Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht

1. Grundlagen des Unternehmens

Die Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH (THBB gGmbH) hat ihre operative Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2015 aufgenommen. Die Einrichtungen der gGmbH wurden von dem alleinigen Gesellschafter, dem Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V., auf der Grundlage eines Betriebsüberleitungsvertrags übernommen. Die Einrichtungen der THBB gGmbH betreiben in Berlin und Brandenburg stationäre, ganztägig-ambulante und ambulante Rehabilitationseinrichtungen für Abhängigkeitserkrankungen, eine Einrichtung der Jugendhilfe für suchtbelastete Familien, zwei Ausbildungsbereiche für Menschen mit besonderem Förderbedarf sowie Suchtberatungsstellen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe (Betreutes Wohnen).

Folgende Einrichtungen gehören zur gGmbH:

•

Stationäre und ganztägig-ambulante Suchtrehabilitation in Berlin und BrandenburgZentrum I Mozartstraße, Berlin-LichtenradeDie Pfalzburger, Berlin-WilmersdorfTagesklinik Sucht, Berlin-WilmersdorfHaus Schönbirken, Brandenburg, SchönbirkenAdaptionshaus Berlin, Berlin-BuckowAdaptionshaus Neuruppin, Neuruppin

•	Ambulante Angebote und Aufnahme im Zentrum für Gesundheit und Rehabilitation, Berlin mit den Angeboten:Ambulante Rehabilitation und Ambulante Nachsorge SuchtAmbulante Nachsorge Psychosomatik (Psy-RENA)Integrierte Versorgung

•	Suchtberatung mit ambulanter Nachsorge und ambulanter Therapie Suchtberatung Ostprignitz, Neuruppin, Kyritz, WittstockSuchtberatung Landkreis Dahme-Spree, Königs Wusterhausen, LübbenSuchtberatung CottbusSuchtberatung Forst

•	Kinderhaus Mozartstraße, Berlin

•	Betreutes WohnenBerlinNeuruppinKönigs Wusterhausen

•	Ausbildung BerlinBereich Garten- und Landschaftsbau (Mozartstr.)Bereich Bürokommunikation (Wexstr.)

Mit diesen Angeboten befindet sich die THBB gGmbH im regionalen Wettbewerb mit diversen privaten und öffentlichen Anbietern.

Zielgruppe sind Menschen mit Suchterkrankungen oder Suchtgefährdung, deren Kinder und Angehörige. Es bestehen Vergütungs-, Entgelt und Zuwendungsvereinbarungen mit verschiedenen Kostenträgern in den Bereichen SGB II und III (Ausbildung und Umschulungsmaßnahmen), SGB V (Integrierte Versorgung), SGB VI (Rehabilitation), SGB VIII (Hilfen zur Erziehung) sowie SGB XII (Eingliederungshilfe) sowie Zuwendungen für Leistungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.

Der Sitz des Unternehmens und der Zentralen Verwaltung befindet sich in Berlin-Schöneberg und ist als Dienstleister für die Bereiche Verwaltung, Personalwesen, Rechnungswesen, Fakturierung, Einkauf und Controlling tätig. Die Zentrale Verwaltung erbringt ihre Leistungen auch für den Verein. Ein Dienstleistungsvertrag regelt die Dienstleistungserbringung und -abrechnung. Gemeinsame Stabsstellen der Geschäftsführung sind für Qualitätsmanagement und Arbeitssicherheit vorhanden. Beauftragte für Hygiene und Datenschutz haben aus rechtlichen Gründen je Körperschaft eine/n Beauftragte/-n, die eng zusammenarbeiten. Die Mitarbeitenden beider Körperschaften werden durch einen gemeinsamen Betriebsrat vertreten.

Die gGmbH mietet mehrere Immobilien zum Betrieb der Einrichtungen beim Verein.

Die Einrichtungen der gGmbH sind gem. DIN ISO 9001:2015 zertifiziert. Es erfolgen regelmäßige Audits und eine jährliche Rezertifizierung. Daneben erfolgte im Oktober/ November 2020 die gesetzlich vorgegebene Prüfung des stationären Bereichs der Suchtrehabilitation nach den Kriterien der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) und des Ausbildungsbereichs gem. AZAV.

Die THBB gGmbH ist anerkannter Träger der freien Wohlfahrtspflege und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband als Dachverband sowie in Fachverbänden und Netzwerken.

Die THBB gGmbH entspricht den Kriterien einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gem. § 267 Abs. 2 HGB.

2. Geschäftsverlauf

2.1 Darstellung des Geschäftsverlaufs

Die Entwicklung der Auslastung in den Einrichtungen/Abteilungen und die betriebswirtschaftliche Entwicklung der Abteilungen und des Unternehmens werden von der Geschäftsführung kontinuierlich kontrolliert, analysiert sowie mit allen Abteilungsleitern/-innen regelmäßig ausgewertet. Es erfolgt ein kontinuierlicher Austausch mit den Gesellschaftervertretern. Spezifische Entwicklungen wie die aktuelle Pandemie werden besonders berücksichtigt und in übergreifenden sowie einrichtungsspezifischen Kennzahlen (Monitoring) ausgewertet. Das Berichtswesen Abteilungsleitungen - Geschäftsführung und Geschäftsführung/Verwaltungsleitung - Gesellschaftervertreter ist regelhaft eingerichtet und erfolgt fortlaufend.

Seit 2017 werden in den Anträgen und Verhandlungen mit den Kostenträgern -vor allem dem Hauptkostenträger DRV Berlin-Brandenburg- neben den laufenden Kostensteigerungen der Personal- und Sachkosten auch prospektive Gestehungskosten in den Vergütungssätzen kalkuliert. Ziel ist die Anpassung der Vergütungssätze an das regionale Niveau. Die Vergütungssätze in den stationären und teilstationären Rehabilitationseinrichtungen liegen im Vergleich mit anderen Anbietern der Region nach unserer Recherche bzw. auch nach mündlicher Auskunft der Anbieter im unteren Bereich. Auf der Grundlage dieser Vergütungssätze liegt auch das Gehaltsniveau im Tannenhof Berlin-Brandenburg weiterhin hinter dem Gehaltsniveau im sozialen Bereich in der Region Berlin/Brandenburg. Durch die zwischenzeitliche Entwicklung des TV L-S konnte selbst durch die in 2019 erfolgten Gehaltssteigerungen nur das unterdurchschnittliche Niveau gehalten werden. Ein Anschluss an das tarifliche Gehaltsniveau ist weiterhin das Ziel, um im Fachkräftemarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Daher wurden weiterhin Einzelverhandlungen mit der DRV Berlin-Brandenburg zur Anpassung der Vergütungssätze für 2020 geführt, um die notwendige Steigerung der Vergütungssätze um 8 -10 % zu erzielen. Die Anträge wurden zunächst abgelehnt und die lineare Vergütungssatzanpassung gemäß der Grundlohnsummensteigerung von 3,66 % angeboten. Dieses Angebot konnte in einem Verhandlungsgespräch im Juni 2020 geringfügig erhöht werden.

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hat 2020 für die stationären und teilstationären Hilfen zur Erziehung eine pauschale Entgeltfortschreibung um 3,22 % insgesamt für 2020 (3,0 % für Personalkosten, die nachweislich weitergegeben werden müssen) und um weitere 2,425 % für 2021 beschlossen. Das betraf in der gGmbH die Entgelte für das Kinderhaus. Da die Erhöhung unterjährig erfolgte, wurden die Kostensätze im stationären Bereich der Hilfen zur Erziehung (Kinderhaus) ab dem 01.06.2020 um 5,52 % und ab dem 01.01.2021 um weitere 0,192 % gesteigert.

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales hat im September 2019 für 2020/2021 eine pauschale Entgeltfortschreibung der Maßnahmen- und Grundpauschalen beschlossen. Ab dem 01.01.2020 wurden die Pauschalen um 4,99 % und ab dem 01.01.2021 um weitere 3,5 % erhöht. Das betrifft die Entgelte des Betreuten Wohnen Berlin.

Im März 2020 kam es durch die weltweite Pandemie, bedingt durch den SARS-CoV2-Virus, auch in Deutschland zum ersten Lockdown. Damit verbunden war eine umfassende Einschränkung des privaten und öffentlichen Lebens. Mithin wurde auch der Betrieb der sozialen Einrichtungen, wie sie der Tannenhof betreibt, durch den Lockdown und ggf. zu erwartender Quarantänen in den Einrichtungen gefährdet. Der Weiterbetrieb aller Einrichtungen und Angebote wurde unter hohen Infektionsschutzmaßnahmen beschlossen und umgesetzt. Durch die Vorhaltung von Isolationszimmern (für die Aufnahmen und Verdachtsfälle) musste in den stationären Bereichen die Belegung leicht reduziert werden. Die Therapieangebote wurden sowohl im stationären als auch im teilstationären und ambulanten Bereich fortlaufend an die Pandemiesituation und die behördlichen Vorgaben/Empfehlungen angepasst. Dazu gehörte bei den teilstationären (Tagesklinik) und stationären Angeboten die Umstellung auf telefonische und videogestützte Beratung und Therapie. Hierfür musste die technische Ausstattung für die mobile und digitale Erbringung von Leistungen erheblich ausgeweitet werden. Viele Mitarbeiter mussten zeitweise vollständig oder teilweise mobil arbeiten oder die Klienten/Rehabilitanden telefonisch/videogestützt beraten bzw. behandeln. Zudem wurden ab November 2020 durch den Erlass des BMA die Möglichkeiten für mobiles Arbeiten für alle Mitarbeiter geprüft. Die Umstellung auf diese Form der Leistungserbringung ist schnell und erfolgreich erfolgt. Die Begleitung durch die IT und die Einrichtungs-Leitungen erfolgte problemlos. Des Weiteren wurden begonnen, Akquisemaßnahmen, die nicht mehr in Präsenz erfolgen konnten, auf digitales Marketing umzustellen. Infolgedessen konnten alle Angebote des Tannenhofs Berlin-Brandenburg fortlaufend aufrechterhalten werden. Die Auslastung konnte besser als anfangs erwartet auf einem relativ stabilen Niveau gehalten werden.

Da die Auswirkungen der Pandemie nur schwer vorhersehbar waren, wurden gemeinsam mit dem Gesellschaftervertreter folgende weitere Maßnahmen zur Absicherung/Prävention von wirtschaftlichen Risiken getroffen:

•	Ausweitung/ Intensivierung des Monitorings der wirtschaftlichen Kennzahlen
•	Abschluss zusätzlichen Versicherungsschutzes gegen pandemie- und infektionsbedingte Schließungen
•	Signifikante Erhöhung der Aufwendungen für Infektionsschutz
•	Prüfung und Beantragung von Ausgleichszahlungen gemäß Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) und Krankenhausentlastungsgesetz
•	Aussetzen der Jahressonderzahlung für 2019 zwecks Schonung der Liquidität
•	Präventive Verhandlung einer Vereinbarung zur Einführung von Kurzarbeit (um ggf. zügig bei Schließungen reagieren zu können).

Folgende Maßnahmen zum Risikomanagement wurden des Weiteren umgesetzt:

Die Geschäftsführung hat einen Pandemiestab gegründet, die Leitung übernommen und sich umfassend mit den Mitgliedern (Ärzte, Betriebsrat, Hygiene- und QM-Beauftragte) beraten. Daneben wurden alle Informationen und Verordnungen der Behörden und Verbände umgehend berücksichtigt und in Hygienekonzepten und Maßnahmen umgesetzt. Geschäftsführung und Leitungen hielten gemeinsam regelmäßige virtuelle Meetings ab, um den Stand der Maßnahmen und deren gezielte Umsetzung in den Einrichtungen abzustimmen.

Die Versorgung mit Infektionsschutzbedarf erfolgt aktuell zentral, um die stark schwankenden Preise und Kapazitäten schnell berücksichtigen zu können. Arbeitsschutzmaßnahmen sind klar geregelt und werden fortlaufend anhand der aktuellen Vorgaben modifiziert. Die Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten werden -soweit möglich- genutzt. Die wenigen behördlich-verhängten Quarantänen wurden erfolgreich bewältigt. Präventive Versorgungsstrukturen für den Fall einer Pandemie-bedingten Schließung einer stationären Einrichtung wurden getroffen. Die Kommunikation mit den Behörden, insbesondere mit den Gesundheitsämtern, die Erstellung von Testkonzepten und die Impforganisation wird nach wie vor überwiegend zentral organisiert, um die Leitungen zu entlasten und alle Anordnungen, die sich aktuell sehr schnell ändern, effizient umsetzen zu können.

Die Auslastung 2020 lag im stationären und ganztägig-ambulanten Bereich im Jahresdurchschnitt aufgrund der beschriebenen Pandemiesituation unter Plan, entwickelte sich jedoch stabiler und deutlich besser als am Anfang der Pandemie erwartet. Die Auslastung im stationären und teilstationären Reha-Bereich entsprach mit durchschnittlich 85,4 % nicht dem Ziel-Wert (91,3 %). Die im Jahresdurchschnitt verminderte Auslastung führte zu niedrigeren Erträgen als geplant.

Die Auslastungszahlen wurden mit Blick auf einen Anspruch auf Ausgleichszahlungen fortlaufend durch die Fakturierung ausgewertet und an die Geschäftsführung weitergeleitet. Für das Haus Schönbirken konnte aufgrund einer temporären Unterschreitung von der 75 %-igen Belegung eine Ausgleichszahlung gemäß Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) bei der DRV Berlin-Brandenburg beantragt und genehmigt werden. Zudem wurden ab 01.08.2020 bzw. 01.09.2020 die Vergütungssätze der stationären (8 Euro), teilstationären(6 Euro) und ambulanten Rehabilitation (0,25 Euro) um ein sog. Corona-Zuschlag für die zusätzlichen pandemiebedingten Mehraufwendungen erhöht.

Im ambulanten Bereich war die Auslastung 2020 durch die Pandemie, die dadurch bedingten allgemeinen Einschränkungen und die Einstellung bzw. Verringerung des Präsenzbetriebes (Terminvereinbarung bzw. telefonische und videogestützte Einzel- und Gruppengespräche) besonders beeinträchtigt. Insgesamt lag die Ertragssituation folglich deutlich unterhalb der geplanten Erträge. Dadurch haben sich auch die Vermittlungszahlen der Suchtberatung in die ambulante und stationäre Rehabilitation verringert.

Im Zuwendungsbereich konnten Zuwendungsmittel in den laufenden Zuwendungsverträgen vollständig abgerufen werden. Bei den Ausschreibungen der Leistungen in 2019 wurde in den Bereichen der Suchtberatung OPR und der Suchtberatung LDS strikt auf kostendeckende Zuwendungen für die Personalmittel geachtet; die Sachkosten beider Einrichtungen sind jedoch (teilweise) durch Eigenmittel des Unternehmens darzustellen. In der Zuwendungsvereinbarung für die Suchtberatung Cottbus sind die Zuwendungsmittel trotz Nachverhandlung 2019 weder für 2020 noch für 2021 kostendeckend.

Es gab in 2020 keine Veränderungen in den Einrichtungen und Angeboten.

Um als Arbeitsgeber attraktiv zu bleiben, die Vorgaben der Kostenträger zu erfüllen und die Produktivität dadurch stabil zu halten, bleibt die Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung auch in 2021 ein zentrales Ziel; nach den Belastungen in 2020 stellt sich dies als eine besondere Herausforderung dar. Die Gehaltsstruktur muss sich weiterhin verbessern und an ein tarifliches Niveau anschließen. Letzteres war durch die Pandemie und deren Risiken in 2020 ausgeschlossen. Da sich zum Jahresende ein ausreichend gutes Jahresergebnis abgezeichnet hat, wurde im November 2020 eine Corona-Sonderzahlung von in Höhe von 1.000 Euro pro Vollzeitstelle ausgezahlt. Des Weiteren wurden Rückstellungen für weitere 500 Euro Corona-Sonderzahlung und eine Jahressonderzahlung in Höhe von 1000 Euro pro Vollzeitstelle eingestellt

2.2 Qualitätsmanagement

Das Qualitätsmanagement wurde 2020 in gewohnter Qualität fortgesetzt. Die Rezertifizierung durch die DQS zur DIN EN ISO 9001:2015 und zur AZAV (Anerkennung als Ausbildungsbetrieb) fanden im Oktober 2020 planmäßig und erfolgreich statt. Für die stationären Einrichtungen konnten im Rahmen der Zertifizierung im Oktober/November gem. den Vorgaben der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) die Zertifikate erneut bis 2023 erfolgreich verlängert werden. Die Geschäftsführung hatte sich gegen eine aufgrund der Pandemie mögliche Verschiebung der Zertifizierung entschieden, da die Planung bereits fortgeschritten war und die Absicherung der notwendigen Zertifikate als vorrangig eingeschätzt wurde.

Die im Vorfeld erforderlichen internen Audits haben 2020 wie geplant, aber modifiziert stattgefunden. Besonderer Schwerpunkt der Rezertifizierung war die Prozessdarstellung und -verbesserung sowie die Steuerung durch Kennzahlen.

2.3 Personal

Die Erhebung der Mitarbeiterzahlen erfolgt nach dem Durchschnittsprinzip der Quartale.

Bei der THBB gGmbH waren 2020 insgesamt 241 (2019: 243) fest angestellte Mitarbeiter/-innen sowie 9 (2019: 11) weitere Mitarbeiter/-innen (Praktikanten, FSJ, PIA) beschäftigt. Davon waren:

	2020	2019
Vollzeitkräfte	68	73
Teilzeitkräfte	182	177
davon geringfügig Beschäftigte	33	28
Auszubildende	1	4

Im Vergleich zu 2019 ist die Anzahl der Gesamtbeschäftigten konstant.

Der Aufwand für Personal ist im Vergleich zum Vorjahr signifikant gestiegen, da erst zum 01.04.2019 eine überdurchschnittliche Steigerung der Gehälter der Mitarbeiter durch die neue Betriebsvereinbarung realisiert wurde. Im Wirtschaftsplan waren die Personalkosten entsprechend eingeplant.

3. Lage

3.1 Ertragslage

Der Jahresüberschuss 2020 ist im Vergleich zu 2019 um 51 TEUR auf 377 TEUR gestiegen.

Die Betriebsleistung (Summe aus Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen) ist im Vorjahresvergleich um 5,2 % (667 TEUR) auf TEUR 13.534 gestiegen. Dem gegenüber ist der Betriebsaufwand (Summe aus Personalaufwand, Abschreibungen, erfolgsunabhängigen Steuern und sonstigen betrieblichen Aufwendungen) um 616 TEUR auf TEUR 13.148 gestiegen.

Die Ergebnisentwicklung ist im Wesentlichen begründet durch die beschriebenen Entgelt- und Vergütungssatzerhöhungen in den Bereichen SGB VI (Rehabilitation), SGB VIII (Hilfen zur Erziehung) und SGB XII (Eingliederungshilfen). Zudem wurde ab 01.09.2020 der sog. Corona-Zuschlag auf die Vergütungssätze im SGB-VI-Bereich gezahlt.

Das im Vorjahr prognostizierte Jahresergebnis von ca. TEUR 363 konnte leicht übertroffen werden. Die Umsatzerlöse sind gegenüber 2019 aufgrund einer Entgeltsteigerung und mehr Zuwendungsmittel gestiegen. Dies konnte erreicht werden, obwohl die prognostizierten Umsatzerlöse durch die pandemiebedingte geringere Auslastung unter dem Plan lagen. Das Jahresergebnis konnte trotzdem durch umfangreiche Sparmaßnahmen und Inanspruchnahme einzelner Unterstützungsmaßnahmen erreicht werden.

3.2 Finanzlage

Die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeiten in das Anlagevermögen (TEUR 94) wurden vollständig durch Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit gedeckt. Im Ergebnis ist der Bestand an liquiden Mitteln um TEUR 777 auf TEUR 1.523 gestiegen.

Die Liquidität der THBB gGmbH war stets gewährleistet. Die internen Steuerungsinstrumente (monatliche Auslastungsübersicht und Auslastungsvergleichskurven (Mehrjahresvergleich), monatliche Übersicht zum Liquiditätsverlauf, monatliche Auswertung zur wirtschaftlichen Lage, quartalsweise Berichterstattung aus den Abteilungen durch die Führungskräfte) erwiesen sich weiterhin als aussagekräftig, um personelle und investive Entscheidungen zu treffen.

Mit Beginn der Pandemie im März 2020 wurde die Überwachung der monatlichen Liquiditätsprognose um ein taggenaues Liquiditätsmonitoring ergänzt, um auf pandemiebedingte Risiken schneller reagieren zu können. Zudem wurde die Auslastung zusätzlich im Hinblick auf die Notwendigkeit, Ausgleichszahlungen zu beantragen, ausgewertet.

Kreditlinien bei Drittmittelgebern sind nicht vereinbart.

3.3. Vermögenslage

Der Anteil des Sachanlagevermögens an der Bilanzsumme i. H. v. TEUR 2.772 (Vorjahr: 2.016) beträgt 10,0 % (Vorjahr 16,4 %). Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände stellen mit TEUR 937 (33,8 % der Bilanzsumme) neben der liquiden Mitteln i. H. v. TEUR 1.523 (Vorjahr TEUR 746) mit 54,9 % den größten Aktivposten dar.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 53,0 % (Vorjahr 54,2 %).

Die Fremdkapitalquote beträgt 45,1% (Vorjahr 42,9 %) ohne passive Rechnungsabgrenzungsposten. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wurden zum Bilanzstichtag vollständig zurückgeführt. Die Rückstellungen i. H. v. TEUR 950 machen mit einem Anteil von 34,3 % der Bilanzsumme nach dem Eigenkapital den größten Posten der Passiva aus. Der Anstieg der Rückstellungen resultiert überwiegend aus erhöhten Personalrückstellungen.

3.4 Finanzielle Leistungsindikatoren und Gesamtaussage zur Lage

Steuerung und Kommunikation mit den einzelnen Unternehmensbereichen liegen bei der Geschäftsführung. Die Abteilungsleitungen sind verantwortlich für die Umsetzung des abgestimmten Wirtschaftsplanes, für Akquisition und Belegung, die Personalführung und -entwicklung sowie für die Organisation und Sicherung aller abteilungsinternen Abläufe. Es gibt ein regelmäßiges Berichtswesen an die Geschäftsführung, das die wirtschaftlichen und qualitätsrelevanten Kennzahlen umfasst. Das Berichtswesen besteht aus einer quartalsweise fälligen und kennzahlenorientierten BSC. Die Einbeziehung der Führungskräfte in die wirtschaftliche und strategische Entwicklung erfolgt in regelmäßigen internen Tagungen. Die Führungskräfte erhalten regelmäßig Rückmeldung zum wirtschaftlichen Ergebnis und zur Auslastung ihrer Abteilungen. Auf dieser Basis werden Investitionen geplant und erfolgt die zeitnahe Steuerung in den Abteilungen.

Der Investitions- und Wirtschaftsplan stellt neben der monatlichen betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA), Liquiditätsentwicklung und Auslastungsübersichten bewährte Steuerungs- und Kontrollinstrumente dar, die zeitnahe Reaktionen und Steuerungsmaßnahmen ermöglichen. Der Gesellschafter erhält monatliche Berichte zur gesamtwirtschaftlichen Situation, zur Liquidität und Auslastung der Einrichtungen als auch Quartalsberichte der Geschäftsführung zur Entwicklung der Geschäftsbereiche. Daneben wird die Auslastungsentwicklung im Jahresvergleich monatsgenau überwacht, um außergewöhnlich von den üblichen Schwankungen abweichende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

Für alle Geschäftsbereiche des Unternehmens erfolgt ein fortlaufendes Risikomanagement, das in die Organisationsstruktur eingebettet und ein Teil des Planungs-, Steuerungs- und Berichtswesens an den Gesellschafter ist. Mögliche inhaltliche und wirtschaftliche Auswirkungen wurden in engmaschigen regelmäßigen Gesellschafterversammlungen und Führungskräftetagungen diskutiert und Maßnahmen gemeinsam abgeleitet und geplant. Die Funktionsfähigkeit und die Wirksamkeit dieses internen Kontrollsystems werden regelmäßig überprüft. Durch die unvorhersehbaren und sich in allen Bereichen auswirkenden Folgen der Corona-Pandemie wurde das Risikomanagement um die damit verbundenen Faktoren ergänzt.

Ausgehend von den im Gesellschaftsvertrag bestimmten Zwecken ist die Steuerung der Gesellschaft nicht auf die kurzfristige Optimierung der Gewinnsituation, sondern vielmehr auf die langfristige Sicherung der Leistungsangebote ausgerichtet.

Die Vermögens- und Finanzlage sowie die Ertragslage stellen eine hinreichend gute Ausgangsbasis für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft, selbst bei anhaltender, aber überschaubarer Dauer der wirtschaftlichen pandemischen Effekte, dar.

4. Chancen und Risiken

Die Geschäftsbereiche des THBB weisen Chancen und Risiken inhaltlicher und wirtschaftlicher Natur auf, die über ein abgestimmtes Kontrollsystem einer unternehmerischen Steuerung bedürfen. Es wird fortlaufend eine umfassende Risiken- und Chancenanalyse für alle Geschäftsbereiche und Prozesse vorgenommen, die regelmäßig überprüft und angepasst wird. Diese Analyse ist auch in der Unternehmensstrategie, die gemeinsam für den e.V. und die gGmbH durch Vorstand / Gesellschafter und Geschäftsführung entwickelt wurde, dargestellt. Ergänzend wurde eine Immobilienstrategie erstellt für die Planung kurz- und mittelfristiger Investitionen und Instandsetzungen.

Die im QM-System vorhandenen Instrumente wie Verfahrensregelungen, Notfallpläne, Notfallschulungen der Mitarbeiter, abgestimmte Zielbenennungen pro Abteilungen und ein abgestimmtes internes Berichtswesen erwiesen sich als wirksam. Fehler- und Beschwerdemanagement führen zu einer Analyse von Abweichungen in Prozessen oder Ergebnissen und es kann durch gezielte Vorbeuge- oder Verbesserungsmaßnahmen zeitnah reagiert werden. Sie erwiesen sich im Rahmen der Pandemie mit den notwendiger Prozessumstellungen und neuen ergänzenden Prozessen im Bereich Infektionsschutz und Arbeitssicherheit als wirksam.

Die unternehmerisch relevantesten Risiken bestanden in 2020 vor allem in den Auswirkungen und Einschränkungen der Corona-Pandemie. Fortlaufende Veränderungen durch Infektionsschutzverordnungen und behördliche Anordnungen sowie gravierenden Veränderungen in den Alltagsabläufen beeinflussten Aufnahme-, Beratungs- und Therapieabläufe erheblich. Es mussten viele Entscheidungsprozesse, die den Betrieb der Einrichtungen, die Auslastung und damit das Ergebnis beeinflussten, schnell angestoßen bzw. getroffen werden. Dieses Risikomanagement wurde ab dem Beginn der Pandemie sofort auf in den arbeits- und infektionsschutzrelevanten und sonstigen pandemiebedingten Veränderungsprozessen zentral gesteuert. Dafür wurde ein Pandemiestab gegründet und engmaschige Beratungsmeetings mit Führungskräften durchgeführt. Beide Gremien wurden von der Geschäftsführung geleitet und koordiniert. Das ermöglichte eine zeitnahe und gezielte Steuerung von Prozessen und Entscheidungen. Akquise und Öffentlichkeitsarbeit wurde schrittweise auf videogestützte Materialien umgestellt, um die Angebote weiterhin präsentieren zu können. Die Absicherung des Arbeitsschutzes und die Vorbeugung bzw. Bewältigung von Infektionen und Quarantänen in den Einrichtungen war ein zentrales Ziel. In diesen Bereichen wurde viel investiert und alle Prozesse darauf ausgerichtet, durch Absicherung der Einrichtungen (Aufnahmemanagement, Besucherregelung, Schutz- und Hygienekonzepte) und Arbeitsschutzmaßnahmen (Schutzmaterial, genaue Anweisungen, Testungen, mobiles Arbeiten) größtmögliche Sicherheit zu erreichen.

Darüber hinaus sind weiterhin die Sicherung der Standorte mit Blick auf die Mietpreisentwicklung und deren Refinanzierung in den Entgeltsätzen als auch die Kostenentwicklung für geplante Investitionen ein permanentes Risiko. Zur Gegensteuerung werden Maßnahmen und Planungen sehr frühzeitig ergriffen, zusätzliche Bauvorhaben des Gesellschafters geprüft sowie frühzeitige Mietpreisverhandlungen und Investitionsplanungen mit Risikozuschlägen initiiert. Aktuell stehen wir in Mietverhandlungen mit zwei Vermietern von Einrichtungsimmobilien, um einen weiteren Bestand und wirtschaftlichen Betrieb der Einrichtungen zu ermöglichen.

Ein weiteres Risiko besteht weiterhin im Fachkräftemangel und der bleibenden Problematik, Stellen nach zu besetzen. Daher werden die Maßnahmen im Bereich Mitarbeitergewinnung (Recruiting) und Mitarbeiterbindung (Finanzierung von weiteren Gehaltsanpassungen und von Zusatzleistungen) verstärkt. Im personellen Bereich ist es daher für 2020 geplant gewesen, die personellen Ressourcen für Personalakquise zu erhöhen sowie die Öffentlichkeitsarbeit stärker auf den Arbeitnehmermarkt auszurichten sowie Vereinbarungen und Lohnfortschreibungen zu prüfen. Durch die Pandemie konnten diese Aspekte erst Anfang 2021 wieder aktiv angegangen werden: zunächst wurde eine Stelle für Recruiting in der Personalabteilung besetzt.

Des Weiteren werden die Vergütungs- und Kostensätze aller Leistungsträger jährlich oder spätestens alle zwei Jahre entsprechend der Laufzeiten oder auch abhängig von Anpassungen durch Kostenträger selbst neu kalkuliert und ggf. nachverhandelt. So wurden im November wieder Anträge auf Vergütungssatzanpassungen um 7 bis 10 % bei dem Hauptkostenträger DRV Berlin-Brandenburg gestellt, um die prospektiven Gestehungskosten einer weiteren Gehaltsentwicklung in Richtung TV L-S zu ermöglichen.

Die Chancen des THBB bestehen insbesondere in der hohen regionalen allgemeinen Bekanntheit im Bereich der Suchthilfe sowie seiner überregionalen Bekanntheit durch eine fachlich gute Bewertung der auf besondere Zielgruppen ausgerichteten Angebote. Der THBB ist als Leistungserbringer von allen Rentenversicherungsträgern und Krankenkassen deutschlandweit für SGB-VI-Leistungen anerkannt. Es bestehen Basisverträge (nach § 38 SGB IX) und Vergütungsvereinbarungen mit der federführenden DRV Berlin-Brandenburg sowie Belegungsverträge mit der DRV Bund, die auch die Belegung und Vergütung mit allen anderen RV-Trägern sichern. Dies zeigt sich sowohl in den Berichten der ISO- und BAR-Zertifizierungen mit einer umfassenden Qualitätskontrolle der Struktur- und Prozessqualität als auch aus den Qualitätssicherungsberichten der DRV und den Kundenbefragungen, die regelmäßig mehrfach jährlich erhoben werden.

Zudem ist der THBB in den Bereichen der Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, im Bereich von Beratungs- und Betreuungsangeboten durch die Senats- und Bezirksverwaltungen in Berlin, von drei Landkreisen in Brandenburg, der kreisfreien Stadt Cottbus als Träger in Ausschreibungen und Trägerverträgen nachhaltig beauftragt. Das Netzwerk an Zuweisern ist mit Leistungsträgern, Krankenhäusern, Jugendämtern und einer großen Zahl an Beratungs- und Vermittlungseinrichtungen sehr weit gestreut. Die gute Vernetzung mit Kostenträgern, Fachverbänden und regionalen und überregionalen Gremien sichert die frühzeitige Beteiligung an wesentlichen Prozessen und Veränderungen auf dem Markt. Die Geschäftsführung ist in den Arbeitskreisen regional und auch überregional durch Arbeit in den Fachverbänden eng vernetzt und darüber hinaus in einem engen Austausch mit anderen Rehabilitationsträgern, um sich über Strategien zu informieren und sich bei gemeinsamen Interessen abzustimmen.

Die Mitgliedschaft und das Engagement bei Fachverbänden wie dem Fachverband Sucht, dem FDR und den verschiedenen Arbeitskreisen der Wohlfahrtsverbände als Interessenvertretung und Kontakt zu regionalen politischen Vertretern sollen die Bedingungen der Rehabilitation, Suchtkrankenhilfe und Jugendhilfe wirksam unterstützen. Mit verschiedenen Maßnahmen wie weiterer Professionalisierung von Akquise und Öffentlichkeitsarbeit, Maßnahmen zur Mitarbeiterakquise und -bindung, guter wirtschaftlicher Steuerung, engerer Vernetzung sowie einem guten Informations- und Wissensmanagement wird unter anderem diesen Risiken begegnet.

Von der Finanzierung der Gesellschaft und vom Forderungsbestand ausgehende grundsätzliche Risiken bestehen nicht.

Zur Abwehr von Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen werden Leistungen zeitnah erfasst, abgerechnet und vereinbarte Abschlagszahlungen sowie Vorauszahlungen eingefordert. Der Eingang der Forderungen wird fortlaufend überwacht und, falls erforderlich, zeitnah angemahnt. Verbindlichkeiten werden zeitnah beglichen.

Die Liquiden Mittel werden bei inländischen Banken erster Bonität gehalten.

5. Voraussichtliche Entwicklung

Bei einer leicht verbesserten Auslastung gegenüber dem Vorjahr sieht der Wirtschaftsplan für 2021 sieht für die gGmbH Umsatzerlöse in Höhe von ca. 14 Mio. EUR sowie einen Überschuss in Höhe von ca. 50 TEUR vor. Mehreinnahmen werden durch die verhandelten bzw. fortgeschriebenen Vergütungssätze und Entgelte (Hilfen zur Erziehung, Eingliederungshilfe, ambulante Rehabilitation, ambulante Nachsorge) erwartet. Die noch ausstehende Verhandlung um die beantragten Vergütungssätze für die stationären Rehabilitationseinrichtungen wurde dabei lediglich mit einem Minimalansatz in Höhe der Grundlohnsummensteigerung berücksichtigt. Es wurden erneut Plan-Auslastungszahlen angesetzt, die auf der durchschnittlichen, mittelfristigen IST-Auslastung beruhen. Ebenso wurden Risikokosten im Bereich der Personalkosten und der Sachkosten berücksichtigt, um weitestgehend sichere Planungsgrundlagen im Wirtschaftsplan zu erhalten.

Die wichtigsten Unternehmensziele für 2021 sind:

1. Sicherung einer stabilen Auslastung aller Betreuungs-, Ausbildungs- und Therapieplätze trotz Pandemiefolgen

2. Sicherung der personellen Kapazitäten durch Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und Maßnahmen zur Personalakquise

3. Verhandlung von notwendigen Vereinbarungen zur Zeiterfassung (Fortsetzung der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen)

4. Sicherung von wichtigen Immobilienstandorten für als strategisch definierte Einrichtungen durch Neuverhandlung langfristiger Mietverträge

Die Geschäftsführung und die Führungskräfte investieren in gute Beziehungen und eine offenen Informationspolitik zu allen Inhalten unserer Arbeit und in die Vernetzung zu den Leistungsträgern, um wichtige Gesprächspartner auf allen Ebenen der Administration in Berlin und Brandenburg zu haben. Die Vernetzung in Fachverbänden, Qualitätszirkeln und Fachgruppen des dpw wird mit oberster Priorität geführt, um alle gesetzlichen oder behördlichen Veränderungen und ihre Folgerungen für den THBB frühzeitig zu erkennen und sich darauf einzustellen. Dieses Thema erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit, um wirtschaftliche Nachteile zu vermeiden und wirtschaftliche Chancen frühzeitig zu erkennen.

Die Entwicklung der Auslastung im Rehabilitationsbereich (Suchtrehabilitation) hatte sich allgemein seit 2019 deutschlandweit etwas stabilisiert, allerdings ist die Zahl der Rehabilitationsmaßnahmen aufgrund der Pandemiesituation insgesamt um ca. 10 - 15 % zurückgegangen. Das liegt einerseits an den Einschränkungen im Betrieb der Einrichtungen (Aufnahmekapazitäten durch Isolationsbereiche verringert, Auflagen im Infektionsschutz) und zum anderem an der eingeschränkten Arbeit der Zuweiser sowohl bei Suchtberatungsstellen als auch bei Leistungsträgern. Daher lässt sich aktuell keine davon getrennte Einschätzung der weiteren Entwicklung in der Pandemie und danach vorhersagen. Es gibt Hinweise, dass die Belegung kurzfristig weiterhin durch die benannten Einschränkungen schwieriger werden könnte. Aber bereits mittelfristig werden unsere Angebote durch die Folgen der Pandemie (Arbeitslosigkeit, psychische Belastungen und verstärkter Konsum von Drogen und Alkohol) zu einer höheren Inanspruchnahme unserer Beratungs- und Therapieangebote führen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung, da diese die Basis für die Umsetzung unserer Angebote darstellt. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels im sozialen Sektor kommt der Mitarbeiterakquise, -zufriedenheit und -bindung eine hohe Bedeutung zu. Auch 2020 war die Fachkräftegewinnung schwierig, aber durch eine geringere Fluktuation abgefedert. Dennoch bleibt dieses Thema ein wesentlicher Risikofaktor, der weitere Maßnahmen erfordert. Dazu gehört vorrangig die erfolgreiche Fortschreibung und Verhandlung von Vergütungssätzen, um eine Refinanzierung mit dem Ziel einer weiteren Angleichung der Gehälter an tarifliche Entwicklungen und die damit steigenden Personalkosten zu sichern.

Die Sicherung der Strukturqualität unserer Einrichtungen erfolgt über eine umfassende Investitionsplanung in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung und dem Vorstand des e.V. als Gesellschaftervertreter und Eigentümer der Immobilien. Die Anforderungen der Kostenträger, Wünsche der Kunden und Zuweiser sind dabei wesentlich, um vorhandene Angebote zu erweitern, neu auszurichten und stärker digitale Methoden zu integrieren. Eine umfassende Analyse der Gebäude und gezielte Umsetzung von Instandhaltungen durch den Verein als Hauptvermieter und nebst guter Verhandlungen mit externen Vermietern sind die beiden wesentlichen Ziele zur Sicherung unserer Standorte.

Durch die aktuelle Entwicklung angesichts der Corona-Pandemie (SARS-CoV2), den damit einhergehenden Folgen und ggf. noch umfassenderen langfristigen Konsequenzen, muss weiterhin trotz des stabilen Ergebnisses in 2020 unter Berücksichtigung der Situation mit einer ggf. abweichenden Lage im Vergleich zur Wirtschaftsplanung gerechnet werden. Neben der gesamten Wirtschaft wird auch die Gesundheitsbranche mit erheblichen Veränderungen der Erträge rechnen müssen. Daher werden die Geschäftsführung und der Gesellschafter in dieser allgemeinen Krisensituation alle nötigen Maßnahmen vornehmlich zur Sicherung der Liquidität treffen.

Für das Geschäftsjahr 2021 ist eine Vorhersage der weiteren Entwicklung sehr bedingt möglich, da sich die Pandemiesituation und alle damit einhergehenden Einschränkungen und Folgen zum aktuellen Zeitpunkt kaum abschätzen lassen. Angesichts der stabilen wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft, der Notwendigkeit, Gesundheitseinrichtungen als systemrelevante Elemente anzuerkennen, der Absicherung durch die in 2020 getroffenen Maßnahmen sowie externer Hilfen wie dem Corona-Zuschlag, erwarten wir eine stabile Finanzlage trotz der anhaltenden Pandemie in 2021. Wir haben uns durch die Möglichkeit der Umstellungen auf telefonische oder chatbasierte Leistungen -je nach Pandemielage- flexibler aufgestellt und somit weiter abgesichert. Zudem besteht für alle Einrichtungen eine Betriebsunterbrechungsversicherung für den Fall von infektionsbedingten Schließungen. Weitere, verschiedene Sicherungsmöglichkeiten wie das Sozialdienstleister-Einsatzgesetz oder die Nutzung von Kurzarbeit sind auf den Weg gebracht und stehen als Alternativ-Instrument zur Verfügung.

Berlin, 30. April 2021

gez. Dipl.-Psych. Manuela Schulze, Geschäftsführung

Bilanz

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Anlagevermögen	276.051,01	330.961,01
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	17,01	1.440,01
II. Sachanlagen	276.034,00	329.521,00
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	26.704,00	28.001,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	249.330,00	301.520,00
B. Umlaufvermögen	2.486.428,90	1.668.917,45
I. Vorräte	27.405,94	27.984,49
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	936.536,90	895.140,28
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	62.465,40	58.941,55
2. sonstige Vermögensgegenstände	874.071,50	836.198,73
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	28.178,17	28.178,16
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	1.522.486,06	745.792,68
C. Rechnungsabgrenzungsposten	9.073,15	16.510,86
Aktiva	2.771.553,06	2.016.389,32
Passiva
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital	1.469.523,25	1.092.052,47
I. Gezeichnetes Kapital	50.000,00	50.000,00
II. Gewinnrücklagen	1.419.523,25	1.042.052,47
III. Bilanzgewinn / Bilanzverlust	0,00	0,00
B. Sonderposten aus Zuwendungen	29.748,00	35.040,00
C. Rückstellungen	949.694,78	580.096,57
D. Verbindlichkeiten	297.913,03	285.248,70
E. Rechnungsabgrenzungsposten	24.674,00	23.951,58
Passiva	2.771.553,06	2.016.389,32

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
1. Rohergebnis	13.533.842,42	12.866.838,28
2. Personalaufwand	8.851.208,46	8.297.097,67
a) Löhne und Gehälter	7.374.755,32	6.885.079,90
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	1.476.453,14	1.412.017,77
davon für Altersversorgung	26.786,18	29.180,27
3. Abschreibungen	139.996,95	150.612,85
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	139.996,95	150.612,85
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	4.152.558,24	4.081.475,18
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,01	0,08
6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	9.054,00	8.613,95
7. Ergebnis nach Steuern	381.024,78	329.038,71
8. sonstige Steuern	3.554,00	2.973,00
Jahresüberschuss	377.470,78	326.065,71

Anhang

I. Allgemeines

Die Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH hat ihren Sitz in Berlin und ist im Handelsregister beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Nummer 163001 B eingetragen.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 ist nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB und des GmbHG aufgestellt worden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Der Grundsatz der Darstellungsstetigkeit wurde beachtet.

Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff. AO.

II. Angabe der auf die Posten der Bilanz angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

- Anlagevermögen

Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind mit Anschaffungs-/Herstellungskosten unter Berücksichtigung planmäßiger linearer und gegebenenfalls außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungssätze betragen bei immateriellen Vermögensgegenständen grundsätzlich 33,3 %, bei Außenanlagen 10 % und bei Einbauten in fremde Gebäude 6,7 %. Für die vom Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. erworbenen Vermögensgegenstände erfolgt die Abschreibung für die grundsätzlich kürzere Restnutzungsdauer. Die Einbauten in fremde Gebäude werden im Rahmen einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise trotz kurzfristig laufender Mietverträge über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben, weil mit einer Verlängerung der Mietverträge zu rechnen ist. Die Abschreibungssätze bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen betragen 10 % bis 33,3 %. Die Entwicklung des Anlagenvermögens ist dem diesem Anhang als Anlage beigefügten Anlagengitter zu entnehmen.

- Umlaufvermögen

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum Bilanzstichtag zu den jeweiligen Einstandspreisen, sofern sich am Abschlussstichtag nicht ein niedrigerer Marktpreis ergibt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert angesetzt. Erkennbaren Risiken wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Die Bewertung von Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten erfolgte zum Nominalwert.

- Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen wurden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger werden nicht abgezinst.

Die Bewertung der Rückstellung für Jubiläen erfolgte auf Grundlage eines angefertigten versicherungsmathematischen Gutachtens unter Verwendung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die Jubiläumsrückstellungen werden pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von fünfzehn Jahren ergibt.

- Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

III. Erläuterung zur Bilanz

- Anlagevermögen

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	Stand 1.1.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.12.2020 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	28.086,37	0,00	0,00	28.086,37
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	48.472,35	3.249,69	0,00	51.722,04
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.276.964,56	90.564,26	122.068,35	1.245.460,47
	1.325.436,91	93.813,95	122.068,35	1.297.182,51
	1.353.523,28	93.813,95	122.068,35	1.325.268,88

	Abschreibungen				Restbuchwerte
	Stand 1.1.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.12.2020 EUR	Stand 31.12.2020 EUR	Stand 31.12.2019 TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	26.646,36	1.423,00	0,00	28.069,36	17,01	1
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	20.471,35	4.546,69	0,00	25.018,04	26.704,00	28
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	975.444,56	134.027,26	113.341,35	996.130,47	249.330,00	302
	995.915,91	138.573,95	113.341,35	1.021.148,51	276.034,00	330
	1.022.562,27	139.996,95	113.341,35	1.049.217,87	276.051,01	331

- Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen entsprechen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Forderungen gegen den Gesellschafter (Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V.).

- Sonderposten aus Zuwendungen

Investitionszuschüsse werden erfolgsneutral in einen gemäß § 265 Abs. 5 HGB in die Bilanzgliederung eingefügten "Sonderposten aus Zuwendungen" eingestellt. Der Sonderposten wird nach Maßgabe der Abschreibungen der bezuschussten Anlagegegenstände erfolgswirksam aufgelöst. Es besteht eine abnehmende latente Verpflichtung zur Rückzahlung der Zuwendung bzw. zur Herausgabe der Anlagegegenstände für den Fall einer nicht zweckentsprechenden Verwendung bzw. des Verlusts der Steuerbegünstigung. Sofern dieser Fall nicht eingetreten ist und auch künftig nicht eintreten wird, hat der Sonderposten Eigenkapitalcharakter.

- Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Personalrückstellungen (TEUR 776).

- Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind unbesichert und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

- sonstige finanzielle Verpflichtungen

	fällig 2021 TEUR	fällig 2022-2025 TEUR	fällig ab 2026 (jährlich) TEUR
gegenüber verbundenen Unternehmen	1.188	4.753	1.188
Mietverträge	422	1.725	442
sonstige Verträge	213	844	213
Beratungsverträge	60	237	59
Altersversorgung	35	141	35
Wartungsverträge	42	188	51
	1.960	7.888	1.988

IV. Sonstige Angaben

- Anzahl der Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr betrug die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer:

	2020 Anzahl
- Teilzeitkräfte (davon geringfügig Beschäftigte: 33)	182
- Vollzeitkräfte	68
Arbeitnehmer gemäß § 267 Abs. 5 HGB	250

- Geschäftsführerin

Diplom-Psychologin Manuela Schulze

- Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss wurde unter vollständiger Ergebnisverwendung aufgestellt. Dem liegt ein Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 30. April 2021 zugrunde.

- Nachtragsbericht

Die zum Zeitpunkt der Jahresabschlussaufstellung nach wie vor bestehende Wirtschaftskrise im Zusammenhang mit der Verbreitung des SARS-COV-2 / COVID-19 (Corona) betrifft auch uns. Weiterhin sind (noch) begrenzte Auswirkungen in der Erbringung der Leistungen absehbar. Die von der Politik angestoßenen Liquiditätshilfe- bzw. Ertragsausfallmaßnahmen sind derzeit in der praktischen Umsetzung und werden von uns nur in sehr begrenzten Einzelfällen in Anspruch genommen. Das Management hat weitreichende Risiko-Vorsorgen für evtl. Ertragsausfälle bei der Schließung von Einrichtungen aufgrund des Auftretens von Infektionen im Unternehmen und den Einrichtungszielgruppen über Ertragsausfallversicherungen getroffen, so dass der Fortbestand letztendlich als gesichert angesehen werden kann. Eine verlässliche konkrete Quantifizierung mit Blick auf Umsatz und Jahresergebnis 2021 ist zurzeit nur eingeschränkt möglich. Wir verweisen wir auf unsere Ausführungen im Gliederungspunkt "Prognosebericht" des Lageberichts.

Berlin, 30. April 2021

gez. Dipl.-Psych. Manuela Schulze, Geschäftsführerin

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 17.06.2021 festgestellt.

Berichtsprüfung

Der vorstehende, zur Offenlegung bestimmte und nach § 327 HGB verkürzte Jahresabschluss und der Lagebericht entsprechen den gesetzlichen Vorschriften. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht haben wir den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Braunschweig, den 7. Mai 2021

Höweler | Rischmann und Partner mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Mühlnickel, Wirtschaftsprüfer

Wolfgram, Wirtschaftsprüfer