Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH

Oy-Mittelberg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht

1. Grundlagen des Unternehmens

Die Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH (kurz: Xaver Lipp GmbH) ist als mittelständisches Unternehmen im Hoch- und Tiefbau tätig und erbringt neben den klassischen Baumeistertätigkeiten im Roh- und Regiebau auch schlüsselfertige Bauleistungen als Generalunternehmer auf fremden Grundstücken. Eine kleine Planungsabteilung und ein eigener Baustoffhandel runden unser Angebotsspektrum ab.

Das Unternehmen wurde im Dezember 2013 mit der Zielsetzung gegründet, die Unternehmensnachfolge der seit über 80 Jahren am Markt tätigen Xaver Lipp Bau GmbH & Co. KG in die Wege zu leiten. Mit dem Geschäftsjahr 2022 ist die Xaver Lipp GmbH nunmehr im achten Jahr erfolgreich am Markt tätig und agiert dort inzwischen als komplett eigenständiges Unternehmen.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Marktumfeld Baubranche

Das Bauhauptgewerbe hat 2022 einen Umsatz von 160,3 Mrd. Euro erzielt, das war nominal 10,7 % mehr als 2021. Nominal war dies der höchste gesamtdeutsche Wert. Die Lieferengpässe aufgrund des Krieges in der Ukraine führten allerdings zu stark gestiegenen Baumaterialpreisen, was sich in deutlich höheren Baupreisen niedergeschlagen hat: Sie legten 2022 um 16,7 % zu. Dies führte zu einem preisbereinigten (realen) Rückgang des Umsatzes 2022 von 5,1 %.

Den deutlichsten realen Rückgang verzeichnete der Öffentliche Bau mit einem Minus von 6,2 % (nominal: + 9,3 %). Bund, Länder und Gemeinden haben ihre Investitionsbudgets nicht an die gestiegenen Baumaterial- und somit Baupreise angepasst. Aber auch für den Wohnungs- und den Wirtschaftsbau wurde ein reales Minus von 4,7 % bzw. 4,4 % ausgewiesen (nominal: + 10,7 bzw. 11,7 %). Aufgrund der Preis- und Zinssteigerungen und der damit einhergehenden Verunsicherung haben die privaten und gewerblichen Investoren auf die Bremse getreten. (Quelle: Die Deutsche Bauindustrie, "Umsätze nach Sparten", mit Zahlen des Statistischen Bundesamts, Website der Deutschen Bauindustrie e. V.)

Der Wohnungsbau ist seit vielen Jahren die bedeutendste Bausparte, 2022 entfielen auf ihn 61,6 % aller Bauinvestitionen. Die Bedeutung des Öffentlichen Baus ist langfristig deutlich zurückgegangen, er machte nur noch 11,9 % der Bautätigkeit aus. Der Anteil des Wirtschaftsbaus ist über die Jahre relativ konstant geblieben und lag bei 26,5 %. Zu ihm zählen auch die Auftraggeber Deutsche Bahn und Deutsche Telekom sowie kommunale Ver- und Entsorger (Stadtwerke), wenn sie als rechtlich eigenständiges Unternehmen am Markt auftreten.

Das Bauhauptgewerbe war 2022 die mit Abstand größte Produzentengruppe. Zusammen mit dem Ausbaugewerbe entfielen auf das gesamte Baugewerbe 62,9 % der Bauinvestitionen. Der Rest sind die in die Bauwerke eingehenden Leistungen des Verarbeitenden Gewerbes, Dienstleistungen, Gebühren sowie sonstige Bauleistungen, die auch Eigenleistungen privater Haushalte und Schwarzarbeit umfassen. (Quelle: Die Deutsche Bauindustrie, "Struktur der Bauinvestitionen", mit Zahlen des Statistischen Bundesamts, Website der Deutschen Bauindustrie e. V.)

2022 wurden in Deutschland 354.158 Wohnungen zum Bau genehmigt. Der Schwerpunkt lag mit 86 % in neuen Wohngebäuden. In diesem Segment haben die Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ihren Anteil seit 2010 sehr deutlich von 41 auf 63 % ausgebaut. 12 % aller Wohnungen entfielen auf genehmigungspflichtige Umbaumaßnahmen im Bestand, 2 % auf Wohnungen in neuen Nichtwohngebäuden.

2022 wurden zwar doppelt so viele Wohnungen zum Bau genehmigt als zum Tiefpunkt im Jahr 2008, gegenüber 2021 lag die Zahl allerdings um 7 % niedriger, trotz des nach wie vor hohen Bedarfs. Der Wohnungsbau hat vor allem unter den steigenden Zinsen, zulegenden Baumaterial- und somit Baupreisen, den sinkenden verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte und dem nahezu kompletten Wegfall der staatlichen Neubauförderung bei energieeffizienten Wohnungen gelitten.

Vom Rückgang waren vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser betroffen, wo die Genehmigungen sogar um 16 % einbrachen. Hier hat sich auch der Wegfall des Baukindergeldes negativ ausgewirkt. (Quelle: Die Deutsche Bauindustrie, "Genehmigungen im Wohnungsbau", mit Zahlen des Statistischen Bundesamts, Website der Deutschen Bauindustrie e. V.)

2.2 Geschäftsverlauf der Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH in 2022

Trotz des trüberen Marktumfelds gelang es der Xaver Lipp Bauunternehmen GmbH schon im Herbst 2021 ihre Auftragsbücher mit einer großen Reichweite zu füllen. Noch vor den Betriebsferien im August 2022 waren die Kapazitäten für das gesamte Jahr bereits vollständig konkreten Aufträgen zugeordnet.

Wie im Vorjahr war der Betrieb ab Anfang April voll ausgelastet tätig. Wir starteten unmittelbar mit mehreren größeren Bauvorhaben und hatten vom Vorjahr nur eher kleinere Baumaßnahmen fertigzustellen. Der Auftragsbestand war sehr hoch und der limitierende Faktor für den Beginn der Bautätigkeit war allein das Wetter am Jahresende. Während der Wintermonate Januar bis März konnte mit ca. 19.500 Produktivstunden mehr gearbeitet werden als im Vorjahreszeitraum (Vorjahr: 14.900), was ebenfalls an der guten Witterung im März lag. Gegen Ende des Jahres ergab sich witterungsbedingt eine etwas stärkere Einschränkung der Tätigkeit. Für das Gesamtjahr errechnet sich insgesamt eine deutliche Steigerung der Zahl der Produktivstunden auf 139.170 Stunden (Vorjahr: 133.710), entsprechend einer Steigerung um ca. 4,1%. Ursächlich hierfür sind gegenüber 2021 mehr geleistete Überstunden aufgrund der im Jahresverglich besseren Witterung.

Trotz des trüberen Marktumfelds und der weiter steigenden Materialpreise konnten wir uns eine gute Auslastung sichern. Zwar stellte der Wohnungsbau wiederum einen Schwerpunkt unserer Tätigkeit dar, jedoch akquirierten wir auch erfolgreich mehrere größere Gewerbeobjekte. Der Anteil an schlüsselfertigen Bauprojekten ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben.

In 2022 konnten wir die bereits hohe Bauleistung des Vorjahres deutlich erhöhen. Dies schlägt sich auch im Geschäftserfolg des Jahres 2022 für die Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH nieder. Die Sondereffekte des Vorjahres rund um die Umsatzsteuerreduzierung im 2. Quartal des Jahres 2020 hatten lediglich einen einmaligen Einfluss auf das Vorjahr, denn unser Geschäftserfolg des Jahres 2022 knüpft wieder an die Jahre vor 2021 an. Insgesamt hat sich das Geschäftsjahr bezogen auf die Ertragslage demnach wieder wie von uns erwartet sehr positiv entwickelt.

2.3 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Die Geschäftstätigkeit führte 2022 zu Umsatzerlösen von 25,2 Mio. € (Vorjahr: 10,0 Mio. €) bei einer Bestandserhöhung von in Ausführung befindlichen Bauaufträgen von 2,1 Mio. € (Vorjahr: 8,6 Mio. €). Die Gesamtleistung betrug somit 27,3 Mio. € (Vorjahr: 18,7 Mio. €) und liegt damit um rund 8,6 Mio. € bzw. 45,9 % über der des Vorjahres.

Die Materialaufwendungen belaufen sich auf 17.545 T€ (Vorjahr: 11.868 T€), wobei 10.016 T€ (Vorjahr: 4.892 T€) auf bezogene Fremdleistungen und 7.528 T€ (Vorjahr: 6.976 T€) auf Bau- und Hilfsstoffe entfallen. Insgesamt zeigt sich hier eine Steigerung um 5.676 T€, wobei die Zunahme der bezogenen Fremdleistungen deutlich höher ausfällt als die Steigerung bei den Bau- und Hilfsstoffen.

Der Personalaufwand liegt im Geschäftsjahr aufgrund einer Steigerung der Produktivstunden sowie tariflicher Lohn- und Gehaltssteigerungen und einer höheren Anzahl von Mitarbeitern um 285 T€ (+ 4,6%) über dem Vorjahr. Der Aufwand für Löhne und Gehälter ist um 244 T€ im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Wesentliche Posten der sonstigen betrieblichen Aufwendungen entfallen auf Fuhrparkkosten (755 T€, Vorjahr: 565 T€), Reparaturen und Instandhaltungen (181 T€, Vorjahr: 174 T€) sowie auf Pachtzahlungen (71 T€, Vorjahr: 96 T€) an die Xaver Lipp KG für die gepachteten Immobilien sowie Produktionsmaschinen und Fahrzeuge.

Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 958 T€ (Vorjahr: Jahresfehlbetrag 919 T€); dies entspricht 3,5 % (Vorjahr: -4,9 %) der Gesamtleistung.

Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist 2022 durch eine Bilanzsumme von 23,0 Mio. € (Vorjahr: 18,6 Mio. €) gekennzeichnet, wovon 4.249 T€ (Vorjahr: 3.671 T€) auf das Eigenkapital entfallen; dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 18,4 % (Vorjahr: 19,8 %). Die EK-Quote senkte sich trotz eines höheren Eigenkapitals lediglich aufgrund der höheren Bilanzsumme, verursacht durch die Erhöhung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen auf der Aktivseite und den damit korrespondierenden erhaltenen Kundenanzahlungen auf der Passivseite, von 19,8 % auf 18,4 %.

Die Passivseite ist daneben durch die erhaltenen Anzahlungen auf Bauleistungen (14.406 T€, Vorjahr: 10.776 T€), die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (1.602 T€, Vorjahr: 1.147 T€) sowie durch die sonstigen Verbindlichkeiten (1.579 T€, Vorjahr: 1.565 T€), in denen Umsatz- und Betriebssteuern (934 T€, Vorjahr: 812 T€) sowie Verbindlichkeiten gegenüber der SOKA-BAU (316 T€, Vorjahr: 306 T€) passiviert sind, geprägt.

Unsere Finanzlage ist als stabil zu bezeichnen. Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Skontierungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Durch uns zur Verfügung stehende Bar- und Avalkreditlinien ist die Finanzierung jederzeit gegeben.

Auch unsere Kapitalstruktur ist weiterhin auf hohem Niveau, da wir erwirtschaftete Gewinne überwiegend im Unternehmen belassen und dadurch die Eigenkapitalbasis stärken. Bankverbindlichkeiten mussten wir bisher nur in geringem Umfang für Investitionen in unseren Maschinenpark sowie Schalungsmaterial und den Kauf eines Grundstücks für eine Aushub-Deponie eingehen. Die Vorfinanzierung unserer Baumaßnahmen gelingt uns durch die zeitnahe Faktura von Abschlagszahlungen an unsere Auftraggeber.

2.4 Investitionen

Investitionen wurden hauptsächlich in den Bereichen Maschinen- und Fuhrpark (645 T€, Vorjahr: 718 T€) und Betriebsausstattung mit Baumaschinen und -geräten (458 T€, Vorjahr: 149 T€) getätigt. Finanziert wurden diese Investitionen sowohl durch Aufnahme eines langfristigen Bankdarlehens (800 T€) als auch aus dem laufenden Cash Flow.

2.5 Personal

Die Xaver Lipp GmbH beschäftigte zum 31. Dezember 2022 8 (Vorjahr: 8) kaufmännische und 8 (Vorjahr: 8) technische Angestellte, 3 (Vorjahr: 3) Auszubildende und 108 (Vorjahr: 102) gewerbliche Arbeitnehmer. Weiterhin war ein Geschäftsführer angestellt.

2.6 Finanzielle Leistungsindikatoren

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahlen Betriebsleistung, EBIT, die Rendite auf die Gesamtleistung und den Cash Flow heran. Die Rendite auf die Gesamtleistung berechnen wir aus dem Verhältnis Jahresüberschuss zur Gesamtleistung, den Cash Flow aus der Summe von Jahresergebnis, Abschreibungen und Bildung bzw. Auflösung längerfristiger Rückstellungen.

Aus Betriebsleistung und Jahresergebnis errechnet sich eine Rendite auf die Gesamtleistung von 3,5 % (Vorjahr: -4,9 %). Das EBIT beträgt 1.184 T€ (Vorjahr: -1.054 T€) und der Cash Flow 1.544 T€ (Vorjahr: -418 T€).

Bezogen auf Rendite, EBIT und Jahresergebnis haben wir die Werte des Jahres 2021 deutlich übertroffen und damit unsere Prognosen erreicht, teilweise sogar übertroffen. Wir sehen uns mit den erzielten Ergebnissen auf einer stetigen und positiven Unternehmensentwicklung.

Mit den im Geschäftsjahr erreichten Kennzahlen sind wir, vor dem Hintergrund der steigenden Zinsen und der Materialpreissteigerungen und -engpässen, sehr zufrieden.

Wir konnten in allen Projektbereichen die Rendite deutlich steigern. Wir wollen in Zukunft sicherstellen, dass unsere Projekte in allen Bereichen eine Rendite ähnlich der Gesamtrendite aufweisen. Wir sind davon überzeugt, dass wir uns mit unserer Kompetenz in den Marktsegmenten, in denen wir tätig sind, von einem breiten Mitbewerber-Feld abheben und wir weiterhin in diesen Segmenten tätig sein wollen.

3. Prognosebericht

Im Mai 2023 war die Stimmung im Bauhauptgewerbe weiterhin uneinheitlich. Die aktuelle Geschäftslage wurde per Saldo leicht negativ eingestuft (Wert: minus 3,0). Die Geschäftserwartungen lagen dagegen deutlich im Minus (Wert: minus 32,4).

Die Versorgungslage hat sich zwischenzeitlich deutlich verbessert. Im Mai 2022 meldeten noch 52 Prozent der Firmen des Bauhauptgewerbes eine Behinderung ihrer Produktion durch Materialknappheit. Bis Mai 2023 ging der Wert auf 7 Prozent zurück. Auch bei den Preisen zeichnet sich eine Entspannung ab. Bei den meisten Baumaterialien wurde der Höhepunkt bei den Erzeugerpreisindizes im Juni 2022 erreicht. Bis April 2023 gingen viele Preise teilweise deutlich zurück. Bei einigen energieintensiven Produkten (Zement, Bitumen) geht der Anstieg aber weiter. Für das Jahr 2023 rechnen wir mit einer weiteren Verbesserung bei der Versorgungslage und mit insgesamt rückläufigen Materialpreisen gegenüber 2022.

Der Anteil der Firmen, die eine Behinderung ihrer Produktion durch Auftragsmangel melden, hat sich von Januar 2022 (15 Prozent) bis Mai 2023 (27 Prozent) deutlich erhöht. Nicht so stark war der Anstieg bei der Produktionsbehinderung durch Stornierungen von 3 Prozent auf 11 Prozent. Gleichzeitig gab im Mai immer noch jede dritte Firma an, durch Arbeitskräftemangel behindert zu werden. Auftragsmangel und Stornierungen werden der Branche auch 2023 zu schaffen machen.

Die Baugenehmigungen für neue Bauten stiegen 2022 nominal um 2,6 Prozent. Angesichts der Baupreissteigerungen ist dies ein Rückgang von etwa 14 Prozent. Im Januar und Februar 2023 stieg der nominale Rückgang auf 19 Prozent (real etwa minus 33 Prozent).

Der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ging 2022 um 9,7 Prozent zurück. Der Auftragsbestand lag Ende Dezember mit 68 Mrd. Euro auf einem Rekordwert zu diesem Zeitpunkt, der aber durch die Baupreisentwicklung überzeichnet war. Die Reichweite der Auftragsbestände lag im Dezember mit (saisonbereinigt) 4,4 Monaten noch auf einem hohen Niveau, gingen aber bis zum Mai 2023 weiter auf 4,0 Monate zurück. Der Auftragseingang verzeichnete im ersten Quartal 2023 einen realen Rückgang von 18,6 Prozent.

2022 gab es einen realen Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe von 5,1 Prozent Der Branchenverband erwartet für 2023 einen weiteren Rückgang um 6 Prozent. Die Zahl der jahresdurchschnittlich Beschäftigten im Bauhauptgewerbe wird bei etwa 927.000 stagnieren. (Quelle: Die Deutsche Bauindustrie, "Baukonjunkturelle Lage: Keine Besserung gegenüber 2022 in Sicht", mit Zahlen des Statistischen Bundesamts, Website der Deutschen Bauindustrie e. V.)

Unser Unternehmen ist für das Jahr 2023 voll ausgelastet. Wir erwarten keine Stornierung bestehender Bauaufträge. An die Probleme bei den internationalen Lieferketten, den Preisanstiegen sowie die Zinswende konnten wir uns gut anpassen und sind diesbezüglich ebenfalls verhalten optimistisch.

Die zukünftige Entwicklung unseres Unternehmens beurteilen wir insgesamt als stabil und positiv.

Wir stellen uns auf einen verstärkten Wettbewerb in unserem Kerngeschäft "Wohnungsbau" ein, da Mitbewerber Rückgänge im Gewerbebau und Absagen im Wohnungsbau kompensieren werden wollen sowie aufgrund der weiterhin steigenden Materialpreise und Zinsen ein verstärkter Preisdruck zu erwarten ist. Gleichzeitig sehen wir trotz des schwierigen Marktumfelds eine nachhaltige Nachfrage im Wohnbausegment.

Ausgehend von der Gesamtleistung in 2022 von 27,3 Mio. € prognostizieren wir für 2023 Ergebnisse auf vergleichbarem Niveau. Für die Entwicklung dieser Zahl sind für uns die überregionalen, volkswirtschaftlichen Kennzahlen eher sekundär. Stattdessen kommt es konkret darauf an, in welchem Verhältnis wir Schlüsselfertig-Projekte akquirieren und umsetzen können. Bezüglich der Rendite auf die Gesamtleistung, des EBITs und des Jahresergebnisses erwarten wir vergleichbare Zahlen wie in 2022.

4. Chancen- und Risikobericht

4.1 Risikobericht

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine können über das Jahr 2023 hinaus noch nicht abgeschätzt werden. Eine weitere Abkühlung des Bauhauptgewerbes ist auch im Jahr 2023 anzunehmen. Im Wohnungsneubau ist ein Rückgang der realen Umsätze im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 9 % zu erwarten.

Bei den Baugenehmigungen verzeichnete der deutsche Markt im Vorjahr einen Absturz bei Ein- und Zweifamilienhäusern von 14 Prozent. Im Mehrfamilienhausbau gab es - basierend auf dem starken ersten Quartal - ein geringeres Minus von 6 %. Insgesamt war über alle Wohnungstypen hinweg im Jahresverlauf eine deutliche negative Tendenz zu verzeichnen. Insgesamt lag der Genehmigungsrückgang im Wohnungsneubau bei nahezu 8 %, im ersten Quartal 2023 bei weiteren 28,3 %. Der reale Auftragseingang ging im Gesamtjahr um 16,5 % zurück, von Januar bis März 2023 um 36,0 %.

Ein Problem, welches sich 2023 verstärkt auswirken wird, ist die Zinsentwicklung auf dem Kapitalmarkt. In den vergangenen 10 Jahren waren die rekordniedrigen Zinssätze für Hypothekarkredite ein wesentlicher Treiber im Wohnungsneubau, weil die Refinanzierung günstig war. Nach Berechnungen der Bundesbank stieg der Zinssatz für Hypothekarkredite mit mehr als 10 Jahren Laufzeit im Neugeschäft von Januar 2022 bis März 2023 von 1,4 % auf 3,8 %. Dies beeinträchtigt zum einen die Renditeerwartungen im Mietwohnungsbau, gleichzeitig stellt es potenzielle Eigenheimbauer vor Finanzierungsprobleme. Im März 2023 lag das Neugeschäftsvolumen der Wohnungsbaukredite an private Haushalte nur noch bei 15 Mrd. Euro, dies waren mehr als die Hälfte weniger als im März 2022.

2022 lag nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes der Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden ein Viertel über dem Wert von 2020. Dies erweist sich als Bremsfaktor. Für das neue Jahr geht der Branchenverband von einem deutlich rückläufigen Preisauftrieb aus. Auch wegen des statistischen Basiseffektes dürften die Preise im Wohnungsneubau gegenüber dem Vorjahr um etwa 6 bis 7 % zunehmen. (Quelle: Die Deutsche Bauindustrie, "Baukonjunkturelle Lage: Keine Besserung gegenüber 2022 in Sicht", mit Zahlen des Statistischen Bundesamts, Website der Deutschen Bauindustrie e. V.)

Wir sehen ertragsorientierte Risiken in einem erhöhten Wettbewerb um Bauaufträge, der die Baupreise unter Druck setzt. Andererseits müssen die Baupreise an die steigenden Materialkosten angepasst werden. Diesem Risiko begegnen wir mit detaillierten Kalkulationen, effizienter Auftragsabwicklung und einer schlanken Kostenstruktur.

Weitere Risiken sehen wir nach wie vor im Fachkräftemangel und dem zunehmenden Wettbewerb um die wenigen jungen Menschen, die eine handwerkliche Ausbildung anstreben.

Aufgrund der stabilen Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation unseres Unternehmens sind Liquiditätsrisiken derzeit nicht erkennbar.

4.2 Chancenbericht

Die Regierung hat zum 1. Januar 2023 neue Fördermöglichkeiten geschaffen, und zwar in Form der linearen AfA von 3 % (Erhöhung um 1%) sowie einer Sonder-AfA für Wohngebäude, die den Gebäudestandard Effizienzhaus 40 einhalten. Hierbei können in vier Jahren jeweils 5 % pro Jahr der Herstellungskosten für neu geschaffene Mietwohnungen steuerlich abgesetzt werden.

Zusätzlich wurde ein neuer Bonus für die serielle Sanierung in Höhe von 15 % eingeführt. Dieser wird für die energetische Sanierung unter Verwendung von vorgefertigten Fassaden- bzw. Dachelementen sowie deren Montage an bestehenden Gebäuden gewährt. (Quelle: Die Deutsche Bauindustrie, "Baukonjunkturelle Lage: Keine Besserung gegenüber 2022 in Sicht", mit Zahlen des Statistischen Bundesamts, Website der Deutschen Bauindustrie e. V.) Auch wenn diese Fördermöglichkeiten die schlechteren Rahmenbedingungen nicht vollständig kompensieren, bieten sich hieraus durchaus gute Chancen, die wir mit unseren langjährigen Partnern nutzen können.

Gute Entwicklungsmöglichkeiten sehen wir für unser Unternehmen durch das Angebot von Gesamtlösungen, also technische und wirtschaftliche Beratung, Planung und Bauleistung. Wir erfahren immer mehr, dass sich der Kunde umfassende Lösungen wünscht, statt der reinen Bauleistung, die er auf Basis von projektspezifisch ausgearbeiteten Leistungsverzeichnissen vergibt. Nachdem wir in diesem Bereich seit 2017 verstärkt tätig sind, beurteilen wir die Erfahrungen rundherum positiv. Wir erwarten uns kurzfristig wirtschaftliche Aufträge und mittelfristig positive Effekte auf die Angebotspreise.

Im Bereich der Ausführung registrierten wir wieder, dass die gute Wettbewerbsposition der Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH in erster Linie auf die hervorragend ausgebildeten und motivierten Mitarbeiter zurückzuführen ist. Diesen hohen Standard halten wir durch Fortbildungsmaßnahmen, flache Hierarchien und eine hohe Wertschätzung, die den Mitarbeitern seitens der Geschäftsleitung entgegengebracht wird.

Durch den im operativen Geschäft tätigen Gesellschafter-Geschäftsführer sind kurze Entscheidungswege gegeben.

Diese Stärken werden dem Unternehmen auch im Umfeld der aktuellen Marktunsicherheiten stabile bis positive Entwicklungsmöglichkeiten bieten.

4.3 Gesamtaussage

Vor dem Hintergrund weiterhin stabiler Treiber einer konstanten Nachfrage im Bereich der Wohnbautätigkeit, unserem bewährten Mitarbeiterstamm und unserer finanziellen Stabilität sehen wir uns trotz Unsicherheiten rund um die Zinswende und der aufgrund der Ukraine-Krise gestiegenen Energie- und Materialpreise für die Bewältigung der zukünftigen Risiken gut gerüstet.

Die festgestellten Risiken haben derzeit weder einzeln noch kumuliert bestandsgefährdenden Charakter.

5. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten.

Die Xaver Lipp GmbH darf für einen solventen und langjährigen Kundenstamm tätig sein. Wesentliche Forderungsausfälle sind daher nicht zu verzeichnen.

Verbindlichkeiten werden im Rahmen der Skontierungsmöglichkeiten beglichen.

Die Finanzierung unserer Baumaßnahmen erfolgt durch die von Kundenseite erhaltenen Anzahlungen und die eigene Liquidität.

Ziel unseres Risikomanagements ist die Absicherung des Unternehmenserfolges gegen finanzielle Risiken. Wir verfolgen dabei eine konservative Risikopolitik.

Mit Hilfe monatlicher Leistungsmeldungen und Projektabrechnungen sowie wöchentlicher Baubesprechungen, in denen auch der Zahlungsstand der Projekte systematisch überprüft wird, steuern und kontrollieren wir unsere Bauvorhaben. Die Qualität von Lieferanten und Nachunternehmern unterliegt einer regelmäßigen Bewertung durch Bauleiter und Poliere. Die wichtigsten Risiken, wie Kostenüberschreitungen, Verzug bei der Fertigstellung, ausbleibende Zahlungseingänge sowie Mängel, sind auf diese Weise beherrschbar.

Bilanz

Aktiva

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen	3.150.705,39	2.621.353,39
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	9.377,00	19.235,00
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.377,00	19.235,00
II. Sachanlagen	3.141.328,39	2.602.118,39
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	511.241,99	512.062,99
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.608.459,00	2.068.428,00
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	21.627,40	21.627,40
B. Umlaufvermögen	19.895.555,40	15.938.010,32
I. Vorräte	12.984.938,47	10.761.061,29
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.939.691,51	3.855.288,23
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	1.970.925,42	1.321.660,80
Summe Aktiva	23.046.260,79	18.559.363,71
Passiva
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital	4.248.738,36	3.670.674,01
I. Gezeichnetes Kapital	400.000,00	400.000,00
II. Gewinnvortrag	2.890.674,01	4.189.775,99
III. Jahresüberschuss	958.064,35	-919.101,98
B. Rückstellungen	585.581,00	546.750,00
C. Verbindlichkeiten	18.211.941,43	14.341.939,70
Summe Passiva	23.046.260,79	18.559.363,71

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Rohergebnis	9.907.542,85	7.195.943,63
2. Personalaufwand	6.565.834,45	6.280.351,27
a) Löhne und Gehälter	5.110.349,08	4.865.894,03
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.455.485,37	1.414.457,24
3. Abschreibungen	585.882,97	500.803,14
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	585.882,97	500.803,14
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	1.571.854,26	1.468.408,12
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	9.860,54	9.914,02
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	42.931,89	30.272,91
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	176.952,84	-170.077,44
8. Ergebnis nach Steuern	973.946,98	-903.900,35
9. sonstige Steuern	15.882,63	15.201,63
Jahresüberschuss	958.064,35	-919.101,98

Anhang

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Firma Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH hat ihren Sitz in 87466 Oy-Mittelberg und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Kempten unter der Register-Nummer HRB 12214 eingetragen.

Nach den Schwellenwerten des § 267 HGB ist die Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.

Der Jahresabschluss der "Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH" wurde unter Beachtung der generellen Ansatzvorschriften der §§ 246 - 251 HGB sowie unter Berücksichtigung der besonderen Ansatzvorschriften für Kapitalgesellschaften, §§ 265, 268 - 274a, §§ 276 - 277 HGB und unter Beachtung der generellen Bewertungsvorschriften der §§ 252 - 256a HGB in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) aufgestellt.

Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung sind entsprechend der Gliederungsschemata der §§ 266 und 275 HGB erstellt, wobei für die Gewinn- und Verlustrechnung das Gesamtkostenverfahren Anwendung gefunden hat.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang anzubringen sind, weitestgehend im Anhang aufgeführt.

II. Bilanzierung und Bewertung

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert fortgeführt.

Im Jahresabschluss sind sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Aufwendungen und Erträge enthalten.

Bei der Bilanzierung wurden die gesetzlichen Bilanzierungsgebote und -verbote ausnahmslos beachtet.

Posten der Aktivseite sind nicht mit Posten der Passivseite und Aufwendungen sind nicht mit Erträgen verrechnet worden.

Die auf die Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den handelsrechtlichen Gewinnermittlungsvorschriften.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis EUR 800,00 werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben. Sie sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung.

Das Anlagevermögen ist in einem Bestandsnachweis ordnungsgemäß entwickelt. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände und entsprechend den betriebswirtschaftlichen Grundsätzen linear vorgenommen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt. Die Anschaffungskosten der Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe werden anhand der durchschnittlichen Einkaufspreise ermittelt.

Bei den Herstellungskosten für unfertige Erzeugnisse und unfertige (Bau-) Leistungen werden Materialeinzelkosten, Fertigungseinzelkosten, Sonderkosten der Fertigung, Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Abschreibungen auf das Anlagevermögen, soweit durch die Fertigung veranlasst, angesetzt. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Sofern die Herstellungskosten über den voraussichtlichen Verkaufspreisen liegen, wird der niedrigere beizulegende Wert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennwert oder ihrem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird nach Einzelwertberichtigungen eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von zwei Prozent des Netto-Forderungsbestandes gebildet.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

Das Gesellschaftskapital entspricht dem Gesellschaftsvertrag und wird unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften ausgewiesen.

Die Steuerrückstellungen beinhalten Nachforderungen aufgrund einer im Geschäftsjahr durchgeführten steuerlichen Außenprüfung.

Die sonstigen Rückstellungen werden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

III. Zusätzliche Angaben

Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage der gesetzlichen Vorschriften erstellt. Er vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

1. Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

Anlagevermögen

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlagepositionen und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr sind in einer gesonderten Übersicht gemäß § 268 Absatz 2 HGB (Anlagenspiegel) dargestellt, welche diesem Anhang beigefügt ist.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

In diesem Bilanzposten sind keine Forderungen gegen Gesellschafter (Vorjahr: TEUR 47) enthalten.

Sonstige Vermögensgegenstände

In diesem Posten sind Ertragsteuererstattungsansprüche in Höhe von TEUR 770 (Vorjahr: TEUR 558) aktiviert, die rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag entstehen.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Urlaubs- und Überstundenansprüche der Mitarbeiter (TEUR 423; Vorjahr: TEUR 380) sowie Gewährleistungsverpflichtungen (TEUR 83; Vorjahr: TEUR 118).

Sonstige Verbindlichkeiten

In diesem Posten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 934 (Vorjahr: TEUR 873) enthalten.

Verbindlichkeiten, Fristigkeiten und deren Besicherung

Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 17.092 sind bis zu einem Jahr fällig sowie TEUR 1.120 zwischen einem und fünf Jahren.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (EUR 1.602.117,68; Vj.: EUR 1.147.255,51) sind in Höhe von TEUR 1.291 durch Sicherungsübereignung von Kraftfahrzeugen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung besichert.

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

In diesem Posten sind Bestandserhöhungen in Höhe von TEUR 63 ausgewiesen, die aufgrund einer steuerlichen Außenprüfung vorgenommen wurden.

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

In diesem Posten sind Mehrabschreibungen in Höhe von TEUR 2 als Zugänge ausgewiesen, die aufgrund einer steuerlichen Außenprüfung vorgenommen wurden. Zur Aufgliederung wird auf den beigefügten Anlagespiegel verwiesen.

2. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse und nicht bilanzierte sonstige finanzielle Verpflichtungen

Pachtverpflichtungen für Immobilien bestehen derzeit in Höhe von TEUR 55 sowie für bewegliche Wirtschaftsgüter in Höhe von TEUR 12.

Darüber hinaus bestehen Eventualverbindlichkeiten aus Rückgriffsansprüchen von Versicherungen, die im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit Gewährleistungsbürgschaften zur Verfügung gestellt haben.

Anzahl der Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten betrug im Geschäftsjahr 124 (Vj.: 118), davon 108 (Vj.: 102) gewerbliche Arbeitnehmer und 16 (Vj.: 16) Angestellte. Weiterhin waren drei (Vj.: vier) Auszubildende beschäftigt.

Geschäftsführung

Zum Geschäftsführer ist bestellt:

Herr Wendelin Höllisch, Maurermeister

Der Geschäftsführer ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Gewinnverwendung

Die Geschäftsführung schlägt der ordentlichen Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen.

Oy-Mittelberg, 18. August 2023

Wendelin Höllisch, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagespiegel)

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31. Dez. 2022 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	70.882,12	7.144,00	0,00	78.026,12
	70.882,12	7.144,00	0,00	78.026,12
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	512.131,74	0,00	0,00	512.131,74
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.869.494,94	1.109.670,27	8.761,51	4.970.403,70
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	21.627,40	0,00	0,00	21.627,40
	4.403.254,08	1.109.670,27	8.761,51	5.504.162,84
	4.474.136,20	1.116.814,27	8.761,51	5.582.188,96

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2022 EUR	Geschäftsjahr Zugänge BP EUR	1) 2)	Abgänge EUR	31. Dez. 2022 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	51.647,12	16.009,00	1)	0,00	67.656,12
		993,00	2)
	51.647,12	16.009,00	1)	0,00	67.656,12
		993,00	2)
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	68,75	821,00		0,00	889,75
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.801.066,94	569.052,97	1)	0,00	2.370.119,91
		585,30	2)
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00		0,00	0,00
	1.801.135,69	570.459,27	1)	0,00	2.371.009,66
		585,30	2)
	1.852.782,81	586.468,27	1)	0,00	2.438.665,78
		1.578,30	2)

	BUCHWERTE
	31. Dez. 2022 EUR	31. Dez. 2021 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	10.370,00	19.235,00
	10.370,00	19.235,00
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	511.241,99	512.062,99
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.600.283,79	2.068.428,00
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	21.627,40	21.627,40
	3.133.153,18	2.602.118,39
	3.143.523,18	2.621.353,39

Feststellung und Gewinnverwendung

Der Jahresabschluss wurde auf der Gesellschafterversammlung vom 11. Oktober 2023 festgestellt. Des Weiteren wurde beschlossen, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen.

Bestätigungsvermerk

Die Gesellschaft macht bei der Veröffentlichung von den Erleichterungsvorschriften des § 327 HGB Gebrauch. Zum vollständigen Jahresabschluss der Gesellschaft wurde der folgende Bestätigungsvermerk erteilt:

An die Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH, Oy-Mittelberg

Prüfungsurteile

Ich habe den Jahresabschluss der Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH, Oy-Mittelberg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus habe ich den Lagebericht der Xaver Lipp Bauunternehmung GmbH, Oy-Mittelberg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Ich habe meine Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteile ich die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteile ich den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle.

Kempten, den 11. September 2023

Dipl. oec. Christian Doll, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater