ASK Chemicals International Holding GmbH

Hilden

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 und Konzernlagebericht

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Konzernabschluss der ASK Chemicals International Holding GmbH

GESCHÄFTSJAHR 01. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2022

	Anhang ^*)	2022 TEUR	2021 TEUR
Umsatzerlöse	5	887.742	583.405
Umsatzkosten	6, 7, 11	-742.306	-467.165
Bruttogewinn		145.436	116.240
Sonstige betriebliche Erträge	9	17.533	18.101
Vertriebskosten	11	-52.960	-42.011
Verwaltungskosten	11	-58.220	-52.633
Forschungs- und Entwicklungskosten	11	-10.314	-8.007
Andere Kosten	10, 11	-16.018	-10.365
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)		25.457	21.325
Finanzerträge	12	26.131	16.859
Finanzaufwendungen	12	-50.129	-31.784
Finanzergebnis		-23.998	-14.925
Gewinn- und Verlustanteile an Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, nach Steuern	17	70	31
Ergebnis vor Ertragssteuern		1.529	6.431
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	13	-12.771	-13.774
Konzernergebnis		-11.242	-7.343
Davon entfallen auf:
Eigentümer des Mutterunternehmens		-11.568	-7.373
Nicht beherrschende Anteile	31	326	30

^*) Der Konzernanhang auf Seite 1 ff. ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2022

	Anhang ^*)	2022 TEUR	2021 TEUR
Konzernergebnis		-11.242	-7.343
Sonstiges Konzernergebnis
Posten, die nie in den Gewinn oder Verlust um gegliedert werden
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen	22	6.963	1.303
Auf Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen entfallende Steuern	22	-183	-385
Summe der Posten, die nie in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden		6.780	918
Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder zukünftig werden können
Unterschied aus der Währungsumrechnung		8.747	9.233
Steuereffekt auf zukünftig umzugliedernde Posten		-443	394
Summe der Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden		8.304	9.627
Sonstiges Ergebnis		15.084	10.545
Konzern Gesamtergebnis		3.842	3.202
Davon entfallen auf:
Eigentümer des Mutterunternehmens		3.486	3.203
Nicht beherrschende Anteile	31	356	-1

^*) Der Konzernanhang auf Seite 1 ff. ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	Anhang ^*)	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen	14	174.168	176.438
Geschäfts- oder Firmenwert	16	24.492	20.960
Sonstige immaterielle Vermögenswerte	16	26.580	28.872
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen	17	253	207
Sonstige Forderungen	19	27.023	25.022
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	19	589	517
Latente Steueransprüche	13	4.952	4.034
Summe langfristige Vermögenswerte		258.057	256.050
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	18	108.445	103.250
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	26	89.346	88.237
Erstattungsansprüche aus Ertragsteuern		3.611	1.139
Geleistete Anzahlungen und sonstige Forderungen	19	15.125	23.292
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	19	8.802	11.796
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	20	39.238	32.531
Summe kurzfristige Vermögenswerte		264.567	260.245
Summe Aktiva		522.624	516.295

^*) Der Konzernanhang auf Seite 1 ff. ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses

Passiva

	Anhang ^*)	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
Den Eigentümern des Mutterunternehmens zugeordnetes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	21	25	25
Kapitalrücklage	21	87.655	87.655
Gewinnrücklagen		-88.303	-76.735
Sonstige Eigenkapitalposten	21	7.275	-7.779
Gesamtes den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzuordnendes Eigenkapital		6.652	3.166
Nicht beherrschende Anteile	31	4.538	4.182
Summe Eigenkapital		11.190	7.348
Langfristige Schulden
Langfristige Finanzverbindlichkeiten	24	91.334	271.239
Langfristige Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	22	20.125	26.408
Sonstige langfristige Rückstellungen	23	6.729	9.775
Latente Steuerschulden	13	8.761	10.250
Passivische Abgrenzungsposten		18.433	16.702
Summe langfristige Schulden		145.382	334.374
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, einschl. Derivaten	24, 26	208.930	31.597
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	26	87.251	97.523
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfactoring	26	37.633	19.159
Kurzfristige Rückstellungen	23	16.821	14.663
Sonstige Verbindlichkeiten	25	11.723	10.305
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern	13	3.133	619
Passivische Abgrenzungsposten		561	707
Summe kurzfristige Schulden		366.052	174.573
Summe Schulden		511.434	508.947
Summe Passiva		522.624	516.295

^*) Der Konzernanhang auf Seite 1 ff. ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2022

	Den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzuordnendes Eigenkapital
				Sonstige Eigenkapitalposten
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklage TEUR	Gewinnrücklagen TEUR	Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto) TEUR
01. Januar 2021	25	35.673	-69.362	-6.786
Konzernergebnis			-7.373
Sonstiges Ergebnis
Unterschied aus der Währungsumrechnung (netto)				3
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto)				918
Summe Sonstiges Ergebnis	0	0	0	921
Konzern-Gesamtergebnis	0	0	-7.373	921
Transaktionen mit Kapitalgebern
Kapitalerhöhung		51.982
Summe Transaktionen mit Kapitalgebern	0	51.982	0	0
31. Dezember 2021	25	87.655	-76.735	-5.865
01. Januar 2022	25	87.655	-76.735	-5.865
Konzernergebnis			-11.568
Sonstiges Ergebnis
Unterschied aus der Währungsumrechnung (netto)
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto)				6.760
Summe Sonstiges Ergebnis	0	0	0	6.760
Konzern-Gesamtergebnis	0	0	-11.568	6.760
31. Dezember 2022	25	87.655	-88.303	895

	Den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzuordnendes Eigenkapital
	Sonstige Eigenkapitalposten
	Währungsumrechnungsrücklage TEUR	Gesamt TEUR
01. Januar 2021	-11.569	-52.019
Konzernergebnis		-7.373
Sonstiges Ergebnis
Unterschied aus der Währungsumrechnung (netto)	9.655	9.658
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto)		918
Summe Sonstiges Ergebnis	9.655	10.576
Konzern-Gesamtergebnis	9.655	3.203
Transaktionen mit Kapitalgebern
Kapitalerhöhung		51.982
Summe Transaktionen mit Kapitalgebern	0	51.982
31. Dezember 2021	-1.914	3.166
01. Januar 2022	-1.914	3.166
Konzernergebnis		-11.568
Sonstiges Ergebnis
Unterschied aus der Währungsumrechnung (netto)	8.294	8.294
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto)		6.760
Summe Sonstiges Ergebnis	8.294	15.054
Konzern-Gesamtergebnis	8.294	3.486
31. Dezember 2022	6.380	6.652

	Nicht beherrschende Anteile
		Sonstige Eigenkapitalposten
	Anteil am Konzernergebnis TEUR	Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto) TEUR	Währungsumrechnungsrücklage TEUR
01. Januar 2021	4.187	-39	35
Konzernergebnis	30
Sonstiges Ergebnis
Unterschied aus der Währungsumrechnung (netto)			-31
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto)
Summe Sonstiges Ergebnis	0	0	-31
Konzern-Gesamtergebnis	30	0	-31
Transaktionen mit Kapitalgebern
Kapitalerhöhung
Summe Transaktionen mit Kapitalgebern	0	0	0
31. Dezember 2021	4.217	-39	4
01. Januar 2022	4.217	-39	4
Konzernergebnis	326
Sonstiges Ergebnis
Unterschied aus der Währungsumrechnung (netto)			10
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto)		20
Summe Sonstiges Ergebnis	0	20	10
Konzern-Gesamtergebnis	326	20	10
31. Dezember 2022	4.543	-19	14

	Nicht beherrschende Anteile	Summe Eigenkapital

	Gesamt TEUR	TEUR
01. Januar 2021	4.183	-47.836
Konzernergebnis	30	-7.343
Sonstiges Ergebnis
Unterschied aus der Währungsumrechnung (netto)	-31	9.627
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto)	0	918
Summe Sonstiges Ergebnis	-31	10.545
Konzern-Gesamtergebnis	-1	3.202
Transaktionen mit Kapitalgebern
Kapitalerhöhung	0	51.982
Summe Transaktionen mit Kapitalgebern	0	51.982
31. Dezember 2021	4.182	7.348
01. Januar 2022	4.182	7.348
Konzernergebnis	326	-11.242
Sonstiges Ergebnis
Unterschied aus der Währungsumrechnung (netto)	10	8.304
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (netto)	20	6.780
Summe Sonstiges Ergebnis	30	15.084
Konzern-Gesamtergebnis	356	3.842
31. Dezember 2022	4.538	11.190

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2022

	Anhang ^*)	2022 TEUR	2021 TEUR
Konzernergebnis		-11.242	-7.343
Abschreibungen auf Sachanlagen	14, 15	22.920	18.938
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte	16	5.749	5.076
Netto-Finanzergebnis	12	23.997	14.925
Gewinnanteil an Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (netto)	17	-70	-31
Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	9,10,14,16	-1.160	-231
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	9, 10	2.068	609
Steuern vom Einkommen und Ertrag	13	12.772	13.774
		55.034	45.717
Veränderung des Vorratsvermögens	18	-2.467	-31.905
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte	19	3.005	-50.358
Veränderung der Verbindlichkeiten und Rückstellungen	22, 23, 25	8.200	59.050
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen und Steuern		63.772	22.504
Gezahlte Zinsen		-18.061	-13.935
Gezahlte Steuern		-7.790	-9.573
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit		37.921	-1.004
Erhaltene Zinsen		972	4.044
Erhaltene Dividenden	17	34	18
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	14	4.037	626
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte	16	-2.219	-2.252
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	14	-14.651	-14.991
Auszahlungen im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen abzüglich erworbener Zahlungsmittel	4	-2.750	-69.221
Cash Flow aus Investitionstätigkeit		-14.577	-81.776
Einzahlungen in die Kapitalrücklage	20	0	25.000
Ein- / Auszahlungen aus der Aufnahme / Tilgung von Gesellschafterdarlehen	24, 26	-3.027	60.259
Ein- / Auszahlungen aus der Aufnahme / Tilgung von Bankkrediten	24, 26	-8.529	4.463
Auszahlungen aus anderen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	24, 26	-7.412	-7.790
Einzahlungen aus anderen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	24, 26	2.525	1.351
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit		-16.443	83.283
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds		6.901	504
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	20	-194	912
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	4	0	2.453
Stand Finanzmittelfonds zu Beginn der Periode		32.531	28.663
Stand Finanzmittelfonds am Ende der Periode		39.238	32.531

^*) Der Anhang auf Seite 1 ff. ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses

Konzernanhang

Allgemeine Informationen

1. Unternehmensinformationen

Die ASK Chemicals International Holding GmbH, ansässig in der Reisholzstr. 16-18, Hilden/Deutschland (im Folgenden als "ASK Chemicals" bezeichnet), als Führungsgesellschaft des ASK Chemicals Konzerns, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf unter HRB 73518 eingetragen.

Die Geschäftstätigkeit des ASK Chemicals Konzerns besteht zum einen in der Produktion von Gießereiprodukten mit einem umfassenden Produkt- und Leistungsportfolio wie Binder, Schlichten, Additive, Speiser, Filter, Trennmittel bis hin zu metallurgischen Produkten wie Impfmittel, Mg-Behandlungsdrähte, Impfdrähte und Vorlegierungen für den Eisenguss. Die Kernfertigung, die Prototypenentwicklung und ein breites Angebot von Simulationsdienstleistungen runden dieses Angebot ab. Seit 2021 bietet der Konzern in einem zweiten Geschäftsfeld "Kunstharze & Spezialprodukte" zum anderen Lösungen für hochwertige Anwendungen auf dem Gebiet der Farben und Lacke, der Düngemittelbeschichtung und der Herstellung von Bremsbelägen und Verbundwerkstoffe. Der Konzern betreibt zudem eine Gesellschaft, die im Geschäft mit dem Bau und dem Betrieb von Luftreinhaltungsanlagen tätig ist. Der Konzern ist in 25 Ländern mit 40 Standorten präsent, davon in 18 mit eigener Produktion und beschäftigt ca. 1.800 Mitarbeiter weltweit. Forschungszentren unterhält ASK Chemicals in Europa, Asien, Amerika und Afrika.

2. Grundlagen für die Erstellung des Konzernabschlusses

Erklärung zur Übereinstimmung mit dem IFRS

Die Hauptaktivitäten des Konzerns sind im Konzernlagebericht beschrieben. ASK Chemicals hat ihren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 entsprechend § 315e des Handelsgesetzbuches (HGB) und in Übereinstimmung mit den internationalen Rechnungslegungsvorschriften, den International Accounting Standards (IAS), den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) und den International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC), sowie den Auslegungen des Standard Interpretation Committee (SIC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden die IFRS-Standards und Interpretationen angewandt, welche für die ab dem 1. Januar 2022 beginnenden Geschäftsjahre verbindlich sind. Die Offenlegung des Konzernabschlusses erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger (eBANZ).

Die Aufstellung des Konzernabschlusses der ASK Chemicals erfolgt auf Basis der historischen Kosten (Anschaffungskostenprinzip) mit Ausnahme der zum beizulegenden Zeitwert angesetzten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, insbesondere der derivativen Finanzinstrumente. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im Abschnitt 3 im Einzelnen dargestellt und erläutert.

Nach IAS 1 Darstellung des Abschlusses ist zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten, Rückstellungen und Verbindlichkeiten zu unterscheiden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte, Rückstellungen und Verbindlichkeiten klassifiziert, wenn sie innerhalb eines Jahres realisierbar bzw. fällig sind. Für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird das Umsatzkostenverfahren angewandt.

Der Konzernabschluss der ASK Chemicals umfasst die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzernbilanz, die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Konzern-Kapitalflussrechnung sowie den Konzern-Anhang. Der Konzernabschluss wurde um die nach dem deutschen Handelsrecht (HGB) ansonsten geforderten zusätzlichen Angaben zum Anhang ergänzt.

Die Jahresabschlüsse bzw. Zwischenabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die sämtlich auf den Stichtag dieses Konzernabschlusses aufgestellt sind, basieren auf einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen.

Der Konzernabschluss der ASK Chemicals wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Aus rechnerischen Gründen können in den Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten auftreten. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Konzernbilanz sind einzelne Posten zur Verbesserung der Klarheit zusammengefasst und im Konzern-Anhang gesondert erläutert.

Veröffentlichung des Konzernabschlusses

Der vorliegende Konzernabschluss wurde mit dem unterschriebenen Datum von der Geschäftsführung aufgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Der Konzernabschluss der ASK Chemicals wird voraussichtlich am 21. Juni 2023 dem Beirat zur Billigung vorgelegt.

Neue oder geänderte Standards und Interpretationen

Der IASB hat nachfolgend aufgeführte Standards und Interpretationen veröffentlicht, die bereits im Rahmen des Komitologieverfahrens in das EU-Recht übernommen wurden und die für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 erstmalig verpflichtend anzuwenden waren. Die Änderungen haben soweit nicht anders angegeben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der ASK Chemicals International Holding GmbH.

―	Änderungen an IFRS 3, IAS 16, IAS 37 und Verbesserungen zu IFRS 1, IFRS 9, IAS 41, IFRS 16 Sammelstandard 2018-2020, anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 28. Juni 2021 erfolgt).

Nicht vorzeitig angewandte Standards und Interpretationen

Der IASB hat nachfolgend aufgeführte Standards und Interpretationen veröffentlicht, die bereits im Rahmen des Komitologieverfahrens in das EU-Recht übernommen wurden, aber für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Diese neuen Standards und Änderungen an bestehenden Standards werden vom Konzern im Geschäftsjahr 2023 oder später angewendet. Soweit nicht anders angegeben, werden die Auswirkungen auf den Konzernabschluss der ASK Chemicals derzeit geprüft. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet.

―	IFRS 17 - Versicherungsverträge, anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 19. November 2021 erfolgt)
―	Änderungen an IFRS 17 - Versicherungsverträge: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - vergleichende Information, anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 8. September 2022 erfolgt)
―	Änderungen an IAS 1 - Darstellung des Abschlusses und IFRS Praxishinweis 2 (Angabe von Rechnungslegungsmethoden), anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 2. März 2022 erfolgt)
―	Änderungen an IAS 8 - Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Bilanzierungsfehlern (Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen), anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist 2. März 2022 erfolgt)
―	Änderungen an IAS 12 - Ertragsteuern (Latente Steuern in Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden aus einer einzigen Transaktion), anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 11. August 2022 erfolgt)

Der IASB hat im Geschäftsjahr 2022 nachfolgend aufgelistete Standards und Änderungen veröffentlicht, die Relevanz für den ASK Chemicals Konzern haben, jedoch erst nach der Übernahme in das EU-Recht im Rahmen des Komitologieverfahrens in Kraft treten werden.

―	Änderungen an IAS 1 - Darstellung des Abschlusses (Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig sowie Langfristige Schulden mit Kreditbedingungen), voraussichtlich anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnt
―	Änderungen an IFRS 16 - Leasingverhältnisse (Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-leaseback Transaktionen), voraussichtlich anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnt
―	Änderungen an IFRS 10 und IAS 28 - (Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen), erstmalige Anwendung auf unbestimmte Zeit verschoben

Bewertungsgrundlagen

Der vorliegende Konzernabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Nach Einschätzung des Konzerns bestehen keine wesentlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit bestimmten Ereignissen und Bedingungen, die erhebliche Zweifel an der Fortführungsfähigkeit des Konzerns wecken. Der Konzern ist mithin in der Lage, seine Vermögenswerte im gewöhnlichen Geschäftsverlauf zu realisieren und seinen Verbindlichkeiten inklusive der obligatorischen Rückzahlungsbedingungen der Kreditlinien, insbesondere des zum Ende des Geschäftsjahres 2022 neu abgeschlossenen Konsortialkredits, nachzukommen.

Die bisherige Konsortialkreditlinie sah die Einhaltung eines Financial Covenants, dem Adjusted Leverage vor, sofern die der Gruppe im Rahmen des Konsortialkredits zur Verfügung stehende revolvierende Kreditfazilität jeweils zum Ende eines Quartals so weit in Form von Geldmarktkrediten in Anspruch genommen worden war, dass die Testbedingung eingetreten war. Auch der neue Konsortialkreditvertrag sieht erneut zu erfüllende Zielvorgaben für den Adjusted Leverage vor. Diese haben sich im Vergleich zum bisherigen Kreditvertrag zu Gunsten der ASK Chemicals verbessert und sind in der Folge an jedem Quartalsende einzuhalten, unabhängig von der Inanspruchnahme der revolvierenden Kreditfazilität.

Auf Basis der finanziellen Planungen für das kommende Jahr geht ASK Chemicals davon aus, dass die vertraglich fixierten Zielvorgaben für den Financial Covenant weiterhin deutlich eingehalten werden.

Vor diesem Hintergrund und basierend auf den aktuellen Markteinschätzungen sowie den auf dieser Grundlage erstellten Plänen für die kommenden Geschäftsjahre, geht ASK Chemicals daher davon aus, dass die Gruppe in der Lage sein wird, sich in absehbarer Zukunft ausreichend mit Mitteln versorgen und ihre Tätigkeiten fortzuführen zu können.

Der Konzernabschluss ist daher grundsätzlich auf der Basis der fortgeführten historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erstellt. Ausnahmen bilden solche Sachverhalte, bei denen die anzuwendenden IFRS den Ansatz des beizulegenden Zeitwerts vorsehen. Es handelt sich dabei insbesondere um derivative Finanzinstrumente.

Aufgrund des im Vorjahr erfolgten Unternehmenszusammenschlusses (siehe hierzu Note 4) ist die Vergleichbarkeit der Konzernzahlen in der aktuellen Berichtsperiode beeinträchtigt.

Verwendung von Schätzungen und Ermessensspielräumen

Das Geschäftsjahr 2022 war weiterhin, wenn auch in deutlich abnehmendem Umfang, durch die staatlichen Maßnahmen im Kontext der CoViD-19-Pandemie geprägt, wobei die einzelnen Tochtergesellschaften der ASK Chemicals jeweils in unterschiedlichem Maße betroffen waren. Darüber hinaus hat auch der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Folgen, wie die Energiekrise und die hohe Inflation, besonderen Einfluss auf den Konzernabschluss.

Die Erstellung von Konzernabschlüssen erfordert nicht zuletzt unter Berücksichtigung des oben dargestellten veränderten Unternehmensumfelds von der Geschäftsführung Ermessensentscheidungen und Schätzungen, die die Anwendung von Rechnungslegungsmethoden und die ausgewiesenen Beträge von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualforderungen und -schulden zum Bilanzstichtag sowie ausgewiesene Erträge und Aufwendungen der Berichtsperiode zur Folge haben. Obwohl diese Schätzungen nach bestem Wissen der Geschäftsführung basierend auf den gegenwärtigen Ereignissen und Umständen erfolgen, kann es bei den tatsächlichen Ergebnissen zu Abweichungen von diesen Schätzungen kommen.

Die Schätzungen sowie die ihnen zugrundeliegenden Annahmen unterliegen einer fortlaufenden Überprüfung. Notwendige Anpassungen werden in der Berichtsperiode der Überprüfung sowie eventuell betroffenen Folgeperioden berücksichtigt.

Die wichtigsten Bereiche, die einer wesentlichen Schätzunsicherheit oder einem besonderen Ermessen bei der Anwendung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unterliegen, werden im Folgenden dargestellt.

Informationen über Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden, die die im Konzernabschluss erfassten Beträge am wesentlichsten beeinflussen, sind in den nachstehenden Anhangangaben enthalten:

―	Konsolidierung: Bestimmung, ob de-facto-Beherrschung vorliegt (3)
―	Definition von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (3, 16)

Informationen über Annahmen und Schätzunsicherheiten, durch die ein beträchtliches Risiko entstehen kann, so dass innerhalb des am 31. Dezember 2022 endenden Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung erforderlich wird, sind in den nachstehenden Anhangangaben enthalten:

―	Bilanzierung und Bewertung latenter Steueransprüche sowie Ertragssteuerunsicherheiten (13)
―	Wertminderungstest des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie sonstiger langfristiger Vermögenswerte (16)
―	Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (22)
―	Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen, Umweltverpflichtungen sowie sonstige Eventualverpflichtungen (23, 27)

3. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss der ASK Chemicals umfasst die Jahresabschlüsse der ASK Chemicals International Holding GmbH und ihrer Tochterunternehmen, sowie das assoziierte Unternehmen ASK Chemicals Gremolith AG, Schweiz. Das Geschäftsjahr 2022 der ASK Chemicals beginnt am 01. Januar 2022 und endet am 31. Dezember 2022. Abweichend hiervon endet das Geschäftsjahr der ASK Chemicals Foundry Solution India Pvt. Ltd (ASK India), Pune/Indien, zum 31. März. Diese Gesellschaft wurde auf der Grundlage eines zum 31. Dezember 2022 aufgestellten Zwischenabschlusses in den Konzernabschluss der ASK Chemicals einbezogen.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, an dem ASK Chemicals die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung nicht mehr besteht.

Bezüglich dem in Russland ansässigen Konzernunternehmen ASK Chemicals CIS LLC hat die Geschäftsführung auch vor dem Hintergrund des Ausbruchs des Krieges in der Ukraine sowie den weitreichenden Sanktionen gegen bzw. durch Russland und in einer Gesamtsicht aller relevanten Sachverhaltsdetails die Einschätzung getroffen, dass die zentralen Rechte weiterhin durchsetzbar sind und Beherrschung ausgeübt werden kann. Nichtsdestotrotz ist die Geschäftsführung in diesem Kontext der Ansicht, dass die durch die russische Gesellschaft gehaltenen Vermögenswerte, im Wesentlichen Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie Vorratsvermögen, nicht länger einbringlich und im Wert gemindert sind. Bezüglich des Umfangs der in diesen Fällen vorgenommenen Wertminderungen wird auf die Ausführungen unter Vorräte (Note 18) sowie Finanzinstrumente (Note 26) verwiesen.

Der Konzernabschluss der ASK Chemicals basiert auf den nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellten IFRS-Abschlüssen der ASK Chemicals und der einbezogenen Tochterunternehmen. Alle konzerninternen Salden, Geschäftsvorfälle, unrealisierten Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen und Dividenden werden in voller Höhe eliminiert. Verluste eines Tochterunternehmens, das nicht zu 100% in Besitz der ASK Chemicals International Holding GmbH ist, werden den nicht beherrschenden Anteilen auch dann zugeordnet, wenn dies zu einem negativen Saldo führt.

Hinsichtlich des Tochterunternehmens in Südkorea, ASK Chemicals Korea Ltd., Ulsan/Südkorea, beläuft sich der Kapitalanteil der ASK Chemicals auf 50%. Beherrschung und eine Konsolidierungspflicht ergeben sich aus Sicht der ASK Chemicals daraus, dass eine Mehrheit in den stimmrechtsausübenden Gesellschaftsorganen vorliegt.

Gesellschaften, bei denen die ASK Chemicals International Holding GmbH zwar nicht die Mehrheit der Stimmrechte innehat, aber direkt oder indirekt die Möglichkeit besitzt, die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen maßgeblich zu beeinflussen, werden als assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wird lediglich die ASK Chemicals Gremolith AG, Schweiz, nach der Equity-Methode einbezogen.

Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwert

Alle Unternehmenszusammenschlüsse werden gemäß IFRS 3 mittels der Erwerbsmethode bilanziert. Hierbei wird der Kaufpreis des Unternehmenszusammenschlusses verteilt, indem die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens zu ihren zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerten angesetzt werden. Anschaffungsnebenkosten werden im Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Ein Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne beherrschenden Einfluss über die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns bemessen. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach finaler Beurteilung in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) des Konzerns zugeordnet, die vom Unternehmenszusammenschluss erwartungsgemäß profitieren werden. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen ZGEs zugeordnet werden.

Gemeinsame Vereinbarungen und assoziierte Unternehmen

Nach IFRS 11 hat ASK Chemicals seine Anteile an gemeinsamen Vereinbarungen entweder als gemeinschaftliche Tätigkeiten (wenn der Konzern Rechte an den einer Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten besitzt und Verpflichtungen für deren Schulden hat) oder als Gemeinschaftsunternehmen (wenn der Konzern Rechte nur am Nettovermögen einer Vereinbarung besitzt) einzuschätzen. Bei dieser Beurteilung werden der Aufbau der Vereinbarungen, die Rechtsform aller eigenständigen Vehikel, die Bestimmungen der vertraglichen Vereinbarungen und sonstige Sachverhalte und Umstände berücksichtigt. Zum Stichtag bestanden keine gemeinsamen Vereinbarungen.

Der Konzern umfasst ein assoziiertes Unternehmen im Sinne des IAS 28, die ASK Chemicals Gremolith AG, Schweiz. Die Bewertung erfolgt nach der Equity-Methode. Nach der Equity-Methode wird überprüft, ob hinsichtlich der Nettoinvestition beim assoziierten Unternehmen die Berücksichtigung eines zusätzlichen Wertminderungsaufwands erforderlich ist. Die Gewinn- und Verlustrechnung spiegelt den Anteil am Ergebnis des assoziierten Unternehmens wider. Erfolgsneutrale Änderungen des Eigenkapitals des assoziierten Unternehmens werden beim Konzern anteilig unmittelbar im Eigenkapital erfasst und in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Die ASK Chemicals Gremolith AG, Schweiz, hat zum Stichtag keine Sachverhalte in den sonstigen Eigenkapitalposten erfasst.

Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der ASK Chemicals aufgestellt. Für jedes Konzernunternehmen wird die funktionale Währung ermittelt und die entsprechenden Abschlussposten werden auf dieser Basis in Euro umgerechnet.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung in den lokalen Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften werden zu den am Bilanzstichtag geltenden Währungskursen umgerechnet. Dabei entstehende Kursumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst, wenn sie der operativen Geschäftstätigkeit zugeordnet werden können. Kursumrechnungsdifferenzen aus Finanzierungstätigkeit werden im Finanzergebnis gezeigt.

Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden am Bilanzstichtag mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung des Wertes gültig war. Die Vermögenswerte und Schulden der Tochterunternehmen außerhalb der Europäischen Währungsunion werden von der jeweiligen funktionalen Währung in die Darstellungswährung der ASK Chemicals zum Umrechnungskurs am jeweiligen Bilanzstichtag umgerechnet. Ihre Gewinn- und Verlustrechnungen sowie Kapitalflussrechnungen werden zum Jahresdurchschnittskurs, der einen Näherungswert für den Umrechnungskurs am Tag des Geschäftsvorfalls darstellt, umgerechnet. Das Eigenkapital der Tochterunternehmen wird zu historischen Fremdwährungskursen umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen zwischen dem historischen und dem aktuellen Umrechnungskurs werden in den sonstigen Eigenkapitalposten ausgewiesen.

Wenn die Abwicklung monetärer Posten in Form von Forderungen oder Verbindlichkeiten gegenüber einem ausländischen Geschäftsbetrieb in einem absehbaren Zeitraum weder geplant noch wahrscheinlich ist, werden diese Posten als Teil der Nettoinvestition in den ausländischen Geschäftsbetrieb betrachtet. Die daraus entstehenden Fremdwährungsgewinne und -verluste werden im sonstigen Ergebnis und in der Währungsumrechnungsrücklage im Eigenkapital erfasst. Einen solchen Fall stellt ein Darlehen dar, das die ASK Chemicals GmbH ihrer Tochtergesellschaft in Singapur, der ASK Chemicals Pte. Ltd., gewährt hat, da eine Rückzahlung dieses Darlehens in absehbarer Zukunft nicht geplant ist. Die hieraus resultierenden Fremdwährungsgewinne der Berichtsperiode in Höhe von TEUR 1.014 (Vorjahr Fremdwährungsgewinne TEUR 857) wurden daher im sonstigen Ergebnis erfasst und in der Währungsumrechnungsrücklage im Eigenkapital ausgewiesen.

Bei der Erstkonsolidierung ausländischer Gesellschaften werden die Vermögenswerte und Schulden dieser Gesellschaften mit den Kursen zum Erwerbszeitpunkt umgerechnet.

Die im Konzernabschluss angewandten Fremdwährungskurse sind nachfolgender Darstellung zu entnehmen:

		2022		2021
1 EURO =	ISO-Code	Schlusskurs 31. Dezember	Durchschnittskurs	Schlusskurs 31. Dezember	Durchschnittskurs
Brasilianischer Real	BRL	5,6386	5,4399	6,3101	6,3779
Britisches Pfund	GBP	0,8869	0,8528	0,8403	0,8596
Chinesischer Renminbi Yuan	CNY	7,3582	7,0788	7,1947	7,6282
Dänische Krone	DKK	7,4365	7,4396	7,4364	7,4370
Indische Rupie	INR	88,1710	82,6864	84,2292	87,4392
Japanischer Yen	JPY	140,6600	138,0300	130,3800	129,8800
Kanadischer Dollar	CAD	1,4440	1,3695	1,4393	1,4826
Mexikanischer Peso	MXN	20,8560	21,1869	23,1438	23,9852
Türkische Lira	TRY	19,9649	17,4088	15,2335	10,5124
Norwegische Krone	NOK	10,5138	10,1026	9,9888	10,1633
Polnischer Szloty	PLN	4,6808	4,6861	4,5969	4,5652
Russischer Rubel	RUB	78,4218	72,5574	85,3004	87,1527
Schwedische Krone	SEK	11,1218	10,6296	10,2503	10,1465
Schweizer Franken	CHF	0,9847	1,0047	1,0331	1,0811
Singapur Dollar	SGD	1,4300	1,4512	1,5279	1,5891
Südafrikanischer Rand	ZAR	18,0986	17,2086	18,0625	17,4766
Südkoreanischer Won	KRW	1.344,0900	1.358,0700	1.346,3800	1.354,0600
Tschechische Krone	CZK	24,1160	24,5660	24,8580	26,4550
US Dollar	USD	1,0666	1,0530	1,1326	1,1827

Konsolidierungskreis

Die Entwicklung des Konsolidierungskreises ist der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:

	Deutschland	Übriges Europa	Amerika	Asien	Summe
Vollkonsolidierte Gesellschaften
01. Januar 2021	7	12	7	5	31
Zugang durch Unternehmenserwerb	0	0	1	1	2
Zugang durch Gründung	0	1	0	0	1
31. Dezember 2021	7	13	8	6	34
Beteiligungen nach der Equity Methode
01. Januar 2021	0	1	0	0	1
31. Dezember 2021	0	1	0	0	1
Summe Gesellschaften
01. Januar 2021	7	13	7	5	32
31. Dezember 2021	7	14	8	6	35
Vollkonsolidierte Gesellschaften
01.Januar 2022	7	13	8	6	34
31. Dezember 2022	7	13	8	6	34
Beteiligungen nach der Equity Methode
01.Januar 2022	0	1	0	0	1
31. Dezember 2022	0	1	0	0	1
Summe Gesellschaften
01.Januar 2022	7	14	8	6	35
31. Dezember 2022	7	14	8	6	35

Der 50%ige Anteil an der ASK Chemicals Gremolith AG, Schweiz, wird nach der Equity-Methode bilanziert. Das anteilige Ergebnis wird in der Gewinn- und Verlustrechnung als Ergebnis aus der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen ausgewiesen.

Alle übrigen Unternehmen werden im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen.

Immaterielle Vermögenswerte

Ermittlung des Geschäfts- oder Firmenwerts

Ein Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss des gesamten Kaufpreises über den beizulegenden Zeitwert des im Rahmen eines Unternehmenserwerbs erworbenen Reinvermögens dar. Er umfasst den Mitarbeiterstamm, die Nachhaltigkeit der Geschäftsentwicklung, die weitere Entwicklung der technologischen Vorreiterrolle sowie eine strategische Prämie. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird mindestens einmal im Jahr auf seine Werthaltigkeit überprüft.

Nach dem Unternehmenszusammenschluss wird ein organisierter Bewertungsprozess zur Bestimmung der den erworbenen Vermögenswerten und Schulden beizulegenden Zeitwerte durchgeführt. Der positive Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs und den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen Vermögenswerte und Schulden wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts

Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde den folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) zugeordnet:

	2022 EUR Mio.	2021 EUR Mio.
Nordamerika	8,6	8,1
Südamerika	6,0	2,9
Europa	7,1	7,1
Asien	2,8	2,9
	24,5	21,0

Jede Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist, stellt die niedrigste Ebene innerhalb des Konzerns dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird.

Die ASK Chemicals grenzt ihre ZGEs regional ab und folgt einerseits der organisatorischen Ausrichtung der Konzerngeschäftsleitung. Auf der anderen Seite reflektiert sich hier die regionale Abgrenzung der Geschäftstätigkeiten der Gesellschaften, die im Wesentlichen auf die genannten Märkte begrenzt sind.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.

ASK Chemicals überprüft den Geschäfts- oder Firmenwert zumindest jährlich auf Wertminderung, wobei der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag der jeweiligen ZGE verglichen wird. Ist der erzielbare Betrag geringer als der Buchwert der Einheit, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst. Aufgrund dessen ist für die betreffende ZGE eine Schätzung ihres erzielbaren Betrags, definiert als der höhere der beiden Werte aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem Nutzungswert, notwendig. ASK Chemicals ermittelt den erzielbaren Betrag auf Basis des Nutzungswerts.

Der Nutzungswert wurde durch die Abzinsung der künftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten Nutzung der ZGE voraussichtlich erzielt werden können, ermittelt. Er beruht auf den folgenden zentralen Prämissen:

―	Die Berechnung der abgezinsten Cashflows der ZGE basiert auf dem Budget für das folgende Geschäftsjahr sowie der Mittelfristplanung für die auf das Budgetjahr folgenden Geschäftsjahre. In der Mittelfristplanung werden für die Geschäftsjahre bis 2026 individuelle Wachstumsraten und für die Folgejahre nach 2026 ein ZGE-abhängiges nachhaltiges Wachstum unterstellt.
―	Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags wurden in Abhängigkeit von der geographischen Lage die Abzinsungssätze vor Steuern angewandt. Diese Abzinsungssätze wurden auf Basis der durchschnittlichen branchenspezifischen Kapitalkosten und unter Berücksichtigung des Betafaktors vergleichbarer Unternehmen ermittelt.

Die wesentlichen Prämissen zur Bewertung der ZGEs sind nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

2022	Diskontierungssatz vor Steuern (%)	Nachhaltiges Wachstum (%)
Nordamerika	9,7	1,0
Südamerika	18,3	1,0
Europa	9,1	0,8
Asien	12,1	1,0

2021	Diskontierungssatz vor Steuern (%)	Nachhaltiges Wachstum (%)
Nordamerika	7,7	1,0
Südamerika	19,3	1,0
Europa	9,0	0,8
Asien	9,5	1,0

Die Mittelfristplanung der ASK Chemicals stützt sich auf länderspezifische Annahmen über die Entwicklung wichtiger makroökonomischer Größen, wie z.B. Bruttoinlandsprodukt, Entwicklung der Lohnkosten, Entwicklung von Rohstoffkosten sowie Marktanteile und regulatorische Rahmenbedingungen. Dabei erfolgt im Rahmen der Budgetplanung eine Planung von Mengen und Absatzpreisen, die im Rahmen der Mittelfristplanung fortentwickelt werden. Hieraus werden je Gesellschaft Plan-Gewinn- und Verlustrechnungen für den Planungszeitraum entwickelt, aus denen die relevanten Cashflows abgeleitet werden.

Der Konzern führt den Wertminderungstest jährlich zum 31. Dezember durch sowie bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine Wertminderung hindeuten.

Die Nutzungswerte der ZGEs stellen sich im Geschäftsjahr wie folgt dar:

	2022 EUR Mio.	2021 EUR Mio.
Nordamerika	217,2	266,8
Südamerika	244,6	126,5
Europa	203,5	183,6
Asien	144,6	176,1

Der verhältnismäßig starke Anstieg des Nutzungswerts der ZGE Südamerika ist insbesondere auf die Akquisition des Industrieharzgeschäfts im Vorjahr und die sich hieraus ergebenden Synergien zurückzuführen. Bei allen vier ZGEs ergab die vorgenommene Sensitivitätsanalyse, dass sich bei einem Sinken des nachhaltigen Wachstums auf 0,5% oder einer Erhöhung der Kapitalkosten um 1% kein Wertminderungsbedarf beim Geschäfts- oder Firmenwert ergibt, der diesen ZGEs zugewiesen ist.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden im Anschaffungszeitpunkt zu Anschaffungskosten angesetzt. Nach der erstmaligen Erfassung werden immaterielle Vermögenswerte zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen bewertet.

Die Anschaffungskosten beinhalten auch Anschaffungsnebenkosten, die dem Erwerb unmittelbar zugeordnet werden können. Die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagegegenstände beinhalten Material- und Personaleinzelkosten, sonstige direkt zurechenbare Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, sofern die Ansatzkriterien gemäß IAS 38 erfüllt sind. Andernfalls werden sie in der Periode ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Im Berichtszeitraum hat die ASK Chemicals Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 1.478 (Vorjahr TEUR 1.834) aktiviert.

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden linear über die jeweilige erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben und zusätzlich bei Vorliegen entsprechender Anhaltspunkte auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur aktiviert, wenn sie den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen des betreffenden Vermögenswerts erhöhen. Alle übrigen Aufwendungen, einschließlich Aufwendungen für intern geschaffene Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Markenrechte, werden in der Periode ihres Anfalls aufwandswirksam erfasst.

Der Konzern bilanziert keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer. Die Nutzungsdauern werden jährlich auf Angemessenheit überprüft.

Vermögenswerte	Nutzungsdauer
Aktivierte Entwicklungskosten	3 bis 5 Jahre
Software	3 bis 5 Jahre
Technologie	6 Jahre
Kundenbeziehungen	6 bis 11 Jahre

Sachanlagevermögen

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen angesetzt.

Die Anschaffungskosten beinhalten Anschaffungsnebenkosten, die dem Erwerb unmittelbar zugeordnet werden können. Die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagegegenstände beinhalten Material- und Personaleinzelkosten, sonstige direkt zurechenbare Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, die erwarteten Kosten für den Abbruch und die Entsorgung des Gegenstands sowie die Kosten für die Instandsetzung des Standorts.

Wenn einzelne wesentliche Komponenten eines Vermögenswerts unterschiedliche Nutzungsdauern aufweisen, werden sie separat voneinander angesetzt und planmäßig abgeschrieben.

Die Kosten der Ersatzteile für Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten zum bisherigen Buchwert hinzu aktiviert, wenn der künftige wirtschaftliche Nutzen für den Konzern wahrscheinlich ist und die Kosten verlässlich ermittelt werden können. Die Kosten für den laufenden Betrieb und die laufende Wartung von Sachanlagen werden erfolgswirksam erfasst.

Die folgende Tabelle stellt die innerhalb des Konzerns zur Anwendung kommenden Nutzungsdauern dar. Die spezifische Nutzungsdauer einzelner Vermögenswerte wird basierend auf den jeweiligen lokalen Umständen innerhalb dieser Bandbreiten festgelegt.

Die Sachanlagen werden linear über die erwartete Nutzungsdauer wie folgt abgeschrieben:

Vermögenswerte	Nutzungsdauer
Gebäude	10 bis 40 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	10 bis 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 10 Jahre

Die Nutzungsdauern werden jährlich auf Angemessenheit überprüft. Die Buchwerte der Sachanlagen werden bei Eintritt von Umständen, die auf eine Wertminderung schließen lassen, auf Werthaltigkeit geprüft. Bei Anhaltspunkten dafür, dass der Buchwert über dem erzielbaren Betrag liegt, werden der betreffende Vermögenswert bzw. die Vermögenswerte innerhalb der ZGE auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben.

Der erzielbare Betrag eines Sachanlagegegenstands ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und Nutzungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows mit einem Abzinsungssatz vor Steuern, der die gegenwärtigen Marktbeurteilungen hinsichtlich des Zinseffekts und der speziellen Risiken eines Vermögenswerts angemessen widerspiegelt, auf den Barwert abgezinst. Sofern ein Sachanlagegegenstand keine weitgehend unabhängigen Cashflows generiert, wird der erzielbare Betrag grundsätzlich auf Ebene der ZGE, zu der er gehört, ermittelt. Wertminderungsaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst.

Investitionszuschüsse werden gemäß dem Wahlrecht des IAS 20.24 ff. brutto als Abgrenzungsposten angesetzt und über die Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Vermögenswertes abgeschrieben.

Finanzinstrumente

Sowohl nicht derivative finanzielle Vermögenswerte als auch derivative finanzielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert angesetzt.

(i) Klassifizierung und Folgebewertung

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.

Finanzielle Vermögenswerte

Bei der erstmaligen Erfassung wird ein finanzieller Vermögenswert wie folgt eingestuft und bewertet: zu fortgeführten Anschaffungskosten, FVOCI-Schuldinstrumente (Investments in Schuldinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert mit Änderungen im sonstigen Ergebnis bewertet werden) und FVTPL (zum beizulegenden Zeitwert mit Wertveränderungen im Gewinn und Verlust).

Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, der Konzern ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode reklassifiziert, die auf die Änderung des Geschäftsmodells folgt.

Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als FVTPL designiert wurde: Er wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Ein Schuldinstrument wird zu FVOCI designiert, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und es nicht als FVTPL designiert wurde: Es wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung sowohl darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten als auch in dem Verkauf finanzieller Vermögenswerte und seine Vertragsbedingungen führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden, werden zu FVTPL bewertet. Dies umfasst alle derivativen finanziellen Vermögenswerte. Bei der erstmaligen Erfassung wird der Konzern unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI erfüllen, zu FVTPL zu designieren, wenn dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien ("Accounting Missmatch") zu beseitigen oder signifikant zu verringern.

Einschätzung des Geschäftsmodells

Der ASK Konzern trifft eine Einschätzung der Ziele des Geschäftsmodels, in dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, auf einer Portfolio-Ebene, da dies am besten die Art widerspiegelt, wie das Geschäft gesteuert und Informationen an das Management gegeben werden. Die zu berücksichtigenden Informationen schließen ein:

―	die angegebenen Richtlinien und Ziele für das Portfolio und die Durchführung dieser Richtlinien in der Praxis; dies umfasst, ob die Strategie des Managements darauf ausgerichtet ist, die vertraglichen Zinserträge zu vereinnahmen, ein bestimmtes Zinssatzprofil beizubehalten, die Laufzeit eines finanziellen Vermögenswertes mit der Laufzeit einer damit verbundenen Verbindlichkeit oder den erwarteten Mittelabflüssen abzustimmen oder Zahlungsströme durch den Verkauf der Vermögenswerte zu realisieren;
―	wie die Ergebnisse des Portfolios ausgewertet und an das Konzernmanagement berichtet werden;
―	die Risiken, die sich auf die Ergebnisse des Geschäftsmodells (und der nach diesem Geschäftsmodell gehaltenen finanziellen Vermögenswerte) auswirken und wie diese Risiken gesteuert werden;
―	wie die Manager vergütet werden - zum Beispiel, ob die Vergütung auf dem beizulegenden Zeitwert der verwalteten Vermögenswerte oder auf den vereinnahmten vertraglichen Zahlungsströmen basiert - und
―	Häufigkeit, Umfang und Zeitpunkt von Verkäufen finanzieller Vermögenswerte in vorherigen Perioden und die Erwartungen über zukünftige Verkaufsaktivitäten.

Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten an fremde Dritte durch Transaktionen, die nicht zur Ausbuchung führen, sind in Einklang damit, dass der Konzern die Vermögenswerte weiterhin bilanziert, und stellen für diesen Zweck keine Verkäufe dar.

Finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten oder verwaltet werden und deren Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, werden zu FVTPL bewertet.

Folgebewertung und Gewinn und Verluste

Finanzielle Vermögenswerte zu FVTPL	Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Nettogewinne und -Verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten	Diese Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode folgebewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung wird im Gewinn oder Verlust erfasst.

(ii) Derivative Finanzinstrumente und Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

Der Konzern hält derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Währungs- und Zinsrisiken. Derivate werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Rahmen der Folgebewertung werden Derivate mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Sich daraus ergebende Änderungen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust erfasst.

Absicherung von Zahlungsströmen

Bei Derivaten, die der Absicherung gegen das Risiko schwankender Zahlungsströme für ein bestimmtes Risiko bezüglich eines bilanzierten Vermögenswerts oder einer bilanzierten Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion dienen, die Auswirkungen auf das Periodenergebnis haben könnten, wird der effektive Teil der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des Derivats unter Abzug latenter Steuern im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital in der Rücklage für Sicherungsbeziehungen ausgewiesen. Der ineffektive Teil der Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts wird unmittelbar im Gewinn oder Verlust erfasst.

Soweit das Sicherungsinstrument die Voraussetzung zur Bilanzierung als Sicherungsgeschäft nicht mehr erfüllt, ausläuft bzw. veräußert, beendet, ausgeübt oder nicht mehr als Absicherungsinstrument bestimmt wird, wird die Bilanzierung als Sicherungsgeschäft eingestellt. Wird mit dem Eintritt einer erwarteten Transaktion nicht mehr gerechnet, wird der bisher im Eigenkapital kumuliert erfasste Betrag in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine derivativen Finanzinstrumente in einer Sicherungsbeziehung designiert.

(iii) Wertminderung

Finanzinstrumente und Vertragsvermögenswerte

Der Konzern bilanziert Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) für:

―	finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden,
―	und Vertragsvermögenswerte.

Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für Vertragsvermögenswerte werden dabei immer in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts bewertet.

Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt der Konzern angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen.

Der Konzern nimmt an, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 30 Tage überfällig ist.

Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann.

Bemessung erwarteter Kreditverluste

Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitsgewichteten Schätzungen der Kreditverluste. Kreditverluste werden als Barwert der Zahlungsausfälle (das heißt die Differenz zwischen den Zahlungen, die einem Unternehmen vertragsgemäß geschuldet werden, und den Zahlungen, die das Unternehmen voraussichtlich einnimmt) bemessen.

Erwartete Kreditverluste werden mit dem Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswertes abgezinst.

Darstellung der Wertminderung für erwartete Kreditverluste in der Bilanz

Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind, werden vom Bruttobuchwert der Vermögenswerte abgezogen.

(iv) Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) eingestuft und bewertet. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird zu FVTPL eingestuft, wenn sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wird, ein Derivat ist oder beim Erstansatz als ein solches designiert wird.

Finanzielle Verbindlichkeiten zu FVTPL werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und Nettogewinne oder -verluste, einschließlich Zinsaufwendungen, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden bei der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode bewertet. Zinsaufwendungen und Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

Leasingverhältnisse

Die Beurteilung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis darstellt oder beinhaltet, erfolgt gemäß dem wirtschaftlichen Gehalt der Vereinbarung und erfordert eine Beurteilung darüber, ob die Vereinbarung von der Nutzung eines eindeutig identifizierbaren spezifischen Vermögenswerts oder spezifischer Vermögenswerte abhängt und ob die Vereinbarung ein Recht auf Nutzung des Vermögenswerts begründet.

Der Konzern als Leasingnehmer:

Leasingverhältnisse, bei denen dem Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen eines Leasingobjekts übertragen werden, werden zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses in Höhe des Barwerts der Mindestleasingzahlungen angesetzt. Die Mindestleasingzahlungen werden in die Finanzierungskosten und den Tilgungsanteil der Restschuld aufgeteilt. Die Finanzierungskosten werden so über die Laufzeit des Leasingverhältnisses verteilt, dass über die Perioden ein konstanter Zinssatz auf die verbliebene Restschuld entsteht. Finanzierungskosten werden unmittelbar erfolgswirksam erfasst.

Aktivierte Nutzungsrechte werden über den kürzeren der beiden Zeiträume - Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Nutzungsdauer - vollständig abgeschrieben, es sei denn, zu Beginn des Leasingverhältnisses ist hinreichend sicher, dass das Eigentum auf den Leasingnehmer übergeht. Ist dies der Fall, so entspricht der Zeitraum der erwarteten Nutzung der Nutzungsdauer des Vermögenswerts.

Der ASK Chemicals Konzern nimmt die Ausnahmeregelung für kurzfristige und geringwertige Leasingverhältnisse in Anspruch. Für geringwertige Leasingverhältnisse wurde ein Schwellenwert von TEUR 5 festgelegt.

Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten umfassen auch Anschaffungsnebenkosten und werden wie folgt ermittelt:

―	Rohstoffe - Anschaffungskosten auf Basis des gleitenden Durchschnitts;
―	Fertige und unfertige Erzeugnisse - Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne, sowie anteilige Fertigungsgemeinkosten unter Annahme einer Normalauslastung.

Der Nettoveräußerungswert entspricht dem erwarteten Verkaufspreis bei normalem Geschäftsverlauf, abzüglich geschätzter Fertigstellungs- und Vertriebskosten.

Da die Voraussetzungen eines qualifizierten Vermögenswertes im Sinne des IAS 23 nicht gegeben sind, werden Finanzierungskosten bei der Ermittlung der Herstellkosten nicht berücksichtigt.

Leistungen an Arbeitnehmer

Leistungsorientierte Pläne

Die Konzernunternehmen unterhalten verschiedene Versorgungspläne entsprechend den Regelungen und Gepflogenheiten in den jeweiligen Ländern, in denen sie tätig sind. In einigen Ländern umfassen die Versorgungspläne auch Leistungen aus dem Bereich der medizinischen Versorgung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

Ein leistungsorientierter Plan ist ein Versorgungsplan, in dem die Höhe der zu gewährenden Leistungen in der Regel nach einem oder mehreren Faktoren wie Alter, Betriebszugehörigkeit oder Entgelt festgelegt ist. Ein beitragsorientierter Plan ist dagegen ein Plan, bei dem der Konzern festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einheit (einen Fonds) entrichtet und weder rechtlich noch faktisch zur Zahlung darüber hinausgehender Beiträge verpflichtet ist, falls der Fonds nicht über ausreichende Vermögenswerte verfügen sollte, um alle Leistungen in Bezug auf Arbeitsleistungen der Arbeitnehmer in der Berichtsperiode und früheren Perioden zu erbringen.

Die Aufwendungen aus leistungsorientierten Plänen werden für jeden Plan separat nach der versicherungsmathematischen Bewertungsmethode der laufenden Einmalprämien bzw. nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie die damit zusammenhängenden latenten Ertragsteuern werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst und gesondert in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden jährlich von einem unabhängigen Versicherungsmathematiker bewertet.

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand ist anzusetzen zum früheren Zeitpunkt von (i) an dem die Anpassung oder Kürzung des Plans eintritt; oder (ii) an dem das Unternehmen verbundene Umstrukturierungskosten oder Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ansetzt. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand erfasst. Der als Schuld aus einem leistungsorientierten Plan erfasste Betrag entspricht dem Saldo aus dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung zum Bilanzstichtag abzüglich eines etwaigen, bisher noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands abzüglich des am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwerts von Planvermögen (falls vorhanden), mit dem die Verpflichtungen unmittelbar abzugelten sind. Ist dieser Betrag negativ, wird der Vermögenswert höchstens mit diesem Wert sowie dem Barwert künftiger wirtschaftlicher Vorteile in Form von Rückerstattungen aus dem Plan oder Minderungen künftiger Beitragszahlungen angesetzt (Vermögenswertbegrenzung).

Führt die versicherungsmathematische Ermittlung zu einem Vermögenswert, hat der Konzern diesen zum jeweils niedrigeren Betrag aus (i) der Vermögensüberdeckung des Plans oder (ii) der Vermögensobergrenze anzusetzen.

Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsverpflichtungen sowie Erträge aus Planvermögen werden als Netto-Zinsaufwand unter Anwendung des Rechnungszinssatzes der Verpflichtung im Finanzergebnis ausgewiesen.

Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen

Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen werden dann als Aufwand erfasst, wenn der Konzern nachweislich zur Beendigung eines Arbeitsverhältnisses vor dem Zeitpunkt der regulären Pensionierung durch einen detaillierten formalen Plan verpflichtet ist und keine realistische Möglichkeit hat, sich dem zu entziehen. Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen in Fällen, in denen der Arbeitnehmer freiwillig auf eigenen Wunsch ausscheidet, werden erfasst, wenn der Konzern ein Angebot zur freiwilligen Kündigung abgegeben hat, dessen Annahme wahrscheinlich ist und die Anzahl der Annehmenden verlässlich geschätzt werden kann.

Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer

Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer werden mit ihrem nicht abgezinsten Betrag angesetzt, sobald die betreffende Gegenleistung durch den Arbeitnehmer erbracht wird.

Die erwarteten Kosten eines Bonus- oder Erfolgsbeteiligungsplans werden dann passiviert, wenn der Konzern auf Grund von Ereignissen der Vergangenheit gegenwärtig eine rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, solche Leistungen zu gewähren, und die Höhe der Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann.

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer umfassen im Wesentlichen Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen, sofern nicht davon ausgegangen wird, dass diese innerhalb von 12 Monaten nach Ende der Berichtsperiode vollständig beglichen werden. Die Netto-Verpflichtung in Bezug auf die langfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer entspricht dem Wert, welchen die Mitarbeiter im Gegenzug für ihren Dienst in der laufenden Periode und früheren erworben haben. Diese Leistung wird diskontiert, um den Barwert zu bestimmen. Neubewertungen werden im Gewinn oder Verlust in der Periode erfasst, in der sie entstehen.

Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, wenn dem Konzern aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlich oder faktisch) gegenüber Dritten entstanden ist, es wahrscheinlich ist, dass zur Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich ist, und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Erwartet der Konzern die Erstattung eines Teils oder der gesamten bei Erfüllung der zurückgestellten Verpflichtung entstehenden Ausgaben (beispielsweise durch Versicherungsverträge), wird die Erstattung als separater Vermögenswert angesetzt, wenn der Erhalt dieser Erstattung so gut wie sicher ist. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Aufwendungen für die Bildung von Rückstellungen netto nach Abzug der Erstattung ausgewiesen. Wenn der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist, erfolgt eine Abzinsung unter Verwendung eines Zinssatzes, der die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Bei Anwendung der Abzinsungsmethode wird der durch die Aufzinsung bedingte Anstieg der Rückstellung im Zeitablauf als Zinsaufwand erfasst.

Der Konzern bildet Rückstellungen für wahrscheinliche Belastungen aus anhängigen Gerichtsverfahren, sofern eine verlässliche Schätzung möglich ist. In die Schätzung werden auch Rechtsanwalts- und Gerichtskosten einbezogen. Die Höhe dieser Kosten basiert dabei auf Kostenschätzungen der Rechtsabteilung des Konzerns. Diese überprüft die Rückstellungen in regelmäßigen Abständen und nimmt gegebenenfalls eine Anpassung vor.

Personal

Die Personalrückstellungen berücksichtigen im Wesentlichen Mitarbeiterboni sowie Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen.

Sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Kosten angesetzt. Der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeiten entspricht im Allgemeinen deren Buchwert.

Umsatzrealisierung

Erlöse werden erfasst, wenn eine Leistungsverpflichtung durch Übertragung eines zugesagten Guts oder einer zugesagten Dienstleistung auf einen Kunden erfüllt wurde. Als übertragen gilt ein Vermögenswert dann, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über diesen Vermögenswert erlangt.

Umsatzerlöse werden unter Abzug von Erlösschmälerungen wie Boni, Skonti oder Rabatten ausgewiesen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Als Reaktion auf die Verbreitung des Coronavirus und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt hat die deutsche Bundesregierung in der Verordnung über Erleichterung der Kurzarbeit vom 25. März 2020 (KugV), die rückwirkend zum 1. März 2020 in Kraft getreten ist, bestimmte zeitlich befristete Erleichterungen für den Zugang zum Kurzarbeitergeld sowie auf Antrag die Erstattung der vom Arbeitgeber zu tragenden Sozialversicherungsbeiträge durch die Bundesagentur für Arbeit beschlossen. Mit der Kurzarbeitergeldverlängerungsverordnung (KugverlV) vom 10. Dezember 2021 wurden die Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld bis zum 31. März 2022 verlängert und anschließend ein weiteres Mal mit Verordnung vom 09. Februar 2022 bis zum 30. Juni 2022. Die bis dato letzte Verlängerung mit Verordnung vom 26. September 2022 sah eine Verlängerung bis zum 31. Dezember 2022 vor. Bei der Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge handelt es sich um nicht rückzahlbare öffentlich Zuwendungen, die aufwandsmindernd im Personalaufwand ausgewiesen werden.

Finanzerträge und -aufwendungen

Finanzerträge umfassen Zinserträge aus Finanzmittelanlagen und anderen finanziellen Vermögenswerten, sowie Gewinne aus dem Abgang von zur fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten. Die Erträge (Aufwendungen) aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen werden gesondert in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Aufgelaufene Zinserträge werden nach der Effektivzinsmethode erfasst.

Finanzaufwendungen beinhalten Zinsaufwendungen für Kredite, Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen, sowie Wertminderungsaufwendungen bei finanziellen Vermögenswerten. Aufgelaufene Zinsaufwendungen werden erfolgswirksam nach der Effektivzinsmethode erfasst.

Finanzerträge und -aufwendungen beinhalten ebenfalls Währungsgewinne und -verluste, wenn diese der Finanzierungstätigkeit zugeordnet werden können.

Steuern

Der Steueraufwand umfasst tatsächliche und latente Steuern. Tatsächliche Steuern und latente Steuern werden im Gewinn oder Verlust erfasst, ausgenommen in dem Umfang, in dem sie mit einem Unternehmenszusammenschluss oder mit einem direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfassten Posten verbunden sind.

Tatsächliche Steuern

Tatsächliche Ertragsteueransprüche oder -schulden für die laufende Periode und für frühere Perioden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von den bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird; basierend auf Steuersätzen und Steuervorschriften, die am Bilanzstichtag oder in Vorperioden für das jeweilige Unternehmen gelten.

Latente Steuern

Gemäß IAS 12 erfolgt die Bilanzierung latenter Steuern nach der Verbindlichkeitsmethode (Liability Method) auf am Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen den Steuerwerten und den nach IFRS angesetzten Buchwerten der einzelnen Vermögenswerte und Schulden. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen wird grundsätzlich eine latente Steuerschuld angesetzt,

―

jedoch nicht, wenn die latente Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis (vor Ertragsteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, erwächst; und

―

in Bezug auf zu versteuernde temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Zweigniederlassungen und assoziierten Unternehmen sowie Anteilen an Joint Ventures ausschließlich in dem Umfang, in dem der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenz gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Differenzen sowie nicht genutzten Steuergutschriften und steuerlichen Verluste in dem Umfang bilanziert, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste und noch nicht genutzten Steuergutschriften sowie die abzugsfähigen Differenzen verwendet werden können,

―	jedoch nicht, wenn der latente Steueranspruch aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis (vor Ertragsteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, erwächst; und
―	in Bezug auf abzugsfähige temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen sowie Anteilen an Joint Ventures ausschließlich in dem Umfang, in dem es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit umkehren wird und dass zu versteuerndes Einkommen zu Verfügung stehen wird, gegen das die temporäre Differenz verwendet werden kann.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft und insoweit gemindert, als es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch ganz oder teilweise verwendet werden kann.

Nicht bilanzierte latente Steueransprüche werden zu jedem Bilanzstichtag neu beurteilt und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass der latente Steueranspruch in absehbarer Zeit ganz oder teilweise genutzt werden kann.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden anhand der Steuersätze bewertet, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, in dem jeweiligen Land erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuervorschriften) verwendet, die zum Bilanzstichtag gelten oder mit hoher Wahrscheinlichkeit künftig Anwendung finden werden.

Beziehen sich die Ertragsteuern auf Posten, die unmittelbar dem Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis gutgeschrieben oder belastet werden, werden auch sie unmittelbar erfolgsneutral im Eigenkapital bzw. sonstigen Ergebnis und nicht erfolgswirksam erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden dann saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht, und sich die latenten Steuern auf dasselbe Steuersubjekt und die gleiche Steuerbehörde beziehen.

Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzunsicherheiten

Im Hinblick auf Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzunsicherheiten im Zusammenhang mit Ertragsteuern wendet die ASK Chemicals IFRIC 23 an, welcher Klarstellungen beinhaltet, wie die in IAS 12 festgelegten Ansatz- und Bewertungsvorschriften anzuwenden sind, wenn Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung besteht und umfasst tatsächliche und latente Steueransprüche oder Steuerschulden. Gemäß IFRIC 23 können unsichere steuerliche Behandlungen gesondert oder zusammen mit einer oder mehreren anderen unsicheren steuerlichen Behandlungen zusammengefasst zu berücksichtigen sein. Hierbei ist diejenige Methode zu wählen, die sich besser für die Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit eignet. Bei der Beurteilung ist davon auszugehen, dass eine Steuerbehörde sämtliche Beträge prüfen wird, zu deren Prüfung sie befugt ist und dass sie für deren Prüfung über sämtliche einschlägigen Informationen verfügt. Wenn es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die Steuerbehörde eine unsichere steuerliche Behandlung akzeptiert, so ist zur Berücksichtigung der Auswirkung der Unsicherheit in Abhängigkeit davon, welche Methode sich besser für die Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit eignet, entweder der wahrscheinlichste Betrag oder der Erwartungswert auf jede unsichere steuerliche Behandlung anzuwenden.

Die Unternehmen des Konzerns sind weltweit in einer Vielzahl von Ländern ertragsteuerpflichtig. Bei der Beurteilung der weltweiten Ertragsteueransprüche und -schulden kann insbesondere die Interpretation von steuerlichen Vorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein. Eine unterschiedliche Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörden bezüglich der richtigen Interpretation von steuerlichen Normen kann nicht ausgeschlossen werden. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation von steuerlichen Normen wie zum Beispiel aufgrund geänderter Rechtsprechungen fließen in die Bilanzierung der ungewissen Ertragsteueransprüche und -schulden im entsprechenden Wirtschaftsjahr ein.

Ermittlung beizulegender Zeitwerte

Einige der vom Konzern angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Anhangangaben erfordern die Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten; dies betrifft sowohl finanzielle als auch nicht-finanzielle Vermögenswerte und Schulden. Für Bewertungs- und Angabezwecke wurden die beizulegenden Zeitwerte auf Basis der folgenden Methoden ermittelt.

Immaterielle Vermögenswerte

Der beizulegende Zeitwert von kundenbezogenen immateriellen Vermögenswerten (Kundenstamm), auf Verträgen basierenden immateriellen Vermögenswerten (vorteilhafte Verträge), technologiebezogenen immateriellen Vermögenswerten (Know-how) und Entwicklungsprojekten, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, basiert auf dem künftigen Ertrag des jeweiligen Vermögenswerts (income approach).

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Der beizulegende Zeitwert von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen wird auf Basis des Barwerts künftiger Zahlungsmittelzuflüsse, gegebenenfalls diskontiert mit dem Marktzinssatz am Bilanzstichtag, ermittelt.

Derivate

Der beizulegende Zeitwert von Zinsoptionen wird mit Hilfe eines anerkannten Optionsbewertungsmodells ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird anhand der Differenz zwischen dem kontrahierten Terminpreis und dem aktuellen Terminpreis für die Restlaufzeit des Geschäfts ermittelt, wobei die Differenz unter Anwendung eines am Bilanzstichtag gültigen Marktzinssatzes für die betreffende Fremdwährung abgezinst wird.

Werden andere Bewertungsverfahren verwendet, beruhen die im Rahmen der Verfahren verwendeten Werte auf am Bilanzstichtag verfügbaren Marktdaten.

Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte und Finanzschulden

Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte und Finanzschulden werden im Rahmen der Erstbewertung mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung zuzüglich (abzüglich) etwaiger Transaktionskosten angesetzt. In Folgeperioden erfolgt eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.

Weitere Angaben zu den im Rahmen der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte getroffenen Annahmen finden sich in den Anhangangaben der jeweiligen Vermögenswerte und Schulden.

4. Unternehmenszusammenschlüsse und Anteilserwerbe

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben keine neuen Unternehmenszusammenschlüsse oder Anteilserwerbe stattgefunden.

Im vorangegangenen Geschäftsjahr erwarb ASK Chemicals am 31. Oktober 2021 jeweils 100% der Anteile an der Gesellschaft ASK Crios Produtos Quimicos do Brasil S.A. (früher SI Group -Crios Resinas S.A.) sowie ASK Chemicals South Africa (Proprietary) Limited (vormals: SI Group - South Africa (Proprietary) Limited). Weiterhin wurde Vermögenswerte und Schulden der SI Group - India Private Limited Fabrik in Ranjangaon übernommen. Dazu gehören im Wesentlichen Anlagevermögen, Vorräte, Personalverbindlichkeiten, sowie relevante Verträge.

Durch die Transaktion gelang ASK Chemicals der Eintritt in den Markt für Industrieharze und damit ein höherer Diversifizierungsgrad hinsichtlich der Endkundenmärkte. Weiterhin wurde eine weitere geographische Expansion möglich.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde infolge des Erwerbs wie folgt erfasst:

	TEUR
Übertragene Gegenleistung	71.584
Beizulegender Zeitwert der identifizierbaren Nettovermögenswerte	-70.678
Geschäfts- oder Firmenwert	906

Im Konzernabschluss 2021 waren die oben verzeichneten Werten noch als vorläufig anzusehen. Aufgrund von im Nachhinein bekannt gewordener Umstände innerhalb des Bewertungszeitraums erhöhte sich der Geschäfts- oder Firmenwert im Verlauf des Geschäftsjahres 2022 um insgesamt weitere TEUR 2.750. Für eine Übersicht zur Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte wird an dieser Stelle auf das Kapitel Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte (Note 16) verwiesen.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

5. Umsatzerlöse

ASK Chemicals tätigt fast ausschließlich Umsätze aus der Veräußerung von Industrieharz- und Gießereiprodukten einschließlich damit zusammenhängender Serviceleistungen. Die Umsätze aus Dienstleistungen sind vernachlässigbar. Darüber hinaus gibt es keine weiteren Ertragsquellen.

In den Umsatzerlösen werden die den Kunden berechneten Entgelte für Lieferungen und Leistungen, vermindert um Erlösschmälerungen aus Rabatten, Boni und Skonti ausgewiesen.

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Regionen ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Deutschland	152.351	120.313
Übriges Europa	176.043	158.410
Europa gesamt	328.394	278.723
Nord Amerika	202.528	135.148
Süd Amerika	220.918	75.589
Asien / Mittlerer Osten	117.722	90.508
Afrika	16.107	2.646
Australien / Ozeanien	2.073	791
Übrige Regionen	559.348	304.682
Umsätze gesamt	887.742	583.405

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produktlinien ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Industrieharze	193.565	24.509
Cold Box / Epoxy	193.095	163.683
No Bake / Hot Box	152.113	117.600
Metallurgy	111.381	71.983
Schlichten	62.366	58.769
Speiser	53.573	39.926
Spezialharze	34.809	30.738
Filter	23.299	18.121
Inorganics	20.304	19.181
Trenn- und Hilfsmittel	18.904	13.608
Additive	11.228	10.053
Cores	5.648	8.680
Sand	733	1.072
Design Services	314	442
Sonstige	6.410	5.039
Umsätze gesamt	887.742	583.405

Die Vertragssalden stellen sich wie folgt dar:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Forderungen, die in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen enthalten sind	89.346	88.237
Vertragsvermögenswerte	2.107	3.268
Vertragsverbindlichkeiten	-560	-712
	90.893	90.793

Die Vertragsvermögenswerte werden unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Sie werden in die Forderungen umgegliedert, wenn die Rechte vorbehaltlos werden. Dies geschieht in der Regel, wenn der Konzern eine Rechnung an den Kunden ausstellt.

Die Vertragsverbindlichkeiten werden unter den passivischen Abgrenzungsposten ausgewiesen. Sie werden erfasst, sobald Vorauszahlungen von Kunden für noch nicht erbrachte oder gelieferte Waren und Dienstleistungen geleistet wurden bzw. ein Anspruch darauf besteht.

Leistungsverpflichtungen und Methoden der Erlöserfassung

Der Umsatz wird auf Grundlage der in einem Vertrag mit einem Kunden festgelegten Gegenleistung gemessen. ASK Chemicals erfasst Erlöse, wenn die Verfügungsgewalt über ein Gut oder eine Dienstleistung an einen Kunden übertragen wird.

Die folgende Auflistung gibt Auskunft über Art und Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden, einschließlich wesentlicher Zahlungsbedingungen und die damit verbundenen Grundsätze der Erlösrealisierung.

Standardprodukte:

Die Umsatzerlöse werden gemäß IFRS 15 im Zeitpunkt des Übergangs der Verfügungsgewalt realisiert. Kunden erlangen Verfügungsgewalt über Standardprodukte entsprechend den allgemeinen Lieferbedingungen, wenn das rechtliche Eigentum sowie die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Kunden übergehen und der Kunde eine gegenwärtige Zahlungsverpflichtung hat. Zu diesem Zeitpunkt werden die Rechnungen erstellt und die Umsatzerlöse realisiert. Unter bestimmten Umständen werden einigen Kunden Rabatte, Boni oder und Skonti gewährt. Es bestehen keine substantiellen Rückgaberechte für Kunden. Es werden im Wesentlichen nur kurzfristige Zahlungsziele an die Kunden vergeben.

Einige der Standardprodukte werden in Konsignationslagern vorgehalten. Entsprechend der allgemeinen Geschäftsbedingungen ist der Zeitpunkt des Übergangs der Verfügungsgewalt und mithin die Umsatzrealisierung für einzelne dieser Läger nach Ablauf einer bestimmten Frist unabhängig vom Zeitpunkt der Entnahme durch den Kunden indiziert. Noch nicht in Rechnung gestellte Beträge werden als Vertragsvermögenswerte ausgewiesen.

Auftragsfertigung von Luftreinigungsanlagen:

Die ASK Chemicals betreibt den Bau von Luftreinigungsanlagen. Hierzu wird ein kundenspezifisches Konzept erstellt und die Anlage anschließend gebaut. Wenn ein Vertrag vom Kunden gekündigt wird, hat der Konzern Anspruch auf Erstattung der bisher entstandenen Kosten, einschließlich einer angemessenen Marge. Rechnungen werden gemäß den vertraglichen Vereinbarungen gestellt. Nicht in Rechnung gestellte Beträge werden als Vertragsvermögenswerte ausgewiesen. Es werden im Wesentlichen nur kurzfristige Zahlungsziele an die Kunden vergeben.

Erlöse und zugehörige Kosten werden über einen bestimmten Zeitraum erfasst, das heißt, bevor die Anlagen final vom Kunden abgenommen werden. Der Leistungsfortschritt wird auf Basis der Cost-to-cost-Methode ermittelt.

6. Materialaufwand

Der Materialaufwand im Geschäftsjahr setzt sich wie folgt zusammen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	632.328	368.595
Aufwendungen für bezogene Waren	-10.930	12.621
Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.553	2.075
	623.951	383.291

7. Personalaufwand

Die Zusammensetzung des Personalaufwands ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Löhne und Gehälter	101.694	88.807
Soziale Abgaben	22.518	17.915
Restrukturierung	2.675	638
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	2.010	1.761
	128.897	109.121

Die Aufwendungen für Restrukturierung resultieren aus Projekten in Deutschland, Brasilien und der Türkei.

8. Beschäftigte

ASK Chemicals beschäftigt zum Bilanzstichtag und im Jahresdurchschnitt Mitarbeiter in den folgenden Funktionsbereichen:

31. Dezember	2022	2021
Produktionsbereich	1.130	1.185
Vertriebsbereich	365	377
Verwaltungsbereich	210	215
Forschungs- und Entwicklungsbereich	86	94
Anzahl Mitarbeiter am 31. Dezember	1.791	1.871
Davon Auszubildende/Übrige	21	19

Jahresdurchschnitt	2022	2021
Produktionsbereich	1.153	862
Vertriebsbereich	375	333
Verwaltungsbereich	211	186
Forschungs- und Entwicklungsbereich	87	83
Anzahl Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt	1.826	1.463
Davon Auszubildende/Übrige	17	12

Der Anstieg des Durchschnitts ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2021 nur zwei Monate des akquirierten Industrieharzgeschäfts enthalten waren.

9. Sonstige betriebliche Erträge

Die Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge in der Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Währungskursgewinne	8.619	7.221
Gewinn aus Anlagenabgang	2.498	434
Auflösung Rückstellungen	1.995	762
Patent- und Lizenzentgelte	1.360	1.739
Steuererstattungen	685	6.202
Versicherungserstattungen	614	81
Investitionszuschüsse	116	340
Provisionserträge	98	257
Auflösung Verbindlichkeiten	35	28
Übrige	1.513	1.037
Gesamt	17.533	18.101

Für Angaben bezüglich der Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen wird an dieser Stelle auf die Ausführungen zu den langfristigen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer (Note 22) sowie sonstigen Rückstellungen (Note 23) verwiesen.

Erträge aus dem Anlagenabgang resultieren in Höhe von TEUR 1.402 aus Anlagenabgängen in Indien aus dem Verkauf eines Werkes in Jamshedpur, sowie TEUR 950 aus Anlagenabgängen durch die Schließung eines Werkes in Europa. Die Vermögenswerte des genannten Werkes in Europa wurden im Jahr 2021 größtenteils wertgemindert.

Patent- und Lizenzentgelte gegenüber fremden Dritten fallen im Wesentlichen bei der ASK Chemicals GmbH an.

Steuererstattungen resultieren i.H.v. TEUR 684 aus Brasilien und setzen sich zusammen aus gezahlten PIS (Sozialintegrationsabgabe), COFINS (Sozialfinanzierungsabgabe) und IPI (Industrieproduktsteuer), die von der SI Gruppe zurückerstattet wurden.

Erträge aus aktivierten Eigenleistungen entstanden im Wesentlichen bei der ASK Chemicals GmbH.

10. Andere Kosten

Die Zusammensetzung der anderen Kosten in der Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Währungsverluste	8.651	6.730
Wertminderungsaufwendungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.551	15
Verlust aus Anlagenabgang	1.329	170
Sonstige Steuern	639	659
Wertminderungsaufwendungen für maschinelle Anlagen	419	1.570
Beilegung von Rechtsstreitigkeiten	20	45
Übrige Aufwendungen	1.409	1.176
Gesamt	16.018	10.365

Die Wertminderungsaufwendungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren vorwiegend aus der Anpassung der Vermögenswerte bei der russischen Gesellschaft. Für weitere Informationen diesbezüglich wird auf die Wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (Note 3) verwiesen.

Verluste aus Anlagenabgang sind vorwiegend auf die Schließung eines Werkes in Europa zurückzuführen.

11. Aufwendungen nach dem Gesamtkostenverfahren

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Zuordnung der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren zu den Funktionsbereichen, wie sie im Rahmen des Umsatzkostenverfahrens angesetzt werden:

	Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren
2022 TEUR	Umsatzkosten	Vertriebskosten	Forschungs- und Entwicklungskosten	Verwaltungskosten	Sonstige betriebliche Erträge	Andere Kosten
Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren
Andere aktivierte Eigenleistungen	0	0	1.486	0	0	0
Bestandsveränderung	9.171	0	0	0	0	0
Sonstige betriebliche Erträge	583	1.019	60	172	17.533	0
Materialaufwand	-622.957	-421	-253	-271	0	-49
Personalaufwand	-61.692	-32.652	-7.396	-27.086	0	-71
Abschreibungen	-17.569	-5.403	-2.540	-2.738	0	-420
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-49.842	-15.503	-1.671	-28.297	0	-15.478
Gesamt	-742.306	-52.960	-10.314	-58.220	17.533	-16.018

	Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren
2022 TEUR	Summe
Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren
Andere aktivierte Eigenleistungen	1.486
Bestandsveränderung	9.171
Sonstige betriebliche Erträge	19.367
Materialaufwand	-623.951
Personalaufwand	-128.897
Abschreibungen	-28.670
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-110.791
Gesamt	-862.285

In den Verwaltungskosten sind Aufwendungen aus Restrukturierung in Höhe von insgesamt TEUR 4.306 enthalten. Davon entfallen TEUR 2.675 auf personalbezogene Sachverhalte und der Rest in Höhe von TEUR 1.631 auf sonstige betriebliche Aufwendungen.

	Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren
2021 TEUR	Umsatzkosten	Vertriebskosten	Forschungs- und Entwicklungskosten	Verwaltungskosten	Sonstige betriebliche Erträge	Andere Kosten
Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren
Andere aktivierte Eigenleistungen	0	54	1.834	0	0	0
Bestandsveränderung	17.126	0	0	0	0	0
Sonstige betriebliche Erträge	46	594	0	0	18.101	0
Materialaufwand	-382.580	-276	-184	-251	0	0
Personalaufwand	-50.247	-28.383	-6.338	-23.854	0	-299
Abschreibungen	-13.216	-3.516	-1.953	-3.760	0	-1.570
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-38.294	-10.484	-1.366	-24.768	0	-8.496
Gesamt	-467.165	-42.011	-8.007	-52.633	18.101	-10.365

	Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren
2021 TEUR	Summe
Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren
Andere aktivierte Eigenleistungen	1.888
Bestandsveränderung	17.126
Sonstige betriebliche Erträge	18.741
Materialaufwand	-383.291
Personalaufwand	-109.121
Abschreibungen	-24.015
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-83.408
Gesamt	-562.080

12. Finanzergebnis

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Finanzerträge
Währungseffekte aus Finanzforderungen und -Verbindlichkeiten	21.723	12.782
Erträge aus Zinssatzänderung	1.491	473
Aufzinsung langfristiger Rückstellungen	655	24
Sonstige Zinserträge	2.262	3.580
	26.131	16.859
Finanzaufwendungen
Zinsaufwendungen aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
Zinsaufwendungen für Senior Facility	11.657	11.391
Auflösung Finanzierungskosten	3.275	1.918
Zinsaufwendungen für Gesellschafterdarlehen	7.074	1.535
Andere Bankzinsen	1.306	650
	23.312	15.494
Währungseffekte aus Finanzforderungen und -Verbindlichkeiten	20.168	13.981
Zinsaufwendungen aus Pensionsrückstellungen	272	197
Bereitstellungsprovisionen	172	146
Leasing	890	734
Sonstige	5.315	1.232
	50.129	31.784
Finanzergebnis	-23.998	-14.925

13. Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die im Geschäftsjahr 2022 erfassten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Tatsächliche Ertragsteuern ^*
Inland	-269	-403
Ausland	-16.530	-10.068
	-16.799	-10.471
Latente Steuern ^*
Inland	-1.362	-8
Ausland	5.390	-3.295
	4.028	-3.303
Steuern vom Einkommen und Ertrag	-12.771	-13.774

^* (-) bedeutet Steueraufwand, Werte ohne Vorzeichen bedeuten Steuerertrag

In den tatsächlichen Ertragsteuern sind dem Vorjahr zurechenbare Steueraufwendungen von TEUR 99 (Vorjahr TEUR 339 Steuerertrag) und in den latenten Ertragsteuern dem Vorjahr zurechenbare Steuererträge von TEUR 667 (Vorjahr TEUR 6 Steueraufwand) enthalten.

Der latente Steuerertrag von TEUR 4.028 ist mit TEUR 4.212 auf das Entstehen bzw. die Auflösung von temporären Differenzen zurückzuführen. Gegenläufig hat sich ein Steueraufwand von TEUR 184 aus der Veränderung der latenten Steuern auf Verlustvorträge und Steuerguthaben ausgewirkt.

Bei den inländischen Gesellschaften wurde für die Berechnung der laufenden und latenten Steuern ein Körperschaftsteuersatz von 15,00% verwendet. Weiterhin wurde ein Solidaritätszuschlag von 5,50% auf die Körperschaftsteuer sowie ein Gewerbesteuersatz von 13,90% (bedingt durch die gewerbesteuerliche Zerlegung) berücksichtigt. Damit ergab sich bei den inländischen Gesellschaften ein Gesamtsteuersatz von 29,73% (Vorjahr 29,73%). Bei den ausländischen Gesellschaften wurden für die Berechnung der laufenden und latenten Steuern die jeweiligen länderspezifischen Steuersätze zwischen 7% und 34% verwendet.

Die nachfolgende steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung unter Anwendung des Gesamtsteuersatzes von 29,73% der ASK Chemicals International Holding GmbH.

	2022 TEUR	2021 TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern	1.530	6.431
Ertragsteueraufwand bei einem Steuersatz von 29,73% (=erwarteter Steueraufwand)	-455	-1.912
Abweichende Steuersätze ausländischer Tochterunternehmen	-467	77
Sonstige Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge	425	-45
Steuermehrungen aufgrund nicht abzugsfähiger Betriebsausgaben	-691	-840
Nicht angesetzte aktive latente Steuern laufendes Jahr	-11.724	-10.236
Steuern für Vorjahre	568	333
Auswirkungen von Steuersatzänderungen	-6	-500
Gewerbesteuerliche Kürzungen und Hinzurechnungen	-276	-288
Steuerguthaben	80	94
Nicht abzugsfähige Quellensteuern	-269	-403
Übrige	44	-54
Steuern vom Einkommen und Ertrag	-12.771	-13.774
Effektiver Steuersatz	-834,71%	-214,18%

Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern

Die latenten Steuern werden anhand der jeweiligen nationalen Steuersätze, die zwischen 7,0% und 34,0% betragen, ermittelt. Am Bilanzstichtag verabschiedete Steuersatzänderungen werden berücksichtigt.

Latente Steueransprüche und -schulden resultieren zum 31. Dezember 2022 aus:

	01.01.2022 (nach Umgliederung)		2022 erfasst in:
2022 TEUR	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern	Gewinn oder Verlust	erfolgsneutrale Zu-/ Abgänge	sonstiges Ergebnis
					übrigens sonstiges Ergebnis	Währungsumrechnung
Immaterielle Vermögenswerte	902	-1.372	530	0	0	1
Sachanlagen	5	-6.856	2.098	0	0	-223
Finanzanlagen	-127	0	87	0	0	0
Sonstige langfristige Vermögenswerte	224	-7.160	233	0	0	-618
Vorräte	1.073	-64	148	0	0	10
Forderung aus Lieferungen und Leistungen	232	-40	819	0	0	3
Sonstige Forderungen	773	-2.826	3.433	0	0	-473
Flüssige Mittel	0	0	0	0	0	0
Pensionsrückstellungen	1.929	-14	-442	0	-830	-18
Langfristige Rückstellungen	1.897	0	227	0	0	-1
Sonstige langfristige Verbindlichkeit	1.316	-27	406	0	0	37
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	337	-49	288	0	0	13
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	1.589	-671	-624	0	442	-7
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	553	-202	623	0	0	-9
Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen	125	0	-3.587	0	0	25
Verlust und Steuerguthaben	2.235	0	-212	0	0	27
Summe	13.064	-19.280	4.028	0	-388	-1.233
Saldierung aktive und passive latente Steuern	-9.030	9.030
Summe aktive und passive latente Steuern	4.034	-10.250	4.028	0	-388	-1.233

2022 TEUR	31.12.2022
	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte	2.047	-1.986
Sachanlagen	1.340	-6.316
Finanzanlagen	-40	0
Sonstige langfristige Vermögenswerte	-75	-7.245
Vorräte	1.215	-47
Forderung aus Lieferungen und Leistungen	1.044	-30
Sonstige Forderungen	1.137	-230
Flüssige Mittel	0	0
Pensionsrückstellungen	1.455	-830
Langfristige Rückstellungen	2.123	0
Sonstige langfristige Verbindlichkeit	1.732	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	841	-252
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	1.286	-556
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	1.435	-470
Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen	-1.571	-1.866
Verlust und Steuerguthaben	2.050	0
Summe	16.019	-19.829
Saldierung aktive und passive latente Steuern	-11.068	11.068
Summe aktive und passive latente Steuern	4.951	-8.761

	01.01.2021		2021 erfasst in:
2021 TEUR	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern	Gewinn oder Verlust	erfolgsneutrale Zu-/ Abgänge	sonstiges Ergebnis
					übrigens sonstiges Ergebnis	Währungsumrechnung
Immaterielle Vermögenswerte	2.695	-1.205	-1.043	-1.472	0	277
Sachanlagen	1.881	-7.165	-802	-800	0	-78
Finanzanlagen	4	0	-251	0	0	453
Sonstige langfristige Vermögenswerte	235	-1.451	-436	-5.182	0	-31
Vorräte	924	-141	643	0	0	-83
Forderung aus Lieferungen und Leistungen	157	-15	102	0	0	3
Sonstige Forderungen	30	-220	-1.867	0	0	-23
Flüssige Mittel	5	0	-4	0	0	0
Pensionsrückstellungen	1.751	-14	-49	0	262	-12
Langfristige Rückstellungen	2.206	-585	570	53	0	-1
Sonstige langfristige Verbindlichkeit	2.242	0	-647	0	0	5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	68	-45	-958	0	0	-41
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	708	-356	768	8	-255	-2
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	698	-25	-321	0	0	6
Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen	138	-270	501	0	0	6
Verlust und Steuerguthaben	1.520	0	491	239	0	-15
Summe	15.262	-11.492	-3.303	-7.154	7	464
Saldierung aktive und passive latente Steuern	-10.665	10.665
Summe aktive und passive latente Steuern	4.597	-827	-3.303	-7.154	7	464

2021 TEUR	31.12.2021
	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte	624	-1.372
Sachanlagen	1.165	-8.129
Finanzanlagen	206	0
Sonstige langfristige Vermögenswerte	371	-7.236
Vorräte	1.407	-64
Forderung aus Lieferungen und Leistungen	247	0
Sonstige Forderungen	739	-2.819
Flüssige Mittel	1	0
Pensionsrückstellungen	1.953	-15
Langfristige Rückstellungen	2.243	0
Sonstige langfristige Verbindlichkeit	1.600	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	-976
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	1.638	-767
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	561	-203
Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen	375	0
Verlust und Steuerguthaben	2.235	0
Summe	15.365	-21.581
Saldierung aktive und passive latente Steuern	-11.331	11.331
Summe aktive und passive latente Steuern	4.034	-10.250

Die Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern erfolgt, wenn und soweit ein Rechtsanspruch darauf besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen. Dies liegt in aller Regel vor, wenn die Steuern in Verbindung mit Ertragsteuern stehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und die Steuerbehörde dem Unternehmen gestattet, eine einzige Nettozahlung zu leisten oder zu empfangen.

Ausschlaggebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit von latenten Steueransprüchen ist die Einschätzung der Unternehmensleitung zur Realisierung der latenten Steueransprüche. Dies ist abhängig von der Entstehung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während den Perioden, in denen sich steuerliche Bewertungsunterschiede hinsichtlich temporärer Differenzen umkehren und steuerliche Verlustvorträge bzw. Zinsvorträge geltend gemacht werden können.

Zum 31. Dezember 2022 wurden TEUR 0 (Vorjahr TEUR 522) aktive latente Steuern auf Verlustvorträge und temporäre Differenzen angesetzt, obwohl die betroffenen Gesellschaften im Vorjahr einen Verlust erlitten haben und nicht über ausreichend temporäre zu versteuernde Differenzen verfügen, gegen die der latente Steueranspruch voraussichtlich verrechnet werden kann. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr resultiert vollumfänglich aus einer mexikanischen Beteiligung, für die in 2022, abweichend zum Vorjahr, aufgrund einer signifikant positiven Ergebnisentwicklung keine Verlusthistorie mehr gegeben ist.

Verlustvorträge

Zum 31. Dezember 2022 bestanden folgende Verlustvorträge (Brutto-Beträge):

	2022 TEUR	2021 TEUR
Inländische Verlustvorträge
Körperschaftsteuer	119.082	101.438
Gewerbesteuer	106.886	89.245
	225.968	190.683
Ausländische Verlustvorträge	11.080	11.269
Summe Verlustvorträge	237.048	201.952

Für folgende Sachverhalte wurden keine latenten Steueransprüche angesetzt (Brutto-Beträge):

	2022 TEUR	2021 TEUR
Inländische Verlustvorträge
Körperschaftsteuer	118.225	100.515
Gewerbesteuer	106.029	88.323
	224.254	188.838
Ausländische Verlustvorträge	6.819	6.894
Summe Verlustvorträge	231.073	195.732
Abzugsfähige temporäre Differenzen	9.795	13.226

Zinsvorträge in Höhe von TEUR 88.607 (Vorjahr TEUR 71.626) wurden ebenfalls nicht mit latenter Steuer belegt.

Die inländischen Verlust- und Zinsvorträge sind unbeschränkt vortragsfähig. Von den ausländischen Verlustvorträgen, auf die keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden, sind TEUR 55 (Vorjahr TEUR 0) unbegrenzt und TEUR 6.764 (Vorjahr TEUR 6.894) noch mehr als fünf Jahre vortragsfähig.

Auf steuerpflichtige temporäre Differenzen aus Beteiligungen an Tochterunternehmen von TEUR 53.314 (Vorjahr TEUR 44.495, angepasst im Vergleich zum Vorjahr um Effekte eines US-amerikanischen Tochterunternehmens) werden keine passiven latenten Steuern gebildet, da es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarere Zeit nicht umkehren werden.

Pillar Two - Globale Mindestbesteuerung

Basierend auf dem OECD BEPS-Projekt zur Bekämpfung der Steuervermeidung durch multinationale Unternehmen in Form von Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung wurde durch das sog. OECD/G20 Inclusive Framework (ein Zusammenschluss von ca. 140 Staaten) die Einführung einer globalen Mindestbesteuerung beschlossen mit dem Ziel, dass multinationale Konzerne einer Mindestbesteuerung von 15% in ihren jeweiligen Tätigkeitsstaaten unterliegen. Im Dezember 2021 veröffentlichte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sogenannten OECD Model Rules, welche als Gesetzesvorlage zur Implementierung in nationales Recht dienen, gefolgt von im März 2022 veröffentlichten Leitfaden, Kommentierungen und Auslegungshilfen.

Sobald das Umsetzungsgesetz zu den OECD Model Rules in Deutschland in Kraft getreten ist, kann der Konzern der sog. top-up tax unterliegen, da die oberste Muttergesellschaft in Deutschland steuerlich ansässig ist. Sobald Änderungen der Steuergesetze in anderen Ländern, in denen der Konzern tätig ist, in Kraft getreten sind oder in Kraft treten, kann der Konzern der sog. qualified domestic minimum top-up tax unterliegen. Als Anwendungszeitpunkt der nationalen Umsetzungsgesetze ist aktuell das Wirtschaftsjahr 2024 vorgesehen. Bislang ist in keiner Jurisdiktion, in denen der Konzern tätig ist, eine Umsetzung der OECD Model Rules in nationales Recht erfolgt und in Kraft getreten.

Die Geschäftsleitung verfolgt den Fortschritt des Gesetzgebungsverfahrens in jedem Land, in dem der Konzern tätig ist, genau. Zum 31. Dezember 2022 verfügte der Konzern nicht über ausreichende Informationen, um die möglichen quantitativen Auswirkungen zu bestimmen.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

14. Sachanlagen

2022 TEUR	Grundstücke und Gebäude	Maschinelle Anlagen	Sonstige Anlagen	Anlagen im Bau	Gesamt
zum 01. Januar 2022	85.079	148.366	26.618	20.089	280.152
Zugänge	1.866	3.053	1.416	11.970	18.305
Abgänge	-5.274	-12.585	-4.373	-6	-22.238
Umbuchungen	4.612	5.615	145	-10.339	33
Fremdwährungseffekte	1.748	4.019	140	826	6.733
zum 31. Dezember 2022	88.031	148.468	23.946	22.540	282.985
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
zum 01. Januar 2022	-21.556	-64.915	-17.243	0	-103.714
Abschreibung	-4.679	-14.201	-4.016	0	-22.896
Außerplanmäßige Abschreibung	0	-24	0	0	-24
Abgänge	3.023	11.893	4.122	0	19.038
Umbuchungen	-51	2	49	0	0
Fremdwährungseffekte	-359	-786	-76	0	-1.221
zum 31. Dezember 2022	-23.622	-68.031	-17.164	0	-108.817
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2022	64.409	80.437	6.782	22.540	174.168

2021 TEUR	Grundstücke und Gebäude	Maschinelle Anlagen	Sonstige Anlagen	Anlagen im Bau	Gesamt
Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten
zum 01. Januar 2021	57.608	104.956	24.666	20.422	207.652
Zugänge aus Unternehmenserwerb	15.578	30.405	634	491	47.108
Zugänge	4.705	4.596	3.193	10.531	23.025
Abgänge	-485	-385	-2.290	-225	-3.385
Umbuchungen	6.046	5.940	254	-12.393	-153
Fremdwährungseffekte	1.627	2.854	161	1.263	5.905
zum 31. Dezember 2021	85.079	148.366	26.618	20.089	280.152
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
zum 01. Januar 2021	-16.162	-55.163	-14.501	0	-85.826
Abschreibung	-5.381	-7.229	-4.758	0	-17.368
Außerplanmäßige Abschreibung	0	-1.570	0	0	-1.570
Abgänge	420	247	2.043	0	2.710
Umbuchungen	0	-59	59	0	0
Fremdwährungseffekte	-433	-1.141	-86	0	-1.660
zum 31. Dezember 2021	-21.556	-64.915	-17.243	0	-103.714
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2021	63.523	83.451	9.375	20.089	176.438

Bei den Zugängen zum Sachanlagevermögen (inklusive der geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau) handelt es sich im Wesentlichen um Ersatzinvestitionen in Höhe von TEUR 6.290 (Vorjahr TEUR 3.451), Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung in Höhe von TEUR 5.438 (Vorjahr TEUR 6.948), Maßnahmen im Rahmen von Umwelt und Sicherheit in Höhe von TEUR 1.442 (Vorjahr TEUR 1.345), Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von TEUR 627 (Vorjahr TEUR 1.118), Sachanlagen in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Höhe von TEUR 374 (Vorjahr TEUR 277), Sachanlagen im Rahmen der Einführung neuer Produkte in Höhe von TEUR 360 (Vorjahr TEUR 1.435), sowie Maßnahmen zur Kosteneinsparung in Höhe von TEUR 120 (Vorjahr TEUR 418).

Die im Geschäftsjahr vorgenommenen Abschreibungen des Sachanlagevermögens sind unter den folgenden Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Umsatzkosten	17.505	12.822
Allgemeine Verwaltungskosten	1.846	1.517
Vertriebskosten	2.191	2.159
Forschungs- und Entwicklungskosten	959	870
Andere Kosten	419	1.570
	22.920	18.938

Im Hinblick aufgestellte Sicherheiten wird auf die Ausführungen zu den Finanzverbindlichkeiten verwiesen (Note 24).

15. Leasing

Der ASK Chemicals Konzern tritt als Leasingnehmer auf. Die Leasingverhältnisse beinhalten insbesondere Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen und Maschinen, EDV-Ausstattungen, Kommunikationsanlagen und Fahrzeuge. Der ASK Chemicals International Holding GmbH und deren Tochterunternehmen, die Leasingverträge abgeschlossen haben, sind keine Beschränkungen durch die Leasingvereinbarungen auferlegt worden.

Die folgende Übersicht stellt die Entwicklung der im Sachanlagevermögen enthaltenen Nutzungsrechte dar.

2022 TEUR	Grundstücke und Gebäude	Maschinelle Anlagen	Fahrzeuge	Sonstige Ausstattung	Gesamt
Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten
zum 01. Januar 2022	19.750	2.349	6.407	2.394	30.900
Zugänge	1.697	1.076	640	241	3.654
Abgänge	-1.122	-118	-2.413	-109	-3.762
Umbuchungen	1.412	0	0	0	1.412
Fremdwährungseffekte	-24	21	13	61	71
zum 31. Dezember 2022	21.713	3.328	4.647	2.587	32.275
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
zum 01. Januar 2022	-5.968	-871	-4.289	-1.211	-12.339
Abschreibung	-2.336	-638	-1.374	-697	-5.045
Abgänge	925	118	2.287	99	3.429
Umbuchungen	-51	0	51	0	0
Fremdwährungseffekte	-128	0	-6	-25	-159
zum 31. Dezember 2022	-7.558	-1.391	-3.331	-1.834	-14.114
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2022	14.155	1.937	1.316	753	18.161

2021 TEUR	Grundstücke und Gebäude	Maschinelle Anlagen	Fahrzeuge	Sonstige Ausstattung	Gesamt
Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten
zum 01. Januar 2021	13.700	1.214	7.502	1.455	23.871
Zugänge aus Unternehmenserwerb	1.142	0	0	0	1.142
Zugänge	4.703	1.168	1.097	1.066	8.034
Abgänge	-434	-127	-2.026	-192	-2.779
Umbuchungen	76	84	-160	0	0
Fremdwährungseffekte	563	10	-6	65	632
zum 31. Dezember 2021	19.750	2.349	6.407	2.394	30.900
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
zum 01. Januar 2021	-4.174	-587	-4.448	-762	-9.971
Abschreibung	-1.998	-322	-1.702	-602	-4.624
Abgänge	396	92	1.797	182	2.467
Umbuchungen	0	-59	59	0	0
Fremdwährungseffekte	-192	5	5	-29	-211
zum 31. Dezember 2021	-5.968	-871	-4.289	-1.211	-12.339
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2021	13.782	1.478	2.118	1.183	18.561

Die Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen werden in Höhe des Barwerts der zukünftigen Mindestleasingraten passiviert und unter den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Folgende Übersicht zeigt die Fälligkeitsanalyse vertraglich undiskontierter Zahlungsströme.

	2022 TEUR	2021 TEUR
Gesamte undiskontierte Leasing Verbindlichkeiten zum 31. Dezember	23.552	24.332
fällig innerhalb eines Jahres	4.508	4.858
fällig zwischen 1 und 5 Jahren	6.732	8.371
fällig nach 5 Jahren	12.312	11.103
Ausgewiesene Leasing Verbindlichkeiten zum 31. Dezember	16.390	17.699
Kurzfristig	3.772	4.302
Langfristig	12.618	13.397

In der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung wurden folgende Beträge erfasst:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Zinsen aus Leasing	-890	-734
Aufwand aus kurzfristigen Leasingverhältnissen	-316	-395
Aufwand aus geringwertigen Leasingverhältnissen	-150	-114

In der Konzern-Kapitalflussrechnung wurden im Geschäftsjahr 2022 Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse in Höhe von TEUR 5.587 (Vorjahr TEUR 5.459) erfasst.

Zum Bilanzstichtag bestehen potentielle Zahlungsmittelabflüsse aus Verlängerungs- und Kaufoptionen in unwesentlicher Höhe.

16. Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte

2022 TEUR	Geschäfts- oder Firmenwert	Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	Kapitalisierte Entwicklungskosten	Sonstige	Gesamt
Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten
zum 01. Januar 2022	20.960	49.594	7.428	3.409	81.391
Zugänge	2.750	467	1.486	274	4.977
Abgänge	0	-498	0	-10	-508
Umbuchungen	0	320	507	-860	-33
Fremdwährungseffekte	782	1.333	124	18	2.257
zum 31. Dezember 2022	24.492	51.216	9.545	2.831	88.084
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
zum 01. Januar 2022	0	-27.950	-2.340	-1.269	-31.559
Abschreibung	0	-4.518	-1.204	-16	-5.738
Außerplanmäßige Abschreibung	0	0	-11	0	-11
Abgänge	0	489	0	10	499
Umbuchungen	0	0	0	0	0
Fremdwährungseffekte	0	-167	-29	-7	-203
zum 31. Dezember 2022	0	-32.146	-3.584	-1.282	-37.012
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2022	24.492	19.070	5.961	1.549	51.072

2021 TEUR	Geschäfts- oder Firmenwert	Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	Kapitalisierte Entwicklungskosten	Sonstige	Gesamt
Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten
zum 01. Januar 2021	19.082	34.775	7.030	1.671	62.558
Zugänge aus Unternehmenserwerb	906	13.696	0	0	14.602
Zugänge	0	93	1.834	325	2.252
Abgänge	0	12	0	0	12
Umbuchungen	0	346	-1.586	1.393	153
Fremdwährungseffekte	972	672	150	20	1.814
zum 31. Dezember 2021	20.960	49.594	7.428	3.409	81.391
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
zum 01. Januar 2021	0	-23.674	-1.188	-1.271	-26.133
Abschreibung	0	-3.962	-1.037	-77	-5.076
Abgänge	0	-44	0	0	-44
Umbuchungen	0	0	-82	82	0
Fremdwährungseffekte	0	-270	-33	-3	-306
zum 31. Dezember 2021	0	-27.950	-2.340	-1.269	-31.559
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2021	20.960	21.644	5.088	2.140	49.832

Bei den Zugängen in 2022 handelt es sich im Wesentlichen um eine nachträgliche Anpassung des Geschäfts- oder Firmenwerts innerhalb des Bewertungszeitraums i.H.v. TEUR 2.750, der aus dem Erwerb des Industrieharzgeschäftes der SI Group in 2021 resultierte, sowie kapitalisierte Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 1.478, davon TEUR 940 in Europa und TEUR 538 in Amerika.

Bei den Zugängen in 2021 handelt es sich im Wesentlichen um kapitalisierte Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 1.834, davon TEUR 1.239 in Europa und TEUR 595 in Amerika.

Die im Geschäftsjahr vorgenommene planmäßige Abschreibung der immateriellen Vermögenswerte ist unter den folgenden Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Vertriebskosten	3.212	1.357
Allgemeine Verwaltungskosten	892	2.244
Forschungs- und Entwicklungskosten	1.582	1.083
Umsatzkosten	63	392
	5.749	5.076

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist den folgenden ZGEs zugeordnet und hat sich wie folgt entwickelt:

2022 TEUR	Europa	Asien	Nordamerika	Südamerika	Gesamt
01.01.2022	7.127	2.855	8.068	2.910	20.960
Zugänge aus Unternehmenserwerb	0	0	0	2.750	2.750
Fremdwährungseffekte	0	-63	499	346	782
31.12.2022	7.127	2.792	8.567	6.006	24.492

2021 TEUR	Europa	Asien	Nordamerika	Südamerika	Gesamt
01.01.2021	7.127	2.560	7.447	1.948	19.082
Zugänge aus Unternehmenserwerb	0	0	0	906	906
Fremdwährungseffekte	0	295	621	56	972
31.12.2021	7.127	2.855	8.068	2.910	20.960

Bei den Zugängen aus Unternehmenserwerb handelt es sich um nachträgliche Anpassungen im Zuge des Unternehmenszusammenschlusses des Geschäftsjahres 2021 aufgrund im Nachhinein bekannt gewordener Umstände innerhalb des Bewertungszeitraums.

17. Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen

Die ASK Chemicals Gruppe bilanziert zum 31. Dezember 2022 die Beteiligung an der ASK Chemicals Gremolith AG, Schweiz, nach der Equity-Methode. Der Anteilsbesitz beläuft sich auf 50%.

Die Entwicklung des Buchwertes stellt sich wie nachfolgend gezeigt dar:

	2022 TEUR	2021 TEUR
01.Januar	207	185
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen	70	31
Im Geschäftsjahr vereinnahmte Dividenden	-34	-18
Währungsdifferenzen	10	9
31. Dezember	253	207

Die nachfolgende Tabelle zeigt die wesentlichen Kennzahlen der ASK Chemicals Gremolith AG, Schweiz.

	2022 TEUR	2021 TEUR
Langfristige Vermögenswerte	10	10
Kurzfristige Vermögenswerte	692	573
davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	415	335
Kurzfristige Verbindlichkeiten	196	169
Umsatzerlöse 01. Januar - 31. Dezember	1.733	1.409
Ergebnis vor Steuern 01. Januar - 31. Dezember	164	74
Ergebnis nach Steuern 01. Januar - 31. Dezember	139	63

18. Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Bruttowerte der Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	29.190	28.892
Unfertige Erzeugnisse	7.232	7.824
Fertigerzeugnisse und Waren	75.409	70.244
	111.831	106.960
Wertberichtigungen
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-562	-559
Unfertige Erzeugnisse	-212	-218
Fertigerzeugnisse und Waren	-2.612	-2.933
	-3.386	-3.710
Nettowerte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	28.628	28.333
Unfertige Erzeugnisse	7.020	7.606
Fertigerzeugnisse und Waren	72.797	67.311
	108.445	103.250

Die Wertberichtigungen bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen resultieren im Wesentlichen aus Gängigkeitsabschlägen. Bei den unfertigen und fertigen Erzeugnissen wird der mangelnden Verwertbarkeit Rechnung getragen. Insbesondere bei den von der russischen Landesgesellschaft gehaltenen Vorräten wird vor dem Hintergrund der Ausführungen unter Note 3. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (hier: Konsolidierungsgrundlagen) davon ausgegangen, dass diese für den Konzern in Gänze nicht länger verwertbar sind. Dementsprechend wurden zusätzliche Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 778 auf diese Vorräte vorgenommen.

Im Geschäftsjahr wurden insgesamt TEUR 324 Nettoerlöse aus der Zuführung bzw. Auflösung von Wertberichtigungen (Vorjahr Nettoaufwand TEUR 377) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

An den Vorräten bestehen zudem branchenübliche Eigentumsvorbehalte. Bei diversen Konzernunternehmen sind zum Bilanzstichtag EUR 82,5 Mio. (Vorjahr EUR 63,2 Mio.) an Vorräten zur Besicherung von Bankkrediten an die Bank übereignet. Für nähere Angaben dazu wird auf die Finanzverbindlichkeiten verwiesen (Note 24).

19. Sonstige Forderungen (lang- und kurzfristig)

	2022 TEUR	2021 TEUR
Sonstige Forderungen Langfristig
Umsatzsteuer	25.088	23.574
Rechnungsabgrenzungsposten	1.429	745
Sicherheitsleistungen	124	271
Forderungen gegen Mitarbeiter	119	178
Übrige	263	254
	27.023	25.022
Kurzfristig
Umsatzsteuer	10.045	10.297
Geleistete Anzahlungen	1.661	2.688
Sonstige Steuern	779	7.832
Rechnungsabgrenzungsposten	786	1.242
Forderungen gegen Mitarbeiter	86	69
Debitorische Kreditoren	55	79
Forderungen aus Versicherungserstattungen	249	0
Übrige	1.464	1.085
	15.125	23.292
	42.148	48.314
Sonstige finanzielle Vermögenswerte Langfristig
Kautionen	496	407
Übrige	93	110
	589	517
Kurzfristig
Kautionen	4.723	4.627
Vertragsvermögenswerte	2.107	3.268
Schecks	1.623	1.476
Übrige	349	2.425
	8.802	11.796
	9.391	12.313

Die langfristigen Forderungen aus Umsatzsteuern i.H.v. TEUR 25.088 resultieren aus einer Rechtsentscheidung in Brasilien, in den Jahren 2008 bis 2020 zu viel gezahlte Umsatzsteuerzahlungen mit zukünftigen Steuerverbindlichkeiten aufrechnen zu dürfen. Dies liegt an der Möglichkeit, ICMS (Landesumsatzsteuer) aus der Berechnungsbasis der PIS (Sozialintegrationsabgabe) und COFINS (Sozialfinanzierungsabgabe) zwecks Vermeidung einer Doppelbesteuerung ausschließen zu können.

Bei dem langfristigen Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich im Wesentlichen um eine Weiterbelastung von Kosten bei der ASK Chemicals Deutschland Holding GmbH i.H.v. TEUR 591 sowie einen von der ASK Chemicals Metallurgy GmbH an fremde Dritte gewährten Investitionszuschuss im Rahmen der gemeinsamen Stromnetznutzung i.H.v. TEUR 535.

20. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bankguthaben, Kassenbestände der Gesellschaften, sofort verfügbare Sichteinlagen mit einer Fälligkeit von drei Monaten oder weniger ab dem Erwerbszeitpunkt, die im Konzern für die Abwicklung der kurzfristigen Verpflichtungen genutzt werden, sowie andere kurzfristige, hochliquide finanzielle Vermögenswerte, die nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken unterliegen.

Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 2.539 unterliegen Nutzungseinschränkungen. Davon entfallen TEUR 1.039 auf einen von einer Pensionskasse erhaltenen Betrag, um Rentenansprüche an einen Pensionär in 2023 zu begleichen. Weitere TEUR 1.500 entfallen auf eine hinterlegte Sicherheit für eine bilaterale Kreditlinie. Für weitere Details diesbezüglich verweisen wir auf das Kapitel Finanzverbindlichkeiten (Note 24).

Das Zinsrisiko, dem der Konzern ausgesetzt ist und eine Sensitivitätsanalyse für die finanziellen Vermögenswerte und Schulden sind in 26. Finanzinstrumente dargestellt.

21. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital (Stammkapital) der ASK Chemicals International Holding GmbH beträgt TEUR 25. Das Stammkapital ist voll eingezahlt und besteht am 31. Dezember 2022 in unveränderter Höhe. Es sind 25.000 Anteile zu einem Nennwert von je EUR 1,00 ausgegeben.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage resultierte aus einer in 2014 durchgeführten Kapitalerhöhung durch die Gesellschafter in Höhe von TEUR 35.673. Im April 2021 wurden zudem TEUR 26.982 aus einem Gesellschafterdarlehen durch Abtretung als Sacheinlage in die Kapitalrücklage eingebracht. Im Zuge der Akquisition der Gesellschaften der SI Gruppe wurden im Oktober 2021 weitere TEUR 25.000 durch die Gesellschafterin in die Kaptalrücklage eingebracht. Die Kapitalrücklagen belaufen sich am Ende des Jahres 2022 unverändert auf TEUR 87.655.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklage umfasst die aufgelaufenen Ergebnisse des Konzerns.

Sonstige Eigenkapitalposten

In den sonstigen Eigenkapitalposten werden die Unterschiede aus der Währungsumrechnung sowie Veränderungen der versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, unter Abzug von Steuern, ausgewiesen.

Nicht beherrschende Anteile

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen das nicht auf den ASK Chemicals Konzern entfallende Nettovermögen der Gesellschaften, an denen der Konzern keine 100%ige Beteiligung aufweist. Neben den Jahresergebnissen werden auch versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) sowie Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung in den nicht beherrschenden Anteilen abgebildet.

22. Langfristige Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer

Die langfristigen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer beinhalten zum einen Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen und zum anderen eine Rückstellung für langfristige Bonusvereinbarungen.

	2022 TEUR	2021 TEUR
Sonstige langfristige Leistungen an Arbeitnehmer	2.868	2.068
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen	17.257	24.340
	20.125	26.408

Sonstige langfristige Leistungen an Arbeitnehmer

Bei der unter den sonstigen langfristigen Leistungen an Arbeitnehmer ausgewiesen Rückstellung handelte es sich um Bonusvereinbarungen zur variablen Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung (long-term incentive plan) für ausgewählte Mitglieder der nachgelagerten Managementebenen. Die Höhe des Barausgleichs am Ende der Laufzeit ist von der Entwicklung verschiedener Zielgrößen der Unternehmensgruppe abhängig. Entsprechende Vergütungsregelungen wurden einzelvertraglich vereinbart. Die Rückstellung in 2022 beträgt TEUR 2.868.

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsrückstellungen betreffen die Verpflichtungen aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte und ehemalige Mitarbeiter des ASK Chemicals Konzerns sowie deren Hinterbliebene. In Abhängigkeit von den rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf der Beschäftigungsdauer und der Vergütung der Mitarbeiter basieren. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt bei ASK Chemicals sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die Summe aller im Personalaufwand erfassten beitragsorientierten Pensionsaufwendungen einschließlich Rentenversicherungsbeiträge an staatliche Rentenversicherungsträger beträgt TEUR 12.500 (Vorjahr TEUR 10.053).

Darüber hinaus bestehen bei der ASK Chemicals GmbH Pensionszusagen in Form von Gehaltsumwandlungsmodellen (Deferred Compensation), bei denen Gehaltsbestandteile zur Finanzierung der Versicherungsbeiträge an ein Versicherungsunternehmen geleistet werden. Soweit Gehaltsbestandteile als Versicherungsbeiträge an Versicherungsunternehmen zur Rückdeckung der Verpflichtungen verwendet werden, stehen den Verpflichtungen aus diesen Pensionszusagen Ansprüche gegen das jeweilige Versicherungsunternehmen in gleicher Höhe gegenüber. Die Pensionsrückstellungen betragen zum 31. Dezember 2022 TEUR 17.257 (Vorjahr TEUR 24.340).

Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen (Defined Benefit Plans) besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, die den aktiven und früheren Mitarbeitern zugesagten Leistungen mittelbar (zum Beispiel durch Pensionsfonds) oder unmittelbar zu erfüllen. Fondsfinanzierte Versorgungspläne bestehen derzeit bei ASK Chemicals GmbH, Hilden/Deutschland und ASK Chemicals Foundry Solution India Pvt. Ltd., Pune/Indien.

Die sich nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ergebende Pensionsverpflichtung wird bei einem fondsfinanzierten Versorgungssystem um die Höhe des Vermögens des Fonds gekürzt.

Die Pensionsverpflichtungen entfallen zu ca. 87% auf Deutschland (Vorjahr 91%). Die Höhe der Versorgungsleistung ermittelt sich auf Basis von dienstzeitabhängigen und dienstzeitunabhängigen Festbeträgen oder beitragsorientierten Einzelzusagen. Die Versorgungszusagen sehen im Allgemeinen Alters-, Invaliden- sowie Hinterbliebenenleistungen vor, die als lebenslange Renten ausgezahlt werden. Planvermögen in Deutschland besteht nur für eine einzige über eine Versicherung finanzierte deutsche Versorgungszusage. Hier erfolgt die Auszahlung als Kapital. Darüber hinaus bestehen in weiteren Ländern dienstzeit- und gehaltsabhängige Abfertigungspläne, die eine Kapitalzahlung vorsehen.

Die leistungsorientierten Pläne belasten den Konzern mit versicherungsmathematischen Risiken, wie beispielsweise dem Langlebigkeitsrisiko, Währungsrisiko sowie dem Zinsrisiko.

Die betriebliche Altersversorgung, basierend auf leistungsorientierten Versorgungsplänen, umfasst zum Bilanzstichtag insgesamt 461 Zusagen (Vorjahr 447) gegenüber berechtigten und ehemaligen Mitarbeitern des ASK Chemicals Konzerns sowie deren Hinterbliebenen.

Der Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:

2022 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Barwert rückstellungsfinanzierter Versorgungsansprüche	15.083	2.029	17.112
Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche	4.731	373	5.104
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen (Defined Benefit Obligation)	19.814	2.402	22.216
Fondsvermögen zum Marktwert	-4.731	-228	-4.959
Bilanzwert zum 31.12.	15.083	2.174	17.257

2021 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Barwert rückstellungsfinanzierter Versorgungsansprüche	22.181	1.989	24.170
Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche	3.783	259	4.042
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen (Defined Benefit Obligation)	25.964	2.248	28.212
Fondsvermögen zum Marktwert	-3.761	-111	-3.872
Bilanzwert zum 31.12.	22.203	2.137	24.340

Die Gesellschaft hat sich insbesondere in Deutschland dazu entschieden, den Innenfinanzierungseffekt der Pensionsrückstellungen zu nutzen und nur zu einem relativ geringen Teil Pensionsverpflichtungen mit Planvermögen hinterlegt.

Die Höhe der Pensionsverpflichtung wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, deren Berechnungsparameter teilweise auf Schätzungen basieren. Die Annahmen zur Lebenserwartung basieren in Deutschland auf den modifizierten Heubeck'schen Sterbetafeln 2018G, in anderen Ländern auf den jeweils landesspezifischen demografischen Grundlagen. Für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen sind nachstehende wirtschaftliche Parameter verwendet worden:

2022	Deutschland %	Übrige %
Abzinsungsfaktor	3,80	1,2 - 10,6
Vermögensrendite des Planvermögens	3,80	1,2 - 10,6
Lohn-/Gehaltsdynamik	2,75	2 - 15,3
Sterbetafeln	G-Heubeck 18	Diverse
Rentendynamik	2,25	Erfahrungswerte
Inflation	2,25	Erfahrungswerte

2021	Deutschland %	Übrige %
Abzinsungsfaktor	1,10	0,6 - 19,1
Vermögensrendite des Planvermögens	1,10	0,6 - 19,1
Lohn-/Gehaltsdynamik	2,50	2 - 15,8
Sterbetafeln	G-Heubeck 18	Diverse
Rentendynamik	1,49	Erfahrungswerte
Inflation	1,75	Erfahrungswerte

Für die Verpflichtungen in Deutschland wurden die folgenden Annahmen hinsichtlich der Lebenserwartung zugrunde gelegt:

Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren zum Bewertungsstichtag für eine heute	2022	2021
65-jährige weibliche Person	89 Jahre	88,9 Jahre
65-jährige männliche Person	85,6 Jahre	85,5 Jahre
40-jährige weibliche Person	90 Jahre	90 Jahre
40-jährige männliche Person	86,2 Jahre	86,2 Jahre

Die verwendeten Parameter berücksichtigen die Laufzeiten der jeweils bewerteten Versorgungsverpflichtungen, wobei die Pläne der deutschen Gesellschaften eine gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) von 11,9 Jahren (Vorjahr 15,9 Jahren) und die restlichen Pläne von 10,6 Jahren (Vorjahr 8,8 Jahren) haben. Der Abzinsungsfaktor wurde auf der Grundlage der Renditen ermittelt, die am Bilanzstichtag für erstrangige, festverzinsliche Industrieanleihen am Kapitalmarkt erzielt werden.

Die berücksichtigte Fluktuationsrate richtet sich nach den Erfahrungswerten in den einzelnen Ländern. Die Gehaltsdynamik umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der Inflation und der wirtschaftlichen Situation in den einzelnen Ländern jährlich abgeleitet werden. Die Pensionszusagen enthalten keine Verpflichtungen zur Übernahme medizinischer Kosten. Die für die Marktwertbestimmung des Fondsvermögens erwartete Vermögensrendite basiert, ausgehend von den bisher erwirtschafteten Erträgen, auf der Anlagestruktur des Fondsvermögens und der weiteren Entwicklung des Kapitalmarktes.

Aus Erhöhungen oder Verminderungen des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen und des beizulegenden Zeitwertes des zu Marktwerten bewerteten Planvermögens können versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste entstehen. Ursache hierfür können unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus dem Fondsvermögen sein. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Sie enthalten Bewertungseffekte aus der unerwarteten Veränderung der versicherungsmathematischen Berechnungsparameter (u.a. z.B.: Zinssätze, Fluktuation, Sterbetafeln).

2022 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Leistungsorientierte Verpflichtung zum 01. Januar	25.964	2.248	28.212
Zinsaufwand	715	73	788
Laufender Dienstzeitaufwand	156	255	411
Arbeitnehmerbeiträge	913	0	913
Gezahlte Leistungen	-579	-166	-745
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+)	-7.355	-76	-7.431
Planänderungen	0	-1	-1
Währungsgewinne (-) / -Verluste (+)	0	69	69
Leistungsorientierte Verpflichtung zum 31. Dezember	19.814	2.402	22.216

2021 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Leistungsorientierte Verpflichtung zum 01. Januar	27.114	2.009	29.123
Zugang aus Unternehmenszusammenschlüssen	0	225	225
Zinsaufwand	160	45	205
Laufender Dienstzeitaufwand	199	207	406
Arbeitnehmerbeiträge	295	0	295
Gezahlte Leistungen	-517	-228	-745
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+)	-1.287	15	-1.272
Abfertigung (termination benefits)	0	-9	-9
Währungsgewinne (-) / -Verluste (+)	0	-16	-16
Leistungsorientierte Verpflichtung zum 31. Dezember	25.964	2.248	28.212

Da die oben genannten versicherungsmathematischen Parameter im Zeitablauf - mit Ausnahme des Rechnungszinses - keinen wesentlichen Schwankungen unterlegen haben und somit nicht volatil sind, ist für diese keine Sensitivitätsanalyse erfolgt.

Wäre der Diskontierungssatz zum 31. Dezember 2022 um 0,5%-Punkte höher oder niedriger gewesen, hätte sich die leistungsorientierte Verpflichtung wie folgt dargestellt:

2022 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Verpflichtung bei Abzinsungsfaktor + 0,5%	18.324	2.307	20.631
Verpflichtung bei Abzinsungsfaktor - 0,5%	20.545	2.506	23.051

2021 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Verpflichtung bei Abzinsungsfaktor + 0,5%	24.070	2.153	26.223
Verpflichtung bei Abzinsungsfaktor - 0,5%	28.124	2.347	30.471

Für die Folgejahre werden durchschnittliche Pensionszahlungen aus leistungsorientierten Verpflichtungen wie folgt erwartet:

	2023	2024	2025	2026	2027
Erwartete Pensionszahlungen aus leistungsorientierten Verpflichtungen in TEUR	4.181	798	1.206	890	79

Die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich:

2022 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Beizulegender Zeitwert Planvermögen zum 01. Januar	3.761	111	3.872
Ertrag des Planvermögens	35	17	52
Arbeitgeberbeiträge	54	6	60
Arbeitnehmerbeiträge	913	0	913
Gezahlte Leistungen	0	-38	-38
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-)	-32	2	-30
Währungsgewinne (+)/ -Verluste (-)	0	130	130
Beizulegender Zeitwert Planvermögen zum 31. Dezember	4.731	228	4.959

2021 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Beizulegender Zeitwert Planvermögen zum 01. Januar	3.341	174	3.515
Ertrag des Planvermögens	21	10	31
Arbeitgeberbeiträge	81	15	96
Arbeitnehmerbeiträge	285	0	285
Gezahlte Leistungen	0	-94	-94
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-)	33	-2	31
Währungsgewinne (+)/ -Verluste (-)	0	8	8
Beizulegender Zeitwert Planvermögen zum 31. Dezember	3.761	111	3.872

Das Planvermögen besteht in Höhe von TEUR 4.959 (Vorjahr TEUR 3.872) aus Ansprüchen gegen Versicherungen. Es sind keine Aktien, festverzinslichen Wertpapiere oder andere liquide Mittel enthalten.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die bilanzielle Entwicklung der Netto-Verpflichtungen aus Pensionsrückstellungen und Fondsvermögen:

2022 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Bilanzwert Pensionsverpflichtung zum 01. Januar	22.203	2.137	24.340
Währungsdifferenzen	0	-59	-59
Pensionsaufwand (ohne Abgeltungen)	836	311	1.147
Rentenzahlungen	-577	-128	-705
Fondsdotierungen	-54	-6	-60
Planänderungen	0	-1	-1
Pensionsverbindlichkeiten zum 31. Dezember	22.408	2.254	24.662
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-)	7.325	80	7.405
Bilanzwert Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember	15.083	2.174	17.257

2021 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Bilanzwert Pensionsverpflichtung zum 01. Januar	23.773	1.835	25.608
Zugang aus Unternehmenszusammenschlüssen	0	225	225
Währungsdifferenzen	0	-25	-25
Pensionsaufwand (ohne Abgeltungen)	338	243	581
Rentenzahlungen	-517	-134	-651
Fondsdotierungen	-81	-15	-96
Arbeitnehmerbeiträge	10	0	10
Abfertigung	0	-9	-9
Pensionsverbindlichkeiten zum 31. Dezember	23.523	2.120	25.643
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-)	1.320	-17	1.303
Bilanzwert Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember	22.203	2.137	24.340

Die im Geschäftsjahr angefallenen Pensionsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

2022 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Laufender Dienstzeitaufwand	156	255	411
Zinsaufwand	715	73	788
Ertrag des Planvermögens	-35	-17	-52
	836	311	1.147
davon Netto-Zinsaufwand	680	56	736
davon Personalaufwand	156	255	411

2021 TEUR	Deutschland	Übrige	Gesamt
Laufender Dienstzeitaufwand	199	207	406
Zinsaufwand	161	45	206
Ertrag des Planvermögens	-21	-10	-31
	339	242	581
davon Netto-Zinsaufwand	140	35	175
davon Personalaufwand	199	207	406

23. Sonstige Rückstellungen (lang- und kurzfristig)

Die sonstigen kurz- und langfristigen Rückstellungen sind nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

2022 TEUR	Rekultivierung	Umweltschutz/ Umweltrisiken	Personalbereich	Vertriebsbereich	Rechtsrisiken	Übrige
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
Stand 01. Januar 2022	0	0	13.701	311	25	626
Zuführungen	0	0	11.007	204	0	3.827
Inanspruchnahmen	0	0	-11.471	-183	0	-449
Auflösungen	0	0	-752	-128	-25	-94
Währungsdifferenzen	0	0	238	0	0	-16
Stand 31. Dezember 2022	0	0	12.723	204	0	3.894
Sonstige langfristige Rückstellungen
Stand 01. Januar 2022	6.253	849	1.882	0	791	0
Zuführungen	79	8	33	0	0	0
Inanspruchnahmen	-2.304	-285	-334	0	-289	0
Auflösungen	0	0	-61	0	0	0
Währungsdifferenzen	0	3	0	0	104	0
Stand 31. Dezember 2022	4.028	575	1.520	0	606	0
Gesamt 31. Dezember 2022	4.028	575	14.243	204	606	3.894

2022 TEUR	Gesamt
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
Stand 01. Januar 2022	14.663
Zuführungen	15.038
Inanspruchnahmen	-12.103
Auflösungen	-999
Währungsdifferenzen	222
Stand 31. Dezember 2022	16.821
Sonstige langfristige Rückstellungen
Stand 01. Januar 2022	9.775
Zuführungen	120
Inanspruchnahmen	-3.212
Auflösungen	-61
Währungsdifferenzen	107
Stand 31. Dezember 2022	6.729
Gesamt 31. Dezember 2022	23.550

2021 TEUR	Rekultivierung	Umweltschutz/ Umweltrisiken	Personalbereich	Vertriebsbereich	Rechtsrisiken	Übrige
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
Stand 01. Januar 2021	0	0	9.732	270	25	186
Zugänge aus Unternehmenserwerb	0	0	1.908	0	0	33
Zuführungen	0	0	9.571	172	0	2.826
Inanspruchnahmen	0	0	-7.310	-83	0	-2.285
Auflösungen	0	0	-499	-48	0	-154
Währungsdifferenzen	0	0	299	0	0	20
Stand 31. Dezember 2021	0	0	13.701	311	25	626
Sonstige langfristige Rückstellungen
Stand 01. Januar 2021	5.896	1.131	1.980	0	349	0
Zuführungen	357	311	146	0	522	0
Inanspruchnahmen	0	-593	-192	0	-104	0
Auflösungen	0	0	-52	0	0	0
Währungsdifferenzen	0	0	0	0	24	0
Stand 31. Dezember 2021	6.253	849	1.882	0	791	0
Gesamt 31. Dezember 2021	6.253	849	15.583	311	816	626

2021 TEUR	Gesamt
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
Stand 01. Januar 2021	10.213
Zugänge aus Unternehmenserwerb	1.941
Zuführungen	12.569
Inanspruchnahmen	-9.678
Auflösungen	-701
Währungsdifferenzen	319
Stand 31. Dezember 2021	14.663
Sonstige langfristige Rückstellungen
Stand 01. Januar 2021	9.356
Zuführungen	1.336
Inanspruchnahmen	-889
Auflösungen	-52
Währungsdifferenzen	24
Stand 31. Dezember 2021	9.775
Gesamt 31. Dezember 2021	24.438

Bei den Zuführungen und Inanspruchnahmen zu den kurzfristigen Rückstellungen im Personalbereich sind die wesentlichen Treiber die ASK Chemicals GmbH sowie die ASK Chemicals LLC mit Rückstellungen für Bonuszahlungen.

Die Rekultivierungsverpflichtungen enthalten im Wesentlichen vertraglich vereinbarte Auflagen bei der ASK Chemicals Metallurgy GmbH, zum Abbruch von Gebäuden nach Ablauf des im Rahmen der Übernahme des Produktionsstandortes Hart mit einer Laufzeit von insgesamt 30 Jahren abgeschlossenen Erbbaurechtsvertrages. Die Verpflichtung ist voraussichtlich fällig im Jahr 2038. Aufgrund der Langfristigkeit der Rückstellung enthält die Rückstellungsberechnung auch Annahmen über die künftige Entwicklung der Kosten.

Bei der Rückstellung für Umweltrisiken handelt es sich um etwaige Bodenkontaminierungen, die nach Ablauf des geschlossenen Erbbaurechtsvertrages ggf. zu leisten sind. Zur Ermittlung der Rückstellungshöhe wurden Annahmen über den Grad der Kontaminierung getroffen, die dazu führen können, dass die passivierten Kosten die tatsächlichen Kosten über- oder unterschreiten. Darüber hinaus sind auch Annahmen über die künftigen Kostensteigerungen mit in die Rückstellungsberechnung eingeflossen.

Für die Aufzinsung langfristiger Rückstellungen wurden im Geschäftsjahr TEUR 655 (Vorjahr TEUR 24) als Zinsertrag erfasst.

24. Finanzverbindlichkeiten

Unter den Finanzverbindlichkeiten werden alle verzinslichen Verpflichtungen der ASK Chemicals ausgewiesen. Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Langfristig
Senior Facility	0	187.086
Gesellschafterdarlehen	67.367	59.096
Leasing	12.618	13.397
Sonstige Bankverbindlichkeiten	11.131	11.403
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	218	257
	91.334	271.239
Kurzfristig
Senior Facility	193.903	12.470
Sonstige Bankverbindlichkeiten	10.670	10.347
Leasing	3.772	4.302
Gesellschafterdarlehen	0	2.956
Verbindlichkeiten aus Derivaten	41	220
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	544	1.302
	208.930	31.597
	300.264	302.836

Um die langfristige Finanzierung des ASK Chemicals Konzerns zu gewährleisten, wurde im Mai 2017 zwischen der ASK Chemicals und einem Finanzkonsortium ein Konsortialkredit ("Senior Facilities Agreement / SFA") in Höhe von EUR 215 Mio. geschlossen. Die Senior Facility beinhaltete einen endfälligen Term Loan über EUR 190 Mio., sowie einen revolvierenden Kredit über EUR 25 Mio. Die Ausnutzung zum Bilanzstichtag belief sich auf EUR 190 Mio. (Vorjahr EUR 198,0 Mio.) in Form von Geldmarktkrediten und Kontokorrentinanspruchnahmen sowie EUR 0,6 Mio. in Form von Bankavalen (Vorjahr EUR 3,0 Mio.).

Dieser Konsortialkredit sah eine Fälligkeit im Mai 2023 vor, weswegen die entsprechenden Außenstände zum Bilanzstichtag sämtlich unter den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Am 16. Dezember 2022 wurden die Verträge für einen neuen Konsortialkredit in Höhe von insgesamt EUR 265 Mio. unterschrieben. Die neue Finanzierung unterteilt sich in einen endfälligen Facility B Term Loan in Höhe von EUR 225 Mio. mit einer Laufzeit von 3 Jahren sowie eine revolvierende Kreditfazilität in Höhe von EUR 40 Mio. mit einer Laufzeit von 2,5 Jahren. Dieser neue Konsortialkredit wurde am 17. Januar 2023 ausgezahlt und bereits insbesondere zur Ablösung des alten Kredits verwendet.

Die Kreditlinie, die ausschließlich zur Deckung des Finanzbedarfs des ASK Chemicals Konzerns in Anspruch genommen werden darf, steht unter der Mithaftung von einigen Tochtergesellschaften der ASK Chemicals. Haftungsübernahmen durch die Gesellschafter wurden nicht vereinbart.

Die bisherige Kreditlinie war nur von einer Bedingung (Covenant) abhängig, welche quartalsweise bei Vorliegen einer bestimmten Testbedingung überprüft wurde. An den ersten beiden Quartalsstichtagen in 2022 war die Testbedingung erfüllt, wobei der Financial Covenant jeweils deutlich eingehalten wurde. Auch der neue Konsortialkreditvertrag sieht erneut eine Finanzkennzahl vor, welche, nun unabhängig von der Erfüllung bestimmter Bedingungen, zum Ende eines jeden Quartals einzuhalten ist. Die Einhaltung dieser Finanzkennzahl ist dabei erstmalig zum Ende des dritten Quartals 2023 nachzuweisen.

Für weitere Informationen bezüglich des neuen Konsortialkreditvertrags wird auf die Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag (Note 32) verwiesen.

In 2021 wurde ein neues Gesellschafterdarlehen mit einer Laufzeit bis 2027 in Höhe von EUR 62,5 Mio. herausgegeben. Zum 31. Dezember 2022 beträgt das Gesellschafterdarlehen EUR 70,6 Mio. (Vorjahr EUR 63,6 Mio.). Zudem wurde das kurzfristige Gesellschafterdarlehen i.H.v. EUR 3,0 Mio. in 2022 vollständig zurückgezahlt.

Als Sicherheit für eine bilaterale Kreditlinie zu Gunsten der ASK Chemicals GmbH hat die Gesellschaft Festgeld in gleicher Höhe an ein nicht dem Bankenkonsortium zugehöriges Kreditinstitut verpfändet. Die hinterlegte Sicherheit beträgt EUR 1,5 Mio. (Vorjahr EUR 1,5 Mio.).

Die übrigen Bankverbindlichkeiten sind überwiegend ungesichert und von gleichem Rang.

Für ein Hypothekendarlehen bei der Skotiabank hat die mexikanische Gesellschaft Grundstücke und Gebäude in Höhe von EUR 5,3 Mio. (Vorjahr EUR 0) verpfändet.

Für eine Kreditlinie bei der Svenska Handelsbanken hat die schwedische Gesellschaft die Gegenstände des Anlagevermögens in Höhe von EUR 0,3 Mio. (Vorjahr EUR 0,3 Mio.) verpfändet.

Als Sicherung für den Konsortialkredit wurden im Konzern folgende Sicherheiten abgegeben:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Als Sicherung übereignete Vorräte	82.457	63.158
Abgetretene Forderungen	54.199	34.366
Als Sicherung übereignete Technische Anlagen und Maschinen	74.458	53.644
Verpfändete Bankkonten	27.671	19.091
Verpfändete Grundstücke und Gebäude	9.669	11.510
Als Sicherheit übereignete sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	2.582	2.304
Als Sicherheit übereignete gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	3.851	4.215
	254.887	188.288

Weiterhin wurden alle Anteile der im Konzernabschluss vollkonsolidierten Tochterunternehmen sowie deren Forderungen gegenüber anderen Tochterunternehmen als Sicherheiten abgegeben.

Die Finanzierungskonditionen der Bankdarlehen stellen sich wie folgt dar:

	Zinssatz	Fälligkeitsjahr	Nennbetrag 2022 TEUR	Buchwert 2022 TEUR
Senior Facility
Term Loan B in EUR	Euribor +5,25%	Bis 2023	190.000
Ziehung RCF in EUR	Euribor +4,00%	Bis 2023	0
Disagio auf Senior Facility			-644
Aktivierte Finanzierungskosten			-264
Abgegrenzte Zinsverbindlichkeiten			4.811
Zwischensumme			193.903	193.903
Verschiedene Kontokorrentverbindlichkeiten				21.801
Bankdarlehen gesamt				215.704
davon
Langfristige Finanzverbindlichkeiten				11.131
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten				204.573

	Zinssatz	Fälligkeitsjahr	Nennbetrag 2021 TEUR	Buchwert 2021 TEUR
Senior Facility
Term Loan B in EUR	Euribor +5,25%	Bis 2023	190.000
Ziehung RCF in EUR	Euribor +4,00%	Bis 2023	8.000
Disagio auf Senior Facility			-2.066
Aktivierte Finanzierungskosten			-848
Abgegrenzte Zinsverbindlichkeiten			4.470
Zwischensumme			199.556	199.556
Verschiedene Kontokorrentverbindlichkeiten				21.750
Bankdarlehen gesamt				221.306
davon
Langfristige Finanzverbindlichkeiten				198.489
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten				22.817

Inklusive lokaler, bilateraler Kreditlinien standen dem Konzern zum 31. Dezember 2022 insgesamt Kreditlinien in Höhe von EUR 305,4 Mio. (Vorjahr EUR 299,5 Mio.) zur Verfügung. Die Kreditlinien der ASK Chemicals stehen aufgrund vertraglicher Vereinbarungen mit den kreditgebenden Banken ausschließlich für Finanzierungserfordernisse des ASK Chemicals Konzerns zur Verfügung. Die Inanspruchnahmen der Kreditlinien der ASK Chemicals zum Bilanzstichtag betragen insgesamt EUR 248,6 Mio. (Vorjahr EUR 247,3 Mio.). Damit stehen ASK Chemicals nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 56,8 Mio. (Vorjahr EUR 52,2 Mio.) für weitere Kreditinanspruchnahmen zur Verfügung.

Die Kreditlinien in Höhe von EUR 215 Mio., die aus dem bestehenden Konsortialkredit resultieren, sehen eine Fälligkeit im Mai 2023 vor. Aus diesem Grund wurde bereits im Dezember 2022 ein neuer Konsortialkredit in Höhe von insgesamt EUR 265 Mio. unterschrieben. Für weitere Informationen diesbezüglich insbesondere zu den Finanzierungskonditionen wird auf die vorstehenden Ausführungen in dieser Note sowie auf die Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag (Note 32) verwiesen.

Für Ausführungen zu den Leasingverhältnissen wird auf Abschnitt 15 verwiesen.

25. Sonstige Verbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2022 bilanziert ASK Chemicals sonstige Verbindlichkeiten wie in nachstehender Tabelle aufgeführt:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Umsatzsteuerverbindlichkeiten	4.584	4.116
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern	2.775	1.095
Lohnsteuer	1.332	1.812
Verbindlichkeiten aus Boni- und Skontoabrechnungen	1.052	994
Provisionsabrechnungen	779	270
Sonstige Steuern	391	497
Sozialversicherungsbeiträge	356	281
Lizenz- und Patentverträge	87	65
Beratungskosten	14	35
Übrige	353	1.140
Sonstige Verbindlichkeiten	11.723	10.305

26. Finanzinstrumente

Buchwerte, zugehörige beizulegende Zeitwerte nach Kategorien von Finanzinstrumenten und maximales Kreditrisiko

Die folgenden Darstellungen stellen die Kategorien von Finanzinstrumenten getrennt nach Bilanzposten dar. Außerdem werden die jeweiligen beizulegenden Zeitwerte und das maximale Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte angegeben. Das maximale Kreditrisiko der finanziellen Vermögenswerte entspricht dem Buchwert am Bilanzstichtag.

Bilanz zum 31. Dezember 2022	Buchwerte		Bilanz gesamt	Beizulegende Zeitwerte
TEUR	zwingend zum beizulegenden Zeitwert	zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	0	589	589	589
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	89.346	89.346	89.346
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	2.185	37.053	39.238	39.238
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	0	8.786	8.786	8.786
Devisentermingeschäfte	16	0	16	16
Finanzschulden
Langfristige Finanzverbindlichkeiten	0	91.334	91.334	91.334
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	0	208.889	208.889	208.889
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	87.251	87.251	87.251
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfactoring	0	37.633	37.633	37.633
Devisentermingeschäfte	41	0	41	41

Bilanz zum 31. Dezember 2021	Buchwerte		Bilanz gesamt	Beizulegende Zeitwerte
TEUR	zwingend zum beizulegenden Zeitwert	zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	0	517	517	517
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	88.237	88.237	88.237
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	2.018	30.513	32.531	32.531
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	0	11.590	11.590	11.590
Devisentermingeschäfte	206	0	206	206
Finanzschulden
Langfristige Finanzverbindlichkeiten	0	271.239	271.239	271.239
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	0	31.377	31.377	31.377
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	97.523	97.523	97.523
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfactoring	0	19.159	19.159	19.159
Devisentermingeschäfte	220	0	220	220

Die Buchwerte der langfristigen finanziellen Vermögenswerte sowie der langfristigen Finanzverbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind betragsmäßig von untergeordneter Bedeutung. Da insoweit die beizulegenden Zeitwerte auch nur unwesentlich von den Buchwerten abweichen würden, wurde die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte aus Wesentlichkeitsaspekten nicht vorgenommen. Aufgrund der variablen Verzinslichkeit der Verbindlichkeiten gegenüber Banken entspricht der beizulegende Zeitwert im Wesentlichen dem Buchwert.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hatten am Bilanzstichtag die folgende Altersstruktur:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Forderungen aus LuL vor Wertberichtigung	95.430	91.050
Wertberichtigungen	-6.084	-2.813
Nettoforderungen aus LuL	89.346	88.237
Nicht fällig	73.487	74.431
Fällige, aber nicht wertgeminderte Forderungen aus LuL	15.582	13.799
< 30 Tage	10.048	10.027
31-60 Tage	2.751	2.230
61-90 Tage	1.159	639
91-180 Tage	1.178	389
181 -360 Tage	268	203
> 360 Tage	178	311
Wertberichtigte Forderungen aus LuL	277	7

Die Wertberichtigungen, die auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gebildet wurden, haben sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt entwickelt:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Wertberichtigung zum 01. Januar	-2.813	-3.039
Zugänge aus Unternehmenserwerb	0	-453
Zuführung	-3.868	-348
Auflösung	390	575
Inanspruchnahme	214	520
Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung	-7	-68
Wertberichtigungen zum 31. Dezember	-6.084	-2.813

Die Wertberichtigungen zum 31. Dezember 2022 enthalten sowohl die Wertminderungen aufgrund bereits eingetretener Ereignisse als auch die Einschätzung der erwarteten Kreditverluste. Zum 31. Dezember 2022 betrafen Wertminderungen von TEUR 2.744 (Vorjahr TEUR 2.645) die Kunden, die sich in Insolvenz befinden oder mitgeteilt haben, dass sie aufgrund ihrer wirtschaftlichen Umstände nicht erwarten, die ausstehenden Beträge begleichen zu können. Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 317 (Vorjahr TEUR 168) repräsentieren die erwarteten Kreditverluste.

Wie in Note 3. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (hier: Konsolidierungsgrundlagen) beschrieben, wird davon ausgegangen, dass die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der russischen Gesellschaft nicht mehr werthaltig sind. Aus dieser Annahme resultieren Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für die russische Gesellschaft in Höhe von TEUR 3.023. In der Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind die Forderungen der russischen Gesellschaft demnach exkludiert.

Einschätzung der erwarteten Kreditverluste für den Konzern zum 31. Dezember 2022

Der Konzern verwendet eine Wertberichtigungsmatrix, um die erwarteten Kreditverluste der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte zu messen.

Die Verlustquoten werden nach der Methode der "Roll Rate" berechnet, die auf der Wahrscheinlichkeit basiert, dass eine Forderung durch aufeinanderfolgende Stufen in der Zahlungsverzögerung fortschreitet.

Die Roll Raten werden für Ausfälle in verschiedenen Segmenten auf der Grundlage der folgenden allgemeinen Kreditrisikoeigenschaften separat berechnet: geografische Lage und Bruttoinlandsprodukt.

Die nachfolgende Tabelle enthält Informationen über das geschätzte Ausfallrisiko und die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, inklusive Vertragsvermögenswerte zum 31. Dezember 2022.

2022 TEUR	Verlustrate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttobuchwert ^*	Wertberichtigung	Beeinträchtigte Bonität
Nicht fällig	0,16%	75.714	-120	Nein
1 - 30 Tage	0,32%	10.080	-32	Nein
31 - 60 Tage	1,43%	2.791	-40	Nein
61 - 90 Tage	4,84%	1.218	-59	Nein
Mehr als 90 Tage überfällig	3,36%	1.967	-66	Nein
		91.770	-317

2021 TEUR	Verlustrate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttobuchwert ^*	Wertberichtigung	Beeinträchtigte Bonität
Nicht fällig	0,01%	77.707	-6	Nein
1 - 30 Tage	0,55%	10.082	-55	Nein
31 - 60 Tage	1,81%	2.271	-41	Nein
61 - 90 Tage	3,18%	660	-21	Nein
Mehr als 90 Tage überfällig	4,71%	955	-45	Nein
		91.675	-168

^* unter Berücksichtigung gebildeter Einzelwertberichtigungen

Das maximale Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte am 31. Dezember 2022, gegliedert nach geografischen Regionen, entspricht dem Buchwert und stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	2022	2021
Deutschland	3.087	6.750
Rest von Europa	16.209	16.408
Amerika	39.828	33.588
Asien	32.329	34.761
	91.453	91.507

Liquiditätsrisiko

Im Folgenden werden die nicht-diskontierten, vertraglichen Cashflows der Finanzverbindlichkeiten einschließlich erwarteter Zinszahlungen und sonstige mit der Finanzverbindlichkeit in Verbindung stehende Gebühren sowie ohne die Auswirkung von Aufrechnungsvereinbarungen entsprechend ihrer Restlaufzeiten angegeben. Die Analyse erfolgt auf folgender Basis:

―	Im Falle variabel verzinslicher Finanzverbindlichkeiten wird unterstellt, dass die Marktzinsen bis zur Fälligkeit konstant bleiben.
―	Sofern die Gegenpartei den Zahlungstermin beeinflussen kann, wird die Verpflichtung am frühestmöglichen Zahlungstermin berücksichtigt.
―	Wenn eine Verpflichtung zur Leistung von Teilzahlungen besteht, wird jede Teilzahlung am frühestmöglichen Termin berücksichtigt.

Wenn der Rückzahlungsbetrag nicht feststeht, erfolgt die Betragsangabe auf Basis der Verhältnisse am Bilanzstichtag.

31. Dezember 2022	Buchwert	Vertragliche Cashflows
TEUR		< 1 Jahr	1 - 5 Jahre	> 5 Jahre	Gesamt
Nichtderivative Finanzverbindlichkeiten
Leasing	16.390	4.508	6.732	12.312	23.552
Senior Facility	193.903	199.547	0	0	199.547
Gesellschafterdarlehen	67.367	0	126.534	0	126.534
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	87.251	87.251	0	0	87.251
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfactoring	37.633	37.633	0	0	37.633
Sonstige Finanzverbindlichkeiten (langfristig)	11.131	655	10.580	0	11.235
Sonstige Finanzverbindlichkeiten (kurzfristig)	11.214	11.214	0	0	11.214
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte
Vermögenswerte	16	17	0	0	17
Verbindlichkeiten	41	15	0	0	15

31. Dezember 2021	Buchwert	Vertragliche Cashflows
TEUR		< 1 Jahr	1 - 5 Jahre	> 5 Jahre	Gesamt
Nichtderivative Finanzverbindlichkeiten
Leasing	17.699	4.858	8.371	11.103	24.332
Senior Facility	199.556	11.075	198.708	0	209.783
Gesellschafterdarlehen	59.096	0	123.660	0	123.660
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	97.523	97.523	0	0	97.523
Verbindlichkeiten aus Lieferantenfactoring	19.159	19.159	0	0	19.159
Sonstige Finanzverbindlichkeiten (langfristig)	11.403	3.914	10.856	250	15.020
Sonstige Finanzverbindlichkeiten (kurzfristig)	11.649	11.649	0	0	11.649
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte
Vermögenswerte	206	38	0	0	38
Verbindlichkeiten	220	234	0	0	234

Die Senior Facility wurde am 17. Januar 2023 durch einen neuen Konsortialkredit abgelöst. Weitere Informationen zu dem neuen Konsortialkredit sind in Note 24. Finanzverbindlichkeiten und in Note 32. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag zu finden.

Die Devisentermingeschäfte dienen vollumfänglich der wirtschaftlichen Absicherung; eine formale Absicherungsbeziehung unter Anwendung von Hedge-Accounting existiert nicht.

Es liegen keine Hinweise darauf vor, dass Zahlungsmittel signifikant früher oder mit abweichenden Beträgen abfließen könnten.

Im Folgenden werden die zahlungswirksamen Veränderungen der der Finanzierungstätigkeit zugeordneten Vermögenswerte und Schulden dargestellt:

2022	Schulden / Vermögenswerte					Gesamt
TEUR	Finanzielle Vermögenswerte	Verbindlichkeiten aus Leasing	Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	Verbindlichkeiten ggü. Anteilseignern	Sonstige Finanzschulden
zum 01. Januar	12.313	-17.699	-221.306	-62.052	-1.779	-290.523
Zahlungswirksame Veränderung	-2.526	5.587	8.530	3.027	1.825	16.443
Davon:
Ein- / Auszahlungen aus finanziellen Vermögenswerten / -schulden	-2.526	5.587			1.825	4.887
Ein- / Auszahlungen aus Darlehen				3.027		3.027
Ein-/ Auszahlungen aus Bankkrediten			8.530		0	8.530
Zahlungsunwirksame Veränderung	-396	-4.278	-2.928	-8.342	-849	-16.793
Davon:
Zinseffekte		-886	-351	-7.074		-8.311
Fremdwährungseffekte	-206	6	-570		11	-759
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts	-190				-854	-1.044
Zahlungsunwirksame Zuführungen / Auflösungen		-3.398	-2.007	-1.268	-6	-6.679
zum 31. Dezember	9.391	-16.390	-215.704	-67.367	-803	-290.873

2021	Schulden / Vermögenswerte
TEUR	Finanzielle Vermögenswerte	Verbindlichkeiten aus Leasing	Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	Verbindlichkeiten ggü. Anteilseignern	Sonstige Finanzschulden
zum 01. Januar	8.473	-14.290	-214.687	-27.148	-3.364
Zahlungswirksame Veränderung	2.644	5.460	-4.463	-60.259	-1.665
Davon:
Ein- / Auszahlungen aus finanziellen Vermögenswerten / -schulden	2.644	5.460			-1.665
Ein- / Auszahlungen aus Darlehen				-60.259
Ein-/ Auszahlungen aus Bankkrediten			-4.463
Ein-/ Auszahlung in die Kapitalrücklage
Zahlungsunwirksame Veränderung	1.196	-8.869	-2.156	25.355	3.250
Davon:
Veränderung aus Unternehmenserwerb	1.853				-1.487
Zinseffekte		-734	12	-1.535
Fremdwährungseffekte	-769	-413	-292		4.750
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts	112
Zahlungsunwirksame Zuführungen / Auflösungen		-7.722	-1.876	-93	-13
Gesamte sonstige Änderungen bezogen auf Eigenkapital				26.983
zum 31. Dezember	12.313	-17.699	-221.306	-62.052	-1.779

2021	Eigenkapital		Gesamt
TEUR	Gez. Kapital/ Kapitalrücklage	Nicht beherrschende Anteile
zum 01. Januar	-35.673	-4.183	-290.871
Zahlungswirksame Veränderung	-25.000	0	-83.284
Davon:
Ein- / Auszahlungen aus finanziellen Vermögenswerten / -schulden			6.439
Ein- / Auszahlungen aus Darlehen			-60.259
Ein-/ Auszahlungen aus Bankkrediten			-4.463
Ein-/ Auszahlung in die Kapitalrücklage	-25.000		-25.000
Zahlungsunwirksame Veränderung	-26.982	1	-8.205
Davon:
Veränderung aus Unternehmenserwerb			366
Zinseffekte			-2.257
Fremdwährungseffekte			3.276
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts			112
Zahlungsunwirksame Zuführungen / Auflösungen			-9.704
Gesamte sonstige Änderungen bezogen auf Eigenkapital	-26.982	1	2
zum 31. Dezember	-87.655	-4.182	-382.360

Erträge und Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste

2022			Folgebewertung
TEUR	Zins	Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwerts	Fremdwährungsgewinne und -Verluste	Wertminderungsaufwendungen	Nettoergebnis
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte	-3.817	0	-32	-3.478	-7.327
Zum beizulegenden Zeitwert bestimmte Finanzinstrumente	764	-11	0	0	753
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzschulden	-23.312	0	1.566	0	-21.746
	-26.365	-11	1.534	-3.478	-28.320

2021		Folgebewertung
TEUR	Zins	Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwerts	Fremdwährungsgewinne und -Verluste	Wertminderungsaufwendungen	Nettoergebnis
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte	2.152	0	491	227	2.870
Zum beizulegenden Zeitwert bestimmte Finanzinstrumente	196	155	0	0	351
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzschulden	-15.494	0	-1.354	0	-16.849
	-13.146	155	-863	227	-13.627

Das Zinsergebnis aus Finanzinstrumenten wird in der Gewinn- und Verlustrechnung als Netto-Zinsaufwand ausgewiesen. Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts sowie Kursumrechnungsdifferenzen aus der Finanzierungstätigkeit werden im Finanzergebnis erfasst. Wertminderungsaufwendungen sowie Kursumrechnungsdifferenzen aus der operativen Geschäftstätigkeit werden im operativen Ergebnis ausgewiesen.

Fremdwährungsrisiko

Ein Anstieg des Euro bzw. des USD um 10% bzw. 5% hätte zum 31. Dezember 2022 zu einem Gewinn (Verlust) nach Steuern in der unten angegebenen Höhe geführt. Bei dieser Analyse wird angenommen, dass alle übrigen Variablen wie insbesondere der Zinssatz konstant bleiben. Konzerninterne Salden werden im Rahmen der Sensitivitätsanalyse berücksichtigt, wenn sie als wesentlich einzustufen sind.

	2022		2021
	+ 5% TEUR	+ 10% TEUR	+ 5% TEUR	+ 10% TEUR
Euro	27	53	-4	-8
US-Dollar	-1.691	-3.382	-1.145	-2.290
	-1.664	-3.329	-1.149	-2.298

Ein Rückgang des EUR bzw. des USD um 10% bzw. 5% hätte am 31. Dezember 2022 zu betragsmäßig vergleichbaren Erfolgsauswirkungen mit gegenläufigen Effekten wie die oben dargestellten geführt, sofern alle übrigen Variablen konstant bleiben.

Das Netto-Volumen, für das diese Sensitivitätsanalyse durchgeführt wurde, beträgt TEUR 62 Netto-Forderung (Vorjahr TEUR 918 Netto-Verbindlichkeit) für den EUR und TUSD 53.902 Netto-Verbindlichkeit (Vorjahr TUSD 39.253 Netto-Verbindlichkeit) für den US-Dollar.

Zinsrisiko

Sensitivitätsanalyse der beizulegenden Zeitwerte von festverzinslichen Finanzinstrumenten

Der Konzern bewertet keine festverzinslichen finanziellen Vermögenswerte oder Finanzverbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und hat auch keine derivativen Finanzinstrumente einer Hedging-Beziehung zugeordnet.

Cashflow-Sensitivität der variabel-verzinslichen Finanzinstrumente

Eine Änderung um 50 Basispunkte (BP) hätte am Bilanzstichtag die unten dargestellte Ergebnisauswirkung (nach Steuern).

Bei der dargestellten Analyse wird angenommen, dass alle übrigen Variablen konstant bleiben.

Das Netto-Volumen, für das die Cashflow-Sensitivität für die variabel verzinslichen Finanzinstrumente (ohne die laufenden Zinszahlungen aus den Zinsoptionen) ermittelt wird, beträgt zum Stichtag EUR 210,8 Mio. (Vorjahr EUR 216,8 Mio.).

2022	Ergebnis
TEUR	+ 50bp	- 50bp
31. Dezember 2022
Variabel verzinsliche Instrumente	-801	801
Ergebnisauswirkung (nach Steuern)	-801	801

2021	Ergebnis
TEUR	+ 50bp	- 50bp
31. Dezember 2021
Variabel verzinsliche Instrumente	-765	765
Ergebnisauswirkung (nach Steuern)	-765	765

Marktpreisrisiko

Die ASK Chemicals bilanziert keine Finanzinstrumente, die neben dem dargestellten Fremdwährungs- und Zinsrisiken einem weiteren Marktpreisrisiko unterliegen.

Folgende Hierarchien werden zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren verwendet:

Stufe 1: Notierte (unbereinigte) Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten

Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um in Stufe 1 berücksichtigte notierte Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. als Ableitung von Preisen) beobachten lassen

Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen

Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts

Der beizulegende Zeitwert von Zinsoptionen wird mit Hilfe eines anerkannten Optionsbewertungsmodells ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften und eingebetteten Derivaten wird anhand der Differenz zwischen dem kontrahierten Terminpreis und dem aktuellen Terminpreis für die Restlaufzeit des Geschäfts ermittelt, wobei die Differenz unter Anwendung eines am Bilanzstichtag gültigen Marktzinssatzes für die betreffende Fremdwährung abgezinst wird.

Die ASK Chemicals verfügt über keine Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

	2022
	Stufe 1 TEUR	Stufe 2 TEUR
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte	2.185	16
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten	0	41

	2021
	Stufe 1 TEUR	Stufe 2 TEUR
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte	2.018	206
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten	0	220

Effekte aus Saldierungsmöglichkeiten finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich auf Bruttobasis dargestellt. Mit Handelspartnern bestehen Rahmenvereinbarungen für derivative Finanzinstrumente, welche eine Nettoabwicklung der Transaktionen unter bestimmten Ereignissen vorsehen. Diese Kontrakte erfüllen jedoch nicht die Saldierungskriterien des IAS 32.

2022 TEUR	Bruttobetrag der Derivate	Nettobetrag der Derivate	Betreffende Finanzinstrumente, die nicht saldiert werden	Nettobetrag
Vermögenswerte	16	16	-16	0
Verbindlichkeiten	-43	-43	16	-27

2021 TEUR	Bruttobetrag der Derivate	Nettobetrag der Derivate	Betreffende Finanzinstrumente, die nicht saldiert werden	Nettobetrag
Vermögenswerte	36	36	-36	0
Verbindlichkeiten	-210	-210	36	-174

Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements

Die grundlegenden Ziele des Finanzrisikomanagements bestehen in der Erreichung einer nachhaltigen Wertsteigerung des Konzerns sowie der Sicherung von Liquidität und Kreditwürdigkeit. Die Verfolgung dieser Ziele drückt sich in einer Senkung der Finanzierungkosten, einer Steigerung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit, einer Optimierung der Kapitalstruktur sowie der Aufrechterhaltung eines wirksamen Risikomanagementsystems aus.

Der Konzern ist durch den Einsatz von Finanzinstrumenten insbesondere den folgenden Risiken ausgesetzt:

―	Kreditrisiko
―	Liquiditätsrisiko
―	Fremdwährungsrisiko
―	Zinsrisiko

Grundsätze des Risikomanagements

Das Finanzrisikomanagement zielt auf die Begrenzung dieser Risiken durchlaufende Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten ab. Zu diesem Zweck werden ausgewählte derivative und nichtderivative Instrumente in geringem Umfang abhängig von der Risikoeinschätzung eingesetzt.

Im Folgenden soll dargestellt werden, wie der Konzern diesen oben genannten Risiken ausgesetzt ist, welche Ziele, Richtlinien und Verfahrensabläufe zur Messung und Steuerung dieser Risiken existieren und wie der Konzern sein Kapital steuert.

Weitergehende quantitative Angaben sind im gesamten vorliegenden Konzernabschluss enthalten.

Die Geschäftsführung hat die Gesamtverantwortung für die Errichtung und Beaufsichtigung des Risikomanagementsystems des Konzerns.

Das Finanz- und Risikomanagement wird vom Finanzbereich der ASK Chemicals wahrgenommen. Die internen Richtlinien regeln die für den Einsatz von Finanzinstrumenten verantwortlichen Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen. Die Erfassung, Bewertung und Abwicklung der Sicherungsgeschäfte erfolgten grundsätzlich zentral.

Die Richtlinien des Risikomanagementsystems des Konzerns dienen der Identifikation und Analyse vorhandener Risiken, der Vorgabe angemessener Risikogrenzen und -kontrollen sowie der Überwachung von Risiken und der Einhaltung vorgegebener Grenzen. Die Risikomanagementrichtlinien werden regelmäßig überprüft, um den Veränderungen der Marktbedingungen sowie den Geschäftsaktivitäten des Konzerns stets gerecht zu werden. Durch Schulungsmaßnahmen sowie Geschäftsführungsrichtlinien und -verfahrensweisen erreicht der Konzern die Entwicklung eines disziplinierten und konstruktiven Kontrollumfeldes, in dem alle Mitarbeiter ihre Aufgaben und Pflichten verstehen.

Die konzerneigene Treasury Abteilung gewährleistet die effiziente Steuerung der Marktrisiken als eine ihrer Hauptaufgaben.

Kreditrisiko

Das Kredit- bzw. Ausfallrisiko stellt das Risiko finanzieller Verluste des Konzerns durch die Nichterfüllung der Vertragsbedingungen von Finanzinstrumenten durch den Vertragspartner dar. Es besteht vor allem bei den nicht versicherten Kundenforderungen sowie den Finanzanlagen des Konzerns.

Die offenstehenden Forderungen werden fortlaufend von den operativen Geschäftsbereichen auf lokaler Ebene überwacht. Bestehende Kreditrisiken werden durch angemessene Risikovorsorgen berücksichtigt.

Das maximale Ausfallrisiko entspricht den in der Konzernbilanz ausgewiesenen Buchwerten der finanziellen Vermögenswerte einschließlich der derivativen Finanzinstrumente mit positivem Marktwert. Zur Begrenzung des Ausfallrisikos hat ASK Chemicals eine Global Policy mit dem Kreditversicherer Atradius abgeschlossen, über die der Großteil der Forderungen der europäischen ASK Gesellschaften nebst der brasilianischen und türkischen Niederlassung zur Warenkreditversicherung angedient werden.

Das für den Konzern bestehende Ausfallrisiko hängt wesentlich von den Charakteristika nicht versicherter Kunden ab.

Die Geschäftsführung hat Kreditrichtlinien erlassen, nach denen jeder Neukunde auf seine Kreditwürdigkeit überprüft wird, bevor ihm die üblichen Zahlungs- und Lieferbedingungen angeboten werden. Diese Überprüfung stützt sich - sofern verfügbar - auf externe Einschätzungen sowie teilweise auch auf Bankreferenzen. Für die meisten Kunden werden Kreditlimits vergeben, die den höchstzulässigen Betrag der offenen Forderungen ohne vorherige Zustimmung der Geschäftsführung angeben. Diese Limits werden turnusmäßig überprüft. Kunden, die die Kreditwürdigkeitsanforderungen des Konzerns nicht erfüllen, können mit dem Konzern ausschließlich auf Vorauszahlungsbasis Geschäfte abwickeln.

Eine Vielzahl der Kunden unterhält mit dem Konzern seit mehreren Jahren Geschäftsbeziehungen und in dieser Zeit waren nur selten Kreditausfälle zu verzeichnen. Im Rahmen der kundenspezifischen Kreditrisiken werden die Kunden anhand ihrer Kreditcharakteristika regelmäßig überwacht.

Produkte werden stets unter Eigentumsvorbehalt verkauft, so dass der Konzern im Falle der Nichtbezahlung stets gesicherte Rechte innehat. Sämtliche Neukunden müssen sich einer Kreditwürdigkeitsprüfung unterziehen. Weite Teile der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind bei Kreditversicherern versichert. Außerdem werden offenstehende Forderungen laufend überwacht, so dass das bestehende Ausfallrisiko im Allgemeinen begrenzt ist. Im Konzern existiert keine Konzentration von Kreditrisiken.

Die Abwicklung des Geschäfts mit Hauptkunden wird separat überwacht. Im Hinblick auf das insgesamt existierende Kreditrisiko sind die gegen diese Hauptkunden bestehenden Forderungen bei weitem nicht so wesentlich, dass daraus eine außergewöhnliche Risikokonzentration entstehen würde.

Liquiditätsrisiko

Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern seine fälligen Finanzverbindlichkeiten nicht begleichen kann. Die Vorgehensweise des Konzerns zur Steuerung dieses Liquiditätsrisikos besteht darin, sofern möglich stets ausreichende Liquidität vorzuhalten, um alle unter normalen oder auch verschärften Bedingungen fälligen Verpflichtungen ohne unangemessene Einbußen oder Schäden für die Reputation des Konzerns begleichen zu können. Die Treasury Abteilung der ASK Chemicals überwacht dabei die Liquidität des Konzerns.

Der Konzern bewertet seine Produkte und Dienstleistungen anhand aktivitätsbasierter Kostensätze, wodurch die Überwachung des Zahlungsmittelbedarfs sowie die Optimierung der Zahlungsmittelrückflüsse aus betrieblichen Investitionen unterstützt werden. Üblicherweise stellt der Konzern sicher, dass Zugang zu ausreichenden Zahlungsmitteln besteht, um die operativen Ausgaben für die kommenden 30, 60 und 90 Tage sowie die Bedienung bestehender Finanzverbindlichkeiten zu decken. Außergewöhnliche, unvorhersehbare Umstände wie Naturkatastrophen sind darin nicht berücksichtigt.

Der Konzern nimmt zudem durch seine brasilianischen Tochtergesellschaften an Lieferantenfactoringvereinbarungen teil, deren Zweck es ist, eine effiziente Zahlungsabwicklung von Lieferantenrechnungen zu ermöglichen. Die Vereinbarung ermöglicht dem Konzern, die Zahlungen von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen an die Bank zu zentralisieren, anstatt jeden Lieferanten einzeln zu bezahlen. Obwohl die Vereinbarung die Zahlungsfristen nicht wesentlich gegenüber normalen Fristen mit anderen nicht teilnehmenden Lieferanten verändert, trägt sie zu einer besseren Vorhersage von Mittelabflüssen bei. Die Inanspruchnahme beläuft sich zum Jahresende 2022 auf EUR 37,6 Mio. (Vorjahr: EUR 19,2 Mio.).

Darüber hinaus unterhält der Konzern verschiedene Non-Recourse-Factoring-Vereinbarungen im Rahmen derer die zugrundeliegenden Forderungen aus Lieferung und Leistung ausgebucht werden. Zum 31. Dezember 2022 beträgt die gesamte Ankaufslinie aller Non-Recourse-Factoring-Vereinbarungen auf EUR 55,7 Mio. (Vorjahr: EUR 55,1 Mio.) und die Inanspruchnahme beläuft sich auf EUR 32,6 Mio. (Vorjahr: EUR 29,0 Mio.) Außerdem unterhält ASK Chemicals unter Berücksichtigung von Translationseffekten die folgenden Kreditlinien:

―	Konsortialkreditlinie mit dem Finanzkonsortium in Höhe von EUR 215 Mio. (Vorjahr EUR 215 Mio.),
―	Bilaterale Kreditlinien mit verschiedenen Kreditinstituten in Höhe von EUR 28,2 Mio. (Vorjahr EUR 23,8 Mio.),

Der Konzern erstellt kurz- und mittelfristige Liquiditätsprognosen unter Berücksichtigung der Zahlungsmittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit, um den Liquiditätsbedarf aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zu decken. Wesentliche Konzentrationen des Liquiditätsrisikos bestehen nicht. Zur Sicherung des langfristigen Liquiditätsbedarfs wurde der bestehende Konsortialkredit im Januar 2023 durch einen neuen Konsortialkredit mit höherer Kreditlinie ersetzt. Für weitere Details wird auf Note 24. Finanzverbindlichkeiten sowie auf Note 32. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag verwiesen.

Fremdwährungsrisiko

Durch seine Investitions-, Finanzierungs- und operative Geschäftstätigkeit ist der Konzern Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Diese entstehen aus Vermögenswerten und Schulden in fremder Währung sowie erwarteten Cashflows aus hochwahrscheinlichen künftigen Ein- und Verkäufen. Aufgrund der umfangreichen Produktions- und Vertriebsaktivitäten des Konzerns außerhalb des Euro-Raums müssen diese Risiken im Verhältnis zu verschiedenen lokalen Währungen gesteuert werden. Durchlaufende Veränderungen des Geschäftsumfelds können sich die relevanten Fremdwährungskonstellationen auch innerhalb eines Geschäftsjahres verändern. Die wesentliche Fremdwährung, in denen der Konzern Umsatzerlöse generiert, ist der US-Dollar. Grundsätzlich hat eine Abwertung einer Fremdwährung gegenüber dem Euro eine negative Auswirkung auf die Umsatzerlöse und die Ergebnissituation des Konzerns, während eine Aufwertung entsprechend positive Auswirkungen hat.

Die Konzernunternehmen führen ihre Geschäfte grundsätzlich in der jeweiligen Landeswährung. Das mit der laufenden Geschäftstätigkeit verbundene Fremdwährungsrisiko ist daher eher als gering einzustufen. Dennoch sind einige Konzernunternehmen bei fälligen Zahlungsausgängen und -eingängen Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Der Konzern hat daher Treasury-Richtlinien erlassen, nach denen alle Geschäftseinheiten Fremdwährungstermingeschäfte unter der Aufsicht der Konzern Treasury Abteilung einzusetzen haben, um ihr Fremdwährungsrisiko zu eliminieren. Der Konzern schließt dabei Devisentermingeschäfte ausschließlich zur Absicherung bestehender Geschäftsvorgänge ab.

Fremdwährungsrisiken ohne Zahlungsmittelrelevanz (wie z.B. Risiken aus der Umrechnung lokaler Abschlüsse in die Konzernberichtswährung) werden bei der Zwischenholding in Singapur unverändert zum Vorjahr bis zu einem Betrag von EUR 14 Mio. mittels eines eigenkapitalersetzenden Darlehens abgesichert.

Im Finanzierungsbereich entstehen im Konzern Fremdwährungsrisiken aus Finanzverbindlichkeiten in Fremdwährung (im Wesentlichen US-Dollar), die zur Finanzierung an Konzernunternehmen ausgereicht werden. Die Treasury-Abteilung sichert diese Beträge durch ihre konzernweiten Cash-Pool-Aktivitäten weitestgehend ab.

Wesentliche Konzentrationen des Fremdwährungsrisikos bestehen nicht.

Zinsrisiko

Zinsrisiken bestehen für den Konzern vor allem im Euro-Raum, in Indien und China. Das Risiko variabel-verzinslicher Finanzinstrumente entsteht vorwiegend aus den aufgenommenen Bankdarlehen.

Neben den Bankdarlehen werden in der Konzernbilanz einzelne variabel-verzinsliche finanzielle Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Variabel verzinsliche Vermögenswerte sind in der Konzernbilanz nicht enthalten. Das bestehende Zinsrisiko wird durch eine Sensitivitätsanalyse abgebildet. Dadurch werden die betragsmäßigen Auswirkungen einer Änderung des Marktzinssatzes um 50 Basispunkte auf Zinszahlungen sowie Zinserträge und -aufwendungen zum Bilanzstichtag dargestellt.

Bei festverzinslichen nicht-derivativen Finanzinstrumenten hat eine Zinssatzänderung ausschließlich Auswirkungen auf die Erfolgssituation, sofern die Instrumente zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Da der Konzern über keine solchen Finanzinstrumente verfügt, sind diese daher nicht Gegenstand der Sensitivitätsanalyse.

Wesentliche Konzentrationen des Zinsrisikos bestehen nicht.

Sonstige Preisrisiken

Marktpreisrisiken können auch von Aktienkursen oder index-basierten Preisen ausgehen. ASK Chemicals hält jedoch keine Finanzanlagen, die der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" zugeordnet sind.

Kapitalmanagement

Das Kapitalmanagement der ASK Chemicals bezieht sich sowohl auf das Eigenkapital als auch auf die Schulden. Ziel ist es, das Betriebskapital, das Umlaufvermögen und die kurzfristigen Schulden in ausreichender und ausgeglichener Höhe vorzuhalten. Aufgrund der breiten Produktpalette und der Aktivitäten auf den weltweiten Märkten generiert die ASK Chemicals unter normalen wirtschaftlichen Bedingungen planbare und nachhaltige Cashflows.

27. Eventualverbindlichkeiten, Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Eventualverbindlichkeiten

Für eventuelle Risiken aus Rechtsstreitigkeiten wurde in der Konzernbilanz ausreichend Vorsorge getroffen.

ASK Chemicals LLC ist eine von 18 Beklagten in drei Zivilprozessen (die "Spencer"-, "Andrew"- und "Williams"-Klagen), die von 106 Angestellten einer in 2016 stillgelegten Gießerei in Alabama, USA, im Jahr 2018 eingereicht wurden. Die Kläger fordern Schadenersatz aus Produkthaftung und Betrug mit der Behauptung, dass die Beklagten angeblich Produkte hergestellt oder an die Gießerei geliefert haben, bei deren normaler Verwendung sie toxischen und krebserregenden Substanzen ausgesetzt waren. Mögliche Haftungs- und Schadensersatzrisiken sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar. Das Management ist der Ansicht, dass es den Klägern schwerfallen wird, die Existenz eines Fehlers in den von ASK Chemicals LLC verkauften Produkten nachzuweisen und zu beweisen, dass diese Produkte ihnen Schaden zugefügt haben, da es in der Vergangenheit keine Probleme mit diesen Chemikalien gegeben hat. Das Management ist der Ansicht, dass angesichts der geringen Mengen und Arten der an diese Gießerei verkauften Produkte das Hauptrisiko in den Kosten der Rechtsverteidigung liegt. Darüber hinaus sind die Ansprüche bis zu einer ausreichenden Höhe versichert.

ASK Produtos Químicos do Brasil Ltda. ist die Beklagte in einem Verfahren, das vom Bundesstaat São Paulo wegen zweier Verstöße gegen die Mehrwertsteuerregelungen eingeleitet wurde. ASK Produtos Químicos do Brasil Ltda. wird vorgeworfen, durch den Kauf von Rohstoffen von zwei bestimmten Lieferanten, die als nicht ordnungsgemäß steuerzertifiziert gelten, Umsatzsteuerguthaben erhalten zu haben. Die potenzielle Haftung des Konzerns in diesem Fall beläuft sich auf ca. EUR 1,5 Mio. und die Ansprüche sind nicht versichert. Das Management geht jedoch davon aus, dass sich der Konzern erfolgreich gegen diese Ansprüche verteidigen wird. Darüber hinaus ist die ASK Produtos Químicos de Brasil Ltda. Beklagter in weiteren Verfahren, für welche das Management die potentielle Haftung des Konzerns auf TEUR 800 bemisst.

Darüber hinaus bestehen derzeit keine Rechtsstreitigkeiten, die einen erheblichen nachteiligen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ASK Chemicals Group oder der ASK Chemicals International Holding GmbH haben könnten.

Haftungsverhältnisse

Im Dezember 2022 wurde eine neue Konzerngarantie in Höhe von EUR 2,2 Mio. von der ASK Chemicals International GmbH an eine ausländische Bank herausgegeben. Die Konzerngarantie dient als Sicherung für eine neue Kreditlinie, die unserer Tochtergesellschaft in Indien zur Verfügung steht. Weiterhin hat ASK Chemicals GmbH eine Konzerngarantie in Höhe von EUR 0,6 Mio. zugunsten einer europäischen Bank ausgestellt, damit die Tochtergesellschaft in Tschechien eine Kreditlinie von dieser Bank erhält. Weiterhin gibt es eine Vertragserfüllungsgarantie der ASK Chemicals GmbH für Infrastrukturmaßnahmen sowie weitere einzelne Zahlungsgarantien für Lieferanten und Kunden mit einem Gesamtwert von EUR 3 Mio.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

	2022 TEUR	2021 TEUR
Bestellobligo	58.313	69.141
Sonstige Verpflichtungen	14.328	11.312
	72.641	80.453

Bestellobligo

Das Bestellobligo beinhaltet die Verpflichtungen aus von Unternehmen des ASK Chemicals Konzerns getätigten Bestellungen von Gegenständen des Anlage- und des Vorratsvermögens sowie aus dem Einkauf von Dienstleistungen.

Sonstige Verpflichtungen

Zum Jahresende 2022 bestanden für das Folgejahr wie auch schon im Vorjahr keine Zahlungsverpflichtungen für Stromlieferungen bei der ASK Metallurgy GmbH. Der Strom wird in 2023 wie in 2022 nach Bedarf zu SPOT-Preisen eingekauft.

Für IT-Infrastruktur sowie zur Pflege und Wartung der ERP Systeme ist der Konzern feste Verpflichtungen im Volumen von EUR 14,0 Mio. (Vorjahr EUR 10,7 Mio.) eingegangen.

28. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nach IAS 24 (Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen) müssen Personen oder Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden, beziehungsweise die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können, angegeben werden, soweit sie nicht bereits als konsolidierte Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen wurden. Als nahestehende Unternehmen und Personen der ASK Chemicals kommen grundsätzlich die nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen, die Mitglieder der Geschäftsführung und des Beirates der ASK Chemicals International Holding GmbH und andere natürliche Personen oder Personengruppen mit maßgeblichem Einfluss sowie darüber hinaus die Gesellschafter der ASK Chemicals International Holding GmbH in Betracht.

Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen bestehen neben Einflussnahmen aus dem gesellschaftsrechtlichen Verhältnis im Wesentlichen aus Liefer- und Leistungsbeziehungen, die sich grundsätzlich nicht von Liefer- und Leistungsbeziehungen zu fremden Dritten unterscheiden. Die Liefer- und Leistungsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen sind nachstehend aufgeführt.

At equity

Der Konzern erzielte mit nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 1.134 Umsatzerlöse (Vorjahr TEUR 878).

Die erzielten sonstigen Erträge mit den nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen betragen im Geschäftsjahr 2022 0 TEUR (Vorjahr TEUR 4).

Am 31. Dezember 2022 hatte die ASK Chemicals Forderungen in Höhe von TEUR 154 gegenüber nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen (Vorjahr TEUR 43). Wie im Vorjahr bestanden keine Verbindlichkeiten gegenüber nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen.

Transaktionen mit Mitgliedern des Beirats

Im Jahr 2022 nahm ASK Beratungsleistungen von zwei Beiratsmitgliedern in Höhe von TEUR 82 in Anspruch. Die ausstehenden Rechnungen zum Ende des Jahres 2022 betragen TEUR 70.

Transaktionen mit dem Gesellschafter

Die ASK Chemicals International Holding GmbH hat in 2021 ein Darlehen in Höhe von ursprünglich EUR 62,5 Mio. ihrer Gesellschafterin aufgenommen. Auf das Darlehen werden 11,1% p.a. Zinsen kapitalisiert. Zum 31. Dezember 2022 beläuft sich der Saldo des Darlehens inklusive kumulierter Zinsen auf EUR 70,6 Mio. (Vorjahr EUR 63,6 Mio.).

Management fee

Darüber hinaus wurde mit Rhone Group LLC, der Investmentgesellschaft, in deren Fonds die ASK Chemicals Gruppe einbezogen wird, ein Beratungsvertrag abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2022 sind EUR 1,4 Mio. an Beratungsaufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst worden (Vorjahr EUR 0). Der Betrag ist zum Bilanzstichtag noch ausstehend.

Des Weiteren nahm ASK Beratungsleistungen von einem ehemaligen Mitglied der Geschäftsführung in Höhe von TEUR 344 in Anspruch. Zum Bilanzstichtag sind keine Salden ausstehend.

Management Beteiligungsprogramm

Zum Zwecke der Beteiligung an der Wertentwicklung der Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2015 für ausgewählte Mitglieder des Beirats sowie der oberen Managementebene der ASK Gruppe, dem Senior Leadership Team, ein Managementbeteiligungsprogramm aufgelegt, welches in den Anwendungsbereich von IFRS 2 fällt.

Im Zuge der Auflegung dieses Beteiligungsprogramms hat die Ascot Luxembourg Holdings 1 S.a.r.l. im Laufe des Geschäftsjahres 2015 ursprünglich 9% der Anteile an der Ascot Luxembourg Holdings 2 S.a.r.l. zum Zeitwert als Kommanditeinlage in die zum Zwecke der Managementbeteiligung gegründeten Gesellschaften Ascot Ordinary Participation 1 GmbH & Co. KG bzw. der Ascot Co-Investment Participation 1 GmbH & Co. KG eingebracht.

Die Ascot Luxembourg Holdings 2 S.a.r.l. hält ihrerseits 100% der Anteile an der Ascot Luxembourg Holdings 3 S.a.r.l., die Alleingesellschafterin der Konzernmuttergesellschaft, der ASK Chemicals International Holdings GmbH, ist.

Die berechtigten Personen haben zum Abschlussstichtag die Stellung als Kommanditisten der Ascot Ordinary Participation 1 GmbH & Co. KG bzw. der Ascot Co-Investment Participation 1 GmbH & Co. KG inne.

Die Programmteilnehmer haben die jeweiligen Kommanditanteile im Erwerbszeitpunkt zum Zeitwert erworben. Die Ermittlung des Zeitwertes der Anteile basiert dabei auf der im jeweiligen Erwerbszeitpunkt mittels eines Vergleichswertverfahrens durchgeführten Unternehmensbewertung.

Aus der Sicht des Konzerns handelt es sich bei diesem Programm um eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Die einzelvertraglichen Vereinbarungen sind auf unbestimmte Laufzeit ausgelegt. Im Falle des Ausscheidens des Hauptgesellschafters oder der Berechtigten sind die Berechtigten zur Veräußerung ihrer Kommanditanteile zum Zeitwert verpflichtet. Im Falle eines Ausscheidens innerhalb der ersten 5 Jahre nach Erwerb der Kommanditanteile, verringert sich der beizulegende Zeitwert als Veräußerungspreis um einen vertraglich fixierten prozentualen Abschlag pro Jahr des frühzeitigen Ausscheidens.

Im Juni 2021 sind zunächst vier weitere Personen zum Kreis der Berechtigten beigetreten. Für die Finanzierung des jeweiligen Kaufpreises hat die ASK Chemicals zwei dieser Berechtigten ein Mitarbeiterdarlehen in Höhe von TEUR 130 gewährt. Bei einer vertraglichen Laufzeit von 5 Jahren und einem Zinssatz von 2,5% p.a. (Vorjahr TEUR 130; Zinssatz 2,5% p.a.) bestand zum Abschlussstichtag eine endfällige Forderung gegenüber den Darlehensnehmern in Höhe von TEUR 67 (Vorjahr TEUR 130). Außerdem besteht ein Darlehen i.H.v. TEUR 40 für ein Mitglied des Managements.

Im Jahr 2021 hat die Ascot Luxembourg Holdings 1 S.a.r.l. mit der Ascot Ordinary Participation 2 GmbH & Co. KG zudem eine weitere Kommanditgesellschaft zum Zwecke der Managementbeteiligung gegründet. Es wurden weitere 3,5% der Anteile an der Ascot Luxembourg Holdings 2 S.a.r.l. in die neu gegründete Gesellschaft eingebracht. Als Kommanditisten dieser Gesellschaft sind vier Personen aus dem Kreis der bereits Berechtigten eingetreten. Diese haben ihre jeweiligen Anteile im Erwerbszeitpunkt erneut zum Zeitwert erworben. Der Zeitwert der Anteile basiert dabei, wie schon zuvor, auf der im Erwerbszeitpunkt mittels eines Vergleichswertverfahrens durchgeführten Unternehmensbewertung.

Im Jahr 2022 hat die Ascot Luxembourg Holdings 1 S.a.r.l. mit der Ascot Ordinary Participation 3 GmbH & Co. KG eine weitere Kommanditgesellschaft zum Zwecke der Managementbeteiligung gegründet. In diese Gesellschaft wurden weitere 2,6% der Anteile der an der Ascot Luxembourg Holdings 2 S.a.r.l. eingebracht. Als Kommanditist dieser Gesellschaft ist eine Person eingetreten.

Weitere Transaktionen mit Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen oder deren Familienangehörigen haben in der Berichtsperiode nicht stattgefunden.

29. Sonstige Angaben

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Die Bezüge der Geschäftsführung betrugen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 1.115 (Vorjahr TEUR 1.821).

Gesamtbezüge ehemaliger Mitglieder der Geschäftsführung

Für ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung und ihre Hinterbliebenen fielen im Geschäftsjahr 2022 Aufwendungen in Höhe von TEUR 728 (Vorjahr TEUR 0) an.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Pensionsrückstellungen i.H.v. TEUR 2.973 (Vorjahr TEUR 658) für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung und ihre Hinterbliebenen gebildet.

Mit Ausnahme der vertraglichen Vergütung haben keine Transaktionen mit Führungskräften und deren Familienangehörigen stattgefunden.

Abschlussprüferhonorar

Für die im Berichtszeitraum erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers fielen folgende Honorare an:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Abschlussprüferleistungen	614	394
Sonstige Leistungen	56	198
	670	592

Inanspruchnahme von Erleichterungsvorschriften durch Konzerngesellschaften

Folgende inländischen Konzerngesellschaften haben von der Erleichterungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB vollumfänglich Gebrauch gemacht:

―	ASK Chemicals Deutschland Holding GmbH
―	ASK Chemicals Deutschland GmbH
―	ASK Chemicals GmbH
―	ASK Chemicals Metallurgy GmbH
―	ASK Chemicals CoreTech GmbH

Die ausländische Konzerngesellschaft ASK Chemicals Benelux B.V., Waalwijk/ Niederlande macht von den Erleichterungsvorschriften des Abschnitts 403(1) Book 2 des Dutch Civil Code ("403-Ruling") Gebrauch und ist von der Durchführung einer Abschlussprüfung befreit.

Jahresabschluss der ASK Chemicals International Holding GmbH

Der Jahresabschluss der ASK Chemicals International Holding GmbH für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2022 ist gemäß den Vorschriften des HGB sowie den ergänzenden Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Der Jahresabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger (eBANZ) veröffentlicht.

Organe der Gesellschaft

Geschäftsführung

Frank Coenen - Chief Executive Officer ASK Chemicals (bis 31.01.2022)

Frank Goede - Chief Executive Officer ASK Chemicals (ab 01.02.2022)

Hubert Windegger - Chief Financial Officer ASK Chemicals (bis 28.02.2023)

Beirat

Eytan Tigay - Managing Director of Rhone Capital LLC

Lucas Flynn - Managing Director of Rhone Group LLC

Dr. Uwe Bufe - Senior Advisor of Rhone Group LLC

Ulysses Kyriacopoulos - Senior Advisor of Rhone Group LLC (bis 31.03.2022)

Kriton Anavlavis - Berater (ab 01.04.2022 bis 30.09.2022)

Frank Coenen - Chief Executive Officer ASK Chemicals (bis 31.01.2022)

Frank Goede - Chief Executive Officer ASK Chemicals (ab 01.02.2022)

Gary Reed - Berater (ab 01.02.2022)

Ferdinando Franco Falco Beccalli - Senior Advisor of Rhone Group LLC, Chairman of the Board

Charles Herlinger - Berater (ab 01.10.2022)

Sergio Sarafopoulos - Berater (ab 01.10.2022)

30. Anteilsbesitzverzeichnis

Mit Ausnahme der ASK Chemicals Gremolith AG werden alle hier aufgeführten Unternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss 2022 einbezogen.

Die ASK Chemicals Gremolith AG wird nach der Equity Methode in den Konzernabschluss 2022 einbezogen.

Name und Sitz der Gesellschaft	Abkürzung	Kapitalanteil %
Deutschland
ASK Chemicals International Holding GmbH, Hilden	ASKINT / 1040	100,00
ASK Chemicals Deutschland Holding GmbH, Hilden	ASKDEH / 1030	100,00
ASK Chemicals Deutschland GmbH, Hilden	ASKDE / 1020	100,00
ASK Chemicals GmbH, Hilden	ASK / 1010	100,00
ASK Chemicals Metallurgy GmbH, Unterneukirchen	SKW / 1050	100,00
ASK Chemicals Core Tech GmbH, Fuldabrück	WD / 1070	100,00
xpuris GmbH, Düsseldorf	XPURIS / 1080	100,00
Rest von Europa
ASK Chemicals France S.A.S., St. Pierre la Garenne/Frankreich	ASAV / 2240	100,00
ASK Chemicals Benelux B.V., Waalwijk/Niederlande	NECOF / 2140	100,00
ASK Chemicals Austria GmbH, Wien/Österreich	HANTOS / 2310	100,00
ASK Chemicals Scandinavia AB, Älvsjö/Schweden	KW / 2120	100,00
Xpuris ApS, Ølstykk/Dänemark	XPURISDK / 2160	100,00
ASK Chemicals Czech s.r.o., Brünn/Tschechien	ASCZ / 2030	100,00
ASK Chemicals Polska Sp. z o.o., Oswiecim/Polen	ASPL / 2020	100,00
ASK Chemicals Gremolith AG, Bazenheid/Schweiz	ASG / OTH01	50,00
ASK Chemicals UK Ltd., London/Großbritannien	ASUK / 2110	100,00
ASK Chemicals Italia S.r.l., Mailand/Italien	ASIT / 2250	100,00
ASK Chemicals Espana S.A.U., Getxo/Spanien	ASES / 2210	100,00
ASK Chemicals Portugal Lda., Lissabon/Portugal	ASPOR / 2230	60,00
ASK Chemicals CIS LLC, St. Petersburg/Russland	ASRUS / 2010	100,00
ASK Chemicals TR Ticaret Limited Sirketi, Ankara/Türkei	ASTURK / 2320	100,00
Nordamerika
ASK Chemicals Canada Corp., Halifax/Kanada	ASCAN / 3040	100,00
ASK Chemicals de Mexico S. de R.L. de C.V., Mexico-City/Mexiko	ASMEXU / 3050	100,00
ASK Services de Mexico S. de R.L. de C.V., Apodaca/Mexiko	ASMEXS / 3060	100,00
ASK Chemicals Manufacturing S. de R.L. de C.V., El Carmen/Mexiko	AZTEC / 3070	100,00
ASK Chemicals LLC, Wilmington/USA	ASUS / 3010	100,00
ASK Chemicals US Holding Inc., Dublin/USA	ASKUSH / 3080	100,00
Südamerika
ASK Produtos Químicos do Brasil Ltda., Campinas/Brasilien	ASBRAS / 4010	100,00
ASK Crios Produtos Quimicos do Brasil S.A., Rio Claro/Brasilien	ACBR / 4020	100,00
Asien
ASK Chemicals (Zhenjiang) New Materials Technology Co., Ltd., Zhenjiang/China	ASCHIN / 5010	100,00
ASK Chemicals Japan Co., Ltd., Yokohama/Japan	ASJAP / 5030	100,00
ASK Chemicals Korea Ltd., Ulsan/Südkorea	ASKOR / 5020	50,00
ASK Chemicals India Pvt. Ltd., Pune/Indien	AMSC / 5050	100,00
ASK Chemicals Pte. Ltd., Singapur/Singapur	ASSIN / 5040	100,00
ASK Chemicals South Africa (Proprietary) Limited, Alrode/Südafrika	ASA / 5060	100,00

31. Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen

Nachfolgende Tabelle zeigt, neben den Kapital- und Stimmrechtanteilen des Konzerns auch die wesentlichen Kennzahlen der jeweiligen Gesellschaften.

2022		ASK Chemicals Portugal Lda., Lissabon/Portugal ASPOR / 2230	ASK Chemicals Korea Ltd., Ulsan/Südkorea ASKOR / 5020	Gesamt
Kapitalanteil	%	60,00	50,00
Stimmrechtanteil	%	60,00	50,00
Langfristige Vermögenswerte	TEUR	0	9.531	9.531
Kurzfristige Vermögenswerte	TEUR	1.832	5.560	7.392
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	TEUR	59	1.384	1.443
Langfristige Verbindlichkeiten	TEUR	0	1.875	1.875
Kurzfristige Verbindlichkeiten	TEUR	602	5.021	5.623
Umsatzerlöse	TEUR	3.765	15.931	19.696
Gesamtergebnis	TEUR	80	646	726
Planmäßige Abschreibung	TEUR	0	-433	-433
Sonstiges Ergebnis	TEUR	0	59	59
Zinserträge	TEUR	0	84	84
Zinsaufwendungen	TEUR	0	-77	-77
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	TEUR	-24	-47	-71

2021		ASK Chemicals Portugal Lda., Lissabon/Portugal ASPOR / 2230	ASK Chemicals Korea Ltd., Ulsan/Südkorea ASKOR / 5020	Gesamt
Kapitalanteil	%	60,00	50,00
Stimmrechtanteil	%	60,00	50,00
Langfristige Vermögenswerte	TEUR	0	9.708	9.708
Kurzfristige Vermögenswerte	TEUR	1.589	5.651	7.240
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	TEUR	343	939	1.282
Langfristige Verbindlichkeiten	TEUR	0	1.789	1.789
Kurzfristige Verbindlichkeiten	TEUR	439	6.021	6.460
Umsatzerlöse	TEUR	3.083	14.272	17.355
Gesamtergebnis	TEUR	262	-211	51
Planmäßige Abschreibung	TEUR	0	-373	-373
Sonstiges Ergebnis	TEUR	0	-62	-62
Zinserträge	TEUR	0	78	78
Zinsaufwendungen	TEUR	0	-43	-43
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	TEUR	-77	-192	-269

Die ASK Chemicals Portugal Lda., Lissabon/Portugal hat im Berichtszeitraum genauso wie im Vorjahr keine Gewinnausschüttung vorgenommen. Die ASK Chemicals Korea Ltd., Ulsan/Südkorea, hat im Berichtszeitraum ebenso wie auch bereits im Vorjahr keine Gewinnausschüttung vorgenommen.

32. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Am 16. Dezember 2022 wurden die Verträge für einen neuen Konsortialkredit in Höhe von EUR 265 Mio. unterschrieben, welcher den bestehenden Konsortialkredit zum 17. Januar 2023 ablösen wird. Die neue Finanzierung unterteilt sich in einen Facility B Term Loan in Höhe von EUR 225 Mio. mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einem Zinssatz von Euribor zzgl. einer Marge von 6,75% sowie eine revolvierende Kreditfazilität in Höhe von EUR 40 Mio., einer Laufzeit von 2,5 Jahren, einer Verzinsung von Euribor zzgl. einer Marge von 5,5% sowie einer Bereitstellungsprovision von 35% auf die entsprechende Marge.

Die bisherige Konsortialkreditlinie sieht die Einhaltung eines Financial Covenants, dem Adjusted Leverage vor, sofern die der Gruppe im Rahmen des Konsortialkredits zur Verfügung stehende revolvierende Kreditfazilität jeweils zum Ende eines Quartals so weit in Form von Geldmarktkrediten in Anspruch genommen wird, dass die Testbedingung eintritt. Mit Inkrafttreten des neuen Konsortialkredites am 17. Januar 2023 wird der Adjusted Leverage erneut zu Gunsten des Konzerns deutlich erhöht werden. Im Gegenzug wird die Testbedingung wegfallen.

Des Weiteren wurde Ende Januar 2023 ein Werk in Brasilien geschlossen, um die brasilianischen Gesellschaften auf eine in 2023 bevorstehende Verschmelzung vorzubereiten.

Zum 1. März 2023 gab es außerdem eine Veränderung auf der Position des Chief Financial Officers, die nun ad-interim von Herrn Mirko Wichardt besetzt wird.

Weitere Vorgänge nach dem Abschluss des Berichtszeitraums, über die zu berichten wäre, lagen nicht vor.

Hilden, 6. April 2023

Frank Goede

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

der ASK Chemicals International Holding GmbH

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

Die ASK Chemicals Gruppe mit Hauptsitz in Hilden (Deutschland) ist ein weltweiter Anbieter von leistungsstarken Gießerei-Chemikalien sowie Industrieharzen und -materialien. Die Produkte des Unternehmens kommen hauptsächlich in Gießereien und bei der Herstellung von Reibmaterialien, Schleifmitteln, feuerfesten Materialien, Papierimprägnierung, Beschichtungen, Isolierung und Verbundwerkstoffen zum Einsatz.

Der Geschäftsbereich Gießerei bietet eine breite und innovative Auswahl an Gießerei-Verbrauchsmaterialien, wie Binder, Schlichten, Speiser, Filter und Trennmittel, sowie metallurgische Produkte, wie Impfmittel, Impfdrähte und Vorlegierungen für den Eisenguss.

Der Geschäftsbereich Industrieharze ist auf dem Gebiet der Spezialphenolharze aktiv. Unsere Phenolharze werden in Anwendungen eingesetzt, die hohe Anforderungen in Bezug auf Brandschutz, Energieverbrauch, Lebensdauer, Gesundheit und Arbeitssicherheit stellen.

Das Unternehmen verfügt über ein Produktions- und Vertriebsnetzwerk mit 40 Niederlassungen in 25 Ländern und beschäftigt weltweit rund 1.800 Mitarbeiter. Mit Forschungs- und Entwicklungszentren in Europa, Asien, Amerika und Afrika streben wir an eine treibende Kraft für branchenspezifische Innovation zu sein.

Wichtige Abnehmergruppe unserer Produkte und Technologien im Geschäftsbereich Gießerei sind die Automobil- und LKW-Hersteller sowie deren Zulieferindustrie. Weitere wichtige Endabnehmer kommen aus den Bereichen des Maschinenbaus, der Schwerindustrie sowie der Windkraft. Der Markt für Feingussprodukte, dazu zählen zum Beispiel Turbinen-, Luftfahrt- und Medizintechnikteile, spielt für uns ebenfalls eine bedeutende Rolle.

In 2021 konnten wir die Übernahme des Industrieharzgeschäftes von der SI Group (New York, USA) und den dazugehörigen Produktionsstandorten in Rio Claro (Brasilien), Ranjangaon (Indien) und Johannesburg (Südafrika) abschließen. Mit Hilfe der Produkte des erworbenen Industrieharzgeschäfts bedienen wir nunmehr Anwendungen wie Reibbeläge, Schleifmittel, Feuerfestmaterialien, Papierimprägnierung, Isoliermaterialien und Verbundwerkstoffe. Durch die Transaktion gelang ASK Chemicals der Eintritt in den Markt für Industrieharze und damit ein höherer Diversifizierungsgrad hinsichtlich der Endkundenmärkte, wie zum Beispiel Holz- und Baumaterialien. Weiterhin wurde eine weitere geographische Expansion möglich.

Aufgrund dieses Unternehmenszusammenschlusses gegen Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres und der daraus resultierenden Veränderungen des Konsolidierungskreises, ist die Vergleichbarkeit der Konzernzahlen in der aktuellen Berichtsperiode mitunter beeinträchtigt.

Die ASK Chemicals GmbH, Hilden, unterhält den größten Produktionsstandort des Konzerns. Weitere bedeutende Produktionsstandorte werden von unseren brasilianischen, nordamerikanischen und spanischen Tochtergesellschaften sowie der ASK Chemicals Metallurgy GmbH in Süddeutschland unterhalten. Mit der xpuris GmbH betreiben wir seit 2018 eine Gesellschaft, die im Geschäft mit dem Bau und dem Betrieb von Luftreinhaltungsanlagen tätig ist. Die übrigen Gesellschaften sind im Wesentlichen Vertriebsgesellschaften.

Struktur des ASK Chemicals Konzerns

Die ASK Chemicals International Holding GmbH, Hilden/Deutschland wurde am 14. April 2014 mit einem Stammkapital i.H.v. TEUR 25 gegründet. Im Zuge des Erwerbs der ASK Chemicals GmbH, Hilden/Deutschland, und der ASK Chemicals Holding LP, Wilmington/USA, von Ashland International Holdings Inc., Clariant Produkte (Deutschland) GmbH und Clariant Corp. am 1. Juli 2014 wurde die ASK Chemicals International Holding GmbH zur Muttergesellschaft des ASK Chemicals Konzerns (im Folgenden "ASK Chemicals" oder "Konzern" bezeichnet). Der gesamte ASK Chemicals Konzern umfasste zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 insgesamt 35 Gesellschaften (Vorjahr: 35). Bis auf die ASK Chemicals Gremolith AG, Bazenheid/Schweiz, welche nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen wird, werden alle Tochtergesellschaften vollkonsolidiert. Die alleinige Gesellschafterin der ASK Chemicals International Holding GmbH ist die Ascot Luxembourg Holdings 3 S.à r.l.

Der ASK Chemicals Konzern gliedert sich hinsichtlich der Führungs- und Berichtsstruktur in die vier geographisch begründeten Bereiche Nord- und Südamerika, Europa und Süd-Ost-Asien mit jeweils einer Landesholdinggesellschaft in Nordamerika, Europa und Süd-Ost-Asien, die die operativen Landesgesellschaften steuert.

Forschung und Entwicklung

Als weltweiter Anbieter von leistungsstarken industriellen Harzen und Materialien wollen wir den Anforderungen im Markt stets gerecht werden. Dieses Ziel begründet, dass wir der Forschung und Entwicklung einen hohen Stellenwert beimessen und kontinuierlich in diese investieren.

Das Forschungs- und Entwicklungs-Team besteht aus Wissenschaftlern, Chemikern, Materialwissenschaftlern, Metallurgen und Labortechnikern mit industrie- und gießereispezifischer Erfahrung sowie der Expertise für Binder für die Gießereiindustrie, Schlichten, Additive, Spezialprodukte, wie z. B. Speiser und Filter, metallurgische Produkte und der dazugehörigen Prozesstechnologie zu konzipieren und zu entwickeln. Bei der Umsetzung ihrer Aufgaben wird das Team durch eigene Forschungseinrichtungen für Metallguss sowie Sand-/Anwendungstechnik unterstützt.

Höhepunkte aus der Produktentwicklung

Trotz des Krieges zwischen Russland und der Ukraine und den immer noch anhaltenden Auswirkungen von COVID-19 auf die globale Industrie, auf das ASK-Geschäft und damit auch auf die verfügbaren Ressourcen in Forschung und Entwicklung, konnten wir laufende Projekte abschließen und unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten fortführen. Dies drückt sich insbesondere in der Einreichung von vier Patentanmeldungen im Jahr 2022 aus.

Das Jahr 2022 war in den USA erneut ein sehr schwieriges Jahr, in dem jedoch einige innovative Produkte entwickelt wurden. Die Entwicklung eines Low Smoke Additives wurde Anfang 2022 abgeschlossen. Dieses Produkt hilft dabei die Rauchentwicklung beim Gießen, Abkühlen und Ausschütteln von No Bake Bindemitteln reduzieren.

In der Cold Box Gruppe wurde ein kostengünstigeres Bindemittel mit verbesserter Feuchtigkeitsbeständigkeit entwickelt, das unsere Kostenstruktur senkt und ein notwendiges Leistungsmerkmal der Feuchtigkeitsbeständigkeit verbessert.

In der No Bake Gruppe wurde ein neues Furanharz entwickelt, das nun die Verwendung von Phosphorsäurekatalysatoren erlaubt, die bei der vorherigen Technologie aufgrund von Leistungseinbußen nicht verwendet werden konnten.

Die Gruppe Coatings setzte die Entwicklung alternativer Beschichtungen auf Zirkonbasis fort und entwickelte Methoden zur Identifizierung von Aggregaten mit unzureichender Leistung, die zu inakzeptablen Viskositätsschwankungen führten.

In Europa hat man sich mit Abfallprodukten/Destillaten beschäftigt, die noch nicht stofflich genutzt werden. Ein Entwicklungsprojekt konnte abgeschlossen werden, wodurch die Nutzung von 300 Tonnen Destillat pro Jahr ermöglicht wird. Ein weiteres Projekt mit Kosteneinsparungspotential steht kurz vor dem Abschluss. Durch diese Projekte können nicht nur Kosten eingespart werden - sie leisten auch einen Beitrag für einen ressourcenschonenden Rohstoffeinsatz ("Circular Economy") und so für mehr Nachhaltigkeit.

Um die unternehmerische Flexibilität zu steigern und Kosten einzusparen, wurden diverse Anstrengungen unternommen, Produkte in gleicher Qualität in anderen Produktionsstätten herstellen zu können. Im Bereich der anorganischen Bindemittel hat das Entwicklungsteam dabei geholfen, Rohstoffe und Produkte aus der chinesischen und koreanischen INOTEC-Promotor-Produktion zu qualifizieren. Im Bereich der Schlichten wurden erfolgreich Rezepturen von Wülfrath nach Bilbao transferiert.

Darüber hinaus wurden einige neue Produkte entwickelt. Darunter ein BPA- und Resorcin-freies ASKURAN für 3D-Druckanwendungen sowie ein PEP SET, welches einen geringen Phenolgehalt aufweist und sehr geruchsarm beim Formherstellungsprozess ist.

Im Jahr 2022 sind in Übereinstimmung mit den einschlägigen Rechnungslegungsvorschriften Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 1.478 (Vorjahr: TEUR 1.834) aktiviert worden. Das entspricht einer Aktivierungsquote von 12,5% (Vorjahr: 18,6%) der gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten im Jahr 2022. Bei den aktivierten Entwicklungskosten handelt es sich im Wesentlichen um Personalkosten. Im Geschäftsjahr 2022 sind Abschreibungen in Höhe von TEUR 1.215 (Vorjahr: TEUR 1.037) auf die aktivierten Entwicklungskosten angefallen.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Als ein weltweit agierender Hersteller von Gießereichemikalien und Industrieharzen ist der Geschäftsverlauf abhängig von lokalen konjunkturellen Gegebenheiten in den Branchen, welche unsere Gießereichemikalien und Industrieharze in ihrer Produktionskette verwenden.

Für das Jahr 2022 wird die Wachstumsrate der Weltwirtschaft auf +3,4% geschätzt, was eine deutliche Erholung des Wachstums gegenüber 2021 darstellt. ¹ Die Preise für die für uns relevanten Rohstoffe (z. B. Furfuryl Alkohol, DBE, MDI, Lösungsmittel, Paraformaldehyd, Hexamin und Phenol) stiegen im Laufe des Jahres 2022 weiter an mit einem Höchststand im Juli und August 2022.

Für den Automobilsektor, einen unserer Hauptmärkte, war 2022 erneut ein herausforderndes Jahr. Die Anzahl der verkauften PKW ging im Vergleich zum Vorjahr um -0,6% zurück und blieb somit um -10,6% unter dem Ergebnis vor der Pandemie von 2019. ² Während der europäische Markt einen weiteren Rückgang der Pkw-Verkäufe um -4,1% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete und der US-Markt um -8,1% zurückging, wuchs der chinesische Markt um +10,0% und Indien um +23,0%. Auch der japanische Markt verzeichnete einen weiteren Absatzrückgang von -6,2% gegenüber dem Vorjahr. ³

Wir sind durch die internationale Geschäftstätigkeit mit Tochtergesellschaften in Europa, Nord- und Süd Amerika sowie in Asien ferner den Schwankungen der Währungskurse gegenüber dem Euro ausgesetzt. Dabei führt eine Stärkung des Euro gegenüber anderen Währungen grundsätzlich zu negativen Effekten beim Umsatz sowie zu positiven Effekten bei den Kosten. Das Jahr 2022 ist jedoch überwiegend durch einen schwächeren Euro gegenüber den für uns relevanten Währungen wie dem US-Dollar oder dem brasilianischen Real gekennzeichnet. Im Vergleich zur türkischen Lira schloss der Euro hingegen stärker, was sich negativ auf den Umsatz und positiv auf die Kosten auswirkte. Für eine Analyse der Auswirkungen im Einzelnen verweisen wir auf die Ausführungen zu der Ertragslage des Konzerns.

¹ Quelle: IMF World Economic Outlook Januar 2023 Update

² Quelle: Marklines

³ Quelle: German Association of the Automotive Industry (VDA)

Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2022 wurde durch die folgenden Ereignisse beeinflusst:

Ein globaler Nachfragerückgang in unseren Schlüsselmärkten führte zu einer Unterschreitung des Wachstumsziels bezüglich der verkauften Mengen. Trotz dieser ungünstigen Mengenentwicklung und Preiserhöhungen unserer Schlüsselrohstoffpreise für die Gießerei Sparte ist es uns durch Verkaufspreiserhöhungen unsererseits sowie Kostenmanagement gelungen, die Konzernmarge in dieser Sparte im Vergleich zum Vorjahr hinsichtlich des Prozentsatzes vom Umsatz annähernd zu halten und hinsichtlich des Wertes pro Tonne sogar zu steigern. Entsprechend der Entwicklung der relevanten Schlüsselrohstoffpreise zeigten auch die Verkaufspreise gegenüber den Endkunden einen kontinuierlichen Aufwärtstrend. Die Nachfrage in den für uns wichtigsten Automobilmärkten, Europa und Nordamerika, ging leicht zurück, was sich zum Teil auch auf unsere Absätze in diesen Regionen auswirkte. Neben der Entwicklung in unserem Schlüsselmarkt, dem Automobilsektor, konnten wir durch die Akquisition des Geschäftsbereichs Industrieharze unsere Präsenz in neuen Märkten, wie zum Beispiel, Holz- und Baumaterialien ausbauen.

Die Entwicklung der Preise für unsere wichtigsten Rohstoffe (z. B. Furfurylalkohol, DBE, MDI, Lösungsmittel, Paraformaldehyde, Hexamin und Phenol) im Jahr 2022 begann mit Preisen, die über den Erwartungen und dem Vorjahr lagen. Die Preise stiegen in Folge weiter stark an mit einem Höchststand im August 2022, der bis zum Ende des Jahres 2022 abflachte, jedoch immer noch weit über den Preisen von 2021 und den Erwartungen für 2022 lag. Die allgemeinen Rohstoffpreise des Jahres 2022 konnten durch erhöhte Verkaufspreise und aktives Preismanagement erfolgreich an unsere Kunden weitergegeben werden, was dazu beitrug, den Deckungsbeitrag des Konzerns zu sichern und sogar zu erhöhen.

Das Geschäftsjahr 2022 wurde durch das wirtschaftliche und politische Umfeld beeinflusst, insbesondere durch den Krieg in der Ukraine, der sich auf unser Russlandgeschäft auswirkte und darüber hinaus durch die stark gestiegenen Energiekosten, die die Kostenposition unserer Fertigung, vorwiegend im Bereich der Metallurgie, negativ beeinflusste. Die insbesondere in Europa aufgetretene Inflation und damit verbundene Rezessionstendenzen hatten Einfluss auf das Markumfeld und die Nachfrage nach unseren Produkten. In Asien und insbesondere China zeigten sich die Auswirkungen der Zero-Covid Politik, die das Marktwachstum in China begrenzten. Die negativen Einflüsse aus dem Marktumfeld hat die ASK-Gruppe mit striktem Kostenmanagement (z. B. Reduktion von Produktionskapazitäten im Bereich Metallurgie, Begrenzung von Reisekosten und "stop the spend"-Aktivitäten) und ein Cash-Generierungsprojekt, das mehrere globale Cash-Generierungsaktivitäten abdeckt, erfolgreich abfedern konnten.

Hinsichtlich des Russland-Ukraine Krieges und den damit einhergehenden Sanktionen gegenüber Russland gehen wir davon aus, dass wir weiterhin die Kontrolle über unsere russische Gesellschaft ausüben können. Wir sind jedoch auch der Auffassung, dass nicht mehr alle Vermögenswerte - im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistung sowie Vorratsvermögen - einbringlich sind, weshalb entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen wurden.

Ertragslage des Konzerns

Umsatz

Im Geschäftsjahr 2022 erzielten wir einen Umsatz von EUR 887,7 Mio. (gegenüber EUR 583,4 Mio. in 2021). Die regionale Aufteilung sieht wie folgt aus:

Region in EUR Mio.	2022	2021
Deutschland	152,4	120,3
Übriges Europa	176,0	158,4
Nordamerika	202,5	135,1
Südamerika	220,9	75,6
Asien/Mittlerer Osten	117,7	90,5
Afrika	16,1	2,7
Australien/Ozeanien	2,1	0,8
Total	887,7	583,4

In Deutschland wird der Umsatz zu einem großen Teil von der ASK Chemicals GmbH und der ASK Chemicals Metallurgy GmbH realisiert.

Die Umsätze in der Region "Übriges Europa" sind heterogen auf eine Vielzahl von Ländern verteilt.

Insgesamt stiegen die Umsätze in allen Regionen. In Europa ist der Anstieg vorwiegend auf Preiserhöhungen bei den verkauften Produkten zurückzuführen. Diese Preiserhöhungen resultierten überwiegend aus einem Anstieg der Rohstoffkosten, welche zu großen Teilen an die Kunden über Materialteuerungszuschläge weitergegeben werden konnten. Die Preiserhöhungen sind neben positiven Währungsumrechnungseffekten ebenfalls vorwiegend der Grund für den Umsatzanstieg in Nordamerika. In Südamerika ist der Umsatzanstieg neben den zuvor genannten Gründen hauptsächlich durch die Übernahme des Industrieharzgeschäfts von der SI Group begründet. Insgesamt stieg der Umsatz in Europa um EUR +49,7 Mio., in der Region Nordamerika um EUR +67,4 Mio. und in der Region Südamerika um EUR +145,3 Mio. gegenüber dem Vorjahr.

In Asien ist der Trend mit einer Umsatzsteigerung von EUR +27,2 Mio. ebenfalls durch die Akquisition des Industrieharzgeschäfts von der SI Group in Indien positiv.

Im laufenden Geschäftsjahr 2022 lag der Umsatz mit EUR 887,7 Mio. um EUR +304,3 Mio. (+52,2%) über dem Niveau von 2021 und über den Umsatzprognosen für 2022, für die eine Bandbreite von EUR 775 Mio. bis EUR 825 Mio. angestrebt wurde. Die Umsatzentwicklung im Vergleich zu 2021 ist vor allem auf gestiegene Verkaufspreise und die ganzjährige Einbeziehung des Industrieharzgeschäfts zurückzuführen, welches erst gegen Ende des Jahres 2021 erworben wurde und daher lediglich mit zwei Monaten enthalten war, wodurch insbesondere die Vergleichbarkeit der aktuellen Berichtsperiode mit dem Vorjahr beeinträchtigt wird. Einige positive Währungsumrechnungseffekte unterstützten diesen starken Anstieg.

Die regionale Aufteilung unseres Gesamtumsatzes zeigt einen Anstieg des Umsatzanteils gegenüber 2021 in der Region Südamerika von 13,0% auf 24,9%, einen Rückgang des Anteils in den Regionen Nordamerika von 23,2% auf 22,8%, Asien von 15,5% auf 13,3% und in Europa von 47,8% auf 37,0%. Dies spiegelt vor allem die Auswirkungen des erworbenen Industrieharzgeschäfts in Südamerika wider, während der Anteil in den Regionen Nordamerika, Asien/Naher Osten und in der Region Europa geringer ausfällt.

Basierend auf unserem Produktportfolio entwickelte sich der Umsatz wie folgt:

Umsatz nach Produktlinie

Unsere umsatzstärksten Produktlinien Cold-Box, No Bake, Coatings & Additives, Feeding Systems (Filter und Risers) sowie Metallurgie und Industrieharze decken rund 90% unseres Umsatzes ab.

Der Anteil unserer Hauptproduktlinien am Gesamtumsatz stellt sich wie folgt dar: Cold Box 21,8% (Vorjahr: 28,1%), No Bake 17,1% (Vorjahr: 20,2%), Coatings & Additives 8,3% (Vorjahr: 12,0%), Feeding Systems 8,7% (Vorjahr: 9,9%), Metallurgy 12,5% (Vorjahr: 12,3%), Trennmittel 2,1% (Vorjahr: 2,3%), Spezialharze 3,9% (Vorjahr: 5,3%), Anorganika 2,3% (Vorjahr: 3,3%) und Industrieharze 21,8% (Vorjahr: 4,2%). Dabei ist zu beachten, dass die Produktlinie Industrieharze seit dem Unternehmenszusammenschluss nur für den Zeitraum von zwei Monaten im Vorjahreszeitraum enthalten ist.

Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 hat sich der Produktmix zu Gunsten des neu erworbenen Industrieharzgeschäfts sowie der Produkte aus der Produktlinie Metallurgie gegenüber den anderen Produktlinien entwickelt. Insbesondere der Anstieg der Anteile von Industrieharzen spiegelt die Entwicklung der Gruppe zu einer stärkeren Präsenz in anderen Branchen (z. B. Holz- und Baumaterialien) als der Automobilindustrie wider. Trotz des starken Wachstums in fast allen Produktlinien ging der Anteil unserer umsatzstärksten Produktlinien ausgenommen der Produktlinie Metallurgie und neben dem Industrieharzgeschäft im Einklang mit dem neu erworbenen Industrieharzgeschäft zurück.

Kostenentwicklung

Die Umsatzkosten belaufen sich im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 742,3 Mio. (Vorjahr EUR 467,2 Mio.). Dies entspricht einer Quote von 83,6% vom Nettoumsatz (Vorjahr 80,1%). Prozentual gesehen sind die Umsatzkosten demnach um 3,5%-Punkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Die wesentlichen Bestandteile der Umsatzkosten sind die Materialkosten von 83,9% (in % der gesamten Umsatzkosten; Vorjahr: 81,9%) und die Personalkosten mit einer Quote von 8,3% (Vorjahr: 10,8%). Der Anstieg des Anteils der Materialkosten im Vergleich zum Vorjahr, ist eine Konsequenz aus den deutlich gestiegenen Rohstoffkosten; die Verkaufspreise konnten nicht im gleichen prozentualen Umfang erhöht werden. Die Bruttomarge betrug EUR 145,4 Mio. oder 16,4% vom Nettoumsatz (Vorjahr: EUR 116,2 Mio.; 19,9%).

Die Selling, General & Administrative (SG&A) Kosten umfassen die Vertriebskosten, die Forschungs- und Entwicklungskosten, die Verwaltungskosten sowie die anderen Kosten. Die SG&A-Kosten sowie die sonstigen betrieblichen Erträge teilen sich wie folgt auf:

Gesamte SG&A Kosten

in EUR Mio.	01. Januar bis 31. Dezember 2022	01. Januar bis 31. Dezember 2021
Vertriebskosten	53,0	42,0
% Anteil am Nettoumsatz	6,0%	7,2%
Forschungs- und Entwicklungskosten	10,3	8,0
% Anteil am Nettoumsatz	1,2%	1,4%
Verwaltungskosten	58,2	52,6
% Anteil am Nettoumsatz	6,6%	9,0%
Sonstige betriebliche Erträge	-17,5	-18,1
% Anteil am Nettoumsatz	-2,0%	-3,1%
Andere Kosten	16,0	10,4
% Anteil am Nettoumsatz	1,8%	1,8%
Total	120,0	94,9
% Anteil am Nettoumsatz	13,5%	16,3%

Die wesentlichen Bestandteile der Vertriebskosten waren Personalkosten mit einer Quote (in % der Vertriebskosten) von 61,7% (Vorjahr: 67,5%) und sonstige betriebliche Aufwendungen mit einer Quote von 29,3% (Vorjahr: 24,9%).

Die wesentlichen Bestandteile der Verwaltungskosten waren Personalkosten mit einer Quote (in % der Verwaltungskosten) von 46,5% (Vorjahr: 45,3%) und sonstige betriebliche Aufwendungen mit einer Quote von 48,6% (Vorjahr: 47,1%).

Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen EUR 17,5 Mio. mit einer Quote von 2,0% zum Nettoumsatz (Vorjahr: EUR 18,1 Mio.; 3,1%). Darin enthalten sind Erträge aus Wechselkurseffekten i.H.v. EUR 8,6 Mio. (Vorjahr: EUR 7,2 Mio.). Die anderen Kosten beliefen sich auf EUR 16,0 Mio. mit einer Quote von 1,8% zum Nettoumsatz (Vorjahr: EUR 10,4 Mio.; 1,8%). Davon betrugen Aufwendungen aus Wechselkurseffekten EUR 8,7 Mio. (Vorjahr: EUR 6,7 Mio.).

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)

Im Geschäftsjahr 2022 ergibt sich ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in Höhe von EUR 25,5 Mio. bzw. eine EBIT-Marge (i.e. EBIT im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) in Höhe von 2,9% (Vorjahr EUR 21,3 Mio.; 3,7%).

Operatives Ergebnis (EBITDA)

Im Geschäftsjahr 2022 liegt das operative Ergebnis (i.e. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen) mit EUR 54,1 Mio. deutlich über dem Vorjahr (EUR 45,3 Mio.), jedoch unterhalb der prognostizierten Bandbreite von EUR 65 Mio. bis EUR 75 Mio. Dies entspricht einer EBITDA-Marge (i.e. EBITDA im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) von 6,1% (Vorjahr 7,8%).

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis beträgt EUR -24,0 Mio. Es resultiert im Wesentlichen aus den im Geschäftsjahr 2022 angefallenen Zinsaufwendungen aus dem Gesellschafterdarlehen (EUR 7,1 Mio.), dem Konsortialkredit (EUR 11,3 Mio.), sowie der Amortisation der Finanzierungskosten für das Gesellschafterdarlehen und dem Konsortialkredit (EUR 3,3 Mio.).

Die Beteiligung an der ASK Chemicals Gremolith AG, Schweiz, wird nach der Equity Methode in den Konzern einbezogen. Daraus ergibt sich im Geschäftsjahr 2022 ein Ertrag in Höhe von TEUR 70.

Finanz- und Vermögenslage des Konzerns

Ziele und Grundsätze des Finanzmanagements

Unser Finanzmanagement steuern wir zentral für den Gesamtkonzern. Hierdurch sind wir in der Lage, unsere Liquidität effizient zu steuern und einzusetzen. Das Ziel unseres Finanzmanagements ist es zu jeder Zeit eine ausreichende Liquidität zu gewährleisten, finanzwirtschaftliche Risiken zu begrenzen und die Kapitalstruktur zur überwachen. Alle unsere finanzwirtschaftlichen Aktivitäten orientieren sich am operativen Geschäft und an der strategischen Ausrichtung des Konzerns. So sichern wir uns die erforderliche finanzielle Flexibilität für die kontinuierliche Weiterentwicklung des ASK Chemicals Konzerns.

Im Rahmen der Konzernfinanzierung stellt das Finanzmanagement die erforderlichen Mittel bereit, vermittelt Kredite und stellt Bürgschaften für Kredite der Tochtergesellschaften in Form von Garantien bereit. Durch den internen Finanzausgleich reduzieren wir das Fremdfinanzierungsvolumen und optimieren Geld- und Kapitalanlagen im Konzern: Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzerngesellschaften nutzen wir im Rahmen unseres Cash-Management-Systems zur Finanzierung des Geldbedarfs anderer Konzerngesellschaften. Die Lieferungen und Leistungen zwischen den Konzerngesellschaften werden in zunehmendem Maße über interne Finanzkonten verrechnet. Auf diese Weise reduzieren wir die Umsätze auf unseren Bankkonten erheblich. Währungs-, Zins- und Bonitätsrisiken analysieren wir systematisch und begrenzen sie durch den Einsatz von Finanzprozessen und Finanzinstrumenten. Dabei setzen wir in überschaubarem Rahmen auch derivative Instrumente ein. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden diese jedoch nicht in einer Sicherungsbeziehung designiert.

Konzernfinanzierung

Um die langfristige Finanzierung des ASK Chemicals Konzerns zu gewährleisten, wurde im Mai 2017 ein Konsortialkredit (Senior Facilities Agreement/SFA) in Höhe von EUR 215 Mio. zwischen der ASK Chemicals und einem Finanzkonsortium geschlossen. Von diesem Kreditvolumen entfallen EUR 25,0 Mio. auf eine revolvierende Kreditfazilität.

Die Ausnutzung zum Bilanzstichtag beläuft sich auf EUR 190,0 Mio. (Vorjahr: EUR 190,0 Mio.) in Form eines Darlehens (Facility B Term Loan), EUR 0 Mio. (Vorjahr: EUR 8,0 Mio.) in Form von variablen Geldmarktkrediten und Kontokorrentinanspruchnahmen sowie EUR 0,6 Mio. in Form von Bankavalen (Vorjahr: EUR 3,0 Mio.).

Dieser Konsortialkredit sah ursprünglich eine Fälligkeit im Mai 2023 vor, weswegen die entsprechenden Außenstände zum Bilanzstichtag sämtlich unter den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden.

Am 16. Dezember 2022 wurden jedoch die Verträge für einen neuen Konsortialkredit in Höhe von insgesamt EUR 265 Mio. unterschrieben. Die neue Finanzierung unterteilt sich in einen endfälligen Facility B Term Loan in Höhe von EUR 225 Mio. mit einer Laufzeit von 3 Jahren sowie eine revolvierende Kreditfazilität in Höhe von EUR 40 Mio. mit einer Laufzeit von 2,5 Jahren. Dieser neue Konsortialkredit wurde am 17. Januar 2023 ausgezahlt und bereits insbesondere zur Ablösung des alten Kredits verwendet.

Mehrere Tochtergesellschaften des ASK Chemicals Konzerns stellen Sicherheiten sowohl für die alte wie nun auch für die neue Kreditlinie, welche ausschließlich der Deckung des Finanzbedarfs der ASK Chemicals dient.

Für den bisherigen Konsortialkredit gab es eine vertraglich zu erfüllende Finanzkennzahl (Financial Covenant), welche quartalsweise getestet werden musste, sobald die Inanspruchnahme der revolvierenden Kreditfazilität in Form von Geldmarktkrediten einen bestimmten Schwellenwert überschritten war. An den ersten beiden Quartalsstichtagen in 2022 war die Testbedingung erfüllt, wobei der Financial Covenant jeweils deutlich eingehalten wurde. Auch der neue Konsortialkreditvertrag sieht erneut eine Finanzkennzahl vor, welche, unabhängig von der Erfüllung bestimmter Bedingungen, zum Ende eines jeden Quartals einzuhalten ist. Die Einhaltung dieser Finanzkennzahl ist dabei erstmalig zum Ende des dritten Quartals 2023 nachzuweisen.

Der Facility B Term Loan ist ebenso wie die revolvierende Kreditfazilität variabel verzinst mit einer Marge von 6,75% bzw. 5,5%. Die Zinsen des Term Loans werden bis auf Weiteres alle sechs Monate gezahlt.

Hinsichtlich möglicher Risiken im Zusammenhang mit der künftigen Einhaltung der vertraglich fixierten Zielvorgaben für den Financial Covenant wird auf das Kapitel "Finanzielle Risiken" im Rahmen des Chancen- und Risikoberichts verwiesen.

Unter anderem zur Finanzierung der Akquisition der Industrieharz Sparte von der SI Group wurde 2021 ein neues Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 62,5 Mio. mit einer Laufzeit von 6 Jahren und einem Zinssatz von 11,1% für die ersten 2 Jahre, gefolgt von einem Zinssatz von 12,6% für die restliche Laufzeit, aufgelegt. Zinsen werden nach jeweils zwölf Monaten aktiviert. Zum 31. Dezember 2022 beträgt das Gesellschafterdarlehen EUR 70,6 Mio. (Vorjahr EUR 63,6 Mio.), worin die aufgelaufenen Zinsen enthalten sind.

Es besteht ein Non-Recourse-Factoring-Programm in Deutschland, sieben weiteren europäischen Ländern, Brasilien sowie in den USA. Die gesamte Ankaufslinie beträgt EUR 55,7 Mio. (Vorjahr: EUR 55,1 Mio.). Zum 31. Dezember 2022 beläuft sich die Inanspruchnahme aller Non-Recourse-Factoring-Vereinbarungen auf EUR 32,6 Mio. (Vorjahr: EUR 29,0 Mio.). Darüber hinaus betreiben unsere brasilianischen Tochtergesellschaften Lieferanten-Factoring-Programme mit einer Inanspruchnahme von EUR 37,6 Mio. zum Jahresende 2022 (Vorjahr: EUR 19,2 Mio.).

Kapitalflussrechnung

Zusammengefasst stellt sich der Cash-Flow wie folgt dar:

	2022 EUR Mio.	2021 EUR Mio.
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen und Steuern	63,8	22,5
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	-14,6	-81,8
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit	-16,4	83,3

Der Cash-Flow aus der betrieblichen Tätigkeit vor gezahlten Zinsen und Steuern beträgt EUR 63,8 Mio. Unter Berücksichtigung von Steuern und Zinsen beträgt der Netto Cash-Flow aus der betrieblichen Tätigkeit EUR 37,9 Mio. (Vorjahr: EUR -1,0 Mio.). Der Cash-Flow aus der betrieblichen Tätigkeit wird wesentlich durch die Änderungen des Nettoumlaufvermögen, gezahlte Zinsen und Steuern beeinflusst.

Der Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit beträgt EUR -14,6 Mio. und ist größtenteils durch Investitionen in das Sachanlagevermögen gekennzeichnet. Letztere sind im Wesentlichen aus technischen Anlagen und Maschinen sowie Anlagen im Bau in Deutschland, Brasilien, USA, Mexiko und China.

Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt EUR -16,4 Mio. und wird wesentlich aus Bankkrediten, der Rückzahlung eines kurzfristigen Gesellschafterdarlehens sowie Leasingverbindlichkeiten bestimmt.

Unter Berücksichtigung der wechselkursbedingten Effekte sowie den konsolidierungskreisbedingten Änderungen ist es zu einem Zugang des Finanzmittelfonds von EUR 32,5 Mio. auf EUR 39,2 Mio. gekommen.

Bilanzstruktur

Zum 31. Dezember 2022 beträgt die Bilanzsumme EUR 522,6 Mio. (Vorjahr: EUR 516,3 Mio.). Das Sachanlagevermögen in Höhe von EUR 174,2 Mio. (Vorjahr: EUR 176,4 Mio.) betrifft im Wesentlichen die Gebäude und Grundstücke, Vorauszahlungen sowie Maschinen und Anlagen der Produktionsstandorte in Deutschland, Spanien, Brasilien, Nordamerika, Indien, China, Südafrika und Korea. Im Jahr 2022 sind im Sachanlagevermögen die Bilanzierung von Nutzungsrechten aus Leasing nach IFRS 16 i.H.v. EUR 18,2 Mio. (Vorjahr: EUR 18,6 Mio.) enthalten. Die immateriellen Vermögenswerte belaufen sich auf EUR 51,1 Mio. (Vorjahr: EUR 49,8 Mio.). Darunter fällt im Wesentlichen der Goodwill aus dem Erwerb der ASK Unternehmensgruppe zum 1. Juli 2014 sowie dem Erwerb der Gesellschaften von der SI Gruppe in 2021 in Höhe von insgesamt EUR 24,5 Mio. (Vorjahr: EUR 21,0 Mio.). Ein weiterer Bestandteil der immateriellen Vermögenswerte ist der Erwerb eines Kundenstamms im Rahmen des Erwerbs der europäischen Gießereisparte der Hexion Inc. sowie Kundenbeziehungen und Technologiewerten aus dem Erwerb der Gesellschaften von der SI Gruppe in 2021.

Die kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich aus Vorräten in Höhe von EUR 108,4 Mio. (Vorjahr: EUR 103,3 Mio.), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 89,3 Mio. (Vorjahr: EUR 88,2 Mio.), anderen kurzfristigen Vermögenswerten inkl. Vertragsvermögenswerten, Erstattungsansprüche aus Ertragsteuern, geleisteten Anzahlungen und sonstigen Forderungen in Höhe von EUR 27,5 Mio. (Vorjahr: EUR 36,2 Mio.) und liquiden Mitteln in Höhe von EUR 39,2 Mio. (Vorjahr: EUR 32,5 Mio.) zusammen.

Das Eigenkapital beträgt EUR 11,2 Mio. (Vorjahr: EUR 7,3 Mio.), wovon EUR 4,5 Mio. (Vorjahr: EUR 4,2 Mio.) auf Minderheitenbeteiligungen entfallen. Die insgesamt positive Entwicklung des Eigenkapitals ist zurückzuführen einerseits auf den Konzernjahresfehlbetrag in Höher von EUR -11,2 Mio. sowie andererseits auf kompensierende Effekte durch zum einen die Währungsumrechnung mit einem Gewinn in Höhe von EUR 8,3 Mio., welche überwiegend durch die Umrechnung der Abschlüsse der Tochterunternehmen von lokaler Währung in Euro beeinflusst wird, und zum anderen die Bewertung der Pensionsrückstellungen in Höhe von EUR 6,8 Mio. Die Finanzverbindlichkeiten in Höhe von EUR 300,3 Mio. (Vorjahr: EUR 302,8 Mio.) setzen sich im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber Banken, Verbindlichkeiten aus dem Konsortialkredit sowie einem Gesellschafterdarlehen und Leasingverbindlichkeiten zusammen. Die langfristigen Rückstellungen betragen EUR 26,9 Mio. (Vorjahr: EUR 36,2 Mio.), davon entfallen EUR 20,1 Mio. (Vorjahr: EUR 26,4 Mio.) auf Pensions- und ähnliche Verpflichtungen. Rückstellungen für Rekultivierungen in Höhe von EUR 4,0 Mio. (Vorjahr: EUR 6,3 Mio.) bestehen im Wesentlichen in einer deutschen Gesellschaft für durch einen Erbbaurechtsvertrag vereinbarte Auflagen. Die kurzfristigen Rückstellungen betragen EUR 16,8 Mio. (Vorjahr: EUR 14,7 Mio.) und bestehen vorwiegend aus Rückstellungen aus dem Personalbereich. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen EUR 87,3 Mio. (Vorjahr: EUR 97,5 Mio.). Die Verbindlichkeiten aus Lieferantenfactoring betragen EUR 37,6 Mio. (Vorjahr EUR 19,2 Mio.) und sind auf unsere brasilianischen Tochtergesellschaften zurückzuführen. Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 11,7 Mio. (Vorjahr: EUR 10,3 Mio.) bestehen im Wesentlichen aus Umsatzsteuerverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern, Lohnsteuerverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Boni- und Skontoabrechnungen

Investitionen

Bei den nachfolgend aufgeführten Investitionen handelt es sich um die Darstellung der Investitionen im Rahmen des normalen Geschäftsverlaufes. Im Geschäftsjahr 2022 investierten wir insgesamt EUR 14,7 Mio. (Vorjahr: EUR 15,0 Mio.) in Sachanlagen und EUR 2,2 Mio. (Vorjahr: EUR 2,3 Mio.) in immaterielle Vermögenswerte.

Bei den immateriellen Vermögenswerten entfiel der Großteil der Investitionen in Höhe von EUR 1,5 Mio. auf kapitalisierte Entwicklungskosten.

Bei den Zugängen zum Sachanlagevermögen (inklusive der geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau) handelt es sich im Wesentlichen um Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung in Höhe von EUR 5,4 Mio. (Vorjahr EUR 6,9 Mio.), Ersatzinvestitionen in Höhe von EUR 6,3 Mio. (Vorjahr EUR 3,5 Mio.), Sachanlagen im Rahmen der Einführung neuer Produkte in Höhe von EUR 0,4 Mio. (Vorjahr EUR 1,4 Mio.), Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von EUR 0,6 Mio. (Vorjahr EUR 1,1 Mio.), Maßnahmen im Rahmen von Umwelt und Sicherheit EUR 1,4 Mio. (Vorjahr EUR 1,3 Mio.), Maßnahmen zur Kosteneinsparung in Höhe von EUR 0,1 Mio. (Vorjahr EUR 0,4 Mio.) sowie Sachanlagen in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Höhe von EUR 0,4 Mio. (Vorjahr EUR 0,3 Mio.).

Liquiditätssicherung und außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Zur Finanzierung der Gruppe setzen wir neben dem variabel verzinslichen Konsortialkredit sowie dem Gesellschafterdarlehen auch ein zentralisiertes Cash-Pooling-System ein. Dieses wird von der Gesellschaft ASK Chemicals GmbH finanziert und gesteuert. Die zugesagte Kreditlinie aus dem syndizierten Kredit beläuft sich zum Stichtag auf EUR 215 Mio. Diese wurde, wie unter Kapitel "Konzernfinanzierung" beschrieben, zum 17. Januar 2023 durch eine neue syndizierte Kreditfazilität abgelöst. Die syndizierte Kreditfazilität ermöglicht zusätzliche Kreditfazilitäten, sodass wir über ausreichend finanziellen Spielraum für den Konzern und alle Tochtergesellschaften verfügen. Die Inanspruchnahme des bisherigen syndizierten Konsortialkredit belief sich zum Bilanzstichtag auf EUR 190 Mio. in Form eines Darlehens (Facility B Term Loan), variable Geldmarktkredite wurden nicht in Anspruch genommen. Für weitere Ausführungen bezüglich der Konsortialkreditlinie wird auf das vorangehende Kapitel "Konzernfinanzierung" im Rahmen der Darstellung der Finanz- und Vermögenslage des Konzerns verwiesen. Hinsichtlich möglicher Risiken im Zusammenhang mit der künftigen Einhaltung der vertraglich fixierten Zielvorgaben für den Financial Covenant wird ferner auf das Kapitel "Finanzielle Risiken" im Rahmen des Chancen- und Risikoberichts verwiesen.

Darüber hinaus gehen wir Devisentermingeschäfte bzw. Devisenswaps ein, um Barbestände, die uns in ausländischer Währung zufließen bzw. die in ausländischer Währung abfließen, in Euro oder andere Währungen, hauptsächlich US-Dollar, zu tauschen. Hierdurch sind wir in der Lage, unsere Konzernunternehmen optimal mit liquiden Mitteln auszustatten bzw. unsere Finanzierungsstruktur effektiv zu gestalten. Die positiven Marktwerte der Devisentermingeschäfte zum Bilanzstichtag belaufen sich auf TEUR 16 und werden als kurzfristiger Vermögenswert bilanziert, die negativen Markwerte belaufen sich auf TEUR 41 und werden als kurzfristige Verbindlichkeit bilanziert.

Wir treten zudem als Leasingnehmer auf. Die Leasingverhältnisse beinhalten insbesondere Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen und Maschinen, EDV-Ausstattungen, Kommunikationsanlagen und Fahrzeuge. Wir nehmen das Wahlrecht in Anspruch, kurzfristige und geringwertige Leasingverträge bilanziell nicht zu berücksichtigen sowie Serviceraten in die Leasingrate zu inkludieren. Die Restbuchwerte der Nutzungsrechte belaufen sich zum Stichtag auf EUR 18,2 Mio. (Vorjahr: EUR 18,6 Mio.) während sich die Restbuchwerte der Leasingverbindlichkeiten auf EUR 16,4 Mio. (Vorjahr: EUR 17,7 Mio.) summieren.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Unsere Managementprozesse orientieren sich an Kennzahlen, die den wirtschaftlichen Erfolg messen. Die Kennzahlen sollen sich schnell verändernde Marktgegebenheiten reflektieren, sodass wir frühzeitig in die Lage versetzt werden, negativen Entwicklungen gezielt entgegensteuern zu können. Kennzahlen, die der Unternehmenssteuerung dienen, sind Umsatz und das EBITDA.

Die genannten Kennziffern werden in unserem Berichtssystem erfasst und überwacht. Bei Planabweichungen werden diese vom Management analysiert, gegebenenfalls wird gegengesteuert.

Aufgrund der Größe des Konzerns spielen nicht finanzielle Leistungsindikatoren bei der internen Konzernsteuerung keine Rolle.

Prognosebericht

Insgesamt sehen wir, dass die Weltwirtschaft weiterhin mit hohen Unsicherheiten behaftet ist, zum Beispiel auf Grund des anhaltenden Russland-Ukraine Krieges, hohen Schwankungen bei den Energiepreisen, Rezessionsängsten vor dem Hintergrund von steigenden Zinsen und außenwirtschaftlichen Spannungen, insbesondere im Verhältnis zwischen den USA und China. Dieses Umfeld berücksichtigend, hat das Senior Leadership Teams - basierend weitgehend auf Industrie Studien (z. B. von LMC Automotive Limited) und regionalen Wirtschaftsprognosen (z. B. vom IWF) - die Prognose für 2023 erstellt.

Für 2023 gehen wir von Umsatzerlösen in der Bandbreite zwischen EUR 900 Mio. und EUR 950 Mio. aus. Dabei sind Rohmaterialpreise auf dem Niveau des zweiten Halbjahres 2022 unterstellt. Sollten sich die Preise deutlich ändern, gehen wir davon aus, dass wir diese in großen Teilen an unsere Kunden weitergeben können. Entsprechend würde sich das Umsatzniveau ändern.

Das EBITDA erwarten wir in der Bandbreite zwischen EUR 75 Mio. und EUR 85 Mio. Die Verbesserung wird durch die Synergien aus der Akquisition des Industrieharzgeschäftes insbesondere in der Region Südamerika und der erwarteten Erholung in unseren Absatzmärkten, insbesondere auch in China, gestützt. Ferner war 2022 durch Einmaleffekte, insbesondere für die Wertberichtigung auf unsere Aktivitäten in Russland und durch Aufwendungen für die Integration des Industrieharzgeschäftes belastet.

Der Start in das Jahr 2023 war positiv. Die ersten Monate in 2023 liegen beim EBITDA über unseren Erwartungen und bestätigen unsere Ziele für das Jahr 2023.

Wichtige Herausforderung wird die weitere Integration des Geschäftes mit Industrieharzen in die ASK Gruppe sein und die damit angestrebte Hebung von Synergien in der Gruppe. Dies wird mittelfristig zu einer weiteren Verbesserung unserer Kosten- und Marktposition führen.

Weiterhin sehen wir Zukunftschancen für unsere Produkte insbesondere in den Wachstumsmärkten China, Indien und Mexiko. Insbesondere in China und Mexico streben wir mit neu aufgebauten Kapazitäten ein deutliches Wachstum an.

Chancen- und Risikobericht

Ausgangspunkt für unser Chancenmanagement sind grundsätzlich unsere operativen Bereiche. Durch die engen Kundenbeziehungen und detaillierten Marktbeobachtungen können wir lokale, regionale oder globale Entwicklungen und Trends in unseren Produktfeldern frühzeitig erkennen. Die gesammelten Erkenntnisse werden verifiziert mithilfe quantitativer und qualitativer Marktdaten, Forschungsvorhaben und Projektplänen von bestehenden und potenziellen Kunden, aber auch grundlegenden gesellschaftlichen Trends. An den so ermittelten operativen Chancen und wirtschaftlichen Zielen richten sich dann die Geschäftsstrategien der Regionalorganisationen und der Produktlinien aus, vorausgesetzt sie stehen im Einklang mit unserer Konzernstrategie.

Strategische Chancen

Strategische Chancen zu identifizieren ist eine der Aufgaben unserer operativen Bereiche in Zusammenarbeit mit der für die Konzernentwicklung zuständigen Einheit. Investitionen und potenzielle Akquisitionen und Beteiligungen werden gemeinsam mit den Zentralfunktionen Controlling sowie Technologie- und Investitionsmanagement erörtert. Dabei werden insbesondere Informationen über gesamtwirtschaftliche, branchenspezifische, internationale, regionale oder lokale Entwicklungen einbezogen. Unser Hauptaugenmerk gilt jedoch der Wirtschaftlichkeit der Projekte. Nur mit Zustimmung der Geschäftsführung und - ab einer bestimmten Größenordnung - nach Beschlussfassung durch den Beirat werden strategische Projekte realisiert. Durch die Integration des übernommenen Industrieharzgeschäfts sehen wir die Möglichkeit zur Realisierung von Synergien und einer geminderten Abhängigkeit von der Automobilindustrie.

Die weitere Internationalisierung unserer Geschäfte und der Ausbau der Produktpalette in unseren Kerngeschäftsfeldern haben für uns hohe Priorität. Des Weiteren werden wir die umfängliche Vermarktung der gesamten Produktpalette an allen Standorten weiter vorantreiben. Vor allem in den aufstrebenden Ländern Asiens, und Lateinamerikas engagieren wir uns, da diese vergleichsweise jungen Märkte ein hohes Wachstumspotenzial haben.

Wirtschaftliche, Umfeld- und Branchenchancen

Für uns ergeben sich Chancen, die aus dem sich verändernden gesellschaftlichen Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit resultieren. Gestiegenes Umweltbewusstsein angesichts des Klimawandels führt weltweit zu immer strengeren Umweltauflagen und höheren Anforderungen an Industrieunternehmen. In diesem Bereich bestimmen unsere Produkte und Technologien die Marktentwicklungen maßgeblich mit.

Forschungs- und Entwicklungschancen

Um die sich uns bietenden Chancen nutzen zu können, bauen wir unsere Technologieplattform kontinuierlich aus. Da unsere Entwicklung in den letzten Jahren maßgeblich von der Markteinführung von Innovationen und verbesserten Produkten sowie einem breiteren Produktspektrum bestimmt war, sind wir von der Richtigkeit dieses Wegs auch für die Zukunft überzeugt. Die Marktnachfrage wird durch Produktoptimierungen, Produktneu- sowie auch durch Produktweiterentwicklungen bedient.

Vor allem in Europa sehen wir die Chance, mit innovativen und umweltfreundlichen Lösungen unseren Kunden Produkte anbieten zu können, die einen Mehrwert generieren.

Allerdings ist der Wunsch nach neuen innovativen und umweltfreundlichen Entwicklungen nicht nur auf den europäischen Raum beschränkt. Vielmehr zeigt sich ein ähnlicher Trend auch im asiatischen Raum (z. B. China oder Korea), was sich z. B. im steigenden Interesse an Produkten wie INOTEC ^TM, MAGNASET ^TM, ECOCURE ^TM BLUE etc. ausdrückt.

Integriertes Risikomanagement

Das Risikomanagement soll geschäftliche Risiken erfassen, beurteilen und sicherstellen, so dass diese durch die Konzernleitung einheitlich gesteuert werden. Dem Risikomanagement bzw. der Risikoberichterstattung liegen Prognosezeiträume von mindestens zwei Jahren zugrunde. Es ist in den strategischen und operativen Controlling Prozess integriert und besteht aus drei Komponenten:

Das Überwachungssystem trägt dafür Sorge, dass die Risiken in den Zentralbereichen sowie den Standorten des Unternehmens rechtzeitig erkannt und gemeldet werden.

Das Risikocontrolling nimmt dann eine umfassende Bewertung und Quantifizierung aller Risiken vor und prüft, inwieweit sie bereits abgesichert sind oder abgesichert werden sollen: Festgestellte Risiken reduzieren wir soweit wie möglich und wirtschaftlich vertretbar; den Sicherungsumfang überprüfen wir laufend. Zusätzlich zu den operativen Risiken erfassen wir auch systematisch Risiken, die über das Tagesgeschäft hinausgehen.

Schließlich gewährleistet unser Frühwarnsystem für außergewöhnliche Risiken, dass unverzüglich Maßnahmen zur Risikominderung ergriffen werden.

Gemäß unserer internen Risikoklassifizierung sehen wir die nachfolgend aufgeführten Risiken in der Reihenfolge ihrer Nennung - die Darstellung erfolgt dabei vor Berücksichtigung der Effekte aus möglichen Gegenmaßnahmen - als die bedeutsamsten Risiken für unser Unternehmen an.

Finanzielle Risiken

Wir sind im Rahmen unserer operativen Geschäftstätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt, die zu den nicht beeinflussbaren Rahmenbedingungen gehören. Dies schließt vor allem Wechselkurs-, Ausfall-, Liquiditäts- und Kapitalmarktrisiken mit ein, die Auswirkungen auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage haben können. Ziel unseres Risikomanagements ist die Absicherung gegen nachhaltige Folgen auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des Konzerns. Dafür setzen wir auch marktübliche derivative Finanzinstrumente ein.

Trotz der internationalen Ausrichtung sind wir nur relativ geringen Wechselkursänderungsrisiken (Transaktionsrisiken) ausgesetzt. Dies liegt insbesondere an der dezentralen Produktionsstruktur mit einem hohen Fertigungs- und Wertschöpfungsanteil in den jeweiligen Währungsräumen. Entsprechend begrenzt sind die Risiken für unsere Finanz-, Vermögens- und Ertragssituation durch Wechselkursentwicklungen.

Die Werthaltigkeit von Forderungen kann beeinträchtigt werden, wenn Geschäftspartner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Dieses Risiko vermindern wir mit unserem intensiven Forderungsmanagement.

In regelmäßigen Abständen beraten wir über die aktuellen und künftigen Zins-, Währungs- und Rohstoffpreisentwicklungen sowie über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Das Zinsrisiko wird durch Zinssatzänderungen bedingt. Sie wirken sich zum einen auf die Höhe der Zinsaufwendungen aus. Zum anderen beeinflussen sie den Marktwert der Finanzinstrumente.

Das Liquiditätsrisiko besteht für uns im Allgemeinen darin, aufgrund nicht ausreichender Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln, ihre Zahlungsverpflichtungen im Fälligkeitszeitpunkt nicht erfüllen zu können. Dieses Risiko reduzieren wir durch mehrere Maßnahmen: Durch eine zentrale Finanzierung unserer Konzerngesellschaften werden alle Tochtergesellschaften mit den erforderlichen liquiden Mitteln ausgestattet. Ferner wurde der in 2017 abgeschlossene Konsortialkredit (Senior Facilities Agreement/SFA) in Höhe von EUR 215 Mio. durch einen neuen Konsortialkredit in Höhe von EUR 265 Mio. mit Wirkung 17. Januar 2023 ersetzt. Von diesem Kreditvolumen entfallen EUR 40 Mio. auf eine revolvierende Kreditfazilität. Dieser Konsortialkredit gibt uns grundsätzlich ausreichende finanzielle Flexibilität, um geeignete Maßnahmen im Rahmen unserer generellen Zielsetzung des profitablen Wachstums ergreifen zu können. Außerdem wurde in 2021 für die Akquisition des Industrieharzgeschäfts von der SI Group ein neues Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 62,5 Mio. ausgegeben.

Der Konzern ist mithin in der Lage Verbindlichkeiten inklusive der obligatorischen Rückzahlungsbedingungen der Kreditlinien, insbesondere des Konsortialkredits, nachzukommen.

Die bisherige Konsortialkreditlinie sah die Einhaltung eines Financial Covenants, dem Adjusted Leverage vor, sofern die der Gruppe im Rahmen des Konsortialkredits zur Verfügung stehende revolvierende Kreditfazilität jeweils zum Ende eines Quartals so weit in Form von Geldmarktkrediten in Anspruch genommen worden ist, dass die Testbedingung eingetreten war. An den ersten beiden Quartalsstichtagen in 2022 war die Testbedingung erfüllt, wobei der Financial Covenant jeweils deutlich eingehalten wurde. Auch der neue Konsortialkreditvertrag sieht erneut zu erfüllende Zielvorgaben für den Adjusted Leverage vor. Diese haben sich im Vergleich zum bisherigen Kreditvertrag zu unseren Gunsten verbessert und sind in der Folge an jedem Quartalsende einzuhalten, unabhängig von der Inanspruchnahme der revolvierenden Kreditfazilität.

Auf Basis unserer finanziellen Planungen für das kommende Jahr gehen wir davon aus, dass die vertraglich fixierten Zielvorgaben für den Financial Covenant weiterhin deutlich eingehalten werden.

Rohstoffvolatilität und Angebotsrisiken

Durch weltweite Vernetzung, dem kontinuierlichen Ausbau von Mehrlieferantenstrategien in den vergangenen Jahren, gute langjährige Lieferantenbeziehungen und gezieltes Sourcing reduzieren wir Angebotsrisiken und sehen wir uns in der Lage unsere Kunden durchgängig beliefern zu können. Entscheidend für den Erfolg ist auch die intensive Abstimmung über Funktions- und Regionsgrenzen hinaus.

Im Jahr 2022 sahen wir uns mit einer Reihe von Herausforderungen aufgrund mehrerer Krisen konfrontiert. Die COVID-19-Pandemie und die steigenden Energiepreise hatten anhaltende negative Auswirkungen, während der eskalierende Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu einem Verlust von Angebots- und Nachfragemärkten führte. Die westlichen Länder reagierten auf die Situation, indem sie weitergehende Embargos auf Handelsgüter und Finanztransaktionen mit Russland und annektierten Gebieten verhängten.

Diese Krisen sorgten für Unruhe auf den Weltmärkten und trugen zu steigenden Preisen bei, was letztlich zu einer hohen Inflation, verminderten Rohstoffangeboten und einer erhöhten Unsicherheit bei Prognosen führte. Darüber hinaus sahen wir uns aufgrund der angespannten Liquiditätslage mit niedrigen Limits von Warenkreditversicherern konfrontiert, was zu einer Verschlechterung der durchschnittlichen Zahlungsbedingungen führte.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, erschlossen wir neue Bezugsquellen und bemühten uns intensiv um alternative Rohstoffe. Trotz der Komplexität der Situation konnten wir eine stabile Versorgung mit Rohstoffen für 2022 sicherstellen und blicken optimistisch in die Zukunft. Grund dafür ist der Ausbau neuer Lieferantenbeziehungen sowie die Nutzung von Multisourcing-Strategien. Zudem konnten wir mit einer angemessenen Preispolitik den Rohstoffpreisanstieg an unsere Kunden weitergeben.

Länder- und gesamtwirtschaftliche Risiken

Insbesondere aus geopolitischen und handelspolitischen Entwicklungen weltweit können Unsicherheiten für die Weltwirtschaft und für unsere Geschäftsentwicklung entstehen.

In 2022 hat der Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs die wirtschaftliche Situation in Europa - aber auch weltweit - deutlich beeinflusst, insbesondere durch steigende Energie- und Rohmaterialkosten. Diese Preissteigerungen haben zu steigender Inflation in Europa aber auch in anderen Regionen beigetragen. Die von den Notenbanken eingeleiteten Zinserhöhungen zur Dämpfung der Inflation können sich aber auch negativ auf die Investitionsbereitschaft und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auswirken.

Ferner führten die plötzliche Insolvenz der Silicon Valley Bank sowie die Übernahme der Schweizer Großbank Credit Swiss durch den Konkurrenten UBS zu Beginn des Jahres 2023 zu einigen Unsicherheiten im Bankensektor und zu Vertrauensverlusten an den Märkten. Aus diesem Umfeld heraus könnte eine restriktivere Vergabe von Krediten folgen, was sich ebenfalls negativ auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auswirken würde. Eine mögliche Rezession würde zwangsläufig auch unser Geschäft negativ beeinflussen.

Weiterhin besteht insbesondere mittelfristig das Risiko, dass energieintensive Kundenindustrien aus Europa in andere Regionen abwandern. Durch unsere globale Aufstellung wirken wir diesem Risiko entgegen und können unsere Kunden in allen Regionen beliefern.

Ferner könnten eine weitere Verschärfung der Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie eine weitere Eintrübung der politischen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und China zu erhöhter Unsicherheit führen und sowohl die weltwirtschaftlichen Perspektiven als auch unsere Geschäftsentwicklung beeinträchtigen. In dem für uns wichtigen brasilianischen Markt wird beobachtet, wie die Wirtschaftspolitik nach dem Regierungswechsel neu ausgerichtet wird. Hier bleibt abzuwarten, ob wie von der vorherigen Regierung angekündigt internationale Standards (zum Beispiel zur Steuerpolitik) weiter etabliert werden oder ob sich die Steuerlast für die Industrie erhöhen wird.

Branchenrisiken

Das frühzeitige Erkennen von Marktveränderungen ist für unsere Geschäftssteuerung sehr wichtig. Wir analysieren deshalb periodisch die aktuelle und mittelfristige Wirtschafts- und Branchenentwicklung, um sich abzeichnende Entwicklungen frühzeitig erkennen zu können. So können wir unsere Planungen rechtzeitig anpassen und einem möglichen Abschwung mit angemessenen operativen Maßnahmen zur Finanz- und Ertragssicherung entgegentreten. Insbesondere beobachten wir intensiv die Automobil- sowie die Gießereibranche, die starken Einfluss auf unser Geschäft haben. Zusätzlich minimieren wir etwa auf der Beschaffungsseite mit einer Mehr-Lieferanten-Strategie die negativen Auswirkungen einer möglichen Insolvenz von Lieferanten. Ausfallrisiken auf der Kundenseite begegnen wir mit dem Abschluss entsprechender Kreditversicherungen.

Regulatorische Risiken

Global ändern sich chemische Vorschriften und Umweltbedingungen zu steigend schärferen Einschränkungen für Rezepturen und Betriebe. Dies stellt nicht nur ein mögliches Risiko dar, sondern bietet uns auch ebenso Chancen, indem wir unser Verständnis der neuen Einschränkungen vertiefen und angepasste oder neue Produkte für unsere Kunden entwickeln, die diese Einschränkungen erfüllen.

Regulierungen in der Chemie- und Gießereiindustrie steigen weltweit. Wir beschäftigen Spezialisten, um diese Anforderungen zu beobachten und unsere Prozesse so anzupassen, dass die Anforderungen erfüllt werden.

Technologischer Wandel

Die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren ist ein zentraler Bestandteil unserer Wachstumsstrategie. Unsere Wettbewerbsposition und unsere Umsatz- und Ergebnisentwicklung werden in signifikanter Weise beeinflusst von der Entwicklung von Produkten und Verfahren. Nur mit einem innovativen Produktportfolio können wir den Risiken des technologischen Wandels begegnen. Die hohe Komplexität und Dynamik sowohl der Technologien als auch der Märkte birgt grundsätzlich das Risiko, dass Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus technologischen, wirtschaftlichen oder rechtlichen Gründen nicht fortgeführt werden und irreversible Kosten verursachen. Daher bewegen sich unsere Projekte im Wesentlichen dicht am Kunden und dessen Bedürfnissen. Unsere Prozesse sind darauf ausgerichtet, mit dem Kunden gemeinsam neue Entwicklungen voranzutreiben. Damit stellen wir sicher, dass die Mittel für Forschung und Entwicklung gezielt eingesetzt werden und zu kurzen Rückflusszeiten führen.

Produktionsrisiken

In jedem produzierenden Gewerbe stellen Anlagenausfälle und Betriebsunterbrechungen ein Risiko für die Ertragsentwicklung dar. Gründe können sein: technisches oder menschliches Versagen, Naturkatastrophen, Lieferunterbrechungen bei Rohstoffen oder Zwischenprodukten und nachteilige Auswirkungen in der Lieferkette. Unabhängig von der Ursache führen diese Unterbrechungen zur eingeschränkten Lieferfähigkeit bis hin zum Kundenverlust. Wir verringern dieses Risiko, indem wir unsere Produktionskapazitäten nach stabilen und integrierten Prozessabläufen betreiben. Wir setzen unser Augenmerk auf die frühzeitige Erkennung von Auswirkungen und Schadensminderung. Bei auftretenden Vorfällen beschäftigen wir uns hauptsächlich mit der Ursachenanalyse, um Auslöser zu beseitigen und um präventive Maßnahmen zu identifizieren und einzuführen. Sogenannte Beinah-Vorfälle können mit einem Tool gemeldet werden und helfen uns somit dabei potenziellen Vorfällen vorzubeugen.

In Anbetracht unserer globalen Präsenz haben wir auch die Möglichkeit unsere Fertigungskapazitäten für einzelne Produkte weltweit auf mehrere Standorte zu verteilen, um Lieferkontinuität für unsere Kunden zu gewährleisten.

Die Herstellung von chemischen Produkten birgt aber auch Risiken für Mensch und Umwelt; diese ergeben sich aus der Produktion, Abfüllung, Lagerung und dem Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen und Abfällen. Wir messen weiterhin kritisch unsere ökologische, gesundheitliche Sicherheitsleistung, darunter auch das Benchmarking für die gesamte Branche. Wir streben kontinuierliche Verbesserung an, stets mit dem Anspruch Unfälle vollständig zu vermeiden.

In wirtschaftlich vertretbarem Rahmen haben wir Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden an Anlagen und Werken sowie Umweltschäden versichert, die von unseren Fertigungsanlagen verursacht werden könnten. Mögliche Produktrisiken, wie zum Beispiel Haftungsansprüche aufgrund von Produktmängeln, verringern wir durch die hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards unserer Produkte und eine kontinuierliche Qualitätskontrolle.

Gesamtaussage der Geschäftsführung zur Risikosituation und der Chancen

Die Geschäftsführung hat sich auch am Ende dieses Berichtsjahres intensiv mit den Risiken aller Konzerngesellschaften und mit möglichen Wechselwirkungen auseinandergesetzt; etwaige, mit den Risiken verbundene Chancen blieben hierbei außen vor.

Die Überprüfung der sich aus verschiedenen Einzelrisiken ergebenden Gesamtrisikosituation für uns führte zu folgender Beurteilung:

Insgesamt stufen wir die Gesamtrisikolage unseres Unternehmens nach derzeitigem Stand als beherrschbar ein. Organisatorisch haben wir alle Voraussetzungen geschaffen, um frühzeitig über sich abzeichnende Veränderungen der Risikosituationen Kenntnis zu erlangen und unverzüglich Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Wir haben die Refinanzierung der ASK Chemicals Gruppe Anfang 2023 abgeschlossen und sehen uns für das Jahr 2023 finanziell angemessen aufgestellt. Durch unsere breite, globale Ausrichtung gehen wir davon aus, die Effekte von regionalen Risiken reduzieren zu können.

Der globale Trend zu mehr Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen Handeln stellt nach wie vor eine große Chance für uns dar, da sich das gestiegene Umweltbewusstsein in immer strengeren Regularien für industrielle Produktionsprozesse widerspiegelt. In diesem Bereich sind wir mit unseren Produkten und Technologien für die Gießereiindustrie sehr gut aufgestellt. Darüber hinaus werden wir uns auf die Integration des erworbenen Industrieharzsystems und die damit verbundene Realisierung von Synergieeffekten innerhalb unseres Konzerns konzentrieren. Unser Betriebsergebnis verbessern wir weiter, insbesondere durch Kostenoptimierung und hochwertige Produkte für unsere Kunden.

Hilden, den 6. April 2023

Frank Goede

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die ASK Chemicals International Holding GmbH, Hilden

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der ASK Chemicals International Holding GmbH, Hilden, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der ASK Chemicals International Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Beirats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Beirat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 6. April 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Uhde, Wirtschaftsprüfer

Rudolf, Wirtschaftsprüfer