Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH

Bochum

Jahresabschluss mit Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz

AKTIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	€	€	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände		694.974,00		825.419,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	72.133.932,00		50.961.672,00
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten	39.282,01		45.241,01
3. Technische Anlagen	2.655.239,00		3.207.762,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	16.319.152,09		14.701.637,09
5. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.016.601,84	93.164.206,94	5.221.098,44	74.137.410,54
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	11.250,00		11.250,00
2. Sonstige Finanzanlagen	0,00	11.250,00	13.609.492,00	13.620.742,00
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	5.546.822,94		5.406.708,50
2. unfertige Leistungen	1.845.000,00	7.391.822,94	2.411.000,00	7.817.708,50
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	21.075.793,10		19.758.736,29
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 214.000,00 (Vj. € 221.161,55)
2. Forderungen an Gesellschafter	590.072,83		1.265.778,58
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 0,00 (Vj. € 0,00)
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	10.057.138,08		4.546.615,33
- davon nach dem KHEntgG: € 9.460.767,74 (Vj. € 4.546.615,33)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 0,00 (Vj. € 0,00)
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	2.933.529,92		2.632.510,06
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 0,00 (Vj. € 0,00)
5. Sonstige Vermögensgegenstände	6.397.654,27		2.133.213,71
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 0,00 (Vj. € 0,00)		41.054.188,20		30.336.853,97
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		25.245.063,72		28.221.835,29
C. AUSGLEICHSPOSTEN NACH DEM KHG
Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung		5.080.988,94		5.080.988,94
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		308.894,10		330.968,67
		172.951.388,84		160.371.926,91
PASSIVA
	31.12.2022		31.12.2021
	€	€	€	€
A. EIGENKAPITAL
1. Gezeichnetes Kapital	2.000.000,00		2.000.000,00
2. Kapitalrücklagen	52.535.375,40		52.535.375,40
3. Bilanzgewinn	35.262.602,48	89.797.977,88	34.953.078,98	89.488.454,38
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR
FINANZIERUNG DES SACHANLAGEVERMÖGENS
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	22.955.410,02		23.050.324,29
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	6.172.198,86		2.797.659,40
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	187.447,00	29.315.055,88	316.806,00	26.164.789,69
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	484.000,00		274.525,41
2. Sonstige Rückstellungen	11.335.048,05	11.819.048,05	10.071.009,00	10.345.534,41
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	9.607.038,75		4.760.000,00
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 1.954.353,09 (Vj. € 0,00)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.995.167,97		6.861.033,18
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 7.995.167,97 (Vj. € 6.861.033,18)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	41.020,17		1.441.392,62
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 41.020,17 (Vj. € 400.675,33)
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	15.476.268,06		14.229.398,67
- davon nach dem KHEntgG: € 6.202.978,51 (Vj. € 6.359.045,61)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 9.273.289,55 (Vj. € 7.870.353,06)
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	4.024.342,09		3.039.747,68
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 4.024.342,09 (Vj. € 3.039.747,68)
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	740.670,44		857.330,51
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 740.670,44 (Vj. € 857.330,51)
7. Sonstige Verbindlichkeiten	3.962.021,02		2.806.937,74
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 2.232.164,36 (Vj. € 2.388.461,15)		41.846.528,50		33.995.840,40
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: € 232.360,31 (Vj. € 258.595,89)
- davon aus Steuern: € 7.866,16 (Vj. € 0,00)
E. AUSGLEICHSPOSTEN AUS DARLEHENSFÖRDERUNG		105.768,58		327.219,58
F. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		67.009,95		50.088,45
		172.951.388,84		160.371.926,91

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. - 31.12.2022

	2022		2021
	€	€	€	€
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	119.803.841,46		120.987.808,77
2. Erlöse aus Wahlleistungen	5.936.623,55		5.398.571,29
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	10.010.200,16		5.412.152,77
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	3.555.616,90		3.290.088,24
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	48.261.454,47		41.822.980,17
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: € 5.570.595,41 (Vj. € 1.617.649,00)
5. Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen	-566.000,00		-67.000,00
6. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nr.10	5.681.750,22		4.516.417,45
7. Sonstige betriebliche Erträge	11.935.197,30		8.295.713,90
		204.618.684,06		189.656.732,59
8. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	75.563.793,87		70.907.220,76
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	15.616.341,29		15.083.445,62
- davon für Altersversorgung: € 2.969.470,72 (Vj. € 2.826.059,81)	91.180.135,16		85.990.666,38
9. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	69.312.467,87		66.434.788,51
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	12.123.200,82		12.179.477,21
	81.435.668,69	172.615.803,85	78.614.265,72	164.604.932,10
Zwischenergebnis		32.002.880,21		25.051.800,49
10. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	10.140.988,09		3.714.957,50
- davon Fördermittel nach dem KHG: € 3.621.104,73 (Vj. € 3.599.760,79)
11. Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung	0,00		14.142,00
12. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	3.231.752,24		3.033.288,28
13. Erträge aus der Auflösung des Ausgleichspostens für Darlehensförderung	221.451,00		221.451,00
14. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	10.119.398,79	3.474.792,54	3.678.262,70	3.305.576,08
15. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	7.747.735,29		6.493.621,70
16. Sonstige betriebliche Aufwendungen	26.691.444,79		19.690.097,79
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: € 2.539.635,81 (Vj. € 0,00)		34.439.180,08		26.183.719,49
Zwischenergebnis		1.038.492,67		2.173.657,08
17. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	8.687,92		6.544,65
18. Abschreibungen auf Finanzanlagen	0,00		525.124,05
19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	184.816,55	-176.128,63	15.608,28	-534.187,68
20. Steuern		552.840,54		332.676,95
- davon vom Einkommen und vom Ertrag: € 537.422,59 (Vj. € 316.950,00)
21. Jahresüberschuss		309.523,50		1.306.792,45
22. Gewinnvortrag		34.953.078,98		33.646.286,53
23. Bilanzgewinn		35.262.602,48		34.953.078,98

Anhang für das Geschäftsjahr zum 31.12.2022

Allgemeine Hinweise

Der vorliegende Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 ist nach den Vorschriften der Verordnung über die Rechnungs- und Buchführungspflichten von Krankenhäusern (KHBV) unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie der einschlägigen Vorschriften des GmbHG und des Gesellschaftsvertrages aufgestellt.

In Ausübung des Wahlrechts nach § 1 Abs. 3 KHBV werden bei der Aufstellung nicht die Gliederungsvorschriften der §§ 266 und 275 HGB angewendet. Vielmehr wird die Bilanz nach Anlage 1, die Gewinn- und Verlustrechnung gemäß Anlage 2 und der Anlagennachweis als Bestandteil dieses Anhangs im Sinne von Anlage 3 der KHBV gegliedert.

Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten an dieser Stelle gemacht.

Registerinformationen

Die Gesellschaft ist unter der Firma Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH mit Sitz in Bochum, im Handelsregister des Amtsgerichts Bochum unter der Nummer HRB 14427 eingetragen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen (3 bzw. 6 Jahre; lineare Methode) vermindert.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Für Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr als EUR 250,00 bis EUR 1.000,00 wird das steuerliche Sammelpostenverfahren aus Vereinfachungsgründen auch in der Handelsbilanz angewandt. Der Sammelposten wird pauschalierend jeweils mit 20 % p.a. im Zugangsjahr und in den vier darauffolgenden Jahren abgeschrieben. Die linearen Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden zeitanteilig vorgenommen.

Innerhalb der Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten angesetzt.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zum Niederstwert angesetzt, ausgenommen sind die zu Durchschnittswerten ausgewiesenen Arzneimittel. Das Mengengerüst wurde durch eine Inventur erfasst. Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe frei von Rechten Dritter.

Die unfertigen Leistungen sind auf der Basis von Einzelkalkulationen, die auf der aktuellen Betriebsabrechnung beruhen, zu Herstellungskosten bewertet. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie angemessene Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, für freiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung wurden nicht aktiviert.

In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d. h. es wurden von den voraussichtlichen Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht einzelwertberichtigt wurden, wird eine Pauschalwertberichtigung von 1,0 % vorgenommen.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzuordnen. Die Gesellschaft geht allerdings von einer über den Wortlaut hinausgehenden Interpretation des Begriffes verbundene Unternehmen (vgl. § 272 Abs. 2 HGB) aus, so dass die Mehrheitsbeteiligungen der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See im Krankenhausbereich darunter subsumiert werden.

Die flüssigen Mittel sind zu Nominalwerten angesetzt.

Der Rechnungsabgrenzungsposten wurde gebildet für Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Der Ausgleichsposten aus Eigenmittelförderung wird entsprechend den Vorschriften des § 5 Abs. 5 KHBV bilanziert. Der Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung ist im handelsrechtlichen Sinne kein Vermögensgegenstand und daher als Korrekturposten zum Eigenkapital anzusehen.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens werden in Höhe der Finanzierungsbeträge gebildet, die auf die jeweils finanzierten Anlagegegenstände entfallen und werden entsprechend den auf diese Anlagegegenstände vorgenommenen Abschreibungen aufgelöst.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit fristadäquaten Zinsen abgezinst, die von der deutschen Bundesbank bekannt gegeben werden.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzuordnen. Die Gesellschaft geht allerdings von einer über den Wortlaut hinausgehenden Interpretation des Begriffes verbundene Unternehmen (vgl. § 272 Abs. 2 HGB) aus, so dass die Mehrheitsbeteiligungen der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See im Krankenhausbereich darunter subsumiert werden.

Der passive Ausgleichsposten aus Darlehensförderung wird entsprechend den Vorschriften des § 5 Abs. 4 KHBV bilanziert.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel als Anlage zum Anhang dargestellt. Die Abschreibungssätze entsprechen der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer (gem. Abgrenzungsverordnung).

Die Anteile an verbundenen Unternehmen ergeben sich wie folgt:

Name:	Knappschaft Kliniken Service GmbH
Sitz:	Bochum
Höhe der Anteile, Kapital:	5 %
Eigenkapital zum 31.12.2022:	1.206 T€
Ergebnis des letzten GJ 2022:	311 T€

Name:	e.log Einkaufs- und Logistik GmbH i.L.
Sitz:	Dortmund
Höhe der Anteile, Kapital:	5 %
Eigenkapital zum 31.12.2022:	(79 T€)
Ergebnis des letzten GJ 2022:	(-2 T€)

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen:

a) die Forderungen an Kostenträger in Höhe von TEUR 18.945. Darin enthalten ist eine Forderung gegenüber der Knappschaft Krankenkasse als Kostenträger in Höhe von TEUR 1.442.

b) die Forderungen an Privatpersonen, wie Patienten, Ärzte und sonstiges Personal in Höhe von TEUR 2.536.

c) weiterhin eine Forderung mit einer Fälligkeit von 1 bis 5 Jahren gegenüber Ärzte und Belegärzte in Höhe von TEUR 214.

Die Forderungen gegen die Gesellschafterin betreffen laufende Verrechnungen von TEUR 590.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen in Höhe von TEUR 1.550 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und von TEUR 1.384 sonstige Leistungen.

Bilanzgewinn

Im Bilanzgewinn ist ein Gewinnvortrag von TEUR 35.263 enthalten; im Übrigen wird auf den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns verwiesen.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen gebildet für Personalaufwendungen (TEUR 4.418), für die in Prüfung durch die Krankenkassen oder den MD befindlichen Krankenhausabrechnungen (TEUR 1.233), einen Geburtsschaden aus Altjahren (TEUR 1.517) sowie ausstehende Rechnungen (TEUR 257).

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2022 im Einzelnen wie folgt dargestellt:

Restlaufzeit	bis 1 Jahr TEUR	1 - 5 Jahre TEUR	über 5 Jahre TEUR	Gesamt TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.954	2.017	5.636	9.607
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.995	-	-	7.995
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bzw. dem Krankenhausträger	41	-	-	41
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	9.273	6.203	-	15.476
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	4.024	-	-	4.024
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	741	-	-	741
7. Sonstige Verbindlichkeiten	2.232	1.712	18	3.962
Summe Verbindlichkeiten	25.871	7.915	8.060	41.846

Restlaufzeit	bis 1 Jahr TEUR	31.12.2021 über 1 Jahr TEUR	Gesamt TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-	4.760	4.760
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.861	-	6.861
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bzw. dem Krankenhausträger	401	1.040	1.441
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	7.870	6.359	14.229
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	3.040	-	3.040
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	857	-	857
7. Sonstige Verbindlichkeiten	2.388	419	2.807
Summe Verbindlichkeiten	21.417	12.578	33.996

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von TEUR 741 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Abgesehen von üblichen Eigentumsvorbehalten sind die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen frei von Sicherheiten. Die Darlehen sind durch Grundschuld gesichert.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt auf:	2022 TEUR	2021 TEUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	119.804	120.988
2. Erlöse aus Wahlleistungen	5.937	5.399
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	10.010	5.412
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	3.556	3.290
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des HGB,	48.261	41.823
soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten.
Summe	187.568	176.912

Die Umsatzerlöse resultieren ausschließlich aus Leistungsbeziehungen im Inland.

In den Umsatzerlösen nach § 277 Absatz 1 des HGB sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 6.327 enthalten. Diese betreffen Erträge aus Ausgleichsbeträgen Vorjahre (TEUR 5.571), Kostenerstattungen für frühere Geschäftsjahre (TEUR 533), Boni Vorjahre (TEUR 136), Erträge aus früheren Geschäftsjahren (TEUR 87) und Zahlungseingänge aus abgeschriebenen Forderungen (TEUR 1).

Sonstige betriebliche Erträge

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von TEUR 11.935 handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus Zuwendungen Dritter, Zuschläge zum Ausgleichsfond gem. § 17a Abs. 5 KHG (TEUR 7.390), Auftragsforschung und Sponsoring (TEUR 678) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 1.877).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 24.152 handelt es sich im Wesentlichen um Wartungs-, Servicepauschalen, Instandhaltungen und Umbaumaßnahmen (TEUR 7.723), allgemeinen Verwaltungsbedarf (TEUR 7.767), Mieten und Pachten (TEUR 1.749) und Haftpflichtschäden (TEUR 430).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.090 enthalten. Diese betreffen insbesondere betriebsbedingte Nachzahlungen (TEUR 2.780) sowie periodenfremde Schadenszahlungen (TEUR 310).

Sonstige Angaben

Außerbilanzielle Geschäfte

Die Gesellschaft hat für PKW, medizinisch-technische Geräte sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung Standard-Leasingverträge (Operating-Leasing) abgeschlossen. Der Zweck ist die Vermeidung der Kapitalbindung sowie die Planbarkeit der Leasingraten über die Laufzeit des Leasingvertrages. Der finanzielle Handlungsspielraum für künftige Entscheidungen wird hierdurch erweitert. Wesentliche Risiken sind nicht ersichtlich.

Finanzielle Auswirkungen ergeben sich im Wesentlichen aus Miet- und Leasingzahlungen. In den Sonstigen Verpflichtungen wurden die langfristigen Wartungs- und Instandhaltungsverträge mit eingebunden.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt TEUR 8.557.

Im Einzelnen betreffen diese Verpflichtungen u. a. folgende Sachverhalte:

	TEUR
Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen	4.494
Sonstiges	4.063
Summe	8.557

Die Verträge enden zwischen 12 und 72 Monaten.

Organe

Aufsichtsrat

Nach § 10 des Gesellschaftsvertrags setzt sich der Aufsichtsrat im Berichtsjahr wie folgt zusammen:

a) Vorsitzende
Andreas Schlüter	Hauptgeschäftsführer Knappschaft Kliniken GmbH, ab 07.04.2022
Bettina am Orde	Erste Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
	bis 07.04.2022
b) Stellv. Vorsitzenden
Heinz-Günter Held	Mitglied der Geschäftsführung a.D. der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
c) Mitglieder
RA Michael Weberink	Hauptgeschäftsführer Branchenverband
	Steinkohle und Nachbergbau
Volker Menne	Leiter des Referates Beteiligungsgesellschaften, Betriebsführung der Eigenbetriebe der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
Frank Karnitzki	Abteilungsleiter a.D. bei Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
Michael Kolorz	Hauptpersonalrat der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
Thomas Jebbink	Betriebsrat der UK Kerstin Kempf Bochum GmbH bis 29.08.2022
Pellegrino Tamuzza	Betriebsrat UK KK Bochum GmbH
	ab 29.08.2022
Jörg Esser	Gewerkschaftssekretär IG Bergbau, Chemie, Energie ab 16.02.2022 für Frau Heike Arndt
Kurt Hay	Landesbezirksleiter IG Bergbau, Chemie, Energie
Christian Moser	Datenschutzbeauftragte, Gesamtverband Steinkohle e.V.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben keine Bezüge für Ihre Tätigkeit erhalten, lediglich eine Aufwandsentschädigung. Diese beliefen sich auf TEUR 23.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung obliegt seit dem 01.07.2022 Herrn Marco Kempka. In der Zeit vom 01.01. bis 30.06.2022 war Herr Christian Eckert Geschäftsführer.

Gemäß § 286 Abs. 4 HGB wurde auf die Angabe über die Bezüge der Geschäftsführung verzichtet.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:

Dienstart	Bezeichnung Dienstart	Köpfe
00	Ärztlicher Dienst	252
01	Pflegedienst	638
02	Medizinisch-technischer Dienst	344
03	Funktionsdienst	132
04	Klinisches Hauspersonal	0
05	Wirtschafts- & Versorgungsdienst	5
06	Technischer Dienst	21
07	Verwaltungsdienst	80
08	Sonderdienst	4
10	Ausbildungsstätten	48
11	Sonstiges Personal	85
Gesamt		1.609

Prüfungs- und Beratungsgebühren

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr beträgt brutto TEUR 30. Davon sind für Abschlussprüfungsleistungen TEUR 25 und für sonstige Leistungen TEUR 5 angefallen.

Betriebliche Zusatzleistungen

Die Rentenzusatzversicherung der Knappschaft-Bahn-See (RZV) ist eine Zusatzversorgungseinrichtung mit Sitz in Frankfurt. Die RZV ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Zweck der Anstalt ist es, Arbeitnehmern der Beteiligten im Wege privatrechtlicher Versicherung eine zusätzliche Alters-, Berufsunfähigkeits-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Die Altersversorgung wird durch Beiträge über ein Abschnittsdeckungsverfahren (Umlageverfahren) finanziert. Momentan wird ein Umlagesatz in Höhe von 3,99 Prozent des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts erhoben. Für übergeleitete Mitarbeiter beträgt der Arbeitgebersatz momentan 6,8% des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts. Die Summe der umlagepflichtigen Gehälter beträgt TEUR 65.861.

Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss in Höhe von EUR 309.523,50 auf neue Rechnung vorzutragen.

Bochum, 31. März 2023

Geschäftsführung

Marco Kempka

Anlagennachweis zum 31.12.2022

Bezeichnung	Anschaffungs- / Herstellungskosten
	Anfangsstand	Zugang Umbuchung	U	Abgang Umbuchung	U	Endstand
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	2.924.933,17	125.603,30		--		3.050.536,47
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebs-	92.152.984,18	5.886.091,24				118.373.176,06
bauten auf fremden Grundstücken		20.334.100,64	U
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten	1.968.866,78	--		--		1.968.866,78
3. Technische Anlagen	15.413.872,18	52.134,00		--		15.466.006,18
4. Einrichtungen und Ausstattungen	44.393.075,30	5.561.469,73		30.434,25		49.924.110,78
		0,00	U
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.221.098,44	1.414.457,42		--		2.016.601,84
				4.618.954,02	U
Gesamt 1. - 5.	159.149.896,88	12.914.152,39		30.434,25		187.748.761,64
		20.334.100,64	U	4.618.954,02	U
Gesamt I. + II.	162.074.830,05	13.039.755,69		30.434,25		190.799.298,11
		20.334.100,64	U	4.618.954,02	U
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	11.250,00	--		--		11.250,00
2. Sonstige Finanzanlagen	15.715.146,62	--		--		0,00
				15.715.146,62	U
Gesamt 1. - 2.	15.726.396,62	--		--		11.250,00
				15.715.146,62	U
Gesamt I. - III.	177.801.226,67	13.039.755,69		30.434,25		190.810.548,11
		20.334.100,64	U	20.334.100,64	U

Bezeichnung	Abschreibungen
	Anfangsstand	Zugang Umbuchung	U	Abgang Umbuchung	U	Endstand
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	2.099.514,17	256.048,30		--		2.355.562,47
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebs-	41.191.312,18	2.942.277,26		--		46.239.244,06
bauten auf fremden Grundstücken		2.105.654,62	U
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten	1.923.625,77	5.959,00		--		1.929.584,77
3. Technische Anlagen	12.206.110,18	604.657,00		--		12.810.767,18
4. Einrichtungen und Ausstattungen	29.691.438,21	3.938.793,73		25.273,25		33.604.958,69
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	--	--		--		--
Gesamt 1. - 5.	85.012.486,34	7.491.686,99		25.273,25		94.584.554,70
		2.105.654,62	U
Gesamt I. + II.	87.112.000,51	7.747.735,29		25.273,25		96.940.117,17
		2.105.654,62	U
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	--	--		--		--
2. Sonstige Finanzanlagen	2.105.654,62	--		--		--
				2.105.654,62	U
Gesamt 1. - 2.	2.105.654,62	--		--		--
				2.105.654,62	U
Gesamt I. - III.	89.217.655,13	7.747.735,29		25.273,25		96.940.117,17
		2.105.654,62	U	2.105.654,62	U

Bezeichnung	Buchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	694.974,00	825.419,00
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	72.133.932,00	50.961.672,00
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten	39.282,01	45.241,01
3. Technische Anlagen	2.655.239,00	3.207.762,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	16.319.152,09	14.701.637,09
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.016.601,84	5.221.098,44
Gesamt 1. - 5.	93.164.206,94	74.137.410,54
Gesamt I. + II.	93.859.180,94	74.962.829,54
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	11.250,00	11.250,00
2. Sonstige Finanzanlagen	--	13.609.492,00
Gesamt 1. - 2.	11.250,00	13.620.742,00
Gesamt I. - III.	93.870.430,94	88.583.571,54

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen und Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 27.03.2013 errichtet. Die Eintragung erfolgte im Handelsregisterblatt 14427, Amtsgericht Bochum.

Die Gesellschaft ist nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 GewStG von der Gewerbesteuer befreit, weil Sie ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff. der Abgabenordnung verfolgt.

Gesellschafter der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH ist die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See mit 100 %.

Die Gesellschaft hält laut Krankenhausplan insgesamt 479 stationäre Betten vor. Die Verteilung auf die einzelnen Disziplinen stellt sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt dar:

Fachbereich	Anzahl der Planbetten
Innere Medizin	40
Kardiologie	19
Hämatologie und Internistische Onkologie	42
Gastroenterologie	30
Allgemeine Chirurgie	67
Unfallchirurgie	52
Neurochirurgie	76
Augenheilkunde	47
Neurologie	68
Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie	38
Gesamt	479

2. Wirtschaftsbericht

a. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmmenbedingungen

Das Gesundheitswesen stellt einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor dar und zählt zu den größten Branchen in Deutschland.

Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft wurde nahezu in allen Wirtschaftsbereichen durch die hohe Inflation, den Krieg in der Ukraine, gestörte Lieferketten sowie die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende, Corona Pandemie negativ beeinflusst.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde zunächst die Einführung eines Versorgungsaufschlags für die in der Zeit vom 01.11.2021 bis zum 19.03.2022 aufgenommenen COVID-19-Patienten beschlossen. Kurz vor dem Jahresende 2021 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, rückwirkend zum 15.11.2021 wieder Ausgleichszahlungen für freigehaltene Betten zu gewähren. Diese bis zum 31.12.2021 beschlossene Verordnung wurde zunächst bis zum 19.03.2022 verlängert. Mit der Veröffentlichung vom 29.03.2022 zur Regelung weiterer Maßnahmen wurde eine Verlängerung der Ausgleichszahlungen bis zum 18.04.2022 und eine Verlängerung des Versorgungszuschlages bis zum 30.06.2022 beschlossen.

Durch das Inkrafttreten des MDK Reformgesetzes wurde die Einführung quartalsbezogener Prüfquoten von Abrechnungsfällen durch die gesetzlichen Krankenkassen eingeführt. Die Höhe der hausindividuellen Quoten je Quartal ist abhängig vom Anteil der unbeanstandeten Rechnungsprüfungen des Vorquartals. Hiervon abhängig ist ebenfalls die Höhe der Aufschläge, welche ab 2022 im Falle einer Rechnungskorrektur zusätzlich auf den korrigierten Rechnungsbetrag anfallen.

Ab dem Jahr 2025 werden im Pflegebudget durch das am 12.11.2022 in Kraft getretene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz ausschließlich Personalkosten der unmittelbar in der Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen eingesetzten Pflegefach- und Pflegehilfskräfte berücksichtigt. Alles weitere Personal wird ausschließlich über die DRG-Fallpauschalen finanziert.

Weitere am 02.12.2022 beschlossene Gesetze betreffen:

- Hebammen/Entbindungspfleger sind ab 2025 vollumfänglich mit den nachgewiesenen Kosten im Pflegebudget zu berücksichtigen

- Regelungen zur finanziellen Stärkung der Pädiatrie und der Geburtshilfe

- Einführung von tagesstationären Behandlungen (ohne Übernachtung) zur Entlastung des Pflegepersonals

- Einführung einer sektorengleichen Vergütung für bestimmte Behandlungen zur Stärkung der Ambulantisierung. Leistungen und Vergütungen sind bis zum 31.03.2022 durch die Krankenkassen, Krankenhäuser und die kassenärztliche Bundesvereinigung festzulegen

- Fristen für Budgetverhandlungen

- Finanzierung von landesrechtlich geregelten Pflegehilfe- und Pflegeassistenzausbildungen

- Verlängerung des Hygieneförderprogramms als Infektiologieförderprogramm um 3 Jahre

- Telekonsilärztliche Leistungen

- und die Telematikinfrastruktur.

Ferner wurde durch § 26f KHG beschlossen, die Krankenhäuser im Zusammenhang mit den gestiegenen Energiekosten zu unterstützen. Für den Zeitraum Oktober 2022 bis April 2024 werden pauschale Ausgleichszahlungen für mittelbar gestiegene Energiekosten und krankenhausindividuelle Erstattungen für direkte Mehrkosten geleistet.

Die Perspektiven der Gesundheitsbranche werden durch das Spannungsfeld zwischen einem wachsenden Bedarf für adäquate Versorgung einerseits und ungeklärten Finanzierungsfragen andererseits geprägt. Aufgrund der Alterung der Gesellschaft wird es zum einen zu Veränderungen in den Behandlungsfeldern des Gesundheitsmarktes kommen, da ältere Menschen häufig unter anderen Krankheiten leiden als jüngere. Zum anderen wird sich die Finanzierungssituation verändern, da mit zunehmendem Alter das Krankheitsrisiko und die Pflegebedürftigkeit steigen und immer weniger Beitragszahler in den sozialen Sicherungssystemen für immer mehr Leistungsempfänger aufkommen müssen. Tendenziell führen diese Faktoren zu einem steigenden Leistungsdruck für die Leistungserbringer, der mittelfristig zu einem verstärkten Konzentrations- und Konsolidierungsdruck führen wird. Das Thema Privatisierung wird weiter an Relevanz gewinnen, da die öffentliche Hand aufgrund des Schuldenstandes mittelfristig nicht mehr die nötigen Investitionen tätigen kann.

Bedeutsames Thema im Gesundheitswesen ist unverändert der Fachkräftemangel, gerade bei den Pflegefachkräften, der in den Krankenhäusern zu einem stärker werdenden "Wettbewerb um Talente" führt.

Eine weitere Herausforderung im Gesundheitsbereich ist der Trend zur verstärkten Ambulantisierung von stationären Leistungen. Die Erbringung von ambulanten Operationen verlagert sich von den Vertragsärzten und niedergelassenen Ärzten stetig in Richtung der Krankenhäuser; somit nimmt die Anzahl der ambulanten Operationen in Krankenhäusern weiterhin kontinuierlich zu.

Geschäftsverlauf

Umsatz- und Leistungsentwicklung

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Umsatzerlöse um TEUR 4.218 auf TEUR 139.306 angestiegen.

Das Geschäftsjahr 2022 war weiterhin durch die COVID-19-Pandemie sowie geopolitische Risiken infolge des Krieges in der Ukraine geprägt.

Der Verlauf der Pandemie führte zu Einschränkungen bei der Leistungserbringung. Zudem ist es zur krankheitsbedingten Abwesenheit des medizinischen Personals gekommen.

Die Leistungsentwicklung stellt sich im Jahr 2022 bezogen auf die Krankenhausbetten, Fallzahl, Bettenauslastung und Case-Mix-Index wie folgt dar:

Fachdisziplinen	Betten	Fallzahl	Auslastung	Case-Mix-Index
Innere Medizin	40	766	63,3 %	1,629
Kardiologie	19	1.349	124,3 %	0,920
Hämatologie und Internistische Onkologie	42	1.385	99,9 %	1,716
Gastroenterologie	30	1.897	101,9 %	0,647
Allgemeine Chirurgie	67	1.386	55,7 %	1,895
Unfallchirurgie	52	1.622	54,0 %	1,114
Neurochirurgie	76	2.264	60,3 %	1,828
Augenheilkunde	47	3.278	64,9 %	0,546
Neurologie	68	2.171	65,4 %	1.036
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie	38	1.915	63,2 %	0,925
Haus Gesamt	479	18.033	69,3 %	1,136
(exkl. Interne Verlegungen 2.314 Fälle)

Im Geschäftsjahr 2022 sind im Vorjahresvergleich zwar 731 Fälle mehr behandelt worden, wobei der Wirtschaftsplan jedoch um 1.515 Fälle unterschritten wurde. Es wurden stationäre Fallzahlen von 18.033 Patientinnen und Patienten bei einer Auslastung von 69,3% erreicht. Die durchschnittliche Fallschwere (CMI) der Patienten ist von 1,178 Punkten (Vorjahr) auf 1,136 Punkte gefallen. Im Geschäftsjahr wurden somit 20.477 CM-Punkte erzielt, was einer Steigerung zum Vorjahr in Höhe von 93 CM-Punkten entspricht. Damit wurde der Wirtschaftsplan 2022 mit 21.972 CM-Punkten deutlich unterschritten. Allerdings entspricht das Ergebnis immer noch einem hohen Niveau unter Beachtung der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie und der fortschreitenden Ambulantisierung.

Der Anstieg der Erlöse aus allgemeinen Krankhausleistungen lässt sich durch höhere Ausgleichszahlungen sowie Steigerung im Bereich der DRG-Fallpauschalen erklären. Weiterhin konnte eine Steigerung in den Erlösen aus ambulanten Leistungen erzielt werden.

In den Umsatzerlösen sind TEUR 5.588 an Kompensationszahlungen des Gesetzgebers im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie enthalten. Diese betreffen im Wesentlichen Erträge im Zusammenhang mit Ausgleichszahlungen für freigehaltene Bettenkapazitäten in Höhe von TEUR 3.125, dem Versorgungsaufschlag von TEUR 2.459 sowie den Zuschlägen für Preis- und Mengensteigerungen betreffend COVID in Höhe von TEUR 4.

Die sonstigen betrieblichen Erträge steigen zum Vorjahr um TEUR 3.639. Im Wesentlichen resultieren diese Ertragserhöhungen aus dem Ausbildungsfonds nach § 33 PflBG und der Auflösung von Rückstellungen.

Investition und Finanzierung

Die Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH wird aufgrund ihrer Stellung in der Krankenversorgung nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht gefördert. Im Berichtszeitraum erhielt die Gesellschaft pauschale Fördermittel nach § 18 Abs. 1 Nr. 2 KHGG NRW sowie die Baupauschale nach § 18 Abs. 1 Nr. 1 KHGG NRW.

Insgesamt wurden im Berichtsjahr TEUR 13.040 investiert. Die Zugänge wurden dabei in Höhe von TEUR 6.383 aus Fördermitteln sowie in Höhe von TEUR 6.657 aus Eigenmitteln finanziert.

Die größten abgeschlossenen Einzelmaßnahmen waren hierbei das Parkhaus, welches darlehensfinanziert wurde, und ein Massenspektrometer für das Forschungslabor.

Personal

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 1.123,51 Vollkräfte. Dies ist ein Anstieg im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 von insgesamt 40 Vollkräften.

b. Lage

Ertragslage

Im Berichtsjahr 2022 hat die Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH ein positives Rechnungsergebnis in Höhe von TEUR 310 erzielt und liegt damit um TEUR 145 über dem prognostizierten Planergebnis von TEUR 165.

Die Abweichung zur Prognose des Vorjahres ist begründet durch die Ausgleichszahlung für die Corona-Pandemie, welche die Weniger-Leistungen bei den Krankenhausleistungen kompensiert und somit die positive Abweichung bewirkt hat.

Es konnte im Berichtsjahr eine Steigerung der Erträge um TEUR 6.438 erzielt werden. Diese teilen sich auf folgende Bereiche auf: Erhöhung der Erlöse aus Wahlleistungen TEUR 538, aus ambulanten Leistungen TEUR 4.598, aus Nutzungsentgelten um TEUR 266 und den Ausgleichsbeträgen früherer Geschäftsjahre von TEUR 3.953. Gegenläufig war die Ertragsreduzierung zum Vorjahr bei den Erlösen aus Krankenhausleistungen um TEUR 1.184 und aus sonst. Erlösen nach § 277 Abs. 1 HGB um TEUR 1.733. Die Corona-Freihaltepauschale und Corona-Hilfsmaßnahmen betrugen im Berichtsjahr TEUR 5.588.

Der Krieg in der Ukraine verursachte Störungen in den Lieferketten und führte damit u.a. zu einer allgemeinen Steigerung des Preisniveaus, was einen deutlichen Anstieg der Aufwendungen bewirkte.

Der Gesetzgeber hat daher im §26f KHG eine Anspruchsgrundlage für die Krankenhäuser geschaffen. Danach sollen zugelassene Krankenhäuser einerseits krankenhausindividuelle Ausgleichszahlungen zum pauschalen Ausgleich von mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen erhalten. Andererseits sollen sie krankenhausindividuelle Erstattungsbeiträge zum Ausgleich ihrer gestiegenen Kosten für den Bezug von Erdgas, Fernwärme und Strom beanspruchen können.

Der Personalaufwand ist gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 um TEUR 5.189 auf TEUR 91.180 angestiegen. Ursächlich für den Anstieg des Personalaufwandes ist der Anstieg der Beschäftigtenanzahl sowie Tarifsteigerungen.

Die Sachkosten sind um TEUR 2.821 auf TEUR 81.436 gegenüber dem Vorjahr (TEUR 78.614) gestiegen. Die Steigerungen resultieren vor allem aus Preissteigerungen für den Medizinischen Sachbedarf (TEUR 2.878 gegenüber dem Vorjahr) bei gleichzeitiger Verringerung der bezogenen Leistungen (TEUR 56 gegenüber dem Vorjahr).

Der sonstige betriebliche Aufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 4.462 erhöht. Ursächlich für die Veränderung sind insbesondere die erhöhten betriebsbedingten Nachzahlungen aus Vorjahren, Gebäudeumbaumaßnahmen, Beratungskosten, medizintechnische Dienstleistungen und Abschreibungen auf Forderungen.

Die Abschreibungen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um TEUR 1.254 angestiegen.

Finanzlage

Der Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres beläuft sich auf TEUR 25.245.

Der Cash-Flow im engeren Sinne (TEUR 4.566) hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 402 verschlechtert. Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt TEUR - 1.173 (Vorjahr TEUR 2.459) und der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit beträgt TEUR - 6.651 (Vorjahr TEUR - 7.892). Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit liegt bei TEUR 4.847, da im Wirtschaftsjahr 2022 die restliche Fremdfinanzierung für das Parkhaus aufgenommen wurde.

Aufgrund des verringerten Jahresergebnisses, der gestiegenen Abschreibungen und der höheren Auflösung von Sonderposten/Ausgleichsposten hat sich der operative Cash-Flow verschlechtert.

Zum Ende des Berichtsjahres hat die Gesellschaft Darlehen in Höhe von insgesamt TEUR 9.800 aufgenommen, wofür im Geschäftsjahr Tilgungen in Höhe von TEUR 193 erbracht wurden.

Es konnte sämtlichen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme (ohne den Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung) hat sich im Berichtszeitraum um TEUR 12.579 auf TEUR 167.870 erhöht.

Das Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 93.164 ist in einer Größenordnung von TEUR 29.315 durch Zuschüsse finanziert.

Das Umlaufvermögen zuzüglich der Rechnungsabgrenzungsposten hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 7.293 erhöht. Die wesentlichen Erhöhungen gab es bei den Ford. n.d. KHG + KHEntgG um TEUR 5.510, den Forderungen aus LuL um TEUR 1.317 und den sonstigen Forderungen um TEUR 5.198. Eine Verringerung trat bei den Forderungen an Gesellschafter um TEUR 676 und dem Guthaben bei Kreditinstituten um TEUR 2.977 ein.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 53,5 % bezogen auf die Bilanzsumme abzüglich des Ausgleichspostens für Eigenmittelförderung und ist somit bezogen auf das Vorjahr um 4,1 % gesunken.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Rückstellungen um TEUR 1.474 auf TEUR 11.819 und die Verbindlichkeiten um TEUR 7.851 auf TEUR 41.847.

Der Anstieg der Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung von Rückstellungen für Personalaufwendungen (TEUR 1.051) und der sonstigen Rückstellungen (z.B. TEUR 426 für Haftpflichtversicherung, TEUR 783 für MD-Prüfungen).

Der Anstieg der Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und einem zweckgebundenen Darlehen für den Neubau des Parkhauses.

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die finanziellen Leistungsindikatoren (Fallzahl, CM- Punkte sowie CM-Index) haben sich wie folgt entwickelt:

Fallzahl nach KHEntgG (einschl. Überlieger)		Summe der BewRel (einschl. Überlieger)		CMI (einschl. Überlieger)
2022	2021	2022	2021	2022	2021
18.033	17.302	20.477	20.384	1,136	1,178

Der vereinbarte Landesbasisfallwert hat sich auf 3.825,28 EUR erhöht.

Die Arbeitnehmerbelange stellen aufgrund des Fachkräftemangels einen wesentlichen nichtfinanziellen Leistungsindikator dar. Wir begegnen diesen Anforderungen mit zahlreichen Maßnahmen wie beispielsweise zeitgemäßen Vergütungsstrukturen, Unterstützung bei der Wohnungssuche, Fortbildungsmaßnahmen sowie einem attraktiven Arbeitsumfeld.

3. Prognose, Chancen und Risiken

Die Geschäftsführung geht von einer Fortführung des Unternehmens aus. Derzeit sind keine singulären bestandsgefährdenden Risiken zu erkennen.

Risiken ergeben sich aus der Störung der Lieferketten infolge der geopolitischen Lage und der allgemeinen Entwicklung des Preisniveaus.

Aufgrund der Corona-Pandemie liegt neben der bestmöglichen Versorgung unserer Patienten der Fokus auf der wirtschaftlichen Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie.

Unser Geschäftsumfeld ist geprägt von gesundheitspolitischen Regulationseinflüssen. Zudem nimmt die Nachfrage nach medizinischen insbesondere nach spitzenmedizinischen Leistungen weiter zu. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach medizinischen / spitzenmedizinischen Leistungen wieder das Niveau der Vor-Pandemie Zeit annehmen wird. Die Vergütung der erbrachten Leistungen wird jedoch nicht angemessen angepasst.

Leistungsschwankungen im Krankenhaus, Leistungsverschiebungen in den ambulanten Bereich, die regulierte Preissetzung sowie die Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen können im Ergebnis zu Ergebnisbeeinträchtigungen führen. Diesen Risiken wird durch die Strukturen im Verbund sowie der fortlaufenden Anpassung und der damit einhergehenden Effizienzsteigerung aller Prozesse begegnet.

Der Fachkräftemangel in Deutschland und das damit einhergehende Risiko der Nichtbesetzung offener Stellen im Bereich der Pflege sowie im ärztlichen Bereich wird mit zahlreichen Maßnahmen angegangen.

Beschaffungsrisiken (Lieferschwierigkeiten, Qualitätsprobleme) werden durch einen verbundweiten Einkauf sowie durch die permanente Optimierung der Beschaffungsprozesse minimiert.

Aufgrund der hohen Eigenkapitalausstattung sowie der Innenfinanzierungskraft verfügt die Gesellschaft über eine gute Liquiditätssituation.

Chancen bieten sich für die Gesellschaft zum einen in einer konsequenten Weiterentwicklung der medizinischen Bereiche, zum anderen aber auch in der Vernetzung innerhalb des Verbundes der Knappschaftskrankenhäuser in der Region. Hierzu wurde die Knappschaft Kliniken GmbH geschaffen, die eine Stärkung des Verbundes auch hinsichtlich der Standardisierung im Sachmittelbereich und Kostenoptimierungen durch Benchmarks erreichen soll.

Wie sich der weitere Verlauf des Ukraine Krieges auswirkt, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht im Detail beurteilen.

Mit dem "Krankenhauszukunftsgesetz" wurden die Fördermittel für Investitionsvorhaben in einem ersten Schritt erhöht. Jedoch reichen die darin vorgesehenen Investitionen nicht aus, um die Versäumnisse der Finanzierung aus dem Krankenhausfinanzierungsgesetz der Vergangenheit auszugleichen. Auch in Zukunft muss die duale Finanzierung aus dem Krankenhausfinanzierungsgesetz zwingend beibehalten werden.

Die geplante Krankenhausreform könnte zu weitreichenden Veränderungen in der Krankenhauslandschaft führen. Die Umsetzung soll bis zum Jahresende in ein Gesetz gefaßt werden. Es sollen drei bundeseinheitliche Krankenhaus-Versorgungsstufen definiert werden. Hierzu werden Mindeststrukturvoraussetzungen zugeordnet. Die Vergütung erfolgt je Versorgungsstufe.

Die Gesellschaft ist aufgrund der medizinischen Expertise, des umfangreichen Leistungsportfolios sowie der eingeleiteten Optimierungsprozesse gut auf die Veränderungen der Branche vorbereitet. Weitere Chancen sehen wir durch die fortschreitende Digitalisierung.

Für das Geschäftsjahr 2023 wird mit einem steigenden positiven Jahresergebnis geplant.

Die Geschäftsentwicklung kann sich je nach Verlauf des Urkaine Krieges sowie durch Eingriffe des Gesetzgebers in die Vergütungsstruktur des Geschäftsjahres 2023 anders als geplant entwickeln.

Die nicht erreichten CM-Punkte in 2022 sind u.a. durch den Weggang des Klinikdirektors für Neurologie hervorgerufen. Die Klinik für Neurologie wird seit dem 01.10.2022 interimistisch von Herrn Prof. Dr. Jörg Welmer geleitet.

Eine weitere Klinik mit einem erheblichen Fallzahlenrückgang ist die Chirurgische Klinik. Auch hier steht ein Personalwechsel aufgrund des altersbedingten Ausscheidens des Klinikdirektors bevor. Hier wurde das universitäre Nachbesetzungsverfahren eingeleitet, damit die Neubesetzung der Stelle im Jahr 2024 erfolgen kann. Mit diesen Maßnahmen sollten positivere Fallzahl- und Leistungsentwicklungen zu erwarten sein.

Für die Jahre 2023 ff. sind erhebliche Baumaßnahmen hinsichtlich des Bettenturmes geplant. Hier stehen, nach Genehmigung durch die entsprechenden Gremien und Behörden, Sanierungen des Baukörpers sowie die Verlagerung des Hubschrauberlandeplatzes auf das Hochhausdach an.

Dennoch ist die Geschäftsführung zuversichtlich, trotz aller zuvor beschriebenen Risiken und Herausforderungen, das Unternehmen zukunftsorientiert ausrichten und möglichst die mit dem Wirtschaftsplan 2023 gesetzten und mit der Gesellschafterin vereinbarten Ziele erreichen zu können. Der Wirtschaftsplan mit einem geplanten Überschuss in Höhe von TEUR 531 liegt über dem erreichten Ergebnis im Geschäftsjahr 2022.

Bochum, 31. März 2023

Geschäftsführung

Marco Kempka

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung erteilen wir dem Jahresabschluss zum 31.12.2022 der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH, Bochum, der zugleich Jahresabschluss des Krankenhauses Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum ist, - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2022, der zugleich den Lagebericht des Krankenhauses darstellt, geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zum 31.12.2022 sowie jeweils deren Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2022 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB i.V.m. § 30 Abs. 2 KHGG NRW erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB i.V.m. § 30 Abs. 1 KHGG NRW unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der KHBV in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern den nicht tatsächlichen oder rechtlichen Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB i.V.m. § 30 Abs. 1 KHGG NRW unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt.

Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können,

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses abzugeben,

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben,

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft oder des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Krankenhausträgergesellschaft oder das Krankenhaus ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen können,

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt,

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses,

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insb. die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Saarbrücken, den 22.07.2023

W+ST PUBLICA REVISIONSGESELLSCHAFT MBH
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

Roman Woll, Wirtschaftsprüfer

Richard Boßlet, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. In alle Entscheidungen, die für die Gesellschaft von grundlegender Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden.

Der Aufsichtsrat wurde von der Geschäftsführung ausführlich über die Geschäfts- und Finanzlage, die Personalsituation, über den Geschäftsverlauf der Gesellschaft sowie über Investitionsvorhaben und grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik informiert. Über die Geschäfte, die nach Maßgabe des Gesellschaftsvertrages und den Geschäftsordnungen der Zustimmung des Aufsichtsrates unterliegen, hat der Aufsichtsrat Beschluss gefasst. Im Rahmen der Berichterstattungen wurden außerdem regelmäßig der Gang der Geschäfte und die wirtschaftliche Situation dargelegt. Im Geschäftsjahr 2022 fanden drei Sitzungen statt.

Die Aufsichtsratsvorsitzende bzw. der Aufsichtsratsvorsitzende standen auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Kontakt mit der Geschäftsführung. Sie wurden über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle zeitnah unterrichtet.

Jahresabschlussprüfung

Der Jahresabschluss 2022 mit Lagebericht der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH ist durch den gewählten Abschlussprüfer, die W+ST Publica Revisionsgesellschaft mbH, Saarbrücken, geprüft worden. Der Prüfer hat den Jahresabschluss als mit den ordnungsgemäß geführten Büchern und mit den gesetzlichen Vorschriften übereinstimmend befunden und festgestellt, dass im Lagebericht die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dargestellt sind. Er hat dies in einem uneingeschränkten Testat bestätigt.

Die Jahresabschlussprüfung wurde um die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und die Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse gemäß § 53 HGrG erweitert. Die W+ST Publica Revisionsgesellschaft mbH hat diese Prüfung auf der Grundlage des IDW-Prüfungsstandards 720, Fragebogen zur Prüfung nach § 53 HGrG durchgeführt. Nach dem abschließenden Ergebnis der so erweiterten Prüfung ergaben sich keine Beanstandungen.

Sämtliche Abschlussunterlagen, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und deren Anlagen sowie der Gewinnverwendungsvorschlag der Geschäftsführung haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Sie wurden geprüft und in der Sitzung am 29.08.2023 im Beisein des Prüfers ausführlich erörtert und dann vom Aufsichtsrat gebilligt. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis angeschlossen und es gebilligt.

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH für ihren außerordentlichen persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Bochum, 29.08.2023

Der Aufsichtsrat

Andreas Schlüter, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Ergebnisverwendungsbeschluss

Die Gesellschafterversammlung hat den Jahresabschluss 2022 der Universitätklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH mit einer Bilanzsumme von 172.951.388,84 in ihrer Sitzung am 29.08.2023 festgestellt und beschlossen, den Jahresüberschuss in Höhe von 309.523,50 auf neue Rechnung vorzutragen.

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit für das Jahr 2021

Gemäß § 21 Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) haben Arbeitgeber mit in der Regel mehr als 500 Beschäftigten, die zur Erstellung eines Lageberichts nach den § 264 und § 289 des Handelsgesetzbuches verpflichtet sind, einen Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit zu erstellen.

Der Berichtszeitraum für den ersten Bericht umfasste gemäß § 25 Absatz 3 EntgTranspG mit allen Angaben das Kalenderjahr 2016. Da die Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH tarifvertraglichen Regelungen unterliegt, erfolgt die Berichterstattung in einem Fünfjahreszeitraum. Dieser Nachfolgebericht umfasst den Zeitraum 01.01.2017 bis 31.12.2021.

I. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern und deren Wirkung

Die Auswahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen der Einstellung, der betrieblichen Weiterbildung sowie Karriereplanung erfolgt bei der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH ausschließlich nach sachlichen und leistungsbezogenen Kriterien. Grundsätzlich wird bei der Besetzung der vorhandenen Arbeitsplätze eine angemessene Berücksichtigung Angehöriger beider Geschlechter angestrebt. Dies gilt genauso für die Besetzung offener Stellen mit Führungsfunktionen. Stellenausschreibungen sind grundsätzlich geschlechtsneutral formuliert. Eine Gleichstellungsbeauftragte wurde für die Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH ebenfalls bestellt.

Die Beachtung der Gleichbehandlungsgrundsätze gem. des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), damit insbesondere des Diskriminierungsverbots, wird von der Unternehmensleitung kontinuierlich eingefordert und ist somit Teil der Unternehmenskultur.

Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Initiativen zur Schaffung familienfreundlicher Rahmenbedingungen, um so für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine größtmögliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen.

Zur Schaffung familienfreundlicher Rahmenbedingungen werden hierzu beispielsweise flexible Arbeitszeitmodelle angeboten, die auch eine Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit ermöglichen.

Um die Basis für Vielfalt bei unseren Nachwuchskräften zu schaffen, setzen wir auf ein talentorientiertes Auswahlverfahren: weg von einer fokussierten Auswahl nach Notendurchschnitten, hin zu einer Auswahl nach Talenten, Stärken und Interessen der Bewerberinnen und Bewerber, die für den jeweiligen Ausbildungsgang und die berufliche Perspektive in unserem Unternehmen erforderlich sind. So können wir Talente gewinnen und bisher ungenutzte Bewerberreservoire anzapfen.

II. Maßnahmen zur Herstellung von Entgeltgleichheit für Frauen und Männer

Die Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH wendet auf die Arbeitsverhältnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst TV DRV KBS bzw. den TV-Ärzte-KH/DRV KBS an. Es handelt sich um ein tarifliches Entgeltsystem, das die Vergütung im Wege eines diskriminierungsfreien Eingruppierungsverfahrens vergleichbar, transparent und basierend auf den auszuübenden Tätigkeiten, d. h. personenunabhängig und damit geschlechtsneutral regelt.

Auch in Führungspositionen bzw. bei Vereinbarung von außertariflichen Entgeltbestandteilen werden diese geschlechtsneutral definiert. Hinzu kommt, dass das Gesundheits- und Sozialwesen in besonderem Maße von einem Fachkräftemangel betroffen ist, so dass schon aus diesem Grund eine Unterscheidung nach dem Geschlecht bei jeglicher Auswahlentscheidung oder Vereinbarung einer Vergütung ausgeschlossen ist.

II. Statistische Angaben

Die Gesamtzahl von männlichen und weiblichen Angestellten stellt sich im Jahr 2021 wie folgt dar:

Durchschnitt 2021	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Männlich	336	118	454
Weiblich	536	603	1139
Gesamt	872	721	1593

Veränderung im Vergleich zum letzten Bericht:

	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Männlich	+ 59	+ 41	+ 354
Weiblich	+ 84	+ 126	+ 929
Gesamt	+143	+ 167	+ 1.283

Bochum, den 31.03.2023

Marco Kempka, Geschäftsführer

Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum GmbH