C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG

Ingelheim am Rhein

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernlagebericht

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

Forschung und Entwicklung

Produktion

Arbeitnehmerberichterstattung

Sustainable Development - For Generations

Wirtschaftsbericht

Rahmenbedingungen

Ertragslage

Entwicklung der Geschäfte

Finanzlage

Vermögenslage

Chancen- und Risikobericht

Chancen- und Risikomanagement

Einzelrisiken

Gesamtaussage zur Risikolage

Prognosebericht

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

Boehringer Ingelheim entwickelt therapeutische Durchbrüche, die Leben grundlegend verändern - heute und für Generationen in der Zukunft. Als unabhängiges Familienunternehmen verfolgen wir eine langfristig ausgerichtete Strategie, die darauf ausgerichtet ist, die Herausforderungen von Morgen zu erkennen und Lösungen dort zu entwickeln, wo der medizinische Bedarf noch unbeantwortet ist. Es ist unser Anspruch, Leben zu verändern - für Generationen. Dieser Anspruch inspiriert uns über 52.000 Mitarbeitenden alle gemeinsam dazu, einen relevanten und signifikanten Beitrag für das Leben von Menschen und Tieren gleichermaßen zu leisten. Seit über 135 Jahren steht Boehringer Ingelheim für Innovation. Wir zählen zu den 20 weltweit führenden Vertretern der Branche und sind eines der forschungsintensivsten Unternehmen Deutschlands.

Das Humanpharma-Geschäft bildet mit einem Anteil von 74% am Gesamtumsatz den Schwerpunkt unserer Aktivitäten. Der Bereich wird durch ein innovatives Portfolio getragen, dessen Präparate vielfach zum etablierten Standard in der Medizin zählen. Schwerpunkte unserer Forschung sind die Therapiegebiete Herz- und Stoffwechselerkrankungen, Onkologie, Atemwegserkrankungen, Immunologie, Erkrankungen des zentralen Nervensystems und Netzhauterkrankungen.

JARDIANCE® mit zwei neuen Indikationen im Bereich Herzinsuffizienz

JARDIANCE®, ein Präparat zur Behandlung des Typ-2-Diabetes, das zudem das Risiko für Herz- Kreislauf-Erkrankungen bei Typ-2-Diabetikern mit kardiovaskulärer Vorerkrankung reduziert, war das dritte Jahr in Folge das am stärksten nachgefragte Humanpharma-Produkt des Konzerns. Darüber hinaus wurde JARDIANCE® im Jahr 2021 von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA als Break through Therapy Designation (BTD) für den erweiterten Anwendungsbereich der Herzinsuffizienz eingestuft. Zusätzlich erhielt das Präparat eine neue Indikation mit der EU-Zulassung für die Behandlung von Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) sowie eine erste Zulassung in Paraguay zur Behandlung von Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF). Ein starkes Wachstum verzeichnete OFEV®, das zur Behandlung der seltenen idiopathischen Lungenfibrose (IPF) und zunehmend auch in einer weiteren Indikation - der systemischen Sklerose mit interstitieller Lungenerkrankung (SSc-ILD) - eingesetzt wird. Darüber hinaus trugen drei weitere Präparate besonders zum Unternehmenserfolg von Boehringer Ingelheim bei: SPIRIVA®, das bei der Behandlung der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) und von Asthma Verwendung findet, TRAJENTA®, das zur Behandlung des Typ-2-Diabetes eingesetzt wird, sowie PRADAXA®, das bei der Schlaganfallprävention bei Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern sowie bei der Prävention und Therapie von thromboembolischen Ereignissen zum Einsatz kommt.

Im Bereich Tiergesundheit ist Boehringer Ingelheim ein signifikanter Anbieter von Impfstoffen sowie Therapeutika. Unser Portfolio umspannt dabei Produkte für Haustiere und Pferde wie auch für Nutztiere - Schweine, Wiederkäuer und Geflügel. Unsere Kernmarken NEXGARD®, gefolgt von FRONTLINE® und HEARTGARD®, sind die Basis für den Erfolg im Geschäftssegment Haustiere. Im Geschäftssegment Schwein ist der etablierte Schweineimpfstoff INGELVAC CIRCOFLEX®, der gegen das porcine Circovirus Typ 2 eingesetzt wird, ein wichtiger Baustein des Produktportfolios.

Unsere biopharmazeutischen Aktivitäten umfassen die Herstellung eigener Produkte des Humanpharmabereichs (wie ACTILYSE®, METALYSE® und PRAXBIND®) sowie - als einer der weltweit führenden Anbieter - die Prozessentwicklung und kommerzielle Produktion von Bio- pharmazeutika für Drittkunden im Industriekundengeschäft.

Die sonstigen Umsatzerlöse umfassen im Wesentlichen Umsätze aus aufgegebenen Geschäftsbereichen.

Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschafteten wir in den Regionen Amerika (44%) und Europa (32%) den Großteil unseres Umsatzes. Die Region Asien/Australien/Afrika (AAA) ist mit einer Umsatzbeteiligung von 24% und mit Ländern wie China für die Entwicklung des Konzerns von strategischer Bedeutung.

Forschung und Entwicklung

Es ist unser Ziel, innovative Medikamente und Therapien für Krankheiten zu erforschen und zu entwickeln, für die es bislang noch keine zufriedenstellenden Behandlungen gibt. Dabei liegt unser Fokus auf der Entwicklung von Arzneimitteln und Therapien für die Prävention und Behandlung von chronischen Krankheiten. Wir wollen in Bereichen mit hohem therapeutischem Bedarf einen relevanten Beitrag leisten, sowohl mit Humanpharmazeutika als auch im Bereich der Tiergesundheit.

Mehr als 4 Milliarden EUR in F&E investiert

In unserem globalen Forschungsnetzwerk beschäftigten wir im Jahr 2021 durchschnittlich 10.109 Mitarbeitende. Wir sind in neun Ländern mit zentralen Standorten in Deutschland (Biberach und Ingelheim am Rhein), den USA (Ridgefield, Connecticut; Duluth, Georgia; und St. Joseph, Missouri), in Österreich (Wien), Japan (Kobe) und Frankreich (Lyon), aber auch China (Shanghai) aktiv, um das bestehende Produktportfolio weiterhin zu erweitern und zu erneuern und damit das Wachstum des Unternehmensverbunds langfristig und organisch zu sichern. Konsequenterweise haben wir die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) in den letzten Jahren gesteigert - in den letzten drei Jahren sogar stärker als die Erlöse. Insgesamt wurden rund 4,1 Milliarden EUR für die Erforschung und Entwicklung neuer Arzneimittel eingesetzt. Dies entspricht einem Niveau über dem des Vorjahres und 20,0% des Konzernumsatzes im Jahr 2021 (2020:18,9%). Unsere Aufwendungen in Forschung und Entwicklung im Humanpharmabereich beliefen sich dabei auf 3,7 Milliarden EUR.

Forschung und Entwicklung

	2021	2020	2019	2018	2017
Aufwendungen gesamt in Millionen EUR	4.127	3.696	3.462	3.164	3.078
- in % der Umsatzerlöse	20,0	18,9	18,2	18,1	17,0
Aufwendungen für Humanpharma in Millionen EUR	3.710	3.283	3.042	2.780	2.714
- in % der Umsatzerlöse Humanpharma	24,3	22,8	21,8	22,1	21,5
Aufwendungen für Tiergesundheit in Millionen EUR	416	412	419	384	357
- in % der Umsatzerlöse Tiergesundheit	9,7	10,0	10,4	9,7	9,2
Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden	10.109	9.504	9.154	8.552	8.589
Sachanlageinvestitionen in Millionen EUR (ohne Investitionen in Infrastruktur)	242	181	183	136	71

In unserer Forschung bauen wir auf langjährige Zusammenarbeit mit akademischen Institutionen und öffentlichen Forschungseinrichtungen, Biotech-Unternehmen und anderen pharmazeutischen Unternehmen. Im wissenschaftlichen Umfeld arbeiten wir in mehr als 150 Projekten mit über 120 akademischen Institutionen auf drei Kontinenten zusammen. Darüber hinaus erweitern wir unser F&E-Portfolio durch ergänzende Kooperations- und Lizenzvereinbarungen und Unternehmensakquisitionen. Auch wenn die Produktivität der eigenen Forschung erfolgreich und wettbewerbsfähig ist, haben wir uns im Humanpharmabereich das Ziel gesetzt, mindestens 30% der neuen Moleküle in unserer Pipeline durch den Erwerb von Dritten zu ergänzen. Der hohe wissenschaftliche Anspruch, die über Jahre aufgebauten Beziehungen im Bereich des Business Development, aber auch die frühen Investitionen des Boehringer Ingelheim Venture Funds sind hier entscheidend für den Erfolg.

Innovationsnetzwerk erweitert

Auch im Jahr 2021 hat Boehringer Ingelheim seine Attraktivität als Partner durch neue Akquisitionen und Kooperationen bestätigt. Im Bereich Humanpharma wurde zu Beginn des Jahres die Akquisition der NBE-Therapeutics AG abgeschlossen. Das Schweizer Biotech-Unternehmen ergänzt unsere Forschungsaktivitäten durch eine innovative Plattform zum Aufbau einer Anti- körper-Wirkstoff-Konjugaten-Pipeline. Zudem erfolgte der Transaktionsabschluss der Übernahme des Auftragsfertigungsunternehmens Labor Dr. Merk & Kollegen GmbH. Das anschließend zu Boehringer Ingelheim Therapeutics GmbH umfirmierte Unternehmen ist ein wichtiger Baustein in unseren Forschungsaktivitäten im Bereich der Immunonkologie. Unsere über die letzten Jahre stark forcierten Aktivitäten im Bereich der Onkologie wurden mit dem Erwerb von Abexxa Biologics, Inc. im September 2021 weiter gestärkt. Die seit 2016 bestehende Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit hat das Ziel, neue Antikörper gegen krebsspezifische Proteine zu entwickeln. Auch unser Partnerschaftsportfolio wurde im vergangenen Geschäftsjahr erweitert: So kooperieren wir nun mit dem renommierten Lieber Institute for Brain Development, um neue Behandlungsmethoden für neuropsychiatrische Erkrankungen zu entwickeln. Darüber hinaus wurde eine Zusammenarbeit mit dem in San Francisco ansässigen Unternehmen Twist Bioscience Corporation eingegangen. Ziel ist es, mithilfe der neuartigen Antikörperbibliothek-Technologie dieses Partners neue Antikörper für verschiedene Therapiegebiete zu finden.

Langfristige Partnerschaften wurden zusätzlich im Bereich Tiergesundheit aufgebaut. Mit PetMedix Ltd. konnte ein starker Partner für antikörperbasierte Therapien bei Haustieren gewonnen werden. Das britische Unternehmen verfügt über eine proprietäre, innovative Plattform, welche eine schnelle Entwicklung von Antikörpern ermöglicht. Unsere langfristig ausgelegte Zusammenarbeit mit Lifebit Biotech Ltd., einem Anbieter für Analysen biomedizinischer Daten, zielt auf die Nutzung einer Kl-Plattform ab, um globale Ausbrüche von Infektionskrankheiten schneller zu erkennen und frühzeitiger zu melden.

Eine Form der Grundlagenforschung ist der für drei Jahre geschlossene Kooperationsvertrag mit Google im Bereich Quantum Computing. Als Teil unserer digitalen Transformationsstrategie bezweckt diese Kooperation, das Rechenpotenzial der neuen Technologie für Boehringer Ingelheims Forschung und Entwicklung nutzbar zu machen und so schneller und vor allem präziser und gleichzeitig auch ressourcenschonender Innovation voranzutreiben.

In unserem digitalen Labor, BI X, lag der Fokus im Jahr 2021 einerseits auf der Etablierung des neuen Standorts in Shanghai und andererseits auf dem Aufbau neuer Fähigkeiten für die Entwicklung und Zulassung von Software-Medizinprodukten. Die Strategie ist hierbei, dass BI X als Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Software-Medizinprodukten im gesamten Unternehmen agiert. Neben den vorgenannten strukturellen Weiterentwicklungen von BIX als Organisation lag der Schwerpunkt der Entwicklung digitaler Produkte in BI X im Jahr 2021 auf Lösungen für Patienten und Ärzte im Humanpharmabereich. Beispielsweise wurde mit GUARD ein System entwickelt, welches Allgemeinmediziner dabei unterstützt, die beste Behandlungsentscheidung für Typ-2-Diabetes-Patienten zu treffen - basierend auf medizinischen Leitlinien.

Seit 2010 fördert der Boehringer Ingelheim Venture Fund Innovation durch seine strategischen Investitionen in junge Unternehmen, die Wissenschaft und Technologie in frühen Entwicklungsphasen verfolgen. Der Venture Fund investiert in Biotech Start-up-Unternehmen mit innovativen Konzepten und Technologien und dem Potenzial zu bahnbrechenden, neuen therapeutischen Ansätzen. Der Venture Fund tritt auch als Gründer von Gesellschaften auf, um vielversprechende Forschungsprojekte in Universitäten und akademischen Institutionen zu fördern. Im Jahr 2021 haben wir ergänzend zu den bestehenden Venture Funds in Deutschland und den USA den Venture Fund Asia gegründet.

Das Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien ist ein biomedizinisches Grundlagenforschungsinstitut, das als 100 %-Konzerngesellschaft von Boehringer Ingelheim finanziert wird. Mit über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus rund 40 Ländern erforscht das IMP molekulare und zelluläre Mechanismen, die komplexen biologischen Lebensvorgängen und menschlichen Erkrankungen zugrunde liegen. Das IMP zählt zu den führenden Einrichtungen seiner Art: Ende 2021 hatten zehn von 15 Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern mindestens einen der prestigeträchtigen Förderpreise des Europäischen Forschungsrates (ERC) erhalten. Mit einer Erfolgsquote von 58% bei ERC-Bewerbungen in den Jahren 2014 bis 2018 belegte das IMP 2020 den dritten Rang unter 172 europäischen Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Sechs der 15 Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter sind gewählte Vollmitglieder der European Molecular Biology Organization (EMBO).

Mit der eigenen Open Innovation-Plattform opnMe.com trägt Boehringer Ingelheim zur wissenschaftlichen Kollaboration in der pharmazeutischen Welt bei: Rund 57 Moleküle im präklinischen Stadium werden derzeit akademischen Forschende weltweit kostenlos zugänglich gemacht. Dank dieser Moleküle konnten bereits neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden, beispielsweise im Bereich der Onkologie.

Die F&E-Aktivitäten von Boehringer Ingelheim - die vorklinische und klinische Forschung und Entwicklung gleichermaßen - haben das Fundament für unseren nachhaltigen Erfolg gelegt. Die positive wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmensverbunds über die letzten Jahre wurde maßgeblich durch organische Portfolioerneuerung aus eigener Forschung und Entwicklung getragen. Auch in Zukunft kommt der eigenen F&E, ergänzt durch externe Kooperationen und Partnerschaften, höchste Priorität zu. Der hohe Innovationsanspruch wurde im vergangenen Jahr durch drei Breakthrough Therapy Designations (BTD) der FDA bestätigt: Im Mai 2021 wurde die BTD für den Glycin-Transporter-Typ 1-Hemmer (Gly-T1) BI 425809 als Bestandteil der Forschung für die Behandlung kognitiver Beeinträchtigungen durch Schizophrenie ausgesprochen. Im gleichen Monat gelang Spesolimab, nach der Einstufung als Orphan Drug Designation im Jahr 2020, die Klassifizierung als BTD. Spesolimab wirkt gegen die generalisierte pustulöse Psoriasis (GPP), eine seltene Entzündungskrankheit. Darüber hinaus wurde JARDIANCE® im Zusammenhang mit dem erweiterten Anwendungsbereich für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz mit einer BTD versehen.

Mehr als 60 neue Wirkstoffe in unserem Humanpharma-Portfolio

Humanpharma

Das Ziel im Bereich Humanpharma und F&E lautete auch für das Jahr 2021, signifkante Therapien zu entwickeln, die das Leben von Patientinnen und Patienten verändern. Wir haben Fortschritte in unseren Schwerpunktbereichen Herz- und Stoffwechselerkrankungen, Onkologie, Atemwegserkrankungen, Immunologie, Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) und Netzhauterkrankungen erzielt.

Das Portfolio in Humanpharma umfasste im Jahr 2021 64 Substanzen, die in rund 250 klinischen Studien in mehr als 100 Projekten untersucht und erforscht wurden.

Entwicklungsprojekte Ende 2021

Herz- und Stoffwechselerkrankungen	Phase
^> Metabolischer Modulator ^*	Phase I
^> Angiopoietin Antikörper	Phase I
^> Nahrungsaufnahme Regulator ^*	Phase I
Hämodynamischer Modulator 1	Phase I
Hämodynamischer Modulator 2	Phase I
Transienter Rezeptor-Potential-Kanal Inhibitor ^*	Phase I
^> BI456906 ^*
GLP1/GCGR Agonist \| NASH	Phase II
BI 456906 ^*
GLP1/GCGR Agonist \| Adipositas	Phase II
^> BI 685509
Hämodynamischer Modulator \| CKD	Phase II
^> Tenecteplase (China)
Gewebespezifischer Plasminogenaktivator \| AIS	Phase III
Empagliflozin / Neue Indikation
SGLT2-Inhibitor \| CKD	Phase III
^> Empagliflozin / Neue Indikation ^**
SGLT 2-Inhibitor HF post MI	Phase III
^> Empagliflozin / Neue Indikation ^**
SGLT 2-Inhibitor CHF	Registrierung

Onkologie	Phase
^> B7-H6/CD3 T-Zell Aktivator ^*	Phase I
DLL3/CD3 T-Zell Aktivator ^*	Phase I
^> CDl37/FAP Agonist ^*	Phase I
Ezabenlimab (PD-1 Antikörper)	Phase I
^> HER2 Exon20 Inhibitor	Phase I
KISIMA® Krebsvakzin ^*	Phase I
^> KRAS (G12C) Inhibitor ^*	Phase I
LRP 5/6-Antagonist ^*	Phase I
M D M 2- p53-Antagonist ^*	Phase I
MEK-Inhibitor ^*	Phase I
^> ROR1 ADC ^*	Phase I
SIRPla-Antagonist ^*	Phase I
SOS1::KRAS Inhibitor ^*	Phase I
STING-Agonist	Phase I
TRAILR2/CDH17-Antikörper	Phase I

Entwicklungsprojekte Ende 2021

Atemwegserkrankungen	Phase
Cysteinproteaseinhibitor ^*	Phase I
^> BI 1015550
Antifibrotikum \| IPF	Phase II
Immunologie	Phase
^> BI 706321
Kinase Inhibitor \| CD	Phase II
Spesolimab (BI 655130)
IL36R-Antikörper \| PPP	Phase II
Spesolimab (BI 655130)
IL36R-Antikörper \| CD	Phase II
^> Spesolimab (BI 655130)
IL36R-Antikörper \| HS	Phase II
Spesolimab (BI 655130)
IL36R-Antikörper \| GPP	Registrierung
ZNS-Erkrankungen	Phase
Phosphodiesteraseinhibitor ^*	Phase I
Digitale Therapie ^*	Phase I
BI 1358894 ^*
TRPC 4/5-Inhibitor \| MDD	Phase II
BI 1358894 ^*
TRPC 4/5-Inhibitor \| BoPD	Phase II
BI 425809
GlyT1-Inhibitor \| CIAS	Phase III

Entwicklungsprojekte Ende 2021

Netzhauterkrankungen	Phase
^> Ischämie-Modulator	Phase I
Neuronaler Läsionsmodulator	Phase I
^> BI 836880 ^*	Phase II
VEGF/Ang-2 Antikörper \| wAMD
^> BI 764524
Ischämie-Modulator \| DMI	Phase II
COVID-19	Phase
^> Alteplase
TPA \| Cov-19 iARDS	Phase III

Indikationsabkürzungen:

AIS	Akuter Ischämischer Schlaganfall
AtD	Atopische Dermatitis
BoPD	Borderline Persönlickkeitsstörung
CD	Morbus Crohn
CHF	Kongestive Herzinsuffizienz
CIAS	Kognitive Störungen bei Schizophrenie
CKD	Chronische Nierenerkrankung
Cov-19	COVID-19 induziertes
iARDS	akutes Atemnotsyndrom
DMI	Dianetische Makula Ischämie
GPP	Generalisierte pustuläre Psoriasis
HF	Herzinsuffizienz
HS	Hidradenitis Suppurativa
IPF	Idiopathische Lungenfibrose
mBC	Metastasierender Brustkrebs
MDD	Schwere Depression
MI	Herzinfarkt
NASH	Nichtalkoholische Steatohepatitis
PPP	Palmoplantare Pustulosis
TPA	Gewebespezifischer Plasminogenaktivator
wAMD	Feuchte altersbedingte Makuladegeneration

^* Projekte in Partnerschaft oder Akquisitionen
^** Studie abgeschlossen, Zulassungen laufend
^> Zentrale Pipelinefortschritte (Dez 2020 - Dez 2021)

Herz- und Stoffwechselerkrankungen

Im Jahr 2021 haben wir positive Ergebnisse der EMPEROR-Preserved Phase-III-Studie bei Erwachsenen mit Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion, mit und ohne Diabetes, veröffentlicht. Darauf basierend erteilte die US-Zulassungsbehörde FDA JARDIANCE® den Status Breakthrough Therapy zur Verringerung des Risikos eines kardiovaskulären Todes und einer Krankenhauseinweisung wegen Herzinsuffizienz bei Erwachsenen mit Herzinsuffizienz und erhaltener Ejektionsfraktion. Darüber hinaus haben wir die positiven Ergebnisse der EMPULSE-Studie bei Erwachsenen, die nach einem Herzinsuffizienzereignis im Krankenhaus stabilisiert wurden, bekannt gegeben.

Außerdem haben wir den GLP-1/Glucagon-Dual-Agonisten, der bereits in einer Phase-II-Studie für Diabetiker untersucht wurde, in klinische Phase-II-Studien bei Erwachsenen mit Adipositas und nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH) überführt und erhielten von der US-amerikanischen FDA für Erwachsene mit NASH den Fast-Track-Status.

Onkologie

Krebs ist eine Krankheit, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen dramatisch verändert. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern engagieren wir uns für eine bessere Aufklärung, umfassende Diagnose und Versorgung von Krebspatienten. Bei den Entwicklungsprozessen unserer Medikamente und darüber hinaus berücksichtigen wir wertvolle Impulse von Patientenseite. So wollen wir sicherstellen, dass unsere Therapien einen ausschlaggebenden Beitrag in der Krebsbehandlung leisten und die Patienten, die sie am dringendsten benötigen, schneller erreichen. Durch die Entwicklung einer einzigartigen Pipeline an Wirkstoffen, die sich gegen Krebszellen selbst richten, an immunonkologischen Therapien sowie kombinierten Therapieansätzen wollen wir dazu beitragen, den Kampf gegen den Krebs zu gewinnen.

Atemwegserkrankungen

Die Erforschung neuer Therapieoptionen für Menschen mit Atemwegserkrankungen ist ein weiterer Fokus von Boehringer Ingelheim. Seit 2014 steht OFEV® (Nintedanib) als Behandlungsoption bei idiopathischer Lungenfibrose (IPF) zur Verlangsamung des Lungenfunktionsverlustes zur Verfügung. Im Jahr 2020 führte ein Durchbruch in der Lungenfibrosebehandlung zur Zulassung zweier neuer Indikationen in mit systemischer Sklerose assoziierter interstitieller Lungenerkrankung (SSc-ILD) sowie bei anderen chronischen fibrosierenden interstitiellen Lungenerkrankungen mit fortschreitendem Phänotyp (PF-ILD), was 2021 die Grundlage für Zulassungen in weiteren Ländern bildete. OFEV® ist nunmehr in mehr als 80 Ländern als Behandlungsoption für IPF, in mehr als 70 Ländern für SSc-ILD und in mehr als 60 Ländern für PF-ILD zugelassen. In nahezu allen Ländern ist es die erste und einzige zugelassene Behandlung für SSc-ILD und PF-ILD. Die laufenden Fortsetzungsstudien SENSCIS™-ON und INBUILD™-ON werden weitere Daten zur Langzeitsicherheit und -wirksamkeit von Nintedanib bei SSc-ILD und PF-ILD zur Verfügung stellen. Die InPedILD™-Studie untersucht zudem das Dosierungs- und Sicherheitsprofil von Nintedanib bei Kindern und Heranwachsenden. Trotz dieser Therapiefortschritte gibt es bei fibrosierenden Lungenerkrankungen immer noch einen sehr hohen ungedeckten therapeutischen Bedarf. Daher untersuchen wir die Sicherheit und Verträglichkeit von BI 1015550 bei Patientinnen und Patienten mit IPF in einer klinischen Studie, mit der wir gut vorankommen.

Immunologie

Immunologische Erkrankungen beeinträchtigen das Leben von Patientinnen und Patienten emotional und physisch stark. Boehringer Ingelheim erforscht und entwickelt eine Reihe von Therapien in diesem Bereich. Mit einem tiefen wissenschaftlichen Verständnis der molekularen Signalwege leisten wir Pionierarbeit und erreichen medizinische Durchbrüche, die zielgerichtet, reparierend oder vorbeugend auf inflammatorische Erkrankungen der Haut, des Darms und der Gelenke einwirken sollen. Spesolimab ist das am weitesten fortgeschrittene klinische Projekt aus der Forschungspipeline von Boehringer Ingelheim. Im Jahr 2021 wurde bei der FDA, der EMA, den chinesischen und den japanischen Behörden die Zulassung für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem akuten Schub einer generalisierten pustulösen Psoriasis beantragt. Der Antrag basiert auf positiven Phase-II-Daten aus unserer EFFISAYIL-1 Studie. Darüber hinaus erhielten wir für Spesolimab die Breakthrough Therapy Designation in China und den USA.

ZNS-Erkrankungen

Bei Boehringer Ingelheim definieren wir die psychische Gesundheit neu, um Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Vor einem Jahrzehnt hat Boehringer Ingelheim begonnen, einem neuen Forschungsansatz zu folgen, der auf neuronalen Schaltkreisen basiert. Bei diesem Ansatz wird das Verhalten von Patientinnen und Patienten mit der zugrunde liegenden Neurobiologie verknüpft. Ziel ist es, Therapien zu entwickeln, die nicht nur die Symptome, sondern auch die Belastung durch diese Erkrankungen lindern können. Ein Beispiel für diesen Ansatz ist BI 1358894, das wir in klinischen Phase-II-Studien mit Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und schweren Depressionen untersuchen. Im Jahr 2021 startete Boehringer Ingelheim die innovative klinische Phase-III-Studie CONNEX zur Behandlung der mit Schizophrenie verbundenen kognitiven Beeinträchtigung (CIAS). Auf der Grundlage einer erfolgreichen Phase-II-Studie bei CIAS hat die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA den BTD-Status für BI 425809, einen neuartigen Glycin-Transporter-1 (GlyTl)-Inhibitor, für diese Indikation erteilt.

Retinopathie

Erkrankungen der Netzhaut sind der häufigste Grund für Erblindung in Industrienationen. Obwohl für einige Netzhauterkrankungen Therapien verfügbar sind, haben sie nur eingeschränkte Wirksamkeit, und es gibt noch immer einen hohen Behandlungsbedarf. Im Jahr 2021 hat Boehringer Ingelheim die Pipeline für die Netzhautgesundheit weiter ausgebaut. Mehrere Substanzen, die das Potenzial haben, feuchte altersbedingte Makuladegeneration und geografische Atrophie zu behandeln, wurden in die klinische Entwicklung überführt. Außerdem hat Boehringer Ingelheim eine Phase-II-Studie zur potenziellen Behandlung der diabetischen Makulaischämie (DMI) gestartet. Die Arbeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird durch Kooperationen mit akademischen und Patientenorganisationen sowie Partnerschaften mit Biotech-Unternehmen ergänzt.

COVID-19

Als forschungsgetriebenes biopharmazeutisches Unternehmen nutzen wir unsere Kompetenzen aus unterschiedlichen Gebieten, um medizinische Therapien für COVID-19 zu finden. Im Jahr 2020 starteten wir drei Programme zur Entwicklung neuer Therapieoptionen. Wir konzentrieren unsere Aktivitäten in diesem Bereich nunmehr komplett auf die Entwicklung von Alteplase als potenzieller Behandlung von COVID-19-Patientinnen und -Patienten mit schweren Atemproblemen (Acute Respiratory Distress Syndrome, ARDS). Derzeit wird der Wirkstoff im Phase-III-Teil der TRISTARDS Phase-II/III-Studie untersucht. Die zwei weiteren Programme wurden im Jahr 2021 eingestellt: Die Entwicklung von BI 764198, einem neuartigen "First-in-class"- Wirkstoff für hospitalisierte Patientinnen und Patienten mit COVID-19 und Atemwegskomplikationen, aufgrund von fehlender Wirksamkeit in dieser Indikation und die Entwicklung des SARS-CoV-2-neutralisierenden Antikörpers BI 767551 aufgrund von fehlender Aktivität gegen die Delta-Variante.

Aktuelle relevante Veränderungen zu laufenden klinischen Studien der Phase-III:

Studie	Phase	Veränderung 2021
EMPEROR-Preserved (NCT03057951), eine randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie, in der die Einnahme von einmal täglich Empagliflozin bei Erwachsenen mit chronischer Herzinsuffizienz und erhaltener Ejektionsfraktion sowohl mit als auch ohne Diabetes zusätzlich zur antidiabetischen Standardtherapie im Vergleich zu Placebo untersucht wird.	Phase III	Die Studie wurde abgeschlossen, der primäre Endpunkt erreicht und die Ergebnisse im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Empagliflozin zeigte eine 21-prozentige relative Risikoreduktion des kombinierten primären Endpunkts aus kardiovaskulärem Tod oder Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz bei Erwachsenen mit symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion. Empagliflozin verringerte zudem auch das relative Risiko für erste und wiederholte Hospitalisierungen aufgrund von Herzinsuffizienz um 27 Prozent und verlangsamte signifikant die Abnahme der Nierenfunktion.
EMPULSE (NCT04157751) ist eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde, 90-tägige Studie zur Bewertung der Effekte von klinischem Nutzen, Sicherheit und Verträglichkeit von einmal täglich verabreichtem Empagliflozin 10 mg im Vergleich zu Placebo, durchgeführt bei Patientinnen und Patienten, die aufgrund von akuter (de novo oder dekompensierter) Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert und stabilisiert wurden.	Phase III	Studie erfolgreich abgeschlossen und primärer Endpunkt erreicht. Empagliflozin zeigte in der EMPULSE Phase-III-Studie einen signifikanten klinischen Nutzen bei Erwachsenen, die nach akuter Herzinsuffizienz im Krankenhaus stabilisiert wurden. Erwachsene, die aufgrund einer akuten Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert wurden, hatten unter Behandlung mit Empagliflozin im Vergleich zu Placebo eine um 36 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, einen klinischen Nutzen zu erfahren. Der Nutzen war bei Menschen mit neu aufgetretener oder bereits bestehender Herzinsuffizienz und unabhängig von der Ejektionsfraktion oder dem Diabetesstatus konsistent.
EFFISAYIL™ 1 (NCT03782792) ist eine 12-wöchige Phase-II-Studie, in der Patientinnen und Patienten mit einem GPP-Schub (n = 53) in einem Verhältnis von 2:1 randomisiert einer Behandlung mit einer intravenösen Einzeldosis von 900 mg Spesolimab oder Placebo zugeteilt wurden. Der primäre Endpunkt war ein Wert von 0 für den Pustulations- Subscore des GPPGA (Generalized Pustular Psoriasis Physician Global Assessment/Gesamtbeurteilung der generalisierten pustulösen Psoriasis durch den Arzt) nach einer Woche. Der wichtigste sekundäre Endpunkt war ein GPPGA-Score von 0/1 (läsionsfreie/fast läsionsfreie Haut) nach einer Woche.	Phase II	Studie erfolgreich abgeschlossen und primärer Endpunkt erreicht. Publiziert im New England Journal of Medicine. Die Daten zeigten, dass Spesolimab, eine neuartige IL-36-Antikörperbehandlung, bei der schnellen Behandlung erwachsener Patienten mit generalisierter Pustulose (GPP), die einen Schub erlebten, wirksam war.
CONNEX ist ein Phase-III-Studienprogramm, welches die Sicherheit und Wirksamkeit von BI 425809 bei Menschen untersucht, die unter Schizophrenie und dadurch verursachten kognitiven Beeinträchtigungen leiden. Das Programm setzt sich aus drei verschiedenen Phase-III-Studien zusammen, welche doppelblind und Placebo-kontrolliert sind und die Wirksamkeit und Sicherheit bei einer einmal täglichen Dosis von BI 425809 über einen Zeitraum von 26 Wochen bei Schizophrenie-Patientinnen und -Patienten untersucht.	Phase III	Start der Phase III.
TRISTARDS (NCT04640194) ist eine offene, randomisierte Parallelgruppenstudie der Phase IIb/III, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von täglich intravenöser Alteplase für bis zu fünf Tage zusätzlich zu der besten verfügbaren medizinischen Behandlung (Standard of Care) im Vergleich zur besten verfügbaren medizinischen Behandlung allein bei erwachsenen COVID-19-Patienten mit schweren Atemproblemen (ARDS) bewertet wird. Hauptziel der Studie ist es, die Zeit bis zur klinischen Verbesserung oder Krankenhausentlassung zu verkürzen.	Phase III	Start der Phase III.

Tiergesundheit

Im Bereich Tiergesundheit konzentriert sich Boehringer Ingelheim auf die Entdeckung und Entwicklung von Behandlungen und präventiven Therapien auf Gebieten mit hohem ungedeckten medizinischen Bedarf, in denen wir mit unserer Arbeit die größte Wirkung entfalten - wie gezielte Onkologie- und Immuntherapien, neue chemische Wirkstoffe und neue Kontrollmethoden zur Bekämpfung der Resistenz bei Parasiten sowie neue Instrumente und Technologien zur Verbesserung der Prävention von Infektionskrankheiten. Unser derzeitiges Portfolio umfasst innovative Impfstoffe und Antiparasitika zum Schutz von Nutz- und Haustieren sowie pharmazeutische Produkte zur Behandlung chronischer Krankheiten. In unserer Forschung kommen zunehmend neue Ansätze und Technologien zum Einsatz, wie beispielsweise Stammzellen und monoklonale Antikörper.

Unsere Innovationsstrategie basiert auf einem Forschungsansatz, der die Ursachen und Mechanismen von Krankheiten über verschiedene Spezies - Tiere und auch Menschen - hinweg untersucht. So können neue Wege gefunden werden, um an den Krankheitsursachen anzusetzen oder in den Krankheitsprozess einzugreifen. Diese breite Herangehensweise erlaubt es uns, eng mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich Humanpharma sowie mit externen Partnerinnen und Partnern außerhalb der Tiergesundheit zusammenzuarbeiten. In den drei strategischen Bereichen Infektionskrankheiten, nicht-infektiöse Krankheiten und Antiparasitika nutzen wir diese Strategie, um Lösungen zu entwickeln, die bereits für verschiedene Spezies angewendet werden können:

•	Infektionskrankheiten (z. B. Impfstoffe): Fokus auf innovative Gebiete, wie beispielsweise mukosale Immunität, bakterielle Erkrankungen sowie grenzüberschreitende und neu aufkommende Krankheiten (engl. transboundary and emerging diseases).
•	Nicht-infektiöse Krankheiten (z.B. Therapeutika): Fokus auf die Zusammenarbeit mit Humanpharma sowie auf den Ausbau unserer Kompetenzen in Schlüsseltechnologien durch zielgerichtete externe Partnerschaften.
•	Antiparasitika: Fokus auf die Wahrung unserer Führungsrolle durch Beschleunigung zentraler Forschungs- und Entwicklungsprogramme für neue Moleküle sowie langfristige Investitionen in innovative Technologien, einschließlich Lösungen im Bereich der Nachhaltigkeit.

Unsere 18 Forschungs- und Entwicklungsstandorte sind in Form von sechs regionalen Innovationszentren in den USA, Europa und China organisiert. Dieser Aufbau stellt sicher, dass kritische Größe und Expertise konzentriert sind, um Kundinnen und Kunden in unseren wichtigsten Märkten mit Therapien zu versorgen. Spezifische Standorte in jeder Region bündeln jeweils Kompetenzen aus verschiedenen Bereichen unserer Gesamtstrategie. Unser Profil stärkt die lokale Umsetzung und ermöglicht externe Netzwerke und Partnerschaften auf regionaler Ebene.

Synergien durch Zusammenarbeit zwischen Humanpharma und Tiergesundheit

Ein strategischer Vorteil von Boehringer Ingelheim ist, dass wir sowohl über eine Humanpharma- als auch über eine Tiergesundheitssparte verfügen. Durch die Nutzung von Synergien konnten wir bereits Produkte wie VETMEDIN®, SEMINTRA®, METACAM® und ASERVO® EQUIHALER® auf den Markt bringen. Weitere vielversprechende Präparate befinden sich in unserer Pipeline, und wir erwarten durch diese Verbindung zusätzliche Innovationen, vor allem auf dem Gebiet der Therapeutika.

Externen Partnerschaften kommt eine Schlüsselrolle zu. Dies zeigt nicht zuletzt die Integration des bereits 2020 übernommenen Unternehmens Global Stem Cell Technology NV (umfirmiert in Boehringer Ingelheim Veterinary Medicine Belgium), das auf Stammzelltherapien für orthopädische und immunologische Tierkrankheiten spezialisiert ist. Die Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim führte zum ersten stammzellenbasierten Tiergesundheitsprodukt, ARTI-CELL® FORTE, das von der Europäischen Kommission eine Marktzulassung erhielt. Im Jahr 2021 haben wir außerdem eine Reihe neuer strategischer Partnerschaften auf den Weg gebracht, darunter auch eine Partnerschaft mit PetMedix. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, mittels einer technischen Plattform therapeutische canine Antikörper für den Einsatz immunvermittelter Erkrankungen wie Krebs, Allergien und Arthritis zu generieren. Des Weiteren haben wir eine Partnerschaft mit Lifebit geschlossen, um die Erkennung und frühzeitige Meldung globaler Ausbrüche von Infektionskrankheiten über ihre KI-Plattform zu unterstützen. Darüber hinaus setzen wir unsere Arbeit mit wichtigen Forschungsinstituten wie dem Friedrich-Loeffler-Institut, dem Pirbright Institute und der Oxford University Innovation fort, um noch wirksamere Ansätze zur Vorbeugung der Afrikanischen Schweinepest zu finden, die eine globale Bedrohung darstellt.

Im Jahr 2021 haben wir über 500 Forschungs- und Entwicklungsstudien sowie klinische Studien auf der ganzen Welt initiiert und mehr als 126 Produktzulassungen erhalten. Neue regulatorische Zulassungen im Jahr 2021 sind unter anderem NEXGARD® COMBO in der EU und in Kanada, wodurch eine unserer wichtigsten Parasitizidmarken auf Katzen ausgeweitet wird, und NEXGARD® SPECTRA in Brasilien - ein neuer Markt für dieses Produkt mit breitem Wirkspektrum zur Behandlung sowohl von Endo- als auch von Ektoparasiten. In den USA haben wir die Zulassung für FLEXPARVOPRRS® erhalten, einen Kombinationsimpfstoff gegen reproduktive Störungen aufgrund der zwei weltweit am weitesten verbreiteten viralen Ursachen bei porzinen Reproduktionsstörungen. Die Zulassung neuer Produkte und Anwendungsgebiete sowie die geografische Zulassungsausweitung unserer Bestandsprodukte sind weitere wichtige Aspekte unserer Entwicklungsaktivitäten, die uns dabei unterstützen, Werte durch Innovationen zu schaffen.

Produktion

Humanpharma

Im Geschäftsbereich Humanpharma ist der global agierende Bereich der Produktion für die stetige Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln höchster Qualität verantwortlich. Die Weiterentwicklung der internen Produktionsstätten und die strategische Zusammenarbeit mit externen Herstellern haben ein modernes, flexibles Netzwerk zur Marktversorgung geschaffen, das die gesamte Wertschöpfungskette vom Lieferanten für Ausgangsmaterialien bis zur weltweiten Logistik und Distribution der Fertigarzneimittel umfasst. Die Produktionsstätten von Boehringer Ingelheim konzentrieren sich auf für das Unternehmen strategisch wichtige Produkte sowie hochmoderne Herstelltechnologien. Gleichzeitig erweitern Partnerschaften mit externen Herstellern das Produktionsnetzwerk um intern nicht verfügbare Sondertechnologien und um Produktionskapazität in Standardtechnologien für Produkte mit sehr hohem Kapazitätsbedarf oder schon weit fortgeschrittenem Lebenszyklus.

Zu diesem globalen Netzwerk gehörten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 eigene Fabriken in neun Ländern. Der Konzern verfügt über vier Standorte für Biopharmazeutika. Hinzu kommen zwei Standorte für die Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen sowie ein Standort für die Herstellung medizinischer Geräte. An acht Standorten werden Fertigarzneimittel hergestellt. Boehringer Ingelheim gelang es auch im vergangenen Jahr, das bedingt durch die COVID-19-Pandemie erneut besondere logistische Herausforderungen hatte, eine stetige Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Ermöglicht wurde dies dadurch, dass wesentliche Schritte und Technologien der Herstellung an mehreren Standorten etabliert sind und das Resilienzkonzept für alle Glieder der Lieferkette weiter gestärkt wurde. Ein wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung der Versorgungssicherheit ist die im Jahr 2021 weiter vorangeschrittene Digitalisierung des Produktionsnetzwerks und der gesamten Lieferkette. Durch die fortschreitende Implementierung der Supply-Chain-Strategie wird die Steuerung der Wertschöpfungskette vom Zulieferer bis zu den Kundinnen und Kunden ("end-to-end") optimiert. Der Einsatz digitaler und automatisierter Prozesse und Technologien ermöglicht eine hohe Transparenz und eine effiziente Steuerung der Lieferkette des globalen Produktionsnetzwerkes.

Lieferfähigkeit und Patientenversorgung haben höchste Priorität für Boehringer Ingelheim. Konsequent werden wichtige Investitionen zum Aus- und Umbau der Produktionskapazitäten in unserem Chemie- und Pharmanetzwerk umgesetzt. Am Stammsitz in Ingelheim am Rhein wurde eine Schlüsselinvestition in eine flexible Anlage zur Industrialisierung neu entwickelter Arzneimittel und zur initialen Marktversorgung eröffnet. Erweiterungen von Produktionstechnologien und -kapazitäten für pharmazeutische Wirkstoffe am Standort Fornovo (Italien), für pharmazeutische Bulkware am Standort Sant Cugat (Spanien) sowie für Fertigarzneimittel an den Standorten Koropi (Griechenland) und Yamagata (Japan) wurden zur Sicherstellung der Versorgung mit Antidiabetes- (insbesondere JARDIANCE®) sowie Pipeline-Produkten vorangetrieben. Mit der Eröffnung des Large-Scale Cell Culture-Produktionsgebäudes der Biopharmazie am Standort Wien wurde neben der Stärkung des biopharmazeutischen Geschäfts auch ein Meilenstein zur Ausweitung der eigenen Kapazitäten im Netzwerk für neuentwickelte Produkte erreicht. Hierdurch werden im Verbund mit weiteren Produktionsstandorten im globalen Netzwerk der Biopharmazie unter anderem auch steigende Bedarfe an ACTILYSE® und METALYSE® abgedeckt.

15 Produktionsstandorte Tiergesundheit in elf Ländern

Tiergesundheit

Im Jahr 2021 erfolgte die Herstellung der Tiergesundheitsprodukte in einem Netzwerk von 15 Produktionsstandorten in elf Ländern. Zusätzlich zu den unternehmenseigenen Standorten gab es im Jahr 2021 ca. 110 Lohnhersteller, die Arzneimittel für Boehringer Ingelheim hergestellt haben. Das Produktportfolio besteht im Wesentlichen unverändert aus Impfstoffen, pharmazeutischen Produkten und Nutrazeutika. Ergänzt werden die klassischen Arzneimittel durch Produkte zur Diagnostik sowie Monitoring-Lösungen, inklusive digitalen Applikationen zur Stallüberwachung oder zur Vernetzung von Tierhalterinnen und Tierhaltern mit Tierärztinnen und Tierärzten. Die Optimierung des Produktionsnetzwerks wird weiter vorangetrieben und bleibt Priorität mit dem Ziel, eine zuverlässige und effiziente Lieferung aller Produkte sicherzustellen.

Boehringer Ingelheim tätigte im Jahr 2021 Investitionen zur Erweiterung von Kapazitäten für das umsatzstärkste Produkt NEXGARD® am Standort Barceloneta (Puerto Rico), in die Kapazitätserweiterung für die Produktion von Impfstoffen für Kleintiere am Standort in Athens, Georgia (USA), die Erweiterung der Kapazitäten für Impfstoffe in Lyon (Frankreich) und in St. Joseph, Missouri (USA), den Ausbau der Kapazitäten für Impfstoffe gegen Maul- und Klauenseuche in Jonage (Frankreich) sowie in die Erweiterung der pharmazeutischen Herstellkapazitäten in Toulouse (Frankreich). Zusätzlich wurde in die Entwicklung von modernen Technologien zur Herstellung unserer Produkte investiert.

Einer der führenden Biopharma Anbieter bei Industriekunden

Biopharmazeutische Auftragsproduktion

Die biopharmazeutischen Aktivitäten von Boehringer Ingelheim finden an den Standorten in Biberach (Deutschland), Wien (Österreich), Fremont (Kalifornien, USA) und Shanghai (China) statt. Sie umfassen die Herstellung eigener Marktprodukte (wie ACTILYSE®, METALYSE® und PRAXBIND®), die Herstellung von Biopharmazeutika für die klinische Prüfung von Pipelineprodukten sowie - in weltweit führender Position - die Prozessentwicklung, Launch-Vorbereitung und kommerzielle Produktion von Biopharmazeutika für Drittkunden im Industriekundengeschäft. Zwölf der Top-20-Pharmaunternehmen sowie innovative Biotech-Firmen zählen zum Kundenstamm unseres Geschäftsbereichs biopharmazeutische Auftragsproduktion. Boehringer Ingelheim deckt hierbei die komplette biopharmazeutische Wertschöpfungskette von der Entwicklung der Produktionszelle (Säugerzellen sowie Mikroorganismen) und des Herstellungsverfahrens über die Herstellung des Wirkstoffs und des Fertigarzneimittels bis zur Markteinführung und globalen Marktversorgung ab.

Die Auslastung der etablierten großtechnischen Produktionsanlagen im Netzwerk ist im Jahr 2021 nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Am Standort Biberach konnten neben der gesteigerten Produktion für wachsende Marktbedarfe von ACTILYSE® auch der optimierte Produktionsprozess in einer Bioäquivalenzstudie erfolgreich gezeigt werden. Um eine zeitnahe Erhöhung der Produktionsmengen zu erreichen, wurde der Transfer des optimierten Prozesses in die neue Zellkultur-Großanlage nach Wien initiiert. Unterstützend für die Behördeneinreichung in der EU, in den USA und in Japan wurden in Biberach die den Launch vorbereitenden Aktivitäten für Boehringer Ingelheims monoklonalen Antikörper Spesolimab (IL36R) durchgeführt. Die Markteinführung wird für das Jahr 2022 erwartet. Unsere mikrobielle Produktionsanlage am Standort in Wien wurde für ein weiteres Kundenprodukt zugelassen, hierbei handelt es sich um ein Trägerprotein für Vakzine. Damit erhöht sich unser mikrobielles Produktportfolio auf 18 Biopharmazeutika. Trotz der herausfordernden äußeren Umstände durch die COVID-19-Pandemie wurden in unseren Zellkulturanlagen in Biberach, Shanghai und Fremont sowie in unserer mikrobiellen Produktion in Wien ohne Betriebsunterbrechung Biopharmazeutika für Patientinnen und Patienten weltweit hergestellt und ausgeliefert.

Der Ausbau der Kapazität im Bereich der Zelltechnologie am Standort in Wien wurde in diesem Jahr fertiggestellt. Die GMP-konforme (Good Manufacturing Practices) Inbetriebnahme durch die lokale Behörde erfolgte Mitte des Jahres. Derzeit laufen Transfer- und Produktionsaktivitäten.

Ebenfalls am Standort Wien wurde im Jahr 2021 das mikrobielle Expansionsprojekt zur Produktion eines rekombinanten Impfstoffs abgeschlossen. Vor dem Hintergrund der weltweit zunehmenden Bedeutung biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe und der deutlich gestiegenen Anzahl interner Entwicklungsprojekte unseres eigenen Portfolios sind beide Projekte von grundlegender strategischer Relevanz.

Im Jahr 2021 war der Schwerpunkt des Standorts Shanghai die Marktversorgung mit einem immunonkologischen Antikörper in der Krebstherapie für einen chinesischen Kunden. Darüber hinaus wurde das Kunden- und Produktportfolio am Standort in Shanghai, China weiter ausgebaut und die Zulassung des Standortes für den US-amerikanischen Markt beantragt. Schwerpunkt der dortigen Aktivitäten ist die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit innovativen Medikamenten, sowohl durch chinesische als auch durch multinationale biopharmazeutische Unternehmen. Für die Kundinnen und Kunden ist es von entscheidender Bedeutung, dass Boehringer Ingelheim als Contract Development Manufacturing Organization die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand anbietet und langjährige Erfahrung und fachliche Expertise in der Launch-Vorbereitung und Marktversorgung hat.

Arbeitnehmerberichterstattung

Im Jahr 2021 beschäftigte Boehringer Ingelheim im Durchschnitt 52.391 Mitarbeitende weltweit. Dies entspricht einem Anstieg von +0,9 % gegenüber dem Vorjahr.

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeitenden nach Regionen

	2021	2020
Amerika	13.187	13.176
Europa	28.266	27.379
Asien/Australien/Afrika (AAA)	10.938	11.389
	52.391	51.944

Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die positive Entwicklung des Unternehmensverbunds sind unsere engagierten Mitarbeitenden, die sich mit dem Unternehmensziel identifizieren und das Arbeitsklima bei Boehringer Ingelheim als positiv und wertschätzend empfinden. Sie tragen täglich mit hohem persönlichem Einsatz dazu bei, unser gemeinsames Versprechen zu halten, die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten zu gewährleisten. Das gilt ganz besonders während der weltweiten Pandemie. Über unsere jährliche globale Mitarbeitendenbefragung erhalten wir relevante Rückmeldungen, die uns ermöglichen, das Arbeitsumfeld kontinuierlich zu verbessern.

Der Erfolg von Boehringer Ingelheim basiert auf Innovation und der Präsenz in 80 Ländern. Die globale Prägung der Wertschöpfungskette, die Internationalität unserer Kundinnen und Kunden und die hohen, sehr unterschiedlichen nationalen Anforderungen der Regulatorik stellen hohe Flexibilitätsanforderungen an die Organisation insgesamt. Wir sind davon überzeugt, dass vertrauensvolle Zusammenarbeit, die offene Einstellung zueinander, Respekt und Empathie im Umgang miteinander Werte sind, die uns stark und wettbewerbsfähig machen. Vielfalt im Denken und Inklusion im Umgang miteinander fördern dabei die Innovationskraft in allen Bereichen.

Boehringer Ingelheim bietet neben einer wettbewerbsfähigen Vergütung auch zusätzliche Leistungen für die Belegschaft an. Diese reichen von verschiedenen Formen der betrieblichen Altersversorgung über flexibles und mobiles Arbeiten bis hin zu zahlreichen gesundheitsfördernden und -erhaltenden Maßnahmen. Es liegt im Aufgabenfeld der Personalorganisation, die Perspektivenvielfalt für innovatives Denken und Handeln - als ein bedeutendes Segment der Unternehmensstrategie - zu gewährleisten und die Mitarbeitenden bei der Entfaltung und Weiterentwicklung ihrer persönlichen Stärken zu unterstützen. Um für zukünftige Herausforderungen bestmöglich gerüstet zu sein, sind uns im Rahmen einer ganzheitlichen Qualifizierung der Erwerb fachlicher Fähigkeiten besonders wichtig.

Seit jeher legt Boehringer Ingelheim großen Wert auf die Berufsausbildung. Das Unternehmen bietet jungen Menschen eine Einstiegsmöglichkeit in das berufliche Leben. Gleichzeitig binden wir vor dem Hintergrund des demografischen Wandels talentierte und qualifizierte Nachwuchskräfte an das Unternehmen. Ausbildung bedeutet für unser Unternehmen aber nicht nur, Fachwissen zu vermitteln. Wir legen großen Wert auf das gegenseitige Kennenlernen sowie darauf, die vielen Facetten und Werte des Unternehmens für Berufseinsteigende erlebbar zu machen. Das erreichen wir durch hybrides Lernen und Lehren.

Im Jahr 2021 befanden sich im Durchschnitt 749 Nachwuchskräfte weltweit in der Ausbildung bei Boehringer Ingelheim. Allein an den deutschen Standorten von Boehringer Ingelheim starteten 201 junge Menschen in 28 verschiedenen naturwissenschaftlichen, technischen und kaufmännischen Ausbildungs- und dualen Studiengängen ins Berufsleben. Die Auswahl an Ausbildungs- und dualen Studiengängen entsteht in enger Abstimmung mit den Fachbereichen, um Curricula und Ausbildung bedarfsorientiert auszurichten.

Boehringer Ingelheim als "Global Top Employer" ausgezeichnet

Es ist ein wichtiges Ziel unseres Unternehmens, die Attraktivität von Boehringer Ingelheim als Arbeitgeber für unsere derzeitigen und zukünftigen Mitarbeitenden zu stärken. Boehringer Ingelheim erhielt in diesem Zusammenhang im Jahr 2021 erneut die Top-Employer-Qualifizierung der Auditoren des internationalen, unabhängigen "Top Employers Institute". Auszeichnungen in 27 Ländern und drei Regionen entsprechen nicht nur einem Plus von neun Auszeichnungen zum Vorjahr, sondern machen Boehringer Ingelheim auch erstmals zum "Global Top Employer". Dieses Prädikat haben von allen ca. 1.600 ausgezeichneten Unternehmen weltweit 16 erhalten. Neben dem deutschen Standort wurde Boehringer Ingelheim in Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, China, Ecuador, Indonesien, Italien, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, den Niederlanden, Österreich, Philippinen, Polen, Rumänien, Russland, Saudi-Arabien, Singapur, Spanien, Südkorea, Thailand, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Vietnam mit diesem Prädikat ausgezeichnet.

Sustainable Development als Teil unserer Strategie

Sustainable Development - For Generations

Nachhaltigkeit ist seit der Gründung von Boehringer Ingelheim 1885 fest in der Unternehmensphilosophie verankert. Unser Verständnis und das Wissen haben sich über die Generationen stetig weiterentwickelt und unser Handeln geprägt. Auch aus der globalen Pandemie haben wir Lehren gezogen. Hier wurde offensichtlich, wie dringend nötig ein gesamtheitlicher Ansatz ist, um die engen Verflechtungen zwischen Mensch, Tier und Umwelt zu berücksichtigen.

Mit seinem Fokus auf der Gesundheit von Mensch und Tier ist Boehringer Ingelheim gut positioniert, um einen relevanten Beitrag zu einer gesünderen und nachhaltigeren Zukunft zu leisten. Im Jahr 2021 wurde die Nachhaltigkeitsstrategie unter dem Titel "Sustainable Development - For Generations" neu definiert. Dabei lag der Fokus auf folgenden Aspekten: Definition konkreter Wirkungsbereiche, stärkere Nutzung von Synergien, Zusammenführung des globalen, kooperativen Netzwerks im Unternehmen sowie die Kongruenz mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Die Strategie basiert auf drei Säulen:

	MORE HEALTH - Für Menschen und Tiere
	MORE POTENTIAL - Für Communities und unsere Mitarbeitenden
	MORE GREEN - Für unseren Planeten

Folgende konkrete und messbare Ziele hat sich Boehringer Ingelheim bis zum Jahr 2030 gesetzt:

MORE HEALTH: Die Erweiterung des Zugangs zu medizinischer Versorgung für zusätzliche 50 Millionen Menschen in benachteiligten Communities, Investitionen von 35 Milliarden EUR in Gesundheitsinnovation und die Erforschung nicht-übertragbarer Krankheiten sowie weitere 250 Millionen EUR für Partnerschaften zur Bekämpfung neuartiger Infektionskrankheiten.

MORE POTENTIAL: 50 Millionen Menschen in benachteiligten Communities möchten wir erreichen, indem wir unsere Mitarbeitenden, Partnerinnen und Partner sowie innovative Sozialunternehmerinnen und Sozialunternehmer aktivieren und unterstützen.

MORE GREEN: Bis ins Jahr 2030 werden wir CO ₂ -neutral in unseren Unternehmensabläufen sein (Scope 1 und 2). Darüber hinaus wird unser Ressourcenverbrauch entlang der gesamten Wertschöpfungskette im gleichen Zeitraum trotz wachsender Geschäftstätigkeit deutlich gesenkt.

MORE HEALTH

Fokus auf die Gesundheit von Menschen und Tieren

MORE HEALTH - Für Menschen und Tiere

MORE HEALTH verfolgt unser Ziel, bessere Therapien zu entwickeln und Lösungen für globale Herausforderungen im Gesundheitswesen zu ermöglichen. Die Säule umfasst eine Reihe von Projekten und Initiativen, welche die Vielfalt unserer Patientinnen und Patienten sowie die Kompetenzen unserer Partnerinnen und Partner widerspiegeln. Hierzu gehören:

Access to Healthcare

Die "Access to Healthcare" Initiative konzentriert sich auf die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in benachteiligten Communities - von der Verfügbarkeit von Medikamenten bis zum Zugang zu sicherer, wirksamer Prävention und Behandlung. Einige Meilensteine wurden bereits erreicht, z. B.:

•	Ausweitung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung in wirtschaftlich schwachen Regionen mithilfe der Defeat-NCD Partnerschaft.
•	Start einer gemeinsamen Initiative mit "PharmAccess" im Rahmen des "In Reach Africa Programms" in Kenia. Über mobile Technologien wird das Verständnis von Bluthochdruck und Diabetes gestärkt und Zugangsbarrieren abgebaut.
•	Der im Jahr 2021 in Kanada ins Leben gerufene "Pathway" Projektfonds soll das Leben von 20.000 Mitgliedern indigener Gruppen verbessern. Vor allem soll das überproportionale Vorkommen bestimmter nicht-übertragbarer Krankheiten gezielt angegangen werden.
•	Ein Pilotprogramm in Pakistan startete im Jahr 2021 in Zusammenarbeit mit der World Organization of Animal Health, welches die Eliminierung der Tollwut durch Spenden des Tierimpfstoffs RABISIN® und Identifikationshalsbänder für Hunde unterstützt.

Angels

Die "Angels" Initiative wurde im Jahr 2016 gegründet, um die Schlaganfallversorgung weltweit zu verbessern. Im Jahr 2021 schlossen sich weitere ca. 2.000 Kliniken, 26 Länder und 27.000 Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte dem stetig wachsenden Netzwerk an. Dieses umfasst nun insgesamt über 72.300 Fachkräfte und 6.300 Kliniken in 145 Ländern, die die Versorgung aller Patientinnen und Patienten gemäß definierten Standards gewährleisten. Im Access To Medicine Report 2021 wurde Angels als "best practice" Beispiel für den Aufbau von Kapazitäten gewürdigt und mildern Stroke Service Award der World Stroke Organization ausgezeichnet.

LastMile

Südlich der Sahara haben Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Afrika oft keinen Zugang zu tiermedizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Die gemeinsame Initiative "LastMile", verfolgt das Ziel, eine nachhaltige Verbesserung der Verfügbarkeit veterinärmedizinischer Produkte und Dienstleistungen zu schaffen. Das Projekt begann im Jahr 2018 in Kenia und wurde seitdem auf Kamerun, Nigeria, Mali, Burkina Faso und Äthiopien ausgeweitet. Aktuell sind 22 LastMile Livestock Service Provider (LLSP) im Einsatz. Im Jahr 2021 wurden die LLSP-Schulungsprogramme um relevante Inhalte aus der Tiermedizin und dem Landwirtschaftsmanagement ergänzt sowie vier weitere Produkte im angebotenen Portfolio eingeführt. Damit liegt die Gesamtzahl nun bei 55 Produkten. Insgesamt wurden über LastMile bereits eine Vielzahl von Landwirtinnen und Landwirte unterstützt, sowie zahlreiche Händler- und Tierarztbesuche durchgeführt.

MORE POTENTIAL

Fokus auf Menschen und Gemeinschaften

MORE POTENTIAL - Für Communities und unsere Mitarbeitenden

MORE POTENTIAL konzentriert sich darauf, einerseits den Menschen im Unternehmen ein sicheres und gedeihliches Umfeld zu bieten, andererseits unseren Communities, Partnerinnen und Partnern die besten Voraussetzungen zu schaffen, um ihr volles Potenzial nutzen zu können.

BE SAFE

Mit dem im Jahr 2010 gegründeten "BE SAFE" Programm legen wir besonderes Augenmerk auf unsere Verantwortung, eine sichere Arbeitsstätte für unsere Mitarbeitenden und Partnerinnen und Partner zu gewährleisten. Deswegen überprüfen und optimieren wir regelmäßig unsere Sicherheitskultur und schützen die langfristige Gesundheit aller durch die Vermeidung von Unfällen, Vorfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen. Im Jahr 2021 wurde Boehringer Ingelheim offizieller Partner der EU-OSHA "Healthy Workplaces Lighten the Load 2020-2022"-Kampagne zur Vermeidung arbeitsbedingter Muskel-Skelett-Erkrankungen. Darüber hinaus startete im Frühjahr die interne Kampagne "Shed a Light", welche sich für einen bewussten Umgang mit Themen seelischer Gesundheit am Arbeitsplatz einsetzt und eine offene Gesprächskultur bei den Mitarbeitenden fördert.

Diversity & Inclusion

Geprägt von unseren Kernwerten Empathie, Respekt, Leidenschaft und Vertrauen pflegen wir ein vielfältiges, kooperatives, offenes und integratives Arbeitsumfeld, welches für Innovation, Wertschöpfung und nachhaltiges Wachstum unerlässlich ist. Boehringer Ingelheim ist überzeugt, dass Diversität nicht nur das Richtige für unsere Mitarbeitenden und Unternehmenskultur, sondern auch aus unternehmerischer Sicht höchst relevant ist, da es unser Kerngeschäft dabei unterstützt, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erfordernisse unserer Patientinnen und Patienten, Kundinnen und Kunden, Partnerinnen und Partner weltweit besser zu verstehen und entsprechend adressieren zu können. Im Jahr 2021 wurde der Fokus weiterhin auf die Sensibilisierung gelegt, hierzu gehörte unter anderem die Weiterentwicklung der Schulungen zu Voreingenommenheit ("unconscious bias") und inklusivem Verhalten.

Human Rights

Boehringer Ingelheim verstärkt kontinuierlich seinen Einsatz für Menschenrechte und Ethik. Die hierbei angewandte Strategie entspricht den Guiding Principles on Business and Human Rights der Vereinten Nationen. So ist unsere Human Rights Policy integraler Bestandteil unserer Richtlinien zur Zusammenarbeit mit externen Partnerinnen und Partnern, beispielsweise im Verhaltenskodex.

Making More Health

Im Jahr 2010 gründeten Boehringer Ingelheim und Ashoka, das weltweit größte Netzwerk für Sozialunternehmerinnen und Sozialunternehmer, gemeinsam die Initiative "Making More Health" (MMH). Die langfristige Partnerschaft konzentriert sich auf die Ermöglichung innovativer Lösungen, um komplexe Herausforderungen für Menschen, Tiere und Communities im Gesundheitswesen anzugehen. Diese Herangehensweise verbindet miteinander verwandte Themen wie wirtschaftliche Entwicklung, Infrastruktur, Bildung, Kultur und Gesundheitsfragen. Dabei liegt der Fokus auch auf der Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Communities sowie dem Einsatz der Mitarbeitenden von Boehringer Ingelheim als Wissens- und Kompetenzvermittler. Zu den Schwerpunkten gehören:

•	Soziale Innovation: Über 120 Innovatorinnen und Innovatoren in der Human- und Tiergesundheit weltweit wurden bisher unterstützt.
•	Community Engagement: Seit dem Jahr 2014 wurden Programme in Indien, Kenia, Nigeria und Ghana initiiert, die bereits über 150.000 Menschen erreicht und sich als wegweisend herausgestellt haben. Dazu gehören Wasser- und Hygieneprojekte, innovative Landwirtschaftsmodelle, kaufmännische Weiterbildungsmöglichkeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Tiergesundheit sowie Inklusionsprogramme für benachteiligte Gruppen, zum Beispiel Menschen mit Albinismus.
•	Sektorenübergreifende Kooperation: "Making More Health" setzt auf einen kooperativen "win-win" Ansatz und schlägt eine Brücke zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Eine der Initiativen ist das "Business Accelerator" Förderprogramm. Es unterstützt soziale Start-ups in Sub-Sahara Afrika beim nachhaltigen Ausbau ihrer Geschäftsmodelle durch finanzielle Mittel und Know-how. Viele dieser Sozialunternehmen haben nun einen Punkt erreicht, an dem erhebliche Aufwendungen für die Weiterentwicklung nötig sind.

Im Jahr 2021 wurde die neue Initiative "Boehringer Ingelheim Social Engagement" mit einem Investitionsvolumen von 50 Millionen EUR ins Leben gerufen, um Sozialunternehmen neben Spenden weitere Finanzierungsmöglichkeiten anzubieten. Dies beinhaltet beispielsweise die Vergabe von nachrangigen Krediten, die in ihren Konditionen an die lokalen Bedürfnisse der Sozialunternehmen angepasst werden.

Ebenfalls im Jahr 2021 wurde die IT-Plattform "MMH Connect" ins Leben gerufen, die bis ins Jahr 2030 20.000 Mitarbeitende von Boehringer Ingelheim in passende und innovative Kooperationen mit Sozialunternehmen bringen soll, in denen sie ihre Fähigkeiten einbringen und sich persönlich weiterentwickeln können.

Die Veranstaltung "Making More Health Together 2021" brachte über 1.800 Teilnehmende aus Wissenschaft, Non-Profit-Organisationen, Industrie und Politik in einem virtuellen Zwei-Tage-Event zusammen. In über 40 interaktiven Programmpunkten tauschten sich die Teilnehmenden über die drängendsten Gesundheitsthemen unserer Zeit aus.

MORE GREEN

Fokus auf die Umwelt

MORE GREEN - Für unseren Planeten

Ein gesunder Planet ist die Grundvoraussetzung für gesunde Menschen, Tiere und Communities. Herausforderungen für die Umwelt dürfen nicht isoliert betrachtet werden, da sie spürbare Auswirkungen auf die Gesundheit der gesamten Gesellschaft haben. Daher sind die verantwortungsvolle Nutzung natürlicher Ressourcen sowie die Förderung eines starken Umweltbewusstseins wichtige Aspekte unseres Umweltengagements, um die Gesundheit heutiger und zukünftiger Generationen gleichermaßen zu schützen und ihre Chancen auf eine gesunde Zukunft zu wahren.

Der MORE GREEN Fund unterstützt interne Projekte in den Bereichen Dekarbonisierung, Wasserwirtschaft und Kreislaufwirtschaft und hat seit dem Jahr 2020 bereits rund 40 neue Umweltprojekte finanziert. Boehringer Ingelheim berücksichtigt bei Großprojekten gezielt ökologische Aspekte und stellt hierfür zusätzliche 130 Millionen EUR bereit.

Im Jahr 2021 erhielt Boehringer Ingelheim als erstes Pharmaunternehmen in der EU die Zertifizierung "GreenCanteen" für das nachhaltige Cateringkonzept am Unternehmenssitz in Ingelheim.

Carbon Footprint

Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Treibhausgasemissionen zu reduzieren, während wir das Ziel verfolgen, bis zum Jahr 2030 CO ₂ -neutral in unseren Unternehmensabläufen zu werden (Scope 1 und 2), ausschließlich Elektrizität aus erneuerbaren Quellen zu beziehen und erhebliche Investitionen in nachhaltige Technologien fortzuführen. Unter anderem wurde ein interner CO ₂ -Preis von 100 EUR pro Tonne eingeführt, um einen ökonomischen Anreiz für grüne Innovationen zu schaffen. Weitere aktuelle Beispiele aus diesem Bereich sind:

•	Der Bau eines neuen Biomassekraftwerks in Ingelheim
•	Der Übergang zu erneuerbarer Elektrizität an zahlreichen Standorten, darunter in Deutschland, Österreich, Spanien und den USA. Seit dem Jahr 2020 hat sich der Anteil von aus erneuerbaren Quellen bezogener Elektrizität weltweit von 30% auf über 50% erhöht.
•	Die Zertifizierung der Standorte Dortmund und Sant Cugat zur CO2 -Neutralität.
•	Unsere Partnerschaft mit ClimateSeed fördert die Biodiversität und schützt Trinkwasser, indem wir CO2 -Emissionen u.a. durch Wiederaufforstungsprojekte in Afrika, Indien, Indonesien und Deutschland ausgleichen.

Resource Use

Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft werden in Schritten der Wertschöpfungskette eingesetzt, um Abfälle zu reduzieren sowie Konzepte für Eco-Design- und Grüne Chemie auf alle neuen Produkte anzuwenden. Dank kontinuierlicher Optimierungsschritte haben wir die jährliche Menge an unternehmenseigenem Deponieabfall und die Ressourcennutzung seit dem Jahr 2010 reduziert. Damit optimieren wir den ökologischen Fußabdruck künftiger Produkte.

Water Stewardship

Zugang zu sauberem Wasser hat großen Einfluss auf soziale und kulturelle Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie auf die lokale Wirtschaft. Boehringer Ingelheim setzt daher Programme rund um das Thema Wasser und damit verbundenen Risiken an allen Produktionsstandorten um. Standorte in Regionen mit bekannter Wasserknappheit implementieren ein anerkanntes "Water Stewardship" Programm, wie das der "Alliance for Water Stewardship" (AWS). Im Jahr 2021 wurde die AWS-Zertifizierung der Produktionsstandorte von Promeco in Xochimilco (Mexiko) erneuert und die Zertifizierung unserer Produktionsanlage in Fremont (USA) initiiert.

Darüber hinaus haben wir an den Produktionsstandorten mögliche Rückstände aktiver pharmazeutischer Wirkstoffe und anderer Spurenstoffe in den Abwässern evaluiert. Unsere "Clean Water" Initiative führt auf dieser Grundlage weitere Messungen durch und setzt Maßnahmen um, die sicherstellen, dass Rückstände von Arzneimitteln im Abwasser erheblich unter jedem Wirkungsniveau liegen. Die Initiative arbeitet auch mit Industrienetzwerken und Lieferanten zusammen, um die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken.

Im Rahmen der "Clean Water" Initiative finanziert Boehringer Ingelheim gemeinsame Projekte mit "Making More Health" in Kenia zur Verbesserung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser.

Wirtschaftsbericht

Rahmenbedingungen

Im Jahr 2021 erholte sich die Weltwirtschaftsleistung nach dem durch COVID-19 bedingten Einbruch im Jahr 2020. Die globale Wirtschaft wuchs laut Internationalem Währungsfonds (IWF) um +5,9%. In der ersten Jahreshälfte konnte aufgrund der Lockerungen der Maßnahmen zur Pandemieeindämmung sowie erhöhter Konsumnachfrage ein ökonomischer Aufschwung in vielen Volkswirtschaften beobachtet werden. Dieses Wachstum verlangsamte sich in der zweiten Jahreshälfte unter anderem aufgrund von global anhaltenden Liefer- und Kapazitätsengpässen bei Industrieunternehmen sowie steigenden Rohstoffpreisen und Frachtkosten. Weiterhin angespannt zeigte sich die handelspolitische Lage zwischen den USA und China. So nahmen die Spannungen im Jahr 2021 weiter zu und schlugen sich unter anderem in erhöhten Einfuhrzöllen nieder. Auch der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine wird genau beobachtet. Darüber hinaus zeichnete sich auch ein Anstieg der Inflation ab.

Wachsender Humanpharmamarkt erlaubte verstärkte Investitionen in F&E

Im Gegensatz zu anderen Branchen werden die Pharmamärkte eher langfristig von der Leistungskraft der Volkwirtschaften und insbesondere den Demographien der Gesellschaften geprägt. Darüber hinaus ist die Entwicklung vom global stetig verbesserten Zugang zu medizinischer Versorgung beeinflusst. Entsprechend wuchs der globale Pharmamarkt - ohne COVID-19-Impfstoffe - im vergangenen Jahr auf 1,3 Billionen USD, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von + 5 % über die letzten fünf Jahre entspricht (Quelle: IQVIA). Jedoch ging der Beitrag der Entwicklungsländer an diesem Wachstum im Vergleich zum Anfang des Jahrzehnts zurück. Kontaktbeschränkungen führten in der Pharmabranche zu Verzögerungen in klinischen Studien und wirkten sich dadurch auf die Zeitpläne der Forschungsaktivitäten aus oder mussten wo möglich durch Mehrkosten kompensiert werden. Das im Vergleich zu anderen Branchen weitgehend stabile Kerngeschäft erlaubte es den Pharmaunternehmen, weiterhin wichtiger Treiber für Investitionen in Forschung und Entwicklung zu sein, auch gegen das SARS-CoV-2-Virus.

Auch im Jahr 2021 waren die Gesundheitssysteme vieler Länder zunehmenden Belastungen ausgesetzt, insbesondere durch die COVID-19-Pandemie, aber auch durch die Entwicklung der Altersstruktur, den Belastungen durch chronische Krankheiten und durch steigenden Kostendruck im Allgemeinen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, griffen viele Gesundheitssysteme auf Kostenkontrollinstrumente zurück, z. B. obligatorische Rabatte auf Arzneimittel, externe Preisreferenzsysteme und langwierige und komplexe Preisverhandlungsprozesse, die den Zugang zu innovativen Arzneimitteln verzögern. Durch verschiedene Zuzahlungsmodelle werden außerdem Patientinnen und Patienten zunehmend in die Kostendeckung einbezogen. Diese Maßnahmen erhöhen den Druck auf die pharmazeutischen Unternehmen und können die Möglichkeiten einschränken, in neue Behandlungsoptionen zu investieren und innovative Medikamente zur Verfügung zu stellen. Die pharmazeutische Industrie arbeitet eng mit Regierungen und den Gesundheitsbehörden zusammen, um diese Herausforderungen zu meistern und so den Zugang zu Medikamenten nachhaltig zu gewährleisten und zu verbessern, Verzögerungen bei der Marktzulassung zu reduzieren und Patientinnen und Patienten mit innovativen Arzneimitteln zu versorgen. Wichtige Voraussetzungen dieses Ziel zu erreichen, bleiben verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen, die Innovation fördern und geistiges Eigentum schützen.

Der Markt der Tiergesundheit setzte Wachstumstrend fort

Der Markt der Tiergesundheit - bestehend aus dem Haustier- und dem Nutztierbereich - setzte seinen positiven Wachstumstrend auch im Jahr 2021 fort. Treiber sind vor allem das Bevölkerungswachstum, der steigende Lebensstandard vieler Menschen in den Wachstumsmärkten sowie die erhöhte Lebenserwartung der Tiere durch stetig besser werdende tierärztliche Betreuung. Im Haustierbereich sorgte die im Zuge der COVID-19-Pandemie größere Beliebtheit von Haustieren zu einer erhöhten Nachfrage an Produkten. Der Nutztierbereich profitiert von einer gestiegenen Nachfrage nach tierischen Produkten. Die zunehmende Verbreitung von Zoonosen (von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten) verstärkt die Bedeutung der Tiergesundheitsindustrie. Generell lässt sich weiterhin auf der Kunden-wie auch auf der Anbieterseite eine Konsolidierung durch Zusammenschlüsse beobachten, die zu erhöhtem Wettbewerb führt. Wachstum in der Tiergesundheit wird in der Zukunft vor allem durch therapeutische Innovation getrieben. Um mit dem Markt wachsen zu können, bedarf es kontinuierlicher, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger Investitionen.

Im Jahr 2022 wird das globale Wirtschaftswachstum nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds 4,9% erreichen. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften mit breitem Zugang zu COVID-19-Impfstoffen wird erwartet, dass der pandemiebedingte Rückgang der Wirtschaftsleistung gegen Ende des Jahres 2022 ausgeglichen werden kann. Zudem existieren viele Szenarien, wie stark sich die Inflation entwickeln wird und wann das Inflationsniveau wieder auf ein präpandemisches Niveau sinken könnte. Allerdings bestehen laut IWF auch zahlreiche Risiken im Hinblick auf das Weltwirtschaftswachstum: Impfstoffresistente Mutationen des COVID-19-Erregers und ungleich verteilter Zugang zu den entsprechenden Impfstoffen führen zu einer zunehmenden Heterogenität zwischen Entwicklungsländern, aufstrebenden und fortgeschrittenen Märkten. Darüber hinaus steigt durch den anhaltenden Klimawandel das Risiko für das Auftreten von Naturkatastrophen und die damit verbundenen gesundheitlichen und ökonomischen Folgen.

Währungsentwicklung

Die Währungsentwicklungen haben aufgrund Boehringer Ingelheims globaler Präsenz Einfluss auf die Umsatzzahlen. Erwähnenswert sind an dieser Stelle insbesondere der US-Dollar (USD), der japanische Yen (JPY) sowie der chinesische Renminbi (CNY). Nach einem Tiefstand von 1,22 EUR/USD (Januar) zu Beginn des Jahres bewegte sich der US-Dollar zum Jahresende auf ein Hoch von 1,13 EUR/USD (Dezember). Der japanische Yen bewegte sich zwischen einem Hoch von 126,31 EUR/JPY (Januar) und einem Tief von 132,63 EUR/JPY (Juni). Der chinesische Renminbi lag zu Beginn des Jahres bei einem Tiefstand von 7,87 EUR/CNY (Januar) und sah zum Ende des Jahres ein Hoch von 7,20 EUR/CNY (Dezember). Wesentliche transaktionale Währungsrisiken werden über geeignete Währungsinstrumente abgesichert.

Währungsentwicklung

Durchschnittskurse - Basis: 1 EUR	2021	2020	Umsatzeffekt
			(in Millionen EUR)
US-Dollar	1,18	1,14	-268
Japanischer Yen	129,86	121,78	-92
Chinesischer Renminbi	7,63	7,87	+33

Ertragslage

Für Boehringer Ingelheim sind eine stabile und wettbewerbsfähige Ertragslage und eine solide Finanzierung die Basis für die eigene Unabhängigkeit und stehen daher im Fokus unseres Handelns. Auf dieser Grundlage können wir den Kern unseres Leitbilds "Werte schaffen durch Innovation" umsetzen und unseren Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit von Mensch und Tier mit innovativen Therapien realisieren.

Im Jahr 2021 setzte Boehringer Ingelheim seinen positiven Wachstumstrend fort. So erwirtschafteten wir einen Umsatz von 20.618 Millionen EUR, was - im Vergleich zum Vorjahresumsatz von 19.566 Millionen EUR - einem Anstieg von + 5,4 % entspricht. Die Währungskurseffekte wirkten sich 2021 negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Das Konzernwachstum lag um diese Effekte bereinigt bei + 7,5 %.

20,6 Milliarden EUR Umsatz

In allen Regionen konnten wir ein Umsatzwachstum erzielen. Wie in den Vorjahren war die Region Amerika mit einem Umsatz von 9.147 Millionen EUR und einem Anteil von 44% am Gesamtumsatz der wichtigste Absatzmarkt von Boehringer Ingelheim und wuchs um +2,9% (währungsbereinigt +6,6%). Das stärkste Umsatzwachstum im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnete die Region Europa mit + 11,5% (währungsbereinigt + 11,3%). Der Umsatz lag bei 6.554 Millionen EUR und entspricht einem Konzernumsatzanteil von 32%. MaßgeblicheTreiber dieser positiven Entwicklung waren das der Region zugeordnete globale Lizenzgeschäft und die Märkte Deutschland, Spanien und Großbritannien sowie die osteuropäischen Länder. In der Region Asien/Australien/Afrika (AAA) realisierten wir eine Umsatzsteigerung von +2,5% (währungsbereinigt+4,3%) auf 4.917 Millionen EUR. Die Wachstumsraten aus Vorjahren konnten in der Region AAA insbesondere aufgrund von institutionellen Preisanpassungen in einem Kernmarkt und teilweise anhaltenden Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf durch die COVID-19- Pandemie nicht wiederholt werden.

Umsatz nach Regionen (in Millionen EUR)

Wachstum in allen Regionen

	2021	2020	Veränderung	währ.-ber.
Amerika	9.147	8.889	+ 2,9 %	+ 6,6%
Europa	6.554	5.879	+ 11,5%	+ 11,3%
Asien/Australien/Afrika (AAA)	4.917	4.798	+ 2,5%	+ 4,3 %

Im Humanpharmageschäft haben wir im Jahr 2021 unsere Produkte durch neue Zulassungen in weiteren Ländern mehr Patienten zugänglich gemacht und bereits etablierte Produkte weiter stärken können. Hierzu gehören insbesondere die Produkte der JARDIANCE®-Familie und OFEV®. Daneben hat das globale Lizenzgeschäft deutlich zum Wachstum beigetragen. Erfreulich ist auch die Entwicklung unserer F&E-Pipeline, die im Jahr 2021 wichtige Meilensteine erreichen konnte. Das Tiergesundheitsgeschäft wuchs im jahr 2021 insbesondere im Haustiersegment. Im Bereich Biopharmazeutische Auftragsproduktion war die Inbetriebnahme der Zellkultur-Großanlage in Wien für uns ein essenzieller Meilenstein und ein großer Erfolg im Geschäftsjahr 2021.

Kennzahlen (in Millionen EUR)

	2021	2020	Veränderung
Umsatzerlöse	20.618	19.566	+ 5,4 %
Betriebsergebnis	4.705	4.624	+ 1,8 %
Umsatzrendite	22,8 %	23,6 %
Ergebnis vor Steuern	4.368	4.305	+ 1,5 %
Ergebnis nach Steuern	3.406	3.062	+ 11,2 %

Die Materialquote (unter Berücksichtigung der Bestandsveränderung) erhöhte sich leicht auf 13,5% (2020: 12,9%). Die Personalaufwendungen erhöhten sich um +1,9% vor allem durch zusätzliche Mitarbeitende in den für Boehringer Ingelheim strategisch bedeutenden Bereichen der Forschung, Entwicklung und Medizin sowie in der Produktion von biopharmazeutischen Medikamenten.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen im Jahr 2021 lagen um -242 Millionen EUR unter dem Vorjahreswert, was insbesondere auf hohe außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände im Geschäftsjahr 2020 zurückzuführen ist. Demgegenüber führten die weiterhin hohe Investitionstätigkeit sowie Unternehmenszukäufe zu einem Anstieg der planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände.

3,4 Milliarden EUR Konzerngewinn

Wir konnten im Geschäftsjahr 2021 in allen Geschäftsbereichen wachsen und das Betriebsergebnis auf 4.705 Millionen EUR steigern. Die erfreuliche Umsatzentwicklung unserer Geschäfte liefert uns die Basis, um nachhaltig in Forschung und Entwicklung zu investieren - die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in Prozent der Umsatzerlöse konnten wir im Geschäftsjahr 2021 auf 20,0% erhöhen. Durch gestiegene Preise auf den Beschaffungsmärkten, den Aufbau von Mitarbeitenden in strategisch wichtigen Bereichen sowie durch unsere Investitionen sank die Umsatzrendite auf + 22,8% (2020: +23,6%). Sowohl das Finanz- als auch das Beteiligungsergebnis waren durch Einmaleffekte beeinflusst. Während im Beteiligungsergebnis des Vorjahres der Gewinn aus dem Verkauf einer Beteiligung enthalten war und vor allem dadurch im Jahr 2021 geringer ausfiel, verbesserte sich das Finanzergebnis insbesondere durch die im Jahr 2021 durchgeführte Methodenänderung bei der Bewertung von Dauerverpflichtungen. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich daher insbesondere durch das gestiegene Betriebsergebnis.

Das Ergebnis nach Steuern lag durch das verbesserte Vorsteuerergebnis sowie durch geringere Steuern vom Einkommen und Ertrag ebenfalls über dem Vorjahreswert. Es ist zu berücksichtigen, dass aufgrund handelsrechtlicher Vorschriften der Ausweis der auf die Konzerntätigkeit entfallenden persönlichen Steuern der Gesellschafter im Steueraufwand unzulässig ist. Diese werden als Entnahme aus dem erwirtschafteten Konzerneigenkapital dargestellt. Unter Berücksichtigung dieser Besonderheit liegt die tatsächliche Steuerlast deutlich über dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Wert.

Das Geschäftsjahr 2021 war insgesamt für Boehringer Ingelheim trotz herausfordernder Marktbedingungen in einzelnen Geschäftsbereichen und trotz des erhöhten Kostendrucks ein Jahr mit einer positiven Konzernentwicklung. Nach einem Konzerngewinn im Vorjahr von 3.062 Millionen EUR, konnte dieser Wert im Jahr 2021 mit 3.406 Millionen EUR um +344 Millionen EUR gesteigert werden.

Entwicklung der Geschäfte

Die Geschäfte von Boehringer Ingelheim unterteilten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in die Bereiche Humanpharma, Tiergesundheit und Biopharmazeutische Auftragsproduktion.

Umsatz nach Geschäften (in Millionen EUR)

	2021	2020	Veränderung	währ.-ber.
Humanpharma	15.294	14.415	+ 6,1 %	+ 8,4 %
Tiergesundheit	4.295	4.121	+ 4,2 %	+ 6,2 %
Biopharmazeutische Auftragsproduktion	917	837	+ 9,6 %	+ 9,5 %
Sonstige Umsatzerlöse	33	33	+ 0,0 %	+ 1,2 %
Aufgegebene Geschäftsbereiche	79	160	- 50,6 %	-49,2 %

Humanpharma

Der Bereich Humanpharma bildet mit 74% des Konzernumsatzes den Schwerpunkt der Aktivitäten von Boehringer Ingelheim. Die Umsätze im Humanpharmageschäft konnten im Geschäftsjahr 2021 um +6,1 % (währungsbereinigt +8,4%) auf 15.294 Millionen EUR gesteigert werden. Kerntreiber des Wachstums waren die etablierten Produkte der JARDIANCE®-Familie sowie OFEV®. Auch das wachsende Lizenzgeschäft, insbesondere das auslizensierte und durch AbbVie vertriebene Produkt SKYRIZI®, trug maßgeblich zur positiven Entwicklung des Humanpharmageschäfts bei.

Humanpharma: Umsatzstärkste Präparate (in Millionen EUR)

	2021	2020	Veränderung	währ.-ber.
JARDIANCE®-Familie	3.940	3.140	+ 25,5%	+ 28,6 %
OFEV®	2.491	2.055	+ 21,2%	+ 25,4%
TRAJENTA®/JENTADUETO®	1.552	1.512	+ 2,6%	+ 5,1%
SPIRIVA®	1.548	1.793	-13,7%	- 11,9 %
PRADAXA®	1.318	1.492	- 11,7 %	-10,3%

JARDIANCE® und OFEV® als Wachstumstreiber

Das umsatzstärkste Produkt war im Jahr 2021 das zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzte Medikament JARDIANCE®. Die Umsatzerlöse der )ARDIANCE®-Familie beliefen sich auf 3.940 Millionen EUR und lagen damit + 25,5% (währungsbereinigt+ 28,6%) über dem Vorjahr.

OFEV®, das am Umsatz im Jahr 2021 gemessen zweitgrößte Produkt, wird hauptsächlich zur Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose sowie zwei weiteren Indikationen - der SSc-ILD und PF-ILD - eingesetzt. OFEV® erwirtschaftete einen Umsatz von 2.491 Millionen EUR und wuchs damit um + 21,2 % (währungsbereinigt + 25,4 %).

TRAJENTA® und JENTADUETO® zur Typ-2-Diabetes-Behandlung konnten im Gegensatz zum Vorjahr wieder steigende Absatzzahlen erzielen. Der Umsatz kletterte im Jahr 2021 um +2,6% (währungsbereinigt+ 5,1%) auf 1.552 Millionen EUR.

Unser Produkt SPIRIVA®, das zur Behandlung der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) eingesetzt wird, erzielte dem Produktlebenszyklus entsprechend rückläufige Umsatzzahlen. Die Umsatzerlöse von 1.548 Millionen EUR im Jahr 2021 lagen erwartet um -13,7% (währungsbereinigt -11,9%) unter dem Niveau des Vorjahres.

Der Umsatz des Gerinnungshemmers PRADAXA® sank um - 11,7% (währungsbereinigt - 10,3%) im Vergleich zum Vorjahreswert. Mit einem Umsatzvolumen von 1.318 Millionen EUR gehörte PRADAXA® jedoch weiterhin zu den fünf umsatzstärksten Medikamenten von Boehringer Ingelheim im Geschäftsjahr 2021.

Ein Umsatzplus von +136,3% (währungsbereinigt ebenfalls +136,3%) wurde bei den Lizenzeinnahmen für SKYRIZI® erzielt. Das von unserem Partner AbbVie global vermarktete Produkt basiert auf dem weitestgehend durch Boehringer Ingelheim entwickelten Medikament Risankizumab und wird zur Behandlung der Plaque-Psoriasis (Schuppenflechte) eingesetzt. Zusätzlich wurde das Medikament im Jahr 2021 in einigen Märkten für die Behandlung von Morbus Crohn sowie Psoriasis- Arthritis zugelassen. Entsprechende einmalige Meilensteinzahlungen sind daher auch im Umsatz des Geschäftsjahres 2021 reflektiert.

Das Humanpharmageschäft wuchs in allen Regionen im Vergleich zum Vorjahr. Im Hinblick auf die regionale Verteilung dieser Erlöse blieben die USA unsere umsatzstärkste Region mit einem Zuwachs von +2,1% (währungsbereinigt +5,9%) auf 5.777 Millionen EUR. Dies entspricht einem Anteil am gesamten Umsatz des Humanpharmageschäfts von knapp 38 %.

Im Jahr 2021 erwirtschafteten wir in der Region EUCAN (Europa, Kanada, Australien und Neuseeland) Umsatzerlöse in Höhe von 5.221 Millionen EUR, was einem Wachstum von + 13,9% (währungsbereinigt +13,2%) entspricht. Die Region EUCAN gewann damit mit einem Umsatzanteil von 34% (+2%-Punkte im Vergleich zum Vorjahr) erneut an Bedeutung.

Ein Umsatzplus im vergangenen Geschäftsjahr verzeichneten auch die Wachstumsmärkte mit einem Zuwachs von + 4,2 % (währungsbereinigt + 5,9 %). Insgesamt stieg der Umsatz in diesen Ländern auf 2.959 Millionen EUR. Ein einstelliges Wachstum in den Wachstumsmärkten entsprach jedoch nicht unserer Erwartung. Herausfordernd war insbesondere der Markt in China, wo es durch die Aufnahme von Kernprodukten in die National Reimbursement Drug List und das Anwenden von Volume Based Procurement-Mechanismen zu einem Umsatzrückgang von - 4,5 % (währungsbereinigt - 7,3 %) im Vergleich zum Vorjahr kam.

Auf Japan entfielen knapp 9% der gesamten Umsatzerlöse im Humanpharmageschäft. Hier stieg der Umsatz um +0,5% (währungsbereinigt +7,1%) auf 1.337 Millionen EUR.

Humanpharma: Umsatz nach Regionen (in Millionen EUR)

	2021	2020	Veränderung	währ.-ber.
USA	5.777	5.658	+ 2,1 %	+ 5,9 %
EUCAN	5.221	4.585	+ 13,9 %	+ 13,2 %
Wachstumsmärkte	2.959	2.841	+ 4,2 %	+ 5,9 %
Japan	1.337	1.331	+ 0,5 %	+ 7,1 %

Tiergesundheit

Der Geschäftsbereich Tiergesundheit erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatzerlöse von insgesamt 4.295 Millionen EUR und trug dadurch mit einem Anteil von knapp 21 % zum Konzernumsatz bei. Die Tiergesundheit konnte den Umsatz um +4,2% (währungsbereinigt + 6,2%) steigern und damit das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr beschleunigen. Wachstumstreiber war das Haustiersegment.

Tiergesundheit: Umsatzstärkste Präparate (in Millionen EUR)

	2021	2020	Veränderung	währ.-ber.
NEXGARD®	916	804	+ 13,9 %	+ 16,6 %
FRONTLINE®	418	406	+ 3,0 %	+ 4,8 %
HEARTGARD®	307	312	-1,6 %	+ 1,4 %
INGELVAC CIRCOFLEX® / FLEXCOMBO®	253	264	-4,2 %	-2,7 %

Haustiergeschäft als Wachstumstreiber

Unsere umsatzstärksten Medikamente der Tiergesundheit stammen aus dem Haustiergeschäft: Die Antiparasitika NEXGARD® und FRONTLINE® verzeichneten im Jahr 2021 ein Wachstum von + 13,9% (währungsbereinigt + 16,6%) beziehungsweise + 3,0% (währungsbereinigt + 4,8%). NEXGARD® erzielte im vergangenen Jahr 916 Millionen EUR Umsatz und blieb somit das umsatzstärkste Produkt im Portfolio des Geschäftsbereichs Tiergesundheit. FRONTLINE® reihte sich mit Erlösen in Höhe von 418 Millionen EUR an zweiter Stelle ein.

Einen Umsatzrückgang von - 1,6 % (währungsbereinigt + 1,4 %) verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr das Medikament HEARTGARD®. Das Produkt zur Vorbeugung gegen die Herzwurmerkrankung trug mit 307 Millionen EUR zum Umsatz des Geschäftsbereichs Tiergesundheit bei.

Abnehmende Umsätze waren im Jahr 2021 auch bei unserem Schweineimpfstoff INGELVAC CIRCOFLEX® zu beobachten: Die Erlöse verminderten sich um -4,2% (währungsbereinigt -2,7%) auf 253 Millionen EUR nicht zuletzt aufgrund anhaltender Herausforderungen im Zusammenhang mit der afrikanischen Schweinepest in wichtigen Märkten.

In der Tiergesundheit konnten wir den Umsatz des Vorjahres in allen Regionen übertreffen. In den USA wuchsen wir währungsbereinigt um +3,9% und konnten insbesondere im Haustiersegment inklusive Pferd eine positive Entwicklung im Geschäftsjahr 2021 verzeichnen, die auch leichte Umsatzrückgänge insbesondere im Schweinesegment kompensieren konnte.

Ein starkes Umsatzplus im Haustiersegment verzeichnete auch die Region EUCAN. Dahingegen blieb das Wachstum im Schweine- und Geflügelsegment hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt belief sich das Umsatzwachstum in der Region EUCAN auf + 8,1% (währungsbereinigt + 7,0%).

Die Region TCM (The Chinese Market) konnte den Vorjahresumsatz um + 17,1 % (währungsbereinigt + 15,1%) steigern. Maßgeblicher Treiber für das Wachstum war das Schweinesegment.

Ein Umsatzwachstum von +2,5 % (währungsbereinigt +6,6 %) erwirtschaftete die Region ALAMEA (Asien, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Afrika). Der Absatz im Haustiersegment war größer als der Absatz im Nutztierbereich.

Tiergesundheit: Umsatz nach Regionen (in Millionen EUR)

	2021	2020	Veränderung	währ.-ber.
USA	1.819	1.815	+ 0,2 %	+ 3,9 %
EUCAN	1.345	1.244	+ 8,1 %	+ 7,0 %
ALAMEA	789	770	+ 2,5 %	+ 6,6 %
TCM	342	292	+ 17,1 %	+ 15,1 %

Erneut starkes Wachstum in der Biopharmazeutischen Auftragsproduktion

Biopharmazeutische Auftragsproduktion

Im Geschäftsbereich Biopharmazeutische Auftragsproduktion lag der Umsatz aufgrund starker Nachfrage für Marktprodukte unserer Geschäftspartner um +9,6 % (währungsbereinigt +9,5 %) über dem Vorjahreswert. Die Auftragslage des gesamten Geschäftsbereichs hat sich positiv entwickelt und für eine hohe Kapazitätsauslastung gesorgt.

Sonstige Umsatzerlöse/Aufgegebene Geschäftsbereiche

Unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen fassen wir Aktivitäten zusammen, die für Boehringer Ingelheim nicht mehr von strategischer Bedeutung sind. Die Umsatzerlöse reduzierten sich erwartungsgemäß.

Finanzlage

Die Sicherstellung der Finanzierung soweit als möglich aus operativem Cashflow, die Minimierung finanzwirtschaftlicher Risiken und die Optimierung der Kapitalkosten - dies sind die erklärten Ziele des Finanzmanagements von Boehringer Ingelheim.

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit lag bei +3.846 Millionen EUR und resultiert aus der positiven Geschäftsentwicklung des Geschäftsjahres. Er lag vor allem aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr erhöhten und stichtagsbedingten Aufbaus von Forderungen sowie durch erhöhte Steuerzahlungen um 117 Millionen EUR unter dem des Vorjahres (+3.963 Millionen EUR).

(in Millionen EUR)	2021
Finanzmittelfonds am 1.1.	6.105
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	3.846
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-6.002
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-1.499
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-3.655
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	96
Finanzmittelfonds am 31.12.	2.546

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich deutlich auf -6.002 Millionen EUR (2020: -326 Millionen EUR). Im Geschäftsjahr wurden Kassenbestände und bisher in Wertpapieren des Umlaufvermögens investierte Mittel langfristig in Wertpapiere angelegt. Darüber hinaus waren im Vorjahr einmalige Einzahlungen aus Anteils- und Geschäftsveräußerungen enthalten.

Hohes Investitionsvolumen für weitere Unternehmensentwicklung

Im Rahmen der Großinvestitionen im Sachanlagevermögen wurden im Geschäftsjahr 2021 weitere Meilensteine erreicht. Der Ausbau der Produktion in Wien (Österreich) im Bereich Biopharmazeutische Auftragsproduktion wurde erfolgreich abgeschlossen. Im Jahr 2021 wurden dabei wieder mehr als 150 Millionen EUR in den Standort Wien investiert. In Deutschland wurde der Bau des Entwicklungszentrums für biopharmazeutische Medikamente (BDC) sowie der Ausbau des deutschen Forschungsstandorts in Biberach im vergangenen Geschäftsjahr weiter vorangetrieben. Die Investitionen hierfür betrugen rund 115 Millionen EUR und ergänzen eine Reihe hoher Investitionen in das globale Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk von Boehringer Ingelheim.

Im Bereich der Tiergesundheit investiert Boehringer Ingelheim in Jonage (Frankreich) in ein neues Antigen-Produktionszentrum für behördliche Tierseuchenbekämpfung, um auf den steigenden Bedarf an Präparaten gegen Maul- und Klauenseuche sowie die Blauzungenkrankheit zu reagieren. Das Gesamtinvestitionsvolumen für dieses Projekt beträgt über 230 Millionen EUR; hiervon wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr ca. 60 Millionen EUR zahlungswirksam.

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von - 1.499 Millionen EUR enthält vor allem die Auszahlungen für auf die Konzerntätigkeit entfallenden persönlichen Steuern der Gesellschafter, die aufgrund der handelsrechtlichen Vorschriften nicht im Steueraufwand des Konzerns auszuweisen sind.

Nach Berücksichtigung von währungs- und bewertungsbedingten Änderungen reduzierten sich zum 31. Dezember 2021 die Finanzmittel des Konzerns insbesondere durch die Umschichtung von Kassenbeständen und kurzfristigen Wertpapiere in langfristige Finanzanlagen um insgesamt 3.559 Millionen EUR auf 2.546 Millionen EUR.

Vermögenslage

(in Millionen EUR)	31.12.2021	31.12.2020	Veränderung	Veränderung in %
Aktiva
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	10.113	9.345	768
Finanzanlagen	12.964	8.553	4.411
Anlagevermögen	23.077	17.898	5.179	+ 28,9 %
Vorräte	4.237	3.863	374
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.178	4.302	876
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.407	950	457
Wertpapiere	250	1.499	-1.249
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks	2.296	4.606	-2.310
Umlaufvermögen	13.368	15.220	-1.852	-12,2 %
Sonstige Aktiva	4.174	3.769	405
Bilanzsumme	40.619	36.887	3.732	+ 10,1 %
Passiva
Konzerneigenkapital	19.331	17.307	2.024	+ 11,7 %
Pensionsrückstellungen	6.190	5.581	609
Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen	10.765	9.739	1.026
Verbindlichkeiten	2.224	1.912	312
- davon Restlaufzeit größer 1 Jahr	85	77	8
Fremdkapital	19.179	17.232	1.947	+ 11,3 %
Sonstige Passiva	2.109	2.348	-239
Bilanzsumme	40.619	36.887	3.732	+ 10,1 %

Zum 31. Dezember 2021 betrug die Bilanzsumme von Boehringer Ingelheim 40.619 Millionen EUR und erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr um + 3.732 Millionen EUR. Der Anstieg war vor allem durch Investitionen in Sachanlagen und durch Unternehmensakquisitionen sowie durch den positiven Cashflow des Geschäftsjahres bedingt. Außerdem erhöhten sich auch Vorräte und Forderungen. Positive Währungseffekte wirkten sich in allen Bilanzposten ebenfalls erhöhend aus.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen erhöhten sich durch Unternehmenszukäufe sowie durch die beständig hohe Investitionstätigkeit in den strategischen Geschäftsausbau unter anderem in der Humanpharmaforschung in Deutschland, der Biopharmazie in Wien (Österreich) und in Fremont (Kalifornien, USA) sowie der Tiergesundheit in Frankreich. Darüber hinaus erhöhten positive Währungseffekte das Anlagevermögen. Finanzmittel, die bisher als Kassenbestand gehalten wurden sowie in Wertpapieren des Umlaufvermögens investiert waren, wurden in langfristige Wertpapiere angelegt. Hierdurch sowie durch die Anlage weiterer Finanzmittel aus dem Cashflow des Geschäftsjahres in langfristige Wertpapiere und Beteiligungen erhöhte sich das Finanzanlagevermögen deutlich.

Das Working Capital (Vorräte sowie Forderungen) stieg durch die gestiegenen Herstellkosten aufgrund der Preissteigungen an den Beschaffungsmärkten, den Aufbau von Sicherheitsbeständen für die biopharmazeutische Auftragsproduktion und in der Tiergesundheit sowie durch Währungseffekte. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen darüber hinaus stichtagsbedingt in den USA durch erhöhte Forderungen gegen Großhändler und in Deutschland aufgrund von erhöhten Forderungen aus Lizenzverträgen. Der Anstieg der sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen war durch erhöhte Steuervorauszahlungen und Umsatzsteuerforderungen vor allem in Deutschland, Mexiko und den USA bedingt. Die sonstigen Aktiva stiegen durch höhere aktive latente Steuern aus temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen in den Steuerbilanzen der konsolidierten Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz (insbesondere aus Pensionsrückstellungen) sowie durch die positive Marktentwicklung des Deckungsvermögens für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen. Auch hier wirkten sich Währungseffekte erhöhend aus.

19.331 Millionen EUR Eigenkapital

48 % Eigenkapitalquote

Das Eigenkapital betrug am 31. Dezember 2021 19.331 Millionen EUR. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich trotz der gestiegenen Bilanzsumme im Wesentlichen durch den Konzerngewinn auf rund 48 % (31. Dezember 2020: 47 %). Langfristig stehen dem Konzern neben dem Eigenkapital auch die Pensionsrückstellungen und langfristigen Verbindlichkeiten als Kapital zur Verfügung. Die Summe dieser drei genannten Posten betrug zum 31. Dezember 2021 25.606 Millionen EUR, was einem Anteil von 63 % an der Bilanzsumme entspricht. Damit deckt das langfristig zur Verfügung stehende Kapital wie bereits in Vorjahren weiterhin die gesamten immateriellen Vermögensgegenstände, die Sachanlagen sowie das Working Capital ab.

Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich in Deutschland insbesondere durch einen weiter gesunkenen Abzinsungssatz sowie um Währungseffekte. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen korreliert mit der Veränderung des Umsatzes, da hier Rückstellungen für Preisnachlässe in den USA, für Kommissionen sowie für Lizenzzahlungen enthalten sind. Außerdem führten positive Währungseffekte zu einem Anstieg sowohl der Steuerrückstellungen als auch der sonstigen Rückstellungen. Das Wachstum der Verbindlichkeiten betrifft erhöhte Fremdfinanzierungen in den Ländern Brasilien, Griechenland und China, Anzahlungen von Kunden im Geschäftsbereich der biopharmazeutischen Auftragsproduktion, Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern und positive Währungsveränderungen. Die sonstigen Passiva waren vor allem durch die Auflösung des Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung sowie von Rechnungsabgrenzungsposten rückläufig.

Auch die Vermögenslage reflektiert die positive Entwicklung von Boehringer Ingelheim im Geschäftsjahr 2021. Boehringer Ingelheim ist unverändert ein solide finanziertes Unternehmen, das umfangreiche Investitionen in den Ausbau seiner Geschäfts- und Forschungsaktivitäten tätigt, um langfristiges Wachstum und damit Unabhängigkeit zu sichern.

Chancen- und Risikobericht

Chancen- und Risikomanagement

Es ist unser Bestreben, im Rahmen eines ganzheitlichen Chancen- und Risikomanagements bei der Betrachtung der Risiken auch die ihnen gegenüberstehenden Chancen zu berücksichtigen.

Das Chancenmanagement beruht auf den Strategien und Zielen des Unternehmens sowie der einzelnen Geschäfte und operativen Geschäftseinheiten und ist Bestandteil der konzernweiten Planungs- und Steuerungssysteme. Die Geschäfts- und Funktionsverantwortlichen tragen hierbei die direkte Verantwortung für die frühzeitige und systematische Identifizierung, Analyse und Nutzung von Chancen.

Für Boehringer Ingelheim als forschungsgetriebenem biopharmazeutischem Unternehmen werden die laufenden F&E-Aktivitäten naturgemäß als Chance betrachtet. Relevante Projekte wurden bereits im Kapitel Forschung und Entwicklung dargestellt. Auch die Digitalisierung betrachten wir als Chance und sehen neue Möglichkeiten, diese Technologien im Bereich der Forschung, der Entwicklung - insbesondere der klinischen - aber auch in der Begleitung der Patientin oder des Patienten während der Therapie einzusetzen. In der aktuellen COVID-19-Pandemie messen wir dieser Chance der Digitalisierung in unterschiedlichsten Bereichen, insbesondere im Vertrieb und der Verwaltung, eine besondere Bedeutung zu.

Ziel des von Boehringer Ingelheim implementierten Risikomanagements ist es, geschäftsspezifische und insbesondere den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken so früh wie möglich zu identifizieren, zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen auf ein angemessenes Maß zu reduzieren. Die Verantwortungsträger der wesentlichen Geschäfte und Funktionen sind auch in den Prozess der Risikoermittlung und -beurteilung eingebunden. Das konzernweite Risiko- und Informationssystem gewährleistet, dass sämtliche identifizierte Risiken sorgfältig analysiert und bewertet werden. Nach einer entsprechenden Kategorisierung erfolgt die Einleitung von Maßnahmen zum Risikomanagement, deren Umsetzung einer konsequenten Überwachung unterliegt.

Die Konzernrevision hat im Berichtsjahr weltweit sowohl zielgerichtete Routineprüfungen als auch außerordentliche Prüfungen durchgeführt. Schwerpunktmäßig wurden hierbei, neben der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und konzerninterner Richtlinien, die Funktionsfähigkeit von Systemen, die Wirksamkeit der internen Kontrollen zur Vermeidung von Vermögensverlusten sowie die Effizienz von Strukturen und Abläufen geprüft. Im Bedarfsfall wurden entsprechende Maßnahmen zur Korrektur oder Optimierung eingeleitet.

Einzelrisiken

Die wesentlichen Risiken von Boehringer Ingelheim werden in folgende Sachkategorien eingeteilt: finanzwirtschaftliche Risiken, rechtliche Risiken, Risiken der Informationstechnologie, Produktions- und Umweltschutzrisiken, Personalrisiken und branchenspezifische Risiken.

Im Folgenden werden Risiken als "konkret" bezeichnet, wenn sie durch gezieltes Management kontrollierbar erscheinen. Bei den Risiken, die unabhängig von der Eintrittswahrscheinlichkeit selbst durch gezieltes Management nicht vollständig zu kontrollieren sind, wird die Bezeichnung "abstrakt" verwendet.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Die relevanten finanzwirtschaftlichen Risiken lassen sich wiederum wie folgt untergliedern: Währungsrisiken, geopolitische Risiken, Kredit- und landesspezifische Risiken sowie Finanzanlage- und Beteiligungsrisiken.

Währungsrisiken

Die globale Ausrichtung unserer Geschäftsaktivitäten unterliegt Chancen und Risiken infolge von Wechselkursschwankungen vor allem des US-Dollar und japanischen Yen, aber auch Währungen der Schwellenländer, insbesondere des chinesischen Renminbi. Der Konzern beobachtet und quantifiziert diese Risiken in regelmäßigen Abständen und macht sie durch entsprechende Absicherungsstrategien bzw. mit geeigneten Finanzinstrumenten wie Devisentermingeschäften für den Geschäftsverlauf planbar. Infolgedessen werden die resultierenden Risiken als konkret und steuerbar und somit als gering angesehen.

Geopolitische Risiken

Die Geschäftstätigkeit von Boehringer Ingelheim als weltweit agierendes Unternehmen kann von geopolitischen Entwicklungen negativ beeinflusst werden. Wesentliche Risiken können sich etwa aus geopolitischen Spannungen beziehungsweise aus veränderten wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ergeben, die Auswirkungen auf die Produktionsstandorte bzw. auf Absatzmärkte haben können. Die weltweiten geopolitischen Entwicklungen unterliegen der ständigen Beobachtung durch Boehringer Ingelheim, um frühzeitig entsprechende Maßnahmen einleiten zu können, die diesen abstrakten und niedrigen Risiken begegnen und die Ausübung einer erfolgreichen, weltweiten Geschäftstätigkeit wahren.

Kredit- und landesspezifische Risiken

Boehringer Ingelheim ist durch seine Internationalität verschiedenen kredit- und landesspezifischen Risiken ausgesetzt. Aus dem Portfolio der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wir für den Konzern seit Beginn der COVID-19-Pandemie keine außerordentlichen, über das branchenübliche Maß hinausgehenden Risiken identifiziert, auch nicht im Vergleich zu Vorjahren. Dies gilt analog für mögliche Forderungsausfallrisiken, die im Wesentlichen gegen wirtschaftliche und politische Risiken abgesichert sind. Die kredit- und landesspezifischen Risiken werden wir auch weiterhin aufmerksam verfolgen, um rechtzeitig auf negative Veränderungen reagieren zu können, sodass sich diese aus unserer Sicht mittleren Risiken als konkret darstellen.

Finanzanlage- und Beteiligungsrisiken

Der Konzern betreibt eine konservative Anlagestrategie bei der Verwaltung seiner finanziellen Vermögensgegenstände mit dem übergeordneten Ziel eines langfristigen realen Werterhalts. Dies spiegelt sich in der Ausrichtung des Portfolios wider, dessen Schwerpunkt Geldmarkt- und Rentenanlagen bilden, sodass das aus dem wesentlichen Teil der Anlagetätigkeit resultierende Risiko als konkret, kontrollierbar und gering angesehen wird. Die Wertansätze einzelner aus der Anlagetätigkeit resultierender strategischer Beteiligungen unterliegen der Veränderung von Markt- und Geschäftsverhältnissen, weshalb der beizulegende Zeitwert eine höhere Volatilität aufweisen kann. Allen konkreten Risiken wurde im Konzernabschluss durch entsprechende Wertminderungen Rechnung getragen.

Rechtliche Risiken

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist rechtlichen Risiken ausgesetzt. Es wird zwischen regulatorischen, Haftungs- und Patentschutzrisiken differenziert.

Regulatorische Risiken

Boehringer Ingelheim ist Risiken aus Rechtsstreitigkeiten und -verfahren sowie behördlichen Ermittlungen ausgesetzt. Da die gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen in laufenden oder künftigen Verfahren nicht vorhersehbar sind, sehen wir die hieraus resultierenden Risiken als abstrakt und hoch an.

Haftungsrisiken

Die Vermarktung und der Verkauf von Arzneimitteln sind einem möglichen Produkthaftungsrisiko ausgesetzt. Boehringer Ingelheim verfügt gegenwärtig über eine an das Risikoprofil des Unternehmens angepasste Produkthaftpflichtversicherung. Es gibt jedoch keinerlei Gewähr, dass dieser Versicherungsschutz zu vertretbaren Kosten und akzeptablen Konditionen zukünftig aufrechterhalten werden kann oder dass er ausreicht, um Boehringer Ingelheim gegen eine Klage oder einen Verlust oder gegen alle möglichen Klagen oder Verluste zu schützen. Sofern absehbar ist, dass die Produkthaftpflichtversicherung im Fall konkreter Risiken keinen oder keinen ausreichenden Versicherungsschutz bietet, wurde das entsprechende Risiko durch Rückstellungen abgebildet, weshalb wir hier ein mittleres Risiko für den Konzern sehen.

Darüber hinaus könnten Produkthaftungsklagen erhebliche finanzielle Mittel und Managementkapazitäten binden und dem Ansehen des Unternehmens abträglich sein, falls der Markt das Medikament infolge unerwarteter Nebeneffekte als unsicher oder unwirksam erachtet. Dies sehen wir als abstraktes und mittleres Risiko an.

Patentschutzrisiken

Boehringer Ingelheim als forschungsgetriebenem biopharmazeutischem Unternehmen kommt dem Schutz der Innovationen durch Marken- und Patentrechte eine wesentliche Bedeutung zu. Diese gewerblichen Schutzrechte sind vermehrt das Ziel von Angriffen und Verletzungen. Wir haben die notwendigen Vorkehrungen getroffen, um Gefährdungen frühzeitig zu entdecken und durch Einleitung entsprechender Gegenmaßnahmen gegebenenfalls unsere Rechtsposition unter Einsatz aller uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel zu verteidigen, sodass diese Faktoren als konkrete und mittlere Risiken angesehen werden.

Risiken der Informationstechnologie

Boehringer Ingelheim nutzt globale, vernetzte IT-Systeme in elementaren Bereichen zur Ausführung von Geschäfts- und Produktionsprozessen sowie zur internen und externen Kommunikation. Dabei kommen auch cloudbasierte Systeme sowie Dienstleistungen durch Dritte zur Anwendung. Mithilfe dieser Systeme werden vertrauliche und persönliche Daten verarbeitet, gespeichert und übermittelt. Daher kommen der Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit der Systeme sowie der verarbeiteten Daten eine hohe Bedeutung zu.

Externe Cyber-Attacken oder Manipulation von Systemen können zum Verlust von Informationen und Know-how sowie zu vorübergehenden Unterbrechungen von Geschäfts- und Produktionsprozessen führen. Durch sich stetig verändernde globale Bedingungen und sich häufende Cyber-Angriffe wird dieses Risiko als konkret und hoch eingestuft.

Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie ist das Risiko solcher Bedrohungen und Attacken gestiegen, da das virtuelle Arbeiten von zu Hause zunehmend genutzt wird und die Mitarbeitenden so in weniger sichereren IT-Umgebungen auf sensible Daten zugreifen können.

Boehringer Ingelheim begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche IT-Prozessanalyse und -Verbesserung sowie durch weitere präventive und reaktive Maßnahmen. Dies dient dazu, aktuelle Bedrohungen zu erkennen, abzuwehren und potenzielle Schäden zu minimieren.

Produktions- und Umweltschutzrisiken

Unsere Qualitätsmanagementsysteme und Compliance-Prozesse werden laufend in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden optimiert, um die Einhaltung der cGMP-Standards (current Good Manufacturing Practices) sicherzustellen. Risiken in diesem Bereich haben weiterhin eine hohe Bedeutung für den Konzern und werden als abstrakt eingestuft. Zur Begegnung der COVID-19-spezifischen Gefährdung der Produktion hat Boehringer Ingelheim im vergangenen Jahr risikomindernde Maßnahmen getroffen. Dazu gehören, wo möglich, die räumliche Trennung von Produktionsmannschaften, eine Maskenpflicht, die verstärkte Bereitstellung von Desinfektionsmitteln sowie eigene Initiativen zum Testen des COVID-19-Status der Mitarbeitenden. Zum Schutz der standortgebundenen Funktionen wurden Mitarbeitende, deren Präsenz nicht vor Ort notwendig ist, auf ein Arbeiten von Zuhause umgestellt.

Zur Sicherstellung der Versorgung des Marktes mit unseren Produkten haben wir Maßnahmen getroffen, die eine zuverlässige und qualitativ hochwertige Belieferung von konzerninternen und externen Kundinnen und Kunden sicherstellen. Neben dem Lieferantenmanagement auf der Beschaffungsseite umfasst dies auch den Aufbau interner Ausweichkapazitäten. Insgesamt stellt dies ein konkretes und mittleres Risiko dar.

Risiken im Bereich Environment, Health, Safety and Sustainability (EHS&S) werden präventiv durch die weltweite Einhaltung unserer hohen Sicherheitsstandards minimiert. Für den Fall des Eintretens von Schadensereignissen jeglicher Art liegen entsprechende Notfallpläne bereit, die in regelmäßigen Abständen trainiert und einer umfangreichen Qualitätsprüfung unterzogen werden. Diese Risiken werden aufgrund dieser Maßnahmen als konkret und gering angesehen.

Personalrisiken

Boehringer Ingelheim ist wie andere Unternehmen dem demografischen Wandel und dem daraus resultierenden Risiko des Fachkräftemangels ausgesetzt. Dieses potenzielle Risiko kann erheblichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit haben. Es ist daher seit Längerem in die langfristige Planung einbezogen und hat dadurch eine strategische Bedeutung.

Boehringer Ingelheim begegnet dem Risiko durch ein vielfältiges Personalkonzept, welches im Kontext des weltweiten Personalmanagements auch Chancen für den Konzern bietet. Allen Mitarbeitenden räumen wir unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion Entwicklungsmöglichkeiten gemäß ihren beruflichen Fähigkeiten, sozialen Kompetenzen, persönlichen Neigungen und ihrer Bereitschaft zu Verantwortung entsprechend den Erfordernissen des Unternehmens ein. Das Risiko wird infolge der beschriebenen Maßnahmen als konkretes und mittleres Risiko angesehen.

Auch für Boehringer Ingelheim ergeben sich aus der COVID-19-Pandemie Risiken im Personalbereich. Eine Ausbreitung des Erregers würde inner- und außerhalb der Produktion einen signifikanten Einschnitt darstellen. Das Unternehmen verfolgt daher aufmerksam die Lage in der Umgebung seiner Standorte und setzt auf verstärkte Arbeit aus dem Homeoffice sowie die Verwendung digitaler Anwendungen anstelle von Treffen und Sitzungen mit Anwesenheitspflicht sowie auf einen weitgehenden Verzicht auf Reisetätigkeit von Mitarbeitenden. Vor dem Hintergrund dieser Vorkehrungen wird dieses als ein konkretes und mittleres Risiko angesehen.

Branchenspezifische Risiken

Boehringer Ingelheim unterliegt den branchenspezifischen Geschäftsrisiken der Pharmaindustrie. Diese Risiken haben sich im vergangenen Geschäftsjahr zum Teil materialisiert und gewinnen aufgrund ihrer Auswirkungen für Boehringer Ingelheim an Bedeutung. Sie werden weiterhin als abstrakt und hoch erachtet. Neben dem Verlust der Exklusivität von am Markt etablierten Produkten sowie Risiken bei der Entwicklung und Registrierung neuer Medikamente fallen unter die branchenspezifischen Risiken in zunehmendem Maße sich ändernde und restriktive Vorgaben betreffend Preisbildung und Kostenerstattung auf vielen Absatzmärkten. Dabei sind die Preise pharmazeutischer Produkte häufig nicht nur staatlicher Kontrolle und Regulierung ausgesetzt, sondern auch dem durch die staatlichen Erstattungssysteme induzierten Preisdruck durch preisgünstigere Generika. Boehringer Ingelheim beobachtet die unterschiedlichen Veränderungen in den jeweiligen Absatzmärkten sehr genau und reagiert auf aktuelle Entwicklungen mit entsprechenden Maßnahmen.

Gesamtaussage zur Risikolage

Aus heutiger Sicht sind uns keine Risiken bekannt, die einzeln oder in Wechselwirkung mit anderen Risiken zu einer dauerhaften und bestandsgefährdenden Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage von Boehringer Ingelheim führen könnten.

Prognosebericht

Boehringer Ingelheim blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück, in dem wir unsere ambitionierten Ziele sowohl in absoluten Zahlen wie auch im Hinblick auf unseren Beitrag zum Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten, Nutz- und Haustieren übertroffen haben. Die nachhaltige Entwicklung und das profitable Wachstum des Unternehmens konnten wir trotz volatiler Weltwirtschaft sicherstellen.

Die weiterhin andauernde CoVID-19-Pandemie, die Unterbrechungen der globalen Lieferketten, die allgemeine Teuerung und ein schwieriger werdendes Industrieumfeld werden uns auch im Jahr 2022 vor Herausforderungen stellen. Allerdings scheinen die Unsicherheiten der letzten zwei Jahre in einer globalen Pandemie allmählich vorhersehbareren Herausforderungen und Chancen zu weichen. Wir begegnen der anhaltenden Volatilität daher weiterhin mit Optimismus, auch wenn Prognosen für das kommende Geschäftsjahr weiterhin ähnlich schwierig bleiben.

Für das Jahr 2022 gehen wir von einer weiteren weltwirtschaftlichen Erholung aus und erwarten, dass die zugelassenen Impfstoffe und Medikamente sowie weitere in Zulassung befindliche Therapien helfen, die COVID-19-Pandemie einzudämmen. Wir sind aufgrund unserer Erfahrungen der letzten Jahre und der ergriffenen Maßnahmen zuversichtlich, zeitlich begrenzte Rückschläge ohne substanzielle Versorgungsprobleme bewältigen zu können.

Die größte Unsicherheit in den nächsten fünf Jahren wird die potenzielle Auswirkung wirtschaftlicher Faktoren auf die Haushaltsplanung der Staaten sein und ob es dadurch zu Verschiebungen in der Politik in Bezug auf Gesundheits- und Arzneimittelausgaben kommen wird. Unter der Annahme, dass die COVID-19-Pandemie eingedämmt werden kann, gehen wir von einem moderaten Marktwachstum für verschreibungspflichtige Pharmazeutika aus, beobachten allerdings auch die zunehmenden weltweiten institutionellen Bemühungen zur Senkung von Arzneimittelpreisen. Mit Blick auf diese Entwicklung bleibt die finanzielle Handlungsfähigkeit für nachhaltiges Wachstum und Innovation für uns von großer Bedeutung.

Im Bereich Tiergesundheit erwarten wir nach einem starken Marktwachstum im Jahr 2021 im neuen Geschäftsjahr nunmehr eine Normalisierung des Marktwachstums, in dem Forschung und Innovation besonders wichtig sind. Wir planen, auch in Zukunft unseren Kundinnen und Kunden neuartige Lösungen gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern zur Verfügung stellen zu können. Die Entwicklung der afrikanischen Schweinepest bleibt auch im Jahr 2022 ein kritischer Faktor. In der Biopharmazie haben die Marktversorgung mit eigenen Produkten und die Auftragsfertigung für unsere Geschäftspartner höchste Priorität. Die zunehmende Auslastung der neuen Zellkultur-Großanlage in Wien steht im Jahr 2022 im Fokus.

Für das Jahr 2022 erwarten wir für Boehringer Ingelheim auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Währungs- und Sondereffekte) eine leichte Erlössteigerung.

Die kontinuierlich hohen und auch im Jahr 2021 wieder gestiegenen F&E-Aufwendungen stehen im Einklang mit unserer strategischen Ausrichtung, Wachstum und Produktnachschub auch zukünftig weiter voranzutreiben. Auch im Jahr 2021 haben wir unser Ziel, einen Teil unserer F&E komplementär über externe Innovation und Kooperationen zu gewinnen, erreicht. Diesen Weg werden wir auch im Jahr 2022 konsequent fortsetzen. Wir investieren in eigene und externe F&E nach intensiver Prüfung des therapeutischen Nutzens und der damit verbundenen Erfolgsaussichten. Der Nachschub innovativer Präparate in unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline zeigt sowohl kurz- als auch mittel- und langfristig Wachstumspotenziale. Für das Jahr 2022 erwarten wir eine weitere Steigerung der Investitionen in die F&E neuer Arzneimittel und planen wichtige Meilensteine in der Forschung und Entwicklung als auch einzelne Marktzulassungen zu erzielen.

Die großen Herausforderungen der forschenden Pharmaindustrie sind, neben Patentabläufen und Patentangriffen, steigende Investitionen in den Bereichen F&E sowie größere Hürden und verstärkte Aufwendungen für Produktzulassungen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auch der bereits angesprochene stärker werdende Kostendruck in den Gesundheitssystemen zu nennen. Die forschenden Pharmaunternehmen haben in den letzten beiden Pandemiejahren durch eine nie dagewesene Vernetzung und Energie mit enormer Geschwindigkeit die Entwicklung von Lösungen vorangetrieben und den gesellschaftlichen Wert von Forschung und Innovation mit Unterstützung der Politik unter Beweis gestellt. Es bedarf weiterer nachhaltiger Schritte, damit der Wertbeitrag der Pharmaunternehmen zur Effizienzsteigerung des Gesundheitssystems insgesamt in angemessener Weise honoriert wird. Auch für die Forschung in der Tiermedizin bedarf es hoher Investitionen sowohl in der Präventionsforschung als auch bei den Diagnosemöglichkeiten.

Zusammen mit den langen Planungs- und Entwicklungszyklen für neue Produkte erschwert der zunehmende öffentliche Kostendruck die Planbarkeit der Geschäfte und macht es erforderlich, einerseits Chancen in der Humanpharma aber auch in der Tiermedizin früh zu erkennen und zu ergreifen, andererseits aber auch die Kosten und Strategien einer laufenden Überprüfung und Anpassung zu unterziehen. Im Jahr 2021 haben wir in allen Geschäftsbereichen Maßnahmen ergriffen, um die Reaktionsschnelligkeit auf Veränderungen weiter zu erhöhen, die Komplexität der Organisation zu verringern und die Kostenbasis zu optimieren. Dadurch schaffen wir Spielraum für Investitionen und sichern den langfristigen Unternehmenserfolg.

Für das Jahr 2022 erwarten wir für Boehringer Ingelheim aufgrund unserer verstärkten Investitionen in Forschung und Entwicklung auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Währungs- und Sondereffekte) ein leicht geringeres Betriebsergebnis.

"Werte schaffen durch Innovation" - das bleibt das übergeordnete Ziel für Boehringer Ingelheim, mit dem wir als traditionsreiches Familienunternehmen unsere Wettbewerbsfähigkeit und langfristige unternehmerische Unabhängigkeit gewährleisten. Wir sind davon überzeugt, auf der Grundlage einer hoch innovativen und gut gefüllten Pipeline, unserer globalen Präsenz und unterstützt von unseren hoch qualifizierten und motivierten Mitarbeitenden unsere anspruchsvollen Ziele in allen Geschäftsbereichen zu erreichen. Wir halten an unserer "Ambition 2025" für das Gesamtunternehmen fest und werden in der Human- und Tiermedizin innovative Produkte erforschen, entwickeln und zur Marktreife führen in Bereichen, in denen hoher medizinischer Bedarf besteht, und mit therapeutischen Ansätzen, bei denen wir die Ersten sein wollen. Als Ergebnis unserer Bemühungen werden wir neue Medikamente für Mensch und Tier zur Verfügung stellen, um beide mit neuartigen Therapien effektiver zu behandeln.

Neuronale Zellen und Verbindung im menschlichen Gehirn

Konzernabschluss

Übersicht über ausgewählte konsolidierte Gesellschaften

Konzernbilanz

Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns

Konzernkapitalflussrechnung

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

Konzernanhang

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Übersicht über ausgewählte konsolidierte Gesellschaften

Konzernbilanz

Aktiva

(in Millionen EUR)	Anhang ¹⁾	31.12.2021	31.12.2020
Immaterielle Vermögensgegenstände	(3.1)	4.624	4.295
Sachanlagen	(3.2)	5.489	5.050
Finanzanlagen	(3.3)	12.964	8.553
Anlagevermögen		23.007	17.898
Vorräte	(3.4)	4.237	3.863
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	(3.5)	6.585	5.252
Wertpapiere		250	1.499
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks		2.296	4.606
Umlaufvermögen		13.368	15.220
Rechnungsabgrenzungsposten		342	330
Aktive latente Steuern		3.543	3.194
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		289	245
Bilanzsumme		40.619	36.887

Passiva

(in Millionen EUR)	Anhang ¹⁾	31.12.2021	31.12.2020
Kapital der Gesellschafter		178	178
Konzernrücklagen		19.479	17.672
Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung		-327	-544
Eigenkapital des Mutterunternehmens		19.330	17.306
Nicht beherrschende Anteile		1	1
Konzerneigenkapital		19.331	17.307
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung		1.159	1.283
Rückstellungen	(3.6)	16.955	15.320
Verbindlichkeiten	(3.7)	2.224	1.912
Fremdkapital		19.179	17.232
Rechnungsabgrenzungsposten		319	385
Passive latente Steuern		631	680
Bilanzsumme		40.619	36.887

¹⁾ Siehe Erläuterung unter der entsprechenden Ziffer im Konzernanhang.

Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns

(in Millionen EUR)	Anhang ¹⁾	2021	2020
Umsatzerlöse	(4.1)	20.618	19.566
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		240	328
Andere aktivierte Eigenleistungen		11	2
Sonstige betriebliche Erträge	(4.2)	2.726	3.358
Gesamtleistung		23.595	23.254
Materialaufwand	(4.3)	-2.826	-2.567
Personalaufwand	(4.4)	- 5,692	-5.587
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	(4.5)	- 1.134	-1.376
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(4.6)	-9.238	-9.100
Betriebsergebnis		4.705	4.624
Finanzergebnis	(4.7)	-337	-523
Beteiligungsergebnis	(4.8)	0	204
Ergebnis vor Steuern		4.368	4.305
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ²⁾	(4.9)	-962	-1.243
Ergebnis nach Steuern		3.406	3.062
Konzernjahresüberschuss	(4.10)	3.406	3.062
Nicht beherrschende Anteile		0	0
Konzerngewinn		3.406	3.062

¹⁾ Siehe Erläuterung unter der entsprechenden Ziffer im Konzernanhang.
²⁾ Aufgrund handelsrechtlicher Vorschriften werden die auf die Konzerntätigkeit entfallenden persönlichen Steuern der Gesellschafter als Entnahmen aus den Konzernrücklagen dargestellt.

Konzernkapitalflussrechnung

(in Millionen EUR)	2021
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern)	3.406
Abschreibungen/Zuschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Sachanlagen und Finanzanlagen	1.144
Veränderung der Pensionsrückstellungen und ähnlicher Verpflichtungen (mit Veränderung Deckungsvermögen)	578
Veränderung der übrigen Rückstellungen	608
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	-111
Ergebnis aus dem Abgang konsolidierter Unternehmen	-26
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-40
Erhaltene Zuschüsse	-16
Veränderung der Vorräte	-336
Veränderung der Forderungen und anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-915
Veränderung der Verbindlichkeiten und anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	78
Zinsaufwendungen/Zinserträge	39
Sonstige Beteiligungserträge	-3
Aufwendungen/Erträge vom Einkommen und vom Ertrag	962
Ertragsteuerzahlungen	-1.522
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	3.846
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-175
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-968
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-4.469
Auszahlungen für den Erwerb von Deckungsvermögen	-21
Auszahlungen aus Kaufpreisanpassungen konsolidierter Unternehmen	-40
Auszahlung für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-487
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	3
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	54
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	41
Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis	43
Erhaltene Zinsen	14
Erhaltene Dividenden	3
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-6.002
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen	16
Gezahlte Zinsen	-34
Einzahlungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	4
Auszahlungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens ¹⁾	-1.531
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten	110
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten	-64
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-1.499
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-3.655
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	96
Finanzmittelfonds ²⁾ am 1.1.	6.105
Finanzmittelfonds ²⁾ am 31.12.	2.546

¹⁾ Hier sind im Wesentlichen die auf die Konzerntätigkeit entfallenden persönlichen Steuern der Gesellschafter ausgewiesen, die aufgrund der handelsrechtlichen Vorschriften nicht im Steueraufwand des Konzerns enthalten sind.
²⁾ Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks sowie Wertpapiere des Umlaufvermögens.

(+) = Mittelherkunft, (-) = Mittelverwendung

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

(in Millionen EUR)	Kapital der Gesellschafter ¹⁾	Konzernrücklagen ²⁾	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
Stand am 31.12.2019	178	14.709	-207
Entnahmen	0	-99	0
Konzernjahresüberschuss	0	3.062	0
Währungsumrechnung	0	0	-337
Stand am 31.12.2020	178	17.672	-544
Entnahmen	0	-1.588	0
Konzernjahresüberschuss	0	3.406	0
Belastung aus der erfolgsneutralen Einstellung einer passiven latenten Steuer	0	-11	0
Änderungen Konsolidierungskreis	0	0	5
Währungsumrechnung	0	0	212
Stand am 31.12.2021	178	19.479	-327

(in Millionen EUR)	Eigenkapital des Mutterunternehmens	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital
Stand am 31.12.2019	14.680	1	14.681
Entnahmen	- 99	0	-99
Konzernjahresüberschuss	3.062	0	3.062
Währungsumrechnung	-337	0	-337
Stand am 31.12.2020	17.306	1	17.307
Entnahmen	- 1.588	0	- 1.588
Konzernjahresüberschuss	3.406	0	3.406
Belastung aus der erfolgsneutralen Einstellung einer passiven latenten Steuer	-11	0	- 11
Änderungen Konsolidierungskreis	5	0	5
Währungsumrechnung	212	0	212
Stand am 31.12.2021	19.330	1	19.331

¹⁾ Das Kapital der Gesellschafter setzt sich zusammen aus dem Kapital der C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG und der C.H. Boehringer Sohn Grundstücksverwaltung GmbH & Co. KG. Es beinhaltet ausschließlich Kommanditeinlagen.
²⁾ Auf die Konzerntätigkeit entfallende persönliche Steuern der Gesellschafter werden als Entnahmen aus den Konzernrücklagen dargestellt.

Konzernanhang

1 Grundsätze und Methoden

1.1 Allgemeine Grundsätze

Der Konzernabschluss von Boehringer Ingelheim für das Geschäftsjahr 2021 wird gemäß § 264a HGB unter Anwendung der Konzernrechnungslegungsvorschriften der §§ 290 ff. HGB erstellt.

Gemäß § 297 Abs. 1 HGB besteht der Konzernabschluss aus der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzernanhang, der Konzernkapitalflussrechnung und dem Konzerneigenkapitalspiegel.

Der Konzernabschluss wird gemäß § 298 Abs. 1 i. V. m. § 244 HGB in Euro aufgestellt.

Zur Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzernabschlusses werden Zwischensummen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ergänzt sowie einzelne Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Konzernanhang gesondert aufgegliedert und erläutert. Die für die einzelnen Posten geforderten Zusatzangaben werden ebenfalls in den Konzernanhang übernommen.

1.2 Registerinformationen

Das Mutterunternehmen ist unter der Firma C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG mit Sitz in Ingelheim am Rhein im Handelsregister des Amtsgerichts Mainz unter der Nummer HRA 21732 eingetragen.

1.3 Angaben zum Konsolidierungskreis

An der Spitze des Unternehmensverbunds Boehringer Ingelheim steht die C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG, Ingelheim am Rhein. Die Boehringer AG, Ingelheim am Rhein, ist die einzige persönlich haftende Gesellschafterin dieser Gesellschaft.

Der Unternehmensverbund Boehringer Ingelheim besteht insgesamt aus 180 verbundenen Unternehmen im In- und Ausland. In den Konzernabschluss der C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG werden 151 Tochterunternehmen nach den Regeln der Vollkonsolidierung einbezogen. Bei der C.H. Boehringer Sohn Grundstücksverwaltung GmbH & Co. KG handelt es sich um eine Zweckgesellschaft, an der die C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG bei wirtschaftlicher Betrachtung die Mehrheit der Risiken und Chancen trägt. Bei den übrigen Tochterunternehmen besitzt die C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte.

26 Tochterunternehmen wurden im Berichtsjahr gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht konsolidiert, da sie im Einzelnen und insgesamt von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmensverbunds sind. Die Gesamtheit des Umsatzes, des Eigenkapitals sowie des Jahresergebnisses der nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen beträgt weniger als ein Prozent des Summenabschlusses des Konzerns. Bei zwei weiteren Tochterunternehmen sind aufgrund von Satzungsbestimmungen dauernde Verfügungsbeschränkungen gegeben. Diese wurden gemäß § 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB ebenfalls nicht konsolidiert.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Gesamtzahl der Tochterunternehmen um vier Unternehmen:

•	Neun Unternehmen wurden erworben.
•	Zwei Gesellschaften haben durch Fusion ihre rechtliche Eigenständigkeit verloren.
•	Zwei verbundene Unternehmen wurden liquidiert.
•	Ein verbundenes Unternehmen wurde veräußert.

Für folgende Tochterunternehmen wurde von der Befreiung von Aufstellungs- und Offenlegungspflichten gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht:

•	Boehringer Ingelheim GmbH, Ingelheim am Rhein
•	Boehringer Ingelheim Europe GmbH, Ingelheim am Rhein
•	Boehringer Ingelheim Finanzierungs GmbH, Ingelheim am Rhein
•	Boehringer Ingelheim Secura Versicherungsvermittlungs GmbH, Ingelheim am Rhein
•	Boehringer Ingelheim Grundstücks-GmbH, Ingelheim am Rhein
•	Boehringer Ingelheim R&D Beteiligungs GmbH, Ingelheim am Rhein
•	Boehringer Ingelheim Animal Health France Participations GmbH, Ingelheim am Rhein
•	Boehringer Ingelheim Finanzlnvest GmbH, Ingelheim am Rhein

Für folgende Tochterunternehmen wurde von der Befreiung von Aufstellungs- und Offenlegungspflichten gemäß § 264b HGB Gebrauch gemacht:

•	C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG, Ingelheim am Rhein
•	C.H. Boehringer Sohn Grundstücksverwaltung GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein
•	Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein
•	Boehringer Ingelheim Veterinary Research Center GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein

Boehringer Ingelheim ist an einem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt, das aufgrund seiner untergeordneten Bedeutung nicht anteilsmäßig konsolidiert oder nach der Equity-Methode bilanziert wird. Darüber hinaus hält Boehringer Ingelheim Beteiligungen an 19 assoziierten Unternehmen, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung ebenfalls nicht nach der Equity-Methode bilanziert werden. Durch den Verzicht auf die Anwendung der Equity-Methode werden die Bilanzsumme und das Konzernergebnis um weniger als ein Prozent beeinflusst.

1.4 Konsolidierungsmethoden

Bei Vorräten und Anlagevermögen, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie den Ertrags- und Aufwandsposten wurden die zwischen den einbezogenen Gesellschaften entstandenen Geschäftsvorfälle im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung nach § 304 HGB, der Schuldenkonsolidierung nach § 303 HGB sowie der Aufwands- und Ertragskonsolidierung nach § 305 HGB herausgerechnet.

Bei der Kapitalkonsolidierung wurde für Erstkonsolidierungen von Tochterunternehmen die Neubewertungsmethode nach § 301 HGB angewandt. Die Erstkonsolidierung erfolgte jeweils zu dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen wurde.

Dabei wurde der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wurde mit dem Betrag angesetzt, der dem zum Konsolidierungszeitpunkt beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entsprach. Ein nach der Verrechnung verbleibender Unterschiedsbetrag wurde, wenn er auf der Aktivseite entstand, als Geschäfts- oder Firmenwert und, wenn er auf der Passivseite entstand, als Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen.

1.5 Währungsumrechnung

Aus Fremdwährungstransaktionen resultierende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Abs. 1 i. V. m. § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Abs. 1 i. V. m. § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Im vorliegenden Konzernabschluss wurden die auf fremde Währung lautenden Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen mit Sitz in einem Staat außerhalb der Eurozone nach § 308a HGB nach der modifizierten Stichtagskursmethode in Euro umgerechnet.

Durch die Anwendung der modifizierten Stichtagskursmethode wurden die Aktiv- und Passivposten der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse mit Ausnahme des Eigenkapitals, welches zum historischen Kurs umgerechnet wurde, zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden zum Jahresdurchschnittskurs in Euro umgerechnet. Die sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen wurden innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den Konzernrücklagen unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen.

Die für den Unternehmensverband wichtigsten Währungen veränderten sich im Berichtsjahr wie folgt (Basis jeweils 1 Euro):

	Stichtagskurs		Durchschnittskurs
	31.12.2021	31.12.2020	2021	2020
US-Dollar	1,13	1,23	1,18	1,14
japanischer Yen	130,38	126,49	129,86	121,78
Chinesischer Renminbi	7,19	8,02	7,63	7,87

2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1 Anlagevermögen

Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, entsprechend den technischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten angesetzt. Hierbei wurden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

Geschäfts- und Firmenwerte	10 Jahre
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	2 bis 19 Jahre
Gebäude	20 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	10 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 10 Jahre

Im Konzernabschluss wurde einheitlich linear abgeschrieben. Voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen wurde durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten wurden Material- und Fertigungseinzelkosten, angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie der Werteverzehr des Anlagevermögens (soweit durch die Fertigung veranlasst) berücksichtigt. Finanzierungskosten sind nicht Bestandteil der Herstellungskosten.

Alle aktivierten immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens haben eine begrenzte Nutzungsdauer.

Im aktuellen Geschäftsjahr erhöhten sich die Geschäfts- und Firmenwerte aufgrund des Erwerbs von drei Gesellschaften um insgesamt 445 Millionen EUR. Hiervon entfällt mit 384 Millionen EUR der wesentliche Teil auf den Erwerb der NBE Therapeutics S.A.

Die Finanzanlagen umfassen im Wesentlichen Wertpapiere, Anteilsrechte und Ausleihungen und wurden zu Anschaffungskosten bzw. bei dauerhafter Wertminderung mit den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Bei Wegfall der Gründe für in früheren Geschäftsjahren erfolgte Wertberichtigungen wurden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen.

2.2 Umlaufvermögen, Rechnungsabgrenzungsposten und aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren beizulegenden Zeitwerten angesetzt.

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen wurden zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren beizulegenden Zeitwerten am Bilanzstichtag aktiviert.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse wurden auf der Basis von Einzelkalkulationen zu Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen berücksichtigt wurden.

Handelswaren wurden zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, wurden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Die Bewertung erfolgte verlustfrei, das heißt, es wurden von den voraussichtlichen Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten abzüglich der Wertabschläge für Einzelrisiken und das allgemeine Kreditrisiko bilanziert. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst.

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens bestehen ausschließlich aus sonstigen Wertpapieren und wurden zu Anschaffungskosten oder gegebenenfalls zu niedrigeren Werten bilanziert, die sich aus den Börsen- oder Marktpreisen am Stichtag ergeben.

Die flüssigen Mittel, bestehend aus Kassenbeständen, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks, wurden zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert bilanziert.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten nach § 250 Abs. 1 HGB beinhaltet im Voraus bezahlten Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten nach § 250 Abs. 2 HGB beinhaltet Einnahmen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ergibt sich aus dem zum Zeitwert bilanzierten Planvermögen, das den nach handelsrechtlichen Grundsätzen bewerteten Verpflichtungsumfang der entsprechenden Pensionsverpflichtungen übersteigt.

2.3 Konzernrücklagen

Die Konzernrücklagen enthalten die bei den einbezogenen Unternehmen thesaurierten und laufenden Ergebnisse sowie die ergebniswirksamen Konsolidierungen.

2.4 Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

Der zum 31. Dezember 2021 ausgewiesene Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung resultierte überwiegend aus dem zum 1. Januar 2017 abgeschlossenen Geschäftstausch von Boehringer Ingelheims Selbstmedikationsgeschäft und Sanofis Tiergesundheitsgeschäft. Hieraus ergab sich ein Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von 1.986 Millionen EUR. Der Zeitraum der Amortisierung des Unterschiedsbetrages wurde auf 15 Jahre geschätzt. Der Buchwert des Unterschiedsbetrags belief sich zum 31. Dezember 2021 noch auf 1.159 Millionen EUR.

Der Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung veränderte sich vor allem durch die laufende Auflösung in Höhe von 118 Millionen EUR. Darüber hinaus reduzierte sich der Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung durch den Verkauf der US-amerikanischen Newport Laboratories Inc. um weitere 6 Millionen EU R. Die Erträge aus der Auflösung des Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten. Die Auflösung erfolgt grundsätzlich korrespondierend zur Amortisation der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten stillen Reserven des erworbenen Unternehmens.

2.5 Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (das heißt einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem laufzeitadäquaten, durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst, der sich im Falle von Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und im Falle sonstiger Rückstellungen aus den vergangenen sieben Jahren (gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung) ergibt.

Da bei Umweltschutzmaßnahmen teilweise von einer Dauerbelastung auszugehen ist, wurden die entsprechenden Rückstellungen auf Basis einer ewigen Rente unter Berücksichtigung von Kosten- und Preissteigerungen sowie Zinseffekten berechnet. Im Berichtsjahr wurde eine Anpassung des Bewertungsverfahrens vorgenommen, weil in Anbetracht der sinkenden Zinssätze und der steigenden Inflationsraten das bislang angewandte Verfahren zu einer nicht mehr zutreffenden Darstellung der Vermögens- und Ertragslage führt. Die aktuellen Kosten werden statt mit der durchschnittlichen Veränderung des Verbraucherpreisindexes der letzten 10 Jahre nunmehr mit der durchschnittlichen Veränderung des Erzeugerpreisindexes für gewerbliche Produkte seit der Euro-Einführung 2002 inflationiert. Für die Abzinsung wird statt dem Sieben-Jahres-Durchschnittszins für eine Laufzeit von 50 Jahren gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung nunmehr die von der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersvorsorge (European Insurance and Occupational Pensions Authority, EIOPA) bereitgestellte Ultimate Forward Rate (UFR) genutzt. Die Auswirkungen dieser Bewertungsänderung auf Konzernbilanz und Konzerngewinn- und Verlustrechnung sind unter Ziffer 3.6 erläutert.

2.6 Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

2.7 Latente Steuern

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge wurden die Beträge der sich ergebenden Steuer-be- und Steuerentlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen (4% - 35%) zum Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 305 HGB beruhen, wurden ebenfalls mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen zum Zeitpunkt des voraussichtlichen Abbaus der Differenzen bewertet. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge wurden berücksichtigt, sofern innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung wahrscheinlich ist.

Aktive und passive Steuerlatenzen wurden unsaldiert ausgewiesen.

3 Erläuterungen zur Konzernbilanz

3.1 Immaterielle Vermögensgegenstände

(in Millionen EUR)	Entgeltlich erworbene Konzessionen/ ähnliche Rechte	Geschäfts- oder Firmenwerte	Geleistete Anzahlungen	Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand am 1. Januar 2020	7.116	86	12	7.214
Währungsumrechnungsdifferenz	-276	0	0	-276
Konsolidierungskreisänderungen	99	84	0	183
Zugänge	162	0	8	170
Abgänge	-116	0	0	-116
Umbuchungen	15	0	-11	4
Stand am 31. Dezember 2020	7.000	170	9	7.179
Währungsumrechnungsdifferenz	244	2	0	246
Konsolidierungskreisänderungen	70	445	0	515
Zugänge	168	0	7	175
Abgänge	-69	0	0	-69
Umbuchungen	9	0	-9	0
Stand am 31. Dezember 2021	7.422	617	7	8.046
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 1. Januar 2020	2.323	9	0	2.332
Währungsumrechnungsdifferenz	-110	0	0	-110
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	0	0
Zugänge	762	12	0	774
Zuschreibungen	0	0	0	0
Abgänge	-116	0	0	-116
Umbuchungen	4	0	0	4
Stand am 31. Dezember 2020	2.863	21	0	2.884
Währungsumrechnungsdifferenz	104	0	0	104
Konsolidierungskreisänderungen	-23	0	0	-23
Zugänge	469	56	0	525
Zuschreibungen	0	0	0	0
Abgänge	-68	0	0	-68
Umbuchungen	0	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2021	3.345	77	0	3.422
Buchwerte am 31. Dezember 2020	4.137	149	9	4.295
Buchwerte am 31. Dezember 2021	4.077	540	7	4.624

3.2 Sachanlagen

(in Millionen EUR)	Grundstücke und Bauten	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen und Betriebsausstattung	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand am 1. Januar 2020	4.082	4.065	2.370	1.296	11.813
Währungsumrechnungsdifferenz	-156	-95	-66	-25	- 342
Konsolidierungskreisänderungen	0	1	0	0	1
Zugänge	57	69	129	791	1.046
Abgänge	-34	-63	-83	-1	-181
Umbuchungen	158	30	113	-305	-4
Stand am 31. Dezember 2020	4.107	4.007	2.463	1.756	12.333
Währungsumrechnungsdifferenz	150	126	75	17	368
Konsolidierungskreisänderungen	-6	-5	7	0	-4
Zugänge	68	119	226	555	968
Abgänge	-64	-70	-133	-1	-268
Umbuchungen	268	364	477	-1.109	0
Stand am 31. Dezember 2021	4.523	4.541	3.115	1.218	13.397
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 1. Januar 2020	2.337	2.909	1.813	0	7.059
Währungsumrechnungsdifferenz	-94	-63	-48	0	-205
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	0	0	0
Zugänge	184	228	190	0	602
Zuschreibungen	0	0	0	0	0
Abgänge	-31	-59	-79	0	-169
Umbuchungen	12	-45	29	0	-4
Stand am 31. Dezember 2020	2.408	2.970	1.905	0	7.283
Währungsumrechnungsdifferenz	100	105	62	0	267
Konsolidierungskreisänderungen	-2	-3	4	0	-1
Zugänge	161	224	224	0	609
Zuschreibungen	0	-1	0	0	-1
Abgänge	-56	-66	-127	0	-249
Umbuchungen	0	0	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2021	2.611	3.229	2.068	0	7.908
Buchwerte am 31. Dezember 2020	1.699	1.037	558	1.756	5.050
Buchwerte am 31. Dezember 2021	1.912	1.312	1.047	1.218	5.489

3.3 Finanzanlagen

(in Millionen EUR)	Anteile an verbundenen Unternehmen	Ausleihungen an verbundene Unternehmen	Beteiligungen	Ausleihungen an Beteiligungen
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand am 1. Januar 2020	6	0	954	4
Währungsumrechnungsdifferenz	0	0	-3	0
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	0	0
Zugänge	0	0	227	1
Abgänge	0	0	-838	0
Umbuchungen	0	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2020	6	0	340	5
Währungsumrechnungsdifferenz	1	0	4	0
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	-15	0
Zugänge	15	0	68	0
Abgänge	0	0	-11	-3
Umbuchungen	0	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2021	22	0	386	2
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 1. Januar 2020	0	0	16	0
Währungsumrechnungsdifferenz	0	0	-1	0
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	0	0
Zugänge	0	0	3	0
Zuschreibungen	0	0	0	0
Abgänge	0	0	-5	0
Umbuchungen	0	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2020	0	0	13	0
Währungsumrechnungsdifferenz	0	0	1	0
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	0	0
Zugänge	0	0	6	2
Zuschreibungen	0	0	-1	0
Abgänge	0	0	-3	0
Umbuchungen	0	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2021	0	0	16	2
Buchwerte am 31. Dezember 2020	6	0	327	5
Buchwerte am 31. Dezember 2021	22	0	370	0

(in Millionen EUR)	Wertpapiere des Anlagevermögens	Sonstige Ausleihungen	Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand am 1. Januar 2020	8.191	35	9.190
Währungsumrechnungsdifferenz	-1	-1	-5
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	0
Zugänge	33	4	265
Abgänge	-27	-8	-873
Umbuchungen	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2020	8.196	30	8.577
Währungsumrechnungsdifferenz	1	1	7
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	-15
Zugänge	4.374	12	4.469
Abgänge	-21	-8	-43
Umbuchungen	7	-7	0
Stand am 31. Dezember 2021	12.557	28	12.995
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 1. Januar 2020	9	3	28
Währungsumrechnungsdifferenz	-1	0	- 2
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	0
Zugänge	0	0	3
Zuschreibungen	0	0	0
Abgänge	0	0	- 5
Umbuchungen	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2020	8	3	24
Währungsumrechnungsdifferenz	0	0	1
Konsolidierungskreisänderungen	0	0	0
Zugänge	4	0	12
Zuschreibungen	0	0	-1
Abgänge	0	-2	-5
Umbuchungen	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2021	12	1	31
Buchwerte am 31. Dezember 2020	8.188	27	8.553
Buchwerte am 31. Dezember 2021	12.545	27	12.964

Der Posten "Sonstige Ausleihungen" enthält wie im Vorjahr keine Ausleihungen gegen Gesellschafter.

3.4 Vorräte

(in Millionen EUR)	31.12.2021	31.12.2020
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	941	811
Unfertige Erzeugnisse	2.059	1.891
Fertige Erzeugnisse und Waren	1.225	1.152
Geleistete Anzahlungen	12	9
	4.237	3.863

3.5 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

(in Millionen EUR)	31.12.2021	Restlaufzeit über 1 Jahr	31.12.2020	Restlaufzeit über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.178	5	4.302	7
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	42	0	21	0
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	24	0	21	0
Sonstige Vermögensgegenstände	1.341	290	908	161
	6.585	295	5.252	168

Im Posten "Sonstige Vermögensgegenstände" sind Forderungen gegen die Gesellschafter in Höhe von 5 Millionen EUR enthalten (Vorjahr: 23 Millionen EUR).

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen im Wesentlichen aus Kreditforderungen.

Die Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen bestehen vorwiegend aus Lieferungen und Leistungen.

3.6 Rückstellungen

(in Millionen EUR)	31.12.2021	31.12.2020
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	6.190	5.581
Steuerrückstellungen	1.772	1.746
Sonstige Rückstellungen	8.993	7.993
	16.955	15.320

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen ermittelt.

Bei der versicherungsmathematischen Berechnung der Verpflichtungen wurden neben den lokalen biometrischen Rechnungsgrundlagen (zum Beispiel in Deutschland die Generationentafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, die um konzerninterne Sterbewahrscheinlichkeit und Invaliditätsraten angepasst wurden) in den wesentlichen Ländern die folgenden versicherungsmathematischen Parameter zugrunde gelegt:

Stand 31. Dezember 2021	Deutschland	USA
(in %)
Rechnungszins	1,87	3,50
Entgelttrend	3,50	4,90
Rententrend	1,88	0,00

Für die Abzinsung wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 11. März 2016 verwendet. Die für die Abzinsung wesentlicher ausländischer Altersversorgungsverpflichtungen (USA) verwendeten Zinssätze wurden entsprechend der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 11. März 2016 mit vergleichbaren Berechnungsgrundlagen ermittelt.

Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beträgt 634 Millionen EUR (Vorjahr: 803 Millionen EUR).

Die ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen und ähnlichen Verpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen i. S. d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB) wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet, welcher im Wesentlichen aus Börsenkursen abgeleitet ist, und mit den zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Am Abschlussstichtag betrug der beizulegende Zeitwert (Marktwert am Bilanzstichtag) des Deckungsvermögens 2.189 Millionen EUR. Dem Deckungsvermögen stand ein Erfüllungsbetrag der verrechneten Pensionsverpflichtungen und ähnlicher Verpflichtungen in Höhe von 8.090 Millionen EUR gegenüber.

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen umfassen auch die Vorsorge für Risiken der Doppelbesteuerung, die sich nach Umsetzung der Aktionspläne der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Rahmen ihrer Initiative zur internationalen Bekämpfung von Gewinnkürzungen und Gewinnverlagerungen ("Action Plan on Base Erosion and Profit Shifting", BEPS) ergeben haben.

Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für Preisnachlässe und Garantien, personalbezogene Rückstellungen, Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, Prozesskosten und Schadenersatz sowie Umweltrückstellungen enthalten. Zur Anpassung des Bewertungsverfahrens bei den Umweltrückstellungen verweisen wir auf die Ausführungen unter Ziffer 2.5. Der Ansatz des neuen Verfahrens führt zu einer Reduktion der entsprechenden Rückstellungen per 31. Dezember 2021 um 195 Millionen EUR verglichen mit dem 31. Dezember 2020. Das Betriebsergebnis des Geschäftsjahres wurde dadurch einmalig um 42 Millionen EUR belastet, das Finanzergebnis hingegen um 237 Millionen EUR entlastet.

3.7 Verbindlichkeiten

(in Millionen EUR)	Restlaufzeit unter 1 Jahr	größer 1 Jahr	davon größer 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	308	4	0
Andere Verbindlichkeiten	1.831	81	37
davon:
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	963	2	0
- Erhaltene Anzahlungen	267	21	10
- Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6	5	5
- Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1	0	0
- Sonstige Verbindlichkeiten ^*	594	53	22
	2.139	85	37
^* Davon:
- aus Steuern (in Millionen EUR)
- im Rahmen der sozialen Sicherheit (in Millionen EUR)

(in Millionen EUR)	31.12.2021	31.12.2020	Restlaufzeit unter 1 Jahr
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	312	251	243
Andere Verbindlichkeiten	1.912	1.661	1.592
davon:
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	965	928	924
- Erhaltene Anzahlungen	288	219	196
- Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	11	8	3
- Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1	0	0
- Sonstige Verbindlichkeiten ^*	647	506	469
	2.224	1.912	1.835
^* Davon:
- aus Steuern (in Millionen EUR)	243	201
- im Rahmen der sozialen Sicherheit (in Millionen EUR)	29	29

Wie schon im Vorjahr bestanden am Bilanzstichtag keine durch Grundpfandrechte oder ähnliche dingliche Rechte gesicherte Verbindlichkeiten.

Am Jahresende bestanden Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern in Höhe von 204 Millionen EUR (Vorjahr: 163 Millionen EUR). Der Ausweis erfolgt unter dem Posten "Sonstige Verbindlichkeiten".

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von 4 Millionen EUR (Vorjahr: 4 Millionen EUR) sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 7 Millionen EUR (Vorjahr: 4 Millionen EUR).

4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns

Der Gliederung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren zugrunde gelegt. Die sonstigen Steuern sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.

4.1 Umsatzerlöse

nach Geschäften	2021	2020
(in Millionen EUR)
Humanpharma	15.294	14.415
Tiergesundheit	4.295	4.121
Biopharmazeutische Auftragsproduktion	917	837
Sonstige Umsatzerlöse	33	33
Aufgegebene Geschäftsbereiche	79	160
	20.618	19.566

nach Regionen	2021	2020
(in Millionen EUR)
Amerika	9.147	8.889
Europa	6.554	5.879
Asien/Australien/Afrika (AAA)	4.917	4.798
	20.618	19.566

4.2 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 1.746 Millionen EUR (Vorjahr: 1.964 Millionen EUR).

4.3 Materialaufwand

(in Millionen EUR)	2021	2020
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	2.164	2.005
Aufwendungen für bezogene Leistungen	662	562
	2.826	2.567

4.4 Personalaufwand

(in Millionen EUR)	2021	2020
Löhne und Gehälter	4.668	4.586
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.024	1.001
davon: für Altersversorgung	228	261
	5.692	5.587

Die Zinseffekte aus der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden innerhalb des Finanzergebnisses angegeben.

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeitenden	2021	2020
Produktion	17.373	16.940
Marketing und Vertrieb	17.560	18.468
Forschung und Entwicklung	10.109	9.504
Administration	6.600	6.310
Auszubildende	749	722
	52.391	51.944

4.5 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sind im Geschäftsjahr außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 33 Millionen EUR enthalten (Vorjahr: 369 Millionen EUR).

4.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 1.765 Millionen EUR (Vorjahr: 2.150 Millionen EUR).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen des Weiteren vorwiegend Rückstellungszuführungen für Fremdleistungen in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Medizin, Marketing, Verwaltungskosten, Gebühren, Beiträge, Provisionen, Mieten, Frachten und Aufwendungen für Fremdreparaturen sowie Rechtsrisiken und Restrukturierungen.

4.7 Finanzergebnis

(in Millionen EUR)	2021	2020
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-430	-559
Abschreibungen und Abgangsverluste auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	-5	-7
Erträge aus anderen Wertpapieren und aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	83	12
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	15	31
	-337	-523

Der Posten "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" enthält das Zinsergebnis aus Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie sonstige Rückstellungen in Höhe von 377 Millionen EUR (Vorjahr: 499 Millionen EUR) sowie übrige Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 53 Millionen EUR (Vorjahr: 60 Millionen EUR).

Die Aufwendungen und Erträge aus dem Deckungsvermögen und der Zinsanteil aus den Pensionsverpflichtungen und ähnlichen Verpflichtungen wurden entsprechend § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet. Insgesamt sind 86 Millionen EUR Erträge aus Deckungsvermögen und 682 Millionen EUR Aufwendungen aus der Zuführung zu Pensionsverpflichtungen und ähnlichen Verpflichtungen innerhalb des Postens "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" enthalten.

4.8 Beteiligungsergebnis

(in Millionen EUR)	2021	2020
Abschreibungen auf Beteiligungen	-8	-3
Zuschreibungen auf Beteiligungen	1	0
Erträge aus Beteiligungen	7	207
davon: aus dem Abgang von Beteiligungen	3	194
	0	204

4.9 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

(in Millionen EUR)	2021	2020
Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	1.308	1.529
Latente Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-346	- 286
	962	1.243

Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten im Wesentlichen die Aufwendungen für Körperschaft- und Gewerbesteuer der einbezogenen Unternehmen.

Der Gesamtbestand an aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag betrug 3.543 Millionen EUR (Vorjahr: 3.194 Millionen EUR). Aktive latente Steuern entfallen im Wesentlichen auf unterschiedliche Bilanzansätze von Rückstellungen für Pensionen und Rabatte, steuerliche Geschäfts- oder Firmenwerte, immaterielle Vermögensgegenstände, Vorräte sowie Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens. Passive latente Steuern wurden in Höhe von 631 Millionen EUR (Vorjahr: 680 Millionen EUR) abgegrenzt. Sie betreffen im Wesentlichen unterschiedliche Bilanzansätze von immateriellen Vermögensgegenständen, von Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens, Vorräte sowie Rückstellungen.

4.10 Konzernjahresüberschuss

Der Konzernjahresüberschuss 2021 ist durch periodenfremde Erträge (im Wesentlichen Auflösung von sonstigen Rückstellungen) in Höhe von 609 Millionen EUR (Vorjahr: 634 Millionen EUR) positiv sowie durch periodenfremde Aufwendungen (insbesondere Mehraufwendungen im Zusammenhang mit sonstigen Rückstellungen) in Höhe von 281 Millionen EUR (Vorjahr: 226 Millionen EUR) negativ beeinflusst.

5 Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Konzernkapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Finanzmittelfonds des Boehringer Ingelheim Unternehmensverbands während des Berichtsjahres durch Mittelzu- und Mittelabflüsse verändert hat. Der Finanzmittelfonds enthält Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks sowie die Wertpapiere des Umlaufvermögens, die kurzfristig in Zahlungsmittel umgewandelt werden können.

Die Veränderungen der Bilanzposten der einbezogenen verbundenen Unternehmen wurden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Der Finanzmittelfonds ist wie in der Bilanz zum Stichtagskurs angesetzt. Der Einfluss von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand wurde gesondert dargestellt.

Der Finanzmittelfonds setzte sich zum 31. Dezember 2021 wie folgt zusammen:

(in Millionen EUR)	2021
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks	2.296
Wertpapiere des Umlaufvermögens	250
	2.546

Im Finanzmittelfonds waren zum Bilanzstichtag Finanzmittel in Höhe von 15 Millionen EUR enthalten, die einer Verfügungsbeschränkung unterlagen.

6 Sonstige Angaben

6.1 Haftungsverhältnisse

(in Millionen EUR)	2021	2020
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften	71	44
Gewährleistungen und Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten	56	55
	127	99

Das Risiko der Inanspruchnahme aus diesen Haftungsverhältnissen wird aufgrund der guten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als gering eingeschätzt.

6.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen und außerbilanzielle Geschäfte

(in Millionen EUR)	31.12.2021	31.12.2020
Miet- und Leasingverträge	477	470
Übrige sonstige finanzielle Verpflichtungen	1.265	1.845
	1.742	2.315

Innerhalb der Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen entfallen 17 Millionen EUR (Vorjahr: 23 Millionen EUR) auf langfristige Mietverträge mit nicht einbezogenen Tochterunternehmen.

Der Zweck der Leasingverträge liegt in der geringeren Kapitalbindung im Vergleich zum Erwerb und im Wegfall des Verwertungsrisikos. Risiken könnten sich aus der Vertragslaufzeit ergeben, sofern die Gegenstände nicht mehr vollständig genutzt werden können, wofür es derzeit keine Anzeichen gibt.

Die übrigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen beinhalten künftige ausgabewirksame Investitionen in Höhe von 868 Millionen EUR (Vorjahr: 1.090 Millionen EUR).

6.3 Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten

Der Unternehmensverbund Boehringer Ingelheim ist durch die ausgeprägte internationale Struktur in erheblichem Umfang von der Entwicklung der Weltwährungen und Zinsen abhängig. Zur Absicherung dieser Risiken, insbesondere der Risiken aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzierungen, werden grundsätzlich bei Währungsrisiken Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte sowie bei Zinsänderungsrisiken Zinsswaps und Zinsoptionen eingesetzt.

In internen Richtlinien sind der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten sowie die organisatorische Abwicklung festgelegt. Es besteht eine strikte Trennung zwischen Handel, Abwicklung, Dokumentation und Kontrolle.

Die Risikopositionen werden regelmäßig in einer speziellen konzernweiten Finanzberichterstattung erfasst, analysiert und bewertet. Die eingegangenen Positionen werden periodisch neu bewertet und überwacht. Die am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden (Devisentermingeschäfte nach der Barwertmethode) unter Berücksichtigung der am Bilanzstichtag vorliegenden Marktdaten ermittelt.

Für Devisentermingeschäfte, die nicht in Bewertungseinheiten einbezogen wurden und zum Bilanzstichtag einen negativen beizulegenden Zeitwert innerhalb einer Währung aufwiesen, wurden Rückstellungen in Höhe von 93 Millionen EUR gebildet. Positive beizulegende Zeitwerte innerhalb einer Währung blieben entsprechend dem Imparitätsprinzip außer Ansatz.

Am Bilanzstichtag bestanden folgende, nicht in Bewertungseinheiten einbezogene derivative Finanzinstrumente:

	Nominalvolumen		beizulegender Zeitwert
(in Millionen EUR)	31.12.2021	31.12.2020	31.12.2021	31.12.2020
Devisentermingeschäfte	6.923	5.183	- 41	41

Soweit die Voraussetzungen zur Einbeziehung der Sicherungsgeschäfte in Bewertungseinheiten mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteter Transaktionen gemäß § 254 HGB gegeben waren, erfolgte unter Anwendung der Einfrierungsmethode keine buchhalterische Erfassung der Devisentermingeschäfte in der Bilanz.

Bei der Bildung von Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB kommen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Anwendung:

Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Die Bewertungseinheiten werden je Fremdwährung aus dem Nettobetrag von mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Transaktionen und Devisentermingeschäften gebildet, die bezüglich ihrer Laufzeit, ihrem Nominalbetrag und ihrer Fremdwährung dem erwarteten Nettozahlungsstrom entsprechen (Macro Hedge). Die mit hoher Wahrscheinlichkeit geplanten Transaktionen (Ein- und Auszahlungen aus geplanten Absatz- und Beschaffungsgeschäften) sind aus der Unternehmensplanung abgeleitet. Die vergangenheitsorientierte Überprüfung der Planung hat gezeigt, dass die geplanten Transaktionen hoch wahrscheinlich sind.

Aufgrund der Übereinstimmung der wertbestimmenden Komponenten (Critical Terms: Laufzeit, Nominalbetrag, Fremdwährung) gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen zwischen Grund- und Sicherungsgeschäften vollständig aus. Es kann daher sowohl prospektiv als auch retrospektiv von einer effektiven Sicherungsbeziehung ausgegangen werden. Zur Messung der prospektiven und retrospektiven Effektivität der Sicherungsbeziehung wird ausschließlich die "Critical-Term-Match"-Methode verwendet. Übersteigende Sicherungsgeschäfte sind nicht Bestandteil der Bewertungseinheiten.

Zum 31. Dezember 2021 wurden Bewertungseinheiten für mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Nettozahlungsströme wie folgt gebildet:

Januar bis Dezember 2022:

Nettozahlungsströme				Devisentermingeschäfte
(in Millionen EUR)				(in Millionen EUR)
	Nominalwert		Nominalwert		Zeitwert
USD	2.379	USD	1.483	USD	-51
JPY	712	JPY	560	JPY	31
AUD	157	AUD	112	AUD	-3
MXN	123	MXN	47	MXN	-4
CAD	296	CAD	215	CAD	-8
GBP	277	GBP	115	GBP	-2

Januar bis Dezember 2023:

Nettozahlungsströme				Devisentermingeschäfte
(in Millionen EUR)				(in Millionen EUR)
	Nominalwert		Nominalwert		Zeitwert
USD	1.899	USD	1.620	USD	-34
JPY	693	JPY	489	JPY	15
AUD	30	AUD	15	AUD	0
MXN	21	MXN	7	MXN	0
CAD	46	CAD	30	CAD	-1
GBP	103	GBP	33	GBP	-1

Januar bis Dezember 2024 (USD) und Januar bis Mai 2024 (JPY):

Nettozahlungsströme				Devisentermingeschäfte
(in Millionen EUR)				(in Millionen EUR)
	Nominalwert		Nominalwert		Zeitwert
USD	1.914	USD	708	USD	-7
JPY	362	JPY	83	JPY	1

Januar bis Mai 2025:

Nettozahlungsströme				Devisentermingeschäfte
(in Millionen EUR)				(in Millionen EUR)
	Nominalwert		Nominalwert		Zeitwert
USD	954	USD	245	USD	0

Darüber hinaus wurden zum 31. Dezember 2021 Bewertungseinheiten für Fremdwährungsforderungen wie folgt gebildet:

Forderungen				Devisentermingeschäfte
(in Millionen EUR)				(in Millionen EUR)
	Nominalwert		Nominalwert		Zeitwert
RUB	125	RUB	49	RUB	-2

Zum 31. Dezember 2021 wurden Bewertungseinheiten für Fremdwährungsforderungen aus Darlehen wie folgt gebildet:

Forderungen		Devisentermingeschäfte
(in Millionen EUR)		(in Millionen EUR)
Nominalwert	Nominalwert	Zeitwert
CAD 20	CAD 20	CAD -1
CHF 7	CHF 7	CHF 0
CNY 50	CNY 50	CNY -2
MXN 313	MXN 313	MXN -11
RUB 12	RUB 12	RUB 0
THB 39	THB 39	THB -1
USD 64	USD 64	USD -1

Die Höhe des abgesicherten Fremdwährungsrisikos korreliert mit der relativen Veränderung des Wechselkurses zwischen dem Planungszeitpunkt und dem Realisationszeitpunkt der erwarteten Transaktionen. Wenn alle Währungen gegenüber dem Euro um 10,0% auf- oder abwerten würden, ergäbe sich ohne Absicherung ein Kursänderungsrisiko von +/-1.060 Millionen EUR.

6.4 Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

(in Millionen EUR)	2021	2020
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen	4.127	3.696

Die nicht aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten unter anderem Kosten für klinische Studien.

6.5 Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar im Konzern beträgt 9,2 Millionen EUR. Davon entfallen 1,7 Millionen EUR auf Abschlussprüfungsleistungen, 1,1 Millionen EUR auf andere Bestätigungsleistungen, 2,0 Millionen EUR auf Steuerberatungsleistungen sowie 4,4 Millionen EUR auf sonstige Leistungen.

6.6 Nachtragsbericht

Ereignisse, die für den Unternehmensverbund von wesentlicher Bedeutung sind und zu einer veränderten Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen würden, sind uns nach Ablauf des Geschäftsjahres 2021 nicht bekannt geworden.

6.7 Anteilsbesitz

Die Zusammenstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften und des gesamten Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB sind Bestandteil des testierten und im Bundesanzeiger eingereichten Konzernabschlusses.

Ingelheim am Rhein, den 1. März 2022

Boehringer AG

Der Vorstand

Hubertus von Baumbach

Jean Scheftsik de Szolnok

Carinne Knoche-Brouillon

Michael Schmelmer

Dr. Michel Pairet

Aufstellung des Anteilsbesitzes 2021

1. Tochterunternehmen

a) Vollkonsolidierte Tochterunternehmen

Land	Gesellschaft	Sitz	Anteil am Kapital in %
Argentinien	Boehringer Ingelheim S.A.	Buenos Aires	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Argentina S.A.	Buenos Aires	100
Australien	Boehringer Ingelheim Pty. Ltd.	North Ryde	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Australia Holding Pty. Ltd.	North Ryde	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Australia Pty. Ltd.	North Ryde	100
Belgien	SCS Boehringer Ingelheim Comm.V.	Brüssel	100
	Boehringer Ingelheim Centre S.A.	Brüssel	100
	Boehringer Ingelheim Veterinary Medicine Belgium	Evergem	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Belgium S.A.	Brüssel	100
Brasilien	Boehringer Ingelheim do Brasíl Química e Farmaceutica Ltda.	Säo Paulo	100
	Solana Agro Pecuäria Ltda.	Arapongas	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health do Brasil Ltda.	Säo Paulo	100
Chile	Boehringer Ingelheim Ltda.	Santiago de Chile	100
China	BI X E-Health Technology (Shanghai) Co., Ltd.	Shanghai	100
	Boehringer Ingelheim Shanghai Pharmaceuticals Co., Ltd.	Shanghai	100
	Boehringer Ingelheim Biopharmaceuticals (China) Co., Ltd.	Shanghai	100
	Boehringer Ingelheim (Shanghai) Healthcare Management Co., Ltd.	Shanghai	100
	Boehringer Ingelheim (China) Investment Co., Ltd.	Shanghai	100
	Boehringer Ingelheim Vetmedica (China) Co., Ltd.	Taizhou	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Operations (China) Co., Ltd.	Taizhou	100
	Nanchang Boehringer Ingelheim Animal Health Co., Ltd.	Nanchang	99
	Boehringer Ingelheim Animal Health (Shanghai) Co., Ltd.	Shanghai	100
Dänemark	Boehringer Ingelheim Danmark A/S	Kopenhagen	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Denmark A/S	Kopenhagen	100
Deutschland	C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG ^*	Ingelheim am Rhein
	Boehringer Ingelheim GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Anasco GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Europe GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim International GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Finanzierungs GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Secura Versicherungsvermittlungs GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Grundstücks-GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Corporate Center GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Dr. Karl Thomae Wohnungsbaugesellschaft mbH	Biberach	100
	Biotherax GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Biopharmaceuticals GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Auslandsbeteiligungs GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Participations GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	C.H. Boehringer Sohn Grundstücksverwaltung GmbH & Co. KG ^**	Ingelheim am Rhein
	Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG	Ingelheim am Rhein	100
	Incura AG	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim microParts GmbH	Dortmund	100
	Boehringer Ingelheim Verwaltungs GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim R&D Beteiligungs GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Veterinary Research Center GmbH & Co. KG	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Venture Fund GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Middle East & Africa GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Invest GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Healthcare Innovation GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health International GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	ICD-Therapeutics GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Japan Holding GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health France Participations GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Healthcare GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Therapeutics GmbH	Ochsenhausen	100
	BIX GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim FinanzInvest GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Merial Participations GmbH	Ingelheim am Rhein	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health China Participations GmbH	Ingelheim am Rhein	100
Ecuador	Boehringer Ingelheim Del Ecuador Cia. Ltda.	Quito	100
Finnland	Anasco Oy	Helsinki	100
	Boehringer Ingelheim Finland Ky	Espoo	100
Frankreich	Labso Chimie Fine E.U.R.L.	Paris	100
	Boehringer Ingelheim France S.A.S.	Paris	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health France	Lyon	100
Griechenland	BOEHRINGER INGELHEIM ELLAS SINGLE MEMBER S.A.	Athen	100
Großbritannien	Boehringer Ingelheim Ltd.	Bracknell	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health UK Limited	Bracknell	100
Hongkong	Boehringer Ingelheim (Hong Kong) Ltd.	Hongkong	100
	Boehringer Ingelheim Venture Fund Asia Limited	Hongkong	100
Indien	Boehringer Ingelheim India Private Ltd.	Mumbai	100
Indonesien	PT Boehringer Ingelheim Indonesia	Jakarta	100
Irland	Boehringer Ingelheim Ireland Ltd.	Dublin	100
Israel	Boehringer Ingelheim Israel Ltd.	Tel Aviv	100
Italien	Bidachem S.p.A.	Fornovo S. Giovanni	100
	Boehringer Ingelheim Italia S.p.A.	Mailand	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Italia S.p.A.	Mailand	100
Japan	Boehringer Ingelheim Seiyaku	Yamagata	100
	Nippon Boehringer Ingelheim Co., Ltd.	Tokio	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Japan Co., Ltd.	Tokio	100
Kanada	Boehringer Ingelheim (Canada) Ltd.	Toronto	100
	Pharma-Investment Ltd.	Calgary	100
	Boehringer Ingelheim Investment Ltd.	Burlington	100
	Boehringer Ingelheim IO Canada Inc.	Burlington	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Canada Inc.	Burlington	100
Kolumbien	Boehringer Ingelheim S.A.	Santa Fé de Bogotá	100
Kroatien	Boehringer Ingelheim Zagreb d.o.o.	Zagreb	100
Malaysia	Boehringer Ingelheim (Malaysia) Sdn. Bhd.	Kuala Lumpur	100
Mexiko	Boehringer Ingelheim Promeco S.A. de C.V.	Mexiko-Stadt	100
	Anchor S.A. de C.V.	Guadalajara	100
	Boehringer Ingelheim Mexico S.A. de C.V.	Mexiko-Stadt	100
	Boehringer Ingelheim Vetmedica S.A. de C.V.	Guadalajara	100
	Promeco S.A. de C.V.	Mexiko-Stadt	100
	Anchor Farma S.A. de C.V.	Mexiko-Stadt	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health México S.A. de C.V.	Mexiko-Stadt	100
Neuseeland	Boehringer Ingelheim (N.Z.) Ltd.	Auckland	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health New Zealand Limited	Auckland	100
Niederlande	Boehringer Ingelheim B.V.	Alkmaar	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Netherlands B.V.	Alkmaar	100
Norwegen	Boehringer Ingelheim Norway KS	Asker	100
	Boehringer Ingelheim Norway Management AS	Asker	100
Österreich	Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co. KG	Wien	100
	Boehringer Ingelheim Pharma Gesellschaft mbH	Wien	100
	Forschungsinstitut für molekulare Pathologie Gesellschaft mbH	Wien	100
	ViraTherapeutics GmbH	Rum	100
	Boehringer Ingelheim RCV Holding GmbH	Wien	100
Peru	Boehringer Ingelheim Peru S.A.C.	Lima	100
Philippinen	Boehringer Ingelheim (Philippines), Inc.	Manila	100
	Boehringer Ingelheim Business Services Philippines, Inc.	Muntinlupa	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Philippines, Inc.	Makati City	100
Polen	Boehringer Ingelheim Sp. z o.o.	Warschau	100
	Boehringer Ingelheim Business Services Poland sp. z o.o.	Breslau	100
Portugal	Boehringer Ingelheim Portugal, LDA	Lissabon	100
	Boehringer Ingelheim Healthcare Management Portugal, Unipessoal, Lda	Lissabon	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Portugal, Unipessoal, Lda	Lissabon	100
Puerto Rico	Boehringer Ingelheim Animal Health Puerto Rico LLC	Barceloneta	100
Russland	000 Boehringer Ingelheim	Moskau	100
Saudi-Arabien	Boehringer Ingelheim Saudi Arabia Trading	Riad	100
Schweden	Boehringer Ingelheim Aktiebolag	Stockholm	100
Schweiz	Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH	Basel	100
	NBE-Therapeutics AG	Basel	100
	Amal Therapeutics S.A.	Genf	100
Serbien	Boehringer Ingelheim Serbia DOO Beograd	Belgrad	100
Singapur	Boehringer Ingelheim Singapore Pte. Ltd.	Singapur	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Singapore Pte. Ltd.	Singapur	100
Spanien	Boehringer Ingelheim S.A.	Barcelona	100
	Boehringer Ingelheim Espana S.A.	Barcelona	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Espana, S.A.	Barcelona	100
Südafrika	Boehringer Ingelheim (Proprietary) Ltd.	Midrand, Gauteng	100
	Ingelheim Pharmaceuticals (Proprietary) Ltd.	Midrand, Gauteng	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health South Africa Pty Ltd.	Midrand, Gauteng	100
Südkorea	Boehringer Ingelheim Korea Ltd.	Seoul	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Korea Ltd.	Seoul	100
Taiwan	Boehringer Ingelheim Taiwan Ltd.	Taipeh	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Taiwan Co., Ltd.	Taipeh	100
Thailand	Boehringer Ingelheim (Thai) Ltd.	Bangkok	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health (Thailand) Limited	Bangkok	99
Tschechien	Boehringer Ingelheim, spol. s.r.o.	Prag	100
Türkei	Boehringer Ingelheim Ilaç Ticaret A.S.	Istanbul	100
Uruguay	Boehringer Ingelheim S.A.	Montevideo	100
	Eckener Braun Internacional S.A.	Montevideo	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health Uruguay Sociedad Anonima	Montevideo	100
USA	Boehringer Ingelheim USA Corporation	Wilmington, Delaware	100
	Boehringer Ingelheim Corporation	Reno, Nevada	100
	Boehringer Ingelheim Fremont, Inc.	Wilmington, Delaware	100
	Boehringer Ingelheim Venture Fund USA, Inc.	Wilmington, Delaware	100
	Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.	Wilmington, Delaware	100
	Boehringer Ingelheim Animal Health USA, Inc.	Wilmington, Delaware	100
Vereinigte Arabische Emirate	Boehringer Ingelheim Middle East & North Africa (Scientific Office) FZ-Ltd.	Dubai	100
Vietnam	Boehringer Ingelheim Animal Health Vietnam Limited Liability Company	Ho-Chi-Minh-Stadt	100
	Boehringer Ingelheim Vietnam Ltd.	Ho-Chi-Minh-Stadt	100

^* Muttergesellschaft

^** Zweckgesellschaft

b) Nicht konsolidierte Tochterunternehmen

Land	Gesellschaft	Sitz	Anteil am Kapital in %	Grund der Nichteinbeziehung ^*
Ägypten	Boehringer Ingelheim Egypt LLC	Kairo	100	¹
Bosnien-Herzegovina	Boehringer Ingelheim BH d.o.o.	Sarajevo	100	¹
Deutschland	Boehringer Ingelheim KG	Biberach	100	¹
	Andreas-Meyer-Strasse 31-35 GmbH	Ingelheim am Rhein	100	¹
	Albert und Helene Boehringer Unterstützungskasse GmbH	Ingelheim am Rhein	100	²
	Albert und Helene Boehringer Unterstützungskasse der Firma Dr. Karl Thomae GmbH	Biberach	100	²
	Boehringer Ingelheim Real Estate GmbH	Biberach	100	¹
	Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH	Ingelheim am Rhein	100	¹
	UB Komplementär GmbH	Ingelheim am Rhein	100	¹
	Boehringer Ingelheim Veterinary Research Center GmbH	Ingelheim am Rhein	100	¹
	Speransa Therapeutics GmbH	Ingelheim am Rhein	75	¹
Frankreich	Aurobac Therapeutics SAS	Lyon	100	¹
	Boehringer Ingelheim Animal Health France Commandite S.A.S.	Lyon	100	¹
Hongkong	Merial Hong Kong Ltd.	Hongkong	100	¹
Kanada	Anchor Laboratories Corporation	Toronto	100	¹
Österreich	Boehringer Ingelheim RCV GmbH	Wien	100	¹
Paraguay	Boehringer Ingelheim Paraguay S.R.L.	Asunción	100	¹
Portugal	Finadil-Produtos Químicos e Farmacêuticos, Lda	Lissabon	100	¹
USA	Pawru, Inc.	Wilmington, Delaware	100	¹
Venezuela	Boehringer Ingelheim C.A.	Caracas	100	¹

^{* 1} = untergeordnete Bedeutung
² = dauernde Verfügungsbeschränkung

2. Gemeinschaftsunternehmen

Land	Gesellschaft	Sitz	Beteiligungsquote


China	Beijing Boehringer Ingelheim Vital Biotechnology Co., Ltd. ^*	Peking	50

Land	Lokale Währung	Eigenkapital	Ergebnis nach Steuern
	(LW)	(TSD/LW)	(TSD/LW)
		31.12.2020	31.12.2020
China	CNY	130.151	18.477

^* Die Angaben zum Eigenkapital und zum Ergebnis nach Steuern sind aus dem Konzernabschluss des Beteiligungsunternehmen entnommen.

3. Assoziierte Unternehmen

Land	Gesellschaft	Sitz


Argentinien	Farmanet S.A.	Buenos Aires
Belgien	ReWind Therapeutics NV	Leuven
	SoundTalks NV	Leuven
Cayman Islands	RiboX Therapeutics	Grand Cayman
Chile	Novofarma Service S.A.	Santiago de Chile
Deutschland	Acousia Therapeutics GmbH	Tübingen
	BCD Travel Ingelheim GmbH	Ingelheim am Rhein
	HepaRegeniX GmbH	Tübingen
	Dopavision GmbH	Berlin
	Aignostics GmbH	Berlin
	Perfood GmbH	Lübeck
	Abalos Therapeutics GmbH	Essen
Frankreich	Eyevensys S.A.S.	Paris
Großbritannien	Brainomix Ltd.	Oxford
	RinRi Therapeutics Limited	Sheffield
Österreich	QUANTRO Therapeutics GmbH	Wien
Schweiz	T3 Pharmaceuticals AG	Basel
Spanien	Disalfarm S.A.	Barcelona
USA	ArrePath, Inc.	Wilmington, Delaware

Land	Beteiligungsquote	Lokale Währung	Eigenkapital	Ergebnis nach Steuern
		(LW)	(TSD/LW)	(TSD/LW)
			31.12.2020	31.12.2020
Argentinien	25,00	ARS	344.035	267.028
Belgien	24,99	EUR	5.886	-3.533
	37,50	EUR	4.297	-1.042
Cayman Islands	20,71	USD
Chile	33,00	CLP	7.300.691	349.011
Deutschland	30,61	EUR	1.885	-3.056
	40,00	EUR	779	122
	31,31	EUR	2.476	-4.986
	20,04	EUR	616	-344
	22,54	EUR	1.788	-749
	21,03	EUR	2.179	-1.152
	20,15	EUR	1.195	-2.742
Frankreich	23,63	EUR	11.219	-4.666
Großbritannien	31,07	GBP	1.315	-2.413
	24,98	GBP	-1.288	-1.290
Österreich	34,52	EUR	1.422	-631
Schweiz	29,01	CHF	19.649	-4.742
Spanien	33,33	EUR	5.012	197
USA	22,78	USD	/	/

4. Sonstige Beteiligungen

Land	Gesellschaft	Sitz	Beteiligungsquote


Belgien	Promethera Biosciences S.A. ^*	Mont Saint Guibert	2,20
	etheRNA immunotherapies NV	Niel	8,04
	Aelin Therapeutics NV	Leuven	16,94
	AgomAB Therapeutics NV	Gent	12,22
Cayman Islands	New Ruipeng Pet Group Inc.	Grand Cayman	4,53
	Delonix Bioworks Limited	Grand Cayman	19,12
Deutschland	PharmLog Pharma Logistik GmbH	Bönen	16,67
	Futurium gGmbH	Berlin	1,00
	Cardior Pharmaceuticals GmbH	Hannover	6,21
	Pharma Mall Gesellschaft für Electronic Commerce mbH	Sankt Augustin	16,67
	Internationale Schule Ulm / Neu-Ulm gGmbH	Ulm	15,00
	Tacalyx GmbH	Potsdam	19,60
	Topas Therapeutics GmbH	Hamburg	17,83
	High-Tech Gründerfonds III GmbH & Co. KG	Bonn	1,15
Frankreich	Inserm Transfert Initiative S.A.S.	Paris	2,65
	ImCheck Therapeutics S.A.S.	Marseille	9,64
	DiogenX S.A.S.	Marseille	15,79
Israel	Metabomed Ltd.	Yavne	13,06
Kanada	Optina Diagnostics, Inc.	Montreal	11,20
Schweden	Asgard Therapeutics AB	Lund	11,11
Singapur	NUEVOCOR PTE. LTD.	Singapur	14,02
USA	MacroGenics, Inc. ^*	Wilmington, Delaware	3,26
	Hookipa Pharma, Inc. ^*	Wilmington, Delaware	2,17
	BioInnovation Capital I LP	Wilmington, Delaware	11,45
	Wellth, Inc.	Wilmington, Delaware	9,89
	OncoMyx Therapeutics, Inc.	Wilmington, Delaware	12,77
	Libra Therapeutics, Inc.	Wilmington, Delaware	18,68
	Actym Therapeutics, Inc.	Wilmington, Delaware	16,35
	TigaTx, Inc.	Wilmington, Delaware	15,98
	Bodyport, Inc.	Wilmington, Delaware	13,49
	Rgenta Therapeutics, Inc.	Wilmington, Delaware	16,01
	T-Knife Therapeutics, Inc.	Wilmington, Delaware	6,62
	xCures, Inc.	Wilmington, Delaware	7,76
	STRM.bio Incorporated	Wilmington, Delaware	18,48

Land	Lokale Währung	Eigenkapital	Ergebnis nach Steuern
	(LW)	(TSD/LW)	(TSD/LW)
		31.12.2020	31.12.2020
Belgien	EUR	-17.525	-48.971
	EUR	324	-16.507
	EUR	8.148	-4.781
	EUR	12.918	-6.420
Cayman Islands	CNY	-1.598.465	-1.159.805
	USD	/	/
Deutschland	EUR	14.459	384
	EUR	0	0
	EUR	-5.297	-6.669
	EUR	5.896	21
	EUR	/	/
	EUR	2.985	-1.058
	EUR	15.953	-6.491
	EUR	65.923	-11.734
Frankreich	EUR	23.478	474
	EUR	10.809	-10.854
	EUR	1.222	-922
Israel	USD	4.387	-9.108
Kanada	USD	/	/
Schweden	SEK	/	/
Singapur	USD	/	/
USA	USD	296	-130
	USD	156.123	-44.082
	USD	106.660	35.317
	USD	8.622	-3.934
	USD	5.474	-7.093
	USD	8.613	-2.296
	USD	6.001	-4.648
	USD	9.431	-2.232
	USD	8.928	-2.177
	USD	2.321	-3.325
	USD	-9.587	-7.491
	USD	/	/
	USD	/	/

^* Die Angaben zum Eigenkapital und zum Ergebnis nach Steuern sind aus dem Konzernabschluss des Beteiligungsunternehmen entnommen.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG, Ingelheim am Rhein

Eingeschränktes Prüfungsurteil zum Konzernabschluss und Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht

Wir haben den Konzernabschluss der C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG, Ingelheim am Rhein, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und der Entwicklung des Konzerneigenkapitals für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss mit Ausnahme der Auswirkungen des im Abschnitt "Grundlage für das eingeschränkte Prüfungsurteil zum Konzernabschluss und für das Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht" beschriebenen Sachverhalts in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften. Der Konzernabschluss vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit einem den deutschen gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung mit Ausnahme der genannten Einschränkung des Prüfungsurteils zum Konzernabschluss zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für das eingeschränkte Prüfungsurteil zum Konzernabschluss und für das Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht

Entgegen § 314 Abs. 1 Nr. 6 Buchstaben a) und b) HGB wurden im Konzernanhang die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder, der ehemaligen Vorstandsmitglieder sowie die für die ehemaligen Vorstandsmitglieder gebildeten und nicht gebildeten Pensionsrückstellungen nicht angegeben.

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser eingeschränktes Prüfungsurteil zum Konzernabschluss und unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter-falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 1. März 2022

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Kneisel, Wirtschaftsprüfer

Bernau, Wirtschaftsprüferin

Boehringer Ingelheim Secura Versicherungsvermittlungs GmbH