Allnex Germany GmbH

Wiesbaden

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

A Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell

Das Unternehmen produziert Kunstharze für Flüssiglacke und technische Anwendungen. Die Kunstharze werden als Bindemittel für konventionelle und umweltfreundliche Produkte eingesetzt. Der Vertrieb der Produkte erfolgt weltweit mit dem Schwerpunkt Europa. Die lokale Produktion mit den Produktionsstandorten in Wiesbaden, Hamburg sowie Bitterfeld wird ergänzt durch Handelswaren, die von anderen Allnex-Gesellschaften geliefert werden. Zudem produziert das Unternehmen an den Standorten Bitterfeld und Wiesbaden in Lohnfertigung weitere moderne Typen von Lackharzen.

Die Einbindung der Gesellschaft in die weltweit operierende allnex-Gruppe mit den Vorteilen einer global agierenden Vertriebsorganisation wird auch weiterhin unsere Marktpräsenz im außereuropäischen Ausland weiter stärken. Durch die Übernahme der allnex-Gruppe durch PTT Global Chemicals Public Company Limited, Bangkok (Thailand) im Dezember 2021 sieht das Unternehmen zusätzliche Chancen, im Ausland seine Marktposition zu festigen und zu stärken.

Aus ökologischen Gründen geht die Tendenz am Markt weiterhin in Richtung umweltfreundlicherer, z. B. lösemittelarmer, wasserlöslicher oder strahlenhärtender Produkte. Des Weiteren spielen aus Gründen der Nachhaltigkeit ("Sustainability") Kreislaufprozesse mit Rückgewinnung von Materialien, Energieeinsparungen und erneuerbare Energiequellen ("renewable energy"), sowie nachwachsende Rohstoffe ("biochemicals") eine wachsende Rolle.

Unsere langjährige Erfahrung auf dem Gebiet von lösemittelarmen, wasserlöslichen und strahlenhärtenden Kunstharzen bietet hierfür die bestmöglichen Chancen, die wir insbesondere durch unsere intensive Forschung und Entwicklung nutzen, um neue ökologisch und ökonomisch interessante Produkte auf den Markt zu bringen. Auch neue Anwendungsbereiche, z. B. Resorcinol-freie Reifenharze, haben sich in den letzten Jahren zu einem wesentlichen Geschäftsgebiet entwickelt.

Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten für Flüssiglackharze sind schwerpunktmäßig an den Standorten der Schwestergesellschaften in Werndorf, Österreich, in Bergen Op Zoom, Niederlande, in Drogenbos, Belgien und unserem Standort in Wiesbaden zusammengefasst, um eine starke und wettbewerbsfähige Weiterentwicklung unserer Produkte durch die Konzentration und Vernetzung des Produkt- und Technologie-Know-hows zu erreichen. Eine verstärkte Ausrichtung der Aktivitäten gemäß Anwendungsbereichen hat einen deutlich besseren Kundenfokus ergeben. Dies ermöglicht uns, identifizierte Kundenwünsche gezielt zu analysieren und in Produktanpassungen sowie neuen Produktentwicklungen umzusetzen. Im Berichtsjahr waren 23 eigene Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung/technischer Kundenservice tätig. Der eigene Aufwand für technischen Service und Prozessentwicklung zur Erfüllung spezifischer Kundenwünsche sowie für die Entwicklung neuer innovativer Produkte betrug EUR 3,13 Mio gegenüber EUR 2,67 Mio im Vorjahr.

B Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogenen Rahmenbedingungen

Seit Februar 2022 herrscht Krieg zwischen Russland und der Ukraine. In diesem Zusammenhang verhängte die internationale Gemeinschaft umfassende Sanktionen, u. a. gegen russische Staats- und Unternehmensschulden, den Ausschluss bestimmter russischer und weißrussischer Banken vom SWIFT-Zugang, Sanktionen gegen die russische Zentralbank und ein Handelsembargo, u. a. gegen russische Öl- und Gasexporte. Die Eskalation des Konflikts zwischen Russland/Weißrussland und der Ukraine hat über drei Hauptübertragungskanäle - Energie, Handel und Finanzsektor - erhebliche wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Situation und veränderte die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa seit dem Jahr 2022 stark.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung stellt in seinem Jahresgutachten für 2023/2024 fest, dass die Wirtschaft in Europa und insbesondere in Deutschland durch die Krisen der vergangenen Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und das Niveau der Wirtschaftsleistung in Deutschland nahezu auf dem Niveau wie zu Beginn der Corona-Pandemie liegt. Damit weist Deutschland das geringste Wachstum aller Volkswirtschaften innerhalb des Euro-Raumes auf. Für 2023 wurde die Wirtschaft insbesondere durch die stark gestiegenen Energiepreise und die Auswirkungen der Energiekrise stark belastet. Der Sachverständigenrat meldet in seinem Frühjahrsgutachten für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das Jahr 2023 einen Rückgang von 0,2 % Die Inflationsrate ist im Jahr 2023 zwar gegenüber dem Vorjahr gesunken, mit durchschnittlich 5,9 % aber immer noch deutlich höher als in den Vorjahren.. ^[1] Gemäß den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresdurchschnitt 2023 um 0,3 % niedriger als im Vorjahr. Im Jahr 2023 hat sich die deutsche Wirtschaft bedingt durch weiterhin hohe Preise in allen Wirtschaftsstufen, ungünstigen Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen sowie geringere Nachfragen im In- und Ausland nicht weiter von den Einbrüchen im ersten Corona-Krisenjahr erholt. Im Vergleich zum Jahr 2019 vor Ausbruch der Coronapandemie, lag das BIP preisbereinigt um 0,7 % höher. ^[2] Der von Eurostat berechnete BIP für die Europäische Union ist im Jahr 2023 um 0,4 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. ^[3] Die Produktionsvolumen in der Chemischen Industrie in Europa sind im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um ca. 8% zurück gegangen. Dies trifft insbesondere auf Deutschland zu. Dem gegenüber sind die Produktionsmengen in China auf dem höchsten Niveau seit 2015 mit einem Anstieg von knapp 10% gegenüber dem Vorjahr. ^[4] Der Jahresdurchschnittspreis 2023 für die Rohölreferenzsorte 'Brent' Nordseeöl lag bei US$82,49 pro Barrel Rohöl. Dies waren 18,1 % weniger als im Vorjahr (US$ 100,78 pro Barrel). In 2024 ist allerdings wieder ein Preisanstieg zu beobachten ^[5]

Die deutsche Chemie- und Pharmabranche ist in 2023 nach dem Rückgang in 2022 weiter eingebrochen. Die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland sank im Vergleich zum Jahr 2022 um 7,9 %. Im reinen Chemiesektor sank die Produktion gegenüber 2022 sogar um 10,4 %. Die Erzeugerpreise sind in 2023 um rund 0,4 % gesunken gegenüber 2022. Die Erlöse der Chemiebranche sind im Jahr 2023 insgesamt um rund 12,2 % auf EUR 229 Mrd gesunken. Der Inlandsumsatz sank um 16,3 % im Vergleich zum Vorjahr, der Auslandsumsatz um 9,6 %. ^[6]

Geschäftsverlauf

Die Allnex Germany GmbH blickt auf ein sehr herausforderndes Geschäftsjahr 2023 zurück. Das Geschäftsjahr war zu großen Teilen durch sinkende Nachfrage auf Kundenseite, die Energiekrise und Inflation geprägt. Wie in den Vorjahren auch stellte die Verfügbarkeit von Rohstoffen und deren rechtzeitige Verfügbarkeit aufgrund von Problemen in den Logistikketten weiterhin eine große Herausforderung in 2023 dar. Vor der gleichen Herausforderung in Bezug Logistik stand der Vertrieb, um die termingerechte Auslieferung der Waren sicherzustellen. Eine weitere Besonderheit des Geschäftsjahres lag in den deutlich gestiegenen Preisen in Folge der Inflation und in den stark ansteigenden Energiekosten.

Am 1. März 2023 hat der allnex-Konzern in einer Pressemitteilung seine Pläne veröffentlicht, den Produktionsbetrieb am Stand¬ort Hamburg Ende Juni 2024 einzustellen und das Werk bis Ende 2026 zu reinigen und zurückzubauen. Von diesem Plan ist ein Großteil der etwa 114 aktiven Mitarbeiter am Stand¬ort betroffen. Beratungen und Verhandlungen über eine sozialverträgliche Umsetzung des Plans wurden im Anschluss an diese Veröffentlichung aufgenommen. Die Absicht, den Stand¬ort Hamburg zu schließen, kam nach einer Überprüfung der Wettbewerbsposition von allnex in Europa für Flüssigharzprodukte und den Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen bei den Energiepreisen, den Rohstoffkosten und der Inflation auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in Europa. Als Folge dieser Ankündigung kommt es zu einer nicht unerheblichen Kostenbelastung auf das Gesamtergebnis der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2023.

Der Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 und die anschließenden Sanktionen gegen Russland hatte auch Folgen für das Geschäft der Allnex Germany GmbH. In 2021 machten die Geschäfte mit Kunden in der Russischen Föderation ca. 3,3 % bzw. EUR 13,1 Mio des Gesamtumsatzes der Gesellschaft aus. Dieser sank im Jahr 2022 auf 1,3 % bzw. EUR 5,7 Mio. In 2023 hat sich dieser Trend fortgesetzt und der Umsatz sank auf 0,8 % bzw. EUR 2,9 Mio. Somit sind die direkten Auswirkungen des Krieges auf die Produktverkäufe als nicht kritisch für die Gesamtsituation des Unternehmens zu sehen. Die indirekten gesamtwirtschaftlichen Folgen des Konfliktes stellen weiterhin eine deutlich größere Herausforderung dar.

In Anbetracht dieser Krise und den benannten weiteren Herausforderungen war es für die Allnex Germany GmbH nicht möglich, die gesteckten Ziele hinsichtlich Produktion und Vertrieb im Geschäftsjahr 2023 zu erreichen. So bewegten sich die Verkaufsvolumen gegenüber Dritten auf dem niedrigsten Niveau seit der Fusion zwischen Allnex und Nuplex im Jahr 2016. Für das Gesamtjahr liegen die Verkaufsvolumen gegenüber Dritten um 10 % unterhalb des Vorjahres. Allerdings ist es gelungen die durch Volumenverluste entgangenen Erträge durch temporär gestiegene Margengewinne auf Grund von fallenden Rohstoffkosten (durchschnittlich 16 % unter Vorjahresniveau) vollständig zu kompensieren. Leider ist es allerdings nicht gelungen, ein positives Betriebsergebnis zu erzielen. Wesentliche Effekte für diesen Verlust im Geschäftsjahr sind Sondereffekte im Ergebnis des Geschäftsjahres, welche im Zusammenhang mit der Schließung des Standortes Hamburg zusammen hängen.

1. Ertragslage

Die Ertragslage für 2023 und der Vergleichsperiode 2022 stellt sich wie folgt dar.

	2023 EUR Mio	2022 EUR Mio
Umsatzerlöse	376,1	430,4
Bestandsveränderung	2,2	-1,2
Andere aktivierte Eigenleistungen	1,9	0,7
Sonstige betriebliche Erträge	5,3	3,8
Betriebsleistung	385,5	433,7
Materialaufwand	-257,3	-312,9
Personalaufwand	-44,8	-49,8
Abschreibungen	-16,8	-5,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-89,2	-76,5
Betriebsergebnis	-22,6	-11,3
Erträge aus Beteiligungen	1,1	0,6
Zinsergebnis	-0,8	-1,4
Sonstige Steuern	-0,2	-0,8
Ergebnis vor Gewinnabführung	-22,5	-12,9

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsatzerlöse um 12,6 % von EUR 430,4 Mio auf EUR 376,1 Mio gesunken. Die Entwicklung der Umsatzerlöse ist vor allem bedingt durch die stark gesunkene Verkaufsmengen sowie stark gesunkenen Verkaufspreise. Somit wurden unsere Erwartungen eines Anstiegs der Umsatzerlöse von 2-5 % deutlich verfehlt.

Der wesentlichste Absatzmarkt ist unverändert zu den Vorjahren Deutschland mit 35,2 % (i. Vj. 35,1 %) der erzielten Umsätze.

Die Verkaufsmengen an externe Kunden waren um -9.151 t deutlich niedriger als im Vorjahr. Die Durchschnittserlöse lagen mit EUR 3,37/kg um -4,3 % unter dem Vorjahr (EUR 3,52/kg). Das Verkaufsvolumen der in den eigenen Werken Hamburg, Wiesbaden und Bitterfeld produzierten Waren sank um -9,7 % auf 62.399 t im Geschäftsjahr 2023 (i. Vj. 69.118 t); das Verkaufsvolumen von Handelswaren reduzierte sich im gleichen Zeitraum um -10,3 % auf 21.190 t (i. Vj. 23.621 t). Der Verkauf von an den deutschen Standorten produzierten Produkten über Konzerngesellschaften an Endkunden ist um 5,0 % auf 20.091 t gestiegen (i. Vj. 19.134 t).

Die Betriebsleistung ist im Vergleich zum Vorjahr von EUR 433,7 Mio um EUR 48,2 Mio auf EUR 385,5 Mio gesunken.

Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand bezogen auf Umsatzerlöse inklusive Bestandsveränderung) betrug 68,0 % gegenüber 72,9 % im Vorjahr. Die Verbesserung der Materialaufwandsquote resultiert im Wesentlichen aus dem starken Preisrückgang der Rohstoffe gegenüber dem Vorjahr.

Der Personalaufwand ist um EUR 5,0 Mio auf EUR 44,8 Mio (i. Vj. EUR 49,8 Mio) gesunken. Der Rückgang ist im Wesentlichen bedingt durch deutlich gesunkene Aufwendungen für Altersversorgung um EUR 7,4 Mio auf EUR 3,9 Mio. Hauptgründe für den Rückgang liegen in der Tatsache begründet, dass wesentliche Bewertungsparameter wie Rententrend, Rentenanpassungen, Einkommens- und BBG-Dynamik nach den starken Anpassungen im Vorjahr konstant gehalten werden konnten. Dem gegenüber stehen Anstiege in den Lohn- und Gehaltskosten aufgrund der Tarifabschlüsse der chemischen Industrie sowie zusätzlichen Kosten durch neue Betriebsvereinbarungen..

Die Abschreibungen enthalten mit EUR 10,7 Mio außerplanmäßige Abschreibungen, die im Zusammenhang mit der Schließung des Standorts Hamburg sowie dem geplanten Produktionsstop Ende Juni 2024 stehen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit EUR 89,2 Mio (i. Vj. EUR 76,5 Mio) deutlich über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Kosten für den Sozialplan im Rahmen der Werksschließung (EUR 22,5 Mio; i. Vj. EUR 0,0 Mio) sowie erhöhten Kosten für Fremdreparaturen (EUR 7,8 Mio; i. Vj. EUR 7,3 Mio). Dem gegenüber stehen reduzierte Ausgangsfrachten aufgrund der stark gesunkenen Verkaufsvolumen und der leicht gesunkenen Durchschnittspreise (EUR 12,6 Mio; i. Vj. EUR 16,3 Mio), sowie reduzierte Währungskursverluste (EUR 3,3 Mio; i. Vj. EUR 5,9 Mio). Weiterhin reduzierten sich die Aufwendungen für konzerninterne Weiterbelastungen (EUR 18,6 Mio; i. Vj. EUR 22,5 Mio) und Lizenzkosten infolge gesunkener Umsatzerlöse (EUR 5,2 Mio; i. Vj. EUR 5,7 Mio).

Der Saldo aus Währungskursgewinnen und -verlusten beträgt im Geschäftsjahr 2023 EUR 0,4 Mio gegenüber EUR -2,4 Mio im Vorjahr.

Das Betriebsergebnis liegt mit EUR -22,6 Mio signifikant unter dem Vorjahresniveau und signifikant unter unseren Erwartungen von einem positiven Ergebnis für 2023. Wesentliche Effekte sind, neben den gesunkenen Verkaufsmengen, in den Kosten für die geplante Standortschließung in Hamburg zu sehen..

Im Geschäftsjahr ist die Gesellschaft mit sonstigen Steuern in Höhe von EUR 0,2 Mio belastet, diese betreffen im Wesentlichen Grundsteueraufwendungen.

Das Ergebnis vor Ergebnisabführung beträgt EUR -22,5 Mio gegenüber EUR -12,9 Mio im Vorjahr. Der Verlust wird gemäß Gewinnabführungsvertrag von der Allnex Holding II Germany GmbH, Wiesbaden, übernommen.

2. Vermögenslage

Das Anlagevermögen beträgt EUR 48,4 Mio gegenüber EUR 48,4 Mio im Vorjahr. Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme ist von 29,1 % auf 28,2 % gesunken.

Der Rückgang bei den Vorräten um EUR 4,6 Mio ist im Wesentlichen durch den starken Rückgang der Rohstoffpreise gegenüber dem Vorjahr bedingt, welcher trotz moderatem Bestandsaufbau gegenüber dem Vorjahresstichtag zu einer Reduktion des Vorratsvermögens führt.

Die lieferungs- und leistungsbezogenen Forderungen gegen fremde Dritte sind um EUR 1,4 Mio gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 gestiegen. Wesentlicher Grund hierfür sind auf Grund des niedrigeren Preisniveaus im Vergleich zum Vorjahresstichtag die reduzierten verkauften Forderungen im Rahmen des TRPP-Programms gegenüber dem Vorjahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Anstieg um EUR 8,2 Mio resultiert im Wesentlichen aus Forderungen aus Verlustübernahme gegen die Gesellschafterin in Höhe von EUR 22,5 Mio (i. Vj. EUR 12,9 Mio) sowie erhöhten Forderungen aus dem Cash-Pooling (EUR 9,3 Mio). Dem gegenüber stehen reduzierte Forderungen aus dem Forderungsverkauf (EUR -3,3 Mio) sowie reduzierte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (EUR -7,3 Mio) .

Das Eigenkapital beträgt unverändert zum Vorjahr EUR 18,2 Mio. Die Eigenkapitalquote beträgt 10,6 % gegenüber 10,9 % im Vorjahr. Die Verminderung ist durch den Anstieg der Bilanzsumme von EUR 166,6 Mio auf EUR 171,6 Mio bedingt.

Die Erhöhung der Pensionsrückstellungen um EUR 1,1 Mio ist im Wesentlichen bedingt durch die Gehaltserhöhungen und die damit erhöhten Basiswerte in der Berechnung der Rückstellung..

Die sonstigen Rückstellungen liegen mit EUR 31,2 Mio deutlich über dem Niveau des Vorjahres (i. Vj. EUR 8,9 Mio). Der Anstieg stammt im Wesentlichen aus der Rückstellung für die Maßnahmen zur Umsetzung des Sozialplans am Standort Hamburg..

Der Rückgang bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um EUR -7,5 Mio ist im Wesentlichen durch die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Rohstoffpreise zum Jahresende bedingt.

Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist im Wesentlichen auf reduzierte Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung (EUR -4,6 Mio), auf reduzierte Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pooling (EUR -4,7 Mio) sowie auf reduzierte Verbindlichkeiten aus der Finanzierung (EUR -0,3 Mio) zurückzuführen.

Der Rückgang der sonstigen Verbindlichkeiten um EUR -0,9 Mio resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt für Grundsteuern und Grunderwerbssteuern (EUR -0,9 Mio).

3. Finanzlage und Liquidität

Die Allnex Germany GmbH ist in das Cash Pool-System des Allnex-Konzerns eingebunden. Die Allnex Belgium SA/NV hält hierbei den Cash-Pool Master-Account. Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pool werden als Intercompany-Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gezeigt. Zum Bilanzstichtag weist die Gesellschaft saldiert Forderungen aus Cash-Pooling gegen die Allnex Belgium SA/NV in Höhe von EUR 9,3 Mio (i. Vj. Verbindlichkeiten von EUR 4,7 Mio) aus.

Die Allnex Germany GmbH nimmt seit 2015 am Transfer Receivables Purchase Program (kurz TRPP) der Allnex-Gruppe teil, in dessen Rahmen Kundenforderungen an die ING Belgium SA/NV, Brüssel/Belgien, verkauft werden. Das Gesamtvolumen dieses Programms beläuft sich auf max. EUR 250 Mio. Die Allnex Belgium SA/NV tritt hierbei als "Master Servicer" auf. Sowohl Abwicklung als auch Zahlungen der Bank für die angekauften Forderungen erfolgen über die Allnex Belgium SA/NV.

In Höhe der verkauften Forderungen, die zum Bilanzstichtag noch nicht durch Kundengeldeingänge beglichen sind, weist die Gesellschaft Forderungen gegen die Allnex Belgium SA/NV in Höhe von EUR 17,4 Mio (i. Vj. EUR 20,7 Mio) aus.

4. Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2023 hat die Allnex Germany GmbH die Erwartungen im Hinblick auf Produktions- und Verkaufsvolumen und Ergebnis deutlich verfehlt. Das Geschäftsjahr war zu großen Teilen durch die Auswirkungen der Energiekrise und der hohen Inflation in Deutschland geprägt. Die im Rahmen der Energiepreisbremse erhaltenen Erstattungen konnten den Kostenanstieg im Bereich der Energien nur abfedern. Diese Faktoren haben sich deutlich negativ auf den gesamten Geschäftsverlauf ausgewirkt. Das Jahresergebnis liegt zudem durch die Aufwendungen für den Sozialplan und die außerplanmäßigen Abschreibungen im Zusammenhang mit der geplanten Standortschließung in Hamburg deutlich unter den Planzahlen.

Im Wesentlichen bedingt durch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sind alle wesentlichen operativen und finanziellen Ziele im Jahr 2023 verfehlt worden, sodass die Geschäftsführung mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden ist. Hervorzuheben ist die an allen drei deutschen Standorten sehr gute Qualitätsperformance der Produktion, die deutschen Werke nehmen hier eine Spitzenposition auch im weltweiten Konzernvergleich ein.

5. Investitionen

Die Investitionen in Sachanlagen betreffen in 2023 im Wesentlichen technische Erweiterungen und Verbesserungen zum sicheren Umgang mit Rohstoffen, Produktionsverfahren und Endprodukten sowie Erneuerungen der Produktionssteuerung. Zu diesem Zweck wurden technische Projekte initiiert und weitergebracht, die eine Kapazitätserhöhung in den Folgejahren ermöglichen. Hierbei wird der Automatisierungsgrad der Produktionsanlagen schrittweise erhöht, um noch sicherer und qualitätsgerechter zu produzieren.

In Wiesbaden wurden SHE ^[7] -Projekte wie die Fortsetzung der Aufrüstung von Brandschutzinstallationen, die kontinuierliche Reduzierung des offenen Umgangs mit Chemikalien im Rahmen des standortweiten Programms "ZERO Exposure" u.a. durch gezielte Maßnahmen wie geschlossene Probennahmesysteme, Automatisierung in geschlossenen Rohrleitungssystemen, technische Aufrüstung der Entladung von Gefahrstoffen aus Tankzügen (inkl. der Umstellung auf eine geschlossene Online-Identifikationsmethode Raman) sowie Maßnahmen zur weiteren Energieeinsparung umgesetzt. Daneben wurden weitere Projekte zur gezielten, kontinuierlichen Absicherung der Anlagenverfügbarkeit und -sicherheit umgesetzt, darunter die Fortsetzung der Modernisierung des Pumpenpools, die gezielte Erneuerung von Rohrleitungen, das Upgrade des zentralen Prozessleitsystems DeltaV und eine grundlegende Modernisierung der Bedienermesswarte des Alnovolbetriebs realisiert. Wichtige Maßnahmen zur Effizienzsteigerung wurden ebenfalls vorangetrieben, u. a. die verfahrens- und anlagentechnische Vorbereitung und Umsetzung der Übertragung von Kleinmengenproduktionen aus dem Technikums- in den geschlossenen, automatisierten Produktionsmaßstab sowie Verbesserungen bei der Produktfiltration. Das Pilotprojekt zur vollständigen Digitalisierung der Produktionsvorschriften und -prozesse wurde fortgesetzt und weiterentwickelt und dient nun als Basis für den roll-out an andere Produktionsstandorte. Das bedeutende Projekt zur Erneuerung der zentralen Wärmeerzeugungs- und Abluftbehandlungsanlage wurde fortgesetzt und befindet sich aktuell am Beginn der Bau- und Montagephase. Wesentliche Vorteile der Neuanlage werden eine sichere Einhaltung der künftig geltenden, deutliche strengeren Umweltgrenzwerte, ein wesentlich energiesparender Betrieb, die Elektrifizierung der Wärmeerzeugung (Kernbestandteil der Sustainalibilty-Strategie des Standortes), eine erhöhte Anlagenverfügbarkeit und Bedienerfreundlichkeit und somit insgesamt ein zentraler Baustein der Zukunftssicherung des Standortes sein.

Am Standort Hamburg wurden auch im Jahr 2023 trotz der geplanten Stilllegung verschiedene Projekte umgesetzt. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Prozesssicherheit wurden durchgeführt. Maßnahmen zur Optimierung des Dampfnetzes wurden umgesetzt und verschiedene kleine Projekte wurden zur Energiereduzierung und Erhöhung der Sicherheit und des Umweltschutzes durchgeführt. Nachdem die Planung und Installation neuer Kühltürme durch sehr lange Lieferzeiten des Stahlbaus nicht wie geplant in der ersten Hälfte 2023 umgesetzt werden konnte, wurde das Projekt auf Grund der geplanten Schließung gestoppt. Generell setzt sich der Trend seit der Corona-Krise und dem Krieg in der Ukraine fort, dass die Lieferzeiten für Equipment drastisch angestiegen sind. Dadurch mussten erneut viele Projekte im Zeitplan geändert werden, da Liefertermine von den verschiedenen Gewerken immer wieder verschoben wurden.

Wesentliche Projekte am Standort Bitterfeld im Geschäftsjahr 2023 betreffen zunächst Verbesserungen bei der Energieeffizienz, dazu wurden sowohl Maßnahmen durchgeführt als auch Studien gestartet. Die Aktualisierung von 30 Jahre alten Teilen des Prozessleitsystems, gemäß Planung vorgesehen für den Zeitraum 2018-2023, wurde mittels des sechsten Teilprojektes im Jahr 2023 weitestgehend abgeschlossen. Das Projekt zur Ausweitung der Kapazität bei gesättigten Acrylaten, durch Debottlenecking der vorhandenen Produktionsanlagen mit einem Kapazitätsgewinn von 6 kt, liegt im Zeitplan. Die Lieferung und Montage von zwei Mischbehältern 23 m3 bzw. 40 m3 erfolgte jeweils im Oktober 2023. Zur Gewährleistung des Transportsicherheitsstandards EUMOS 40509, wurde eine Strapping-Automat beschafft, der zu versendende Stückgut-Fasspaletten zu einer Ladeeinheit zusammenfasst. Dadurch wird das Ladungssicherungsniveau erhöht, ohne erheblichen betrieblichen Mehraufwand zu erzeugen.

6. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

6.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Umsatz und Betriebsergebnis sind unsere wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren für die Gesellschaft. Die Entwicklung dieser Kennzahlen ist im Abschnitt Ertragslage beschrieben.

6.2 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Unsere wesentlichen nicht-finanziellen Leistungsindikatoren sind die Unfallquote, Nachhaltigkeitsziele im Bereich Energien und im Qualitätsbereich die Offspec-Rate ^[8] . Unser Ziel für 2023, an allen Standorten keine OSHA-Arbeitsunfälle (eng: OSHA ^[9] recordable incident) zu haben, haben wir leider an allen drei Standorten nicht erreicht. Eine wesentliche Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels ist der besondere Fokus auf Gefährdungsbeurteilungen und Training der Mitarbeiter. Im Bereich der Nachhaltigkeitsziele wurden an allen Standorten die Einsparziele für Energien erreicht. Der Standort Wiesbaden hat zudem die Vorbereitungen zur Erneuerung der zentralen Wärmeerzeugungs- und Abluftbehandlungsanlage planmäßig durchgeführt Bei der Qualität wurden die hoch gesteckten Ziele der Offspec-Raten an den Standorten Hamburg und Wiesbaden erreicht. Diese Zielsetzungen besteht auch für 2024 unverändert fort. Die in 2023 neu gesetzten Ziele im Bereich Nachhaltigkeit wurden an allen Standorten erreicht. Dies wurde durch ISO50001 Zertifizierungen bestätigt.

7. Produktion und Sicherheit

Unsere Produktionsstandorte befinden sich in Hamburg, Wiesbaden und Bitterfeld-Wolfen. Die Produktionsmenge 2023 betrug ca. 91.715 t. Dies ist ein Rückgang von 4,0 % zum Vorjahr (95.507 t).

In Wiesbaden lag der Fokus auch in 2023 auf der Fortsetzung des standortweiten Programms "ZERO Exposure" zur pro-aktiven Reduzierung des offenen, manuellen Umgangs mit Chemikalien durch Automatisierung, Verfahrens- und Prozessverbesserungen, vorportionierte Rohstoffanlieferungen, etc. Das Zertifizierungsaudit ISO 50001 wurde ohne Beanstandung absolviert, ebenso wie das jährliche EMAS-Audit.

In Hamburg wurde in 2023 die Überarbeitung und Aktualisierung der Sicherheitsvorschriften fortgesetzt. Fokus hatte allerdings die geplante Schließung und die damit verbundenen Planungen. Zur Unterstützung der Mitarbeiter wurde eine Psychologin des Employee Assistant Programs hinzugezogen, die regelmäßig für Gespräche mit den Mitarbeitern und Vorgesetzten zur Verfügung steht. Die geplanten Maßnahmen zur Stilllegung, Entleerung und Reinigung der technischen Anlagen wurden mit der Behörde besprochen. Eine Detailplanung kann aber erst nach Abschluss des Sozialplans stattfinden. Auch in 2023 wurde weiterhin an der Nachhaltigkeit der Produktion gearbeitet. Strom- und Gasverbrauch standen hier im Fokus. Das Überwachungsaudit nach ISO 50001 wurde im November ohne Beanstandungen abgeschlossen.

Im Werk Bitterfeld wurden 2023 die im Rahmen eines 5-Jahres-Zyklus fälligen Sicherheitsbetrachtungen aktualisiert. Das bestehende online-Trainingssystem wurde in Zusammenarbeit mit den anderen Werken auf die neue allnex-Plattform EXPLORE umgestellt und mit neuartigen Schulungsinhalten bestückt. Eine Sicherheitswoche mit intensivem theoretischem und praktischem Training wurde durchgeführt, um ein hohes Arbeits- und Anlagensicherheitsniveau aufrecht zu erhalten. Um die Energieverbräuche systematisch zu senken, wurde ein werksübergreifendes Projekt ENIGMA gestartet, bei dem der Standort Bitterfeld im EMEA Verbund als Pilotbetrieb diente. In diesem Projekt wurden sowohl kurzfristig erreichbare Energieeinsparungen in den Bereichen Strom, Dampf und Erdgas umgesetzt, als auch technische Änderungen konzipiert, die mithilfe von Investitionsmitteln noch umgesetzt werden müssen.

Die Standorte Bitterfeld, Hamburg und Wiesbaden unterhalten ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001. Weiterhin ist Wiesbaden nach dem europäischen Umweltstandard EMAS, Hamburg und Bitterfeld nach dem Umweltstandard DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Darüber hinaus sind die Standorte Hamburg, Wiesbaden und Bitterfeld nach dem Arbeitssicherheitsstandard ISO 45001 (dieser ersetzt den bisherigen Standard OSHAS 18001) zertifiziert.

Alle Standorte sind außerdem nach der Norm DIN EN ISO 50001 zertifiziert und unterhalten ein entsprechendes Energiemanagement-System. Dieses System wird jährlich überprüft (Überwachungsaudit) bzw. nach drei Jahren rezertifiziert (Rezertifizierungsaudit).

Durch regelmäßige Wartung und konsequente Modernisierung der Produktionsanlagen sollen die Einhaltung der hohen technischen Produktions- und Umwelt- und Sicherheitsstandards gewährleistet werden.

Zu den Zielen unserer Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzpolitik gehören

―	der sichere und umweltschonende Betrieb unserer Produktionsanlagen,
―	die Entwicklung, Produktion und Vermarktung innovativer, Ressourcen schonender
―	Produkte,
―	kontinuierliche Verbesserungen beim Arbeitsschutz zur Garantie von Sicherheit und
―	Gesundheit unserer Mitarbeiter und Nachbarn, sowie
―	die Produktsicherheit zur Vermeidung aller Gesundheitsrisiken beim Einsatz unserer
―	Produkte.

Die Verfolgung dieser Ziele ist die permanente Aufgabe der Belegschaft und der Firmenleitung.

8. Beschaffung

Die zentrale Beschaffung durch die Allnex Belgium SA/NV, Brüssel/Belgien, ermöglicht es uns, die strategischen Rohstoffe durch Nutzung der weltweiten Rohstoffbasen und Ausnutzung der günstigsten Konditionen einzukaufen.

Für die wichtigsten Rohstoffe sind in der Regel Rahmenkontrakte mit mehreren Lieferanten abgeschlossen, die die Rohstoffdisposition und die rechtzeitige Verfügbarkeit durch Abrufaufträge absichern. Dadurch wird ebenfalls die Abhängigkeit von einzelnen Rohstofflieferanten verhindert.

9. Personal

Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Beschäftigten bei 478 (i. Vj. 483).

Die Mitarbeiter erhalten Monatsentgelte auf Basis des Tarifvertrags der chemischen Industrie. Zusätzlich erhalten die Mitarbeiter vom Geschäftserfolg und der Erreichung von Standortzielen abhängige Bonuszahlungen/Gratifikationen sowie als zusätzlichen Vergütungsbaustein eine arbeitgeberfinanzierte Pflegezusatzversicherung.

Ein überwiegender Anteil der Mitarbeiter an den Standorten Wiesbaden und Hamburg sind Mitglieder der Höchster Pensionskasse VVaG und erhalten hieraus Leistungen nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Erwerbsleben. Für die Mitarbeiter am Standort Bitterfeld werden ebenfalls verschiedene Arten von finanziellen Programmen zur Unterstützung im Alter angeboten, wie Altersteilzeitregelungen oder Betriebspensionen.

10. Umweltschutz

a) Werk Hamburg

Seit 2013 besteht in Abstimmung mit der Freien Hansestadt Hamburg für Grundstücksteile am Standort Hamburg ein weitreichendes Bodensanierungskonzept. Der Sanierungsplan sieht eine Zeitdauer von 25 Jahren vor. Im Mai 2015 wurde die Sanierungsanlage (Einspeisung von Druckluft in das kontaminierte Grundwasser) auf dem Westgelände in Betrieb genommen. Diese Maßnahmen werden auch während des Abbaus der Anlage weiter fortgeführt.

Außerdem wurde aufgrund von Sondierungen auf dem Ostgelände eine Änderung des dortigen Sanierungskonzepts mit der Umweltbehörde vereinbart (keine Entnahme und Behandlung von Grundwasser entlang der Südgrenze, stattdessen Versiegelung eines unbefestigten Bereichs und Errichten eines Beobachtungs- und Pumpschachts).

Die entsprechenden bilanziellen Vorsorgen hierfür sind gebildet worden.

Die notwendigen Schritte für die Bodensanierung werden mit dem Amt für Immissionsschutz und Abfallwirtschaft bei der BUKEA abgestimmt. Dazu wird eine Gefährdungsabschätzung zu Bodenveränderungen und Altlasten auf dem Betriebsgrundstück durchgeführt und der BUKEA vorgelegt. Nach Erhalt und Prüfung dieser Gefährdungsabschätzung wird die Behörde das weitere Vorgehen mit Allnex besprechen. Diese Gefährdungsabschätzung wurde im ersten Quartal 2024 abgeschlossen.

b) Werk Wiesbaden

Nach heutigem Wissensstand sind am Standort Wiesbaden keine umweltbedingten Sanierungsmaßnahmen erforderlich.

c) Werk Bitterfeld

Das Werk Bitterfeld ist im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages vom derzeitigen Eigentümer, der Bayer Bitterfeld GmbH, für den Betrieb der Produktionsanlagen gepachtet worden. Für die am Standort Bitterfeld vorhandenen Grundwasseraltlasten besitzt der Eigentümer Bayer Bitterfeld GmbH eine Altlastenfreistellung des Landes Sachsen-Anhalt. Es sind daher keine finanziellen Auswirkungen auf den Betrieb der Lackharzanlage vorhanden.

Es sind keine weiteren Tatsachen bekannt, die umweltbedingte Sanierungsmaßnahmen seitens der Allnex Germany GmbH erforderlich machen.

d) Nachhaltigkeit

Vor dem Hintergrund der Auswirkungen des Klimawandels hat der allnex-Konzern das Thema Nachhaltigkeit zu einem zentralen Unternehmensziel erklärt. Ziel ist, neben der kontinuierlichen Verbesserung des Produktportfolios aus ökologischer Sicht, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu verbessern. Der Konzern hat sich dazu verpflichtet, zur Verwirklichung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung beizutragen. In diesem Zusammenhang wurde 2023 der dritte Nachhaltigkeitsreport veröffentlicht ^[10] und allnex wurde 2023 zum zweiten Mail in Folge mit dem Platin-Rating im EcoVadis-Sustainability Rating ausgezeichnet.

C. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Die Allnex Germany GmbH unterliegt im Allgemeinen den wirtschaftlichen und politischen Risiken in den Gebieten, in denen die Gesellschaft tätig ist. Aufgrund der globalen Ausrichtung unserer Kunden und deren Abnehmer besteht aber keine ausschließliche Abhängigkeit von einzelnen Regionen und Märkten.

Die Allnex Germany GmbH betreibt ein aktives Risikomanagement. Mit dem eingesetzten SAP-System stehen der Geschäftsführung laufend aktuelle Zahlen des Rechnungswesens sowie Einkaufs- und Vertriebskennzahlen zur Verfügung. Die Allnex Germany GmbH ist ferner in das regelmäßige Reporting und Konzernrisikomanagement des Konzerns eingebunden.

1. Wesentliche Risiken

Die folgenden aufgeführten Risiken werden jeweils vor den ergriffenen Maßnahmen der Risikobegrenzung in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für unser Unternehmen dargestellt (Bruttobetrachtung).

a) Beschaffung und Produktion

Die Risiken auf der Beschaffungsseite liegen in den weltweiten Preisschwankungen für Rohstoffe und Energien, in den knappen Verfügbarkeiten auf dem Rohstoffmarkt sowie in Kapazitätsengpässen in den Logistik-Lieferketten. Diese Faktoren stellen ein erhöhtes Risiko für das Unternehmen im Hinblick auf Umsatzerlöse und Ergebnis dar. Diesen Preis- und Beschaffungsrisiken begegnet die Gesellschaft durch weltweite Einkaufsaktivitäten und den Abschluss von langfristigen Lieferverträgen für wesentliche Teile der Rohstoffbasen. Hierdurch konnte, trotz teilweiser knapper Verfügbarkeit der Rohstoffe am Markt sowie der Verfügbarkeit von Logistikkapazitäten, eine kontinuierliche Versorgung ohne einschneidende Kapazitätseinbußen der Werke sichergestellt werden.

Weiterhin besteht ein Risiko bezüglich der für die Produktion notwendigen Energieversorgung einschließlich Gas. Die Produktion ist energieintensiv und so stellen die Energiekosten einen wesentlichen Kostenbestandteil dar. Eine wesentliche Erhöhung der Energie- oder Gaspreise kann sich negativ auf die Ertragslage auswirken, wenn diese Kosten nicht an die Kunden weitergegeben werden können. Ebenso wirkt sich die Einschränkung der Verfügbarkeit von Energie oder Gas negativ auf die Produktionsmengen und Ertragslage aus. Die Allnex Germany GmbH hat Maßnahmen ergriffen, um hier auf mögliche Mangellagen vorbereitet zu sein. Im Werk Hamburg wurden potenzielle Elektrifizierung von Dampfkesseln und Wärmeträgerölanlagen sowie die Umstellung auf LPG ^[11] mit den Herstellern überprüft. In keinem Fall der bestehenden Installationen ist Umstellung ohne entsprechende langfristige Investition möglich. Im Werk Wiesbaden wurde zur teilweisen Entkopplung bei Gasversorgungsengpässen der vorhandene Lagerbehälter für Heizöl befüllt und bereitgehalten. Des Weiteren wird die neue HT-Anlage (Nutzung ab 2024) mit einem Elektrifizierungsanteil bei der Wärmeerzeugung von 40 % zur strategischen Unabhängigkeit beitragen. Der zentrale Energieversorger/-verteiler des Industrieparks, die InfraServ GmbH, setzt ebenfalls einige Projekte zur Stärkung der Versorgungslage um. Im Werk Bitterfeld wurden, teilweise mit Ausrüstung auf Leihbasis, Anlagen zum temporären Ersatz von Erdgas durch Propangas, sowie zum Ersatz von externem Kraftwerksdampf durch intern erzeugten Dampf auf Heizölbasis, im Geschäftsjahr 2023 beschafft und installiert. Diese sollen den Bitterfelder Lackharzbetrieb im Winter 2023/2024, von einer potenziellen Erdgasabschaltung aufgrund einer Gasmangellage unabhängig machen.

Ein weiteres Risiko ist die geplante Stilllegung des Werks Hamburg am Ende Juni 2024. Der Wegfall von 25.000 Tonnen Kapazität kann von den europäischen Werken Bitterfeld, Werndorf (Österreich) und Bassano (Italien) aufgefangen werden. Technische Maßnahmen, die zur Gewährleistung notwendiger Kapazitäten im EMEA-Verbund erforderlich sind, liegen im Zeitplan. Ein Großteil der Produkte ist im Rahmen des Dual Sourcing Ansatzes in EMEA, der eine Produzierbarkeit und Approbation von wichtigen Produkten an mindestens zwei Standorten vorsieht, bereits abgedeckt. Dadurch wird ein negativer Einfluss der Projekte größtmöglich kompensiert.

b) Russland-Ukraine Krieg

Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland Krieg gegen die Ukraine ("Russland-Ukraine-Krieg"). Der russische Angriff auf die Ukraine und die anschließenden Sanktionen der internationalen Staatengemeinschaft gegen Russland hatten auch Folgen für das Geschäft der Allnex Germany GmbH. Im Geschäftsjahr 2021 machten die Geschäfte mit Kunden in der Russischen Föderation ca. 3,3 % bzw. EUR 13,1 Mio des Gesamtumsatzes der Gesellschaft aus. Dieser sank im Jahr 2022 auf 1,3 % bzw. EUR 5,7 Mio, im Jahr 2023 auf 0,8 % bzw. EUR 2,9 Mio. Zum 31. Dezember 2023 besitzt die Gesellschaft keine ausstehenden Forderungen gegen Kunden in Russland (im Vorjahr negative Gesamtforderungen in Höhe von TEUR 643). Die indirekten gesamtwirtschaftlichen Folgen des Konfliktes stellen eine deutlich größere Herausforderung dar:

―	Unterbrechungen in der Lieferkette: Bislang gab es keine Unterbrechungen in der Lieferkette, die sich wesentlich auf die Kontinuität der Produktion oder unsere Fähigkeit, Kunden zu bedienen, auswirken. Allnex kann und nutzt die Möglichkeiten der globalen Beschaffung.
―	Änderung der Kreditbedingungen für Allnex: Es gab keine Signale für eine Änderung der Kreditbedingungen durch unsere Lieferanten auf Grund der Situation.
―	Als Folge des Krieges wird von einem Anstieg der Internetkriminalität berichtet: Im allnex-Konzern ist man sich dieses Risikos bewusst. Unsere IT-Systeme schützen uns wirksam vor den Auswirkungen solcher Angriffe.
―	Rohstoff- und Energiekosten: Der Anstieg der Öl- und Gaspreise wirkte sich auf die Rohstoffpreise, Energie- und Transportkosten aus. Schwankungen bei den Rohstoffkosten werden über den Verkaufspreis ausgeglichen, um eine Erosion der Margen zu verhindern. Der Energieverbrauch wurde teilweise abgesichert und es wurden Maßnahmen ergriffen, um alternative Energiequellen in Betracht zu ziehen. Es gab keine größeren Unterbrechungen in der Rohstoffversorgung aufgrund des Konflikts und wird auch nicht erwartet, da die Allnex Germany GmbH nicht aus den betroffenen Ländern Rohstoffe bezieht und die Beschaffung bei Bedarf angepasst werden könnte.
―	Veränderungen in der Nachfrage nach den Produkten/Dienstleistungen des Unternehmens: Allnex bedient eine breite Palette von Produkten und Kunden in der Beschichtungsindustrie. Die Produktion erfolgt im Batch-Betrieb mit mehreren Mehrzweckreaktoren. Dieser kann an eine veränderte Nachfrage angepasst werden.
―	(Sanktionierte) Produkte/Güter mit doppeltem Verwendungszweck: Das Unternehmen stellt Harze her, die in verschiedenen Branchen und Anwendungsmärkten eingesetzt werden. Einige der Produkte sind von den Sanktionen betroffen. Vor dem Verkauf von Produkten prüft allnex über sein Exportkontroll-Screening-Tool, ob je nach Produkt, Kunde und Bestimmungsort eine Sanktion vorliegt. Sollte ein geplantes Verkaufsgeschäft von einer Sanktion betroffen sein, wird es von unserem System automatisch blockiert. Im Falle von Dual-Use-Produkten würde die Allnex Germany GmbH vor der Ausfuhr die vorgeschriebenen Ausfuhrgenehmigungen beantragen.
―	Auswirkungen von Sanktionen auf den Geschäftsbetrieb/Geschäftsprozess: Das Unternehmen berücksichtigt die Auswirkungen der Sanktionen auf den Geschäftsbetrieb. Die Allnex Germany GmbH ist zur Zahlungsbedingung Vorauskasse übergegangen.

Das Management ist der Ansicht, dass die Auswirkungen der direkten Geschäftsaktivitäten mit Kunden in den betroffenen Ländern als geringfügig angesehen werden (gemessen am Gesamtumsatz). Daher wurden keine Ereignisse oder Bedingungen festgestellt, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Allnex Germany GmbH zur Fortführung des Unternehmens aufwerfen könnten.

c) Finanzierungs - und Liquiditätsrisiken

Auf Grund der Werksschließung in Hamburg besitzt das Unternehmen kurzfristig einen höheren Liquiditätsbedarf zur Finanzierung der Strukturmaßnahmen sowie der Reinigungs- und Abrissarbeiten des Standortes. Dem gegenüber stehen sinkende Umsatzerlöse durch die Verlagerung der Produkte des Standortes Hamburg auf andere allnex-Gesellschaften. Nach Abschluss diese Maßnahmen sowie durch die erwarteten Verkaufserlöse aus der Veräußerung des Werksgeländes Hamburg ist mittelfristig wieder mit einer Entspannung der Liquiditätssituation zu rechnen.

Der erhöhte Liquiditätsbedarf ist durch die Einbindung der Allnex Germany GmbH in das Cash-Pooling des allnex-Konzerns (siehe Punkt B.3 im Lagebericht) gedeckt. Auf Grund der Vermögens- und Ertragslage des allnex-Konzerns ist daher das Finanzierungs- und Liquiditätsrisiko als gering ein zu schätzen.

d) Branche

Als Unternehmen der chemischen Industrie ist die Allnex Germany GmbH branchentypischen Risiken ausgesetzt.

Viele unserer Produkte stehen im Wettbewerb mit Produkten anderer Unternehmen der chemischen Industrie. Diesen Risiken begegnen wir durch eine proaktive und werterhöhende Produktentwicklung, enge Kundenbindung und die stetige Ausweitung unseres umfangreichen Angebots an Spezialitäten, anwendungstechnische Kompetenz, stetige Verbesserung unserer Qualität und Reduzierung der Kosten.

Im Allgemeinen gehen wir davon aus, dass wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrung, ausgereiften Technologie und Fokussierung auf den Bereich der besser umweltverträglichen Kunstharze, die überwiegend zur Herstellung umweltfreundlicher Produkte verwendet werden, unsere Marktposition weiter ausbauen können.

e) Gesamtwirtschaftliche Risiken

Ein weiteres Risiko besteht weiterhin in den Kundenforderungen, die teilweise hohe Unsicherheiten bergen. Die nach wie vor recht uneinheitliche wirtschaftliche Entwicklung vieler Regionen und die deutlich schwächelnden Volkswirtschaften, speziell im Süden Europas, aber auch in den Krisengebieten in Nordafrika oder dem Nahen Osten, bedingen ein erhöhtes Ausfallrisiko bei Kundenforderungen. Neben einer konsequenten Bonitätsprüfung bei Kunden werden Zahlungsziele und Kreditlimits weiterhin kritisch betrachtet. Zahlungsausfälle sollen auf diese Weise sowie durch die Absicherung über Kreditversicherungen auf einem möglichst niedrigen Niveau gehalten werden. Der Russland-Ukraine Krieg hatte bisher für die Allnex Germany GmbH keine wesentlichen Auswirkungen auf die Forderungsausfälle, welche die Risikoeinschätzung verändern.

f) Wettbewerbsfähigkeit

Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Allnex Germany GmbH werden kontinuierlich Investitionsmaßnahmen sowie eine stetige Optimierung des Produktportfolios sowie der Produktionsprozesse durchgeführt.

g) Liefersicherheit

So wird durch Produktübertragungen zwischen Gesellschaften des Allnex Konzerns eine erhöhte Flexibilität zur Einhaltung der Lieferfähigkeit erzielt, um mögliche Kapazitätsengpässe in einzelnen Werken durch andere Werke abfangen zu können.

Im Rahmen des Dual Sourcing Projects EMEA wurden bis Ende 2023 weitere Rezepturen von relevanten Produkten, bei denen bislang nur ein Einzelstandort bei Kunden approbiert war, auf mindestens einen weiteren Standort innerhalb EMEA übertragen, sofern von einem anderen Werk die technischen Voraussetzungen gegeben sind.

h) Umwelt

Zur Vermeidung von Umweltrisiken sind Umweltstandards implementiert, deren Umsetzung durch interne Kontrollen sichergestellt wird. Rückstellungen wurden für Altlasten entsprechend erstellter Gutachten gebildet. Allnex verfügt über Prozesse, welche pro-aktiv potenzielle Gefahrenquellen erkennen lassen, um diese dann zu eliminieren. Stetige Weiterentwicklung von sicheren Produktionsmethoden und die entsprechenden Investitionen wurden durchgeführt. Dennoch können Risiken weiterer Umweltbelastungen aufgrund der langjährigen chemischen Produktion auf dem Werksgelände in Hamburg und Wiesbaden nicht vollständig ausgeschlossen werden.

i) Demographische Situation

Nach wie vor wirkt sich die derzeit hohe Beschäftigungsquote neben der demographischen Entwicklung relativ deutlich auf die Suche nach geeigneten Arbeitskräften aus. Die demographische Entwicklung in den Betrieben mit der gleichzeitigen Abwanderung von jungen Arbeitskräften in die Ballungszentren von Deutschland kann auf langfristige Sicht ein erhebliches Problem der Versorgung mit geeignetem Personal am Standort in Bitterfeld werden. Doch selbst in den Ballungszentren stellt die Verfügbarkeit von jungen Arbeitskräften ein zunehmen größer werdendes Problem dar. Generell stellt das Thema qualifizierter Arbeitskräftemangel somit ein potenzielles Risiko für unser Unternehmen dar. Wir arbeiten unverändert kontinuierlich an betrieblicher Aus- und Weiterbildung und an einer Verbesserung unserer Recruiting-Prozesse.

j) Fremdwährungsrisiken

Risiken können sich im Wesentlichen aus dem Wechselkurs von Euro zu US-Dollar, Chinesischer Yuan sowie zu Pfund-Sterling ergeben, da ein Teil der Umsatzerlöse in Fremdwährung fakturiert wird, während Rohstoffe fast ausschließlich in EUR eingekauft werden. Fremdwährungsrisiken werden teilweise durch Kurssicherungsgeschäfte über die Allnex Belgium SA/NV abgesichert. Zum Stichtag hatten die offenen Devisentermingeschäfte ein Nominalvolumen von insgesamt USD 34,0 Mio.

k) IT

Die IT-Abteilung der Allnex Germany GmbH ist in die europäische und die globale IT-Organisation des allnex-Konzerns integriert und arbeitet ständig an der Verbesserung der IT-Infrastruktur sowie des IT-Sicherheitskonzepts. Aufgrund der durchgeführten Risikoanalysen und der daraus abgeleiteten Sicherheitsmaßnahmen sind derzeit keine unternehmensgefährdenden Risiken der EDV-Systeme oder der Datenbestände erkennbar.

l) Rechtliche Situation

Die Allnex Germany GmbH ist zurzeit in kein Gerichts- oder Schiedsverfahren verwickelt, das einen erheblichen nachteiligen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnte.

m) Sonstiges

Für operative Haftungsrisiken und Schadensfälle wurden zusätzliche Versicherungen abgeschlossen, ergänzend zu den verpflichtend abzuschließenden Policen, um die möglichen Folgen von im Unternehmen verbleibenden Risiken zu minimieren.

Insgesamt ergeben sich aus Sicht der Geschäftsführung keine bestandsgefährdenden Risiken bzw. Risiken, die die zukünftige Entwicklung wesentlich beeinträchtigen könnten.

2. Wesentliche Chancen

Wir gehen davon aus, dass die Produktlinien Flüssiglackharze, Pulverlackharze und technische Harze ihre Position im Markt wie in den letzten Jahren behaupten werden und wir unseren Marktanteil halten bzw. teilweise ausbauen werden.

Durch fokussierte Forschung und Entwicklung beabsichtigen wir, neue ökologisch und ökonomisch interessante Produkte auf den Markt zu bringen und unsere Expertise auf dem Gebiet der wasserlöslichen Kunstharze weiter auszubauen.

Die wasserlöslichen Kunstharze liegen weitgehend im Trend. Wir erwarten einen weiteren Anstieg der Marktanteile zulasten der konventionellen Produkte, auch wenn die Nachfrage nach den konventionellen Produkten nach wie vor stabil ist. Wir sind zuversichtlich, dass wir langfristig unser Geschäftsergebnis steigern können.

Durch laufende Optimierungsmaßnahmen wie auch spezielle Verbesserungsprogramme steigern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit, um im aktuellen Umfeld langfristig erfolgreich und profitabel wachsen zu können.

Durch die Übernahme des Allnex-Konzerns durch PTTGC ergibt sich für uns die Möglichkeit der Versorgung mit Rohstoffen durch andere PTTGC-Tochtergesellschaften. Eine weitere Unterstützung durch PTTGC erwarten wir in den Bereichen Prozesssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz aufgrund deren langjährigen Erfahrung in diesen Bereichen.

D. Prognoseberichterstattung

Der Start des Geschäftsjahres 2024 für die Allnex Germany GmbH liegt in Bezug auf die Verkaufsvolumen leicht über dem Vorjahreszeitraum und ist somit im Bereich der Erwartungen der Gesellschaft. Auf der Kostenseite ist zu Jahresbeginn weiter eine leichte Entspannung im Hinblick auf Rohstoff- und Energiekosten in der chemischen Industrie zu beobachten, wobei hier die Preise immer noch äußerst volatil sind.

Für das Geschäftsjahr rechnet die Gesellschaft weiterhin mit deutlichen Belastungen auf der Kostenseite durch die Folgen der Energiekrise, die abgeschlossenen Tariferhöhungen sowie die weiterhin recht hohe Inflation. Die Kostenbelastungen aus der Standortschließung in Hamburg werden sich in 2024 deutlich reduzieren.

Unter Berücksichtigung des Produktionsstops in Hamburg zum 30. Juni 2024 und der Verlagerung der Produktion an andere europäische Standorte (nur ca. 1⁄4 der Menge wird an den Standort Bitterfeld verlagert) wird mit einem Umsatzrückgang für die Allnex Germany GmbH zwischen 5-10% für das Geschäftsjahr 2024 gerechnet. Die Gesellschaft erwartet, die weiteren Kostensteigerungen, insbesondere im Bereich Personal durch die tariflichen Gehaltssteigerungen sowie durch die hohe Inflation im Vergleich zum Vorjahr, durch verbessertes Ausgaben-Monitoring teilweise kompensieren zu können. Ebenso werden die Maßnahmen aus dem Sozialplan und der Transfergesellschaft zu einer Reduktion der laufenden Personalkosten führen. Als Sonderkosten stellen im Jahr 2024 zudem Kosten für die Reinigung und die Vorbereitungen des Abrisses des Standorts Hamburg eine Belastung für das Ergebnis der Gesellschaft dar. Unter diesen Annahmen erwartet die Gesellschaft für das Jahr 2024 ein negatives Betriebsergebnis im mittleren bis hohen einstelligen Millionen-Bereich zu erzielen.

Weitere Effekte, die das Ergebnis der Gesellschaft beeinflussen können, liegen in der weiteren Entwicklung des Russland-Ukraine-Krieges, der weiterhin einen großen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Situation in Deutschland und Europa hat. Ebenso stellt der Konflikt im Nahen Osten die Gesellschaft vor besondere Herausforderungen, da die Lieferketten im Schiffsverkehr im Roten Meer durch den Konflikt gestört sind. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses konnten wesentliche negative Effekte auf das Ergebnis der Gesellschaft bislang vermieden werden.

¹ https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/gutachten/fg2024/FG2024_Kurzfassung.pdf
² https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_019_811.html
³ https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-euro-indicators/w/2-08032024-ap :~:text=F%C3%BCr%20das%20gesamte%20Jahr%202023,%25%20im%20dritten%20Quartal%202023).
⁴ https://cefic.org/app/uploads/2024/02/EU27-Chemicals-Business-Monthly-Briefings-Feb-2024-002.pdf
⁵ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1123/umfrage/rohoelpreisentwicklung-uk-brent-seit-1976/
⁶ https://www.vci.de/ergaenzende-downloads/kennzahlen-maerz-2024-de.pdf
⁷ SHE = Safety, Health & Environment
⁸ Offspec: Technische Kennzahlen einer produzierten Partie liegen außerhalb der produktspezifischen Spezifikation
⁹ OSHA = occupational health and safety administration
¹⁰ https://allnex.com/en/sustainability (ungeprüft)
¹¹ LPG = Liquefied Petroleum Gas

Wiesbaden, den 19. Juli 2024

Allnex Germany GmbH

Gerrit Lieske, Geschäftsführer

Duncan Adrian Taylor, Geschäftsführer

Christian Johannes Heyse, Geschäftsführer

Dr. Herbert Witossek, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

	31.12.2023		31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.125.380,00		896.623,00
2. Geleistete Anzahlungen	765.055,67	1.890.435,67	755.037,55	1.651.660,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.015.481,32		7.203.607,32
2. Technische Anlagen und Maschinen	20.141.606,00		25.818.230,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.640.382,00		2.762.605,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	16.853.301,71	44.650.771,03	9.115.940,90	44.900.383,22
III. Finanzanlagen
Beteiligungen		1.850.489,82		1.850.489,82
		48.391.696,52		48.402.533,59
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	11.794.138,23		14.106.553,86
2. Unfertige Erzeugnisse	4.272.223,37		4.474.815,15
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	27.123.398,78	43.189.760,38	29.160.911,01	47.742.280,02
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	15.610.629,26		14.251.822,66
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	61.245.372,00		53.064.413,49
3. Sonstige Vermögensgegenstände	2.503.845,18	79.359.846,44	2.573.520,64	69.889.756,79
III. Guthaben bei Kreditinstituten		172.637,63		155.155,67
		122.722.244,45		117.787.192,48
C. Rechnungsabgrenzungsposten		471.050,17		380.972,54
		171.584.991,14		166.570.698,61
Passiva
			31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital			50.000,00	50.000,00
II. Kapitalrücklage			18.154.163,76	18.154.163,76
			18.204.163,76	18.204.163,76
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen			61.262.622,00	60.159.217,00
2. Sonstige Rückstellungen			31.233.523,28	8.888.867,88
			92.496.145,28	69.048.084,88
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen			347.362,75	841.658,05
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen			36.782.701,28	44.291.922,81
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen			15.479.838,92	24.968.302,54
4. Sonstige Verbindlichkeiten			8.274.779,15	9.216.566,57
			60.884.682,10	79.318.449,97
			171.584.991,14	166.570.698,61

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023		2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		376.093.157,82		430.413.974,20
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		2.222.800,48		-1.188.727,49
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		1.930.771,02		746.051,80
4. Sonstige betriebliche Erträge		5.289.616,14		3.765.694,07
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-257.354.877,65		-312.812.647,13
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-2.399,95	-257.357.277,60	-119.689,15	-312.932.336,28
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-34.864.190,09		-32.681.258,50
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-9.916.972,24	-44.781.162,33	-17.143.854,57	-49.825.113,07
- davon für Altersversorgung EUR 3.920.732,99 (i. Vj. EUR 11.331.981,01) -
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-16.796.448,91		-5.839.797,44
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-89.267.229,51		-76.491.496,39
9. Erträge aus Beteiligungen		1.086.951,56		563.919,58
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		710.902,23		173.934,18
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 674.785,68 (i. Vj. EUR 137.950,75) -
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-1.469.676,94		-1.565.237,44
- davon an verbundene Unternehmen EUR 390.528,60 (i. Vj. EUR 599.281,01) -
12. Ergebnis nach Steuern		-22.337.596,04		-12.179.134,28
13. Sonstige Steuern		-200.476,18		-758.751,09
14. Erträge aus Verlustübernahme		22.538.072,22		12.937.885,37
15. Jahresüberschuss		0,00		0,00

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

I. Angaben zur Form der Darstellung von Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung

Der Jahresabschluss der Allnex Germany GmbH, Wiesbaden, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Regelungen des GmbHG aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Wiesbaden unter HRB 20875 eingetragen.

II. Erläuterungen zu Posten von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig abgeschrieben. Die Abschreibungssätze bemessen sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer und betragen ein bis fünf Jahre.

Die Sachanlagen werden zu den fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert und planmäßig abgeschrieben. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen werden nach den für unfertige und fertige Erzeugnisse geltenden Grundsätzen ermittelt.

Die Abschreibungsmethoden und Nutzungsdauern sind beibehalten worden. Danach werden bewegliche Anlagegüter und Wirtschaftsgebäude grundsätzlich degressiv, alle übrigen Anlagegüter linear abgeschrieben. Auf die lineare Abschreibung wird übergegangen, wenn diese zu höheren Abschreibungen als die degressive Abschreibung führt. Bewegliche Anlagegüter, die nach dem 31. Dezember 2007 angeschafft wurden, werden linear abgeschrieben. Zugänge von beweglichen Anlagegütern im Zeitraum 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2010 werden degressiv mit 25 % abgeschrieben. Die Abschreibungssätze bemessen sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer und betragen für:

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5-40 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	3-20 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3-10 Jahre

Außerplanmäßige Abschreibungen werden grundsätzlich vorgenommen, wenn eine Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.

Geringwertige Vermögensgegenstände bis EUR 800,00 (i. Vj. EUR 800,00) werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten über EUR 150,00 bis EUR 1.000,00 wurden bis 2017 als Sammelposten aktiviert und werden linear über fünf Jahre abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Abschreibungen werden vorgenommen, wenn eine Wertminderung von Dauer ist.

Die Bewertung der Gegenstände des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips. Die Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe und Handelswaren werden zu den durchschnittlichen Einstandspreisen, die als gewogene Durchschnittspreise ermittelt werden, angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Diese enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Abschreibungen, soweit diese durch die Fertigung veranlasst sind. Zinsen auf Fremdkapital werden nicht aktiviert. Für Risiken im Vorratsvermögen sind Gängigkeitsabschläge in Form von Alters- und Sonderabwertungen sowie weitere Abwertungen auf den zum Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag abzüglich angemessener Einzelwertberichtigungen angesetzt. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % auf die Netto-Forderungen Rechnung getragen.

Während des Geschäftsjahres wurden im Rahmen eines Trade Receivables Purchase Programms (TRPP) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an die ING Belgium SA/NV, Brüssel/Belgien, verkauft. Es handelt sich um ein echtes Factoring. Die Abwicklung der Transaktion erfolgt über die Allnex Belgium SA/NV, Brüssel/Belgien, die auch die Zahlungseingänge aus den verkauften Forderungen von der Factoring-Gesellschaft erhält. In Höhe der verkauften Forderungen, die zum Bilanzstichtag noch nicht durch Kundengeldeingänge beglichen sind, weist die Gesellschaft Forderungen gegen die Allnex Belgium SA/NV in Höhe von TEUR 17.373 (i. Vj. TEUR 20.711) aus.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Cash-Pooling-Vertrag mit der Allnex Belgium SA/NV abgeschlossen. Die Allnex Belgium SA/NV hält hierbei den Cash-Pool Master-Account. Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pool werden als Intercompany-Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gezeigt. Zum Bilanzstichtag weist die Gesellschaft saldiert Forderungen aus Cash-Pooling gegen die Allnex Belgium SA/NV in Höhe von TEUR 9.255 (i. Vj. Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 4.651) aus.

Guthaben bei Kreditinstituten werden mit den Nominalwerten bilanziert.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen bzw. Ausgaben ausgewiesen, die für zukünftige Zeiträume zeitanteilig abgegrenzt werden.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert angesetzt.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten berechnet. Hierzu wurden folgende Bewertungsannahmen für die Berechnung zugrunde gelegt:

Bewertungsannahmen		31.12.2023	31.12.2022
Rechnungszins Zehn-Jahres-Durchschnitt zur Ermittlung des Verpflichtungsumfangs	%	1,83	1,78
Rechnungszins Sieben-Jahres-Durchschnitt zur Bestimmung des ausschüttungsgesperrten Unterschiedsbetrags nach § 253 Abs. 6 HGB	%	1,75	1,44
Einkommensdynamik	%	3,25	3,25
BBG Dynamik	%	3,00	3,00
Rentendynamik	%	2,30	2,30
Sterblichkeit/Invalidität Richttafeln von Prof. Dr. Klaus Heubeck		RT 2018 G	RT 2018 G
Pensionierungsalter		Frühestmöglich nach RVAGAnpG (63)	Frühestmöglich nach RVAGAnpG (63)
Versicherungsmathematisches Bewertungsverfahren		Anwartschafts- barwertmethode	Anwartschafts- barwertmethode

Die bilanzierten Pensionsrückstellungen wurden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem Deckungsvermögen verrechnet. Bei dem Deckungsvermögen handelt es sich um hinterlegte Festgelder. Übersteigt das Deckungsvermögen die bilanzierten Rückstellungen, wird dieses auf der Aktivseite als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" separat ausgewiesen.

Es wurde nach Maßgabe der Vereinfachungsregel des § 253 Abs. 2 HGB eine pauschale Restlaufzeit (mittlere Duration) der Verpflichtungen von 15 Jahren unterstellt.

Im Geschäftsjahr wurden die Pensionsrückstellungen pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank für den Monat Dezember 2023 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst. Bei Anwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre zur Abzinsung der Pensionsverpflichtungen hätte sich bei einem Zinssatz von 1,75 % (i. Vj. 1,44 %) ein um TEUR 761 (i. Vj. TEUR 3.341) höherer Rückstellungsbetrag ergeben.

Unter Anwendung des Wahlrechts des Artikels 28 EG-HGB ist auf die Bildung einer Rückstellung für den möglichen Fehlbetrag aus mittelbaren Versorgungsleistungen verzichtet worden. Der Fehlbetrag kann nicht verlässlich quantifiziert werden.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verpflichtungen im Sinne von § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags bewertet. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden, falls vorliegend, bei der Bewertung berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden im Sinne des § 253 Abs. 2 HGB mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten laufzeitadäquaten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Von der Ausübung des Abzinsungswahlrechtes bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr wurde kein Gebrauch gemacht. Bei den langfristigen übrigen Rückstellungen wurde im Geschäftsjahr 2010 von dem Wahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB Gebrauch gemacht.

Die Rückstellungen für Altersteilzeit sind anhand eines versicherungsmathematischen Gutachtens auf Basis eines Zinssatzes von 1,75 % (i. Vj. 1,44 %) p. a bewertet. Aus der Anwendung des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurde Bankguthaben, das ausschließlich zur Sicherung von Wertguthaben der Arbeitnehmer aus geleisteter Altersteilzeitarbeit dient, mit der Rückstellung für Altersteilzeit verrechnet. Die zu verrechnenden Vermögensgegenstände wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Sämtliche Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag ausgewiesen.

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden am Entstehungstag zum Mittelkurs umgerechnet. Am Bilanzstichtag erfolgt eine Neubewertung zum Devisenkassamittelkurs, sofern es sich um kurzfristige Positionen handelt. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr erfolgt die Bewertung nach dem Niederstwert- bzw. Höchstwertprinzip.

Ein Teil des Umsatzes wird in USD, GBP bzw. CNY fakturiert, während der überwiegende Teil unseres Einkaufs im EUR erfolgt. Zwecks Verminderung von Fremdwährungsrisiken werden Kurssicherungsgeschäfte über die Allnex Belgium SA/NV abgeschlossen.

Zum Bilanzstichtag bestehen Kurssicherungsgeschäfte in einem Nominalvolumen von USD 34,0 Mio (EUR 31,0 Mio) und einer Fristigkeit von unter einem Jahr. Der Marktwert der Devisentermingeschäfte errechnet sich auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Devisenterminkurse im Vergleich zum kontrahierten Terminkurs. Der negative Marktwert zum 31. Dezember 2023 beträgt TEUR 45 und ist unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen.

(2) Angaben zu Posten der Bilanz

2.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem als Anlage zum Anhang beiliegenden Anlagenspiegel ersichtlich. Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen Anlagen am Standort Hamburg und stehen im Zusammenhang mit der geplanten Stilllegung des Standortes.

2.2 Finanzanlagen

Die Finanzanlagen betreffen unverändert zum Vorjahr die 7%ige Beteiligung an der InfraServ GmbH & Co. Wiesbaden KG, Wiesbaden, in Höhe von TEUR 1.850.

2.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen mit TEUR 12.079 (i. Vj. TEUR 19.415) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit TEUR 22.538 (i. Vj. TEUR 12.938) Forderungen aus dem Gewinnabführungsvertrag, mit TEUR 9.255 Forderungen aus Cash-Pooling (i. Vj. TEUR 0) sowie mit TEUR 17.373 (i. Vj. TEUR 20.711) Forderungen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Kundenforderungen, für die bis zum Bilanzstichtag noch keine Zahlungseingänge vorlagen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten Forderungen gegen die Gesellschafterin Allnex Holding II Germany GmbH in Höhe von TEUR 22.555 (i. Vj. TEUR 12.954). Diese resultieren mit TEUR 22.538 (i. Vj. TEUR 12.938) aus dem mit der Allnex Holding II Germany GmbH, Wiesbaden, abgeschlossenen Gewinnabführungsvertrag und betreffen das Ergebnis des Geschäftsjahres 2023, sowie in Höhe von TEUR 17 (i. Vj. TEUR 16) Forderungen aus der Weiterbelastung von Dienstleistungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen in Höhe von TEUR 1.272 (i. Vj. TEUR 1.444), Energiesteuerforderungen in Höhe von TEUR 675 (i. Vj. TEUR 362), sonstige Steuerforderungen in Höhe von TEUR 97 (i. Vj. TEUR 420), Forderungsabgrenzungen für Erstattungen nach dem Forschungszulagengesetz in Höhe von TEUR 146 (i. Vj. TEUR 127) sowie debitorische Kreditoren in Höhe von TEUR 30 (i. Vj. TEUR 19).

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

2.4 Aktive Rechnungsabgrenzung

Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält Abgrenzungen für Versicherungsprämien in Höhe von TEUR 307 (i. Vj. TEUR 207) sowie für Service-Verträge in Höhe von TEUR 164 (i. Vj. TEUR 174).

2.5 Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert zum Vorjahr TEUR 50. Die Kapitalrücklage beträgt unverändert zum Vorjahr TEUR 18.154.

2.6 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen umfassen die vertraglichen Versorgungsansprüche der Mitarbeiter sowie deren Ansprüche auf Übergangsgelder.

Ein Teil der Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind durch Vermögensgegenstände gesichert, die beim Metzler Trust e.V., Frankfurt am Main, im Rahmen eines Treuhandvertrages angelegt sind. Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen.

Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB werden die bilanzierten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit den gegenüberstehenden Vermögensgegenständen in Höhe von TEUR 242 verrechnet. Die Anschaffungskosten der Vermögenswerte betragen TEUR 242. Der beizulegende Zeitwert, der den Anschaffungskosten entspricht, wurde mit dem Erfüllungsbetrag der Rückstellungen von TEUR 61.505 saldiert. Der saldierte Betrag der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen beträgt TEUR 61.263. Den Aufwendungen aus der Zuführung der Rückstellung stehen keine Erträge aus dem Deckungsvermögen gegenüber.

Für Firmeneintritte vor dem 31. Dezember 2004 und Dienstzeiten bis zum 31. Dezember 2012 am Standort Bitterfeld bestehen noch Versorgungszusagen bei der Bayer Pensionskasse. Diese Zusagen umfassen Leistungen aus Altersrenten, vorgezogenen Altersrenten, Renten wegen Erwerbsminderung und Hinterbliebenenrenten. Die jährliche Rentenhöhe entspricht 42 %, bzw. 44 % der Summe der geleisteten Mitgliedsbeiträge. Die Hinterbliebenenrente beträgt 60 % der Mitgliedsrente. Da ab 2013 keine weiteren Pensionsansprüche über die Bayer Pensionskasse gewährt wurden, beträgt die Höhe der derzeitigen und zukünftigen Beiträge und Umlagen EUR 0,00. Ebenso beträgt die Summe der umlagepflichtigen Gehälter EUR 0,00. Die Versorgungszusagen entfallen auf 76 (i. Vj. 80) aktuelle, bzw. ehemalige Mitarbeiter des Allnex Werks in Bitterfeld sowie 59 (i. Vj. 53) Leistungsbezieher.

Aufgrund des verschärften Niedrigzinsumfeldes kommt es ab Beginn des Jahres 2022 zu einer Absenkung des Garantiezinses bei den mittelbaren Zusagen der Höchster Pensionskasse für drei Tarifgruppen der Anwartschaften. Die Differenz aus der vertraglich zugesagten Garantieverzinsung und der von der Pensionskasse gewährten Verzinsung neuen Garantieverzinsung ist ab dem 1. Januar 2022 für neu erworbene Rentenbausteine (Future Service) von der Allnex Germany GmbH zu tragen.

2.7 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2023 TEUR	31.12.2022 TEUR
Strukturmaßnahmen	22.616	426
Übrige Personalrückstellungen	3.269	3.084
Kunden-Boni	1.580	1.801
Altlasten/Umweltschutz	1.003	332
Übrige	2.766	3.246
	31.234	8.889

Die Rückstellung für Strukturmaßnahmen betrifft insbesondere Restrukturierungsmaßnahmen in Zusammenhang mit der Schließung des Werks in Hamburg.

Bei der Rückstellung für Altlasten und Umweltschutz wurde von dem Wahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB Gebrauch gemacht. Der Betrag der Überdeckung beträgt TEUR 87.

Bei der Altersteilzeitrückstellung wurde im Geschäftsjahr 2023 das Bankguthaben zur Sicherung von Wertguthaben der Arbeitnehmer aus geleisteter Altersteilzeitarbeit gegen das Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers gemäß § 8a Altersteilzeitgesetz mit der Rückstellung für Altersteilzeit verrechnet. Die Anschaffungskosten betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 204. Der beizulegende Zeitwert von TEUR 204 wurde mit dem Erfüllungsbetrag der Rückstellung von TEUR 435 saldiert. Den Aufwendungen aus der Zuführung der Rückstellung stehen keine Erträge aus dem Deckungsvermögen gegenüber.

2.8 Verbindlichkeiten

Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen belaufen sich auf TEUR 347 (i. Vj. TEUR 842) und betreffen Vorkasse-Zahlungen von Kunden. Der Rückgang ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass die Allnex Germany GmbH im Vorjahr die Zahlungsbedingungen für Lieferungen nach Russland auf Vorkasse umgestellt hat und zum 31.12.2023 keine Vorkasse-Zahlungen von russischen Kunden erhalten wurden.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit TEUR 15.435 (i. Vj. TEUR 19.993) Verbindlichkeiten aus dem Lieferungs- und Leistungsaustausch sowie mit TEUR 45 (i. Vj. TEUR 324) Verbindlichkeiten aus dem negativen Marktwert der Kurssicherungsgeschäfte Im Vorjahr wurden zudem mit TEUR 4.651 Verbindlichkeiten aus dem Cash Pooling ausgewiesen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten unter anderem Steuerverbindlichkeiten (TEUR 474; i. Vj. TEUR 1.486), Verbindlichkeiten für die Zahlungen des tariflichen Inflationsgeldes (TEUR 215; i. Vj. TEUR 110), Verbindlichkeiten aus Anzahlungen auf schwebende Geschäfte (TEUR 7.500; i. Vj. TEUR 7.500), sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (TEUR 27; i. Vj. TEUR 62).

Sämtliche Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

(3) Angaben zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

3.1 Umsatzerlöse

Die Nettoumsätze wurden auf folgenden Absatzmärkten erzielt:

	2023		2022
	TEUR	%	TEUR	%
Deutschland	132.480	35,2	151.020	35,1
Polen	24.637	6,6	26.543	6,2
Italien	20.037	5,3	23.762	5,5
USA	19.082	5,1	23.751	5,5
China	16.583	4,4	16.303	3,8
Schweiz	13.781	3,7	13.760	3,2
Frankreich	11.318	3,0	11.190	2,6
Türkei	10.780	2,9	11.077	2,6
Spanien	10.165	2,7	11.528	2,7
Belgien	8.831	2,4	8.518	2,0
Ägypten	8.315	2,2	8.922	2,1
Großbritannien	7.953	2,1	7.015	1,6
Finnland	7.327	2,0	6.491	1,5
Indien	6.493	1,7	5.600	1,3
Niederlande	5.790	1,5	8.080	1,9
Mexiko	5.276	1,4	8.840	2,0
Schweden	5.224	1,4	4.993	1,2
Thailand	4.276	1,1	4.228	1,0
Österreich	4.210	1,1	3.134	0,7
Taiwan	4.188	1,1	4.425	1,0
Sonstige (alle Länder unter TEUR 3.800, i. Vj. unter TEUR 4.300)	52.441	13,9	74.585	17,3
Bruttoumsatzerlöse	379.187	100,8	433.765	100,8
Umsatzminderungen	-3.094	-0,8	-3.351	-0,8
Umsatzerlöse - netto	376.093	100,0	430.414	100,0

Die einzelnen Produktbereiche haben zum Bruttoumsatz wie folgt beigetragen:

	2023		2022
	TEUR	%	TEUR	%
Produktbereiche (Business Lines)
Solventborne Liquid/Lösungsmittelhaltige Lacke	238.157	62,8	282.301	65,2
Waterborne Liquid Coating/Wasserlösliche Lacke	100.071	26,4	104.071	24,0
Powder Coating Resins/Pulverlackharze	21.796	5,8	26.210	6,0
Radcure/UV-härtende Systeme	6.512	1,7	9.181	2,1
Composites/Verbundstoffe	4.301	1,1	5.777	1,3
Sonstiges	8.350	2,2	6.225	1,4
	379.187	100,0	433.765	100,0

3.2 Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von TEUR 3.781 (i. Vj. TEUR 3.574) sowie Erträge aus sonstigen Rechtsgeschäften in Höhe von TEUR 1.373 (i. Vj. TEUR 0).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von TEUR 3.333 (i. Vj. TEUR 5.933). Des Weiteren betreffen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen insbesondere Aufwendungen für Fremdarbeiten in Höhe von TEUR 4.577 (i. Vj. TEUR 5.343), Fremdreparaturen in Höhe von TEUR 7.806 (i. Vj. TEUR 7.314), Dienstleistungsaufwendungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 18.597 (i. Vj. TEUR 22.515) und Frachtkosten in Höhe von TEUR 12.615 (i. Vj. TEUR 16.268). Außerdem sind in dem Posten Energiesteuern in Höhe von TEUR 648 (i. Vj. TEUR 625) ausgewiesen. Zusätzlich werden im Geschäftsjahr Sozialplankosten von außergewöhnlicher Bedeutung in Höhe von TEUR 22.543 gezeigt. Diese betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für Abfindungszahlungen sowie für eine Transfergesellschaft.

Die Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung gliedern sich wie folgt in realisierte und unrealisierte Währungseffekte:

	2023 TEUR	2022 TEUR
Realisierte Erträge aus Währungskursdifferenzen	3.104	3.109
Unrealisierte Erträge aus Währungskursdifferenzen	677	465
Erträge aus Währungskursdifferenzen	3.781	3.574
Realisierte Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen	3.194	5.279
Unrealisierte Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen	139	654
Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen	3.333	5.933

3.3 Periodenfremde Erträge/Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge von TEUR 57 (i. Vj. TEUR 14) enthalten. Diese resultieren mit TEUR 57 (i. Vj. TEUR 14) aus der Auflösung von Rückstellungen.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen von TEUR 44 (i. Vj. TEUR 17) enthalten. Diese resultieren, wie im Vorjahr aus Verlusten aus dem Abgang des Anlagevermögens.

3.4 Materialaufwand

Die Gesellschaft hat Zuwendungen aus dem StromPBG und EWPBG in Höhe von EUR 2,0 Mio erhalten. Der Ertrag von außerordentlicher Bedeutung wurde mit den betroffenen Aufwandsposten im Materialaufwand verrechnet.

3.5 Zinsen und ähnliche Aufwendungen

In dem Posten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.064 (i. Vj. TEUR 960) aus der Rückstellungsaufzinsung enthalten.

3.6 Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern betreffen insbesondere Grundsteuer.

3.7 Erträge aus Verlustübernahme (i. Vj. Erträge aus Verlustübernahme)

Der Verlust des Geschäftsjahres wurde aufgrund des mit der Allnex Holding II Germany GmbH (Zwischenorganträger) bestehenden Gewinnabführungsvertrags von der Gesellschafterin übernommen.

III. Sonstige Angaben

(1) Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 berechnete Honorar beträgt TEUR 151 und betrifft ausschließlich Abschlussprüfungsleistungen.

(2) Nachtragsbericht

Nach Abschluss der Verhandlungen über den Sozialplan im Rahmen der geplanten Stilllegung des Produktionsstandortes Hamburg laufen ab März 2024 die Vorbereitungen für den Stop der Produktion bis Ende Juni 2024 sowie die Vorbereitungsarbeiten für die Reinigung und den Rückbau des Werksgeländes bis Ende 2026. In diesem Zusammenhang wird der Verkauf des Geländes nach Abschluss der Sanierungs- und Abrissarbeiten vorbereitet.

(3) Angaben zu den Organen der Gesellschaft

Geschäftsführer der Allnex Germany GmbH sind:

―	Duncan Adrian Taylor, Chief Financial Officer, Ascot, Großbritannien
―	Gerrit Lieske, Site Manager Hamburg, Walsrode
―	Dr. Herbert Witossek, Site Manager Bitterfeld, Leipzig
―	Christian Johannes Heyse, Site Manager Wiesbaden, Frankfurt am Main

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführer betragen für das Geschäftsjahr 2023 TEUR 639.

Für aktive Mitglieder der Geschäftsführung bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 1.408. Für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 2.319.

(4) Mitarbeiter

Im Jahresdurchschnitt waren insgesamt 478 (i. Vj. 483) Mitarbeiter in folgenden Bereichen beschäftigt:

	2023 Anzahl	2022 Anzahl
Angestellte	200	197
Gewerbliche	229	222
Auszubildende	27	35
Altersteilzeit und Elternzeit	22	29
	478	483

(5) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

	2024 bis 2027 TEUR	ab 2028 pro Jahr TEUR
Aus laufenden Investitionsvorhaben	7.510	0
Aus Leasingverträgen	3.155	75
Aus Dienstleistungsverträgen mit definierter Laufzeit	7.391	0
Aus langfristigen Verträgen	8.909	2.228
	26.965	2.303

Die Summe der finanziellen Verpflichtungen aus langfristigen Verträgen (Standortverträge mit der InfraServ Wiesbaden, der Bayer Bitterfeld GmbH sowie der Werksfeuerwehr am Standort Bitterfeld) und die Summe der finanziellen Verpflichtungen aus Dienstleistungsverträgen mit definierter Laufzeit sind teilweise mengen- und preisabhängig. Es wurden zur Ermittlung der finanziellen Verpflichtungen in diesen Bereichen Istwerte des Jahres 2023 zur Berechnung der zukünftigen Verpflichtungen herangezogen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von EUR 19,5 Mio (i. Vj. EUR 21,4 Mio) sind innerhalb eines Jahres fällig.

(6) Haftungsverhältnisse

Am 27. Oktober 2022 schloss die Konzernmuttergesellschaft, die Allnex Holding GmbH gemeinsam mit weiteren verbundenen Unternehmen, einen Vertrag über unbesicherte und nicht nachrangige befristete Kredite bei Finanzinstituten mit einer Kreditlinie in einem Gegenwert von 738,5 Mio. EUR (450,0 Mio. EUR und 300,0 Mio. USD) sowie über eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 125,0 Mio. EUR. Für diese Darlehensvereinbarungen hat die Gesellschaft zusammen mit weiteren verbundenen Unternehmen eine gesamtschuldnerische Zahlungsgarantie ausgesprochen. Aufgrund der Vermögens- und Ertragssituation der Allnex-Gruppe ist nicht mit einer Inanspruchnahme zu rechnen.

(7) Konzernabschluss

Die Allnex Holding GmbH erstellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen. Dieser kann bei der Allnex Holding GmbH, The Squaire 13, Am Flughafen, 60549 Frankfurt am Main, angefordert werden. Der Konzernabschluss wird im Unternehmensregister veröffentlicht. Die PTT Public Company Limited, Bangkok (Thailand) erstellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen. Dieser Report ist unter Investor relations bei PTT auf der Homepage verfügbar (https://investor.pttplc.com/en).

Wiesbaden, den 19. Juli 2024

Allnex Germany GmbH

Gerrit Lieske, Geschäftsführer

Duncan Adrian Taylor, Geschäftsführer

Christian Johannes Heyse, Geschäftsführer

Dr. Herbert Witossek, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2023 EUR	Zugänge EUR	Umgliederungen/Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.953.921,52	253.821,97	371.603,48	73.913,08	8.505.433,89
2. Geleistete Anzahlungen	755.037,55	483.937,42	-170.267,12	0,00	1.068.707,85
	8.708.959,07	737.759,39	201.336,36	73.913,08	9.574.141,74
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	57.964.749,21	365.391,94	653.851,25	0,00	58.983.992,40
2. Technische Anlagen und Maschinen	135.936.504,28	1.390.745,33	2.819.055,95	2.566.980,76	137.579.324,80
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.182.567,47	771.998,82	1.091.061,47	795.278,90	19.250.348,86
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.115.940,90	13.563.513,36	-4.765.305,03	0,00	17.914.149,23
	221.199.761,86	16.091.649,45	-201.336,36	3.362.259,66	233.727.815,29
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	1.850.489,82	0,00	0,00	0,00	1.850.489,82
	1.850.489,82	0,00	0,00	0,00	1.850.489,82
	231.759.210,75	16.829.408,84	0,00	3.436.172,74	245.152.446,85

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2023 EUR	Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR	außerplanmäßige Abschreibungen EUR	Umgliederungen EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.057.298,52	353.929,45	42.739,00	0,00
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	303.652,18	0,00
	7.057.298,52	353.929,45	346.391,18	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	50.761.141,89	490.795,19	2.716.574,00	0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	110.118.274,28	4.436.399,28	5.416.147,00	0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	15.419.962,47	768.362,29	1.207.003,00	0,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	1.060.847,52	0,00
	176.299.378,64	5.695.556,76	10.400.571,52	0,00
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	183.356.677,16	6.049.486,21	10.746.962,70	0,00

	Kumulierte Abschreibungen
	Abgänge EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	73.913,08	7.380.053,89
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	303.652,18
	73.913,08	7.683.706,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	53.968.511,08
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.533.101,76	117.437.718,80
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	785.360,90	16.609.966,86
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	1.060.847,52
	3.318.462,66	189.077.044,26
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00
	0,00	0,00
	3.392.375,74	196.760.750,33

	Buchwerte
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.125.380,00	896.623,00
2. Geleistete Anzahlungen	765.055,67	755.037,55
	1.890.435,67	1.651.660,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.015.481,32	7.203.607,32
2. Technische Anlagen und Maschinen	20.141.606,00	25.818.230,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.640.382,00	2.762.605,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	16.853.301,71	9.115.940,90
	44.650.771,03	44.900.383,22
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	1.850.489,82	1.850.489,82
	1.850.489,82	1.850.489,82
	48.391.696,52	48.402.533,59

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Allnex Germany GmbH, Wiesbaden

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Allnex Germany GmbH, Wiesbaden, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Allnex Germany GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Der Lagebericht enthält als ungeprüft gekennzeichnete, nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise. Diese Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

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vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Der Lagebericht enthält als ungeprüft gekennzeichnete, nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise. Unser Prüfungsurteil erstreckt sich nicht auf diese Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 19. Juli 2024

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Brandenburg, Wirtschaftsprüfer

Jennes, Wirtschaftsprüfer

Feststellung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde am 8. Oktober 2024 festgestellt.