FRIMO Group GmbH

Lotte

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Dieser Lagebericht umfasst sowohl den Konzernlagebericht als auch den Lagebericht der FRIMO Group GmbH. Wir berichten darin über den Geschäftsverlauf sowie über die Lage und die voraussichtliche Entwicklung des FRIMO Unternehmensgruppe (im Folgenden auch als "FRIMO", "FRIMO Unternehmensgruppe" bezeichnet) sowie der FRIMO Group GmbH (auch als "FRIMO Group" bezeichnet). Der Konzernabschluss der Gesellschaft ist unter Anwendung von § 315e HGB in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Alle in diesem zusammengefassten Lagebericht enthaltenen Finanzzahlen, einschließlich der Vergleichszahlen für das Vorjahr, sind nach IFRS ausgewiesen. Der Deutsche Rechnungslegungsstandard 20 (DRS 20) "Konzernlagebericht" wurde angewendet. Im Kapitel "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" des Konzernanhangs werden zusätzliche Angaben zu den zugrunde liegenden Rechnungslegungsvorschriften gemacht. Aufgrund von Rundungsdifferenzen ist es möglich, dass bei der Summierung von Einzelpositionen Unterschiede zu den angegebenen Summen auftreten und aus diesem Grunde auch Prozentsätze nicht genau den absoluten Zahlen entsprechen.

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Darstellung der FRIMO-Unternehmensgruppe

Die FRIMO Unternehmensgruppe ist ein weltweit operierender Partner der kunststoffverarbeitenden Industrie mit einer etablierten Marktstellung. Das Technologie- und Produktportfolio reicht dabei von Modellen, Stanz- und Presswerkzeugen, flexiblen Beschneidesystemen, Schäumformen und Vorrichtungen, Fügetechnologien bis zu kompletten Anlagesystemen und Automatisierungslösungen mit eingebauten Werkzeugen, entsprechender Hydraulik und elektronischer Steuerung. Das Leistungsangebot der FRIMO erstreckt sich von der Beratung bei der Entwicklung fertigungsgerechter Bauteile über die Auslegung, Konstruktion und Realisierung von Fertigungseinrichtungen bis hin zur Begleitung der Serienproduktion und After Sales Service.

Durch die Auswahl und die intelligente Verzahnung der einzusetzenden Technologien aus einer Hand ist FRIMO in der Lage, durchgängig Prozessverantwortung zu übernehmen und damit dem Kunden einen zusätzlichen Mehrwert zu verschaffen. FRIMO versteht sich als Systemintegrator, der seinen Kunden alle Aufgaben rund um das Produkt abnimmt und Lösungen aus einer Hand liefert. Aus dem Zusammenwirken der einzelnen Technologien ergeben sich zusätzliche Synergien und Anwendungen.

Das Ziel des höheren Kundennutzens erfordert die kontinuierliche Weiterentwicklung von Produkten und Verfahren. Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten schließen Kooperationen mit Unternehmen aus technologieverwandten Bereichen und wissenschaftlichen Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen mit ein. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind in einer Vielzahl von Patenten abgesichert.

FRIMO ist nahezu mit allen Produkten weltweit aktiv. Die Nachfrage kommt zum Großteil aus der Automobilindustrie, d.h. direkt von den Autoherstellern (OEM) bzw. deren Zulieferern (Tier1). Aber auch Unternehmen u.a. aus der Luftfahrt-, der Eisenbahn- und der Bauindustrie finden Interesse an dem vielseitig einsetzbaren Technologiespektrum.

Als Holding koordiniert und lenkt die FRIMO Group die Aktivitäten der FRIMO Unternehmensgruppe. Zugleich erfolgt am Stammsitz in Lotte die perspektivisch angelegte Weichenstellung für alle zentralen Aufgabenfelder. Neben der Geschäftsführung und der Unternehmensentwicklung umfassen diese zentralen Aufgabenfelder noch weitere Eckpfeiler der FRIMO Unternehmensgruppe: Die Prozess- und Organisationsentwicklung, das Finanzwesen und Controlling, der strategische Vertrieb und das Marketing, der strategisch ausgelegte Einkauf, die Personalentwicklung, sowie die Informationstechnologie. Weiterhin hält die FRIMO Group Ressourcen, die die Tochtergesellschaften in erheblichem Maße nutzen, insbesondere Software-Lizenzen und Patente.

Diese Leistungen und Ressourcen der FRIMO Group sind für alle operativen FRIMO Gesellschaften unverzichtbar und von höchster Wichtigkeit. Um die Kosten, die der FRIMO Group durch diese Leistungen und Ressourcen entstehen, verursachungsgerecht auf die Tochtergesellschaften zu verrechnen, wurden für die unterschiedlichen Leistungen jeweils relevante Verteilungsschlüssel entwickelt, nach denen die Dienstleistungsumlagen innerhalb der FRIMO Unternehmensgruppe verrechnet werden.

Die FRIMO Group wird durch die Geschäftsführer und die Bereichsverantwortlichen gesteuert. Zur Unternehmenssteuerung werden zu Management-Information regelmäßig die Umsatz-, Kosten- und Ertragsentwicklung des Unternehmens im Vorjahresvergleich und Plan-Ist-Abweichungen analysiert, zudem wird eine operative Unternehmensplanung stetig aktualisiert. Wesentliche Veränderungen bei den Leistungsindikatoren gibt es nicht.

1.2 Grundlagen der internen Steuerung und Steuerungskennzahlen

Zur finanziellen Steuerung des Konzerns werden zur Management-Information regelmäßig die Umsatz-, Kosten- und Ertragsentwicklung des Konzerns im Vorjahresvergleich und Plan-Ist-Abweichungen analysiert, zudem wird eine operative Unternehmensplanung stetig aktualisiert.

Nachstehend bei FRIMO eingesetzte Management Tools zur Kontrolle und Steuerung der Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften:

•	Controlling-Gespräche (Projekt- und Kostenstellenreviews)
•	Budget-Gespräche/Management Reviews
•	Monatliche Konzernberichte
•	Bankenreporting

Die wichtigsten finanziellen Kennzahlen, die gruppenweit zur Steuerung herangezogen werden, sind Auftragseingang, Umsatzerlöse, Gesamtleistung, Working Capital sowie das EBITDA.

Zu den nicht finanziellen Leistungsindikatoren zählen solche, die die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten betreffen (vgl. 2.3.2), sowie insbesondere die Qualifikation und die Motivation unserer Mitarbeiter (vgl. 2.3.4). Diese sind für die Unternehmenssteuerung von großer Bedeutung, denn gerade eine überdurchschnittlich gut qualifizierte Belegschaft ist für die FRIMO Unternehmensgruppe die Grundvoraussetzung für eine solide und treue Kundenbasis.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen ¹

Die Corona-Pandemie führte in Deutschland zum zweitstärksten Einbruch der Wirtschaftsleistung seit 1970. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2020 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 5,00 % niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Der konjunkturelle Einbruch fiel aber im Jahr 2020 den vorläufigen Berechnungen zufolge insgesamt weniger stark aus als 2009 mit -5,7 %. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wurde im Jahresdurchschnitt 2020 von 44,8 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 477.000 Personen oder 1,1 % weniger als 2019. Damit endete aufgrund der Corona-Pandemie der über 14 Jahre anhaltender Anstieg der Erwerbstätigkeit, der sogar die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 überdauert hatte. Besonders betroffen waren geringfügig Beschäftigte sowie Selbstständige, während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stabil blieb. Vor allem die erweiterten Regelungen zur Kurzarbeit dürften hier Entlassungen verhindert haben. Die privaten Konsumausgaben gingen im Jahr 2020 preisbereinigt um 6,00 % zurück. Im Gegensatz zu den privaten Konsumausgaben wirkten die Konsumausgaben des Staates mit einem preisbereinigten Anstieg von 3,4 % auch in der Corona-Krise stabilisierend, wozu unter anderem die Beschaffung von Schutzausrüstungen und Krankenhausleistungen beitrug. Damit stiegen die staatlichen Konsumausgaben stärker als in den drei vorangegangenen Jahren. Insgesamt ging der inländische Konsum im Jahr 2020 preisbereinigt um 3,4 % gegenüber 2019 zurück. Die Corona-Pandemie wirkte sich auch massiv auf die deutschen Exporte aus. Die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen gingen im Jahr 2020 erstmals seit 2009 zurück, die Exporte preisbereinigt um 9,9 %, die Importe um 8,6 %. Das Handelsvolumen der deutschen Wirtschaft mit dem Ausland ist entsprechend gesunken: In nominaler Betrachtung lag der Außenbeitrag im Jahr 2020 knapp 12 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert.

Infolge der Ausbreitung der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen kam es weltweit zu einem tiefen Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität. Die Weltwirtschaft ist im Berichtsjahr mit einem realen Rückgang von rund 4,0% in die tiefste Rezession seit Ende des zweiten Weltkriegs gestürzt. Das globale BIP schrumpfte damit in etwa doppelt so stark wie in der Finanzkrise 2008/2009. Auch der Welthandel schrumpfte angesichts der Rezession und der mit der Pandemie einhergehenden Beschränkungen deutlich, was vor allem Wachstum in den exportabhängigen Volkswirtschaften zusätzlich bremste.

Auch im Euro-Raum verlief der Rückgang der Wirtschaftsleistung deutlich schneller als während der Finanzkrise 2008 und betraf die Industrie ebenso wie den Dienstleistungsbereich. Im gesamten Euro-Raum kam es im Jahr 2020 zu erheblichen Produktionsrückgängen. Neben den Störungen der globalen Lieferketten führten behördlich angeordnete Produktionsstilllegungen dazu, dass die Produktion etwa in Italien zeitweise um fast die Hälfte einbrach. In Deutschland entfiel ein großer Teil des Rückgangs auf die Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen. Angesichts des wirtschaftlichen Einbruchs und des Rückgangs der Verbraucherpreisinflation hat die EZB weitreichende Maßnahmen zur Sicherstellung der Preisstabilität und Stabilisierung der Finanzmärkte sowie zur Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung im Euro-Raum umgesetzt.

¹ Quelle: Jahresgutachten 2020/2021 des Sachverständigenrates und Pressemitteilung Nr. 020 des Statischen Bundesamtes vom 14. Januar 2021

Infolgedessen hat die EZB entschieden, den Leitzins nicht zu verändern und bei null Prozent zu lassen. Dort liegt er bereits seit März 2016.

Die US-Wirtschaft ist wegen der Corona-Krise im Jahr 2020 in historischem Ausmaß eingebrochen. In der ersten Jahreshälfte erlebte sie einen starken Einbruch, der mit einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit einherging. Dank zahlreicher geld- und fiskalpolitischer Maßnahmen und der - trotz anhaltend hoher Infektionszahlen - vergleichsweise moderaten behördlichen Einschränkungen setzte in der zweiten Jahreshälfte eine recht dynamische Erholung ein. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte dennoch um 3,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein so starker Einbruch wie 2020 war den amtlichen Daten zufolge aber seit 1946 nicht mehr registriert worden. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hält angesichts der insgesamt noch fragilen Wirtschaftslage an ihrer Nullzinspolitik fest. Die Notenbank kündigte aber an, das Anleihekaufprogramm fortzusetzen, bis am US-Arbeitsmarkt Vollbeschäftigung herrscht. Damit signalisierte die Fed längere Krisenhilfe als bislang. Mit einer Anhebung des Leitzinses wird ohnehin nicht vor 2023 gerechnet.

Im Handelskonflikt zwischen den USA und China konnte zu Beginn des Jahres eine Einigung erzielt werden, nach der sich China verpflichtet, Importe bestimmter US-amerikanischer Güter auszuweiten. Die USA senkten teilweise die im Verlauf des Konflikts eingeführten Strafzölle auf chinesische Güter oder setzten die Einführung neuer Zölle aus.

Im Vereinigten Königreich fiel der Einbruch der Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 mit 10,3 % besonders dramatisch aus. Die Wirtschafsleistung liegt damit auf demselben Niveau wie 2013, der Einbruch ist historisch: Dem Statistikamt zufolge, handelt es sich bei dem Absturz der Wirtschaftsleistung in 2020 um den größten Einbruch seit der Aufzeichnungen 1948. Aber nicht nur die Corona-Pandemie hat die britische Wirtschaft hart getroffen, sondern auch die Folgen des Brexit-Deals. Die Verhandlungen über die zukünftigen Handelsbeziehungen mit EU erwiesen sich als schwierig. Die britische Wirtschaft rechnet mit negativen langfristigen Folgen des Brexit-Deals.

Die chinesische Volkswirtschaft ist 2020 wegen der Corona-Krise so langsam gewachsen wie seit mehr als vier Jahrzehnten nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 2,3 % zum Vorjahr zu. Allerdings ist die Volksrepublik damit die einzige große Wirtschaftsunion weltweit, die im vergangenen Jahr ein Wachstum geschafft hat. Die übrigen Volkswirtschaften in Asien waren ebenfalls - in unterschiedlichem Maße - von der Pandemie betroffen, konnten aber zum Teil von der schnellen Erholung in China profitieren. Besonders ausgeprägt war der wirtschaftliche Einbruch jedoch in Indien, das in absoluten Zahlen betrachtet zu den Ländern mit den meisten Infektionen weltweit zählte; dort ging das Bruttoinlandsprodukt um rund 7,5 % zurück.

Die Industrie befand sich bereits vor Corona-Pandemie in einem Abschwung. Die Covid-19 Epidemie hat die Volkswirtschaften in eine schwere Wirtschaftskrise gestürzt. Die Krise wirkte sich massiv auf den Handel und Wirtschaftswachstum aus. Besonders ausgeprägt war dieser bei den Herstellern von Vorleistungs- und Investitionsgütern. Neben den Störungen der globalen Lieferketten führten behördlich angeordnete Produktionsstilllegungen dazu, dass die Produktion zeitweise um fast die Hälfte einbrach. Ein großer Teil des Produktionsrückgangs ist auf die Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen entfallen. So hatten die großen Automobilhersteller ihre Produktionsstätten aufgrund fehlender Vorleistungen und mangelnder Absatzmöglichkeiten für mehrere Wochen geschlossen. Zudem besteht in der Industrie auch weiterhin eine hohe Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Handelskonflikt und der damit verbundenen Sorge um die Integrität der internationalen Wertschöpfungsketten sowie in Bezug auf technologischen Wandel und Regulierungen für den Klima- und Umweltschutz.

2.2 Entwicklung der für die FRIMO Unternehmensgruppe relevanten Märkte ²

Auch die Entwicklung des internationalen Automobilmarktes war im Berichtsjahr 2020 von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägt. In nahezu allen Ländern der Welt gingen die Verkäufe teils drastisch zurück. Von den drei großen Absatzregionen musste Europa (EU27 & EFTA & UK) den größten Rückgang um rund ein Viertel verbuchen.

Die Corona-Krise hat sich 2020 auch auf dem deutschen Markt massiv ausgewirkt. Die Pkw-Zulassungen sind im Jahr 2020 um (-19 %) auf 2,9 Mio. gesunken. Der Auftragseingang aus dem Inland lag im Jahr 2020 um ca. 17 % unter dem Vorjahresniveau. Auch aus dem Ausland kamen im Gesamtjahr 11 % weniger Aufträge herein. Pkw-Inlandsproduktion 2020 blieb mit 3,5 Mio. Einheiten deutlich unter dem Vorjahreswert (-25 %) und erreichte das niedrigste Volumen seit 45 Jahren. Ähnlich wie die Produktion entwickelte sich der Export. Im Gesamtjahr lagen die deutschen Pkw-Ausfuhren mit 2,6 Mio. Fahrzeugen ebenfalls klar im Minus (-24 %).

In Europa wurden im Jahr 2020 insgesamt 12 Mio. Pkw neu zugelassen, 3, 8 Mio. bzw. fast ein Viertel (-24 %) weniger als im Vorjahr. Die fünf größten Märkte verzeichneten zweistellige Rückgänge. In Deutschland sanken die Neuzulassungen um knapp ein Fünftel (- 19 %) und in Frankreich reduzierte sich das Absatzvolumen um ein Viertel (-25 %). In Italien (-28 %), dem Vereinigten Königreich (-29 %) und Spanien (- 32 %) wurde jeweils knapp ein Drittel weniger Autos zugelassen. Alle Länder, die zum europäischen Markt zählen, mussten das Jahr 2020 mit einer negativen Bilanz abschließen.

In den USA schloss der Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Trucks) das Jahr 2020 mit knapp 14, 5 Mio. verkauften Fahrzeugen ab (-15 %). Erstmals seit 2012 überschritt der US-Markt damit nicht mehr die 15-Millionen-Marke. Dabei ging der Absatz von Pkw um 28 % zurück, während im Light-Truck-Segment, das mittlerweile 76 % des Light-Vehicle-Marktes ausmacht, die Verkäufe um 10 Prozent nachgaben.

China hat die Corona-Pandemie und deren schwerwiegende Folgen für den Automobilabsatz weitestgehend hinter sich gelassen. Dank einer raschen Erholung hat sich das Minus im Jahr 2020 auf 6 % reduziert (19,8 Mio. Einheiten). Im Dezember gingen 2,3 Mio. Fahrzeuge an die chinesischen Kunden. Das ist ein Zuwachs um 7 % zum Vorjahr und der achte monatliche Anstieg in Folge.

Der japanische Neuwagenmarkt blieb 2020 mit 3,8 Mio. verkauften Pkw um 11 % unter dem Vorjahresergebnis. Damit unterschritten die Verkäufe erstmals seit 2011 wieder die 4-Millionen-Marke.

2.3 Allgemeine Geschäftsentwicklung

FRIMO partizipiert nicht unmittelbar an den Fahrzeugstückzahlen, sondern an der Anzahl der Automodelle sowie der eingesetzten Technologien und Materialien, die vorrangig für die Produktion der Bauteile im Fahrzeuginnenraum verwendet werden. Besonders die deutschen OEM verfolgen seit Jahren eine stringente Diversifizierungsstrategie, um viele Kunden zu bedienen und so ihre Marktanteile zu sichern und auszubauen.

² Quellen: Pressemitteilungen des Verbandes der Automobilindustrie VDA vom 08. Januar 2021 "Corona-Effekt: Austausch älterer Autos stockt" und vom 19. Januar 2021 "Europäischer PKW-Markt bricht 2020 um ein Viertel ein"

Die Automobilindustrie befindet sich jedoch derzeit in einer Phase starker struktureller Veränderungen. Dies ist insbesondere, neben der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in den Märkten, getrieben durch die technologischen Entwicklungen.

Hier sind insbesondere die globalen Trends zu steigender Modellvielfalt, Individualisierung der Fahrzeuge sowie kürzere Produktlebens- und damit korrespondierend Produktentwicklungszyklen zu nennen, die in Summe die Zahl der SOP ("Start of Production" für ein neues Modell) steigen lässt. Ebenfalls von hoher Bedeutung sind die neuen Antriebstechnologien (Elektromobilität) sowie die Entwicklung zum autonomen Fahren.

Generell lässt sich festhalten: sowohl kurz- als auch mittelfristig bestimmen die Modellvielfalt, die Individualisierung der Fahrzeuge sowie die Abgasreduzierung das Marktumfeld, langfristig das autonome Fahren.

FRIMO hat in den letzten Jahren von der Ausweitung der Modellpalette der OEMs und der steigenden Verwendung hochwertiger Innenraummaterialien, auch in kleineren Fahrzeugklassen, profitiert. Mit einem Modellwechsel werden auf Seiten der FRIMO-Kunden neben den bauteilgebundenen Werkzeugen in der Regel auch die Maschinen und Anlagen durch die OEM/Tierl neu beschafft.

Durch die aktuell bestehenden Unsicherheiten und der zu erwartenden Umbrüche (bspw. Elektromobilität) kommt es auf Kundenseite immer wieder zu Verzögerungen bei Auftragsvergaben und zu Projektverschiebungen, teilweise wurden Projekte nicht umgesetzt. Dadurch wurde der für das Jahr 2020 geplante Auftragseingang für die FRIMO Gruppe deutlich verfehlt, was zur Folge hatte, dass auch die zu Beginn des Geschäftsjahres definierten Zielwerte für Umsatzerlöse und Gesamtleistung nicht erreicht werden konnten.

Strategisch bieten die E-Mobilität und das autonome Fahren das langfristige Potential, den Fahrzeuginnenraum zu verändern und noch hochwertiger zu gestalten - mit entsprechenden positiven Effekten für die FRIMO.

Die durch regulatorische Vorgaben und Reichweitenprobleme bei E-Autos getriebene Entwicklung hin zu Leichtbaumaterialien wie Faserverbundstoffen und Hybridwerkstoffen (Composites) kommt FRIMO als weiterer Trend ebenfalls entgegen. Hier kommt insbesondere der Verbindungstechnik eine hohe Bedeutung zu.

Bedingt durch die Corona Pandemie war der weltweite Markt im Jahr 2020 stark rückläufig. Dadurch hat sich der fortwährende Druck der OEM und Tier1 auf die Preise auch nochmals deutlich für FRIMO verschärft. Darüber hinaus steht für die Kunden auch die Vorfinanzierung von laufenden Projekten stärker im Fokus, was unmittelbar Einfluss auf den Finanzierungsbedarf von FRIMO hat. Aus diesen Gründen prüft FRIMO permanent die strategische Ausrichtung sowie die Definition des Kerngeschäftes, um auf die veränderten Marktbedingungen schnell und angemessen reagieren zu können.

Für die kommenden Jahre wird durch die oben beschriebenen Trends ein hohes Wachstumspotential für FRIMO erwartet. Das Wachstum findet jedoch in erster Linie in den Schwellenländern (China, Indien, Brasilien, Russland, etc.) statt, während die Märkte in (West-) Europa und Japan weitestgehend gesättigt sind. Für den nordamerikanischen Wirtschaftsraum ist ebenfalls ein Wachstum zu erwarten.

Daher ist es für FRIMO ein Ziel, an dem Wachstum in den genannten Ländern durch die verstärkte Ausrichtung des Unternehmens auf die globalen Märkte zu partizipieren. Dies spiegelt sich in der organisatorischen Neuausrichtung des Unternehmens sowie der weiteren Stärkung der Standorte in China und Nordamerika wider.

Wir sehen uns in einer anspruchsvollen Wettbewerbssituation, jedoch klar führend im Markt aufgestellt als Anbieter hochwertiger Kundenlösungen. Aktuelle Themen innerhalb der Automobilindustrie wie E-Mobilität, autonomes Fahren sowie die Senkung der Emissionen werden den Markt künftig noch stärker verändern und die Volatilität weiter erhöhen.

2.3.1 Besondere Ereignisse im Geschäftsjahr

Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation, herbeigeführt durch die Corona-Krise, ist FRIMO in der ersten Phase der Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Um die Liquiditätsengpässe zu überbrücken wurde im Juni 2020 eine staatlich geförderte Überbrückungsfinanzierung der KfW Bank in Höhe von Mio.€ 24,0 bis Ende des Jahres 2023 gewährt.

Im gleichen Zuge erklärten die finanzierenden Konsortialbanken, die bestehende Kreditlinie ebenfalls bis zum Ende des Jahres 2023 zu prolongieren.

Das ursprünglich zum Ende des Jahres 2021 zur Rückzahlung fällige Genussscheinkapital im Nennwert von T€ 12.000 wurde prolongiert bis Ende März des Jahres 2024.

Im Juni 2020 wurde durch die Gesellschafter der FRIMO Group GmbH eine Kapitalerhöhung in die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 3.500 vorgenommen. Dieser Betrag wurde in voller Höhe eingezahlt.

Im Dezember 2020 wurde die deutsche Tochtergesellschaft PMT Technology GmbH gesellschaftsrechtlich auf die FRIMO GmbH, Lotte verschmolzen.

Im Oktober 2020 stellte die Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH, Nentershausen, einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht, welches den Rechtsanwalt Kai Dellit, Erfurt zum Insolvenzverwalter bestimmte und ihn mit der Verwaltung des Vermögens der Gesellschaft betraute. Damit ging die Verfügungsmacht der FRIMO Group GmbH über die maßgeblichen Tätigkeiten der Bo Parts GmbH verloren, weshalb diese Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt entkonsolidiert wurde. Die Forderungen des FRIMO Konzerns gegenüber der Bo Parts GmbH wurden vollständig wertberichtigt. Die Beteiligung an der Bo Parts wurde ebenfalls in voller Höhe abgeschrieben.

2.3.2 Forschung und Entwicklung, sowie Investitionstätigkeit

Die FRIMO hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr verschiedene Investitions-, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten betrieben. Im Bereich der Forschung und Entwicklung unternehmen wir einerseits solche Aktivitäten, die gemeinsam und im Auftrag des Kunden auf eine spezielle Technologie ausgerichtet sind, sowie andererseits solche die der Entwicklung von Standardprodukten dienen und solche, die kundenprojektunabhängig im eigenen Hause zur Verbesserung von Prozessen und Abläufen dienen (sog. Gemeinkostenprojekte). Teils werden diese Entwicklungsaktivitäten auch in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, z.B. im Bereich Composite, vorangetrieben.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung aus eigenen Mitteln waren im Geschäftsjahr 2020 planmäßig rückläufig und lagen im Konzern bei Mio. € 1,2 (im Vorjahr Mio. € 2,0), wobei der Schwerpunkt sowohl auf der Neu- und Weiterentwicklung der bestehenden Technologien als auch auf innovativen Produkt- und Verfahrenstechnologien lag.

Es sind im FRIMO Konzern insgesamt Investitionen in Höhe von rd. Mio. € 5,6 (im Vorjahr: Mio. € 7,8) zur Zukunftssicherung getätigt worden, dies entspricht einer Quote von 3,5 % bezogen auf den Umsatz. Nach den hohen Investitionen in den vergangenen Jahren erfolgte dieser Rückgang plangemäß, wurden jedoch im Zusammenhang mit der Geschäftsentwicklung weiter reduziert. Die Mittel flossen in die Erweiterung der genutzten Immobilien, die Modernisierung des vorhandenen Maschinenparks, die Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in Soft- und Hardware zur Optimierung der technischen und kfm. Prozesse ein.

An selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenständen wurden einschließlich geleisteter Anzahlungen Mio. € 1,0 (im Vorjahr: Mio. € 1,5) aktiviert. Dies entspricht 83 % der gesamten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Geschäftsjahr. Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten wurden im Berichtsjahr in Höhe von Mio. € 1,8 vorgenommen (im Vorjahr Mio. € 1,6).

Es sind bei der FRIMO Group GmbH insgesamt Investitionen in Höhe von ca. Mio. € 0,8 zur Zukunftssicherung getätigt worden. Neben der Modernisierung der Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Investitionen in Soft- und Hardware zur Optimierung der technischen und kfm. Prozesse beinhaltet dies eine selbst durchgeführte Entwicklung zur Optimierung der bestehenden IT-Landschaft in Höhe von Mio. € 0,4.

2.3.3 Finanzierung

Zur Finanzierung der FRIMO-Unternehmensgruppe werden unterschiedliche Finanzierungsquellen eingesetzt. Zum Einsatz kommen neben den aus der laufenden Geschäftstätigkeit generierten Finanzmitteln eine Finanzierung über Bankkredite sowie Mezzanine-Finanzierung.

Die FRIMO Group GmbH verfügt einschließlich der staatlich geförderten Überbrückungsfinanzierung der KfW Bank insgesamt über Kreditlinien in Höhe von Mio. € 101,25 die auch von Tochtergesellschaften der FRIMO Group GmbH in Anspruch genommen werden dürfen. Von diesen Kreditlinien wurden zum Bilanzstichtag unter Berücksichtigung von Bankguthaben Mio. € 11,3 noch nicht beansprucht.

Innerhalb der FRIMO Unternehmensgruppe fungiert die FRIMO Group GmbH als Cashpool-Führerin für die operativ tätigen Tochtergesellschaften.

Zur Sicherung der bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesenen Inanspruchnahme von Kontokorrentkreditlinien in Höhe von T€ 87.536 sind Sicherheiten u.a. in Form einer Sicherheitsübereignung des gegenwärtigen und zukünftigen beweglichen Vorratsvermögens und des gegenwärtigen und künftigen Anlagevermögens, eine Globalzession der gegenwärtigen und zukünftigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie eine Abtretung von Schutzrechten, Patenten, Gebrauchsmustern und Marken gemäß dem Konsortialdarlehensvertrag bestellt.

Zusätzlich bestehen für die FRIMO-Unternehmensgruppe Avallinien bei Kreditversicherern in Höhe von insgesamt Mio. 19,0 €, von denen konzernweit zum Bilanzstichtag rd. Mio. € 8,7 in Anspruch genommen worden sind.

Parallel zum Konsortialvertrag ist das wirtschaftliche Eigenkapital seit dem Jahr 2014 durch die Aufnahme von Genussrechtskapital gestärkt worden, das eine Höhe von nominal Mio. € 12,0 ausweist.

Nach den Vertragsbedingungen der wichtigsten Kreditlinien muss der FRIMO Konzern durch u.a. wesentliche finanzielle Covenants zum Bilanzstichtag 2020 bestimmte Eigenmittel sowie einen bestimmten Verschuldungsgrad einhalten. Aus diesen Covenants resultierte kein Kündigungsrecht.

2.3.4 Personal

Das Stammpersonal der FRIMO Unternehmensgruppe ohne Auszubildende hat sich zum 31.12.2020 um 166 Mitarbeiter auf 1.160 Mitarbeiter reduziert (Vorjahr 1.326). Der starke Rückgang der Löhne und Gehälter im Vergleich zum Vorjahr resultiert zum größten Teil aus der Pandemie bedingten Kurzarbeit in Deutschland, sowie in geringem Maße auch aus der Reduzierung der Personalstärke in Deutschland und in den USA. Zum 31.12.2020 beschäftigte FRIMO darüber hinaus insgesamt 45 Auszubildende. Dies entspricht rd. 3,8 % der Gesamtbelegschaft. Die Auszubildenden werden insbesondere in den Berufen Mechatroniker/in, Feinwerkmechaniker/in und Technische/r Produktdesigner/in ausgebildet.

In der Branche, in der sich die FRIMO bewegt, sind gut ausgebildete, hoch qualifizierte Fachkräfte eine wichtige Voraussetzung für den Unternehmenserfolg. Das hohe Innovationstempo erfordert es, insbesondere in zukunftsträchtigen Technologien die vorhandenen Mitarbeiter weiterzubilden bzw. neue Mitarbeiter mit entsprechendem Know-How über den Arbeitsmarkt für die FRIMO zu gewinnen. Intensive Schulungsmaßnahmen, insbesondere im Bereich der Konstruktion sowie des Projektmanagements, sichern den Know-How Aufbau und minimieren die Personalrisiken insbesondere durch Fluktuation. Die Kosten für verschiedene externe und interne Schulungsaufwendungen beliefen sich im abgelaufenen Jahr auf rd. T€ 716 (im Vorjahr rd. T€ 800).

Neueinstellungen wurden im Geschäftsjahr 2020 nur noch punktuell in Schlüsselbereichen durchgeführt. Abgänge wurden - soweit sinnvoll - durch interne Umverteilung der Aufgaben kompensiert. Die Reduzierung der Stammbelegschaft ist das Ergebnis der Maßnahmen, die bereits gegen Ende des Geschäftsjahres 2018 eingeleitet wurden, um bestehende Überkapazitäten an den deutschen FRIMO Standorten zu reduzieren, sowie eine Folge der Entkonsolidierung der Bo Parts GmbH.

Den pandemiebedingten Auswirkungen auf die Projektabwicklung und die Auftragslage begegnete FRIMO im Geschäftsjahr 2020 mit weitreichender Kurzarbeit in Deutschland und weiteren regionsspezifischen Einsparmaßnahmen, was ebenfalls zu den deutlich sinkenden Personalkosten beitrug.

Eine gute Mitarbeiterführung, erfolgsabhängige Vergütungssysteme und Entwicklungschancen, sowie eine ausgewogene Work-Life-Balance bieten den Mitarbeitern attraktive Perspektiven. Aus diesen Gründen konnte die FRIMO-Unternehmensgruppe in 2020 trotz der rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung einige hochqualifizierte neue Mitarbeiter gewinnen.

2.3.5 Beschaffung

Den volatilen Preisen bei der Beschaffung von Rohstoffen und Zukaufteilen haben für FRIMO insbesondere im Jahr 2020 eine hohe Bedeutung. Störungen der Lieferkette durch mangelnde Verfügbarkeit und eingeschränkte Transportkapazitäten stellen umfangreiche Anforderungen an die gesamte Materialwirtschaft. Neben der Umsetzung der Optimierungskonzepte für die Beschaffung steht auch der Ausbau des Lieferantenmanagements "Lead-Buyer-Prinzip" weiterhin im Vordergrund. Auswahl von Zulieferern, sowie langfristige Verträge und Konditionen bieten FRIMO Planungssicherheit im Bereich der Materialbeschaffung.

2.3.6 Produktion

Aufgrund der Auftragslage und der Verzögerung in laufenden Kundenprojekten waren die Produktionskapazitäten der FRIMO Unternehmensgruppe an den deutschen Standorten in Lotte, Freilassing, Sontra und Hamburg, sowie in den USA, Mexiko und Ungarn über weite Phasen des Jahres nicht voll ausgelastet. Die Fixkosten aus den vorhandenen aber teilweise leerstehenden Produktionskapazitäten belasteten im Jahr 2020 jedoch das Konzernergebnis deutlich.

2.3.7 Umwelt

Schon bei der Konzeption von Werkzeugen und Anlagen wird bei FRIMO darauf geachtet, dass bei sämtlichen Arbeitsschritten Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. Auch Verfahren und Werkstoffe werden im Rahmen der Möglichkeiten regelmäßig auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft und verbessert. Der Umweltschutz nimmt seit jeher einen wichtigen Platz bei FRIMO ein, u.a. sind wir bemüht, die Produkte immer sicherer und umweltschonender zu gestalten. Die Einhaltung von gesetzlichen Auflagen wird dabei durch unsere Qualitätsstandards gewährleistet.

2.3.8 Compliance

Die Einhaltung aller auf die FRIMO Group GmbH und ihre Tochtergesellschaften anwendbaren gesetzlichen Vorschriften und internen Regeln durch Management und Mitarbeiter ist fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Bestechung und wettbewerbswidriges Verhalten sind strikt verboten. Das Management der FRIMO bekennt sich ausdrücklich zum Null-Toleranz-Prinzip bezüglich Korruption sowie Verstößen gegen das Kartellrecht. FRIMO verfügt über ein Compliance-Managementsystem, das auf einer umfassenden Analyse potenzieller Compliance-Risiken für die Kernbereiche Kartellrecht und Korruptionsprävention basiert.

2.4 Wirtschaftliche Entwicklung des FRIMO Group Konzerns

2.4.1 Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die gesamte FRIMO-Unternehmensgruppe konnte in 2020 ein Auftragseingangsvolumen von rd. Mio. € 150,0 (Vorjahr Mio. € 203,8) generieren. Die Auftragseingänge lagen im abgelaufenen Jahr somit mit -26,44 % unter dem Vorjahreswert. Damit wurden die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020 deutlich verfehlt. Ursache hierfür war insbesondere der insgesamt rückläufige Markt, bedingt durch die Corona-Pandemie.

Die Umsatzerlöse i. H. v. insgesamt Mio. € 160,5 liegen deutlich unter dem Vorjahr. Die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020 wurden damit nicht erreicht. Auf Gruppenebene entwickelten sich die Umsatzerlöse aufgegliedert nach Regionen im Berichtsjahr wie folgt:

	2020	2019	Veränderung zum Vorjahr
	T€	T€	%
Deutschland	50.984	71.930	-29,1 %
Europa	41.322	55.937	-26,1 %
China	11.584	13.303	-12,9 %
Nordamerika	54.045	57.935	-6,7 %
Sonstige	1.388	3.674	-62,2 %
	159.323	202.779	-21,4

Das Geschäft in Nordamerika erwies sich aufgrund hoher Auftragsbestände im Geschäftsjahr als etwas stabiler, was jedoch den Rückgang in Europa und China nicht kompensieren konnte.

Nach Tätigkeitsbereichen gegliedert entwickelten sich die Umsatzerlöse gerundet wie folgt:

	2020	2019	Veränderung zum Vorjahr %
PU-Werkzeuge und Anlagen	36.142	67.493	-46,5 %
Kaschieren, Umbugen und Thermoformen	55.668	53.982	3,1 %
Stanzen, Flexibles Schneiden und Scoring	29.949	21.933	36,5 %
Fügen	13.595	15.273	-11,0 %
Ersatzteile und Service	19.519	29.976	-34,9 %
Composites	0	8.985	-100,0 %
Sonstige	4.450	5.137	-13,4 %
Gesamtumsatz	159.323	202.779

Als Folge der Entkonsolidierung der Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH wurde das Serienteilgeschäft des Konzerns im Laufe des Geschäftsjahres 2020 aufgegeben. Die Umsätze für dieses Tätigkeitsfeld liefen 2020 aus und wurden nicht mehr gesondert ausgewertet. Ein minimaler Anstieg der Umsatzerlöse konnte im Bereich Kaschieren, Umbugen und Thermoformen generiert werden. Im Bereich PU-Werkzeuge und Anlagen waren die Umsatzerlöse stark rückläufig.

2.4.2 Ertragslage

Nachfolgend geben wir die Ergebnisrechnung auf Basis der IFRS Bewertungen, aber nach betriebswirtschaftlichen Kriterien gegliedert wieder. Im Vergleich zur Ergebnisrechnung nach IFRS werden in dieser Darstellung außerordentliche Aufwendungen, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit den Restrukturierungen im Unternehmen angefallen sind in Höhe von Mio. € 14,8 in einer gesonderten Position dargestellt. Davon betreffen Mio.€ 7,8 die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen, Mio. € 2,7 die Personalaufwendungen, Mio. € 3,8 die Abschreibungen sowie Mio. € 0,5 die Materialaufwendungen. Weiterhin werden die Effekte resultierend aus der umgestellten Bewertung der Leasingverträge nach dem neuen Standard IFRS 16 in dieser Darstellung außer Betracht gelassen. Wesentliche Effekte auf die Ertragslage durch den neuen Standard IFRS 16 sind eine Verringerung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von Mio. € 3,6, eine Erhöhung Abschreibungen in Höhe von Mio. € 3,4, sowie eine Erhöhung der Finanzaufwendungen in Höhe von Mio. € 0,5.

	31.12.2020
	T€	%
Umsatzerlöse	159.323	99,9%
Bestandsveränderungen	-411	-0,3%
Andere aktivierte Eigenleistungen	578	0,4%
Gesamtleistung	159.490	100,0%
Material/Fremdleistungen	-63.711	-39,9%
Rohertrag	95.779	60,1%
Personalaufwand	-71.825	-45,0%
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-30.732	-19,3%
Sonstige betriebliche Erträge	3.470	2,2%
Betriebswirtschaftliches EBITDA	-3.308	-2,1%
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen	-8.637	-5,4%
Betriebsergebnis EBIT	-11.945	-7,5%
Außerordentliches Ergebnis	-10.395	-6,5%
Finanz- und Beteiligungsergebnis	-5.742	-3,6%
Operatives Ergebnis betriebswirtschaftlich	-28.082	-17,6%

	31.12.2019		Veränderung
	T€	%	T€	%
Umsatzerlöse	202.779	98,7%	-43.456	-21,4%
Bestandsveränderungen	1.091	0,5%	-1.502	-137,7%
Andere aktivierte Eigenleistungen	1.610	0,8%	-1.032	-64,1%
Gesamtleistung	205.480	100,0%	-45.990	-22,4%
Material/Fremdleistungen	-77.912	-37,9%	14.201	-18,2%
Rohertrag	127.568	62,1%	-31.789	-24,9%
Personalaufwand	-86.339	-42,0%	14.506	-16,8%
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-30.411	-14,8%	-321	1,1%
Sonstige betriebliche Erträge	2.260	1,1%	1.210	53,5%
Betriebswirtschaftliches EBITDA	13.086	6,3%	-16.394	-125,3%
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen	-8.941	-4,4%	304	-3,4%
Betriebsergebnis EBIT	4.145	2,0%	-16.090	-388,2%
Außerordentliches Ergebnis	816	0,4%	-11.211	-1373,9%
Finanz- und Beteiligungsergebnis	-5.620	-2,7%	-122	2,2%
Operatives Ergebnis betriebswirtschaftlich	-659	-0,4%	-27.423	4161,3%

Die Umsatzerlöse der FRIMO sind im Jahr 2020 (Mio. € 159,3) gegenüber dem Vorjahr (Mio. € 202,8) mit rund 21,4 % stark zurück gegangen. Die Gesamtleistung hat sich analog dazu mit Mio. € 159,5 oder rund 22,4 % ebenfalls negativ entwickelt. Dies ist insbesondere auf die pandemiebedingte Verzögerung in der Abarbeitung laufender Projekte und der aus gleichen Gründen rückläufigen Auftragsentwicklung im Geschäftsjahr 2020 zurückzuführen.

Das Volumen an Materialzukäufen und fremd bezogenen Leistungen hat sich im Jahr 2020 als Folge der gesunkenen Gesamtleistung von Mio. € 77,9 im Jahr 2019 auf Mio. € 63,7 Mio. deutlich verringert, die Gesamtmaterialquote ist von 37,9 % im Jahr 2019 auf 39,9 % nur leicht gestiegen.

Absolut verringerten sich die Personalaufwendungen von Mio. € 86,3 im Jahr 2019 auf Mio. € 71,8 im Jahr 2020. Dieser Rückgang ist insbesondere das Ergebnis von weitreichender Nutzung des Mittels der Kurzarbeit in Deutschland und in den USA sowie die Folge der im Vorjahr vorgenommen Personalanpassungen. Darüber hinaus hat sich die Personalstärke im Konzern weiter leicht verringert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um Mio. € 1,2 Mio., was nahezu vollständig auf die Anpassung des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten zurückzuführen ist.

Das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzaufwendungen- und Erträgen, sowie vor Ertragssteuern (betriebswirtschaftliches EBITDA) hat sich von Mio. € 13,1 im Geschäftsjahr 2019 um Mio. € 16,4 auf Mio. - € 3,3 im Jahr 2020 verringert. Der zu Geschäftsjahresbeginn festgelegte Planwert wurde damit jedoch als Folge unvorhersehbarer Entwicklungen deutlich verfehlt.

Das außerordentliche Ergebnis ist belastet durch Effekte aus der Entkonsolidierung der Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH. Einschließlich der Abschreibung des Beteiligungsbuchwertes und der Wertberichtigung auf Vermögensgegenstände dieser Gesellschaft, sowie auf Forderungen gegenüber der Bo Parts beläuft sich dieser außerordentliche Effekt saldiert auf Mio.€ 4,6.

Das Steuerergebnis des Berichtsjahres in Höhe von Mio. € 0,3 (Vorjahr: Mio. € -0,6) ist gegenüber dem Vorjahr stark gesunken. Das Steuerergebnis im Geschäftsjahr resultiert vor allem aus dem Ausweis von aktiven latenten Steuern in saldierter Höhe von Mio. € 2,2, die sich insgesamt im Saldo nur geringfügig geändert haben (im Vorjahr saldierter aktiver Ansatz von latenten Steuern in Höhe von Mio. € 2,4).

Das negative Finanz- und Beteiligungsergebnis hat sich 2020 gegenüber dem Vorjahr mit Mio. € 5,7 leicht erhöht, vor allem bedingt durch die höhere Zinsbelastung aufgrund der höheren Inanspruchnahme der Kreditlinien.

Im Geschäftsjahr 2020 verzeichnet die FRIMO Group GmbH ein Konzernergebnis von Mio. € -28,1 (Vorjahr Mio. € -1,6). Bedingt ist diese Entwicklung insbesondere durch das oben erläuterte stark gesunkene betriebswirtschaftliche EBITDA, sowie dem außerordentlichen Ergebnis.

2.4.3 Vermögens- und Finanzlage

Im Vergleich zu 2019 ist das Working-Capital, verstanden als Saldo aus Vorratsvermögen zuzüglich Vertraglicher Vermögenswerte aus laufenden Kundenprojekten, zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und abzüglich Vertraglicher Verbindlichkeiten aus laufenden Kundenprojekten per 31. Dezember 2020 mit Mio. € 56,2 (Vorjahr Mio. € 64,6) deutlich gesunken. Ursache hierfür ist der starke Rückgang der vertraglichen Vermögenswerte aus laufenden Kundenprojekten (Umsätze nach dem Percentage of Completion Ansatz) in Verbindung mit einem leichten Anstieg der vertraglichen Verbindlichkeiten aus laufenden Kundenprojekten. Darüber hinaus gingen die Vorräte und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ebenfalls deutlich zurück. Dieser Effekt wird durch den stichtagsbedingten Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nur zum Teil kompensiert. Im Wesentlichen spiegelt sich hier das stark abflauende Geschäft als Folge der Corona Pandemie wider.

In der folgenden Darstellung sind die Effekte resultierend aus der Bilanzierung der Leasingverträge auf den neuen Standard IFRS 16 außer Betracht gelassen. Wesentlicher Effekt auf die Vermögenslage durch den neuen Standard IFRS 16 ist eine Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte in Höhe von Mio. € 10,1.

	31.12.2020		31.12.2019		Veränderung
	T€	%	T€	%	T€
Vermögensstruktur
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögensgegenstände	17.147	11,5%	18.619	11,3%	-1.472
Sachanlagen	34.698	23,3%	42.887	26,0%	-8.189
Sonstige langfristige Vermögenswerte	6.743	4,5%	4.735	2,9%	2.008
	58.588	39,4%	66.241	40,1%	-7.653
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	6.685	4,5%	9.726	5,9%	-3.041
Geleistete Anzahlungen	837	0,6%	411	0,2%	426
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	32.333	21,7%	34.578	20,9%	-2.245
Vertragliche Vermögenswerte - Kundenprojekte	39.378	26,5%	45.064	27,3%	-5.686
Liquide Mittel	3.889	2,6%	4.686	2,8%	-797
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte	7.075	4,8%	4.508	2,7%	2.567
	90.197	60,6%	98.973	59,9%	-8.776
	148.785	100,0%	165.214	100,0%	-16.429

Innerhalb des langfristig gebundenen Vermögens reduzierten sich die immateriellen Vermögensgegenstände im Vergleich zum Vorjahr aufgrund planmäßiger Abschreibungen um rd. Mio. € 1,5. Der Geschäfts- und Firmenwert hat sich lediglich aufgrund von Wechselkurseffekten minimal verändert.

Das Sachanlagevermögen reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag um Mio. € 8,2 deutlich aufgrund der unter Abschreibungsniveau liegenden Neuinvestitionen. Darüber hinaus ist Sachanlagevermögen in Höhe von Mio. € 1,4 als Folge der Entkonsolidierung der Bo Parts GmbH aus dem Konzern ausgeschieden.

Der Rückgang des kurzfristig gebundenen Vermögens um Mio. € 8,8 resultiert im Wesentlichen aus einem Abbau der kundenbezogenen vertraglichen Vermögenswerte um Mio. € 5,7 sowie einer Verringerung der Vorräte in Höhe von Mio. € 3,0.

Analyse der Kapitalstruktur:

Nachfolgend geben wir die Kapitalstruktur des FRIMO Konzerns nach betriebswirtschaftlichen Kriterien gegliedert wieder.

In dieser Darstellung sind die Effekte resultierend aus der Bilanzierung der Leasingverträge auf den neuen Standard IFRS 16 außer Betracht gelassen. Wesentliche Effekte auf die Kapitalstruktur durch den neuen Standard IFRS 16 ergeben sich aus einer Erhöhung der sonstigen langfristigen Schulden in Höhe von Mio. € 7,6, einer Erhöhung der sonstigen kurzfristigen Schulden in Höhe von Mio. € 3,0, sowie aus einer Verringerung des Eigenkapitals in Höhe von Mio. € 0,5.

	31.12.2020		31.12.2019		Veränderung
	T€	%	T€	%	T€
Kapitalstruktur
Wirtschaftliches Eigenkapital
Eigenkapital gemäß IFRS-Bilanz	-16.136	-10,8%	10.385	6,3%	-26.521
Nachrangige Darlehen	3.100	2,1%	3.100	1,9%	0
Genussrechtskapital	11.644	7,8%	11.556	7,0%	88
	-1.392	-0,9%	25.041	15,2%	-26.433
Langfristige Fremdmittel
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	2.356	1,6%	2.416	1,5%	-60
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	83.744	56,3%	58.150	35,2%	25.594
Passive latente Steuern	3.779	2,5%	1.443	0,9%	2.336
Sonstige Langfristige Schulden	4.327	2,9%	6.738	4,1%	-2.411
	94.206	63,3%	68.747	41,6%	25.459
Kurzfristige Fremdmittel
Ertragssteuerschulden	100	0,1%	289	0,2%	-189
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	3.153	2,1%	4.142	2,5%	-989
Vertragliche Verbindlichkeiten - Kundenprojekte	10.355	7,0%	8.743	5,3%	1.612
Kurzfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten	9.575	6,4%	19.016	11,5%	-9.441
aus Lieferungen und Leistungen	13.613	9,1%	16.417	9,9%	-2.804
Sonstige	19.175	12,9%	22.819	13,8%	-3.644
	55.971	37,6%	71.426	43,2%	-15.455
	148.785	100%	165.214	100%	-16.429

Die nachrangigen Darlehen i.H.v. Mio. € 3,1, sowie das Genussrechtskapital in Höhe von Mio. € 11,6 werden in dieser Darstellung dem Eigenkapital zugeordnet. Gemäß IFRS Standards stellen beide Positionen Fremdkapital dar. Der Nominalbetrag des Genussrechtskapitals beläuft sich auf Mio. € 12,0.

Das betriebswirtschaftliche Eigenkapital verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr per Saldo um rd. Mio. € 26,4. Ursächlich für den Rückgang ist insbesondere das negative Konzernergebnis von Mio. € 28,1, sowie die im Sonstigen Ergebnis nach IFRS dargestellten Effekte in Höhe von Mio. € - 2,5. Dem gegenüber steht eine Kapitalerhöhung durch Einlage in die Kapitalrücklage von Seiten der Gesellschafter in Höhe von Mio. € 3,5.

Die mittel- und langfristigen Fremdmittel erhöhten sich per Saldo im Vergleich zum Vorjahr um rd. Mio. € 25,5. Der Anstieg resultiert mit Mio. € 25,6 im Wesentlichen aus dem Aufbau der langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten als Folge der Überbrückungsfinanzierung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dem gegenüber steht der Rückgang sonstigen langfristigen Schulden von Mio. € 2,4.

Die kurzfristigen Fremdmittel verringerten sich per Saldo im Vergleich zur Vorperiode deutlich um rd. Mio. € 15,5. Ursächlich hierfür sind vor allem der Rückgang der kurzfristigen Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten in Höhe von Mio. € 9,4, der Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um Mio. € 2,8, sowie eine Verringerung der sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von Mio. € 3,6. Dem steht ein Anstieg der vertraglichen Verbindlichkeiten aus Kundenprojekten in Höhe von Mio. € 1,6 gegenüber.

Insgesamt hat sich die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um Mio. € 16,4 verringert.

Die nachstehende Kapitalflussrechnung in aggregierter Form wurde im Einklang mit den IFRS Standards erstellt (keine betriebswirtschaftliche Darstellung). Der Cash-Flow entwickelte sich in T€ wie folgt:

	2020	2019
	T€	T€
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-12.501	-2.551
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-2.955	859
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	15.119	3.527
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes	-337	1.835
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderung des Finanzmittelbestandes	-327	-31
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	-134	0
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres	4.686	2.882
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres	3.888	4.686

Im Konzernjahresergebnis nach IFRS von Mio. € -28,0 (Vorjahr Mio. € -1,5) sind als wesentliche zahlungsunwirksame Komponenten Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens in Höhe von Mio. € 15,8 (Vorjahr Mio. € 12,4) enthalten. Bei den übrigen Veränderungen der Aktiva und Passiva wirkt sich die starke Zunahme der Forderungen und der deutliche Rückgang der Verbindlichkeiten negativ auf den laufenden Cashflow aus. Dem steht ein signifikanter Rückgang des Saldos aus vertraglichen Vermögenswerten und vertraglichen Verbindlichkeiten gegenüber. Bedingt durch das deutlich negative Ergebnis liegt somit der sich insgesamt ergebende Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit bei Mio. € -12,5 und somit um Mio. € 9,9 unter dem des Vorjahres.

Beim Cashflow aus der Investitionstätigkeit zeigt sich eine moderate Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2020. Im Vorjahr ergab sich auf Grund der Veräußerung des französischen Tochterunternehmens ein positiver Cashflow von Mio. € 0,9.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf Mio. € 15,1 und beinhaltet per Saldo Mittelzuflüsse von Mio. € 16,7 aus der erhöhten Inanspruchnahme von lang- und kurzfristigen Kontokorrentlinien bzw. von Darlehen ermöglicht durch die Überbrückungsfinanzierung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), sowie den Mittelzufluss aus der Einzahlung aufgrund einer Kapitalerhöhung von Mio. € 3,5, sowie Mittelabflüsse aus Mietkauf- und Leasingverträgen in Höhe von Mio. € 5,1.

In Summe ergibt sich eine zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes in Höhe von Mio. € - 0,3. Aufgrund der Entkonsolidierung der Bo Parts GmbH verringerte sich der Finanzmittelbestand konsolidierungskreisbedingt um Mio. € 0,1. Unter Berücksichtigung der wechselkursbedingten Änderung des Finanzmittelbestandes ergibt sich ein Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres in Höhe von Mio. € 3,9.

2.5 Wirtschaftliche Entwicklung der FRIMO Group GmbH

2.5.1 Umsatzentwicklung

Die FRIMO Group GmbH weist im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 16,1 Mio. € (Vorjahr: 16,1 Mio. €) aus. Diese setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse	2020	2019
	T€	T€
Umlagen für Leistungen an Tochtergesellschaften	15.982	15.781
Servicedienstleistungen	135	355
	16.117	16.136

Regional verteilen sich die Umsatzerlöse wie Umsatzerlöse	2020	2019	Veränderung zum Vorjahr
	T€	T€	%
Deutschland	12.911	13.491	-4,3 %
Europa	1.288	1.139	13,1 %
Nordamerika	1.461	1.107	32,0 %
China	457	399	14,5 %
	16.117	16.136	-0,1

2.5.2 Ertragslage

Nachfolgend geben wir die Ergebnisrechnung der FRIMO Group GmbH nach betriebswirtschaftlichen Kriterien gegliedert wieder:

	31.12.2020
	T€	%
Umsatzerlöse ^*	135	97,1%
Andere aktivierte Eigenleistungen	4	2,9%
Gesamtleistung	139	100,0%
Material/Fremdleistungen	-8	-5,8%
Rohertrag	131	94,2%
Personalaufwand ^***	-8.351	-6007,9%
Sonstige betriebliche Aufwendungen ^****	-6.492	-4670,5%
Sonstige betriebliche Erträge	17.455	12557,6%
Betriebswirtschaftliches EBITDA	2.743	1973,4%
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (ohne Finanzanlagen und Geschäfts- oder Firmenwert) ^**	-201	-144,6%
Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens	-854	-614,4%
Betriebsergebnis EBIT	1.688	1214,4%
Finanzergebnis	-3.775	-2715,8%
Operatives Ergebnis	-2.087	-1501,4%

	31.12.2019		Veränderung
	T€	%	T€	%
Umsatzerlöse ^*	355	89,4%	-220	-62,0%
Andere aktivierte Eigenleistungen	42	10,6%	-38	-90,5%
Gesamtleistung	397	100,0%	-258	-65,0%
Material/Fremdleistungen	-35	-8,8%	27	-77,1%
Rohertrag	362	91,2%	-231	-63,8%
Personalaufwand ^***	-9.357	-2356,9%	1006	-10,8%
Sonstige betriebliche Aufwendungen ^****	-7.156	-1802,5%	664	-9,3%
Sonstige betriebliche Erträge	25.490	6420,7%	-8035	-31,5%
Betriebswirtschaftliches EBITDA	9.339	2352,4%	-6596	-70,6%
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (ohne Finanzanlagen und Geschäfts- oder Firmenwert) ^**	-160	-40,3%	-41	25,6%
Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens	-3.500	-881,6%	2.646	-75,6%
Betriebsergebnis EBIT	5.679	1430,5%	-3991	-70,3%
Finanzergebnis	-3.912	-985,4%	137	-3,5%
Operatives Ergebnis	1.767	445,1%	-3854	-218,1%

^* Umlagen an Tochtergesellschaften T€ 15.982 (Vorjahr T€ 15.781) werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
^** Die Abschreibung auf den Geschäfts- oder Firmenwert beträgt T€ 709. Außerplanmäßige Abschreibung auf Finanzanlagen betrug T€ 2.897
^*** Ohne außerordentliche Aufwendungen in den Personalaufwendungen T€ 170
^**** Ohne außerordentliche Aufwendungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen T€ 1.735

Aufwendungen mit außerordentlichem Charakter in Höhe von insgesamt T€ 1.905, die im Wesentlichen aus Beratungsleistungen im Rahmen der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen bei der FRIMO Group GmbH sowie aus Maßnahmen zur Anpassung der Personalstärke resultieren, bleiben in dieser Darstellung unberücksichtigt.

Die betriebswirtschaftlichen Umsatzerlöse der FRIMO Group GmbH sind im Jahr 2020 um T€ 220 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, was darauf zurückzuführen ist, dass die Servicedienstleistungen pandemiebedingt zurückgegangen sind. Insgesamt ist der Rohertrag somit um T€ 231 im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Die Personalaufwendungen sind im Geschäftsjahr um T€ 1.006 oder 10,8 % gesunken. Dieser Rückgang ist neben der Reduzierung der Personalstärke insbesondere auch auf den weitreichenden Einsatz von Kurzarbeit zurück zu führen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind als Folge geringerer Reise- und Marketingkosten um T€ 664 oder 9,3 % gesunken.

Im Bereich der Abschreibungen wurde eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von T€ 674 auf Forderungen gegenüber der insolventen Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH vorgenommen, sowie eine Wertberichtigung in Höhe von T€ 180 auf Forderungen gegenüber der US-amerikanischen Tochtergesellschaft Bo Parts Inc..

Das bereinigte betriebswirtschaftliche Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (E-BITDA) in der Darstellung des Lageberichts hat sich insgesamt von T€ 9.339 im Geschäftsjahr 2019 auf T€ 2.743 im Jahr 2020 verringert. Dieser Rückgang resultiert insbesondere aus dem Verkaufsgewinn des französischen Tochterunternehmens in Höhe von T€ 5.211, der im Geschäftsjahr 2019 in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen war.

Das Finanz-Beteiligungsergebnis der Gesellschaft stellt sich wie folgt dar:

	2020	2019
	T€	T€
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.277	732
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-5.052	-4.644
Finanzergebnis	-3.775	-3.912
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen	0	641
Erträge aus Beteiligungen	0	531
Abschreibungen auf Finanzanlagen	-2.897	0
Aufwendungen aus Verlustübernahme	-17.968	-16
Beteiligungsergebnis	-20.865	1.156
Finanz- und Beteiligungsergebnis	-24.640	-2.756

Das negative Finanzergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 137 auf T€ -3.775 aufgrund der höheren Zinserträge gegenüber Tochtergesellschaften leicht verringert.

Von deutschen Tochterunternehmen wurden im Berichtsjahr Verluste in Höhe von T€ 17.968 übernommen. Außerdem wurde der Beteiligungsansatz der insolventen Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH mit T€ 2.897 in voller Höhe abgeschrieben. Insgesamt wurde dadurch ein negatives Beteiligungsergebnis von T€ 20.865 erzielt.

Im Geschäftsjahr 2020 verzeichnet die FRIMO Group GmbH insgesamt einen Jahresfehlbetrag von T€ 28.115 (Vorjahr: Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 1.599), der aufgrund des negativen Beteiligungsergebnisses deutlich höher ausfiel als zu Jahresbeginn geplant.

2.5.3 Vermögens- und Finanzlage

Analyse der Vermögensstruktur:

	31.12.2020		31.12.2019		Veränderung
	T€	%	T€	%	T€
Vermögensstruktur
Langfristig gebundenes Vermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	311	0,4%	985	1,1%	-674
Sachanlagen	339	0,4%	247	0,3%	92
Finanzanlagen	49.885	60,9%	52.772	57,7%	-2.887
	50.535	61,6 %	54.004	59,1 %	-3.469
Kurzfristig gebundenes Vermögen
Vorräte	74	0,1%	72	0,1%	2
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	29.443	35,9%	33.346	36,5 %	-3.903
Liquide Mittel	437	0,5%	8	0,0%	429
Abgrenzungsposten für latente Steuern	1.311	1,6%	3.855	4,2%	-2.544
Rechnungsabgrenzungsposten	174	0,2%	116	0,1%	58
	31.439	338,4%	37.397	40,9 %	-5.958
	81.974	100,0%	91.401	100,0%	-9.427

Das langfristig gebundene Vermögen reduzierte sich insgesamt im Wesentlichen aufgrund der Sonderabschreibung auf den Beteiligungsbuchwert der Bo Parts GmbH, sowie aufgrund planmäßiger Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahr um rd. T€ 3.469 auf T€ 50.535.

Die Verringerung des kurzfristig gebundenen Vermögens um T€ 5.958 auf T€ 31.439 resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus dem Cash-Pooling und aus der Minderung der aktiven latenten Steuern.

Analyse der Kapitalstruktur:

Nachfolgend geben wir die Kapitalstruktur der FRIMO Group GmbH nach betriebswirtschaftlichen Kriterien gegliedert wieder:

	31.12.2020		31.12.2019		Veränderung
	T€	%	T€	%	T€
Kapitalstruktur
Wirtschaftliches Eigenkapital
Eigenkapital gemäß HGB Bilanz	-28.644	-34,9%	-4.030	-4,4%	-24.614
Nachrangiges Darlehen der mittelbaren Gesellschafter	3.100	3,8%	3.100	3,4%	0
Genussrechtskapital	12.000	14,6%	12.000	13,1%	0
	-13.544	-16,5%	11.070	12,1%	-24.614
Mittel- und langfristige Fremdmittel
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	87.536	106.8%	68.939	75,4%	18.597
Sonstige Rückstellungen	242	0,3%	258	0,3%	-16
	87.778	107,1%	69.197	75,7%	18.581
Kurzfristige Fremdmittel
Steuerrückstellungen	0	0,0%	0	0,0%	0
Sonstige Rückstellungen	3.490	4,3%	6.533	7,1%	-3.043
Verbindlichkeiten					0
aus Lieferungen und Leistungen	894	1,1%	753	0,8%	141
gegenüber verbundenen Unternehmen	125	0,2%	515	0,6%	-390
Sonstige	3.231	3,9%	3.333	3,6%	-102
	7.740	9,4%	11.134	12,2%	-3.394
	81.974	100%	91.401	100%	-9.427

Die nachrangigen Darlehen mittelbarer Gesellschafter in Höhe von T€ 3.100 sowie das Genussrechtskapital in Höhe von T€ 12.000 werden in dieser Darstellung dem Eigenkapital zugeordnet. Handelsrechtlich stellen beide Positionen Fremdkapital dar.

Das betriebswirtschaftliche Eigenkapital verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr per Saldo um rd. T€ 24.614. Ursächlich für den Rückgang ist der Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 28.115, sowie die Kapitalerhöhung durch die Gesellschafter der FRIMO Group um T€ 3.500.

Die mittel- und langfristigen Fremdmittel haben sich im Wesentlichen aufgrund einer stärkeren Inanspruchnahme bei Banken deutlich um T€ 18.582 erhöht.

Die kurzfristigen Fremdmittel verringerten sich per Saldo im Vergleich zur Vorperiode um rund T€ 3.394 auf T€ 7.740. Ursächlich hierfür sind insbesondere der Verbrauch der sonstigen Rückstellungen. Ebenfalls verringerten sich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und die sonstigen Verbindlichkeiten leicht.

Insgesamt hat sich die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um T€ 9.427 verringert. Das betriebswirtschaftliche Eigenkapital ist zum 31.12.2020 negativ.

Die Finanzlage wird anhand der nachfolgend vereinfachten, nicht den Kriterien des DRS 21 entsprechenden Kapitalflussrechnung, nach DVFA/SG sowie zusätzlicher Angaben erläutert:

	2020	2019
	€	€
Jahresergebnis vor Gewinnabführung/Verlustübernahme von verbundenen Unternehmen	-10.146	974
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens	4.661	4.369
Abnahme der mittel- und langfristigen Rückstellungen	-16	161
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen	3.310	121
Cashflow nach DVFA/SG	-2.191	5.625

Neben dem Jahresergebnis vor Gewinnabführung/Verlustübernahme von verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ -10.146 sind als wesentliche nicht zahlungswirksame Komponenten im Cashflow nach DVFA/SG Abschreibungen auf das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen (T€ 4.660) enthalten.

Für die FRIMO Group GmbH als Holding-Gesellschaft hat neben dem Cashflow nach DVFA/SG insbesondere der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Bedeutung. Dieser beinhaltet im Geschäftsjahr 2020 u.a. Mittelzuflüsse aus Kapitalerhöhungen der Gesellschafter (T€ 3.500).

Im Cashflow aus Investitionstätigkeit spiegelt sich der Mittelabfluss durch Investitionen in immaterielles Anlagevermögen und in das Sachanlagevermögen wider.

Die zahlungswirksame Erhöhung des Finanzmittelfonds beläuft sich auf insgesamt T€ 429. Zum Jahresende ergibt sich somit ein Finanzmittelbestand von T€ 437 (Vorjahr T€ 8), der sich in voller Höhe aus den liquiden Mitteln zusammensetzt.

2.6 Zusammenfassende Beurteilung von Geschäftsverlauf und Lage

Als Folge der Corona Pandemie musste die FRIMO Unternehmensgruppe im Jahr 2020 einen deutlichen Rückgang im Auftragseingang verzeichnen. Da diese außergewöhnliche Situation bis weit über das Jahresende 2020 hinaus fortdauerte, blieb auch der erwartete Nachholeffekt im zweiten Halbjahr 2020 weitgehend aus. Die Umsatzerlöse und die Gesamtleistung der Unternehmensgruppe sind folglich, wie bereits im Konzernlagebericht des Vorjahres prognostiziert, weitgehend eingebrochen. Für das EBITDA war bereits zu Beginn des Geschäftsjahres mit einem spürbaren Rückgang gerechnet worden, jedoch fiel dieser aufgrund der Auftragssituation kräftiger aus als geplant. Darüber hinaus ist das Konzernergebnis durch außerordentliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der zu Jahresbeginn noch nicht vorhersehbaren Insolvenz der Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH belastet.

Das Working Capital des FRIMO Konzerns ging, entgegen der Vorhersagen, im Geschäftsjahr 2020 deutlich zurück, was auch eine unmittelbare Folge der Pandemie bedingten unbefriedigenden Auftragssituation ist.

Das betriebswirtschaftliche EBITDA vor außerordentlichen Aufwendungen der FRIMO Group GmbH liegt deutlich unter dem Vorjahresniveau. Dies ist im Wesentlichen aus einem Sondereffekt im Vorjahr im Zusammenhang mit dem Verkauf der französischen Tochtergesellschaft Axiome begründet. Bereinigt um diesen Effekt liegt das betriebswirtschaftliche EBITDA der FRIMO Group GmbH nur geringfügig unter dem des Vorjahres, womit unsere Prognosen aus dem Lagebericht 2019 der FRIMO Group GmbH genau eingetroffen sind. Dies ist auch eine Konsequenz aus den generierten Einsparungen im Personalaufwand und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Aufgrund der Ergebnisabführungen von operativ tätigen Tochterunternehmen ist der Erfolg der FRIMO Group GmbH unmittelbar abhängig vom Geschäftsumfeld der gesamten Unternehmensgruppe. Gewinn- oder Verlustübernahmen von Tochtergesellschaften werden im Beteiligungsergebnis der FRIMO Group GmbH abgebildet. Somit spiegeln sich die geschilderten negativen Effekte aus der Auftragssituation der operativen Gesellschaften bei der FRIMO Group GmbH im deutlich eingebrochenen Beteiligungsergebnis wider. Die außerordentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Insolvenz der Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH belasten darüber hinaus auch das Ergebnis der FRIMO Group GmbH.

Unsere im Lagebericht 2019 der FRIMO Group GmbH angegebene Prognose eines deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres liegenden Jahresergebnisses wurde mit dem Jahresfehlbetrag des Jahres 2020 in Höhe von T€ 28.115 (Vorjahr: Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 1.599) aus den dargestellten Gründen deutlich verfehlt.

3 Berichterstattung zur voraussichtlichen Entwicklung / Prognosebericht ³

3.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Corona-Pandemie hatte im Jahr 2020 massive Auswirkungen auf das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland und wird die konjunkturelle Entwicklung im Jahr 2021 weiterhin prägen. Zum Jahresende 2020 wuchs die Wirtschaftsleistung in Deutschland noch geringfügig. Für das erste Quartal 2021 ist aber mit einem Rückgang zu rechnen. Im Zuge der Eindämmung der Pandemie und gradueller Lockerungen dürfte sich die wirtschaftliche Erholung in den kommenden Monaten wieder fortsetzen. Begünstigt wird diese durch die zunehmende Verfügbarkeit von Impfstoffen. Für 2021 rechnet der Sachverständigenrat in Deutschland mit einem Wachstum des BIP von 3,1 %.

Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe ging im Januar 2021 leicht zurück. Dies lässt sich vor allem auf den Einbruch beim Fahrzeugbau insbesondere aufgrund von Engpässen bei Vorprodukten aus der Halbleiterbranche zurückzuführen. Demgegenüber legte die Produktion im Maschinenbau im Januar mit einem Wachstum von saison- und kalenderbereinigt 9,7 % gegenüber dem Vormonat zu. Getrieben von der starken Erholung der Auslandsnachfrage außerhalb des Euro-Raums lag der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Januar 2021 bereits 2,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Jedoch könnten die im Zuge des erneuten Anstiegs der Neuinfektionen erlassenen Grenzkontrollen innerhalb des Euro-Raums zu Lieferverzögerungen bei Vorleistungsgütern führen.

Der Corona-Schock bringt zudem nachfrageseitige Effekte mit sich. Neben Einkommensausfällen von Unternehmen und Arbeitnehmern spielen hier verschlechterte Finanzierungsbedingungen sowie der starke Anstieg von Risikoprämien eine Rolle. Zum Jahresbeginn sind die Verbraucherpreise in Deutschland wieder stärker gestiegen. Hierzu haben vor allem der höhere Ölpreis, die Einführung der CO2- Bepreisung in den Sektoren Verkehr und Wärme sowie das Auslaufen der vorübergehenden Umsatzsteuersenkung beigetragen. Diese Sondereffekte beeinflussen das Preisniveau und führen zur Steigerung der Inflationsrate.

³ Quelle: Sachverständigenrat "Konjunkturprognose 2021 und 2022" vom 17. März 2021

Aufgrund der außergewöhnlichen Situation ist eine Prognose der kurzfristigen wirtschaftlichen Entwicklung mit besonders großer Unsicherheit verbunden. Das größte Risiko für die Prognose stellt der weitere Verlauf der Corona-Pandemie dar. Dieser birgt erhebliche Abwärtsrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.

Weiterhin stehen vielfältige fiskalpolitische Maßnahmen zur Stützung der Liquidität der Haushalte und Unternehmen sowie Transferzahlungen zur Verfügung. Diese Stützungsmaßnahmen zielen im Wesentlichen darauf ab, den wirtschaftlichen Einbruch bestmöglich zu überbrücken, um so nach Aufhebung der Maßnahmen eine schnelle wirtschaftliche Erholung zu ermöglichen. Mithilfe von Kurzarbeitergeld, großzügiger Liquiditätsbereitstellung sowie Einkommenshilfen wird versucht, Entlassungen und Insolvenzen zu vermeiden.

3.2 Entwicklung der für die FRIMO Group GmbH relevanten Märkte

Die globale COVID-19-Pandemie wird auch das Jahr 2021 maßgeblich beeinflussen und wird Auswirkungen auf die für FRIMO Group GmbH relevanten Märkte haben. Der europäische Pkw-Markt (EU27 & EFTA & UK) konnte sich im ersten Quartal 2021 gegenüber dem historisch niedrigen Vorjahresquartal kaum verbessern. Anhaltende Lockdowns, geschlossene Autohäuser und zum Jahreswechsel ausgelaufene Anreizprogramme sorgen derzeit für Gegenwind. In den USA stieg das Volumen der Light-Vehicle-Verkäufe um 11 % auf rund 3,9 Mio. Einheiten. Mit 5,0 Mio. abgesetzten Neufahrzeugen stiegen die Pkw-Verkäufe in China im ersten Quartal um 76 % an. Das starke Wachstum ist auf das niedrige Vorjahresniveau zurückzuführen.

Langfristig hat sich Deutschland zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 80 % gegenüber 1990 zu senken. Gleichzeitig soll der Primärenergieverbrauch bis 2050 um die Hälfte gegenüber 2008 sinken. Speziell für den Verkehrssektor ist das Ziel eine Reduktion des Endenergieverbrauchs um rund 40 % bis 2050 gegenüber 2005. Um diese Ziele zu erreichen, hat die Bundesregierung mit dem Nationalen Entwicklungsplan und dem Regierungsprogramm Elektromobilität ambitionierte Ziele für die Entwicklung der Elektromobilität vorgelegt. Das hat seinen Grund: elektrisch betriebene Fahrzeuge haben gegenüber Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb viele Vorteile. Elektrofahrzeuge sind eine schadstoffarme, bei Einsatz von Strom aus erneuerbaren Quellen sehr Klima schonende und insgesamt höchst energieeffiziente Alternative zum herkömmlichen Auto.

Die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeuge und weitere ehrgeizige Pläne, die die globalen CO ₂ -Emissionen reduzieren sollen, lassen dem Leichtbau und damit dem Werkstoff Carbonfaserkomponenten (CFK) eine Schlüsselrolle in der Automobilindustrie zukommen, da entsprechende Leichtbaukonzepte die Massezunahme in Elektrofahrzeugen durch die erforderliche Batterie kompensieren müssen. Darum weitet sich das Einsatzgebiet von CFK im Automobilbau in den letzten Jahren stetig aus - nicht nur im Bereich von exklusiven Fahrzeugen der Ober- beziehungsweise Luxusklasse, sondern auch bei Serienfahrzeugen mit jährlichen Absatzzahlen im fünfstelligen Bereich.

3.3 Allgemeine Geschäftsentwicklung

Die globale Automobilindustrie erlebt einen fundamentalen Wandel in neuer Dimension. Vielfältige technische Innovationen insbesondere für E-Mobilität und autonomes Fahren stellen die Unternehmen vor neue Herausforderungen. Dies betrifft nicht nur die Hersteller, sondern vor allem auch die Zulieferer.

Elektromobilität, Digitalisierung und neue Formen der urbanen Mobilität sind - neben immer strengeren CO ₂ -Vorgaben - die Treiber der Entwicklung. Darauf richten sich Hersteller und Zulieferer bereits ein. Neue Technologien wie Elektroantriebe, das autonome Fahren und neuartige Formen der Interaktion mit dem Auto fordern von manchen Zulieferern einen Umbau und eine Erweiterung der bisherigen Produktpalette - zukünftig werden immer mehr softwaregetriebene, dynamische Fahrzeug- und Powerkontrollsysteme gebraucht.

Der Hochlauf der Elektromobilität macht die Spielräume für das traditionelle Geschäft enger. Trotz starker regionaler Unterschiede gehen wir langfristig von einem weiteren Wachstum beim Automobilabsatz aus. Im Jahr 2030 werden Elektroautos (BEV) rund ein Viertel des Pkw-Weltmarktes ausmachen.

Die OEM versuchen weiterhin immer mehr Risiken (Entwicklungs-, Finanzierungs-, Logistik-, Produkthaftungsrisiken) in Richtung Zulieferer abzuwälzen. Aufgrund der Reduzierung der Fertigungstiefe bei den OEM wird die Hauptlast der Investitionstätigkeit auf die Zulieferer verlagert; innovative Finanzierungsstrategien gewinnen damit für die Zulieferer erheblich an Bedeutung.

FRIMO hat in den letzten Jahren wichtige Entwicklungsschritte als Technologieanbieter für die kunststoffverarbeitende Industrie vorgenommen. Das umfassende Technologieangebot wird in den drei Hauptmärkten Europa, Amerika und Asien gleichermaßen angeboten. Für kurze Wege und weniger Schnittstellen: als globaler Technologiepartner bietet FRIMO ein Netzwerk, in dem qualifizierte Mitarbeiter den Kunden für maßgeschneiderte Lösungen zur Verfügung stehen.

Die FRIMO Unternehmensgruppe kann mit ihrem dedizierten Wissen zu Oberflächenstrukturen Module wie Türinnenverkleidung, Cockpit, Mittelkonsole oder Lenkrad miteinander verbinden und aus einer Hand liefern. Der vermehrte Einsatz von Kunststoffen wird im Automobilbau unvermindert anhalten. Um den CO ₂ Ausstoß zu vermindern, werden mehr und mehr leichtere Bauteile aus Kunststoff oder CFK eingebaut. Hier wird FRIMO weiter energieeffiziente, umweltverträgliche und flexible Technologien entwickeln und anbieten.

Serientaugliche Prozesse und Werkstoffe für die Herstellung struktureller Leichtbauteile sind essenziell für den Erfolg der Elektromobilität. Dabei rücken zur Erfüllung der zunehmenden Anforderungen an Reichweite, Fahrleistung und Kosteneffizienz hybride Metall-Faserverbundkunststoffe (FVK) in den Fokus. Das Potential dieser Metall-FVK-Hybridwerkstoffe wurde von FRIMO im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte gemeinsam mit verschiedenen Projektpartnern aus Industrie und Forschung untersucht und in Form eines Fahrzeugunterbodens erfolgreich technisch umgesetzt.

Schwerpunkt der Vertriebsaktivitäten im Automotiv-Markt bleiben Europa und Nordamerika, wo großes Wachstumspotential für die nächsten Jahre besteht. Weitere Wachstumsmöglichkeiten bestehen für FRIMO in den ausländischen Märkten - insbesondere Asien, wo vor allem in China eine ungebrochen hohe Nachfrage nach Fahrzeugen besteht.

3.3.1 Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die Auftragslage der gesamten FRIMO Unternehmensgruppe war in den ersten Monaten des Jahres 2021 ebenso wie über weite Strecken des Jahres 2020 bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie unbefriedigend. Ab dem zweiten Quartal 2021 zeigen sich jedoch deutliche Anzeichen für eine Erholung am Markt, verbunden mit Nachholeffekten in der zweiten Jahreshälfte. Wir gehen daher davon aus, dass dadurch bis Jahresende ein Auftragseingang über dem Vorjahresniveau realisieren lässt.

Resultierend aus den detaillierten Planungen gehen wir auf Ebene der gesamten FRIMO Unternehmensgruppe für 2021 im Vergleich zum Vorjahr von gleichbleibenden Umsatzerlösen und Gesamtleistung aus. Da wachsende Auftragseingänge erst im 2. Quartal eintreten werden, wird es in 2021 nicht mehr möglich sein, Leistung in entsprechender Höhe anzuarbeiten, um über Vorjahr liegendes Umsatz- und Leistungsniveau zu realisieren. Wir erwarten, erst 2022 wieder das Vorkrisenniveau zu erreichen.

3.3.2 Investitionstätigkeit

Für 2021 und den folgenden Jahren sind weitere Investitionen geplant, um auf dem modernsten technischen Stand zu bleiben.

Nach den hohen Anschaffungen in den Geschäftsjahren von 2015 bis 2018 waren die Investitionen in den Jahren 2019 und 2020 bereits deutlich rückläufig. Diese Entwicklung wird sich auch 2021 weiter fortsetzen, jedoch wird die Investitionstätigkeit gruppenweit weiterhin in der Größenordnung von 2 - 3 % der Gesamtleistung liegen. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Investitionstätigkeit auf Ebene der FRIMO Group GmbH wird im Bereich der Erweiterung und Optimierung der IT-Landschaft sowie im Bereich Forschung und Entwicklung liegen. Die Finanzierung der Investitionen erfolgt aus dem Cash-Flow und über Leasing.

3.3.3 Personal

Der Personalbestand der FRIMO Unternehmensgruppe wird sich im Jahr 2021 planmäßig im Konzern deutlich, bei der FRIMO Group GmbH leicht, verringern. Die geschilderte Auftragssituation macht weitere Restrukturierungen innerhalb der gesamten FRIMO Unternehmensgruppe unumgänglich. Darüber hinaus wurden bereits Maßnahmen eingeleitet mit dem Ziel, dass diverse zentrale Bereiche der FRIMO Unternehmensgruppe organisatorisch verschlankt und optimiert werden.

3.3.4 Finanzierung

Durch die gegenwärtige Corona-Pandemie und den damit verbundenen massiven wirtschaftlichen Auswirkungen bis weit in das Jahr 2021 ist es für den FRIMO Konzern gemäß der überarbeiteten Planungsrechnungen nicht mehr möglich, sich in 2021 allein aus dem eigenen Free Cashflow zu finanzieren. Über die bestehenden Finanzierungen hinaus, die die im Jahr 2020 bewilligte Überbrückungsfinanzierung durch die KfW beinhalten, wurde im Mai 2021 ein nachrangiges Darlehen vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundesministeriums für Finanzen in Anspruch genommen, um dem Pandemie bedingten fehlenden Cashflow entgegenzuwirken und damit die Finanzierung von FRIMO sowohl kurz- als auch mittelfristig sicherzustellen. Diese Finanzierung hat eine Laufzeit von sechs Jahren bis voraussichtlich Ende Mai 2027. Gleichzeitig wurden in diesem Zusammenhang weitere Eigenmittel der Gesellschafter in Höhe von insgesamt Mio. € 3,0 geleistet. Ebenso konnte der am 06. Februar 2018 mit den Hausbanken von FRIMO in Höhe von ursprünglich Mio. € 80,0 abgeschlossene Konsortialkredit, die bereits bestehenden nachrangigen Darlehen sowie das Genussscheinkapital vorzeitig ebenfalls bis Ende Mai 2027 verlängert werden. Tilgungen sind in diesem Zeitraum ausgesetzt. Die im Jahr 2020 bewilligte Überbrückungsfinanzierung durch die KfW wurde im gleichen Zuge verlängert bis Mai 2026. Darüber hinaus wurde seitens FRIMO eine Unterstützung durch die Überbrückungshilfe III zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona Pandemie beantragt, woraus im Mai 2021 bereits eine Vorauszahlung in Höhe von T€ 800 geleistet wurde.

Damit ist die Finanzierung von FRIMO auf Basis der vorliegenden Unternehmensplanung sowohl kurz- als auch mittelfristig solide sichergestellt. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf Abschnitt 4.3.

3.4 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage

Seit Ausbruch der Corona Pandemie sind die Auftragseingänge deutlich eingebrochen. Dieser Effekt ist auch in den ersten Monaten des Jahres 2021 noch spürbar. Nach der Überwindung dieser Ausnahmesituation erwarten wir allerdings einen deutlichen Nachholeffekt in der zweiten Jahreshälfte, vor allem im Zusammenhang mit zeitkritischen Modellanläufen. Dieser wird, wie geschildert, im Jahr 2021 noch nicht in den Umsatzerläsen und der Gesamtleistung sichtbar sein. Unter Berücksichtigung der durchgeführten Kostenanpassungen rechnen wir für 2021 jedoch auf Ebene der FRIMO Unternehmensgruppe mit einem in etwa unveränderten EBITDA im Vergleich zum Vorjahr.

Das Jahresergebnis der FRIMO Group GmbH wird 2021 aufgrund der andauernden massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie damit weiterhin stark defizitär sein, jedoch deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres liegen. Die Ausfälle im Projektgeschäft der deutschen Tochtergesellschaften werden bis zum Jahresende nicht kompensiert werden können, was durch die Ergebnisabführungen das Beteiligungsergebnis und das Jahresergebnis der FRIMO Group GmbH spürbar belasten wird. Das um außerordentliche Sondereffekte bereinigte EBITDA der FRIMO Group GmbH wird sich im Jahr 2021 nur unwesentlich verändern und geringfügig unter dem Wert von 2020 liegen.

Durch Cashpooling, Ergebnisabführungsverträge und die gemeinschaftliche Haftung von Konzerngesellschaften für Verbindlichkeiten der FRIMO Unternehmensgruppe sind die Konzerngesellschaften miteinander verbunden. Aufgrund der in den vergangenen Geschäftsjahren durchgeführten Finanzierungs- und Kapitalmaßnahmen und der mittelfristigen Ergebnis- und Finanzplanung gehen wir davon aus, dass die finanzielle Stabilität der FRIMO Unternehmensgruppe sich in den kommenden Jahren weiterhin positiv entwickeln wird und weitere Spielräume für Investitionen in neue Technologien und Produkte bestehen.

4 Risikobericht

4.1 Risikomanagement / Management Informationssysteme

Innerhalb der FRIMO Unternehmensgruppe werden - auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete - Management- und Kontrollsysteme eingesetzt. Hierzu gehören insbesondere die strategische Unternehmensplanung, die operative Budgetplanung sowie das damit in Verbindung stehende monatliche Reporting.

Die Risikosteuerung der gesamten FRIMO Unternehmensgruppe obliegt der Geschäftsführung der FRIMO Group GmbH, die mit den Geschäftsleitungen der Tochtergesellschaften zusammen Risiken erfasst und bewertet. Gruppenübergreifende und strategische Risiken werden zentral gesteuert.

Weiterhin wurden neben den bestehenden Reporting-Tools das Risiko-Management in den Bereichen Projektcontrolling, Lieferantenmanagement, Qualitätssicherung, Forderungsmanagement und Wechselkursabsicherung systematisch erweitert. Hierdurch ist eine umfassende Informationsqualität über alle Risiken gewährleistet. Die vorhandenen Frühwarnsysteme dienen dazu, eine hohe Transparenz aufzuzeigen und bei Abweichungen rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen und einzuleiten.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden die verschiedenen, im Wirtschaftsbericht dargestellten Entwicklungen, über das Risiko-Management-System gemeldet, die im Wesentlichen aus der Corona Pandemie resultierten. Auf die eingeleiteten Gegenmaßnahmen wurde ebenfalls bereits im Wirtschaftsbericht eingegangen.

4.2 Chancen- und Risiken der zukünftigen Entwicklung

FRIMO ist international tätig, so dass sich vielfältige Chancen und Risiken ergeben, die aktiv gesteuert werden. Der bewusste und gesteuerte Umgang mit unternehmerischen Chancen und Risiken ist Teil des Risikomanagements als Ausdruck des unternehmerischen Handelns. Als Ergebnis der Risikoanalyse inkl. der Berücksichtigung geeigneter Gegenmaßnahmen, Vorsorgen und Absicherungen ist auf Basis der aktuellen Risikobewertung und Unternehmensplanung der Fortbestand der FRIMO Unternehmensgruppe von der vollständigen und erfolgreichen Umsetzung der geplanten und teilweise bereits eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen sowie vom Ausmaß etwaiger weiterer künftiger Lockdowns im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bzw. einer künftigen Eintrübung der Automobilbranche abhängig. Für alle bedeutenden Risiken sind im Unternehmen Lösungen zur Erkennung (Berichtswesen) bzw. zur Schadensvermeidung oder -begrenzung (Versicherungen) vorhanden.

Die Geschäftsführung sieht in Zukunft die nachfolgenden Chancen und Risiken:

Chancen aus eigenen Maßnahmen und verbesserten Markt- und Umfeldbedingungen:

Die Chancen werden in der Reihenfolge ihrer Bedeutung erläutert.

•	Die Nachfrage im Werkzeugbau wird nach Überwindung der Corona-Pandemie wieder sukzessive auf das Vorkrisen-Niveau zurückkehren. Der Trend zur Individualisierung und höherer Modellvielfalt ist global ungebrochen. Kürzere Produktlebens- und damit korrespondierend Produktentwicklungszyklen führen in Summe zu einer hohen Anzahl von SOPs ("Start of Production"). Für FRIMO als Werkzeugbauer ergeben sich durch diese Diversifizierung vielfältige Wachstumsmöglichkeiten.
•	Die Maßnahmen der Bunderegierung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen erzeugen weiteren Handlungsdruck bei den Automobilherstellern. In diesem Zusammenhang wird es einen weiteren Ausbau von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben geben. FRIMO setzt dabei ein Zeichen für alternative Antriebstechnologien durch den Einsatz von Leichtbauteilen. Die zuletzt entwickelten Produkte im Bereich der Werkzeug- und Anlagentechnik für den Bau von Fahrzeugteilen aus Carbonfaserkomponenten (CFK) finden eine große Nachfrage. Die durch diese Verfahren produzierten Teile sind erheblich leichter, reduzieren das Gesamtgewicht eines Fahrzeugs und damit den Energieverbrauch
•	Die produzierte Stückzahl je Modell wird allgemein geringer ausfallen, was nach neuen effizienteren Technologien in der Herstellung von Werkzeugen verlangt. Aufgrund der stetigen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit ist FRIMO für diese Herausforderung gut gerüstet. Hier wird FRIMO weiter energieeffiziente und umweltverträgliche Technologien entwickeln und anbieten, die den Kunden überzeugen werden.
•	Im Zuge der anstehenden Veränderungen in der Automobilindustrie mit dem Trend zu alternativen Antriebsformen und der Entwicklung hin zum autonomen Fahren zeichnet sich ebenfalls ab, dass die Innenausstattungen der Fahrzeuge der Kompaktklasse zukünftig höherwertig gestaltet werden als bisher. Dadurch werden sich für FRIMO zusätzliche Potenziale in diesem Fahrzeugsegment ergeben.
•	Trotz konjunktureller Unsicherheiten werden die Weltwirtschaft und viele Automobilmärkte in den folgenden Jahren voraussichtlich weiter wachsen. Die Anbieter für Werkzeug- und Anlagentechnologie erwarten weiterhin eine hohe Nachfrage. Insbesondere auf den Märkten in den Schwellenländern - vor allem in Asien - sehen wir bei unserer derzeitigen Marktposition erhebliche Möglichkeiten, unseren dortigen Marktanteil zu steigern. Im Rahmen unserer strategischen Ausrichtung planen wir, die sich uns bietenden Chancen zu nutzen, von einer positiven Markt- und Konjunkturentwicklung insbesondere in Asien zu profitieren.

Wesentliche Risiken und Maßnahmen zu ihrer Begrenzung

Die mit unseren Aktivitäten verbundenen Risiken erläutern wir nachfolgend in der Reihenfolge ihrer Bedeutung:

•	Mit Blick auf den der FRIMO Unternehmensgruppe zur Verfügung stehenden Gesamtfinanzierungsrahmen können wesentliche Abweichungen von den operativen Zielen und/oder ein unvorhergesehener Finanzbedarf durch sonstige Ereignisse in Hinblick auf die finanziellen Reserven negative Auswirkungen für die FRIMO Unternehmensgruppe haben. Die gegenwärtige Corona-Pandemie führt, wie beschrieben, zu weltweiten, substanziellen Belastungen, deren Auswirkungen bislang noch nicht überwunden sind. Durch kundenseitige Produktionseinschränkungen, Reiserestriktionen und Projektverschiebungen drohen für FRIMO ebenso unmittelbare wirtschaftliche Folgen, wie auch durch schwindende Nachfragen aufgrund von Kaufkrafteinbußen auf Seiten der Konsumenten. Wir verweisen auf unsere Ausführungen in Abschnitt 4.3.
•	Aufgrund der deutlich gesteigerten Volatilität auf den für FRIMO relevanten Märkten sind die Entscheidungsprozesse seitens unserer Kunden sehr viel kurzfristiger geworden. Die weltweite Fahrzeugproduktion und jährlichen neuen Serienanläufe sind zum Teil deutlichen Schwankungen unterworfen, was aus der Sicht der FRIMO Unternehmensgruppe zu kundenseitigen Verzögerungen von Auftragsvergaben und Projektverschiebungen führt. Dies beeinflusst das Geschäftsfeld der FRIMO erheblich und erschwert genaue Prognosen über die kurzfristige Geschäftsentwicklung.
•	Im Bereich des Absatzmarktes besteht aufgrund der Kundenstruktur eine gewisse Abhängigkeit von einzelnen Großkunden. Durch unser breites innovatives Produktangebot ist FRIMO jedoch im Verhältnis zum Wettbewerb gut am Markt aufgestellt. Den Risiken aus verspäteten Zahlungen oder Zahlungsausfällen begegnen wir mit unserem effektiven Forderungsmanagement. Aufgrund langer Laufzeiten in unseren Projekten besteht im Gegenzug auch seitens der Kunden eine Abhängigkeit gegenüber FRIMO.
•	Durch die anhaltend schlechten Zahlungsbedingungen auf Kundenseite befindet sich der Vorfinanzierungsbedarf und damit einhergehend die Liquiditätsinanspruchnahme weiterhin auf hohem Niveau. Zur Abmilderung dieses Effekts bietet FRIMO seinen Kunden ein innovatives Finanzierungsmodell in Zusammenarbeit mit der Firma Benteler Trading International, welches beiden Seiten eine optimale Liquiditätssteuerung während des Projekts ermöglicht. Darüber hinaus belasten auch 2021 planmäßig hohe Auszahlungen aus Restrukturierungsmaßnahmen die Liquiditätssituation der FRIMO Unternehmensgruppe.
•	Die Gesellschaft ist Währungsrisiken in Ländern außerhalb der Euro-Zone ausgesetzt. Aufträge im asiatischen Raum werden zwar im Regelfall in Euro abgewickelt, allerdings bestehen Währungsrisiken aus dem US-Dollar-Raum sowie aus Ungarn. Diesen Risiken wird mit Abschluss von Devisentermingeschäften sowie lokaler Fertigung begegnet. Weitergehende länderspezifische Risiken bestehen nicht.
•	Durch Cashpooling, Ergebnisabführungsverträge und die gemeinschaftliche Haftung von Konzerngesellschaften für Verbindlichkeiten der FRIMO Unternehmensgruppe sind die Konzerngesellschaften miteinander verbunden. Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit können Finanzrisiken durch Veränderung von Zinssätzen entstehen. Das Management von Finanz- und Liquiditätsrisiken liegt in der zentralen Verantwortung der Konzern-Muttergesellschaft FRIMO Group GmbH, die diese Risiken durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente minimiert.
•	Die Rohmaterialpreise sind ein bedeutsamer Einflussfaktor auf die Herstellungskosten. Durch die volatilen Rohstoffpreise der letzten Jahre bestehen potentielle Planabweichungsrisiken. Auf der Beschaffungsseite bestehen aufgrund der kurzfristigen Beschaffungszyklen zwar keine langfristigen Preisrisiken, jedoch können diese laufende Aufträge ebenso negativ beeinflussen wie längere Beschaffungszeiten.
•	Zudem können sich Produkthaftungsrisiken negativ auf die Ertragslage auswirken, diesen Risiken begegnen wir indes mit sorgfältiger Produktentwicklung und -fertigung.
•	In der heutigen digital vernetzten Welt ist die Gefahr von Cyber-Attacken allgegenwärtig. Um die Gefahr von Datenverlust auf diesem Wege zu minimieren, bedient sich FRIMO modernster technischer Schutzmechanismen, die durch permanente Updates stetig auf aktuellem Stand gehalten werden.
•	Personalrisiken durch Fluktuation von Know-How Trägern wirkt FRIMO durch ein attraktives Arbeitsumfeld und leistungsgerechter Vergütung von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen entgegen. Eine Beeinträchtigung des Wachstums der FRIMO kann sich ebenfalls daraus ergeben, dass aufgrund des herrschenden Fachkräftemangels derzeit nur eine begrenzte Anzahl hoch qualifizierter Kräfte auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Hier befindet sich FRIMO im Wettbewerb mit anderen Arbeitgebern.

•	Wesentliche übrige Risiken wie zum Beispiel rechtliche Risiken (Schadenersatzansprüche, Rechtsstreitigkeiten) oder Regulierungs- und Umweltrisiken sind für FRIMO nur in geringem Umfang relevant und über Rückstellungen in angemessener Höhe abgedeckt.

4.3 Gesamtbeurteilung der Risikosituation

Die Gesamtsituation der zuvor erläuterten Einzelrisiken stellt sich für die FRIMO Unternehmensgruppe durch das Risikomanagementsystem als transparent und steuerbar dar. Von den vorgenannten Risiken ist aktuell das in seinen Auswirkungen noch nicht überwundene Risiko aus der Corona-Pandemie am bedeutendsten einzustufen.

Durch das Management und die Gesellschafter der FRIMO wurden im Geschäftsjahr umfangreiche Maßnahmen eingeleitet, um die Gesamtsituation von Chancen und Risiken der FRIMO Unternehmensgruppe langfristig zu verbessern. Dazu gehören die Stärkung der Eigenmittel in Form von Kapitalerhöhung, die Überbrückungsfinanzierung der KfW, die vorzeitig verlängerte langfristige Sicherstellung der bisherigen Fremdkapitalfinanzierung, sowie die Umsetzung weiterer Optimierungsmaßnahmen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Gesamtrisiko- und Chancensituation der FRIMO aufgrund der geschilderten Ereignisse, insbesondere durch die Corona-Pandemie, verschlechtert. Der Fortbestand der FRIMO Unternehmensgruppe war bereits durch die erheblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die entgegen der Erwartung einer schnellen Erholung im 2. Halbjahr 2020 eine deutlich längere und damit negativere Auswirkung zur Folge hatte, gefährdet. Durch ein frühzeitiges Entwickeln eines entsprechenden Sanierungskonzeptes konnte im Mai 2021 die Sanierungsfähigkeit von FRIMO bestätigt werden. Für den Fortbestand der FRIMO Unternehmensgruppe ist neben der im Mai umgesetzten Finanzierung die vollständige und erfolgreiche Umsetzung der teilweise bereits umgesetzten bzw. in Umsetzung befindlichen Restrukturierungsmaßnahmen essenziell. Darüber hinaus ist der Fortbestand davon abhängig, dass es keine weiteren, über die im Sanierungskonzept hinterlegten, sehr konservativen Annahmen hinaus gehenden, negativen Auswirkungen aus weiteren künftigen Lockdowns im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bzw. einer noch stärkeren Eintrübung der Automobilbranche geben wird. Somit besteht eine wesentliche Unsicherheit zu Planannahmen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeiten aufwerfen kann und ist das Unternehmen daher möglicherweise nicht in der Lage, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf seine Vermögenswerte zu realisieren sowie seine Schulden zu begleichen.

Auf Basis der vorliegenden Unternehmensplanung, die eine Ertrags- und Liquiditätsplanung für die Jahre 2021 bis 2025 umfasst, geht die Geschäftsführung zum jetzigen Zeitpunkt von einer positiven Fortführungsprognose aus und bilanziert unter der Annahme der Unternehmensfortführung.

Lotte, den 29. Juni 2021

FRIMO Group GmbH

Michel Stotz

Dr. Christof Bönsch

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

in 1000 EUR	Anhang	31.12.2020	31.12.2019 ^*
IFRS Bilanz
Aktivseite		158.876	177.673
I. Langfristige Vermögenswerte		68.679	78.700
A. Geschäfts- oder Firmenwert	6.1	12.075	12.411
B. Sonstige Immaterielle Vermögenswerte	6.2	5.072	6.208
C. Sachanlagen	6.3; 6.4	30.164	32.257
D. Langfristige Nutzungsrechte an Vermögenswerten	6.5	14.624	23.089
E. Langfristige finanzielle Vermögenswerte	6.6	824	925
H. Aktive Latente Steuern	5.9	5.919	3.810
II. Kurzfristige Vermögenswerte		90.197	98.974
A. Vorräte	6.7	6.685	9.727
B. Geleistete Anzahlungen		837	411
C. Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	6.8	32.333	34.578
D. Vertragliche Vermögenswerte	6.9	39.378	45.064
E. Ertragssteuererstattungsansprüche	6.10	1.421	1.650
F. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	6.11	3.128	975
G. Kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte	6.12	2.527	1.884
H. Finanzmittel	6.13	3.888	4.686

Passivseite		158.876	177.673
I. Eigenkapital	6.14	-16.615	10.152
A. Gezeichnetes Kapital	6.14	1.000	1.000
B. Kapitalrücklagen ( ^* rückwirkende Anpassung)	6.14	13.288	9.710
C. Gewinnrücklagen	6.14	-28.153	53
D. Sonstige Rücklagen	6.14	-419	-607
E. Ausgleichsposten für Fremdwährungsumrechnung	6.14	-2.331	80
F. Anteil fremder Gesellschafter am Eigenkapital	6.14	0	-84
II. Langfristige Schulden		116.507	92.801
A. Verpflichtungen aus Stillen Beteiligungen und nachrangigen Darlehen	7.3	3.100	3.100
B. Verpflichtungen aus Genussscheinkapital	7.4	11.644	11.555
C. Pensionsrückstellungen	6.16	2.356	2.416
D. Sonstige langfristige Rückstellungen	6.17	1.409	1.733
E. Langfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten	6.18	83.744	58.150
F. Sonstige Langfristige Finanzschulden	6.18	10.475	14.403
G. Passive Latente Steuern	5.9	3.779	1.443
III. Kurzfristige Schulden		58.985	74.721
A. Kurzfristige Sonstige Rückstellungen	6.17	3.153	4.142
B. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		13.613	16.416
C. Vertragliche Verbindlichkeiten	6.9	10.355	8.743
D. Erhaltene Anzahlungen		320	37
E. Kurzfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten	6.18	9.575	19.016
F. Sonstige Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	6.18	19.939	23.236
G. Ertragssteuerschulden	6.10	100	289
H. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	6.19	1.931	2.840

^* Anpassung nach IAS 8.42 (vgl. Abschnitt 6.15 im Konzernanhang)

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2020

in 1000 EUR	Anhang	Jan 20 bis Dez 20	Jan 19 bis Dez 19 ^*
IFRS Ergebnisrechnung
Umsatzerlöse	5.1	159.323	202.779
Bestandsveränderungen		-411	1.091
Aktivierte Eigenleistungen		577	1.609
Sonstige Betriebliche Erträge	5.2	7.874	4.453
Materialaufwand	5.3	-64.191	-77.912
Personalaufwand ( ^* rückwirkende Anpassung)	5.4	-74.533	-86.579
Sonstige Betriebliche Aufwendungen	5.5	-35.008	-27.844
Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Ertragssteuern		-6.367	17.598
Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und langfristige Nutzungsrechte an Vermögenswerten	5.6	-15.788	-12.377
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit		-22.156	5.221
Finanzerträge	5.7	90	39
Finanzaufwendungen	5.7	-6.322	-6.221
Ergebnis vor Ertragssteuern		-28.387	-960
Ertragssteuern	5.8	274	-609
Konzernergebnis		-28.113	-1.569
Davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen		-28.113	-1.506
Davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen			-63
Konzernergebnis		-28.113	-1.569
Positionen, die Zukünftig in das Konzernergebnis umgegliedert werden können		-2.410	-106
Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung	6.14	-2.410	-106
Positionen, die zukünftig nicht in das Konzernergebnis umgegliedert werden können		-159	-255
Neubewertungen von leistungsorientierten Pensionsplänen	6.16	-126	-361
Ertragssteuern	5.8	-32	106
Sonstiges Ergebnis		-2.569	-361
Davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen		-2.569	-361
Davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen		0	0
Gesamtergebnis		-30.682	-1.930
Davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen		-30.682	-1.867
Davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen			-63

^* Anpassung nach IAS 8.42 (vgl. Abschnitt 6.15 im Konzernanhang)

Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2020

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklage	Sonstige Rücklage
Stand 01.01.2019	1.000	3.792	1.611	-352
Konzernergebnis ( ^* rückwirkende Anpassung)			-1.506
Ausschüttung aus dem Konzernergebnis
Kapitalerhöhung der Gesellschafter		5.850
Änderung Konsolidierungskreis			-52
Unterschiede aus Fremdwährungsumrechnung
Neubewertung von Pensionszusagen				-255
Anteilsbasierte Vergütung ( ^* rückwirkende Anpassung)		68
Stand 31.12.2019	1.000	9.710	53	-607
Konzernergebnis ( ^* rückwirkende Anpassung)			-28.113	347
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen			-93
Kapitalerhöhung der Gesellschafter		3.500
Unterschiede aus Fremdwährungsumrechnung
Neubewertung von Pensionszusagen				-159
Anteilsbasierte Vergütung		78
Stand 31.12.2020	1.000	13.288	-28.153	-419

	Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung	Anteil FRIMO Group GmbH	Anteile fremder Gesellschafter	Eigenkapital
Stand 01.01.2019	185	6.236	420	6.656
Konzernergebnis ( ^* rückwirkende Anpassung)		-1.506	-63	-1.569
Ausschüttung aus dem Konzernergebnis		0	0	0
Kapitalerhöhung der Gesellschafter		5.850		5.850
Änderung Konsolidierungskreis		-52	-441	-493
Unterschiede aus Fremdwährungsumrechnung	-105	-105	0	-105
Neubewertung von Pensionszusagen		-255		-255
Anteilsbasierte Vergütung ( ^* rückwirkende Anpassung)		68		68
Stand 31.12.2019	80	10.236	-84	10.152
Konzernergebnis ( ^* rückwirkende Anpassung)		-27.766		-27.766
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen		-93	84	-9
Kapitalerhöhung der Gesellschafter		3.500		3.500
Unterschiede aus Fremdwährungsumrechnung	-2.411	-2.411		-2.411
Neubewertung von Pensionszusagen		-159		-159
Anteilsbasierte Vergütung		78		78
Stand 31.12.2020	-2.331	-16.615	0	-16.615

^* Anpassung nach IAS 8.42 (vgl. Abschnitt 6.15 im Konzernanhang)

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

in T€	Anhang	2020	2019 ^*
Konzernergebnis ( ^* rückwirkende Anpassung)		-28.113	-1.569
Abschreibungen auf das Anlagevermögen	5.6	15.788	12.377
Veränderungen Pensionsrückstellungen	6.16	708	-71
Latenter Steueraufwand / - ertrag	5.9	-457	93
Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge		-693	-265
Buchgewinn / -verlust aus Anlagenabgängen		-45	-1
Buchgewinn / -verlust aus dem Verkauf eines Tochterunternehmens		-4.195	-2.192
Zinsaufwendungen / -erträge	5.7	6.231	6.182
Steueraufwand	5.8	-26	516
Gezahlte Zinsen	5.7	-6.205	-7.729
Erhaltene Zinsen	5.7	90	39
Gezahlte Ertragssteuern	5.8	-117	-953
Erhöhung (-) / Abnahme (+) der Vorräte	6.7	1.155	-623
Erhöhung (-) / Abnahme (+) der Geleisteten Anzahlungen		-508	-111
Erhöhung (-) / Abnahme (+) der Forderungen und Sonstigen Vermögenswerte		-7.085	-248
Erhöhung (-) / Abnahme (+) der Fertigungsaufträge gegenüber Kunden	6.9	6.919	-7.634
Erhöhung (+) / Abnahme (-) der Sonstigen Rückstellungen	6.17	-1.185	-3.833
Erhöhung (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten		5.237	3.471
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit		-12.501	-2.551
Auszahlungen für Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte	6.2	-950	-1.785
Auszahlungen für Investitionen in Gegenstände des Sachanlagevermögens	6.3; 6.4	-2.321	-2.454
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	6.3; 6.4	315	2
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen	6.6	0	0
Ein- / Auszahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen		1	5.096
Cashflow aus Investitionstätigkeit		-2.955	859
Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten	7.2	16.694	2.403
Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten	7.2	0	-862
Einzahlungen aus Genussrechtskapital	7.2	0	2.000
Auszahlungen zur Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen	7.2	-5.075	-5.864
Ausschüttungen an nicht beherrschende Anteile	6.14	0	0
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen von Gesellschaftern der FRIMO Group	6.14	3.500	5.850
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit		15.119	3.527
Zahlungswirksame Veränderungen des Zahlungsmittelbestandes		-337	1.835
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelbestandes		-327	-31
Konsolidierungsbedingte Änderung des Finanzmittelbestandes		-134	0
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres	6.13	4.686	2.882
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres	6.13	3.888	4.686
Zusammensetzung des Finanzmittelbestandes am Geschäftsjahresende
Guthaben bei Kreditinstituten	6.13	3.869	4.657
Kassenbestand	6.13	19	29
		3.888	4.686

^* Anpassung nach IAS 8.42 (vgl. Abschnitt 6.15 im Konzernanhang)

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

1. Allgemeine Angaben

Die FRIMO Group GmbH mit Sitz in Lotte/Deutschland (Hansaring 1) stellt als oberste Muttergesellschaft den Konzernabschluss und den Konzernanhang auf. Die Gesellschaft ist eingetragen im Handelsregister B des Amtsgerichts Steinfurt (HR B 6028).

Die FRIMO Unternehmensgruppe ist ein weltweit operierender Partner der Kunststoffverarbeitenden Industrie. Das Technologie- und Produktportfolio reicht dabei von Modellen, Stanz- und Presswerkzeugen, flexiblen Beschneidesystemen, Schäumformen und Vorrichtungen, Fügetechnologien bis zu kompletten Anlagesystemen und Automatisierungslösungen mit eingebauten Werkzeugen, entsprechender Hydraulik und elektronischer Steuerung. FRIMO ist nahezu mit allen Produkten weltweit aktiv. Die Nachfrage kommt zum Großteil aus der Automobilindustrie, d.h. direkt von den Autoherstellern (OEM) bzw. deren Zulieferern (Tier1), aber auch aus der Luftfahrt-, der Eisenbahn- und der Bauindustrie.

2. Grundlagen der Rechnungslegung

2.1 Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses

Der Konzernabschluss der FRIMO Group GmbH zum 31. Dezember 2020 wurde in Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsstandards des International Accounting Standards Board (IASB) - den International Accounting Standards (IAS) bzw. den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind - aufgestellt. Dabei wurden sämtliche zum 31. Dezember 2020 in der Europäischen Union anzuwendenden IAS bzw. IFRS sowie die entsprechenden Interpretationen des Standing Interpretation Committee (SIC) bzw. des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) beachtet. Die Anforderungen der vorstehenden Vorschriften wurden vollständig erfüllt, so dass der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres vermittelt.

Der Konzernabschluss nach IFRS wird auf der Grundlage von § 315e Abs. 3 HGB aufgestellt; die Voraussetzungen des § 315e HGB für die Befreiung von der Erstellung eines Konzernabschlusses nach deutschen Rechnungslegungsnormen sind erfüllt. Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss sicherzustellen, werden alle über die Regelungen des IASB hinausgehenden gesetzlichen Angabe- und Erläuterungspflichten erfüllt.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind - soweit nicht anders vermerkt - in Tausend Euro (T€) angegeben.

Der Konzernabschluss basiert vor allem auf historischen Anschaffungskosten, eingeschränkt u.a. durch zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte, und wird in Übereinstimmung mit den nachfolgend erläuterten Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Dabei wird von der Fortführung der Geschäftstätigkeit ausgegangen (siehe Abschnitt 7.6). Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschiedene Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Anhang entsprechend erläutert.

Vermögenswerte und Schulden sind entsprechend ihrer Restlaufzeit in langfristig (bei Fälligkeiten über einem Jahr) und kurzfristig aufgegliedert. Pensionsrückstellungen und latente Steuern werden generell als langfristig ausgewiesen. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

2.2 Neue, sowie bereits veröffentlichte aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen

Die folgenden Standards und Interpretationen wurden bereits veröffentlicht, sind aber noch nicht verpflichtend anzuwenden:

Standard / Interpretation	Erstmalige Anwendung	Übernahme durch die EU-Kommission	Voraussichtliche Auswirkungen auf FRIMO
IFRS 17 Versicherungsverträge	1. Januar 2023	Nein	Unwesentlich
Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- und langfristig	1. Januar 2023	Nein	Unwesentlich
Änderungen an IAS 16: Erlöse vor beabsichtigter Nutzung	1. Januar 2022	Nein	Unwesentlich
Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrages	1. Januar 2022	Nein	Unwesentlich
Änderungen an IFRS 3: Verweis auf das Rahmenkonzept	1. Januar 2022	Nein	Unwesentlich
IFRS 10 und IAS 28 Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen	NA	Nein	Keine

Diese Standards wurden nicht vorzeitig angewendet.

Die folgenden von der EU übernommenen Standards finden im Geschäftsjahr 2020 erstmalig Anwendung:

Standard / Interpretation	Erstmalige Anwendung	Auswirkungen auf FRIMO
Änderungen an IFRS 3: Definition eines Geschäftsbetriebes	1. Januar 2020	Unwesentlich
Änderungen an IAS 1 und IAS 8: Definition von Wesentlichkeit	1. Januar 2020	Unwesentlich
Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Reform der Referenzzinssätze	1. Januar 2020	Unwesentlich
Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in den IFRS	1. Januar 2020	Unwesentlich

3. Konsolidierung

3.1 Konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss wurden alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, die durch die FRIMO Group GmbH beherrscht werden. Beherrschung liegt bei der FRIMO Group GmbH vor, wenn sie aufgrund mittelbarer oder unmittelbarer Stimmrechtsmehrheit Verfügungsmacht über die maßgeblichen Tätigkeiten hat, variablen Rückflüsse ausgesetzt ist und sie die Fähigkeit besitzt, ihre Verfügungsmacht zu nutzen, um die Höhe der variablen Rückflüsse zu beeinflussen.

Diese Beherrschung ergibt sich aus Risikoaussetzung und aus Rechten auf veränderliche Renditen sowie der Möglichkeit, auf diese Renditen durch Machtausübung über einen Investitionsempfänger Einfluss zu nehmen. Die Abschlüsse aller einbezogenen Gesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Die Beherrschungsmöglichkeit beruht bei allen Tochterunternehmen auf der mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsmehrheit.

Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an vollkonsolidiert, an dem die Kontrolle auf das Mutterunternehmen übergegangen ist. Sie werden entkonsolidiert, wenn die Kontrolle endet. Diese Tochterunternehmen werden nach der Methode der Vollkonsolidierung erfasst. Das Eigenkapital ist dabei zwingend nach der Neubewertungsmethode zu ermitteln.

Gemäß IFRS 3 werden im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten bei der Erstkonsolidierung mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Transaktionszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten der Anteile das zum beizulegenden Zeitwert bewertete erworbene anteilige Nettovermögen, so wird ein Firmenwert ("Goodwill") angesetzt. Der Firmenwert wird mindestens einmal jährlich, sowie anlassbezogen einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag ggf. direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Nicht beherrschende Anteile werden zum Erwerbszeitpunkt mit ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet.

Änderungen des Anteils des Konzerns an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert.

Zwischenergebnisse, konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen wurden unter Berücksichtigung von Wesentlichkeitsgesichtspunkten eliminiert.

3.2 Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der FRIMO Group GmbH und von insgesamt 14 Tochtergesellschaften (im Folgenden: der "Konzern") zum 31. Dezember 2020.

Eine kleinere Tochtergesellschaft, die im vergangenen Jahr wegen Unwesentlichkeit für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in ihrer Gesamtheit nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurde, ist im Geschäftsjahr 2020 erstmalig vollkonsolidiert worden.

Im Oktober 2020 stellte die 100 prozentige Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH, Nentershausen einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht, welches den Rechtsanwalt Kai Dellit, Erfurt zum Insolvenzverwalter bestimmte und ihn mit der Verwaltung des Vermögens der Gesellschaft betraute. Damit ging die Verfügungsmacht der FRIMO Group GmbH über die maßgeblichen Tätigkeiten der Bo Parts GmbH verloren, weshalb diese Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt entkonsolidiert wurde. Aus der Entkonsolidierung ergab sich ein Entkonsolidierungsverlust in Höhe von insgesamt TEUR 4.630.

Im Geschäftsjahr 2020 wurde eine operative deutsche Tochtergesellschaft auf die FRIMO GmbH, Lotte verschmolzen. Beide Gesellschaften bilden seitdem eine rechtliche Einheit. Die verschmolzenen Tochtergesellschaften befanden sich unter gemeinsamer Beherrschung, so dass dieser Vorgang nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 3 fällt. Nach IAS 8.10 wurde für diese Transaktion die Methode der Buchwertfortführung gewählt.

Eine Aufstellung sämtlicher einbezogener Gesellschaften ist als Anlage im Anhang beigefügt. Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen, die für den Konzern wesentlich sind, bestehen nicht.

Folgende in den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften nehmen gemäß § 264 Abs. 3 HGB die Befreiung in Anspruch, den Jahresabschluss nicht entsprechend § 325 HGB offenzulegen:

•	FRIMO GmbH, Lotte
•	B+R Elektro-Steuerungstechnik GmbH, Ibbenbüren

3.3 Konzernabschlussstichtag

Die Konzernbilanz ist auf den 31. Dezember, den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens, aufgestellt, der zugleich auch Bilanzstichtag aller einbezogenen Tochtergesellschaften ist.

3.4 Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen

Die Vermögenswerte und Schulden von Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum am Stichtag geltenden Währungskurs umgerechnet.

Die Umrechnung des Eigenkapitals erfolgt zu historischen Kursen. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zu Durchschnittskursen des abgelaufenen Geschäftsjahres umgerechnet.

Die aus der Umrechnung resultierenden Währungsdifferenzen werden erfolgsneutral als Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung erfasst.

Für die Umrechnung wurden folgende Wechselkurse berücksichtigt:

	31.12.2020		31.12.2019
	Stichtagskurs	Durchschnittskurs		Stichtagskurs
USD	1,22710	1,14131	1,12156	1,11959
HUF	363,89000	351,17609	330,90900	325,23800
CNY	8,02250	7,87132	7,81504	7,73595
MXN	24,41600	24,51222	21,20850	21,54730
PLN	4,55970	4,47856	4,25509	4,29664

4. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

4.1 Aufwands- und Ertragsrealisierung

Erlöse aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen werden erfasst, wenn die geschuldete Lieferung erbracht wurde. Die Umsatzrealisierung erfolgt sobald die Verfügungsmacht über die veräußerten Waren, Anlagen bzw. Werkzeuge auf den Kunden übergegangen ist. Dies ist im Regelfall bei Auslieferung oder Versand der Güter der Fall. Mit den Kunden ist im Regelfall ein Zahlungsziel von 30 - 60 Tagen nach Rechnungserhalt vereinbart. Es gelten in der Regel die gesetzlichen Gewährleistungspflichten.

Zu den bei FRIMO umfangreich vorhandenen Fertigungsaufträgen mit vor allem zeitraumbezogener Erlösrealisation wird auf den eigenen Abschnitt 4.11 innerhalb dieses Kapitels verwiesen.

FRIMO erbringt zudem Wartungs- und Serviceleistungen für Kunden. Die Serviceleistungen beinhalten vor allem die Behebung von Störungen der Anlagen auf Abruf. Die Vergütung dieser Leistungen erfolgt nach vereinbarten Stundensätzen zzgl. Materialkosten oder vereinbarten Festpreisen. Die Umsatzrealisierung erfolgt gem. IFRS 15.35a über den Zeitraum der Reparaturleistung. Die Wartungsverträge beinhalten die monatliche Wartung der Anlagen. Es werden monatlichen Pauschalen in Rechnung gestellt, die zeitraumbezogen realisiert werden. Die Verträge sind monatlich kündbar. Mehrkomponentenverträge existieren nicht. Mit den Kunden ist im Regelfall ein Zahlungsziel von 30 - 60 Tagen nach Rechnungstellung vereinbart.

Zur Realisierung von Zuwendungen der öffentlichen Hand verweisen wir auf die Ausführungen unter Abschnitt 4.17.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.

Zinsen werden im Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

4.2 Geschäfts- und Firmenwert ("Goodwill")

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses werden erworbene identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten bei der Erstkonsolidierung mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Transaktionszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten der Anteile das zum beizulegenden Zeitwert bewertete erworbene anteilige Nettovermögen, so wird ein Firmenwert ("Goodwill") angesetzt.

Die Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte wird gemäß IFRS jährlich sowie anlassbezogen anhand eines Wertminderungstests überprüft, wird ein Wertminderungsbedarf festgestellt, wird dieser erfolgswirksam in der Konzern Gesamtergebnisrechnung erfasst.

4.3 Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode über folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern:

• Software	drei bis acht Jahre
• Patente und Nutzungsrechte	drei bis fünfzehn Jahre

Aufwendungen für Entwicklungstätigkeiten, durch die Entwicklungsergebnisse einem Plan oder Entwurf für die Produktion von neuen oder beträchtlich verbesserten Produkten und Verfahren zugeordnet werden können, werden aktiviert, sofern die Produkte oder Verfahren technisch und wirtschaftlich realisierbar sind, mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzeugen und dem Konzern ausreichende Ressourcen zur Fertigstellung des Entwicklungsprojekts zur Verfügung stehen. Der aktivierte Aufwand beinhaltet alle direkt zuordenbaren Kosten, insbesondere Materialkosten und Fertigungslöhne. Aktivierte Entwicklungskosten werden im Konzernabschluss zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Entwicklungsaufwendungen in Höhe von T€ 1.207, die nicht die erforderlichen Kriterien für eine Aktivierung erfüllen, werden in der Konzern Gesamtergebnisrechnung als Aufwand erfasst.

4.4 Sachanlagen

Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und abzüglich planmäßiger Abschreibungen entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer bilanziert. Die Abschreibungen werden linear vorgenommen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen konzernweit einheitlich über die folgenden Nutzungsdauern:

• Gebäude	zwanzig bis fünfzig Jahre
• Außenanlagen	zehn bis zwanzig Jahre
• Technische Anlagen und Maschinen	fünf bis fünfundzwanzig Jahre
• Betriebs- und Geschäftsausstattung	ein bis fünfzehn Jahre

Erhaltene Investitionszuschüsse sowie Investitionszulagen mindern die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten.

Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen ausgewiesen.

4.5 Leasingverhältnisse

Vermögenswerte und Schulden aus Leasingverhältnissen werden bei Erstansatz zu Barwerten erfasst. Die Leasing Verbindlichkeiten beinhalten den Barwert folgender Leasingzahlungen:

•	Feste Leasingzahlungen
•	Variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz geknüpft sind, anfänglich bewertet mit dem Index oder Zinssatz zum Bereitstellungszeitpunkt
•	Erwartete Zahlungen aus der Inanspruchnahme von Restwertgarantien
•	Ausübungspreis einer Kaufoption, deren Ausübung hinreichend sicher ist

In der Bewertung der Leasingverbindlichkeit sind darüber hinaus Leasingzahlungen aufgrund einer hinreichend sicheren Inanspruchnahme und Verlängerungsoption berücksichtigt. Die Abzinsung der Leasingzahlungen erfolgt mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers, d.h. dem Zinssatz, den der jeweilige Leasingnehmer zahlen müsste, wenn er Mittel aufnehmen müsste, um in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld einen Vermögenswert mit einem vergleichbaren Wert für eine vergleichbare Laufzeit mit vergleichbarer Sicherheit unter vergleichbaren Bedingungen zu erwerben.

FRIMO ist möglichen zukünftigen Steigerungen variabler Leasingzahlungen ausgesetzt, welche sich aus einer Änderung eines Indexes oder eines Zinses bzw. Zinssatzes ergeben können. Diese möglichen Änderungen der Leasingraten sind bis zu deren Wirksamwerden nicht in der Leasingverbindlichkeit berücksichtigt.

Bei der Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen berücksichtigt FRIMO sämtliche Tatsachen und Umstände, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung von Verlängerungsoptionen oder Nichtausübung von Kündigungsoptionen bieten. Sich aus der Ausübung von Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen ergebende Laufzeitänderungen werden nur dann in die Vertragslaufzeit einbezogen, wenn die Verlängerung oder Nichtausübung einer Kündigungsoption hinreichend sicher ist.

Nutzungsrechte werden linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und Laufzeit des zugrundeliegenden Leasingvertrages abgeschrieben. Wenn die Ausübung einer Kaufoption hinreichend sicher ist, erfolgt die Abschreibung über die Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Vermögenswertes.

Die Laufzeiten der Leasingverträge betragen üblicherweise:

• Technische Anlagen und Maschinen	drei bis acht Jahre
• Hard- und Software	zwei bis fünf Jahre
• Immobilien	zwei bis neun Jahre
• Fahrzeuge	zwei bis fünf Jahre
• Betriebs- und Geschäftsausstattung	zwei bis sechs Jahre

Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse von technischen Anlagen und Maschinen und Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zu Grunde liegen, werden linear als Aufwand im Gewinn und Verlust erfasst. Als kurzfristige Leasingverhältnisse gelten Lea sing Verträge mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten.

Siehe auch Angaben in Abschnitt 5.5, 5.7, 6.5, 6.18 und 7.1.

4.6 Wertminderung von Vermögenswerten

Zu jedem Bilanzstichtag hat die Geschäftsführung einzuschätzen, ob irgendein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der Buchwert einer Sachanlage, eines Nutzungsrechts oder eines immateriellen Vermögenswertes wertgemindert sein könnte. In diesem Fall wird der "erzielbare Betrag" des betreffenden Vermögenswertes geschätzt. Der "erzielbare Betrag" entspricht dem höheren Wert von beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Zur Ermittlung des Nutzungswertes sind die diskontierten künftigen Cashflows des betreffenden Vermögenswertes zu bestimmen. Diese Schätzung beinhaltet wesentliche Annahmen bezüglich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der künftigen Cashflows. Aus Veränderungen dieser Annahmen oder Umstände könnten in der Zukunft zusätzliche Wertminderungen oder Wertaufholungen resultieren (vgl. Abschnitt 4.17).

4.7 Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führen.

Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Finanzinstrumenten sowie Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten werden als sonstige betriebliche Erträge oder Aufwendungen erfasst. Wertminderungsaufwendungen werden als sonstige Aufwendungen und sonstige betriebliche Ergebnisse aus Finanzinstrumenten - im Wesentlichen Zinsen - im Finanzergebnis erfasst. Zu weiteren Erläuterungen verweisen wir auf Abschnitt 7.4.1.

4.7.1 Originäre finanzielle Vermögenswerte

FRIMO ist ein weltweit operierender Partner der kunststoffverarbeitenden Industrie, vor allem als Anlagenentwickler und -bauer für die Automobilindustrie. Sämtliche finanzielle Vermögenswerte und Schulden werden eingegangen, um dieses operative Geschäft eines Industrieunternehmens zu unterstützen. Finanzielle Vermögenswerte werden unter IFRS 9 in drei Kategorien eingeteilt:

―	in Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortised cost, AC) bewertet werden
―	Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (fair value through profit or loss, FVPL)
―	Finanzinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (fair value through other comprehensive income, FVOCI).

Die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt auf der Basis des Geschäftsmodells, nach dem FRIMO seine finanziellen Vermögenswerte steuert, und des Charakters der Zahlungsströme.

Ein marktüblicher Kauf oder Verkauf von finanziellen Vermögenswerten wird zum Handelstag angesetzt, d.h. zu dem Tag, an dem sich der Konzern verpflichtet, den Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungsströmen aus den finanziellen Vermögenswerten ausgelaufen oder übertragen worden sind und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum übertragen hat.

Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden

Ein finanzieller Vermögenswert wird der Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewertet zugeordnet, wenn die folgenden Bedingungen kumulativ erfüllt sind:

•	Der Zweck des Geschäftsmodells ist das Halten des finanziellen Vermögenswerts zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme aus diesem Vertrag und
•	die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgung und Zinszahlung auf ausstehende Rückzahlungs-/Kapitalbeträge darstellen.

Finanzielle Vermögenswerte werden dann angesetzt, wenn FRIMO Vertragspartei wird. Erträge aus finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten ebenso wie Erträge und Aufwendungen aus Wertveränderungen werden in der Konzernergebnisrechnung erfolgswirksam erfasst.

Im Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung werden finanzielle Vermögenswerte, die der Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet zugeordnet wurden, mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich der dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten angesetzt.

Die Folgebewertung der finanziellen Vermögenswerte wird zu fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Im Zugangswert berücksichtigte Transaktionskosten werden zur Ermittlung des Effektivzinssatzes einbezogen. Der Effektivzinssatz ist der Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Ein- und Auszahlungen über die erwartete Laufzeit exakt auf den Nettobuchwert abgezinst werden.

Im FRIMO-Konzern ergeben sich die finanziellen Vermögenswerte aus dem operativen Geschäft. Wesentliche finanzielle Vermögenswerte betreffen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel sowie kurzfristige finanzielle Vermögenswerte. Diese werden als Finanzinstrumente klassifiziert, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, da bei ihnen nicht die Realisierung von Wertsteigerungen im Vordergrund steht. Die Realisation der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird innerhalb von zwölf Monaten bzw. dem normalen Geschäftszyklus erwartet. Die Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte ist unter dem Abschnitt 6.11 dargestellt. Bezüglich der Kategorisierung und Bewertungen verweisen wir auch auf die Tabellen des Abschnitts 7.4.1. Die Fair Values dieser finanziellen Vermögenswerte entsprechen aufgrund der kurzen Laufzeiten näherungsweise den Buchwerten. Daher wird unter Verweis auf IFRS 7.29 auf eine Angabe der Fair Values in Abschnitt 7.4.1 verzichtet.

Wertminderungen

Die Vorschriften zur Wertminderung sehen die aufwandswirksame Berücksichtigung künftig erwarteter Verluste der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte bei erstmaliger Erfassung vor.

Der Wertminderungskonzeption des IFRS 9 liegt das expected-credit-loss-Modell zugrunde:

Vermögenswerte, für die zu erwartende Verluste nach dem Expected Losses Modell im Sinne des IFRS 9 abzubilden sind, werden in Abhängigkeit von Veränderungen des Kreditrisikos einer von drei Stufen zugeordnet (3-Stufen-Konzept). Bei allen Stufen erfolgt generell eine Wertberichtigung. Beim erstmaligen Bilanzansatz sind alle finanziellen Vermögenswerte der Stufe 1 zuzuordnen. Davon ausgenommen sind finanzielle Vermögenswerte, die bereits im Zugangszeitpunkt wertgemindert sind.

Stufe 1

Der Umfang der Erfassung erwarteter Verluste wird danach differenziert, ob sich das Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte seit ihrem Zugang wesentlich verschlechtert hat oder nicht. Liegt eine wesentliche Verschlechterung vor und ist das Ausfallrisiko am Stichtag nicht als niedrig einzustufen, sind ab diesem Zeitpunkt sämtliche Verluste über die gesamte Laufzeit zu erfassen (Stufen 2 und 3). Andernfalls sind nur die über die Laufzeit der Forderung zu erwartenden Verluste zu berücksichtigen, die aus künftigen, möglichen Verlustereignissen innerhalb der nächsten zwölf Monate resultieren.

Stufe 2

Sollte das Kreditrisiko nach dem Zugangszeitpunkt signifikant ansteigen, erfolgt ein Transfer des Finanzinstruments in Stufe 2. Bei Berechnung der Risikovorsorge müssen die erwarteten Verluste der gesamten Restlaufzeit des finanziellen Vermögenswertes berücksichtigt werden.

Stufe 3

Der finanzielle Vermögenswert ist der Stufe 3 zuzuordnen, wenn sich dessen Kreditqualität weiter verschlechtert hat und objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Ein Vertragsbruch oder erhebliche finanziell Schwierigkeiten des Schuldners können z.B. einen objektiven Hinweis darstellen. Die Bemessung der Risikovorsorge erfolgt analog zu Stufe 2; allerdings muss die Ermittlung der effektiven Zinserträge auf den Nettobuchwert (nach Abzug der Risikovorsorge) angepasst werden.

Vereinfachter Ansatz

Bei FRIMO wird für Leasingforderungen sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder vertragliche Vermögenswerte, die aus Transaktionen im Anwendungsbereich des IFRS 15 resultieren und eine wesentliche Finanzierungskomponente enthalten, das Wahlrecht in Anspruch genommen, ein vereinfachtes Verfahren anzuwenden. Eine Differenzierung zwischen den drei Stufen des Kreditrisikomodells nach IFRS 9 muss in diesem Fall nicht vorgenommen werden. Die Nachverfolgung der Veränderung des Kreditrisikos ist im vereinfachten Verfahren nicht erforderlich. Die Ermittlung der Risikovorsorge erfolgt unter Berücksichtigung der gesamten Laufzeit der Forderungen.

Pflichtgemäß wird das vereinfachte Verfahren für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine wesentliche Finanzierungskomponente enthalten, angewendet, sowie wenn vertragliche Vermögenswerte aus Transaktionen resultieren, die in den Anwendungsbereich des IFRS 15 fallen und ebenfalls keine wesentliche Finanzierungskomponente enthalten. Die Ermittlung der Risikovorsorge erfolgt in Höhe des Barwerts der erwarteten Zahlungsausfälle innerhalb der verbleibenden Restlaufzeit des finanziellen Vermögenswerts. Die erwarteten Verluste werden auf Basis von Erfahrungswerten geschätzt. Hieraus ergeben sich im Konzern folgende Wertberichtigungsquoten:

Wertberichtigungsquoten für Forderungen aus LuL

Nicht überfällig	0,42%	des Buchwerts
0-30 Tage	0,46%	des Buchwerts
30 - 60 Tage	0,48%	des Buchwerts
60 - 90 Tage	0,52%	des Buchwerts
Mehr als 90 Tage	0,58%	des Buchwerts

Wertberichtigungsquoten für Vertragswerte IFRS 15

Nicht überfällig	0,90%	des Buchwerts
0-30 Tage	0,92%	des Buchwerts
30 - 60 Tage	0,94%	des Buchwerts
60 - 90 Tage	0,96%	des Buchwerts
Mehr als 90 Tage	0,98%	des Buchwerts

Wertminderungen auf Forderungen werden auf einem gesonderten Wertberichtigungskonto erfasst (vgl. Abschnitt 7.4.1). Eine Ausbuchung der Forderungen erfolgt, sobald die entsprechende Forderung endgültig ausgefallen ist.

Spätere Wertaufholungen werden erfolgswirksam erfasst.

Der beizulegende Zeitwert der ausgereichten langfristigen Kredite und Forderungen wird, da kein aktiver Markt für diese Vermögenswerte existiert, durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsflüsse mit dem Marktzinssatz ermittelt.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Das Unternehmen bewertet die folgenden finanziellen Vermögenswerte erfolgswirksam zu beizulegenden Zeitwert:

•	Finanzinvestitionen in Schuldtitel, die weder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
•	Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente, die zu Handelszwecken gehalten werden, und
•	Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente, bei denen das Unternehmen entschieden hat, Änderungen des beizulegenden Zeitwerts nicht im sonstigen Ergebnis zu erfassen.

Informationen über das Risiko des Konzerns im Hinblick auf Marktrisiken sind im Abschnitt 7.4.3. enthalten. Für die Methoden und Annahmen zu der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts verweisen wir auf Abschnitt 7.4.1.

Im FRIMO-Konzern werden darüber hinaus keine finanziellen Vermögenswerte als erfolgswirksam odererfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert eingestuft.

4.7.2 Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Bei FRIMO umfassen die originären finanziellen Verbindlichkeiten insbesondere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Gesellschaftern, das Genussrechtskapital, Leasingverbindlichkeiten, vertragliche Verbindlichkeiten, sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet

Alle finanziellen Verbindlichkeiten sind grundsätzlich als zu fortgeführten Anschaffungskosten - unter Anwendung der Effektivzinsmethode - bewertet zu klassifizieren.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden dann angesetzt, wenn FRIMO Vertragspartei wird. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Klassifizierung der Verbindlichkeit vorgenommen.

Die Ausbuchung einer Verbindlichkeit oder eines Teils der Verbindlichkeit erfolgt im Zeitpunkt ihrer Erfüllung, des Rückkaufs oder des Schuldenerlasses.

Die Bewertung im Zugangszeitpunkt erfolgt zum beizulegenden Zeitwert (in der Regel Anschaffungskosten). Dabei werden direkt zurechenbare Transaktionskosten von den Anschaffungskosten abgesetzt.

Die Folgebewertung von finanziellen Verbindlichkeiten dieser Kategorie wird zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode vorgenommen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von FRIMO resultieren aus der operativen Geschäftstätigkeit des Unternehmens und sind innerhalb von 12 Monaten fällig. Die lang- und kurzfristigen Finanzschulden dienen der Finanzierung der Geschäftstätigkeit. Insofern wurde diese als finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Bzgl. der Klassifizierung sowie der Bewertung verweisen wir zudem auf die Tabellen in Abschnitt 7.4.1. Hinsichtlich der Zusammensetzung der lang- und kurzfristigen Finanzschulden verweisen wir auf Abschnitt 6.18. Die Fair Values der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten entsprechen aufgrund der kurzen Laufzeiten näherungsweise den Buchwerten. Daher wird unter Verweis auf IFRS 7.29 auf eine Angabe der Fair Values in Abschnitt 7.4.1 verzichtet.

Finanzielle Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

Der Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird im Zugangszeitpunkt vorgenommen. Sollten Transaktionskosten mit dem Zugang der finanziellen Verbindlichkeit verbunden sein, werden diese direkt in der Konzernergebnisrechnung ausgewiesen. Zinsen, Gewinne und Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden in der Konzernergebnisrechnung erfolgswirksam abgebildet.

Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts für Verbindlichkeiten besteht aus der Perspektive eines Dritten die folgende Bewertungshierarchie:

•	Bewertung anhand einer Marktpreisnotierung in einem aktiven Markt für einen korrespondierenden identischen Vermögenswert,

•	Bewertung mittels anderer beobachtbarer Inputparameter wie der Marktpreisnotierung für korrespondierende identische Vermögenswerte in einem nicht aktiven Markt oder
•	Einsatz anderer Bewertungstechniken

Die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Verbindlichkeiten werden aufgespalten in die Wertveränderungen, die aus der Veränderung des eigenen Kreditrisikos von FRIMO resultieren und die anderen Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts. Wertveränderungen, die auf das geänderte eigene Kreditrisiko zurückgeführt werden, werden im sonstigen Ergebnis im erfolgsneutralen Teil der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die darüber hinaus gehende Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen Verbindlichkeit wird erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

4.7.3 Derivative Finanzinstrumente

An derivativen Finanzinstrumenten werden Devisentermingeschäfte genutzt, um Wareneinkäufe oder Verkäufe in Fremdwährungen abzusichern.

Derivate werden beim erstmaligen Ansatz erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet; zurechenbare Transaktionskosten werden bei Anfall im Gewinn oder Verlust erfasst. Dies Klassifizierung und Bewertung der finanziellen Schulden ist der Tabelle in Abschnitt 7.4.1 zu entnehmen. Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden unter Anwendung der zum Abschlussstichtag relevanten Marktbedingungen bezüglich der Wechselkurse, Zinssätze und Bonitäten ermittelt. Der beizulegende Zeitwert entspricht damit dem Betrag, den die Konzerngesellschaften bei Fälligstellung des Finanzinstrumentes zum Abschlussstichtag entweder erhalten oder zahlen müssten. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von derivativen Finanzinstrumenten werden sofort ergebniswirksam im Finanzergebnis erfasst.

Positive Marktwerte der Finanzinstrumente werden unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und negative Marktwerte unter den übrigen kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

4.8 Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern werden unter Verwendung der Verbindlichkeiten-Methode für alle temporären Differenzen zwischen Buchwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld in der Bilanz nach Rechnungslegungsstandards des IASB und der steuerlichen Basis sowie für die zukünftige Nutzung steuerlicher Verlustvorträge gebildet. Aktive latente Steuern werden nur dann angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass diese gegen zukünftiges zu versteuerndes Einkommen genutzt werden können.

Latente Steueransprüche und Schulden werden unter Anwendung der Steuersätze und der Gesetze, die am Bilanzstichtag bereits gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung des latenten Steueranspruchs bzw. der Begleichung der latenten Steuerschuld erwartet wird, bewertet.

Latente Steuerverbindlichkeiten aus zu versteuernden temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen werden nicht angesetzt, da das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern, und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarerer Zeit nicht umkehren werden.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, sofern diese gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und sich auf dasselbe Steuersubjekt beziehen.

4.9 Ertragssteuern

Der Steueraufwand umfasst tatsächliche und latente Steuern. Tatsächliche Steuern und latente Steuern werden erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, ausgenommen in dem Umfang, in dem sie mit einem Unternehmenszusammenschluss oder mit einem direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfassten Posten verbunden sind.

4.10 Vorräte

Vorräte sind zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Handelswaren wurden nach der Methode des gleitenden Durchschnitts ermittelt und ergeben sich aus den Einkaufspreisen zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen. Die Herstellungskosten umfassen neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch dem Produktionsprozess zuzurechnende Gemeinkosten einschließlich angemessener Abschreibungen auf Produktionsanlagen unter der Annahme einer Normalauslastung. Fremdkapitalzinsen werden, sofern sie nicht einem qualifizierten Vermögenswert direkt zuzuordnen sind, nicht in die Vorratsbewertung einbezogen, sondern in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Abwertungen für Bestandsrisiken werden in angemessenem und ausreichendem Ausmaß vorgenommen. Soweit erforderlich, wird der niedrigere Nettoveräußerungswert angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte erzielbare Verkaufspreis abzüglich geschätzter Kosten bis zur Fertigstellung und notwendiger Vertriebskosten.

Bei Wegfall der Gründe für eine Abwertung wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.

4.11 Vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen

Unter Anwendung des IFRS 15 werden Erlöse aus Fertigungsaufträgen im Zeitablauf in dem Umfang realisiert, indem aus der Erfüllung der Leistungsverpflichtung ein Anspruch auf die vereinbarte Zahlung durch den Kunden entsteht. FRIMO erbringt seine Leistung für Fertigungsaufträge über einen Zeitraum, weil durch die Leistung ein Vermögenswert ohne alternativen Nutzen entsteht, und FRIMO einen Rechtsanspruch auf Vergütung inklusive Marge für die jeweils erbrachte Leistung hat. Umsatzerlöse, Kosten der verkauften Produkte und erbrachten Dienstleistungen werden entsprechend dem Leistungsfortschritt am Ende der Periode erfasst, wobei die mit dem Kunden vereinbarten Erlöse abzüglich der erwarteten variablen an den Kunden zu zahlenden Gegenleistungen und die insgesamt erwarteten Auftragskosten die Grundlage bilden. Die an Kunden zu zahlenden variablen Vergütungsbestandteile (bspw. Umsatzboni) werden gem. IFRS 15.53 in Höhe des erwarteten Werts im Transaktionspreis berücksichtigt.

Der Leistungsfortschritt wird ermittelt, indem die bis zum Stichtag angefallenen Auftrags kosten mit den zum Stichtag geschätzten Gesamtauftragskosten verglichen werden (cost to cost-Methode). Der Leistungsfortschritt wird anhand der cost to cost-Methode ermittelt, da anhand der Höhe der Kosten (vor allem eingesetzte Mitarbeiterstunden, Material und Fremdleistungen) der Umfang der Leistungsbringung für den einzelnen Kundenauftrag zuverlässig und nachvollziehbar ermittelt werden kann. Methode, Annahmen und Schätzungen wurden im Vergleich zum Vorjahr stetig ausgeübt. Auftragsverluste werden in der Periode erfasst, in der die aktuell geschätzten Gesamtauftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen. Die Schätzung der Auftragskosten erfolgt anhand von Projektkalkulationen, die monatlich aktualisiert werden. Sie beinhalten auch geschätzte Nachlaufkosten.

Erwartete Verluste aus Kundenaufträgen werden nach den allgemeinen Regelungen für die Abbildung von verlustbringenden Verträgen im Rahmen von Rückstellungen berücksichtigt.

In Abhängigkeit von den Bedingungen der einzelnen geschlossenen Verträge sind zu bestimmten definierten Meilensteinen des Projektfortschrittes Anzahlungen seitens des Kunden zu leisten. Übliche Meilensteine sind der Erhalt des Auftragsbestätigungsschreibens, die Lieferfreigabe, die Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der Anlage sowie die Endabnahme. Die Anzahlungen werden als %-Satz des vereinbarten festen Preises definiert. Das Zahlungsziel nach Rechnungserhalt liegt zwischen 30 - 90 Tagen. Wesentliche Finanzierungskomponenten sind nicht enthalten.

Der Gewährleistungszeitraum für Verträge mit europäischen Kunden liegt im Regelfall bei maximal 24 Monaten. Für Verträge mit Kunden in Übersee kann dieser Zeitraum kürzer sein. Eventuelle Gewährleistungsansprüche wurden im Rahmen von Rückstellungen berücksichtigt. Bei Überschreitung von Terminen ist der Kunde in der Regel berechtigt, Vertragsstrafen geltend zu machen (%-Satz vom Auftragswert). Bei fehlerhaften Lieferungen hat FRIMO das Recht, innerhalb bestimmter Fristen nachzubessern (Nachlaufkosten). Werden diese Fristen nicht eingehalten, hat der Kunde in der Regel das Recht, vom Vertrag zurückzutreten, den Preis zu mindern oder die gelieferte Anlage auf Kosten von FRIMO selbst nachzubessern.

Übersteigen die nach Leistungsfortschritt erfassten Umsatzerlöse des einzelnen Auftrags die für ihn erhaltenen Zahlungen und angeforderten Anzahlungen, wird für den übersteigenden Betrag ein vertraglicher Vermögenswert erfasst. Sind die Umsatzerlöse geringer wird eine vertragliche Verbindlichkeit erfasst. Entsteht für einen Auftrag, für den ein vertraglicher Vermögenswert ausgewiesen wird, sukzessive ein Zahlungsanspruch gegenüber dem Kunden oder zahlt er für den jeweiligen Auftrag, wird der vertragliche Vermögenswert entsprechend gemindert und eine Forderung erfasst; erfüllt das Unternehmen sukzessive für einen Auftrag, für den eine vertragliche Verbindlichkeit ausgewiesen wird, seine Leistungsverpflichtung, so wird der vertragliche Vermögenswert gemindert und soweit Umsatz gezeigt.

Die vertraglichen Vermögenswerte unterliegen dem Expected-credit loss-Modell des IFRS 9. Wertminderungen werden in Höhe des über die Laufzeit erwarteten Kreditverlusts erfasst.

4.12 Zahlungsmittelbestand

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen und andere hoch-liquide finanzielle Vermögenswerte mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten.

4.13 Anteilsbasierte Vergütung

Ausgewählte Mitarbeiter haben im Rahmen eines Beteiligungsprogramms die Möglichkeit eine indirekte Beteiligung an der Frimo Group GmbH zu erwerben. Weiterhin besteht für die Geschäftsführung ein Exit-Bonus, der von der Frimo International S.a.r.l. gewährt wurde und beglichen wird. Das Beteiligungsprogramm und der Exit-Bonus wird gem. den Regelungen des IFRS 2 als equity-settled plan erfasst, da die Frimo Group GmbH keine Verpflichtungen aus dem Beteiligungsprogramm haben. Aufwendungen werden als Personalaufwendungen im Eigenkapital erfasst. Die Bestimmung des fair values erfolgt anhand einer Monte-Carlo Simulation unter Berücksichtigung der Bedingungen des Beteiligungsprogramm bzw. Exit-Bonus.

4.14 Pensionsrückstellungen

Den Pensionsrückstellungen liegen Verpflichtungen inländischer in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen über Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Alters-, Invaliden und Witwenrente) zu Grunde, die ausschließlich in Einzelvereinbarungen mit den Mitarbeitern geregelt sind. Die Höhe der individuellen Leistungen ist dabei von der Dauer der Betriebszugehörigkeit, dem Alter und/oder dem Gehaltsniveau des Mitarbeiters abhängig. Zum Teil handelt es sich dabei um ungedeckte Versorgungspläne, deren Verpflichtungen FRIMO selbst nachkommt, sobald sie fällig sind. Zum Teil sind die Verpflichtungen jedoch auch durch Rückdeckungsversicherungen im Wert von T€ 532 (Vorjahr T€ 554) abgesichert, die als Planvermögen im Sinne des IAS 19 zu qualifizieren sind.

Die Verpflichtungen und das vorhandene Planvermögen der bestehenden Pensionspläne sind zum Teil demografischen und ökonomischen Risiken ausgesetzt. Bei den demografischen Risiken handelt es sich insbesondere um das Langlebigkeitsrisiko der Rentenempfänger. Ökonomische Risiken beinhalten in diesem Sinne hauptsächlich unvorhersehbare Entwicklungen an den Kapitalmärkten und die damit verbundenen Wechselwirkungen auf das Planvermögen und die Pensionsverpflichtungen.

Die Pensionsrückstellungen für leistungsorientierte Pläne sind durch versicherungsmathematische Gutachten belegt. Die Rückstellungen wurden nach der Methode der laufenden Einmalprämie ("projected unit credit method") berechnet. Dabei wird ein Zinssatz von 0,20 % (Vorjahr: Zinssatz von 0,60 %) p.a., die Heubeck-Richttafeln 2018 G und Trendannahmen für die zukünftige Steigerung der Renten in Höhe von 1,75 % (Vorjahr 1,75 %) zugrunde gelegt. Als Maßnahme zur Prozessvereinheitlichung innerhalb der FRIMO Unternehmensgruppe wurden u.a. die Bewertungsannahmen vereinheitlicht, so dass ab dem Geschäftsjahr 2019 von einheitlichen Zinssätzen und Trends ausgegangen wird. Trendannahmen für zukünftige Gehaltssteigerungen wurden aufgrund von untergeordneter Bedeutung nicht berücksichtigt. Der Rechnungszinssatz orientiert sich hierbei an erstklassigen festverzinslichen Industrieanleihen vergleichbarer Laufzeit am Bewertungsstichtag.

Der laufende Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand erfasst. Der Ausweis der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgt gemäß IAS 19.120 (c) erfolgsneutral im Eigenkapital. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil ist in den Finanzaufwendungen der Gesamtergebnisrechnung enthalten.

4.15 Sonstige Rückstellungen

Die Rückstellungen umfassen alle erkennbaren rechtlichen und faktischen Verpflichtungen des Konzerns gegenüber Dritten, deren Erfüllung wahrscheinlich ist und deren Höhe zuverlässig eingeschätzt werden kann.

Als Eventualverpflichtungen im Anhang angegeben werden mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen der Ressourcenabfluss aber nicht als wahrscheinlich eingeschätzt wird.

Zu den langfristigen Rückstellungen zählen Altersteilzeitverpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern, sowie Rückstellungen für die verpflichtende Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen. Langfristige Rückstellungen werden auf Grundlage entsprechender Marktzinssätze mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert.

Gewährleistungsrückstellungen umfassen Rückstellungen auf Basis individueller Kundenverträge für bestehende oder erwartete Ansprüche auf Ausgaben für Produktmängel, wenn die Beträge wahrscheinlich und angemessen bestimmbar sind. Für bestimmte erfüllte Anlagenentwicklungs- und Montageverträge erfassen wir Schätzungen der zukünftigen, gewährleistungsbezogenen Kosten auf der Grundlage der Bedingungen der spezifischen Kundenverträge und der spezifischen Erfahrung der Kundengewährleistung.

Altersteilzeitvereinbarungen basieren auf dem sogenannten Blockmodell. Die von FRIMO während des Zeitraums der Altersteilzeit zum Gehalt gezahlten Aufstockungsbeträge sowie zusätzliche Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung werden bis zum Ende der Aktivphase der Altersteilzeit ratierlich angesammelt und in Übereinstimmung mit IAS 19 zurückgestellt. Der Vergütungsrückstand (zuzüglich der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung) für die während der Beschäftigungsphase geleistete Mehrarbeit wird als andere langfristig fällige Leistung an Arbeitnehmer ebenfalls mit dem ratierlichen Barwert bewertet. Die Bewertung der übrigen sonstigen Rückstellungen erfolgt zum erwarteten Erfüllungsbetrag.

4.16 Transaktionen in Fremdwährungen

Einkäufe und Verkäufe in Fremdwährungen werden mit dem zum Zeitpunkt der Transaktion geltenden Tageskurs umgerechnet. Monetäre Bilanzposten in fremder Währung werden zum Mittelkurs des Bilanzstichtags angesetzt; dabei auftretende Währungsgewinne und -verluste werden ergebniswirksam erfasst.

4.17 Verwendung von Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Die Aufstellung des IFRS-Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Annahmen, die Einfluss auf den Ausweis von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie auf den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen haben.

Wesentliche Schätzungen und Annahmen sind insbesondere hinsichtlich der Festlegung der Abschreibungsdauern, der Vertragslaufzeit und Verlängerungs- und Kündigungsoptionen sowie der Ermittlung des Zinssatzes zur Abzinsung der Verbindlichkeiten bei Leasingverträgen, der versicherungsmathematischen Parameter bei der Bewertung von Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen, dem auf Cashflow-Prognosen aus dem internen Berichtswesen basierenden Wertminderungs-Test (siehe Abschnitt 4.6), den zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten, sowie der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern getroffen worden. Die tatsächlichen Beträge können von den Beträgen abweichen, die sich aus diesen Schätzungen und Annahmen ergeben. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Bezüglich der Buchwerte dieser Positionen zum Stichtag und weiterer Angaben verweisen wir auf die Abschnitte 5.8, 6.1, 6.2 bis 6.5, 6.16 und 6.17.

Das Unternehmen geht bei der Bilanzierung der Fertigungsaufträge davon aus, dass es zu jedem Zeitpunkt ihrer Leistungserbringung für den jeweiligen Auftrag ein Zahlungsanspruch gegenüber dem Auftraggeber in Höhe der angefallenen Kosten zuzüglich einer angemessenen Marge hat. Aufgrund dieser Einschätzung können die Aufträge über die Zeit erfasst werden und werden nicht erst am Ende der Leistungserbringung - etwa nach der Abnahme durch den Kunden - als Umsatz gezeigt.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf die Automobilbranche haben die FRIMO Unternehmensgruppe wesentlich beeinträchtigt. Aufgrund der weltweit getroffenen staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben sich im Berichtsjahr negative Auswirkungen auf die Ertrags- und Liquiditätslage des Konzerns ergeben. Durch von den Annahmen abweichende und außerhalb des Einflussbereichs des Managements liegende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können die sich einstellenden Beträge von den ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen. Wenn die tatsächliche Entwicklung von der erwarteten abweicht, werden die Prämissen und gegebenenfalls die Buchwerte der betreffenden Vermögenswerte und Schulden entsprechend angepasst. So müssen insbesondere im Zusammenhang mit dem jährlich durchzuführenden Impairment-Test zu Geschäfts- oder Firmenwerten sowie für den Ansatz von aktiven latenten Steuern Schätzungen und Annahmen getroffen werden. Weichen die Schätzungen von den tatsächlichen Ereignissen ab, dann müssen im Zweifel die Wertansätze angepasst werden (vgl. insbesondere Abschnitt 5.9 und 6.1).

Bedingt durch die globale Ausbreitung des Corona-Virus, die damit verbundenen restriktiven Maßnahmen und die daraus resultierenden Einschnitte auf der Nachfrage- und Angebotsseite verzeichnete die Weltwirtschaft im Jahr 2020 ein negatives Wachstum von 4,0 % (Vorjahr: positives Wachstum von 2,6 %).

Den Planungen FRIMO Unternehmensgruppe liegt die Annahme zugrunde, dass sich die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 insgesamt erholen wird - vorbehaltlich einer nachhaltig erfolgreichen Eindämmung der Corona-Pandemie.

Den Schätzungen und Beurteilungen des Managements lagen insbesondere Annahmen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der Entwicklung der Automobilbranche sowie der rechtlichen Rahmenbedingungen zugrunde. Diese sowie weitere Annahmen werden ausführlich im Prognosebericht, der Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts ist, erläutert.

Die Geschäftsleitung geht zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses davon aus, dass die Risiken den Fortbestand der FRIMO Unternehmensgruppe nicht gefährden. Trotz sorgfältiger Schätzungen und Annahmen kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass in Zukunft die Corona-Pandemie oder weitere Einflussfaktoren, die derzeit noch nicht bekannt sind oder momentan noch nicht als wesentlich eingestuft werden, den Fortbestand beeinflussen können (siehe auch Abschnitt 7.6).

4.18 Zuwendungen der öffentlichen Hand

Bedingungslose Zuwendungen der öffentlichen Hand, die sich auf bestimmte Forschungsgebiete beziehen, werden als sonstiger Ertrag erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, sobald ein Anspruch auf die Zuwendung entsteht. Zuwendungen, die den Konzern für angefallene Aufwendungen kompensieren, werden planmäßig in den Zeiträumen, in denen die Aufwendungen erfasst werden, erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Zuschüsse, die im Zusammenhang mit vorgenommenen Investitionen in das Anlagevermögen vereinnahmt wurden, werden im Jahr der Aktivierung von den Anschaffungs- und Herstellungskosten des jeweiligen Vermögensgegenstandes in Abzug gebracht.

4.19 Nicht beherrschende Anteil

FRIMO behandelt Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen, die nicht zu einem Verlust von Beherrschung führen, als Eigenkapitaltransaktionen. Eine Veränderung der Eigentumsanteile hat eine Berichtigung der Buchwerte der beherrschenden und nicht beherrschenden Anteile in der Weise zur Folge, dass ihre jeweiligen relativen Anteile am Tochterunternehmen abgebildet werden. Differenzen zwischen dem Betrag, um den die nicht beherrschenden Anteile angepasst werden und dem beizulegenden Wert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung werden in den Rücklagen im Eigenkapital erfasst.

5. Erläuterungen zur Konzern Gesamtergebnisrechnung

5.1 Umsatzerlöse

Das Leistungsangebot von FRIMO erstreckt sich von der Beratung bei der Entwicklung fertigungsgerechter Bauteile über die Auslegung, Konstruktion und Realisierung von Fertigungseinrichtungen bis hin zur Begleitung der Serienproduktion und After Sales Service. Das Technologie- und Produktportfolio reicht dabei von Modellen, Stanz- und Presswerkzeugen, flexiblen Beschneidesystemen, Schäumformen und Vorrichtungen, Fügetechnologien bis zu kompletten Anlagesystemen und Automatisierungslösungen mit eingebauten Werkzeugen, entsprechender Hydraulik und elektronischer Steuerung.

FRIMO erzielt Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern und Dienstleitungen zeitraum- und zeitpunktbezogen in den folgenden wesentlichen Tätigkeitsfeldern:

	2020	zeitpunktbezogen	zeitraumbezogen
PU-Werkzeuge und Anlagen	36.142	0	36.142
Kaschieren, Umbugen und Thermoformen	55.668	557	55.111
Stanzen, Flexibles Schneiden und Scoring	29.949	299	29.650
Fügen	13.595	136	13.459
Ersatzteile und Service	19.519	18.543	976
Composites	0	0	0
Sonstige	4.450	3.560	890
Gesamtumsatz	159.323	23.095	136.228

	2019	zeitpunkt - bezogen	zeitraumbezogen
PU-Werkzeuge und Anlagen	67.493	4.748	62.745
Kaschieren, Umbugen und Thermoformen	53.982	540	53.443
Stanzen, Flexibles Schneiden und Scoring	21.933	219	21.714
Fügen	15.273	153	15.120
Ersatzteile und Service	29.976	27.578	2.398
Composites	8.985	135	8.850
Sonstige	5.137	4.944	193
Gesamtumsatz	202.779	38.317	164.463

Aufgrund neuer Kennzahlen zur Steuerung hat sich die Klassifizierung der Umsatzerlöse zum Teil geändert. Die im Vorjahresbericht gesondert im Bereich Composites ausgewiesenen Umsätze wurden im Geschäftsjahr zusammen mit den Umsätzen für Stanzen, Flexibles Schneiden und Scoring dargestellt.

Als Folge der Entkonsolidierung der Bo Parts GmbH wurde das Serienteilgeschäft des Konzerns im Laufe des Geschäftsjahres 2020 aufgegeben. Die Umsätze für dieses Tätigkeitsfeld liefen 2020 aus und wurden nicht mehr gesondert ausgewertet Regional verteilen sich die Umsätze wie folgt:

	2020	2019	Veränderung zum Vorjahr
	T€	T€	%
Deutschland	50.984	71.930	-29,1
Europa	41.322	55.937	-26,1
China	11.584	13.303	-12,9
Nordamerika	54.045	57.935	-6,7
Sonstige	1.388	3.674	-62,2
	159.323	202.779	-21,4

Die Auftragsbestände bzgl. der Fertigungsaufträge, mit deren Abwicklung noch nicht begonnen wurde, belaufen sich zum 31. Dezember 2020 auf T€ 65.076 (im Vorjahr: T€ 91.312).

Die Gesamthöhe der Transaktionspreise, der den zum Ende der Berichtsperiode nicht (oder teilweise nicht) erfüllten Leistungsverpflichtungen zugeordnet wird, beläuft sich zum 31.Dezember 2020 auf T€ 254.300 (Vorjahr: T€ 285.082).

Wir erwarten die Abwicklung sämtlicher nicht (oder teilweise nicht) erfüllten Leistungsverpflichtungen innerhalb eines Zeitraums von 24 Monaten.

Sämtliche anderen Verträge (Verkauf von Gütern und Service- und Wartungsverträge) werden mit einer erwarteten Laufzeit von einem Jahr oder weniger geschlossen. Entsprechend der Erleichterungen des IFRS 15 werden die Transaktionspreise für diese Verträge nicht angegeben.

5.2 Sonstige betriebliche Erträge

In folgender Zusammensetzung:

	2020	2019
	T€	T€
Gewinn aus der Entkonsolidierung einer Tochtergesellschaft	4.404	0
Währungskurserträge	1.417	1.152
Anpassung des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten	1.204	0
Kostenweiterbelastungen	230	205
Schadensersatz und Entschädigungen	139	134
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen	50	2
Erträge gegenüber Mitarbeiten	33	45
Lohnzuschüsse	29	138
Zuschüsse für Forschung und Entwicklung	0	46
Erträge aus Planvermögen zur Altersversorgung	0	226
Ertrag aus dem Verkauf einer Tochtergesellschaft	0	2.192
Übrige Erträge	368	313
	7.874	4.453

Nach der Insolvenz der Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH wurde diese vollständig mit einem Veräußerungserlös von 0 € entkonsolidiert. Das Abgangsergebnis in Höhe der Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und dem (um die Anpassungen und Konsolidierungen fortgeführten) Reinvermögen des abgegangenen Tochterunternehmens wird an dieser Stelle in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

5.3 Materialaufwand

In folgender Zusammensetzung:

	2020	2019
	T€	T€
Aufwendungen für Rohstoffe und Waren	46.356	58.312
Aufwendungen für bezogene Leistungen	17.067	18.790
Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe	768	810
	64.191	77.912

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren resultieren überwiegend aus Rohstoffen zur Herstellung von Werkzeugen und Anlagen zur Verarbeitung und Bearbeitung von Produkten aus Polyurethan, carbonfaserverstärkten Kunststoffen, sowie sonstigen Kunststoffkomponenten.

5.4 Personalaufwand

Der Personalaufwand unterteilt sich wie folgt:

	2020	2019
	T€	T€
Löhne und Gehälter	53.028	62.573
Soziale Abgaben	12.088	12.656
Zuschläge und Sondervergütungen	8.399	10.393
Aufwendungen für Altersversorgung	940	889
Anteilsbasierte Vergütung	78	68
	74.533	86.579

FRIMO hat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, infolge der Auswirkungen der Pandemie Kurzarbeit einzuführen. Dies führte neben der leichten Reduzierung der Personalstärke in Deutschland und in den USA zu dem Rückgang des Personalaufwandes.

Darüber hinaus führt ebenfalls die Entkonsolidierung des Produktionsstandortes Bo Parts GmbH im Laufe des Geschäftsjahres zu einer deutlichen Verringerung dieser Kostenposition.

Die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten Aufwendungen für beitragsorientierte Pensionspläne in Höhe von T€ 555 (Vorjahr: T€ 611)

Zur Anteilsbasierten Vergütung verweisen wir auf Abschnitt 6.15.

Der in der Zuführung zur Pensionsrückstellung enthaltene Zinsanteil wird in den Zinsaufwendungen ausgewiesen.

Im FRIMO-Konzern waren durchschnittlich beschäftigt:

	2020	2019
Gewerbliche Arbeitnehmer	856	919
Angestellte	412	437
Auszubildende	45	55
	1.313	1.411

5.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

In folgender Zusammensetzung:

	2020	2019
	T€	T€
Wertberichtigung der Forderungen ggü. entkonsolidierter Tochterges.	5.139	0
Allgemeine Kosten für die Projektabwicklung	5.096	3.754
Rechts- und Beratungskosten	4.771	3.557
Wartung und Instandhaltung	3.870	4.267
Reisekosten	2.680	4.629
Währungskursaufwand	2.406	1.332
Allgemeine Büro- und Verwaltungskosten	2.399	2.448
Energiekosten	2.042	2.454
Leasingaufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse	923	1.042
Kosten für leerstehende Betriebsteile	792	0
Versicherungsbeiträge	755	959
Schulungen und sonstige Aufwendungen für Mitarbeiter	629	633
Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte	315	117
Werbung und Marketing	559	1.154
Pachten und Gebäudemieten inkl. Mietnebenkosten	436	686
Übrige Aufwendungen	2.196	812
	35.008	27.844

Nach der Insolvenz der Bo Parts GmbH und dem damit einher gehenden Verlust der Verfügungsmacht über die maßgeblichen Tätigkeiten dieser Gesellschaft, wurde diese Tochter komplett entkonsolidiert. Folge daraus war eine vollständige Wertberichtigung auf sämtliche Forderungen des Konzerns gegenüber der Bo Parts GmbH.

Bei den dargestellten Leasingaufwendungen handelt es sich um kurzfristige Leasingverhältnisse, für die das Wahlrecht nach IFRS 16.6 ausgeübt wurde.

5.6 Planmäßige Abschreibungen

In folgender Zusammensetzung:

	2020	2019
	T€	T€
Immaterielle Vermögenswerte	2.103	2.020
Grundstücke und Bauten	1.030	916
Technische Anlagen und Maschinen	2.868	2.382
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	917	1.134
Nutzungsrechte an langfristigen Vermögenswerten	5.973	5.925
	12.891	12.377

Neben den dargestellten planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen, Nutzungsrechte und immaterielle Vermögenswerte wurde nach der Entkonsolidierung der Bo Parts GmbH in der Gesamtergebnisrechnung noch eine außerplanmäßige Abschreibung auf den Beteiligungsbuchwert dieser Gesellschaft in Höhe von T€ 2.897 erfasst.

Da die von der öffentlichen Hand vereinnahmen Zuschüsse bei der Aktivierung von den Anschaffungs- und Herstellungskosten des jeweiligen Vermögensgegenstandes in Abzug gebracht wurden, verminderten sich die Abschreibungen des jeweiligen Geschäftsjahres wie folgt (siehe dazu auch Abschnitt 6.3 und 6.4):

	2020	2019
	T€	T€
Grundstücke und Gebäude	13	12
Betriebs- und Geschäftsausstattung	33	35
Technische Anlagen und Maschinen	117	110
	163	157

5.7 Finanzergebnis

Finanzerträge und Finanzaufwendungen setzen sich folgendermaßen zusammen:

Finanzerträge	2020	2019
	T€	T€
Zinserträge Banken	5	18
Kunden und sonstige Forderungen	9	11
Zinserträge Planvermögen	76	10
Summe Finanzerträge	90	39

Finanzaufwendungen für zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte Finanzinstrumente	2020	2019
	T€	T€
Zinsaufwendungen Bankverbindlichkeiten	3.221	3.115
Zinsen Genussrechtskapital	1.266	1.276
Zinsen Leasingverträge	621	718
Zinsaufwendungen Gesellschafter	212	261
Übrige Zinsaufwendungen	227	442
Summe	5.547	5.812

Übrige Finanzaufwendungen	2020	2019
	T€	T€
Avalprovisionen	280	270
Banken Fees und Sondervergütungen	423	78
Sonstiges	72	61
Summe	775	409
Gesamtsumme Finanzaufwendungen	6.322	6.221

5.8 Ertragssteuern

Im Gewinn oder Verlust erfasste Steuern

	2020	2019
	T€	T€
Tatsächlicher Steueraufwand
Laufendes Jahr	178	509
Anpassungen Vorjahre	5	7
	183	516
Latenter Steueraufwand/ -ertrag	-457	93
Ertragssteuern	-274	609

Im sonstigen Ergebnis erfasste Steuern

	2020
	Vor Steuern	Steueraufw./ - ertrag	Nach Steuern
	T€	T€	T€
Neubewertung der Nettoschuld (Vermögenswert) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	-126	37	-89
	-126	37	-89

	2019
	Vor Steuern	Steueraufw./ - ertrag	Nach Steuern
	T€	T€	T€
Neubewertung der Nettoschuld (Vermögenswert) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	-361	106	-255
	-361	106	-255

Überleitungsrechnung zwischen dem Steueraufwand (Steuerertrag) und dem Produkt aus dem bilanziellen Ergebnis vor Steuern und dem anzuwendenden Steuersatz von 29,25% (Vorjahr 29,25%)

	2020	2019
	T€	T€
Konzernergebnis vor Steuern	-28.387	-892
Steuern auf Basis des inländischen Steuersatzes des Unternehmens	-8.280	-261
Steuersatzeffekte ausländischer Steuerrechtskreise	551	372
Nicht abzugsfähige Aufwendungen	2.438	339
Gewerbesteuerliche Korrekturen	63	32
Steuerfreie Erträge	-1.760	-652
Neueinschätzung der Werthaltigkeit von Verlustvorträgen	185	161
Verluste des laufenden Jahres, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde	6.346	612
Nutzung von zuvor nicht aktivierten Verlustvorträgen	0	-100
Effekte aus Steuersatzänderungen	0	0
Aperiodische Ertragssteuern	106	103
Sonstige	78	3
	-274	609

5.9 Latente Steuern

Die latenten Steuern entfallen auf folgende wesentliche Bilanzposten und Verlustvorträge:

	31.12.2020		31.12.2019
	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
	T€	T€	T€	T€
Forderungen	414	-3.099	614	-2.523
Sonstige Vermögenswerte	87	-45	553	-156
Kurzfristige Vermögenswerte	500	-3.144	1.167	-2.679
Sachanlagevermögen	426	-383	108	-398
Nutzungsrechte	0	-4.768	0	-6.101
Immaterielle Vermögenswerte	0	-2.748	0	-3.167
Langfristige Vermögenswerte	426	-7.899	108	-4.790
Sonstige Rückstellungen	961	-6	1.020	-26
Sonstige Verbindlichkeiten	11	-186	0	-49
Kurzfristige Verbindlichkeiten	972	-192	1.020	-75
Sonstige langfristige Schulden	170	-131	0	-131
Verbindlichkeiten Leasingverträge	3.892	0	4.981	0
Pensionsrückstellungen	393	0	258	-16
Langfristige Verbindlichkeiten	4.455	-131	258	-147
Tax Credits / Verlustvorträge	7.152	0	7.501	0
Verlustvorträge	7.152	0	7.501	0
Saldierung	-7.586	7.586	-11.225	11.225
Latente Steuern	5.919	-3.779	3.810	-1.443

Der latente Steuersatz im Inland lag zwischen 29,25 % und 30,53 %. Dieser Steuersatz enthält neben der Körperschaftsteuer inkl. Solidaritätszuschlag in Höhe von 15,83 % Gewerbesteuersätze zwischen 13,43 % - 14,71 %.

Für die ausländischen Tochterunternehmen wurden die jeweils gültigen Steuersätze angesetzt. Diese betragen im Geschäftsjahr zwischen 9,00 % und 26,50 %.

In Höhe von T€ 157 (Vorjahr: T€ 219) wurden passive latente Steuern auf temporäre Differenzen und nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochtergesellschaften wegen bestehender Kontrolle nach IAS 12.39 nicht bilanziert.

Es werden aktive latente Steuern in Höhe von T€ 1.472 (Vorjahr: T€ 1.729) und passive latente Steuern in Höhe von T€ 3.336 (Vorjahr T€ 2.633) innerhalb von 12 Monaten realisiert.

Die steuerlich im Inland unbegrenzt sowie im Ausland weitestgehend unbegrenzt nutzbaren Verlustvorträge zum 31. Dezember 2020 setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020	31.12.2019	Veränderung
	T€	T€	T€
Gewerbesteuer	30.716	22.164	8.552
Körperschaftssteuer	34.287	25.768	8.519
Zinsvortrag	7.532	2.550	4.982
Ausland	8.301	3.281	5.020
	80.836	53.763	27.073

Es wurden aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von T€ 7.152 (Vorjahr T€ 7.501) angesetzt, dabei entfallen T€ 2.712 (Vorjahr T€ 3.560) auf körperschaftsteuerliche, T€ 2.695 (Vorjahr T€ 2.592) auf gewerbesteuerliche Verlustvorträge, T€ 1.275 (Vorjahr T€ 660) auf nicht abzugsfähige aber vortragsfähige Zinsaufwendungen, sowie T€ 470 (Vorjahr T€ 689) auf Verlustvorträge ausländischer Tochtergesellschaften. Durch die hohen Zinsaufwendungen des Geschäftsjahres und des steuerlichen Ergebnisses der deutschen FRIMO Gesellschaften konnten nicht alle Zinsaufwendungen aufgrund der Zinsschrankenregelung als steuerliche Betriebsausgaben angesetzt werden. Diese wurden auf folgende Geschäftsjahre fortgetragen. Die bei der FRIMO Mexico angefallenen Verluste im Jahr 2020 können wie im Vorjahr bei der auch zum Konzernkreis gehörenden FRIMO Inc. genutzt werden.

Die Aktivierung von latenten Steuern bei Unternehmen, die im Berichtsjahr oder im Vorjahr Verluste erzielt haben, in Höhe von T€ 2.064 (Vorjahr T€ 1.987) erfolgte auf Basis einer substantiierten Unternehmensplanung, die in Zusammenarbeit mit einem externen Berater erstellt wurde. Es wird davon ausgegangen, dass die bilanzierten aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlust- und Zinsvorträge mit hinreichender Wahrscheinlichkeit nutzbar sind, da die Gesellschaften in künftigen Perioden positive steuerliche Ergebnisse in mindestens gleicher Höhe erzielen werden.

Es wurden keine aktiven latenten Steuern für gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von T€ 10.690 (Vorjahr T€ 3.040), körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von T€ 17.152 (Vorjahr T€ 3.269), Zinsvorträge von T€ 2.618 (Vorjahr T€ 0) sowie auf ausländische Verlustvorträge von T€ 7.172 (Vorjahr T€ 0) angesetzt. Hiervon verfallen ausländische Verlustvorträge in Höhe von T€ 718 in einer Zeitspanne von mehr als zehn Jahren.

6. Erläuterungen zur Konzernbilanz

6.1 Geschäfts- und Firmenwerte

Zum Abschlussstichtag 31.12.2020 wurden Firmenwerte von insgesamt T€ 12.075 ausgewiesen; diese betreffen die folgenden Zahlungsmittel generierenden Einheiten:

Neue Struktur (s.u.)	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
FRIMO GmbH (vormals: FRIMO Lotte, -Freilassing und -Technology sowie PMT Technology)	7.515	7.515
B+R Steuerungstechnik	1.956	1.956
Bo Parts	0	96
FRIMO Shanghai	38	39
Alcides	35	35
FRIMO NA	2.405	2.632
FRIMO Canada	126	138
	12.075	12.411

Alte Struktur	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
FRIMO Lotte	2.769	2.753
FRIMO Freilassing	4.540	4.540
FRIMO Technology	206	206
B+R Steuerungstechnik	1.956	1.956
Bo Parts	0	96
FRIMO Shanghai	38	39
PMT Technology	0	16
Alcides	35	35
FRIMO NA	2.405	2.632
FRIMO Canada	126	138
	12.075	12.411

Die FRIMO Group agiert im Wesentlichen aus den Hauptstandorten in Deutschland heraus. Zur Optimierung der Kostenstruktur unserer Projekte wurden Fertigungsstandorte in Best Cost Countries, z.B. Ungarn gegründet, die als "verlängerte Werkbänke" den deutschen Standorten zuarbeiten. Bereits 2019 hatte eine Verschmelzung der deutschen Standorte FRIMO Lotte GmbH (Lotte), FRIMO Freilassig GmbH (Freilassing), FRIMO Sontra GmbH (Sontra) und FRIMO Technology GmbH (Hamburg) zur FRIMO GmbH (Lotte) stattgefunden. Im Herbst 2020 wurde weiterhin die PMT Technology GmbH (Osnabrück) auf die FRIMO GmbH verschmolzen.

Folgerichtig erfolgte 2020 eine Umstrukturierung der FRIMO GmbH von der bisherigen Standortorientierung zu einer Technologie- und Funktionsorientierung, in die alle verschmolzenen Standorte integriert wurden. Die neuen Funktionen sind: PU & Trim (Schäumen & flexibles Schneiden), Surface & Finish (Kaschieren), Form & Punch (Termo-Formen und Stanzen), Joining (Fügen) und Automation. Erst dieser Schritt ermöglicht eine umfangreiche Flexibilisierung der Kostenstrukturen (unter Einbezug der Standorte in Best Cost Countries). Die deutschen Standorte fokussieren auf die Konzept- und Verfahrensentwicklung sowie die Anwendungstechnik. Die Montage und Vor-Inbetriebnahme werden mit Ausnahme von hoch-komplexen Werkzeugen, Maschinen und Anlagen in Ungarn stattfinden. In der angestrebten funktionalen Organisation werden die erforderlichen Prozessoptimierungen zentral gesteuert.

Im Zuge der Funktionsorientierung wird ein wesentlicher Teil der Konstruktion aus Deutschland verlagert und damit die standortübergreifende Wertschöpfung deutlich erhöht. Der bisher vorherrschende Fokus auf einzelne Standorte in Verbindung mit spezifischen Technologien wird aufgegeben. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Veränderung wird eine der Hauptaufgaben der (standortübergeordneten) Funktionsleiter sein. Dieser Sachverhalt ist von besonderer Bedeutung, da die Umstrukturierung auch Auswirkungen auf rechnungslegungsrelevante Bereiche, insbesondere die Neuallokation der Geschäfts- oder Firmenwerte und die sich daraus ergebenden Folgen für die Werthaltigkeitstests, hat.

Durch die Verschmelzung der PMT Technology GmbH auf die FRIMO GmbH und die damit verbundene konzerninterne Restrukturierung erfolgte im Wege der Buchwertfortführung (vgl. Abschnitt 3.2) die Umbuchung der Assets dieser CGU auf die CGU FRIMO Lotte. Als Konsequenz daraus wurde der alte Geschäfts- und Firmenwert der PMT Technology in Höhe von T€ 16 auf die FRIMO GmbH allokiert.

Gemäß IAS 36 wird der Firmenwert jährlich, sowie anlassbezogen auf eine Wertminderung (Wertminderungstest) geprüft. Beim Wertminderungstest ist der Buchwert einer Zahlungsmittel generierenden Einheit (ZGE) mit dem entsprechenden erzielbaren Betrag zu vergleichen. Ist der positive Buchwert nicht mehr durch den erzielbaren Betrag gedeckt, führt dies zu einem entsprechenden Wertminderungsbedarf.

Der Buchwert einer ZGE ergibt sich durch die Addition der Buchwerte der Vermögenswerte abzüglich der Verbindlichkeiten, die mit den einbezogenen Vermögenswerten verbunden sind (Nettoposition).

Der erzielbare Betrag ist definiert als der höhere Wert aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Abgangskosten und dem Nutzungswert. In dem im FRIMO-Konzern durchgeführten Wertminderungstests wird der erzielbare Betrag durch den beizulegenden Zeitwert abzüglich Abgangskosten repräsentiert. Dabei wird der erzielbare Betrag im Sinne eines beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten auf Basis von Cashflow-Prognosen aus dem internen Berichtswesen ermittelt und kann damit der dritten Stufe der Zeitwert-Hierarchie gemäß IFRS 13 zugeordnet werden. Die Berechnungen basieren auf prognostizierten Cashflows, die aus einer Dreijahresplanung abgeleitet wurden. Bei der Ermittlung der Planzahlen hat das Management das gegenwärtige und künftige Wahrscheinlichkeitsniveau, geschäftliche und konjunkturelle Trends sowie die wirtschaftliche Entwicklung und sonstige Umstände berücksichtigt. Die genutzten Diskontierungszinssätze sind Nachsteuerzinssätze und reflektieren die spezifischen Risiken der betreffenden ZGEs.

	Durchschnittliche EBIT-Marge
	2020 %	2019 %
FRIMO GmbH (vormals: FRIMO Lotte, -Freilassing und -Technology sowie PMT Technology)	3,5	3,2
B+R Steuerungstechnik	5,8	6,7
FRIMO Inc.	3,7	4,1

	WACC		Wachstumsrate (ewige Rente)
	2020 %	2019 %	2020 %	2019 %
FRIMO GmbH (vormals: FRIMO Lotte, -Freilassing und -Technology sowie PMT Technology)	8,7	9,0	1,0	2,0
B+R Steuerungstechnik	87	9,0	1,0	4,0
FRIMO Inc.	8,9	10,6	1,3	2,0

Die Herleitung der Werte beruht, wie bereits oben erwähnt, auf einer detaillierten Zehnjahresplanung, die im Rahmen eines internen Bottom-Up/Top-Down Planungsprozesses erstellt wurde.

Für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 wurde kein Wertberichtigungsbedarf für die Geschäfts- oder Firmenwerte festgestellt.

Sensitivitätsanalyse

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten, bei vernünftiger Betrachtungsweise, am Abschlussstichtag möglich gewesene Veränderungen bei einer der maßgeblichen Bewertungsannahmen der Wertminderungsbedarf wie folgt geändert:

Durchschnittliche EBIT-Marge	2020
Bei einer Verminderung um 0,5 %-Punkte
bei der FRIMO GmbH	€ -2,6 Mio.
bei der B+R Steuerungstechnik	Keine Änderung
bei der FRIMO Inc.	Keine Änderung

WACC	2020
Bei einer Erhöhung um 1,0 %-Punkte
bei der FRIMO GmbH	€ -6,7 Mio.
bei der B+R Steuerungstechnik	Keine Änderung
bei der FRIMO Inc.	Keine Änderung

Wachstumsrate (ewige Rente)	2020
Bei einer Verminderung um 0,5 %-Punkte
bei der FRIMO GmbH	Keine Änderung
bei der B+R Steuerungstechnik	Keine Änderung
bei der FRIMO Inc.	Keine Änderung

Der Betrag, um den der erzielbare Betrag den Buchwert übersteigt (Headroom), beträgt bei der der Zahlungsmittel generierenden Einheit FRIMO GmbH € 3,1 Mio.

Eine Verminderung der durchschnittlichen EBIT-Marge um 0,27 Prozentpunkte führte zu einem Headroom bei der Zahlungsmittel generierenden Einheit FRIMO GmbH von Null.

Eine Erhöhung des WACC um 0,29 Prozentpunkte führte zu einem Headroom bei der Zahlungsmittel generierenden Einheit FRIMO GmbH von Null.

Die Veränderungen der Firmenwerte ergeben sich aus der folgenden Übersicht.

Geschäfts- oder Firmenwert	2020	2019
	T€	T€
Buchwert am 01. Januar	12.411	12.355
Zugang aufgrund von Erwerben von Anteilen an konsolidierten Gesellschaften	0	0
Abschreibungen	-96	0
Veränderung Buchwerte aufgrund von Wechselkursschwankungen	-240	56
Buchwertabgänge	0	0
Buchwert am 31.12.	12.075	12.411

Die Abschreibung des Firmenwertes in Höhe von T€ 96 erfolgte als Konsequenz aus der Entkonsolidierung der Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH.

6.2 Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Software, Lizenzen und entgeltlich erworbene Patente und Konzessionen.

Entgeltlich erworbenen Immaterielle Vermögenswerte	2020
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 01. Januar	6.957	-6.131	827
Investitionen	141	0	141
Umbuchungen	43	0	43
Planmäßige Abschreibungen	0	-218	-218
Veränderung Buchwerte aufgrund von Wechselkursschwankungen	-203	192	-11
Buchwertabgänge	-227	224	-3
Buchwert am 31. Dezember	6.711	-5.933	779

Entgeltlich erworbenen Immaterielle Vermögenswerte	2019
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 01. Januar	6.754	-5.812	943
Investitionen	292	0	292
Umbuchungen	0	0	0
Planmäßige Abschreibungen	0	-411	-411
Veränderung Buchwerte aufgrund von Wechselkursschwankungen	22	-19	3
Buchwertabgänge	-111	111	0
Buchwert am 31. Dezember	6.957	-6.131	827

Aktivierte Entwicklungen neuer oder verbesserter Produkte und Verfahren	2020
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 01. Januar	14.544	-9.163	5.381
Investitionen	965	0	965
Umbuchungen	-198	0	-198
Planmäßige Abschreibungen	0	-1.789	-1.789
Außerplanmäßige Abschreibungen	0	0	0
Veränderung Buchwerte aufgrund der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen	-218	152	-66
Buchwertabgänge	-1.266	1.266	0
Buchwert am 31. Dezember	13.827	-9.534	4.293

Aktivierte Entwicklungen neuer oder verbesserter Produkte und Verfahren	2019
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 01. Januar	13.051	-7.554	5.497
Investitionen	1.493	0	1.493
Umbuchungen	0	0	0
Planmäßige Abschreibungen	0	-1.609	-1.609
Außerplanmäßige Abschreibungen	0	0	0
Veränderung Buchwerte aufgrund der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen	0	0	0
Buchwertabgänge	0	0	0
Buchwert am 31. Dezember	14.544	-9.163	5.381

Die aktivierten Entwicklungen neuer oder verbesserter Produkte und Verfahren beinhalten auch aktivierte Eigenleistungen für selbst geschaffenen Vermögenswerten, die im Folgejahr im Rahmen eines Sale-and-Lease back Verfahrens veräußert werden.

Die Summe der historischen Anschaffungskosten der langfristigen immateriellen Vermögenswerte beträgt T€ 20.538 (Vorjahr: T€ 21.501), die Summe der kumulierten Abschreibungen betragen T€ 15.467 (Vorjahr: T€ 15.294).

Regelmäßig vorgenommene Überprüfungen der Werthaltigkeit der aktivierten Entwicklungen haben im Jahr 2020 keinen Abwertungsbedarf ergeben.

Der beizulegende Zeitwert wurde mittels Diskontierung der zu erwartenden Cashflows hergeleitet. Hierbei handelt es sich um eine Bewertung der Stufe 3. Es wurde ein Diskontierungsfaktor von 8,7 % zugrunde gelegt. Der Prognose der Cashflows liegen vor allem Annahmen zu erwarteten Verkaufszahlen und Absatzpreisen und -margen (6 % - 10 %) zugrunde.

6.3 Grundstücke und Gebäude

Grundstücke und Gebäude	2020
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 01.Januar	24.897	-9.924	14.973
Investitionen	175	0	175
Umbuchungen	1.162	0	1.162
Planmäßige Abschreibungen	0	-1.029	-1.029
Veränderung Buchwerte aufgrund von Wechselkursschwankungen	-753	300	-453
Veränderung Buchwerte aufgrund der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen	-1.943	1.375	-568
Buchwertabgänge	-3	2	-1
Buchwert am 31. Dezember	23.535	-9.276	14.259

Grundstücke und Gebäude	2019
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 01.Januar	24.794	-9.077	15.717
Investitionen	278	0	278
Umbuchungen	11	0	11
Planmäßige Abschreibungen	0	-916	-916
Veränderung Buchwerte aufgrund von Wechselkursschwankungen	-186	69	-117
Veränderung Buchwerte aufgrund der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen	0	0	0
Buchwertabgänge	0	0	0
Buchwert am 31. Dezember	24.897	-9.924	14.973

Die folgenden im Zusammenhang mit vorgenommenen Investitionen in Grundstücke und Gebäude vereinnahmen Zuschüsse wurden Aktivierung von den Anschaffungs- und Herstellungskosten des jeweiligen Vermögensgegenstandes in Abzug gebracht. Die Bemessungsgrundlage für die regelmäßige Abschreibung wurde entsprechend gemindert.

Zuschüsse	2020	2019
	T€	T€
Grundstücke und Gebäude	334	0

6.4 Sonstige Sachanlagen

Sonstige Sachanlagen	2020
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 31.Dezember	53.177	-35.893	17.284
Umgliederung in die Langfristigen Nutzungsrechte an Vermögenswerten aus der Änderung der Rechnungslegungsvorschriften			0
Buchwert am 01. Januar	53.177	-35.893	17.284
Investitionen	2.787	0	2.787
Umbuchungen	1.517	0	1.517
Planmäßige Abschreibungen	0	-3.785	-3.785
Veränderung Buchwerte aufgrund von Wechselkursschwankungen	-1.984	1.195	-789
Veränderung Buchwerte aufgrund der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen	-7.134	6.291	-843
Buchwertabgänge	-1.838	1.572	-266
Buchwert am 31.Dezember	46.525	-30.620	15.905

Sonstige Sachanlagen	2019
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 31.Dezember	70.855	41.019	29.836
Umgliederung in die Langfristigen Nutzungsrechte an Vermögenswerten aus der Änderung der Rechnungslegungsvorschriften	18.589	7.417	-11.172
Buchwert am 01. Januar	52.266	33.602	18.664
Investitionen	2.176	0	2.176
Umbuchungen	-11	0	-11
Planmäßige Abschreibungen	0	-3.516	-3.516
Veränderung Buchwerte aufgrund von Wechselkursschwankungen	-38	9	-29
Veränderung Buchwerte aufgrund der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen	0	0	0
Buchwertabgänge	-1.216	1.216	0
Buchwert am 31.Dezember	53.177	35.893	17.284

Die sonstigen Sachanlagen betreffen im Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen.

Die folgenden im Zusammenhang mit vorgenommenen Investitionen in sonstige Sachanlagen vereinnahmen Zuschüsse wurden Aktivierung von den Anschaffungs- und Herstellungskosten des jeweiligen Vermögensgegenstandes in Abzug gebracht. Die Bemessungsgrundlage für die regelmäßige Abschreibung wurde entsprechend gemindert.

Zuschüsse	2020	2019
	T€	T€
Technische Anlagen und Maschinen	321	0
Betriebs- und Geschäftsausstattung	0	43

6.5 Langfristige Nutzungsrechte an Vermögenswerten

Langfristige Nutzungsrechte an Vermögenswerten	2020
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 01. Januar	36.430	-13.341	23.089
davon Umgliederung aus den sonstigen Sachanlagen aus der Änderung der Rechnungslegungsvorschriften	0	0	0
Investitionen	1.574	0	1.574
Umbuchungen	-2.524		-2.524
Planmäßige Abschreibungen	0	-5.973	-5.973
Veränderung Buchwerte aufgrund von Wechselkursschwankungen	-589	288	-301
Veränderung Buchwerte aufgrund der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen	-2.255	1.014	-1.241
Buchwertabgänge	0	0	0
Buchwert am 31.Dezember	32.636	-18.012	14.624

Langfristige Nutzungsrechte an Vermögenswerten	2019
	T€
	AHK	AfA	Buchwert
Buchwert am 01. Januar	32.811	-7.417	25.394
davon Umgliederung aus den sonstigen Sachanlagen aus der Änderung der Rechnungslegungsvorschriften	18.589	-7.417	11.172
Investitionen	3.604	0	3.604
Umbuchungen	0		0
Planmäßige Abschreibungen	0	-5.925	-5.925
Veränderung Buchwerte aufgrund von Wechselkursschwankungen	15	1	16
Veränderung Buchwerte aufgrund der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen
Buchwertabgänge	0	0	0
Buchwert am 31.Dezember	36.430	-13.341	23.089

Der Ansatz von Nutzungsrechten an langfristigen Vermögenswerten erfolgt erstmals in der Eröffnungsbilanz zum 01. Januar 2019.

Die aktivierten Nutzungsrechte verteilen sich wie folgt:

	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
	T€	T€
Immobilien	9.351	11.608
Fahrzeuge	739	851
Maschinen	2.958	7.604
EDV	1.169	2.358
Betriebs- und Geschäftsausstattung	407	668
	14.624	23.089

Die ausgewiesenen Abschreibungen auf Nutzungsrechte an langfristigen Vermögenswerten betreffen Nutzungsrechte an folgenden Vermögenswerten:

	2020	2019
	T€	T€
Immobilien	2.646	2.688
Fahrzeuge	739	577
Maschinen	1.377	1.423
EDV	1.070	1.088
Betriebs- und Geschäftsausstattung	141	149
	5.973	5.925

Wenn die Verlängerung oder Nichtausübung einer Kündigungsoption eines geleasten Wirtschaftsgutes hinreichend sicher ist, wird dies bei der Laufzeit des Nutzungsrechtes bereits berücksichtigt. Nach Ablauf des jeweiligen Leasingvertrages und vollständiger Tilgung der Leasingverbindlichkeit erfolgt eine Umbuchung des Restbuchwertes des Nutzungsrechtes in das Sachanlagevermögen.

Mit der erstmaligen Anwendung des neuen Standards IFRS 16 im Jahr 2019 wurde dieser Ausweis im Sachanlagevermögen jedoch noch nicht umgesetzt, so dass diese Unschärfe durch die Korrekturbuchungen im Jahr 2020 beseitigt wurde.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden die folgenden Nutzungsrechte komplett abgelöster Verträge entsprechend umgebucht:

	2020
	T€
Maschinen	2.054
EDV	629
Betriebs- und Geschäftsausstattung	71
	2.754

6.6 Finanzanlagen und sonstige langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von insgesamt T€ 824 (Vorjahr T€ 925) betreffen größtenteils Planvermögen aus betrieblichen Altersversorgungsprogrammen in den USA. Dieses beläuft sich zum Stichtag auf T€ 786 (Vorjahr T€ 860). Die Verpflichtung aus dem Altersversorgungsprogramm wird unsaldiert in den Pensionsrückstellungen ausgewiesen (siehe Abschnitt 6.15).

6.7 Vorräte

Das Vorratsvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	T€	T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	6.436	8.461
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	163	445
Fertige Erzeugnisse	86	781
Waren	0	40
	6.685	9.727

Die im Geschäftsjahr 2020 vorgenommenen Wertminderungen von Vorräten beliefen sich auf T€ 543 (Vorjahr: T€ 878) und wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Materialaufwand ausgewiesen. Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzten Vorräte beläuft sich zum Stichtag 31.12.2020 auf T€ 589 (Vorjahr: T€ 1.002)

Als Folge der Entkonsolidierung der Tochtergesellschaft Bo Parts GmbH verminderte sich das Vorratsvermögen des FRIMO Konzerns im Geschäftsjahr um T€ 1.607. Davon entfielen T€ 79 auf die unfertigen Erzeugnisse, sowie T€ 302 auf die fertigen Erzeugnisse.

6.8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

	2020	2019
	T€	T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	32.469	34.711
abzüglich Wertberichtigungen	-136	-133
	32.333	34.578

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit zwischen 30 - 90 Tage. Hinsichtlich Erläuterungen zu Wertberichtigungen auf Forderungen verweisen wir auf Abschnitt 7.4.3.

6.9 Vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Aus Fertigungsaufträgen mit Kunden bestanden zum Bilanzstichtag die folgenden Forderungen und Verbindlichkeiten:

	2020	2019
	T€	T€
Vertragliche Vermögenswerte	39.698	45.419
abzüglich expected lifetime loss	-320	-355
Buchwert Vertragliche Vermögenswerte	39.378	45.064
Vertragliche Verbindlichkeiten	10.355	8.743

Der starke Rückgang der vertraglichen Vermögenswerte spiegelt vor allen Dingen den Rückgang des laufenden Geschäfts aufgrund der unbefriedigenden Auftragssituation wider. Die gestiegenen vertraglichen Verbindlichkeiten sind eine direkte Folge von Pandemie bedingten Verzögerungen in der Abarbeitung laufender Kundenprojekte. Abwertungen vertraglicher Vermögenswerte aufgrund des Ausfalls eines Kunden wurden, wie im Vorjahr, nicht vorgenommen. Aufgrund der aktualisierten Schätzung der Gesamtkosten eines über den Zeitraum zu realisierenden Kundenauftrags sind vertragliche Vermögenswerte in Höhe von T€ 315 ergebniswirksam gemindert worden (Vorjahr: aufwandswirksame Minderung T€ 117).

Die folgende Tabelle stellt den Zusammenhang zwischen realisierten Umsatzerlösen und vertraglichen Verbindlichkeiten dar:

	2020	2019
	T€	T€
In der Berichtsperiode erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren	5.865	5.796
In der Berichtsperiode erfasste Erlöse aus Leistungsverpflichtungen, die in früheren Perioden erfüllt oder teilweise erfüllt worden sind (z.B.: Änderungen des Transaktionspreises)	0	0

6.10 Kurzfristige Ertragssteueransprüche und -schulden

Der Ausweis der Ertragssteueransprüche von T€ 1.421 (Vorjahr: T€ 1.650) betrifft Steuerüberzahlungen in Deutschland, Kanada, Ungarn, Polen, China, den USA und Mexiko. Die ausgewiesenen Ertragssteuerschulden von T€ 100 (Vorjahr: T€ 289) betreffen erwartete Nachzahlungen in Deutschland, Ungarn und den USA. Der Ausweis erfolgt jeweils zum Nennwert.

6.11 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Der Bilanzwert setzt sich folgendermaßen zusammen:

	2020	2019
	T€	T€
Sicherungsderivate - Devisentermingeschäfte	1.204	0
Massedarlehen gegenüber der Bo Parts GmbH	800	0
Forderungen gegen Lieferanten	563	605
Forderung Erstattung Kurzarbeitergeld	245	0
Forderungen gegen Sozialversicherungsträger	164	123
Forderungen gegen Gesellschafter	48	47
Forderungen gegen Mitarbeiter	14	18
Forderungen aus Versicherungsentschädigungen	0	46
Sonstiges	90	136
	3.128	975

6.12 Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte

	2020	2019
	T€	T€
Abgrenzungsposten	827	472
Forderungen aus Vor- /Umsatzsteuer	1.427	1.126
Sonstiges	273	286
	2.527	1.884

6.13 Finanzmittel

Der Bilanzausweis, der dem Finanzmittelfonds laut Kapitalflussrechnung entspricht, setzt sich folgendermaßen zusammen:

	2020	2019
	T€	T€
Guthaben bei Kreditinstituten	3.869	4.657
Kassenbestand	19	29
	3.888	4.686

6.14 Eigenkapital

Die Veränderung des Konzern-Eigenkapitals wird im Eigenkapitalspiegel detailliert dargestellt.

Das Gezeichnete Kapital ist mit T€ 1.000 im Handelsregister eingetragen und in voller Höhe eingezahlt. Gegenüber dem Vorjahr blieb das gezeichnete Kapital unverändert. Das Kapitalmanagement des FRIMO-Konzerns umfasst die Eigenmittel definiert als das gesamte bilanzielle Eigenkapital von T€ -16.616 (Vorjahr: T€ 10.152), sowie nachrangige zinstragende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr; z.B.: Gesellschafterdarlehen und Genussrechtsverträge (abzüglich aktiver latenter Steuern). Ziel des Kapitalmanagements ist es, eine ausreichende Kapitalausstattung des Konzerns sicherzustellen, um die Geschäftstätigkeit auszuüben und ggf. Akquisitionen tätigen zu können. Das Management überprüft die Kapitalstruktur des Konzerns vierteljährlich anhand geeigneter Kennzahlen (Verschuldungsgrad, Eigenmittelquote, Liquidität/ siehe Abschnitt 6.18).

Die Kapitalrücklage resultiert im Wesentlichen aus verschiedenen gesellschaftsrechtlichen Anwachsungen, die im Rahmen einer umfassenden Umstrukturierung der FRIMO Unternehmensgruppe im Jahr 2003 durchgeführt wurden. Weiterhin wurden durch die Gesellschafter der FRIMO Group GmbH in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 Kapitalerhöhungen in die Kapitalrücklage in Höhe von insgesamt T€ 8.150 vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2020 erfolgte eine weitere Kapitalerhöhung in die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 3.500.

Bei der Sonstigen Gewinnrücklage in Höhe von T€ - 28.153 (Vorjahr: T€: 53) handelt es sich um erwirtschaftete Ergebnisse, die in vergangenen Wirtschaftsjahren in die Rücklagen eingestellt wurden.

Gewinnausschüttungen

Im Vorjahr erfolgte keine Ausschüttung. Die Geschäftsführung schlägt vor, dass zum 31.12.2020 aufgelaufene Bilanzergebnis der FRIMO Group GmbH auf neue Rechnung vorzutragen.

In der Sonstigen Rücklage werden die erfolgsneutral in der Gesamtergebnisrechnung erfassten sonstigen Ergebnisse (vgl. Gesamtergebnisrechnung: Neubewertungen von leistungsorientierten Pensionsplänen sowie darauf jeweils entfallende Ertrag steuern) ausgewiesen. Unterschiede aus der Währungsumrechnung werden separat unter der Position Ausgleichsposten für Fremdwährungsumrechnung gezeigt.

Ein Anteil fremder Gesellschafter am Eigenkapital wird zum 31.12.2020 nicht mehr ausgewiesen, da die FRIMO Group GmbH im Geschäftsjahr die letzten 10 % der Anteile an der PMT Technology GmbH zu einem Kaufpreis von T€ 10 von dem nicht beherrschenden Gesellschaften erworben hat. Damit gibt es im Konzern keine Tochtergesellschaften mehr, bei denen nicht beherrschende Gesellschafter Anteile halten.

6.15 Anteilsbasierte Vergütung

Ausgewählte Mitarbeiter und die Geschäftsführer der Frimo Group GmbH haben in den Jahren 2017 bis 2019 im Rahmen eines Beteiligungsprogramms eine indirekte Beteiligung (Kommanditbeteiligung) über die Fortuna Co-Invest GmbH & Co.KG an der Frimo Group GmbH von der Fortuna Investment S.a.r.l. erworben. Insgesamt halten die Berechtigten indirekt etwa 4,7 % vom Stammkapital der Frimo Group GmbH, davon entfallen 2,4 % auf die Geschäftsführer. Weitere 3,4 % entfallen auf ehemalige Geschäftsführer, die in 2016 mittelbar beteiligt wurden und ihre Beteiligung nach ihrem Ausscheiden in 2018 weiterhin besitzen.

Bei Ausscheiden eines Berechtigten hat die Fortuna Investment S.a.r.l. das Recht zum Rückkauf der Kommanditanteile. Im Falle eines Exits können die Berechtigten verpflichtet werden, die Beteiligungen mitzuveräußern. Die Frimo Group GmbH hat keine Verpflichtungen aus der Beteiligung und bilanziert daher die Beteiligung als Empfänger der Arbeitsleistung als equity-settled plan gem. IFRS 2.

Die Bestimmung des fair values erfolgte anhand einer Monte-Carlo-Simulation. Hierbei wurde ein Exit in etwa 6 Jahren (Gewährung 2019), 7 Jahren (Gewährung 2018), 8 Jahren (Gewährung 2017) bzw. 9 Jahren (Gewährung 2016) angenommen. Als risikoloser Zinssatz wurde ein laufzeitadäquater Zins aus der Zinsstrukturkurve deutscher Staatsanleihen abgeleitet. Die Volatilität wurde laufzeitäquivalent auf Basis von zur FRIMO Gruppe vergleichbaren börsengehandelten Unternehmen ermittelt. Die gewährten Vorteile betragen für alle Gewährungen Null. Daher werden keine Aufwendungen erfasst.

Den Geschäftsführern wurde weiterhin ein Exit-Bonus von der Frimo International S.a.r.l. gewährt. Auch für diesen Exit-Bonus besteht bei der Frimo Group GmbH keinerlei Verpflichtung zur Erfüllung. Daher wird der Exit-Bonus ebenfalls als equity-settled plan gem. IFRS 2 bilanziert. Der fair value wurde mit einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt. Die Annahmen entsprechen im Wesentlichen denen des Beteiligungsprogramms. Da im Falle einer Kündigung des berechtigten Geschäftsführers vor einem Exit der Exit-Bonus nicht gezahlt wird, werden die Aufwendungen über den Zeitraum bis zum erwarteten Exit verteilt erfasst. Zum 31.12.2020 ergaben sich Aufwendungen in Höhe von TEUR 78 (im VJ: TEUR 68). Insgesamt entstanden Aufwendungen von TEUR 156 (im VJ: TEUR 68).

In den Vorjahren (seit 2017) wurde im Anhang nicht über das Beteiligungsprogramm sowie den Exit-Bonus berichtet. Da das Beteiligungsprogramm als equity-settled plan bilanziert wird und zu keinem Gewährungszeitpunkt einen positiven fair value i.S.d. IFRS 2 hatte, sind für das Beteiligungsprogramm keine Aufwendungen zu erfassen. Entsprechend ergeben sich hieraus keine Effekte auf die Bilanz und Ergebnisrechnung der Jahre 2018 bis 2020. Für den Exit-Bonus wurde die Bilanzierung nach IAS 8.42 rückwirkend korrigiert und die Vorjahreswerte in der Bilanz, Gesamtergebnisrechnung und im Eigenkapitalspiegel angepasst. Für die im Vorjahresabschluss nicht erfassten Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 68 wurde der Vorjahreswert des Personalaufwandes in der Gesamtergebnisrechnung von TEUR 86.511 um TEUR 68 auf TEUR 86.579 erhöht. Entsprechend werden ein um TEUR 68 geringeres Konzernergebnis und sonstiges Ergebnis als Vorjahreswert ausgewiesen. Ebenso wurde der Vorjahresbetrag der Kapitalrücklage von TEUR 9.642 um TEUR 68 auf TEUR 9.710 erhöht.

In 2020 wurden TEUR 78 im Personalaufwand sowie als Zuführung zur Kapitalrücklage erfasst.

6.16 Pensionsrückstellungen

Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und laufenden Leistungen aufgrund von leistungsorientierten Einzelzusagen an ehemalige und einen aktiven Mitarbeiter des FRIMO-Konzerns sowie für deren Hinterbliebene gebildet. Pensionsansprüche bestehen insbesondere für Führungskräfte und Geschäftsführer von Tochterunternehmen in Form von Einzelzusagen. Die Höhe der Rentenleistungen richtet sich dabei nach der anrechnungsfähigen Dienstzeit und dem vereinbarten Jahresgehalt.

Rentenanpassungen erfolgen auf vertraglicher Basis. Altersrente wird gewährt, wenn das 65. Lebensjahr vollendet worden ist.

Die Höhe der aus den leistungsorientierten Plänen resultierenden Verpflichtung wird unter Anwendung der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Neubewertungen werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen für die leistungsorientierte Altersversorgung erfolgt auf der Grundlage folgender versicherungsmathematischer Annahmen:

Rechnungszins einheitlich 0,2 % (Im Vorjahr: 0,6 %);

Rentendynamik einheitlich 1,75 % (Im Vorjahr: 1,75 %).

Die versicherungsmathematischen Annahmen hinsichtlich der Lebenserwartung basieren auf den Richttafeln "2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck.

In den folgenden Tabellen werden die Bestandteile der in der Gesamtergebnisrechnung erfolgswirksam erfassten Aufwendungen für Versorgungsleistungen sowie die in der Konzern-Bilanz für die jeweiligen Pläne angesetzten Beträge dargestellt.

Entwicklung der leistungsorientierten

Pensionsverpflichtungen

	2020	2019
	T€	T€
Leistungsorientierte Verpflichtungen am 01. Januar	2.970	2.766
Pensionszahlungen	-171	-204
Zinsaufwand	12	47
Neubewertung aus der Änderung finanzieller Annahmen	87	330
Neubewertung aus Bestandsänderungen	39	31
Veränderung des Konsolidierungskreises	-835	0
Leistungsorientierte Verpflichtungen am 31. Dezember	2.102	2.970

Von den leistungsorientierten Verpflichtungen entfallen T€ 1.449 (Vorjahr: T€ 1.495) auf den Standort Freilassing der FRIMO GmbH und T€ 653 (Vorjahr: T€ 638) auf den Standort Sontra der FRIMO GmbH. Im Vorjahr entfielen darüber hinaus T€ 835 auf die Bo Parts GmbH. Nachdem diese Gesellschaft im Geschäftsjahr 2020 entkonsolidiert wurde, entfällt der Ausweis dieser Pensionsverpflichtung in der Konzernbilanz der FRIMO Group GmbH.

Entwicklung des Planvermögens

	2020	2019
	T€	T€
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am 01. Januar	554	640
Auszahlungen aus dem Planvermögen	-97	-97
Zinsertrag	75	11
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am 31. Dezember	532	554

Es handelt sich dabei um Rückdeckungsversicherungen, für die keine Marktpreisnotierungen am aktuellen Markt bestehen.

Die Nettoverpflichtung entwickelte sich wie folgt:

	2020	2019
	T€	T€
Nettoverpflichtungen am 01. Januar	2.416	2.125
Saldo aus Pensionszahlungen und Auszahlungen aus Planvermögen	-74	-106
Netto- Zinsaufwand	-63	36
Neubewertungen	126	361
Veränderung des Konsolidierungskreises	-835	0
Nettoverpflichtungen am 31. Dezember	1.570	2.416

Für die nächste jährliche Berichtsperiode werden für die leistungsorientierten Pläne T€ 4 (Vorjahr T€ 17) Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung, davon T€ 0 (Vorjahr: T€ 0) Dienstzeitaufwand und T€ 4 (Vorjahr: T€ 17) Zinsaufwand, erwartet. Weiterhin werden Rentenzahlungen in Höhe von T€ 171 (Vorjahr: T€ 194) erwartet. Am 31.12.2020 lag die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtungen bei 11,0 Jahre (Vorjahr: 10,8 Jahre).

Sensitivitätsanalyse

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten, bei vernünftiger Betrachtungsweise, am Abschlussstichtag möglich gewesene Veränderungen bei einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen die leistungsorientierte Verpflichtung wie folgt geändert:

Abzinsungszinssatz	31.12.2020		31.12.2019
in T€	Erhöhung auf	Minderung auf	Erhöhung auf	Minderung auf
Bei einer Veränderung um 0,5 %	1.993	2.221	2.800	3.157

Zukünftige Rentensteigerungen	31.12.2020		31.12.2019
in T€	Erhöhung auf	Minderung auf	Erhöhung auf	Minderung auf
Bei einer Veränderung um 0,5 %	2.217	1.996	3.150	2.804

Diese Annahmen sind interdependent, so dass das Festhalten einer Annahme bei Veränderung der anderen Annahmen nicht realistisch ist.

Deferred Compensation plan obligations

Darüber hinaus wird in den Pensionsrückstellungen noch eine Verpflichtung aus betrieblichen Altersversorgungsprogrammen (Deferred Compensation plan obligations) in den USA in Höhe von T€ 786 ausgewiesen. Da zu dieser Verpflichtung ein Planvermögen in gleicher Höhe besteht, das unsaldiert in den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen wird (siehe Abschnitt 6.6), bestehen keine Zinsrisiken sowie keine Risiken aus Änderungen in Sterblichkeitstabellen.

6.17 Sonstige Rückstellungen

Die Sonstigen Rückstellungen entwickelten sich im Laufe des Geschäftsjahres wie folgt:

Veränderung Sonstige Rückstellungen	01.01.2020	Zuführung	Verbrauch
	T€	T€	T€
Langfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	1.588	337	-472
Verpflichtungen zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen	145	16	-23
Kurzfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	928	0	-928
Restrukturierungen	1.241	1.069	-1.068
Drohverluste	1.456	1.262	-769
Gewährleistungen	486	299	-453
Sonstige	31	41	-31
	5.875	3.024	-3.744

Veränderung Sonstige Rückstellungen	Auflösung	Aufzinsung/ Abzinsung	31.12.2020
	T€	T€	T€
Langfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	-148	-8	1.297
Verpflichtungen zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen	-26	0	112
Kurzfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	0	0	0
Restrukturierungen	-173	0	1.069
Drohverluste	-205	0	1.744
Gewährleistungen	-33	0	299
Sonstige	0	0	41
	-585	-8	4.562

Im Vorjahreszeitraum entwickelten sich die Sonstigen Rückstellungen wie folgt:

Veränderung Sonstige Rückstellungen	01.01.2019	Zuführung	Verbrauch
	T€	T€	T€
Langfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	1.581	469	-480
Verpflichtungen zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen	152	21	-28
Kurzfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	951	928	-951
Restrukturierungen	5.281	0	-4.040
Drohverluste	917	1.007	-443
Gewährleistungen	419	432	-314
Sonstige	404	31	-115
	9.705	2.888	-6.371

Veränderung Sonstige Rückstellungen	Auflösung	Aufzinsung	31.12.2019
	T€	T€	T€
Langfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	0	18	1.588
Verpflichtungen zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen	0	0	145
Kurzfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	0	0	928
Restrukturierungen	0	0	1.241
Drohverluste	-25	0	1.456
Gewährleistungen	-50	0	486
Sonstige	-289	0	31
	-364	18	5.875

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige langfristige Rückstellungen	2020	2019
	T€	T€
Langfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	1.297	1.588
Verpflichtungen zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen	112	145
Summe sonstiger langfristiger Rückstellungen:	1.409	1.733

Sonstige kurzfristige Rückstellungen	2020	2019
	T€	T€
Restrukturierungen	1.069	1.241
Kurzfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	0	928
Drohverluste	1.744	1.456
Gewährleistungen	299	486
Sonstiges	41	31
Summe sonstiger kurzfristiger Rückstellungen:	3.153	4.142

Nach den bereits im Jahr 2019 beschlossenen Maßnahmen zur Reduzierung der Personalstärke, die Auswirkungen bis in das Jahr 2020 hatten, kam es im Geschäftsjahr 2020 zu einem weiteren deutlichen Rückgang der Auftragseingänge - größtenteils bedingt durch die Corona Pandemie. Neben dem Einsatz von Kurzarbeit entschied das Management der FRIMO Unternehmensgruppe in diesem Zusammenhang, die Personalstärke an einigen deutschen Standorten, sowie in den USA nochmals zu reduzieren. Dies sollte im ersten Schritt durch das Angebot freiwilliger Abfindungspakete, sowie im zweiten Schritt durch Entlassungen geschehen. Auf Basis der geplanten Personalreduzierung wurden die anfallenden Restrukturierungskosten für Abfindungen und darüber hinaus für Personalkosten, die während der Freistellungsphase zwischen der Aufhebungsvereinbarung und der tatsächlichen Beendigung des Arbeitsverhältnisses anfallen, geschätzt. Die geschätzten Gesamtkosten für diese im Jahr 2020 eingeleiteten Restrukturierungen beliefen sich auf T€ 2.707. Über die zum Jahresabschluss noch nicht abgeflossenen Mittel aus diesen Maßnahmen wurde eine Rückstellung in Höhe von T€ 1.069 gebildet, die erwartungsgemäß innerhalb der nächsten 12 Monate verbraucht werden soll.

Die Rückstellungen für drohende Verluste wurden für bereits abgeschlossene Liefer- und Abnahmeverpflichtungen gebildet, bei denen die Erlöse nicht die Selbstkosten decken.

Die Rückstellungen für Gewährleistungen und Aufbewahrungsverpflichtungen resultieren im Wesentlichen aus Schätzungen auf Basis historischer Daten. Die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern wurden auf Basis vertraglicher Vereinbarungen hinreichend genau berechnet.

Der Konzern erwartet die kurzfristigen Rückstellungen im kommenden Jahr sowie den überwiegenden Teil der langfristigen Rückstellungen im Laufe der kommenden drei Jahre zu begleichen.

6.18 Finanzielle Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten (ohne Genussscheinkapital und nachrangige Darlehen) setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Finanzielle Verbindlichkeiten	2020	2019
	T€	T€
Darlehen	83.744	58.150
Langfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten	83.744	58.150
Langfristige Schulden aus Leasing- und Mietkaufverträgen	10.475	13.543
Langfristige Schulden aus betriebl. Altersversorgungsverträgen	0	860
Summe Sonstige Langfristige Finanzschulden	10.475	14.403
Summe langfristiger finanzieller Verbindlichkeiten	94.219	72.553

Kurzfristige Finanzielle Verbindlichkeiten	2020	2019
	T€	T€
Inanspruchnahme von Kontokorrentlinien	9.575	19.016
Kurzfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten	9.575	19.016
Verbindlichkeiten aus Personal- und Sozialleistungen	3.205	3.875
Kurzfristige Schulden aus Leasing- und Mietkaufverträgen	4.358	5.385
Bonusverbindlichkeiten	2.747	5.043
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Lieferanten	4.349	5.318
Kurzfristige Darlehen	2.045	0
Übrige Finanzverbindlichkeiten	3.235	3.615
Summe Sonstige Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	19.939	23.236
Summe kurzfristiger finanzieller Verbindlichkeiten	29.514	42.252

Im Geschäftsjahr 2020 wurde eine staatlich geförderte Überbrückungsfinanzierung der KfW Bank in Höhe von Mio. € 24,0 bis Ende des Jahres 2023 gewährt, um den Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Liquidität zu begegnen.

Im gleichen Zuge erklärten die finanzierenden Konsortialbanken, die bestehende Kreditlinie ebenfalls bis zum Ende des Jahres 2023 zu prolongieren.

Das ursprünglich zum Ende des Jahres 2021 zur Rückzahlung fällige Genussscheinkapital im Nennwert von T€ 12.000 wurde prolongiert bis Ende März des Jahres 2024.

Nach den Vertragsbedingungen der wichtigsten Kreditlinien muss der FRIMO Konzern durch u.a. wesentliche finanzielle Covenants zum Bilanzstichtag 2020 bestimmte Eigenmittel sowie einen bestimmten Verschuldungsgrad einhalten. Aus diesen Covenants resultierte kein Kündigungsrecht.

Mit Erstanwendung des IFRS 16 erfasste FRIMO Leasingverbindlichkeiten für zuvor unter IAS 17 als Operating Leasing-Verhältnisse klassifizierte Leasingverhältnisse. Diese betreffen im Wesentlichen Verträge zur Nutzung von Immobilien und Fahrzeugen. Die Verbindlichkeiten hieraus werden zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen abgezinst mit dem Grenzfremdkapitalzinssatzes des Leasingnehmers zum 01.01.2019 bewertet und unter den langfristigen und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen sind wie folgt fällig:

	Künftige Mindestleasingzahlungen
	2020	2019
	T€	T€
Unter einem Jahr	4.489	5.491
Ein bis fünf Jahre	9.513	11.721
Über fünf Jahre	2.494	3.725
	16.496	20.937

	Zinszahlungen		Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen
	2020	2019	2020	2019
	T€	T€	T€	T€
Unter einem Jahr	131	106	4.358	5.385
Ein bis fünf Jahre	957	1.073	8.556	10.648
Über fünf Jahre	575	830	1.919	2.895
	1.663	2.009	14.833	18.928

6.19 Kurzfristige sonstige Schulden und Abgrenzungen

Die kurzfristigen sonstigen Schulden und Abgrenzungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	T€	T€
Kurzfristige Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern	1.108	1.854
Abgrenzung von erhaltenen Fördermitteln	415	421
Verbindlichkeiten aus Vor- und Umsatzsteuer	85	96
übrige Verbindlichkeiten	323	469
	1.931	2.840

7. Sonstige Angaben

7.1 Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

Für Kundenaufträge wurden an Dritte für Anzahlungen, Vertragserfüllungen und Gewährleistungen Bürgschaften über die Versicherungen herausgelegt. Das Avalobligo betrug am 31. Dezember 2020 T€ 8.677 (Vorjahr: T€ 11.556). Von den erhaltenen Anzahlungen sind T€ 8.266 (Vorjahr: T€ 10.835) durch Avale abgesichert. Mit einer Inanspruchnahme der Bürgschaften ist nicht zu rechnen, da alle vertraglichen Verpflichtungen einschließlich der Gewährleistungsverpflichtungen erfüllt werden.

7.2 Kapitalflussrechnung

In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme erläutert, und zwar getrennt nach Mittelzuflüssen und Mittelabflüssen aus dem laufenden Geschäft, aus der Investitions- und aus der Finanzierungstätigkeit. Ausgehend vom Konzernergebnis wird der Cash-Flow aus laufender Tätigkeit indirekt abgeleitet. Das Ergebnis wird um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen (im Wesentlichen Abschreibungen) und Erträge bereinigt.

Die Investitionstätigkeit umfasst im Wesentlichen Zugänge zum Sachanlagevermögen, sowie Zugänge aktivierter Entwicklungsleistungen. Ebenfalls werden in dieser Position Auszahlungen aus dem Erwerb konsolidierter Unternehmen dargestellt.

In der Finanzierungstätigkeit sind die Zuflüsse aus Aufnahme und die Abflüsse aus der Tilgung von Finanzschulden, sowie die Abflüsse aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Mietkauf- und Leasinverträgen enthalten.

Die Aufteilung der Finanzschulden in zahlungswirksame und zahlungsunwirksame Vorgänge ergibt sich aus der folgenden Tabelle:

	Bilanzansatz
	31.12.2019	31.12.2020	Veränderung
	T€	T€	T€
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	58.150	83.744	25.594
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	19.016	9.575	-9.441
Verbindlichkeiten aus Mietkauf und Leasing	18.928	14.833	-4.095
Nachrangige Darlehen von Gesellschaftern	3.100	3.100	0
Genussscheinkapital	11.555	11.644	89
	110.749	122.896	12.147

	Zahlungswirksame Veränderungen	Zahlungsunwirksame Veränderungen
		Aufnahme
	T€	T€
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	25.789	0
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-9.095	0
Verbindlichkeiten aus Mietkauf und Leasing	-5.208	2.564
Nachrangige Darlehen von Gesellschaftern	0	0
Genussscheinkapital	0	0
	11.486	2.564

	Zahlungsunwirksame Veränderungen
	Umbuchung	Änderung des Konsolidierungskreis	Wechselkurs bedingte Änderungen	Aus der Effektivzins-Methode resultierende Änderungen
	T€	T€	T€	T€
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	0	-195	0
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	0	-346	0
Verbindlichkeiten aus Mietkauf und Leasing	0	-1.147	-304	0
Nachrangige Darlehen von Gesellschaftern	0	0	0	0
Genussscheinkapital	0	0	0	89
	0	-1.147	-845	89

Nachstehende Tabelle zeigt die Aufteilung der Finanzschulden des Vorjahres in zahlungswirksame und zahlungsunwirksame Vorgänge.

	Bilanzansatz
	31.12.2018	31.12.2019	Veränderung
	T€	T€	T€
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	60.678	58.150	-2.528
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.064	19.016	3.952
Verbindlichkeiten aus Mietkauf und Leasing	7.352	18.928	11.576
Nachrangige Darlehen von Gesellschaftern	3.100	3.100	0
Genussscheinkapital	9.375	11.555	2.180
	95.569	110.749	15.180

	Zahlungswirksame Veränderungen	Zahlungsunwirksame Veränderungen
		Aufnahme
	T€	T€
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	0
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.541	0
Verbindlichkeiten aus Mietkauf und Leasing	-5.863	3.231
Nachrangige Darlehen von Gesellschaftern	0	0
Genussscheinkapital	2.000	0
	-2.322	3.231

	Zahlungsunwirksame Veränderungen
	Umbuchung	Erstmalige Anwendung des IFRS 16 Standards	Wechselkurs bedingte Änderungen	Aus der Effektivzins-Methode resultierende Änderungen
	T€	T€	T€	T€
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-2.466	0	-62	0
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.466	0	-55	0
Verbindlichkeiten aus Mietkauf und Leasing	0	14.222	-14	0
Nachrangige Darlehen von Gesellschaftern	0	0	0	0
Genussscheinkapital	0	0	0	180
	0	14.222	-131	180

7.3 Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Am Bilanzstichtag ist die FRIMO International GmbH mit Sitz in Lotte 100 prozentige Muttergesellschaft der FRIMO Group GmbH. Die Fortuna Holding S.a.r.l. mit Sitz in Luxemburg ist die oberste beherrschende Gesellschaft.

Nahestehende Personen gemäß IAS 24 sind das Management - die Geschäftsführung der FRIMO Group GmbH.

Transaktionen zu nahstehenden Personen unterliegen den gleichen Bedingungen, unter denen auch Transaktionen zu konzernfremden Dritten abgewickelt werden.

Sonstige nahestehende Unternehmen

Darüber hinaus waren die GAJA GmbH, Hasbergen, und die Hitway GmbH, Bohmte, nahestehende Unternehmen nach IAS 24 bis zum Ausscheiden der ehemaligen Geschäftsführer der FRIMO Group GmbH. Beide genannten Gesellschaften gewähren der FRIMO Group GmbH zum 31.12.2020 jeweils ein Darlehen in Höhe von T€ 1.550 (Vorjahr: T€ 1.550). Die Laufzeit dieser Darlehen wurde im Geschäftsjahr vorzeitig verlängert bis zum 31. März 2024. Die jährliche Verzinsung beträgt jeweils 6%. In der Konzernbilanz der FRIMO Group GmbH sind diese Darlehen in den langfristigen Schulden ausgewiesen. Die Zinsaufwendungen werden im Finanzergebnis erfasst.

Bezüge der Mitglieder der Geschäftsführung

Das Management in Schlüsselpositionen hat im Geschäftsjahr 2020 von der FRIMO Group und dem Gesellschafter für die Geschäftsführertätigkeit der FRIMO Group folgende Vergütungen gem. IAS 24.17 erhalten:

	2020	2019
	T€	T€
Laufende, innerhalb eines Jahres fällige Leistungen, inklusive Nebenleistungen	640	1.143
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses (z.B. Pensionen)	0	0
Andere langfristig zu gewährende Bezüge (z.B. Jubiläumszahlungen),	0	0
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses und	0	0
Anteilsbasierte Vergütung	78	68
	718	1.211

In Bezug auf die anteilsbasierte Vergütung verweisen wir auf Abschnitt 6.15.

7.4 Finanzinstrumente - beizulegende Zeitwerte und Risikomanagement

7.4.1 Einstufungen und beizulegende Zeitwerte

Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden, einschließlich ihrer Stufen in der Fair Value-Hierarchie. Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

31.12.2020	Buchwert
	Finanzielle Vermögenswerte und Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC)	Finanzielle Vermögenswerte und Schulden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI)	Finanzielle Vermögenswerte und Schulden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL)	Fair Value Option

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Sicherungsderivate - Devisentermingeschäfte	0	0	1.204	0
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Langfristige finanzielle Vermögenswerte	824	0	0	0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	33.537	0	0	0
Finanzmittel	3.889	0	0	0
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	1.917	0	0	0
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Derivate zum Genussrechtskapital	0	0	0	0
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Langfristige Finanzschulden geg. Kreditinstituten	83.744	0	0	0
Sonstige langfristige Finanzschulden	10.475	0	0	0
Verpflichtungen aus Stillen Beteiligungen und nachrangigen Darlehen	3.100	0	0	0
Genussrechtskapital	11.644	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	13.613	0	0	0
Kurzfristige Finanzschulden geg. Kreditinstituten	9.575	0	0	0
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	19.939	0	0	0
	192.257	0	1.204	0

31.12.2020	Beizulegender Zeitwert

	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Sicherungsderivate - Devisentermingeschäfte	1.204	0	0
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Langfristige finanzielle Vermögenswerte	0	824	0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	n.a.	n.a.	n.a.
Finanzmittel	n.a.	n.a.	n.a.
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	n.a.	n.a.	n.a.
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Derivate zum Genussrechtskapital	0	0	0
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Langfristige Finanzschulden geg. Kreditinstituten	0	89.169	0
Sonstige langfristige Finanzschulden	0	10.475	0
Verpflichtungen aus Stillen Beteiligungen und nachrangigen Darlehen	0	0	3.094
Genussrechtskapital	0	0	12.358
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	n.a.	n.a.	n.a.
Kurzfristige Finanzschulden geg. Kreditinstituten	n.a.	n.a.	n.a.
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	0	19.939	0
	1.204	120.407	15.452

31.12.2019	Buchwert
	Finanzielle Vermögenswerte und Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC)	Finanzielle Vermögenswerte und Schulden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI)	Finanzielle Vermögenswerte und Schulden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL)	Fair Value Option

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Finanzanlagen	0	0	0	0
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Langfristige finanzielle Vermögenswerte	925	0	0	0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	34.578	0	0	0
Finanzmittel	4.686	0	0	0
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	975	0	0	0
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Derivate zum Genussrechtskapital	0	0	0	0
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Langfristige Finanzschulden geg. Kreditinstituten	58.150	0	0	0
Sonstige langfristige Finanzschulden	14.403	0	0	0
Verpflichtungen aus Stillen Beteiligungen und nachrangigen Darlehen	3.100	0	0	0
Genussrechtskapital	11.555	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	16.416	0	0	0
Kurzfristige Finanzschulden geg. Kreditinstituten	19.016	0	0	0
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	23.236	0	0	0
	187.040	0	0	0

31.12.2019	Beizulegender Zeitwert

	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Finanzanlagen	0	0	0
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Langfristige finanzielle Vermögenswerte	0	925	0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	n.a.	n.a.	n.a.
Finanzmittel	n.a.	n.a.	n.a.
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	n.a.	n.a.	n.a.
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Derivate zum Genussrechtskapital	0	0	0
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Langfristige Finanzschulden geg. Kreditinstituten	0	58.294	0
Sonstige langfristige Finanzschulden	0	14.120	0
Verpflichtungen aus Stillen Beteiligungen und nachrangigen Darlehen	0	0	2.992
Genussrechtskapital	0	0	12.679
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	n.a.	n.a.	n.a.
Kurzfristige Finanzschulden geg. Kreditinstituten	n.a.	n.a.	n.a.
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	0	23.473	0
	0	96.812	15.671

Neben Wertberichtigungen und Zinsen für zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente bestehen keine weiteren Nettoergebnisse.

Im Rahmen der Bewertung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte Finanzinstrumente sind Zinserträge in Höhe von T€ 90 (Vorjahr: T€ 39) und Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 5.547 (Vorjahr: T€ 5.812) im Finanzergebnis erfasst.

7.4.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte

i. Bewertungstechniken und wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren

Die vorstehenden Angaben im Abschnitt 7.4.1 zeigen die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3 verwendet wurden, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren. Die Bewertungsverfahren werden im Abschnitt 4.7 beschrieben.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts des Genussrechtskapitals und eines nachrangigen Darlehens (stille Beteiligung) wurden die erwarteten vertraglichen Zahlungsströme mittels Discounted-Cashflow-Verfahren unter Berücksichtigung von Zinsstrukturkurven und des eigenen Kreditausfallrisikos diskontiert.

Sensivitätsanalyse

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten, bei vernünftiger Betrachtungsweise, am Abschlussstichtag möglich gewesene Veränderungen bei einer der maßgeblichen Bewertungsannahmen der Wertminderungsbedarf wie folgt geändert:

12M-Euribor
in T€	2020	2019
Bei einer Verminderung um 0,5 %-Punkte
Genussrechtskapital	-167,6	-112,6
Nachrangige Darlehen (stille Beteiligung)	-45,1	-27,4
Bei einer Erhöhung um 0,5 %-Punkte
Genussrechtskapital	167,6	112,6
Nachrangige Darlehen (stille Beteiligung)	45,1	27,4

ii. Umgruppierungen zwischen Stufe 1 und Stufe 2

Im Berichtsjahr wurden keine Umgruppierungen zwischen den Bewertungshierarchien vorgenommen.

iii. Umgruppierung aus Stufe 3 in andere Stufen

Im Berichtsjahr wurden keine Umgruppierungen aus Stufe 3 in andere Stufen vorgenommen.

7.4.3 Finanzielles Risikomanagement

Der Konzern ist den folgenden Risiken aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten ausgesetzt:

―	Ausfallrisiko
―	Liquiditätsrisiko
―	Marktrisiko

i. Grundsätze des Risikomanagements

Die Geschäftsführung des Unternehmens trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Konzern-Risikomanagements.

Die Risikomanagement-Richtlinien des Konzerns wurden zur Identifizierung und Analyse der Risiken des Konzerns entwickelt, um geeignete Risikolimits und Kontrollen einzuführen und die Entwicklung der Risiken und die Einhaltung der Limits zu überwachen. Die Risikomanagement-Richtlinien und das Risikomanagement-System werden regelmäßig überprüft, um Veränderungen der Marktbedingungen und der Aktivitäten des Konzerns aufgreifen zu können. Durch die bestehenden Ausbildungs- und Managementstandards sowie die zugehörigen Prozesse soll ein zielführendes Kontrollumfeld sichergestellt werden, in dem alle Mitarbeiter ihre jeweiligen Aufgaben und Verantwortlichkeiten verstehen.

Die Geschäftsführung überwacht die Einhaltung der Richtlinien und Prozesse des Konzern-Risikomanagements und die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems im Hinblick auf die Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist.

ii. Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein Kunde oder die Vertragspartei eines Finanzinstruments seinen bzw. ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Ausfallrisiko entsteht grundsätzlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte und vertragliche Vermögenswerte

Das Ausfallrisiko des Konzerns wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der Kunden beeinflusst. Allerdings berücksichtigt die Geschäftsführung auch die Merkmale der gesamten Kundenbasis, einschließlich des Ausfallrisikos der Branche und der Länder, in denen die Kunden tätig sind, da diese Faktoren das Ausfallrisiko ebenfalls beeinflussen können.

Die Geschäftsführung hat ein Forderungsmanagement eingeführt, mit dessen Hilfe Kunden individuell hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit analysiert werden.

Der Konzern begrenzt sein Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch Festlegung eines maximalen Zahlungsziels.

Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden die Kunden hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit in Gruppen eingeteilt. Dabei wird auch berücksichtigt, ob es sich um eine natürliche oder juristische Person, einen Groß- oder Einzelhändler oder einen Endverbraucher handelt. Ebenso berücksichtigt werden geografischer Standort, Branche, Altersstruktur sowie Auftreten und Dauer von Zahlungsproblemen.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Eurozone werden intensiv beobachtet. Zur Begrenzung der Risiken durch Kunden aus Ländern mit ungewöhnlich volatiler Konjunktur werden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Zudem werden zusätzliche Vereinbarungen in Form von Eigentumsvorbehalten geschlossen, sodass bei einem Zahlungsausfall ein gesicherter Anspruch vorliegt. Weitere Sicherheiten hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden nicht verlangt.

Zur Bestimmung gegebenenfalls notwendiger Wertberichtigungen hat der Konzern ein Verfahren eingeführt, das eine Schätzung erwarteter Verluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und vertraglicher Vermögenswerte ermöglicht.

Das maximale Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte und vertragliche Vermögenswerte am 31. Dezember 2020, gegliedert nach geografischen Regionen, stellt sich wie folgt dar:

	2020	2019
	T€	T€
Europa	40.989	51.478
Nordamerika	25.089	20.868
Asien	8.577	7.600
Andere Regionen	177	1.039
	74.832	80.985

Der Buchwert des bedeutendsten Kunden des Konzerns beläuft sich am 31. Dezember 2020 auf T€ 5.010 (Vorjahr: T€ 3.926).

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen finanziellen Vermögenswerte und vertraglichen Vermögenswerte stellt sich am 31. Dezember 2020 wie folgt dar.

	2020	2019
	T€	T€
Weder überfällig noch wertgemindert	60.683	69.452
Überfällig seit 1 bis 30 Tagen	4.414	4.675
Überfällig seit 31 bis 90 Tagen	4.426	3.438
Überfällig seit über 90 Tagen	5.352	3.420
	74.875	80.985

Die Geschäftsführung geht davon aus, dass die mehr als 30 Tage überfälligen Beträge nach wie vor in voller Höhe einbringlich sind. Diese Einschätzung basiert auf dem Zahlungsverhalten der Vergangenheit sowie umfangreichen Analysen in Bezug auf das Ausfallrisiko der Kunden. Hierzu zählen auch Ratings der Kunden, sofern diese verfügbar sind.

Die Entwicklung der Wertberichtigungen, die anhand des vereinfachten Verfahrens in Höhe des Kreditverlusts auf Laufzeitbasis bemessen werden, stellen sich wie folgt dar:

Wertberichtigungen die in Höhe des Kreditverlustes auf Laufzeitbasis bemessen werden

	T€
Stand 31. Dezember 2018	432
Im Gewinn oder Verlust erfasste Veränderung der Wert-Berichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte	56
Stand 31. Dezember 2019	488
Im Gewinn oder Verlust erfasste Veränderung der Wert-Berichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte	-32
Stand 31. Dezember 2020	456

Die Forderungen zum 31. Dezember 2019 wurden innerhalb des Jahres 2020 vollständig abgebaut. Die Verringerung der Wertminderungen im Jahr 2020 resultiert im Wesentlichen aus den im Vergleich zum Vorjahr rückläufigen angearbeiteten Vertraglichen Vermögenswerten aus laufenden Kundenprojekten.

Zum 31. Dezember 2020 bestanden wie im Vorjahr keine finanziellen Vermögenswerte, die bereits bei ihrem Erwerb oder ihrer Ausreichung in ihrer Bonität beeinträchtigt waren.

Wertberichtigungen, die in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste bemessen werden, waren ebenfalls nicht erforderlich.

Umstellungen zur Ermittlung der Wertberichtigungen innerhalb der Klassen sind im Berichtsjahr nicht eingetreten.

III. Liquiditätsrisiko

Bedeutung des Liquiditätsrisikos

Im Folgenden werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2020 einschließlich geschätzter Zinszahlungen dargestellt. Es handelt sich um undiskontierte Bruttobeträge inklusive vertraglicher Zinszahlungen:

	Buchwert 31.12.2020	Tilgung < 1 Jahr	Zinsen < 1 Jahr	Tilgung <2 Jahre
Langfristige Finanzschulden	95.004	9.500	2.994	11.934
Stille Beteiligungen und nachrangige Darlehen	3.100	0	186	0
Genussrechtskapital	11.644	0	1.230	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	13.613	13.613	0	0
Kurzfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten	9.575	9.575	0	0
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	19.939	19.939	0	0
	152.875	52.627	4.410	11.934

	Zinsen <2 Jahre	Tilgung <4 Jahre	Zinsen <4 Jahre	Tilgung >4 Jahre	Zinsen >4 Jahre
Langfristige Finanzschulden	2.804	68.998	2.988	4.572	854
Stille Beteiligungen und nachrangige Darlehen	186	3.100	233	0	0
Genussrechtskapital	1.230	12.000	1.538	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	0	0	0	0
Kurzfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten	0	0	0	0	0
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	0	0	0	0	0
	4.220	84.098	4.758	4.572	854

Im Folgenden werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2019 einschließlich geschätzter Zinszahlungen dargestellt:

	Buchwert 31.12.2019	Tilgung < 1 Jahr	Zinsen < 1 Jahr	Tilgung <2 Jahre
Langfristige Finanzschulden	72.553	0	2.692	60.824
Stille Beteiligungen und nachrangige Darlehen	3.100	0	155	3.100
Genussrechtskapital	11.555	0	1.245	12.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	16.416	16.416	0
Kurzfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten	19.016	19.016	0
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	23.236	23.236	0
	145.876	58.668	4.092	75.924

	Zinsen <2 Jahre	Tilgung <4 Jahre	Zinsen <4 Jahre	Tilgung >4 Jahre	Zinsen >4 Jahre
Langfristige Finanzschulden	2.843	6.270	686	5.458	1.027
Stille Beteiligungen und nachrangige Darlehen	186
Genussrechtskapital	1.245
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Kurzfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
	4.274	6.270	686	5.458	1.027

Eine umsichtige Liquiditätsrisikosteuerung bedeutet, ausreichend Zahlungsmittel vorzuhalten sowie Finanzmittel durch einen angemessenen Betrag zugesagter Kreditlinien zur Verfügung zu haben, um fällige Verpflichtungen erfüllen zu können. Von Seiten des FRIMO Managements wird eine gruppenweite, detaillierte, wöchentlich rollierende Finanzplanung aller Einzahlungen und Auszahlungen unter Berücksichtigung der jeweiligen Fälligkeiten für einen Planungszeitraum von mindestens 3 Monaten im Voraus durchgeführt. Dies Mittel hat sich als sehr effektiv erwiesen, um kurzfristige Liquiditätsrisiken frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf wirksame Maßnahmen zu ergreifen.

iv. Marktrisiko

Das Marktrisiko ist das Risiko, dass sich die Marktpreise, zum Beispiel Wechselkurse oder Zinssätze, ändern und dadurch die Erträge des Konzerns oder der Wert der gehaltenen Finanzinstrumente beeinflusst werden. Ziel des Marktrisikomanagements ist es, das Marktrisiko innerhalb akzeptabler Bandbreiten zu steuern und zu kontrollieren und gleichzeitig die Rendite zu optimieren.

Bedeutung des Währungsrisikos

Durch die globale Vermarktung der FRIMO Technologien ist der Konzern im Bereich des Absatzmarktes Währungsrisiken aus Nicht-Euro-Ländern ausgesetzt. Aufträge im asiatischen Raum werden zwar im Regelfall in Euro bestellt und fakturiert, so dass auf diesem Vertriebsweg für FRIMO nur ein sehr geringes Währungskursrisiko besteht. Allerdings bestehen Risiken aus dem US-Dollar-Raum, da diese Fakturierung in der Regel in Fremdwährung erfolgt. Diesen Risiken wird durch den Abschluss von Devisentermingeschäften begegnet. Eine Schwankung des USD-Kurses gegenüber dem Euro um +/-10 % könnte im Extremfall aufgrund des Volumens der von FRIMO getätigten Verkäufe zu Ergebniseffekten von bis zu ca. T€ 1.500 führen.

Das Nominalvolumen der Sicherungsgeschäfte beläuft sich umgerechnet zum Sicherungskurs zum 31. Dezember 2020 auf T€ 24.272 (Nominalvolumen TUSD 28.394) bei beizulegenden Zeitwerten von T€ 25.474. Die Erfassung der positiven Marktwerte erfolgt in der Bilanz unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten.

Devisentermingeschäfte werden einzeln auf Basis des Austauschbetrages mit den aktuellen Marktterminkursen am Abschlussstichtag im Vergleich zu den vereinbarten Termin- bzw. Kontraktkursen bewertet.

Außerdem besteht am Standort in Mexiko ein erhebliches Währungsrisiko, da die dortige Gesellschaft einen großen Teil ihrer Lieferantenverpflichtungen in US-Dollar bedienen muss und die lokale Währung Peso gegenüber dem US-Dollar erheblichen Schwankungen unterliegt.

Aufgrund von überwiegend lokalen Bezugsquellen besteht auf der Beschaffungsseite kein Währungsrisiko.

Bedeutung des Zinsänderungsrisikos

Der Konzern unterliegt einem Zinsänderungsrisiko hauptsächlich aufgrund seiner umfangreichen Finanzverbindlichkeiten. Von den lang - und kurzfristigen Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten waren zum 31.12.2020 für T€ 63.726 (Vorjahr: T€ 69.382) der Zinssatz variabel und direkt abhängig vom Leitzinssatz 3-Monats-EURIBOR.

Eine angenommene Änderung des Leitzinssatzes von +/-50 Basispunkten würde somit etwa zu einem Ergebniseffekt von +/- T€ 319 (Vorjahr: T€ 347) führen.

Um dieses finanzmarktbedingte Zinsänderungsrisiko zu begrenzen, finanziert sich der Konzern mithilfe einer Mischung an festverzinslichen und variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten. So waren von den lang- und kurzfristigen Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten zum 31.12.2020 T€ 29.593 (Vorjahr: T€ 7.784), sowie das Genussscheinkapital unabhängig von Änderungen des Leitzinssatzes.

Bezogen auf die oben erläuterten Risiken, liegen keine Risikokonzentrationen vor.

7.5 Honorar des Abschlussprüfers

Im vorliegenden Konzernabschluss sind Aufwendungen für Abschlussprüfung in Höhe von T€ 172 (Vorjahr: T€ 181), sonstige Leistungen des Abschlussprüfers in Höhe von T€ 37 (Vorjahr: T€ 53) und Aufwendungen für Steuerberatung des Abschlussprüfers in Höhe von T€ 273 (Vorjahr: T€ 176) erfasst.

7.6 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Durch die gegenwärtige Corona-Pandemie und den damit verbundenen massiven wirtschaftlichen Auswirkungen bis weit in das Jahr 2021 ist es für den FRIMO Konzern nicht mehr möglich, sich in 2021 allein aus dem eigenen Free Cashflow zu finanzieren. Vor diesem Hintergrund wurde bereits Ende 2020 ein entsprechendes Sanierungskonzept erstellt, auf dessen Grundlage über die bestehenden Finanzierungen hinaus, ein zusätzliches Nachrangdarlehen beim Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundesministeriums für Finanzen im Mai 2021 gewährt wurde, um dem Pandemie bedingten fehlenden Cashflow zu kompensieren sowie die zusätzlich notwendigen Mittel für die Sanierung bereitzustellen und damit die Finanzierung von FRIMO sowohl kurz- als auch mittelfristig sicherzustellen. Diese Finanzierung hat eine Laufzeit von sechs Jahren bis voraussichtlich Ende Mai 2027. Gleichzeitig wurden in diesem Zusammenhang weitere Eigenmittel der Gesellschafter in Höhe von insgesamt Mio. € 3,0 geleistet. Ebenso konnte der am 6. Februar 2018 mit den Hausbanken von FRIMO in Höhe von ursprünglich Mio. € 80,0 abgeschlossene Konsortialkredit, die bereits bestehenden nachrangigen Darlehen sowie das Genussscheinkapital vorzeitig ebenfalls bis Ende Mai 2027 verlängert und bis dahin Zinsreduktionen vereinbart werden. Tilgungen sind in diesem Zeitraum ausgesetzt. Die im Jahr 2020 bewilligte Überbrückungsfinanzierung durch die KfW wurde im gleichen Zuge verlängert bis Mai 2026. Darüber hinaus wurde seitens FRIMO eine Unterstützung durch die Überbrückungshilfe III zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona Pandemie beantragt, woraus im Mai 2021 bereits eine Vorauszahlung in Höhe von € 0,8 Mio. geleistet wurde. Zusätzlich erfolgte auch die Zusage der Versicherer zur Aufrechterhaltung sowohl hinsichtlich der Warenkreditversicherung als auch für die Avallinien.

Der Fortbestand der FRIMO Unternehmensgruppe war bereits durch die erheblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die entgegen der Erwartung einer schnellen Erholung im 2. Halbjahr 2020 eine deutlich längere und damit negativere Auswirkung zur Folge hatte, gefährdet. Durch ein frühzeitiges Entwickeln eines entsprechenden Sanierungskonzeptes konnte im Mai 2021 die Sanierungs-fähigkeit von FRIMO bestätigt werden. Für den Fortbestand der FRIMO Unternehmensgruppe ist neben der im Mai umgesetzten Finanzierung die vollständige und erfolgreiche Umsetzung der teilweise bereits umgesetzten bzw. in Umsetzung befindlichen Restrukturierungsmaßnahmen essenziell. Darüber hinaus ist der Fortbestand davon abhängig, dass es keine weiteren, über die im Sanierungskonzept hinterlegten, sehr konservativen Annahmen hinaus gehenden, negativen Auswirkungen aus weiteren künftigen Lockdowns im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bzw. einer noch stärkeren Eintrübung der Automobilbranche geben wird. Somit besteht eine wesentliche Unsicherheit zu Planannahmen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeiten aufwerfen kann und ist das Unternehmen daher möglicherweise nicht in der Lage, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf seine Vermögenswerte zu realisieren sowie seine Schulden zu begleichen.

Auf Basis der vorliegenden Unternehmensplanung, die eine Ertrags- und Liquiditätsplanung für die Jahre 2021 bis 2025 umfasst, geht die Geschäftsführung zum jetzigen Zeitpunkt von einer positiven Fortführungsprognose aus und bilanziert unter der Annahme der Unternehmensfortführung.

7.7 Genehmigung des Abschlusses

Am 25. Juni 2021 hat die Geschäftsführung der FRIMO Group GmbH den Konzernabschluss zur Vorlage an die Gesellschafter freigegeben

7.8 Gewinnverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den aufgelaufenen Bilanzgewinn der FRIMO Group GmbH auf neue Rechnung vorzutragen.

Lotte i.W., den 29. Juni 2021

FRIMO Group GmbH

Michael Stotz

Dr. Christof Bönsch

Aufstellung zum Anteilsbesitz

		Kapitalanteil 31.12.2020	Kapitalanteil 31.12.2019	Eigenkapital 31.12.2020	Jahresergebnis 2020
		in %	in %	in T€	in T€
	Währung	mittelbar/ unmittelbar	mittelbar/ unmittelbar
I. In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen
1. Inländische Unternehmen
FRIMO GmbH, Lotte	EUR	100,00%	100,00%	29.069	0 ^*
B + R Elektro-Steuerungstechnik GmbH, Ibbenbüren	EUR	100,00%	100,00%	785	0 ^*
Alcides Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, Lotte	EUR	100,00%	100,00%	22	1
Alcides Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Lotte	EUR	100,00%	100,00%	2.654	724
Amalia Beteiligungs GmbH, Lotte	EUR	100,00%	100,00%	29	1
Amalia Immobilien GmbH & Co. KG, Lotte	EUR	100,00%	100,00%	-53	20
2. Ausländische Tochterunternehmen
FRIMO Inc. Wixom/Michigan/USA	EUR	100,00%	100,00%	9.893	-2.008 ^**
FRIMO Canada Inc. Wixom/Michigan/USA	EUR	100,00%	100,00%	-844	-96 ^**
FRIMO Holding Co. Wixom/Michigan/USA	EUR	100,00%	100,00%	8.451	0 ^**
Bo Parts Inc., 29650 Greer, South Carolina/USA	EUR	100,00%	100,00%	1.113	-452
FRIMO Hungary Ipari, Technikai
Kereskedelmi es Szolgaltato Korlatolt Felelössegü Tarsasag, Mor/Ungarn	EUR	100,00%	100,00%	10.077	357 ^**
FRIMO Shanghai Automotive Trim and Equipment Co. Ltd., Shanghai/China	EUR	100,00%	100,00%	2.703	-710 ^**
TOOLING & EQUIPMENT FRIMO MEXICO, 72990 Amozoc de Mota, Mexiko	EUR	100,00%	100,00%	-6.108	-933 ^**
FRIMO Poland Sp. z o.o., Węgrów, Polen	EUR	100,00%	100,00%	32	25 ^**
II. Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen
Bo Parts GmbH, Nentershausen	EUR	100,00%	100,00%	-1.056	-78 ^***

^* Das handelsrechtliche Jahresergebnis wird aufgrund von Ergebnisabführungsverträgen an die FRIMO Group abgeführt
^** Eigenkapital und Jahresergebnis umgerechnet zum Stichtagskurs 31.12.2020
^*** Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2020 Insolvenz angemeldet und wurde in der Folge entkonsolidiert, so dass sie seitdem nicht mehr in den Konzernabschluss einbezogen wird

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die FRIMO Group GmbH, Lotte

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der FRIMO Group GmbH, Lotte, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der FRIMO Group GmbH, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben im Abschnitt "Ereignisse nach dem Bilanzstichtag", im Konzernanhang sowie die Angaben in den Abschnitten "Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung" und "Gesamtbeurteilung der Risikosituation" des Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass der Fortbestand des Konzerns von der vollständigen und erfolgreichen Umsetzung der geplanten und teilweise bereits eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen sowie vom Ausmaß etwaiger weiterer zukünftiger Lockdowns im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bzw. einer künftigen Eintrübung der Automobilbranche abhängig ist. Wie im Abschnitt "Ereignisse nach dem Bilanzstichtag", im Konzernanhang sowie in den Abschnitten "Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung" und "Gesamtbeurteilung der Risikosituation" im Konzernlagebericht dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaflichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Osnabrück, den 29. Juni 2021

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Achim Lienau, Wirtschaftsprüfer

ppa. Christoph Hölscher, Wirtschaftsprüfer