Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV)

Hofheim am Taunus

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019

(VORJAHR ZUM VERGLEICH)

AKTIVA

	31.12.2019	31.12.2018
	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.701.273,50	4.277.535,50
2. Geschäfts- oder Firmenwert	113.235,00	123.768,00
3. Geleistete Anzahlungen	912.643,30	964.198,30
	5.727.151,80	5.365.501,80
II. Sachanlagen
1. Dieseltriebwagen	21.645.549,00	24.865.879,00
2. Autonome Fahrzeuge	465.358,28	0,00
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.959.492,70	2.126.259,70
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	38.987.603,43	296.193,60
	63.058.003,41	27.288.332,30
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	112.705,00	112.705,00
	112.705,00	112.705,00
Summe Anlagevermögen	68.897.860,21	32.766.539,10
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Unfertige Leistungen	1.137.903,28	1.219.973,50
2. Waren	197.090,00	34.000,00
	1.334.993,28	1.253.973,50
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.861.778,54	3.472.342,20
2. Forderungen gegen kommunale Aufgabenträger	0,00	416.170,33
3. Sonstige Vermögensgegenstände	23.590.558,84	19.772.427,84
	27.452.337,38	23.660.940,37
III. Sonstige Wertpapiere	1.730.000,00	7.809.000,00
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	10.950.084,89	3.374.302,89
Summe Umlaufvermögen	41.467.415,55	36.098.216,76
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	1.151.638,20	1.138.505,46
SUMME AKTIVA	111.516.913,96	70.003.261,32

PASSIVA

	31.12.2019	31.12.2018
	€	€
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	690.244,04	690.244,04
II. Andere Gewinnrücklagen	1.481.385,80	1.481.385,80
III. Konzernbilanzgewinn	3.544.940,84	2.845.581,46
Summe Eigenkapital	5.716.570,68	5.017.211,30
B. UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER KAPITALKONSOLIDIERUNG	15.986,46	15.986,46
C. SONDERPOSTEN FÜR ZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN	14.647.038,35	13.126.280,65
D. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen	14.663.480,00	13.350.786,00
2. Steuerrückstellungen	4.259,71	0,00
3. Sonstige Rückstellungen	8.732.671,09	6.095.125,56
Summe Rückstellungen	23.400.410,80	19.445.911,56
E. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	61.172.812,52	26.581.021,23
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.425.096,66	1.377.146,40
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.877.943,73	3.723.091,77
4. Verbindlichkeiten aus Projektfinanzierungen	253.229,02	0,00
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	205.978,90	38.686,13
6. Sonstige Verbindlichkeiten	801.846,84	677.925,82
Summe Verbindlichkeiten	67.736.907,67	32.397.871,35
	111.516.913,96	70.003.261,32

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

(VORJAHR ZUM VERGLEICH)

	2019	2018
	€	€
1. Erträge aus Beiträgen der kommunalen Aufgabenträger	4.380.018,76	4.451.932,72
2. Erträge aus Zuwendungen des Landes Hessen	49.833.516,59	44.703.970,53
3. Zur Aufwandsdeckung verfügbare Zuwendungen	54.213.535,35	49.155.903,25
4. Umsatzerlöse	11.860.040,07	10.797.869,76
5. Erträge aus Projektzuwendungen	3.247.904,66	3.189.653,52
6. Erhöhung/(Verminderung) des Bestands an unfertigen Leistungen	(82.070,22)	923.425,00
7. Sonstige betriebliche Erträge	1.097.092,91	1.076.635,54
8. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Zuschüsse zum Anlagevermögen	3.200.677,78	3.071.380,72
9. Materialaufwand
Aufwendungen für projektbezogene Leistungen	(23.846.399,79)	(22.563.517,09)
10. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	(20.382.087,78)	(18.216.589,74)
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	(6.178.399,18)	(5.434.941,25)
	(26.560.486,96)	(23.651.530,99)
11. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	(6.704.884,08)	(6.471.803,98)
12. Zuführung zu Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen	(4.721.435,48)	(5.014.853,22)
13. Sonstige betriebliche Aufwendungen	(9.413.967,47)	(7.922.007,73)
14. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	23.953,23	118.740,38
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	(1.608.531,91)	(1.924.752,93)
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(4.259,71)	0,00
17. Ergebnis nach Steuern	701.168,38	785.142,23
18. Sonstige Steuern	(1.809,00)	(2.041,00)
19. Konzernjahresüberschuss	699.359,38	783.101,23
20. Gewinnvortrag	2.845.581,46	2.062.480,23
21. Konzernbilanzgewinn	3.544.940,84	2.845.581,46

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

A. ALLGEMEINE ANGABEN

Das Mutterunternehmen hat seinen Sitz in Hofheim am Taunus und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter HR B 34128 eingetragen.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2019 erfolgt nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilRUG) und des GmbH-Gesetzes (GmbHG). Für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Absatz 2 HGB i.V.m. § 298 Abs. 1 HGB gewählt.

Im Interesse einer größeren Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Konzern-Bilanz oder Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Angaben, die wahlweise in der Konzern-Bilanz bzw. der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gemacht werden können, insgesamt im Konzernanhang aufgeführt.

B. KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konzernabschluss der Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH, Hofheim am Taunus (RMV GmbH), wurde auf den 31. Dezember 2019, den Abschlussstichtag des Mutterunternehmens, erstellt, der zugleich auch Abschlussstichtag aller einbezogenen Unternehmen ist.

Der Konsolidierungskreis zum Bilanzstichtag umfasst die nachstehend aufgeführten Unternehmen:

•

Das Mutterunternehmen ist:

―	Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH, Hofheim am Taunus (RMV GmbH)

•

Konsolidierte Tochterunternehmen sind:

―	Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH, Frankfurt am Main (rms GmbH) (100% Anteilsbesitz)
―	Fahrzeugmanagement Region Frankfurt Rhein-Main GmbH, Hofheim am Taunus (fahma), (100% Anteilsbesitz)

•

Konsolidiertes Enkelunternehmen ist:

―	Mobilligence GmbH, Berlin (mobilligence) (100% Anteilsbesitz bei der rms GmbH)

Die RMV GmbH hat den öffentlichen Auftrag, die gemeinsamen Aufgaben zur Organisation und Koordination des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wahrzunehmen. Durch die Zusammenarbeit mit den kommunalen ÖPNV-Aufgabenträgern sowie durch die Unterstützung des Landes Hessen wird der öffentliche Auftrag der Daseinsvorsorge gewährleistet.

Die Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH (rms) ist ein Beratungsunternehmen für alle am ÖPNV beteiligten Akteure.

Gegenstand der Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (fahma) ist die Finanzierung, Beschaffung und Vorhaltung von Fahrzeugen des Schienenpersonennahverkehrs und des ÖPNV und die Bereitstellung dieser Fahrzeuge an Dritte. Die Gesellschaft übernimmt die Eigentümerfunktion der Fahrzeuge und stellt den Qualitäts- und Werterhalt der Fahrzeuge geeignet sicher.

Die Mobilligence GmbH (Mobilligence) dient dem Zweck der Aufgabenwahrnehmung einer zentralen Beschaffungsstelle (§ 120 Abs. 4 GWB) sowie von umfassenden Serviceleistungen, Dienstleistungen und Beratungsfunktionen im Bereich der Digitalisierung und Vernetzung der Mobilitätsbranche. Die Gesellschaft fördert im Rahmen ihrer Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit die Versorgung der Bevölkerung mit einer ausreichenden Verkehrsbedienung im öffentlichen Personenverkehr.

In den Finanzanlagen sind noch folgende, nicht konsolidierungspflichtige Beteiligungen enthalten:

•	RTW Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Der Kapitalanteil beträgt 16,67%. Gemäß Gesellschaftsvertrag wird die Gesellschaft von den übrigen Gesellschaftern so finanziert, dass das handelsrechtliche Ergebnis ausgeglichen ist.

•	ivm GmbH (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt Rhein-Main), Frankfurt am Main

Der Kapitalanteil beträgt 12,45%. Gemäß Gesellschaftsvertrag wird die Gesellschaft von den übrigen Gesellschaftern so finanziert, dass das handelsrechtliche Ergebnis ausgeglichen ist.

•	CityBahn GmbH, Wiesbaden

Der Kapitalanteil beträgt 10%. Das operative Geschäft der CityBahn GmbH wurde 2018 von der ESWE GmbH, Wiesbaden geführt.

•	VDV eTicket Service GmbH & Co KG, Köln

Der Anteilsbesitz (10,13%) besteht aus einem Kommanditanteil in Höhe von 100 T€, die Haftung ist auf diesen Betrag begrenzt.

C. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

1. Angaben zur Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB nach der Neubewertungsmethode.

Danach wird der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals der Tochtergesellschaft verrechnet. Das Eigenkapital ist dabei entsprechend der Neubewertungsmethode mit dem Betrag anzusetzen, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten entspricht, der diesen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt beizulegen ist.

2. Angaben zur Erstkonsolidierung

Die Erstkonsolidierung erfolgte gem. § 301 Abs. 2 S. 3 HGB auf den Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung der Tochterunternehmen. Da bei den Tochterunternehmen schon zu Beginn des Geschäftsjahres 2014 gem. § 290 HGB ein Mutter-/Tochterverhältnis bestand, für das die Konzernrechnungslegung erfolgt, entspricht der Zeitpunkt der Einbeziehung dem Beginn des Konzerngeschäftsjahres 2014, dem 1. Januar 2014.

3. Angaben zur Schuldenkonsolidierung

Die Schuldenkonsolidierung wird nach § 303 HGB durchgeführt. Demnach werden Ausleihungen, andere Forderungen, Rückstellungen sowie Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Konzernunternehmen konsolidiert.

4. Angaben zur Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung wird gemäß § 305 HGB durchgeführt. Demnach werden alle Aufwands- und Ertragsposten, soweit sie aus Transaktionen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Konzernunternehmen resultieren, im Konzernabschluss eliminiert.

5. Angaben zu sonstigen Konsolidierungsgrundsätzen

Eine Zwischengewinneliminierung wurde nicht vorgenommen, da alle Leistungsbeziehungen innerhalb der Konzernunternehmen zu Selbstkosten ohne Gewinnaufschläge verrechnet wurden.

Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen bilanzieren zum 31. Dezember des Geschäftsjahres.

D. WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind unverändert zum Vorjahr.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Abschreibungen werden entsprechend der voraussichtlichen (betriebsindividuellen) Nutzungsdauern der einzelnen Vermögensgegenstände nach der linearen Methode pro rata temporis vorgenommen. Die Nutzungsdauer für erworbene Software beträgt 3 Jahre. Das Sachanlagevermögen wird über Nutzungsdauern von 3 bis 23 Jahren abgeschrieben. Bei der fahma ist das Sachanlagevermögen zu Anschaffungskosten, vermindert um erhaltene Investitionszuschüsse und planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet.

Geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten zwischen € 250,01 und € 800,00 werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben.

Das Anlagevermögen des Konzerns ist teilweise durch Zuschüsse des Landes Hessen sowie der kommunalen Aufgabenträger finanziert. Diese werden in der Bilanz nicht auf der Aktivseite von den Anschaffungskosten abgesetzt, sondern auf der Passivseite im Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen ausgewiesen. Der Sonderposten wird im jeweiligen Geschäftsjahr in Höhe der vorgenommenen Abschreibungen auf das Anlagevermögen aufgelöst.

Geschäfts- oder Firmenwert

Der entgeltlich erworbene Firmenwert wurde zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren bewertet. Die Nutzungsdauer von 15 Jahren begründet sich auf die dauerhaften Kundenbeziehungen, die seit vielen Jahren bestehen.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder bei dauerhafter Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Unfertige Leistungen sind zu Herstellungskosten bewertet. Sie umfassen die Kosten der einzelnen kundenbezogenen Projekte mit den hierzu erfassten Einzelkosten (insbesondere Personalkosten) sowie zuzüglich angemessener Teile der Gemeinkosten. Außerdem werden die Kosten der Verwaltung und sonstige Kosten gemäß § 255 Abs. 2 HGB eingerechnet.

Die zur Veräußerung erworbenen immateriellen Gegenstände sind zu Anschaffungskosten (197 T€), die autarken Kontrollgeräte SE-20 und die mobilen Kontrollgeräte Casio IT 3100 sind nicht mit den Anschaffungskosten sondern zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Die Waren werden zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Werten bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit ihren Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert. Bestehenden Ausfallrisiken wurde durch die Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet.

Flüssige Mittel werden mit dem Nennwert angesetzt.

Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Verwendung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Der Rechnungszins wurde auf Basis der veröffentlichten Werte der Bundesbank mit 2,71 % p.a. (durchschnittlicher Marktzinssatz der letzten zehn Jahre gemäß § 253 Absatz 2 Satz 2 HGB) angesetzt (VJ zu 3,21 % durchschnittlicher Marktzinssatz der letzten zehn Jahre). Laufende Renten werden mit dem Barwert bewertet. Aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 2.032. Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt. Der ermittelte Betrag wird pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Laufzeit von 15 Jahren ergibt.

Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen und Dienstjubiläen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen berechnet.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen ungewisse Verbindlichkeiten und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) bzw. mit den unter Berücksichtigung der erwarteten Vollkosten ermittelten Verpflichtungsüberschüssen angesetzt. Bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß 253 Absatz 2 Satz 1 HGB Abzinsungen auf den Bilanzstichtag vorgenommen. Als Abzinsungsätze werden die den Restlaufzeiten der Rückstellungen entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssätze der vergangenen sieben Geschäftsjahre verwendet, wie sie von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung monatlich ermittelt und bekanntgegeben werden (§ 253 Absatz 2 Satz 4 HGB).

Die Verbindlichkeiten sowie erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag ausgewiesen.

E. ANGABEN ZUR KONZERN-BILANZ

Die Zusammensetzung und die Entwicklung des Anlagevermögens sind in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Den Konsolidierungskreis und die Beteiligungen betreffen:

Gesellschaft	Sitz	Höhe des Anteils am Kapital		100% entspricht	Eigenkapital der Gesellschaft 31.12.2019	Ergebnis des Geschäftsjahres 2019
		%	(EUR)	(EUR)	(EUR)	(EUR)
Anteile an verbunden Unternehmen
Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH (rms) ¹⁾	Frankfurt am Main	100,00%	125.000,00	125.000,00	815.299,54	493.391,54
Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (fahma) ¹⁾	Hofheim am Taunus	100,00%	100.000,00	100.000,00	5.200.000,00	1.207.484,80
Mobilligence GmbH	Berlin	100,00%	25.000,00	25.000,00	131.011,56	95.851,94
Beteiligungen
VDV eTicket Service GmbH & Co. KG	Köln	10,13%	100.000,00	987.500,00	4.474.083,79	510.800,45
ivm GmbH (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain)	Frankfurt am Main	12,45%	30.000,00	241.000,00	233.500,00	0,00
CityBahn GmbH	Wiesbaden	10,00%	7.704,00	77.041,00	71.276,47	-234,19
RTW Planungsgesellschaft mbH	Frankfurt am Main	16,67%	5.000,00	30.000,00	22.443,83	0,00

¹⁾ Ergebnis vor Ergebnisabführung

Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfallen 1.102 T€ (VJ 566 T€) auf Forderungen gegen Gesellschafter des Mutterunternehmens.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten wie im Vorjahr Forderungen aus Kautionen in Höhe von 303 T€ mit einer Restlaufzeit über einem Jahr. Die übrigen sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr und bestehen im Wesentlichen aus Forderungen gegen den RMV-Treuhandbereich. Weiterhin sind in den Sonstigen Vermögensgegenständen Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von 1.086 T€ (VJ 0 T€) enthalten.

Wertpapiere

Die Wertpapiere betreffen rückzahlbare und verzinsliche Sparkassenbriefe in Höhe von 1.730 T€ (VJ 7.809 T€).

Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Wesentlichen Disagiobeträge in Höhe von 267 T€ (VJ 308 T€), im Voraus bezahlte Wartungskosten für Hard- und Software 202 T€ (VJ 85 T€) sowie Sponsoringleistungen 312 T€ (VJ 302 T€).

Latente Steuern

Im Konzern besteht hauptsächlich aufgrund der niedrigeren steuerlichen Buchwerte für Pensionsrückstellungen ein aktiver latenter Steuerüberhang.

Darüber hinaus bestehen steuerliche Verlustvorträge bei der Körperschaft- und Gewerbesteuer, die jedoch in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich nicht genutzt werden können.

In Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB erfolgt keine Aktivierung der primären latenten Steuern.

Es ergaben sich keine sekundären latenten Steuern im Rahmen der Konsolidierung. Das Ansatzwahlrecht latente Steuern bei Überhang der aktiven latenten Steuern nicht anzusetzen (§ 274 Abs. 1 Satz 2 iVm. §§ 298 und 300 Abs. 2 HGB) wird ausgeübt.

Die folgende Tabelle zeigt die latenten Steueransprüche:

Gesamt:	31.12.2019	31.12.2018
	T€	T€
Aktive latente Steuern	2.166	1.846
Passive latente Steuern	0	0
Überhang an aktiven latenten Steuern	2.166	1.846

Die aktiven latenten Steuern beruhen auf einem steuerrechtlichen Mehrvermögen von 7.530 T€ (VJ 6.417 T€).

Bei der Ermittlung latenter Steuern ist der Steuersatz von 28,78 % (davon 12,95 % für Gewerbesteuer) zugrunde zu legen.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital des Mutterunternehmens beläuft sich auf 690.244,04 € (1.350.000,00 DM) und ist vollständig eingezahlt. Die Umstellung des im Handelsregister eingetragenen Stammkapitals auf EURO ist nicht erfolgt.

Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

Der passive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ergab sich aus der Erstkonsolidierung zum 1. Januar 2014 des konsolidierten Tochterunternehmens rms aufgrund der dort bestehenden Gewinnrücklage in Höhe von 16 T€.

Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen

Der Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen in Höhe von 14.647 T€ (VJ 13.126 T€) beinhaltet Zuschüsse zum Anlagevermögen der Muttergesellschaft, erhöht um Nettoinvestitionen und vermindert um Abschreibungen und Anlagenabgänge.

Pensionsrückstellungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen in Höhe von 14.663 T€ (VJ 13.351 T€) werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet.

Die Verpflichtungen werden anhand des international anerkannten Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Die Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf folgenden Rechnungsgrundlagen:

	2019	2018
Rententrend	2,00 %	2,00 %
Gehaltstrend	2,50 %	2,50 %
Fluktuation	1,50 %	1,50 %
Zinssatz (§ 253 Absatz 2 Satz 2 HGB)	2,71 %	3,21 %

Richttafeln von Dr. Klaus Heubeck 2018 G

Gemäß § 253 Absatz 2 Satz 2 HGB (neue Fassung) wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre herangezogen. Bei weiterer Verwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der letzten sieben Jahre (1,97 %) wären die Pensionsrückstellungen gemäß § 253 Absatz 6 HGB um 2.032 T€ höher mit 16.695 T€ darzustellen.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen 8.733 T€ (VJ 6.095 T€) entfallen im Wesentlichen mit 5.273 T€ (VJ 3.300 T€) auf Rückstellungen für ausstehende Rechnungen aus Projekten.

Darüber hinaus bestehen Rückstellungen für ausstehende Urlaubsverpflichtungen 715 T€ (VJ 601 T€) und für Zeitguthaben der Mitarbeiter in Höhe von 584 T€ (VJ 315 T€) und 833 T€ (VJ 1.001 T€) sonstige Rückstellungen im Personalbereich. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen aus 2018 wurde in 2019 vollständig verbraucht, die betroffenen Mitarbeiter sind in die Altersrente eingetreten.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich zum 31.12.2019 und zum 31.12.2018 wie folgt zusammen:

	Restlaufzeit
Verbindlichkeiten	≤ 1 Jahr		> 1 Jahr		davon > 5 Jahre
	T€	VJ T€	T€	VJ T€	T€	VJ T€
1. gegenüber Kreditinstituten	3.514	3.324	57.659	23.257	38.404	8.738
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.425	1.377
3. aus Lieferungen und Leistungen	3.878	3.723
4. aus Projektfinanzierungen	253	0
5. gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	206	39
6. Sonstige	799	670	3	8	0	0
Summe Verbindlichkeiten	10.075	9.133	57.662	23.265	38.404	8.738

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten umfassen für die Projekte Odenwaldbahn I, Odenwaldbahn II und Pfungstadt sowie Taunusbahn die Darlehen der Deutschen Verkehrsbank AG. Die Deutsche Verkehrsbank AG hat den Geschäftsbereich Land-Transport an die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) verkauft. Die Übergabe für die Darlehen Odenwaldbahn I, Odenwaldbahn II und Pfungstadt erfolgte zum 30.09.2019 an die Helaba, die Übergabe der Darlehen Taunusbahn erfolgte zum 30.06.2019 an die Helaba.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten umfassen auch das Darlehen der Helaba für das Projekt Brennstoffzellenfahrzeuge Taunusnetz.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 61.172 T€ sind wie folgt besichert:

1.	Übertragung des lastenfreien Eigentums an den Dieseltriebwagen zur Sicherheit unmittelbar vom Hersteller an die Bank sowie Abtretung aller Anwartschaftsrechte;
2.	Stille Abtretung sämtlicher Ansprüche und Rechte aus den für die Dieseltriebwagen ab dem Zeitpunkt der Abnahme abgeschlossenen Sach-Versicherungsverträgen;
3.	Stille Abtretung sämtlicher Ansprüche und Rechte aus dem Werklieferungsvertrag einschließlich Anzahlungsbürgschaft, die vom Hersteller in Form einer Bankbürgschaft erbracht wurde;
4.	Stille Abtretung der zukünftigen Zahlungsansprüche des Darlehensnehmers gegen das Eisenbahnverkehrsunternehmen aus dem abzuschließenden Mietvertrag. Die Offenlegung der Abtretung erfolgt nur, wenn der Darlehensnehmer in Verzug gerät oder ein sonstiger Nichterfüllungsfall eingetreten ist;

5.

Hinsichtlich der Brennstoffzellenfahrzeuge für das Taunusnetz wurde zum 25.06.2019 ein Begebungs- und Übernahmevertrag in Verbindung mit der Emission von Namenschuldverschreibungen sowie Sicherungsvereinbarungen zwischen der fahma als Sicherungsgeber und der Helaba als Sicherungsnehmer geschlossen. Sicherungsgeber und Sicherungsnehmer haben vereinbart, dass das Eigentum an jedem Fahrzeug, einschließlich der jeweiligen Fahrzeugdokumentation, in dem Zeitpunkt auf den Sicherungsnehmer übergeht, zu dem das jeweilige Fahrzeug, einschließlich der jeweiligen Fahrzeugdokumentation an den Sicherungsgeber gemäß den Bestimmungen des Liefervertrages übereignet wird.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten wie im Vorjahr ausschließlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 802 T€ (VJ 678 T€) enthalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 557 T€ (VJ 498 T€). Die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit betragen 40 T€ (VJ 34 T€).

F. ANGABEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Zur Aufwandsdeckung verfügbare Zuwendungen

Die nicht durch eigene Erträge gedeckten Aufwendungen des Konzerns werden durch Zuschüsse der kommunalen Aufgabenträger und durch Zuwendungen des Landes Hessen ausgeglichen. Im Geschäftsjahr 2019 wurden hierfür Finanzierungsbeiträge der kommunalen Aufgabenträger von 4.380 T€ (VJ 4.452 T€) und des Landes Hessen von 49.834 T€ (VJ 44.704 T€) vereinnahmt.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Teilbereichen wie folgt:

	2019	2018
	T€	T€
Vermietung von Fahrzeugen an Eisenbahnverkehrsunternehmen	6.862	6.862
Service- und Dienstleistungen im Bereich des ÖPNV	4.998	3.936
	11.860	10.798

Die Umsatzerlöse wurden sämtlich im Inland erzielt.

Periodenfremde Erträge/ Periodenfremde Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 1.097 T€ (VJ 1.077 T€) beinhalten periodenfremde Erträge von 814 T€ (VJ 826 T€). Hierbei handelt es sich um Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

Personalaufwand

Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 2.573 T€ (VJ 2.229 T€).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 1.609 T€ (VJ 1.925 T€) sind solche aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von 431 T€ (VJ 456 T€) enthalten.

Im Finanzergebnis wurden die Aufwendungen und die Erträge aus der Aufzinsung der Wertpapiere zur Besicherung der Altersteilzeit bis zum 31.12.2019, dem Zeitpunkt der Auflösung, saldiert:

	2019	2018
	T€	T€
Zuschreibung / Verluste aus den Wertpapieren	1	-1
Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Rückstellungen	0	-3
Zinsergebnis	1	-4

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen mit 4 T€ Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuer einer Tochtergesellschaft, die keinen Ergebnisabführungsvertrag mit dem Mutterunternehmen abgeschlossen hat. Im Übrigen werden die Ergebnisse der Tochtergesellschaften an die Mutter abgeführt. Auf Ebene der Muttergesellschaft entstehen aufgrund der hoheitlichen Tätigkeit keine Gewinne, der laufende Verlust wird durch die Gesellschafter übernommen. Der erwartete Steueraufwand beträgt T€ 203 (Ergebnis vor Steuern T€ 705 x 28,78%). Die Differenz zum ausgewiesenen Steueraufwand begründet sich durch ergebniswirksame Konsolidierungen.

Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern betreffen 2 T€ aus KFZ-Steuern.

G. ANGABEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Konzern-Kapitalflussrechnung ist nach der indirekten Methode gemäß DRS 21 aufgestellt und zeigt die Zahlungsströme aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit sowie die Veränderung des Finanzmittelfonds. Die Mittelzuflüsse durch Zuschüsse der kommunalen Aufgabenträger und des Landes Hessen sind innerhalb des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit dargestellt. Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit sowie der positive Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit begründen sich insbesondere durch den Erwerb von Brennstoffzellen-Triebwagen für das Taunusnetz der fahma, der teilweise fremdfinanziert wird.

Der Finanzmittelfonds umfasst den Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten. Es bestehen keine Verfügungsbeschränkungen.

H. SONSTIGE ANGABEN

Haftungsverhältnisse

Aus der Übernahme des gesamten Vermögens - einschließlich der Verpflichtungen des ehemaligen Frankfurter Verkehrs- und Tarifverbund GmbH, Frankfurt am Main, im Jahr 1995 - bestehen bei der Gesellschaft noch Gewährleistungsverpflichtungen aus Pensionszusagen in Höhe von 415 T€ (VJ. 405 T€). Der damaligen Abtretung an die Deutsche Bahn AG hatte der Pensionssicherungsverein nicht zugestimmt. Die Geschäftsführung schätzt das Risiko einer Inanspruchnahme in Anbetracht der Bonität der Deutschen Bahn AG als gering ein.

Treuhandverhältnisse

Zum 31. Dezember 2019 bestehen Treuhandvermögen und Treuhandverbindlichkeiten in Höhe von jeweils 183.232 T€ (VJ 166.560 T€).

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:

	2020	2021-2023	Nach 2023
	T€	T€	T€
Miet- und Leasingverträge:	2.709	6.909	2.665
Projektverträge:	7.427	6.636	1.076
Bestellobligo Anlagevermögen:	126.976	0	0
Gesamt:	137.112	13.545	3.741

Beim Bestellobligo für das Anlagevermögen entfallen nach Zahlung der ersten Rate 2019 noch 126.930 T€ auf die Anschaffung von Brennstoffzellentriebfahrzeugen der fahma für das Taunusnetz.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers im Jahr 2019 beträgt 94,3 T€. Es entfällt mit 48,3 T€ auf Abschlussprüfungen und mit 46 T€ auf andere Bestätigungsleistungen.

Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl

Der Konzern beschäftigte im Geschäftsjahr 2019 durchschnittlich 513 Arbeitnehmer (VJ 488) Arbeitnehmer), davon 222 Teilzeitkräfte (VJ 245 Teilzeitkräfte) und 12 Aushilfen (VJ 12 Aushilfen).

Mitglieder des Geschäftsführungsorgans des Mutterunternehmens und Aufwendungen

Geschäftsführer waren im Geschäftsjahr 2019:

―	Herr Professor Knut Ringat, Sprecher der Geschäftsführung der RMV, zuständig für die Geschäftsbereiche Verkehrs- und Mobilitätsplanung, Verkehrs- und Finanzwirtschaft sowie Marketing und Innovation, und Geschäftsführer der fahma
―	Herr Dr. Andre Kavai, Geschäftsführer der RMV, zuständig für Bestellung und Infrastrukturmanagement, Koordination, Zentrale Aufgaben und Controlling.

Die Bezüge der Geschäftsführer des Mutterunternehmens im Berichtsjahr beliefen sich auf 577 T€ (VJ 557 T€).

Die Pensionsverpflichtung für frühere Mitglieder der Organe und ihrer Hinterbliebenen beträgt zum 31. Dezember 2019 2.621 T€ (VJ 2.542 T€). An diesen Personenkreis wurden im Geschäftsjahr 2019 Pensionszahlungen in Höhe von 168 T€ (VJ 165 T€) geleistet.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Am 30. Januar 2020 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den internationalen Gesundheitsnotstand aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus ausgerufen. Seit dem 11. März 2020 stuft die WHO die Verbreitung des Coronavirus nunmehr als Pandemie ein. Der weitere Verlauf der Ausbreitung des Coronavirus und die Folgen auf den Geschäftsverlauf des RMV-Konzerns werden laufend überwacht und soweit möglich Maßnahmen umgesetzt, die negative Wirkungen auf den Konzern verringern sollen. Das Coronavirus bedroht derzeit die Geschäfte vieler Unternehmen, so auch die im Bereich des ÖPNV. Eine globale Rezession ist nicht auszuschließen, ebenso könnte es eine Schuldenkrise geben. Negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind nicht auszuschließen. Die finanziellen Auswirkungen sind jedoch noch nicht quantifizierbar.

Ergebnisverwendung

Die Finanzierung der RMV GmbH erfolgt für die Regiekosten sowie für die bezogenen Leistungen nach Abzug von eigenen Erträgen durch Zuwendungen des Landes Hessen und aus der Umlage der Komplementärfinanzierung der kommunalen Gesellschafter gemäß Wirtschaftsplan. Hieraus resultiert stets ein ausgeglichenes Jahresergebnis.

Gesamtbezüge des Aufsichtsrats

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten seit 15. Juni 1999 eine Aufwandsentschädigung von EUR 51,13 pro Person und Sitzung. Im Geschäftsjahr 2019 fielen dafür Aufwendungen in Höhe von insgesamt 6 T€ (VJ 4 T€) an. Die Mitglieder des Aufsichtsrates der rms GmbH erhalten eine Aufwandsentschädigung von EUR 200,00 bzw. EUR 100,00 pro Person und Sitzung. Im Geschäftsjahr fielen dafür Aufwendungen von insgesamt 8,2 T€ (VJ 8,2 T€) an.

Hofheim am Taunus, den 17. Juli 2020

Professor Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung

Dr. Andre Kavai, Geschäftsführer

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 wurde am 18. November 2020 gebilligt.

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens zum 31. Dezember 2019

Anlagespiegel RMV Konzern	Anschaffungskosten
	Stand am 01.01.2019	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	36.598.742,28	1.052.276,62	1.795.110,00	0,00	39.446.128,90
2. Geschäfts- oder Firmenwert	158.000,00	0,00	0,00	0,00	158.000,00
3. Geleistete Anzahlungen	964.198,30	1.743.555,00	-1.795.110,00	0,00	912.643,30
	37.720.940,58	2.795.831,62	0,00	0,00	40.516.772,20
II. Sachanlagen
1. Dieseltriebfahrzeuge	64.406.700,00	0,00	0,00	0,00	64.406.700,00
2. Autonome Fahrzeuge	0,00	506.654,52	0,00	0,00	506.654,52
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.198.237,13	790.641,35	53.078,87	527.250,27	8.514.707,08
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	296.193,60	38.744.488,70	-53.078,87	0,00	38.987.603,43
	72.901.130,73	40.041.784,57	0,00	527.250,27	112.415.665,03
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	112.705,00	0,00	0,00	0,00	112.705,00
	112.705,00	0,00	0,00	0,00	112.705,00
	110.734.776,31	42.837.616,19	0,00	527.250,27	153.045.142,23

Anlagespiegel RMV Konzern	kumulierte Abschreibungen
	Stand am 01.01.2019	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	32.321.206,78	2.423.648,62	0,00	34.744.855,40
2. Geschäfts- oder Firmenwert	34.232,00	10.533,00	0,00	44.765,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	32.355.438,78	2.434.181,62	0,00	34.789.620,40
II. Sachanlagen
1. Dieseltriebfahrzeuge	39.540.821,00	3.220.330,00	0,00	42.761.151,00
2. Autonome Fahrzeuge	0,00	41.296,24	0,00	41.296,24
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.071.977,43	1.009.076,22	525.839,27	6.555.214,38
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	45.612.798,43	4.270.702,46	525.839,27	49.357.661,62
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	77.968.237,21	6.704.884,08	525.839,27	84.147.282,02

Anlagespiegel RMV Konzern	Buchwerte
	Stand am 31.12.2019	Stand am 31.12.2018
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.701.273,50	4.277.535,50
2. Geschäfts- oder Firmenwert	113.235,00	123.768,00
3. Geleistete Anzahlungen	912.643,30	964.198,30
	5.727.151,80	5.365.501,80
II. Sachanlagen
1. Dieseltriebfahrzeuge	21.645.549,00	24.865.879,00
2. Autonome Fahrzeuge	465.358,28	0,00
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.959.492,70	2.126.259,70
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	38.987.603,43	296.193,60
	63.058.003,41	27.288.332,30
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	112.705,00	112.705,00
	112.705,00	112.705,00
	68.897.860,21	32.766.539,10

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

(Vorjahr zum Vergleich)

	2019	2018
	T€	T€
Konzern-Jahresüberschuss	699	783
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	6.705	6.472
Zunahme der Rückstellungen	3.950	1.208
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge (Veränderung Sonderposten)	1.521	1.943
Abnahme der Vorräte	-81	-899
Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-3.846	-2.330
Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	835	1.339
Gewinn (-) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	1	-1
Zinsaufwendungen (+) / Zinserträge (-)	1.150	1.350
Ertragssteueraufwand	4
Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	10.938	9.866
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-2.796	-2.246
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	0	1
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-40.042	-1.810
Erhaltene Zinsen	24	119
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	0	-8
Einzahlungen (+) / Auszahlungen (-) aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition	6.079	-7.100
Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit	-36.734	-11.045
Einzahlungen (+) aus Krediten zur Finanzierung von Anlagevermögen	37.828	0
Auszahlungen (-) für die Tilgung von Finanz-Krediten	-3.324	-3.877
Gezahlte Zinsen (-)	-1.132	-1.427
Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit	33.372	-5.304
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	7.576	-6.483
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	3.374	9.857
Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Liquide Mittel)	10.950	3.374

KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

(VORJAHR ZUM VERGLEICH)

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Andere Gewinnrücklagen	Konzernbilanz-gewinn/-verlustvortrag	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist
	T€		T€	T€	T€
01.01.2018	690		1.481	409	1.654
Sonstige Veränderungen	0	0	0	1.654	-1.654
Konzernjahresüberschuss	0	0	0	0	783
31.12.2018	690	0	1.481	2.063	783
01.01.2019	690		1.481	2.063	783
Sonstige Veränderungen	0	0	0	783	-783
Konzernjahresüberschuss	0	0	0	0	699
31.12.2019	690	0	1.481	2.846	699

	Eigenkapital des Mutterunternehmens	Nicht beherrschende Anteile
	Summe	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	Summe
	T€	T€	T€	T€	T€
01.01.2018	4.234	0	0	0	0
Sonstige Veränderungen	0	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	783	0	0	0	0
31.12.2018	5.017	0	0	0	0
01.01.2019	5.017	0	0	0	0
Sonstige Veränderungen	0	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	699	0	0	0	0
31.12.2019	5.716	0	0	0	0

	Konzerneigenkapital
	Summe
	T€
01.01.2018	4.234
Sonstige Veränderungen	0
Konzernjahresüberschuss	783
31.12.2018	5.017
01.01.2019	5.017
Sonstige Veränderungen	0
Konzernjahresüberschuss	699
31.12.2019	5.716

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Konzerns

Das Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen (HÖPNVG) stellt den Rahmen für die Geschäftsgrundlage und Zuständigkeit des Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) dar. Demnach sind das Land Hessen, die kreisfreien Städte, die Sonderstatusstädte sowie die Landkreise für die Bestellung von Verkehrsdienstleistungen und für weitere Aufgaben des Personennahverkehrs mit Bussen und Bahnen zuständig. Diese bedienen sich im Regionalverkehr der von ihnen gegründeten Verkehrsverbundgesellschaft - dem RMV. Gemeinsam mit seinen Partnern, den kommunalen Aufgabenträgern und dem Land Hessen wird der öffentliche Auftrag der Daseinsvorsorge im ÖPNV sichergestellt. Zum Aufgabenspektrum des RMV gehören die Tarifgestaltung, die Fahrplanerstellung und die Entwicklung der Netze, die Planung und Vergabe der Verkehrsdienstleistungen an Verkehrsunternehmen, sowie die Sicherung und Fortentwicklung der hohen qualitativen Standards. Neben den klassischen Verbundaufgaben ein Fahrplan - ein Fahrpreis - eine Fahrkarte haben sich die Aufgabenfelder im Laufe der Jahre erweitert. Hierzu zählen auch Planungs- und Machbarkeitsstudien und Investitionsmaßnahmen mit dem RMV in der Federführung.

So entwickelte sich der RMV vom Verkehrsverbund zum Mobilitätsdienstleister.

Der Gesellschaftsvertrag in Verbindung mit den übrigen Verträgen des Verbundvertragswerkes (Grundvertrag, öffentlich-rechtlicher Vertrag, Kooperationsvertrag und Einnahmenaufteilungsvertrag sowie die Verkehrsserviceverträge) bildet die Grundlage der Geschäftstätigkeit der RMV GmbH und der Konzerngesellschaften.

Die Finanzierung der RMV GmbH erfolgt für die Regiekosten sowie für die bezogenen Leistungen nach Abzug von eigenen Erträgen durch Zuwendungen des Landes Hessen und aus der Umlage der Komplementärfinanzierung der kommunalen Gesellschafter gemäß Wirtschaftsplan.

Der ÖPNV hat in den letzten Jahren eine nie gekannte Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfahren. Dies stand einer kaum erfüllbaren Erwartungshaltung sowie Fahrgastzuwächsen gegenüber. Klima- und Umweltaspekte, Reurbanisierung sowie Dieselfahrverbote haben diese Entwicklung vorangetrieben. Für den RMV bedeutete dies einen sprunghaften Anstieg der Fahrgastzahlen in den vergangenen Jahren.

Diese veränderten Rahmenbedingungen waren die Grundlage für das Strategiekonzept RMV-Mobilität 2035.

Dem gegenüber steht eine über Jahre hinweg vernachlässigte Infrastruktur, die bis an die Kapazitätsgrenze und teilweise sogar darüber hinaus ausgelastet ist. Hinzu kommt eine nicht nur aus Kundensicht oft ungenügende Qualität, insbesondere in den Bereichen Information und Pünktlichkeit.

Die weiterhin bestehenden Kapazitätsengpässe im Schienennetz, Qualitätseinschränkungen und steigende Kosten stehen einer schnellen Lösung entgegen. Mit Blick auf die Klimaziele ist eine massive Ausweitung eines qualitativ hochwertigen Nahverkehrsangebotes unabdingbar. Hierbei ist die Sicherheit der Fahrgäste und des Fahrpersonals auch in Coronazeiten zu gewährleisten. Hierzu werden ausreichend Fahrzeugkapazitäten bereitgestellt und umfangreiche Hygienemaßnahmen durchgeführt.

Es ist ökologisch, verkehrs- und gesellschaftspolitisch erforderlich, den Verbund als Mobilitätsdienstleister weiter zu stärken, um den Herausforderungen auch zukünftig gerecht werden zu können. Der RMV hat hierzu mit seinem strategischen Konzept RMV-Mobilität 2035 die Voraussetzungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität in der Region Frankfurt RheinMain beschrieben. Im Ausblick 2020 des Lageberichts werden die Bestandteile näher ausgeführt. Eine stärkere Vernetzung der eigenen Angebote und Dienste mit denen nationaler und internationaler Partner werden vom RMV vor allem im Kontext der digitalen Transformation weiter umgesetzt. Diese sind mit den im Regionalen Nahverkehrsplan (RNVP) beschriebenen Maßnahmen wie u.a. die künftige Netz- und Angebotskonzeption sowie die Infrastrukturergänzung zügig voranzubringen.

Mit der Finanzierungsvereinbarung vom 22.11.2016 für die Jahre 2017 - 2021 war der RMV bisher gut aufgestellt. Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise und damit die Auswirkungen auf die Finanzierung bis 2021 lassen sich derzeit noch nicht abschätzen. Für den nachfolgenden Zeitraum ist der RMV in ersten Gesprächen mit dem Land Hessen. Der Aufsichtsrat wird über die aktuelle Entwicklung kontinuierlich auf dem Laufenden gehalten.

2. Forschung und Entwicklung

2.1 Innovationen im ÖPNV - Forschungsprojekte

Die Digitalisierung führt zu einem tiefgreifenden Wandel in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Auch die Akteure der Mobilitätsbranche stehen vor der Herausforderung, die digitale Transformation zu gestalten. Der RMV hat die Chancen der Digitalisierung erkannt und nutzt diese unter anderem zum Abbau von Zugangshürden zur Mobilität vor allem in den Bereichen Information und Vertrieb. RMV und rms verfolgen daher konsequent die Ende 2018 dem RMV-Aufsichtsrat vorgelegte Roadmap Digitalisierung.

Mit der multimodalen Auskunft unter m.rmv.de für mobile Endgeräte konnte im ersten Quartal 2019 bereits ein weiteres Ergebnis aus dem Forschungsprojekt ReKoMo erfolgreich den Nutzern des RMV zur Verfügung gestellt werden. Die neue Auskunft zeigt komplementäre Mobilitätsanbieter wie z.B. Car- und Bike-Sharing und Taxi nicht nur in einer Karte an, sondern berücksichtigt diese intelligent in einer Tür-zur-Tür-Reisekette mit Bus und Bahn. Die Auskunft bildet somit die ideale Basis und ist ein wichtiger Meilenstein für die Konzeption und Entwicklung der angestrebten RMV-Mobilitätsplattform. Der RMV konnte für dieses nachhaltige und richtungsweisende Projekt mit dem Namen RMVplus beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) für einen Zeitraum vom 01.10.2019 bis zum 30.09.2021 Fördermittel (rund 2 Mio. € Projektvolumen) akquirieren. Ziel ist es weiterhin, für den Nutzer über die RMV-App die gesamte Servicekette Informieren - Buchen - Bezahlen - Fahren mit einer Registrierung inkl. digitaler Ausweisprüfung (Führerschein, Personalausweis und Reisepass) sowie Abrechnung zu ermöglichen.

Im November 2019 startete unter dem Titel "RMVsmart-in/Out" der Pilotbetrieb eines Systems mit automatischer Erfassung und monatlicher Abrechnung der getätigten Fahrten auf der Basis der Tarifinnovation RMVsmart. Das System baut auf den Ergebnissen des vorangegangenen, vom BMVI geförderten, Projektes "EILO" (Einsteigen und Losfahren) auf. Die In/Out-Funktion ist in die RMVsmart-App integriert und kann von einem Teil der RMVsmart-Kunden, zunächst bis zu 1.000 Nutzerinnen und Nutzer, im Regelbetrieb als Alternative zum üblichen Ticketkauf vor Antritt der Fahrt genutzt werden. Im Rahmen des Pilotbetriebs sollen sowohl technisch-organisatorische Erfahrungen gesammelt als auch Kundenverhalten und Kundenan-forderungen eruiert werden. Dazu sind begleitende Kundenbefragungen und weitere Marktforschungsaktivitäten vorgesehen. RMVsmart-in/Out ist zurzeit als Check-In/Check-Out-System mit Check-Out-Unterstützung implementiert. Bis Ende 2020 wird eine Weiterentwicklung des Check-Out in Richtung eines Be-Out (in Sinne eines konfigurierbaren systemseitigen Check-Out) angestrebt.

2.2 Pilotierung innovativer Tarif RMVsmart über das Smartphone

Im April 2016 wurde das innovative Tarifangebot RMVsmart als Pilotprojekt eingeführt. Das bestehende Tarifangebot wurde damit zu Testzwecken um ein leistungsgerechteres, im Schienenverkehr an der Entfernung orientiertes Tarifmodell erweitert, das ausschließlich über das Smartphone vertrieben wird.

Mittlerweile wurde das auf drei Jahre begrenzte Pilotprojekt von 20.000 auf bis zu 30.000 Kunden erhöht. Die Laufzeit des Pilotprojekts wurde um zwei Jahre verlängert. Ziel ist weiterhin, wesentliche Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Tarifstrategie des RMV im Tariflabor zu sammeln.

In einem ersten Schritt standen vor allem Gelegenheitskunden im Fokus. Es gab ausschließlich Einzelfahrkarten, deren Preis je nach Länge der gewählten Verbindung knapp unterhalb oder oberhalb der entsprechenden Einzelfahrkarte des konventionellen Tarifs lag. Als Anreiz wurden Rabatte ab Erreichen eines Umsatzes von 20,00 € innerhalb eines Monats für eine intensivere Nutzung gewährt. Im Oktober 2017 wurde das Angebot mit RMVsmart 50 um ein bislang in Verbundtarifen "unerprobtes" Rabattmodell erweitert. Durch Zahlung eines Basispreises (zunächst 5,00 €) im Voraus halbiert sich der Fahrpreis des Kunden in einem festgelegten Zeitraum (ein Monat).

Mit Einführung von RMVsmart 50 entwickelte sich die Anzahl an Testkunden und deren Nutzungsverhalten noch deutlich dynamischer. Die Nutzer zeigen sich dabei sehr zufrieden mit der RMVsmart-App und der technischen Stabilität. Die Systemarchitektur wurde dabei stetig weiterentwickelt. Das neue Rabattmodell fand bei den Kunden sehr großen Anklang. Bei einigen Kunden bietet sich dieses Modell als Alternative zur Zeitkartennutzung an. Die zu Beginn des Piloten geäußerte Kritik an Preissteigerungen gegenüber dem konventionellen RMV-Tarif ist seitdem verstummt. Seit Oktober 2019 werden weitere tarifliche Neuerungen erprobt. Der Grundpreis bei RMVsmart 50 wurde auf 10,00 € angehoben und weitere Rabattstufen eingeführt. Diese kommen den Kunden zu Gute, die sich gegen die Bezahlung eines monatlichen Basispreises für RMVsmart 50 entscheiden. Die Rabattstufen werden automatisch bei Erreichen bestimmter Umsatzschwellen auf die jeweils folgenden Käufe angewandt und bieten somit einen zusätzlichen Anreiz. Mit diesem Rabattierungsmodell soll auch den klassischen Pendlern die Nutzung des entfernungsabhängigen Tarifmodells als flexibleres und potenziell wirtschaftlich interessanteres Tarifangebot im Vergleich zur konventionellen Zeitkarte mit großer Flächenfreigabe ermöglicht werden. Das Pilotprojekt soll darüber hinaus dazu genutzt werden, tarifliche Innovation und vertriebliche Innovation nach dem Prinzip "Einsteigen und Losfahren" zu kombinieren. Die tariflichen Weiterentwicklungen sind kompatibel mit der Pilotierung eines In-Out-Verfahrens mit einer Untergruppe an RMVsmart-Testkunden.

Die Testnutzer werden weiterhin in einem Dialog begleitet. Es wird sowohl über Online-Medien mit den Kunden kommuniziert, als auch über Live-Dialoge, zu dem Nutzer eingeladen und in Gruppendiskussionen befragt werden. Die daraus gewonnenen Rückmeldungen von den Testkunden bieten im Zusammenspiel mit der Auswertung der Einnahmen- und Nutzungsdaten eine sehr gute Basis für die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung von RMVsmart und übergreifenden Tarifstrategie im konventionellen RMV-Tarif. Ebenso werden die Ergebnisse aus der klassischen Marktforschung in die Bewertung mit einbezogen. Bei diesen Auswertungen und Betrachtungen sind die Anforderungen an den Datenschutz sicherzustellen.

2.3 Schülerticket Hessen

Im März 2017 wurde vom RMV-Aufsichtsrat die Einführung des Schülerticket mit hessenweiter Gültigkeit beschlossen und zum Schuljahr 2017/18 eingeführt. Der RMV ist u.a. bei der operativen Umsetzung federführend für alle hessischen Verkehrsverbünde tätig. Seit der Einführung des Schülertickets stiegen die Nutzerzahlen spürbar an und haben nun mit mehr als 400.000 aktiven Schülertickets ein sehr hohes und relativ konstantes Niveau erreicht. Die räumliche Gültigkeit des Schülerticket Hessen erstreckt sich auf die räumliche Gültigkeit des Hessentickets und bietet somit sehr vielen Schülern und Auszubildenden einen deutlich größeren Mobilitätsradius zu einem attraktiven Preis als zuvor mit einer strecken- oder kreisbezogenen CleverCard als Zugang zum ÖPNV. Zahlreiche Sonderfälle und Konkretisierungen wurden im laufenden Prozess erfolgreich gelöst und in das System des Schülertickets integriert. Auch die Abläufe im Hintergrund wurden immer vielseitiger, um alle Entwicklungen und Spezialfälle sach- und vertragsgerecht abwickeln zu können.

Die Einführung des Schülerticket Hessen erfolgte zunächst als Pilotversuch über drei Jahre mit wissenschaftlicher Begleitung und Bewertung. Der Pilotversuch wurde um mindestens ein weiteres Jahr verlängert. Zur Finanzierung des Angebotes werden die Schulwegekostenträger ihre bisherigen Aufwendungen für die Schülerbeförderung im System belassen. D.h. die Schulwegekostenträger wenden nicht mehr und nicht weniger für die Schülerbeförderung nach § 161 HSchG auf als bisher. Das Land stellt jährlich zusätzlich Mittel zur Finanzierung des Angebotes bereit, mit denen die Mehrnutzung sowie Mindereinnahmen ausgeglichen werden, die durch den attraktiven Preis entstehen. Dies wurde in einer gesonderten Vereinbarung zwischen dem Land und den Verbünden fixiert. In einem weiteren Schritt wurden mit den LNO, den Schulwegekostenträgern und dem Verbund je nach den Rahmenbedingungen vor Ort bilaterale oder trilaterale Vereinbarungen geschlossen. Der Ausgleich des Landes erfolgt im Rahmen einer Alteinnahmengarantie über ein preisauffüllendes Entgelt als Ausgleich "vor" der Einnahmenaufteilung Das komplexe und zeitaufwändige Clearing hierzu wird von der Verbundgesellschaft übernommen.

Die finale Abrechnung des Schuljahres 2017/18 zeigt, dass im Bereich des RMV ein Auffüllungsbetrag von rund 18 Mio. € anzusetzen ist. Die für das Schülerticket vom Land zur Verfügung gestellten zusätzlichen Mittel werden etwas mehr ausgeschöpft als im Vorfeld geplant.

2.4 LandesTicket Hessen

Das LandesTicket Hessen wird mittlerweile im dritten Jahr erfolgreich angeboten und zeigt weiterhin eine steigende Nachfrage. Inzwischen haben mehr als 178.000 Menschen mit dem LandesTicket Hessen die Möglichkeit, ihren Arbeitsweg und auch Freizeitfahrten in den Verkehrsmitteln der drei hessischen Verbünde kostenlos durchzuführen. Grundlage dieses Angebotes sind vertragliche Vereinbarungen mit dem Land Hessen sowie mit NVV und VRN, die auch die finanziellen Rahmenbedingungen und das Prozedere des Clearings regeln. Die Universitäten in Frankfurt und Darmstadt sowie die Uniklinik in Frankfurt schlossen sich für ihre Angestellten dem Angebot an. Mit weiteren Interessenten werden Verhandlungen geführt.

Die Koordination der einzelnen Verträge, die operative Abrechnung sowie die komplexe Verteilung der Einnahmen an die Verbünde und die DB AG sowie nachgelagert an die lokalen Partner des RMV liegt unverändert in den Händen des RMV. Das Verteilungsschema für die Kasseneinnahmen orientiert sich an den Arbeitswegen der Nutzer. Die Endabrechnung 2019 innerhalb des RMV erfolgt im Rahmen der Einnahmenaufteilung 2019.

Der Vertrag für das LandesTicket Hessen galt zunächst für ein Jahr und wurde bereits zweifach verlängert.

2.5 Seniorenticket Hessen

Pünktlich zum 11. November 2019 wurde der Vorverkauf für das neue Seniorenticket Hessen gestartet. Erster Gültigkeitstag des in zwei Ausprägungen erhältlichen und in ganz Hessen gültigen Angebotes ist der 1. Januar 2020. Die Basis-Variante des Seniorentickets Hessen ist für alle Menschen ab 65 Jahren erhältlich. Es gilt werktags ab 9 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen ganztägig in ganz Hessen und kostet 365 Euro im Jahr. Eine Mitnahmeregelung ist in dieser Variante nicht inbegriffen. Für 625 Euro im Jahr kann das Seniorenticket Hessen als Komfort-Variante erworben werden. Dieses gilt rund um die Uhr und in der 1. Klasse. Außerdem dürfen die Inhaber mit dem Seniorenticket Hessen Komfort nach 19 Uhr sowie ganztägig an Wochenenden und Feiertagen einen Erwachsenen und beliebig viele Kinder unter 15 Jahren mitnehmen.

Die Markteinführung wurde im Sinne einer raschen Herstellung der Produktbekanntheit sowie des Abverkaufs durch eine breit angelegte Marketingkampagne sowie effektive Pressearbeit begleitet.

Wie beim Schülerticket erfolgt die Abrechnung über den RMV.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die wesentlichen Bestandteile der Finanzierungsvereinbarung zwischen dem RMV und dem Land Hessen mit einer Laufzeit von 2017 bis 2021 sind:

•	5-jährige Laufzeit mit einer Übertragung der Mittel innerhalb der Finanzierungsvereinbarung und Bindung von Teilbeträgen an Zielwerte.
•	Zuwendung für den lokalen Verkehr und für den Ausgleich gemeinwirtschaftlicher Verpflichtungen grundsätzlich nach den bisherigen Regularien.
•	Nachweise der zweckentsprechenden Verwendung und Berichtspflichten in Anlehnung an die Nachweispflicht gemäß Regionalisierungsgesetz.
•	Vollständige Weiterleitung sämtlicher öffentlicher Mittel für den ÖPNV
•	Übertragbarkeit der jeweiligen Restmittel in den jeweiligen Verbünden in die neue Finanzierungsvereinbarung zur Eigenvorsorge.
•	Einstieg in die Förderung mit originären Landesmitteln seit 2017 und Dynamisierung.
•	Beibehaltung der Zweckbindung der Mittel aus dem Kommunalen Finanzausgleich, inkl. deren Aufstockung und Dynamisierung.
•	Mittel für den lokalen Verkehr (MLV) in der Finanzierungsvereinbarung sind mit einer Mindestabsicherung versehen.
•	Absenkung des flexiblen Betrags aus der Zielerreichung

Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise wird der Verbund regelmäßig neu bewerten und die Gremien über die Entwicklung zeitnah umfassend informieren.

1.1 Europaweite Ausschreibungen von Verkehrsdienstleistungen im SPNV und BPNV

1.1.1 Wettbewerbliche Vergaben im SPNV

Sämtliche Verkehrsdienstleistungen aus dem Altvertrag mit der Deutschen Bahn AG aus 2003 wurden zwischenzeitlich wettbewerblich vergeben. Der Altvertrag mit der Hessischen Landesbahn GmbH aus 2003 wird im Dezember 2022 auslaufen. Mit der Vorbereitung der diesbezüglichen Vergabeverfahren wurde begonnen. Die für das Teilnetz Taunus beizustellenden Brennstoffzellenfahrzeuge, deren Instandhaltung für 25 Jahre sowie die Wasserstoffversorgung für den gleichen Zeitraum wurden im Rahmen eines sogenannten Verfügbarkeitsmodells wettbewerblich beschafft. Nach Abschluss dieser Vergabeverfahren werden sämtliche Teilnetze im SPNV mindestens einmal im Wettbewerb vergeben worden sein.

Der Umfang der im Wettbewerb vergebenen SPNV-Teilnetze ist dem auf der Homepage des RMV veröffentlichten, jährlichen Gesamtbericht der RMV GmbH (aktuell Gesamtbericht 2018) nach Artikel 7 Absatz 2 EU-VO 1370/2007 zu entnehmen. Darin sind nachrichtlich auch die außerhalb des Berichtszeitraumes des Gesamtberichtes 2018 zusätzlich durchgeführten wettbewerblichen Vergabeverfahren unter Ziffer F.1 enthalten.

Gemäß RMV-SPNV-Vergabekalender wurde im Berichtsjahr am 22.05.2019 das Ausschreibungsverfahren für das Teilnetz "Wetterau West-Ost" gestartet und außerhalb des Berichtszeitraumes am 07.02.2020 mit der Vergabe an die HLB Hessenbahn GmbH abgeschlossen.

Näheres kann dem RMV-SPNV-Vergabekalender wie auch dem jährlichen Gesamtbericht nach Artikel 7 Absatz 2 EU-VO 1370/2007 jeweils unter www.rmv.de entnommen werden.

1.1.2 Wettbewerbliche Vergaben im BPNV

Sämtliche Verkehrsdienstleistungen im regionalen BPNV werden regelmäßig nach wettbewerblichen Grundsätzen zu den im RMV-BPNV-Vergabekalender veröffentlichten Terminen neu vergeben.

Der Umfang der im Wettbewerb vergebenen Verkehrsdienstleistungen ist ebenfalls dem auf der Homepage des RMV veröffentlichten, jährlichen Gesamtbericht der RMV GmbH zu entnehmen (aktuell Gesamtbericht 2018). Darin sind nachrichtlich die außerhalb des Berichtszeitraumes zusätzlich durchgeführten eigenwirtschaftlichen Genehmigungsverfahren wie auch den diesen folgenden wettbewerblichen Vergabeverfahren unter Ziffer F.2 und F.3 enthalten.

Näheres zu den wettbewerblichen Vergabeverfahren kann dem RMV-BPNV-Vergabekalender wie auch dem jährlichen Gesamtbericht nach Artikel 7 Absatz 2 EU-VO 1370/2007 jeweils unter www.rmv.de entnommen werden.

1.1.3 Durchführung eigenwirtschaftlicher Genehmigungsverfahren im BPNV

Gemäß dem RMV-Vergabekalender (BPNV) und unter Berücksichtigung der Neuordnung der Zuständigkeiten für den Regionalbusverkehr sowie in Umsetzung der Fristen nach dem PBefG waren zum Ende des Berichtszeitraumes - in Abstimmung mit den zuständigen Genehmigungsbehörden - die eigenwirtschaftlichen Genehmigungsverfahren (Antragsverfahren) für ein Linienbündel für das Fahrplanjahr 2020 und ab Ziffer 2 für das Fahrplanjahr 2022 für 12 Linienbündel vorzubereiten und durchzuführen bzw. abzuschließen. Hierbei sind die zusätzlichen Verfahren aus der Insolvenz der BRH ViaBus GmbH berücksichtigt.

Näheres hierzu kann dem RMV-BPNV-Vergabekalender wie auch dem jährlichen Gesamtbericht nach Artikel 7 Absatz 2 EU-VO 1370/2007 jeweils unter www.rmv.de entnommen werden.

1.2 Verbundweiter Nahverkehrsplan für die Region Frankfurt Rhein-Main

Der RMV hat im November 2019 den Entwurf zur Fortschreibung des verbundweiten Nahverkehrsplans für die Region Frankfurt Rhein-Main vorgelegt. Mit dieser Fortschreibung werden die Planungsgrundlagen aktualisiert, die Festlegungen und Standards überprüft und die Sachstände der laufenden Projekte in einem mittelfristigen Zeitraum bis 2030 dokumentiert. Darüber hinaus werden auch längerfristige Perspektiven in der Entwicklung des regionalen ÖPNV-Angebots mit dem Zeithorizont 2030+ aufgezeigt, um vorbereitende Analysen und Grundlagenuntersuchungen rechtzeitig aufnehmen zu können.

Die Infrastrukturmaßnahmen des bestehenden Nahverkehrsplans haben sich in 2019 weiter entwickelt. Aus dem Maßnahmenpaket Frankfurt RheinMain ^plus wurde mit der Eröffnung der S-Bahn-Station Gateway Gardens im Dezember 2019 ein weiteres Teilprojekt fertiggestellt. 2019 fanden weitere Bautätigkeiten im Gleisfeld des Frankfurter Hauptbahnhofs für den zweigleisigen Ausbau des Homburger Damms und eine kleinteiligere Stellbereichseinteilung der Leit- und Sicherungstechnik statt, die u. a. für künftige Bautätigkeiten am Bahnhof Frankfurt-Stadion Voraussetzung ist. Der S-Bahn-Ausbau Frankfurt West - Bad Vilbel schreitet voran. Im S-Bahn-Netz wurden weitere S-Bahn ^plus-Maßnahmen zur Verbesserung der Betriebsqualität umgesetzt. Ein zweites, ergänzendes Maßnahmenpaket wurde definiert und soll in den nächsten Jahren ausgearbeitet werden.

Bei der Regionaltangente West befinden sich die beiden Planfeststellungsabschnitte "Nord" und "Süd 1" von insgesamt vier im Verfahren. Im zentralen Abschnitt "Mitte" sind neu eingetretene Randbedingungen in der Planung zu berücksichtigen, die zu einer Überarbeitung der vorgesehenen Antragsunterlagen geführt haben.

Für die Elektrifizierung der Taunusbahn bis Usingen hat der Zweckverband Hochtaunuskreis (VHT) die Entwurfs- und Genehmigungsplanung fortgeführt. Ziel ist die Weiterführung der S5 zunächst bis Usingen. Die Inbetriebnahme soll zeitgleich mit dem viergleisigen Ausbaus Frankfurt West - Bad Vilbel erfolgen.

Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass die Elektrifizierung und der partielle Ausbau der Niddertalbahn zugunsten einer größeren Leistungsfähigkeit der Strecke aussichtsreich ist und entsprechende Planungen aufgenommen werden sollten. Für die Odenwaldbahn soll die Verlängerung der Bahnsteige für den Einsatz längerer Züge vorrangig angegangen werden, die Elektrifizierung stellte sich dagegen nicht als das kurzfristig geeignete Mittel zur Kapazitätssteigerung heraus.

Für die Reaktivierung der Lumdatalbahn ((Gießen -) Lollar - Londorf) und die Horlofftalbahn ((Friedberg -) Wölfersheim - Hungen) wurden die nächsten Planungsschritte vorbereitet, für das Teilstück der Aartalbahn von Bad Schwalbach bis nach Diez wurde eine Machbarkeitsstudie gemeinsam mit dem Land, dem Kreis und den in Rheinland-Pfalz zuständigen Institutionen begonnen. Zu der Planung der CityBahn Wiesbaden bis Bad Schwalbach ist eine Projektschnittstelle eingerichtet. Für die CityBahn ist in Wiesbaden die Durchführung eines Bürgerentscheids vorgesehen.

Im Projekt Wallauer Spange besteht das Ziel, die Planungsinhalte Bahnstrecke, Station und Stationsumfeld zusammenzuführen und mit der räumlich benachbarten Autobahn-Ausbauplanung abzustimmen. Die Vorplanung der Bahn-Infrastruktur wurde 2019 im Wesentlichen fertig gestellt.

Für den im BVWP als vordringliche Maßnahme enthaltenen Knoten Frankfurt wurde die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für den Fernbahntunnel Frankfurt festgelegt, zu der der RMV inhaltliche Beiträge zum geplanten Regionalverkehr 2030+ leisten soll. Dieser wird aus der Vision 2030+ des RNVP abgeleitet, in der ein Tangenten-Ring mit Regionaltangente Ost und Regionaltangente Süd als weitere Entwicklungselemente dargestellt sind. Die im Knoten Frankfurt enthaltene nordmainische S-Bahn wird in den Planfeststellungsverfahren mit erneuten Offenlagen nach notwendigen Planänderungen weiter vorangetrieben.

Ein wesentliches Ergebnis des RNVP 2010 - 2019 ist, dass auf einigen stark nachgefragten Relationen ohne SPNV-Infrastruktur ein erheblicher Bedarf an schnellen Verbindungen besteht. Ziel des Angebotskonzeptes ist deshalb, auf diesen Verkehrsachsen zwischen zentralen Orten ein Angebot zur Verfügung zu stellen, das sich als konkurrenzfähig zum Individualverkehr erweist. Dabei sollen attraktive Reisezeiten durch eine geradlinige, möglichst direkte Linienführung über größere Strecken erzielt werden.

Solche Buslinien wurden in der Regel nicht gänzlich neu eingerichtet, sondern aus dem Bestand heraus entwickelt. Insgesamt entstanden seit 2014 19 Expressbuslinien. Während dabei zunächst der Ballungsraum im Fokus stand, haben sich Expressbuslinien mittlerweile auch in der Fläche erfolgreich etabliert.

Deutliche Leistungserweiterungen gab es auch im Bereich der Nachtbusse, mit denen dem geänderten Freizeitverhalten unserer Kunden sowie der Flexibilisierung der Arbeitszeiten Rechnung getragen wird.

Nachdem bereits 2010 erstmalig ein regionales Nachtbusnetz zur Ausschreibung kam, wurde das Angebot in den Folgejahren aufgrund der stetig steigenden Nachfrage sukzessive erweitert. Im August 2018 wurde ein nachtdurchgängiger S-Bahn-Verkehr an Wochenenden eingeführt und im darauffolgenden Dezember dann auch das Nachtbusnetz umgestellt. Neu geschaffen wurden Tangential- und Anschlussverbindungen zur S-Bahn am Wochenende. Rund um den Flughafen wurde das Netz um tägliche Verbindungen erweitert.

Die im RNVP 2010 - 2019 dargestellten Linienbündel wurden im wettbewerblichen Vergabeverfahren zur Ausschreibung gebracht. Die Ausschreibungen der Linienbündel und die damit verbundene Erstellung der planerischen Vergabeunterlagen wurde entsprechend der Vorgaben des RNVP dazu genutzt, das zuvor vorhandene Fahrplanangebot einer intensiven Prüfung hinsichtlich der verkehrlichen Anforderungen zu unterziehen. In vielen Fällen wurden daraufhin zusätzliche Fahrten aufgenommen, Taktlücken geschlossen und Betriebszeiten erweitert. Besonders schwach nachgefragte Fahrten mit weniger als 5 Einsteiger über die Gesamtrelation, wurden z.T. aus dem Gesamtangebot herausgenommen, soweit diese nicht betrieblich erforderlich waren. So konnte die Effizienz des Gesamtnetzes erhöht werden. Insgesamt umfasst das aktuelle Gesamtvolumen im RBNV rd. 25 Mio. Nwkm.

Die Modernisierung von Stationen wurde auch in 2019 kontinuierlich fortgeführt. Im Januar wurde die Station Bickenbach in Betrieb genommen. Außerdem konnte die Bahnsteigverlängerung in Klein-Gerau abgeschlossen werden. Niedernhausen, Kelsterbach oder Messel sind im Bau. Die Fortschreibung der bis Ende 2019 laufenden Rahmenvereinbarung Hessen zur Modernisierung von Stationen wird zwischen den Partnern DB Station&Service, dem Land Hessen und den drei Verkehrsverbünden verhandelt. Zielsetzung ist eine Sicherung finanzieller Mittel und eine möglichst weitgehende stufenfreie Zugänglichkeit der Bahnsteige und des Übergangs in den Zug. Stationen mit großen Unterschieden von Bahnsteighöhe und Fahrzeugbodenhöhe, nicht barrierefreie Stationen mit hohen Reisendenzahlen oder noch nicht realisierte Projekte der bestehenden Rahmenvereinbarung sollen berücksichtigt werden. Zum Jahresende geht der Vertrag zur Schaffung eines Planungsvorrats (11 Stationen) in den Unterzeichnungsgang.

1.3 Marketing

1.3.1 Marktauftritt, Vermarktung und CRM

Im Jahr 2019 gab es diverse Themen, zu denen der RMV in unterschiedlicher Ausgestaltung und Ausprägung kommuniziert hat. So wurde die in 2018 begonnene Kampagne zur Einführung des Nachtverkehrs fortgesetzt und für den Ballungsraum Frankfurt u.a. mit Promotion-Aktionen, Sonderevents und besonderen Werbemitteln verstärkt und verlängert.

Die RMV-on-Kampagne zu den digitalen Angeboten wurde mit zwei weiteren Wellen über einen breiten Mediamix fortgesetzt. Zum einen wurde die Möglichkeit, sich über die RMV-App ein Taxi zu rufen, mit einer Mediapräsenz u.a. auf der Wagen-Flotte von Taxi Deutschland, beworben. Besonders bedeutendes Thema im vierten Quartal 2019 war die Bewerbung der neuen Funktion des Zeitkartenkaufs über die RMV-App. Diese wurde verbundweit mit einer Out of Home- und Online-Kampagne beworben.

Ein eher außergewöhnliches Engagement des RMV gab es von April bis Mai, indem er sich aktiv für die Wahlbeteiligung an der Europawahl eingesetzt und dazu kommunikative Maßnahmen umgesetzt hat. Unter dem europaweit harmonisierten Auftritt der Organisation "Pulse of Europe" hat sich der RMV mit Anzeigen, Bannern und Online-Aktionen als Unterstützer für die europäische Idee positioniert - selbstverständlich ohne parteipolitisch Position zu beziehen.

Neben den jährlich wiederkehrenden Marketingaktionen "RMV-Feiertagsangebot" zu Pfingsten und zu Weihnachten gab es 2019 erneut größere infrastrukturelle Baumaßnahmen, die der RMV zusammen mit seinen Partner kommunikativ begleitet hat. Die Sperrung des Regionalbahnhofs am Flughafen sowie eine komplette Knotensperrung zur Inbetriebnahme des neuen Haltepunktes Gateway Gardens machten eine umfangreiche Kommunikation erforderlich. Dabei wurde eine Vielzahl an unterschiedlichen Medien und Maßnahmen aufgesetzt und zusammen mit den Partnern koordiniert, wie. z.B. individuelle Kennzeichnung zur Wegeleitung, Aushänge und Informationen zu Sonderfahrplänen sowie Spots für die digitalen Kanäle, um die Fahrgäste vor und während der Baumaßnahmen zu informieren.

Zum Jahresende hat der RMV in Zusammenarbeit mit den beiden anderen hessischen Verkehrsverbünden die Einführung des landesweiten Seniorentickets koordiniert. Dazu wurde eine umfangreiche Kampagne zur Bekanntmachung der beiden Produktausprägungen - Seniorenticket Hessen und Seniorenticket Hessen Komfort - erstellt, die zum Fahrplanwechsel gestartet wurde und bis ins Jahr 2020 auf unterschiedlichen Kanälen geschaltet wurde.

1.3.2 Vertriebsentwicklung im RMV

Wesentliche Aspekte in der Vertriebsentwicklung waren die Weiterentwicklung des Elektronischen Fahrgeldmanagements (EFM). Dabei lagen die Schwerpunkte auf der Angebotsausweitung beim RMV-Ticketshop und der RMV-eigene Vertrieb von Fahrkarten für Gelegenheitskunden mit der RMV-App über mobile Endgeräte. Das RMV-HandyTicket hat sich als zukunftsweisender Baustein des Vertriebs etabliert.

Die Zahl angemeldeter Kunden stieg erneut von knapp 360.000 Ende Dezember 2018 auf ca. 440.000 Ende 2019 an. Der über den Kanal RMV-HandyTicket generierte Umsatz hat im Jahr 2019 einschließlich des Pilotprojektes RMVsmart 22,2 Mio. € erreicht. Erstmalig wurden im Berichtszeitraum Wochen- und Monatskarten über die RMV-App verkauft. Im Rahmen des Projektes "Einführung EFM auf Grundlage der VDV-Kernapplikation" sind die im Wirtschaftsplan eingestellten Mittel für die Beschaffung der zugehörigen Infrastruktur (Chipkarten und Software u. ä.) und den Betrieb des verbundweiten Hintergrundsystems (vHGS) verwendet worden. Auch 2019 erfolgt sowohl für Neu- als auch für Bestandskunden die weitere Umstellung der JobTickets auf eTicket. In diesem Zuge wurde mit der VGF das erste kommunale Unternehmen für die Bearbeitung der JobTickets auf das vHGS migriert. Sowohl die HEAG mobilo, als auch die ESWE Verkehr werden in den Folgejahren ebenfalls auf das vHGS migrieren, so dass im Bereich JobTickets eine wichtige Harmonisierung der Hintergrundsysteme realisiert wird.

Die Nutzung der VDV-Kernapplikation ermöglicht eine gemeinsame Vertriebsplattform (vHGS) auf der Basis standardisierter Abläufe und technischer Schnittstellen. Diese Vertriebsplattform integriert die ÖPNV-Partner im Verbund und sichert die getätigten Investitionen in Verkaufsinfrastruktur und Hintergrundsysteme. Nicht zuletzt ist auf den Aspekt einer deutschlandweiten Interoperabilität als wesentliches Nutzenkriterium für den Kunden hinzuweisen.

Nach der Umsetzung des Ergebnisses der wettbewerblichen Vergabe von Vertriebsdienstleistungen im SPNV waren 2018 über 630 stationäre Ticketautomaten in Betrieb genommen und rund 60 personalbediente Verkaufsstellen in neuem Design eröffnet worden. 2019 stand im Zeichen der Sicherung einer hohen Verfügbarkeit und Qualität im stationären Vertrieb. Dabei konnten die qualitativen Zielvorgaben des RMV überwiegend erreicht werden.

Im Bereich der Fahrgeldsicherung wurden auch in 2019 neben den verkehrsvertraglich vorgegebenen Fahrgeldsicherungsleistungen RMV-seitig zusätzliche Maßnahmenansätze vorangetrieben. Allen lokalen Aufgabenträgern wurden wieder unterstützende Prüfleistungen im Verbundraum im Bereich der lokalen Linien angeboten. Erstmalig fanden in einem Kooperationsprojekt gemeinsame Kontrollen auf lokalen und regionalen Linien statt. Die Durchführung erfolgte durch das RMV-ServiceTeam.

Das bestehende RMV-Fachtrainerkonzept zum Zwecke der Qualitätssteigerung im RMV wurde auch in 2019 fortgeführt und weiter entwickelt. Etabliert haben sich Informationsveranstaltungen, wie z.B. zu Änderungen zum Tarifwechsel oder zur sonstigen Einführung tariflich- und vertrieblicher Maßnahmen. Diese Veranstaltungsreihe dient auch dem RMV als Feedback der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an der unmittelbaren Kundenschnittstelle.

1.4 Qualitätsmanagement

Das "Intensivprogramm Schiene DB - RMV", dessen Inhalte in der gemeinsamen Pressekonferenz mit den Vorstandsvorsitzenden von DB Regio AG, der DB Netz AG und DB Station und Service AG sowie dem hessischen Verkehrsminister im Frühjahr 2019 vorgestellt wurde, wird mit den nachfolgenden Schwerpunkten sowohl im Regionalverkehr als auch im Bereich der S-Bahn weiter umgesetzt. Der seitens des RMV initiierte Ansatz eines Intensivprogramms wurde inzwischen auf andere Regionen Deutschlands übertragen.

Die Ausbildungsoffensiven für Triebfahrzeugführer bei der S-Bahn RheinMain und der DB Regio Mitte zeigen deutlich Wirkung, die Ausbildungsmaßnahmen und Neueinstellungen liegen im Plan, personalbedingte Ausfälle sind stark zurück gegangen. Auch die Maßnahmen zur Erhöhung der Fahrzeugverfügbarkeit (Zusatzfahrzeuge, Werkstatt- und Instandhaltungsoptimierung, Personalaufbau in den Werkstätten, zusätzliche Herstellerunterstützung, mobile Instandhaltungsteams) greifen.

Zur Verbesserung der Pünktlichkeit werden die Maßnahmen PlanKorridor und PlanStart fortgeführt und intensiviert. Im hoch- und überlasteten PlanKorridor Fulda - Frankfurt - Mannheim steuert ein gemeinsames Expertenteam aus Fernverkehr, SPNV-EVU, DB Netz und DB Station und Service den Eisenbahnverkehr bereits nach dem neuen Ansatz einer möglichst geringen Belastung des Gesamtsystems, statt dem starren Prinzip "schneller vor langsamer Zug". Reduzierungen von Verspätungswirkungen sind bereits erkennbar. Eine Besetzung mit zwei Schichten an fünf Tagen ist bereits realisiert. Ein personeller Hochlauf auf sieben Tage ist in Planung, jedoch abhängig von der Personalverfügbarkeit.

DB Netz investierte in 2019 rund zehn Millionen € zusätzlich im PlanKorridor, um die Qualität auf diesem Engpassabschnitt z.B. durch präventiven Weichentausch, Stellwerksinstandsetzung und intensivierten Vegetationsrückschnitt zu steigern. Auch das allgemeine Präventionsprogramm zur vorzeitigen Verhinderung von Infrastrukturstörungen und die Maßnahmen zur Beseitigung von Störungsschwerpunkten werden unter Einsatz zusätzlicher Mittel umgesetzt.

Personalengpässe im Bereich der Fahrdienstleiter führten bei DB Netz auch in 2019 punktuell zu Ausfällen. Die Einstellungsoffensive auch bei Fahrdienstleitern (150 Neueinstellungen in 2019) konnte umgesetzt werden, in 2020 sind weitere 275 Neueinstellungen (davon 86 Auszubildende) geplant.

Am hochbelasteten Knoten Frankfurt Hauptbahnhof setzt die DB die sogenannten PlanStart-Teams seit September 2019 auch im Nahverkehr ein, um die planmäßige Bereitstellung von aus der Abstellung startenden Zügen des Nahverkehrs zu verbessern ("Plan-Bereitstellung").

Das bereits bei der S-Bahn erfolgreich umgesetzte Konzept der Einstiegslotsen wurde im August 2019 in den Hauptverkehrszeiten mit zwei Teams ä zwei Mitarbeiter auch auf den Regionalverkehr übertragen, da insbesondere am Hauptbahnhof Frankfurt immer wieder die unmittelbar zum Querbahnsteig liegenden Türen der bereitstehenden Triebzüge durch nachströmende Reisende blockiert werden.

Der im September 2019 gestartete Pilotversuch der festen Wagenreihung im Kinzigtal zur Verringerung von Haltezeitüberschreitungen wird seit Jahresbeginn 2020 auch auf der Main-Weser-Bahn getestet. Für Fahrgäste mit Fahrrädern, Kinderwägen und Rollstühle soll sichergestellt werden, dass die Mehrzweckbereiche stets am Anfang und am Ende des Wagenparks vorzufinden sind.

a) Schwerpunkt S-Bahn RheinMain

Dem unbefugten Eindringen von Personen in den Tunnel wurde mit dem Einbau von Bahnsteigendtüren entgegengewirkt. Die Stationen Hauptbahnhof, Taunusanlage, Hauptwache, Ostendstraße, Lokalbahnhof, Mühlberg und Flughafen Regionalbahnhof sind bereits ausgestattet. Aufgrund der Vorgaben zur Einhaltung der Fluchtwegwegbreite (80 cm) besteht für die Stationen Konstablerwache, Kaiserlei, Marktplatz und Ledermuseum keine Möglichkeit Bahnsteigendtüren zu installieren. Hier wird gemeinsam mit DB Station und Service und unter Einbezug von Lösungsansätzen anderer S-Bahn-Systeme nach Alternativlösungen gesucht.

Der Einsatz der Einstiegslotsen wird beibehalten. Er hat sich zur Beschleunigung des Fahrgastwechsels und der Reduzierung von Haltezeitüberschreitungen bewährt.

Mit DB Regio wurde eine Vereinbarung über das Redesign und den Einsatz von 14 zusätzlichen Fahrzeugen des Typs ET 425 geschlossen. Die ersten Fahrzeuge sind seit Mai 2019 im Einsatz. Bis Ende 2020 erhöht sich damit die S-Bahnflotte auf 205 Fahrzeuge. Durch die beschlossene und in der Umsetzung befindliche Nachbeschaffung von 7 Fahrzeugen des Typs ET 430 durch die DB wird sich die Flotte bis voraussichtlich Mitte 2023 auf 212 Fahrzeuge insgesamt vergrößern.

Nach Umsetzung von 8 Maßnahmen befinden sich die noch ausstehenden 5 von 13 "S-Bahn Plus-Maßnahmen" in der Planung und Umsetzungsvorbereitung. Weitere 17 S-Bahnplus II-Maßnahmen befinden sich aktuell in Abstimmung mit dem Land Hessen.

DB Station und Service hat weiter auch mit Unterstützung des Landes in die Aufwertung der S-Bahn-Tunnelstationen investiert. Hinzu kommt die Verbesserung des Zustandes und des Ambientes, neue Wegeleitung, verbesserte Beleuchtung und Lenkung der Personenströme durch das Freiräumen von Bahnsteigen. Die Zukunftsbahnhöfe Offenbach Marktplatz (u.a. Ausstattungselemente, Wegeleitung und Anschlussinformation) und Hofheim (u.a. Beleuchtungskonzept und Information) werden 2020 realisiert.

b) Schwerpunkt Informationsgebung

Das Pilotprojekt Holoplot zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit der akustischen Information am Bahnsteig 103/104 am Frankfurter Hauptbahnhof tief, ist seit Anfang 2019 in Betrieb. Seit Ende September 2019 wird die volle akustische Bandbreite des Holoplot-Systems genutzt. Die Pilotphase wird bis Mitte 2020 verlängert. Weitere Sprachverständlichkeitsmessungen sowie Kundenbefragungen werden durchgeführt.

Der am Frankfurter Hauptbahnhof tief Gleis 101 installierte Beamer, der sogenannte Digitale Streckenkarten/-pläne auf einer Projektionswand darstellt, befindet sich noch im Probebetrieb.

Hinsichtlich des seitens DB Station und Service in der Entwicklung befindlichen Produktes "Digitale Vitrine" hatte der RMV sein Interesse an einer Pilotierung und dem nachfolgend frühzeitigen Einsatz einer erfolgreich erprobten Technik im RMV-Gebiet signalisiert. Laut DB ist aufgrund des Zeitbedarfs für die Entwicklung einer eisenbahnnormtauglichen Lösung und des vergaberechtlichen Zeitvorlaufs nicht vor 2021 mit einer Einsatzmöglichkeit zu rechnen. Der RMV befindet sich daher mit DB in der Abstimmung zum Einsatz einer vereinfachten, aufwandsärmeren Monitorlösung, wie sie bereits - eingebaut in bisherige Info-Vitrinen für Ausgangpläne - in Frankfurt Hbf und Darmstadt realisiert wurde. Diese wird auch an vom S6-Ausbau betroffenen Stationen, insbesondere für eine bessere und aktuellere Information im Baustellenfall, eingesetzt werden. Zusätzliche Monitore befinden sich seit Jahresbeginn 2020 an den Stationen Niederrad, Galluswarte und Frankfurt Westbahnhof.

Die automatische Anzeige der Zuglänge auf den Fahrgastinformationsanlagen wurde durch eine neu entwickelte elektronische Schnittstelle umgesetzt. Nach Beseitigung von Fehlerquellen und Weiterentwicklungen wurden die Datenqualität und somit auch die Anzeigequalität mit Wirkung auf eine bessere Fahrgastverteilung am Bahnsteig nochmals deutlich verbessert. Die Baustellenankündigung auf den Monitoren im Zug wurde nach entsprechenden Software-Anpassungen auch auf die Baureihe ET 430 ausgeweitet. Diese Anzeige kann aktuell, linienspezifisch sowie räumlich und zeitlich eingegrenzt eingesetzt werden.

Die Ausrüstung der S-Bahn-Fahrzeuge mit WLAN erfolgte schneller als geplant. Alle Fahrzeuge des Typs ET 423 und ET 430 wurden im Sommer 2019 mit WLAN ausgerüstet und der Betrieb läuft stabil.

Das bundesweite Großprojekt der DB "Informationsplattform Reisendeninformation (IRIS+)" zur Sicherung eines einheitlichen DB-Hintergrundsystems und der konsistenten Informationsgebung über alle Kanäle in Verbindung mit neuen Anzeigemedien in den Stationen, befindet sich in der weiteren Testphase sowie in Abstimmung der Umsetzungsschritte ab dem 2. Quartal 2020 im RMV-Gebiet.

c) Runder Tisch: Zukunft des Fahrpersonals im ÖPNV in Hessen

Der "Runde Tisch" hat aus den diskutierten Handlungsfeldern Vergütung, Arbeitsbedingungen, Arbeitsplatzsicherheit, Image, Hürden des Berufseinstiegs und strukturelle Entwicklungen die nachfolgend dargestellten Empfehlungen zu drei Kernthemen für den Mobilitätskoordinierungsrat erarbeitet und dort eingebracht.

• Imagekampagne

Für Verkehrsunternehmen ist es zunehmend schwieriger, Mitarbeiter/innen für den Fahrdienst zu finden. Dies resultiert ganz wesentlich aus dem schlechten Image des Berufs im Fahrdienst. Um hier einen Wandel herbeizuführen, ist eine breitangelegte Kampagne in Vorbereitung, die von allen Verkehrsunternehmen getragen und von Sozialpartnern, Aufgabenträgern und Land unterstützt wird.

Die Kampagne soll die relevanten Zielgruppen für die Personalgewinnung ansprechen und informieren. Die Kampagne muss flächendeckend in Hessen wahrgenommen werden.

Zentrale Akteure sind der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) und die Landesgruppe Hessen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV Hessen). Die Kampagne soll unternehmensneutral umgesetzt werden, zielgruppenspezifisch geeignete Kommunikationswege nutzen und mindestens zwei Jahre laufen.

• Ausbildungsförderung

Ziel ist es Ausbildungsbetriebe zu stärken und weitere Betriebe für die duale Ausbildung zu gewinnen. Dies umfasst die Intensivierung der betrieblichen Ausbildung, die Etablierung von Ausbildungskooperationen, die Berücksichtigung von Ausbildungsquoten und/oder Ausbildungsförderung in den Ausschreibungsunterlagen und eine Verbesserung der Ausbildungsvergütung. Bildungspolitik, Ausbildungsförderung und Aktivitäten der Arbeitsverwaltung müssen dies angemessen berücksichtigen.

Die Einrichtung von Landesfachklassen Berufskraftfahrer Personenverkehr ist ebenso wichtig, wie die Förderung des Führerscheinerwerbs. Auch die Bündelung der Programme zur Ausbildungsförderung ist notwendig.

• Personalakquise

Neben einer Erhöhung der Attraktivität des Berufsbildes ist das Ziel auch die Beseitigung anderer Aspekte, die einem verbesserten Berufsbild im Wege stehen. Zu nennen ist insbesondere eine erschwerte Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch dienstplangebundene Arbeit zu ungünstigen Zeiten. Hilfreich sind neue Dienstplankonzepte mit langfristiger Planbarkeit, die gezielt Bewerber und vor allem auch Bewerberinnen in der Familienphase ansprechen. Weitere Ansätze sind die Akquise von Quereinsteigern auch über Programme wie "Mitarbeiter werben Mitarbeiter", das Anwerben aus gering bezahlten Dienstleistungsberufen sowie aus dem (EU- und Nicht-EU-) Ausland. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, "Busfahrer/in" als Mangelberuf anzuerkennen und eine entsprechende Förderung, von der Sprachförderung oder auch in diesen Fällen bis zum Erwerb des Führerscheins zu etablieren und zu intensivieren.

Diese Ansätze trafen auf Zustimmung des Mobilitätskoordinierungsrates. Die weitere Umsetzung soll im Rahmen des Runden Tisches vorbereitet werden.

2. Geschäftsverlauf und Lage

2.1 Geschäftsverlauf und Lage

a) Ertragslage

Die Gesamtleistung der Konzerngesellschaften betrug im Geschäftsjahr 70.337 T€ (VJ 65.143 T€).

Im Einzelnen stellt sich die Gesamtleistung wie folgt dar:

	2019	2018
	Euro	Euro
Erträge aus Beiträgen der kommunalen Aufgabenträger	4.380.018,76	4.451.932,72
Erträge aus Zuwendung des Landes Hessen	49.833.516,59	44.703.970,53
Erträge aus Projektzuwendungen	3.247.904,66	3.189.653,52
Umsatzerlöse	11.860.040,07	10.797.869,76
Erhöhung / (Verminderung) des Bestands an unfertigen Leistungen	-82.070,22	923.425,00
Sonstige betriebliche Erträge	1.097.092,91	1.076.635,54
Gesamtleistung	70.336.502,77	65.143.487,07

Die Umsatzerlöse entfallen mit 6.862 T€ (VJ 6.862 T€) auf den Geschäftsbereich Vermietung von Schienenfahrzeugen (fahma) und mit 4.998 T€ (VJ 3.936 T€) auf Service- und Dienstleistungen im Bereich des ÖPNV.

Die Erträge aus Projektzuwendungen in Höhe von 3.248 T€ (VJ 3.190 T€) resultieren aus den Tätigkeitsschwerpunkten im strategischen, operativen und innovativen Bereich.

Die Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen in Höhe von 82 T€ (VJ Erhöhung 923 T€) entfällt auf den Geschäftsbereich Service und Dienstleistungen.

Die Betriebsaufwendungen der Konzerngesellschaften betrugen im Geschäftsjahr 68.042 T€ (VJ 62.554 T€).

Der Betriebsaufwand stellt sich detailliert wie folgt dar:

	2019	2018
	Euro	Euro
Zuführung zum Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen	4.721.435,48	5.014.853,22
Aufwendungen für bezogene Leistungen	23.846.399,79	22.563.517,09
Personalaufwand	26.560.486,96	23.651.530,99
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	6.704.884,08	6.471.803,98
Erträge aus der Auflösung Sonderposten	-3.200.677,78	-3.071.380,72
Sonstige betriebliche Aufwendungen	9.413.967,47	7.922.007,73
Sonstige Steuern	1.809,00	2.041,00
Steuern E+E	4.259,71	0,00
Betriebsaufwendungen	68.052.564,71	62.554.373,29

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 23.846 T€ (VJ 22.564 T€) resultieren mit 19.324 T€ (VJ 18.403 T€) aus Fremdleistungen für Projektaufwendungen in den Tätigkeitsschwerpunkten im strategischen, operativen und innovativen Bereich und mit 4.522 T€ (VJ 4.161 T€) im Geschäftsbereich Service und Dienstleistungen.

Das Finanzergebnis in Höhe von -1.585 T€ (VJ -1.806 T€) ist im Wesentlichen geprägt durch Zinsaufwendungen von 1.609 T€ (VJ 1.925 T€) zur Finanzierung des Anlagevermögens (Dieseltriebfahrzeuge) in Höhe von 1.170 T€ (VJ 1.467 T€) und Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Altersteilzeit und Pensionsrückstellungen 431 T€ (VJ 456 T€).

Insgesamt wurde ein Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von 699 T€ (VJ 783 T€) erzielt.

b) Finanzlage

Im Geschäftsjahr haben sich die flüssigen Mittel gegenüber dem Vorjahr um 7.576 T€ auf 10.950 T€ erhöht. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, ermittelt nach den Vorschriften des DRS 21, betrug 10.938 T€ (VJ 9.865 T€). Er wurde verwendet für Mittelabflüsse für den Erwerb immaterieller Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von 42.838 T€ (VJ 4.056 T€) sowie für Zinszahlungen und Darlehenstilgungen in Höhe von 4.456 T€ (VJ 5.304 T€). Daneben wurden in Höhe von 37.828 T€ Darlehen bei Kreditinstituten aufgenommen, um die Investitionen ins Anlagevermögen zu finanzieren.

Die nicht verbrauchten Mittel des Landes Hessen aus der Finanzierungsvereinbarung sind an den Treuhandbereich transferiert und zum Stichtag als Forderungen gegen den Treuhandbereich in den sonstigen Vermögensgegenständen bilanziert. Daher musste im Treuhandbereich der genehmigte Kreditrahmen zur Liquiditätssicherung nicht ausgeschöpft werden, da die Mittel des Regiebereiches zur Verfügung standen.

Während die Finanzierung der Regiekosten und Untersuchungen direkt der RMV GmbH (Buchungskreis 1) zuzurechnen sind, werden die verbleibenden Finanzierungsmittel zur Finanzierung des Verkehrs von der RMV GmbH nur treuhänderisch (Buchungskreis 2) abgewickelt.

Die Zahlungsfähigkeit der Konzerngesellschaften war im Geschäftsjahr 2019 jederzeit gewährleistet.

c) Vermögenslage

Die Bilanzsumme erhöhte sich zum Stichtag um 41.514 T€ auf 111.517 T€ (VJ 70.003 T€). Auf der Aktivseite hat sich das Anlagevermögen um 36.131 T€ auf 68.898 T€ (VJ 32.767 T€) erhöht. Dies begründet sich insbesondere durch die geleisteten Anzahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Brennstoffzellentriebwagen. Die Zunahme der sonstigen Vermögensgegenstände um 3.819 T€ auf 23.591 T€ (VJ 19.772 T€) sowie die Erhöhung der Vorräte um 81 T€ auf 1.335 T€ (VJ 1.254 T€) und auch die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 390 T€ auf 3.862 T€ (VJ 3.472 T€) bedingen die entsprechende Änderung der Bilanzsumme. Auf der Passivseite erhöhten sich die Verbindlichkeiten um 35.339 T€ auf 67.737 T€ (VJ 32.398 T€) bei gleichzeitiger Zunahme der Rückstellungen um 3.954 T€ auf 23.400 T€ (VJ 19.446 T€) und des Sonderpostens für Anlagevermögen um 1.521 T€ auf 14.647 T€ (VJ 13.126 T€). Der Anstieg der Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus der Neuaufnahme von Bankverbindlichkeiten zur Finanzierung der Investitionen ins Anlagevermögen.

Die Vermögensstruktur hat sich zum Vorjahr verändert. Das Anlagevermögen beträgt 61,8 % (VJ 46,8 %) der Bilanzsumme. Entsprechend entfallen 38,2 % (VJ 53,2 %) auf das Umlaufvermögen und den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten.

Das Anlagevermögen ist teilweise durch nicht rückzahlbare Zuschüsse finanziert, der entsprechende passivische Sonderposten beträgt 14.647 T€ (VJ 13.126 T€).

d) Personal- und Sozialbereich

In den Konzerngesellschaften hat sich die Mitarbeiterzahl zum Vorjahr geringfügig erhöht und beträgt im Geschäftsjahr 2019 durchschnittlich 513 Personen (VJ 488).

2.2 Entwicklung der Beteiligungen im Geschäftsjahr 2019

a) Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH (rms)

Die RMV GmbH ist zu 100 % Gesellschafter der 1997 gegründeten Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH. Mit der rms GmbH besteht eine umsatzsteuerliche und gewerbesteuerliche Organschaft und seit dem Geschäftsjahr 1998 eine körperschaftsteuerliche Organschaft.

Der rms GmbH ist es gelungen, in den letzten Jahren durch die Besetzung neuer Themen ihre Marktposition kontinuierlich auszubauen. Trotz der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Situation ihrer Kunden konnte dadurch ein stetiges, zuletzt sogar schwungvolles Wachstum erreicht werden.

Die Umsatzerlöse wurden im Wesentlichen durch die Bereiche der Kundenkommunikation, Qualitätsmanagement und Mobilitätsforschung, Datenmanagement, sowie eTicket und Vertrieb generiert.

Das Rohergebnis ist von 14.581 T€ um 1.721 T€ auf 16.302 T€ gestiegen.

Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 12,2% gestiegen, was dem stetigen Aufbau an Personal-Ressourcen Rechnung trägt.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben um 8,0% zugenommen, was u.a. auf das gestiegene Geschäftsvolumen zurückzuführen ist.

Es bestehen Chancen für die Weiterentwicklung der rms GmbH in einer weitergehenden Ergänzung des Themenportfolios. Dabei lassen sich zunehmend Synergien zwischen Dienstleistung, Beratung und Forschungsprojekten herstellen. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal der rms GmbH im Markt.

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt aus eigenen Mitteln.

Das Anlagevermögen ist zu 36,9% mit Eigenkapital finanziert. Die Eigenkapitalquote beträgt 7,8%. Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2019 durchgängig gewährleistet. Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 2.542 T€ (VJ -91 T€). Der Rückgang des Cash-Flows im Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus dem Kauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von 1.600 T€, welche lediglich eine Vermögensumschichtung darstellte, dies ist in 2019 entfallen.

Die Vergabe von Leistungen an Unterauftragnehmer war auch im Jahr 2019 geprägt durch die Projekte zur Einführung des (((eTicket RheinMain sowie die Geräteharmonisierung.

Weitere Unteraufträge betrafen Projekte zu Qualität und Verkehrserhebung, Entwicklungen, Betreuung und Wartung von Software sowie mit einem kleinen Anteil Leistungen im Rahmen von internen Dienstleistungen.

In nahezu allen Bereichen erfolgte 2019 eine zum Teil kräftige Aufstockung durch hochqualifiziertes Fachpersonal bzw. durch technische Assistenten. Darüber hinaus wurden weitere Studierende als Aushilfen in den Bereichen eingestellt. Die Personalerweiterung wird auch 2020 fortgesetzt.

Das Anlagevermögen hat sich auf Grund der Abschreibungen leicht verringert.

Die liquiden Mittel haben sich zum Ende des Geschäftsjahres um 1.974 T€ (243,2%) erhöht, da ein Großteil der gestellten Ausgangsrechnungen bezahlt wurde.

Die Gesamtleistung der rms GmbH betrug 23.068 T€ (Vorjahr 20.292 T€). In der Gesamtleistung ist auch die Bewertung der laufenden Projekte (Bestandsveränderungen) enthalten.

Das Jahresergebnis (vor EAV) ist mit 493,4 T€ um rund 15% gegenüber dem Vorjahr (Vorjahr 430,6 T€) gestiegen und hat sich um rund 10% besser als prognostiziert entwickelt.

Die Kundenzufriedenheit ist nach wie vor sehr hoch, was daran zu erkennen ist, dass immer wieder Folgeaufträge erteilt und die Rechnungen pünktlich und vollständig bezahlt werden. Zur Steigerung der Effektivität werden die Mitarbeiter regelmäßig durch Weiterbildungsmaßnahmen geschult. Die Mitarbeiterzufriedenheit ist aufgrund der sehr geringen Fluktuationsrate als sehr hoch anzusehen.

Durch die Mitwirkung der rms an der Brancheninitiative Mobility inside zeichnen sich hochinteressante Geschäftsperspektiven ab. Gemeinsam mit dem RMV haben namhafte Branchenpartner die Grundlagen für den Aufbau und Betrieb einer nationalen Mobilitätsplattform geschaffen. In diesem Feld verfügt die rms GmbH vor allem auch über die Arbeiten zum eTicket RheinMain und das aktuelle Projekt der Harmonisierung der Geräteinfrastruktur im RMV über einen konkurrenzlosen Erfahrungsschatz. Daher hat die Branche ein hohes Interesse an einer weitreichenden Zusammenarbeit, auch mit der Tochtergesellschaft Mobilligence. Auch in der Politik trifft die Initiative auf große Zustimmung. So hat das BMVI für die Partner der Initiative Fördermittel in erheblicher Größenordnung bewilligt.

Aufgrund ihrer Reputation besteht die Chance für die rms GmbH, eine Schlüsselrolle zu übernehmen. Der neue Standort in Berlin unterstützt bereits einen "neutraleren" Marktauftritt der rms GmbH. Gerade weil der RMV das fachlich-technische Muster für die Entwicklung der Plattform bildet, wurde entschieden, die Expertise der rms GmbH über die Gründung einer Tochtergesellschaft unter neutralerem Label in die bundesweite Initiative einzubringen. Die Mobilligence GmbH spielt schon jetzt in der Initiative eine entscheidende Rolle. Das Geschäftsmodell der Mobilligence GmbH fokussiert als Beratungs- und Serviceunternehmen auf die digitale Ertüchtigung der Verkehrsunternehmen und -verbünde vor Ort, um dort die Voraussetzungen für die Vernetzung zu schaffen. Damit nimmt sie Themen in den Fokus, die aktuell im Markt eine vielversprechende Zukunft aufweisen.

Alle o.g. Ausführungen stehen grundsätzlich unter dem Einfluss der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen.

Die rms hat sich gegenüber ihrer Tochtergesellschaft Mobilligence GmbH im Rahmen einer Patronatserklärung verpflichtet, die Tochtergesellschaft in der Weise finanziell auszustatten, dass sie in der Lage ist, ihren Verbindlichkeiten gegenüber Dritten nachzukommen. Der Verpflichtungsumfang und die Haftung der rms GmbH sind auf einen Betrag von insgesamt maximal 5.000 T€ begrenzt. Das Risiko der Inanspruchnahme besteht, da sich die geschäftliche Entwicklung des jungen Unternehmens noch im Aufbau befindet.

Die Liquidität der rms GmbH wird über den hohen Bestand beauftragter Projekte und damit vereinbarter Anzahlungen und eine überwiegend gute Zahlungsmoral der Kunden gesichert. Darüber hinaus besteht eine Kreditlinie von rd. 400 T€. Grundsätzlich ist auch die liquiditätsbezogene Absicherung durch den Hauptgesellschafter gewährleistet.

b) Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (fahma)

Die RMV GmbH ist zu 100 % Gesellschafter der Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (fahma). Gegenstand der fahma ist die Finanzierung, Beschaffung und Vorhaltung von Fahrzeugen des Schienenpersonennahverkehrs und die Bereitstellung dieser Fahrzeuge an Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), insbesondere im Wege der langfristigen Fahrzeugbereitstellung. Die Gesellschaft übernimmt die Eigentümerfunktion der Fahrzeuge und stellt den Qualitäts- und Werterhalt der Fahrzeuge geeignet sicher.

Mit Beschluss des Aufsichtsrates der RMV GmbH, der Gesellschafterversammlung der fahma sowie der notariellen Beurkundung und Eintragung ins Handelsregister wurde der Gegenstand der Gesellschaft im Jahr 2017 auf die Finanzierung, Beschaffung und Vorhaltung von Fahrzeugen des straßengebundenen ÖPNV erweitert.

Alle Bestandsfahrzeuge des SPNV sind langfristig der VIAS Rail GmbH und der Hessische Landesbahn GmbH zur Nutzung überlassen, die sich vertraglich verpflichtet haben, die regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge zu übernehmen. Für die autonom fahrenden Fahrzeuge bestehen Projektverträge zum Einsatz sowie Wartungs- und Instandhaltungsvereinbarungen mit den Herstellern bzw. den Projektpartnern.

Von grundlegender Bedeutung sind neben den Fahrzeugbereitstellungsverträgen mit den EVU und den Verträgen zur Darlehensfinanzierung der Fahrzeuge insbesondere der Gesellschaftsvertrag sowie der Ergebnisabführungsvertrag zwischen der RMV GmbH und der fahma GmbH. Zwischen der RMV GmbH und der fahma besteht zudem ein Kooperationsvertrag vom 15.03.2018, der die Vergütung von Büroflächen, Einrichtungsgegenständen, EDV- und Telekommunikationsanlagen, den Leistungsaus-tausch und die anteilige Personalgestellung der RMV GmbH regelt. Am 19.10.2018 wurde ein neuer Kooperationsvertag abgeschlossen, der ab dem 01.01.2019 gültig ist.

Im Rahmen der Fahrzeugbereitstellung ab Dezember 2022 für das Taunusnetz hat die fahma mit der Arbeitsgemeinschaft Alstom-Infraserv am 29.05.2019 einen Fahrzeugliefervertrag über Brennstoffzellen-Triebfahrzeuge sowie einen Instandhaltungs- und Verfügbarkeitsvertrag geschlossen.

Vereinbart wurde die Lieferung von 27 Brennstoffzellen-Triebfahrzeugen vom Typ iLint inklusive Sonderwerkzeuge und Ersatzbaugruppen, die Sicherstellung der betriebsbereiten Verfügbarkeit und Instandhaltung über 25 Jahre sowie der Betankungsinfrastruktur und die Bereitstellung des notwendigen Wasserstoffs als Treibstoff für die Vertragslaufzeit.

Die Wasserstoffversorgung wird über die Arbeitsgemeinschaft Alstom-Infraserv Alstom in Höchst durchgeführt. Die fahma befindet sich in engen Abstimmungen mit Infraserv und überwacht die Planung und Erstellung der Tankstelleninfrastruktur auf dem Gelände der Infraserv Höchst und die Planung und Umsetzung hinsichtlich des Standortes der Ersatztankstelle.

Die fahma hat beim Projektträger Jülich (PTJ) am 1. Februar 2018 einen Förderantrag gestellt. Gefördert wird die Kostendifferenz zwischen konventionellen Dieseltrieb- und vergleichbaren Brennstoffzellenfahrzeugen mit einer Förderquote von 40 %. Die beantragten Bundesmittel belaufen sich auf 17,9 Mio. €.

Der Wert übersteigt den Schwellenwert von 15 Mio. €, so dass für den überschießenden Betrag eine Notifizierung bei der EU-Kommission erfolgen muss. PTJ hat der fahma am 19.11.2018 einen Förderbescheid in Höhe von 14,7 Mio. € zugestellt. Zudem wurde die Aufstockung um den Restbetrag in Höhe von 3,2 Mio. € in Aussicht gestellt. Die bewilligten Zusagen können in den Haushaltsjahren 2019 bis 2022 in den abgestimmten Beträgen abgerufen werden. Die Notifizierung liegt noch nicht vor, kann aber auch noch bis zur Auszahlung der letzten Förderrate erfolgen.

Am 07.05.2019 wurde der Helaba - aufgrund der insgesamt über die Laufzeit von 23 Jahren besten Konditionen - der Zuschlag für die Finanzierung der Fahrzeuge erteilt.

Für die Baubegleitung, Bauüberwachung und Abnahme der Brennstoffzellen-Triebfahrzeuge, sowie der dazugehörigen Betankungsanlage hat die fahma am 08.01.2020 einen Vertrag mit Dr. Bitterberg & Partner - Beratende Ingenieure PartG mbH geschlossen.

Der Bereitstellungsvertrag und die erforderlichen Anpassungen der Musterverdingungsunterlagen für die Leistungsvergabe an ein EVU auf die besonderen Rahmenbedingungen des Taunusnetzes werden bis zum ersten Quartal 2020 erarbeitet. Die Vergabe der Leistungen des Taunusnetzes durch die RMV GmbH mit Beistellung der Fahrzeuge, Instandhaltung und Wasserstoffversorgung soll im ersten Halbjahr 2020 starten und bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.

Nach Beschluss des Aufsichtsrats am 27.05.2019 sowie der Gesellschafterversammlung der fahma am 28.05.2019 hat die fahma am 17.06.2019 die Beschaffung von fahrerlosen Shuttle-Fahrzeugen für die Beförderung von Fahrgästen und den Abschluss der zum Betrieb erforderlichen Nutzungs- und Serviceverträge im Rahmen einer freiwilligen Ex-ante-Transparenzbekanntmachung europaweit veröffentlicht. In diesem Zusammenhang wurde die Verfahrensart erläutert und begründet. Nachdem kein Vergaberechtsverstoß im Wege eines Vergabenachprüfungsverfahrens geltend gemacht wurde, konnten die entsprechenden Vertragsabschlüsse vorgenommen werden.

Bereits Ende Juni wurden von der fahma zwei gebrauchte Fahrzeuge der Firma easymile erworben, diese zugelassen, versichert und entsprechende Verträge über Service-, Wartung und Softwarelizenz der Fahrzeuge im August abgeschlossen. Im Vorfeld der Lieferung der Fahrzeuge Ende August/Mitte September wurden diese vom Fahrzeughersteller für die Zulassung im Straßenverkehr umgerüstet sowie ein Fahrzeuggutachten für die Zulassung erstellt. Zwischenzeitlich verfügen die Fahrzeuge über geprüfte Gutachten für die streckengebundene Nutzung mit KFZ-Kennzeichen im öffentlichen Raum. Auf Basis dieser Gutachten sowie eines Streckengutachtens verkehren diese Fahrzeuge seit dem 20.09.2019 im Fahrgastbetrieb am nördlichen Mainufer in Frankfurt. Außerhalb des Einsatzes in den geplanten Testfeldern werden alle autonomen Fahrzeuge der fahma bei der VGF abgestellt. Hierzu besteht ein Vertrag über die Abstellung vom 12.08.2019.Für weitere geplante Testfelder hat die fahma im Dezember 2019 zwei weitere Fahrzeuge des Unternehmens Navya erworben. Außerhalb des Einsatzes in den geplanten Testfeldern werden die Fahrzeuge bei der VGF abgestellt. Weitere Testfelder in der Region sind in Planung, u.a. bei den Horst-Schmidt-Kliniken (Wiesbaden), Kloster Eberbach (Rheingau), Bad Soden-Salmünster, Oberursel, Darmstadt sowie Marburg. Der weitere Einsatz der vier Fahrzeuge ist auch abhängig vom Verlauf der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen.

Der Aufsichtsrat der RMV GmbH hat in seiner Sitzung am 27.11.2018 im Rahmen des Tagesordnungspunktes "RMV-Mobilität 2030" festgestellt, dass On-Demand-Angebote gerade außerhalb oder am Rande der Ballungsräume eine interessante Alternative zu herkömmlichen Linienverkehren oder Anrufsammeltaxi-Angeboten darstellen können. In seiner Sitzung am 27.05.2019 hat der Aufsichtsrat den Sachstand der Prüfungen und Verhandlungen bezüglich eines möglichen Kaufs der d2d (Door2Door GmbH, Berlin) zur Kenntnis genommen. Die Geschäftsführung wurde beauftragt, die laufenden Prüfungen abzuschließen und dem Aufsichtsrat in einer Sondersitzung eine beschlussreife Kaufentscheidung inklusive der etwaigen Erfordernisse zur Anpassung der Satzung der fahma vorzulegen. Es war vorgesehen, dass die fahma die d2d nach einer entsprechenden Anpassung der Satzung der fahma in Form einer Finanzbeteiligung zu 100% erwirbt.

Zur möglichst zeitnahen Realisierung der für die ersten On-Demand-Angebote erforderlichen einheitlichen Plattformlösung wurde daher zusätzlich eine Variante des Erwerbs einer entsprechenden Software-Lösung und die anschließende Erarbeitung einer weiterentwickelten, die tarifliche und vertriebliche Integration der On-Demand-Verkehre realisierenden Lösung, umzusetzen durch die Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH, unterbreitet. Im Ergebnis behielt sich der Aufsichtsrat der RMV GmbH vor, über die Vorzugsvariante im Rahmen eines Sonderaufsichtsrates im Frühjahr 2020 zu beschließen. Eine Beschlussfassung ist bislang nicht erfolgt.

Die Geschäftsführung wird weiter durch Herrn Professor Knut Ringat wahrgenommen. Prokura ist weiterhin Herrn Kai Daubertshäuser erteilt, der diese Aufgabe neben seinen Aufgaben im RMV wahrnimmt. Die Gesellschaft beschäftigte 2019 sieben Angestellte.

Die Umsatzerlöse betreffen Fahrzeugbereitstellungsentgelte für die Fahrzeuge der Odenwaldbahn sowie für die 4 weiteren Fahrzeuge der Odenwaldbahn (5.167 T€) sowie Entgelte für die Taunusbahn (1.695 T€) für das Geschäftsjahr 2019. Die Aufwendungen sind - wie im Vorjahr - geprägt durch Abschreibungen i.H.v. 3.220 T€ (Vorjahr: 3.220 T€) sowie die Zinsaufwendungen i.H.v. 1.186 T€ (Vorjahr: 1.467 T€).

Die Bilanzsumme ist durch die Fahrzeuge der Odenwaldbahn und der Taunusbahn mit 21,6 Mio. € (Vorjahr 24,9 Mio. €), die Autonomen Fahrzeuge mit 0,5 Mio. € sowie durch die geleisteten Anzahlungen auf Anlagen im Bau für das Projekt Taunusnetz in Höhe von 38,6 Mio. € geprägt.

Der Rückgang der angesetzten Werte für die Fahrzeuge der Odenwaldbahn und der Taunusbahn um 3,3 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus der planmäßigen Abschreibung des Anlagevermögens.

Zur Finanzierung der Fahrzeuge der Odenwaldbahn und der Taunusbahn bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 23,3 Mio. € (Vorjahr 26,6 Mio. €), welche im Geschäftsjahr planmäßig getilgt wurden. Die Verbindlichkeiten sind fristenkongruent mit der erwarteten Nutzungsdauer der Fahrzeuge finanziert. Für das Projekt Taunusnetz bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten für die Finanzierung der 1. Tranche in Höhe von 37,8 Mio. €.

c) RTW Planungsgesellschaft mbH (RTW)

Die RMV GmbH hält zum Stichtag 16,67 % der Anteile an der RTW. Weitere Gesellschafter sind die Stadt Frankfurt am Main, das Land Hessen, der Main-Taunus-Kreis, der Hochtaunuskreis, der Kreis Offenbach, die Stadt Bad Homburg vor der Höhe, die Städte Eschborn, Schwalbach am Taunus, Neu-Isenburg, Bad Soden und die Gemeinde Sulzbach.

Gegenstand der Gesellschaft seit dem 12.11.2015 (Anpassung des Gesellschaftsvertrags) ist die Planung, der Bau sowie der Betrieb der Infrastruktur der Regionaltangente West für die Erbringung von Verkehrsleistungen durch Verkehrsunternehmen. In der Gesellschafterversammlung vom 28.11.2019 haben die Gesellschafter die Baurealisierung sowie die damit zusammenhängende Finanzierung der Regionaltangente West aus Gesellschafter-, Bundes- und Landesmitteln einstimmig beschlossen. Der Gesellschaftervertrag wurde entsprechend angepasst und notariell beurkundet. Die Eintragung im Handelsregister ist noch nicht erfolgt. Der Gesellschaftsvertrag der RTW GmbH enthält in einer Anlage die Modalitäten der Finanzierung. Diese sieht eine umlagenbezogene Finanzierung seitens der Gebietskörperschaften vor.

Der Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main.

Das Budget der Gesellschaft wurde zur Erfüllung der vorgesehenen Aufgaben zusätzlich zu den bisherigen 50,8 Mio. € um weitere 241.472.218 € auf 292.272.218 € aufgestockt. Zusammen mit dem Gründungsbudget i. H. v. 5,78 Mio. € ergibt sich hieraus ein Gesamtbudget von 298.052.218 €. Der Antrag der RTW GmbH auf Bezuschussung der Planungskosten durch die EU, abgegeben im Januar 2015, wurde von der EU-Kommission positiv beschieden.

Die RTW GmbH erhält als Zuschuss zu den Planungskosten für die HOAI Leistungsphasen 1-4 bis zu 7,68 Mio. €. Davon wurden bereits 6,14 Mio. € an die RTW GmbH ausbezahlt. Der Abschlussbericht zur EU-Förderung wurde erstellt und fristgerecht Ende 2019 der EU übermittelt. Nach einer eingehenden Prüfung der eingereichten Unterlagen durch die EU und dem Abschlussinterview per Videokonferenz im Januar 2020 wurde der Restzahlung in voller Höhe (1,54 Mio. €) Anfang Februar 2020 an die RTW GmbH ausgezahlt. Die ausstehende Restzahlung der EU wurde daher per 31.12.2019 bereits als Forderung gegenüber der EU eingebucht.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden die Planungen in den einzelnen Planfeststellungsabschnitten weiter vertieft und vorangetrieben. In Teilen wurde die Entwurfsplanung, HOAI Leistungsphase 3 mit einer konsolidierten Kostenberechnung fertiggestellt.

Erste Ausschreibungen für weitere Planungsphasen (Leistungsphasen 5 ff.) wurden veröffentlicht und das Vergabeverfahren gestartet.

Die RTW schließt das Geschäftsjahr 2019 mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis ab.

Das Finanzierungsmodell der RTW GmbH sieht einen Finanzierungsmix aus Umlagezahlungen der kommunalen Gesellschafter, EU-Fördermitteln sowie Fördermitteln des Landes Hessen und der Bundesrepublik Deutschland vor. Die Zahlungsfähigkeit der RTW GmbH ist mit der Genehmigung des Wirtschaftsplans durch die Gesellschafterversammlung über das gesamte Jahr gesichert.

Die Bilanz hat sich im Jahr 2019 um ca. 940 T€ verlängert. Dies resultiert auf der Aktivseite im Wesentlichen aus den Forderungen aus der ausstehenden Restzahlung der EU-Fördermittel in Höhe von ca. 1,5 Mio. € sowie der Reduktion der Bankguthaben um ca. 540 T€ sowie der Reduktion der Sachanlagen (Betriebs- und Geschäftsausstattung) um ca. 20 T€. Dem gegenüber stehen auf der Passivseite höhere Rückstellungen und Verbindlichkeiten.

Die Projektaufwendungen wurden wie im Wirtschaftsplan für 2019 prognostiziert getätigt. Die noch ausstehende Restzahlung der EU-Fördermittel in Höhe von ca. 1,5 Mio. € konnte bereits in 2019 verbucht werden, sodass weniger Gesellschaftermittel verbraucht wurden. Die Restmittel aus der Gesellschafterumlage werden als Mittelübertrag in das Jahr 2020 übertragen. Die Finanzierung für die weitere Planung und den Bau der Regionaltangente West ist mit dem Realisierungsbeschluss und der damit einhergehenden Budgetgenehmigung aus November 2019 gesichert.

Der Erfolgsplan basiert auf dem genehmigten Wirtschaftsplan für 2020. Der Wirtschaftsplan wurde im November 2020 durch die Gesellschafter genehmigt. Demnach wird mit Aufwendungen in Höhe von 21,72 Mio. € gerechnet. Die Aufwendungen sollten über die Gesellschafterumlage in Höhe von 20,18 Mio. € sowie der Restzahlung aus der EU-Förderung in Höhe von 1,54 Mio. € gedeckt werden. Die Restzahlung der EU wurde zwischenzeitlich als sonstige Erträge bereits im Jahr 2019 verbucht, so dass dort weniger Gesellschaftermittel verbraucht werden mussten. Die dadurch in 2019 weniger verbrauchten Gesellschaftermittel werden als Mittelübertrag in das Jahr 2020 übernommen, so dass der Erfolgsplan für 2020 ausgeglichen bleibt.

Mit Hilfe des implementierten Chancen- und Risikomanagements ist sichergestellt, dass die Risiken bewertet und gesteuert werden, so dass die Risiken minimiert werden können. Die Chancen werden soweit möglich genutzt. Vor dem Hintergrund der Kostenstabilität auf Basis einer Kostenberechnung und der gesicherten Finanzierung sehen wir keine Risiken, die die Entwicklung der RTW GmbH beeinträchtigen oder den Fortbestand gefährden könnten.

d) ivm GmbH (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) (ivm)

Die RMV GmbH ist Gesellschafter mit 12,45 % des Stammkapitals an der ivm GmbH.

Gesellschafter der ivm GmbH sind die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz, der Landkreis Darmstadt-Dieburg, der Kreis Groß-Gerau, der Hochtaunuskreis, der Main-Kinzig-Kreis, der Main-Taunus-Kreis, der Rheingau-Taunus-Kreis, der Kreis Offenbach sowie die Städte Frankfurt am Main, Mainz, Offenbach am Main, Hanau, Wiesbaden, Darmstadt, Rüsselsheim, Bad Homburg vor der Höhe und die RMV GmbH.

Alleinige Geschäftsführerin ist Frau Heike Mühlhans. Aufsichtsratsvorsitzender ist seit 10. Juni 2010 Herr Landrat Ulrich Krebs. Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main.

Der Gesellschaftsvertrag der ivm GmbH enthält in einer Anlage die Modalitäten der Finanzierung. Diese sieht eine umlagenbezogene Finanzierung seitens der Gebietskörperschaften vor, wobei die Stadt Frankfurt am Main einen erhöhten Umlagenanteil leistet. Das Land Hessen beteiligte sich im Jahr 2019 mit 490,0 T€. Von den geleisteten Bruttozahlungen des Landes Hessen in Höhe von 490,0 T€ standen der ivm GmbH rund 419,6 T€ netto zur Verfügung. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) beteiligt sich als Gesellschafter mit einer projektbezogenen Umlage. In 2019 standen der ivm GmbH aus Mitteln des RMV 175,9 T€ netto zur Verfügung. Das Land Rheinland-Pfalz ist in Form einer Projektfinanzierung eingebunden.

Gegenstand der Gesellschaft ist die Förderung der Zusammenarbeit im Verkehrs- und Mobilitätsmanagement der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz und der Landkreise und Städte in der Region Frankfurt RheinMain. Die Aufgaben, die sich aus dem Gesellschaftszweck ableiten, sind in der Aufgabenvereinbarung als Anlage zum Gesellschaftsvertrag festgelegt.

Der Schwerpunkt der Tätigkeiten der ivm GmbH liegt in der Entwicklung und Erarbeitung von Konzeptionen und Strategien zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität in der Region, die dann gemeinsam mit den Gesellschaftern und durch die zuständigen Aufgabenträger in der Region Frankfurt RheinMain umgesetzt werden. Hierzu zählt auch die Entwicklung und Weiterentwicklung von Softwarelösungen, wie sie den Bürgerserviceangeboten der ivm GmbH zu Grunde liegen. Um den Anforderungen eines zeitgemäßen Angebotes nachkommen zu können, beteiligt sich die ivm GmbH darüber hinaus als regionaler Partner an Forschungs- und Entwicklungsprojekten und macht die hierin erarbeiteten Ergebnisse nutzbar für Ihre Gesellschafter.

Die ivm GmbH ist als regionale Gesellschaft dem öffentlichen Sektor angegliedert. Der Aufgabenschwerpunkt ist das Verkehrs- und Mobilitätsmanagement. Die konkreten Aufgaben und Tätigkeiten der ivm GmbH ergeben sich unmittelbar aus aktuellen politischen Handlungserfordernissen und sind eng mit den Strategien und Aufgaben der Gesellschafter in der Verkehrs-, Stadt- und Umweltplanung verknüpft.

Im Jahr 2019 hat die ivm GmbH verschiedene Projekte und Aufgaben bearbeitet, die der Förderung eines integrierten Verkehrs- und Mobilitätsmanagements für die Region Frankfurt RheinMain dienen.

Die Bilanzsumme der ivm GmbH ist gegenüber dem Vorjahr um 34,9 T€ gesunken. Das langfristig gebundene Vermögen (Anlagevermögen) beträgt 37% der Bilanzsumme.

Die Kapitalstruktur stellt sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar. Die Eigenkapitalquote unter Einbeziehung des Sonderpostens für Zuschüsse zum Anlagevermögen beträgt 61 %, (Vorjahr 72 %). Unsere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden regelmäßig innerhalb der Zahlungsfristen beglichen. Die Fremdkapitalquote beträgt somit 39 % der Bilanzsumme.

Sämtliche Verbindlichkeiten können stets innerhalb der Zahlungsziele beglichen werden.

Langfristige Anlagen sind im Wesentlichen durch das Eigenkapital gedeckt. Die kurzfristigen Forderungen und die Bankbestände übersteigen die kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Die Aufwendungen der Gesellschaft werden durch Zuschüsse der kommunalen Aufgabenträger und des Landes Hessen sowie vom RMV und durch Kofinanzierung Dritter ausgeglichen.

Mit dem Vorhaben der Mobilitätspläne und Konzepte in Hessen kann die ivm gemeinsam mit dem Fachzentrum nachhaltige urbane Mobilität ferner wichtige Grundlagen für eine abgestimmte regionale und lokale Mobilitätsplanung bereitstellen und Kommunen weiterhin bei der Erstellung von Mobilitäts- und Verkehrskonzepten begleiten. Die Ergebnisse sollen die Kommunen zu dem ertüchtigen, die erforderlichen konzeptionellen Fördervoraussetzungen für die Beantragung von EU-Mitteln erfüllen zu können.

Die Projektarbeit wird auch in 2020 auf den bisher erfolgreichen Ansätzen, insbesondere im Verkehrs- und Mobilitätsmanagement, aufbauen. Die Ausrichtung der Aktivitäten ist dabei vor allem durch aktuelle Entwicklungen geprägt, die das Thema einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität in den Fokus rücken.

e) VDV eTicket Service GmbH & Co. KG

(ehemals: VDV-Kernapplikations GmbH & Co. Kommanditgesellschaft (VDV KG)

Im Geschäftsjahr hielt die RMV GmbH einen Kommanditanteil von 100 T€. Dies entspricht 10,13 % der Gesamtsumme der Kapitaleinlagen.

Das Geschäftsjahr 2019 verlief besser als im Wirtschaftsplan prognostiziert.

Die Umsatzerlöse aus Lizenzentgelten für Nutzermedien-Zertifikate lagen etwas über den Erwartungen. Grund dafür war eine etwas höhere Nachfrage auf dem Chipkarten-Markt als aufgrund von Modellrechnungen zur Prognose angenommen worden war.

Positiv auf den Ertrag haben sich die Auflösungen von Rückstellungen ausgewirkt. Hervorgehoben zu nennen sind dabei:

•

Förderprojekte (KA++ und R&R) Die mit Bundesmitteln finanzierten Projekte KA++ und R&R wurden vor mehr als fünf Jahren beendet und abgerechnet. Aufgrund des langen zeitlichen Abstandes wird nicht mehr mit zusätzlichen Nachprüfungen durch weitere Prüfbehörden (z. B. Rechnungshöfe) gerechnet, weshalb die Rückstellungen für etwaige Rückzahlungen aufgelöst werden konnten.

•

IPSI Die Partner von IPSI (Verkehrsunternehmen und -verbünde) haben jährliche Pauschalen zur Finanzierung a des Projektes an VEV-ETS geleistet. Da mit den Partnern eine Spitzabrechnung der Kosten vereinbart ist, wurden entsprechend Rückstellungen für spätere Rückzahlungen gebildet. Durch Verrechnung von Zahlungsverpflichtungen und angepassten Vorauszahlungen konnten inzwischen etwaige spätere Rückzahlungen ausgeglichen werden, weshalb die Rückstellungen dazu aufgelöst werden.

Auf der Aufwandseite sind folgende Punkte hervorzuheben:

•	Mehrere Einzelmaßnahmen sind von den Kosten unter Plan geblieben. Jeweils fünfstellige Beträge wurden für einzelne Maßnahmen bei den zentralen Systemen (ZVM, Sicherheitsmanagement, zTHV und ASM) sowie im Zertifikatslabor weniger als geplant verausgabt.
•	Personalfluktuation und verzögerte Nachbesetzung führten zu Minderausgaben gegenüber den geplanten Personalkosten.
•	Das F+E-Projekt "European Travelers Club (ETC) wurde im Jahr 2018 abgeschlossen und gegenüber den Fördergeber EU-Kommission abgerechnet. Der Fördergeber hat im Zuge der Abrechnung einen Formfehler bei der Beantragung beanstandet. Fördermittel in Höhe von über 400.000 € sind streitig. Eine Verständigung zugunsten von VDV-ETS konnte mit der EU-Kommission nicht erzielt werden. Inzwischen ist daher ein Rechtsstreit anhängig, weshalb entsprechende Aufwände entstanden und Rückstellungen gebildet worden sind für die Prozesskosten.

Die Gesellschaft hat im Jahr 2019 Vorbereitungen getroffen, ihr Geschäftsmodell hinsichtlich e Ticketing auf Smartphones zu erweitern. Die Gesellschafterversammlung hat dem zugestimmt, so dass nun die Markteinführung des VDV-Barcode mobile* angegangen wird, dafür notwendige zentrale Systeme aufgebaut sowie zusätzliche Personalkosten geschaffen werden.

Der Umsatz für 2019 beträgt 4.723 T€ und liegt damit knapp 1% unter dem im Wirtschaftsplan für 2020 ausgewiesen Wert für 2019. Die Prognosemethode für die Erlöse aus Lizenzentgelten entspricht der des Vorjahres; das Geschäftsergebnis beträgt 511 T€.

Der Absatz von Nutzermedien-Zertifikaten wird sich voraussichtlich weiter stabil entwickeln, so dass von einer stabilen Ertragslage in diesem Segment ausgegangen wird. Im Herbst 2020 soll das neu aufzubauende System "Mobile Ticketing Crypto Service" (Motics) in Betrieb genommen werden, so dass dann der VDV-Barcode mobile* in den Markt ausgerollt werden kann. Damit ist dann die relevante Grundlage zur Erweiterung des Geschäftsmodells des Unternehmens geschaffen.

f) Mobilligence GmbH

Die Mobilligence GmbH ist eine 100%ige Tochter der Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH (rms GmbH oder rms) und wurde im Mai 2017 mit Sitz in Berlin gegründet. Die Mobilligence tritt wie die Muttergesellschaft als Beratungs- und Serviceunternehmen am Markt auf. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Themen Digitalisierung und Vernetzung der Mobilitätsbranche.

Die Zielgruppe der Mobilligence GmbH muss auf Veränderungen im Mobilitätsmarkt durch den digitalen Wandel reagieren. Neben der Digitalisierung der internen Prozesse und der Neugestaltung der Kundenschnittstelle steht vor allem die Ertüchtigung bzw. der Aufbau der erforderlichen technischen Infrastruktur in der Fläche im Fokus. Damit entstehen für Beratungsunternehmen auch neue Chancen im Mobilitätsmarkt.

Die digitale Vernetzung der Branche ist eine Aufgabe, die in vielen Bereichen technische Innovation und neue Lösungen voraussetzt. Bund und Länder erwägen jeweils eigene Förderprogramme in diesem Kontext aufzusetzen. Hierbei unterstützt die Mobilligence bereits jetzt. Kompetenzen im Bereich Fördermittelmanagement bilden eine zentrale Grundlage der Mobilligence.

Der Standort in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes, im direkten Umfeld des Wirtschafts- und des Verkehrsministeriums bietet gute Chancen für die Zusammenarbeit mit Partnern aus der Branche, Kunden und politischen Entscheidungsträgern, aber auch für die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter.

Auf diese gute Ausgangssituation aufbauend wurde der Fokus für das Geschäftsjahr 2019 darauf gelegt, weitere Kundenaufträge zu gewinnen. Die geschäftliche Perspektive der Mobilligence GmbH fokussiert dabei auf die Vernetzungsinitiative "Mobility inside". Hier wurde die Mobilligence erfolgreich in einer zentralen Rolle als Projektbüro und fachlicher Koordinator platziert. Die Hauptaufgaben bestanden im Berichtsjahr in der Beratung und Koordination der Partner im Prozess der Unternehmensgründung und der Vorbereitung der Initiatoren auf die Vernetzung.

Obwohl der Fokus der Mobilligence auf der Tätigkeit für die Vernetzungsinitiative liegt, ist die Geschäftsführung mit der Akquise weiterer Aufträge beschäftigt.

Auch im Berichtsjahr 2019 wurde daran gearbeitet, die Wahrnehmung auf Kundenseite weiter zu verstärken. Dazu trugen mehrere erfolgreiche, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen bei. Darunter die Beteiligung an einem Gemeinschaftsstand auf der Messe Hypermotion 2019 und der mit der Muttergesellschaft und dem RMV gemeinsam veranstaltete "Rhein-Main-Spree - Mobilitätstalk" in den Büroräumen in Berlin mit hochkarätig besetzter Podiumsdiskussion.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden Aufträge mit einem Gesamtwert von ca. 606 T€ abgeschlossen. Der Großteil dieses Volumens (537 T€) entfällt auf die Vernetzungsinitiative "Mobility inside". Außerdem hat die Mobilligence einen Beratungsauftrag von der "Brandenburger Unternehmensgemeinschaft ÖPNV (BUG)", einem Zusammenschluss aus etwa 20 Verkehrsunternehmen, mit einem Auftragswert von 50 T€ erfolgreich abgeschlossen. Darüber hinaus besteht ein Auftrag der rms GmbH mit einem aufwandsbasierten Volumen von 31 T€.

Das Zinsergebnis beruht auf den Aufwendungen für die Zinsen des Gesellschafterdarlehens durch die rms GmbH i. H. v. 1,3 T€.

Der Personalaufwand i. H. v. 480,8 T€ entstand durch sechs Mitarbeiter.

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgte im Berichtsjahr aus den Zahlungen aus Kundenaufträgen. Darüber hinaus hat die Gesellschaft langfristige Verbindlichkeiten gegenüber der Muttergesellschaft von insgesamt 100 T€.

Das Anlagevermögen ist komplett mit Eigenkapital finanziert. Die Eigenkapitalquote beträgt 24,5 %. Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2019 durchgängig gewährleistet.

Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich aufgrund der Abrechnung der in Arbeit befindlichen Aufträge verringert.

Die in diesem Zusammenhang abzurechnenden erhalten Anzahlung haben die kurzfristigen Verbindlichkeiten ebenfalls verringert.

Die Gesamtleistung der Mobilligence GmbH betrug 1.342 T€ und liegt mit rund 184 T€ über dem von uns prognostizierten Wert.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hat sich durch die Akquisition weiterer Kundenaufträge gegenüber dem Geschäftsjahr 2019 weiter verstetigt.

Ziel für das Geschäftsjahr 2020 ist es, diese positive Entwicklung durch die Gewinnung weiterer Kundenaufträge fortzuführen und die Liquidität des Unternehmens aus eigener Kraft kontinuierlich zu gewährleisten.

Das Jahresergebnis mit einem Betrag von 96 T€ bedeutet, dass die Mobilligence GmbH das Geschäftsjahr mit einem Ergebnis abschließt, das deutlich über dem Planwert liegt.

Für das Wirtschaftsjahr 2020 ist eine Gesamtleistung von 1.484 T€ mit einem Jahresüberschuss von 46 T€ geplant.

g) CityBahn GmbH

Im Geschäftsjahr hat die RMV GmbH einen Gesellschaftsanteil in Höhe von 7.704 € erworben. Dies entspricht 10 % vom Stammkapital in Höhe von 77.041 €.

Das Projekt "CityBahn" verbindet in der Metropolregion "Westliches Rhein-Main-Gebiet" die Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden sowie den Rheingau-Taunus-Kreis miteinander und soll hier eine Rückgratfunktion im ÖPNV übernehmen. Damit wird eine Region mit 700.000 Einwohnern verknüpft und die kommunalen Entwicklungen hinsichtlich Wohnbebauung, Gewerbe und Umweltschutz gefördert. Das Projekt CityBahn muss ganzheitlich betrachtet werden. Zusätzlich kommt dem Projekt in Wiesbaden durch den Green City-Masterplan "WI-Connect" eine besondere Bedeutung zu: Mit dem Green City Plan - Masterplan "WI-Connect" der Landeshauptstadt Wiesbaden werden Beiträge zur Entwicklung einer nachhaltigen urbanen Mobilität in Wiesbaden geleistet, um die Belastungen in der Innenstadt mit NO2, aber auch anderen Luftschadstoffen und Lärm zu reduzieren. Eine Säule des Masterplans "WI-Connect" ist die Entwicklung und Umsetzung einer CityBahn. Mithilfe der CityBahn sollen zwei Kernprobleme des regionalen Verkehrsgeschehens gelöst werden: die stetig wachsende Fahrgastnachfrage im öffentlichen Nahverkehr sowie die von Dieselmotoren verursachte Luft- und Lärmbelastung.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden Vorplanungsleistungen überwiegend durch die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH vorfinanziert und koordiniert. Die dafür angefallenen Kosten sowie laufenden Verwaltungskosten sind im Jahresabschluss der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH enthalten. Die Kosten, die die anderen Gesellschafter und Verkehrsunternehmen betreffen, wurden an diese weiterverrechnet.

In der Bilanz stehen den Guthaben bei Kreditinstituten (76.685 €) sonstige Rückstellungen (5.245 €) und das Eigenkapital in Höhe von 71.276 € gegenüber. Zum Ende des Berichtsjahres beträgt die Eigenkapitalquote des Unternehmens 92,9 %.

Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft entspricht den Verhältnissen einer neugegründeten Gesellschaft, die ihre operative Tätigkeit noch nicht aufgenommen hat.

Da sich der Baubeginn entgegen der ursprünglichen Planung verzögert hat, verschieben sich die ursprünglich für 2019 geplanten Aufwendungen in die kommenden Jahre.

Die Vorplanung für den Streckenabschnitt "Theodor-Heuss-Brücke bis Hochschule RheinMain" der CityBahn in Wiesbaden ist abgeschlossen. Insgesamt erbrachte die Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) für die gesamte Strecke von Bad Schwalbach bis zur Hochschule Mainz den hohen NKU-Quotienten von 1,5. (Stand 2017). Dieser Wert, der sich insbesondere durch Linienänderungen noch verändert kann, belegt, dass bei der CityBahn der gesamtwirtschaftliche Nutzen die Kosten des Projekts deutlich übersteigt. Damit ist der Bau der City-Bahn förderfähig und kann von Land und Bund bezuschusst werden.

Die Gesellschaft soll zukünftig als Projektgesellschaft tätig werden und zunächst die Planung und den Bau der CityBahn für ihre Gesellschafter übernehmen. Auf Basis des Konsortialvertrages sind in 2020 noch abschließend die Modalitäten der Leistungserbringung, der Leistungsabrechnung und der Finanzierung der CityBahn GmbH zu vereinbaren. Aufgrund der vorgesehenen Tätigkeit als Projektgesellschaft zum Bau einer Straßenbahnstrecke wird die Gesellschaft mit den branchentypischen Risiken in der Baubranche konfrontiert sein, die u. a. vom Risiko von Kostensteigerungen, Bauzeitverzögerungen, Auftragsnachträgen bis hin zu Rechtstreitigkeiten reichen.

Durch die Zusammenarbeit mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH können die Erfahrungen der Mainzer Seite aus dem eigenen Straßenbahnstreckenbaugenutzt und Risiken erkannt und von vornherein gegengesteuert werden. Die Chancen liegen ebenfalls in der Zusammenarbeit der Gesellschafter und den daraus resultierenden Synergien und Effizienzen.

Die Gesellschafterversammlung vom 10. April 2019 beschloss den Wirtschaftsplan 2019 mit einem prognostizierten negativen Jahresergebnis in Höhe von 414 T€. Die Mittelfristplanung sieht Verluste für 2020 in Höhe von 261 T€ und 2021 in Höhe von 1,835 Mio. € vor.

3. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Der finanzielle Bedarf der RMV GmbH als Regieorganisation ist durch die vom Aufsichtsrat beschlossenen Mittel aus dem Wirtschaftsplan gedeckt. Insofern können die betriebswirtschaftlichen Leistungsindikatoren bei der RMV GmbH keine Anwendung finden.

Die dynamische Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs, der demografische Wandel, der Fachkräftemangel wie auch die zunehmende Digitalisierung erfordern ein flexibles und zukunftgerichtetes Personal- und Organisationskonzept.

Besonders deutlich wird dies bei einem Veränderungsprozess wie der (internen) Digitalisierung, die neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, Vereinfachung und Transparenz von Arbeitsprozessen sowie den einfachen Zugang zu Informationen bietet. Die Digitalisierung bezieht sich nicht nur auf technische Veränderungen, sondern insbesondere auf eine Veränderung der Arbeitskultur. Hierbei ist besonders Flexibilität gefordert. Eine solch weitreichende Entwicklung verlangt die Umsetzung einer umfassenden und zielgerichteten Unterstützung der Fach- und Führungskräfte mit einem entsprechenden Personal- und Organisationskonzept. Mit unternehmensweiten Schulungen zu einer Software, mit der eigenständig Arbeitsprozesse digital abgebildet werden können, wird die schrittweise digitale Transformation der RMV GmbH von den Mitarbeitern selbst vorangebracht.

In einem weiteren Schritt des Personal- und Organisationskonzepts der RMV GmbH bezieht sich die Zukunftsorientierung direkt auf die Arbeitgebermarke. Es ist essentiell den aktuellen Entwicklungen kontinuierlich zu folgen, um am Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten. Das vor kurzem eingeführte digitale Bewerbermanagementsystem ist ein Beispiel dafür. Es ist nicht nur ein weiterer Schritt in der Umstellung auf digitale Prozesse, sondern stärkt insbesondere die Wahrnehmung als fortschrittlicher Arbeitgeber.

Wesentlicher Teil der Stärkung Zukunftsorientierung und Arbeitgeberattraktivität ist die TOP JOB-Zertifizierung mit einer Mitarbeiterbefragung, die bereits 2016 in der RMV GmbH durchgeführt wurde. Die Mitarbeiterbefragung sichert eine objektive und wissenschaftliche Messung der Zufriedenheitswerte der Mitarbeiter. Arbeitgeberattraktivität wird nach innen gestärkt, indem Offenheit signalisiert wird und Zufriedenheitswerte zu Entwicklungen wie dem Wertewandel in der RMV GmbH messbar werden. Im Jahr 2019 führte die RMV GmbH erstmalig Workshops in einigen Geschäftsbereichen durch, in denen Verbesserungen von Arbeitsabläufen gemeinsam von Mitarbeitern und Führungskräften erarbeitet wurden. Mit Verleihung des TOP JOB Siegels 2019 wird neben den internen Verbesserungsaktivitäten auch die Arbeitgeberattraktivität nach außen sichtbar und insgesamt Zukunftsorientierung umgesetzt.

Als weiterer Schritt ist geplant, die RMV GmbH im Berufsnetzwerk "Xing" und auf der Bewertungsplattform "Kununu" zu präsentieren. Die immer stärker werdende Nutzung von Bewertungsplattformen und karrierebezogenen Social-Media-Kanälen zeigt die Möglichkeiten aber auch die Notwendigkeit der konsequenten Verfolgung von Trends und Arbeitgeberattraktivität.

Im Kontext der Veränderungsprozesse im Unternehmen gewinnt projektbezogenes Arbeiten immer mehr an Bedeutung. Im Rahmen der betrieblichen Ausbildung wurde im Jahr 2019 ein Konzept entwickelt, Auszubildende auf projektbezogenes Arbeiten vorzubereiten. Ein erstes Projekt ist die Erstellung eines E-Learning mit verschiedenen Lernmodulen, mit dem Ziel den Einarbeitungsprozess für neue Mitarbeiter noch informativer auszubauen.

Das Gesundheitsmanagement der RMV GmbH ist ein wichtiges Element im Personal- und Organisationskonzept. Es trägt dazu bei, das gesundheitsfördernde Verhalten der Beschäftigten zu stärken und gesundheitsrelevante Arbeitsbelastungen zu verringern.

4. Gesamtaussage

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wird als gut eingeschätzt. Lang- und kurzfristige Rückstellungen sowie Verbindlichkeiten sind durch Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände vollständig gedeckt. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Fristen beglichen. Es bestehen keinerlei Liquiditätsengpässe. Durch Umwidmung konsumtiver in investive Mittel werden weitere wichtige Investitionen in die Sicherstellung, Weiterentwicklung und Optimierung des ÖPNV getätigt.

Das Budget des vom Aufsichtsrat genehmigten Wirtschaftsplanes wird fortlaufend überwacht, Querdeckungen der einzelnen Budgets bedürfen der Genehmigung des Geschäftsführungsboards.

III. Zweigniederlassungsbericht

Die Konzerngesellschaften unterhalten keine Zweigniederlassungen.

IV. Prognosebericht

a) Finanzplan

Der Konzern wird durch die Muttergesellschaft RMV GmbH im Wesentlichen geprägt.

Der Finanzplan der RMV GmbH für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 hat folgende Eckdaten:

Finanzplan

Mittelherkunft	2020	2019	Veränderungen
	TEUR	TEUR	in %
Komplementärmittel	5.607	5.286	6,07%
Landes mittel	31.422	29.679	5,87%
Gesamt	37.029	34.965	5,90%
Mittelverwendung
Regie	17.643	16.533	6,71%
Kernaufgaben und strategische Projekte	14.962	14.149	5,75%
Investitionen	2.059	2.050	0,44%
Umsatzsteuer	2.365	2.233	5,91%
Gesamt	37.029	34.965	5,90%
Nachrichtliche Maßnahmen ^*
Besondere Projekte	21.720	21.393	1,53%

^* werden außerhalb des RMV-Wirtschaftsplanes vollständig aus Landesmitteln finanziert

Der Budgetansatz stellt sich - gemessen an den Aufgaben - als ausreichend dar. Die Wirtschaftspläne schließen systembedingt mit einem ausgeglichenen Ergebnis ab.

b) Finanzierung und Ausblick 2020

Durch die Corona-Krise hat sich das Mobilitätsverhalten grundlegend geändert. Die individuelle Mobilität wurde dramatisch eingeschränkt. Weniger Menschen fahren bedingt durch Homeoffice oder Kurzarbeit zur Arbeit bzw. der Kontaktbeschränkungen wegen in der Freizeit mit dem ÖV. Bei Bussen, Straßen-, U- und S-Bahnen sind die Fahrgastzahlen und mit ihnen auch die Fahrgeldeinnahmen massiv zurückgegangen. Im politischen Konsens wurde das Angebot dennoch weitestgehend aufrechterhalten. Die Kosten ließen sich nicht wie die Einnahmenverluste zurückfahren, da die fixen Kosten bestehen blieben. Seit Anfang Mai ist das Fahrplanangebot wieder auf den Regelbetrieb hochgefahren. Wie das Mobilitätsverhalten sich nach der Corona-Krise bzw. zukünftig entwickeln wird, ist schwierig zu beurteilen und somit auch die Fahrgastzahlen und Einnahmen. Gewinnen wird möglicherweise das Auto bzw. das Rad.

Ab Mitte März 2020 zeichnet sich mit den weitreichenden Ausgangsbeschränkungen ein drastischer Rückgang der Fahrgeldeinnahmen und der Fahrgastzahlen ab. Dieser wird im Gesamtjahr 2020 zu einem Rückgang der Einnahmen gegenüber 2019 führen. Erste Auswertungen aus den digitalen Kanälen und den daraus verfügbaren Verkaufsdaten für die Monate März und April zeigen Rückgänge im Umsatz von Einzel- und Tageskarten von bis zu 80%. Mit der Lockerung der Beschränkungen seit Mitte April steigen die Werte wieder leicht an. Hochgerechnet auf alle Kanäle betragen die Einnahmenminderungen Ende Mai im Gelegenheitsverkehr insgesamt ca. - 3 Mio. €/Woche und bei den Wochen- und Monatskarten Erwachsene und Auszubildende ca. - 2 Mio. €/Woche. Im Vormonat waren die Werte weitaus höher. Durch erweiterte Pausen- und Kulanzregelungen für Abonnenten wird seit Ende April in Abstimmung mit den Partnern versucht, eine Kündigungswelle bei Jahreskarten zu verhindern. Rückgaben und Pausenregelungen von Zeitkarten sind mit entsprechenden Erlösminderungen verbunden, deren Volumen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bezifferbar ist. Mit weiteren Auswirkungen auf andere Zeitkarten wie JobTicket oder SemTicket ist zu rechnen, was zu weiteren Einnahmenverlusten in 2020 führen wird. In den ersten beiden Juni Wochen sind weiter steigende Einnahmen und Fahrgäste zu verzeichnen.

Das prognostizierte Ergebnis am Ende der Budgetierungsperiode 2017-2021 lag zu Jahresbeginn 2020 bei einer roten Null. Im worst case geschätzt um 1-2% unter dem Mittelbestand. Durch die massiven Einnahmenminderung durch die Corona-Krise wird dies auch Auswirkungen auf die Mittelfristplanung haben.

Auf Basis der Abrechnungen 2019 mit den Verkehrsunternehmen erfolgt im Sommer eine Aktualisierung der Mittelfristplanung. Es ist nicht davon auszugehen, dass im Jahresverlauf 2020 das Einnahmenniveau von vor der Krise wieder erreicht werden wird. Unter Umständen führt die Krise zu einer nachhaltigen Änderung im Mobilitätsverhalten. Durch die Veränderungen des Verkehrs- bzw. Fahrgastmarktes ist mit massiven Einnahmenrückgängen zu rechnen. Selbst wenn in der zweiten Jahreshälfte 2020 das vorherige Einnahmenniveau wieder zu 90% erreicht werden sollte, ist in der Dimension im Gesamtjahr von Einnahmenminderungen von grob geschätzt über 100 Mio. € im best case auszugehen. Je nach Dauer der mit der Krise verbundenen Beschränkungen und der Folgen für die Wirtschaft ist zum Ende der Budgetierungsperiode 2017-21 nun ein deutliches Minus zu erwarten.

Derzeit werden auf Seiten der RMV GmbH auf Basis vorliegender Daten Szenerien zur Abschätzung der finanziellen Folgen aus der Corona-Krise erarbeitet. Im Anschluss mündet diese Bewertung mit der Abrechnung des Jahres 2019 in einer aktualisierten Mittelfristplanung, die den Gremien dann vorgelegt wird. Des Weiteren war nach einer Liquiditätsplanung (Stand: Anfang Mai) im Wechsel von Mai auf Juni im RMV mit einem Liquiditätsengpass von ca. -29 Mio. € zu rechnen. Nach der Prognose entwickelt sich dieser Engpass kalkulativ hin zum Dezember auf über 200 Mio. €. Dies korrespondiert auch mit dem kumulierten Saldo aus der Mittelfristplanung Plan 2020.

Der RMV hatte daher beim HMWEVW zur Sicherung seiner vertraglichen Verpflichtungen im Mai 2020 eine kurzfristige Liquiditätshilfe in Höhe von 29 Mio. € beantragt. In den mit dem Land Hessen geführten Gesprächen zur Liquidität 2020 hat das HMWEVW in Abstimmung mit dem HMdF weitere Unterstützung zugesagt. Um dem RMV die Liquiditätshilfe seitens des Landes kurzfristig zur Verfügung stellen zu können, erfolgte zum 29.05.2020 die vorzeitige Auszahlung von Mitteln, die im Rahmen der Finanzierungsvereinbarung erst im Laufe des Jahres zur Auszahlung gekommen wären. Damit kann der RMV im Mai seine vertraglichen Verpflichtungen für Verkehrsdienstleistungen vollumfänglich erfüllen und einen leistungsfähigen ÖPNV gewährleisten. Diese Vorgehensweise führt folglich dazu, dass dem RMV in den Folgemonaten weniger Mittel ausgezahlt werden. Diese Liquiditätshilfe aus bestehenden Mitteln entschärft bzw. verlagert den Liquiditätsengpass somit nur kurzfristig. Ohne zusätzliche Mittel wird sich die Finanzierungslücke, resultierend aus den vertraglichen Verpflichtungen bzw. Einnahmenverlusten, nicht schließen lassen. Neben einer "reinen" Liquiditätshilfe wird es erforderlich sein, die durch die Einnahmenverluste bedingten erhöhten Finanzierungsbedarfe durch Corona im Verbund mit zusätzlichen Mitteln auszugleichen.

Um kurzfristig handlungsfähig zu bleiben, kann zwischenzeitlich auch mit einer Übergangskreditfinanzierung gearbeitet werden, deren Voraussetzung durch die Geschäftsführung des RMV geschaffen wurde.

Das Land wird die prognostizierten 225 Mio. € in den zweiten Nachtragshaushalt aufnehmen und im Juni in Kabinett und Landtag einbringen.

Auf Bundesebene arbeiteten unter enormem Zeitdruck mehrere Arbeitsgruppen mit Vertretern der Spitzenverbände (VDV, BAG, Mofair, BDO) und den großen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) an einer einheitlichen Empfehlungen zur Liquiditätssicherung sowie an einer Lösung für den Ausgleich der Einnahmenverluste basierend auf dem Stand der Einnahmen 2019.

Die finalisierten Konzepte wurden zwischenzeitlich der zu diesen Themen eingerichteten Bund-Länder-Arbeitsgruppe und dem Bundeskanzleramt sowie den unterschiedlichsten Bundesministern zur Verfügung gestellt.

Die Konzepte der Branche bilden die maßgebliche und seitens Bund und Ländern ausdrücklich anerkannte Grundlage der politischen Abstimmung zur Erarbeitung der erforderlichen Unterstützungsmaßnahmen.

Ohne schnelle Unterstützungsmaßnahmen seitens des Bundes, der Länder bis hin zu den Kommunen haben die Verkehrsunternehmen mittelfristig keine Chance, wirtschaftlich zu überleben. Ohne die Bereitstellung zusätzlicher öffentlicher Mittel können die Aufgabenträger und Verbünde ihre Rolle als Stabilisator der Branche nicht aufrechterhalten; sie geraten vielmehr - wie auch der RMV - selbst in Schieflage.

Aufgrund der erwarteten bundesweiten Einnahmenverluste im ÖPNV von mindestens 5 Mrd. € bis zum Ende des Jahres 2020 hatte sich die Verkehrsministerkonferenz (VMK) am 14.05.2020 dafür ausgesprochen, die Erhöhung der öffentlichen Mittel entsprechend der Kostenunterdeckung zu forcieren und die Bundesregierung dazu aufgefordert, einen gemeinsamen Rettungsschirm des Bundes und der Länder für den ÖPNV zur Bewältigung der finanziellen Folgen der Pandemie aufzuspannen. Eine alleinige Kompensation dieser Fahrgeldeinnahmenausfälle durch die Länder ist aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht möglich. Die VMK forderte den Bund daher auf, sich über eine faire Lastenaufteilung des zu errichtenden ÖPNV-Rettungsschirms mit 2,5 Mrd. € zu beteiligen.

Eine entsprechende Beteiligung des Bundes war Gegenstand der Beratungen des Koalitionsausschusses bezüglich der Mittelanmeldung für einen weiteren Nachtragshaushalt in der ersten Juni-Woche. Bereitgestellt werden die Mittel über eine einmalige Erhöhung der Regionalisierung um 2,5 Mrd. € auf 11,5 Mrd. €. In der Sitzung am 03.06.2020 wurde die Erhöhung um 2,5 Mrd. € im Rahmen des Konjunkturprogrammes beschlossen. Am 17.06.2020 wurde in der Konferenz der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder in Berlin in Vorbereitung des Gesprächs mit der Kanzlerin zur Corona-Krise zu diesem Thema bestätigend protokolliert, dass der Bund die Länder im Jahr 2020 bei der Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) unterstützen wird, da durch die Corona-Pandemie die Fahrgeldeinnahmen stark verringert sind. Dies erfolgt durch die einmalige Erhöhung der Regionalisierungsmittel in Höhe von 2,5 Mrd. Euro in 2020. Es ist beabsichtigt, dass durch die zügige Beschlussfassung über den Nachtragshaushalt und das Gesetz über begleitende Maßnahmen zur Umsetzung des Konjunktur- und Krisenbewältigungspakets die Mittel zeitnah zur Verfügung stehen.

Die Länder sagen ihrerseits zu, die Auszahlungen an die betroffenen ÖPNV-Unternehmen bzw. die jeweiligen Aufgabenträger sowie den nachträglichen Mittelausgleich der Länder untereinander auf der Grundlage einer Endabrechnung der tatsächlich eingetretenen finanziellen Nachteile schnellstmöglich vorzunehmen.

Am 18.06.2020 wurde seitens der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD die 6. Änderung des Regionalisierungsgesetzes (Artikel 5 des Gesetzes über begleitende Maßnahmen zur Umsetzung des Konjunktur- und Krisenbewältigungspakets mit Stand vom 16.06.2020) eingebracht. Durch die Fraktionseinbringung entfällt die erste "Lesung" im Bundesrat und das Gesetzespaket könnte noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. Die Auszahlung soll zum 15. des Folgemonats nach Inkrafttreten erfolgen, also voraussichtlich zum 15.08.2020. Damit ist dieser wichtige Baustein zur Sicherung der wirtschaftlichen Situation der ÖPNV-Branche auf den Weg gebracht.

Bei dieser Form der etwa hälftigen Aufteilung der wirtschaftlichen Folgen zwischen Bund und Ländern ist für die Ebene der Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen und auch der kommunalen Seite bei allen laufenden Betrachtungen von einer 10 %igen Eigenbeteiligung neben der Übernahme der allgemeinen Preissteigerung von 2019 und 2020 auszugehen.

Der RMV arbeitet weiterhin auf allen Ebenen mit großem Engagement in den Verbänden auf Bundes- und Landesebene verantwortlich mit daran, tragfähige Lösungen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der ÖPNV-Branche zu schaffen.

Mit rund drei Millionen Euro (rund 2,4 Mio. Euro für den Bereich des RMV) fördert das Land Hessen den Einbau von Trennscheiben bei Fahrerinnen und Fahrern von Linienbussen. Das entsprechende Konzept wurde in enger Abstimmung mit dem RMV auf der Basis des Instruments der Investiven Kleinmaßnahmen entwickelt. Die Förderung der Nachrüstung der Fahrertrennscheiben erfolgt rückwirkend ab dem 11. März 2020, sodass auch bereits nachgerüstete Busse von der Landesförderung profitieren. Mit der Nachrüstung wird ermöglicht, auch die vordere Tür wieder zum Einsteigen zu nutzen und Fahrkarten wieder beim Fahrer zu kaufen. Die Zuwendung erfolgt aufgrund einer Ergänzung der Finanzierungsvereinbarungen, die zwischen dem Land Hessen und dem RMV besteht. Die Anträge können bei den Verkehrsverbünden gestellt werden. Der RMV hat entsprechende Antragsformulare vorbereitet.

Im Februar 2020 fand das erste gemeinsame Spitzengespräch zwischen dem Land Hessen und den hessischen Verkehrsverbünden RMV, NVV und VRN über die künftige Finanzierungsvereinbarung für die Jahre 2022 bis 2026 auf Einladung des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) statt. Es wurde vereinbart, im Rahmen eines Arbeitskreises zunächst die Datenerhebung für die Bestimmung der Mittelbedarfe abzustimmen. Hierzu fanden erste Arbeitskreissitzungen statt. Im Rahmen dieser Termine zur Datenerhebung wurden Muster-Dateien zur Erfassung des Mittelbedarfe der Verbünde durch das HMWEVW vorgestellt, vertiefend besprochen und weiter abgestimmt. Neben den Vertretern des HMWEVW und der Verkehrsverbünde haben auch Vertreter des Hessischen Ministeriums der Finanzen (HMdF) an Gesprächen teilgenommen.

Wunsch des Landes ist es, die Tabellen zur Bestimmung des Mittelbedarfs auf Basis von Ist-Daten und den Plan-Daten 2020 bis 2026 bis Ende August 2020 sowie den Ist-Daten für den Zeitraum 2015 bis 2019 von den Verkehrsverbünden bzw. bis zum Herbst 2020 befüllen zu lassen. Trotz der Corona-Krise ist eine nachhaltig funktionierende Mobilität weiterhin alternativlos. Der Erhalt und der Ausbau eines leistungsfähigen ÖPNV-Systems bildet hierfür die Grundlage.

In den nächsten Jahren und Jahrzehnten steht der ÖPNV weiterhin vor großen Herausforderungen. Diese eröffnen dem System aber gleichzeitig Chancen. Trotz aktueller wirtschaftlicher Probleme kann die Branche aktiv eine nachhaltige und moderne Mobilität gestalten und die Weichen für einen attraktiven Nahverkehr der Zukunft stellen. Dazu ist es notwendig, die Aktivitäten aller Akteure - Verkehrswirtschaft, Verbünde, Politik - zu bündeln und gemeinsam voranzubringen. Nur so kann der ÖPNV zukünftig seiner Rolle als Herzstück eines vernetzten und klimaschonenden Verkehrssystems gerecht werden. Mit seinem Konzept "Mobilität 2035" legt der RMV die Grundlage für die Mobilitätsentwicklung der Region Frankfurt RheinMain bis 2035 vor.

Der RMV beschreibt mit seinem strategischen Konzept "RMV-Mobilität 2035" die Voraussetzungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität in der Region Frankfurt RheinMain. Auch nach Überwinden der Corona-Krise werde im Hinblick der Erreichung der weiterhin bestehenden Klimaziele dies bestehen bleiben.

1.	Tarif - Vision vom einfachen Tarif (Flatrate, eTarif sowie "Einsteigen und Losfahren")
2.	Infrastruktur - Höhere Schlagzahl in der Umsetzung und mehr neue Infrastruktur 2030+
3.	Qualität - Herstellung adäquater Qualität und vor allem Gewinn an Qualität
4.	Innovationen - Effizienzgewinne und Vereinfachung des Systems
5.	Generelle Mobilitätsplattform - alles aus einer Hand
6.	Verbundgrenzen - Mobilitätsbedürfnissen gerecht werden
7.	Finanzierung - neue Wege der Finanzierung angepasst an die Mobilitätsentwicklung

Für das Geschäftsjahr 2020 ergeben sich u.a. die folgenden Themenschwerpunkte:

•

Planung und schnelle Umsetzung lange geplanter Maßnahmen, um die begrenzten Kapazitäten auf den Schienenstrecken im Ballungsraum Frankfurt RheinMain für einen weiteren ÖPNV-Wachstum in der Region zu ermöglichen:

Frankfurt RheinMainPlus Schienenring um Frankfurt (Südtangente und Osttangente), Umsetzung der Wallauer Spange, Einführung des HessenExpress, Verlängerung bestehender S-Bahnlinien, • Erhöhung der bestehenden Streckenkapazitäten (Digitalisierung Leit- und Sicherungstechnik, Schaffung neuer Kreuzungsbahnhöfe),

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•	Ausbau und/oder Elektrifizierung bestehender Strecken,
•	o Reaktivierung stillgelegter Strecken,
•	Neue Infrastruktur für den Fernverkehr im Knoten Frankfurt Hauptbahnhof, Fernbahntunnel,
•	Modernisierung und barrierefreier Ausbau von Bahnhöfen und Stationen, inkl. Fahrgastinformationen.

•	Digitalisierungsstrategie und Vernetzungsinitiative sowie elektronisches Fahrgeldmanagement (EFM) und Tarifstrukturreform mit den Zielen eines elektronischen Tarifs, einer Harmonisierung der IT-Infrastruktur und Verbesserung der Fahrgastinformation.
•	Ein pünktlicher und zuverlässiger Betrieb ist die Grundvoraussetzung für jegliche Weiterentwicklung des ÖPNV. Bei der Entscheidung des Kunden für ein Verkehrsmittel spielen Qualität und Verlässlichkeit eine entscheidende Rolle. Diese beeinflussen stark das individuelle Empfinden für das Preis-Leistungs-Verhältnis und sind daher ausschlaggebend für die Verkehrsmittelwahl. Deshalb ist es wichtig, aktuelle Defizite aufgrund von Personalengpässen, technischen Defekten an Fahrzeugen und Infrastrukturmängeln sowie unzureichender Information im Rahmen eines Maßnahmenkatalogs zur Qualitätsverbesserung umgehend zu beseitigen.
•	Ausschreibungen von Verkehrsdienstleistungen sowie Qualitätserfassung und -bewertung im SPNV und im Buspersonennahverkehr (BPNV).
•	Weitere Ausgestaltung im Rahmen der in 2019 durchgeführten Ausschreibungen und Angebotsausweitungen (-ergänzungen) der Expressbuslinien.

Die Umsetzung der genannten Themenfelder führt zu neuen Rahmenbedingungen die auch die Kosten der Leistungserbringung erhöhen werden und das Aufgabenfeld der RMV GmbH deutlich erweitern werden.

V. Chancen- und Risikobericht

Chancenbericht

Mit Abschluss der Finanzierungsvereinbarung vom 22.11.2016 für die Jahre 2017 - 2021 sollte die Finanzierung der RMV GmbH und somit im Wesentlichen des gesamten Konzerns für diesen Zeitraum gesichert werden.

Der ÖPNV steht in Zukunft vor großen Herausforderungen. Neben den Diskussionen um Dieselfahrverbote und dem Erreichen der Klimaziele lassen die Corona-Krise die Erwartungen und Anforderungen an den ÖPNV kontinuierlich steigen.

Die Akteure im ÖPNV sind gefordert für diese Anforderungen kurz- bzw. mittelfristig Lösungsmöglichkeiten anzubieten.

Weiterhin konnte der RMV-Konzern für 2019, wie auch schon in den Vorjahren, bei Bundesforschungsprojekten seine fachliche und organisatorische Kompetenz einbringen und das Ansehen des RMV-Konzerns als innovativer Mobilitätsdienstleister weiter untermauern.

Durch regelmäßige Beteiligungsberichte wird eine Kontrolle über Chancen und Risiken der Konzerngesellschaften jederzeit gewährleistet. Über Personenidentität der Geschäftsführung von RMV GmbH sowie den Tochterunternehmen wird sichergestellt, dass die Geschäftsführung der RMV GmbH jederzeit ihren Willen bei der rms GmbH und der fahma GmbH durchsetzen kann.

Der Bereich Interne Revision stellt sicher, dass eventuellen dolosen Handlungen wirksam vorgebeugt wird. Ständige Verbesserungsprozesse sollen dies weiter optimieren.

Hard- und softwareseitige Investitionen sowie Investitionen in Weiterbildung der Mitarbeiter sind eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit. Die Rekrutierung qualifizierten Personals zur Bearbeitung der Zukunftsthemen stellt für die zukünftige Entwicklung des RMV-Konzerns weiterhin eine zentrale Komponente dar.

Risikobericht

Die Konzerngesellschaften sind maßgeblich von der finanziellen Lage der öffentlichen Hand abhängig. Durch den massiven Wegfall von Fahrgeldeinnahmen aufgrund der Corona-Krise wird diese Abhängigkeit nochmals verstärkt. Der vom Aufsichtsrat verabschiedete Wirtschaftsplan (RMV GmbH, Buchungskreis 1) wird in einem DV-gestützten Budgetcontrollingtool erfasst. Den erfassten Soll-Werten werden aus laufender Rechnung der Finanzbuchhaltung die IST-Werte gegenübergestellt. In regelmäßigen Abständen wird die Geschäftsführung über die Entwicklung von Plan- und Ist-Werten unterrichtet. Budgetüberschreitungen müssen entweder durch freie Mittel über Querdeckung oder durch finanzielle Unterstützung externer Projektpartner (Drittmittel) gedeckt werden. Die Überwachung der Budgeteinhaltung erfährt in der wirtschaftlich angespannten Situation 2020 ff. eine stärkere Gewichtung.

Im Treuhandbereich werden mit Vorlage der IST-Daten zur Verbundabrechnung in der Aufsichtsratssitzung im November des Folgejahres alljährlich Abweichungen zu etatisierten Daten dargestellt und erläutert.

Zu jeder Aufsichtsratssitzung berichtet die Geschäftsführung über die aktuellen Entwicklungen (insbesondere auch über gegebenenfalls außergewöhnliche Ereignisse) sowie die zukünftig geplanten Geschäftstätigkeiten.

Risikobericht über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Konzern bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten.

Forderungsausfälle gibt es nicht. Die Vereinnahmung der Forderungen wird überwacht und erfolgt planmäßig.

Die Finanzierung des Mutterunternehmens erfolgt durch Zuwendungen des Landes Hessen und aus der Umlage der Komplementärfinanzierung der kommunalen Gesellschafter. Weiterhin tragen eigenwirtschaftlich erzielte Umsatzerlöse zur Finanzierung bei. Die übrigen Konzerngesellschaften werden mittelbar über das Mutterunternehmen, durch erwirtschaftete Mittel oder durch Bankdarlehen finanziert.

Nachtragsbericht

Die Aufsichtsgremien der RMV GmbH - Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung - tagten turnusmäßig. Die entsprechenden Beschlussfassungen zum Leistungsangebot, zum Jahresabschluss und zur zweckentsprechenden Verwendung der Landesmittel mit der Einnahmenaufteilung/Abrechnung (EAV/ABR) sowie zum Tarif erfolgten mit den erforderlichen Mehrheiten.

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für das Geschäftsjahr 2019 eingetreten.

Gesamtaussage

Obwohl die Konzerngesellschaften maßgeblich an die finanzielle Lage der öffentlichen Hand gebunden ist, bestehen, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzierungsvereinbarung und dem Land Hessen als hauptfinanzierenden Gesellschafter, keine bestandsgefährdenden Risiken. Von einer nachfolgenden Finanzierungsvereinbarung für die Jahre 2022 ff. kann mit hinreichender Sicherheit ausgegangen werden.

Hofheim am Taunus, den 17. Juli 2020

Professor Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung

Dr. André Kavai, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die RHEIN-MAIN-VERKEHRSVERBUND GMBH:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der RHEIN-MAIN-VERKEHRSVERBUND GMBH und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019 und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der RHEIN-MAIN-VERKEHRSVERBUND GMBH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

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vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von dem Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Mannheim, den 17. Juli 2020

Keiper & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Berizzi, Wirtschaftsprüfer

Schulte, Wirtschaftsprüfer