Apotheken- und Ärzte-Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH

Stuttgart

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

	Stand am 31.12.2019	Stand am 31.12.2018
	EUR	EUR
1. Barreserve
Kassenbestand	15.125,91	58.556,06
2. Forderungen an Kunden	144.094.446,34	139.215.905,52
darunter:
an Finanzdienstleistungsinstitute EUR 40.033.251,26 (i. V. EUR 41.226.599,86)
3. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	36.244,00	69.771,00
b) Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	1.153.432,00
	36.244,00	1.223.203,00
4. Sachanlagen	57.422,00	63.308,00
5. Sonstige Vermögensgegenstände	584.198,78	680.762,47
6. Rechnungsabgrenzungsposten	4.534,29	10.580,01
	144.791.971,32	141.252.315,06

Passiva

	Stand am 31.12.2019	Stand am 31.12.2018
	EUR	EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
täglich fällig	32.062.885,81	35.181.590,19
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden andere Verbindlichkeiten
täglich fällig	104.916.887,38	97.630.078,02
darunter:
gegenüber Finanzdienstleistungsinstituten EUR 0,00 (i. V. EUR 43.067,88)
3. Sonstige Verbindlichkeiten	534.110,88	599.062,70
4. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.173.275,00	1.157.075,00
b) Steuerrückstellungen	426.851,18	557.092,84
c) andere Rückstellungen	591.658,00	601.972,00
	2.191.784,18	2.316.139,84
5. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital	300.000,00	300.000,00
b) Kapitalrücklage	3.205.731,00	3.205.731,00
c) Bilanzgewinn	1.580.572,07	2.019.713,31
	5.086.303,07	5.525.444,31
	144.791.971,32	141.252.315,06
Eventualverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen	389.825.033,87	351.461.558,81

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019

	2019	2018
	EUR	EUR
1. Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften	12.829.767,95	12.113.287,27
2. Zinsaufwendungen	329.024,25	318.221,21
	12.500.743,70	11.795.066,06
3. Sonstige betriebliche Erträge	1.533.209,82	2.407.504,85
4. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter	3.132.876,73	3.156.275,37
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	599.504,18	674.176,67
darunter:
für Altersversorgung EUR 30.851,05 (i. V. EUR 128.860,99)
b) andere Verwaltungsaufwendungen	6.836.999,09	6.251.852,31
	10.569.380,00	10.082.304,35
5. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen	1.230.919,25	1.241.517,13
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	28.485,25	0,02
7. Erträge aus Zuschreibung zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft	39.098,65	143.831,22
8. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit	2.244.267,67	3.022.580,63
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	661.620,60	1.001.184,32
10. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 6 ausgewiesen	2.075,00	1.683,00
11. Jahresüberschuss/Bilanzgewinn	1.580.572,07	2.019.713,31

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

der Apotheken- und Ärzte-Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH, Stuttgart

Rechnungslegungsgrundsätze

Die Apotheken- und Ärzte-Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH, Stuttgart, eingetragen beim Amtsgericht Stuttgart unter HRB 25399, gilt gemäß § 340a Abs. 1 HGB i. V. m. § 340a Abs. 4 HGB als große Kapitalgesellschaft.

Der Jahresabschluss ist nach den Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches, den ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes und den ergänzenden Vorschriften der RechKredV aufgestellt worden.

Die auf die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den §§ 242 ff. und § 340 ff. HGB sowie der RechKredV in der aktuellen Fassung. Vom Wahlrecht des § 265 Abs. 8 HGB wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit Gebrauch gemacht.

Im Hinblick auf die Gliederung, den Ausweis, den Ansatz und die Bewertung entspricht der Jahresabschluss den Vorjahresgrundsätzen.

Allen am Bilanzstichtag bestehenden Risiken, soweit sie bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses erkennbar waren, ist durch Bildung ausreichender Rückstellungen und Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Unter den Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden werden sämtliche Forderungen bzw. Verbindlichkeiten, die unmittelbar aus Geschäftsbeziehungen im Zusammenhang mit dem Factoringgeschäft resultieren, ausgewiesen.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Im Einzelnen werden folgende Bewertungsgrundsätze angewandt:

Die Barreserven und die Forderungen an Kreditinstitute werden mit ihrem Nominalwert bilanziert.

Die Forderungen an Kunden werden mit dem Nennwert angesetzt. Erkennbare Risiken sind angemessen durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Forderungen an Kunden aus Überzahlungen werden, soweit ein Ausfall überwiegend wahrscheinlich ist, einzelwertberichtigt und für alle verbleibenden Forderungen das allgemeine Ausfallrisiko anhand einer Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Anlagewerte und Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige, lineare Abschreibungen bewertet.

Die Ermittlung der Abschreibungen basiert im Wesentlichen auf wirtschaftlichen Grundsätzen. Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode. Geringwertige Wirtschaftsgüter im Sinne des § 6 Abs. 2 EStG werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe als Aufwand erfasst, ihr Abgang wird unterstellt.

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Bilanzstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe hierfür nicht mehr bestehen, so wird der Betrag dieser Abschreibungen im Umfang der Werterhöhung unter Berücksichtigung der Abschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, zugeschrieben.

Die sonstigen Vermögensgegenstände werden mit Ausnahme der Rückdeckungsversicherungen mit dem Nennwert angesetzt.

Die Rückdeckungsversicherungen sind zum Zeitwert bilanziert. Der beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten gemäß § 255 Abs. 4 Satz 3 HGB und besteht aus dem Deckungskapital zuzüglich eines gegebenenfalls vorhandenen Guthabens aus Beitragsrückerstattung (so genannte unwiderrufliche Überschussbeteiligung).

Als aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, welche Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag darstellen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, gegenüber Kunden sowie die sonstigen Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Pensionsverpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (PUC-Methode) ermittelt. Bei der Festlegung des laufzeitkongruenten Rechnungszinssatzes wird in Anwendung des Wahlrechts nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB seit dem 31. Dezember 2016 der von der Deutschen Bundesbank ermittelte und veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre verwendet, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt.

Der zum Bilanzstichtag verwendete Rechnungszinssatz beträgt 2,71 %. Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich zum 31. Dezember 2019 im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB in Höhe von Euro 126.510,00.

Zukünftig erwartete Rentensteigerungen und Fluktuationsraten werden bei der Ermittlung der Verpflichtung berücksichtigt. Dabei wird derzeit von einer jährlichen Rentenanpassung von 1,0 % (im Vorjahr 2,0%) und von einer Fluktuationsrate von 1,0 % ausgegangen.

Die Steuer- und anderen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der von der Deutschen Bundesbank zum Bilanzstichtag ermittelt wurde, abgezinst.

Erfolgswirkungen aus der Änderung des Diskontierungssatzes, Zeitwertänderungen des Deckungsvermögens und laufende Erträge des Deckungsvermögens werden im Finanzergebnis gezeigt.

Angaben zur Bilanz

Es bestehen Kompensationsvereinbarungen mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank eG, der DZ Bank AG sowie der HSBC Trinkhaus & Burkhardt AG, die die Voraussetzungen des § 10 RechKredV erfüllen. Zum Bilanzstichtag wurden täglich fällige Forderungen in Höhe von Euro 68.776.172,73 mit täglich fälligen Verbindlichkeiten verrechnet.

Im Jahr 2019 ergibt sich folgende Fristengliederung der Forderungen:

	Restlaufzeit
	bis drei Monate	mehr als drei Monate bis ein Jahr	mehr als ein Jahr bis fünf Jahre	mehr als fünf Jahre	Gesamt
	TEuro	TEuro	TEuro	TEuro	TEuro
Forderungen an Kunden	144.094	0	0	0	144.094
Vorjahr	139.216	0	0	0	139.216

Die Wertberichtigungen sind in den Forderungen an Kunden mit einer Restlaufzeit bis drei Monate berücksichtigt.

Im Posten Forderungen an Kunden sind Forderungen an verbundene Unternehmen in unverbriefter Form in Höhe von Euro 40.033.251,26 enthalten. Davon entfallen Euro 40.000.000,00 auf eine Forderung mit unbestimmter Laufzeit aus einem Darlehensvertrag. Der Forderungsbetrag wird in den Forderungen an Kunden mit einer Restlaufzeit bis drei Monate ausgewiesen.

Sämtliche Rechte und Ansprüche aus dem Ankauf von Forderungen sind an die refinanzierenden Banken als Sicherheiten (Globalzession) abgetreten.

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Anlagespiegel (Anlage 4).

In den Sachanlagen sind im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit genutzte andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung mit einem Buchwert von Euro 57.422,00 enthalten.

Die Abschreibung des Firmenwertes über eine voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer von 15 Jahren wurde gewählt, da das erworbene Know-how und die Kundenbeziehungen eine langanhaltende, ausdauernde Basis für eine positive Geschäftsbeziehung in der Zukunft darstellen.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen der Aktivwert der Rückdeckungsversicherung (Euro 355.508,31) sowie Steuerforderungen (Euro 193.777,04) enthalten.

Die sonstigen Vermögensgegenstände haben in Höhe von Euro 355.508,31 eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Nach dem Temporary-Konzept in der Ausgestaltung des BilMoG werden die latenten Steuern als Differenz zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen für alle Bilanzposten separat berechnet, wobei nur diejenigen Differenzen Berücksichtigung finden, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen.

Die Bewertung der temporären Differenzen erfolgt mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz im jeweils zu erwartenden Zeitpunkt des Abbaus der jeweiligen Differenzen. Für das Geschäftsjahr 2019 beträgt der Steuersatz für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer insgesamt 30,74 %.

Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. In 2019 ergab sich ein Überhang an aktiven latenten Steuern von Euro 133.163,08. Dieser resultiert aus Ansatz- und Bewertungsunterschieden in den Rückstellungen und wurde in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB in 2019 nicht aktiviert.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten (§ 340d HGB i. V. m. § 9 RechKredV, § 285 Nr. 1 und Nr. 2 HGB) ergeben sich wie folgt:

	Restlaufzeit
	bis drei Monate	mehr als drei Monate bis ein Jahr	mehr als ein Jahr bis fünf Jahre	mehr als fünf Jahre	Gesamt
	TEuro	TEuro	TEuro	TEuro	TEuro
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten	32.063	0	0	0	32.063
Vorjahr	35.182	0	0	0	35.182
gegenüber Kunden	104.917	0	0	0	104.917
Vorjahr	97.630	0	0	0	97.630
Sonstige	534	0	0	0	534
Vorjahr	599	0	0	0	599
Summe	137.514	0	0	0	137.514
Vorjahr	133.411	0	0	0	133.411

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Globalzession der Forderungen aus Factoring in voller Höhe gesichert.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind zum Teil durch Eigentumsvorbehalte gesichert. Im Wesentlichen beinhalten die sonstigen Verbindlichkeiten die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von Euro 110.431,80 und Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von Euro 418.597,35.

	Euro
Die anderen Rückstellungen betragen	591.658,00
davon entfallen auf
Personal	333.258,00
Ungewisse Verbindlichkeiten	111.600,00
Jahresabschluss und Prüfung	62.200,00
Künftige Betriebsprüfungen	38.000,00
Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen	34.000,00
Berufsgenossenschaft	10.500,00
Sonstige	2.100,00

Gemäß Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 28. Mai 2019 erfolgte aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres entsprechend dem Vorschlag der Geschäftsführung eine Vollausschüttung in Höhe von Euro 2.019.713,31.

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt und gliedert sich nach der Staffelmethode.

Die Zinsaufwendungen enthalten Aufwendungen in Höhe von Euro 36.911,00 aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich im Wesentlichen in Erträge aus Digitalisierung, Korrekturzeichen, Auswertungen und Statistiken (Euro 483.471,06), periodenfremde Erträge aus der Auflösung von verjährten Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen (Euro 479.198,90) und der Weiterbelastung von Aufwendungen an verbundene Unternehmen (Euro 430.430,50).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belasten in voller Höhe das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.

Sonstige Angaben

Die Eventualverbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und aus Gewährleistungsvertragen in Höhe von Euro 389.825.033,87 (Vj. Euro 351.461.558,81). Die Gesellschaft haftet gesamtschuldnerisch gegenüber Kreditinstituten für Verbindlichkeiten von Gruppenunternehmen. Der gesamte Kreditrahmen der Gruppenunternehmen wurde im Geschäftsjahr von Euro 450.000.000,00 auf insgesamt Euro 500.000.000,00 erhöht. Das Risiko der Inanspruchnahme aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen ist derzeit nicht erkennbar.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus langfristigen Miet-, Leasing- und sonstigen Dienstleistungsverträgen beträgt zum Stichtag insgesamt Euro 4.827.546,27. Davon entfallen auf verbundene Unternehmen Euro 4.419.637,12.

Die Gesellschaft beschäftigte während des Geschäftsjahres 63 (Vj. 61) Angestellte und 24 (Vj. 18) Aushilfen.

Geschäftsführer waren im Geschäftsjahr:

	Herr Markus Kinkel, Kaufmann, Stuttgart
	Herr Konrad Bommas, Dipl.-Ökonom, Stuttgart
	Herr Dr. Jochen Pfänder, Kaufmann, Frankfurt am Main

Die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführer sowie früherer Organe unterbleibt gemäß § 286 Abs. 4 HGB.

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt Euro 23.100,00 (Abschlussprüfungsleistungen: Euro 22.400,00, sonstige Leistungen: Euro 700,00).

Der Jahresabschluss wird in den Konzernabschluss der PROFI Erste Projektfinanzierungs- und Beteiligungsgesellschaft AG, Zürich, Schweiz, einbezogen.

Sonstige Angaben

Nach dem Bilanzstichtag kam es zunächst im Januar 2020 in China zu einer sprunghaften Ausweitung von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) und der dadurch ausgelösten Krankheit COVID-19. Während sich in China die Lage stabilisiert hat, steigen seit Februar 2020 die Infektionszahlen im Rest der Welt massiv an. Deutschland liegt in der Gruppe der am stärksten betroffenen Länder, verzeichnet allerdings bislang im internationalen Vergleich wenig Todesfälle verglichen mit der Anzahl der Infektionen.

Um die Zahl schwerer Krankheitsverläufe zu begrenzen, überdurchschnittliche Sterblichkeiten durch Überforderung des Gesundheitssystems zu verhindern und Zeit für die Entwicklung von Impfstoffen zu gewinnen, wurden weltweit und auch in Deutschland einschneidende Regelungen getroffen, u. a. restriktive Quarantänemaßnahmen, Schließung von Kindertagesstätten/Schulen, Veranstaltungsverbote, Schließung von Einzelhandel und Restaurants sowie Ausgangsbegrenzungen. Diese Maßnahmen haben zu einer deutlichen Reduktion der Neuinfektionsfälle geführt, so dass bereits erste Lockerungen der Beschränkungen vorgenommen wurden. Es bleibt abzuwarten, ob die Lockerungen trotz flankierender Maßnahmen (wie der allgemeinen Maskenpflicht oder der vor der Einführung befindlichen "Corona-App") nicht zu einer zweiten Infektionswelle mit neuerlichem Bedarf an Beschränkungen führen.

Aus dieser Situation ergeben sich eine Reihe von Risiken, die nach heutigem Kenntnisstand zu einem geringeren Umsatz im Geschäftsbereich der Ärzteabrechnung führen werden. Die bereits eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen werden diesen Effekt nicht vollständig auffangen können, sodass in der Folge in 2020 ein unterplanmäßiger aber weiterhin positiver Jahresüberschuss erwartet wird.

Die Finanzlage dürfte sich nach aktuellen Erkenntnissen kurzfristig nicht wesentlich verändern, da Liquiditätsbelastungen (z.B. durch steigenden Vorfinanzierungsbedarf der Kunden) Liquiditätsentlastungen (insbes. durch rückläufige Abrechnungsvolumina) entgegenstehen. Die Gruppenunternehmen haben dennoch vorsorglich im April 2020 mit der Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG, Düsseldorf, eine bis zum 30.11.2020 befristete Erhöhung des Kreditrahmens um Euro 50.000.000,00 vereinbart, so dass der insgesamt bei drei Banken zur Verfügung stehende Kreditrahmen bis zu diesem Datum Euro 550.000.000,00 beträgt. Mit der Normalisierung der wirtschaftlichen Tätigkeiten und der damit erwarteten Erholung des Geschäfts ist die Liquiditätsausstattung der Gruppenunternehmen zu überprüfen und ggf. anzupassen.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung mit Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

Stuttgart, 30. April 2020

Markus Kinkel, Geschäftsführer

Konrad Bommas, Geschäftsführer

Dr. Jochen Pfänder, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand am 1.1.2019	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Anlagewerte
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	323.584,95	0,00	0,00	323.584,95
2. Geschäfts- oder Firmenwert	17.301.486,32	0,00	17.301.486,32	0,00
	17.625.071,27	0,00	17.301.486,32	323.584,95
II. Sachanlagen
1. Betriebs- und Geschäfts-Ausstattung	1.088.765,23	20.158,27	0,00	1.108.923,50
2. Geringwertige Wirtschaftsgüter	0,00	17.915,98	17.915,98	0,00
	1.088.765,23	38.074,25	17.915,98	1.108.923,50
	18.713.836,50	38.074,25	17.319.402,30	1.432.508,45

	Kumulierte Abschreibungen
	Stand am 1.1.2019	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Anlagewerte
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	253.813,95	33.527,00	0,00	287.340,95
2. Geschäfts- oder Firmenwert	16.148.054,32	1.153.432,00	17.301.486,32	0,00
	16.401.868,27	1.186.959,00	17.301.486,32	287.340,95
II. Sachanlagen
1. Betriebs- und Geschäfts-Ausstattung	1.025.457,23	26.044,27	0,00	1.051.501,50
2. Geringwertige Wirtschaftsgüter	0,00	17.915,98	17.915,98	0,00
	1.025.457,23	43.960,25	17.915,98	1.051.501,50
	17.427.325,50	1.230.919,25	17.319.402,30	1.338.842,45

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2019	Stand am 31.12.2018
	EUR	EUR
I. Immaterielle Anlagewerte
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	36.244,00	69.771,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	1.153.432,00
	36.244,00	1.223.203,00
II. Sachanlagen
1. Betriebs- und Geschäfts-Ausstattung	57.422,00	63.308,00
2. Geringwertige Wirtschaftsgüter	0,00	0,00
	57.422,00	63.308,00
	93.666,00	1.286.511,00

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

I. Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell der Apotheken- und Ärzte-Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH (nachfolgend Dr. Güldener GmbH) ist zum einen die Durchführung der Abrechnung von Apotheken gegenüber den Kostenträgern (überwiegend Krankenkassen) sowie Herstellern. Hierfür werden von der Dr. Güldener GmbH die von den Kunden übermittelten Rezepte digitalisiert, gegenüber den Kostenträgern und Herstellern abgerechnet und anschließend das Forderungsmanagement durchgeführt. Ferner übernimmt die Dr. Güldener GmbH teilweise die Vorfinanzierung der Forderungen und erbringt im Zusammenhang mit der Abrechnung gegenüber den Kunden weitere Dienstleistungen (Unterstützung bei Einreden der Kostenträger etc.).

Darüber hinaus wird die Abrechnung von Ärzten gegenüber deren Patienten durchgeführt. Die Forderungen werden hierfür von den Kunden angedient und durch die Dr. Güldener GmbH vorfinanziert. Ferner übernimmt die Dr. Güldener GmbH das Rechnungs- und Forderungsmanagement und erbringt im Zusammenhang mit der Abrechnung gegenüber den Kunden und Patienten weitere Dienstleistungen (Rechnungsprüfung, Unterstützung bei Einreden der Kostenträger, Patiententeilzahlungsangebote etc.).

Soweit Vorfinanzierungsleistungen erbracht werden, erfolgt dies im Rahmen eines Forderungsankaufs (Factoring).

Die Dr. Güldener GmbH erbringt ihre Dienstleistungen an den Standorten Stuttgart, Halle/Saale und Frankfurt am Main und ist bundesweit tätig.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

a) Allgemeine Wirtschaftslage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich die deutsche Wirtschaft erwartungsgemäß positiv entwickelt. Die Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stiegen von Euro 239,4 Mrd. in 2018 auf Euro 251,9 Mrd. in 2019, was einem Zuwachs von 5,3 % entspricht. Die darin enthaltenen Ausgaben für Arzneimittel sind mit einem Zuwachs von 5,4 % vergleichbar angestiegen von Euro 41,2 Mrd. in 2018 auf Euro 43,4 Mrd. in 2019.

Das Zinsniveau ist in 2019 nahezu unverändert auf dem niedrigen Vorjahresniveau geblieben. Hiervon profitierte die Dr. Güldener GmbH durch günstige Refinanzierungskosten.

Für die kommenden Jahre gehen wir nur von stagnierenden bzw. allenfalls leicht steigenden Umsätzen im Bereich der Arzneimittelverordnungen/Hilfsmitteln aus. Die Einkommenssituation der Apotheken wird dadurch unverändert schlecht bleiben, so dass sich das Apothekensterben weiter fortsetzen wird.

Privatärztliche Leistungen verzeichnen unverändert ein moderates Wachstum. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend weiterhin anhält.

b) Entwicklung in der Factoring-Branche

Nach steigenden Umsatzzahlen in 2018 haben sich die Factoringumsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes e.V. im Jahr 2019 nach ersten Erhebungen erneut um rund 13,9 % auf ein Volumen von Euro 275,5 Mrd. erhöht. Diese Entwicklung zeigt die hohe und weiter steigende Bedeutung des Factorings als Finanzdienstleistung. Gerade bei mittelständischen Unternehmen gewinnt diese Art der Finanzdienstleistung immer mehr an Bedeutung.

Der Wettbewerb im Bereich der Apothekenabrechnung ist unverändert sehr stark und, da alle Apotheken bereits über Abrechnungsdienstleister abrechnen, durch starken Preisdruck geprägt.

In der ärztlichen Abrechnung werden Abrechnungsdienstleister bislang nur von einem Teil der Ärzte eingesetzt. Folgende Faktoren sprechen dafür, dass die Verbreitung hier tendenziell zunimmt:

•	Zunehmende Komplexität der Abrechnung
•	Immer restriktiveres Prüfverhalten der Kostenträger
•	Nutzung von Factoring-Dienstleistungen als alternativem Finanzierungsmodell und Möglichkeit zur Fokussierung auf die Kernkompetenzen

Der Wettbewerb ist ebenfalls stark, wenn auch deutlich geringer ausgeprägt als im Apothekenbereich.

Das Unternehmen behauptet sich in beiden Geschäftsfeldern weitgehend erfolgreich durch seine Ausrichtung als zuverlässiger Dienstleister mit langjähriger Erfahrung und guter Produktqualität.

2. Geschäftsverlauf und Lage

Der Geschäftsverlauf in 2019 und die Lage der Dr. Güldener GmbH sind als gut zu beurteilen.

a) Ertragslage

Aufgrund des gestiegenen Abrechnungsvolumens verzeichnete die Dr. Güldener GmbH in 2019 einen Anstieg der Gebührenerträge. Die Zinserträge erhöhten sich in diesem Zusammenhang in 2019 um 5,9 % auf Euro 12,8 Mio. (Vorjahr Euro 12,1 Mio.). Die Zinsaufwendungen blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert bei Euro 0,3 Mio. Insgesamt konnte das Zinsergebnis somit im Vergleich zum Vorjahr (Euro 11,8 Mio.) um 6,0 % auf Euro 12,5 Mio. gesteigert werden.

Das Unternehmen konnte seine Stellung im Markt weitgehend halten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr (Euro 2,4 Mio.) im Wesentlichen wegen des Wegfalls von einmaligen Erträgen aus Schadenersatzzahlungen um Euro -0,9 Mio. auf insgesamt Euro 1,5 Mio.

Die Gesamtkosten haben sich in 2019 im Wesentlichen aufgrund des Anstiegs bei Konzernumlagen, Werbe- und Vertriebskosten sowie Fremdleistungen für die Anwendungsentwicklung insgesamt erhöht. Die Konzernumlagen stiegen um Euro 0,3 Mio. auf insgesamt Euro 3,0 Mio. aufgrund höherer Umlagen für Marketing/Vertrieb und Kosten für die Anwendungsentwicklung. Der Personalaufwand hingegen reduzierte sich leicht um insgesamt Euro 0,1 Mio.

Die Risikokosten - Kosten für Forderungsabschreibungen und Wertberichtigungen - sind gegenüber dem Vorjahr um Euro 0,1 Mio. gestiegen, da sich die Auflösung von Einzel Wertberichtigungen gegenüber dem Vorjahr vermindert hat.

Der Anstieg im Zinsergebnis wurde durch den Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge sowie durch den Anstieg der Gesamtkosten überkompensiert, so dass der Jahresüberschuss um Euro -0,4 Mio. auf Euro 1,6 Mio. zurückging. Dieser liegt oberhalb des geplanten Jahresergebnisses für 2019. Die Umsatzrendite ist in diesem Zusammenhang von 16,7 % auf 12,3 % gefallen.

Die Ertragslage ist als gut zu bezeichnen.

b) Finanzlage

Die Finanzierung des Unternehmens erfolgt mittels Eigenkapital und im Rahmen bestehender ausreichend dotierter Kreditlinien. Die Zinsen sind dabei kurzfristig variabel.

Die der Dr. Güldener GmbH und den im Rahmen der Dr. Güldener-Firmengruppe verbundenen Unternehmen insgesamt zur Verfügung stehende Kreditlinie bei Kreditinstituten wurde in 2019 von Euro 450,0 Mio. auf insgesamt Euro 500,0 Mio. bei drei Banken erhöht. Hiervon waren zum Jahresende rd. Euro 78,1 Mio. nicht ausgenutzt.

Die Investitionstätigkeit lag in 2019 mit TEuro 38 leicht unter dem Vorjahresniveau (TEuro 73) und erfolgte überwiegend im Bereich Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Die Finanzlage der Dr. Güldener GmbH ist gut. Anfallende Fälligkeiten können jederzeit bedient werden.

c) Vermögenslage

Das Unternehmen weist zum Berichtsjahresende 2019 eine Bilanzsumme von Euro 144,8 Mio. aus. Im Vergleich zum Vorjahr (Euro 141,3 Mio.) hat sich diese um Euro 3,5 Mio. erhöht.

Auf der Aktivseite sind die Forderungen an Kunden stichtagsbedingt um Euro 4,9 Mio. auf insgesamt Euro 144,1 Mio. angestiegen. Die sich aus den Bilanzwerten ergebende Kennzahl zur durchschnittlichen Forderungslaufzeit blieb mit 18,4 Tagen unverändert zum Vorjahr. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden erhöhten sich um Euro 7,3 Mio. auf insgesamt Euro 104,9 Mio. Der Finanzierungsbedarf aus dem Factoringgeschäft hat sich somit insgesamt um Euro -2,4 Mio. vermindert.

Das Anlagevermögen beträgt Euro 0,1 Mio. und ist gegenüber den Vorjahr (Euro 1,3 Mio.) um Euro -1,2 Mio. zurückgegangen. Der Firmenwert aus der Rechtsformumwandlung (Vorjahr Euro 1,2 Mio.) wurde im aktuellen Geschäftsjahr vollständig abgeschrieben. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben sich gegenüber Vorjahr (Euro 0,7 Mio.) um Euro -0,1 Mio. auf insgesamt Euro 0,6 Mio. vermindert. Der Rückgang ist im Wesentlichen durch Auszahlungen aus den Rückdeckungsversicherungen begründet. Der Finanzierungsbedarf der Aktiva ohne Kundenforderungen hat sich um insgesamt Euro -1,3 Mio. vermindert.

Auf der Passivseite der Bilanz verminderten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um Euro -3,1 Mio. auf insgesamt Euro 32,1 Mio. gegenüber Vorjahr (Euro 35,2 Mio.). Die sonstigen Verbindlichkeiten verminderten sich zum Vorjahr leicht um Euro -0,1 Mio. auf insgesamt Euro 0,5 Mio. Auch bei den Rückstellungen war ein leichter Rückgang um Euro -0,1 Mio. auf insgesamt Euro 2,2 Mio. zu verzeichnen.

Das Eigenkapital verminderte sich aufgrund des gesunkenen Jahresergebnisses 2019 in Höhe von Euro 1,6 Mio. abzüglich der in 2019 vorgenommene Ausschüttung des Vorjahresgewinnes (Euro 2,0 Mio.) um insgesamt Euro -0,4 Mio. Die Eigenkapitalquote ging in diesem Zusammenhang von 3,9 % auf 3,5 % zurück.

Die Vermögenslage ist als gut zu beurteilen.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

a) Risikomanagementsystem

Aus dem Factoring-Geschäft ergeben sich verschiedene Risiken, denen die Dr. Güldener GmbH durch Identifikation, Bewertung, Begrenzung, fortlaufende Überwachung und konsequente Maßnahmen Rechnung trägt.

Die Geschäftsführung ist für die Risikosteuerung zuständig. Sie wird durch die Risikocontrolling-Funktion, die Mitarbeiter der Fachabteilungen und externe Berater unterstützt. Die Steuerung aller wesentlichen Risiken erfolgt unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit. Die Risikostrategie wurde auf der Grundlage der Geschäftsstrategie und in Anbetracht der Risikotragfähigkeit entwickelt.

Die Dr. Güldener GmbH hat umfangreiche Risikoüberwachungssysteme implementiert, die frühzeitig greifen. Mit standardisierten Reports wird die Geschäftsführung von den Fachabteilungen regelmäßig und zeitnah informiert. Ferner werden laufend neue Berichte zur Risikofrüherkennung entwickelt.

Schließlich sind die Mitarbeiter der Dr. Güldener GmbH, die in risikorelevanten Geschäftsbereichen tätig sind, sensibilisiert und unterrichten direkt die Geschäftsführung über risikobehaftete Entwicklungen.

Das eingesetzte Risikomanagementsystem entspricht den gesetzlichen Anforderungen und erfüllt dementsprechend die Anforderungen der MaRisk. Die Ermittlung der Risikotragfähigkeit ergab in 2019 zu jeder Zeit eine ausreichende Risikodeckungsmasse.

b) Risiken aus der weltweiten Pandemie im Zusammenhang mit dem Coronavirus

Nach dem Bilanzstichtag kam es zunächst im Januar 2020 in China zu einer sprunghaften Ausweitung von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) und der dadurch ausgelösten Krankheit COVID-19. Während sich in China die Lage stabilisiert hat, steigen seit Februar 2020 die Infektionszahlen im Rest der Welt massiv an. Deutschland liegt in der Gruppe der am stärksten betroffenen Länder, verzeichnet allerdings bislang im internationalen Vergleich wenig Todesfälle verglichen mit der Anzahl der Infektionen. Am 11. März 2020 wurde von der WHO die Verbreitung des Coronavirus als Pandemie eingestuft.

Um die Zahl schwerer Krankheitsverläufe zu begrenzen, überdurchschnittliche Sterblichkeit durch Überforderung des Gesundheitssystems zu verhindern und Zeit für die Entwicklung von Impfstoffen zu gewinnen, wurden weltweit und auch in Deutschland einschneidende Regelungen getroffen, u. a. restriktive Quarantänemaßnahmen, Schließung von Kindertagesstätten/Schulen, Veranstaltungsverbote, Schließung von Einzelhandel und Restaurants sowie Ausgangsbegrenzungen. Diese Maßnahmen haben zu einer deutlichen Reduktion der Neuinfektionsfälle geführt, so dass bereits erste Lockerungen der Beschränkungen vorgenommen wurden. Es bleibt abzuwarten, ob die Lockerungen trotz flankierender Maßnahmen (wie der allgemeinen Maskenpflicht oder der vor der Einführung befindlichen "Corona-App") nicht zu einer zweiten Infektionswelle mit neuerlichem Bedarf an Beschränkungen führen.

Die Corona-Pandemie wird deutliche Spuren in der Wirtschaft hinterlassen. So gehen beispielsweise die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten für Deutschland von einem Minus von 4,2 % in 2020 aus. Dies wäre die schwerste Rezession seit der Finanz- und Wirtschaftskrise vor mehr als zehn Jahren. Die Corona-Krise wird laut dem Gutachten auch deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. In der Spitze werde die Arbeitslosenquote auf 5,9 % und die Zahl der Kurzarbeiter auf 2,4 Millionen hochschnellen. Für das kommende Jahr sagen die Institute jedoch eine Erholung und ein Wachstum von 5,8 % voraus. Der Internationalen Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2020 gar einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland in Höhe von 7,0 %. Für die Euro-Zone erwartet der IWF ein Minus von 7,5 %. Auch der IWF geht allerdings für 2021 von einer zügigen wirtschaftlichen Erholung aus. Voraussetzung ist, dass die Pandemie im zweiten Halbjahr nach und nach gestoppt und die weitgehende Ausgangsbeschränkung gelockert wird. In seinem (optimistischen) Basisszenario prognostiziert der IWF dann eine Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten und ein Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 5,2 %.

Aus dieser Situation ergeben sich eine Reihe von Risiken:

•

Mitarbeiter können sich im Betrieb oder auf dem Weg zur Arbeit mit dem Coronavirus infizieren und ggf. schwer erkranken. Das Risiko schwerer Erkrankungen betrifft insbes. ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Jüngere und gesunde Menschen sind eher gering betroffen.

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Für das operative Geschäft können wesentliche Risiken bis hin zur temporären Einstellung von Teilbetrieben entstehen, wenn viele Mitarbeiter zeitgleich erkranken und/oder aus anderen Gründen (insbes. Quarantänemaßnahmen) nicht mehr in die Betriebsstätten kommen und dies nicht durch die weitreichend eingerichteten Möglichkeiten für Home-Office-Tätigkeit abgefangen werden kann. Diese Risiken betreffen insbesondere papiergebundene Prozesse, da diese nicht aus dem Home-Office erledigt werden können.

•

Das Umsatzvolumen im Geschäftsbereich Ärzte wird sich nicht wie geplant entwickeln, da es zu Schließungen von Praxen kam und weiter kommen kann, nicht notwendige Behandlungen verschoben werden, die Patienten aufgrund von Quarantäne bzw. Ausgangssperren nicht mehr zur Behandlung gehen können und/oder die Gewinnung von Neukunden nur eingeschränkt möglich ist.

•

Die allgemeine wirtschaftliche Situation ist durch die Corona-Pandemie bereits stark belastet und die weitere Entwicklung in hohem Maße unsicher. Die Bundesregierung hat zwar einen Rettungsschirm beschlossen, aber man erwartet mindestens vergleichbare Auswirkungen zur globalen Finanzkrise von 2008. Hieraus und aus dem Anstieg der Sterblichkeit können sich höhere Ausfallraten für Beitreibungskosten ergeben (nur im Bereich Ärzte).

•

Die Liquidität könnte durch ein verändertes Verhalten bei Auszahlungen an Kunden oder Einzahlungen von Schuldnern stärker beansprucht werden. Insbesondere wenn gleichzeitig Probleme in der operativen Bearbeitung entstehen (z. B. Verzögerungen in der Rechnungsstellung), können hieraus weitere Gefährdungen der Liquidität entstehen. Die Effekte aus einem sinkenden Umsatzvolumen wirken dem tendenziell entgegen.

Nach heutigem Kenntnisstand werden diese Risiken im Bereich Ärzte zu einem geringeren Umsatz und leicht steigenden Ausfallraten der Forderungen auf Beitreibungskosten führen. Die bereits eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen werden diesen Effekt vollständig auffangen können, sodass sich hieraus in 2020 voraussichtlich kein Effekt auf den Jahresüberschuss ergeben wird.

c) Risikokategorien

Wir unterscheiden im Wesentlichen folgende Risikokategorien:

Adressenausfallrisiko

Beim Adressenausfallrisiko ist zwischen Forderungsausfallrisiko und Veritätsrisiko zu differenzieren.

Forderungsausfallrisiken bestehen bei der Dr. Güldener GmbH grundsätzlich nicht, da deren Übernahme vertraglich weitestgehend ausgeschlossen ist.

Veritätsrisiken entstehen, wenn dem Kunden vorfinanzierte Beträge aufgrund von Rechnungskürzungen oder ausbleibenden Zahlungen rückbelastet werden und der Kunde nicht mehr abrechnet und/oder zahlungsunfähig ist. Die Dr. Güldener GmbH begegnet diesem Risiko durch sorgfältige Auswahl und Überwachung der Kunden unter Beachtung definierter Bonitätskriterien, durch interne Kontrollen und Bonitätsauskünfte Dritter. Es wird daher als gering eingestuft.

Das Veritätsrisiko konnte in den letzten Jahren permanent reduziert werden und hat ein sehr geringes Niveau erreicht. Für 2020 erwarten wir mindestens eine stabile Entwicklung.

Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Risiken sowie der erhöhten Sterblichkeit im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie geht die Dr. Güldener GmbH derzeit von leicht steigenden Ausfallraten bei den Beitreibungskosten im Geschäftsbereich Ärzte für 2020 aus.

Valoren Verlustrisiko

Durch den Verlust von Rezeptsendungen auf dem Transportweg und während der Lagerung, kann es zu einem Ausfall der Forderung kommen, da die Versicherungsträger nur bei Vorlage des Originalrezeptes zur Auszahlung verpflichtet sind und die Dr. Güldener GmbH dieses Risiko vom Kunden übernimmt. Zur Abdeckung dieses Risikos besteht eine Valoren-Transport- und Valoren-Feuerversicherung.

Marktpreisrisiko

Marktpreisrisiken bestehen im Zinsänderungsrisiko und mit Zinserhöhungen einhergehenden steigenden Refinanzierungskosten. Das Zinsänderungsrisiko wird durch eine konservative Kalkulation der Konditionen angemessen berücksichtigt und ist zudem durch die geringe Nutzung von Banklinien und über die kurzfristige Möglichkeit der Kostenweitergabe an die Kunden begrenzt. Die Zinsentwicklung und das Zinsänderungsrisiko werden monatlich überwacht. In der derzeitigen Niedrigzinsphase ist kein signifikantes Risiko erkennbar.

Für 2020 rechnen wir nach Ausbruch der Coronavirus-Pandemie mit konstanten bis leicht rückläufigen Zinsen, die sich weiterhin deutlich unterhalb kritischer Schwellenwerte bewegen werden.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko besteht in der Refinanzierung des laufenden Geschäfts.

Die der Dr. Güldener GmbH gemeinsam mit den verbundenen Unternehmen der Dr. Güldener-Firmengruppe insgesamt zur Verfügung stehenden Kreditlinien stellen bei dem derzeitigen Geschäftsvolumen eine ausreichende Liquiditätsversorgung sicher. Unter Berücksichtigung des weiter erwarteten Wachstums in der Firmengruppe ergibt sich jedoch ein Spitzenfinanzierungsbedarf, der eine Ausweitung der Kreditlinien notwendig macht. Aus diesem Grund wurden im ersten Quartal 2020 Gespräche mit den bestehenden Finanzierungspartnern aufgenommen, die eine Erhöhung der Kreditlinie auf Euro 550,0 Mio. ab Ende 2020 zum Ziel haben. Diese erweiterte Kreditlinie stellt bei unverändertem Zahlungsverhalten eine ausreichende Liquiditätsversorgung auch unter der Annahme des geplanten Wachstums für die nächsten zwei Jahre sicher. Darüber hinaus können im Bedarfsfall durch operative Maßnahmen kurzfristig weitere Liquiditätsreserven gehoben werden. Die Entwicklung der Liquidität wird täglich überwacht.

Aufgrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus wird einerseits mit leicht steigenden Forderungslaufzeiten bei den Kostenträgern gerechnet und andererseits eine Verkürzung der Auszahlungsfristen bei den Kunden erwartet. Beide Effekte führen zu einem höheren Finanzierungsbedarf. Dieser sollte während der Krise und dem damit einhergehenden Rückgang des Abrechnungsvolumens sowie der Liquiditätsinanspruchnahmen mit den vorhandenen Kreditlinien ausreichend abgedeckt sein. Die Gruppenunternehmen haben dennoch vorsorglich im April 2020 mit der Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG, Düsseldorf, eine bis zum 30.11.2020 befristete Erhöhung des Kreditrahmens um Euro 50,0 Mio. vereinbart, so dass der insgesamt bei drei Banken zur Verfügung stehende Kreditrahmen bis zu diesem Datum Euro 550,0 Mio. beträgt. Bei einer Normalisierung ist die Liquiditätsausstattung des Unternehmens zu überprüfen.

Das Liquiditätsrisiko wird daher kurzfristig als mittel, längerfristig aber weiterhin als gering eingestuft.

Operationelle Risiken

Operationelle Risiken können durch menschliche und systembedingte Fehler sowie durch unangemessene Abläufe und Kontrollen entstehen und theoretisch wesentliche Auswirkungen haben.

Menschlichen Fehlerquellen begegnet die Dr. Güldener GmbH durch weitgehende Systemunterstützung, Funktionstrennungen, einem ausgeprägten Vier-Augen-Prinzip und dem Einsatz von erfahrenem, hochqualifiziertem Personal.

Systemfehlern wird durch umfangreiche Sicherheits- und Backupmechanismen sowie regelmäßige Überprüfungen im IT-Bereich durch extern Beauftragte entgegengetreten. Durch die Verteilung des Geschäftsbetriebes auf mehrere Standorte ist es möglich, im Katastrophenfall operative Prozesse "über Nacht" an einen anderen Standort zu verlagern.

Die sonstigen operationellen Risiken werden durch permanente interne Kontrollen und Sicherungsmaßnahmen bei den operativen Abläufen frühzeitig erkannt und es werden im Bedarfsfall umgehend notwendige Änderungen eingeleitet.

Durch die verschiedenen Maßnahmen werden die operationellen Risiken wirksam begrenzt.

Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie ergeben sich zusätzliche operationelle Risiken. Es könnte zur Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebes bis hin zur temporären Einstellung von Teilbetrieben kommen, wenn viele Mitarbeiter zeitgleich erkranken und/oder aus anderen Gründen (insbes. Quarantänemaßnahmen, weitergehende Ausgangssperren) nicht mehr in die Betriebsstätten kommen und dies nicht durch die weitreichend eingerichteten Möglichkeiten für Home-Office-Tätigkeit abgefangen werden kann. Diese Risiken betreffen insbesondere papiergebundene Prozesse, da diese nicht aus dem Home-Office erledigt werden können.

Das Risiko eines exponentiellen Krisenverlaufs hat sich aktuell reduziert. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die nun eingeführten Lockerungen nicht zu einer zweiten Infektionswelle mit neuen Einschränkungen führen werden. Bislang sind weder Corona-Krankheitsfälle aufgetreten noch Quarantänemaßnahmen angeordnet worden.

Zusammenfassend ist die Risikosituation der Dr. Güldener GmbH unverändert als gut einzustufen.

2. Prognose- und Chancenbericht

Die Dr. Güldener GmbH gilt bei ihren Kunden und deren Patienten als zuverlässiger und solider Partner. Vor dem Hintergrund, dass für 2020 keine wesentlichen Änderungen bezüglich des Gesundheitswesens durch den Gesetzgeber zu erwarten sind, sind wir im Rahmen der Planung für 2020 von einem leichten Rückgang im Umsatz ausgegangen. Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie erwarten wir inzwischen, dass sich Abrechnungsvolumen und Zinsergebnis im Geschäftsbereich Ärzte für 2020 nicht wie geplant entwickeln und leicht unter Vorjahr liegen werden. Für den Geschäftsbereich Apotheken wird hingegen aufgrund einer guten Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2020 von einem geringeren Rückgang im Abrechnungsvolumen und Zinsergebnis für 2020 ausgegangen als geplant. Da sich beide Effekte weitgehend aufheben, kann für die Dr. Güldener GmbH insgesamt die Einschätzung aus der Planung, dass ein leichter Rückgang im Umsatz erwartet wird, aufrechterhalten werden.

Der in 2020 eintretende Wegfall der Abschreibungen auf den Firmenwert kompensiert den Anstieg der anderen Kosten weitestgehend. Bedingt durch den Personalausbau in den Bereichen Operations sowie Marketing und Vertrieb haben wir im Rahmen der Planung für 2020 steigende Personalkosten erwartet. Ebenfalls wurden erhöhte Ausgaben für vertriebliche Maßnahmen und Fremdleistungen für Anwendungsentwicklung geplant. Die Kostensenkungsmaßnahmen aufgrund der Coronavirus-Pandemie werden den Rückgang beim Zinsergebnis im Geschäftsbereich Ärzte kompensieren. Wir erwarten somit für 2020 eine konstante Entwicklung des Jahresüberschusses und eine leicht steigende Umsatzrendite.

Aktuell wird insbesondere durch die Politik intensiv daran gearbeitet, die derzeitige papierbasierte Abrechnung von Verordnungen durch digitale Verfahren abzulösen bzw. zu ergänzen. In dem aktuell im Gesetzgebungsverfahren befindlichen neuen Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG) ist vorgesehen, dass Verordnungen für verordnungspflichtige Arzneimittel ab dem 01.01.2022 grundsätzlich immer in elektronischer Form zu übermitteln sind. Auf Wunsch soll der Versicherte allerdings ergänzend einen Zugangscode zur elektronischen Verordnung in Papierform erhalten. Durch solche digitalen Verfahren entstehen für die Dr. Güldener GmbH einerseits Risiken, da sich die bestehende Wertschöpfungstiefe reduziert und hierdurch Umsatzanteile entfallen und die Markteintrittsbarrieren für neue Anbieter gesenkt werden. Gleichzeitig bieten sich jedoch auch neue Marktchancen durch zusätzliche Dienstleistungen, wie etwa die Bereitstellung/das Betreiben von Teilen der neuen digitalen Infrastruktur, Beratungsdienstleistungen oder digitale Produkte.

Stuttgart, 30. April 2020

Markus Kinkel, Geschäftsführer

Konrad Bommas, Geschäftsführer

Dr. Jochen Pfänder, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Apotheken- und Ärzte-Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH, Stuttgart

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Apotheken- und Ärzte-Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH, Stuttgart, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Apotheken- und Ärzte-Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH, Stuttgart, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Stuttgart, 30. April 2020

Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Lorenz Muschal, Wirtschaftsprüfer

Tatiana Schael, Wirtschaftsprüferin

Zusätzliche Angaben

Der Jahresabschluss der Apotheken- und Ärzte-Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH, Stuttgart, zum 31. Dezember 2019 ist durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 28. Mai 2020 festgestellt worden.

Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 in Höhe von EUR 1.580.572,07 wird in voller Höhe ausgeschüttet.