31. Dezember 2022 ermittelten Zinssatzes festgelegt, dieser beruht auf einem Rechnungszinsfuß gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV).

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt EUR 212.561,00. In Höhe des Unterschiedsbetrages besteht nach § 253 Abs. 6 HGB eine Ausschüttungssperre. Die Ergebnisse aus der Änderung des Abzinsungszinssatzes von Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sind in Ausübung des Ausweiswahlrechtes in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" berücksichtigt.

Die Altersteilzeitrückstellungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels Anwartschaftsbarwertverfahren mit einem Zinssatz von 0,52 % (Vorjahr 0,40 %) - abhängig von der durchschnittlichen Restlaufzeit der Altersteilzeitvereinbarung - (auf Basis des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre) und einem Gehaltstrend von 2,00 % (Vorjahr 2,00 %) ermittelt. Als Rechnungsgrundlage werden die "Heubeck-Richttafeln 2018 G" zugrunde gelegt.

Währungsumrechnung

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden mit dem Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtages umgerechnet.

Die sich aus der Währungsumrechnung ergebenden Aufwendungen wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Als besonders gedeckt wurden gegenläufige Fremdwährungspositionen angesehen, soweit sie sich betragsmäßig und hinsichtlich ihrer Fristigkeit entsprechen.

Angaben zur Behandlung von negativen Zinsen

Negative Zinsen auf finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung bei den betreffenden Zinserträgen bzw. Zinsaufwendungen in Abzug gebracht.

Der Umfang negativer Zinsen bei den Zinserträgen und Zinsaufwendungen wird in Form von Darunter-Vermerken in der Gewinn- und Verlustrechnung angegeben.

Verwendung des Jahresergebnisses

Der Jahresabschluss wurde nach teilweiser Verwendung des Jahresergebnisses aufgestellt, wobei die satzungsgemäßen Mindestdotierungen zu den Ergebnisrücklagen Beachtung fanden.

C. Entwicklung des Anlagevermögens 2022

	Anschaffungs- / Herstellungskosten zu Beginn des Geschäftsjahres	Zugänge (a)	Umbuchungen (a)	Anschaffungs- / Herstellungskosten am Ende des Geschäftsjahres
		Zuschreibungen (b)	Abgänge (b)
		im Geschäftsjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR
Immaterielle Anlagewerte
a) Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	0	0 (a)	0 (a)	0
		0 (b)	0 (b)
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	596.528	2.298 (a)	0 (a)	598.826
		0 (b)	0 (b)
c) Geschäfts- oder Firmenwert	0	0 (a)	0 (a)	0
		0 (b)	0 (b)
d) geleistete Anzahlungen	0	0 (a)	0 (a)	0
		0 (b)	0 (b)
Sachanlagen
a) Grundstücke und Gebäude	15.080.226	0 (a)	0 (a)	15.080.226
		0 (b)	0 (b)
b) Betriebs- und Geschäftsausstattung	12.489.041	439.727 (a)	0 (a)	12.746.850
		0 (b)	181.918 (b)
Summe a	28.165.795	442.025 (a)	0 (a)	28.425.902
		0 (b)	181.918 (b)

	Abschreibungen zu Beginn des Geschäftsjahres (gesamt)	Abschreibungen	Änderungen der gesamten Abschreibungen im Zusammenhang mit		Abschreibungen am Ende des Geschäftsjahres (gesamt)	Buchwerte Bilanzstichtag
		Geschäftsjahr (a)	Zugängen (a)	Umbuchungen (a)
		Zuschreibungen Geschäftsjahr (b)	Zuschreibungen (b)	Abgängen (b)
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Immaterielle Anlagewerte
a) Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	0	0 (a)	0 (a)	0 (a)	0	0
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	560.155	27.574 (a)	0 (a)	0 (a)	587.729	11.097
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
c) Geschäfts- oder Firmenwert	0	0 (a)	0 (a)	0 (a)	0	0
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
d) geleistete Anzahlungen	0	0 (a)	0 (a)	0 (a)	0	0
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
Sachanlagen
a) Grundstücke und Gebäude	12.465.187	185.600 (a)	0 (a)	0 (a)	12.650.787	2.429.439
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
b) Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.605.036	692.527 (a)	0 (a)	0 (a)	11.115.893	1.630.957
		0 (b)	0 (b)	181.670 (b)
Summe a	23.630.378	905.701 (a)	0 (a)	0 (a)	24.354.409	4.071.493
		0 (b)	0 (b)	181.670 (b)

	Anschaffungskosten zu Beginn des Geschäftsjahres EUR	Veränderungen (saldiert) EUR	Buchwerte am Bilanzstichtag EUR
Wertpapiere des Anlagevermögens	0	250.292.285	250.292.285
Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	37.865.180	-51.160	37.814.020
Anteile an verbundenen Unternehmen	1.450.000	50.000	1.500.000
Summe b	39.315.180	250.291.125	289.606.305
Summe a und b	67.480.975		293.677.798

D. Erläuterungen zur Bilanz

Forderungen an Kreditinstitute

•	In den Forderungen an Kreditinstitute (A 3) sind EUR 73.756.188 Forderungen an die genossenschaftliche Zentralbank enthalten.

Forderungen an Kunden

•	In den Forderungen an Kunden (A 4) sind EUR 32.516.724 Forderungen mit unbestimmter Laufzeit enthalten.

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

•	Von den in der Bilanz ausgewiesenen Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren (A 5) werden im auf den Bilanzstichtag folgenden Geschäftsjahr EUR 73.811.899 fällig.

―	Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5) in Höhe von nominal EUR 81.893.000 wurden der Deutschen Bundesbank in Höhe von EUR 64.195.136 (P 1) als Sicherheit verpfändet.

•	In folgenden Posten sind enthalten:

	börsenfähig	davon:
	EUR	börsennotiert EUR	nicht börsennotiert EUR	nicht mit dem Niederstwert bewertete börsenfähige Wertpapiere EUR
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5)	325.264.537	322.280.251	2.984.286	251.207.286
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (A 6)	7.922	0	7.922	0

•	Im Wertpapierjournal sind die nicht nach dem strengen Niederstwertprinzip bewerteten Wertpapiere des Anlagevermögens besonders gekennzeichnet.

•	Zu den Finanzanlagen gehörende Finanzinstrumente, die über ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden, bestehen in folgendem Umfang (§ 285 Nr. 18 HGB):

Außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB sind für die dem Anlagevermögen zugeordneten Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren für marktpreisbezogene Wertänderungen unterblieben, da Störungen der Zins- und Tilgungsleistungen bei den betreffenden Wertpapieren nach unserer derzeitigen Einschätzung nicht zu erwarten sind. Anzeichen für eine Bonitätsbeeinträchtigung des jeweiligen Emittenten oder andere dauernde Wertpminderungen sind nicht erkennbar. Der Buchwert der betreffenden Wertpapiere beträgt EUR 230.576.887, der beizulegende Zeitwert beläuft sich auf EUR 227.343.999. Hierbei sind Neuzugänge im Anlagevermögen mit einem Buchwert von EUR 19.715.398 zu berücksichtigen.

Forderungen an verbundene Unternehmen oder Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

•	In den Forderungen sind folgende Beträge enthalten, die auch Forderungen an verbundene Unternehmen oder Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind:

	Forderungen an
	verbundene Unternehmen		Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR
Forderungen an Kreditinstitute (A 3)	0	0	73.756.188	128.668.633
Forderungen an Kunden (A 4)	8.037.215	7.200.929	584.913	164.742
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5)	0	0	139.831.827	138.000.098

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen

•	Beteiligungen von nicht untergeordneter Bedeutung bestehen zum 31. Dezember 2022 wie folgt:

	Anteil am Gesellschaftskapital	Eigenkapital der Gesellschaft		Ergebnis des letzten vorliegenden Jahresabschlusses
Name und Sitz	%	Jahr	TEUR	Jahr	TEUR
a) Raiffeisen-Markt Niep Handelsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn	100,00	2021	3.663	2021	258
b) WGZ 2. Beteiligungs GmbH & Co. KG, Düsseldorf	1,01	2022	3.549.642	2022	87.180
c) Volksbank Immobilien Niederrhein GmbH, Wesel	50,00	2021	599	2021	389
d) Volksbank Niederrhein Immobilien Invest GmbH, Alpen	100,00	2021	38	2021	17
e) Volksbank Niederrhein Immobilien Invest II GmbH, Alpen	100,00	2021	38	2021	-36

Mit den unter Buchstaben a), d) und e) genannten Unternehmen besteht ein Konzernverhältnis. Ein Konzernabschluss wurde nicht aufgestellt, weil aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (§ 296 Abs. 2 HGB) auf die Aufstellung verzichtet werden konnte.

•	Darüber hinaus bestehen weitere Beteiligungen im Sinne des § 271 Abs. 1 HGB, auf deren Angabe jedoch aufgrund der insgesamt untergeordneten Bedeutung verzichtet wurde.

Treuhandvermögen

•	Im Bilanzposten "Treuhandvermögen" (A 9) sind ausschließlich Kredite ausgewiesen, die im eigenen Namen für fremde Rechnung gehalten werden. Bei diesen Treuhandforderungen handelt es sich um Forderungen an Kunden (A 4).

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

•	Im Bilanzposten "Sachanlagen" (A 12) sind Grundstücke und Bauten, die wir im Rahmen eigener Tätigkeit nutzen, in Höhe von EUR 1.976.471 und Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von EUR 1.630.957 enthalten.

Aktive latente Steuern

•

Latente Steuern sind nicht aktiviert. Bei einer Gesamtdifferenzbetrachtung errechnet sich ein aktiver Überhang, der in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt wurde. Dieser Überhang ergibt sich im Wesentlichen aus Bewertungsdifferenzen bei den Aktivposten "Forderungen an Kunden" und "Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere" sowie bei dem Passivposten "Rückstellungen". Passive Latenzen bestehen in nicht nennenswerter Höhe beim Aktivposten "Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere".

Nachrangige Vermögensgegenstände

•	In den folgenden Posten sind Vermögensgegenstände, für die eine Nachrangklausel besteht, enthalten:

Posten	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR
Aktiva 4	2.222.479	0
Aktiva 5	28.836.032	11.075.723

Fremdwährungsposten

•	In den Vermögensgegenständen sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 7.928.310 enthalten.

Restlaufzeitenspiegel für Forderungen

•	Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen haben folgende Restlaufzeiten (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen):

	bis 3 Monate EUR	mehr als 3 Monate bis ein Jahr EUR	mehr als ein Jahr bis 5 Jahre EUR	mehr als 5 Jahre EUR
Forderungen an Kunden (A 4)	37.595.080	84.836.270	370.570.153	1.016.787.134

Restlaufzeitenspiegel für Verbindlichkeiten

•	Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Restlaufzeiten auf (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen):

	bis 3 Monate EUR	mehr als 3 Monate bis ein Jahr EUR	mehr als ein Jahr bis 5 Jahre EUR	mehr als 5 Jahre EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 1b)	24.096.674	76.736.588	58.847.643	175.151.143
Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten (P 2a ab)	0	0	369.049	3.702.474
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 2b bb)	103.920.694	17.850.991	396.983	10.904

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

•	In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1) sind EUR 272.203.760 Verbindlichkeiten gegenüber der genossenschaftlichen Zentralbank enthalten. Darunter fallen EUR 49.000.000 Verbindlichkeiten aus langfristigen Refinanzierungen sowie EUR 20.000.000 aus Termingeldaufnahmen.

•

Die Volksbank Niederrhein eG nimmt mit einem Gesamtvolumen von EUR 65.000.000 an gezielt längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (GLRG III) teil. Offenmarktgeschäfte ermöglichen die Beschaffung von Liquidität durch die Verpfändung von Wertpapieren bei der Deutschen Bundesbank und stellen somit eine Refinanzierungsquelle dar.

Treuhandverbindlichkeiten

•	Im Bilanzposten "Treuhandverbindlichkeiten" (P 4) sind ausschließlich Refinanzierungsmittel für Kredite ausgewiesen, die im eigenen Namen für fremde Rechnung gehalten werden. Bei diesen Treuhandverbindlichkeiten handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1).

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

•	Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten (P 6) sind Disagiobeträge, die bei der Ausreichung von Forderungen in Abzug gebracht wurden, im Gesamtbetrag von EUR 15.376 (Vorjahr EUR 20.505) enthalten.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen oder Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

•	In den nachstehenden Verbindlichkeiten sind folgende Beträge enthalten, die auch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen oder Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind:

	Verbindlichkeiten gegenüber
	verbundenen Unternehmen		Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1)	0	0	272.203.760	303.511.660
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (P 2)	249.852	48.703	159.270	1.868.511

Eigenkapital

•	Die unter dem Passivposten "Gezeichnetes Kapital" (P 12a) ausgewiesenen Geschäftsguthaben gliedern sich wie folgt:

	EUR
Geschäftsguthaben
a) der verbleibenden Mitglieder	17.015.422
b) der ausscheidenden Mitglieder	506.258
c) aus gekündigten Geschäftsanteilen	32.387

•	Die Ergebnisrücklagen (P 12c) haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

	Gesetzliche Rücklage EUR	andere Ergebnisrücklagen EUR
Stand 01.01.2022	27.900.000	42.040.000
Einstellungen
aus Bilanzgewinn des Vorjahres	300.000	800.000
aus Jahresüberschuss des Geschäftsjahres	650.000	800.000
Stand 31.12.2022	28.850.000	43.640.000

Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen

•

Akute Risiken einer Inanspruchnahme aus den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Haftungsverhältnissen bestehen nur in geringem Umfang; für diese Risiken wurden im Zuge der Einzelbewertung der Bonität dieser Kunden ausreichende Rückstellungen gebildet. Die Risiken wurden im Zuge einer Einzelbewertung der Bonität dieser Kunden beurteilt. Sie unterliegen den für alle Kreditverhältnisse geltenden Risikoidentifizierungs- und Steuerungsverfahren, die eine rechtzeitige Erkennung von Risiken gewährleisten. Für latente Kreditrisiken aus Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen und aus unwiderruflichen Kreditzusagen wurden versteuerte Pauschalrückstellungen gemäß IDW RS BFA 7 gebildet. Die ausgewiesenen Verpflichtungen betreffen ausschließlich breit gestreute Bürgschafts- und Gewährleistungsverträge für bzw. offene Kreditzusagen gegenüber Kunden. Die ausgewiesenen Beträge zeigen nicht die künftig aus diesen Verträgen zu erwartenden tatsächlichen Zahlungsströme, da die überwiegende Anzahl der Eventualverbindlichkeiten nach unserer Einschätzung ohne Inanspruchnahme auslaufen werden. Bei den Kreditzusagen gehen wir dagegen von einer überwiegenden Inanspruchnahme aus.

Durch Übertragung von Vermögensgegenständen gesicherte Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten

•	Von den Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten sind durch Übertragung von Vermögensgegenständen gesichert:

Passivposten	Gesamtbetrag der als Sicherheit übertragenen Vermögenswerte in EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1)	266.454.149

Fremdwährungsposten

•	In den Schulden sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 7.928.310 enthalten und in den unter dem Strich vermerkten Eventualverbindlichkeiten im Gegenwert von 10.155 EUR.

Termingeschäfte und derivative Finanzinstrumente

•

In der nachfolgenden Tabelle sind die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Derivatgeschäfte des Nichthandelsbestands, die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelt waren, zusammengefasst. (§ 36 RechKredV bzw. § 285 Nr. 19 HGB). Die beizulegenden Zeitwerte werden ohne rechnerisch angefallene Zinsen angegeben.

(Angaben in TEUR):

	Nominalbetrag				beizulegender Zeitwert
	Restlaufzeit
	<= 1 Jahr	1-5 Jahre	>5 Jahre	Summe	negativ	positiv
Zinsbezogene Geschäfte
OTC-Produkte
- Zins-Swap (gleiche Währung)	7.000	4.500	144.270	155.770	0	30.810

•

Für einzeln zu bewertende Swap- und Termingeschäfte des Nichthandelsbestands besteht eine Drohverlustrückstellung von EUR 6.768.565 (P 7c). Die zinstragenden außerbilanziellen Positionen des Zinsbuches (Zinsswaps), die der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos der Gesamtbank dienen, wurden letztmalig zum 30. Juni 2019 nach den Grundsätzen des Imparitäts- und Realisationsprinzips einzeln mit ihrem Marktwert bewertet. Aus der Bewertung zu diesem Zeitpunkt bestehen Drohverlustrückstellungen, die entsprechend der Restlaufzeit jedes einzelnen Zinsswaps pro rata temporis aufgelöst werden.

E. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Zinserträge und Zinsaufwendungen

•	Negative Zinsen aus Aktivgeschäften und Zinssicherungsgeschäften sind in den Zinserträgen (GuV 1) als Reduktion des Zinsertrags bzw. in den Zinsaufwendungen (GuV 2) aus Passivgeschäften und Zinssicherungsgeschäften als Reduktion des Zinsaufwands enthalten.

•	Die für das Geschäftsjahr ermittelten Auf- und Abzinsungseffekte für Zinsrückstellungen aus Zinsprodukten wurden unter den Zinsaufwendungen erfasst. Dadurch hat sich der Zinsüberschuss per Saldo um EUR 3.264 (Vorjahr EUR 18.120) verringert.

•	In den Zinserträgen sind als wesentliche Einzelbeträge EUR 1.296.767 Auflösungen von Rückstellungen für Zinsswaps enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

•	Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen mit EUR 144.136 (Vorjahr EUR 182.976) Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Aufwendungen aus der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken

•	In GuV 24a sind Aufwendungen aus der Zuführung zum Sonderposten für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340e Abs. 4 HGB in Höhe von EUR 1.500 (Vorjahr EUR 2.800) enthalten.

Periodenfremde Erträge bzw. Aufwendungen

•	In den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind periodenfremde Erträge in Höhe von EUR 2.749.478 und periodenfremde Aufwendungen in Höhe von EUR -5.195 enthalten.

Hiervon entfallen auf:

lfd. Posten der GuV - Art	Betrag Aufwand EUR	Betrag Ertrag EUR
Auflösung von Rückstellungen für Zinsswaps (GuV-Posten 1)	0	1.296.767
Auflösung von Rückstellungen (GuV-Posten 8)	0	853.289
Steuererstattungen für Vorjahre (GuV-Posten 23)	0	589.440

F. Sonstige Angaben

Vorstand und Aufsichtsrat

•	Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen EUR 33.000.

•	Auf die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

•	Die früheren Mitglieder des Vorstands bzw. deren Hinterbliebenen erhielten EUR 571.919.

•	Für frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene bestehen zum 31. Dezember 2022 Pensionsrückstellungen in Höhe von EUR 6.578.842.

•	Die Forderungen an und Verpflichtungen aus eingegangenen Haftungsverhältnissen betrugen für Mitglieder des Vorstands EUR 445 und für Mitglieder des Aufsichtsrats EUR 793.391.

Ausschüttungsgesperrte Beträge

•	Der aus der Bewertung von Altersversorgungsverpflichtungen nach § 253 Abs. 6 HGB ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag beträgt EUR 212.561, diesem stehen ausreichend frei verfügbare Rücklagen gegenüber.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

•

Unsere Bank hat Garantieverpflichtungen gegenüber der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbank und Raiffeisenbanken e.V. Damit ist gemäß § 5 des Status der Sicherungsseinrichtung die Möglichkeit einer außerplanmäßigen Inanspruchnahme unserer Genossenschaft bis zur Höhe von maximal EUR 4.063.172 verbunden. Zum 31. Dezember 2022 besteht hieraus jedoch keine Eventualverbindlichkeit.

•

Ferner besteht gemäß § 7 des Beitritts- und Verpflichtungserklärung zum institutsbezogenen Sicherungssystem der BVR Institutssicherung GmbH eine Beitragsgarantie gegenüber der BVR ISG. Diese betrifft Jahresbeträge zum Erreichen der Zielausstattung bzw. Zahlungsverpflichtungen, Sonderbeiträge und Sonderzahlungen, falls die verfügbaren Finanzmittel nicht ausreichen, um die Einleger eines dem institutsbezogenen Sicherungssystem angehörigen CRR-Kreditinstituts im Entschädigungsfall zu entschädigen, sowie Auffüllungspflichten nach Deckungsmaßnahmen.

Personalstatistik

•	Die Zahl der 2022 durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:

	Vollzeitbeschäftigte	Teilzeitbeschäftigte
Prokuristen	6	0
Sonstige kaufmännische Mitarbeiter	136	86
	142	86

Außerdem wurden durchschnittlich 17 Auszubildende beschäftigt.

Mitgliederbewegung im Geschäftsjahr

	Anzahl der Mitglieder	Anzahl der Geschäftsanteile	Haftsummen EUR
Anfang 2022	22.588	71.160	19.569.000
Zugang 2022	788	1.075	295.625
Abgang 2022	674	2.178	598.950
Ende 2022	22.702	70.057	19.265.675

Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr vermindert um	EUR	358.070
Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr vermindert um	EUR	303.325
Höhe des Geschäftsanteils	EUR	275
Höhe der Haftsumme je Anteil	EUR	275

Name und Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes

•	Der Name und die Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes lauten:

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

Ludwig-Erhard-Allee 20

40227 Düsseldorf

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

•	Mitglieder des Vorstands, ausgeübter Beruf

Lohmann, Guido, - Vorsitzender - , Bankvorstand für Firmen- und Privatkundenbetreuung, Finanz- und Vermögensbetreuung, Treasury, Vertriebsmanagement, Personal, Elektronische Bankdienstleistungen, Vorstandsassistenz, Pressesprecher / Öffentlichkeitsarbeit sowie Sekretariat

Hackstein, Dieter, Bankvorstand für Unternehmensplanung/-steuerung (Controlling, Rechnungswesen, Zahlungsverkehr, Prozess- und Organisationsmanagement, IT-Organisation), Qualitätssicherung Aktiv und Passiv, Unternehmensservice (Verwaltung), Interne Revision, Recht und Beauftragtenwesen

•	Mitglieder des Aufsichtsrats, ausgeübter Beruf

Weitz, Dr. Josef, - Vorsitzender - , selbständiger Wirtschaftsprüfer / Steuerberater

Ingenlath, Birgit, - stellvertretende Vorsitzende - , selbständige Camping-Unternehmerin

Krämer, Stefan, Geschäftsführer der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH, Moers

Keisers, Wilhelm, Steuerberater, Geschäftsführer der Steuer- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft Keisers & Jungmann GmbH, Alpen

Lemken, Ludger, selbständiger Fleischermeister

Quernhorst, Ludger, selbständiger Landwirt

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

•

Der Vorstand schlägt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss von EUR 3.330.949,91 - unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages von EUR 64.720,14 sowie nach den im Jahresabschluss mit EUR 1.450.000,00 ausgewiesenen Einstellungen in die Rücklagen (Bilanzgewinn von EUR 1.945.670,05) - wie folgt zu verwenden:

	EUR
Ausschüttung einer Dividende von 4,00 %	698.211,90
Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen
a) Gesetzliche Rücklage	350.000,00
b) Andere Ergebnisrücklagen	850.000,00
Vortrag auf neue Rechnung	47.458,15
	1.945.670,05

Alpen, 29. März 2023

Volksbank Niederrhein eG

Der Vorstand

Guido Lohmann

Dieter Hackstein

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Volksbank Niederrhein eG, Alpen

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Volksbank Niederrhein eG, Alpen (im Folgenden "Genossenschaft") - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Genossenschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kreditgenossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG, §§ 340k, 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Genossenschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO i. V. m. §§ 55 Abs. 2, 38 Abs. 1a GenG, dass alle bei uns beschäftigten Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Bewertung der Forderungen an Kunden

2. Verändertes Marktzinsumfeld und Auswirkungen auf den Jahresabschluss

Unsere Darstellung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

a) Sachverhalt und Problemstellung

b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

c) Verweis auf weitergehende Informationen

zu 1.a) Sachverhalt und Problemstellung

Die Forderungen an Kunden, saldiert mit den gebildeten Risikovorsorgen, belaufen sich zum 31. Dezember 2022 auf 1.542,4 Mio. EUR. Dies entspricht 74,8 % der Bilanzsumme. Zudem bestehen Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 8,5 Mio. EUR und unwiderrufliche Kreditzusagen in Höhe von 137,5 Mio. EUR.

Die Identifizierung von Wertminderungen und die Ermittlung von Einzelwertberichtigungen sowie die Bemessung von Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und unwiderrufliche Kreditzusagen unterliegen wesentlichen Schätzunsicherheiten und Ermessensspielräumen. Das Risiko für den Jahresabschluss liegt darin, dass Wertberichtigungsbedarf nicht rechtzeitig identifiziert wird bzw. die Höhe der Wertberichtigung von der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der jeweiligen Kreditnehmer sowie von der Bewertung der Kreditsicherheiten beeinflusst wird. Daher ist die zutreffende Bewertung der Kundenforderungen für den Jahresabschluss und insbesondere die Ertragslage von entscheidender Bedeutung und stellt nach unserer Einschätzung einen besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar.

zu 1.b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Wir haben zunächst beurteilt, ob die Systeme bzw. Prozesse der Genossenschaft derart ausgestaltet sind, dass akute Risiken mit hinreichender Sicherheit rechtzeitig erkannt werden und gegebenenfalls eine Risikovorsorge in ausreichendem Umfang gebildet wird. Unsere Prüfungshandlungen umfassten die für die Bewertung der Kundenforderungen relevanten Bereiche und Prozesse.

In der Folge haben wir uns von der Funktionsfähigkeit der Regelungen bzw. Prozesse überzeugt. Hierbei stellen wir auf die eingerichteten Kontrollen der Genossenschaft ab.

Des Weiteren haben wir analytische Prüfungshandlungen durchgeführt. Dabei wurde der Datenbestand der Genossenschaft im Hinblick auf vordefinierte Prüfkriterien ausgewertet. In diesem Zuge wurde neben den Ratingeinstufungen insbesondere die Höhe der ungesicherten Kreditteile, die Gesamtzusage sowie das Neukreditgeschäft berücksichtigt.

Hierauf aufbauend haben wir bewusst ausgewählte Kreditengagements hinsichtlich der Notwendigkeit und - soweit erforderlich - der Angemessenheit einer Risikovorsorge einer Einzelfallprüfung unterzogen.

zu 1.c) Verweis auf weitergehende Informationen

Weitere Angaben der Genossenschaft zur Bilanzierung und Bewertung von Forderungen an Kunden sind im Anhang im Abschnitt "Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden" enthalten.

zu 2.a) Sachverhalt und Problemstellung

Die im Geschäftsjahr gestiegenen Marktzinsen haben insbesondere Auswirkungen auf die künftige Zinsmarge der Genossenschaft sowie auf die Marktpreise der Wertpapiere.

Mit den Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden, den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sowie den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren auf der Aktivseite (insgesamt 1.981,0 Mio. EUR bzw. 96,1 % der Bilanzsumme) und den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden auf der Passivseite (insgesamt 1.857,0 Mio. EUR bzw. 90,1 % der Bilanzsumme) gehören wesentliche Teile der Bilanz sowie die zur Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos (Aktiv / Passiv-Steuerung) abgeschlossenen Zinsderivate mit einem Nominalwert von 155,8 Mio. EUR zu den Finanzinstrumenten des Zinsbuchs der Bank.

Die Finanzinstrumente des Zinsbuchs sind im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Positionen des Bankbuchs nach Maßgabe von IDW RS BFA 3 n. F. von der Genossenschaft verlustfrei zu bewerten. Hierbei werden die zinsinduzierten Barwerte den Buchwerten gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende positive Differenzbetrag wird anschließend um den Barwert der direkt aus den Zinsprodukten des Bankbuches resultierenden Gebühren - und Provisionserträge erhöht und um den Risikokostenbarwert und den Bestandsverwaltungskostenbarwert vermindert. Für einen danach eventuell verbleibenden Verlustüberhang ist eine Drohverlustrückstellung zu bilden, die unter den anderen Rückstellungen auszuweisen wäre.

Die Wertpapierbestände (Aktivposten 5 und 6) belaufen sich auf insgesamt 326,0 Mio. EUR. Dies entspricht 15,8 % der Bilanzsumme. Davon werden 250,3 Mio. EUR (77,1 % der Bilanzsumme) im Jahresabschluss 2022 wie Anlagevermögen bewertet. Durch die Bewertung wie Anlagevermögen wurden außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich nicht dauernden Wertminderungen in Höhe von 22,9 Mio. EUR vermieden.

Sowohl dem Ansatz und der Folgebewertung von Rückstellungen als auch der Beurteilung einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung bei Wertpapieren des Anlagevermögens einschließlich der hierbei zugrundeliegenden Annahmen und Parameter liegen in einem hohem Ausmaß Einschätzungen und Annahmen und Ermessensspielräume der gesetzlichen Vertreter zugrunde. Das Risiko für den Jahresabschluss liegt darin, dass wesentliche Annahmen und Parameter nicht sachgerecht berücksichtigt werden bzw. Ermessenspielräume nicht sachgerecht genutzt werden. Daher waren diese Sachverhalte für den Jahresabschluss und insbesondere für die Ertragslage von entscheidender Bedeutung und waren aus unserer Sicht von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.

zu 2.b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs haben wir uns unter anderem mit den bei der Bewertung zugrunde gelegten Annahmen und Parametern sowie der Abgrenzung des Bankbuchs auseinandergesetzt. Schwerpunkt war die Würdigung der Annahmen zur Schätzung der direkt aus den zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs resultierenden Provisionserträgen, der zugrundeliegenden Kostenannahmen, insbesondere im Bereich der Verwaltungskosten, der Standard-Risikokosten im Eigen- und Kundengeschäft sowie der zugrundeliegenden Annahmen für Geschäfte mit unbestimmter Zins- bzw. Kapitalbindung.

Das Berechnungsschema der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs haben wir anhand der einfließenden wesentlichen Annahmen und Parameter einschließlich der Diskontierung nachvollzogen und plausibilisiert. Dabei haben wir bestimmte von den gesetzlichen Vertretern angewandte Annahmen und Parameter einer Einzelfallprüfung unterzogen.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir weiter die Bestände an Wertpapieren analysiert, deren Bewertungen mit erhöhter Ermessensentscheidung behaftet sind. Wir haben uns ein Verständnis darüber verschafft, wie die gesetzlichen Vertreter die für Schätzwerte relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Annahmen und Datenquellen, identifiziert haben. Anhand ausgewählter Einzelfälle haben wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Ermessensentscheidungen und genutzten Bewertungswahlrechte risikoorientiert im Hinblick auf erhöhte Bewertungsunsicherheiten nachvollzogen. Die Zulässigkeit von Umwidmungen in das Finanzanlagevermögen haben wir unter Einbeziehung des IDW RH 1.014 beurteilt. Bei Verzicht auf Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert bei Wertpapieren des Anlagevermögens haben wir beurteilt, ob die Wertminderung lediglich von vorübergehender Natur ist und ob Dauerhalteabsicht und -fähigkeit bestehen.

zu 2.c) Verweis auf weitergehende Informationen

Weitere Angaben der Genossenschaft zur Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, Forderungen und Wertpapieren sind im Anhang im Abschnitt "B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden" enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Die sonstigen Informationen umfassen den Jahresbericht 2022, der uns nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt wird.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Genossenschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kreditgenossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Genossenschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG, §§ 340k, 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Genossenschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Genossenschaft.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Aufsichtsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Aufsichtsrat eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihm alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Aufsichtsrat erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir sind als zuständiger Prüfungsverband gesetzlicher Abschlussprüfer der Genossenschaft.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit unserer Berichterstattung an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO i. V. m. § 58 Abs. 3 GenG (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Bei uns beschäftigte Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, haben folgende Leistungen, die nicht im Jahresabschluss oder im Lagebericht der geprüften Genossenschaft angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für die geprüfte Genossenschaft bzw. für die von dieser beherrschten Unternehmen erbracht:

- Prüfung des Depot- und Wertpapierdienstleistungsgeschäftes nach § 89 Abs. 1 S. 1 und S. 2 WpHG

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Tim Warneke.

Düsseldorf, 7. Juni 2023

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

Holger Gathmann, Wirtschaftsprüfer

Tim Warneke, Wirtschaftsprüfer

Feststellung des Jahresabschlusses und Beschlussfassung über die Ergebnisverwendung

Die Vertreterversammlung vom 13.06.2023 hat den Jahresabschluss zum 31.12.2022 festgestellt und die Verwendung des Jahresüberschusses in Höhe von EUR 3.330.949,91 - unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages in Höhe von EUR 64.720,14 - wie vom Vorstand vorgeschlagen beschlossen.

Bericht des Aufsichtsrates

Volksbank Niederrhein eG, Alpen

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion wahr und traf die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse, dies beinhaltet auch die Befassung mit der Prüfung nach § 53 GenG.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über besondere Ereignisse. Der Aufsichtsrat hat aktuell einen Rechnungsprüfungsausschuss gebildet.

Der vorliegende Jahresabschluss 2022 mit Lagebericht wird vom Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V. geprüft. Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung berichtet.

Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Aufsichtsrat geprüft und in Ordnung befunden. Der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses - unter Einbeziehung des Gewinnvortrages - entspricht den Vorschriften der Satzung.

Der Aufsichtsrat empfiehlt der Vertreterversammlung, den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum 31.12.2022 festzustellen und die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen.

Durch Ablauf der Wahlzeit scheiden in diesem Jahr die Herren Dr. Josef Weitz und Ludger Lemken aus dem Aufsichtsrat aus. Die Wiederwahl der ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrates ist zulässig.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den Mitarbeitern Dank für die geleistete Arbeit aus.

Alpen, 1. Juni 2023

Der Aufsichtsrat

Dr. Josef Weitz, Vorsitzender

Volksbank Niederrhein eG, Alpen

Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum 31. Dezember 2022

("Länderspezifische Berichterstattung")

Die Volksbank Niederrhein eG hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Kreditgenossenschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Volksbank Niederrhein eG besteht darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Die Volksbank Niederrhein eG definiert den Umsatz aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Aktien etc., Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2022 TEUR 48.233.

Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt 195,8.

Der Gewinn vor Steuern beträgt TEUR 12.342.

Die Steuern auf Gewinn betragen TEUR 4.362 und betreffen laufende Steuern.

Die Volksbank Niederrhein eG hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.