aktion weitblick- betreutes wohnen - gGmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

I. Grundlagen der Gesellschaft

Seit 1996 bietet die aktion weitblick - betreutes wohnen - gGmbH Assistenz für Menschen mit Behinderung an. Unser Ziel ist die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft zu fördern, Benachteiligungen zu vermeiden oder ihnen entgegenzuwirken sowie deren Familien in ihren Erziehungsaufgaben und bei der Bewältigung von Alltagsproblemen durch intensive Betreuung und Begleitung zu unterstützen. Die Angebote der betreuten Wohnformen umfassen die Leistungstypen Betreutes Einzelwohnen, Wohngemeinschaften und besondere Wohnformen im Bereich von Menschen mit geistiger und seelischer Behinderung. Ergänzt werden diese Angebote durch einen zuwendungsfinanzierten Freizeitclub mit offenem Programm und themenzentrierter Gruppen- und Projektarbeit. Weiterhin sind wir einer, von drei Projektträgern, für das Beratungsprojekt Lotse Berlin (auch zuwendungsfinanziert).

Im Bereich der Jugendhilfe umfasst unser Leistungsangebot die sozialpädagogische Familienhilfe gem. § 31 SGB VIII.

Die aktion weitblick-betreutes wohnen-gGmbH ist eine 100% Tochter des aktion weitblick e.V.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Auch das Wirtschaftsjahr 2021 war von der weltweiten Covid-19-Pandemie bestimmt. Durch die in der Kommission 131 weitergeführten Beschlüsse zur Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie und mit dem verantwortungsvollen Engagement unserer Mitarbeitenden konnten wir trotz der herausfordernden Bedingungen unseren Geschäftsbetrieb aufrechterhalten. Allerdings haben wir den Aufbau der "Begleiteten Elternschaft" weiterhin gestoppt, da auf Seiten der Bezirksämter kaum noch Ansprechpartner für dieses neue Angebot zur Verfügung standen und Übernahmen von Hilfen aufgrund der verzögerten Kostenübernahmen nicht möglich schienen.

Unter Beachtung der Schutzkonzepte wurden freiwerdende Plätze in den Wohnangeboten möglichst zeitnah besetzt. Allerdings gab und gibt es weiterhin erhebliche Verzögerungen bei der Erstellung der Kostenübernahmen. Die Teilhabeämter beschreiben uns gegenüber immer wieder einen akuten Personalmangel.

Dies bedeutet für uns als Leistungserbringer immer wieder eine wirtschaftliche Abwägung, ob wir in die Vorleistung ohne abgesicherte Grundlage gehen oder den Menschen, die einen Teilhabebedarf haben, keine Unterstützung anzubieten. Bereits im Jahr 2019 wurden im § 39 des Berliner Rahmenvertrages Übergangsregelungen getroffen, um einen möglichst reibungslosen Übergang vom SGB XII in das SGB IX zum 01.01.2020 zu gewährleisten. Das Ende der Übergangsregelung war für den 31. Dezember 2021 angestrebt. In der Zwischenzeit wird davon ausgegangen, dass sich der Übergangszeitraum um mindestens 1 Jahr, auf den 31.12.2022, verlängert. Die Einführung des Teilhabebedarfsermittlungsinstrumentes (TIB) erfolgte zum 01.07.21. Das Land Berlin geht von einer schrittweisen Anwendung in den Teilhabeämtern aus. Unsere Erfahrung ist, dass im Jahr 2021 keine Bedarfsermittlung mit diesem Instrument erfolgt ist.

2. Geschäftsverlauf einschließlich Geschäftsergebnis und Lage der Gesellschaft Umsatzentwicklung

1. Finanz- und Liquiditätslage

Die Finanzierung der laufenden Geschäfte sowie die Durchführung der geplanten Investitionen waren jederzeit sichergestellt. Es standen jederzeit ausreichend liquide Mittel zur Verfügung. Die finanzielle Lage der Gesellschaft ist als gut einzustufen.

2. Vermögenslage

Unser Unternehmen weist unverändert eine solide Vermögenslage aus.

Das Gesamtvermögen (Bilanzsumme) der Gesellschaft hat sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 auf 6.801 TEUR erhöht. Im Vorjahr belief sich das Gesamtvermögen auf 6.338 TEUR.

Das Eigenkapital der Gesellschaft beläuft sich zum 31. Dezember 2021 auf 5.170 TEUR. Dies bedeutet einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 350 TEUR. Die Erhöhung entspricht dem Jahresüberschuss 2021. Die Eigenkapitalquote beträgt nunmehr 76,02 %.

3. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Maßgeblich für die Ertragsseite ist unsere Belegung. In den Leistungsvereinbarungen mit der Senatsverwaltung sind die Vergütungshöhen für die einzelnen Leitungstypen festgelegt. Zu Jahresbeginn wird eine Wirtschaftsplanung mit der geplanten Belegung erstellt und in einem monatlichen Plan-Ist-Vergleich geprüft.

Die Auslastungsquote in 2021 ist im Vergleich zum Vorjahr im Bereich der besonderen Wohnformen um ca. 2,2 % gestiegen und in den Wohngemeinschaften um ca. 0,6 % gesunken. Im Bereich der besonderen Wohnform lag der Jahresdurchschnitt bei 99,21 % (2020 = 97 %), in den Wohngemeinschaften bei 90,37 % (2020 = 91 %).

Das Angebot im Bereich des Betreuten Einzelwohnens ist weiterhin gesunken: unter Berücksichtigung des Therapeutisch Betreuten Einzelwohnens (TBEW) wurden in 2021 108 Plätze belegt. In 2020 betrug die Belegung = 119,67 Plätze; im wöchentlichen Durchschnitt wurden in 2021 596,31 Betreuungsstunden im Vergleich zu 628,02 Betreuungsstunden in 2020 geleistet. Ohne Berücksichtigung des TBEW wurden in 2021 101 Plätze zu 2020 = 112,75 Plätze betreut. Im wöchentlichen Durchschnitt wurden in 2021 533,75 Stunden Betreuung zu 569,13 Stunden in 2020 geleistet.

Trotzdem konnten wir die Umsatzerlöse insgesamt um 2,38 % steigern.

Diese Steigerung resultiert im Wesentlichen aus der Kostensatzerhöhung für 2021 in Höhe von 3,5 %.

Auf der Aufwandsseite stellen die Personalkosten den höchsten Aufwand dar. Die Personalkosten haben sich gegenüber dem Vorjahr um 2,8 % erhöht. Die Steigerung der Personalkosten begründen sich hauptsächlich mit der Gehaltserhöhung für die Mitarbeitenden in Höhe von 3,4 %. Diese Tarifsteigerung wurde gemäß unserer Betriebsvereinbarung vollumfänglich geleistet.

Beim Personaleinsatz findet ebenso eine monatliche Prüfung des geplanten und eingesetzten Personals statt, um so eine rechtzeitige, möglichst genaue Steuerung zu ermöglichen.

Zum Abschluss des Berichtsjahres beschäftigte aktion weitblick; wie im Vorjahr; 133 Mitarbeiter*innen in Voll- und Teilzeit. Die fehlenden Stellenbesetzungen werden durch Personal über Zeitarbeitsfirmen ersetzt. Hier besteht ein großes Problem für uns als Leistungsanbieter. Wir sind zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben verpflichtet und müssen zur Unterstützung unserer Klient*innen auch Dienste am Wochenende und in den besonderen Wohnformen auch in der Nacht vorhalten. Diese Dienstzeiten sind, nach unserer aktuellen Erfahrung, bei Arbeitnehmer*innen nicht unbedingt bevorzugt. Die Zeitarbeitsfirmen können an dieser Stelle mehr Flexibilität anbieten, sodass sich dort beschäftigte Arbeitnehmer*innen ihre Wunschzeiten aussuchen können.

Regelmäßig wird in unterschiedlichen Bereichen eine Nutzer*innenbefragung durchgeführt. Im Jahr 2021 wurden beide besonderen Wohnformen befragt. Aufgrund der pandemischen Situation musste die Befragung teilweise in das Jahr 2022 übertragen werden. Mit der Durchführung der Befragung ist die Firma GETEQ mbH beauftragt. Die Befragungsergebnisse werden den Klient*innen und Mitarbeitenden vorgestellt und im Anschluss wird ein entsprechender Maßnahmenkatalog für Verbesserungen erstellt.

Weiterhin bereiten wir unsere Mitarbeitenden im Rahmen eines umfangreichen ICF-Praxisprojektes gemeinsam mit zwei weiteren Trägern und der evangelischen Hochschule auf die kommenden Anforderungen zur Umsetzung des BTHG vor. Trotz Pandemie konnte das, auf drei Jahre angelegte Projekt, weitergeführt werden und in unterschiedlichen Arbeitsgruppen unter Beteiligung der Mitarbeiter*innen und des Betriebsrates, wurden verschiedene Themenschwerpunkte bearbeitet.

Hierbei kam uns sehr zugute, dass wir bereits zu Beginn der Pandemie 2020, mit weitreichender Unterstützung unseres externen IT-Dienstleisters, digitale Strukturen und Arbeitsmöglichkeiten aufgebaut haben.

III. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres (Nachtragsbericht)

Es gab über den im Anhang erwähnten Ukraine-Krieg hinaus keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres.

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Wir erwarten für das Jahr 2022 keine erhebliche positive Entwicklung des Jahresergebnisses. Das geplante Ergebnis liegt bei rund 74 TEUR. Ein Grund dafür ist, dass der Senat angekündigt hat, die BTHG-Zuschläge für die einzelnen Leistungstypen im 2022 nicht weiter zu zahlen. Dies entspricht einer Summe von rund 115 TEUR (unter Berücksichtigung der Belegung in 2021) Weiterhin werden wir den Mitarbeitenden gemäß unserer Betriebsvereinbarung eine Gehaltserhöhung von 4,2 % zahlen. Die pauschale, landesseitige Entgelterhöhung beträgt nur 2,8 % für 2022. Bei der Abwägung in die Einzelverhandlungen mit dem Land Berlin für das kommende Jahr zu gehen, wurde die Entscheidung getroffen, die Einzelverhandlungen erst für das Jahr 2023 in Betracht zu ziehen, um die finanziellen Einzeleffekte, die noch aus den vergangenen Pandemiejahren resultieren (wie z.B. nicht umgesetzte Instandhaltungsmaßnahmen oder Fortbildungen) bewerten zu können. Die Belegung haben wir auf Grundlage des Vorjahres geplant. Allerdings gehen wir hier davon aus, dass Plätze aufgrund des Fachkräftemangels nicht belegt werden können. Das Personal planen wir anhand der Belegungszahlen für 2022. Ein immer größerer Kostenfaktor wird der Einsatz von Personal über Zeitarbeitsfirmen werden. Der Stundensatz für eine Fachkraft liegt zurzeit bei rund 45 EUR.

2. Risikobericht

Durch unseren regelmäßigen monatlichen Plan-Ist-Vergleich erfolgt eine sehr zeitnahe Bewertung von Risiken mit der Möglichkeit Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Auch für 2022 sieht es so aus, dass die Übergangsregelung im Berliner Rahmenvertrag nicht bis Ende des Jahres abgeschlossen sein wird. Die Anwendung des TIB im Gesamtplanverfahren ist zwar vorgesehen, allerdings wird dieses Verfahren aufgrund von Personalmangel und nicht erfolgter Qualifizierungen in den Teilhabeämtern nicht umgesetzt. Für uns als Leistungserbringer heißt es, mit unklaren Vorgaben von Seiten des Landes unsere Mitarbeitenden auf die kommenden Anforderungen zur Umsetzung des BTHG vorzubereiten.

Den Fachkräftemangel werden wir verstärkt auf der politischen Ebene thematisieren, um auch hier an Lösungsmöglichkeiten mitzuwirken, die in anderen Bereichen (Kita, Schule) bereits umgesetzt werden (Quereinsteiger, duale Ausbildung)

Unser bisheriges Dokumentationssystem muss in 2022 durch ein neues Programm ersetzt werden, da der bisherige Dienstleister seine Tätigkeit nicht fortsetzt. Die Einführung eines neuen Systems bringt unterschiedliche Risiken mit sich (z.B. Überführung der bisherigen Daten), die nicht an allen Stellen vorhersehbar sind.

Durch die Nichtbesetzung der zweiten Stelle in der Personalverwaltung werden wir die Personalabrechnung extern vergeben. Hier wird es zu Beginn umfangreiche Anpassungsleistungen geben, die sehr eng begleiten werden müssen, um die fristgerechte Bezahlung der Mitarbeitenden zu gewährleisten.

Weiterhin ist davon auszugehen, dass es zu einer massiven Erhöhung unserer Energiekosten aufgrund des Ukrainekrieges kommt, weshalb die weiteren konkreten Auswirkungen für das Jahr 2022 zurzeit noch nicht hinreichend verlässlich vorauszusagen sind. Im Bereich der untervermieteten Trägerwohnungen an Klient*innen besteht die Hoffnung, dass es einen Zuschlag zu den Mietkosten geben wird. Soweit es möglich war, wurden die Vorauszahlungen bei den Nutzungsentgelten bereits von uns angepasst. Allerdings ist die Höhe durch die Vorgabe der AV Wohnen gedeckelt.

Im Fall der Bereichswohnungen sowie der Geschäftsstelle müssen die Kosten von uns getragen werden.

3. Chancenbericht

In 2022 ist der Abschluss des ICF-Praxisprojektes für Juni geplant, sodass wir im Anschluss sukzessive die Ergebnisse der Arbeitsgruppen in das Gesamtunternehmen einführen werden. Hiermit können wir zu mindestens die fachliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter*innen gewährleisten, um auf die Umsetzung des BTHG vorbereitet zu sein.

Weiterhin soll das digitale Rechnungslegungsprogramm in 2022 erfolgreich implementiert werden, um die Prozesse effizienter zu gestalten.

Mit der Einführung einer neuen Dokumentationssoftware gehen wir auch hier davon aus, einige Prozesse in der Betreuungsplanung und im Nachweis effizienter gestalten zu können.

Berlin, 27.07.2022

gez. Gabriela Bäumker

Geschäftsführung

Bilanz zum 31. Dezember 2021

AKTIVSEITE

	31.12.2021		31.12.2020
	EUR		TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		12.380,00		13
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	838.319,00		855
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	216.254,00		220
		1.054.573,00		1.075
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3.000,00		3
2. Sonstige Ausleihungen	14.140,00		14
		17.140,00		17
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	76.752,78		116
2. Sonstige Vermögensgegenstände	56.994,87		59
		133.747,65		175
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		5.556.174,43		5.041
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		26.622,90		17
		6.800.637,98		6.338

PASSIVSEITE

	31.12.2021		31.12.2020
	EUR		TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	25.564,59		26
II. Gewinnrücklagen	4.794.223,55		4.260
III. Jahresüberschuss/-fehlbetrag	349.866,54		534
		5.169.654,68		4.820
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	0,00		13
2. Sonstige Rückstellungen	418.563,76		394
		418.563,76		407
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	299.497,00		324
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 24.452,00 EUR (Vorjahr 25 TEUR)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 275.045,00 EUR (Vorjahr 299 TEUR)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	65.147,75		38
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 65.147,75 EUR (Vorjahr 38 TEUR)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	20.000,00		20
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 20.000,00 EUR (Vorjahr 20 TEUR)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	266.242,62		223
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 266.242,62 EUR (Vorjahr 223 TEUR)
- davon aus Steuern 100.229,55 EUR (Vorjahr 56 TEUR)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 23.339,32 EUR (Vorjahr 28 TEUR)
		650.887,37		605
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		561.532,17		506
		6.800.637,98		6.338

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2021

	2021		2020
	EUR		TEUR
1. Umsatzerlöse		8.727.887,67		8.525
2. Sonstige betriebliche Erträge		110.416,45		105
		8.838.304,12		8.630
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	5.332.698,96		5.221
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.123.327,56		1.059
- davon für Altersversorgung 93.181,42 EUR (Vorjahr 92 TEUR)
		6.456.026,52		6.280
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		100.798,03		76
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen		1.900.628,79		1.718
Zwischenergebnis		380.850,78		556
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		269,57		1
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		29.523,25		22
- davon aus Negativzinsen 20.552,03 EUR (Vorjahr 12 TEUR)
8. Ergebnis vor sonstigen Steuern		351.597,10		535
9. Sonstige Steuern		1.730,56		1
10. Jahresüberschuss/-fehlbetrag		349.866,54		534

Anhang für das Geschäftsjahr 2021

1 Allgemeine Angaben

Die aktion weitblick - betreutes wohnen - gGmbH hat ihren Sitz in Berlin und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg unter der Nummer HRB 58636.

Sie wurde am 1. April 1996 gegründet.

Die aktion weitblick - betreutes wohnen - gGmbH erfüllt im zweiten Jahr in Folge die Merkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 2 HGB. Somit ist die Gesellschaft zum Abschlussstichtag als mittelgroße Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 2 HGB einzustufen. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte nach den Vorschriften des HGB. Bei der Bewertung wurde von der Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände (Software) und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der bisher aufgelaufenen und im Geschäftsjahr planmäßig fortgeführten Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear. Geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens bis zu einem Anschaffungspreis (vermindert um Vorsteuer) von 800 EUR sind voll abgeschrieben und als Abgang behandelt worden. Der Anlagespiegel entspricht den Vorschriften des HGBs und ist dem Anhang beigefügt.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Abschreibungen auf den (dauerhaft) niedrigeren beizulegenden Wert. Sofern die Gründe für die Wertminderung zwischenzeitlich ganz oder teilweise entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten.

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Anlagennachweis dargestellt, der diesem Anhang abschließend beigefügt ist.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt.

Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zu ihren Nominalbeträgen angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Sie sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden, mit Ausnahme der Rückstellungen für Jubiläumsaufwendungen, nicht abgezinst. Die Rückstellungen für Jubiläumsaufwendungen werden gemäß der Berechnung für Pensionsrückstellungen mit langjährigen Laufzeiten von 15 Jahren abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundbuchschuld in Höhe von 489 TEUR abgesichert. Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten Verbindlichkeiten gemäß § 251 HGB bestehen keine.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind nur Ausgaben und Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, ausgewiesen.

3 Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im diesem Anhang abschließend beigefügten Anlagennachweis dargestellt. Die Beteiligungen der Gesellschaft sind nachfolgend aufgeführt.

Die Rückstellungen von insgesamt 419 TEUR enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für das Rückzahlungsrisiko aus Tagessätzen in Höhe von 196 TEUR sowie die Rückstellung für die Wiederherstellung in Höhe von 99 TEUR. Die Verbindlichkeiten sind im nachfolgenden Verbindlichkeitsspiegel gegliedert dargestellt.

Beteiligungen

	2021	2020	Abweichung	Abweichung
Bezeichnung	EUR	EUR	z. VJ EUR	z. VJ %
Beteiligungen	3.000	3.000	0,00	0
Beteiligung an GETEQ GmbH	3.000	3.000	0,00	0
Sonstige Ausleihungen	14.140	14.140	0,00	0
Beteiligung an Genius Wohnbau eG	10.000	10.000	0,00	0
Genossenschaftsanteile Nahariyastraße	2.700	2.700	0,00	0
Genossenschaftsanteile Skarbinastraße	1.440	1.440	0,00	0

Verbindlichkeitsspiegel

		Restlaufzeit
	Gesamt	bis zu einem Jahr	über einem Jahr	über fünf Jahre
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	299.497,00	24.452,00	275.045,00	152.785,00
Vorjahr	(323.949,00)	(24.452,00)	(299.497,00)	(177.237,00)
aus Lieferungen und Leistungen	65.147,75	65.147,75	0,00	0,00
Vorjahr	(37.698,60)	(37.698,60)	(0,00)	(0,00)
gegenüber Gesellschaftern	20.000,00	20.000,00	0,00	0,00
Vorjahr	(20.000,00)	(20.000,00)	(0,00)	(0,00)
sonstige Verbindlichkeiten	266.242,62	266.242,62	0,00	0,00
Vorjahr	(222.408,01)	(222.408,01)	(0,00)	(0,00)
	650.887,37	375.842,37	275.045,00	152.785,00
Vorjahr	(604.055,61)	(304.558,61)	(299.497,00)	(177.237,00)

Auszug aus der Gewinn- und Verlustrechnung

	EUR
Umsatzerlöse	8.727.887,67
Vorjahr	(8.524.688,34)
davon Tagessätze	7.546.658,19
Vorjahr	(7.377.857,56)
davon Mieteinnahmen	1.078.780,50
Vorjahr	(1.022.149,02)
davon Zuwendungen	77.801,76
Vorjahr	(102.046,76)
davon sonstige Erlöse	24.647,22
Vorjahr	(21.522,78)
sonstige betriebliche Erträge	110.416,45
Vorjahr	(105.067,52)
Personalaufwand	6.456.026,52
Vorjahr	(6.279.817,23)
davon Sozialaufwand	993.901,44
Vorjahr	(922.159,22)
davon Altersvorsorge	93.181,42
Vorjahr	(91.655,02)
Abschreibungen	100.798,03
Vorjahr	(75.686,42)
sonstiger betrieblicher Aufwar	1.900.628,79
Vorjahr	(1.718.394,89)
Jahresergebnis	349.866,54
Vorjahr	(534.487,22)

4 Sonstige Angaben

4.1 Geschäftsführung

Geschäftsführerin der Gesellschaft ist Frau Gabriela Bäumker. Mit Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB werden die Bezüge der Geschäftsführung nicht veröffentlicht.

4.2 Gesellschafter

Der alleinige Gesellschafter der aktion weitblick - betreutes wohnen - gGmbH ist der aktion weitblick e. V. in 12163 Berlin. Der Vorstand der Gesellschafterversammlung übt die Aufsicht über die Gesellschaft aus.

4.3 Zuwendungen

Der Vorstand des Gesellschafters aktion weitblick e. V. hat beschlossen, dass die Gesellschaft eine liquiditätsstärkende Zuwendung an den Gesellschafter leistet. Die Zuwendung in 2021 in Höhe von 20.000,00 EUR wird am 4.8. 2022 gezahlt.

4.4 Honorar des Wirtschaftsprüfers

Das Honorar des Wirtschaftsprüfers setzt sich wie folgt zusammen: Jahresabschlussprüfung 9.090 Euro (netto) bzw. 10.817 EUR (brutto); Erstellung der Steuererklärungen und Prüfung der Steuerbescheide 1.910 EUR (netto) bzw. 2.273 EUR (brutto).

4.5 Mitarbeiter der Gesellschaft

Im Jahr 2021 waren in der aktion weitblick - betreutes wohnen gGmbH durchschnittlich 133 Mitarbeiter (Vorjahr 132) beschäftigt.

4.6 Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Für die Verwendung des Jahresabschlusses schlägt die Geschäftsführung die vollständige Einstellung in die Gewinnrücklagen vor

5. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag

Am 24. Februar 2022 sind russische Streitkräfte in die Ukraine einmarschiert. Vor diesem Hintergrund werden im Jahr 2022 weltwirtschaftliche Veränderungen eintreten, die auch zu zahlungswirksamen Verlusten führen können, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Jahr 2022 belasten (insbesondere durch steigende Rohstoffpreise bzw. Energiepreise). Die Einschätzung der konkreten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2022 ist zurzeit noch nicht hinreichend verlässlich möglich.

Berlin, 27. Juli 2022

gez. Gabriela Bäumker, Geschäftsführerin

Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2021

	Entwicklung der Anschaffungswerte
	Anfangsstand	Zugang	Umbuchungen	Endstand
Bilanzposten	EUR	EUR	EUR	EUR
1	2	3	4	5
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	29.418,48	7.639,80	0,00	37.058,28
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	979.206,24	0,00	0,00	979.206,24
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	409.054,42	71.116,23	0,00	480.170,65
	1.388.260,66	71.116,23	0,00	1.459.376,89
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3.000,00	0,00	0,00	3.000,00
2. Sonstige Ausleihungen	14.140,00	0,00	0,00 ¹⁾	14.140,00
	17.140,00	0,00	0,00	17.140,00
	1.434.819,14	78.756,03	0,00	1.513.575,17

	Entwicklung der Abschreibungen
	Anfangsstand	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Entnahme für Abgänge	Endstand
Bilanzposten	EUR	EUR	EUR	EUR
1	6	7	8	9
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	15.901,48	8.776,80	0,00	24.678,28
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	124.257,24	16.630,00	0,00	140.887,24
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	188.525,42	75.391,23	0,00	263.916,65
	312.782,66	92.021,23	0,00	404.803,89
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	328.684,14	100.798,03	0,00	429.482,17


	Restbuchwerte 31.12.2021	Restbuchwerte 31.12.2020
Bilanzposten	EUR	EUR
1	10	11
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	12.380,00	13.517,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	838.319,00	854.949,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	216.254,00	220.529,00
	1.054.573,00	1.075.478,00
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3.000,00	3.000,00
2. Sonstige Ausleihungen	14.140,00	14.140,00
	17.140,00	17.140,00
	1.084.093,00	1.106.135,00

¹⁾ Umbuchung infolge der Umgliederung der Genossenschaftsanteile aus den liquiden Mittel in die sonstigen Ausleihungen.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die aktion weitblick - betreutes wohnen - gGmbH, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der aktion weitblick - betreutes wohnen - gGmbH, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der aktion weitblick - betreutes wohnen - gGmbH, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1.Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 19. September 2022

Solidaris Revisions-GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Zweigniederlassung Berlin

Heiko Luser, Wirtschaftsprüfer

Joris Pelz, Wirtschaftsprüfer

Feststellung Jahresabschluss 2021

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 ist durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 16. August 2022 festgestellt worden.