Sunfire GmbH

Dresden

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023

der Sunfire GmbH, Dresden

1 Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell des Konzerns

Allgemeines

Sunfire ist ein führender Konzern im Bereich der Wasserstofftechnologien. Mit seinen Lösungen befähigt Sunfire Industrieunternehmen, grünen Wasserstoff in großem Maßstab zu produzieren. Der Konzern entwickelt und produziert Elektrolyseure im Industriemaßstab, die aus Strom, Wasserdampf und CO ₂ grünen Wasserstoff oder Synthesegas erzeugen. Diese Gase werden von der energieintensiven Chemie-, Kraftstoff- und Stahlindustrie zwingend benötigt, um ihre Geschäftsmodelle nachhaltig in Richtung Klimaneutralität zu transformieren.

Als Anbieter von industriellen Elektrolyseuren zählt Sunfire zwei Technologien zu seinem Portfolio. Der Druckalkali-Elektrolyseur ist bereits heute im industriellen Maßstab kommerziell verfügbar. Die Alkali-Technologie ist im Vergleich zu anderen am Markt verfügbaren Elektrolyse-Technologien die derzeit ausgereifteste, zuverlässigste und kosteneffizienteste. Darüber hinaus bietet Sunfire die nächste Generation der Elektrolyse-Technologien an, die SOEC-Elektrolyse - auch Hochtemperatur-Elektrolyse genannt. Durch die Nutzung von Abwärme aus industriellen Prozessen benötigen diese Anlagen im Vergleich zu anderen Elektrolysetechnologien bis zu 30 % weniger erneuerbaren Strom, um ein Kilogramm Wasserstoff zu erzeugen.

Zur Umsetzung der Geschäftsstrategie arbeitet Sunfire eng mit Systemintegratoren ("EPC-Lieferanten") zusammen, die die Elektrolysesysteme in eine Gesamtlösung beim Kunden integrieren. Kernkomponente jeder Anlage sind die von Sunfire entwickelten und produzierten Module.

Sunfire verfolgt eine Wachstumsstrategie. Die Fertigungskapazitäten werden erweitert, um die erwartete steigende Nachfrage nach Elektrolyseuren bedienen zu können. Das Personal wird entsprechend verstärkt. Sunfire hat sich als attraktiver Arbeitgeber etabliert und kann Mitarbeitende mit dem erforderlichen Know-How am Markt gewinnen. Daneben setzt das Unternehmen auf strategische Partnerschaften, z.B. auf dem Gebiet des Anlagenbaus und der automatisierten Fertigung.

Sunfire unterhält eine Minderheitsbeteiligung an der Norsk e-Fuel SA. Die Gesellschaft hat als Projektentwickler das Ziel, eine erste Anlage zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe in Norwegen zu initiieren. Dabei spielen beide Elektrolyse-Technologien von Sunfire eine zentrale Rolle.

Hauptmarkt und Kerngeschäft

Sunfire liefert Elektrolyseure für die Produktion von grünem Wasserstoff. Unsere Kunden sind sowohl Entwickler industrieller grüner Wasserstoffprojekte für Energieversorger, Raffinerien, Chemie- und Stahlwerke als auch die Industrieunternehmen direkt.

Sunfire erzielt Einnahmen durch den Verkauf und Services für Wartung und Instandhaltung für Druckalkali-Elektrolyseure in Deutschland und Europa. Die Kernmärkte sind Skandinavien, Zentraleuropa und Südeuropa.

Hauptstandorte

Der Hauptsitz der Gesellschaft ist in Dresden. In Dresden befinden sich die Verwaltung, die Projektabwicklung sowie das Forschungs- und Entwicklungszentrum.

Sunfire verfügt über eigene Fertigungsstandorte in Solingen und Monthey (Schweiz). Solingen ist Fertigungsstandort für die Galvanisierung von Zellen für die Druckalkali-Elektrolyseure. Monthey (Schweiz) ist Produktionsstandort für die Fertigung von Blöcken der Elektrolysestacks ¹ sowie Aftersales-Services von Druckalkali-Elektrolyseuren.

1.2 Forschung und Entwicklung

Die Aufwendungen für Forschung- und Entwicklung enthalten Entwicklungskosten für konkrete Produkte, welche aktiviert werden. Eine Abschreibung der aktivierten immateriellen Vermögenswerte war aufgrund der noch nicht final abgeschlossenen Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht vorzunehmen.

Sunfire konzentriert die Entwicklung am Standort Dresden. Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 waren 184 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) direkt in der Entwicklung tätig (Vorjahr: 98). Darüber hinaus werden Entwicklungsaufgaben an die Tochterunternehmen beauftragt.

Druckalkali-Elektrolyse

Ein Fokus der Entwicklung sind zeitlich reduzierte Fertigungsverfahren für die Herstellung der Blöcke ² , um einen höheren Produktionsoutput zu realisieren.

Sunfire arbeitet an der technologischen Weiterentwicklung der Druckalkali-Elektrolyse. Die Erhöhung der Leistungsdichte einer Elektrolysezelle führt zur Optimierung des eingesetzten Materials und ist ein Bestandteil zur Senkung der Kosten der Technologie.

Hochtemperaturelektrolyse

Sunfire arbeitet an der technologischen Weiterentwicklung der Hochtemperaturelektrolyse. Kernziele sind die Erhöhung der Leistung eines Elektrolysestacks sowie die Verringerung der Zelldegradation.

Die zukünftigen industriellen Fertigungsverfahren für die Herstellung der Elektrolysestacks sind Bestandteil des Entwicklungsprogrammes.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Internationale Währungsfond (IWF) hat seine Prognose ³ für die Wirtschaftsleistung in Deutschland im Januar 2024 gesenkt, sieht aber eine Erholung nach den Krisenjahren. Die deutsche Wirtschaft soll erwartungsgemäß im Geschäftsjahr 2024 um 0,5% wachsen. Für das Geschäftsjahr 2025 wird eine weitere Erholung erwartet und ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 1,6% für Deutschland. Für den Euroraum prognostiziert der IWF eine Steigerung der Wirtschaftsleistung um 0,9% für 2024 und 1,7% für 2025.

Die Kerninflation ⁴ wird nach Einschätzung des IWF weltweit 2,8% für das Geschäftsjahr 2024 betragen und 2025 auf 2,1% fallen.

Die Krisen-Auswirkungen der Vorjahre beeinflussen die Wirtschaft auch 2023, allerdings entspannt sich die Wirtschaftslage langsam. Politisch sind der Klimawandel und die Wasserstoffwirtschaft hoch auf der Agenda.

Die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine dauern an. Energiepreise und Inflation beeinträchtigten 2023 weiterhin die deutsche Volkswirtschaft. Preise für Rohmaterialien sind weiterhin hoch und Lieferketten müssen weiterhin neu aufgebaut werden. Diese Tendenzen werden verstärkt durch den im Oktober 2023 verschärften Nahostkonflikt, der unter anderem Schifffahrtrouten im Roten Meer und Suezkanal empfindlich beeinflusst.

Diese geopolitischen Veränderungen haben das Thema Klimawandel auf der politischen Agenda bestärkt. Die Klimakrise lässt sich nur durch eine langfristige Umstellung der Wirtschaft auf erneuerbare Energien lösen. Diese "Defossilisierung" muss schnell, ambitioniert und entschlossen vorangetrieben werden - grüner Wasserstoff, erzeugt durch Sunfires Elektrolysetechnologien, ist ein maßgeblicher Schlüssel dafür. Dies spiegelt sich auch in Gesetzen und Förderprogrammen wider, die 2023 beschlossen wurden. Darunter fallen beispielsweise der Start europaweiter Wasserstoffauktionen sowie die Verabschiedung wichtiger Regulierungen für die Wasserstoffwirtschaft.

Eine 2023 verabschiedete EU-Direktive verpflichtet Mitgliedsstaaten schon 2030, etwa die Hälfte des industriell eingesetzten Wasserstoffs "grün" zu produzieren. Da grüner Wasserstoff ausschließlich von Elektrolyseuren erzeugt wird, stehen die Technologien von Sunfire im europäischen Markt einer dynamisch wachsenden Nachfrage zur industriellen Anwendung gegenüber. Im Marktsegment der CO ₂ -neutralen Wasserstofferzeugung befindet sich Sunfire im Wettbewerb mit weiteren Anbietern. Der erwartete industrielle Bedarf an Elektrolyseuren übersteigt die aktuellen Fertigungskapazitäten aller Marktteilnehmer jedoch um ein Vielfaches.

Mit seinen zwei führenden Elektrolyse-Technologien Alkali ⁵ und SOEC ⁶ bietet Sunfire für jedes industrielle Projekt die passende Elektrolyselösung. Das Unternehmen stellt sich dem nationalen und internationalen Wettbewerb und hat sich zum strategischen Ziel gesetzt, unter den Top 5 Elektrolyse-Anbietern zu sein.

Industrieunternehmen setzen Elektrolyseure von Sunfire nicht nur zur Produktion von grünem Wasserstoff, sondern auch von Synthesegas ein: Eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Dieses Gas ist der CO ₂ -neutrale Ausgangsstoff für sämtliche Produkte, die derzeit aus fossilem Erdöl hergestellt werden - wie Flugzeugtreibstoff, Diesel (e-Fuel) oder Chemikalien. Für die Erreichung der EU-Klimaschutzziele besitzt der Einsatz von Synthesegas eine hohe Bedeutung.

2.2 Geschäftsverlauf

Der Ausbau der Fertigungskapazitäten für die Druckalkali-Elektrolyse ist zwingende Voraussetzung für die Auftragsannahme industrieller Großprojekte. Für die Umsetzung einer erfolgreichen Wachstumsstrategie steht für Sunfire der nicht finanzielle Leistungsindikator Fertigungskapazität in Megawatt (Blöcke und galvanisierte Zellen) im Fokus. Der Parameter wird in MW gemessen, dabei handelt es sich um die Leistungsaufnahme der fertigen Elektrolysesysteme.

Durch die Inbetriebnahme eines zweiten Fertigungsstandortes in Sachsen, konnte Sunfire die erforderlichen Schritte in der Weiterentwicklung realisieren. Bei dem neuen Fertigungsstandort handelt es sich um eine Auftragsfertigung durch einen Automotive Spezialisten.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Sunfire wesentliche Ziele der prognostizierten Entwicklung erreicht. Die jährliche Fertigungskapazität für die Alkali-Elektrolyse wurde auf 140 MW ausgebaut. Mit der Inbetriebnahme einer neuen automatisierten Galvanisierungsanlage in Solingen wurde eine jährliche Fertigungskapazität für den ausschließlich intern durchgeführten Zwischenschritt Galvanisierung von 250 MW realisiert. Eine zweite Galvanisierungsanlage (500 MW) ist zu 70% fertiggestellt.

Für Sunfire ist der Umsatz aktuell ein wichtiger finanzieller Leistungsindikator. Darüber hinaus ist das EBITDA ⁷ zur Messung der Profitabilität die bedeutendste Ergebnisgröße.

Der Umsatz wurde, mit der Steigerung um EUR 18,2 Mio. auf EUR 26,0 Mio. (Vorjahr: 7,7 Mio.) mehr als verdreifacht und erreichte die Größenordnung der Prognose.

Das negative EBITDA in Höhe von EUR -51,3 Mio. (Vorjahr: EUR -38,1 Mio.) ist 5% besser als geplant.

Sunfire ist es gelungen, die Anzahl der Mitarbeitenden um mehr als 50% zu erhöhen. Die Gewinnung neuer Mitarbeitender ist einer der Erfolgsfaktoren für den Wachstumskurs. Sunfire führt regelmäßig Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit durch mit dem Ziel, den Mitarbeitenden ein kreatives und gesundes Arbeitsklima zu bieten.

Nach dem Hochlauf des Fertigungsstandortes Sunfire Switzerland SA Ende des Geschäftsjahrs 2022 für die Fertigung der Blöcke hat sich der Standort stabil entwickelt. Der im Geschäftsjahr in Betrieb genommene Fertigungsstandort für die Blockfertigung in Sachsen wird mit einer signifikanten Erhöhung des Outputs das mittelfristig geplante Wachstum des Konzerns ermöglichen. Weiterhin verfügt diese Fertigung über einen höheren Automatisierungsgrad und wird einen wesentlichen Beitrag zur Kostendegression leisten.

Beide Standorte werden mit Galvanisierungsdienstleistungen durch die Sunfire Solingen GmbH versorgt. Die Sunfire Solingen GmbH hat im Geschäftsjahr die Errichtung einer weiteren Produktionslinie begonnen. Der Ausbau soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

Sunfire hat im Geschäftsjahr Aufträge in Höhe von EUR 42,3 Mio. neu angenommen. Die Aufträge wurden bereits im Geschäftsjahr 2023 begonnen, der wesentliche Teil der Auslieferung findet in den Geschäftsjahren 2024 bis 2025 statt. Der gebundene Auftragsbestand liegt zum 31.12.2023 bei ca. EUR 67,0 Mio. und entfällt nahezu vollständig auf die Alkali-Elektrolyse. Darunter sind mehrere Projekte in Phase 1 (FEED-Studie), aus denen im Falle der vollständigen Projektbeauftragung insgesamt ein zusätzliches Auftragsvolumen von mehr als EUR 100 Mio. hervorgehen könnte.

Für den weiteren Wachstumskurs hat Sunfire im Geschäftsjahr die Gespräche zur E-Kapitalrunde aufgenommen. Begleitend dazu haben die Investoren Sunfire ein Wandeldarlehen in Höhe von EUR 100,2 Mio. zur Finanzierung des operativen Geschäftes gezeichnet. Das Darlehen wurde zuzüglich Zinsen im Februar 2024 im Rahmen der Durchführung der E-Kapitalrunde gewandelt. Insgesamt sind Sunfire damit EUR 222,2 Mio. Kapital zugeflossen, davon im Geschäftsjahr EUR 100,2 Mio.

Nachdem im Geschäftsjahr 2022 ein Bescheid zum "Vorzeitigen Maßnahmebeginn" ausgestellt wurde, konnte Sunfire im Geschäftsjahr 2023 den Förderbescheid des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über EUR 169 Mio. entgegennehmen. Sunfire erhält dadurch eine staatliche Förderung im Rahmen der "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI), zweckgebunden für die Skalierung der Produktion. Gefördert werden sowohl die Druckalkali-Elektrolyse, als auch die Hochtemperaturelektrolyse.

Die Europäische Investmentbank hat Sunfire ein Darlehen in Höhe von EUR 70,0 Mio. gewährt. Das Darlehen wird für Entwicklung und Produktion der Hochtemperaturelektrolyse eingesetzt werden. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 wurde keine Tranche der Kreditline gezogen.

In Summe sind der Gesellschaft seit dem Beginn des Geschäftsjahres Mittel in Höhe von ca. EUR 460,0 Mio. bewilligt worden, davon EUR 114,5 Mio. nach dem Bilanzstichtag. Der Konzern ist erstmals seit seiner Gründung in der Situation, dass eine neue Kapitalrunde für die weitere Entwicklung keine zwingende Voraussetzung ist.

2.3 Lage des Konzerns

2.3.1 Ertragslage

Im Vorjahresvergleich ergibt sich folgendes Bild:

Ertragslage	2023 TEUR	2022 TEUR
Umsatzerlöse	25.952	7.706
Bestandsveränderung	8.334	347
Aktivierte Eigenleistung	13.298	15.223
Andere Erträge	18.490	9.748
Gesamtleistung	66.075	33.024
Materialaufwand	-48.092	-21.029
Leistungen an Arbeitnehmer	-47.192	-32.524
Andere Aufwendungen	-22.129	-17.616
EBITDA	-51.338	-38.145
Abschreibungen und Wertminderungen	-10.778	-2.942
EBIT	-62.116	-41.087
Sonstiges Ergebnis	100	-177
Finanzergebnis	-33.170	-301
Sonstiges Finanzergebnis	-17.292	0
EBT	-112.478	-41.565
Steuern von Einkommen und Ertrag	-358	-76
Periodenergebnis	-112.836	-41.641

Der Umsatz hat sich mehr als verdreifacht und beträgt EUR 26,0 Mio. (Vorjahr EUR 7,7 Mio.). Nach dem Anlauf der Produktion im Vorjahr hat Sunfire im Geschäftsjahr kontinuierlich produziert.

Die aktivierten Eigenleistungen beinhalten Entwicklungskosten in Höhe von EUR 12,1 Mio. (Vorjahr: EUR 13,8 Mio.). Förderungen für Produktentwicklung wurden bei der Berechnung der aktivierten Eigenleistungen in Abzug gebracht.

Von den anderen Erträgen entfallen über 90% auf Förderungen (EUR 17,3 Mio., Vorjahr: EUR 9,0 Mio.). Davon entfallen EUR 4,9 Mio. auf Förderungen zur Skalierung der Produktion (Vorjahr: EUR 0,0 Mio.).

Die Gesamtleistung beträgt EUR 66,1 Mio. (Vorjahr: EUR 33,0 Mio.) und hat sich verdoppelt.

Der Materialaufwand ist auf EUR 48,1 Mio. (Vorjahr: EUR 21,0 Mio.) gestiegen. Im Materialaufwand sind im Wesentlichen Material und externe Dienstleistungen für die Fertigung und die Kundenaufträge enthalten. Die Skalierung der Produktion erhöht den Materialaufwand. Darüber hinaus enthält der Materialaufwand Mehrkosten, die sich bei Validierungsprojekten aus erforderlichen technologischen Anpassungen sowie der Zusage von Mindestlaufzeiten ergeben.

Zum Bilanzstichtag beschäftigte der Konzern umgerechnet auf Vollzeitäquivalente 573 Mitarbeiter (Vorjahr: 365). Der Personalaufbau erfolgte für die Industrialisierung der Produkte. Dem folgend stiegen die Leistungen an Arbeitnehmer gegenüber dem Vorjahr auf EUR 47,2 Mio. (Vorjahr: EUR 32,5 Mio.).

Die anderen Aufwendungen stiegen entsprechend der Vergrößerung des Geschäftsbetriebes auf EUR 22,1 Mio. (Vorjahr: EUR 17,6 Mio.). Davon sind wesentliche Einzelposten Fremdleistungen EUR 4,7 Mio. Vorjahr: EUR 2,4 Mio.), Instandhaltungs- und Betriebskosten EUR 3,7 Mio. (Vorjahr: EUR 2,4 Mio.) sowie Rechts- und Beratungskosten EUR 3,4 Mio. (Vorjahr: EUR 1,7 Mio.).

Gemäß der Prognose des Vorjahres hat sich Sunfire im Geschäftsjahr auf den strategischen Ausbau, verbunden mit einer Intensivierung der Produktentwicklung, konzentriert. Erwartungsgemäß liegt das EBITDA in Höhe von EUR -51,3 Mio. deutlich unterhalb des Vorjahres.

Das Ergebnis nach Steuern in Höhe von EUR -112,8 Mio. (Vorjahr: EUR -41,6 Mio.) enthält einen Sondereffekt aus der Bewertung des Wandeldarlehens in Höhe von EUR -46,1 Mio. Der Sondereffekt ergibt sich aus der Bewertung und hat keinen Liquiditätseffekt.

2.3.2 Vermögenslage

Die Bilanzsumme erhöhte sich zum Stichtag gegenüber dem Vorjahr um EUR 52,2 Mio. auf EUR 212,9 Mio. (Vorjahr: EUR 160,7 Mio.). Auf der Aktivseite zeigt sich der Anstieg insbesondere in der Erhöhung der immateriellen Vermögenswerte und des Sachanlagevermögens durch die vorgenommenen Investitionen. Weiterhin erhöhten sich die Vorräte durch das wachsende Kundengeschäft deutlich. Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital auf Grund des operativen Verlustes zunächst deutlich verringert, während sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch Nutzung der ausgegebenen Wandelschuldverschreibung für das Wachstum des Konzerns erhöht haben.

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 30,0 Mio. auf EUR 104,7 Mio. (Vorjahr: EUR 74,7 Mio.). Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert aus dem Erwerb der Sunfire Switzerland SA im Geschäftsjahr 2020 (TEUR 8.951) und der Zugang im Geschäftsjahr 2022 aus dem Asset Deal der Sunfire Solingen GmbH (TEUR 5.761). Die immateriellen Vermögenswerte umfassen hauptsächlich aktivierte Entwicklungskosten für die nächste Generation von Hochtemperatur-Festoxidzellen-Elektrolyseuren (SOEC). Der Vermögenswert befindet sich derzeit in der Entwicklung. Das Sachanlagevermögen stieg durch die Investitionstätigkeit im Rahmen der Produktionsskalierung um EUR 17,6 Mio. auf EUR 52,0 Mio. (Vorjahr: EUR 34,4 Mio.).

Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 22,2 Mio. auf EUR 108,2 Mio. (Vorjahr: EUR 86,0 Mio.). Die Vorräte stiegen um EUR 17,1 Mio. auf EUR 31,5 Mio. (Vorjahr: EUR 14,4 Mio.). Die Vorräte werden für bereits angenommene Aufträge benötigt. Die Vertragsvermögenswerte erhöhten sich um EUR 7,8 Mio. auf EUR 8,8 Mio. (Vorjahr: EUR 1,0 Mio.) Die sonstigen Vermögenswerte setzen sich im Wesentlichen Ansprüchen aus Förderungen sowie Umsatzsteuerforderungen zusammen, der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert hauptsächlich aus den Ansprüchen aus Förderungen. Bezüglich der Entwicklung der Zahlungsmittel wird auf die Ausführungen in der Finanzlage verwiesen.

Das Eigenkapital reduzierte sich um 113,8 Mio. auf EUR 17,3 Mio. (Vorjahr: EUR 131,0 Mio.). Die Eigenkapitalquote beträgt 8,1% (Vorjahr: 81,7%). Die starke Abnahme resultiert zum Teil aus der IFRS-Bewertung des Wandeldarlehens, dass das Eigenkapital zum Stichtag 31. Dezember 2023 um EUR 46,1 Mio. kalkulatorisch belastet. Mit Abschluss der E-Kapitalrunde im Februar 2024 und der Wandlung des vollständigen Darlehens, erhöht sich die Eigenkapitalquote deutlich. Der negative IFRS-Bewertungseffekt von 2023 erhöht die Kapitalrücklagen in 2024 und hat ausschließlich stichtagsbezogen einen negativen Einfluss auf das Eigenkapital. Im Übrigen hat die Bewertung des Wandeldarlehens keinerlei Auswirkungen auf den Cashflow.

Die langfristigen Schulden erhöhten sich um EUR 5,7 Mio. auf EUR 15,5 Mio. (Vorjahr: EUR 9,8 Mio.). Davon entfallen EUR 4,6 Mio. auf Verbindlichkeiten für anteilsbasierte Vergütung, EUR 0,6 Mio. auf kalkulatorische Verbindlichkeiten an die gesetzliche Schweizer Pensionsversicherung nach IAS 19 sowie EUR 0,6 Mio. auf Leasingverbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus der Beschaffung von Komponenten und externen Dienstleistungen und sind auf Grund des Wachstums des Konzerns gestiegen.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten sowie derivative Finanzierungsinstrumente entfallen auf Ausgabe und Bewertung der Wandelschuldverschreibung.

Sonstige Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen von Kunden, Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Personalaufwendungen und Förderungen, die von der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union empfangen werden. Diese werden erst realisiert, wenn die tatsächlichen Kosten oder Investitionen für ein gefördertes Projekt entstehen.

2.3.3 Finanzlage

Liquidität

Die Liquidität wird täglich überwacht. Der Konzern verfügte im Geschäftsjahr 2023 jederzeit über ausreichende Liquidität, um die Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Finanzlage	2023 TEUR	2022 TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-67.363	-39.853
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-34.130	-34.325
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	97.281	51.562
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-4.096	-22.617
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	60.050	82.646
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	55.954	60.050

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wurde insbesondere durch den strategischen Ausbau beeinflusst.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit erfolgte im Wesentlichen für Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von EUR 23,4 Mio. (Vorjahr: EUR 20,0 Mio.) und in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von EUR 12,8 Mio. (Vorjahr: EUR 14,5 Mio.).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war im Jahr 2023 geprägt von der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung über EUR 100,2 Mio. (Vorjahr: Ergebnis der D2-Finanzierungsrunde). Das Wandeldarlehen wurde am 3. März 2023 emittiert und hatte eine Endfälligkeit bis zum 3. März 2024 und mit einer Verzinsung von 8,0 % p.a. Im Zuge der Finanzierungsrunde E im Februar 2024, haben die Halter des Wandeldarlehens Darlehensbetrag sowie die aufgelaufenen Zinsen in Anteile an der Sunfire GmbH gewandelt.

Im Dezember 2023 hat die Sunfire GmbH eine Kreditline von EUR 70,0 Mio. gewährt bekommen. Die Kreditline ist in 4 Tranchen aufgeteilt und hat eine Fälligkeit am 15.12.2031. Die Zinsen werden halbjährlich am 30. Juni und 31. Dezember gezahlt und setzen sich aus einem Festzinssatz von 7,5% bis 31. Dezember 2028 und 17,5% bis zur Fälligkeit zusammen.

Investitionen

Die Gesellschaft wird die Investition in Forschung und Produktentwicklung auf einem sehr hohen Niveau halten bzw. weiter ausbauen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit enthält im Wesentlichen Investitionen für die Skalierung der Produktion.

2.3.4 Gesamtaussage

Der Konzern steht vor dem erfolgreichen Abschluss seines ersten größeren industriellen Vorhabens der Alkali-Elektrolyse. Drei weitere Aufträge befinden sich in Ausführung. In einem Fall ist die Belieferung der Projektbaustelle bereits stark fortgeschritten. Weitere Aufträge - teilweise Anschlussprojekte bestehender Kunden - befinden sich in der konkreten Vorbereitung.

Die Skalierung der Fertigungskapazitäten ist auf einem sehr guten Weg. Wie erwartet zeichnet sich die deutliche Erhöhung der Projektvolumen (Anlagenleistung in MW) ab. Das stellt sowohl bestehende Kunde bei Anschlussverträgen als auch Neukunden vor terminliche und finanzielle Herausforderungen.

Mit dem im Rahmen der E-Kapitalrunde bereitgestellten Eigenkapital sowie den zusätzlichen Finanzierungsquellen aus der IPCEI Produktionsförderung und dem Darlehen der Europäischen Investmentbank, verfügt der Konzern über die finanziellen Mittel zur Erreichung der mittelfristigen Unternehmensziele.

Die Konzernleitung beurteilt die Geschäftsentwicklung insgesamt als günstig.

3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Prognosebericht

Sunfire ist in einem wachsenden Markt tätig. In den Verhandlungen für Aufträge bestätigt sich die Erwartung, dass das angestrebte durchschnittliche Projektvolumen (in MW) der Kunden deutlich steigt. Mit der erfolgreichen Durchführung erster Pilotprojekte streben Kunden höhere Volumina an, so dass 100 MW Projekte und mehr gewonnen werden können.

Die gestiegenen Zinsen als Reaktion auf die in den beiden vergangenen Geschäftsjahren hohe Inflation wirken sich grundsätzlich dämpfend auf Investitionsvorhaben aus. Davon sind auch Kunden der Elektrolysebranche betroffen. Dies führt zu Verlängerung von Entscheidungsprozessen. Insgesamt geht Sunfire davon aus, dass die Nachfrage das Angebot der Elektrolysehersteller weiterhin übersteigt.

Der Konzern hat eine zweite Fertigungsstätte in Betrieb genommen. Diese wird im Rahmen einer Auftragsfertigung durch einen Fertiger aus der Automotive Branche betrieben. Die jährliche Fertigungskapazität beträgt zunächst 110 MW und soll bis zum Ende des Geschäftsjahres auf 540 MW gesteigert werden. Die Fertigungsstätte in der Schweiz wird weiterhin genutzt.

Der Kernprozess Galvanisierung wird ausschließlich intern durchgeführt. Am Standort Solingen (Sunfire Solingen GmbH) wird am Ausbau einer weiteren Produktionslinie gearbeitet. Bis Ende 2024 ist die Kapazitätserhöhung auf 750 MW (31.12.2022: 250 MW) vorgesehen.

Das Vorhaben der Industrialisierung der Hochtemperaturelektrolyse wird planmäßig weitergeführt. Die Entwicklung der Technologie wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Leitprojektes "H2Giga" gefördert. Darüber hinaus wird der Aufbau der industriellen Produktion der Hochtemperaturelektrolyse vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) gefördert.

Die Geschäftsführung plant für das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von ca. EUR 92,0 Mio. Der Umsatz kann sich im Folgejahr mehr als verdoppeln.

Die Produktionsskalierung führt zu Anlaufkosten, die das Ergebnis insbesondere im Geschäftsjahr 2024 weiterhin belasten. Der Fokus liegt unverändert auf der Produktionsskalierung und Projektabwicklung. Wir gehen für das Geschäftsjahr 2024 von einem negativen EBITDA in Höhe von ca. EUR -45,0 Mio. aus. Für das Geschäftsjahr 2025 erwarten wir eine weitere Verbesserung des EBITDA.

3.2 Chancen und Risiken

Risikomanagementsystem

Sunfire hat ein System zur Überwachung von Risiken und der Leistung seiner Betriebsstandorte durch formelle wöchentliche und monatliche Berichte über finanzielle und operative Ergebnisse und monatliches Reporting der Key Performance Indikators entwickelt. Regelmäßige Business Review Meetings werden abgehalten, die es dem lokalen Management ermöglichen, finanzielle, kommerzielle und operative Ergebnisse der Geschäftsleitung zu präsentieren, identifizierte Risiken mit dieser zu diskutieren und geeignete Reaktionen zu implementieren. Diese Treffen werden durch Besprechungen zur Überprüfung der Verkaufsaktivitäten, der Produktion und der prognostizierten Einnahmen und des bereinigten EBITDA mindestens monatlich sowie zusätzlich nach Bedarf ergänzt. Monatliche Geschäftsleitungssitzungen werden zwischen der Geschäftsleitung von Sunfire und Vertretern der Anteilseigner abgehalten, um die Leistung und Strategie zu überprüfen.

Die Geschäftsführung bewertet die Risikolage zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts als begrenzt und beherrschbar. Bestandsgefährdende Risiken liegen nicht vor.

Chancen

Die wesentlichen Chancen für die weitere positive Entwicklung der Sunfire-Gruppe liegen in der stetig wachsenden Marktnachfrage. Der Marktbedarf übersteigt die verfügbaren Fertigungskapazitäten aller Elektrolysehersteller signifikant. Eine schneller als erwartet wachsende Marktnachfrage könnte zur Entscheidung führen, die Produktionsskalierung noch schneller durchzuführen oder in größeren Skalierungsschritten umzusetzen. Das würde sich auf Umsätze nach 2025 sehr positiv auswirken.

Risiken

Die tatsächlichen Ergebnisse und Leistungsaussichten von Sunfire können auch durch eine Reihe von Risiken und Unsicherheiten beeinflusst werden. Darunter fallen

―	Operative Risiken
―	Liquiditäts- und Ausfallrisiken
―	Andere Risiken

Operative Risiken

Eine Verzögerung der Produktionsskalierung würde die Anzahl der herstellbaren Elektrolyseure reduzieren und damit zu einer Reduzierung des prognostizierten Umsatzes der Geschäftsjahre 2024 und 2025 führen. Es könnte zu einer Schwächung der Marktposition führen, die einen nachhaltig negativen Einfluss ausüben kann.

Industrielle Elektrolyseprojekte sind von Bau- und Betriebsgenehmigungen abhängig. Wenn sich Genehmigungen oder Finanzierungen verzögern, kann das zum einen zu einer Verzögerung der Auftragserteilung insgesamt führen. Potenziell könnte das zu einer Reduzierung der Umsatzprognose in den Geschäftsjahren 2024 und 2025 führen.

Liquiditäts- und Ausfallrisiken

Der Konzern plant kurz- mittel- und langfristig einen kontinuierlichen Ausbau der Fertigungskapazitäten. Sunfire beschäftigt sich kontinuierlich damit, für die erforderliche Kapitalausstattung (Eigen- und Fremdkapital) zu sorgen.

Das Fördervorhaben im Rahmen der IPCEI hat eine Laufzeit bis Ende 2027. Verzögerungen der Skalierung können dazu führen, dass bewilligte Mittel nicht genutzt werden können und durch andere Finanzierungsquellen ersetzt werden müssen.

Die Finanzierung der Europäischen Investmentbank basiert auf inhaltlichen Meilensteinen. Eine Verzögerung der Entwicklungs- und Skalierungsaufgaben kann dazu führen, dass zugesagte Mittel nicht genutzt werden können und durch andere Finanzierungsquellen ersetzt werden müssen.

Zahlungsausfälle von Kunden könnten sich negativ auf die Liquidität des Konzerns auswirken. Grundsätzlich arbeiten wir mit branchenüblichen An- und Abschlagszahlungen im Projektgeschäft, um das Risiko zu minimieren.

Andere Risiken

Darüber hinaus existieren andere Risikofaktoren, wie u.a. ausreichende Verfügbarkeit von Fachpersonal, zuverlässige Lieferketten, Fertigungsprozesse und die Einhaltung von Kostenzielen.

Vertragsrisiken können sich ergeben, wenn Preissteigerungen im Einkauf nicht oder nicht vollständig weiterbelastet werden können sowie wenn vertraglich garantierte Leistungsparameter nicht erreicht werden würden.

Sunfire hat in der Vergangenheit für Entwicklungsvorhaben Förderungen in wesentlichem Umfang von Deutschland und der Europäischen Union erhalten. Die Abrechnungen unterliegen grundsätzlich dem Vorbehalt einer Nachprüfung. Dies könnte grundsätzlich zu einem Rückzahlungsanspruch von Förderungen führen. Sunfire widmet der Abrechnung die erforderliche Sorgfalt. Zusätzlich wird ein Teil der Endabrechnungen vor Einreichung dem Review externer Dritter unterzogen.

Weitere Risikoeinschätzungen

Mit der erfolgreichen Durchführung der ersten beiden Industrieprojekte der Druckalkali-Elektrolyse sind die Chancen für Sunfire sehr gut, sich als zuverlässiger und leistungsfähiger Anbieter im Elektrolyse-Markt zu etablieren. Die das Angebot übersteigende Nachfrage im Markt fördert diese Entwicklung.

Dresden, 31. Mai 2024

Sunfire GmbH, Dresden

Die Geschäftsführung

Nils Aldag

Christian von Olshausen

¹ Der Elektrolysestack der Druckalakli-Elektrolyse besteht aus mehreren Blöcken. Ein Block enthält mehrere Zellen, an denen die chemische Reaktion der Elektrolyse stattfindet.
² Für die Galvanisierung der Zellen (Bestandteil der Blöcke) wurde 2023 bereits die erste hochautomatisierte Produktionsanlage am Standort Solingen in Betrieb genommen.
³ Bericht des Internationalen Währungsfonds Januar 2024 Seite 6
⁴ Bericht des Internationalen Währungsfonds Januar 2024 Seite 6
⁵ Die Druckalkali-Elektrolyseure sind die optimale Elektrolyselösung für Anwendungen ohne oder mit limitierter Dampfverfügbarkeit. Mit einer Betriebslaufzeit von mindestens 90.000 Stunden ist der Elektrolyseur die Lösung für die Produktion von grünem Wasserstoff.
⁶ Der Hochtemperatur-SOEC-Elektrolyseur von Sunfire ist die bevorzugte Elektrolyselösung für industrielle Anwendungen, in denen Wasserdampf zur Verfügung steht. Durch die Nutzung industrieller Abwärme erzielt der SOEC-Elektrolyseur eine deutlich höhere Umwandlungseffizienz im Vergleich zu anderen Technologien. Dadurch kann bei gleichem Strombedarf wesentlich mehr Wasserstoff produziert werden.
⁷ Definition EBITDA: Gesamtleistung ohne Abschreibungen, Zinsen und Steuern

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

EUR	Anhang	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	D.1	52.710.248	40.256.683
Sachanlagevermögen	D.1, D.2	52.030.712	34.390.121
Anteile an nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen	D.3	1	38.877
		104.740.961	74.685.681
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	D.4	31.478.569	14.392.976
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	D.5	477.275	828.134
Vertragsvermögenswerte	D.7	8.790.633	1.010.047
Sonstige finanzielle Forderungen	D.6	46.242	53.893
Sonstige Vermögenswerte	D.8	11.407.025	9.681.222
Als zur Veräußerung gehalten eingestufte Vermögenswerte	D.1	1	-
Zahlungsmittel	D.9	55.954.279	60.049.894
		108.154.024	86.016.166
Aktiva		212.894.985	160.701.847
Passiva
EUR	Anhang	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	D.10	4.887.297	4.683.343
Kapitalrücklage	D.10	240.447.226	240.447.226
Währungsumrechnungsrücklage	D.10	-685.575	-255.635
Sonstige Rücklagen	D.10	-488.077	168.000
Verlustvortrag	D.10	-226.897.684	-114.061.367
		17.263.187	130.981.567
Langfristige Schulden
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	D.11	439.337	528.721
Anteilsbasierte Vergütung	D.12	13.105.589	8.525.152
Pensionsrückstellungen	D.13	771.160	143.000
Leasingverbindlichkeiten	D.2	1.173.612	598.242
		15.489.698	9.795.115
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	D.14	14.693.239	7.838.466
Sonstige Verbindlichkeiten	D.15	11.555.590	9.619.556
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	D.11	97.061.545	2.029.226
Derivative Finanzinstrumente	D.11	55.171.630	-
Leasingverbindlichkeiten	D.2	892.265	416.260
Sonstige Rückstellungen	D.16	624.000	21.656
Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehalten klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind	D.1	143.831	-
		180.142.100	19.925.164
Passiva		212.894.985	160.701.847

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

EUR	Anhang	2023	2022
Umsatzerlöse	E.1	25.952.365	7.706.303
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	E.2	8.334.446	347.286
Aktivierte Eigenleistungen	E.3	13.298.278	15.222.300
Andere Erträge	E.4	18.490.101	9.748.238
Gesamtleistung		66.075.190	33.024.127
Materialaufwand	E.5	-48.092.439	-21.029.082
Leistungen an Arbeitnehmer	E.6	-47.191.684	-32.524.143
Andere Aufwendungen	E.7	-22.129.398	-17.616.268
EBITDA		-51.338.331	-38.145.366
Abschreibungen und Wertminderungen	D.1	-10.777.547	-2.941.733
EBIT		-62.115.878	-41.087.099
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen	D.3	100.304	-176.609
Zinsen und ähnliche Erträge	E.8	1.171.657	96.851
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzvermögens	E.8	486.725	-
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	E.8	-34.828.241	-398.158
Sonstiges Finanzergebnis	E.8	-17.292.493	-
Ergebnis vor Steuern		-112.477.926	-41.565.016
Steuern vom Einkommen und Ertrag	E.9	-358.392	-76.140
Periodenfehlbetrag		-112.836.317	-41.641.156

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

EUR	Anhang	2023	2022
Periodenfehlbetrag		-112.836.317	-41.641.156
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen (nach latenten Steuern)	D.13	-656.077	282.000
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Währungsumrechnungsrücklage	D.10	-429.940	-168.618
Sonstiges Ergebnis		-1.086.017	113.382
Gesamtergebnis		-113.922.334	-41.527.774

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

EUR	Anhang	2023	2022
Cashflow aus operativer Tätigkeit
Periodenfehlbetrag		-112.836.317	-41.641.156
Abschreibungen	D.1	10.777.547	2.941.733
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	E.9	358.392	76.139
Zinsen und ähnliche Erträge	E.8	-1.171.657	-96.850
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzvermögens		-486.725
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	E.8	34.828.241	398.158
Sonstiges Finanzergebnis	E.8	15.210.632	-
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen		-38.876	176.609
Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen	E.7	40.491	10.481
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung	E.6	4.580.437	3.868.538
Anstieg (-)/ Rückgang (+) von:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögenswerte	D.5/ D.7/ D.8	-11.466.956	-4.630.864
Vorräten	D.4	-17.085.593	-6.784.224
Anstieg (+)/ Rückgang (-) von:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten	D.14/ D.15	9.002.996	6.081.181
Rückstellungen	D.16	1.230.503	-229.275
Gezahlte Ertragsteuern	E.9	-305.865	-24.282
Cashflow aus operativer Tätigkeit		-67.362.752	-39.853.812
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Investitionen in das Sachanlagevermögen	D.1	-23.382.324	-19.950.578
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte	D.1	-12.762.858	-14.455.344
Veräußerung von Anteilen At Equity		359.600	-
Initiale Kosten für Leasing		-2.670	-11.164
Erhaltene Zinsen	E.8	1.658.382	92.063
Cashflow aus Investitionstätigkeit		-34.129.869	-34.325.023
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Fremdkapital	D.11	100.150.000	-
Tilgung von finanziellen Verbindlichkeiten	D.11	-2.012.852	-821.807
Transaktionskosten für Eigenkapitalerhöhungen	D.10	-	-1.839.250
Einzahlungen aus Eigenkapitalerhöhungen	D.10	203.954	55.000.022
Gezahlte Zinsen	E.8	-44.975	-314.086
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten	D.2	-1.015.106	-462.733
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit		97.281.021	51.562.146
Zahlungsmittel zu Beginn der Periode		60.049.894	82.646.015
Nettoveränderung der Zahlungsmittel		-4.211.600	-22.616.688
Wechselkursänderungen auf die Zahlungsmittel		115.985	20.568
Zahlungsmittel am Ende der Periode		55.954.279	60.049.894

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

EUR	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Währungsumrechnungsrücklage
31. Dezember 2021	4.208.509	187.761.287	-87.016
Periodenfehlbetrag	-	-
Sonstiges Ergebnis	-	-	-168.618
Gesamtergebnis	-	-	-168.618
Kapitalerhöhung	474.834	54.525.188	-
Transaktionskosten	-	-1.839.250	-
31. Dezember 2022	4.683.343	240.447.226	-255.635
Periodenfehlbetrag	-	-	-
Sonstiges Ergebnis	-	-	-429.940
Gesamtergebnis	-	-	-429.940
Kapitalerhöhung	203.954	-	-
Transaktionskosten	-	-	-
31.Dezember 2023	4.887.297	240.447.226	-685.575

EUR	Sonstige Rücklagen ¹	Verlustvortrag ¹	Summe Eigenkapital
31. Dezember 2021	-114.000	-72.420.209	119.348.571
Periodenfehlbetrag	-	-41.641.156	-41.641.156
Sonstiges Ergebnis	282.000	-	113.382
Gesamtergebnis	282.000	-41.641.156	-41.527.774
Kapitalerhöhung	-	-	55.000.022
Transaktionskosten	-	-	-1.839.250
31. Dezember 2022	168.000	-114.061.367	130.981.569
Periodenfehlbetrag	-	-112.836.317	-112.836.317
Sonstiges Ergebnis	-656.078	-	-1.086.017
Gesamtergebnis	-656.077	-112.836.317	-113.922.335
Kapitalerhöhung	-	-	203.954
Transaktionskosten	-	-	0
31.Dezember 2023	-488.077	-226.897.684	17.263.186

¹ Verlustvorträge enthielten im letzten Jahr Posten die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden. Diese wurde im aktuellen Jahr korrigiert und werden in Sonstige Rücklagen ausgewiesen. Die Vorjahresdarstellung wurden dementsprechend angepasst.

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2023

A Allgemeine Grundlagen

A.1 Berichtendes Unternehmen

Die Sunfire GmbH ist ein Unternehmen mit Sitz in der Gasanstaltstraße 2, 01237 Dresden, Deutschland (Handelsregister Abteilung B Nr. 31154 des Amtsgerichtes Dresden). Der Konzernabschluss des Unternehmens umfasst das Mutterunternehmen und seine sechs Tochterunternehmen (nachfolgend "Sunfire" oder "Gruppe"). Die Sunfire GmbH ist das oberste Mutterunternehmen und stellt den Konzernabschluss für den größten und den kleinsten Kreis von Unternehmen auf.

Sunfire ist ein führendes Unternehmen im Bereich der Wasserstofftechnologien. Mit seinen Elektrolyselösungen befähigt Sunfire Industrieunternehmen, grünen Wasserstoff in großem Maßstab zu produzieren. Der Konzern entwickelt und produziert hocheffiziente Elektrolyseure im Industriemaßstab, die aus Strom, Wasserdampf und auch CO ₂ grünen Wasserstoff oder Synthesegas erzeugen. Diese Gase werden von der energieintensiven Chemie-, Kraftstoff- und Stahlindustrie zwingend benötigt, um ihre Geschäftsmodelle nachhaltig in Richtung Klimaneutralität zu transformieren.

Sunfire hat zwei Kerntechnologien in seinem Produktportfolio. Der Druckalkali-Elektrolyseur ist bereits kommerziell erhältlich und wird als eine der ausgereiftesten, zuverlässigsten und kosteneffizientesten Technologien auf dem Markt erhältlichen Elektrolyse-Technologien angesehen. Zusätzlich bietet Sunfire auch die neueste Generation der Elektrolyse-Technologien namens SOEC-Elektrolyse an. Diese innovative Technologie nutzt Abwärme aus industriellen Prozessen und benötigt dadurch bis zu 30 % weniger erneuerbaren Strom, um ein Kilogramm Wasserstoff zu erzeugen.

A.2 Grundlagen der Abschlusserstellung

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde in Anwendung von § 315e HGB in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards ("IFRS"), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt.

Der Konzernabschluss besteht aus der Konzern-Bilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und dem Anhang für das Geschäftsjahr 2023 sowie für die Vergleichsperiode 2022.

Die funktionale Währung des Konzernabschlusses ist Euro und stellt gleichzeitig die funktionale Währung des Mutterunternehmens der Sunfire GmbH dar. Beträge sind, soweit nicht anders vermerkt, in Euro (im Folgenden "EUR") angegeben. Aufgrund der Angabe in EUR kann es durch kaufmännische Rundung zu Rundungsdifferenzen kommen. In einigen Fällen ergeben solche gerundeten Beträge und Prozentangaben bei der Summierung möglicherweise nicht 100 % und Zwischensummen in Tabellen können durch die kaufmännische Rundung geringfügig von ungerundeten Werten in anderen Abschnitten des Konzernabschlusses abweichen.

In Bezug auf im Konzernabschluss enthaltene Finanzangaben bedeutet ein Strich (""), dass die betreffende Position nicht anwendbar ist, und eine Null ("0"), dass der jeweilige Wert auf Null gerundet wurde.

Der Konzernabschluss wurde am 31. Mai 2024 durch die Geschäftsführung der Sunfire GmbH aufgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben.

Der Konzernabschluss wurde auf Basis der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ("Going Concern") erstellt.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht werden im Unternehmensregister bekannt gemacht.

B Konsolidierungsgrundsätze und Konsolidierungskreis

B.1 Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten sind zu ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt zu bewerten. Die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile werden mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens verrechnet. Grundsätzlich werden Anteile anderer Gesellschafter entsprechend ihren Anteilen den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bewertet, wenn nichts Abweichendes bei der Beschreibung der Erwerbstransaktionen explizit dargestellt ist. Ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag, der aus der Gegenüberstellung des Kaufpreises und dem beizulegenden Zeitwert der Anteile anderer Gesellschafter mit den erworbenen identifizierten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten entsteht, wird unter den immateriellen Vermögenswerten als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

B.2 Konsolidierungskreis

B.2.1 Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die von der Sunfire GmbH beherrscht werden. Die Sunfire GmbH beherrscht ein Unternehmen, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Unternehmen zu beeinflussen. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung beginnt, bis zu dem Zeitpunkt enthalten, an dem die Beherrschung endet.

Bei der Erstellung des Abschlusses wurden im Rahmen der Konsolidierung alle konzerninternen Salden, Erträge und Aufwendungen sowie alle unrealisierten Gewinne und Verluste aus Transaktionen der einbezogenen Gesellschaften eliminiert.

B.2.2 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Die Beteiligungen der Sunfire GmbH an Finanzanlagen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, umfassen Anteile an assoziierten Unternehmen.

Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen die Sunfire GmbH einen maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung, in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik hat. Assoziierte Unternehmen werden zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt, welche die Transaktionskosten einschließen. Nach dem erstmaligen Ansatz enthält der Konzernabschluss den Anteil der Sunfire GmbH am Gewinn oder Verlust und am sonstigen Ergebnis bis zu dem Zeitpunkt, an dem der maßgebliche Einfluss oder die gemeinschaftliche Führung endet. Durch Verlustzuweisung und Wertminderungen kann es zu negativen Eigenkapitalwerten kommen, der Buchwert der at-Equity-Beteiligung kann jedoch nicht negativ werden. Dies wird fortlaufend überwacht.

B.3 Währungsumrechnung

B.3.1 Geschäftsvorfälle in Fremdwährung

Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden zum Kassakurs am Tag der Transaktion in die entsprechende funktionale Währung der Konzernunternehmen umgerechnet.

Monetäre Vermögenswerte und Schulden, die am Abschlussstichtag auf eine Fremdwährung lauten, werden zum Stichtagskurs in die funktionale Währung umgerechnet. Nicht monetäre Vermögenswerte und Schulden, die mit dem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden zu dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des Zeitwertes gültig ist. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Wechselkurs am Tag der Transaktion umgerechnet.

Währungsumrechnungsdifferenzen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst und innerhalb der anderen Erträge oder anderen Aufwendungen ausgewiesen.

B.3.2 Ausländische Geschäftsbetriebe

Vermögenswerte und Schulden aus ausländischen Geschäftsbetrieben, einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwertes und der Anpassungen an den beizulegenden Zeitwert, die beim Erwerb entstanden sind, werden mit dem Stichtagskurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet.

Erträge und Aufwendungen werden zu monatlichen Durchschnittskursen umgerechnet, wobei die praktischen Erleichterungen des IAS 21 angewendet werden.

Währungsumrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und in der Währungsumrechnungsrücklage im Eigenkapital ausgewiesen. Zum Zeitpunkt des Ausscheidens eines Tochterunternehmens aus dem Konsolidierungskreis werden die Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam aufgelöst.

B.4 Gegenstand der Konsolidierung

B.4.1 Veränderungen im Konsolidierungskreis

Mit Gesellschaftsvertrag vom 28. September 2021 hat die Sunfire GmbH die Sunfire Solingen GmbH als Alleingesellschafterin gegründet. Die Gesellschaft hat ein Stammkapital von TEUR 25. Am 9. Dezember 2021 haben die Sunfire GmbH und die Sunfire Solingen GmbH einen Vertrag zum Erwerb des Geschäftsbereichs Galvanik abgeschlossen. Die Sunfire GmbH hat die Beherrschung über den Geschäftsbereich Galvanisierung am 1. Januar 2022 erlangt (Erwerbszeitpunkt). In den im Erwerbszeitpunkt erworbenen identifizierbaren Vermögenswerten sind Inputs (Produktionsstandort, patentierte Technologie, Vorräte und Kundenbeziehungen), Produktionsprozesse und eine organisierte Belegschaft enthalten. Der Konzern folgert daher, dass die erworbenen Inputs und Prozesse zusammen wesentlich zur Fähigkeit beitragen, Erträge zu erwirtschaften. Der Konzern ist zu dem Schluss gekommen, dass die erworbene Gruppe ein Geschäftsbetrieb ist. Aufgrund der Beherrschung von Geschäftsbereich Galvanisierung von Solingen hat der Konzern die Möglichkeit, seinen Herstellungsprozess über den Zugang zu der patentierten Technologie von Solingen zu modernisieren und zu erweitern. In den zwölf Monaten bis zum 31. Dezember 2022 trug der Geschäftsbereich Galvanisierung Solingen Umsatzerlöse von TEUR 1.876 und einen Verlust von TEUR 2.846 bei.

Die übertragene Gegenleistung betrug TEUR 10.000 und wurde in Zahlungsmittel beglichen. Zum 31. Dezember 2021 hat die Sunfire GmbH noch keine Beherrschung über das Nettovermögen erlangt, so dass ein Ausweis des bereits gezahlten Kaufpreises unter sonstigen Vermögenswerten (TEUR 10.000) erfolgte.

Bei dem Konzern sind mit der Transaktion verbundene Kosten von TEUR 593 für Rechtsberatung und Due Diligence angefallen. Diese Kosten sind in den sonstigen Aufwendungen im Geschäftsjahr 2021 erfasst.

Zum Erwerbszeitpunkt erfolgte der Ansatz des Vermögens wie folgt:

Übernommene Vermögenswerte (in EUR)
Grundstück	1.075.560
Gebäude	2.717.440
Weiteres Sachanlagevermögen	396.000
Patent	50.000

Die beizulegenden Zeitwerte des erworbenen Grundstücks und des Gebäudes wurden anhand des Marktvergleichsverfahren ermittelt, bei dem Marktpreise für ähnliche Gegenstände berücksichtigt wurden. Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen sonstigen Sachanlagenvermögen wurde anhand der fortgeführten Wiederbeschaffungskosten ermittelt, bei den Anpassungen für eine physische Verschlechterung sowie funktionale Überholung und wirtschaftliche Veralterung berücksichtigt wurden. Lizenzpreisanalogiemethode und Residualwertmethode: Der beizulegende Zeitwert des Patents wurde anhand der Lizenzpreisanalogiemethode bestimmt. Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde infolge des Erwerbs wie folgt erfasst:

Übertragene Gegenleistung	10.000.000
Beizulegender Zeitwert der identifizierbaren Nettovermögenswerte	4.239.400
Goodwill	5.760.600

Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert hauptsächlich aus den Fähigkeiten und der fachlichen Qualifikation der Belegschaft von Solingen sowie den erwarteten Synergien aus der Eingliederung des Geschäftsbereichs in den bestehenden Konzern.

Am 10. August 2023 hat die Sunfire GmbH die Sunfire AG mit Sitz in Wien gegründet. Die Sunfire AG hat ein Grundkapital von TEUR 70 und ist eingeteilt in 70.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem auf die einzelnen Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1. Die Sunfire GmbH hat ein Viertel des Ausgabebetrags in Höhe von TEUR 70, somit TEUR 17,5 als Bareinlage eingebracht. Zum 31. Dezember 2023 hatte die Sunfire AG keine Geschäftstätigkeit.

Am 8. September 2023 hat die Sunfire GmbH die LK Fünfhunderteinundvierzigste Vermögensverwaltungs GmbH gekauft und in den gleichen Monaten in die Sunfire Vermögensverwaltungs GmbH umfirmiert. Der Kaufpreis betrug TEUR 27,8 und hat zum Zeitpunkt des Erwerbs TEUR 25 Grundkapital. Die Gesellschaft war nicht operative tätig und ist Kommanditist der Sunfire Business Services GmbH & Co. KG.

Am 14. November 2023 hat die Sunfire GmbH die Sunfire Business Services GmbH & Co. KG gegründet. Dabei ist die Sunfire GmbH der Komplementär und die Sunfire Vermögensverwaltungs GmbH der Kommanditist. Gegenstand des Unternehmens ist die Übernahme von administrativen Funktionen und Datenverarbeitung für die Sunfire Gruppe. Die Kommanditgesellschaft hat ein Festkapital von TEUR 10 und wurde vollständig von den Gesellschaftern eingezahlt.

B.4.2 Angaben zum Konsolidierungskreis

Im vorliegenden Konzernabschluss werden die Sunfire GmbH sowie die im Folgenden aufgeführten Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen, wobei die jeweiligen Kapitalanteile den Stimmrechtsanteilen entsprechen.

Kapitalanteil in %	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Sunfire Fuel Cells GmbH, Neubrandenburg, Deutschland	100,00	100,00
Sunfire Solingen GmbH, Solingen, Deutschland	100,00	100,00
Sunfire Switzerland SA, Monthey, Schweiz	100,00	100,00
Sunfire AG, Wien, Österreich	100,00	0,00
Sunfire Vermögensverwaltungs GmbH, Dresden, Deutschland	100,00	0,00
Sunfire Business Services GmbH & Co. KG gehalten durch die	1,00	0,00
Sunfire Vermögensverwaltungs GmbH, Dresden, Deutschland
Sunfire Business Services GmbH & Co. KG, Dresden, Deutschland	99,00	0,00

B.4.3 Assoziierte Unternehmen

In der nachfolgenden Tabelle wird die at-Equity Beteiligung der Sunfire GmbH an dem assoziierten Unternehmen aufgeführt.

Kapitalanteil in %	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Norsk e-fuel AS, Oslo, Norwegen	19,94	38,42

Die jeweiligen Kapitalanteile entsprechen den Stimmrechtsanteilen.

C Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

C.1 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die in den Konzernabschluss der Sunfire einbezogenen Konzernunternehmen sind für alle Berichtsperioden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der IFRS dargestellt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

C.1.2 Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu ihren Anschaffungskosten bewertet. Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden bei Erfüllung der Voraussetzungen von IAS 38 zu ihren Herstellungskosten aktiviert.

Immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer werden ab dem Zeitpunkt der Betriebsbereitschaft in der Regel linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer (zwischen 3 und 15 Jahren) abgeschrieben. Die geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag neu überprüft. Anpassungen werden nach Maßgabe der neuen Basis für die Bewertung vorgenommen. Die Buchwerte des Vermögenswertes werden an jedem Abschlussstichtag überprüft, um festzustellen, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt. Ist dies der Fall, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt.

Entwicklungsleistungen zur Verbesserung und Erweiterung im Zusammenhang mit selbst entwickelter Technologie werden aktiviert, sofern die Ansatzvoraussetzungen erfüllt sind. Aktivierte Entwicklungsleistungen werden über eine Laufzeit von drei bis sechs Jahren - nach erfolgter Aktivierung - abgeschrieben.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich im Zuge eines Werthaltigkeitstests auf einen etwaigen Wertminderungsbedarf überprüft. Weitere Überprüfungen werden durchgeführt, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen.

Der Wertminderungstest für den Geschäfts- oder Firmenwert und für die immaterielle Vermögenswerte erfolgt dabei auf Basis der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGEs) bzw. Gruppen von ZGEs. Der gesamte Bereich der "Elektrolyse" stellt vorliegend die relevante Gruppe von ZGEs dar, auf welcher eine Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- und Firmenwerts durchgeführt wird.

Ein Wertminderungsaufwand von immateriellen Vermögenswerten (inkl. Geschäfts- oder Firmenwert) wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts des Vermögenswertes erfasst. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes ist dabei der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem Nutzungswert.

Der erzielbare Betrag der immateriellen Vermögenswerte (inklusive Geschäfts- oder Firmenwert) wurde dabei auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten der Veräußerung bestimmt. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts die letzte beobachtbare Finanzierungsrunde bzw. Kapitalerhöhung zugrunde gelegt (prior sale of company stock method), was der Stufe 3 der Fair Value Hierarchie entspricht.

Zum 31. Dezember 2023 wurde für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts eine Discounted Cashflow-Bewertung vorgenommen. Dies entspricht der Stufe 3 der Fair Value Hierarchie. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags ist mit Schätzungen der Unternehmensleitung verbunden. Das auf Basis dieser Schätzungen prognostizierte Ergebnis wird zum Beispiel beeinflusst von einer erfolgreichen Weiterentwicklung der Alkaline und SOEC Elektrolyselösungen, der Volatilität auf den Kapitalmärkten, den Zinsentwicklungen, den Schwankungen der Wechselkurse oder der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung. Den Discounted Cashflow-Bewertungen zur Ermittlung des erzielbaren Betrags liegen grundsätzlich Zehn-Jahres-Planungen zugrunde, die auf Finanzprognosen aufbauen. Die Prognosen der Zahlungsströme berücksichtigen Erfahrungen der Vergangenheit und basieren auf der bestmöglichen Einschätzung künftiger Entwicklungen durch die Unternehmensleitung und entsprechen zugleich der allgemeinen Markterwartung. Zahlungsströme jenseits der Planungsperiode werden unter Anwendung individueller Wachstumsraten extrapoliert. Die wichtigsten Annahmen, auf denen die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts, abzüglich Veräußerungskosten, und des Nutzungswerts basiert, beinhalten geschätzte Wachstumsraten, Profitabilität sowie gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensätze. Diese Schätzungen sowie die zugrunde liegende Methodik können einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte haben.

Die geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Aufwendungen aus planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "Abschreibungen und Wertminderung" ausgewiesen.

Gewinne und Verluste aus Abgängen werden in der Position "Andere Erträge" bzw. "Andere Aufwendungen" erfasst.

C.1.3 Sachanlagevermögen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibung und kumulierter Wertminderungen bilanziert. Wertminderungen werden aufgelöst, wenn die Gründe dafür nicht mehr bestehen oder sich die Wertminderung verringert hat.

Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten umfassen den Erwerbspreis und sämtliche direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert zum Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

	Nutzungsdauer in Jahren
Grundstücke und Gebäude	5 - 50
Technische Anlagen und Maschinen	3 - 15
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 - 15

Die geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag neu überprüft. Anpassungen werden nach Maßgabe der neuen Basis für die Bewertung vorgenommen. Die Buchwerte des Sachanlagevermögens werden an jedem Abschlussstichtag überprüft, um festzustellen, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt. Ist dies der Fall, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt.

Aufwendungen aus linearer Abschreibung und Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als "Abschreibungen und Wertminderung" ausgewiesen.

Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten werden erfolgswirksam in der Position "Andere Erträge" bzw. "Andere Aufwendungen" erfasst.

C.1.4 Leasingverhältnisse

Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Um zu beurteilen, ob ein Vertrag das Recht zur Kontrolle eines identifizierten Vermögenswertes beinhaltet, legt der Konzern die Definition eines Leasingverhältnisses nach IFRS 16 zugrunde.

Als Leasingnehmer

Am Bereitstellungsdatum oder bei Änderung eines Vertrages, der eine Leasingkomponente enthält, ist das vertraglich vereinbarte Entgelt auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise aufzuteilen. Für alle Anlagenklassen hat der Konzern jedoch beschlossen, von einer Trennung der Nichtleasingkomponenten abzusehen und stattdessen Leasing- und Nichtleasingkomponenten als eine einzige Leasingkomponente zu bilanzieren.

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit entsprechen, angepasst um am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen, zuzüglich etwaiger anfänglicher direkter Kosten sowie der geschätzten Kosten zur Demontage oder Beseitigung des zugrundeliegenden Vermögenswertes oder zur Wiederherstellung des zugrundeliegenden Vermögenswertes bzw. des Standortes, an dem dieser sich befindet, abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize.

Geht das Eigentum an dem zugrundeliegenden Vermögenswert zum Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf den Leasingnehmer über oder ist in den Kosten des Nutzungsrechts berücksichtigt, dass der Leasingnehmer eine Kaufoption wahrnehmen wird, so schreibt der Konzern das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende der Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Vermögenswerts ab. Zusätzlich wird das Nutzungsrecht fortlaufend um Wertminderungen, sofern notwendig, berichtigt und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst.

Erstmalig wird die Leasingverbindlichkeit mit dem Barwert der am Bereitstellungsdatum noch nicht geleisteten Leasingzahlungen, abgezinst mit dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden Zinssatz oder, wenn sich dieser nicht ohne Weiteres bestimmen lässt, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz angesetzt.

Zur Ermittlung seines Grenzfremdkapitalzinssatzes zieht der Konzern eine auf Marktdaten basierende kreditrisikoäquivalente Zinsstrukturkurve heran, welche zudem noch für die verschiedenen Anlagenklassen angepasst wird.

Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen:

―	feste Zahlungen, einschließlich de facto festen Zahlungen
―	variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, erstmalig bewertet anhand des am Bereitstellungsdatum gültigen Indexes bzw. (Zins-)Satzes
―	Beträge, die aufgrund einer Restwertgarantie voraussichtlich zu zahlen sind, und
―	den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn der Konzern hinreichend sicher ist, diese auszuüben, Leasingzahlungen für eine Verlängerungsoption, wenn der Konzern hinreichend sicher ist, diese auszuüben, sowie Strafzahlungen für eine vorzeitige Kündigung des Leasingverhältnisses, es sei denn, der Konzern ist hinreichend sicher, nicht vorzeitig zu kündigen.

Die Leasingverbindlichkeit wird zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsmethode bewertet. Sie wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Index- oder (Zins-)Satzänderung verändern, wenn der Konzern seine Schätzung zu den voraussichtlichen Zahlungen im Rahmen einer Restwertgarantie anpasst oder wenn der Konzern seine Einschätzung über die Ausübung einer Kauf-, Verlängerungs- oder Kündigungsoption ändert. Bei einer solchen Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird eine entsprechende Anpassung des Buchwertes des Nutzungsrechtes vorgenommen bzw. wird diese erfolgswirksam vorgenommen, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechtes auf null verringert hat.

Die wesentlichen Leasingverhältnisse des Konzerns umfassen:

―	Gebäude und Stellplätze: mit Laufzeiten zwischen 1 und 5 Jahren
―	Fahrzeuge: mit Laufzeiten zwischen 1 und 4 Jahren
―	Technische Anlagen: mit Laufzeiten zwischen 1 bis 2 Jahren

Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen

Der Konzern hat beschlossen, Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen, sowie für kurzfristige Leasingverhältnisse nicht anzusetzen. Der Konzern erfasst die mit diesen Leasingverhältnissen in Zusammenhang stehenden Leasingzahlungen über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Aufwand.

Als Leasinggeber

Wenn der Konzern als Leasinggeber auftritt, stuft er bei Vertragsbeginn jedes Leasingverhältnis entweder als Finanzierungsleasing oder als Operating-Leasingverhältnis ein.

Zur Einstufung jedes Leasingverhältnisses nimmt der Konzern eine Gesamteinschätzung vor, ob das Leasingverhältnis im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an dem zugrundeliegenden Vermögenswert verbunden sind, überträgt. Wenn dies der Fall ist, wird das Leasingverhältnis als Finanzierungsleasing eingestuft; wenn nicht, ist es ein Operating-Leasingverhältnis. Im Rahmen dieser Beurteilung berücksichtigt der Konzern bestimmte Indikatoren, wie zum Beispiel, ob das Leasingverhältnis den überwiegenden Teil der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Vermögenswertes umfasst.

Als Leasinggeber tritt der Konzern überwiegend im Bereich Vermietung von Brennstoffzellen auf. Diese Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasing eingestuft, da im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen beim Leasinggeber verbleiben. Die korrespondierenden Leasingzahlungen aus diesen Operating-Leasingverhältnissen werden vom Konzern über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Ertrag erfasst.

C.1.5 Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt nach dem Verbrauchsfolgeverfahren gleitender Durchschnitt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind mit den Einzelkosten zuzüglich Gemeinkosten (Fertigungs- und Materialgemeinkosten) bewertet. Der Nettoveräußerungswert wird auf der Basis von angemessenen Abschlägen vom im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös nach Gängigkeit ermittelt.

C.1.6 Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei der einen Partei zu einem finanziellen Vermögenswert und bei der anderen Partei zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Gemäß IAS 32 und IFRS 9 umfassen Finanzinstrumente sowohl nicht derivative Finanzinstrumente wie Forderungen, Verbindlichkeiten und Aktien etc. als auch derivative Finanzinstrumente.

Ansatz und Erstbewertung

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgegebene Schuldinstrumente werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird. Marktübliche Käufe und Verkäufe von Finanzinstrumenten werden am Handelstag, d. h. an dem Tag, an dem die Unternehmen des Sunfire Konzerns die Verpflichtung zum Kauf des Vermögenswertes eingegangen sind, bilanziert. Marktübliche Käufe oder Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten im Rahmen eines Vertrags, dessen Bedingungen die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der üblicherweise durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Marktes festgelegt wird.

Finanzinstrumente werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Sofern Finanzinstrumente im Rahmen der Klassifizierung nicht in die Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" eingeordnet werden, erfolgt der Ansatz zum beizulegenden Zeitwert inklusive des Erwerbs oder der Emission direkt zurechenbarer Transaktionskosten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente werden zum Transaktionspreis bewertet.

Klassifizierung und Folgebewertung

Sunfire nimmt beim erstmaligen Ansatz von finanziellen Vermögenswerten eine Zuordnung in eine der nachfolgenden Bewertungskategorien vor: "zu fortgeführten Anschaffungskosten", "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert - Fremdkapital", "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert - Eigenkapital" sowie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert". Die Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte zu den Bewertungskategorien - mit Ausnahme von Eigenkapitalinstrumenten - erfolgt abhängig von dem identifizierten Geschäftsmodell, in dessen Rahmen die Vermögenswerte gehalten werden, sowie den Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme.

Finanzielle Vermögenswerte werden der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet, sofern diese im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung das Halten von Vermögenswerten ist und die Zahlungen ausschließlich nur Zins und Tilgung darstellen und an vorgegebenen Zeitpunkten erfolgen.

Die ansonsten mögliche Fair Value Option wird aktuell nicht ausgeübt.

Alle anderen finanziellen Vermögenswerte, die nicht "zu fortgeführten Anschaffungskosten" oder "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert - Fremdkapital" wie oben beschrieben klassifiziert werden, sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten.

Die Beurteilung des Geschäftsmodells erfolgt auf Portfolioebene der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und deren Zielsetzung. Der Konzern hat gegenwärtig das Geschäftsmodell "Halten" für die im Bestand befindlichen Finanzinstrumente identifiziert.

Finanzielle Vermögenswerte im Geschäftsmodell "Halten" und somit in der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" sind insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel sowie sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte.

Die Klassifizierung finanzieller Verbindlichkeiten erfolgt unabhängig von weiteren Kriterien grundsätzlich in die Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten". Sofern beim erstmaligen Ansatz bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, kann eine hiervon abweichende Bilanzierung vorgenommen werden. Neben der Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten kann auch eine Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfolgen. Hierbei sind Derivate immer erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, zudem besteht die Möglichkeit zur Ausübung der Option "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert". Derzeit wird diese Option nicht ausgeübt.

Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte basiert auf folgenden Bewertungskategorien:

"Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert":

Gewinne und Verluste sowie jegliche Zinserträge und Dividenden finanzieller Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

"Zu fortgeführten Anschaffungskosten":

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden anhand der Effektivzinsmethode bewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden um Wertberichtigungen gemindert. Zinserträge, Fremdwährungsgewinne und -verluste sowie Wertberichtigungen werden erfolgswirksam erfasst. Des Weiteren sind auch bei Ausbuchung entstehende Gewinne und Verluste erfolgswirksam zu erfassen.

"Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert - Fremdkapital":

Sonstige Schuldinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Mit der Effektivzinsmethode berechnete Zinserträge, Fremdwährungsgewinne und -verluste sowie Wertberichtigungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Andere Nettogewinne und -verluste sind im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Bei Ausbuchung werden aggregierte Gewinne und Verluste erfolgswirksam reklassifiziert. Im Geschäftsjahr lagen keine entsprechenden Sachverhalte vor.

"Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert - Eigenkapital":

Sonstige Eigenkapitalinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dividenden, die nicht eindeutig für einen Teil der Investitionskosten entschädigen, werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Andere Nettogewinne und -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst und dürfen nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden.

Die Folgebewertung finanzieller Verbindlichkeiten basiert auf folgenden Bewertungskategorien:

"Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert":

Gewinne und Verluste sowie jegliche Zinsaufwendungen finanzieller Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

"Zu fortgeführten Anschaffungskosten":

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden anhand der Effektivzinsmethode bewertet. Zinsaufwendungen sowie Fremdwährungsgewinne und -verluste werden erfolgswirksam erfasst. Des Weiteren werden auch bei Ausbuchung entstehende Gewinne und Verluste erfolgswirksam erfasst.

Eingebettete Derivate, die trennungspflichtig sind, werden von den jeweiligen Basisverträgen nach IFRS 9 separiert und als eigenständige Instrumente unter der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" geführt.

Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind derivative Finanzinstrumente.

Ausbuchung

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert erlöschen oder die Rechte auf den Erhalt der vertraglichen Zahlungsströme einer Transaktion, bei der im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf einen Dritten übertragen oder weder übertragen noch zurückbehalten werden und keine Kontrolle über den finanziellen Vermögenwert besteht.

Eine finanzielle Verbindlichkeit geht dann aus der Bilanz ab, wenn diese getilgt ist, das heißt, wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen beglichen oder aufgehoben sind, oder wenn die finanzielle Verbindlichkeit ausläuft. Bei Ausbuchung der finanziellen Verbindlichkeit wird die Differenz zwischen dem bisherigen Buchwert und der gezahlten Gegenleistung (einschließlich nicht zahlungswirksamer Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten) erfolgswirksam erfasst.

Sofern die Konditionen von bestehenden Finanzverbindlichkeiten wesentlich geändert werden, erfolgt eine Ausbuchung der bestehenden Finanzverbindlichkeit auf Basis der bisherigen Konditionen und eine Erfassung der Finanzverbindlichkeit auf Basis der geänderten Konditionen mit dem beizulegenden Zeitwert.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Vereinfachter Ansatz

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie vertraglichen Vermögenswerten kommt ein vereinfachter Ansatz zur Ermittlung der Wertminderung in Höhe des lebenslangen Kreditausfalls über die Restlaufzeit zur Anwendung. Der (Netto-)Buchwert dieser Instrumente stellt jeweils das maximale Kreditrisiko dar.

Liegen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen objektive Hinweise dafür vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäß den ursprünglich vereinbarten Rechnungskonditionen eingehen werden, wird eine Wertminderung unter Verwendung eines Wertminderungskontos (Rückstellung für Wertminderungen) vorgenommen. Eine Ausbuchung der Forderungen erfolgt, wenn sie als uneinbringlich eingestuft werden.

Als objektive Hinweise auf eine Wertminderung gelten beispielsweise signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Zahlungsausfälle und -verzüge, Herabsetzung der Kreditwürdigkeit, Insolvenz beziehungsweise andere Sanierungsverfahren des Schuldners. Eine Ausbuchung erfolgt, sofern rechtliche Beitreibungsmaßnahmen als überwiegend nicht erfolgreich eingeschätzt werden.

Ein Ausfallereignis sieht Sunfire darin, dass ein Vertragspartner seine vertraglichen Verpflichtungen in Bezug auf ein Finanzinstrument nicht erfüllen kann. Zu diesem Zeitpunkt liegt eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 100 % vor und es wird nicht länger mit einer Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gerechnet. Zudem erfolgt eine Abschreibung des Bestands, korrigiert um mögliche Sicherheiten. Weitere Angaben zu Ausfallereignissen werden in Abschnitt F.4 Risikomanagement im Bereich der Finanzinstrumente dargestellt.

Bei der Ermittlung der erwarteten Kreditausfälle sowie zur Beurteilung der Veränderung der relativen Ausfallwahrscheinlichkeit, berücksichtigt Sunfire neben zukunftsgerichteten makroökonomischen Faktoren auch schuldnerspezifische und branchenspezifische Eigenschaften. Weitere Angaben zur Ermittlung der erwarteten Kreditausfälle sowie zur Beurteilung der relativen Veränderung der Ausfallwahrscheinlichkeit erfolgen in Abschnitt F.4 Risikomanagement im Bereich der Finanzinstrumente.

Der Buchwert des Vermögenswertes wird unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos reduziert. Der Wertminderungsverlust wird ergebniswirksam erfasst.

Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in einer der folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste Wertberichtigung rückgängig gemacht. Dieser Vorgang darf zum Zeitpunkt der Wertaufholung jedoch nicht zu einem Buchwert des finanziellen Vermögenswertes führen, der den Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten, der sich ergeben hätte, wenn die Wertminderung nicht erfasst worden wäre, übersteigt. Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst.

Hybride Finanzinstrumente

Bei den von dem Konzern ausgegebenen hybriden Finanzinstrumenten handelt es sich um auf Euro lautende Wandelschuldverschreibungen, die in Anteile umgewandelt werden können. Die Anzahl der auszugebenden Aktien ist nicht festgelegt.

Die eingebetteten Derivate werden von der Basisverbindlichkeit getrennt und separat bilanziert, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. In diesem Fall wird die Basisverbindlichkeit von hybriden Finanzinstrumenten zunächst mit dem Restbetrag nach Abtrennung der eingebetteten Derivate angesetzt. Alle direkt zurechenbaren Transaktionskosten werden der Basisverbindlichkeit zugerechnet.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird die Basisverbindlichkeit zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Die vom Basisvertrag getrennten eingebetteten Derivate werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die mit der Basisverbindlichkeit verbundenen Zinsen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

C.1.7 Nicht fortgeführte Aktivitäten und langfristige zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Nicht fortgeführte Aktivitäten werden ausgewiesen, sobald ein Unternehmensbestandteil als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird oder bereits abgegangen ist und der Unternehmensbestandteil einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt sowie Teil eines abgestimmten Gesamtplans zur Veräußerung ist. Sunfire klassifiziert einen langfristigen Vermögenswert (oder eine Veräußerungsgruppe) als zur Veräußerung gehalten, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, werden nicht mehr abgeschrieben. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und in der Konzern-Kapitalflussrechnung werden nicht fortgeführte Aktivitäten separat von den fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen; Vorjahre werden auf vergleichbarer Basis dargestellt. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts, abzüglich Veräußerungskosten, unterliegt Schätzungen und Annahmen, die mit Unsicherheit verbunden sein können.

C.1.8 Leistungen an Arbeitnehmer

Leistungen an Arbeitnehmer umfassen neben kurzfristig fällig werdenden Leistungen auch Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, andere langfristig fällig werdende Leistungen sowie Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden in Abhängigkeit von ihrem wirtschaftlichen Gehalt, das sich aus den grundlegenden Leistungsbedingungen und Voraussetzungen des Planes ergibt, entweder als leistungsorientierte oder als beitragsorientierte Pläne klassifiziert.

Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer

Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer werden in der Periode als Aufwand verbucht, in welcher die Leistung erbracht wird. Es wird eine Verbindlichkeit für den voraussichtlich zu zahlenden Betrag erfasst, wenn Sunfire aufgrund der in der Vergangenheit vom Arbeitnehmer erbrachten Arbeitsleistung gegenwärtig eine rechtliche oder faktische Verpflichtung haben, diesen Betrag zu zahlen, und die Höhe der Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann.

Beitragsorientierte Pläne

Beitragsorientierte Pläne sind Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, bei denen ein Unternehmen festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einheit (z. B. einen Fonds) entrichtet und weder rechtlich noch faktisch zur Zahlung darüber hinausgehender Beiträge verpflichtet ist, wenn der Fonds nicht über ausreichende Vermögenswerte verfügt, um alle Leistungen an Arbeitnehmer in Bezug auf Arbeitsleistungen der Arbeitnehmer in der aktuellen Berichtsperiode und früheren Perioden zu erbringen. Die Rentenversicherung stellt einen solchen beitragsorientierten Plan dar. Die Erfassung der Beträge erfolgt im Personalaufwand.

Leistungsorientierte Pläne

Leistungsorientierte Pensionspläne sind Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die nicht unter die Definition der beitragsorientierten Pläne fallen, d. h. aufgrund derer die jeweiligen Unternehmen zur Zahlung der zugesagten Leistungen an derzeitige und ehemalige Arbeitnehmer verpflichtet sind.

Die Bewertung der leistungsorientierten Pläne erfolgt auf Basis der Anwartschaftsbarwertmethode, der verschiedenen Annahmen und Erwartungen bezüglich des zukünftigen Anstiegs der Gehälter und Pensionszahlungen sowie der Fluktuations- und Sterberate zugrunde liegen. Die Verpflichtungen werden jährlich durch unabhängige qualifizierte Versicherungsmathematiker berechnet. Die Ansammlung der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird im Personalaufwand, im Zinsaufwand und im sonstigen Aufwand erfasst.

Sofern für die leistungsorientierten Pläne ein Planvermögen besteht, das ausschließlich der Absicherung der Pensionsleistungen dient, wird dieses Planvermögen mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet und mit dem Wert der Pensionsrückstellungen auf Basis der Anwartschaftsbarwertmethode saldiert ausgewiesen. Unsaldiertes Vermögen wird als sonstige finanzielle Forderung ausgewiesen.

Die Gewinne und Verluste aus der Veränderung von versicherungsmathematischen Annahmen sowie die Differenz zwischen den typisierten Zinssätzen auf das Planvermögen und den tatsächlichen Zinsen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Altersteilzeitvereinbarungen

Mitarbeitern einiger Gesellschaften werden in bestimmten Fällen Altersteilzeitvereinbarungen angeboten. Die Bewertung derartiger Rückstellungen erfolgt zum Barwert unter Berücksichtigung von Ansprüchen der Mitarbeiter aus deren absolvierter Dienstzeit.

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden dann als Aufwand erfasst, wenn Sunfire das Angebot solcher Leistungen nicht mehr zurückziehen könnte. Die Leistungen werden abgezinst, wenn erwartet wird, dass sie nicht innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag vollständig erfüllt werden.

C.1.9 Anteilsbasierte Vergütung

Der beizulegende Zeitwert des Betrags, der an die Arbeitnehmer im Hinblick auf Wertsteigerungsrechte zu zahlen ist, die bar beglichen werden, wird als Aufwand mit einer entsprechenden Erhöhung der Schulden über den Zeitraum erfasst, in dem die Arbeitnehmer einen uneingeschränkten Anspruch auf diese Zahlungen erwerben. Die Schuld wird an jedem Abschlussstichtag sowie am Erfüllungstag basierend auf dem beilzulegenden Zeitwert der Wertsteigerungsrechte neu bewertet. Alle Änderungen der Schuld werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

C.1.10 Sonstige Rückstellungen

Eine Rückstellung wird angesetzt, wenn aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist.

Wenn erwartet wird, dass die zur Erfüllung einer zurückgestellten Verpflichtung erforderlichen Ausgaben ganz oder teilweise zurückerstattet werden, wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Ist der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich, werden Rückstellungen durch Abzinsung der voraussichtlichen künftigen Cashflows zu einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, der die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt und, sofern erforderlich, die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt.

C.1.11 Erfassung von Umsatzerlösen

Herstellung von Anlagen

Sunfire erhält von seinen Kunden Aufträge zum Bau von Elektrolyseanlagen (basierend auf Alkali- bzw. SOEC-Technologie), die Wasserstoff, Sauerstoff und synthetisches Methan produzieren. Die Leistungskomponenten dieser Aufträge umfassen die Planung, Herstellung und Montage einer Elektrolyseur-Einheit mit sämtlichen erforderlichen Hilfsmitteln und Materialien. Die Dauer der Anlagenerrichtung hängt von der Größe und Komplexität der Anlage ab und kann mehrere Monate bis hin zu Jahren in Anspruch nehmen.

Als Gegenleistung für die Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen werden zwischen Sunfire und dem Kunden Pauschalfestpreise vereinbart. Die Pauschalfestpreise sind teilweise an die Entwicklung von Rohstoffpreisen gekoppelt und können sich bei wesentlichen Preissteigerungen am Rohstoffmarkt erhöhen. Diese Preise werden vom Kunden in Raten nach dem Erreichen bestimmter vertraglich festgelegter Meilensteine gezahlt. Die Erfassung der Erlöse erfolgt über einen bestimmten Zeitraum nach der Cost-to-cost-Methode. Die damit verbundenen Kosten werden bei Anfall im Gewinn oder Verlust erfasst. Erhaltene Vorauszahlungen werden in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. Vertragsvermögenswerte werden zum Transaktionspreis unter Beachtung des Leistungsfortschritts bewertet.

Verkauf von Komponenten

Sunfire bietet seinen Kunden Komponenten für Wasserstoffanlagen sowie Brennstoffzellenmodule (Stacks) und Leistungselektronik an. Die Preisgestaltung basiert auf einem festen Preis, der von der Anzahl der enthaltenen Stacks und Brennstoffzellen abhängt. Kunden leisten eine Anzahlung in der Regel vor der Auslieferung der Komponenten, und der restliche Kaufpreis wird bei Lieferung der Komponenten gezahlt.

Die Erlöse aus dem Verkauf von Komponenten werden erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die spezifischen Komponenten übertragen wird, was in der Regel mit der Auslieferung der Komponenten erfolgt. Dies entspricht dem Zeitpunkt, an dem die Leistungsverpflichtung erfüllt wird.

Galvanisierung

Ein Tochterunternehmen in Solingen bietet Galvanisierungsleistungen an Kunden an. Dabei werden die Materialien der Kunden metallisch beschichtet. In der Regel werden mit den Kunden Werkverträge vereinbart. Die Erlöse aus Galvanisierungsleistungen werden erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Dienstleitung übertragen wird, was in der Regel mit Fertigstellung des Auftrags erfolgt. Dies entspricht der zeitpunktbezogenen Erfüllung der Leistungsverpflichtung. Die Erfassung der Erlöse erfolgt zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Galvanisierung. Die damit verbundenen Kosten werden bei Anfall im Gewinn oder Verlust erfasst.

Als Vergütung für die vertraglichen Leistungsverpflichtung werden Festpreise vereinbart, die durch den Kunden nach Auftragserfüllung in Rechnung gestellt und von diesem zu entrichten sind.

Sonstige Dienstleistungen

Zu den weiteren Dienstleistungen der Sunfire zählen u.a. Wartung, Instandhaltung und der Betrieb installierter Anlagen.

Der Betrieb der Anlage erfolgt gemäß einer festgelegten Anzahl von Betriebsstunden, die innerhalb eines begrenzten Monatszeitraums erbracht werden müssen. Dabei handelt es sich um eine Dienstleistung, bei der die Kontrolle schrittweise übertragen wird. Der Umsatz wird daher über einen bestimmten Zeitraum hinweg realisiert. Da die Anzahl der geleisteten Betriebsstunden pro Monat variieren kann, wird die Umsatzrealisierung entsprechend der Anzahl der abgeschlossenen Betriebsstunden durchgeführt.

Bei der Wartung und Instandhaltung der Anlagen handelt es sich um eine Stand-Ready-Obligation, sodass der Umsatz linear über den Zeitraum realisiert wird.

Vermietung von Brennstoffzellen

Sunfire bietet neben dem Verkauf von Stacks auch die kurzfristige Vermietung von Brennstoffzellensystemen an. In diesem Fall wird vertraglich festgelegt, für welchen Zeitraum Sunfire die Anlagen zur Verfügung stellt, bevor diese zurückgegeben werden.

Grundsätzlich basiert jeder Vertragsabschluss auf einem Angebot und einer Auftragsbestätigung. Es ist üblich, dass Verträge über einige Tage bis zu einigen Monate laufen, bei denen Sunfire als Leasinggeber auftritt. Zu Details wird auf die Ausführungen unter C.1.4 Leasingverhältnisse verwiesen.

C.1.12 Ertragsteuern

Laufende Ertragsteuern

Tatsächliche Steueransprüche und -verbindlichkeiten aus Ertragsteuern werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird, sie werden nicht abgezinst. Der Berechnung des jeweiligen Betrags liegen die zum Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten Steuersätze und gesetzlichen Regelungen zugrunde.

Tatsächliche Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital verbucht werden, werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst. Das Management beurteilt regelmäßig einzelne Steuersachverhalte dahingehend, ob in Anbetracht geltender steuerlicher Vorschriften ein Interpretationsspielraum vorhanden ist. Bei Bedarf werden Steuerrückstellungen angesetzt.

Latente Steuern

Latente Steueransprüche und -schulden werden unter Anwendung der Liability-Methode grundsätzlich für alle temporären Differenzen zwischen dem Wert der Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten, der für steuerliche Zwecke angesetzt wird, und dem Buchwert nach IFRS berücksichtigt.

Latente Steuerschulden für temporäre Differenzen werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, ausgenommen latente Steuerschulden aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, und die zum Zeitpunkt der Transaktion nicht das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst hat. Ebenfalls nicht angesetzt werden latente Steuerschulden aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an gemeinsamen Vereinbarungen stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.

Latente Steueransprüche für abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass das jeweilige Steuersubjekt (Unternehmen) ausreichendes zu versteuerndes Einkommen erzielen wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und noch nicht genutzte steuerliche Verluste verwendet werden können. Davon ausgenommen sind latente Steueransprüche aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entstehen, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst hat. Gleiches gilt für latente Steueransprüche aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an gemeinsamen Vereinbarungen stehen, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden oder kein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können.

Die Werthaltigkeit latenter Steueransprüche wird für das jeweilige Steuersubjekt (Unternehmen) durch zukünftig generiertes steuerpflichtiges Einkommen bestimmt und jährlich überprüft. Ist es nicht wahrscheinlich, dass in der Zukunft ausreichend steuerpflichtiges Einkommen erzielt wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann, wird eine Ansatzkorrektur der aktiven latenten Steuern in entsprechender Höhe vorgenommen.

Das Management überprüft regelmäßig die Positionen in den Steuererklärungen im Hinblick auf Situationen, bei denen das geltende Steuerrecht verschiedene Auslegungen zulässt und überlegt, ob es wahrscheinlich erscheint, dass die Steuerbehörde eine unsichere steuerliche Behandlung akzeptieren wird. Der Konzern bewertet die Auswirkung der Unsicherheit aus unsicheren steuerlichen Behandlungen entweder mit dem wahrscheinlichsten Betrag oder dem Erwartungswert - je nachdem, welche Methode sich besser zur Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit eignet.

Latente Steueransprüche und -schulden sind anhand der Steuersätze bewertet, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuervorschriften) verwendet, die am Abschlussstichtag gültig oder gesetzlich angekündigt sind. Latente Steueransprüche und -schulden werden nicht abgezinst.

Bestehende latente Steueransprüche und -schulden werden unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen. Werden Veränderungen von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital ausgewiesen, wird die Veränderung der entsprechenden latenten Steueransprüche oder -schulden ebenfalls im sonstigen Ergebnis oder gesondert im Eigenkapital erfasst.

Latente Steueransprüche und -schulden werden nur dann saldiert, wenn der Konzern ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und sich die latenten Steueransprüche und - schulden auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde entweder für dasselbe Steuersubjekt oder für unterschiedliche Steuersubjekte erhoben werden, die beabsichtigen, in jeder künftigen Periode, in der die Ablösung oder Realisierung erheblicher Beträge an latenten Steuerschulden bzw. -ansprüchen zu erwarten ist, entweder den Ausgleich der tatsächlichen Steuerschulden und Erstattungsansprüche auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung der Ansprüche die Verpflichtungen abzulösen.

C.1.13 Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand in Bezug auf Vermögenswerte werden zunächst als Sonderposten klassifiziert und zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass sie gewährt werden und der Konzern die mit der Zuwendung verbundenen Bedingungen erfüllen wird. Anschließend werden diese Zuwendungen der öffentlichen Hand, die mit einem Erwerb von Vermögenswerten zusammenhängen planmäßig über den Zeitraum der Nutzungsdauer des Vermögenswertes als sonstige Erträge im Gewinn oder Verlust erfasst.

Zuwendungen, die den Konzern für angefallene Aufwendungen kompensieren, werden planmäßig in den Zeiträumen, in denen die Aufwendungen erfasst werden, als sonstige Erträge im Gewinn oder Verlust erfasst, es sei denn, die Zuwendungsbedingungen werden erst erfüllt, nachdem die zugehörigen Aufwendungen angesetzt wurden. In diesem Fall wird die Zuwendung in der Periode erfasst, in der der Anspruch entsteht.

C.1.14 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach IFRS 13

Sunfire bewertet die eingebetteten derivativen Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert. Das eingesetzte Bewertungsmodell basiert auf einer Berechnung des beizulegenden Zeitwertes auf Basis von unterschiedlichen Zinsstrukturkurven und unterstellten Entscheidungsbäumen zur Berücksichtigung verschiedener Szenarien. Für detaillierte Ausführungen verweisen wir auf F.4 Risikomanagement im Bereich der Finanzinstrumente.

Darüber hinaus wird der beizulegende Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, in Abschnitt F.4 Risikomanagement im Bereich der Finanzinstrumente ausgewiesen.

Die allgemeine Verantwortung für die Überwachung aller wesentlichen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert, einschließlich der Inputfaktoren für Level 3 zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts, trägt direkt die Finanz- und Buchhaltungsabteilung der aufstellenden Gesellschaft, die direkt an die Geschäftsführung berichtet. Das Management der Sunfire führt eine regelmäßige Überprüfung der wesentlichen Inputfaktoren sowie Bewertungsparameter durch. Wenn Informationen von Dritten, beispielsweise Preisnotierungen von Kursinformationsdiensten, zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet werden, prüft das Management die von den Dritten erlangten Nachweise hinsichtlich der Übereinstimmung dieser Bewertungen mit den Anforderungen der IFRS, einschließlich der Stufe in der Fair-Value-Hierarchie, in der diese Bewertungen einzuordnen sind.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit verwendet Sunfire soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts verwendeten Inputfaktoren werden entsprechend dem eingesetzten Bewertungsverfahren in unterschiedliche Stufen ("Levels") der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet:

―	Level 1: Preisnotierungen (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.
―	Level 2: Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten Preisnotierungen handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (d. h. als Preis) oder indirekt (d. h. als Ableitung von Preisen) beobachten lassen.
―	Level 3: nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierende Inputfaktoren für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit.

Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist. Sofern Transfers zwischen einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie stattfinden, werden diese als am Ende der Berichtsperiode eingetreten beurteilt.

C.2 Wesentliche Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen

Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert Beurteilungen, Schätzungen und Annahmen, die einen direkten Einfluss auf die Anwendung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden haben. Auch die ausgewiesenen Beträge der Vermögenswerte und Schulden, der Ausweis von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten am Bilanzstichtag sowie die ausgewiesenen Umsatzerlöse und Aufwendungen während der Berichtsperiode sind betroffen. Obwohl das Management diese Schätzungen nach bestem Wissen unter Berücksichtigung aktueller Ergebnisse vornimmt, können die tatsächlichen Ergebnisse von diesen Schätzungen abweichen.

Schätzungen und zugrundeliegende Annahmen werden laufend überprüft. Überarbeitungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.

Nachstehend erfolgt eine Erläuterung der wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen und anderer entscheidender Faktoren von Schätzungsunsicherheiten zum Bilanzstichtag, von denen ein wesentliches Risiko erheblicher Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im kommenden Geschäftsjahr ausgeht. Die Buchwerte sind in der Bilanz oder in den weiteren Erläuterungen zu den entsprechenden Vermögenswerten und Verbindlichkeiten dargestellt.

Erfassung der Umsatzerlöse

Herstellung der Anlagen

Die Umsatzerlöse werden über einen bestimmten Zeitraum erfasst. Der Leistungsfortschritt wird auf Basis der Cost-to-cost-Methode ermittelt, weil der Kunde die Verfügungsgewalt über die unfertigen Erzeugnisse erhält, während die auftragsbezogenen Anlagen hergestellt werden, und die Kostenmethode die Umwandlung der unfertigen Erzeugnisse zutreffend wiedergibt. Der Leistungsfortschritt basiert zum Teil auf Schätzungen. Diese wesentlichen Schätzungen umfassen die geschätzten Gesamtkosten, die geschätzten Gesamterlöse, die Vertragsrisiken, einschließlich technischer, politischer und regulatorischer Risiken, politische und behördliche Risiken, Risiken aufgrund von Einschränkungen in der Lieferkette und andere Einschätzungen. Nach der Cost-to-cost-Methode können Änderungen der Schätzungen zu einer Erhöhung oder Verringerung der Erlöse führen.

Darüber hinaus muss Sunfire einschätzen, ob der Vertrag voraussichtlich fortgesetzt wird oder ob er gekündigt wird. Bei der Beurteilung, ob die Fortsetzung oder die Beendigung eines Vertrags das wahrscheinlichste Szenario ist, werden alle relevanten Fakten und Umstände des Vertrags berücksichtigt.

Sonstige Dienstleitungen

Sonstige Dienstleistungen erfassen grundsätzlich Wartungs- und andere Services wie z.B. Betrieb der Anlagen. Die Umsatzerlöse werden linear über die Zeit oder, wenn der Leistungsverlauf von der oder, wenn der Leistungsverlauf nicht linear ist, nach Maßgabe der erbrachten Leistungen, d. h. nach der oben beschriebenen Cost-to-cost-Methode.

Bestimmung der Zeitwerte der anteilsbasierten Vergütung nach IFRS 2

Die Bilanzierung von anteilsbasierten Vergütungen erfordert die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts zu jedem Berichtszeitpunkt. Da das Unternehmen derzeit nicht börsennotiert ist, wird bei der Ermittlung des am besten geeigneten Ansatzes zur Bewertung der Optionen unter Berücksichtigung des Entwicklungsstadiums des Unternehmens und der Bedingungen der einzelnen Optionen ein erhebliches Maß an Ermessen angewandt. Die beizulegenden Zeitwerte der Optionen werden in der Regel aus der Anwendung der Black-Scholes-Formel abgeleitet.

C.3 Neue Standards, die noch nicht angewendet werden

Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen neuen oder geänderten Standards (IAS/IFRS) und Interpretationen (IFRIC), die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind, für welche Sunfire keine frühzeitige Anwendung plant. Soweit nicht anders angegeben, werden die Auswirkungen auf den Konzernabschluss derzeit geprüft. Die Übersicht gliedert sich in bereits in EU-Recht übernommene Vorschriften und noch nicht in EU-Recht übernommene Vorschriften. Die Anwendungspflicht bezieht sich auf das Inkrafttreten gemäß EU-Endorsement, soweit nicht anders vermerkt:

Standard/ Interpretationen		Anwendungspflicht ¹
Änderungen an IAS 1	Klassifizierung von Schulden als kurzfristig oder langfristig	1. Januar 2024
Änderungen an IFRS 16	Anforderungen an "Sale and Leaseback" Transaktionen	1. Januar 2024 ²
Änderungen an IAS 7 und IFRS 7	Lieferkettenfinanzierung	1. Januar 2024 ²
Änderungen an IFRS 10	Übertragung von Vermögensgegenständen zwischen Investoren und Associate/Joint Ventures	ausstehend
Änderungen an IAS 28	Erstanwendungszeitpunkt	ausstehend
Änderungen an IFRS 16	Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-Leaseback-Transaktion	1. Januar 2024
Änderung an IAS 7	Kapitalflussrechnungen und Finanzinstrumente	1. Januar 2024 ²
Änderung an IAS 21	Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse	1. Januar 2025 ²

Es wird nicht erwartet, dass die IFRS-Änderungen einen wesentlichen Einfluss auf die Finanzberichterstattung von Sunfire haben werden.

D Angaben zur Bilanz

D.1 Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte

	Anschaffungskosten
	01.01.2023	Zugänge	Umbuchung
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Geschäfts- oder Firmenwert	14.677.560	39.050	-
2. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.471.500	702.398	-183.883
3. Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung	24.743.419	12.153.017	49.600
Zwischensumme	43.892.480	12.894.465	-134.283
II. Sachanlagevermögen
1. Grundstücke und Gebäude	11.774.054	3.331.270	28.595
(davon Nutzungsrechte)	1.478.587	1.869.510	-
2. Technische Anlagen und Maschinen	13.096.800	5.022.031	4.709.399
(davon Nutzungsrechte)	-	39.002	-
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.938.405	5.953.489	1.419.306
(davon Nutzungsrechte)	225.667	213.479	-
4. Anlagen im Bau	12.202.568	14.251.883	-6.023.016
Zwischensumme	44.011.828	28.558.673	134.283
Gesamt	87.904.308	41.453.138	-

	Anschaffungskosten
	Abgänge ¹	Währungseffekte	31.12.2023
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Geschäfts- oder Firmenwert	-	-	14.716.610
2. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-5.662	-	4.984.353
3. Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung	-7.119	-	36.938.918
Zwischensumme	-12.781	-	56.639.881
II. Sachanlagevermögen
1. Grundstücke und Gebäude	-1.390.133	27.532	13.771.319
(davon Nutzungsrechte)	-872.959	27.532	2.502.670
2. Technische Anlagen und Maschinen	-445.549	-	22.382.680
(davon Nutzungsrechte)	-88.445	-	-49.443
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-1.833.492	107.006	12.584.714
(davon Nutzungsrechte)	-22.023	-	417.123
4. Anlagen im Bau	-1.135.827	-	19.295.608
Zwischensumme	-4.805.001	134.538	68.034.321
Gesamt	-4.817.781	134.538	124.674.201

	Aufgelaufene Abschreibungen
	01.01.2023	Zugänge	Abgänge	Währungseffekte	31.12.2023
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Geschäfts- oder Firmenwert	-	-	-	-	-
2. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-3.635.797	-293.836	-	-	-3.929.633
3. Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung	-	-	-	-	-
Zwischensumme	-3.635.797	-293.836	-	-	-3.929.633
II. Sachanlagevermögen
1. Grundstücke und Gebäude	-2.277.796	-1.060.682	631.192	-907	-2.708.194
(davon Nutzungsrechte)	-627.386	-812.564	656.923	-907	-783.934
2. Technische Anlagen und Maschinen	-3.910.758	-4.464.872	95.589	-	-8.280.042
(davon Nutzungsrechte)	-	-29.734	88.445	-	58.711
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-3.433.152	-2.411.757	841.859	-12.324	-5.015.373
(davon Nutzungsrechte)	-130.610	-105.673	22.023	-	-214.261
4. Anlagen im Bau	-	-	-	-	-
Zwischensumme	-9.621.707	-7.937.311	1.568.640	-13.231	-16.003.609
Gesamt	-13.257.504	-8.231.147	1.568.640	-13.231	-19.933.242

	Nettobuchwerte
	31.12.2023	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Geschäfts- oder Firmenwert	14.716.610	14.677.560
2. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.054.720	835.704
3. Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung	36.938.918	24.743.419
Zwischensumme	52.710.248	40.256.683
II. Sachanlagevermögen
1. Grundstücke und Gebäude	11.063.125	9.496.258
(davon Nutzungsrechte)	1.718.736	851.201
2. Technische Anlagen und Maschinen	14.102.639	9.186.042
(davon Nutzungsrechte)	9.268	-
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.569.340	3.505.253
(davon Nutzungsrechte)	202.862	95.057
4. Anlagen im Bau	19.295.608	12.202.568
Zwischensumme	52.030.712	34.390.120
Gesamt	104.740.960	74.646.803

	Anschaffungskosten
	01.01.2022	Zugänge ¹	Abgänge
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Geschäfts- oder Firmenwert	8.916.560	5.761.000	-
2. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.716.228	755.273	-
3. Geleistete Anzahlungen und immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung	11.044.211	13.799.671	-100.463
Zwischensumme	23.676.998	20.315.944	-100.463
II. Sachanlagevermögen
1. Grundstücke und Gebäude	4.857.344	6.901.359	-
(davon Nutzungsrechte)	828.691	634.545	-
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.948.406	6.221.855	-73.461
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.477.003	3.470.626	-9.223
(davon Nutzungsrechte)	176.838	48.829	-
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau2	3.929.014	8.273.554	-
Zwischensumme	19.211.768	24.867.394	-82.684
Gesamt	42.888.766	45.183.338	-183.147

	Anschaffungskosten
	Währungseffekte	31.12.2022	01.01.2022
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Geschäfts- oder Firmenwert	-	14.677.560	-
2. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-	4.471.500	-3.385.971
3. Geleistete Anzahlungen und immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung	-	24.743.419	-
Zwischensumme	-	43.892.480	-3.385.971
II. Sachanlagevermögen
1. Grundstücke und Gebäude	15.351	11.774.054	-1.671.531
(davon Nutzungsrechte)	15.351	1.478.587	-247.469
2. Technische Anlagen und Maschinen	-	13.096.800	-3.142.582
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-	6.938.405	-2.179.924
(davon Nutzungsrechte)	-	225.667	-53.767
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau2	-	12.202.568	-
Zwischensumme	15.351	44.011.828	-6.994.037
Gesamt	15.351	87.904.308	-10.380.008

	Aufgelaufene Abschreibungen
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Währungseffekte	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Geschäfts- oder Firmenwert	-	-	-	-	-
2. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-3.385.971	-249.826	-	-	-3.635.797
3. Geleistete Anzahlungen und immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung	-	-	-	-	-
Zwischensumme	-3.385.971	-249.826	-	-	-3.635.797
II. Sachanlagevermögen
1. Grundstücke und Gebäude	-1.671.531	-605.365	-	-901	-2.277.796
(davon Nutzungsrechte)	-247.469	-379.016	-	-901	-627.386
2. Technische Anlagen und Maschinen	-3.142.582	-831.156	62.979	-	-3.910.758
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-2.179.924	-1.255.387	9.223	-7.065	-3.433.152
(davon Nutzungsrechte)	-53.767	-76.843	-	-	-130.610
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau2	-	-	-	-	-
Zwischensumme	-6.994.037	-2.691.907	72.203	-7.966	-9.621.707
Gesamt	-10.380.008	-2.941.733	72.203	-7.966	-13.257.504

	Nettobuchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Geschäfts- oder Firmenwert	14.677.560	8.916.560
2. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	835.704	330.256
3. Geleistete Anzahlungen und immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung	24.743.419	11.044.211
Zwischensumme	40.256.683	20.291.027
II. Sachanlagevermögen
1. Grundstücke und Gebäude	9.496.258	3.185.813
(davon Nutzungsrechte)	851.201	581.222
2. Technische Anlagen und Maschinen	9.186.042	3.805.824
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.505.253	1.297.079
(davon Nutzungsrechte)	95.057	123.071
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau2	12.202.568	3.929.014
Zwischensumme	34.390.121	12.217.730
Gesamt	74.646.803	32.508.757

¹ In den Zugängen sind Zugänge bei Geschäfts- und Firmenwert von 5.761.000 EUR, bei entgeltlich erworbenen Konzessionen von 50.000 EUR sowie bei Grundstücken und 2 Gebäuden von 4.189.000 EUR aus der Übernahme des Geschäftsbetriebs in Solingen enthalten.

² In den Zugängen sind die geleisteten Anzahlungen von EUR 109.478 enthalten.

Der Anstieg des Sachanlagevermögens in beiden Geschäftsjahren ist auf den Ausbau der Geschäftstätigkeit des Konzerns zurückzuführen.

Immaterielle Vermögenswerte

Im Geschäftsjahr 2023 wurden TEUR 12.153 (2022: TEUR 13.800) für interne Projekte als Entwicklungsleistung aktiviert. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Entwicklungen im Hinblick auf die SOEC-Technologie (TEUR 9.772, 2022: TEUR 13.105) und den Bereich Alkaline (TEUR 2.381, 2022: TEUR 695). Dadurch, dass diese Vermögenswerte sich noch in Entwicklung befinden, erfolgt keine Abschreibung. Gleichwohl wurden die aktivierten Entwicklungen der jährlich geforderten Werthaltigkeitsüberprüfung unterzogen, aus der sich keine Wertminderung ergab.

Wertminderungstest des Geschäfts- oder Firmenwertes

Der jährliche Wertminderungstest auf den Geschäfts- oder Firmenwert wurde jeweils zum 31. Dezember 2023 sowie 31. Dezember 2022 durchgeführt und erfolgte für den gesamten Bereich der "Elektrolyse" (relevante Gruppe von ZGEs). Der erzielbare Betrag wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten der Veräußerung bestimmt.

Zum 31. Dezember 2023 wurde der beizulegende Zeitwert auf Grundlage einer Discounted Cashflow-Bewertung ermittelt. Den Discounted Cashflow-Bewertungen zur Ermittlung des erzielbaren Betrags liegt eine Zehn-Jahres-Planung zugrunde, die auf Finanzprognosen aufbauen. Die Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten ist in einem relativ jungen Markt tätig, für dessen nahe Zukunft erhebliche Wachstumsraten vorhergesagt werden. Aus diesem Grund ist ein längerer Planungszeitraum als bei einer Einheit im eingeschwungenen Zustand erforderlich. Die wesentlichen zugrundeliegenden Annahmen sind die langfristige Wachstumsrate von 2% und der Diskontierungszinssatz von 17,7%.

Aus der Gegenüberstellung von erzielbarem Betrag und Buchwert hat sich weder in 2023 noch in 2022 ein Wertminderungsbedarf ergeben. Entsprechend wurden keine Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Die Geschäftsleitung hat die für möglich gehaltenten Änderungen der wesentlichen Annahmen (insb. Anpassung des Diskontierungssatzes um zwei Prozentpunkte und der langfristigen Wachstumsrate um einen Prozentpunkt) separat überprüft und keine Fälle identifiziert, in denen sich ein Abwertungsbedarf ergeben würde.

Sachanlagen

Im Jahr 2023 vermietete Sunfire einen Elektrolyseur an einen Kunden. Die Vermietung erfolgt zur Durchführung der geplanten Tests, die für das Geschäftsjahr 2023 und 2024 eingeplant sind. Danach wird die Anlage beim Kunden abgebaut und durch Sunfire für eigene Zwecke verwendet. Zum 31. Dezember 2023 ist dieser noch mit TEUR 2.637 (2022: EUR 0) bewertet.

Als Sicherheit wurde ein Grundstück mit einem Buchwert von TEUR 770 zum 31. Dezember 2023 (2022: TEUR 770) hinterlegt.

Als zur Veräußerung gehalten eingestufte Vermögenswerte und Schulden

Die Sunfire GmbH hat die Sunfire Fuel Cells GmbH (ehemals New Enerday GmbH) am 1. Oktober 2018 erworben. Unternehmensgegenstand der Sunfire Fuel Cells GmbH ist die Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Vermietung, Service und Betrieb von Stromgeneratoren und Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung, vorwiegend auf Basis der Hochtemperaturbrennstoffzelle. Ziel des Erwerbs war das Heben von Synergieeffekten durch die Bereitstellung der Sunfire Hochtemperaturbrennstoffzelle.

Die Sunfire GmbH intensiviert die Strategie, alle Aktivitäten auf die Elektrolyse zu konzentrieren und knappe Entwicklungsressourcen ausschließlich auf die Weiterentwicklung der Elektrolyse zu verwenden. Vor diesem Hintergrund wurde die Entscheidung getroffen, die Sunfire Fuel Cells im Rahmen einer Management Buy Out Transaktion mit Wirkung zum 1. Januar 2024 an den langjährigen Geschäftsführer der Gesellschaft veräußert.

Die zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten haben sich wie folgt entwickelt:

EUR	Per 01.01.2023	Zugang	per 31.12.2023
Immaterielle Vermögenswerte	-	5.662	5.662
Sachanlagevermögen	-	651.602	651.602
Vorräte	-	1.048.384	1.048.384
Sonstige finanzielle Forderungen	-	10.868	10.868
Sonstige Vermögenswerte	-	549.011	549.011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-	176.231	176.231
Zahlungsmittel	-	104.643	104.643
Vermögenswerte	-	2.546.401	2.546.401
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-	22.066	22.066
Sonstige Rückstellungen	-	39.648	39.648
Sonstige Verbindlichkeiten	-	82.117	82.117
Schulden	-	143.831	143.831

Der Wertminderungsaufwand durch die Veräußerung beträgt TEUR 2.546.

D.2 Leasing

Als Leasingnehmer

Der Sunfire Konzern verfügt über eine Anzahl von Leasingverhältnissen, wobei er fast ausschließlich als Leasingnehmer auftritt. Den größten Teil der Leasingverhältnisse macht die Anmietung von Gebäuden und Räumlichkeiten aus. Diese dienen zur Unterbringung von Büros für die Verwaltungsmitarbeiter sowie zur Lagerfläche bzw. die Unterbringung von technischen Anlagen. Weiterhin least der Konzern in größerem Umfang Fahrzeuge.

Wesentliche Zugänge im Geschäftsjahr 2023 betreffen Mietverträge für Büroflächen an den Standorten Dresden.

Die Fristigkeiten der Leasingverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 und 31. Dezember 2022 stellen sich wie folgt dar:

EUR	2023	2022
Unter einem Jahr	892.265	416.260
Über einem Jahr bis zu fünf Jahre	1.173.612	598.242

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge

Für kurzfristige Leasingverhältnisse werden die Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.

EUR	2023	2022
Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte ¹⁾	947.971	455.859
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten ²⁾	131.924	29.937
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse ³⁾	101.340	14.445
Aufwendungen für Leasingverhältnisse mit geringem Wert ⁴⁾	61.889	44.298

¹⁾ Enthalten in der GuV-Position "Abschreibungen"

²⁾ Enthalten in der GuV-Position "Zinsen und ähnliche Aufwendungen"

³⁾ Enthalten in den GuV-Positionen "Andere Aufwendungen"

⁴⁾ Enthalten in den GuV Positionen "Übrige andere Aufwendungen

In der Kapitalflussrechnung erfasste Beträge

EUR	2023	2022
Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse	1.015.106	462.733

Als Leasinggeber

Die Fälligkeit aus den Operating-Leasingverhältnissen ist sämtlich kurzfristig.

D.3 Anteile an nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen

Der Buchwert an dem assoziierten Unternehmen betrug zum 31. Dezember 2023 EUR 1 (31.12.2022: TEUR 39). Das Ergebnis aus der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligung an der NORSK E-Fuel Beteiligung betrug im Geschäftsjahr 2023 TEUR -39 (2022: TEUR -177).

D.4 Vorräte

EUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	20.688.672	11.937.525
Unfertige Erzeugnisse	10.699.921	2.015.408
Fertige Leistungen	89.976	440.043
Gesamt	31.478.569	14.392.976

Die Vorräte umfassen die Posten an unfertigen und fertigen Leistungen und die Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, wie z.B. verwendete Material für Elektrolysezellen, Chemikalien, sowie Ersatzteile für die Reparaturen und Instandhaltung.

Wertminderungen auf Vorräte werden im Materialaufwand ausgewiesen. Die Wertminderung wurde im Geschäftsjahr um TEUR 969 erhöht und belief sich zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 2.371 (31.12.2022: TEUR 1.402). Die Zuführung im Geschäftsjahr ist im Wesentlichen auf die Abwertung auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zurückzuführen.

Von den Vorräten zu Beginn der Periode wurde, wie im Vorjahr, der wesentliche Teil als Aufwand in der Berichtsperiode erfasst.

Der Anstieg der Vorratsbestände im Geschäftsjahr 2023 ist auf den Ausbau der operativen Geschäftstätigkeit des Konzerns zurückzuführen.

D.5 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 477 (31.12.2022: TEUR 828). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Kundenprojekten.

Es wurden keine Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst.

D.6 Sonstige finanzielle Forderungen

Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Forderungen betreffen hauptsächlich Miet- und Zollkautionen.

D.7 Vertragsvermögenswerte

Die Vertragsvermögenswerte betreffen im Wesentlichen die Ansprüche des Konzerns auf Gegenleistung für abgeschlossene, aber zum Abschlussstichtag noch nicht abgerechnete Leistungen aus dem Bau von Anlagen. Die Vertragsvermögenswerte werden in die Forderungen umgegliedert, wenn die Rechte vorbehaltlos werden.

Vertragsvermögenswerte nach IFRS 15 bestehen zum im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 8.791 (31.12.2022: TEUR 1.010).

Für die Vertragsvermögenswerte bestehen zum 31.12.2023 keine Wertminderungen.

D.8 Sonstige Vermögenswerte

EUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Umsatzsteuerforderungen	3.524.930	4.183.243
Förderungen	6.130.948	3.805.873
Vorauszahlungen	67.274	1.125.350
Aktive Abgrenzung	1.612.062	558.986
Übrige sonstige Vermögenswerte	71.811	7.770
Gesamt	11.407.025	9.681.222

Sunfire bezieht Fördermittel aus diversen Förderprojekten der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union. Diese werden für die Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie die Industrialisierung der Produktion eingesetzt. Die Fördermittel werden an Sunfire entweder vor oder nach Projektbeginn ausgezahlt. Bei Förderprojekten der Bundesrepublik Deutschland werden Fördermittel in der Regel später ausgezahlt, daher wird ein sonstiger Vermögenswert bilanziert, wenn die Voraussetzungen bereits vor der Auszahlung erfüllt sind.

D.9 Zahlungsmittel

EUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Kassenbestand	1.526	2.556
Guthaben bei Kreditinstituten	55.952.754	60.047.338
Gesamt	55.954.279	60.049.894

Die Zahlungsmittel umfassen ausschließlich Bargeld und Giroeinlagen.

Innerhalb der Zahlungsmittel ergibt sich ein Bestand an gesperrten Konten in Höhe von TEUR 11.589 (31.12.2022: TEUR 7.810). Diese sind im Wesentlichen auf Bürgschaften des operativen Geschäfts, insbesondere Anzahlungsbürgschaften zurückzuführen.

D.10 Eigenkapital

Das Eigenkapital der Sunfire ist zum Zeitpunkt des 31. Dezember 2023 in 4.887.297 Anteile (31. Dezember 2022: 4.683.343) mit einem Nominalwert von jeweils 1 Euro wie folgt aufgeteilt.

	Anzahl ausgegebener Anteile	Stammanteile	Series A	Series B	Series C	Series D
31. Dezember 2021	4.208.509	483.306	1.070.177	415.657	1.300.615	938.754
Ausgabe von Anteilen	474.834	-	-172.609	-	172.609	474.834
31. Dezember 2022	4.683.343	483.306	897.568	415.657	1.473.224	1.413.588
Ausgabe von Anteilen	203.954					203.954
31. Dezember 2023	4.887.297	483.306	897.568	415.657	1.473.224	1.617.542

Das Eigenkapital ist in voller Höhe gezahlt.

Die Ausgabe von 203.954 Anteilen in 2023 erfolgte auf Grundlage von vertraglichen Bedingungen der Finanzierungsrunde D, welche im März 2022 abgeschlossen wurde. In dieser Finanzierungsrunde wurden 203.954 weitere neue Anteile mit einem Nominalwert von 1 € ausgegeben.

Die Ausgabe von 474.834 Anteilen in 2022 erfolgte mit der Finanzierungsrunde D, welche im März 2022 abgeschlossen wurde. In dieser Finanzierungsrunde wurden 474.834 neue Anteile mit einem Nominalwert von 1 € ausgegeben. Mit der Eigenkapitalerhöhung verbundene Transaktionskosten beliefen sich auf TEUR 1.854. Diese wurden direkt von der Kapitalrücklage abgezogen.

Es gibt keine Unterschiede bei den Stimmrechten oder der Gewinnausschüttung, aber die Inhaber von Anteilen der Serie A-, Serie B, Serie C- und Serie D-Anteile haben im Falle einer Liquidation oder Übernahme mehr Rechte in Bezug auf die Verteilung der Erlöse.

In 2023 und 2022 wurden keine Ausschüttungen durchgeführt.

Bei der Kapitalrücklage handelt es sich um Rücklagen, die kein Ergebnisbestandteil war. Diese Rücklage beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 240.447 (31. Dezember 2022: TEUR 240.447).

Bei der Währungsumrechnungsrücklage sind aufgrund der Methode der funktionalen Währung (IAS 21) ergebenden Währungsumrechnungseffekte werden separat als Bestandteil des Konzerneigenkapitals ausgewiesen.

Rücklagen für die Neubewertung von Pensionen die sich aus der Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne nach IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) ergebenden Effekte werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Veränderungen des Eigenkapitals werden in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung gezeigt.

D.11 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und derivative Finanzinstrumente

Die kurz- und langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

EUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	545.097	643.923
davon langfristig	439.337	528.722
Wandeldarlehen/ Mezzanine	96.955.785	-
davon langfristig	-	-
Derivative Finanzinstrumente	55.171.630	-
Weitere Darlehensverbindlichkeiten	-	1.914.025
davon langfristig	-	-
Gesamt	152.672.513	2.557.948

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Im Dezember 2023 hat die Sunfire GmbH eine Kreditline von der EIB in Höhe von EUR 70.000.000 gewährt bekommen. Die Kreditline ist in 4 Tranchen aufgeteilt und hat eine Fälligkeit am 15. Dezember 2031. Die Zinsen werden halbjährlich am 30. Juni und 31. Dezember gezahlt und setzt sich aus einem Festzinssatz von 7,5% bis 31. Dezember 2028 und 17,5% bis zur Fälligkeit zusammen. Zum 31. Dezember 2023 wurde keine Tranche gezogen.

Es bestehen einzelvertragliche Darlehensvereinbarungen zwischen Sunfire und weiteren Kreditinstituten. Die Laufzeit dieser Darlehensvereinbarungen ist bis Februar 2028. Für das Darlehen wurden variable Zinssätze vereinbart, die auf einem 3M-EURIBOR zuzüglich einer fixen Marge basieren. Die Verbindlichkeit ist branchenüblich besichert.

Wandelschuldverschreibung 2023:

Im Geschäftsjahr 2023 hat die Sunfire GmbH eine nachrangige Wandelschuldverschreibung von insgesamt TEUR 100.150 emittiert. Die Wandelschuldverschreibung hat eine Laufzeit bis zum 3. März 2024 und wird mit 8 % p.a. verzinst. Die Zinsen sind halbjährlich fällig und können kapitalisiert werden. Das Wandeldarlehen enthält eine Wandlungsverpflichtung der Kreditgeber bei Eintritt einer qualifizierten Finanzierungrunde bzw. eine Wandlungsverpflichtung bei Eintritt einer nicht-qualifizierten Finanzierungsrunde vorbehaltlich einer mehrheitlichen Zustimmung der Kreditgeber. Zusätzlich haben die Kreditgeber ein Wandlungsrecht bei Eintritt einer Finanzierungsrunde, falls es zu keiner Wandlungsverpflichtung kommt.

Die Wandelschuldverschreibung stellt ein hybrides Finanzinstrument im Sinne von IFRS 9 dar. Das eingebettete Wandlungsrecht wird separat als Fremdkapitalderivat bilanziert, da es nicht die Definition eines Eigenkapitalderivates gemäß IAS 32.16 erfüllt ("fix-to-fix" Bedingung), da es eine variable Anzahl eigener Eigenkapitalinstrumente gegen einen fixen Betrag zu liefern umfasst . Am 26. Februar 2024 haben die Kreditgeber die Wandelschuldverschreibung in Anteile der Sunfire GmbH gewandelt (es wird auf die Ausführungen unter F.7 verwiesen).

D.12 Anteilsbasierte Vergütung

Beschreibung der anteilsbasierten Vergütungsprogramme

Sunfire hat drei "Stock Appreciation Rights Programs" (SARP 2023, SARP 2021, SARP 2015) aufgelegt, um einen langfristig angelegten Anreiz zu schaffen, sich für den Erfolg von Sunfire einzusetzen. Begünstigte der SARP sind bestimmte Angestellte, die an der künftigen Wertsteigerung von Sunfire teilhaben sollen und die Teilnehmer an das Unternehmen binden. Die Begünstigten, die virtuelle Anteile halten, haben unter bestimmten Bedingungen Anspruch auf Barzahlungen durch das Unternehmen.

Die wichtigsten Bedingungen für die gewährten Aktienzuteilungen lauten wie folgt:

Programm	Anzahl der	Wichtigste Bedingungen	Vertragliche
	ausgegebenen		Laufzeit
	Anteile
SARP 2015	34.725	• Cliff-Zeitraum von 12 Monaten	10 Jahre
		• Erdienungszeitraum von 48 Monaten
		• Nach der Cliff Period verlieren die Teilnehmer in der Regel nicht den Anspruch auf unverfallbare Anteile
		• Ausübbar im Falle eines "Liquidation Events"
SARP 2021	157.455	• Cliff-Zeitraum von 12 Monaten	10 Jahre
		• Erdienungszeitraum von 48 Monaten
		• Nach der Cliff Period verlieren die Teilnehmer in der Regel nicht den Anspruch auf unverfallbare Anteile
		• Ausübbar im Falle eines "Liquidation Events"
SARP 2023	28.800	• Cliff-Zeitraum von 12 Monaten	10 Jahre
		• Erdienungszeitraum von 48 Monaten
		• Nach der Cliff Period verlieren die Teilnehmer in der Regel nicht den Anspruch auf unverfallbare Anteile
		• Ausübbar im Falle eines "Liquidation Events"

Des Weiteren hat Sunfire ein Management VSOP Programm, für detaillierte Ausführungen verweisen wir auf F.2.4 Angaben zur Management-Vergütung.

Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte

Der beizulegende Zeitwert der virtuellen Anteile wurde anhand der OPM-Backsolve-Methode ermittelt. An die Vereinbarungen geknüpfte Dienstleistungs- und nicht marktbezogene Leistungsbedingungen wurden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nicht berücksichtigt.

Die bei der Bewertung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Inputs waren wie folgt:

	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Beizulegender Zeitwert des ausgegebenen Eigenkapitals (in EUR)	70,35	89,72
Ausübungspreis (in EUR)	15,45 (SARP 2015),	15,45 (SARP 2015),
	62,12 (SARP 2021),	62,12 (SARP 2021)
	101,35 (SARP 2023)
Volatilität (in %)	72,09	76,60
Risikofreier Zinssatz (in % p.a.)	2,35	2,55
Erwartete Laufzeit (gewichteter Durchschnitt) (in Jahren)	2,0	2,5

Im Gewinn oder Verlust erfasster Aufwand

Im Jahr 2023 wurde ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 4.580 (2022: TEUR 3.869) aus den anteilsbasierten Vergütungen erfasst.

Die Höhe der Verbindlichkeit beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 13.106 (31. Dezember 2022: TEUR 8.525). Davon entfallen zum 31. Dezember 2023 TEUR 11.220 (31. Dezember 2022: TEUR 5.960) auf die vollständig erdienten Zusagen.

Überleitung der ausstehenden Aktienoptionen

Die Überleitung der ausstehenden Anteilszuteilungen zu den einzelnen Berichtsjahren kann der folgenden Tabelle entnommen werden:

	2023	2022
Ausstehend zum 1. Januar	186.702	149.828
Während des Jahres verwirkt		-
Gewährt während des Jahres	126.186	36.874
Ausgeübt im Laufe des Jahres		-
Ausstehend zum 31. Dezember	312.888	186.702
Ausübbar zum 31. Dezember		-

D.13 Pensionsverpflichtungen

Sunfire leistet Beiträge zu einem Plan für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses für alle Mitarbeiter in der Schweiz, für den die folgende Nettoverbindlichkeit aus leistungsorientierten Plänen in der Bilanz erfasst wurde.

Der Pensionsplan in der Schweiz sieht Leistungen im Falle von Ruhestand, Tod oder Invalidität vor. Die Leistungen des Plans sind alters- und gehaltsabhängig und basieren auf einem individuellen Alterskonto. Der Plan wird durch Vermögenswerte finanziert, die innerhalb der rechtlich getrennten Einheit einer Stiftung gehalten werden. Der Plan wird durch Beiträge der Arbeitnehmer und des Arbeitgebers finanziert. Die Rentenansprüche werden durch sogenanntes Planvermögen abgesichert, das auch im Falle einer Insolvenz nur dazu verwendet werden darf, die Ansprüche der Pensionsberechtigten zu bedienen.

Folgende Tabelle zeigt die Überleitung des Barwertes der Pensionsverpflichtung (DBO) auf den Bilanzwert:

TEUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Barwert der Pensionsverpflichtung (DBO)	4.814	3.451
Planvermögen	-4.042	-3.308
(Netto)-Pensionsrückstellung	771	143

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen hat sich im Berichtszeitraum wie folgt entwickelt:

TEUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Barwert der Versorgungsverpflichtung zum 01.01.	3.662	1.702
Laufender Dienstzeitaufwand	224	208
Zinsaufwand	81	8
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste wegen demographischer Annahmen	-8	0
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste wegen finanzieller Anpassung	505	-1.055
Versicherungsmathematische Gewinne wegen erfahrungsbedingter Anpassung	146	713
Nettozahlungen in das / aus dem Vorsorgevermögen	28	1.790
Beitrag der Teilnehmer des Plans	177	85
Barwert der Versorgungsverpflichtung zum 31.12.	4.814	3.451

Der laufende Dienstzeitaufwand wird innerhalb der Leistungen an Arbeitnehmer erfasst. Der Nettozinsaufwand wird innerhalb der Zinsaufwendungen erfasst.

Der Barwert wird auf der Basis einer gewichteten durchschnittlichen Duration von 14,8 Jahren (2022: 14,4 Jahre) berechnet. Die Duration gibt die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit an, über welche die Pensionsleistungen an die Anspruchsberechtigten ausgezahlt werden.

Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

TEUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Planvermögen zum 01.01.	3.510	1.324
Zinsertrag aus Planvermögen	82	7
Erträge aus Planvermögen ohne Zinserträge	-120	-60
Nettozahlungen in das / aus dem Vorsorgevermögen	28	1.790
Beitrag der Teilnehmer des Plans	177	85
Beiträge des Konzerns	384	169
Verwaltungsaufwendungen	-18	-7
Planvermögen zum 31.12.	4.042	3.308

Das Planvermögen der Stiftung wird in Aktien (TEUR 1.264; 2022: TEUR 970), Anleihen (TEUR 498; 2022: TEUR 313), Immobilien (TEUR 1.254; 2022: TEUR 1.172), alternative Anlagen (TEUR 601; 2022: TEUR 567) und Barmittel (TEUR 427; 2022; TEUR 286) investiert. Eine besondere Risikokonzentration auf einzelne Anlageklassen im Rahmen des Planvermögens ist nicht vorhanden.

Der Berechnung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen liegen die folgenden wesentlichen Annahmen (in Form von gewichteten Durchschnittswerten) zugrunde:

in %	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Zinssatz	1,50	2,25
Erwartete Gehaltssteigerung	1,00	1,00
Zukünftige Rentenerhöhung	0,00	0,00

Unter sonst gleichen Bedingungen hätte eine Veränderung einer der bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag möglich gewesenen Änderungen einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen, die leistungsorientierte Verpflichtung mit den nachstehenden Beträgen beeinflusst.

Sensitivitätsanalyse ¹⁾	31. Dezember 2023		31. Dezember 2022
	Leistungsorientierte Verpflichtung		Leistungsorientierte Verpflichtung
TEUR	Erhöhung	Minderung	Erhöhung	Minderung
Abzinsungssatz (Erhöhung / Verminderung um 0,25%-Punkt)	-180	191	-122	131
Erwartete Gehaltssteigerung (Erhöhung / Verminderung um 0,25%-Punkt)	41	-41	25	-26

¹⁾ Die Sensitivitäten wurden ohne Berücksichtigung des sogenannten Planvermögens ermittelt.

Die zukünftige Rentenerhöhung wird als nicht erhebliche Bewertungsannahme in Bezug auf die Sensitivität angesehen.

D.14 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Materiallieferungen, Dienstleistungen und nicht abgerechneten Lieferungen und Leistungen, die bis zum Bilanzstichtag erbracht wurden. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2023 ist auf den Ausbau der Geschäftstätigkeit des Konzerns zurückzuführen.

D.15 Sonstige Verbindlichkeiten

Nachfolgend werden die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten tabellarisch abgebildet:

EUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Leasinganzahlung	612.695	2.898.081
Vertragsverbindlichkeiten	5.480.879	1.851.748
Personalbezogene Verbindlichkeiten	2.437.333	1.027.563
Sonderposten	1.370.560	957.825
Sonstige Förderungen	598.051	636.497
Übrige sonstige Verbindlichkeiten	1.056.070	2.247.842
Gesamt	11.555.590	9.619.556

Zum 1. Januar 2021 und zum 31. Dezember 2021 wurde eine Leasinganzahlung in Höhe von TEUR 2.898 für einen Elektrolyseur als Teil der langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Dieser Elektrolyseur wurde 2023 fertiggestellt und an einen Kunden vermietet. Die Vermietung erfolgt zur Durchführung der geplanten Tests, die für das Geschäftsjahr 2023 und 2024 eingeplant sind. Danach wird die Anlage beim Kunden abgebaut und durch Sunfire für eigene Zwecke verwendet. Aus diesem Grund erfolgte eine Umgliederung von den langfristigen in die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten. Der Betrag von TEUR 2.992 ist im Geschäftsjahr 2023 als Umsatzerlös nach IFRS 16 realisiert worden.

Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen von Kunden erhaltene Anzahlungen für den Bau von Elektrolyseanlagen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten besteht ein Abgrenzungsposten. Dieser steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit drei Förderungen des sächsischen Bundesstaates aus dem Förderprogramm "Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW). Diese standen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Sachanlagevermögen. So lange entsprechend gefördertes Sachanlagevermögen aktiviert ist und abgeschrieben wird, wird der Abgrenzungsposten anteilig und in Höhe des festgesetzten Fördersatzes aufgelöst und in den anderen Erträgen erfasst.

Sunfire bezieht Fördermittel aus diversen Förderprojekten der Bundesrepublik Deutschland oder der Europäischen Union. Diese werden für die Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten eingesetzt. Die Fördermittel werden an Sunfire entweder vor oder nach Projektbeginn ausgezahlt. Sonstige Verbindlichkeiten entstehen bei Sunfire, sofern Fördermittel bereits vor der Erreichung eines Meilensteins bzw. Projektbeginn ausgezahlt werden.

D.16 Sonstige Rückstellungen

Am 31. Dezember 2023 betrugen die sonstigen Rückstellungen TEUR 624 (31.12.2022: TEUR 22). In 2023 erfolgte eine Auflösung in Höhe von TEUR 22 (2022: TEUR 9) und eine Zuführung von TEUR 624 (2022: TEUR 15). Im Wesentlichen sind die Zuführungen auf potenzielle Mehraufwendungen für zwei laufende Kundenprojekte zurückzuführen.

E Angaben zur Gesamtergebnisrechnung

E.1 Umsatzerlöse

EUR	2023	2022
Umsatzerlöse	25.952.365	7.706.303
Erlöse nach IFRS 15	22.588.068	7.382.629
Herstellung von Anlagen	20.926.698	4.956.326
Galvanisierung	491.677	1.875.597
Sonstige Dienstleistungen	1.169.693	550.467
Erlöse nach IFRS 16	3.364.297	323.674
Vermietung von Elektrolyseuren	2.992.318	-
Vermietung von Brennstoffzellen	371.979	323.674

Die Umsatzerlöse von Sunfire entfallen im Wesentlichen auf die Produktion von Anlagen (2023: TEUR 20.927; 2022: TEUR 4.956). Solange die Fertigungskapazitäten der Sunfire Solingen GmbH nicht vollständig für Elektrolyseure des Konzerns benötigt werden, fallen Umsätze für Galvanisierung außerhalb der Elektrolyseurproduktion an. Diese werden planmäßig auslaufen.

Der Anstieg des Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr ist auf den Ausbau der Geschäftstätigkeit des Konzerns zurückzuführen.

Zeitpunkt der Erlösrealisierung für Umsatzerlöse nach IFRS 15

EUR	2023	2022
Über einen Zeitraum übertragene Produkte und Dienstleistungen	22.096.391	5.506.793
Zu einem Zeitpunkt übertragene Produkte	491.677	1.875.597
Gesamt	22.588.068	7.382.629

Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen aus über einen Zeitraum übertragenen Produkten und Dienstleistungen zusammen, die durch den Bau von Anlagen zur Elektrolyse (2023: TEUR 22.096; 2022: TEUR 5.506) und die Galvanisierung (2023: TEUR 492; 2022: TEUR 1.876) erwirtschaftet werden.

EUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Vertragsvermögenswerte	8.790.633	1.010.047
Vertragsverbindlichkeiten	5.480.879	1.851.748

Die Vertragsvermögenswerte betreffen im Wesentlichen die Ansprüche des Konzerns auf Gegenleistung für abgeschlossene, aber zum Abschlussstichtag noch nicht abgerechnete Leistungen aus dem Bau von Anlagen. Die Vertragsvermögenswerte werden in die Forderungen umgegliedert, wenn die Rechte vorbehaltlos werden. Dies geschieht in der Regel, wenn der Konzern eine Rechnung an den Kunden ausstellt. Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen für den Bau einer Elektrolyseanlage, für die über einen bestimmten Zeitraum Umsatzerlöse realisiert werden, und werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Wie nach IFRS 15 zulässig, werden keine Angaben zu den verbleibenden Leistungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2023 oder zum 31. Dezember 2022 gemacht, die eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger haben.

E.2 Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

Die Bestandsveränderung zeigt die Erhöhung bzw. Minderung des Bestands an unfertigen und fertigen Erzeugnissen aus den Projekten.

E.3 Aktivierte Eigenleistungen

Die aktivierten Eigenleistungen von TEUR 13.298 in 2023 (2022: TEUR 15.222) enthalten im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen Entwicklungsaufwendungen im Rahmen der SOEC (2023: TEUR 9.772; 2022: TEUR 13.105) und der Alkalielektrolyse (2023: TEUR 2.381; 2022: TEUR 695).

E.4 Andere Erträge

EUR	2023	2022
Erträge aus förderfähigen Projekten	12.354.349	8.949.455
Erträge aus Förderung der Industrialisierung	4.914.915	-
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten	219.670	111.059
Übrige andere Erträge	1.001.167	687.724
Gesamt	18.490.101	9.748.238

In den anderen Erträgen werden Leistungen und Wertzuwächse, die nicht in direktem Zusammenhang mit dem Unternehmenszweck stehen, erfasst. Die Erträge aus förderfähigen Projekten und der Förderung der Industrialisierung bestehen aus finanziellen Zuwendungen der Bundesregierung (BMBF, BMWi, BMVi), sowie aus diversen EU-Projekten.

E.5 Materialaufwand

Die Materialaufwendungen bestehen im Wesentlichen aus dem Einkauf von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Material und aus dem Bezug von Fremdleistungen. Der Anstieg des Materialaufwandes im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf den Ausbau der Geschäftstätigkeit des Konzerns zurückzuführen.

E.6 Leistungen an Arbeitnehmer

EUR	2023	2022
Löhne und Gehälter	36.195.210	24.267.492
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	6.368.299	4.190.737
Sonstige Personalkosten	47.737	197.376
Anteilsbasierte Vergütung (IFRS 2)	4.580.437	3.868.538
Gesamt	47.191.684	32.524.143

Der Anstieg der Personalaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr ist auf den Ausbau der Geschäftstätigkeit des Konzerns zurückzuführen. In den Aufwendungen für Altersversorgung sind Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne von TEUR 113 (2022: TEUR 100) enthalten.

E.7 Andere Aufwendungen

Nachfolgend werden die anderen Aufwendungen tabellarisch dargestellt:

EUR	2023	2022
Forschung und Entwicklung	2.353.331	4.600.389
Fremdleistungen	3.133.072	2.368.694
Rechts- und Beratungskosten	3.390.380	1.678.229
EDV-Kosten	2.842.407	1.622.195
Instandhaltung	1.618.357	1.552.224
Betriebskosten	2.085.193	870.551
Reisekosten	800.288	661.112
Büromaterial und übrige Verwaltungsaufwendungen	685.323	649.832
Versicherung, Abgaben und Beiträge	841.644	560.672
Abschluss- und Prüfungskosten	552.807	303.894
Übrige andere Aufwendungen	3.826.596	2.748.476
Gesamt	22.129.398	17.616.268

In Fremdleistungen sind im Wesentlichen Dienstleistungsverträge mit Subunternehmern und in Rechts- und Beratungskosten Aufwendungen für Beratung zur Finanzierung und Jahresabschlussprüfung enthalten.

E.8 Finanzergebnis

Im Folgenden wird das Finanzergebnis aufgegliedert:

EUR	2023	2022
Zinsen und ähnliche Erträge	1.171.657	96.851
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzvermögens	486.725	-
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-34.828.241	-398.158
Sonstiges Finanzergebnis	-17.292.493	-
Gesamtsaldo	-50.462.352	-301.307

Die Zinserträge resultieren im Wesentlichen aus Bankguthaben. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen resultieren im Wesentlichen aus Anlagen in kurzfristige gehaltene Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bis 90 Tage.

Die Zinsaufwendungen und das sonstige Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2023 beziehen sich im Wesentlichen auf das Wandeldarlehen von März 2023 (es wird auf die Ausführungen unter D.11 verwiesen). In 2022 sind hier insbesondere die Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten und weiteren Darlehensverpflichtungen enthalten.

E.9 Steuern vom Einkommen und Ertrag

EUR	2023	2022
Laufende Steueraufwendungen aktuelles Jahr	-358.392	-76.139
Steuerergebnis gesamt	-358.392	-76.139

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung zwischen dem Jahresergebnis multipliziert mit dem effektiven Steuersatz und den Ertragsteuern:

EUR	2023	2022
Ergebnis vor Steuern (EBT)	-112.477.926	-41.565.016
Konzernsteuersatz	31,58%	31,58%
Erwarteter Steueraufwand (-)/-ertrag (+)	35.514.905	13.124.154
Nicht aktiviere latente Steuern auf temporäre Differenzen	-14.283.245	625.510
Abweichungen lokaler Steuersätze vom Konzernsteuersatz	430.168	26.782
Quellensteuer	305.854	51.858
Nicht aktivierte latente Steuern auf Verlustvorträge	-22.279.340	-13.752.164
Sonstiges	-46.733	-152.279
Ausgewiesener Ertragssteueraufwand	358.392	76.139

Der Gesamtsteuersatz von 31,58 % (2022: 31,58 %) entspricht dem Steuersatz der Sunfire GmbH.

Latente Steueransprüche und -schulden werden für die folgenden Arten von temporären Differenzen und Verlustvorträgen erfasst:

	31. Dez. 2023		31. Dez. 2022
EUR	DTA	DTL	DTA	DTL
Sachanlagevermögen	133.480	838.748	-	1.419.882
Nutzungsrechte	-	580.595	-	298.781
Immaterielle Vermögenswerte	-	11.665.711	-	7.828.396
Finanzielle Vermögenswerte	-	-	-	-
Vertragliche Vermögenswerte	-	2.818.269	-	318.922
Vorräte	6.807.296	-	2.286.459	-
Sonstige Vermögenswerte	806.527	249.494	-	-
Summe Vermögenswerte	7.747.303	16.152.816	2.286.459	9.865.981
Finanzielle Verbindlichkeiten	-	-	-	27.470
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	332.552	-	123.839	-
Anteilsbasierte Vergütung	4.138.090	-	2.691.817	-
Derivative Finanzinstrumente	17.420.442	-	-	-
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	104.107	-		-
Nicht langfristige Verbindlichkeiten	411.249	7.023.063	173.037
Summe Verbindlichkeiten	22.406.440	7.023.063	2.988.692	27.470
Aktivierung steuerliche Verlustvorträge (nach Wertberichtigung, vor Verrechnung)	-	-	4.618.301	-
Total (vor Verrechnung, vor sonstiger Wertberichtigung)	30.153.743	23.175.880	9.893.452	9.893.452
Verrechnung von latenten Steuerschulden mit latenten Steueransprüchen	-23.175.880	-23.175.880	-9.893.452	-9.893.452
Wertberichtigungen sonstige abzugsfähige Differenzen	-6.977.863	-	-	-
Bilanzierte latente Steueransprüche und -schulden	-	-	-	-

Für die folgenden Verlustvorträge und abzugsfähige temporäre Differenzen wurden keine latenten Steueransprüche aktiviert:

	31. Dez. 2023		31. Dez. 2022
EUR	Betrag	Steuereffekt	Betrag	Steuereffekt
Körperschaftsteuerliche Verlustvorträge	200.182.270	31.678.844	108.181.755	17.119.763
Gewerbesteuerliche Verlustvorträge	198.007.035	31.186.108	107.808.573	16.979.850
Ungenutzte steuerliche Verluste für sonstige Steuerarten	6.687.583	902.824	8.389.629	2.649.025
Abzugsfähige temporäre Differenzen	22.099.329	6.977.863	-	-

Die Nutzbarkeit der steuerlichen Verluste in Deutschland ist unter Berücksichtigung der Mindestbesteuerungsregel unbegrenzt (steuerlicher Verlustvortrag ist bis zu TEUR 1.000 pro Geschäftsjahr abzugsfähig; weitere Verrechnung nur bis zu 60 % des steuerpflichtigen Einkommens des laufenden Jahres abzugsfähig, was zu einer Mindestbesteuerung von 40 % führt). Da die Gesellschaft über eine Historie von steuerlichen Verlusten verfügt, wird ein latenter Steueranspruch nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Gesellschaft über ausreichende zu versteuernde temporäre Differenzen verfügt.

F Sonstige Erläuterungen

F.1 Eventualforderungen und -verbindlichkeiten

Bestellobligo

Das Bestellobligo im Zusammenhang mit Investitionen betrug zum Abschlussstichtag (31. Dezember 2023) TEUR 19.916 (2022: TEUR 366).

Finanzierungskosten

Sollte Sunfire wider Erwarten die erste Darlehenstranche der Europäischen Investmentbank nicht fristgerecht bis Ende des Geschäftsjahres 2024 abrufen, ist eine Zusatzgebühr in Höhe von TEUR 3.500 zu entrichten. Für den Abruf der Darlehenstranche bestehen inhaltliche Voraussetzungen (Verwendungszweck).

F.2 Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen

F.2.1 Rechtliche Beziehungen

Nahestehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 sind sämtliche Unternehmen, auf die die Sunfire GmbH die Möglichkeit hat, beherrschenden oder maßgeblichen Einfluss auszuüben. Daneben zählen Unternehmen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmen der Sunfire GmbH haben, ebenfalls zum Kreis der nahestehenden Unternehmen. Bei der Betrachtung jeder möglichen Beziehung zwischen nahestehenden Unternehmen und Personen wird die Aufmerksamkeit auf den Inhalt der Beziehung gerichtet, nicht nur auf die rechtliche Form. Im Sinne dieser Richtlinie gilt als nahestehende Person jeder Eigentümer von mehr als zwanzig Prozent (20 %) einer beliebigen Klasse von stimmberechtigten Wertpapieren des Unternehmens, einschließlich ihrer unmittelbaren Familienangehörigen und aller Unternehmen, die im Besitz dieser Personen sind oder von ihnen kontrolliert oder gemeinschaftlich kontrolliert werden.

Die Anteile des Unternehmens sind auf mehrere Gesellschafter verteilt. Daher gibt es bei der Sunfire GmbH keine Partei, die das Unternehmen letztlich beherrscht.

Darüber hinaus gelten Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen als nahestehende Personen, wenn diese Personen die Befugnis und Verantwortung für die Planung, Leitung und Kontrolle der Tätigkeiten des Unternehmens haben. Für Sunfire stellen die Geschäftsführer der Sunfire GmbH und das weitere C-Level Personen in Schlüsselpositionen dar. Weiterhin zählen wir die Mitglieder des Beirats aus den oben genannten Gründen ebenfalls zu Personen in Schlüsselpositionen.

F.2.2 Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Transaktionen zwischen der Sunfire GmbH als Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert.

In der folgenden Übersicht werden Forderungen und Verbindlichkeiten mit nahestehenden Unternehmen und Personen dargestellt:

EUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Assoziierte Unternehmen
Forderungen (kurzfristig)	-	31.278

F.2.3 Aufwendungen und Erträge aus Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

In der folgenden Übersicht werden Aufwendungen und Erträge aus Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen dargestellt. Die Bedingungen und Konditionen dieser Geschäftsvorfälle waren marktüblich.

EUR	2023	2022
Assoziierte Unternehmen
Erträge aus dem Verkauf	19.140	31.278

F.2.4 Angaben zur Management-Vergütung

Die den oben genannten Führungskräften in Schlüsselpositionen für ihre Dienste in Voll- oder Teilzeit gezahlten Vergütungen umfassen vertragliche Gehälter.

EUR	2023	2022
Kurzfristig fällige Leistungen	1.227.465	1.229.205
anteilsbasierte Vergütung	6.304.602	826.886
Gesamt	7.532.067	2.056.091

Die Höhe der Verbindlichkeit der anteilsbasierten Vergütung für Führungskräfte in Schlüsselpositionen beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 8.859 (31. Dezember 2022: TEUR 2.554).

Der Beirat erhielt in den Geschäftsjahren 2023 und 2022 keine Vergütung.

F.3 Finanzinstrumente

Die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente, gegliedert nach den Kategorien des IFRS 9, betrugen zu den Stichtagen:

Finanzinstrumente nach Kategorien des IFRS 9 in EUR		Buchwert		Abweichender beizulegender Zeitwert		Level
		31. Dez 2023	31. Dez 2022	31. Dez 2023	31. Dez 2022
Finanzielle Vermögenswerte
Fortgeführte Anschaffungskosten	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	477.275	828.134
Fortgeführte Anschaffungskosten	Sonstige finanzielle Forderungen	46.242	53.893
Fortgeführte Anschaffungskosten	Zahlungsmittel	55.954.279	60.049.895
Summe		56.477.796	60.931.922
Finanzielle Schulden
Fortgeführte Anschaffungskosten	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	14.693.239	7.838.465
Fortgeführte Anschaffungskosten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	97.500.883	2.557.949	106.935.194	2.688.799	3
Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert	Derivative Finanzinstrumente	55.171.630	-	55.171.630	-	3
Keine Bewertungskategorie des IFRS 9	Leasingverbindlichkeiten	2.065.877	1.014.503
Summe		169.431.630	11.410.918	162.106.825	2.688.799

Leasingverbindlichkeiten werden unter Berücksichtigung des IFRS 9 2.1 (b) in keine Bewertungskategorie eingeordnet. Gemäß IFRS 13.6(b) sind Leasingverbindlichkeiten aus dem Anwendungsbereich des IFRS 13 ausgenommen und es erfolgt keine Zuordnung zu einer Input-Hierarchie. Die Bilanzierung erfolgt nach den Regelungen des IFRS 16 Leasingverhältnisse.

Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert für derivative Finanzinstrumente (Wandlungsrecht), für die kein direkter Marktpreis zur Verfügung steht, erfolgt auf Basis eines Black-Scholes Modells unter Berücksichtigung des Aktienkurses, Ausübungspreisen Laufzeit bis zur Fälligkeit, Volatilität, des Sunfire spezifischen Kreditrisikos sowie den risikofreien Zinssatzes und des DCF-Modells unter Berücksichtigung risikofreier Marktdaten sowie des Sunfire spezifischen Kreditrisikos. Für die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes ebenfalls auf Basis eines DCF-Modells mit risikofreier Marktdaten sowie des Sunfire spezifischen Kreditrisikos als Inputfaktoren.

Die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren, die bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts des eingebetteten Derivats verwendet wurden, sind der Anteilspreis und die Volatilität. Erhöhungen (Verminderungen) des Anteilspreises bzw. der Volatilität würden für sich genommen zu einem höheren (niedrigeren) beizulegenden Zeitwert führen.

Kurzfristige Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmitteln werden mit dem jeweiligen Buchwert angesetzt, der aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Instrumente eine angemessene Schätzung des Marktwerts darstellt.

ÜBERLEITUNGSRECHNUNG FINANZINSTRUMENTE LEVEL 3
Stand am 31.12.2022	-
Zu- und Abgänge	37.205.012
Änderungen im beizulegenden Zeitwert	17.966.618
Stand am 31.12.2023	55.171.630

1. Jan. bis 31. Dez. 2023
EUR	Erfolgswirksame Gewinne (+) / Verluste (-)
Erfolgswirksame Gewinne (+) / Verluste (-)	Wertminderung	Gewinn (+)/ Verlust (-) aus Bewertung	Nettoergebnis
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und -schulden	-	-17.966.618	-17.966.618
Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden	-	-	1.646.407
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden	-	-	-34.828.241
Summe	-	-17.966.618	-51.148.451

1. Jan. bis 31. Dez. 2022
EUR	Erfolgswirksame Gewinne (+) / Verluste (-)
Erfolgswirksame Gewinne (+) / Verluste (-)	Zinsen	Wertminderung	Gewinn (+)/ Verlust (-) aus Bewertung	Nettoergebnis
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und -schulden	-	-	-	-
Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden	92.062	-	-	92.062
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden	-367.220	-	-	-367.220
Summe	-275.158	-	-	-275.158

F.4 Risikomanagement im Bereich der Finanzinstrumente

Die Sunfire GmbH ist den folgenden Risiken aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten ausgesetzt:

―	Liquiditätsrisiko
―	Marktrisiko
―	Ausfallrisiko

Aus der Geschäftstätigkeit der Unternehmen der Sunfire GmbH ergeben sich unterschiedliche finanzielle Risiken, insbesondere Liquiditäts- und Zinsrisiken sowie Ausfallrisiken. Das Risikomanagement ist darauf ausgerichtet, mögliche Risiken zu erkennen und negative Auswirkungen daraus auf die finanzielle Entwicklung des Konzerns zu minimieren.

Das Risikomanagement erfolgt im Wesentlichen durch die Abteilungen Controlling und Treasury durch kontinuierliche Überwachung. Das Management wird in regelmäßigen Abständen über aktuelle Risiken informiert.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass vorhandene Liquiditätsreserven nicht ausreichend sind, um den finanziellen Verpflichtungen rechtzeitig nachzukommen. Liquiditätsrisiken können zudem entstehen, wenn Mittelabflüsse aufgrund der operativen Geschäftstätigkeit oder der Investitionstätigkeit erforderlich werden. Die Steuerung der Liquidität in der Sunfire GmbH soll sicherstellen, dass - soweit möglich - stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen, wie auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen. Liquiditätsrisiken aus der Finanzierungstätigkeit ergeben sich beispielsweise, wenn kurzfristige Mittelabflüsse zur Tilgung von Verbindlichkeiten erforderlich werden, jedoch keine ausreichenden Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit generiert werden können und gleichzeitig keine ausreichenden liquiden Mittel zur Tilgung zur Verfügung stehen.

Der Zahlungsmittelbestand betrug zum 31. Dezember 2023 TEUR 56.059 (31.12.2022: TEUR 60.050). Weiterhin prüft der Sunfire Konzern regelmäßig weitere Finanzierungsoptionen. Auf Basis der bestehenden Finanzierungsinstrumente und der möglichen Finanzierungsoptionen besteht kurz- und mittelfristig kein Liquiditätsrisiko.

Die folgende Übersicht zeigt die vertraglich vereinbarten Fälligkeitstermine für die bestehenden sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, es handelt sich dabei um nicht diskontierte Bruttobeträge:

EUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Unter einem Jahr - Tilgungen	98.106	2.103.599
Unter einem Jahr - Zinsen	25.493	64.876
Über einem Jahr und bis zu fünf Jahre - Tilgungen	446.991	449.685
Über einem Jahr und bis zu fünf Jahre - Zinsen	45.693	44.710
Über fünf Jahre - Tilgungen	-	90.638
Über fünf Jahre - Zinsen	-	351

Die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung sowie anderen Verbindlichkeiten haben eine Fälligkeit bis zu einem Jahr.

Eine Konzentration von Liquiditätsrisiken ist grundsätzlich nicht erkennbar.

Marktrisiko

Die Sunfire GmbH ist Marktrisiken ausgesetzt, insbesondere durch Zinssatzschwankungen. Diese haben Einfluss auf die Höhe der Zahlungspflichten aus Darlehensvereinbarungen mit variabler Zinsbindung. Das Management der Sunfire begegnet diesen durch eine enge Beobachtung der Entwicklung des Marktpreisniveaus und einer aktiven Suche nach alternativen Refinanzierungsmöglichkeiten, auch durch Eigenkapitalinvestoren.

EUR	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Anstieg EURIBOR um 0,5%	286.922	267.735
Rückgang EURIBOR um 0,5%	-287.197	-267.752

Die Berechnung basiert auf dem Bestand an variabel verzinslichen Verbindlichkeiten sowie der Bankbestände zum Abschlussstichtag.

Eine Konzentration von Marktrisiken ist grundsätzlich nicht erkennbar.

Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein Kunde oder die Vertragspartei eines Finanzinstruments seinen bzw. ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Ausfallrisiko entsteht grundsätzlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den weiteren finanziellen Vermögenswerten.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.

Die Ermittlung der Wertminderungsaufwendungen erfolgte auf Basis der "Moody Loss Rates". Dabei wurde einem wesentlichen Kundenvertrag das Rating Baa2 zugeordnet. Aus diesem Rating leitet sich eine Abwertung in Höhe von 0,12 % ab.

Es ergab sich im Geschäftsjahr ein Wertminderungsaufwand für Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden in Höhe von null (31. Dezember 2022: TEUR 1).

Es wird davon ausgegangen, dass der im Wert geminderte Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert entspricht.

Eine Konzentration von Kreditrisiken aus Geschäftsbeziehungen mit einzelnen Schuldnern oder Schuldnergruppen ist grundsätzlich nicht erkennbar.

F.5 Erläuterungen zur konsolidierten Kapitalflussrechnung

Die Zahlungsmittel umfassen ausschließlich Bargeld und Giroeinlagen.

EUR	31. Dezember 2022	Zahlungswirksam
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten lang- und kurzfristig	2.557.947	98.137.148
Leasingverbindlichkeiten lang- und kurzfristig	1.014.502	-1.015.107

	Nicht zahlungswirksam				31. Dezember 2023
EUR	Zinsen und ähnliche Aufwendungen	Neue Leasingverträge	Währungsumrechnung	Sonstiges
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten lang- und kurzfristig	6.240.097		-	-9.434.311	97.500.881
Leasingverbindlichkeiten lang- und kurzfristig		2.066.481	-	-	2.065.876

EUR	31. Dezember 2021	Zahlungswirksam
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten lang- und kurzfristig	3.560.327	-1.135.894
Leasingverbindlichkeiten lang- und kurzfristig	698.330	-462.733

	Nicht zahlungswirksam				31. Dezember 2022
EUR	Zinsen und ähnliche Aufwendungen	Neue Leasingverträge	Währungsumrechnung	Sonstiges
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten lang- und kurzfristig	106.753	-	-	26.761	2.557.948
Leasingverbindlichkeiten lang- und kurzfristig	29.937	734.074	14.893	-	1.014.502

Sonstige nicht zahlungswirksame finanzielle Verbindlichkeiten beziehen sich auf die Wandelschuldverschreibung 2023 und damit einhergehende IFRS 9 Bewertung auf die finanzielle Verbindlichkeit.

F.6 Sonstige Angaben

Mitarbeiter

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres betrug 518 (2022: 373) Mitarbeiter, davon 479 (2022: 340) Arbeitnehmer, 32 (2022: 25) leitende Angestellte und 7 (2022: 8 Auszubildende).

Honorare des Abschlussprüfers

Während des Geschäftsjahres 2023 hat die Sunfire die folgenden Dienstleistungen vom bestellten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erhalten.

EUR	2023	2022
Abschlussprüfungsleistungen	159.000	160.000
Gesamt	159.000	160.000

F.7 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 1. Januar 2024 hat die Sunfire ihre Tochtergesellschaft Sunfire Fuel Cells GmbH vollständig veräußert.

Im Februar 2024 wurde die Finanzierungsrunde E abgeschlossen. In dieser Finanzierungsrunde wurden 5.233.862 neue Anteile mit einem Nominalwert von EUR 1,00 ausgegeben.

Sunfire hat ein Wandeldarlehen in Höhe von EUR 100.150.000 mit einer Endfälligkeit bis zum 3. März 2024 und einer Verzinsung von 8,0 % p.a. am 3. März 2023 emittiert. Das Wandeldarlehen enthält eine Wandlungsverpflichtung der Kreditgeber bei Eintritt einer qualifizierten Finanzierungrunde bzw. eine Wandlungsverpflichtung bei Eintritt einer nicht-qualifizierten Finanzierungsrunde vorbehaltlich einer mehrheitlichen Zustimmung der Kreditgeber. Zusätzlich haben die Kreditgeber ein Wandlungsrecht bei Eintritt einer Finanzierungsrunde, falls es zu keiner Wandlungsverpflichtung kommt.

Im Zuge der Finanzierungsrunde E im Februar 2024, haben die Halter die Nominalbeträge der Wandeldarlehen von insgesamt EUR 100.150.000 sowie die entstandenen und rückgestellten Zinsen in Höhe von insgesamt EUR 7.562.334 in Anteile an der Sunfire GmbH gewandelt. Mit der Wandlung verbundenen Transaktionskosten beliefen sich auf TEUR 272.

Mit der Wandlung des Darlehens in Höhe von EUR 107,7 Mio. und den weiteren Einzahlungen in das Kapital ergibt sich eine Kapitalerhöhung in Höhe von insgesamt EUR 222,2 Mio.

Es gibt keine Unterschiede bei den Stimmrechten oder der Gewinnausschüttung, aber die Inhaber von Anteilen der Serie A-, Serie B, Serie C-, Serie D und Serie E-Anteile haben im Falle einer Liquidation oder Übernahme mehr Rechte in Bezug auf die Verteilung der Erlöse.

Darüber hinaus haben sich keine Vorgänge nach dem Bilanzstichtag ergeben, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von besonderer Bedeutung wären.

Dresden, den 31. Mai 2024.

Sunfire GmbH

Die Geschäftsführung

Nils Aldag

Christian von Olshausen

¹ Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen.
² Noch nicht in EU-Recht übernommen

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Sunfire GmbH, Dresden

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Sunfire GmbH, Dresden, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Sunfire GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernla geberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 7. Juni 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Philipp Medrow, Wirtschaftsprüfer

ppa. Viktor Hromek, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde am 30. Juli 2024 gebilligt.