PubliCare GmbH

Köln

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022			31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.859.705,51			2.369.723,51
2. Geschäfts- oder Firmenwert	406.791,00			9.242,00
		2.266.496,51		2.378.965,51
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	18.685,00			0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.000.392,50			970.754,00
		1.019.077,50		970.754,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	8.319.021,79			34.541.417,07
2. Sonstige Ausleihungen	250,00			0,00
		8.319.271,79		34.541.417,07
			11.604.845,80	37.891.136,58
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Fertige Erzeugnisse und Waren	5.382.200,38			3.337.359,16
2. Geleistete Anzahlungen	142.077,41			127.683,02
		5.524.277,79		3.465.042,18
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	28.350.459,32			33.146.085,76
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	4.648.568,60			11.711.995,83
3. Sonstige Vermögensgegenstände	5.703.234,19			2.403.873,51
		38.702.262,11		47.261.955,10
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		6.621.953,63		3.417.630,42
			50.848.493,53	54.144.627,70
C. Rechnungsabgrenzungsposten			273.288,79	237.168,11
D. Aktive latente Steuern			230.927,85	652.954,94
			62.957.555,97	92.925.887,33

PASSIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000,00
II. Gewinnvortrag	48.664.638,03		41.925.684,73
III. Jahresfehlbetrag	-18.360.217,91		6.738.953,30
		30.329.420,12	48.689.638,03
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	594.407,97		161.782,19
2. Sonstige Rückstellungen	5.068.810,16		9.574.943,22
		5.663.218,13	9.736.725,41
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.814.029,89		4.749.303,19
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 4.814.029,89 (Vj: EUR 4.749.303,19)
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	21.158.770,36		28.892.555,67
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 6.958.770,36 (Vj: EUR 14.692.555,67)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 14.200.000,00 (Vj: EUR 14.200.000,00)
3. Sonstige Verbindlichkeiten	977.116,47		792.983,18
davon aus Steuern: EUR 854.700,86 (Vj: EUR 791.489,42)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 118.795,53 (Vj: EUR 0,00)
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 977.116,47 (Vi: EUR 792.983,18)
		26.949.916,72	34.434.842,04
D. Rechnungsabgrenzungsposten		15.001,00	64.681,85
		62.957.555,97	92.925.887,33

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

		2022	2021
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		128.964.479,90	98.801.501,69
2. Sonstige betriebliche Erträge		2.380.220,21	1.793.155,74
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-64.835.763,83		-47.479.831,94
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-96.378,04		-1.755.496,96
		-64.932.141,87	-49.235.328,90
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-30.977.457,27		-25.040.307,01
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-6.695.247,73		-4.188.604,46
davon für Altersversorgung: EUR 154.561,48 (Vj: EUR 139.907,97)
		-37.672.705,00	-29.228.911,47
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-1.430.157,39		-1.177.677,01
		-1.430.157,39	-1.177.677,01
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-44.430.367,74	-14.537.163,71
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		68.605,93	101.571,15
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 68.479,68 (Vj: EUR 97.090,16)
8. Aufwendungen aus Verlustübernahme		0,00	-347.419,40
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-217.090,80	-241.677,02
davon an verbundene Unternehmen: EUR 176.793,35 (Vj: EUR 212.962,32)
davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: EUR 12.498,00 (Vj: EUR 14.684,45)
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-1.030.815,49	-1.900.482,28
davon Erträge aus der Zuführung und Auflösung latenter Steuern: EUR 0,00 (Vj: EUR 52.812,38)
davon Aufwendungen aus der Zuführung und Auflösung latenter Steuern: EUR 422.027,09 (Vj: EUR 0,00)
11. Ergebnis nach Steuern		-18.299.972,25	4.027.568,79
12. Sonstige Steuern		-60.245,66	-66.496,97
13. Vom übertragenden Rechtsträger für fremde Rechnung erwirtschaftetes Ergebnis		0,00	2.777.881,48
14. Jahresverlust (Vj. Jahresüberschuss)		-18.360.217,91	6.738.953,30

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Allgemeine Angaben

Die PubliCare GmbH hat ihren Sitz in Köln. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln unter HR B 35912 eingetragen.

Grundlagen der Rechnungslegung

Der Jahresabschluss der PubliCare GmbH, Köln, zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt; ergänzende Vorschriften des GmbH-Gesetzes wurden beachtet.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätzen nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1 Satz 2, 266 ff. HGB).

Die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung sind entsprechend den Bestimmungen des HGB gemäß §§ 266 und 275 Abs. 2 HGB gegliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Zwecks Anpassung der Vorjahreszahlen an den entsprechenden Ausweis in diesem Jahr wurde ein Betrag von TEUR 386 von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in die Umsatzerlöse (umsatzmindernd) umgegliedert.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB auf.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Aktiva

Die Bewertung der Vermögens- und Schuldenpositionen trägt allen erkennbaren Risiken nach den Grundsätzen vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung Rechnung.

Immaterielle Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer aktiviert worden.

Die erworbenen Firmenwerte/Kundenstämme wurden aufgrund der vergleichsweise unterdurchschnittlichen Volatilität im Marktumfeld der Gesellschaft anfänglich über 15 Jahre abgeschrieben. Für Zugänge ab dem 01.01.2014 wurde eine Nutzungsdauer von 5 Jahren angenommen.

Das Anlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert (§§ 253, 255 Abs. 1 HGB). In der Handelsbilanz werden die planmäßigen Abschreibungen bei abnutzbaren Vermögensgegenständen des Anlagevermögens ausschließlich linear vorgenommen. Die abnutzbaren Vermögensgegenstände werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer (3 bis 13 Jahre) abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis EUR 800,00 werden sofort aufwandswirksam erfasst. Eine Zusammenstellung ergibt sich aus der nachfolgenden Anlagenentwicklung, die Bestandteil dieses Anhangs ist.

Bei den Gegenständen des Anlagevermögens waren keine außerplanmäßigen Abschreibungen erforderlich.

Es werden folgende Kapitalanteile an verbundenen Unternehmen gehalten:

	Anteil am Kapital	Eigenkapital	Jahresergebnis
PHADIMED Verwaltungs GmbH, Köln (30.09.2021)	100	30.079,02 €	863,56 €
PHADIMED Homecare GmbH & Co. KG, Herne (30.09.2020)	75	55.000,00 €	63.501,57 €
Livica GmbH, Merzig (31.12.2021)	100	3.053.601,03 €	2.178.214,05 €
Actario GmbH, Köln (Verschmelzung auf PubliCare GmbH; HR-Eintrag 6.1.2022)
noma-med GmbH, Harsum (Verschmelzung auf PubliCare GmbH; HR-Eintrag 1.2.2022)

Der Warenbestand wurde zum Bilanzstichtag dem Warenwirtschaftssystem entnommen. Die Bestandsmenge wird durch eine laufende Bestandsmengenkontrolle bei jeder Warenbewegung ermittelt. Zum Jahresende findet eine körperliche Bestandsaufnahme statt. Die Bewertung erfolgte grundsätzlich zu Anschaffungskosten abzüglich Rechnungsrabatte (= Durchschnittspreis) und Jahresboni der Lieferanten. In 2022 wurde ein Gängigkeitsabschlag gemäß einer Lagerreichweitenanalyse mit einem Betrag von TEUR 94 gebildet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden abzüglich erforderlicher Einzelwertberichtigungen grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Die Einzelwertberichtigung (EWB) wurde mit TEUR 3.466 berechnet. Die weiteren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden um eine Pauschalwertberichtigung von TEUR 124 (1,0 %) gemindert.

Alle übrigen Aktivposten sind mit den Nominalbeträgen angesetzt.

Für temporäre Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz bzw. Steuerermäßigungen in Folgejahren wurden aktive latente Steuern ausgewiesen. Bei der Berechnung der Höhe dieser wurde ein Steuersatz von rd. 32 % verwendet. Der ausschüttungsgesperrte Betrag beträgt TEUR 231.

Passiva

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen sind nach dem Grundsatz vorsichtiger kaufmännischer Bewertung mit dem Betrag der voraussichtlichen Inanspruchnahme angesetzt. Alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten wurden berücksichtigt.

Alle übrigen Passivposten wurden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Zusammenfassungen gemäß § 276 HGB sind nicht vorgenommen worden.

In dem Verlust des Geschäftsjahres 2022 von TEUR 18.360, ist ein Verschmelzungsverlust von TEUR 20.437 aus der Verschmelzung der PubliCare GmbH mit den 100%igen Tochtergesellschaften noma-med GmbH und Actario GmbH enthalten. Die Verschmelzungen wurden am 01.02.2022 bzw. 06.01.2022 in das Handelsregister eingetragen.

Erläuterungen zur Bilanz

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist dem nachfolgenden Anlagenspiegel zu entnehmen. Dabei werden die historischen Anschaffungskosten zu Grunde gelegt. Die Abschreibungen enthalten die planmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres.

Die Abschreibungen für das Kalenderjahr 2022 betragen gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 2022 TEUR 1.430.

Entwicklung des Anlagevermögens 2022

	Entwicklung der Anschaffungskosten
	01.01.2022	Zugang	Zugänge aus Verschmelzung	Abgang	31.12.2022
	€	€	€	€	€
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erw orbene Konzessionen, gew erbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sow ie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.453.295,25	150.861,00	703.081,51	0,00	5.307.237,76
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.789.966,00	0,00	1.246.600,00	0,00	4.036.566,00
Zwischensumme	7.243.261,25	150.861,00	1.949.681,51	0,00	9.343.803,76
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00	31.236,18	0,00	31.236,18
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.622.891,27	426.550,02	599.949,46	180.498,15	5.468.892,60
Zwischensumme	4.622.891,27	426.550,02	631.185,64	180.498,15	5.500.128,78
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	34.541.417,07	293.844,72	0,00	26.516.240,00	8.319.021,79
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	250,00	0,00	250,00
Zwischensumme	34.541.417,07	293.844,72	250,00	26.516.240,00	8.319.271,79
Endsumme	46.407.569,59	871.255,74	2.581.117,15	26.696.738,15	23.163.204,33

	Entwicklung der Abschreibungen
	kumuliert 01.01.2022	Zugang	Zugänge aus Verschmelzung	Abgang	kumuliert 31.12.2022
	€	€	€	€	€
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erw orbene Konzessionen, gew erbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sow ie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.083.571,74	781.733,00	582.227,51	0,00	3.447.532,25
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.780.724,00	131.192,00	717.859,00	0,00	3.629.775,00
Zwischensumme	4.864.295,74	912.925,00	1.300.086,51	0,00	7.077.307,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	3.967,00	8.584,18	0,00	12.551,18
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.652.137,27	513.265,39	470.436,96	167.339,52	4.468.500,10
Zwischensumme	3.652.137,27	517.232,39	479.021,14	167.339,52	4.481.051,28
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Zwischensumme	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Endsumme	8.516.433,01	1.430.157,39	1.779.107,65	167.339,52	11.558.358,53

	Buchwert	Buchwert
	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erw orbene Konzessionen, gew erbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sow ie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.859.705,51	2.369.723,51
2. Geschäfts- oder Firmenwert	406.791,00	9.242,00
Zwischensumme	2.266.496,51	2.378.965,51
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	18.685,00	0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.000.392,50	970.754,00
Zwischensumme	1.019.077,50	970.754,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	8.319.021,79	34.541.417,07
2. Sonstige Ausleihungen	250,00	0,00
Zwischensumme	8.319.271,79	34.541.417,07
Endsumme	11.604.845,80	37.891.136,58

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten in Höhe von TEUR 4.525 (Vorjahr: TEUR 8.656) an Tochterunternehmen ausgereichte Darlehen inklusive Zinsen. Außerdem sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 124 (Vorjahr: TEUR 278) in den Verbundforderungen ausgewiesen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Bonusansprüchen. Der Buchwert beträgt TEUR 1.657 (Vorjahr: TEUR 999).

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

sonstige Rückstellungen	2022 TEUR	2021 TEUR
Anteil Kaufpreis Livica GmbH	0	4.808
Gehälter / Bonus / Provisionen	1.491	1.814
sonstige Personalkosten	482	514
Jubiläumszahlungen	931	714
sonstige Rückstellungen	1.277	988
Urlaub / Zeitguthaben	500	458
Berufsgenossenschaft	195	150
Abschluss- und Prüfungskosten (intern u. extern)	193	129
Gesamt	5.069	9.575

Verbindlichkeiten

Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die geschäftsüblichen Eigentumsvorbehalte.

Unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 1.130 (Vorjahr: TEUR 2.658) ausgewiesen.

Unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Darlehen inklusive Zinsen in Höhe von TEUR 19.877 (Vorjahr: TEUR 25.743) ausgewiesen. Des Weiteren werden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.282 (Vorjahr: TEUR 3.150) hierunter ausgewiesen.

Verbindlichkeiten gegenüber der Muttergesellschaft KMT Medical Europe Limited, USA, betragen TEUR 1.020 (Vorjahr: TEUR 2.391).

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben TEUR 14.200 eine Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse i. S. d. § 251 HGB haben zum Bilanzstichtag folgende bestanden:

―	Bürgschaften für Kfz-Leasingverträge einer Tochtergesellschaft und
―	Übernahme der gesamtschuldnerischen Haftung für laufende Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen einer Tochtergesellschaft gegenüber einem Lieferanten.

Der Gesamtbetrag dieser Haftungsverhältnisse beträgt zum 31.12.2022 rund TEUR 500. Das Risiko einer Inanspruchnahme schätzen wir aufgrund der positiven Entwicklung der Tochtergesellschaft als sehr gering ein.

Der bestehende Gewinnabführungsvertrages zwischen der Actario GmbH und der Publi-Care GmbH, der eine Laufzeit bis mindestens Ende 2023 hat, ist bedingt durch die Verschmelzung der Actario GmbH auf die PubliCare GmbH und der Löschung der Actario GmbH am 6.1.2022 aufgehoben.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus langfristigen Miet- und Kfz-Leasingverträgen für PubliCare beläuft sich auf TEUR 8.140.

Sonstige Angaben

Personalstand

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 782 Arbeitnehmer/-innen im Unternehmen beschäftigt, davon rund jeweils die Hälfte im Innendienst und Außendienst.

Gesellschaftsorgane

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Geschäfte geführt von:

Herrn Hubert Rimpl, Köln, Vorsitzender der Geschäftsführung (Löschung HR: 30.01.2023)

Herrn Thomas Haslinger, Köln, Geschäftsführer (Löschung HR: 11.07.2022)

Herrn Dr. Peter Oertel, Köln, Geschäftsführer Operations (Löschung HR: 10.11.2022)

Herrn Stefan Ott, Köln, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing

Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung wird unter Verweis auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Honorar des Abschlussprüfers

Das im Jahresabschluss 2022 berücksichtigte Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt TEUR 87. Dieser Betrag beinhaltet Abschlussprüfungsleistungen (TEUR 81) und sonstige Leistungen (TEUR 6).

Konsolidierungskreis

Unsere Gesellschaft ist ein Konzernunternehmen der "The Firm of John Dickinson Schneider, Inc., USA", die gleichzeitig oberstes Mutterunternehmen ist.

Die PubliCare GmbH ist Muttergesellschaft und stellt für den kleinsten Konsolidierungskreis einen Konzernabschluss auf. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Besondere Vorgänge nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Bis zum Zeitpunkt der Berichterstellung haben sich keine Vorgänge besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres ereignet.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 18.360 auf neue Rechnung vorzutragen.

Köln, den 31. März 2023

Stefan Ott, Geschäftsführer

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

A. Profil der Gesellschaft sowie Markt- und Branchenentwicklung

I. Unternehmensprofil

Die PubliCare GmbH mit Sitz in Köln ist einer der führenden Homecare Experten für Stoma- und Kontinenzversorgung sowie Ernährungstherapie und weiteren Therapiefeldern wie der modernen Wundversorgung. Die PubliCare GmbH versorgt deutschlandweit zuverlässig und bedarfsorientiert ihre Kunden mit medizinischen Hilfsmitteln und berät und betreut die Patienten durch examinierte Pflegekräfte. Daneben fungiert die PubliCare GmbH als Bindeglied zwischen Patient, Angehörigen, Krankenhaus, Arzt, Pflegedienst und Kostenträger. Als Partner mit Herz steht die PubliCare allen Beteiligten partnerschaftlich zur Seite. Zur Sicherstellung einer hohen Versorgungsqualität bietet PubliCare mit dem Unternehmensbereich WissWerk sowohl externe Fortbildungsangebote als auch attraktive Qualifizierungsangebote für bei der PubliCare angestellte medizinische Fachkräfte.

II. Entwicklung von Gesamtwirtschaft und Branche

Verbunden mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine im Frühjahr 2022 steht Deutschland und auch der gesamte europäische Raum vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Massive Auswirkungen auf die Energiepreise verursachten eine verschärfte Energiekrise und heizten die bereits seit 2021 erhöhte Inflation weiter an. Die zudem nachlaufenden wirtschaftlichen Folgen der mehr als 2 Jahre andauernden Corona-Pandemie, und hier insbesondere nach wie vor bestehende Lieferkettenstörungen, sind noch nicht überwunden. Neben diese Faktoren wirken sich spürbare Fachkräfteengpässe zunehmend verlangsamend auf die konjunkturelle Erholung aus. ¹

Die Inflationsrate für das Jahr 2022 lag bei 7,9% ². Haupttreiber waren dabei Energieprodukte, die sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 34,7% verteuerten. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass die Entlastungspakete der Bundesregierung insbesondere zum Jahresende erst Wirkung entfalten konnten und die Teuerungsraten rückläufig waren. Länger anhaltende angebotsseitige Engpässe, höhere Lohnabschlüsse und perspektivisch wieder steigende Energiepreise bergen jedoch das Risiko, dass eigentlich temporäre Preistreiber zu dauerhaft höheren Inflationsraten führen könnten.

Damit verbunden hat sich die Dynamik der Deutschen Wirtschaft zum Jahresende 2022 deutlich abgeschwächt. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten 3 Quartalen trotz der schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch zulegen konnte, ist das BIP im 4.Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,4% gesunken und beläuft sich auf Jahressicht auf 1,8%. ³ Damit trifft es für das Jahr 2022 in etwa die Jahres-Prognose des Sachverständigenrates (BIP-Wachstum: 1,7%). Dieser geht zudem für 2023 von einem Überwiegen der Abwärtskräfte aus, so dass für das Jahr 2023 ein BIP-Rückgang um 0,2% erwartet wird ⁴.

¹ https://www.sachverstaendigenratwirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/gutachten/jg202223/JG202223_Gesamtausgabe.pdf
² https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_022_611.html
³ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/02/PD23_070_811.html

Die Transformation hin zu einer klimaneutralen und digitalen Wirtschaft gilt es weiter zu gestalten. Nationale Maßnahmen und Strategien müssen im europäischen und globalen Kontext entwickelt werden, um den Herausforderungen effektiv zu begegnen. Die beschleunigte Digitalisierung bietet weiterhin große Potenziale, die zu heben sind. Die Nachhaltigkeit muss in verschiedenen Dimensionen gesichert werden und darf perspektivisch trotz der kriegsbedingten Fokussierung auf kurzfristig verfügbare fossile Energiereserven nicht vernachlässigt werden.

Zunehmend spürt die deutsche Wirtschaft, und insbesondere auch die personalintensive Gesundheitswirtschaft, die Auswirkungen des demografischen Wandels und der damit verbundenen Verknappung des Arbeitskräfteangebotes. Das inländische Erwerbspersonenpotenzial wird in den kommenden Jahren weiter deutlich schrumpfen. Diese Arbeits- und Fachkräfteengpässe können signifikant das zukünftige Wirtschaftswachstum, die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft und nicht zuletzt die Tragfähigkeit der Sozialversicherungssysteme gefährden ⁵. Vor diesem Hintergrund werden nach Einschätzung des Sachverständigenrates zunehmend Weiterbildung bzw. Weiterqualifizierung als auch eine höhere Erwerbsmigration eine wichtige Rolle spielen.

Auch wenn die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und Dienstleistungen in weiten Teilen unabhängig von konjunkturellen Schwankungen ist, ist der Gesundheitsmarkt weiterhin geprägt durch einen zunehmenden Kostendruck, der auf allen Teilnehmern der Gesundheitsbranche lastet.

Bedingt durch die demographische Entwicklung und damit verbundene Alterung der Gesellschaft steigen laut GKV-Spitzenverband die jährlichen Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung weiter kontinuierlich. Bezogen auf die ersten drei Quartale 2022 stiegen die Leistungsausgaben incl. Verwaltungsaufwände um 4,9% auf 215,433 Mrd. EUR. ⁶

Für Hilfsmittel stiegen die Ausgaben um ca. 6% vom Jahr 2021 (Quartal 1- Q3; 7,25 Mrd. €) gegenüber dem Vergleichszeitraum (Zeitraum Quartal 1- Q3; 7,69 Mrd. €) im Jahr 2022 ⁷. Somit ist auch zukünftig mit einem stetig wachsenden Bedarf an Gesundheitsleistungen und insbesondere auch Hilfsmitteln und den dazugehörigen Dienstleistungen zu rechnen.

⁴ https://www.sachverstaendigenratwirtschaft.de/fileadmin/dateiabla2e/2utachten/iE202223/JG202223 Gesamtausgabe.pdf
⁵ https://www.sachverstaendigenratwirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/gutachten/jg202223/JG202223_Gesamtausgabe.pdf
⁶ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/4_Pressemitteilungen/2022/2022-1212 PM Anlage GKV-Finanzentwicklung Q3 2022.pdf
⁷ https://www.gkv-spitzenverband.de/media/grafiken/gkv_kennzahlen/kennzahlen_gkv_2022_q3/300_dpi_l/GKV- Kennzahlen_Hilfsmittel_A_Q3-2022_300.jpg

Zugleich sieht sich die gesetzliche Krankenversicherung als auch die Bundesregierung mit der Herausforderung konfrontiert, die Belastung der Beitragszahler nur moderat anzupassen. So wurde mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz eine zu erwartende Finanzierungslücke von 17 Mrd. EUR für das Jahr 2023 geschlossen ⁸. Dies führt dazu, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen im Bereich der Hilfsmittelversorgung nahezu keine Preisanpassungen vornehmen können und wollen, die die gesamtwirtschaftlich bedingten Kostensteigerungen auf Leistungserbringerseite zumindest ansatzweise auffangen. Das Gegenteil ist der Fall - es ist zu beobachten, dass einzelne gesetzliche Krankenversicherungen sogar Preisreduzierungen anstreben, um die Ausgabenzuwächse zu bremsen. Wir rechnen daher auch in Zukunft mit einem harten (Preis-)Wettbewerb sowohl unter den Marktteilnehmern als auch den Krankenkassen selbst.

Die Bedeutung der Digitalisierung im Gesundheitswesen wurde mit der Corona-Pandemie deutlich verstärkt. So kommen zum Beispiel Krankenhäuser zunehmend in die Umsetzung digitaler Entlassmanagement-Strukturen und greifen dabei auf die bereitgestellten Mittel des Krankenhauszukunftsgesetzes von 2021 zurück.

Gleichwohl konnte das E-Rezept, dessen Einführung mit dem bereits im Oktober 2020 in Kraft getretenen "Gesetz zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur (Patienten-Schutz-Gesetz-PDSG)" geregelt worden war, aufgrund struktureller Störungen nicht wie erhofft flächendeckend bundesweit für den Arzneimittelbereich eingeführt werden.

Nicht zuletzt durch die steigenden Anforderungen an digitale Leistungsbereiche und Investitionen in die IT-Infrastruktur, und der zunehmenden Nachfrage nach digitalen Angeboten auf Patientenseite werden weiterhin Konzentrations- und Konsolidierungsprozesse insbesondere auf Leistungserbringerseite auftreten.

Weiter verschärfte sich im Jahr 2022 auch die Finanzsituation in den Krankenhäusern. So erwarten lediglich 20% der Krankenhäuser für 2022 ein positives Jahresergebnis. Nur 6% beurteilen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut und mehr als die Hälfte der Krankenhäuser geht für 2023 von einer Verschlechterung der finanziellen Lage aus ⁹.

Zudem offenbart das Krankenhaus-Barometer des DKI, dass mittlerweile fast 90% der Krankenhäuser Probleme haben, offene Pflegestellen auf Allgemeinstationen zu besetzen. In den Spezial- und Intensivbereichen berichten davon immer noch 75%. Im Schnitt bleiben offene Pflegestellen rund ein halbes Jahr unbesetzt13. Der Pflegepersonalmangel bleibt damit eines der drängendsten Probleme der Gesundheitspolitik.

⁸ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/gkv-finanzstabilisierungsgesetz- beschlossen.html
⁹ https://www.dki.de/pressemitteilung/dkg-zum-dki-krankenhaus-barometer-2022

B. Die Lage der Gesellschaft

I. Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Gesellschaft beträgt 63,0 Mio. EUR (Vorjahr 92,9 Mio. EUR). Die Veränderung der Vermögenslage ist im Wesentlichen auf die niedrigeren Anteile an verbundenen Unternehmen nach der Verschmelzung der noma-med GmbH und der Actario GmbH zurückzuführen, welche sich im Vergleich zum 31.12.2021 um 26,2 Mio. EUR auf 8,3 Mio. EUR verminderten.

Das Anlagevermögen von 11,6 Mio. EUR sank in diesem Zuge im Vergleich zum Vorjahr (37,9 Mio. EUR) um 26,3 Mio. EUR.

Nach wie vor hoch, obwohl absolut gesehen rückläufig, ist der Anteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Verhältnis zur Bilanzsumme (45 %; Vorjahr: 35,7 %).

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind im Berichtsjahr um 7,1 Millionen EUR gesunken. Diese Verminderung korreliert mit der Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 7,7 Millionen EUR.

Die Flüssigen Mittel stiegen um rd. 3,2 Mio. EUR auf 6,6 Mio. EUR.

Durch den Jahresfehlbetrag der Gesellschaft von -18,4 Mio. EUR ist das Eigenkapital im Jahr 2022 von 48,7 Mio. EUR auf 30,3 Mio. EUR gesunken. Die Eigenkapitalquote liegt im Berichtsjahr bei 48,2 % (Vorjahr 52,4 %). Der hohe Jahresfehlbetrag resultiert aus einem geringeren positiven operativen Ergebnis 2022 und dem Verschmelzungsverlust von - 20,4 Mio. EUR.

Die sonstigen Rückstellungen haben sich insbesondere durch die Abrechnung und Auszahlung des variablen Kaufpreises für 40 % der Anteile an der Livica GmbH im Geschäftsjahr vermindert.

Die Veränderungen in den übrigen Bilanzpositionen sind im Wesentlichen auf die zuvor erwähnten Verschmelzungen zurückzuführen.

II. Ertragslage

Das operative Ergebnis vor Beteiligungserträgen/-verlusten, Zinsen, dem Verschmelzungsverlust sowie Steuern vom Einkommen und Ertrag ist im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um 3,1 Mio. EUR gesunken und betrug 3,3 Mio. EUR. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 2,5 %.

Im Berichtszeitraum erzielte die PubliCare GmbH einen Gesamtumsatz in Höhe von 129,0 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Umsatzerlöse um 30,2 Mio. EUR. Einer der primären Treiber war die Verschmelzung der noma-med GmbH.

Die Materialeinsatzquote erhöhte sich geringfügig von 49,8 % auf 50,3 %. Die Personalaufwandsquote ist von 29,6 % auf 29,2 % gesunken. Absolut gesehen erhöhte sich der Personalaufwand um 8,4 Mio. EUR. Die Steigerung ist auf die Integration der Mitarbeiter der noma-med GmbH zurückzuführen.

Die sonstigen Aufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 65,0 % auf 24,0 Mio. EUR. Die Steigerung ist hauptsächlich auf erhöhte Aufwendungen in Zusammenhang mit der Einführung eines neuen ERP-Systems in 2021 (i.W. Personaldienstleistungskosten und Wertberichtigungen etc.) zurück zu führen.

Insgesamt wurde ein Jahresfehlbetrag von - 18,4 Mio. EUR (Vorjahr: 6,7 Mio. EUR Jahresüberschuss) ausgewiesen.

Die im Lagebericht 2021 für das Geschäftsjahr 2022 prognostizierte Umsatzentwicklung wurde nicht ganz erreicht. Gleiches gilt hinsichtlich der Prognose für die Umsatzrendite und das bereinigte Betriebsergebnis aufgrund der Steigerung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

III. Finanzlage

Der operative Cashflow hat sich im Vergleich zum Vorjahr primär durch Abnahme der Forderungen um rund 4,9 Mio. EUR auf 3,3 Mio. EUR erhöht. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ist um 3,3 Mio. EUR auf - 0,4 Mio. EUR gestiegen. Dieser setzt sich im Wesentlichen aus der Verminderung der Finanzanlagen und den Zugängen zum Anlagevermögen aus der Verschmelzung zusammen. Im Jahr 2022 ist der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit durch die Tilgung eines Verbunddarlehens gesunken. Somit ist der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2022 von 3,4 Mio. EUR auf nunmehr 6,6 Mio. EUR gestiegen. Trotz der verzögerten Rechnungsstellung an Krankenkassen auf Grund der Systemumstellung, war es uns möglich, unseren finanziellen Verpflichtungen stets nachzukommen.

Im Ergebnis ist das Geschäftsjahr 2022, betrachtet man die dargestellten finanziellen Leistungsindikatoren der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für die PubliCare GmbH unter Außerachtlassung der Umstellungseffekte im ERP-System und des Verschmelzungsverlustes, günstig verlaufen und insgesamt zufriedenstellend.

IV. Personal- und Sozialbericht

Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 um 268 - überwiegend aufgrund der Verschmelzung - auf 782 zum 31.12.2022 erhöht. Von 782 Beschäftigten entfielen in etwa 67 % auf den Bereich Vertriebsaußendienst / Vertriebsinnendienst und rund 33 % auf die Bereiche Logistik, Marketing sowie Verwaltung.

Ein umfangreiches Fortbildungsprogramm unseres Personals gehört zur stetigen Verbesserung der Qualität unserer Mitarbeiter dazu.

V. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Neben den im Bereich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellten wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren stehen für die PubliCare GmbH als Handelsunternehmen die Kundenbeziehungen im Fokus. Die Zufriedenheit der Kunden ist von zentraler Bedeutung. Um dies zu erreichen, stehen die Produktqualität und ein perfekter Lieferservice an oberster Stelle für das Unternehmen.

Weitere Voraussetzung für eine hohe Kundenzufriedenheit ist die individuelle Beratung und Betreuung der Kunden durch unsere bestens ausgebildeten, erfahrenen und engagierten Mitarbeiter. Diese bilden einen wesentlichen Teil des Kapitals unseres Unternehmens.

VI. Wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr

Insbesondere im zweiten Halbjahr 2022 rückten die pandemiebedingten Einschränkungen mit dem Abklingen des Infektionsgeschehens zunehmend in den Hintergrund. In enger Anlehnung an die bundes- und landespolitischen Lockerungen wurden einzelne Maßnahmen sukzessive zurückgenommen. Damit verbunden konnten auch die Kontaktbesuche sowohl bei Patienten als auch den institutionellen Kunden wieder verstärkt umgesetzt werden. Dabei zeigte sich auch, dass die Beratung mittels Videochat kaum weitere Berücksichtigung fand. Für die Bereiche des Vertriebsinnendienstes wurden die Regelungen zur Heimarbeit moderat angepasst, um die Verfügbarkeit an den Inhouse-Arbeitsplätzen zu erhöhen und damit effektivere Trainingsmaßnahmen an neue Prozesse durchzuführen.

Die temporär eingeführte Impfpflicht für medizinisches Personal hat zu keinen ungewünschten Mitarbeiterabgängen geführt und hat damit keine nennenswerten Veränderungen mit sich gebracht. Im Großen und Ganzen bestand innerhalb des Unternehmens eine hohe Impfbereitschaft im Kontext der Verantwortung gegenüber den zu versorgenden Patienten.

Zwei bedeutende Veränderungsprojekte wurden im Jahr 2022 fortgeführt. Die Verschmelzung der zwei Tochtergesellschaften, Actario GmbH und noma-med GmbH, mit der PubliCare GmbH zum 01.01.2022 wurde initiiert und zu Beginn des Jahres 2022 in das Handelsregister eingetragen. Dabei werden alle drei Marken weiterhin verwendet. Die organisatorische Zusammenführung der Teams folgt im Rahmen eines Changeprojektes im weiteren Verlauf der Jahre 2023 ff..

Die Migration des gesamten IT-Systems der PubliCare GmbH in das neu eingeführte ERP-System wurde mit einem langen Vorprojektlauf bereits im Jahr 2020 initiiert und im September 2021 umgesetzt. Die fortlaufende Anpassung des neuen Systems an die versorgungsspezifischen Anforderungen führen immer noch zu Anpassungen in den Prozessen, Ablauforganisation und Trainings bis mind. Ende des Jahres 2023. Die fortlaufende Adaption der bestehenden Prozesse an das neue System bringt weiterhin Herausforderungen mit sich.

Beide Changeprojekte stellten im Verlauf 2022 eine Belastung für die Organisation dar und führten zum Abgang etlicher langjähriger Mitarbeiter und somit auch Know-how-Verlust. Den durch Mitarbeiterabgang und Prozesslücken entstandenen Kapazitätsengpässen und Rückständen in der Auftragsbearbeitung wurde mit erheblichem Aufbau an temporären Arbeitskräften begegnet. Der systematische Personalaufbau und die Schulungen, besonders im Vertriebsinnendienst, werden bis Ende 2023 schrittweise erfolgen und somit dann auch der Abbau der temporären Arbeitskräfte. Auch in der Vertriebsorganisation haben Mitarbeiter das Unternehmen in Richtung Wettbewerb verlassen. Beide Herausforderungen führten zum Abgang von Bestandskunden und zu Abrechnungsschwierigkeiten mit den Kostenträgern (Verfristung), während der Wareneinsatz ggü. 2021 gestiegen ist. Dennoch konnten Marktanteile gehalten und in einigen Versorgungsbereichen sogar gesteigert werden.

Mit einer großen regionalen Krankenkasse scheiterten die Verhandlungen neuer Verträge für die Versorgungsbereiche Stoma und Inkontinenz im ersten Quartal 2022. Maßgeblich für das Scheitern waren hierbei marktunüblich niedrige Erstattungspreisforderungen seitens der Krankenkasse. Aufgrund der Anpassungen des Fünften Sozialgesetzbuches im Jahr 2021 wurde von der Möglichkeit zur Durchführung von Schiedsverfahren Gebrauch gemacht. Hierbei stellte sich die vom Gesetzgeber vorgesehene Verfahrensdauer von nicht länger als drei Monaten als zu ambitioniert heraus. So bedurfte es allein für die Findung der Schiedsperson schon eines Zeitraumes von ca. zwei Monaten. Zudem ergaben sich im Verlauf des Verfahrens diverse strukturelle Problemfelder, insbesondere die Klärung der Weiterversorgungsberechtigung der Bestandskunden während des Schiedsverfahrens, die eine weitere Verzögerung mit sich brachten. Die Schiedsverfahren waren zum Ende des Geschäftsjahres noch nicht abgeschlossen. Nach derzeitiger Einschätzung werden die zukünftigen Versorgungsverträge aus den Schiedsverfahren zum Ende des 1. Quartals 2023 zustande kommen.

Mit Wirkung zum 30.08.2022 sowie zum 31.12.2022 haben die Geschäftsführer Dr. Peter Oertl und Hubert Rimpl das Unternehmen verlassen. Eine unmittelbare Nachbesetzung erfolgte nicht. Die personelle Neuaufstellung der Geschäftsleitung wird im Laufe des ersten Halbjahres 2023 umgesetzt. Im Rahmen dieser Neuaufstellung auf Direktoren- und Geschäftsführungsebene wurden erfahrene Mitarbeiter gewonnen.

VII. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die mit dem seit 2022 begonnenen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine einhergehenden starken Steigerungen der Energiepreise haben sich zum Jahresbeginn 2023 deutlich verlangsamt bzw. waren rückläufig. Ob diese Kostennormalisierung und damit verbunden rückläufige Inflationseffekte nachhaltig zum Tragen kommen, ist zum Zeitpunkt der Berichtserstellung nicht vollends absehbar. Zudem wird die anhaltende Flüchtlingswelle auch in Deutschland und im deutschen Gesundheitssystem Auswirkungen zeigen. Im Zuge des andauernden Konflikts wieder steigende Energiepreise können zu weiteren Kostensteigerungen führen, insbesondere im Fuhrpark, jedoch auch durch eine Kostenweitergabe seitens der Hersteller und Lieferanten.

C. Chancen und Risiken

Chancen ergeben sich aus unserer Sicht im Wesentlichen aus der weiteren Marktkonsolidierung der Leistungserbringer in den bestehenden Versorgungsbereichen, der sukzessiven Ausweitung unseres aktiven Homecare-Produktportfolios sowie der zunehmenden Digitalisierung an den verschiedenen Schnittstellen zu anderen Stakeholdern des Marktes. Die weitere Optimierung der IT-Infrastruktur wird neue technische Möglichkeiten für Skalierungseffekte sowie attraktive digitale Angebote für unsere Kunden und Partner ermöglichen.

Aufgrund des stetigen Kostendrucks verringert sich die Anzahl der Marktteilnehmer, wodurch sich Marktanteile verschieben. Mit der bestehenden Marktposition als auch den effizienten Prozessen kommen noch stärker positive Skaleneffekte zum Tragen. Diese verstärken sich mit zunehmender Anzahl an versorgten Patienten. Darüber hinaus werden durch die strategisch gelenkte Ausweitung der Versorgungsbereiche und entsprechendem Cross-Selling-Möglichkeiten neue Marktpotenziale im Hilfsmittelbereich erschlossen, welche zusätzliche Wachstumschancen bieten. Die Digitalisierung der Schnittstellenprozesse, z.B. in der Kommunikation mit den Patienten oder der effizienten Gestaltung von Überleitungsprozessen im Zuge des Entlassmanagements der Patienten aus der Klinik in den häuslichen Bereich, ermöglichen einen deutlich schnelleren und effizienteren Personaleinsatz und zielen damit auf die Ausschöpfung von Kosteneinsparpotenzialen ab. Zugleich verbessert das Angebot von digitalen Vernetzungslösungen die Attraktivität von PubliCare gegenüber den verschiedenen Sektoren des Gesundheitsmarktes, da effiziente und effektive Versorgungslösungen mit einer steigenden Nachfrage durch den Endkunden - den Patienten - einhergehen. Dies macht uns ebenfalls für institutionelle Kunden attraktiver.

Risiken liegen besonders in der weiteren Verbesserung des 2021 eingeführten ERP-Systems, bei dem die sachgerechte Abrechnung der erbrachten Leistungen gegenüber den Kostenträgern im Fokus ist. Dies ist auch für die Vorbereitung auf die Zusammenführung der Systeme der ehemaligen noma-med GmbH mit dem der PubliCare GmbH von hoher Relevanz. Die organisatorischen Veränderungen in der Ablauf- und Aufbauorganisation bringen für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Neuorientierung und Neufindung mit sich, im Sinne von Change Management. So entstehen neue Teamstrukturen und Lernerfahrungen. Um auch zukünftig die fristgerechte Abwicklung aller Versorgungs- und Abrechnungsprozesse sicher zu stellen, sind zusätzliche Recruiting Maßnahmen erforderlich. Damit einher geht das Risiko von dem zunehmenden Personalwettbewerb auch im administrativen Bereich. Die Anpassung der betrieblichen Abläufe fordert vom gesamten Personal weiterhin zusätzliche Ressourcen.

Die weiteren risikobehafteten Themen setzen sich auf der Marktseite fort. Hauptthemen sind, neben der eingangs beschriebenen Konkurrenzsituation im Markt, weiterhin die Regulierungen im Gesundheitswesen in Verbindung mit dem steigenden Kostendruck. Dadurch besteht das Risiko, dass sich einzelne Krankenkassen trotz gesamtwirtschaftlicher Kostensteigerungen deutliche Einsparungen durch digitale Angebote versprechen. Zudem können Marktteilnehmer mit aggressiven Preisstrategien das Vertragsgeschehen beeinflussen. Verstärkt hat der Fachkräftemangel im Pflegebereich auch die Hilfsmittelbranche erfasst, das System konkurriert um fachlich sehr gut ausgebildete Pflegefachkräfte innerhalb als auch unter den verschiedenen Sektoren.

Die Herausforderungen der Herstellerseite durch erhöhte Herstellungs- und Frachtkosten (Energiekosten in der Produktion und Logistik) werden an die Distributionskanäle weitergegeben - primär jedoch zunächst an den Fachhandel. Hier werden wir trotz der in 2022 erfahrenen geringen Bereitschaft auf Kostenträgerseite den Dialog mit den Krankenkassen weiter suchen.

Chancen zur Ausweitung der Marktposition ergeben sich aus den zukünftigen fachlichen Anforderungen an das versorgende Personal in der Stomaversorgung und ergänzend voraussichtlich auch im Bereich der Inkontinenzversorgung, die in den sogenannten Präqualifizierungsanforderungen gem. §126 Abs. 2 SGB V festgeschrieben wurden. Diese werden ab dem Jahr 2024 verpflichtend für die fachlichen Leitungen und ab 2025 für das versorgende Personal sein. Nach den neuen Anforderungen müssen sämtliche, beim Patienten eingesetzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein festgelegtes Curriculum an Fortbildungen durchlaufen haben. Den hohen Grad an fachlicher Qualifikation bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann PubliCare weitestgehend bereits heute gewährleisten. Zudem wird die Qualitätsüberprüfung seitens der Krankenkassen zunehmend stärker von politischer Seite eingefordert. Mit Blick auf die zukünftigen Qualitätsanforderungen wissen wir uns insofern hervorragend aufgestellt. Mit Value Based Selling Initiativen, z.B. Studienprogrammen und mit neuen Versorgungsfeldern wie APAT (Ambulante Parenterale Antiinfektive Therapie) werden gerade ggü. Klinikkunden Alleinstellungsmerkmale der PubliCare im Markt aufgezeigt und neue Wachstumschancen generiert. Im niedergelassenen Bereich und Pflegeheimbereich sind mit der spezialisierten Carestruktur im regionalen Ausbau aber auch in der Therapiebreite neue Chancen zu realisieren.

D. Risikomanagement

Wir haben durch umfassende Planungen und unsere Strategie alle nennenswerten generellen Marktrisiken minimiert. Operative Risiken bestehen grundsätzlich im Verarbeitungsprozess der erbrachten Leistungen, vorwiegend im Abrechnungsprozess mit den Krankenkassen. Wir haben dieses Risiko durch Prozessoptimierung minimiert und werden im Jahr 2023 erneut mit Lean Management Maßnahmen und Business Process Governance Strukturen mehr Sicherheit in die Abläufe bringen. Bei Krankenkassen mit hohen und komplexen Anforderungen an die Abrechnung der Leistungen wurde ein Qualitätsprüfungsprozess eingeführt, um die Ausfallraten weiter zu reduzieren.

Zudem stellen wir den Marktzugang sicher, indem die relevanten Versorgungsverträge gem. § 127 SGB V mit den jeweiligen Kostenträgern abgeschlossen und systematisch nachgehalten werden. Eventuelle Veränderungen der regulatorischen Zugangsvoraussetzungen, insb. die Präqualifizierung gem. § 126 SGB V, werden regelmäßig überwacht und innerhalb der vorgegebenen Fristen umgesetzt.

Risiken im Personalbereich minimieren wir durch eine langfristig ausgerichtete Personalplanung sowie durch ständige Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei setzen wir auch verstärkt auf die Ausbildung in sämtlichen kaufmännischen Berufen. Zudem wurden im Personalvermittlungsbereich zuverlässige und bei Bedarf skalierbare Partnerschaftsmodelle aufgebaut.

Risiken im Beschaffungsbereich wirken wir durch Geschäftsbeziehungen zu mehreren Lieferanten in den jeweiligen Produktgruppen entgegen; gerade durch die Supply-Chain-Herausforderungen haben wir hier mit einer entsprechenden Lagerbevorratung reagiert. Abgang von Know-how-Trägern und Experten in der Kundenversorgung begegnen wir mit umfassenden Change-Management-Maßnahmen.

Die Risiken hinsichtlich der bestehenden IT-Infrastruktur liegen neben der Sicherstellung einer robusten Cyber-Sicherheit auch im Bereich Datenschutz; diesen begegnen wir mit einem intensiven Austausch mit unseren Datenschutzverantwortlichen und -beauftragten. Die Systemsicherheit wird durch Stress- und Penetrationstests sowie Cyber-Security-Trainings ständig verbessert.

Durch die Einführung des neuen ERP-Systems, das uns ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit Fehlentwicklungen bzw. Planabweichungen zu erkennen und korrigieren zu können, haben wir die allgemeinen Risiken unternehmerischen Handelns nochmals reduzieren können.

Weitere nennenswerte branchen- oder unternehmensspezifische Risiken bestehen, auf lange Sicht betrachtet, nach jetziger Einschätzung nicht. Den globalwirtschaftlichen Risiken wirken wir durch die bereits im Lagebericht beschrieben Maßnahmen entgegen, die ständig unter Berücksichtigung der aktuellen Lage engmaschig überprüft, verbessert und ggf. angepasst werden.

E. Prognosebericht

Die COVID-19-Pandemie wird nach dem Übergang in eine endemische Phase im Jahr 2023 nur noch nachgelagert eine Rolle spielen. Allenfalls temporär erhöhte krankheitsbedingte Personalausfälle sollten hier in Betracht kommen. Wir sehen im ersten Quartal 2023 nach wie vor eine verhaltene Bereitschaft in den Kliniken zu operieren. Ursächlich hierfür sind die Besetzungsprobleme beim Klinikpersonal, so dass die Krankenhäuser nicht die vollen Kapazitäten ausschöpfen können. Zugleich muss von einer gewissen Anzahl an Nachhol-Operationen ausgegangen werden, die sich in den vergangenen Monaten aufgestaut haben. Dies hat wiederrum Einfluss auf unser Neukundenpotential, und wird sich insbesondere auf den Stoma-Kundenbestand und damit für die Umsatzerwartung voraussichtlich neutral auswirken. Unser erwartetes Umsatzwachstum wird sich insofern stärker aus den Cross-Sell Aktivitäten und den starken Wachstums-Versorgungsbereichen ISK und parenterale Ernährung ergeben.

Durch die IT-Systemumstellung haben wir aktuell noch negative Effekte in den Prozessen und damit auch in der Qualität unserer Services am Kunden. Nach derzeitigem Stand werden wir zu alter Qualität im Laufe des zweiten Quartals zurückkehren können.

Die Ausmaße des Kriegs in der Ukraine sind schwer zu prognostizieren. Der Krieg belastet durch die verursachten Preissteigerungen und weitere Flüchtlingswellen auch das Gesundheitssystem durch steigende Kosten. Dennoch gehen wir davon aus, dass unsere Geschäftstätigkeit als Leistungserbringer hiervon nicht oder nur wenig betroffen sein wird.

Wir haben im Jahr 2022 neue Versorgungsbereiche aufsetzen und etablieren können, welche wir im Jahr 2023 verstärkt am Markt anbieten können und infolgedessen neue Kunden gewinnen werden.

Trotz der bereits zuvor dargestellten internen sowie externen Veränderungen und Risiken sehen wir uns für die Zukunft weiterhin gut aufgestellt.

Auf Basis des Verlaufs des bisherigen Geschäftsjahres gehen wir für das Jahr 2023 wieder von einem stabilen Basisgeschäft und steigenden Umsatzerlösen von ca. 5,8 % aus. Die Umsatzrendite für das bereinigte Betriebsergebnis sowie das Jahresergebnis nach Steuern werden sich voraussichtlich etwas unter dem Niveau von 2022 bewegen.

Köln, den 31. März 2023

Stefan Ott, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die PubliCare GmbH, Köln

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der PubliCare GmbH, Köln, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der PubliCare GmbH, Köln, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Brühl, den 31. März 2023

GTK Metzler GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stefan Metzler, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 31.12.2022 wurde am 05.10.2023 durch die Gesellschafterversammlung festgestellt.