Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH

Mülheim an der Ruhr

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernbilanz

AKTIVA

	31.12.2020		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	7.574.895,09		10.646.537,86
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	84.536.132,33		89.444.631,72
3. Geleistete Anzahlungen	2.000.526,52		961.165,72
		94.111.553,94	101.052.335,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	35.621.945,45		33.751.331,17
2. Technische Anlagen und Maschinen	42.440.506,29		51.380.283,16
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	37.938.616,92		32.529.137,80
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.176.927,73		3.110.818,71
		118.177.996,39	120.771.570,84
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	50.610,13		25.309,95
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	56.228.756,90		56.713.576,81
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	1.518.485,41		1.539.264,39
4. Beteiligungen	4.652,50		4.652,50
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	26.154.995,38		26.153.256,46
6. Sonstige Ausleihungen	44.151,99		20.838,87
7. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	10.398.259,41		11.720.849,17
		94.399.911,72	96.177.748,15
		306.689.462,05	318.001.654,29
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	23.773.516,58		22.724.694,94
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	16.639.594,13		20.992.560,00
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	35.193.411,66		35.026.586,67
4. Geleistete Anzahlungen	760.974,43		182.892,28
		76.367.496,80	78.926.733,89
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	56.922.790,71		66.118.240,33
2. Forderungen gegen Gesellschafter des Mutterunternehmens	5.233.980,50		4.288.891,35
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	424.850,82		457.615,23
4. Sonstige Vermögensgegenstände	10.034.047,80		8.962.049,42
		72.615.669,83	79.826.796,33
III. Wertpapiere des Umlaufvermögens
Sonstige Wertpapiere		6.154.368,38	12.700.369,13
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		97.935.645,97	102.774.748,52
		253.073.180,98	274.228.647,87
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		2.262.283,55	2.298.959,84
D. AKTIVE LATENTE STEUERN		11.092.876,21	10.286.194,09
		573.117.802,79	604.815.456,09

PASSIVA

	31.12.2020		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	1.287.900,00		1.287.900,00
II. Gewinnrücklagen	663.236,20		663.236,20
III. Eigenkapitaldifferenzen aus Währungsumrechnung	-8.191.000,38		-2.225.634,78
IV. Konzerngewinnvortrag	223.727.341,92		217.375.331,25
V. Konzernjahresüberschuss	54.789.354,38		16.719.272,92
		272.276.832,12	233.820.105,59
VI. Nicht beherrschende Anteile
1. Anteile am übrigen Eigenkapital	36.329.512,01		33.064.124,96
2. Eigenkapitaldifferenzen aus Währungsumrechnung	-1.289.432,06		-273.991,14
3. Anteile am Konzernjahresüberschuss	10.866.535,77		4.469.559,71
		45.906.615,72	37.259.693,53
		318.183.447,84	271.079.799,12
B. SONDERPOSTEN
Sonderposten für Investitionszuschüsse		81.563,00	93.700,00
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen	41.944.764,00		41.018.383,00
2. Steuerrückstellungen	7.755.584,16		5.331.059,53
3. Sonstige Rückstellungen	45.402.047,81		110.914.591,85
		95.102.395,97	157.264.034,38
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	71.987.233,33		69.902.705,63
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.276.545,88		4.483.721,09
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	22.643.084,02		26.616.436,02
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern des Mutterunternehmens	26.269.327,29		35.821.685,18
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	142.596,00		119.692,92
6. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen	5.674.410,39		6.234.408,76
7. Sonstige Verbindlichkeiten	22.237.125,51		21.701.430,77
- davon aus Steuern: EUR 6.248.986,11 (Vorjahr: EUR 4.019.920,76) -
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 1.237.112,88 (Vorjahr: EUR 1.203.544,21) -
		150.230.322,42	164.880.080,37
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		3.667.686,10	3.454.981,66
F. PASSIVE LATENTE STEUERN		5.852.387,46	8.042.860,56
		573.117.802,79	604.815.456,09

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

	2020
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		515.037.941,10
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-7.121.056,56
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		1.842.813,77
4. Sonstige betriebliche Erträge		58.406.648,09
- davon aus Währungsumrechnung: EUR 1.927.049,92 (Vorjahr: EUR 1.328.776,64)			568.166.346,40
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-216.218.001,40
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-26.154.393,07	-242.372.394,47
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-112.972.017,70
b) Soziale Aufwendungen und Aufwendungen für Alterversorgung und für Unterstützung	-21.994.475,75
- davon für Alterversorgung: EUR -2.724.234,74 (Vorjahr: EUR -3.019.634,38)
c) Fremd- / Leiharbeiter	-4.737.357,59	-139.703.851,04
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-45.329.228,28
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-63.913.472,34	-491.318.946,13
- davon aus Währungsumrechnung: EUR -801.606,10 (Vorjahr: EUR -790.468,29)
9. Betriebsergebnis			76.847.400,27
10. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	8.026.093,26
11. Abschreibungen auf Unterschiedsbeträge assoziierter Unternehmen	-28.163,00	7.997.930,26
12. Erträge aus Beteiligungen	33.904,00
13. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	1.738.944,23
14. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	406.886,86
- davon aus Abzinsungen: EUR 2.948,57 (Vorjahr: EUR 6.527,97)		2.179.735,09
15. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	-92.198,82
16. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-6.369.998,11	-6.462.196,93
- davon aus Aufzinsungen von Rückstellungen: EUR -3.256.445,88 (Vorjahr: EUR -3.887.454,22)
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR -5.811,55 (Vorjahr: EUR -4.654,71)
17. Finanzergebnis			3.715.468,42
18. Ergebnis vor Steuern			80.562.868,69
19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-18.309.576,53
20. Latente Steuern (+ = Ertrag)		3.402.597,99	-14.906.978,54
21. Ergebnis nach Steuern			65.655.890,15
22. Konzernjahresüberschuss vor nicht beherrschenden Anteilen			65.655.890,15
23. Nicht beherrschende Anteile			-10.866.535,77
24. Konzernjahresüberschuss nach nicht beherrschenden Anteilen / Konzerngewinn			54.789.354,38

	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		587.311.860,68
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-8.471.539,84
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		1.593.970,67
4. Sonstige betriebliche Erträge		6.145.112,17
- davon aus Währungsumrechnung: EUR 1.927.049,92 (Vorjahr: EUR 1.328.776,64)			586.579.403,68
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-254.122.638,41
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-25.360.669,87	-279.483.308,28
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-122.919.082,18
b) Soziale Aufwendungen und Aufwendungen für Alterversorgung und für Unterstützung	-22.456.964,88
- davon für Alterversorgung: EUR -2.724.234,74 (Vorjahr: EUR -3.019.634,38)
c) Fremd- / Leiharbeiter	-5.560.848,26	-150.936.895,32
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-43.146.231,37
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-73.981.079,20	-547.547.514,17
- davon aus Währungsumrechnung: EUR -801.606,10 (Vorjahr: EUR -790.468,29)
9. Betriebsergebnis			39.031.889,51
10. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	4.390.196,68
11. Abschreibungen auf Unterschiedsbeträge assoziierter Unternehmen	-22.300,00	4.367.896,68
12. Erträge aus Beteiligungen	95.404,00
13. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	1.850.071,32
14. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	544.277,85
- davon aus Abzinsungen: EUR 2.948,57 (Vorjahr: EUR 6.527,97)		2.489.753,17
15. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	-92.905,14
16. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-7.599.396,18	-7.692.301,32
- davon aus Aufzinsungen von Rückstellungen: EUR -3.256.445,88 (Vorjahr: EUR -3.887.454,22)
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR -5.811,55 (Vorjahr: EUR -4.654,71)
17. Finanzergebnis			-834.651,47
18. Ergebnis vor Steuern			38.197.238,04
19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-18.210.484,53
20. Latente Steuern (+ = Ertrag)		1.202.079,12	-17.008.405,41
21. Ergebnis nach Steuern			21.188.832,63
22. Konzernjahresüberschuss vor nicht beherrschenden Anteilen			21.188.832,63
23. Nicht beherrschende Anteile			-4.469.559,71
24. Konzernjahresüberschuss nach nicht beherrschenden Anteilen / Konzerngewinn			16.719.272,92

KONZERNANHANG

1. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

Die Gesellschaft ist im Handelsregister unter der Registernummer B 15064 eingetragen. Das zuständige Registergericht ist das Amtsgericht Duisburg.

Der Stichtag des auf die Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr, aufgestellten Konzernabschlusses ist der 31. Dezember 2020. Dieser entspricht dem Abschlussstichtag der Muttergesellschaft und aller vollkonsolidierten Tochterunternehmen. Die assoziierten Unternehmen haben ebenfalls alle den 31. Dezember 2020 als Abschlussstichtag.

Stichtag für alle Erstkonsolidierungsmaßnahmen ist der Erwerbszeitpunkt der Tochtergesellschaften bzw. in den folgenden Jahren auch der Zeitpunkt von Eigenkapitalzuführungen oder -herabsetzungen.

In den Konsolidierungsmaßnahmen wurden jeweils die Ergebniswirkungen der Vorjahre berücksichtigt und im Ergebnisvortrag gezeigt.

2. ANGABEN ZUM KONSOLIDIERUNGSKREIS

2.1. Konsolidierungskreis

Neben der Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH wurden folgende Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Die Aufstellung umfasst sowohl die nach § 301 HGB vollkonsolidierten Unternehmen als auch die nach den §§ 311 u. 312 HGB at Equity konsolidierten Unternehmen.

In der folgenden Tabelle werden jeweils die Beteiligungsquoten bzw. die Stimmrechtsanteile des direkten Mutter-Tochter-Verhältnisses abgebildet. Konkret bedeutet dies, welchen Anteil die jeweilige Muttergesellschaft an der Tochtergesellschaft hält (z.B. hält FJTV GmbH als Muttergesellschaft 86,6145% an ihrer Tochtergesellschaft THG GmbH).

Die angegebenen Beteiligungsquoten sind jeweils auf die Anteile ohne eigene Anteile bezogen.

a) Vollkonsolidierte Gesellschaften	Beteiligungsquote/Stimmrechtsanteile in %
aa) Inland
Thyssen'sche Handelsgesellschaft m.b.H., Mülheim an der Ruhr	86,6145
Familie Julius Thyssen Beteiligungsgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr	99,1968
PROGAS Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. Kommanditgesellschaft, Dortmund	100,0000
PROGAS GmbH, Dortmund	100,0000
Jaeger Flüssiggasanlagenbau GmbH, Hoppegarten	100,0000
PROGEHA Unterstützungseinrichtung e.V., Bad Camberg	100,0000
SIMONSWERK GROUP GmbH, Rheda-Wiedenbrück	100,0000
SIMONSWERK GmbH, Rheda-Wiedenbrück	90,0000
SIMONSWERK GmbH & Co. KG, Heilbad Heiligenstadt	100,0000
SIMONSWERK Beteiligungsgesellschaft mbH, Heilbad Heiligenstadt	100,0000
Thomas GmbH, Langenselbold	100,0000
SIM Automation GmbH, Heilbad Heiligenstadt	100,0000
Spiggle & Theis Medizintechnik GmbH, Overath	89,0666

ab) Ausland	Beteiligungsquote/Stimmrechtsanteile in %
SIMONSWERK Polska Sp.zo.o., Poznan/Polen	100,0000
SIMONSWERK UK Ltd., Tipton/Großbritannien	100,0000
SIMONSWERK North America, Inc. Whithewater, Wisconsin/USA	100,0000
ANSELMI & C. S.r.l., Roncade/Italien	63,2500
COLCOM Group S.p.A., Nave (Brescia)/Italien	100,0000
COLCOM Glass Hardware Ltd., Caledon/Kanada	100,0000
GALVACOM S.r.l., Nave (Brescia)/Italien	100,0000
MINUSCO Iberica S.L., Girona/Spanien	100,0000
SADEV Schweiz AG, Staufen/Schweiz	90,0000
SB Ingénierie S.A.S., Poisy/Frankreich	100,0000
Thomas International Inc., Watertown/USA	100,0000
Thomas (Suzhou) Metals Co. Ltd., Suzhou/China	100,0000
Thomas de Sudamérica S.A., Buenos Aires/Argentinien	100,0000
Thomas Erie Inc., Erie/USA	100,0000
Solla Eyelet Products Inc., Watertown/USA	90,0000
Thomas Cosmetica de Espana S.L., Valencia/Spanien	100,0000
Anomatic Investment Corp., Delaware/USA	96,8756
Anomatic Corporation, New Albany/Ohio/USA	100,0000
Anomatic Overseas LLC, Delaware/USA	100,0000
Anomatic France EURL, Paris/Frankreich	100,0000
Anomatic (BVI) Holdings Inc., British Virgin Islands	100,0000
Anomatic Suzhou Metal Packaging Co. Ltd., Suzhou/China	100,0000
b) Nicht einbezogene Tochterunternehmen
Dr. Anton-Remmen-Unterstützungseinrichtung der SIMONSWERK G.m.b.H., Rheda-Wiedenbrück	100,0000
Praeclin GmbH, Overath	100,0000

	Beteiligungsquote/Stimmrechtsanteile in %
c) Unternehmen, auf die §§ 311, 312 HGB angewendet wurden
ca) Inland
Olympics Baumarkt Holding GmbH, Wermelskirchen	7,1242
OBI Group Management SE, Wermelskirchen (Stimmrechtbündelung über LH Holdinggesellschaft mbH, Bochum)	7,1242
LH Holdinggesellschaft mbH, Bochum	27,6432
Lueg Verwaltungsgesellschaft mbH, Bochum	27,6432
Nordsee Gas Terminal Verwaltungs GmbH, Brunsbüttel	50,0000
Nordsee Gas Terminal GmbH & Co. KG, Brunsbüttel	50,0000
Westdeutsche Flüssiggas-Lager GmbH, Krefeld	31,2000
TRANSGAS Flüssiggas Transport und Logistik GmbH & Co. KG, Dortmund	30,0000
TRANSGAS Flüssiggas Transport und Logistik Verwaltungs-GmbH, Dortmund	30,0000
PROGAS-Boie Flüssiggas GmbH & Co. KG, Neubrandenburg	50,0000
PROGAS-Boie Flüssiggas Beteiligungs-GmbH, Neubrandenburg	50,0000
Flüssiggas-Bayern-GmbH & Co. KG, München	33,3333
Flüssiggas-Bayern-Verwaltungs GmbH, München	33,3333
Flüssiggaslager Verwaltungs GmbH & Co. Neuwied KG, Neuwied	50,0000
Flüssiggaslager Verwaltungs GmbH, Neuwied	50,0000
Flüssiggaslager Weißenhorn GmbH & Co. KG, Weißenhorn	33,3333
Flüssiggaslager Weißenhorn Verwaltungsgesellschaft mbH, Weißenhorn	33,3333
cb) Ausland
Nelo S.A., Buenos Aires/Argentinien	50,0000
SADEV USA Inc., Keokuk/USA	24,7500
d) Beteiligungen (Ausland)
MINUSCO Benelux B.V., Vlaardingen/Niederlande	5,0000

2.2. Nicht konsolidierte Unternehmen

Die Dr. Anton-Remmen-Unterstützungseinrichtung der SIMONSWERK G.m.b.H., Rheda-Wiedenbrück, wurde gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da sie keine wirtschaftliche Tätigkeit ausübt, ihre Bilanzsumme weniger als 1% der Konzernbilanzsumme ausmacht und somit für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung ist. Die Thyssen'sche Handelsgesellschaft ist mit 1% am Stammkapital beteiligt. Die Bilanzsumme beträgt zum 31. Dezember 2020 TEUR 121 (Vorjahr TEUR 120), das Ergebnis TEUR 2 (Vorjahr TEUR 1).

Die Praeclin GmbH, Overath wurde ebenfalls gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da sie keine wirtschaftliche Tätigkeit ausübt, ihre Bilanzsumme weniger als 1% der Konzernbilanzsumme ausmacht und somit für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung ist. Die Bilanzsumme beträgt zum 31. Dezember 2020 TEUR 23 (Vorjahr TEUR 23), das Ergebnis TEUR 0 (Vorjahr TEUR -1).

2.3. Assoziierte Unternehmen

Die Olympics Baumarkt Holding GmbH, Wermelskirchen, wurde als assoziiertes Unternehmen einbezogen, da die Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft ca. 27,6432 % Anteile an einer Gesellschaft hält, die Stimmrechte über ca. 25,6% an der Olympics Baumarkt Holding GmbH bündelt. Daneben ist ein Geschäftsführer der Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft Mitglied eines Organs der Olympics Baumarkt Holding GmbH.

Aus Konzernsicht ist die Olympics Baumarkt Holding GmbH zum Bilanzstichtag wesentlich. Der nach den Regelungen des HGB aufgestellte wirtschaftliche Konzernabschluss der Gesellschaft weist zum 31. Dezember 2020 folgende stark komprimierte Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung auf:

	2020	Vorjahr
	Mio. EUR	Mio. EUR
Vorräte	1.328,8	1.420,9
Eigenkapital	675,2	680,3
Bilanzsumme	2.307,0	2.447,6
Umsatzerlöse	6.167,2	5.776,6
Konzernjahresüberschuss	77,7	31,3

2.4. Erstkonsolidierung

Mit notariellem Kaufvertrag vom 02. Oktober 2020 hat die THG GmbH 89,0666% der Anteile an der Spiggle & Theis Medizintechnik GmbH (S&T GmbH) erworben (Signing). Sämtliche Closing-Bedingungen lagen am 06. November 2020 vor. Der vorläufige Kaufpreis wurde sodann ebenfalls am 06. November 2020 geleistet.

Die wirtschaftliche Wirkung der Transaktion ist nach der Regelung unter Punkt 2.2 des Kaufvertrages der Ablauf des 31. Oktober 2020. Wirtschaftlich werden Gesellschaftsrechte und Geschäftstätigkeit damit ab dem 01. November 2020 der Käufersphäre (THG GmbH) zugerechnet. Der Erstkonsolidierungszeitpunkt ist somit der 01. November 2020. Auf den 31. Oktober 2020 wurde ein Zwischenabschluss aufgestellt.

Die Anschaffungskosten setzen sich aus den Kaufpreiszahlungen an die Verkäufer für die Anteile an der S&T GmbH sowie aus Anschaffungsnebenkosten zusammen. Durch die Gewinnausschüttung am 17. Dezember 2020 der S&T GmbH (für THG GmbH anteilig TEUR 1.158) mindern sich die Anschaffungskosten. Ausgeschüttet wurde der Netto-Liquiditätszufluss aus der Veräußerung des Grundstücks sowie des Gebäudes an den ehemaligen Hauptgesellschafter. Da die Vermögensgegenstände explizit miterworben wurden (vgl. Anteilskaufvertrag Anlage 4.2) und die Ausschüttung zeitlich sehr nah am Erwerbszeitpunkt liegt, ist hier eine Rückgewähr des Kaufpreises erfolgt. Diese wird bei der THG GmbH anschaffungskostenmindernd berücksichtigt. Die Immobilie war am 01. November in der Bilanz noch enthalten und ist zum 06. November 2020 abgegangen. Die endgültigen Anschaffungskosten (inkl. Nebenkosten) betragen TEUR 20.403.

Die erstmalige Einbeziehung der S&T GmbH hat auf die Darstellung der Finanz-, Vermögens- und Ertragslage wesentlichen Einfluss.

Im Rahmen einer Purchase Price Allocation (PPA) wurde zum 01. November 2020 eine Neubewertung sämtlicher Vermögensgegenstände und Schulden vorgenommen. Bei der Neubewertung des Nettovermögens wurden auch Zeitwerte für bislang nicht aktivierte Vermögensgegenstände angesetzt (z.B. Gewinnpotentiale im Auftragsbestand). Insgesamt kam es dabei zur Aufdeckung stiller Reserven in Höhe von TEUR 1.215. Abschließend wurden auf die aufgedeckten Mehrwerte passive latente Steuern in Höhe von TEUR 390 gebildet. Per Saldo ergaben sich aus der Neubewertung der Vermögensgegenstände Mehrwerte in Höhe von TEUR 825.

Bei der Gegenüberstellung des Kaufpreises in Höhe von TEUR 20.403 für 89,0666% der Anteile an der S&T GmbH und dem anteiligen, neubewerteten Eigenkapital von TEUR 7.453 (Eigenkapital von TEUR 7.542 zzgl. Neubewertung von TEUR 825; beides vor Anteile Fremder) unter Berücksichtigung der Gewinnausschüttung bzw. Einlagenrückgewähr von TEUR 1.158 errechnet sich ein Unterschiedsbetrag von TEUR 14.108, der im Rahmen der Kapitalkonsolidierung als Geschäfts- oder Firmenwert anzusetzen war.

	Buchwerte 01.11.2020	Neubewertung (NBW) 01.11.2020	Ansatz GoF 01.11.2020	Beizulegende Zeitwerte 01.11.2020
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
	AKTIVA	AKTIVA	AKTIVA	AKTIVA
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	29	0	14.108	14.137
II. Sachanlagen	2.581	550	0	3.131
III. Finanzanlagen	25	0	0	25
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte	4.437	665	0	5.102
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	2.746	0	0	2.746
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	1.380	0	0	1.380
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	30	0	0	30
D. AKTIVE LATENTE STEUERN	0	0	0	0
SUMME	11.227	1.215	14.108	26.550
	PASSIVA	PASSIVA	PASSIVA	PASSIVA
A. RÜCKSTELLUNGEN	1.737	0	0	1.737
B. VERBINDLICHKEITEN	1.948	0	0	1.948
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	0	0	0	0
D. PASSIVE LATENTE STEUERN	0	390	0	390
SUMME	3.685	390	0	4.075

Die konsolidierte Erfolgsrechnung der S&T GmbH stellt sich für den Zeitraum vom 01. November 2020 bis zum 31. Dezember 2020 unter Berücksichtigung der aus der Neubewertung der Vermögens- und Schuldposten resultierenden Ergebniseffekte und der planmäßigen Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung wie folgt dar:

	GuV (vor NBW/GoF)	Neubewertung (NBW)	GuV GoF	GuV (nach NBW/GoF)
	01.11.2020 - 31.12.2020
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Umsatzerlöse	2.771	0	0	2.771
Bestandsveränderungen	0	0	0	0
Aktivierte Eigenleistungen	0	0	0	0
Sonstige betriebliche Erträge	578	-550	0	28
Materialaufwand	-1.392	-176	0	-1.569
Personalaufwand	-898	0	0	-898
Abschreibungen	-28	0	-294	-322
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-448	0	0	-448
Finanzergebnis	-2	0	0	-2
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-173	0	0	-173
Latente Steuern	0	233	0	233
Jahresüberschuss /-fehlbetrag	408	-493	-294	-379

3. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Der Konzernabschluss der Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr, wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des GmbH-Gesetzes und unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätze aufgestellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte nach den §§ 290 ff. HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Bei den Kapitalkonsolidierungen vor dem 1. Januar 2010 wurden entsprechend dem Beibehaltungswahlrecht nach Art. 66 Abs. 3 S. 4 EGHGB die Anschaffungswerte der Beteiligungen mit dem Konzernanteil am Buchwert des Eigenkapitals der konsolidierten Gesellschaften zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Der Unterschiedsbetrag wurde, soweit er auf Mehrwerte entfiel, auf die entsprechenden Bilanzpositionen verteilt. Die verbleibenden Unterschiedsbeträge wurden als Firmenwerte behandelt. Die sich bei der Kapitalkonsolidierung ergebenden Firmenwerte wurden in den betroffenen Vorjahren jeweils sofort in voller Höhe abgeschrieben. Die sich ergebenden Unterschiedsbeträge waren jeweils aktivisch. Die nach dem 1. Januar 2010 vorgenommenen Erstkonsolidierungen erfolgten nach der Neubewertungsmethode.

Bei der at-Equity-Konsolidierung wurde der Unterschiedsbetrag aus der Buchwertmethode zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung der assoziierten Unternehmen in den Konzernabschluss ermittelt. Zwischengewinne aus Lieferungen und Leistungen von assoziierten Unternehmen wurden nicht eliminiert, da von den betroffenen Unternehmen wegen Unwesentlichkeit keine Angaben zu Zwischengewinnen eingeholt wurden.

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung wurden Forderungen und Verbindlichkeiten sowie übrige Bilanzpositionen, die sich bei den einbezogenen Unternehmen gegenüberstanden, gemäß § 303 Abs. 1 HGB eliminiert.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung wurden Aufwands- und Ertragspositionen, die sich bei den einbezogenen Unternehmen gegenüberstanden, eliminiert.

Zwischengewinne aus Lieferungen und Leistungen zwischen vollkonsolidierten Unternehmen wurden eliminiert, soweit diese materiell wesentlich waren.

Für nicht dem Mutterunternehmen gehörende Anteile an in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen wurde im Eigenkapital ein besonderer Posten für nicht beherrschende Anteile gebildet.

Soweit aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen das Konzernjahresergebnis von den Einzelergebnissen der einbezogenen Unternehmen abweicht, wurden entsprechend § 306 HGB Steuerabgrenzungen vorgenommen.

4. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die Bilanzierung der Vermögensgegenstände und Schulden erfolgt im Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen bzw. rechtlichen Eigentums. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss berücksichtigt. Alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, werden berücksichtigt. Gewinne werden nur berücksichtigt, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind.

Bei ausländischen verbundenen Unternehmen werden die Bewertungsmethoden an die auf den Konzernabschluss angewandten Bewertungsmethoden bis auf unwesentliche Positionen angepasst.

Die assoziierten Unternehmen bilanzieren nach den Vorschriften des deutschen HGB oder erstellen eine HB II. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der at-Equity-Methode angesetzt.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Geschäfts- oder Firmenwerte, für die Anschaffungskosten angefallen sind, werden unter den immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert und planmäßig linear über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die durch Konsolidierungsmaßnahmen im Konzernabschluss entstandenen Firmenwerte werden über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die sich in Zusammenhang mit Erstkonsolidierungen ab 2010 ergebenden Firmenwerte wurden über vier Jahre abgeschrieben. Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung wurden bis 2004 in dem jeweiligen Geschäftsjahr vollständig abgeschrieben bzw. in 2005 mit den Rücklagen verrechnet.

Die Nutzungsdauerschätzung des identifizierten Firmenwertes der Anomatic Investment Corp., Delaware/USA, basiert auf der voraussichtlichen Lebenszykluslänge der Produkte der erworbenen Unternehmen und beträgt acht Jahre. Die Nutzungsdauer des bei der Erstkonsolidierung der ANSELMI & C. S.r.l. im Jahr 2017 und der COLCOM Group S.p.A. im Jahr 2019 entstandenen Firmenwertes wird aus gleichem Grund ebenfalls mit acht Jahren angenommen. Dies gilt auch für die angenommene Nutzungsdauer des bei der Erstkonsolidierung der SQT GmbH entstandenen Firmenwertes von acht Jahren.

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen im Wesentlichen nach der linearen Methode bewertet. Dabei werden zulässige Vereinfachungsregeln in Anspruch genommen. Die Herstellungskosten umfassen Material- und Fertigungskosten, Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Gemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Die den Abschreibungen zugrunde liegenden Nutzungsdauern wurden anhand amtlicher Tabellen geschätzt.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Bei den Vorräten wurden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips mit den durchschnittlichen Einstandskosten oder zu niedrigeren Tages- oder Marktpreisen (Absatz- /Beschaffungsmarkt) bewertet. Als Marktpreise werden bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe die Beschaffungsmarktpreise angesetzt. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt nach § 255 Abs. 2 HGB zu Herstellungskosten. Diese umfassen Material- und Fertigungskosten, Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Gemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Liegen die für die Erzeugnisse voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der noch anfallenden Kosten unter den Herstellungskosten, wurden die nach den Grundsätzen der verlustfreien Bewertung erforderlichen Abschläge vorgenommen. Die Handelswaren sind zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren Stichtagswerten bewertet. Alle erkennbaren Risiken, die aus überdurchschnittlicher Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit resultieren, wurden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Bei der Ermittlung des Wertberichtigungsbedarfs gelangte auch das Verfahren der Gängigkeitsabschreibung zur Anwendung. Das Wahlrecht der Einbeziehung von Fremdkapitalzinsen in die Herstellungskosten wurde nicht genutzt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit den Nennwerten bzw. Anschaffungskosten angesetzt. Bei der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird neben den erforderlichen Einzelwertberichtigungen aus erkennbaren Risiken dem allgemeinen Kreditrisiko durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Übrige Forderungen und sonstige Wertpapiere sind zu Nennwerten und Anschaffungskosten bzw. den niedrigeren beizulegenden Werten am Bilanzstichtag bilanziert.

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks werden mit dem Nennbetrag angesetzt.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden gemäß § 250 Abs. 1 HGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag abgegrenzt, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Für latente Steuern werden gesondert ausgewiesene aktivische und passivische Abgrenzungsposten für Steuerlatenzen auf temporäre Unterschiede zwischen der Konzernbilanz und den einzelnen Steuerbilanzen gebildet. Auf in Deutschland, China und Spanien bestehende steuerliche Verlustvorträge wurde keine aktive latente Steuer gebildet. Als Steuersatz wurde jeweils der länderspezifische Ertragssteuersatz des betroffenen Tochterunternehmens verwendet, der sich auf der Grundlage des geltenden lokalen Steuerrechts ergibt. Die angewandten Steuersätze liegen zwischen 21,0% und 36,1% (Vorjahr: 21,0% und 36,1%). Der Ausweis aktiver und passiver latenter Steuern erfolgt gemäß § 306 S. 2 HGB unsaldiert.

Finanzanlagen, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Altersversorgung dienen, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und nach § 246 Abs. 2 S. 2 HGB mit den Rückstellungen für Altersteilzeit verrechnet; entsprechend wird mit den zugehörigen Aufwendungen bzw. Erträgen aus der Aufzinsung bzw. Abzinsung und aus dem zu verrechnenden Vermögen verfahren. Übersteigt der beizulegende Zeitwert der Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen) den Betrag der Schulden, ist der übersteigende Betrag in der Bilanz gesondert als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" auszuweisen.

Das gezeichnete Kapital wird mit dem Nennbetrag angesetzt.

Für Investitionszulagen und -zuschüsse zum Anlagevermögen werden passivische Sonderposten gebildet, die über die Nutzungsdauer der bezuschussten Wirtschaftsgüter aufgelöst werden.

Die Prämissen zur Bewertung der Pensionsrückstellungen lauten wie folgt:

	31.12.2020	31.12.2019
angewandte Rechnungslegungsstandards	HGB
angewandte Bewertungsstandards	PUC-Methode
Annahmen zu Sterblichkeit und Invalidität	"Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck
Abzinsungszinssatz gemäß RückAbzinsV p.a. (10-Jahres-Durchschnitt)	2,31%	2,70% - 2,71%
Abzinsungszinssatz gemäß RückAbzinsV p.a. (7-Jahres-Durchschnitt)	1,61%	1,95% - 1,97%
erwartete Einkommens- bzw. Rentensteigerung p.a.	2,00%	2,00%
Fluktuation	0,00% - 4,00%	0,00% - 4,00%
Renteneintrittsalter	nach gesetzlichen Vorgaben, nach den Regelungen des Bochumer/Essener Verbandes bzw. 60. bis 65. Lebensjahr

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe eines pauschalen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe eines pauschalen Zinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt zum Abschlussstichtag TEUR 4.084 (Vorjahr: TEUR 4.158). Die Erfolgswirkungen aus der Änderung des Rechnungszinses werden einheitlich zugunsten des Finanzergebnisses ausgeübt.

Den Rückstellungen für Jubiläumskosten liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde, die wie im Vorjahr mit einem Einkommens- und Rententrend von 2,00%, einer Fluktuationsrate von 0,00% bis 4,00% und einem laufzeitadäquaten Zinssatz von 1,61% (Vorjahr: 1,95% bis 1,97%) berechnet wurden.

Zu der Rückstellung für Altersteilzeit, die mit einem Einkommenstrend von 2,00%, (Vorjahr: 2,00%) und einem Zinssatz von 0,46% bis 0,55% (Vorjahr: 0,56% bis 0,77%) berechnet wurde, liegen versicherungsmathematische Gutachten vor.

Der Wertansatz von Steuer- und sonstigen Rückstellungen berücksichtigt alle erkennbaren Risiken auf der Grundlage vernünftiger kaufmännischer Beurteilung. Sie werden in Höhe der notwendigen Erfüllungsbeträge gebildet. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden soweit erforderlich bei der Ermittlung des Erfüllungsbetrags (in Höhe der allgemeinen Inflationsrate) berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 Abs. 2 HGB auf den Abschlussstichtag abgezinst. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften werden auf Basis von Vollkosten ermittelt.

Das Ausweiswahlrecht, die Erfolgswirkung aus der Änderung des Abzinsungssatzes bei den Rückstellungen für Altersvorsorgeverpflichtungen entweder im Betriebs- oder im Finanzbereich auszuweisen (vgl. IDW RS HFA 30, Tz. 87), wurde dahingehend ausgeübt, dass der Aufwand aus der Zinssatzänderung in Höhe von TEUR 2.068 zusammen mit dem Aufwand aus der Abzinsung der Pensionsverpflichtungen als Zinsaufwand im Finanzergebnis erfasst wurde.

Verbindlichkeiten sind unter Beachtung des Imparitätsprinzips mit ihrem Erfüllungsbetrag am Bilanzstichtag angesetzt.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden gemäß § 250 Abs. 2 HGB Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, abgegrenzt.

Die Währungsumrechnung erfolgt im Konzern für Bilanzen ausländischer Tochtergesellschaften einheitlich zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag. Die funktionale Währung der Muttergesellschaft ist der Euro. Eigenkapitalpositionen werden mit historischen Kursen umgerechnet. Positionen der Gewinn- und Verlustrechnungen werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Entstehende Kursdifferenzen werden im Eigenkapital getrennt nach Eigen- und Fremdanteil ausgewiesen.

Die aus der Umrechnung der Aktiv- und Passivposten der Bilanz entstandenen Umrechnungsdifferenzen werden ohne Berührung der GuV direkt im Konzerneigenkapital gesondert erfasst. Aus Vereinfachungsgründen wurden die Aufrechnungsdifferenzen aus der Schuldenkonsolidierung erfolgswirksam erfasst sowie die Erfolgsbeiträge aus den Jahresabschlüssen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung belassen. Die Veränderung zwischen dem Wechselkurs bei Lieferung und dem Kurs am Abschlussstichtag wurde, soweit sie auf das Zwischenergebnis entfällt, erfolgsneutral in die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung eingestellt.

In den Einzelabschlüssen sind die auf fremde Währung lautenden Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Bei den übrigen Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten erfolgte eine Umrechnung zu historischen Kursen oder zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag, wenn dieser Wert niedriger (Vermögensgegenstände) bzw. höher (Verbindlichkeiten) ist.

Die im Hochinflationsland Argentinien operierende Tochtergesellschaft Thomas de Sudamerica sowie das assoziierte Unternehmen Nelo S.A. wurden auf Basis der Indexierung nach dem Anschaffungskosten-Nominalwertprinzip bewertet. Hierbei wurden die Vorgaben der argentinischen Regierung zugrunde gelegt. Die Inflationsbewertung wurde an deutsches Bilanzrecht angepasst. Insgesamt erfolgte die Inflationsbilanzierung erfolgswirksam. Die Umrechnung dieser beiden Gewinn- und Verlustrechnungen erfolgte zum Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag.

Zur Absicherung von US-Dollar Zinsrisiken wurde ein Zinsswap im Gesamtumfang von TUSD 27.193 (Vorjahr: TUSD 41.430) abgeschlossen. Der Zinsswap begann per 30. Juni 2019 und hat die gleiche Laufzeit wie das zugrunde liegende Darlehen bis zum Jahr 2024. Die Gesellschaft zahlt fix 1,66% p.a. und erhält im Gegenzug den 3-Monats LIBOR. Der Zinsswap hat zum Stichtag einen negativen Wert. Es kann mit dem zugrunde liegenden Darlehen eine Bewertungseinheit gebildet werden.

Die Effektivität wurde anhand der Critical Term Match Methode ermittelt. Damit wird eine vollständige Wirksamkeit festgestellt. Infolgedessen sind durch Anwendung der Einfrierungsmethode zum Bilanzstichtag hierfür keine Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu bilden.

Der Aufwand für Leiharbeiter in der Produktion wird nach Konzernbilanzierungsvorgaben unter der Position Personalaufwand vorgenommen.

5. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

5.1. Angaben zu Aktiva

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sowie die Entwicklung der Abschreibungen im Geschäftsjahr können aus dem als Anhang beigefügten Anlagenspiegel entnommen werden.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben mit TEUR 6 (Vorjahr: TEUR 6) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Bei den Forderungen gegen Gesellschafter des Mutterunternehmens handelt es sich wie im Vorjahr um sonstige Vermögensgegenstände. Die Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Bei den Forderungen gegen assoziierte Unternehmen handelt es sich wie im Vorjahr um sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben TEUR 1.439 (Vorjahr: TEUR 146) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die Forderungen, die rechtlich erst im Folgejahr entstehen, belaufen sich auf TEUR 1.584 (Vorjahr: TEUR 2.002). Es handelt sich im Wesentlichen um noch nicht abzugsfähige Vorsteuer.

Die Entwicklung der latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:

	Stand 01.01.2020	Konsolidierungskreisbedingte Änderungen	Veränderung	Stand 31.12.2020
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
I. Aktive latente Steuern
1. Anlagevermögen	1.897	0	150	2.047
2. Umlaufvermögen	1.648	0	-259	1.389
3. Pensionsrückstellungen	4.897	0	387	5.284
4. Sonstige Rückstellungen	1.779	0	500	2.279
5. Verbindlichkeiten	65	0	29	94
Aktive Latente Steuern	10.286	0	807	11.093
II. Passive latente Steuern
1. Anlagevermögen	7.647	0	-1.995	5.652
2. Umlaufvermögen	0	0	0	0
3. Sonderposten mit Rücklageanteil	220	0	-19	201
4. Sonstige Rückstellungen	170	0	-170	0
5. Verbindlichkeiten	6	0	-6	0
Passive Latente Steuern	8.043	0	-2.190	5.853

In Deutschland, China und Spanien bestehen steuerliche Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern aktiviert wurden. Die Verlustvorträge sind zeitlich begrenzt und werden als nicht werthaltig eingeschätzt. In die latenten Steuersätze wurden wie in Vorjahren die aktuell gültigen Körperschaftsteuer-, Solidaritätszuschlags- und Gewerbesteuersätze einbezogen. Im Ausland kamen die Steuersätze für Bundes- oder Staatensteuern zur Anwendung.

5.2. Angaben zu Passiva

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist dem Konzerneigenkapitalspiegel zu entnehmen.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für drohende Rechtsstreitrisiken sowie für Personal- und Sachkosten.

In den sonstigen Rückstellungen wird ein Passivsaldo aus der Verrechnung von Sicherungsvermögen zu Altersteilzeitverpflichtungen ausgewiesen. In 2020 wurde mit den Altersteilzeitverpflichtungen mit einem Erfüllungsbetrag von TEUR 3.246 (Vorjahr: TEUR 2.984) mit einem Deckungsvermögen von TEUR 1.847 (Vorjahr: TEUR 1.801) saldiert. Der Zeitwert des kurzfristig angelegten Sicherungsvermögens entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten. Erträge aus dem Sicherungsvermögen ergaben sich nur in weit untergeordneter Höhe. Insofern wurde keine Saldierung der Erträge mit den Altersteilzeitaufwendungen vorgenommen.

Zum Sonderposten für Investitionszuschüsse wurden in 2020 in Höhe von TEUR 12 (Vorjahr: TEUR 21) Auflösungserträge vereinnahmt.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten setzten sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt zusammen:

	mit einer Restlaufzeit von			Gesamt
	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	18.969	53.018	7.000	71.987
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.277	-	-	1.277
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	22.643	-	-	22.643
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern des Mutterunternehmens	10.982	15.287	-	26.269
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	24	119	111	143
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen	5.674	-	-	5.674
Sonstige Verbindlichkeiten	20.845	1.392	-	22.237
Gesamt	80.414	69.816	7.111	150.230
VORJAHR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	27.683	42.220	231	69.903
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	4.484	-	-	4.484
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	26.616	-	-	26.616
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern des Mutterunternehmens	21.967	13.855	-	35.822
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2	118	111	120
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen	6.234	-	-	6.234
Sonstige Verbindlichkeiten	20.941	760	-	21.701
Gesamt	107.927	56.953	342	164.880

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind TEUR 23.955 (Vorjahr: TEUR 58.347) durch Grundschulden und Sicherungsübereignungen von Anteilsrechten besichert.

Kreditinstitute haben das Recht, ihre Kreditzusage zu kündigen, wenn die Beteiligungs- und Stimmrechtsquote an bestimmten Konzernunternehmen auf weniger als die Mehrheit reduziert wird. Zudem sind Verfügungsbeschränkungen in Bezug auf Anteile an und Vermögensgegenstände von Konzernunternehmen zu beachten.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern des Mutterunternehmens handelt es sich wie im Vorjahr um sonstige Verbindlichkeiten.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich wie im Vorjahr um sonstige Verbindlichkeiten.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen handelt es sich wie im Vorjahr um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

6. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die Umsätze im Berichtsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr wurden in folgenden Tätigkeitsbereichen erzielt:

	2020	Vorjahr
	Mio. EUR	Mio. EUR
Handel mit Flüssiggas	172,5	182,8
Baubeschläge	151,5	144,5
Packaging	165,3	226,6
Anlagen- und Maschinenbau	22,2	32,6
Gesundheitsindustrie	2,8	-
Sonstige Beteiligungen und Finanzanlagen	0,7	0,8
	515,0	587,3

Die Umsätze im Berichtsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr wurden in folgenden Ländern erzielt:

	2020	Vorjahr
	Mio. EUR	Mio. EUR
Deutschland	259,2	276,5
Übriges Europa	122,1	135,1
Nordamerika	114,2	148,3
Südamerika	6,3	11,7
Asien	12,7	15,3
Übrige	0,5	0,4
	515,0	587,3

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind TEUR 12 Erträge aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse (Vorjahr: TEUR 21) enthalten, sowie Erstattungen von Arbeitgeberanteilen zur Sozialversicherung im Rahmen der Kurzarbeit in Höhe von TEUR 349 (Vorjahr: TEUR 0).

Der Aufwand für Altersversorgung betrug im Geschäftsjahr TEUR 2.724 (Vorjahr: TEUR 3.020).

Im Konzernabschluss sind folgende Honorare an den Konzernabschlussprüfer enthalten:

	2020	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	521	543
Andere Bestätigungsleistungen	3	3
Steuerberatungsleistungen	105	104
Sonstige Leistungen	248	154
	877	804

Im Geschäftsjahr 2020 wurden im Kartellverfahren Flüssiggas die Urteile gesprochen. Das Bußgeld für PROGAS KG fiel deutlich geringer aus als erwartet und zuvor zurückgestellt. Nach erfolgter Zahlung in Höhe von TEUR 15.000 wurde die für das Bußgeld gebildete, darüber hinausgehende Rückstellung in Höhe von TEUR 50.000 aufgelöst. Die im Zusammenhang mit dem Kartellverfahren zurückgestellten Rechts- und Beratungskosten wurden in Höhe von TEUR 775 aufgelöst. Es handelt sich um periodenfremde Erträge.

Zusätzlich dazu bestehen weitere periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 120 (Vorjahr: TEUR 0) aus der Umsatzsteuer aus Betriebsprüfungen der Jahre 2011 bis 2014 und in Höhe von TEUR 137 (Vorjahr: TEUR 0) aus dem Weiterverkauf der Anteile an der ehemaligen Tochtergesellschaft Enerstorage GmbH.

7. SONSTIGE ANGABEN

7.1. Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

	2020	Vorjahr
Angestellte (ohne Geschäftsführung)	934	901
Gewerbliche Arbeitnehmer	1.560	1.720
	2.494	2.621
Auszubildende	51	51
Leiharbeiter	97	111
	2.642	2.783

7.2. Bezüge Gesellschaftsorgane

Mitglieder der Geschäftsführung der Muttergesellschaft erhielten in 2020 von einbezogenen Unternehmen Gesamtbezüge in Höhe von TEUR 2.562 (Vorjahr: TEUR 2.055).

Frühere Mitglieder der Geschäftsführung bzw. deren Hinterbliebene erhielten in 2020 Gesamtbezüge von TEUR 35 (Vorjahr: TEUR 35). Für frühere Mitglieder der Geschäftsführung bzw. deren Hinterbliebene sind Pensionsrückstellungen von insgesamt TEUR 225 (Vorjahr: TEUR 239) passiviert.

7.3. Transaktionen mit nahe stehenden Personen

Im Berichtsjahr gab es keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die für die Beurteilung der Finanzlage notwendig sind und zu nicht marktüblichen Bedingungen zustande gekommen sind.

7.4. Angaben zum Investmentvermögen

Das Unternehmen hält mehr als 10 % der Anteile oder Anlageaktien an inländischen Investmentvermögen i.S. des § 1 InvG. Das Anlageziel ist das Erreichen einer guten Performance unter Berücksichtigung einer konservativ geprägten Anlagestrategie.

Der Marktwert des Investmentfonds beträgt EUR 49,3 Mio. (Vorjahr: EUR 50,9 Mio.) und der Buchwert EUR 26,1 Mio. (Vorjahr: EUR 26,1 Mio.). Damit beträgt die stille Reserve im Investmentfondsvermögen EUR 23,2 Mio. (Vorjahr: EUR 24,8 Mio.). Die Wertpapiere sind täglich handelbar. Im Geschäftsjahr wurden EUR 1,6 Mio. (Vorjahr: EUR 1,8 Mio.) Ausschüttungen vereinnahmt.

7.5. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften betrugen zum Bilanzstichtag TEUR 69.170 (Vorjahr: TEUR 8.527). Darüber hinaus bestehen keine Gewährleistungsverpflichtungen.

Das Risiko einer Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen wird auf Basis der zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung bestehenden Erkenntnisse über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als gering eingestuft, da die finanzielle Lage des Hauptschuldners aufgrund positiv prognostizierter Cashflows eine Erfüllung der Verbindlichkeit erwarten lässt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen führen in den nächsten fünf Jahren zu einem Zahlungsabfluss von TEUR 17.327 (Vorjahr: TEUR 10.709). Davon fließen TEUR 5.631 (Vorjahr: TEUR 2.593) im Folgejahr ab. Weiterhin liegt zum Bilanzstichtag ein Bestellobligo in Höhe von TEUR 29.587 (Vorjahr: TEUR 37.892) vor. Insgesamt bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen von TEUR 46.914 (Vorjahr: TEUR 48.601).

7.6. Befreiung von Tochterunternehmen von der Offenlegung des Jahresabschlusses

Folgende einbezogene Gesellschaften haben von den Befreiungen des § 264b HGB Gebrauch gemacht und von der Offenlegung ihres Jahresabschlusses abgesehen:

	PROGAS GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Dortmund
	SIMONSWERK GmbH & Co. KG, Heilbad Heiligenstadt

Folgende einbezogene Gesellschaften haben von den Befreiungen nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht und von der Offenlegung ihres Jahresabschlusses abgesehen:

	Familie Julius Thyssen Beteiligungsgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr
	Thyssen'sche Handelsgesellschaft m.b.H., Mülheim an der Ruhr
	SIMONSWERK GmbH, Rheda-Wiedenbrück
	SIMONSWERK Group GmbH, Rheda-Wiedenbrück
	Thomas GmbH, Langenselbold
	Spiggle & Theis Medizintechnik GmbH, Overath

7.7. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Die weltweite Ausbreitung des CORONA-Virus hat vor allem zum Ende des Jahres 2020 wieder stetig zugenommen. Trotz vielfältiger Einschränkungen ist das Niveau der Fallzahlen (z.B. Neuinfektionen, Todesfälle) nicht nur in Deutschland weiterhin zu hoch. Zugleich besteht vor allem seit Anfang 2021 zunehmend die Gefahr, dass sich die Dynamik der Pandemie nochmals beschleunigen könnte, sofern sich gefährliche Virus-Mutationen weiter ausbreiten. Durch bereits verfügbare und auch noch in der Entwicklung befindliche Impfstoffe könnte die Pandemie allerdings sukzessive eingedämmt werden. In Anbetracht dieser Rahmenbedingungen bestehen weiterhin große Unsicherheiten, wie sich die Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft auswirkt. Bei einem längeren Anhalten oder einer gravierenden Verschärfung der aktuellen Situation in den kommenden Monaten dürften die negativen Folgen überwiegen.

Konkrete Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH haben sich nicht ergeben.

Mit notariellem Vertrag vom 25. März 2021 (Urkunde Nr. 84/2021A) und wirtschaftlicher Wirkung zum 26. März 2021 hat die THG GmbH alle Anteile an der SIM GmbH verkauft. Der Verkaufspreis betrug TEUR 450 zuzüglich einer zeitverlagerten variablen Kaufpreiskomponente in Höhe von maximal TEUR 2.430. Im Zusammenhang mit dem Verkauf wurde zuvor am 25. Februar 2021 ein Teilbetrag von TEUR 500 aus der Kapitalrücklage der SIM GmbH entnommen und der THG GmbH zugeführt.

7.8. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss des Mutterunternehmens in Höhe von EUR 1.291.906,90 an die Gesellschafter auszuschütten.

Mülheim an der Ruhr, den 07. Mai 2021

Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH

Boucke

Breidenstein

Heite

Entwicklung des Konzernanlagevermögens

	Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Anschaffungskosten kumuliert 31.12.2019	Eintritt/Austritt in den Konsolidierungskreis	Kursdifferenz	Anschaffungskosten kumuliert 01.01.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	78.829.976,66	143.273,80	-46.894,69	78.926.355,77
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	504.770.109,14	14.108.226,28	-267.781,67	518.610.553,75
3. Geleistete Anzahlungen	961.165,72	0,00	0,00	961.165,72
	584.561.251,52	14.251.500,08	-314.676,36	598.498.075,24
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	70.703.316,19	3.299.987,54	-511.087,39	73.492.216,34
2. Technische Anlagen und Maschinen	216.674.772,16	0,00	-8.465.839,02	208.208.933,14
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	175.699.163,19	1.143.683,28	-235.628,07	176.607.218,40
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.110.818,71	0,00	-17.884,73	3.092.933,98
	466.188.070,25	4.443.670,82	-9.230.439,21	461.401.301,86
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.565,08	25.300,18	0,00	50.865,26
2. Anteile an assoziierten Unternehmen
Anteiliges Eigenkapital	56.510.576,81	0,00	0,00	56.510.576,81
Unterschiedsbetrag gem. § 312 Abs. 1 Satz 2 HGB	1.345.000,74	0,00	0,00	1.345.000,74
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	1.539.264,39	0,00	0,00	1.539.264,39
4. Beteiligungen	4.652,50	0,00	0,00	4.652,50
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	26.153.256,46	0,00	0,00	26.153.256,46
6. Sonstige Ausleihungen	6.053.656,38	0,00	0,00	6.053.656,38
7. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	11.720.849,17	0,00	-43.732,87	11.677.116,30
	103.352.821,53	25.300,18	-43.732,87	103.334.388,84
Anlagevermögen insgesamt	1.154.102.143,30	18.720.471,08	-9.588.848,44	1.163.233.765,94

	Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Zugänge 2020	Umbuchungen 2020	Abgänge 2020	Anschaffungskosten kumuliert 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	830.519,67	120.730,83	70.455,32	79.807.150,95
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	0,00	0,00	0,00	518.610.553,75
3. Geleistete Anzahlungen	1.022.850,80	16.510,00	0,00	2.000.526,52
	1.853.370,47	137.240,83	70.455,32	600.418.231,22
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.620.796,50	0,00	3.325.587,54	73.787.425,30
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.290.431,03	2.001.778,81	2.690.596,19	213.810.546,79
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	12.659.395,77	257.553,96	2.835.033,27	186.689.134,86
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.073.033,98	-1.881.539,05	107.501,18	2.176.927,73
	23.643.657,28	377.793,72	8.958.718,18	476.464.034,68
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	50.865,26
2. Anteile an assoziierten Unternehmen
Anteiliges Eigenkapital	200.594,89	0,00	657.251,80	56.053.919,90
Unterschiedsbetrag gem. § 312 Abs. 1 Satz 2 HGB	0,00	0,00	0,00	1.345.000,74
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	41.278,95	0,00	62.057,93	1.518.485,41
4. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	4.652,50
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	1.738,92	0,00	0,00	26.154.995,38
6. Sonstige Ausleihungen	39.733,60	0,00	16.420,48	6.076.969,50
7. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	128.045,89	0,00	1.406.902,78	10.398.259,41
	411.392,25	0,00	2.142.632,99	101.603.148,10
Anlagevermögen insgesamt	25.908.420,00	515.034,55	11.171.806,49	1.178.485.414,00

	Kumulierte Abschreibungen
	Abschreibung kumuliert 31.12.2019	Eintritt/Austritt in den Konsolidierungskreis	Kursdifferenz	Abschreibung kumuliert 01.01.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	68.183.438,80	114.273,15	-18.336,49	68.279.375,46
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	415.325.477,42	0,00	-57.249,34	415.268.228,08
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	483.508.916,22	114.273,15	-75.585,83	483.547.603,54
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	36.951.985,02	569.923,09	-233.215,69	37.288.692,42
2. Technische Anlagen und Maschinen	165.294.489,00	0,00	-6.411.956,31	158.882.532,69
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	143.170.025,39	742.598,46	-211.945,84	143.700.678,01
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	345.416.499,41	1.312.521,55	-6.857.117,84	339.871.903,12
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	255,13	0,00	0,00	255,13
2. Anteile an assoziierten Unternehmen
Anteiliges Eigenkapital	0,00	0,00	0,00	0,00
Unterschiedsbetrag gem. § 312 Abs. 1 Satz 2 HGB	1.142.000,74	0,00	0,00	1.142.000,74
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00	0,00
6. Sonstige Ausleihungen	6.032.817,51	0,00	0,00	6.032.817,51
7. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	7.175.073,38	0,00	0,00	7.175.073,38
Anlagevermögen insgesamt	836.100.489,01	1.426.794,70	-6.932.703,67	830.594.580,04

	Kumulierte Abschreibungen
	Abschreibung Geschäftsjahr 2020	Abgänge 2020	Abschreibung kumuliert 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	3.987.823,33	34.942,93	72.232.255,86
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	18.806.193,34	0,00	434.074.421,42
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00
	22.794.016,67	34.942,93	506.306.677,28
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.452.647,27	575.859,84	38.165.479,85
2. Technische Anlagen und Maschinen	13.793.147,60	1.305.639,79	171.370.040,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.289.416,74	2.239.576,81	148.750.517,94
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	22.535.211,61	4.121.076,44	358.286.038,29
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	255,13
2. Anteile an assoziierten Unternehmen
Anteiliges Eigenkapital	0,00	0,00	0,00
Unterschiedsbetrag gem. § 312 Abs. 1 Satz 2 HGB	28.163,00	0,00	1.170.163,74
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	0,00	0,00	0,00
4. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00
6. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	6.032.817,51
7. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	0,00	0,00	0,00
	28.163,00	0,00	7.203.236,38
Anlagevermögen insgesamt	45.357.391,28	4.156.019,37	871.795.951,95

	Buchwerte
	Stand 31.12.2020	Stand Vorjahr
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	7.574.895,09	10.646.537,86
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	84.536.132,33	89.444.631,72
3. Geleistete Anzahlungen	2.000.526,52	961.165,72
	94.111.553,94	101.052.335,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	35.621.945,45	33.751.331,17
2. Technische Anlagen und Maschinen	42.440.506,29	51.380.283,16
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	37.938.616,92	32.529.137,80
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.176.927,73	3.110.818,71
	118.177.996,39	120.771.570,84
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	50.610,13	25.309,95
2. Anteile an assoziierten Unternehmen
Anteiliges Eigenkapital	56.053.919,90	56.510.576,81
Unterschiedsbetrag gem. § 312 Abs. 1 Satz 2 HGB	174.837,00	203.000,00
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	1.518.485,41	1.539.264,39
4. Beteiligungen	4.652,50	4.652,50
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	26.154.995,38	26.153.256,46
6. Sonstige Ausleihungen	44.151,99	20.838,87
7. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	10.398.259,41	11.720.849,17
	94.399.911,72	96.177.748,15
Anlagevermögen insgesamt	306.689.462,05	318.001.654,29

Konzerneigenkapitalspiegel

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital	Gewinnrücklagen	Eigenkapitaldifferenzen aus Währungsumrechnung
	EUR	EUR	EUR
Stand 01.01.2019	1.287.900,00	663.236,20	-2.172.471,14
Umgliederungen	0,00	0,00	0,00
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	-53.163,64
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00
Einstellung in die Rücklagen	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2019	1.287.900,00	663.236,20	-2.225.634,78
Umgliederungen	0,00	0,00	0,00
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	-5.965.365,60
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2020	1.287.900,00	663.236,20	-8.191.000,38

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Konzerngewinnvortrag	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
	EUR	EUR	EUR
Stand 01.01.2019	212.305.833,49	14.727.342,44	226.811.840,99
Umgliederungen	14.727.342,44	-14.727.342,44	0,00
Ausschüttung	-9.960.700,00	0,00	-9.960.700,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	-53.163,64
Konzernjahresüberschuss	0,00	16.719.272,92	16.719.272,92
Einstellung in die Rücklagen	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	302.855,32	0,00	302.855,32
Stand 31.12.2019	217.375.331,25	16.719.272,92	233.820.105,59
Umgliederungen	16.719.272,92	-16.719.272,92	0,00
Ausschüttung	-10.393.700,00	0,00	-10.393.700,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	-5.965.365,60
Konzernjahresüberschuss	0,00	54.789.354,38	54.789.354,38
Sonstige Veränderungen	26.437,75	0,00	26.437,75
Stand 31.12.2020	223.727.341,92	54.789.354,38	272.276.832,12

	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste	Summe
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand 01.01.2019	29.877.116,18	-307.403,09	4.080.330,91	33.650.044,00
Umgliederungen	4.080.330,91	0,00	-4.080.330,91	0,00
Ausschüttung	-1.570.582,22	0,00	0,00	-1.570.582,22
Währungsumrechnung	0,00	33.411,95	0,00	33.411,95
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	4.469.559,71	4.469.559,71
Einstellung in die Rücklagen	600.000,00	0,00	0,00	600.000,00
Sonstige Veränderungen	77.260,09	0,00	0,00	77.260,09
Stand 31.12.2019	33.064.124,96	-273.991,14	4.469.559,71	37.259.693,53
Umgliederungen	4.469.559,71	0,00	-4.469.559,71	0,00
Ausschüttung	-1.664.131,86	0,00	0,00	-1.664.131,86
Währungsumrechnung	0,00	-1.015.440,92	0,00	-1.015.440,92
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	10.866.535,77	10.866.535,77
Sonstige Veränderungen	459.959,21	0,00	0,00	459.959,21
Stand 31.12.2020	36.329.512,01	-1.289.432,06	10.866.535,77	45.906.615,72

	Konzerneigenkapital
	Summe
	EUR
Stand 01.01.2019	260.461.884,99
Umgliederungen	0,00
Ausschüttung	-11.531.282,22
Währungsumrechnung	-19.751,69
Konzernjahresüberschuss	21.188.832,63
Einstellung in die Rücklagen	600.000,00
Sonstige Veränderungen	380.115,41
Stand 31.12.2019	271.079.799,12
Umgliederungen	0,00
Ausschüttung	-12.057.831,86
Währungsumrechnung	-6.980.806,52
Konzernjahresüberschuss	65.655.890,15
Sonstige Veränderungen	486.396,95
Stand 31.12.2020	318.183.447,84

Konzernkapitalflussrechnung

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen anderer Gesellschafter)	65.656	21.189
Abschreibungen (+) / Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens	45.357	43.169
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen	-69.389	-7.789
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) / Erträge (-)	1.068	-213
Zunahme (-) / Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	14.624	11.955
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-20.658	-9.508
Gewinn (-) / Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-370	128
Zinsaufwendungen (+) / Zinserträge (-)	5.963	7.055
Sonstige Beteiligungserträge (-)	-4.733	-2.442
Ertragsteueraufwand (+) / Ertragsteuerertrag (-)	14.907	17.008
Ertragsteuerzahlungen	-15.827	-15.420
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (indirekte Methode)	36.598	65.132
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	36	21
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1.994	-973
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	5.207	1.877
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-24.364	-21.553
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	2.143	519
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-414	-883
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-20.403	-39.670
Erhaltene Zinsen	404	538
Erhaltene Dividenden	4.733	2.442
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-34.652	-57.681
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Fremdgesellschaftern	0	600
Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen von Fremdgesellschaftern	-252	0
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Finanzkrediten	43.517	0
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzkrediten	-32.419	-19.576
Gezahlte Zinsen	-3.114	-3.712
Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-10.394	-9.961
Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-1.664	-1.571
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-4.326	-34.220
Zahlungswirksame Veränderung Finanzmittelfonds	-2.379	-26.769
Bewertungs-, wechselkursbedingte Änderung Finanzmittelfonds	-92	-93
Konsolidierungsbedingte Änderung Finanzmittelfonds	1.229	-1.325
Finanzmittelfonds Anfangsbestand	100.992	129.178
Finanzmittelfonds Endbestand	99.749	100.992
Finanzmittelfonds
Schecks, Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten	97.936	102.775
Wertpapiere des Umlaufvermögens	5.996	12.542
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten	-4.183	-14.325
	99.749	100.992

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR 2020 BIS ZUM 31. DEZEMBER 2020

1. GRUNDLAGEN DER FJTV-GRUPPE

1.1. Geschäftsmodell und Unternehmensstruktur

Der Konzern der Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH (im Folgenden FJTV-Gruppe) gliedert sich in die nachstehenden Sparten:

•	Geschäftsbereich Flüssiggas
•	Geschäftsbereich Baubeschläge
•	Geschäftsbereich Baumärkte
•	Geschäftsbereich Packaging
•	Geschäftsbereich Maschinen- und Anlagenbau
•	Geschäftsbereich Gesundheitsindustrie
•	Geschäftsbereich Sonstige Beteiligungen und Finanzanlagen

Die Geschäftsbereiche werden jeweils eigenständig geführt.

Geschäftsbereich Flüssiggas:

Der Geschäftsbereich "Flüssiggas" umfasst neben der Progas GmbH & Co. KG in Dortmund die Jaeger Flüssiggasanlagenbau GmbH in Hoppegarten sowie die Progeha-Unterstützungseinrichtung e.V. als vollkonsolidierte Gesellschaften. Weiterhin vollkonsolidiert wird die Progas GmbH, Dortmund. Die übrigen inländischen Beteiligungsgesellschaften, die überwiegend Füllstellen-, Lager- und Logistikgesellschaften sind, wurden aufgrund der jeweiligen Beteiligungsquote von max. 50% "at equity" konsolidiert.

Die Geschäftstätigkeit umfasst den Handel (Tank- und Flaschengas sowie Autogas), die Lagerung und den Umschlag von Flüssiggas. Daneben gehört hierzu die Aufbereitung von Flüssiggas für Aerosolverwendungen sowie der Verkauf und die Wartung von Flüssiggasbehältern sowie damit zusammenhängende Dienstleistungen.

Geschäftsbereich Baubeschläge:

Der Geschäftsbereich "Baubeschläge" umfasst die Zwischenholding SIMONSWERK Group GmbH in Rheda-Wiedenbrück sowie ihre Tochter- und Enkelgesellschaften, die SIMONSWERK GmbH in Rheda-Wiedenbrück, die SIMONSWERK GmbH & Co. KG in Heilbad Heiligenstadt, die SIMONSWERK Polska Sp. z o.o., eine Vertriebstochter in Polen, die SIMONSWERK UK Ltd. in Großbritannien sowie die Vertriebsgesellschaft SIMONSWERK North America Inc. in den USA. Weiterhin werden die Anselm! & C. S.r.l., Italien und die COLCOM Group S.p.A., Italien vollkonsolidiert. Darüber hinaus bestehen Repräsentationsbüros in Moskau und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Diese dienen zur Unterstützung der Vertriebsaktivitäten.

Innerhalb des Geschäftsbereiches "Baubeschläge" werden überwiegend Bänder für Türen sowie sonstige Beschlagtechnik hergestellt und vertrieben.

Geschäftsbereich Baumärkte:

Der Geschäftsbereich "Baumärkte" besteht aus einer Beteiligung an der LH Holdinggesellschaft mbH, die eine indirekte Beteiligung an der OBI-Gruppe, einer führenden Baumarkt-Gruppe mit Beteiligungen vornehmlich in Deutschland, Österreich, Italien Tschechien, Polen, Ungarn und Russland, hält.

Geschäftsbereich Packaging:

Der Geschäftsbereich "Packaging" umfasst neben der Thomas GmbH in Langenselbold auch deren Tochtergesellschaften Thomas Cosmetica de España S.L. (Spanien), Thomas International Inc., Thomas Erie Inc., Solla Eyelet Products Inc. (alle USA), Thomas de Sudamérica S.A., (Argentinien) sowie Thomas (Suzhou) Metals Co. Ltd. (China). Weiterhin besteht eine Beteiligung an der Nelo S.A. (Argentinien).

Die Unternehmen stellen Metallkomponenten für die Aerosol-, Kosmetik- und Pharmaindustrie im Bereich des Packaging her.

Die Anomatic-Gruppe (mit Sitz in den USA) repräsentiert die zweite Säule im Geschäftsbereich Packaging. Anomatic ist der führende Hersteller von anodisierten Verpackungskomponenten aus Aluminium insbesondere für den amerikanischen Kosmetik- und Pharmamarkt. Die Gruppe wurde im Februar 2019 durch den Erwerb sämtlicher Anteile an der CP Technologies Company, Blacklick, Ohio, USA, erweitert. Im Berichtsjahr wurde diese Gesellschaft auf ihre Muttergesellschaft Anomatic verschmolzen, so dass sie nunmehr als rechtlich unselbständige Betriebsstätte geführt wird. Die Produktion erfolgt an fünf unterschiedlichen Standorten (davon vier in den USA und einer in China). Die Anomatic-Gruppe beliefert renommierte Unternehmen der Kosmetikindustrie und hat sich in den vergangenen Jahren vom Teilelieferanten zum "Tier 1"-Komplettanbieter entwickelt.

Geschäftsbereich Maschinen- und Anlagenbau:

Der Geschäftsbereich "Maschinen- und Anlagenbau" umfasst die SIM Automation GmbH, die Sondermaschinen und Anlagen für die Automationstechnik in Auftragsfertigung herstellt. Die Produktpalette umfasst Maschinen und Anlagen für die Fabrikautomation einschließlich Basismaschinen und Komponenten. Die Hauptmärkte sind die Automobilzulieferindustrie, Medizintechnik, Pharma- und Kosmetikindustrie sowie die Elektrobranche.

Geschäftsbereich Gesundheitsindustrie:

Der Geschäftsbereich "Gesundheitsindustrie" umfasst die mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01. November 2020 (Datum der Erstkonsolidierung) erworbene Spiggle & Theis Medizintechnik GmbH. Das Unternehmen fokussiert sich ausschließlich auf den Bereich HNO-Chirurgie und verfügt über ein globales Vertriebs- und Händlernetzwerk sowie eine sehr gute Marktposition in diesem Segment. Die Produkte werden zumeist als Eigenprodukte der Marke SPIGGLE & THEIS von Produktionspartnern hergestellt.

Geschäftsbereich Sonstige Beteiligungen und Finanzanlagen:

In diesem Geschäftsbereich wird die Konzernmuttergesellschaft mit zwei weiteren Holdinggesellschaften zusammengefasst, die unter anderem Aktivitäten im Bereich Finanzanlagen sowie sonstige Dienstleistungen wahrnehmen. Darüber hinaus wird in diesem Geschäftsbereich ein Aktienspezialfonds gehalten.

1.2. Ziele und Strategie

Nachdem in den vergangenen Jahren das Beteiligungsportfolio bereits in wesentlichen Teilen verändert wurde, wurde auch im Berichtsjahr ein M&A-Projekt erfolgreich abgeschlossen. Hierdurch wurde mit der Spiggle & Theis Medizintechnik GmbH der erste Baustein des neuen Geschäftsbereichs "Gesundheitsindustrie" erworben. Zukünftig soll das Beteiligungsportfolio weiter optimiert und ausgebaut werden. Neben der Stärkung der vorhandenen Geschäftsbereiche sind auch Akquisitionen in neue Geschäftsfelder vorstellbar und gewünscht. Bei der Investition in neue Geschäftsbereiche wird insbesondere darauf geachtet, dass sich die Unternehmen in Wachstumsbranchen befinden, über eine interessante Wertschöpfung verfügen sowie eine hohe technische Kompetenz aufweisen. Es wird eine "buy and build"-Strategie verfolgt.

Die bestehenden Geschäftsbereiche werden darin unterstützt und gefördert, sich sowohl geografisch als auch in ihrem Produktspektrum weiterzuentwickeln. Dabei haben Investitionen zum Zweck der Internationalisierung und der Produktinnovation höchste Priorität. Darüber hinaus werden in den Beteiligungsunternehmen regelmäßig Programme zur Senkung der Kosten in allen Bereichen sowie zur Optimierung der Unternehmensstrukturen eingeleitet und umgesetzt.

1.3. Forschung und Entwicklung, Qualitätsmanagement und Umweltschutz

Im Bereich "Baubeschläge" wird kontinuierlich daran gearbeitet, durch Innovationen und Produktentwicklungen die Marktstellung sowie die Ertragskraft zu verbessern und hierdurch die bestehenden Arbeitsplätze zu sichern. Die SIMONSWERK-Gruppe hat den Anspruch, das Produktportfolio stets auf dem modernsten technologischen Stand zu halten und gleichzeitig durch innovative Neuentwicklungen den speziellen Wünschen der Kunden zu entsprechen. Um diesen Wettbewerbsvorsprung auch in Zukunft sichern zu können, zählen die Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung zu den wichtigsten strategischen Kernaufgaben. Demzufolge lagen die Aufwendungen mit 3,5 Mio. EUR über dem bereits hohen Niveau des Vorjahres (2,9 Mio. EUR). Im Bereich "Packaging" liegt der Fokus auf der ständigen Weiterentwicklung von Maschinen, Werkzeugen, Pressen und Anodisierungsanlagen, um bestehende Wettbewerbsvorteile beizubehalten bzw. auszubauen. Im Geschäftsbereich "Maschinen- und Anlagenbau" werden insbesondere im Rahmen der Realisierung von Kundenwünschen verschiedene Entwicklungsprojekte durchgeführt, die auch zu einigen Patentanmeldungen geführt haben. Auch im neuen Geschäftsbereich "Gesundheitsindustrie" ist das Thema Forschung & Entwicklung von hoher Relevanz. In einer eigenen Abteilung mit fünf Mitarbeitern werden neue bzw. ergänzende Produkte entwickelt, um Produktgruppen zu erweitern, Alleinstellungsmerkmale am Markt zu generieren und neue Kunden zu gewinnen. Hierdurch erhofft man sich - vor allem im Ausland - Wettbewerbsvorteile. In den Bereichen Flüssiggas und Sonstige Dienstleistungen und Finanzanlagen wurde keine Forschung und Entwicklung betrieben.

An die Produkte und die Leistungen der Konzernunternehmen werden insgesamt hohe Ansprüche gestellt. Durch eine hohe Qualität soll langfristig Wachstumspotential geschaffen werden. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass zahlreiche Konzernunternehmen nach der international anerkannten Norm DIN EN ISO 9001 zertifiziert sind. In den Bereichen "Baubeschläge", "Gesundheitsindustrie" und "Maschinen- und Anlagenbau" gewährt zudem eine Reihe von patentierten Produkten und Fertigungsverfahren eine mittel- und langfristige Absatzperspektive.

Der Umweltschutz besitzt einen besonderen Stellenwert in der FJTV-Gruppe. Dem wird insbesondere im Geschäftsbereich "Flüssiggas" in den dortigen Bereichen Anlagenbau/-betrieb sowie der Tankstelleninfrastruktur für den Verkauf von Autogas Rechnung getragen. Der Energieeinsatz von Flüssiggas ist aufgrund der vergleichsweise geringen Emissionen umweltverträglicher als der Einsatz anderer fossiler Brennstoffe. So werden beim Autogas erheblich weniger Schadstoffe (insbesondere CO ₂ -Ausstoß) freigesetzt als beim Betrieb eines Motors mit Benzin oder Diesel. Eingriffe in die Natur im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und der Seveso-Richtlinien werden im Rahmen der Konzeption der technischen Anlagen soweit wie möglich vermieden. Weiterhin wird nahezu die gesamte Produktpalette (außer Aerosol- und Handelsgeschäft) und der durch den Geschäftsbetrieb entstehende CO2-Ausstoß durch den Erwerb von Umweltzertifikaten seit dem 01. April 2018 klimaneutral gestellt. In den anderen Geschäftsbereichen werden ebenfalls Investitionsüberlegungen unter dem Gesichtspunkt "Umweltfreundlichkeit" bewertet und getroffen.

1.4. Corporate Governance

Gute und verantwortungsbewusste Leitung und Überwachung des Unternehmens hat für die FJTV-Gruppe eine hohe Bedeutung. Erfolgsgrundlage dafür sind eine enge und effiziente Zusammenarbeit von Belegschaft, Geschäftsführung und Gremien, die ordnungsgemäße Rechnungslegung und Abschlussprüfung, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und unternehmensinterner Richtlinien sowie der verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken.

Im Jahre 2014 wurde konzernweit eine neue Compliance-Richtlinie (einheitlicher Verhaltenskodex) veröffentlicht, die u.a. die Themen Kartellrecht, unlauterer Wettbewerb und Anti-Korruption umfasst. Daneben wurden konzernweit Compliance-Schulungen durchgeführt. Es wurden ein Compliance-Officer bei der Holding sowie Compliance-Beauftragte je Geschäftsbereich ernannt.

Durch unterschiedliche Maßnahmen (z.B. Präsenzschulungen, Befragungen von Mitarbeitern zu Compliance-relevanten Sachverhalten oder E-Learning-Systeme) wird seitdem das Bewusstsein für die Einhaltung der Compliance-Richtlinie laufend gestärkt. Zudem erstatten die Tochtergesellschaften regelmäßig Berichte an die Holding.

1.5. Personal und Soziales

Zum Abschlussstichtag (31. Dezember 2020) waren im Konzern 927 Angestellte und 1.415 gewerbliche Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 895 Angestellte und 1.717 gewerbliche Mitarbeiter). 51 Personen (Vorjahr: 56) befanden sich darüber hinaus in der beruflichen Ausbildung.

FJTV-Gruppe: Beschäftigte zum Stichtag 31.12.2020 nach Bereichen (ohne Geschäftsführung)

Beschäftigte	Flüssiggas	Baubeschläge	Packaging	Maschinen- & Anlagenbau	Gesundheitsindustrie	Sonstige	SUMME
Angestellte	247	266	188	114	86	26	927
gewerbliche Mitarbeiter	76	460	801	75	0	3	1.415
	323	726	989	189	86	29	2.342
Auszubildende	3	22	4	20	2	0	51
Leiharbeiter	6	58	4	0	0	0	68
SUMME	332	806	997	209	88	29	2.461

In den operativen Bereichen bestehen hinsichtlich der Personalvergütungen teilweise tarifliche Bindungen. Neben den tariflichen Bezügen werden insbesondere im Vertriebsbereich zusätzliche Leistungsvergütungen gewährt. Im Bereich der Holdingtätigkeit besteht keine tarifliche Bindung. Auf die Qualifikation und Ausbildung der Mitarbeiter wird besonders geachtet. In allen Konzernunternehmen wird besonderer Wert auf eine umfassende und stetige Fortbildung der Mitarbeiter in technischen und kaufmännischen Bereichen gelegt, um die Qualität der Organisation, Produkte und Leistungen auch weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten. Die Dauer der Betriebszugehörigkeit ist in vielen Konzernbereichen signifikanter Indikator für die Zufriedenheit der Arbeitnehmer. Diese nicht finanziellen Leistungsindikatoren dienen nur der Steuerung innerhalb der einzelnen Bereiche. Sie werden nicht als bedeutsame Indikatoren den Aufsichtsorganen berichtet.

Im Bereich der betrieblichen Altersversorgung werden den Arbeitnehmern im Konzern unterschiedliche, gesetzlich definierte Modelle angeboten.

2. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Jahr 2020 stand weltweit im Zeichen von COVID-19 und den Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung dieser Pandemie. Damit einhergehend kam es zu einem deutlichen Konjunktureinbruch. Europa ist tief in eine Rezession geraten. Nach Angaben der Statistikbehörde EUROSTAT sank die Wirtschaftsleistung innerhalb der Europäischen Union (EU 27) um -6,8% (Vorjahr: +1,2%). Die USA verzeichnete einen Rückgang der Wirtschaftsleistung (reales Bruttoinlandsprodukt) von -3,5% (Vorjahr: +2,2%), welcher deutlich moderater ausfiel als der Vergleichswert der EU (Quelle: Internationaler Währungsfonds IWF).

Gemessen an den europäischen Werten ist die deutsche Wirtschaft noch vergleichsweise glimpflich davongekommen. Das Bruttoinlandsprodukt ist im vergangenen Jahr nur um -5,0% (Vorjahr: + 0,6%) gesunken (Quelle: Statistisches Bundesamt DESTATIS). Damit ist durch die Corona-Pandemie in Deutschland ein zehnjähriger Wachstumszyklus beendet worden und die deutsche Wirtschaft ist ebenfalls in eine tiefe Rezession gefallen.

Für den Geschäftsbereich "Flüssiggas" ist der Energieverbrauch in Deutschland eine wichtige Kennzahl zur Entwicklung der entsprechenden Branche. Dieser entwickelte sich rückläufig, und zwar um -8,7% in 2020, was ein historisches Tief bedeutet. Verglichen mit dem Jahr 2006, dem Jahr mit dem höchsten Energieverbrauch in Deutschland seit der Wiedervereinigung, lag der Rückgang bei rund -21%. Wesentliche Ursachen des Verbrauchsrückgangs waren die gesamtwirtschaftlichen und sektoralen Auswirkungen der Corona-Pandemie, weitere Verbesserungen der Energieeffizienz, Substitutionen im Energiemix sowie die vergleichsweise milde Witterung. Verbrauchssteigernd wirkten die im Jahresverlauf gesunkenen Energiepreise.

Die Bauwirtschaft in Europa ist ein wichtiger Indikator für die Entwicklung im Geschäftsbereich "Baubeschläge". Die letzten Prognosen (EUROCONSTRUCT) gehen von einem Rückgang des Bauvolumens von -7,8 % im Berichtsjahr (Vorjahr: +2,3%) aus.

Der Branchenverband BHB meldet für die ersten drei Quartale 2020 (kumuliert) im Wesentlichen wegen eines aufgrund der Pandemie veränderten Kaufverhaltens für die deutsche Baumarktbranche ein Umsatzwachstum von +15,4% (auf bereinigter bzw. vergleichbarer Verkaufsfläche).

Für die Thomas-Gruppe (Geschäftsbereich "Packaging"; wie auch den Geschäftsbereich "Flüssiggas") ist die Entwicklung des weltweiten Aerosolmarktes ein wichtiger Anhaltspunkt. Dieser fiel nach Einschätzung der Geschäftsführung der Thomas-Gruppe im Berichtsjahr um ca. -5,0%.

Der für den Geschäftsbereich "Maschinen- und Anlagenbau" bedeutsame VDMA Robotik und Automation verzeichnet nach einem Jahrzehnt des Wachstums im Pandemiejahr 2020 einen prognostizierten Umsatzeinbruch von -20% gegenüber dem Vorjahr.

Der Bundesverband Medizintechnologie kam in einer Herbstumfrage zu dem Ergebnis, dass die Branche im Jahr 2020 voraussichtlich einen Umsatzrückgang von -4,9% hinnehmen muss. Im Vorjahr wurde ein Umsatzplus von +3,3% erwirtschaftet.

2.2. Geschäftsverlauf

Geschäftsbereich "Flüssiggas":

Der konsolidierte Teil-Konzernumsatz im Geschäftsbereich "Flüssiggas" ging im Jahr 2020 von 182,8 Mio. EUR auf 172,5 Mio. EUR (33,5% des Konzernumsatzes) zurück. Eine wesentliche Ursache für den Umsatzrückgang waren gesunkene Beschaffungspreise, die in Teilen zu niedrigeren Verkaufspreisen führten. Stützend wirkte ein Zuwachs beim Absatz.

Der Gesamtabsatz des Geschäftsbereichs "Flüssiggas" stieg leicht an (+2,7%). Absatzrückgänge waren in den Geschäftsfeldern Aerosol, Heiz-/Prozessgas, Flaschengas und Autogas zu verzeichnen. Demgegenüber stand ein Anstieg im Zentralen Geschäft, welcher die vorher genannten Rückgänge überkompensiert. Der Grund für den marginalen Absatzrückgang im wichtigsten Geschäftsfeld Heiz-/Prozessgas (-0,1%) lag insbesondere in der milden Witterung. Vor allem bei den Haushaltskunden waren wegen der ab 2021 wieder erhöhten Umsatzsteuer und der neuen CO ₂ -Abgabe Vorzieheffekte zu beobachten, welche den Rückgang abschwächten.

Ein besonderer Geschäftsvorfall im Bereich "Flüssiggas" - und damit auch im gesamten Konzern ist die Beendigung des Kartellverfahrens: Am 2. Oktober 2020 konnte nach fast 16 Jahren das Kartellverfahren gegen sieben Unternehmen aus der Flüssiggas-Branche, hierunter auch die Progas GmbH & Co. KG, einvernehmlich beendet werden. Auf die Rechtsbeschwerde der betroffenen Unternehmen hatte der Bundesgerichtshof das erstinstanzliche Urteil des OLG Düsseldorf aus 2013 durch Urteil vom 09.10.2018 teilweise aufgehoben und zur erneuten Verhandlung der verhängten Bußgelder an einen anderen Senat des OLG Düsseldorf zurückverwiesen. Dieser Senat gelangte nach erster Einschätzung bei Verfahrensbeginn zu einer sehr erheblichen Reduzierung der möglichen Bußgeldhöhe und dem daraus resultierenden Vorschlag, das Verfahren durch eine einvernehmliche Verständigungslösung zu beenden. Nach reiflicher Abwägung haben sich Progas und ihre Muttergesellschaft sodann dazu entschieden, die vom Oberlandesgericht Düsseldorf auf der Grundlage eines wesentlich reduzierten Tatvorwurfs angebotene Verständigungslösung anzunehmen, um eines der längsten Kartellverfahren der deutschen Geschichte zu beenden. Wenngleich Progas nach wie vor sämtliche erhobenen Vorwürfe für unberechtigt hält, wurde das - sehr erheblich von 65 Mio. EUR auf 15 Mio. EUR geminderte - Bußgeld im Wege eines Verständigungsurteils akzeptiert. Hintergrund ist der zuletzt wesentlich reduzierte Tatvorwurf - einerseits - und die anderenfalls vermutlich noch jahrelange Fortsetzung des gerichtlichen Verfahrens - andererseits. Nach Zahlung des Bußgeldes wurde die darüber hinausgehende Rückstellung von 50 Mio. EUR sowie die verbliebene Rückstellung für Rechts- und Beratungskosten im Kartell verfahren in Höhe von 0,8 Mio. EUR erfolgswirksam aufgelöst.

Das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs "Flüssiggas" (ohne den Effekt aus dem Kartellverfahren) lag ungefähr auf dem erfreulichen Vorjahresniveau. Diese Entwicklung resultiert aus gegenläufigen Effekten. Während die Abschreibungen (wegen erhöhter Investitionen) und die Personalaufwendungen (Tariferhöhungen) gestiegen sind, gab es eine deutliche Entlastung bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Verringerung aufgrund der Corona-Pandemie, z.B. geringere Reisekosten und Marketingaufwendungen). Zudem verbesserte sich das Finanzergebnis aufgrund von höheren CO ₂ -Kompensationserlösen sowie niedrigeren Zinsaufwendungen aus Pensionsverpflichtungen.

Geschäftsbereich "Baubeschläge":

29,4% des Konzernumsatzes wurden im Geschäftsbereich "Baubeschläge" erzielt. Der konsolidierte Umsatz stieg um +4,8% auf 151,5 Mio. EUR. Dieser Umsatzanstieg ist fast ausschließlich organisch bedingt. Insgesamt konnte der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz von 62,9% in 2019 auf 63,9% in 2020 nochmals ausgebaut werden.

Das Betriebsergebnis des Geschäftsbereichs "Baubeschläge" konnte - im Vergleich zum Umsatzwachstum - überproportional gesteigert werden. Diese Entwicklung resultiert jedoch im Wesentlichen aus Corona-bedingten Einmaleffekten. Durch entfallene Messen, Dienstreisen etc. wurden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich entlastet. Gegenläufig wirkten ein überdurchschnittlicher Anstieg bei den Personalaufwendungen und höhere planmäßige Abschreibungen.

Geschäftsbereich "Baumärkte":

OBI konnte in 2020 den konsolidierten Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um +6,8% steigern. Die wichtigen deutschen und österreichischen Märkte sind stark gewachsen. Demgegenüber stehen deutliche Umsatzrückgänge, z.B. in Italien und Russland.

Das Konzernergebnis nach Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung resultiert zum einen aus dem Umsatzzuwachs und zum anderen aus eingesparten Aufwendungen aufgrund der Corona-Pandemie (z.B. reduzierte Beratungs- und Marketingkosten, Verschiebung von Neueinstellungen für ausgeschiedene Mitarbeiter). Das Marktnetz von OBI war im Vergleich zum Vorjahr mit 670 Märkten (31. Dezember 2020) nahezu konstant (+2). Davon waren 350 (+1) in Deutschland und 320 (+1) im vornehmlich osteuropäischen Ausland.

Geschäftsbereich "Packaging":

Der Geschäftsbereich "Packaging" erwirtschaftete 32,1% des Konzernumsatzes. Das Umsatzvolumen beider Gesellschaften brach wegen der Corona-Pandemie deutlich ein. Die Thomas-Gruppe erwirtschaftete mit 75,3 Mio. EUR -19,8 Mio. EUR weniger als im Vorjahr (-20,8%). Dieser Rückgang betraf alle Bereiche (Pharma, Aerosol und Kosmetik). Die Anomatic-Gruppe generierte im Berichtsjahr lediglich Umsatzerlöse in Höhe von 104,1 Mio. USD (Vorjahr: 149,4 Mio. USD). Das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs "Packaging" entwickelte sich im Vorjahresvergleich signifikant rückläufig, da die deutlichen Umsatzrückgänge über Kosteneinsparungen nicht kompensiert werden konnten.

Geschäftsbereich "Maschinen- und Anlagenbau":

Auch der Geschäftsbereich "Maschinen- und Anlagenbau" musste im Vorjahresvergleich einen deutlichen Umsatzrückgang (2020: 22,2 Mio. EUR) verkraften (-31,9%) und erzielte im Geschäftsjahr 2020 rund 4,3% des Konzernumsatzes. Nachdem im Jahr 2019 ein Gewinn in sehr erfreulicher Höhe bilanziert werden konnte, wurde im Berichtsjahr wieder ein Verlust erwirtschaftet. Dieser resultiert aus dem deutlichen Rückgang der Umsätze und einer damit verbundenen Unterauslastung der Produktion.

Geschäftsbereich "Gesundheitsindustrie":

Der Geschäftsbereich "Gesundheitsindustrie" steuerte - ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung (01. November 2020) - Umsatzerlöse in Höhe von 2,8 Mio. EUR zum FJTV-Konzern bei (0,5%). In diesem Zeitraum konnte ein kleiner, positiver Ergebnisbeitrag generiert werden.

Geschäftsbereich "Sonstige Beteiligungen und Finanzanlagen":

Die Ergebnisbeiträge im Geschäftsbereich "Sonstige Beteiligungen und Finanzanlagen" resultieren aus Erträgen aus dem Management von Wertpapiervermögen und sonstigen Dienstleistungen. Außerdem werden hier die Aufwendungen der Holding- und Zwischenholdinggesellschaft und die Erträge aus dem Geschäftsbereich "Baumärkte" (assoziierte Unternehmen) zusammengefasst. Besondere Bedeutung hat in diesem Geschäftsbereich die Holdingtätigkeit, die sich auf die Ausübung der Gesellschafterrechte, die Controllingfunktionen und die strategische Konzernplanung in steuer-, gesellschafts- und haftungsrechtlicher Hinsicht sowie auf Finanzierungskonzeptionen bezieht. Die Aufwendungen aus diesen Tätigkeiten werden nach Möglichkeit den verursachenden Konzerngesellschaften weiterbelastet.

Zusammenfassend stellt sich der Umsatz nach Sparten im Dreijahres-Vergleich der FJTV-Gruppe wie folgt dar:

FJTV-Gruppe: Umsatz nach Geschäftsbereichen

	2018	Anteil	2019	Anteil	2020	Anteil
Umsatz nach Geschäftsbereichen	(Mio. EUR)	(%)	(Mio. EUR)	(%)	(Mio. EUR)	(%)
Flüssiggas	191,3	34,2	182,8	31,1	172,5	33,5
Baubeschläge	118,1	21,1	144,5	24,6	151,5	29,4
Packaging	218,0	39,0	226,6	38,7	165,3	32,1
Maschinen- und Anlagenbau	30,8	5,5	32,6	5,5	22,2	4,3
Gesundheitsindustrie	0,0	0,0	0,0	0,0	2,8	0,5
Sonstige Beteiligungen und Finanzanlagen	0,9	0,2	0,8	0,1	0,7	0,2
Summe	559,1	100,0	587,3	100,0	515,0	100,0

2.3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

2.3.1. Ertragslage

Der Umsatz der FJTV-Gruppe fiel im Berichtsjahr um -12,3% auf 515,0 Mio. EUR. Diese Umsatzentwicklung spiegelt vor allem die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie wider. Besonders betroffen sind die Geschäftsbereiche "Packaging" und "Maschinen- und Anlagenbau". Im Bereich "Flüssiggas" ist der Rückgang dem rückläufigen Preisniveau am Beschaffungsmarkt geschuldet. Gegenläufig zeigt sich die Entwicklung im Bereich "Baubeschläge". Hier konnte trotz Pandemie und zeitweiser Betriebsschließungen in ausgewählten Tochtergesellschaften insgesamt eine Umsatzsteigerung realisiert werden.

Die Umsatzrelationen der weitgehend mittelständisch orientierten Unternehmensgruppe haben sich im Jahr 2020 aufgrund des starken Umsatzeinbruchs bei der amerikanischen Tochtergesellschaft wieder Richtung Deutschland verschoben. Die Region Deutschland trägt im Berichtsjahr 50,3% zum Konzernumsatz bei (Vorjahr: 47,0%). Die Internationalisierung der Gruppe schreitet - vorbehaltlich des Sondereffektes im Berichtsjahr - weiter voran. Die folgende Übersicht, in der die Umsatzerlöse des assoziierten Unternehmens OBH GmbH (Obergesellschaft der OBI-Gruppe) nicht enthalten sind, gibt einen detaillierten Aufschluss über die Konzernumsätze nach Regionen:

FJTV-Gruppe: Umsatz nach Regionen

	2018	Anteil	2019	Anteil	2020	Anteil
Umsatz nach Regionen	(Mio. EUR)	(%)	(Mio. EUR)	(%)	(Mio. EUR)	(%)
Deutschland	284,8	51,0	276,5	47,0	259,2	50,3
Mitgliedsländer EU (ohne Deutschland)	100,5	18,0	115,3	19,6	98,3	19,1
Übriges Europa	15,8	2,8	19,8	3,4	23,8	4,6
Nordamerika	132,0	23,6	148,3	25,3	114,2	22,2
Südamerika	10,8	1,9	11,7	2,0	6,3	1,2
Asien / Pazifik	12,7	2,3	15,3	2,6	12,7	2,5
übrige Länder	2,5	0,4	0,4	0,1	0,5	0,1
Summe	559,1	100,0	587,3	100,0	515,0	100,0

Die Auswirkungen von Wechselkurseinflüssen auf die Aufwendungen und Erträge führen im Geschäftsjahr 2020 im Saldo zu einem Ertrag von 1,1 Mio. EUR.

Die FJTV-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2020 ein Ergebnis nach Steuern von 65,7 Mio. EUR (Vorjahr: 21,2 Mio. EUR). Hierbei sind bereits gesetzlich zwingende Abschreibungen auf neubewertete Vermögensgegenstände (4,6 Mio. EUR) sowie Geschäfts- oder Firmenwerte (18,8 Mio. EUR), die aus Akquisitionen resultieren, berücksichtigt.

2.3.2. Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2020 wurde ein Liquiditätsabfluss von im Saldo -2,4 Mio. EUR verzeichnet. Im Vorjahr flossen -26,8 Mio. EUR an Liquidität ab. Der Abfluss in 2020 resultiert im Wesentlichen aus einem hohen Cashflow aus Investitionstätigkeit. Hier wurde ein Abfluss von -34,7 Mio. EUR verzeichnet, was aus dem Erwerb einer neuen Tochtergesellschaft im Geschäftsbereich "Gesundheitsindustrie" (siehe oben) und aus Investitionen in das Sachanlagevermögen resultiert. Der Erwerb dieser Tochtergesellschaft wurde aus Eigenmitteln finanziert. Im Berichtsjahr erfolgte zudem eine Umfinanzierung der beiden Erwerbe aus dem Vorjahr durch ein Bankenkonsortium, was aus dem Finanzierungs-Cashflow (Abfluss von -4,3 Mio. EUR; Vorjahr: Abfluss -34,2 Mio. EUR) ersichtlich ist. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich mit 36,6 Mio. EUR (Vorjahr: 65,1 Mio. EUR) erfreulich, wenn auch nicht auf dem Vorjahrsniveau. Zum Bilanzstichtag verringerte sich die Liquidität von 101,0 Mio. EUR auf 99,7 Mio. EUR. Davon waren 6,0 Mio. EUR (Vorjahr: 12,5 Mio. EUR) in kurzfristigen Wertpapieren (Restlaufzeit im Erwerbszeitpunkt kleiner als 3 Monate) angelegt.

Hinsichtlich einer Liquiditätsanalyse verweisen wir auf die Kapitalflussrechnung nach DRS 21.

Im Jahr 2016 wurde ein Bankdarlehen zur teilweisen Finanzierung eines Beteiligungserwerbs aufgenommen. Im Februar 2020 wurde dieser Konsortialkredit aktualisiert und erweitert. Der Vertrag beinhaltet nun neben der ursprünglichen USD-Tranche, die nach einer Sondertilgung in Höhe von 10,1 Mio. USD einen Darlehensstand von 31,3 Mio. USD ausweist, eine Refinanzierung der bislang eigenfinanzierten Unternehmenserwerbe im Geschäftsjahr 2019 und zudem geplante, größere Investitionen im Jahr 2020. Aufgenommen wurden 28 Mio. EUR und 17 Mio. USD. Die entsprechenden Darlehensstände beider Tranchen (nach erfolgten Tilgungen) betragen zum Jahresende 24,5 Mio. EUR bzw. 46,2 Mio. USD. Die Laufzeit des Kreditvertrags beträgt fünf Jahre. Im Rahmen des Darlehensvertrages sind sog. "Financial Covenants" einzuhalten. Zu berechnen sind in diesem Zusammenhang der Nettoverschuldungsgrad sowie die Eigenkapitalquote. Diese Kennzahlen besitzen daher eine hohe Bedeutung für die Unternehmensgruppe und werden eng überwacht (vgl. auch Kapitel 2.3.4).

2.3.3. Vermögenslage

Die Bilanzsumme reduzierte sich zum 31. Dezember 2020 deutlich von 604,8 Mio. EUR auf 573,1 Mio. EUR. Auf der Aktivseite gab es gegenläufige Effekte: Einerseits stieg das Anlagevermögen im Wesentlichen durch die Erstkonsolidierung der neuen Tochtergesellschaft Spiggle & Theis Medizintechnik GmbH an. Diese Entwicklung wird aber durch die jährlichen Abschreibungen und die teilweise zurückhaltende Investitionstätigkeit aufgrund der Pandemie überkompensiert, so dass das Anlagevermögen im Vorjahresvergleich rückläufig ist. Das Umlaufvermögen verringerte sich trotz der oben beschrieben Kreditaufnahme ebenfalls, da liquide Mittel für die Kaufpreiszahlung des Neuerwerbs und (Sonder-)Tilgungen von Krediten verwendet wurden. Zudem verringerten sich pandemiebedingt die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (korrespondierend mit den geringeren Umsatzerlösen). Auf der Passivseite verringerten sich die Rückstellungen (im Wesentlichen wegen der Beendigung des Kartellverfahrens) sowie die Verbindlichkeiten deutlich. Durch die Thesaurierung des Vorjahresergebnisses und den sehr hohen Jahresüberschuss stieg zudem das Eigenkapital signifikant an. Die Eigenkapitalquote (einschließlich anteiliger Sonderposten) verbesserte sich durch das positive Ergebnis und die Thesaurierung des Vorjahresergebnisses von 44,8% auf 55,5%.

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen beliefen sich im Konzerngeschäftsjahr 2020 auf 25,5 Mio. EUR (Vorjahr: 22,6 Mio. EUR).

Die Investitionen im Geschäftsbereich "Packaging" lagen im vergangenen Jahr mit 6,4 Mio. EUR (Vorjahr: 11,0 Mio. EUR) deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Dies ist durch die Geschäftsentwicklung in der Corona-Pandemie begründet. Der überwiegende Teil der Investitionen entfiel dabei auf die Anomatic-Gruppe (4,7 Mio. EUR; Vorjahr: 7,3 Mio. EUR). Es wurden sowohl Ersatz- als auch Erweiterungsinvestitionen getätigt. Die Thomas-Gruppe investierte 1,7 Mio. EUR (Vorjahr: 3,7 Mio. EUR), davon entfiel mit 1,2 Mio. EUR der wesentliche Teil auf Technische Anlagen und Maschinen zur Produktionsoptimierung.

Im Geschäftsbereich "Flüssiggas" wurden 12,1 Mio. EUR (Vorjahr: 7,2 Mio. EUR) investiert. Die Sachanlageinvestitionen betrafen mit 9,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR) wieder vor allem bei Neukunden aufgestellte bzw. vorgehaltene Tankanlagen.

Im Geschäftsbereich "Baubeschläge" wurden im Berichtsjahr 6,2 Mio. EUR (Vorjahr: 3,9 Mio. EUR) in Sachanlagen und immaterielle Werte investiert. Damit bewegte sich das Investitionsvolumen in diesem Geschäftsbereich ebenfalls deutlich oberhalb des Wertes aus dem Vorjahr.

Die Investitionen der Gesellschaften konnten überwiegend aus eigenen Mitteln finanziert werden.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 45,3 Mio. EUR nach 43,1 Mio. EUR im Vorjahr.

Zusammenfassend lässt sich die Vermögens- und Finanzlage der FJTV-Gruppe unverändert als sehr robust und nachweislich gesund bezeichnen. Die Ertragslage ist als gut zu beurteilen, das Ergebnis des Vorjahres wurde - aufgrund des Sondereffektes aus dem Abschluss des Kartellverfahrens - deutlich übertroffen.

2.3.4. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Im Dreijahres-Vergleich zeigen folgende finanzielle Kennzahlen die Leistungsentwicklung des Konzerns:

FJTV-Gruppe: Kennzahlen

Geschäftsjahr		2018	2019	2020
Konzernjahresüberschuss vor nicht beherrschenden Anteilen	TEUR	18.808	21.189	65.656
Konzernjahresüberschuss ohne Firmenwert-AfA auf Neuerwerbe	TEUR	33.607	38.801	84.490
Umsatzrendite (EBIT / Gesamtleistung)	%	7,1	7,8	17,0
Eigenkapitalrendite (Jahresüberschuss / Ø Eigenkapital)	%	7,3	8,0	22,3

Bilanzstichtag		31.12.2018	31.12.2019	31.12.2020
Eigenkapital (incl. 2/3 Sonderposten)	TEUR	260.539	271.142	318.238
Eigenkapitalquote (Eigenkapital / Bilanzsumme)	%	43,5	44,8	55,5
Verbindlichkeiten (incl. 1/3 Sonderposten)	TEUR	170.874	164.911	150.258
Verschuldungsgrad ((RST + Verbindlichkeiten) / Eigenkapital)	%	125,9	118,8	77,1
Anlagendeckungsgrad (Anlagevermögen / Eigenkapital)	%	115,2	117,3	96,4

Als bedeutsame finanzielle Leistungsindikatoren, die auch an den Aufsichtsrat berichtet werden, sind "Konzernjahresüberschuss" und "Konzernjahresüberschuss ohne Firmenwert-Abschreibungen aus Neuerwerben" definiert.

Im Rahmen des abgeschlossenen Kreditvertrages müssen die Kennzahlen Nettoverschuldungsgrad und Eigenkapitalquote ermittelt werden. Die Berechnung erfolgt abweichend von der internen Berechnung, so dass Abweichungen zur obigen Tabelle bestehen können. Weiterhin ist die Berechnung auf den THG-Teilkonzern durchzuführen, wohingegen in diesem Bericht alle Werte auf Grundlage des FJTV-Konzernabschlusses ermittelt wurden. Gemäß Bankendefinition ergibt sich für den THG-Teilkonzern zum 31. Dezember 2020 ein Nettoverschuldungsgrad von -0,32 sowie eine Eigenkapitalquote von 48,0%. Diese Kennzahlen führen zu dem geringstmöglichen Margenaufschlag bei der Ermittlung des Zinsaufwandes im Rahmen des Konsortialkreditvertrages.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden je nach Geschäftsbereich unterschiedlich erhoben und gemessen. Im Geschäftsbereich "Flüssiggas" steht z.B. der Umweltschutz im Fokus. Progas hat Umweltzertifikate erworben und dadurch die gesamte Produktpalette (außer das Aerosol- und Handelsgeschäft) CO ₂ -neutral gestellt. Weiterhin wurde 2017 ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt u.a. mit dem Ziel, die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden und neue qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Im Geschäftsbereich "Baubeschläge" wird als nichtfinanzieller Leistungsindikator die Kundenzufriedenheit gemessen. Zudem erfolgt eine Betrachtung der Mitarbeiterzufriedenheit. Ebenfalls nach der Kundenzufriedenheit wird im Geschäftsbereich "Packaging" gesteuert.

3. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Die FJTV-Gruppe ist in zahlreichen Branchen international vertreten und begegnet deswegen in ihren Märkten unterschiedlichen Chancen und Risiken. Dazu gehören unter anderem Chancen und Risiken aus konjunkturellen Entwicklungen, Nachfrage- und Wechselkursschwankungen, Finanzierungs- und Zinsentwicklungen sowie technologischen Neuerungen.

Risiken resultieren für den Geschäftsbereich "Flüssiggas" aus den nicht prognostizierbaren Witterungsverhältnissen. Die sich mittel- bis langfristig möglicherweise verändernden klimatischen Bedingungen mit tendenziell wärmeren Wintermonaten stellen ein darüber hinausgehendes Risikopotenzial dar. Daneben resultieren Risiken aus der Entwicklung des Dollarkurses und Steigerungen der Beschaffungsmarktpreise. Diese können in der Regel nur mit Zeitverzögerung an die Kunden weitergegeben werden, so dass die Margen unter Druck geraten können. Andererseits besteht bei stabilen Beschaffungspreisen die Chance auf moderate Margensteigerungen und eine stabil verlaufende Ertragssituation.

Chancen und Risiken ergeben sich durch die getätigten hohen Investitionen in den Aufbau einer Tankstelleninfrastruktur im Segment Autogas in Deutschland. Damit konnten einerseits die Voraussetzungen für einen witterungsunabhängigen Absatz geschaffen werden, andererseits ist die Margenentwicklung in diesem Segment unbefriedigend. Die steuerliche Förderung von Autogas wird seit 2019 sukzessive reduziert und entfällt ab 2023 vollständig. Die hierdurch geringere Attraktivität von flüssiggasbetriebenen Fahrzeugen führt voraussichtlich zu einem fortgesetzten Rückgang der Zulassungszahlen und damit weiteren negativen Auswirkungen auf die Rentabilität der Sparte Autogas. Eine zusätzliche Ertragsquelle und damit (zumindest temporäre) Chance besteht i.W. im Autogasgeschäft seit 2018 in den sog. CO ₂ -Kompensationserlösen. Hierbei kann Progas aufgrund der geringen CO ₂ -Belastung durch Flüssiggas in Höhe des pro Geschäftsjahr für motorische Zwecke verkauften Flüssiggases sog. "Treibhausgasquoten" an die Inverkehrbringer von klimaschädlicheren Kraftstoffen veräußern. Aufgrund der gesetzlichen Regelungen im Bundesimmissionsschutzgesetz hat sich inzwischen ein aktiver Markt für Treibhausgasquoten entwickelt. Aufgrund der derzeitigen Willensbildung des Gesetzgebers geht die Progas-Geschäftsführung jedoch davon aus, dass ab 2022 infolge geänderter gesetzlicher Rahmenbedingungen kein Handel mit Treibhausgasquoten und damit auch keine weitere Erzielung von CO ₂ -Kompensationserlösen mehr möglich sein wird. Der politische Wille zu höherer Energieeffizienz und geringerem Verbrauch fossiler Brennstoffe sowie auch der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Klimaschutz wachsen weiter. Eine Marktchance besteht in dem durch gesetzliche Förderprogramme forcierten Austausch von alten, bislang mit Heizöl betriebenen Heizungsanlagen, was insbesondere in nicht netzversorgten Regionen ein zusätzliches Marktpotenzial für Flüssiggasanwendungen bedeutet. Das aktuelle Klimaschutzpaket der Bundesregierung sieht u.a. vor, dass - bis auf Ausnahmen - ab 2026 keine neuen Ölheizungen mehr installiert werden dürfen. Dies ist für Progas eine konkrete Marktchance zum vermehrten Abschluss von Neuverträgen im Heizgasgeschäft.

Im Geschäftsbereich "Baubeschläge" wird das Risiko insbesondere im konjunkturellen Umfeld und in der Verteuerung der Rohstoffpreise gesehen. Daneben existieren aus Wechselkursen resultierende Risiken. Da der überwiegende Teil der finanzwirtschaftlichen Transaktionen auf Euro-Basis abgewickelt wird, ist das Währungsrisiko von untergeordneter Bedeutung. Dennoch sind Währungsrisiken durch einen Kursanstieg des Euros und die damit u. a. verbundene Verteuerung der Handelswaren für die Beteiligungsgesellschaften in Drittländern nicht auszuschließen. Mit jeder Richtung der Währungsentwicklung in Euro und US Dollar sind jedoch bilanzielle und operative Chancen und Risiken verbunden. Chancen bestehen daneben durch den erfolgreichen Ausbau der neu erworbenen, operativen Beteiligungen.

Im Geschäftsbereich "Packaging" kann bei der Beschaffung von Rohmaterial (Stahl und Aluminium) nur wenig Einfluss auf die Preisstruktur genommen werden, da die benötigten Rohstofftypen nur von wenigen großen Lieferanten angeboten werden. Allerdings trifft dies in gleichem Maße auf die Wettbewerber zu, so dass die Risiken den Markt insgesamt treffen. Inflationsrisiken bestehen in den Aktivitäten in Argentinien. Da die kumulative Inflationsrate dort in den letzten drei Jahren 100% überschritten hatte, mussten die Gesellschaften in Argentinien zum Jahresabschluss erneut eine Inflationsbuchhaltung durchführen. Dies ist ein wichtiges Element unseres Risikomanagementsystems. Darüber hinaus ist der Geschäftsverkehr mit Argentinien insgesamt durch eingeführte Kapitalverkehrskontrollen seit 2019 erheblich beeinträchtigt. Auch im Bereich Packaging bestehen Chancen durch die gute Marktpositionierung der Unternehmen und den Aufbau neuer Geschäftsfelder bzw. Produktgruppen.

Im Geschäftsbereich "Maschinen- und Anlagenbau" liegen die Risiken in der starken Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung der jeweiligen Kundenbranche. Daneben sind technologische Risiken und Finanzierungsrisiken insbesondere bei hohem Auftragswert gegeben.

Die neue EU-Medizinprodukte Verordnung (MDR) wird als potentielles Risiko im Geschäftsbereich "Gesundheitsindustrie" eingestuft. Viele Unternehmen der MedTech-Branche sehen die zusätzlichen Anforderungen als größtes Hindernis für die zukünftige Entwicklung (BVMed Branchenbericht). Als weiteres Risiko ist der Preisdruck zu erwähnen, den Einkaufsgemeinschaften ausüben.

Im Geschäftsbereich "sonstige Beteiligungen und Finanzanlagen" werden die Risiken aus gesellschafts- und steuerrechtlichen Entwicklungen und die Risiken aus den Finanzmärkten regelmäßig analysiert und eingestuft. Es wird insbesondere die Bonität (Rating) der Banken sowie der wertpapier-emittierenden Gesellschaften beobachtet und analysiert; die Liquidität wird zur Minimierung des Risikos bei mehreren Banken angelegt.

Aufgrund der Erfahrungen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise und der aktuell andauernden Verschuldungskrise wird bei allen unternehmerischen Aktivitäten verstärkt auf Bonitätsrisiken geachtet.

Pensionsverpflichtungen stellen ein potentielles Liquiditätsrisiko dar. Des Weiteren belasten diese durch die Entwicklung der Zinskurve die Eigenkapitalquote. Daher wird die Entwicklung der Pensionsrückstellung im Rahmen der Drei-Jahresplanung für die Auswirkungen in Bilanz, GuV und Cashflow detailliert geplant. Ein weiteres generelles Risiko besteht darin, den Zahlungsverpflichtungen aus den Kreditverbindlichkeiten uneingeschränkt und fristgerecht nachzukommen. Diese Risiken werden ebenfalls in der Drei-Jahresplanung durch das Vorhalten ausreichender Liquidität gesteuert. Zur Absicherung von US-Dollar Zinsrisiken wurde ein Zinsswap im Gesamtumfang von TUSD 27.193 (Vorjahr: TUSD 41.430) abgeschlossen. Hier wurde im Berichtsjahr - aufgrund der oben erwähnten Sondertilgung - ein Teil des Zinsswaps aufgelöst. Der Zinsswap begann zum 30. Juni 2019 und hat die gleiche Laufzeit wie das zugrunde liegende Darlehen bis zum Jahr 2024. Die Gesellschaft zahlt fix 1,66% p.a. und erhält im Gegenzug den 3-Monats LIBOR.

Die FJTV-Gruppe sieht effizientes und vorausschauendes Risikomanagement als eine wichtige wirtschaftliche Aufgabe. Dennoch müssen Risiken eingegangen werden, um eine ansprechende unternehmerische Rendite zu ermöglichen. Die Elemente des Risikomanagements bestehen aus der Risikofrüherkennung, dem Risikomeldewesen sowie dem Risikohandling. Unterstützt wird das Risikomanagement durch eine systematische strategische Planung, die Mittelfristplanung, die Budgetierung, das monatliche Reporting und das Controlling. Die Unternehmensführung ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus juristischer Sicht so ausgelegt, dass übermäßige Risiken vermieden werden.

Die Zielerreichung der im Planungsprozess erstellten Budgets ist Teil des Risikomanagementsystems und hat im Controlling höchste Priorität. Ausgehend vom Risikomanagementsystem wurde eine zweckmäßige Aufbau- und Prozessorganisation eingerichtet.

Ein besonderer Fokus wurde im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie auf die Entwicklung und Sicherung der Liquidität gelegt. Hierzu wurde eine rollierende 13-wöchige Liquiditätsvorschau im gesamten Konzern implementiert.

In dem Risikomanagementsystem der FJTV-Gruppe werden alle konsolidierten Gesellschaften direkt erfasst. Bei den assoziierten Unternehmen erfolgt die Ausübung der Risikoüberwachungsfunktion durch aktive Mitarbeit in den Führungs- und Kontrollgremien.

Ein weiteres Risiko besteht in der Nichteinhaltung der "Financial Covenants" im Konsortialkreditvertrag. Die Höhe des Zinsaufwandes ist abhängig von den Kennzahlen des Konzerns. Zurzeit wird aufgrund guter Kennzahlen der kleinstmögliche Margenaufschlag gezahlt.

Insgesamt ergibt sich aus den Chancen und Risiken der einzelnen Geschäftsbereiche eine breitere Streuung, sodass für den Gesamtkonzern nicht von einer Risikoklumpenbildung gesprochen werden kann. Das Gesamtrisiko des Konzerns ähnelt dem der gesamtwirtschaftlichen Chancen und Risiken.

Allerdings ist diese weltweite, gesamtwirtschaftliche Risikolage nach wie vor stark geprägt durch die COVID-19-Pandemie.

4. PROGNOSEBERICHT

Die Prognose der bedeutsamen finanziellen Leistungsindikatoren des Vorjahres bezüglich eines deutlichen Umsatzrückganges und eines Konzernergebnisses nach Steuern und nach akquisitionsbedingten Abschreibungen auf Neuerwerbe unterhalb des Vorjahres ist - ohne den positiven Sondereffekt aus der Rückstellungsauflösung aus dem Abschluss des Kartellverfahrens - vollständig eingetreten. Dieser Rückgang konnte im Vorjahresbericht aufgrund der gerade ausgebrochenen Corona-Pandemie nicht quantifiziert werden.

Zu Beginn des Jahres 2020 hat sich das neuartige und weitgehend unerforschte Virus SARS-CoV-2, das die Erkrankung COVID-19 verursacht (Corona-Pandemie) weltweit ausgeweitet. In den Gesellschaften des Konzerns besteht mittlerweile die Hoffnung, dass der größte Teil dieser Krise ausgestanden ist und die Pandemie im Jahresverlauf kontinuierlich eingedämmt werden kann. Hiermit einhergehend zeigen auch Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung eine deutliche Erholung im Jahr 2021: Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet in seiner neuesten Prognose (April 2021) in Deutschland mit einem Wachstum des BIP von +3,6%. Auch die USA erholt sich merklich von den Folgen der Pandemie und darf mit einem Wachstum von +6,4% kalkulieren. Die chinesische Wirtschaft wächst 2021 voraussichtlich um +8,4%.

Insgesamt sind die Geschäftsbereiche unterschiedlich in das laufende Geschäftsjahr gestartet:

Das aktuelle Jahr hat für den Geschäftsbereich "Flüssiggas" mit zwei vergleichsweise kühlen Monaten Januar und Februar begonnen. Trotzdem liegen die Heizgasabsätze derzeit unter Plan, da zum Jahresende 2020 aufgrund der erhöhten Umsatzsteuer sowie der Einführung der CO ₂ -Steuer ab 2021 Vorzieheffekte beobachtet wurden. Aus heutiger Sicht wird im Jahr 2021 ein erfreuliches Ergebnis erwirtschaftet, welches voraussichtlich leicht unterhalb des bereinigten Vorjahresergebnisses liegen wird. Für das Jahr 2022 wird mit einer stabilen Entwicklung gerechnet.

Der Geschäftsbereich "Baubeschläge" ist auf hohem Niveau in das Jahr 2021 gestartet. In den ersten Monaten des Jahres konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert werden. Nach jetzigen Erkenntnissen wird das für 2021 budgetierte Ergebnis und auch das Niveau des Jahres 2020 übertroffen. Für das Jahr 2022 wird mit einem wachsenden Ergebnis kalkuliert.

Das Ergebnis der Beteiligung in der Baumarktbranche wird im laufenden Jahr voraussichtlich unterhalb des Vorjahresergebnisses liegen. Dies liegt im Wesentlichen an dem Wegfall der Corona-bedingten-Sondereffekte aus dem Jahr 2020 (Kunden konnten keine Urlaubsreisen antreten und widmeten sich daher Renovierungen und Gartengestaltungen; Aufwandspositionen normalisieren sich in 2021 wieder). Für 2022 wird aufgrund von gesteigerten Umsatzerlösen und verbesserten Aufwandsrelationen mit einem steigenden Ergebnis kalkuliert.

Im Geschäftsbereich "Packaging" erwartet die Thomas-Gruppe 2021 ein operatives Ergebnis oberhalb des Vorjahresniveaus (und auf dem korrespondierenden Budgetwert), da der Start in 2021 besser als erwartet verlief. Im Falle einer weiteren Stabilisierung des Marktumfelds wird für 2022 ebenfalls mit einem steigenden Ergebnis gerechnet. In den USA hat die Anomatic-Gruppe einen erfreulichen Start in das Geschäftsjahr 2021 hingelegt. Umsatz und Ergebnis liegen deutlich über den entsprechenden Budgetwerten. Aus heutiger Sicht wird das Budget erreicht bzw. sogar übertroffen. Damit werden voraussichtlich ebenfalls die Vorjahreswerte übertroffen. Für 2022 wird eine weitere Normalisierung erwartet, was mit moderat steigenden Umsätzen und Ergebnissen einhergeht. Die Höhe der in den Konzern einbezogenen Umsätze und Ergebnisse ist zudem auch abhängig von der Entwicklung des Wechselkurses EUR/USD, so dass dieser Effekt einen Einfluss auf die genannten Konzernkennzahlen hat.

Im Geschäftsbereich "Gesundheitsindustrie" wird im Jahr 2021 mit steigenden Umsätzen gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Das Ergebnis soll ebenfalls moderat gesteigert werden. Für das Jahr 2022 wird durch den forcierten Wachstumskurs eine weitere Verbesserung bei Umsatz und Ergebnis erwartet.

Das Auslaufen der Corona-Pandemie wird dazu führen, dass der Umsatz des Vorjahres deutlich übertroffen wird. Dieser liegt im Jahr 2021 voraussichtlich bei ca. 540 Mio. EUR. Das Ergebnis des Konzerns (inkl. aller operativen Gesellschaften) vor nicht beherrschenden Anteilen liegt nach heutigem Kenntnisstand oberhalb von 13 Mio. EUR. Für 2022 wird mit Umsatzerlösen oberhalb von 560 Mio. EUR und einem Jahresüberschuss von mehr als 22 Mio. EUR nach Abschreibungen auf Firmenwerte von ca. 20 Mio. EUR kalkuliert (Werte vor Abgang der SIM Automation GmbH; siehe Ausführungen auf der kommenden Seite). Hiermit nähern sich die Werte wieder dem Vorkrisenniveau an.

Besonderes Augenmerk liegt ebenfalls auf den "Financial Covenants" des im Rahmen der erfolgten Unternehmensakquisitionen abgeschlossenen Kreditvertrages. Aus heutiger Sicht sind keine Einflussgrößen erkennbar, die diese Kennzahlen verschlechtern. Es wird daher nicht mit Margenaufschlägen gerechnet.

Zur Prognose der nicht-finanziellen Leistungsindikatoren ist im Geschäftsbereich "Flüssiggas" erwähnenswert, dass Progas auch weiterhin die gesamte Produktpalette (außer Aerosol- und Handelsgeschäft) durch den Erwerb entsprechender Zertifikate klimaneutral stellt. Den Kunden entstehen durch diese Maßnahme keine zusätzlichen Kosten. Im Geschäftsbereich "Baubeschläge" soll die Optimierung der Kundenzufriedenheit durch eine Verbesserung der Liefertreue erreicht werden. Diese Kennzahl steht auch im Geschäftsbereich "Packaging" im Fokus und soll im Zeitablauf kontinuierlich verbessert werden.

Im März 2021 wurde die SIM Automation GmbH veräußert. Die Gesellschaft verlässt somit im Jahr 2021 den Konsolidierungskreis und wird entkonsolidiert. Die detaillierten Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage für die FJTV-Gruppe werden im nächstjährigen Konzernabschluss erläutert.

Insgesamt ergibt sich aus den prognostizierten Entwicklungen der einzelnen Geschäftsbereiche eine sich gegenseitig ausgleichende und stabilisierende Prognose für die Entwicklung des Konzerns. Wir schätzen die zukünftige Entwicklung des Konzerns ähnlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ein.

Mülheim an der Ruhr, den 07. Mai 2021

Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH

Benedikt Boucke

Achim Breidenstein

Jürgen Heite

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Familie Julius Thyssen Verwaltungsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieses Systems abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unsere Prüfungsurteile zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

•

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

•

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Essen, 7. Mai 2021

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Fritz, Wirtschaftsprüfer

gez. Wulfmeier, Wirtschaftsprüfer