FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG

Wemding

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernbilanz

AKTIVSEITE

	31.12.2020			31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		652.567,48		333
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	13.460.298,99			14.151
2. technische Anlagen und Maschinen	4.752.203,00			1.298
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	424.638,73			582
4. geleistete Anzahlungen	87.754,63			5
		18.724.895,35		16.036
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	67.553,88			42
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00			6.176
3. Sonstige Ausleihungen	56.000,00			1
		123.553,88		6.219
			19.501.016,71	22.588
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	3.799.646,87			4.587
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	1.563.672,97			1.248
3. fertige Erzeugnisse und Waren	795.073,84			886
4. geleistete Anzahlungen	19.760,96
5. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-722.659,20			-654
		5.455.495,44		6.067
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	351.971,90			864
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	242.632,29
3. sonstige Vermögensgegenstände	2.703.521,66			5.090
		3.298.125,85		5.954
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		3.911.823,31		880
			12.665.444,60	12.901
C. Rechnungsabgrenzungsposten			1.723.961,36	2.262
D. Aktive latente Steuern			3.947,00	111
E. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Fehlbetrag der Kommanditisten			8.190.031,61	3.903
F. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Fehlbetrag persönlich haftender Gesellschafter			225.875,97	189
			42.310.277,25	41.954

PASSIVSEITE

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteile	-26.203.423,50		-26.739
II. Kapitalrücklagen	6.699.654,05		6.700
III. Gewinnrücklagen	19.118.337,84		19.119
IV. Gewinnvortrag/Verlustvortrag	-3.710.325,33		-4.171
V. Konzerngewinn / -verlust	-4.320.150,64		999
VI. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Fehlbetrag der Kommanditisten	8.190.031,61		3.903
VII. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Fehlbetrag persönlich haftender Gesellschafter	225.875,97		189
		0,00	0
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.896.636,00		1.816
2. Steuerrückstellungen	6.676,33		16
3. sonstige Rückstellungen	2.351.464,74		2.441
		4.254.777,07	4.273
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	16.909.292,92		16.944
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.154.703,83		15.737
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	566.253,29		536
4. sonstige Verbindlichkeiten	10.425.250,14		4.464
- davon aus Steuern: EUR 1.399.333,09 (Vj. TEUR 1.267)		38.055.500,18	37.681
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 969.260,26 (Vj. TEUR 32)
		42.310.277,25	41.954

Konzern Gewinn- und Verlustrechnung

	2020		Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
1. Umsatzerlöse		112.212.085,65	136.721
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen (Vj. Verminderung)		224.706,43	-545
3. andere aktivierte Eigenleistungen		0,00	1
4. Gesamtleistung		112.436.792,08	136.177
5. sonstige betriebliche Erträge		2.215.414,15	10.090
6. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-55.856.929,33		-74.457
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-9.635.886,68		-12.765
		-65.492.816,01	-87.222
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-27.820.739,37		-29.482
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	-5.251.765,63		-5.465
- davon für Altersversorgung: TEUR 93 (Vj. TEUR 100)		-33.072.505,00	-34.947
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-1.491.015,03	-2.563
9. sonstige betriebliche Aufwendungen		-19.287.453,51	-19.681
10. Erträge aus Beteiligungen		1.742.632,29	0
11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		32.281,27	81
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-1.161.805,29	-940
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-106.400,42	172
- davon latente Steuern: Aufwand TEUR 106 (Vj. Ertrag TEUR 14)
14. Ergebnis nach Steuern		-4.184.875,47	1.167
15. sonstige Steuern		-135.275,17	-168
16 Jahresfehlbetrag (Vj. Jahresüberschuss)		-4.320.150,64	999

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

A. Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der FIRMENGRUPPE APPL ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätzen nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Im Geschäftsjahr 2020 wurde die Schließung zweier Betriebsstätten der Tochtergesellschaft appl druck GmbH (Reichenberg und Ahrensburg) im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen entsprechend des IDW S6 Gutachtens plangemäß umgesetzt.

Im Geschäftsjahr 2020 erwarb das Mutterunternehmen FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG weitere 6%-Anteile an der MODULUS GmbH & Co. Immobilien KG, so dass die Gesellschaft am 31. Dezember 2020 zu 100 % in das Eigentum der FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG übergegangen ist. Gleichzeitig ging das volle Gewinnbezugsrecht auf die FIRMENGRUPPE APPL über. Ebenfalls wurden 100 %-Anteile der Komplementärgesellschaft MODULUS GmbH erworben. Die beiden Gesellschaften hatten zum Zweck den Erwerb der Immobilie Reichenberg und fungierten bis zur Betriebsschließung Reichenberg und parallelen Veräußerung der Immobilie in 06/2020 als Leasinggeber gegenüber der appl druck GmbH. Der Veräußerungsgewinn von TEUR 1.743 ist in den Erträgen aus Beteiligungen enthalten.

Es besteht eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung des Unternehmens aufwerfen. Auf die entsprechenden Angaben im Lagebericht wird verwiesen.

B. Konsoliderungsgrundsätze

I. Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss der FIRMENGRUPPE APPL beinhaltet die Abschlüsse folgender eigenständiger Gesellschaften, die als Tochterunternehmen vollkonsolidiert wurden:

	FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG, Wemding, Amtsgericht Augsburg, HRA 15169
	appl druck GmbH, Wemding (100%), Amtsgericht Augsburg, HRB 26438
	aprinta druck GmbH, Wemding (100%), Amtsgericht Augsburg, HRB 26437
	m.appl GmbH & Co KG, Wemding (100%), Amtsgericht Augsburg HRA 16020

Mutterunternehmen ist die FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG mit Sitz in Wemding - sie ist eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Augsburg unter HRA 15169. Die acomp GmbH, eingetragen im Amtsgericht Augsburg unter HRB 295, hält als Komplementärin 1 % der Stimmrechte an der Muttergesellschaft. Aufgrund von Satzungsbestimmungen ist sie jedoch dauerhaft nicht in der Lage die Geschäftstätigkeit des Konzerns zu kontrollieren. Sie ist daher nicht Teil des Konsolidierungskreises des Konzerns.

Die MODULUS GmbH & Co. Immobilien KG, eingetragen im Amtsgericht Augsburg unter HRA 20536 (100% Anteile) und die MODULUS GmbH, eingetragen im Amtsgericht Augsburg HRB 35674 (100% Anteile) werden gem. § 296 Abs. 1 Nr. 3 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da sich die Anteile ausschließlich zum Zwecke der Auflösung im Eigentum befinden. Ebenso ist die Darstellung i.S. des § 296 Abs. 2 HGB von untergeordneter Bedeutung. Sie werden als Anteile an verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten angesetzt, da die Auswirkung einer at-equity Bewertung nur unwesentliche Bedeutung hätte.

Die m.appl Verwaltungs GmbH (100% Anteile) wird aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht konsolidiert.

Gegenstand der Geschäftstätigkeit der FIRMENGRUPPE APPL ist der Rollenoffset-, Bogenoffset-, und Digitaldruck und die Weiterverarbeitung von Druckerzeugnissen aller Art.Die Produktpalette umfasst den Druck und die Herstellung von Büchern, Zeitschriften, Beilagen und Prospekten jeglicher Art. Kunden sind Verlage und Betriebe, sowie Werbeagenturen.

II. Konzernabschlussstichtag

Der Konzernabschluss der FIRMENGRUPPE APPL wurde auf den 31. Dezember 2020 aufgestellt. Der Abschlussstichtag aller Tochtergesellschaften stimmt mit dem Konzernabschlussstichtag überein. Die Gewinn- und Verlustrechnung, die Eigenkapitalveränderungsrechnung, sowie die Kapitalflussrechnung umfassen den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020.

III. Konsolidierungsmethoden

1. Kapitalkonsolidierung

Die FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG ist als Mutterunternehmen zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet. Die Erstkonsolidierung der vollkonsolidierten Unternehmen erfolgte unter Anwendung der Neubewertungsmethode zum 3. Januar 2011. Von der Erleichterung des § 301 Abs. 2 S. 2 HGB wurde kein Gebrauch gemacht. Vielmehr wurde für die Erstkonsolidierung der jeweilige Wert des Eigenkapitals des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des ursprünglichen erstmaligen Kontrollerwerbs zugrunde gelegt. Die entsprechenden Daten lagen aufgrund interner Konsolidierungsmaßnahmen aus früheren Jahren vor.

Zunächst wurden sämtliche stillen Reserven in den Wirtschaftsgütern der einbezogenen Tochtergesellschaften aufgestockt. Anschließend wurde das so neu bewertete Eigenkapital der Tochtergesellschaften mit dem Beteiligungsbuchwert der Muttergesellschaft verrechnet.

Nach der Kapitalkonsolidierung verblieb ein aktivischer Unterschiedsbetrag i. H. v. TEUR 6.821. Dieser wurde wie folgt behandelt:

Sofern er aus einer Akquisition entstanden ist, die schon mehr als 5 Jahre zurücklag, wurde er mit den Konzernrücklagen verrechnet. Dies betrifft einen Unterschiedsbetrag i. H. v. TEUR 6.640.

Sofern seine Entstehung aufgrund einer Transaktion vor weniger als 5 Jahren begründet wurde, wurde er als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und über einen Zeitraum von 5 Jahren ab seiner Entstehung linearerfolgswirksam abgeschrieben.

Durch den Erwerb von Anteilen außenstehender Gesellschafter entstand bei der Kapitalkonsolidierung ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von EUR 42.002,11, der in voller Höhe in die Konzernrücklagen eingestellt wurde, da er ausschließlich durch die Konsolidierungstechnik verursacht war.

Die m.appl GmbH & Co. KG wurde zum 2. Januar 2019 unter Anwendung der Neubewertungsmethode erstmals konsolidiert.

2. Forderungen- und Schuldenkonsolidierung

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen einbezogenen Gesellschaften wurden im Rahmen der Forderungen- und Schuldenkonsolidierung eliminiert.

3. Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Der Konzernabschluss wurde durch Addition der einzelnen Jahresabschlüsse und anschließender Eliminierung der internen Umsätze aufgestellt.

4. Zwischenerfolgseliminierung

Zwischengewinne aus regelmäßigem internen Waren- und Dienstleistungsverkehr wurden nicht gekürzt, da diese für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Firmengruppe nur von untergeordneter Bedeutung sind (§ 304 Abs. 2 HGB).

IV. Grundlagen der Währungsumrechnung

Bei der Konsolidierung der Tochterunternehmen waren keine Währungsumrechnungen vorzunehmen, da es sich ausschließlich um deutsche Tochterunternehmen handelt. Berichtswährung ist Euro.

C. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz (einschl. Bilanzierung- und Bewertungsmethoden)

Der Jahresabschluss der FIRMENGRUPPE APPL wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahres wurden beibehalten.

Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung der Anlagewerte ist dem Anlagespiegel zu entnehmen.

Immaterielle Vermögenswerte

Selbst geschaffene immaterielle Anlagewerte wurden zu Herstellungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu den Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

Es handelt sich dabei um Lizenzen und Anpassungen von Anwendersoftware, die über die voraussichtliche Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren, bei grundlegenden Softwareprogrammen auf 5 Jahre, abgeschrieben werden.

Der sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebende Geschäftswert ist bereits abgeschrieben.

Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Soweit erforderlich, wurde der am Bilanzstichtag vorliegende niedrigere Wert angesetzt.

In die Herstellungskosten wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau werden in Höhe der geleisteten Zahlung aktiviert.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen wurden wie folgt angesetzt und bewertet:

―	Verbundene Unternehmen zu Anschaffungskosten
―	Ausleihungen zum Nennwert

Soweit erforderlich, wurde der am Bilanzstichtag vorliegende niedrigere Wert angesetzt.

Vorräte

Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. In die Herstellungskosten wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt.

Auf Altbestände wurden entsprechende Abschläge auf den niedrigeren Wert vorgenommen. Daneben werden pauschale Abschläge für Boni und Skonti vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden mit dem Nennbetrag angesetzt. Bei zweifelhaften und mit erkennbaren Risiken behafteten Forderungen wurden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen. Uneinbringliche Forderungen wurden abgeschrieben.

Andere Forderungen und sonstige Vermögenswerte wurden mit dem Nennbetrag oder mit dem niedrigeren Zeitwert am Stichtag bewertet.

Eine Abzinsung der langfristigen Forderungen wurde nicht vorgenommen, da eine marktübliche Verzinsung gegeben ist.

Es besteht eine Warenkreditversicherung.

Währungsumrechnung in den einbezogenen Gesellschaften

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet.

Forderungen bzw. Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Liquide Mittel

Die liquiden Mittel beinhalten Kassenstände und kurzfristige Guthaben bei Kreditinstituten. Die Bewertung erfolgt zu Nominalwerten.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält neben vorausgezahlten betrieblichen Aufwendungen auch die auf die Laufzeit der Darlehen zu verteilenden Disagio Beträge.

In den Rechnungsabgrenzungsposten ist ein Betrag von TEUR 15,0 (Vj. TEUR 17,0) für Disagio enthalten.

Latente Steuern

Wesentliche Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen ergeben sich beim Konzern nicht. Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und Entlastung mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz (derzeit: 13 %) im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden grundsätzlich verrechnet. Die Differenzen, die insgesamt zu einem Aktivüberhang latenter Steuern führen, ergeben sich vor allem aus unterschiedlichen Nutzungsdauern im Bereich des Sachanlagevermögens des Ansatzes von Zwischenwerten beim Anlagevermögen in der Steuerbilanz, bei der Bewertung der Pensionsrückstellung und ähnlichen Verpflichtungen sowie der dazugehörigen, teils verrechneten Aktiva. Latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen ergeben sich sowohl aus Vorjahren als auch aus dem aktuellen Geschäftsjahr.

Es ergaben sich aktive latente Steuern i. H. v. TEUR 105,6, sowie passive latente Steuern i. H. v. TEUR 101,7 die miteinander verrechnet wurden.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gemäß HGB angesetzt, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige oder faktische Verpflichtung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist.

Pensionsrückstellungen

Für ungewisse Verbindlichkeiten aus Pensionsverpflichtungen wurden Rückstellungen gebildet und mit dem Erfüllungsbetrag bewertet. Die Rückstellungsbildung wurde auf der Basis versicherungsmathematischer Berechnungen durchgeführt.

Für die Berechnungen wurden folgende Annahmen getroffen:

Methode	Projected-Unit-Credit-Methode
Zinssatz	2,30 %
erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen	0 % - 2 %
zugrunde gelegte Sterbetafel	Prof. Heubeck Richttafeln 2018 G

Aus der geänderten Bewertung der laufenden Pensionen nach BilMoG war eine Zuführung der Rückstellungen erforderlich. Der erhöhte Zuführungsbetrag wird über 15 Jahre angesammelt; der noch nicht zugeführte Unterschiedsbetrag beträgt zum 31. Dezember 2020 TEUR 115.

Aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 212. Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt.

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen beinhalten eine Rückstellung für Steuernachzahlungen aus Betriebsprüfung.

Angaben und Erläuterungen zu sonstigen Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet und mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit größer als ein Jahr werden grundsätzlich abgezinst.

Im Posten sonstige Rückstellungen sind die nachfolgenden nicht unerheblichen Rückstellungsarten enthalten:

Rückstellungen Abfindungen	TEUR 612
Überstundenrückstellung	TEUR 384
Urlaubsrückstellungen	TEUR 350
Berufsgenossenschaftsrückstellung	TEUR 345
Rückstellung für Drohverlust	TEUR 185
Rückstellung ausstehende Rechnungen	TEUR 185

Die Bewertung erfolgt auf der Grundlage des wahrscheinlichen Erfüllungsbetrags.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt (vgl. hierzu Verbindlichkeitenspiegel in der Anlage).

Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Transaktionen sind weiterhin folgende Geschäfte aufzuzeigen:

Art der außerbilanziellen Geschäfte	Zweck
Leasingverträge	Finanzierung von Investitionen
Factoring	Optimierung Forderungsmanagement Diversifizierung der Refinanzierungsstruktur Verbesserung der Liquidität
Sale and lease back	Finanzierung von Investitionen

Aus den Leasingverträgen und Sale-and-lease-back Vereinbarungen ergeben sich Belastungen aus den in der Zukunft liegenden Zahlungsverpflichtungen. Neben einem Preisvorteil in der Refinanzierung, der durch die Eigentümerstellung des Leasinggebers begründet wird, trägt Leasing insbesondere zur weiteren Diversifizierung der Refinanzierungsstruktur bei.

Beim Factoring ergeben sich Risiken aus der Höhe der Gebühren in Abhängigkeit von der allgemeinen Kurzfristzinsentwicklung. Die Vorteile des Factoring liegen zum einen in der Verminderung der Bilanzsumme. Des Weiteren werden die Bonitätsrisiken der Debitoren auf den Factor übertragen.

Es ergaben sich folgende Veränderungen bei den Bilanzpositionen:

- Forderungen:	- TEUR 8.093
- sonstige Vermögensgegenstände:	+ TEUR 874

Sonstige nicht bilanzierte finanzielle Verpflichtungen

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen Verpflichtungen aus den oben genannten Leasingverträgen von TEUR 1.692 und den sale und lease back Geschäften von TEUR 5.285 zum Bilanzstichtag. Davon sind TEUR 2.389 innerhalb eines Jahres fällig.

Angaben nach § 264 Abs. 2 HGB

Zur wirtschaftlich sinnvollen Darstellung der Ertragslage wurden Fremdlöhne für Leiharbeiter anstatt als Fremdleistungen, unter Personalaufwand gezeigt.

D. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden gemäß § 285 Nr. 4 HGB wie folgt aufgegliedert:

Tätigkeitsbereich

	Umsatz
	in TEUR
Akzidenz	1.509
Buch	28.061
Beilage	48.137
Katalog	17.753
Zeitschrift	16.467
Sonstige	285

Geografisch bestimmter Markt	Umsatz
	in TEUR
Inland	95.983
EU/Drittland	16.229

2. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind außerordentliche Erträge aus der Restrukturierung in Höhe von TEUR 992 (Vj. TEUR 6.698) sowie periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 8 (Vj. TEUR 1.314) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen für die Restrukturierung des Konzerns in Höhe von TEUR 1.620 (Vj. TEUR 558), die außergewöhnlicher Natur sind. Des Weiteren sind dort Aufwendungen nach Art. 67 EGHGB von TEUR 10 enthalten. Des Weiteren beinhalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 8 (Vj. TEUR 0).

In den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 81 (Vj. TEUR 66) und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 53 (Vj. TEUR 36) enthalten.

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Steuern aus Vorjahren von TEUR 0 (Vj. TEUR-125) enthalten.

3. Vorschlag über die Verwendung des Ergebnisses des Mutterunternehmens

Die Geschäftsführung schlägt folgende Ergebnisverwendung vor:

Das Ergebnis wird auf das Verlustvortragskonto bzw. Darlehenskonto gebucht.

E. Sonstige Pflichtangaben

1. Namen der Geschäftsführer

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden die Geschäfte des Konzerns durch folgende Personen geführt:

Markus Appl	Geschäftsführer
	einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit

2. Vergütungen der Geschäftsführer

Auf die Angabe der Vergütung der Geschäftsführer wird gemäß § 314 Abs. 3 i. V. m. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

3. Angaben über den Anteilsbesitz an nicht konsolidierten Unternehmen mit einem Betrag von mindestens 20 % der Anteile

Firmenname	Anteilshöhe %	Jahresergebnis in 2020	Eigenkapital (100 %) 31.12.2020
MODULUS GmbH & Co. Immobilien KG	100	TEUR 1.744	TEUR 2,5
m. appl Verwaltungs GmbH	100	TEUR 0,2	TEUR 40,3
MODULUS Verwaltungs GmbH	100	TEUR 0	TEUR 25

4. Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter

Gegenüber Gesellschaftern bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 566 (Vorjahr: TEUR 536).

5. Inanspruchnahme von Offenlegungserleichterungen

Folgende in diesen Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen nehmen die Befreiung von der Offenlegungspflicht nach § 264 Abs. 3 Nr. 4 bzw. § 264b HGB in Anspruch:

FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG, Wemding (Muttergesellschaft)

	appl druck GmbH, Wemding
	aprinta druck GmbH, Wemding
	m.appl GmbH & Co KG, Wemding

6. Honorar des Abschlussprüfers

Das Honorar des Abschlussprüfers für Leistungen des Geschäftsjahres betrug TEUR 155 und gliedert sich wie folgt:

Abschlussprüfung:	TEUR 89
Steuerberatung:	TEUR 66

Hierin sind die Honorare von sämtlichen konsolidierten Gesellschaften enthalten.

7. Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer

Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigt:

Arbeitnehmergruppen	Zahl
Arbeiter	439
Angestellte	177

Die Gesamtzahl der durchschnittlichen Arbeitnehmer beträgt 616 und 39 Auszubildende.

Wemding, den 16. August 2021

FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG
vertreten durch die Komplementärin acomp GmbH

Markus Appl, Geschäftsführer

	Anschaffungskosten
	01.01.2020	Zugänge	Verschmelzung	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.070.082,36	544.573,14	0,00	317.061,48	0,00	2.297.594,02
2. Geschäfts oder Firmenwert	554.598,54	0,00	0,00	0,00	0,00	554.598,54
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	2.624.680,90	544.573,14	0,00	317.061,48	0,00	2.852.192,56
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.966.659,14	111.502,16	0,00	0,00	0,00	24.078.161,30
2. technischen Anlagen und Maschinen	8.107.884,01	735.490,01	0,00	2.685.661,09	3.713.917,10	9.871.630,03
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.916.905,56	168.642,42	0,00	803.542,67	0,00	2.282.005,31
4. geleistete Anzahlungen	5.037,49	3.823.589,74	0,00	26.955,50	-3.713.917,10	87.754,63
Summe Sachanlagen	34.996.486,20	4.839.224,33	0,00	3.516.159,26	0,00	36.319.551,27
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	42.403,88	25.150,00	0,00	0,00	0,00	67.553,88
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	6.176.425,45	0,00	0,00	6.176.425,45	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	56.000,00	0,00	0,00	0,00	56.000,00
4. Genossenschaftsanteile	728,00	0,00	0,00	728,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	6.219.557,33	81.150,00	0,00	6.177.153,45	0,00	123.553,88
Summe Anlagevermögen	43.840.724,43	5.464.947,47	0,00	10.010.374,19	0,00	39.295.297,71

	kumulierte Abschreibungen
	01.01.2020	Zugänge	Verschmelzung	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.737.315,91	224.752,33	0,00	317.041,70	1.645.026,54
2. Geschäfts oder Firmenwert	554.598,54	0,00	0,00	0,00	554.598,54
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	2.291.914,45	224.752,33	0,00	317.041,70	2.199.625,08
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.815.259,48	802.602,83	0,00	0,00	10.617.862,31
2. technischen Anlagen und Maschinen	6.810.086,51	340.098,11	0,00	2.030.757,59	5.119.427,03
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.335.273,64	123.301,46	0,00	601.208,52	1.857.366,58
4. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Sachanlagen	18.960.619,63	1.266.002,40	0,00	2.631.966,11	17.594.655,92
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen		0,00	0,00	0,00	0,00
4. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	21.252.534,08	1.490.754,73	0,00	2.949.007,81	19.794.281,00

	Buchwert	Buchwert
	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	652.567,48	332.766,45
2. Geschäfts oder Firmenwert	0,00	0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	652.567,48	332.766,45
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	13.460.298,99	14.151.399,66
2. technischen Anlagen und Maschinen	4.752.203,00	1.297.797,50
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	424.638,73	581.631,92
4. geleistete Anzahlungen	87.754,63	5.037,49
Summe Sachanlagen	18.724.895,35	16.035.866,57
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	67.553,88	42.403,88
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	6.176.425,45
3. Sonstige Ausleihungen	56.000,00	0,00
4. Genossenschaftsanteile	0,00	728,00
Summe Finanzanlagen	123.553,88	6.219.557,33
Summe Anlagevermögen	19.501.016,71	22.588.190,35

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

I. Grundlagen des Konzerns

Seit ihrer Gründung im Jahr 1899 hat sich die FIRMENGRUPPE APPL (nachfolgend auch "Konzern" genannt) zu einem Druckunternehmen sowohl von nationaler als auch europäischer Bedeutung entwickelt und zugleich die Flexibilität eines Familienunternehmens bewahrt. Die einzelnen Unternehmen des Konzerns decken ein breites Spektrum an gängigen Druckverfahren im High-Volume-Bereich ab. Ein Schwerpunkt im Portfolio bildet dabei die Spezialisierung auf das Drucken in Sonderformaten. An zwei Standorten in Bayern werden im Rollenoffset-, Bogenoffset- sowie im Digitaldruckverfahren umfangreiche Dienstleistungen für Verlage, Werbeagenturen, den Handel sowie für Endverbraucher erbracht.

Per 31.12.2020 hält die FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG folgende Anteile:

- appl druck GmbH (Rollenoffsetdruck und Weiterverarbeitung)	100 %
- aprinta druck GmbH (Bogenoffset- und Digitaldruck, Buchbinderei)	100 %
- m.appl GmbH & Co. KG (Grundbesitzgesellschaft)	100 %
- MODULUS GmbH & Co. Immobilien KG (Beteiligungsgesellschaft)	100 %
- MODULUS GmbH (Beteiligungsgesellschaft)	100 %

Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Konsolidierungsprozesse innerhalb des Konzerns erfolgreich fortgeführt. Im Zuge der planmäßigen Schließungen der Betriebsstätten der appl druck GmbH in Ahrensburg (zum 30.09.2020) sowie in Reichenberg (zum 31.10.2020) erfolgt eine Fokussierung auf die Standorte Wemding (Druck, Buchbinderei) und Freising (Weiterverarbeitung). Durch die damit verbundene Verlagerung zweier Druckmaschinen wurden Leerkapazitäten und Kosten abgebaut. Es können weiterhin alle Kundenbedarfe inklusive ausreichender Reserven abgedeckt werden.

Die MODULUS GmbH & Co. Immobilien KG und die MODULUS GmbH hatten zum Zweck den Erwerb der Immobilie Reichenberg und fungierten bis zur Betriebsschließung Reichenberg und parallelen Veräußerung der Immobilie in 06/20 als Leasinggeber gegenüber der appl druck GmbH. Die beiden Gesellschaften befinden sich in der Abwicklung.

Die FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG fungiert als klassische Holding mit zentralen Dienstleistungsangeboten für ihre Tochterunternehmen, wie zentraler Einkauf, Disposition, Finanzbuchhaltung, Personalwesen und Finanzen.

Das Ziel sämtlicher unternehmerischer Aktivitäten ist auf den Ausbau bestehender Kundenbeziehungen sowie auf die Gewinnung von Neukunden gerichtet.

II. Wirtschaftsbericht der FIRMENGRUPPE APPL

1. Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen

a) International

Während die Einschätzungen über die Weltwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend von politischen Einflüssen tangiert wurden, werden die Prognosen ab 2020 nahezu vollständig von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge stelle der Einbruch der Weltwirtschaft im vergangenen Jahr mit einem geschätzten Minus von -3,3 % die schlimmste Rezession seit der Weltwirtschaftskrise vor rund 90 Jahren dar.

Für die EU geht der IWF davon aus, dass die Wirtschaft in 2020 um -6,6 % gegenüber dem Vorjahr (2019: +1,3 %) einbrechen werde (Quelle: IMF - World Economic Outlook, Update April 2021).

b) Deutschland

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2020 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um -5,0 % niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Der konjunkturelle Einbruch fiel aber im Jahr 2020 den vorläufigen Berechnungen zufolge insgesamt weniger stark aus als 2009 mit -5,7 % (Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 020 vom 14.01.21)

c) Branche

Als eine der wenigen Branchen wurde die Druckindustrie bereits früh mit den Folgen der Digitalisierung konfrontiert, die mittlerweile jedoch jeden Wirtschaftszweig erfasst hat. Aus heutiger Sicht hat sich die Befürchtung, dass Druckerzeugnisse durch die Digitalisierung komplett verdrängt würden, nicht bewahrheitet. Im Gegenteil, Printprodukte ergänzen in vielen Fällen das Onlineangebot und sorgen für einen höheren Umsatz auch im Online-Bereich. Trotz sinkender Auflagen bei Zeitungen, Zeitschriften und Büchern, zeugen auch viele neue Magazine davon, dass sich Print mit seinen Qualitäten behaupten kann.

Nachdem bereits in 2019 der zunehmende Nachfragerückgang nach Druckerzeugnissen, trotz der Abschwächung des Papierpreisanstiegs, der Druck- und Medienindustrie zu schaffen machte, setzen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise im Geschäftsjahr 2020 den Unternehmen zusätzlich stark zu. Insbesondere im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 waren Printbetriebe von coronabedingten Auftragsstornierungen und rückläufigen Auftragseingängen stark betroffen. Dies belastete auch den für die Druckindustrie so wichtigen Werbemarkt, der den Bruttowerbeausgabedaten von Nielsen zufolge vor allem im März und im April starke Rückgänge verzeichnete. Auch nach einer Erholungsphase im Sommer 2020, schafften es insbesondere Werbesendungen und Out-of-Home-Medien in den darauffolgenden Herbst- und Wintermonaten nicht, die Werbeaufkommen aus dem Vorjahr zu erreichen. Insgesamt befand sich der Brutto-Werbemarkt zum Abschluss dieses außergewöhnlichen Jahres im Minus (34,3 Mrd. Euro in 2020 gegenüber 35,9 Mrd. Euro in 2019; Quelle: Nielsen i.V.m. Bernhard Weidenbach, statista, 26.04.21).

Die Pandemie trifft die stark konjunkturabhängige Druckbranche massiv. Die zu erwartenden Langzeitfolgen für die Druckindustrie sind aktuell schwer einzuschätzen, solange Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wie beispielsweise Impfstoffe noch keine zuverlässige Prognose über die Dauer der Immunisierung hergeben.

Es ist daher zu erwarten, dass die Konsolidierung der Branche weiter anhält.

Eine positive Erkenntnis aus der derzeitigen Situation lässt sich aber gewinnen: Die Druckindustrie wird von der Bundesregierung als systemrelevant eingestuft. Es wird so vielfältig gedruckt wie nie, die Produkte der Druckindustrie finden sich überall, kein Wirtschaftszweig, keine Branche kommt ohne sie aus. Darüber hinaus hat das Vertrauen in Printmedien in Deutschland wieder deutlich zugenommen, insbesondere Buchverlage verzeichnen sogar eine positive Auflagenentwicklung (Quelle: bvdm).

Nach wie vor gestaltet sich die Entwicklung der einzelnen Druckverfahren unterschiedlich: Das Digitaldruckverfahren gewinnt insbesondere wertmäßig - was allerdings an den relativ hohen Kosten pro gedruckter Seite verglichen mit den bisher gängigen Druckverfahren liegt.

Die Anteile von Tief- und Offsetdruckverfahren verschieben sich seit Jahren kontinuierlich. Einst stark relevant für Werbedrucke, Verkaufskataloge und Zeitschriften in hoher Qualität und Auflage, werden Printprodukte weiter zunehmend im immer leistungsfähiger werdenden Rollenoffsetdruckverfahren hergestellt in dem APPL eine Spezialisierung hat (Quelle: Fachpresse, Smithers).

c.a) Werbemarkt

Auch der deutsche Werbemarkt hat die Folge der Corona-Pandemie zu spüren bekommen und schrumpft im Jahr 2020 um -4,4 % gegenüber dem Vorjahr. Das zeigt die aktuelle Bilanz zum Bruttowerbemarkt von Nielsen.

Nach wie vor bleibt dabei Fernsehwerbung das Leitmedium der deutschen Werbungstreibenden mit 16,0 Mrd. Euro Bruttowerbeaufwendungen (-1,8% gegenüber Vorjahr). Als einziges Medium ist Onlinewerbung während der Pandemie mit einem Plus von 4,9 % (4,0 Mrd. Euro Bruttowerbeaufwendungen) in 2020 gewachsen.

Der rückläufige Trend der Werbeinvestitionen in Zeitschriften und Zeitungen wurde pandemiebedingt beschleunigt. Publikumszeitschriften verlieren -11,0 % (2,9 Mrd. Euro Bruttowerbeaufwendungen) und Zeitungen -9,0 % (13,1 Mrd. Euro Bruttowerbeaufwendungen; Quelle: The Nielsen Company (Germany) GmbH; Top Trends Dezember 2020)

c.b) Produktion

Der saison- und kalenderbereinigte Produktionsindex der Druck- und Medienindustrie ging in den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 um -13,9 % aufgrund der Corona-Krise überdurchschnittlich zurück.

Auf der Ebene der Produktsegmente reduzierte sich in diesem Zeitraum der Produktionswert des für die Druckindustrie wichtigsten Produktsegments - des Werbedrucks - im Vorjahresvergleich um -17,5 %. Hierbei waren in allen Sparten des Werbedrucks, von Katalogen über Prospekten bis Mailings, Einbußen im zweistelligen Bereich zu verzeichnen. Bei den Produktionswerten für Zeitschriften (-18,6 % gegenüber 1.-3. Quartal 2019) und Büchern (-9,1 % gegenüber 1.-3. Quartal 2019) setzt sich dieser Trend fort.

Der Gesamtwert der Produktion aller Druckerzeugnisse und Druckdienstleistungen sank in den ersten drei Quartalen 2020 um -12,5 % auf 7,9 Mrd. Euro (Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenstand Januar 2021, Berechnungen: bvdm).

c.c) Kosten und Preise

Nach einem deutlichen Anstieg der Rohstoffpreise für Papier im Jahr 2019, der bis zu einem Allzeithoch an die Druckereien weitergereicht wurde, sanken die Preise ab Ende 2019 und 2020, so dass beispielsweise beim Bilderdruckpapier Tiefstpreise erreicht wurden. Insgesamt fielen die Preise für graphische Papiere in den ersten drei Quartalen 2020 um -7,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Jedoch sind die Frachtkosten seit 2020 deutlich in die Höhe geschnellt, da der Transport pandemiebedingt insgesamt beschwerlicher geworden ist.

Seit Ende des Jahres 2020 steigen nun auch die für die Papierproduktion relevanten Langfaserzellstoffpreise (aus BVDM Pressemitteilung 10.02.21).

Etwaige Kostensteigerungen konnten durch die Druck- und Medienbetriebe nur bedingt auf die Verkaufspreise für ihre Erzeugnisse umgelegt werden. Laut Statistischem Bundesamt entwickelten sich die Preise für Druckereileistungen in den ersten neun Monaten 2020 um -0,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Quelle: Stat. Bundesamt i.V.m. BVDM, Januar 2021).

c.d) Beschäftigte

Der fortschreitende Strukturwandel in der Druckindustrie bleibt nicht ohne Folgen. Seit Jahren sinkt die Zahl der Druckunternehmen, ebenso wie die Zahl der Beschäftigten. Per 30.06.2020 existierten in Deutschland laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit und laut Berechnungen des bvdm 7.279 Druckbetriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Im Jahr zuvor lag die Anzahl der Druckbetriebe noch um 3,6% höher. Zusammen beschäftigten die Unternehmen 121.823 Mitarbeiter. Dies entspricht einer Reduzierung um -4,3% gegenüber dem Vorjahr.

2. Geschäftsverlauf und Lage der FIRMENGRUPPE APPL

Die FIRMENGRUPPE APPL hat als ein führender mittelständischer Familienbetrieb der Druckindustrie im Jahr 2020 mit durchschnittlich 616 Mitarbeitern insgesamt rund 112 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet und hat es in den letzten Jahren (seit 2009) trotz des generell schwierigen Marktumfeldes geschafft, die Fremdverschuldung (Darlehen und Leasing) um mehr als 136 Mio. Euro zu reduzieren.

Die Coronakrise verursachte im Frühjahr 2020 einen unvermittelten Produktionseinbruch in der gesamten Druck- und Medienlandschaft, dem sich auch die FIRMENGRUPPE APPL nicht entziehen konnte. So blieb die Produktion unter dem Wert von 2019, Nachholeffekte in den Lockdownfreien Zeiten konnten die coronabedingten Umsatzrückgänge nicht vollständig kompensieren.

Auf den ersten exogenen Schock durch die Pandemie reagierte der Konzern Anfang März 2020 mit einer frühzeitig installierten, abteilungsübergreifenden Task-Force. So wurde ein umfangreiches, straffes Maßnahmenpaket installiert, um sachlich und adäquat auf die Situation reagieren zu können. Dieses umfasst unter anderem verschärfte Hygienevorschriften als aktiven Beitrag zur Verlangsamung der Virus-Ausbreitung (Flattening the Curve) und zum Schutz der Belegschaft, flexible Home-Office-Regelungen für die Mitarbeiter, bei denen dies möglich ist. Eine Betriebsvereinbarung für den Pandemie-Fall wurde verabschiedet. Sie fungiert als Commitment der Belegschaft, die nötige Flexibilität des Unternehmens zu demonstrieren. Es wurde ein automatisiertes, ERP-basiertes Corona-Controlling eingerichtet für Auftragsverschiebungen und -absagen, inklusive der daraus resultierenden Folgen für Bestellungen, Lieferketten sowie dem Rohertrag, um auf starke Auflagenänderungen flexibel reagieren zu können. Die Kommunikation mit den Kunden und Lieferanten wurde noch weiter intensiviert, um in stetigem Dialog jederzeit gemeinsam reaktionsfähig zu sein.

Besonders gelitten hat die Sparte der Werbedruckerzeugnisse für den im Lockdown geschlossenen stationären Handel (für die vom Lockdown betroffenen Einzelhändler - der Lebensmitteleinzelhandel war hingegen nicht betroffen) sowie für den Distanzhandel im Bereich Rollenoffsetdruck, während sich die Auftragslage im Bogenoffsetdruck trotz der Pandemie weitestgehend zufriedenstellend, dennoch ausbaufähig, gestaltete.

Vor Beginn der Corona-Krise waren die Kapazitätsauslastung und der Produktionsausstoß unterjährig von den branchenüblichen saisonalen Zyklen geprägt. In 2020 wurden Kapazitätsauslastung und der Produktionsausstoß von den Auswirkungen des Lockdowns beeinflusst.

Der Einkauf für Druckmaterialien und Instandhaltungsartikel ist auf Holdingebene zentral gebündelt. Unverändert verfügt die FIRMENGRUPPE APPL über eine breite Diversifizierung im Lieferantenkreis. Liefer- oder Rohstoffengpässe gab es in 2020 zu keinem Zeitpunkt. Durch Preisgleitklauseln und Preisabsicherungsvereinbarungen konnten unerwartete Preissteigerung vermieden werden.

Die Tochterunternehmen profitieren von den zentralen Dienstleistungsangeboten der FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG. Unternehmensfunktionen wie Finanzbuchhaltung, Personalabteilung und Einkauf werden durch die Tochterunternehmen bei der Holding hinzugekauft und im Rahmen einer Management-Fee durch die Holding abgerechnet.

Trotz signifikanter Auswirkungen der Corona-Krise auf das Produktionsvolumen und die Umsatzentwicklung wurde das in 2018 entwickelte Konzept zur strategischen Neuausrichtung der FIRMENGRUPPE APPL auch in 2020 erfolgreich fortgesetzt: Nachdem im Geschäftsjahr 2017 das neu eingeführte Vertriebskonzept aufgrund einer verfehlten Preispolitik und eines daraus resultierenden Margenverfalls zu einem deutlichen Verlust führten, wurde ein tragfähiges und erfolgsversprechendes Zukunftskonzept gemeinsam mit einem externen Strategieberater verabschiedet. In diesem Zusammenhang konnte auch die Finanzierung der FIRMENGRUPPE APPL für die kommenden Jahre erfolgreich sichergestellt werden. Das Konzept beinhaltet umfangreiche, immanente Restrukturierungsmaßnahmen, die seit 2018 - unter Bildung von Rückstellungen - planmäßig umgesetzt werden.

Insbesondere folgende Einzeleffekte des Konzeptes konnten in 2020 realisiert werden:

―	Schließung des Standortes in Ahrensburg zum 30.09.2020
―	Schließung des Standortes in Reichenberg zum 31.10.2020, Verkauf der Immobilie und Rückführung der Immobilien-Leasingverbindlichkeit
―	Rückstellung für noch offene Abfindungszahlungen aus den oben genannten Betriebsschließungen

Das außerordentliche Ergebnis liegt im Geschäftsjahr 2020 deutlich besser als geplant, da die Restrukturierungsmaßnahmen deutlich effizienter angeschlossen werden konnten.

Pandemiebedingt wurden bereits fest eingeplante Druckaufträge in Höhe von rund 12 Mio. Euro Jahresumsatz storniert, verschoben beziehungsweise deutlich reduziert. Weiterhin ist man damit beschäftigt, das Umsatzvolumen weiter zu stabilisieren.

Für das Gesamtjahr 2020 ergibt sich daher ein Jahresfehlbetrag von -4,3 Mio. Euro (Vorjahr: +1,0 Mio. Euro). Hierbei konnte - trotz der negativen Auswirkungen der Corona Pandemie - ein ausgeglichener Operating Profit erzielt werden.

a) Ertragslage

Unter Berücksichtigung der Standortschließungen in Ahrensburg (zum 30.09.2020) und Reichenberg (zum 31.10.2020) reduzierte sich der Gesamtumsatz der FIRMENGRUPPE APPL im Geschäftsjahr 2020 insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie um -17,9 % gegenüber dem Vorjahr von 136,7 Mio. Euro auf 112,2 Mio. Euro.

Auf die einzelnen Geschäftsfelder bezogen hatte die Pandemie allerdings unterschiedliche Auswirkungen: Während Kunden aus den Bereichen Stationärer Handel (-11,8 Mio. Euro Umsatz gegenüber. 2019) und dem Distanzhandel (-7,1 Mio. Euro Umsatz gegenüber 2019) im Frühjahr und gegen Ende des Jahres 2020 zahlreiche Aufträge stornierten, verzeichnete der Bereich Buch im Jahr 2020 nur einen marginalen Rückgang (-0,7 Mio. Euro) und zog in 2021 wieder deutlich an.

Die relative Abhängigkeit der Druckbranche von der konjunkturellen Lage spiegelt sich in dieser Entwicklung wider.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich in 2020 auf 2,2 Mio. EUR und beinhalten neben in Art und Umfang betriebsgewöhnlichen Erlösen aus Versicherungsentschädigungen (644 TEUR), Kursgewinnen (81 TEUR) und sonstigen Erträgen, bspw. Anlagenabgänge, periodenfremde Erlöse und Rückstellungsanpassungen (in Summe: 609 TEUR) außergewöhnliche Erträge aus der Schließung Reichenberg i. H. v. rd. 1,0 Mio. EUR aus Aufhebungsentgelten und Forderungsverzichten aus der vorzeitigen Beendigung der Leasingverträge.

Die Materialeinsatzquote reduzierte sich von 54,7 % in 2019 auf 49,7 % in 2020, nicht zuletzt aufgrund der gesunkenen Papierpreise. Erfreulicherweise konnte die Fremdleistungsquote von 9,2 % (2019) auf 8,6 % (2020) reduziert werden. Die Konzentration auf qualitativ hochwertige und insbesondere in Eigenleistung weiterverarbeitete Produkte spielt dabei eine zentrale Rolle.

Die Rohertragsquote stieg deutlich auf 41,7 % (Vorjahr 35,9 %). Die Gründe hierfür sind beabsichtige Verschiebungen im Produktmix und dem dadurch bedingten niedrigeren Anteil an margenschwächeren Aufträgen sowie die erfolgreich durchgeführten Betriebsschließungen der rohertragsschwachen Standorte.

Die Personalkosten der FIRMENGRUPPE APPL in Höhe von -33,1 Mio. Euro lagen unter dem Vorjahr (-34,9 Mio. Euro). Die Quote Personalaufwand zu Rohertrag lag im Jahr 2020 bei 70,3 % (Vorjahr: 71,4 %). Die um die Sondereffekte (außerordentlich) des Jahres 2020 bereinigten Personalaufwendungen liegen mit -27,5 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahr (Bereinigung um +5,5 Mio. EUR). Die außerordentlichen Effekte ergeben sich aus den Standortschließungen Ahrensburg und Reichenberg und beinhalten Abfindungen sowie weiterlaufende Löhne- und Gehälter.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich in 2020 auf -19,3 Mio. Euro und lagen damit leicht unter dem Vorjahresniveau (-19,7 Mio. Euro). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind u. a. außergewöhnliche Aufwendungen aus Restrukturierung und Standortschließungen i. H. v. ca. -2,2 Mio. EUR enthalten. Die Abschreibungen lagen mit -1,5 Mio. Euro um -1,1 Mio. Euro ebenfalls unter Vorjahr (-2,6 Mio. Euro). Das Finanzergebnis lag mit -1,1 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (-0,9 Mio. Euro).

Insgesamt ergibt sich somit für 2020 ein EBITDA in Höhe von -1,6 Mio. Euro (Vorjahr: 4,4 Mio. Euro) und ein EBIT in Höhe von -3,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1,9 Mio. Euro). Das um die o.g. Sondereffekte bereinigte EBIT liegt in 2020 bei rd. +2,6 Mio. EUR, das adjusted EBITDA bei rd. 5,9 Mio. EUR.

Der Jahresfehlbetrag 2020 betrug -4,3 Mio. Euro (Jahresüberschuss Vorjahr: 1,0 Mio. Euro).

b) Finanzlage

Die Finanzlage des Konzerns der FIRMENGRUPPE APPL zeigt sich in 2020 weiterhin ausgeglichen. Die zur Verfügung stehenden Kontokorrentkreditlinien waren zum Stichtag durch den Konzern in Höhe von -6,4 Mio. EUR beansprucht. Zum Stichtag verfügte der Konzern gleichzeitig über Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kasseneinlagen in Höhe von 3,9 Mio. Euro. Die Liquiditätssituation kann als angemessen beurteilt werden. Kurzfristige Kreditlinien standen neben Bankguthaben zu jedem Zeitpunkt in ausreichendem Umfang zur Verfügung.

Im Zuge der Schließung und des damit verbundenen Verkaufs der Immobilie der MODULUS am Standort Reichenberg wurden die von Seiten des Konzerns ausgegeben Darlehen in Höhe von 6,6 Mio. Euro zurückgeführt, gleichzeitig wurde ein Beteiligungsgewinn von rund 1,7 Mio. Euro realisiert.

Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 5,4 Mio. Euro getätigt, darunter Erweiterungsmaßnahmen für zwei Rollenoffsetdruckmaschinen, die im Zuge der Schließung der Standorte Ahrensburg und Reichenberg nach Wemding umgezogen wurden, sowie Investitionen in die Prozessoptimierung im Zuge der Digitalisierungsstrategie. Für den Ersatz dreier Firmenfahrzeuge wurden Leasingverträge in Höhe von 63,1 TEuro neu abgeschlossen. Die bestehenden Darlehen und Leasingverbindlichkeiten reduzierten sich um -6,9 Mio EUR insbesondere aufgrund des beendeten Leasings für die Immobilie in Reichenberg. Skontierungsmöglichkeiten wurden partiell genutzt.

Das Periodenergebnis des Konzerns ist die Ausgangsgröße für die Erstellung der Kapitalflussrechnung. Im Berichtszeitraum führte der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,0 Mio. Euro sowie aus Investitionstätigkeit in Höhe von 3,2 Mio. Euro, saldiert um den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von -1,2 Mio. Euro, zu einer Erhöhung des Finanzmittelfonds um 3,0 Mio. auf -2,5 Mio. Euro zum Bilanzstichtag.

c) Vermögenslage

Zum 31.12.2020 erhöhte sich die Bilanzsumme auf 42,3 Mio. Euro (Vorjahr: 42,0 Mio. Euro). Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt 46,1 %.

Am 31.12.2020 beliefen sich die immateriellen Vermögensgegenstände auf 0,7 Mio. Euro (Vorjahr 0,3 Mio. Euro). Der Anstieg begründet sich in der Digitalisierungsoffensive in 2020.

Die Sachanlagen erhöhten sich auf 18,7 Mio. Euro und sind damit um 2,7 Mio. Euro höher als im letzten Geschäftsjahr. Die Erhöhung ist begründet in Erweiterungsmaßnahmen (Automatisierung / Effizienzerhöhung) von zwei Rollenoffsetdruckmaschinen.

Es wurden präventiv alle zur Erhaltung des Bestandes und für den einwandfreien Betrieb notwendigen Instandhaltungs- Reparatur- und Wartungsmaßnahmen an Gebäuden und Maschinen durchgeführt.

Investitionen wurden in Höhe von 5,4 Mio. Euro getätigt, ohne Investitionen aus Verkäufen innerhalb der Konzerngesellschaften. Ein Investitions- und Instandhaltungsstau besteht nicht.

Das Umlaufvermögen reduzierte sich zum 31.12.2020 von 12,9 Mio. Euro im Vorjahr auf 12,7 Mio. Euro. Die Forderungen aus Lieferung und Leistung reduzierten sich um -0,5 Mio. Euro.

Per 31.12.2020 ist die FIRMENGRUPPE APPL bilanziell mit 8,4 Mio. Euro überschuldet. Eine positive Fortführungsprognose bis Ende 2022 durch eine interne Planrechnung liegt vor, so dass bei der Bilanzierung von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit nach § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB ausgegangen wird.

Die im Rahmen der Prognose gemachten Annahmen der positiven Fortführungsprognose bis Ende 2022 erfordert, dass sich die Planungsannahmen mit der der Planung innewohnenden Unsicherheit qualitativ und quantitativ erfüllen. Die Bestandsfinanzierer haben ihre Finanzierungszusagen auf dieser Basis der Art und Höhe nach Anfang 2020 bis Ende 2022 verlängert.

3. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

a) Finanzielle Leistungsindikatoren

Bei den finanziellen Leistungsindikatoren liegt unser Fokus auf:

•	Liquidität
•	Eigenkapitalquote
•	Cash-Flow
•	Verschuldungsgrad
•	Debitorenlaufzeit / Kreditorenlaufzeit

Die liquiden Mittel der FIRMENGRUPPE APPL betrugen zum 31.12.2020 3,9 Mio. Euro (Vorjahr 0,9 Mio. Euro)

Im Berichtszeitraum führte der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,0 Mio. Euro sowie aus Investitionstätigkeit in Höhe von 3,2 Mio. Euro, saldiert um den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von -1,2 Mio. Euro, zu einer Erhöhung des Finanzmittelfonds um 3,0 Mio. auf -2,5 Mio. Euro zum Bilanzstichtag.

Der dynamische Verschuldungsgrad betrug per 31.12.2020 -12,5 (Verbindlichkeiten bei Banken, um Bankguthaben bereinigt, im Verhältnis zum operativen Cashflow, definiert als Jahresüberschuss nach Steuern zuzüglich Zinsen und Abschreibungen).

Zum Stichtag 31.12.2020 betrug die Kreditorenlaufzeit 48 Tage. Die Debitorenlaufzeit konnte durch das seit 2012 bestehende Factoring auf konstant niedrigem Niveau gehalten werden und lag zum Stichtag bei einem Tag.

b) Mitarbeiter

Im Jahr 2020 waren im Konzern der FIRMENGRUPPE APPL durchschnittlich 616 Mitarbeiter beschäftigt. Zusätzlich absolvierten durchschnittlich 39 Mitarbeiter eine Ausbildung in unterschiedlichen Ausbildungsberufen.

Die FIRMENGRUPPE APPL investiert in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und damit gleichzeitig in die Zukunftssicherung des Unternehmens. In diesem Zusammenhang werden Bildungsmaßnahmen gefördert, die die Fachkompetenz des Arbeitnehmers in Bezug auf seinen Arbeitsplatz erhöhen. Zahlreiche Aufstiegsfortbildungen mit IHK-Abschluss stehen zur Auswahl.

Ab 2021 schafft die FIRMENGRUPPE APPL ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, einen anerkannten Berufsabschluss in den Ausbildungsberufen Medientechnologe Druck und Medientechnologe Druckverarbeitung ohne Teilnahme am Berufsschulunterricht zu erwerben. Dazu werden die Teilnehmer von geschulten APPL-Mitarbeitern durch eine zweijährige Vorbereitungszeit begleitet.

Im Zuge der Digitalisierung verschiedener Arbeitsabläufe und um die Kommunikationsflüsse im Unternehmen zu vereinfachen und zu optimieren, wurde ein Projektteam in der FIRMENGRUPPE APPL installiert (Fachabteilung Digitalisierung). Mitarbeiter haben seit 2020 die Möglichkeit, sich auf einer internen Kommunikationsseite jederzeit über Neuigkeiten zu informieren. Durch die Implementierung einer neuen Plattform (Microsoft Teams), wird Mitarbeitern die interne, barrierefreie Kommunikation erleichtert.

Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung wurden den Mitarbeitern im abgelaufenen Geschäftsjahr kostenlose Grippeschutzimpfung angeboten. Des Weiteren plant die FIRMENGRUPPE APPL die Förderung des Fahrradsports durch das sogenannte "Bikeleasing". Hierbei haben Mitarbeiter die Möglichkeit, ein neues Fahrrad oder E-Bike über den Arbeitgeber zu leasen. Dies wurde im Laufe des Jahres 2021 bereits umgesetzt.

Die Corona-Pandemie betrifft das gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Leben gleichermaßen. Die FIRMENGRUPPE APPL ergreift dazu alle notwendigen Maßnahmen, um die Eindämmung des Virus zu unterstützen. Neben einem umfassenden Hygienekonzept am Arbeitsplatz im Unternehmen nutzen Mitarbeiter die Möglichkeit zum Homeoffice, sofern ihre Arbeitsanforderungen dies ermöglichen. Darüber hinaus stellt APPL der Belegschaft Antigen-Schnelltests zum Selbsttesten und Masken kostenlos zur Verfügung. Den Mitarbeitern wurde mit Hilfe des Betriebsarztes eine Vorortimpfung angeboten. Dieses Angebot wurde zum Zeitpunkt der Berichtserstellung in großem Umfang angenommen.

Im Juni 2021 eröffnet die FIRMENGRUPPE APPL ein Corona-Bürgertestzentrum. Geschulte Mitarbeiter sind dazu berechtigt, Bürgertestungen (PoC-Antigen-Schnelltests) nach Corona-Testverordnung im Hause APPL durchzuführen.

c) Umweltschutz und Energiethemen

Die FIRMENGRUPPE APPL verpflichtet sich, durch verantwortungsbewusstes Handeln unter Berücksichtigung aller rechtlicher Anforderungen eine lebenswerte Umwelt zu erhalten. Zur Erreichung dieser strategischen und operativen Ziele werden im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses Umwelt- und Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt. Dies geschieht unter Einbindung aller Mitarbeiter. Finanzielle und zeitliche Ressourcen werden zur Verfügung gestellt.

Die Zertifizierung aller Druckbetriebe der FIRMENGRUPPE APPL nach den Richtlinien von FSC und PEFC besteht unverändert seit dem Jahr der Erstzertifizierung 2008. Daneben betreiben die Unternehmen aprinta druck GmbH und appl druck GmbH ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem gemäß DIN ISO 14001.

Die aprinta druck GmbH und appl druck GmbH (Betriebsstätte: Reichenberg; bis 31.10.2020) haben einen wichtigen Schritt zur Vermeidung von VOC-Emissionen (flüchtige organische Verbindungen) vollzogen, indem in der Produktion auf Alkohol verzichtet wird.

Daneben fördert die appl druck GmbH seit 2010 die Generierung erneuerbarer Energien durch zur Verfügungstellung von Dachflächen zur Photovoltaiknutzung. Die FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG leistet ihren Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit durch Betreibung einer Photovoltaikanlage.

Alle Unternehmen der FIRMENGRUPPE APPL verfügen über ein anerkanntes Energiemanagementsystem gemäß DIN ISO 50001.

Seit 2016 bietet die FIRMENGRUPPE APPL klimaneutrales Drucken in ihrem Leistungskatalog an, um Neu- und Bestandskunden auf die nachhaltige Medienproduktion in der Unternehmensgruppe aufmerksam zu machen. Klimaneutrales Drucken bedeutet, dass alle CO ₂ -Emissionen, die beim Druckvorgang selbst, sowie bei der Herstellung der benötigten Materialien (Papier, Energie, Farbe, etc.) entstehen, berechnet, ausgewiesen und mittels Klimaschutz-Zertifikaten ausgeglichen bzw. kompensiert werden.

4. Gesamtaussage

Das übergeordnete finanzpolitische Ziel der FIRMENGRUPPE APPL ist die Sicherstellung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Eigenkapitalrentabilität, Finanzierungsstabilität und Liquidität.

Zudem ist unser Finanzmanagement darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen.

Anfang 2020 konnten Verhandlungen mit allen Finanzierungspartnern der FIRMENGRUPPE APPL erfolgreich abgeschlossen werden und somit die Durchfinanzierung der Gruppe für die kommenden Jahre gewährleistet werden.

III. Prognosebericht

1. Erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie stand die Weltwirtschaft angesichts von internationalen Handelskonflikten und schwächelnden Wachstumsraten in einer Reihe von Ländern unter Druck.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat, nach einer ersten Prognose im Januar 2021, das Wiederaufschwungsjahr 2021 im April nach oben korrigiert. Die Weltwirtschaft soll demnach in 2021 um 6,0 % und in 2022 um 4,4 % wachsen.

Die europäische Wirtschaft soll sich in 2021 um 4,4 % und im darauffolgenden Jahr 2022 um 3,5 % etwas erholen.

Für 2021 rechnet der IWF für Deutschland mit einem Wachstum von 3,6 % - während hierzulande gerade die Bundesregierung ihre Prognose auf drei Prozent zurücknimmt und die Konjunkturforscher ebenfalls ihre Erwartungen nach unten korrigieren. 2022 könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,1% zulegen.

Allerdings weist der IWF auf größere Prognoseunsicherheiten hin: So sei die Aussagekraft abhängig davon, ob eine vierte Infektionswelle in Europa und den USA verhindert werden könne. Auch die Fragen, wann wie viele Menschen weltweit geimpft werden können und wie stark Mutanten für Rückschläge sorgen, lassen sich derzeit kaum präzise beantworten (Quelle: IMF, World Economic Outlook - Update, April 2021).

2. Erwartete Entwicklung relevanter Märkte

Wie in vielen anderen Branchen auch, führen die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie in der Druckindustrie zu einem fundamentalen Schock, sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite. Sie stellt sich als Beschleuniger des digitalen Wandels dar. Die Corona-Krise zeigt aber auch: Der Wunsch der Menschen nach Information und Unterhaltung ist ungebrochen. Abseits der Fake News stieg das Vertrauen der deutschen Bürger in die gedruckte Pressearbeit von 56 auf 60 %. Die deutschen Verlage stehen so vor der Herausforderung, das Vertrauen der Leser durch Qualitätsjournalismus und faktenbasierte Berichterstattung im Print- und Digitalbereich zu bewahren.

Die Anzahl der gedruckten Abo-Zeitschriften ist während der Corona-Lockdowns zwar angestiegen. Der Trend zu sinkenden Zeitschriftenvolumina wird sich jedoch langfristig fortsetzen. Laut PricewaterhouseCoopers (PwC), wird der Gesamtumsatz des Zeitungs- und Zeitschriftenmarkts bis 2024 durchschnittlich um -4,3 % pro Jahr auf 8,5 Milliarden Euro sinken (Quelle: PwC Prognosebericht 2020-2024).

Der stationäre Einzelhandel, darunter insbesondere Lebensmitteleinzelhandel (LEH), Discounter und Möbeleinzelhandel stellen für APPL die bedeutendsten Kundengruppen für Beilagen und Anzeigenblätter dar. Die Schließung großer Teile des stationären Handels während der Corona-Lockdowns (03-05/20 und 11/20-05/21) führte zu erheblichen temporären Umsatzrückgängen im Beilagengeschäft. Hiervon waren insbesondere die Einzelhändler betroffen, deren Geschäfte nicht öffnen durften (insb. Möbelhäuser). Als Reaktion konzentriert sich APPL bei der Neukundenfindung auf das nicht von Corona betroffene Geschäft mit Kunden des Lebensmitteleinzelhandels. Die Kunden dieses Segments haben im Jahr 2020 ihre Volumina nicht reduziert. Diese Strategie zeigte sich erfolgreich - in diesem Segment konnte bereits ein signifikantes Neu-Geschäft gewonnen werden.

Während des Corona-Lockdowns hat die Bedeutung des Versandhandels aufgrund des Herunterfahrens des stationären Handels stark zugenommen. Es ist davon auszugehen, dass sich das Kaufverhalten nach den Lockerungen zugunsten des Versandhandels fortsetzen wird. Dies wird positiv auf das Werbemittel Print-Katalog wirken.

Ein klassisches Medium, dem die Pandemie einen Aufschwung brachte, ist das Buch. Die Umsätze mit Consumer Books, dem Segment für private Konsumenten, legten 2020 um 4 % gegenüber 2019 zu. Treiber waren hier insbesondere Koch- und Sachbücher, auf die APPL spezialisiert ist. Im Zeitraum bis 2024 prognostiziert PwC eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 2,9%. Laut Börsenverein des deutschen Buchhandels geht die Anzahl der Buchkäufer zwar zurück. Der Umsatzanstieg liegt daher in den erhöhten durchschnittlichen Ausgaben pro Buch begründet. E-Books bleiben mit einem Umsatzanteil von 5,1 % (2020) weiterhin ein Nischenprodukt.

Auch der Einsatz von Lehrbüchern in Schulen genießt weiterhin höchste Akzeptanz. Forscherinnen und Forscher der Frankfurter Goethe-Universität haben in einer im Juni 2021 veröffentlichen Studie den Nutzen von Distanzunterricht während der Lockdowns mit einem Lerneffekt, der nahezu bei null liegt, verglichen. Präsenzunterricht und die haptischen Eigenschaften von Print-Lehrbüchern sind entscheidende Faktoren für Wissensvermittlung (Zeit Online, 21.06.21).

3. Qualitätsmanagement

Nach Einführung des Qualitätsmanagements im Januar 2019 wird im Jahresvergleich ersichtlich, dass die Kosten der externen Reklamationen im Jahr 2020 um 34 % gegenüber 2019 reduziert werden konnten. Die Anzahl der Reklamationen ist um 25 % gesunken. Weiteres Potenzial für Einsparungen liegt in der Optimierung der internen Prozesse. Durch die Meldung interner Reklamationen können Arbeitsabläufe für die Zukunft verbessert und nachhaltige Maßnahmen eingeführt werden. Das Reklamationssystem wurde dabei auf Basis der im Jahr 2020 eingeführten Microsoft Power Plattform entwickelt.

4. Digitalisierungsoffensive "APPL verbindet"

Im Geschäftsjahr 2020 hat die FIRMENGRUPPE APPL mit einer umfassenden Digitalisierungsoffensive begonnen: Das Ziel des Projektes APPL...verbindet ist es, durch Digitalisierung die verschiedenen Arbeitsabläufe und Kommunikationsflüsse zu vereinfachen und zu optimieren, um bisher zeitaufwendige papiergebundene Prozesse abzulösen. Außerdem sollen Aufgaben transparenter und die Abarbeitung vereinfacht werden. Deshalb werden vom Projektteam digitale Lösungen erarbeitet und digitale Werkzeuge und Tools zur Verfügung gestellt, um den Arbeitsablauf im gesamten Unternehmen zu verbessern und Raum für die Akquise neuer Kunden und neuer Aufträge zu schaffen. Die Produktion wird optimiert. Erfolge werden für alle Beteiligten sichtbar gemacht.

Die Einführung von Microsoft 365 als neue unternehmensinterne Kollaborationsplattform konnte bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Spezielle für APPL entwickelte KI-Elemente unterstützen seit einigen Monaten die Logistik bei der effizienten LKW-Abfertigung.

Auf Basis von Microsoft 365 wurde im Jahr 2020 zudem die Vertriebssteuerung neu aufgebaut. Hierfür wurde das bestehende CRM-System ertüchtigt und alle Daten (laufende Anfragen, Kontakte zu Kunden, offene Angebote, etc.) werden in Echtzeit mittels Microsoft Power BI visualisiert. Zur Erweiterung des CRM-Systems wurde zudem ein System zur Umsatzplanung entwickelt, welches sich im täglichen Einsatz des Vertriebs befindet. Alle Aufträge (sowohl bereits beauftragte als auch Planaufträge von Bestands- und Neukunden) werden durch die Verkaufsmitarbeiter erfasst, sodass sich ein stetig aktueller Umsatzforecast für das laufende und nächste Geschäftsjahr ergibt. Weiterhin wurde in allen Bereichen an der Visualisierung der bestehenden Daten gearbeitet (Produktion, Logistik, Buchhaltung, Personal etc.), wodurch ein umfassendes Controlling-Instrument geschaffen wurde. Dieses befindet sich im laufenden Einsatz und wird stetig weiterentwickelt.

Mit der Mitgliedschaft im Maschinenraum Berlin (www.maschinenraum.io) hat sich APPL im Juli 2020 der Digitaloffensive des Heizungsherstellers Viessmann angeschlossen. Hier tauschen namhafte deutsche Mittelständler (z.B. Fiege Logistik, knauf, Phoenix Contact u.a.) branchenübergreifend Informationen bzgl. der eigenen Digitalisierung aus. Um spezielle digitale Angebote für die APPL-Kunden zu entwickeln wird APPL einen Teil der digitalen Initiativen in Berlin bzw. im Maschinenraum ansiedeln.

5. Geplanter Umsatz und Ergebnisentwicklung

Die nachfolgenden Erwartungen beziehen sich auf eine Stabilisierung der oben beschriebenen gesamtwirtschaftlichen Lage und unterstellen ein weitgehendes Eintreten der geäußerten Erwartungen für die deutsche Druckindustrie.

Aufgrund der andauernden Corona-Krise und der damit verbundenen starken Einschränkungen, die bis in das zweite Quartal 2021 anhielten, ist die Ergebnisentwicklung der FIRMENGRUPPE APPL per April 2021 weiterhin pandemiebedingt beeinflusst. Allerdings konnte APPL aufgrund der frühzeitig ergriffenen Maßnahmen zur Stabilisierung der Gruppe auch mit einem niedrigeren Umsatzniveau ein positives, operatives Ergebnis erreichen. Der Umsatzforecast zeigt an, dass insbesondere die normalerweise auslastungsschwächeren Monate Juni und Juli gut gefüllt sind und die Unternehmensplanung in den kommenden Monaten sogar übertroffen werden kann.

Unter Berücksichtigung der genannten Prognoseeinschätzungen erwarten wir im Planungshorizont 2021 für den Konzern eine Gesamtleistung von rund 120 Mio. Euro. Die bis dato ergriffenen Restrukturierungsmaßnahmen lassen einen gut ausgestatteten, positiven Operating Profit erwarten. Wir gehen von einem Jahresüberschuss in Höhe von 0,8 Mio. Euro aus. Im Jahr 2022 steigt das Plan-EBIT auf 6,5 Mio. Euro, der geplante Jahresüberschuss liegt bei rund 5 Mio. Euro.

Für das Geschäftsjahr 2021 sind Investitionen in Höhe von 2,5 Mio. Euro geplant. Die Liquiditätssituation für den Prognosezeitraum wird als angemessen erwartet.

Bei den Leistungsindikatoren erwarten wir folgende Entwicklung:

•	Liquidität: ausreichend
•	Eigenkapitalquote: Verbesserung aufgrund Jahresüberschuss 2021 und 2022
•	Cashflow: leichte Unterdeckung in 2021, deutliche Überdeckung in 2022
•	Debitorenlaufzeit/Kreditorenlaufzeit: 1 Tag / 45 Tage
•	Verschuldungsgrad: sinkend bis Ende 2022; Rückführung von Fremdmitteln: in 2021: 1,1 Mio. Euro, in 2022 in 3,5 Mio. Euro

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Chancen

Wachstumspotenziale bestehen für führende vollstufige Anbieter. Positiv bewerten wir die hohe Produktionsflexibilität, der die FIRMENGRUPPE APPL insbesondere mit umfassenden Modernisierungsmaßnahmen begegnet. Die ausgezeichnete Druckkompetenz im Rollen- und Bogenoffsetdruck sowie die hohen Farbdruck- und Buchbinderqualitäten unterstreichen die Marktposition.

Eine von Dezember 2020 bis Januar 2021 von unserer Abteilung "New Business" initiiere Kundenumfrage zum Thema "Werbewirksamkeitsmessung" bestätigt die Bedeutung der Printwerbung im Marketingmix unserer Kunden.

Die in 2020 gestartete, zukunftsweisende Digitalisierungsoffensive wird in den kommenden Jahren fortgesetzt. Sie ermöglicht ein Höchstmaß an Transparenz und Prozessoptimierung. Ziel der Strategie ist die weitgehende Automatisierung des gesamten Auftragsdurchlaufs durch das Unternehmen. Gepaart mit den greifenden Sanierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre sehen wir kurz- bis mittelfristig eine stabile und zukunftsorientierte Marktpräsenz der FIRMENGRUPPE APPL.

In den kommenden Jahren wird für den Werbemarkt von verschiedenen Experten wieder ein signifikantes Wachstum prognostiziert, aus welchem sich auch Chancen für die Druckindustrie ableiten lassen. Daher gilt es, die besondere Kraft von nachweislich wirksamen Printprodukten aktiver denn je überzeugend zu kommunizieren (Quelle: BVDM - Der Nutzen, Ausgabe 01/2021):

―	94 % der Befragten einer Studie lesen gedruckte Prospekte mindestens gelegentlich, 75 % sogar mindestens wöchentlich
―	63 % der Handelsunternehmen bezeichnen volladressierte Mailing als ihr Leitmedium
―	jeder eingesetzte Euro für Printwerbung führt zu durchschnittlich 9,90 Euro Mehrumsatz (RoAs = Return on Advertising spend)
―	73 % der Haushalte in Deutschland sind einverstanden mit nichtadressierter Werbepost
―	51 Mio. Menschen lesen die kostenlosen Wochenzeitungen

Aufgrund der weiterhin hohen Preissensibilität der Werbetreibenden sehen wir weiterhin ein verstärktes Potenzial bei Format- und Papieroptimierungen für unser Haus. Aufgrund unserer speziellen Abschnittskonfigurationen bei appl druck im Rollenoffsetdruckverfahren können wir unseren Kunden bei niedrigerem Papierverbrauch ein individuelleres Produktportfolio anbieten. Erste Verfahren, die diese Themen mit Hilfe von KI weiter optimieren, befinden sich aktuell in der Erprobungsphase.

Chancen sehen wir nicht nur bei der Gewinnung neuer Kundengruppen, sondern auch bei der Steigerung des Bestandskundengeschäftes. Die Konzentration auf das Segment des Lebensmitteleinzelhandels sowie der Schul- & Kochbücher führte bereits zu signifikanten Erfolgen.

Im Rahmen der Neu-Ausrichtung der Firmengruppe konnten mit einem Kunden erste valide Studien angefertigt werden, die nachweisen, dass Beilagen Werbung einen deutlichen positiven Einfluss auf den Online-Umsatz hat. Diese Studien werden nun zur Marktreife entwickelt, um die Offline Werbung näher an die Online Werbung heran zu bringen. Ziel ist es Offline Werbung so transparent "schalten" zu können wie Online Werbung. So kann künftig von dem steigenden Segment Online Werbung profitiert werden.

Die FIRMENGRUPPE APPL wird die Chancen weiterhin nutzen, um die wirtschaftliche Entwicklung positiv voranzutreiben.

2. Risiken

a) Risikomanagementsystem

Die FIRMENGRUPPE APPL verfügt über hohe Qualitätsstandards und alle relevanten Systeme des Risikomanagements. Das seit Jahren bestehende Verfahren zur Risikoerhebung und -analyse wurde überprüft. APPL hat im Geschäftsjahr 2020 eine grundlegende Digitalisierungsoffensive gestartet, die die Geschäftsfelder und Wertschöpfungsketten aller Unternehmensbereiche dynamisch miteinander verbindet und ein Höchstmaß an Transparenz, Effektivität und Früherkennung schafft.

Zur Früherkennung und Abwehr finanzieller Risiken werden Instrumente der Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung genutzt. Im Zuge der Anbindung aller Unternehmensbereiche an das ERP-System ergeben sich detaillierte Analysemöglichkeiten für das Vertriebs- und Produktionscontrolling. Ein monatliches Berichtswesen ist fest installiert. Die Liquiditäts- und Cashflow-Planung unterliegt dynamischen Anpassungen. Im Horizont von drei Jahren wird eine revolvierende Geschäfts- und Finanzplanung erstellt (Bilanz und GuV auf konsolidierter Ebene, Cashflow-Rechnung).

Unser Lieferantenbewertungssystem liefert relevante Informationen für den Einkauf.

Durch die Installation von Sicherheitsbeauftragten werden externe Risiken, unter anderem der Missbrauch von Daten, abgewendet. Auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit und des Brandschutzes finden regelmäßig Unterweisungen und Übungen statt. Vor diesem Hintergrund ist die Durchführung interner und externer Audits obligatorisch. Beauftragte für Umwelt- und Energiemanagement sind ebenso fest in die Unternehmensgruppe installiert, wie ein Compliance-Beauftragter.

Nach Einführung des Qualitätsmanagements vor zwei Jahren arbeiten wir konsequent an der Optimierung unserer internen Prozesse. Seitdem ist die Anzahl der externen Reklamationen um -25 % gesunken. Durch die Meldung von internen Reklamationen können Arbeitsabläufe für die Zukunft verbessert und nachhaltige Maßnahmen eingeführt werden.

Sämtliche Anlagegegenstände und Vorräte sind gegen betriebsübliche Risiken versichert. Insbesondere bestehen Versicherungen gegen Elementarschäden, Feuer, Betriebsunterbrechung, Maschinenbruch, Haftpflicht, Umweltschäden, Dekontaminierung und Betriebsunfälle. Darüber hinaus besteht eine Warenkreditversicherung zur Absicherung von Forderungsausfällen für alle Unternehmen der FIRMENGRUPPE APPL. Der Versicherungsumfang wird von Experten jährlich auf Aktualität und Angemessenheit hin überprüft.

Zur Vermeidung beziehungsweise Verminderung von IT-Risiken verfügt die FIRMENGRUPPE APPL unter anderem über Back-Up-Rechner, Datensicherungssysteme sowie über Maßnahmen zum Viren- und Zugangsschutz. Auf Basis anerkannter Standards wird der Schutz von Informationen und IT-Systemen laufend kontrolliert und optimiert.

Alle uns bekannten Risiken sind nach derzeitigem Erkenntnisstand durch entsprechende Rückstellungen ausreichend abgedeckt. Bestandsgefährdende Risiken lassen sich derzeit nicht erkennen. Die eingesetzten Steuerungs- und Überwachungssysteme werden fortlaufend auch im Hinblick auf eine gruppeneinheitliche Vorgehensweise weiterentwickelt.

b) Risikobericht

Marktrisiken sehen wir aufgrund einer anhaltenden Konjunkturabschwächung insbesondere durch länger andauernde Auswirkungen der Corona-Pandemie und durch reduzierte Werbeausgaben der Unternehmen bei gleichzeitig steigender Bedeutung digitaler Medien. Weitere Risiken sind der über den Preis geführte Verdrängungswettbewerb aufgrund der bestehenden Drucküberkapazitäten. Insbesondere besteht die Gefahr, dass durch die starke Wettbewerbssituation höhere Rabatte an Kunden vergeben werden und die Margen dadurch weiter sinken. Mit einem konsequenten Kostenmanagement soll dieser Situation entgegengewirkt werden.

Eine Risikoreduzierung soll durch aktives Kundenmanagement, beispielsweise gezielte Maßnahmen für Key-Account-Kunden, erreicht werden. Zu weiteren Gegenmaßnahmen zählt die Überprüfung von Einzeltiteln mit niedrigen Margen.

Mittelfristig sinkende Auflagen bei Produkten wie Bücher und Zeitschriften führen ebenso zu steigenden Stückkosten. Dieser Entwicklung wird mit Produktivitätssteigerungen durch Erhöhung der Auftragsdurchlaufgeschwindigkeit mit Hilfe von KI begegnet. Risikomindernd wirkt sich die breite Diversifikation über Kunden und Branchen und das Produktportfolio der FIRMENGRUPPE APPL aus.

3. Fazit

Die FIRMENGRUPPE APPL plant, ihre Marktposition mit Schwerpunkt Rollenoffsetdruck im hoch- und mittelvolumigen Bereich von Sonderformaten sowie in der Herstellung von hochwertigen vierfarbigen Büchern im Bogenoffsetdruck zu stärken und den Geschäftsanteil in Deutschland und ausgewählten europäischen Kernmärkten zu erhöhen.

Insgesamt gehen wir von einem konstanten und sich wieder erholenden Marktvolumen aus.

Die Modernisierung mittels einer umfassenden Digitalisierungsstrategie und Fokussierung auf die Standorte Wemding und Freising bei gleichzeitigem konsequenten Kostenmanagement werden in den kommenden Jahren die Schwerpunkte bleiben und maßgeblich für den künftigen wirtschaftlichen Erfolg der FIRMENGRUPPE APPL sein.

Nachdem das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2020 noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den weitreichenden Sanierungsumsetzungen beeinflusst ist, sind die Zukunftsaussichten infolge der Initiierung des gesamtheitlichen Konzepts zur strategischen Neuausrichtung positiv.

Druckaufträge sollen vor Auftragsannahme hinsichtlich ihrer Produktionsmöglichkeiten im eigenen Haus explizit überprüft werden, so dass Auslagerungen künftig stark eingeschränkt werden können.

Unter dieser Voraussetzung wird die Ertragskraft der Konzerngesellschaften der FIRMENGRUPPE APPL mit positivem Ergebnis nachhaltig ausreichend stark eingeschätzt, so dass gegebenenfalls auch negative Ergebnisse anderer Konzerngesellschaften übernommen werden können, ohne dass dies zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der künftigen Entwicklung des Konzerns führen wird.

Die Ergebnisabführungsverträge zwischen der Muttergesellschaft FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG und den Tochtergesellschaften appl druck GmbH und aprinta druck GmbH bestehen weiterhin fort. Insgesamt betrachtet, sehen wir der Zukunft unserer Unternehmensgruppe mit Zuversicht und Optimismus entgegen. Wir gehen davon aus, dass wir unsere Wettbewerbsfähigkeit aufgrund unserer Kompetenzen, Nischenprodukte, der Unternehmensgröße sowie der Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern steigern können.

Sofern die konjunkturellen Erwartungen nicht eintreten, besteht das Risiko, dass die tatsächliche Entwicklung deutlich von den vorgenannten Erwartungen abweichen kann. Die Geschäftsführung hat vor diesem Hintergrund Vorsorge getroffen, um für den Fall einer Verschlechterung in der Entwicklung Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Der Lagebericht beinhaltet Aussagen und Angaben, die auf die Zukunft gerichtet sind und auf Annahmen, Erwartungen und Schätzungen der Unternehmensleitung beruhen. Diese in die Zukunft gerichteten Aussagen und Angaben basieren auf Umständen, die der Unternehmensleitung zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts bekannt waren.

Obwohl die Unternehmensleitung annimmt, dass die diesen Aussagen und Angaben zu Grunde liegenden Annahmen und Erwartungen realistisch sind, kann nicht gewährleistet werden, dass sich diese auch als richtig erweisen werden. Die Annahmen und Erwartungen können Risiken und Unsicherheiten beinhalten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse nicht nur unwesentlich von den auf die Zukunft gerichteten Aussagen und Angaben abweichen.

Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören insbesondere die Entwicklung der Corona-Pandemie, Veränderungen im wirtschaftlichen, geschäftlichen und gesellschaftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinssatzschwankungen, die Einführung von Konkurrenzprodukten oder die mangelnde Akzeptanz eigener (Neu-) Produkte und Dienstleistungen sowie eventuelle Änderungen in der Geschäftsstrategie.

Wemding, 29. September 2021

acomp GmbH

Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2020

	Kapitalanteile	Rücklagen Gewinnrücklage	Gewinn-/ Verlustvortrag	Konzernjahresüberschuss bzw. fehlbetrag	Konzerneigenkapital
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 31.12.2018	-19.261	19.412	1.876	-7.511	-5.484
Einstellung/ Entnahmen in Kapitalkonten	-7.479	0	0	7.511	32
sonstige Veränderungen	6.700	-294	-6.046	0	360
Konzernjahresüberschuss	0	0	0	999	999
übriges Konzernergebnis	0	0	0	0	0
Stand 31.12.2019	-20.040	19.118	-4.170	999	-4.093
Einstellung/ Entnahmen in Kapitalkonten	535	0	0	-999	-464
sonstige Veränderungen	0	0	460	0	460
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0	-4.320	-4.320
übriges Konzernergebnis	0	0	0	0	0
Stand 31.12.2020	-19.505	19.118	-3.710	-4.320	-8.416

		Restlaufzeit von
	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	mehr als 5 Jahre
		€	€	€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	16.909.292,92	6.423.080,52	10.486.212,40	0,00
Vorjahr	16.944.079,89	6.440.112,73	10.503.967,16	0,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.154.703,83	10.154.703,83	0,00	0,00
Vorjahr	15.736.840,59	15.736.840,59	0,00	0,00
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	566.253,29	566.253,29	0,00	0,00
Vorjahr	535.000,00	535.000,00	0,00	0,00
4. sonstige Verbindlichkeiten	10.425.250,14	4.738.652,94	5.686.597,20	0,00
Vorjahr	4.464.407,11	4.464.407,11	0,00	0,00
	38.055.500,18	21.882.690,58	16.172.809,60	0,00
Vorjahr	37.680.327,59	27.176.360,43	10.503.967,16	0,00


	davon besichert	Art und Form der Sicherheit
	€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	13.934.327,64	Grundschulden, Sicherungsübereignung
Vorjahr	8.026.780,18
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0,00
Vorjahr	0,00
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,00
Vorjahr	0,00
4. sonstige Verbindlichkeiten	4.000.000,00	Grundschulden
Vorjahr	0,00
	17.934.327,64
Vorjahr	8.026.780,18

Konzernkapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2020

			Wert (€)
1.		Periodenergebnis (Jahresüberschuss/-fehlbetrag)	-4.320.151
2.	+/-	Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	1.490.755
3.	+/-	Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	-8.713
4.	+/-	sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	0
5.	-/+	Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	3.805.864
6.	+/-	Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	409.459
7.	-/ +	Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	177.515
8.	+/-	Zinsaufwendungen/Zinserträge	-613.108
9.	-	sonstige Beteiligungserträge	0
10.	+/-	Aufwendungen/Erträge aus außerordentlichen Posten	0
11.	+/-	Ertagsteueraufwand/-ertrag	106.400
12.	+	Einzahlungen aus außerordentlichen Posten	0
13.	-	Auszahlungen aus außerordentlichen Posten	0
14.	-/+	Ertragsteuerzahlungen	-9.886
15.	=	Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Summe 1 bis 14)	1.038.135
16.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenst. d. Immat. Anlagevermögens	0
17.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Immaterielle Anlagevermögen	-544.573
18.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	706.698
19.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-4.839.224
20.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	6.177.153
21.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-81.150
22.	+	Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition	0
23.	-	Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition	0
24.	+	Einzahlungen aus außerordentlichen Posten	0
25.	-	Auszahlungen aus außerordentlichen Posten	0
26.	+	erhaltene Zinsen	32.282
27.	+	erhaltene Dividenden	1.742.632
28.	=	Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe 16 bis 27)	3.193.818
29.	+	Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen	0
30.	-	Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen	-3.208
31.	+	Netto-Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	-17.754
32.	-	Netto-Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	0
33.	+	Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	0
34.	+	Einzahlungen aus außerordentlichen Posten
35.	-	Auszahlungen aus außerordentlichen Posten
36.	-	Gezahlte Zinsen	-1.161.805
37.	-	Gezahlte Dividenden	0
38.	=	Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe 29 bis 37)	-1.182.767
39.	=	Zahlungswirksame Veränd. d. Finanzmittelfonds (Summe aus 15, 28, 38)	3.049.185
40.	+/-	Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	0
41.	+	Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-5.560.442
42.	=	Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Summe 39 bis 41)	-2.511.257
		Zusammenfassung des Finanzmittelfonds
		liquide Mittel zum 31. Dezember	3.911.823
		abzüglich kurzfristige Kreditaufnahme	-6.423.080
			-2.511.257

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG, Wemding:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG, Wemding, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der FIRMENGRUPPE APPL Holding GmbH & Co. KG, Wemding, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 und

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vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die im Lagebericht gemachten Angaben, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass der Konzern bilanziell mit TEUR 8.363,4 überschuldet ist.

Die auch im Lagebericht von der Geschäftsführung getroffene Annahme der positiven Fortführungsprognose für mindestens weitere 12 Monate erfordert, dass sich die Planungsannahmen mit der der Planung innewohnenden Unsicherheit qualitativ und quantitativ erfüllen.

Diese Gegebenheiten deuten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdenes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unser Prüfungsurteil ist bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert, da uns eine Unternehmensplanung 2021-2022 mit einer positiven Fortführungsprognose bis zum 31. Dezember 2022 vorgelegt wurde, und die unterjährige Entwicklung in 2021 den dortigen Planungen nicht entgegensteht.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

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führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Stuttgart, den 25. Oktober 2021

HWS GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dirk Cordes, Wirtschaftsprüfer

Andreas Mayer, Wirtschaftsprüfer