Niebuhr Stahlglastechnik GmbH

Gardelegen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Bilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021	31.12.2020
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	693,00	1.681,00
	693,00	1.681,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	2.117,00	2.777,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	221.929,50	142.108,50
	224.046,50	144.885,50
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1.000,00	800,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	315.761,56	327.579,58
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	192.269,91	173.044,15
	509.031,47	501.423,73
	733.770,97	647.990,23
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	247.713,00	283.333,34
2. In Arbeit befindliche Aufträge	17.209.400,47	12.483.609,25
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-12.791.894,12	-9.603.435,63
	4.665.219,35	3.163.506,96
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	728.626,70	382.882,85
2. Sonstige Vermögensgegenstände	1.577.707,80	1.659.762,34
	2.306.334,50	2.042.645,19
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	15.273,70	5.568,19
	6.986.827,55	5.211.720,34
C. Rechnungsabgrenzungsposten	7.655,16	6.083,60
	7.728.253,68	5.865.794,17

Passiva

	31.12.2021	31.12.2020
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	26.000,00	26.000,00
II. Gewinnvortrag	550.264,58	1.065.107,12
III. Jahresüberschuss (Vorjahr: Jahresfehlbetrag (-))	246.052,49	-514.842,54
	822.317,07	576.264,58
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	18.607,07	6.016,87
2. Steuerrückstellungen	174.861,67	167.688,00
3. Sonstige Rückstellungen	141.529,61	118.392,56
	334.998,35	292.097,43
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.995.612,47	3.373.041,41
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.863.185,08	958.985,80
3. Sonstige Verbindlichkeiten	712.140,71	665.404,95
- davon aus Steuern: € 198.475,90; 31.12.2020: € 281.031,45
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: € 689,82
31.12.2020: € 1.262,50
	6.570.938,26	4.997.432,16
	7.728.253,68	5.865.794,17

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	1.1.-31.12.2021	1.1.-31.12.2020
	€	€
1. Umsatzerlöse	7.755.369,97	14.686.777,04
2. Erhöhung / Verminderung (-) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	4.725.791,22	-4.360.600,00
3. Sonstige betriebliche Erträge	82.417,04	248.050,24
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	5.022.883,17	4.471.342,61
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.340.681,28	1.745.479,51
	7.363.564,45	6.216.822,12
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	2.446.545,42	2.178.713,27
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	549.710,41	536.343,28
- davon für Altersversorgung: € 18.192,04; Vorjahr: € 26.329,41	2.996.255,83	2.715.056,55
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	80.443,64	70.545,01
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	1.554.493,35	1.865.405,78
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	58.165,16	142.615,97
- davon aus Abzinsung: € 0,00; Vorjahr: € 130,00
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	236.951,81	290.843,51
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	87.118,82	-35.458,84
11. Ergebnis nach Steuern	302.915,49	-406.370,88
12. Sonstige Steuern	56.863,00	108.471,66
13. Jahresüberschuss (Vorjahr: Jahresfehlbetrag (-))	246.052,49	-514.842,54

Entwicklung des Anlagevermögens

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten				Abschreibungen
	Stand am 1.1.2021	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2021	Stand am 1.1.2021
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	42.200,60	0,00	13.125,00	29.075,60	40.519,60
	42.200,60	0,00	13.125,00	29.075,60	40.519,60
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	136.648,72	0,00	0,00	136.648,72	133.871,72
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	508.505,01	165.896,64	82.449,77	591.951,88	366.396,51
	645.153,73	165.896,64	82.449,77	728.600,60	500.268,23
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	800,00	200,00	0,00	1.000,00	0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	353.507,85	0,00	11.818,02	341.689,83	25.928,27
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	173.044,15	19.225,76	0,00	192.269,91	0,00
	527.352,00	19.425,76	11.818,02	534.959,74	25.928,27
	1.214.706,33	185.322,40	107.392,79	1.292.635,94	566.716,10

	Abschreibungen
	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2021
	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	986,50	13.123,50	28.382,60
	986,50	13.123,50	28.382,60
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	660,00	0,00	134.531,72
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	78.797,14	75.171,27	370.022,38
	79.457,14	75.171,27	504.554,10
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	25.928,27
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	25.928,27
	80.443,64	88.294,77	558.864,97

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2021	Stand am 31.12.2020
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	693,00	1.681,00
	693,00	1.681,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	2.117,00	2.777,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	221.929,50	142.108,50
	224.046,50	144.885,50
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1.000,00	800,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	315.761,56	327.579,58
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	192.269,91	173.044,15
	509.031,47	501.423,73
	733.770,97	647.990,23

Anhang für das Geschäftsjahr 2021

Firmenname:	Niebuhr Stahlglastechnik GmbH
Firmensitz:	Hansestadt Gardelegen
Handelsregister Stendal:	HRB 3027

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss wurde auf Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) aufgestellt. Die Ansatzvorschriften der §§ 246 - 251 HGB wurden beachtet.

Die erforderlichen Angaben für die Rechnungslegung befinden sich teilweise in der Bilanz und teilweise in der Gewinn- und Verlustrechnung, teilweise auch in diesem Anhang.

Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Ein Wechsel von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr wurde nicht vorgenommen.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden mit den Anschaffungskosten und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, um planmäßige Abschreibungen vermindert angesetzt. Den planmäßigen Abschreibungen liegen die voraussichtlichen Nutzungsdauern zugrunde.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Die im abgelaufenen Geschäftsjahr angeschafften Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden pro rata temporis abgeschrieben.

Die Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten bewertet.

Die Vorräte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt.

Die unfertigen Leistungen wurden mit den Herstellungskosten bewertet. Diese beinhalten neben den Materialkosten, den Fertigungskosten und den Sonderkosten der Fertigung auch angemessene Teile der notwendigen Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie den Wertverzehr von Anlagevermögen, soweit er durch die Herstellung der Vermögensgegenstände veranlasst war. Zinsen für Fremdkapital sind in die Ermittlung der Herstellungskosten nicht mit einbezogen worden. Soweit erforderlich und möglich wurden die Abrechnungssummen und die Restaufwendungen des Folgegeschäftsjahres berücksichtigt.

Forderungen sowie sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert unter Beachtung des handelsrechtlichen strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Vom Wahlrecht zum Ausweis von aktiven latenten Steuern wurde nicht Gebrauch gemacht.

Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag ausgewiesen.

Angaben zur Bilanz

Die Aufgliederung und Entwicklung der Anlagewerte sowie die Geschäftsjahresabschreibung sind im Anlagenspiegel dargestellt.

Die sonstigen Vermögensgenstände enthalten im Wesentlichen Darlehensforderungen, Forderungen gegen die Finanzverwaltung, Forderungen gegen die Bundesagentur für Arbeit, Forderungen aus Gewerbesteuererstattungen sowie sonstige Forderungen. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Darlehensforderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von 300,0 T€ (Vorjahr 300,0 T€) enthalten. Forderungen gegenüber Gesellschaftern bestehen, wie im Vorjahr, nicht.

Pensionsrückstellungen wurden mit Vermögensgegenständen verrechnet, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen. Die Anschaffungskosten und der beizulegende Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände beträgt 173,9 T€ (Vorjahr 159,0 T€). Hier handelt es sich um das zum Schluss der Versicherungsperiode berechnete Deckungskapital, mindestens jedoch der garantierte Rückkaufswert. Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden beträgt zum Bilanzstichtag 192,5 T€ (Vorjahr 165,0 T€). In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind, bezogen auf diese verrechneten Vermögensgegenständen und Schulden, verrechnete Aufwendungen in Höhe von 27,6 T€ (Vorjahr 24,3 T€) sowie verrechnete Erträge in Höhe von 14,7 T€ (Vorjahr 8,7 T€) enthalten. Zur Ermittlung der Pensionsrückstellung wurde die PUC-Methode, ein Zinssatz in Höhe von 1,87 %, eine erwartete Gehaltssteigerung in Höhe von 0, 0% sowie die Sterbetafel Heubeck RT2018G zugrunde gelegt. Zum Bilanzstichtag besteht eine Ausschüttungssperre in Höhe von 20,3 T€.

Die Steuerrückstellungen beinhalten noch nicht veranlagte Körperschafts- und Gewerbesteuern.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Abschluss und Prüfung, Rückstellungen für Urlaub, Rückstellungen für Gewährleistungen sowie sonstige Rückstellungen zur Abdeckung von Kosten der Betriebsprüfung.

Die Restlaufzweiten und Besicherungen der Verbindlichkeiten ergeben sich wie folgt (alle Angaben in T€):

	Gesamt	davon Restlaufzeit bis 1 Jahr	davon Restlaufzeit über 1 Jahr	davon Restlaufzeit über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.995,6	1.240,2	2.755,4	1.127,0
(Vorjahr)	(3.373,0)	(1.387.1)	(1.985,9)	(434,0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.863,2	1.863.2	DD	DD
(Vorjahr)	(959,0)	(959,0)	(0,0)	(0,0)
Sonstige Verbindlichkeiten	712,1	712.1	0,0	0,0
(Vorjahr)	(665,4)	(515,4)	(150,0)	(0,0)
Gesamtbetrag Verbindlichkeiten	6.570,9	3.815,5	2.755,4	1.127,0
(Vorjahr)	(4.997,4)	(2.861,5)	(2.135,9)	(434,0)

Vom Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten sind 3.995,6 T€ gesichert durch Grundschuldeintragungen, Globalabtretung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie durch Sicherungsübereignungen von Fahrzeugen und des Warenlagers. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen, wie im Vorjahr, nicht.

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Im Geschäftsjahr wurden Forderungsabschreibungen in Höhe von 68,8 T€ (Vorjahr 488,7 T€) vorgenommen, die das Ergebnis belastet haben.

Sonstige Pflichtangaben

Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB bestehen zum 31. Dezember 2021 nicht.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Dauerschuldverhältnissen beträgt jährlich 644,9 T€.

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug 86 (Vorjahr 86).

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden die Geschäfte der Gesellschaft von Herrn Maik Niebuhr, Kaufmann, und von Herrn Michael Niebuhr, Kaufmann, geführt.

Die Angabe der Gesamtbezüge der Organe unterbleibt aufgrund § 286 Abs. 4 HGB.

Gewinnverwendungsvorschlag

Die Geschäftsleitung schlägt vor, den Gewinnvortrag sowie den Jahresüberschuss vollständig in die Gewinnrücklage einzustellen.

Gardelegen, den 18.04.2023

gez. Maik Niebuhr

gez. Michael Niebuhr

Maik Niebuhr

Michael Niebuhr

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

I. Grundlagen

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Niebuhr Stahlglastechnik steht seit über 25 Jahren für ein breites Sortiment an Metallbau- und Schlosserleistungen. Das Unternehmen hat sich im Laufe der Zeit auf die Herstellung und Weiterentwicklung innovativer Stahl-Glas-Türen und Fassadenelemente spezialisiert. Die von uns produzierten Stahl-Glas-Systeme basieren vor allem auf dem Schüco-Stahlsystem Jansen. Darüber hinaus arbeiten wir mit verschiedenen Systempartnern (Dorma, Forster, Geze, Hörmann usw.) zusammen, um unseren Kunden ein breites Produktspektrum anbieten zu können. Des Weiteren arbeiten wir mit spezialisierten Montagefirmen, sodass unsere qualitativ hochwertigen Produkte auch sach- und fachgerecht in der vorgegebenen Zeit montiert werden.

Unsere Auftraggeber kommen im Wesentlichen aus dem öffentlichen Bereich. Die Akquisition der Aufträge erfolgt demzufolge über die Bearbeitung öffentlicher Ausschreibungen. Zu diesem Zweck wurde in den letzten Jahren die Kalkulationsabteilung weiter aufgebaut, sodass die Ausschreibungen in hoher Qualität bearbeitet werden können.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im Jahr des Ausbruchs der Corona-Pandemie sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um ca. 5 % gegenüber dem Jahr 2019. Die konjunkturelle Entwicklung war auch im Jahr 2021 stark abhängig vom Corona-Infektionsgeschehen und den damit einhergehenden Schutzmaßnahmen. Trotz der auch im Jahr 2021 andauenden Pandemiesituation und zunehmender Liefer- und Materialengpässe hat sich die deutsche Wirtschaft nach dem Einbruch im Jahr 2020 erholt. Preisbereinigt stieg das Bruttoinlandsprodukt laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2021 um 2,7 % gegenüber dem Jahr 2020. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Pandemie, ist das BIP jedoch noch um ca. 2 % niedriger.

Trotz Zuwächsen im Jahr 2021 hat die Wirtschaftsleistung in fast allen Wirtschaftsbereichen noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht.

Während im Jahr der Corona-Krise die Bauwirtschaft noch die Gesamtwirtschaft stütze, zeigen sich im Jahr 2021 bereits Tendenzen, dass sich die Entwicklung in der Bauwirtschaft problematischer gestaltet. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe hat sich im Jahr 2021 gegenüber dem Jahr 2020 um 1,2 % erhöht. Die Preisentwicklung lag jedoch bei 7,4 %, sodass die reale Umsatzentwicklung bei -6,2 % lag. Allerdings gibt es unterschiedliche Entwicklungen in der Bauwirtschaft. Während im Wohnungs- und Wirtschaftsbau die Umsätze (nicht preisbereinigt) im Jahr 2021 um ca. 2,0 % bzw. 2,3 % gestiegen sind, sanken die Umsätze im öffentlichen Bau im Jahr 2021 um 1,2 %. Im öffentlichen Hochbau sanken die Umsätze sogar um 6,3 %. Vom öffentlichen Bereich, der der wesentliche Auftraggeber unseres Unternehmens ist, gingen somit keine Wachstumsimpulse aus.

2. Geschäftsverlauf

Die positive Geschäftsentwicklung der letzten Jahre bis 2018 veranlasste uns, im Jahr 2019 einen zweiten Produktionsstandort in Gardelegen in Betrieb zu nehmen. Die notwendigen Umbauarbeiten wurden Ende 2019 abgeschlossen. Damit konnten wir unsere Kapazitäten erheblich erweitern, sodass wir für das Geschäftsjahr 2020 von einer Leistung in Höhe von ca. T€ 13.000 ausgingen. Infolge der Auswirkungen der Pandemie konnte die geplante Leistung nicht erreicht werden. Das Geschäftsjahr 2020 konnte lediglich mit einer Leistung in Höhe von T€ 10.326 abgeschlossen werden, was gegenüber dem Jahr 2019 einen Rückgang in Höhe von ca. T€ 500 bedeutete.

Wir standen im Jahr 2021 vor der Aufgabe, den im Jahr 2019 begonnenen Weg, der durch die Pandemie im Jahr 2020 unterbrochen wurde, fortzusetzen. Es bestand die Zielstellung eine Leistung in Höhe von T€ 12.000 bei einem Rohertrag in Höhe von T€ 4.872 zu erwirtschaften. Darüber hinaus sollte ein Gewinn in Höhe von ca. T€ 250 realisiert werden, um die Kapitaldienstfähigkeit unseres Unternehmens wiederherzustellen.

Der Auftragsbestand betrug Ende 2020 ca. T€ 16.100, sodass die geplante Leistung entsprechend untersetzt war. Im Jahr 2021 waren allerdings noch die Auswirkungen der Pandemie zu spüren, was den Konsolidierungsprozess zumindest im ersten Halbjahr behinderte. Folgende Probleme traten auch im Jahr 2021 noch auf:

•	Die Freigaben der Projektplanungen durch die Architekten der Bauherren verzögerte sich, sodass sich die Zahl der gleichzeitig in Bearbeitung befindlichen Aufträge von 80 im Jahr 2019 auf nunmehr über 130 im Geschäftsjahr 2021 erhöht hat. Durch die fehlenden Freigaben kam es im ersten Halbjahr zu Stockungen in der Produktion, sodass auch für diesen Zeitraum Kurzarbeit angemeldet und in Anspruch genommen wurde.
•	Die Materialkosten stiegen auch im Jahr 2021 weiter an. Die Materialkostensteigerungen konnten nicht in jedem Fall an den Auftraggeber weiterberechnet werden. Entsprechende Nachträge wurden in der Regel abgelehnt.
•	Der Einbau der Türen auf den Baustellen (Grundlage für die Rechnungslegung) verzögerte sich, da die Baustellen, nicht wie geplant, abgearbeitet werden konnten. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass einige Gewerke infolge der Corona-Krise ihre Termine nicht halten konnten und Baustellen zum Teil sogar eingestellt wurden.

Bereits im Jahr 2020 haben wir versucht, über Nachträge die Mehrkosten, die infolge der Pandemie aufgetreten sind, an die Auftraggeber zu berechnen. Dies wurde jedoch weitestgehend abgelehnt, sodass bereits im Jahr 2020 Einzelwertberichtigungen in die Bilanz eingestellt wurden, die zu entsprechenden Forderungsverlusten im Jahr 2021 führten.

Trotz aller Probleme ist es uns gelungen, im Jahr 2021 eine Leistung in Höhe von T€ 12.481 zu erwirtschaften, sodass die oben genannte Zielstellung für das Jahr 2021 realisiert werden konnte. Auch der geplante Rohertrag und das geplante Ergebnis wurden erwirtschaftet.

Diese positive Entwicklung im Jahr 2021 ist der Tatsache geschuldet, dass speziell im dritten und im vierten Quartal die Leistung gegenüber dem ersten und dem zweiten Quartal um fast 30 % gesteigert werden konnte.

Die Entwicklung im zweiten Halbjahr 2021 zeigt, dass die Entscheidung des Jahres 2019, einen zweiten Standort in Gardelegen aufzubauen, richtig war, da ansonsten die Abwicklung der Aufträge nicht möglich gewesen wäre. Obwohl auch im Jahr 2021 infolge der Auswirkungen der Pandemie eine volle Auslastung der Kapazitäten nicht möglich war, zeigte sich jedoch, dass das mögliche Leistungspotenzial bei ca. T€ 14.500 liegt. Dies ist auch die Zielstellung für das Jahr 2022.

3. Lage des Unternehmens

Auftragslage

Unsere Planung für das Jahr 2021 basierte auf einem Auftragsbestand in Höhe von ca. T€ 16.100. Im Geschäftsjahr wurde eine Leistung in Höhe von T€ 12.481,2 realisiert. Die Auftragseingänge im Jahr 2021 lagen bei ca. T€ 16.800, sodass wir in das Geschäftsjahr 2022 mit einem Auftragsbestand in Höhe von ca. T€ 20.500 gehen. Der Auftragsbestand gewährleistet, dass bei einem annähernd normalen Geschäftsverlauf im Jahr 2022 eine Leistung zwischen T€ 14.000 und T€ 14.500 realisiert werden kann.

Ertragslage

Im Jahr 2021 wurde ein Umsatz in Höhe von T€ 7.755,4 realisiert. Er lag damit um T€ 6.931,4 unter den Umsätzen des Vorjahres. Im Geschäftsjahr stiegen jedoch die unfertigen Leistungen um T€ 4.725,8 an, sodass eine Gesamtleistung in Höhe von T€ 14.481,2 erwirtschaftet wurde. Sie lag um 20,9 % über der Leistung des Vorjahres.

Die Materialkosten inkl. Fremdleistungen betrugen im Jahr 2021 T€ 7.363,6 gegenüber T€ 6.216,8 im Jahr 2020. Der Materialkostenanteil inkl. Fremdleistungen sank im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr von 60,2 % auf 59,0 % an. Damit liegt der Materialkostenanteil wieder im Rahmen des Jahres 2019.

Die Personalkosten stiegen gegenüber dem Jahr 2020 um 10,4 % (entspricht T€ 281,2) an. Die Personalkostenquote sank von 26,3 % auf 24,0 %. Die Personalkostenquote im Jahr 2019 lag bei 23,1 %. Der Anstieg gegenüber dem Jahr 2019 ist der Tatsache geschuldet, dass im Jahr 2021 Löhne und Gehälter schneller stiegen als in den Vorjahren. Nur so war es möglich, Fachkräfte zu gewinnen bzw. auch zu halten. Die Anzahl der Mitarbeiter wurde im Jahr 2021 nur unwesentlich erhöht.

•	Jahr 2019 80,0 MA
•	Jahr 2020 86,0 MA
•	Jahr 2021 87,0 MA

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten von T€ 1.865,4 im Jahr 2020 auf T€ 1.554,5 im Jahr 2021 gesenkt werden. Dies ist im Wesentlichen auf die Reduzierung der Einzelwertberichtigungen auf Forderungen zurückzuführen. Der Anteil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sank von 18,1 % im Jahr 2020 auf 12,5 % im Jahr 2021 an.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken gegenüber dem Vorjahr um T€ 91,4. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass für das Jahr 2021 weniger Kurzarbeit angemeldet und von Arbeitsagentur vergütet wurde.

Im Jahr 2021 zeigt das Finanzergebnis einen Verlust in Höhe von T€ 178,8. Im Vorjahr lag der Verlust aus dem Finanzergebnis bei T€ 148,2. Der Anstieg des Verlustes ist im Wesentlichen auf einen Rückgang der Erträge aus den Wertanlagen zurückzuführen. Positiv ist hervorzuheben, dass die Zinsen für die Inanspruchnahme der Kontokorrentkredite von T€ 186,7 auf T€ 134,1 reduziert werden konnten.

Finanzlage

Ende 2020 nahm das Unternehmen kurz- und langfristige Kredite in Höhe von T€ 3.373 in Anspruch. Die Inanspruchnahme kurzfristiger Kredite lag bei T€ 1.077,6 bei einem Kontokorrentrahmen in Höhe von T€ 1.470. Im Laufe des Jahres 2021 reduzierte sich die Inanspruchnahme kurzfristiger Kredite auf T€ 897,2. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass zur Sicherung der Vorfinanzierung der Aufträge ein zusätzliches Darlehen durch die KfW-Bank in Höhe von T€ 1.000 ausgereicht wurde. Dieses Darlehen wurde auf Grundlage der Regelung zur vorübergehenden Gewährung geringfügiger Beihilfen im Zusammenhang mit dem Ausbruch von Covid-19 gewährt. Damit konnten wir die Leistungssteigerung, die im Jahr 2021 20 % betrug, finanziell absichern.

Vermögenslage

Im Jahr 2020 wird ein Eigenkapital in Höhe von T€ 576,3 ausgewiesen, was einer Eigenkapitalquote in Höhe von 9,8 % entspricht. Infolge des erwirtschafteten Gewinns im Jahr 2021 stieg das Eigenkapital auf T€ 822,3 an. Die Eigenkapitalquote stieg auf 10,6 %.

III. Prognosebericht

Infolge der Auswirkungen der Pandemie wurde das Geschäftsjahr 2020 mit einem Verlust abgeschlossen. Für das Jahr 2021 setzten wir uns das Ziel, die Verlustzone zu verlassen und die Kapitaldienstfähigkeit des Unternehmens wiederherzustellen. Der vorhandene Auftragsbestand sichert, dass im Geschäftsjahr 2022 die Produktion voll ausgelastet werden kann. Es können erstmals auch die mit dem zweiten Produktionsstandort geschaffenen Kapazitäten in vollem Umfang ausgelastet werden. Die logistische Verflechtung der beiden Produktionsstandorte in Gardelegen konnte im Jahr 2021 weiter verbessert werden, was sich positiv auf die Produktivität auswirkte. Auch im Jahr 2022 wird weiter an der Optimierung der Prozesse gearbeitet, um die anvisierte Leistung in Höhe von T€ 14.500 realisieren zu können. Mit der weiteren Steigerung der Leistung soll auch eine Stabilisierung der Ertragskraft erreicht werden, um zum einen die Kapitaldienstfähigkeit zu sichern und zum anderen aus eigener Kraft die anvisierte Leistungssteigerung zu finanzieren. Für die Folgejahre ist vorgesehen, die Auslastung der vorhandenen Kapazitäten weiter zu optimieren. Die Grundlage bildet eine solide Auftragsbasis, die im Jahr 2022 weiter ausgebaut werden konnte.

Der Personalbestand wird im Jahr 2022 weitestgehend gehalten. Wesentliche Veränderungen im Personalbestand sind nicht vorgesehen. Infolge der vorhandenen Kapazitäten sind in den nächsten Jahren keine größeren Investitionen notwendig.

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

Die Geschäftsführung weist darauf hin, dass bei zukunftsbezogenen Aussagen die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können.

Aus unserer Sicht existieren gegenwärtig keine erkennbaren Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden würden. Es ist uns gelungen, trotz der Corona-Krise genügend Aufträge zu akquirieren, um die Basis für einen guten Geschäftsverlauf im Jahr 2021 zu legen. Diese Basis konnte für das Jahr 2022 weiter ausgebaut werden.

Die Analyse zeigt, dass die Auftragslage stabil ist und die Auftragseingänge weiter erhöht werden konnten. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir in den letzten Jahren viel Wert daraufgelegt haben, speziell unsere Kalkulations- und Angebotsabteilung personell zu verstärken, sodass ein genügend hohes Anfragevolumen bearbeitet werden kann. Dies hat zur Folge, dass der Anteil der gewonnenen Ausschreibungen weiter gesteigert werden konnte.

Die weitere Steigerung der Leistung wird sich bei normalen Geschäftsverlauf positiv auf unsere Kostenstruktur auswirken. Wir gehen daher davon aus, dass bei einem normalen Geschäftsverlauf in den folgenden Jahren ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden kann.

Aufgrund der aktuellen Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation sind Liquiditätsrisiken derzeit nicht erkennbar.

2. Chancenbericht

Der Aufbau des zweiten Produktionsstandortes in Gardelegen war verbunden mit einer personellen Verstärkung unserer Projektabteilung, die die Abarbeitung der Aufträge steuert. Darüber hinaus wurden die logistischen Abläufe im Unternehmen neu strukturiert, um die Zusammenarbeit beider Standorte weiter zu optimieren. Infolge der Auswirkungen der Pandemie konnten, die sich daraus ergebenen Vorteile jedoch noch nicht in vollem Umfang umgesetzt werden. Die eingeleiteten Maßnahmen werden aber dazu beitragen, dass auf Grundlage einer guten Auftragslage die Auslastung der Produktion optimaler gestaltet werden kann. Die Maßnahmen werden auch positive Effekte auf die Termintreue und auf die Qualität unserer Erzeugnisse haben.

3. Gesamtaussage

Durch die Ausweitung unserer produktiven Kapazitäten in Verbindung mit der Optimierung unserer Organisation und unserer Strukturen sehen wir uns auch in Bezug auf unseren Wettbewerb für die nächsten Jahre gut gerüstet. Der vorhandene Auftragsbestand sichert, dass die Produktion voll ausgelastet werden kann, was sich positiv auf die Entwicklung der Produktivität auswirken wird. Darüber hinaus haben wir in den letzten Jahren viel Wert auf die Qualifizierung unserer Projektabteilung gelegt. Wir sind in der Lage, Projekte professionell abzuwickeln. Um die Wirtschaftlichkeit zu sichern, wurde vor allem das Nachtragswesen neu strukturiert, sodass gesichert ist, dass Abweichungen vom Leistungsverzeichnis sofort erkannt und im Rahmen von Nachträgen gegenüber den Auftraggebern geltend gemacht werden. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die geplanten Erträge pro Auftrag erwirtschaftet werden. Bei normalem Geschäftsverlauf können die geplanten Ergebnisse erwirtschaftet werden, was sich auch positiv auf die finanzielle Lage unseres Unternehmens auswirken wird.

4. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzierungsinstrumenten zählen insbesondere Forderungen, Verbindlichkeiten und unsere Kontokorrentlinie bei der Sparkasse Altmark West.

Unser Unternehmen verfügt über einen solventen Kundenstamm, sodass Forderungsausfälle in der Regel selten vorkommen. Für erkennbare Risiken werden grundsätzlich entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen.

Die Verbindlichkeiten bewegen sich im üblichen Rahmen. Sie werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsziele bezahlt.

Der kurzfristige Bereich wird über die bestehende Kontokorrentlinie der Sparkasse Altmark West finanziert. Der zur Verfügung stehende Kontokorrentrahmen gewährleistet, dass das Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen in vollem Umfang nachkommen kann.

Gardelegen, den 18.04.2023

gez. Maik Niebuhr

gez. Michael Niebuhr

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Niebuhr Stahlglastechnik GmbH, Hansestadt Gardelegen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Niebuhr Stahlglastechnik GmbH, Hansestadt Gardelegen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Niebuhr Stahlglastechnik GmbH, Hansestadt Gardelegen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt - Zeitraum zwischen Jahresabschlusserstellung und Jahresabschlussprüfung

Wir weisen darauf hin, dass der Jahresabschluss mit Datum vom 18. April 2023 erstellt wurde, unser Bestätigungsvermerk indes mit Datum vom 27. Mai 2024 datiert. Wir haben uns durch geeignete Prüfungshandlungen davon überzeugt, dass die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage - wie sie sich im Jahresabschluss und im Lagebericht darstellt - weiterhin ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 wiedergibt. Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss ist diesbezüglich nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Chemnitz, den 27. Mai 2024

A.V.A.T.I.S. Audit mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Schmidt, Wirtschaftsprüfer